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Der_Augenoptiker_1955_10

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DEUTSCHE OPTISCHE MONATSSCHRIFT<br />

<strong>10</strong>. Jahrgang<br />

<strong>10</strong><br />

25. O kto be r 19 55<br />

AMTLICHES ORGAN DES ZENTRALVERBANDES DER AUGENOPTIKER (BI V)<br />

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6/ugenq,JiJM Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong><br />

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4<br />

6(uge,wpliJM Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


DEUTSCHE OPTISCfiE MONATSSCHRIFT<br />

AMTLICHES ORGAN DES ZENTRALVERBANDES DER AUGENOPTIKER ( BIV )<br />

M itteilungs bl att der W issenschaftlich en Verei nigung der Augen optiker, der Deutschen<br />

Gesellschaft für Optometrie und des Bundesverbandes N ichtselbständiger Au genoptiker<br />

Mehrstärkengläser<br />

Vortrag von Herrn Dr. Walter Ströble, München, auf der W VA-Jahreshaupttagung <strong>1955</strong> im Ostseebad Travemünde<br />

Um über Mehrstärkengläser sprechen zu können, muß ich kurz<br />

etwas über die Akkommodation vorausschicken.<br />

Daß die Abhängigkeit zwischen Lebensalter und AkkoJ.11.IllO·<br />

dationsbreite keineswegs starr ist, wissen Sie aus Ihrer langjährigen<br />

Erfahrung in der Praxis, und ich darf Ihnen an Hand einer<br />

aus dem Buche von Prof. Sdiober über .Das Sehen" entnommenen<br />

Darstellung (Abb. 1) einige Einzelheiten ins Gedächtnis zurücktJ<br />

' "' 1\.<br />

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5 M ü M U ~ M ~ ~ ~ " ~ U ~ ~ ~<br />

All•r -<br />

Abb. 1: Abnahme der Akkommodationsbreite mit dem Lebensalter (nach<br />

Duane). Die starke Linie gibt die Mittelwerte an, die schraffierte Fläche<br />

den Streubereich.<br />

rufen: Die mittlere, stark ausgezogene Kurve stellt den Durchschnittswert,<br />

der schraffierte Bereich die Streubreite für eine<br />

große Anzahl von Personen dar. Die Teile der Kurven, die über<br />

der Akkommodationsbreite von 4 dptr liegen, interessieren uns<br />

hier nicht, denn bekanntlich beginnt frühestens in dem entspJechenden<br />

Lebensalter die Klage, daß .die Augen zwax noch gut.<br />

sind, aber die Aime zu kurz werden•. Schon mit 40 Jahren kann<br />

die Akkommodationsbreite unter 4 dptr sein; mit 50 Jahren ist<br />

·.sie es bestimmt. In extremen Fällen kann sie sogax in diesem<br />

Alter schon auf 1 dptr herabgesunken sein, was im allgemeinen<br />

der Grenzwert auch in höheren Le·bensaltem ist, der jedoch<br />

zwischen 1 /1 und 1 1 /1 dptr schwankt.<br />

Während Fehlsichtigkeiten durch passende Brillengläser oft so<br />

korrigiert werden können, daß der Brillenträger einem Normalsichtigen<br />

völlig gleichwertig ist, kann bei Vorliegen einer Alterssichtigkeit<br />

nicht so einwandfreie Abhilfe geschaffen werden. Dazu<br />

wäre ein Brillenglas notwendig, dessen Scheitelbrechwert sich<br />

kontinuierlich von oben nach unten ändert. Durch asphärische und<br />

asymmetrische Flächen ist diese Aufgabe nicht lösbar, weil dabei<br />

variabler Astigmatismus auftreten und ein schaxfes Sehen unmöglich<br />

. machen würde. Theoretisch lösbar wäre diese Aufgabe<br />

jedoch, wenn ein durchsichtiger Werkstoff mit kontinuierlich veränderlichem<br />

