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Funnel 40/2, Inhalt - Fulbright-Kommission

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28<br />

CITYSCAPES<br />

steckt unter dem feuchten Gestrüpp. Von Frühling bis Herbst<br />

bedecken Blumen die Landschaft, auf unzähligen Feldern mit<br />

meiner Lieblingsblume, der Sonnenblume.<br />

Obwohl die Stadt Lübben während des Zweiten Weltkriegs zu<br />

über 80% zerstört wurde, ist die Stadt sehr sorgfältig rekonstruiert<br />

worden und hat immer noch einige historisch wichtige<br />

Sehenswürdigkeiten. Erstmals in einem Dokument um 1150 als<br />

„urbs Lubin“ (Burg Lübben) erwähnt, wird die Gründung von<br />

Lübben innerhalb der Burg um etwa 1200 vermutet. Die Stadt ist<br />

also mindestens 800 Jahre alt. Wenn man die Brücke über der<br />

Spree überquert, sieht man erhalten gebliebene Teile der alten<br />

Stadtmauer. Am westlichen Rand der Stadt, in der Nähe des Dorfes<br />

Steinkirchen, sind Reste einer slawischen Burgfestung zu sehen,<br />

auch genannt Burglehn, deren Geschichte bis in die altslawische<br />

Zeit zwischen dem 7. und dem 9. Jahrhundert zurückgeht. Als<br />

Beweis für die Anwesenheit slawischer Völker in dieser Gegend,<br />

wie zum Beispiel der Sorben, ist dieser Ort seit 1897 die Heimat<br />

einer Gaststätte, in dem lokale Feste, wie die Fastnachtsfeier im<br />

Februar, gefeiert werden. Obwohl die Sorben jetzt eine Minderheit<br />

in dieser Region sind und hauptsächlich in den Dörfern außerhalb<br />

von Lübben wohnen, werden sorbische Traditionen im Spreewald<br />

immer noch praktiziert, wie zum Beispiel das Tragen der sorbischen<br />

Tracht und sorbisches Ostereiermalen. Viele Straßennamen<br />

und Orte haben sorbische Namen, wie das Lübbener Restaurant<br />

„Bubak“, was ‚fürchterlicher Mann‘ bedeutet, eine Figur in<br />

einem slawischen Märchen.<br />

Gegenüber vom „Bubak“ befindet sich das Stadtschloss, ein<br />

schönes, goldenes Gebäude, das schon mehrere Funktionen<br />

THE FUNNEL • VOLUME <strong>40</strong> • NUMBER 2 • SUMMER 2004<br />

Die Autorin (rechts) und die<br />

Kunsthandwerkerin Gisela Christl<br />

bemalen Ostereier mit traditionellen<br />

sorbischen Mustern.<br />

während seiner Geschichte erfüllt hat. Jetzt<br />

beherbergt das Schloss das Stadtmuseum,<br />

die Stadtbibliothek und das „Schlossrestaurant“,<br />

das schon in der Zeitschrift Weinkenner<br />

gelobt wurde.<br />

Wenn man zum Zentrum der Stadt<br />

zurückgeht, durch einen anderen Teil der<br />

alten Stadtmauer und die kleinen Hintergassen,<br />

kommt die Paul Gerhardt-Kirche<br />

am Marktplatz bald in Sicht. Als eines der<br />

wenigen Gebäude, das den Zweiten Weltkrieg<br />

überlebt hat, wurde die Kirche zu einem Zeichen der Hoffnung.<br />

Zurückdatierend bis ans Ende des 15. Jahrhunderts, mehrmals<br />

zerstört und wiederaufgebaut während ihrer Geschichte,<br />

steht diese Kirche heute als ein Denkmal für Lübbens Paul Gerhardt,<br />

der neben Martin Luther als wichtigster deutscher evangelischer<br />

Kirchenliedschreiber gilt.<br />

Lübben wurde zum „staatlich anerkannten Erholungsort“<br />

ernannt, und in der Tat wird diese Stadt durch das gemäßigte Tempo<br />

des Lebens, die friedlichen Wasserstraßen und die wunderschönen<br />

Rad- und Wanderwege zu einem versteckten Schatz im<br />

Herzen Brandenburgs. Einer der besten Möglichkeiten, zu jeder<br />

Jahreszeit, die Wunderlichkeit dieses Orts zu genießen, ist es, in<br />

einem Café zu sitzen, und es gibt genügend davon. Also muss man<br />

sich nur eins aussuchen! Das „Stadtcafé“ im Zentrum der Stadt<br />

hat jeden Tag verschiedene Angebote, unter anderem hausgemachten<br />

Kuchen, und eine fantastische Eiskarte. „Café Ambiente“,<br />

nur ein paar Straßen weiter, ist schön für eine Tasse Tee am<br />

Nachmittag und hat wunderbare Waffeln, ist aber nur bis 18 Uhr<br />

geöffnet. „Café Bistro For you“, auf der anderen Seite der Stadt,<br />

in der Breiten Straße hat bis spät am Abend offen und eine komplette<br />

Speisekarte, einen ganz tollen, großen<br />

Milchkaffee, und dämmeriges Licht für eine<br />

gemütliche Atmosphäre.<br />

Auf der anderen Seite<br />

der Straße ist noch<br />

ein lauschiges Café,<br />

„An der Postsäule“.<br />

Es ist gegenüber der

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