Brechungsindex zur Verfügung stünde. Bislang ist es<br />

jedoch den Glastechnikern nicht gelungen, ein solches Glas herzustellen,<br />

und es sind bisher auch keine Anzeichen vorhanden,<br />

daß diese Aufgabe in absehbarer Zeit einmal gelöst wird.<br />

So bleibt als recht unvollkommenes Mittel die Anwendung von<br />

Bifokal- oder Trifokal-Gläsern, mit denen es möglich ist, ohne<br />

Wechseln der Brille nicht nur einen, sondern zwei oder mehr<br />

Bereiche schaxf sehen zu können, von denen jeder einzelne natürlich<br />

der Akkommodationsbreite entspricht. Die Differenz zwischen<br />

Fernteil und Nahteil ist beim gesunden Menschen sinnvollerweise<br />

so zu wählen, daß auf die kürzeste Entfernung, die für den<br />

Träger wichtig ist, gerade noch akkommodiert werden kann.<br />

Wenn Bedenken gegen eine starke Beanspruchung der Akkommodationsmuskeln<br />

bestehen - etwa bei Gefäßerkrankungen -,<br />

ist natürlich ein stärkerer Nahzusatz erforderlich; aber je stärker<br />

der Nahzusatz ist, um so größer werden im allgemeinen die<br />

:>ptischen Fehler, und um so größer wird unter Umständen der<br />

3ereich zwischen Nah und Fern, der weder durch den Nahteil<br />

noch durch den Fernteil scharf gesehen werden kann. Um diesen<br />

3el'eich ohne Wechseln einer Brille ebenfalls noch gut sichtbar zu<br />

nachen, sind Trifpkal-Brillen konstruiert worden - die ersten<br />

ibrigens schon vor mehr als <strong>10</strong>0 Jahren.<br />

Die Bifokal-Gläser kann man nach Pistor in 3 Typen einteilen:<br />

1. Zwei verschiedene Gläser in einer Fassung;<br />

2. ein Glas, bei dem eine Fläche verschiedene Krümmungen hat;<br />

3. ein Glas, bei dem an einer Linse eine zweite aus der gleichen<br />

oder einer anders brechenden Glasart angebracht ist.<br />

Die erste Art ist die älteste. Solche „Franklin"-Gläser sind<br />

heute kaum mehr zu sehen, und da-s ist eigentlich vom geometrisch-optischen<br />

Standpunkt aus sehr bedauerlich. Dadurch, daß<br />

zwei verschiedene Gläser unabhängig voneinander verwendet<br />

wurden, war die optische Abbildung sowohl im Fernteil als auch<br />

im Nahteil so gut, wie wenn ·eine normale Fernbrille gegen ·eine<br />

normale Nahbrille gewechselt wird. Die Fuge zwischen den beiden<br />

Gläsern, die sich nicht vermeiden läßt, ist jedoch einmal unschön<br />

und stört auch beim Ubergang vom Fern- und Nahsehen,<br />

und es ist außerordentlich schwer, wenn nicht sogar unmöglich,<br />

eine solche Brille sauber zu halten. Benjamin Franklin hat diese<br />

Gläser vor fast 200 Jahren erfunden, ohne daß sie schnell eine<br />

<strong>10</strong>. Ja~rgang Inhaltsverzeichnis - Heft <strong>10</strong> 25. Oktober <strong>1955</strong><br />

Mehrstärkengläser . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Die Berufstätigkeit des <strong>Augenoptiker</strong>s in der DDR<br />

Grenzen der Werbung . .. .. ...... . .. . .<br />

VII. Kongreß der Deutsmen Gesellsmaft für Optometrie .<br />

Werbebeilage .Soll und Haben• . . , . . . . . , .. .. .<br />

Verleihung des .Deutschen Preises für Optometrie <strong>1955</strong>"<br />

Mitteilungen des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> .<br />

Aus dem Handwerk . . .. . ........ ·• . . ..• . .<br />

Seite<br />

5<br />

9<br />

13<br />

16<br />

19<br />

23<br />

24<br />

26<br />

Seite<br />

3. Famkongreß .des Famaussmusses Augenoptik der Kammer<br />

der Temnik in Leipzig ... . . .. .. ..... . ..... . 27<br />

Aus dem Verbandsleben in der DDR , . .... .. .. .... . . 27<br />

Mitteilungen der Wissensdlaftlimen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> 28<br />

Besiditigung bei der Firma Emil Bus


größere Verbreitung erfahren haben. Erst in den 30iger Jal;lren<br />

des vorigen Jahrhunderts ist der Ausdruck ;,Bifokal" von Hawkins<br />

geprägt worden, untl Schnaitman in Philadelphia hat einige<br />

Jahre später die erste Bifokal-Brille aus einem Stück, also im<br />

eigentlichen Sinne des Wortes das erste Mehrstärkenglas hergestellt.<br />

Heute sind Gläser der in Abb. 2 dargestellten Schleifarten am<br />

gebräuchlichsten. <strong>Der</strong> erste Typ, zu dem das Ardis-Glas von<br />

Rodenstock und beispielsweise auch das Busch-Dufo-Glas zu<br />

zählen sind, gehört zur zweiten vorhin erwähnten Gläser-Gruppe,<br />

bei denen e in e Fläche verschiedene Krümmungen hat.<br />

Die Unterschiede zwischen den Farbfehlern bei den Rodagicund<br />

Rodasin-Gläsern möchte ich Ihnen an Hand der nächsten<br />

Bilder etwas näher erläutern:<br />

Rodogic<br />

rl I' e' 4' f ' O'<br />

ahzu,olz f.ODptr<br />

Rodasin<br />

Ardis Rodogic Roda.sin<br />

....<br />

Abb. 2: Zweistärkengläser<br />

Rodagic<br />

Rodasin<br />

<strong>Der</strong> zweite Typ, zu dem außer dem Rodenstock-Rodagic bei­<br />

,spielsweise das 4eiss-Duopal zählt, gehört zur dritten Gruppe,<br />

ebenso das Rodenstock-Rodasin-Glas. Bei diesen Bifokal-Gläsern<br />

ist eine zweite Linse aus einer anderen Glasart in die erste Linse<br />

eingeschmolzen.<br />

Früher gab es außerdem noch eingekittete und aufgekittete<br />

Linsen. Viele von Ihnen werden sich noch an Namen wie „Barykron"<br />

von Nitsche & Günther-Busch und .Intarsin" von Rodenstock<br />

erinnern. In Sonderfällen bieten auch Büokal-Gläser mit<br />

kleinen Fernteilen und groMn Nahteilen Vorteile, ihre Bedeutung<br />

ist jedoch gegenüber früher stark zurückgegangen.<br />

Jede der heute gebräuchlichen Typen hat gewisse Vor- und<br />

Nachteile. Die Vorteile des Ardis-Glases sind: kein Bildsprung,,<br />

günstige Verhältnisse in geometrisch-optischer Beziehung, wenn<br />

auch der Nahteil im allgemeinen nicht puµktuell abbildend sein<br />

kann, und verhältnismäßig ,niedriger Preis. Auf einen weiteren<br />

Vorteil bezüglich der Verwendbarkeit dieser Gläser werde ich<br />

später noch zurückkommen. Ein Nachteil ist eigentlich nur die<br />

sichtbare Trennungslinie, die, wenn sich Schmutz angesetzt hat,<br />

natürlich noch auffälliger wird. Die Eitelkeit der Menschen ist<br />

gerade in einem Zeitalter der modischen Brillenformen so groß<br />

geworden, daß aus diesen äußerlichen Gründen die Gläser mit<br />

abgesetzter Trennungslinie, besonders von unseren Damen, mehr<br />

und mehr abgelehnt werden. Es ist ja auch nicht unbedingt nötig,<br />

daß man von weitem schon 'aus der Sichtbarkeit der Bifokal­<br />

Gläser auf das Alter schließen kann.<br />

Die Gläser mit eingeschmolzenem NahtejJ haben gegenüber<br />

solchen mit abgesetzter Trennungslinie den großen Vorteil, daß<br />

sie von normalen Brillengläsern kaum zu unterscheiden sind. Als<br />

Nachteil muß bei der Rodagic-Type festgestellt WE!tden, daß Farbfehle,r<br />

auftreten, die bei bestimmten Kombinationen recht störend<br />

werden können. Bei Gläsern mit eingeschmolzenem Nahteil muß<br />

der Nahteilzusatz · dadurdl erzielt werden, daß der Nahteil aus<br />

einem Glas mit höherem Brechungsindex als der Fernteil besteht.<br />

Für das zusammenschmelzen müssen außerdem eine Menge<br />

physikalischer Eigenschaften der beiden zur Verwendung kommenden<br />

Gläser aufeinander abgestimmt sein, so daß für diese<br />

Type meist eine -Kombination von Brillenglas und Schwerflint<br />

verwendet wird. Schwerflint hat bekanntlich eine wesentlich<br />

größere Dispersion als Kron, so daß Farbsäume entstehen müssen,<br />

weil nicht, wie bei einem sammelnden Achromaten, eine stark<br />

sammelnde Kronlinse mit einer zerstreuenden Flintlinse, kombiniert<br />

wird, sondern umgekehrt der sammelnde Nahzusatz aus<br />

dem stärker zerstreuenden Schwerflint besteht.<br />

Bei der dritten Type, dem Rodenstock-Rodasin, ist der Nahteil<br />

nicht rund, sondern von dem Kreis ist das obere Segment durch<br />

eine Glasart ersetzt, die den gleichen Brechungsindex wie das<br />

Grundglas, hat. Dies hat für das Nahsehen wesentlkhe• Vorteile,<br />

die• im folgenden näher erläutert werden. Es bringt allerdings<br />

den Nachteil mit sich, daß die gerade l'rennungslinie zwischen<br />

Nah- und Fernteil nicht mehr so unsichtbar ist wie die Trennungslinie<br />

bei den Gläsern mit rundem Nahteil. Gegenüber anderen,<br />

Gläsern dieser Form hat jedoch das Rodasin insofern eihe<br />

Sonderstellung, als hier auch der Fernteil aus optischem Glas<br />

besteht und dadurch praktisch Farbfreiheit erreicht werden<br />

konnte. Auch dieser Vorteil mußte mit Nachteilen erkauft werden:<br />

<strong>Der</strong> Preis ist recht hoch gewotden, und das für den Fernteil_<br />

verwendete Kurzflint hat eine wesentlich größere Schleifhärte als<br />

das normale Brillenglas. Beim Einschleifen der Rodasin-Gläser<br />

müssen deshalb besondere Maßnahmen angewendet werden. Ihr<br />

Kollege, Herr Gutsdt, Mündien, hat eine recht einfache Methode<br />

gefunden, die alle Schwierigkeiten beseitigt. Er hat darüber vor<br />

kurzem in den „Optiker-Zeitschriften" berichtet; ich will deshalb<br />

darauf hier nicht näher eingehen.<br />

Rodqgic<br />

Rodoglc<br />

Rodos,'n<br />

Rodo.s/n<br />

Abb. 3: Farbenzerstreuung d in Abhängigkeit von der Durdiblickhöhe h<br />

bei versdiiedenen Fernteilwirkungen, für Nahzusatz von 1 bis 4 dptr.<br />

Lmke Reihe für RODAGIC, redite Reihe für RODASIN. Jede Gerade der<br />

fächerförmigen Figur gilt für eine bestimmte Fernteilwirkung.<br />

Beispiel : RODA GIC, Nahzusatz 2 dptr; Fernteilwirkung + 4 dptr; Durdiblid.höhe<br />

h 6 mm; Farbfehler etwa 2 Minuten.<br />

Mit Hilfe von Näherungsformeln,._ die 1925 von Graffl) ver~<br />

öffentlicht worden sind und die für die prinzipiellen Betrachtungen<br />

genügend genau mit den Ergebnissen der trigonometrischen<br />

Rechnung übereinstimmen, hat Herr Guilino die Farbfehler in<br />

..Abhängigkeit von der Durchblickhöhe bei verschiedenen Fernteilwirkungen<br />

berechnen lassen (Abb. 3). Bei beiden Gläsern ist<br />

beim Fernteil .Null" im geometrischen Mittelpunkt des Nahteils,<br />

der bei Rodasin entsprechend seiner anderen Form höher<br />

liegt, der Farbfehler „Null". Dies überrascht im ersten Moment.<br />

Es wird Ihnen jedoch sofort einleuchten, wenn Sie überlegen,<br />

daß ein Lichtstrahl, der durch die Knotenpunkte einer in Luft<br />

stehenden Linse geht, keine Ablenkung erleidet, es kann also<br />

au


ZEISS<br />

Die Zeit ist gekommen, in der jung und oll die Nase in die Bücher<br />

s_teckt. Die Kino- und Theaterzeit ist angebrochen. Da broucht's die<br />

Augen, die gut sehen. Brillen, das weiß jeder, helfen besser sehen.<br />

Brillen, sogten schöne Frauen, machen alt und. häßlich • ja früher!<br />

Aber jetzt können Optiker Brillen machen, die schön sind wie edler<br />

Schmuck. Und Gläser gibt es, UROPAl, die das Auge länger munter<br />

holten und ihm de.n kosmetisch reizvollen Akzent verleihen.


Weiter ist auffallend, daß die Linien sich alle jeweils in einem<br />

Punkt sdineiden, der auf der Abszisse liegt, also einer Durchblickhöhe<br />

.Null•, d. h. der optischen Adtse des Fernteils entspricht<br />

(in Wirklichkeit kann dieser Punkt natürlich im Nahteil<br />

nicht existieren). Auch dies ist selbstverständlich, und zwar aus<br />

dem gleichen Grunde wie vorher. In der optischen Achse des<br />

Fernteils bewirkt die Brechkraft des Fernteils keine Ablenkung,<br />

sondern nur der - dort in Wirklichkeit nicht vorhandene -<br />

Nahteil. Sie sehen, daß zwischen der Trennungslinie, die bei<br />

einer Durchblickhöhe von etwa 2 bzw. 4 mm liegt, und der geometrischen<br />

Mitte des Nahteils (dieser Teil des Glases wird immer<br />

zum Fixieren, also zum Scharfsehen benutzt werden) beim<br />

Rodagic-Glas mit 1 dptr Nahzusatz keine größeren Farbfehler als<br />

etwa 4 Minuten auftreten; bei Rodasin sind die Farbfehler noch<br />

etwas geringer. Ein Farbsaum von 4 Minuten wirkt sich in der<br />

Praxis etwa so aus wie ein astigmatischer Fehler von 1 /s dptr.<br />

Man kann also mit gutem Recht den Betrag von 4 Minuten als<br />

noch zulässig für gutes Sehen betrachten.<br />

Bei 2 dptr Nahzusatz ist der Farbfehler in der Nähe der Tren.­<br />

nungslinie bei · Rodagic schon auf etwa 6 Minuten angestiegen.<br />

Nur .bei stärkeren positiven Fernteilwirkungen ist er im allgemeinen<br />

noch kleiner als 4 Minuten geblieben; bei Rodasin ist<br />

der Farbfehler kaum stärker geworden als beim Nahzusatz 1 dptr.<br />

Bei einem Nahzusatz von 3 dptr ist der Farbfehler bei Rodagic<br />

sch1:m stärker und bei negativen Fernteilwirkungen recht bedenklich,<br />

während auch hier Rodasin immer noch sehr gut ist; das gilt<br />

dann auch bei ,einem Nahzusatz von 4 dptr.<br />

Wenn man die Ergebnisse der Rechnung für die verschiedenen<br />

Nahzusätze in einem Durchblickpunkt 3 mm unter der Tre_nnungslinie<br />

zusammenstellt, ergibt sich für Rodasin ein noch deutlicheres<br />

Bild (Abb. 4): die Linien liegen so dicht beieinander, daß<br />

nur die für den Nahzusatz 1 und den Nahzusatz 4 eingezeichnet<br />

sind. Nirgends sind 4 Minuten Farbfehler erreicht.<br />

L1<br />

'<br />

t:.<br />

4'<br />

2'<br />

0<br />

2'<br />

,.<br />

Rodasin<br />

6'<br />

·6 ., ·2 0 • 2 •6 Dptr.<br />

- Fernwfrku11g<br />

Abb. 4: Farbzerstreuung '1 abhängig vom Nahzusatz und der Fernteilwirkung<br />

für RODASIN, gültig für einen Durdtbfickpunkt 3 mm unter<br />

der Trennlinie.<br />

Als Resümee ergibt sich der in Abb. 5 gezeigte Zusammenhang<br />

zwischen Farbfehlern, Fernteilwirkung und Nahzusatz bei allen<br />

Gläsern mit eingeschmolzenem, rundem Nahteil, bei denen das<br />

Grundglas aus Brillenglas und •der Nahzusatz aus Schwerflint<br />

besteht. Alle Kombinationen, die links von der ausgezogenen,<br />

schrägen Liruie liegen, sind ohne auffälligen Farbfehler, in dem<br />

obereru Teil allerdings nicht bis herunter zur Nahteilmitte. Bei<br />

allen Kombinationen, die rechts neben der gestrichelten Linie<br />

liegen, besteht die Möglichkeit, daß kritische Kunden die Farben<br />

bemerken. Diese Gef.ahr ist um so größer, je weiter rechts- von<br />

der gestrichelten Linie die Kombination liegt. Die ausgezogene<br />

Linie ist die Grenze, die nicht wesentlich überschritten werden<br />

sollte, es sei denn, daß der Kunde nicht kritisch ist oder vorher<br />

schon· Rodagic-Gläser mit schwächerem Nahzusatz getragen hat.<br />

Während also beispielsweise eine Kombination von -,-2 dptr<br />

Feme mit einem Nahzusatz. von +2 dptr noch ungefährlich erscheint,<br />

wird eine Kombination von -6 dptr Fernteil mit +4 dptr<br />

Nahzusatz keinen Brillenträger befriedigen.<br />

Es ist wichtig, daß Sie diese Verhältnisse klar übersehen und<br />

Ihre Kunden darauf schon hinweisen, bevor Sie die Gläser bereits<br />

eingeschliffen haben. SehF oft wird der Kunde trotzdem Gläser<br />

mit eingeschmolzenem Nahteil haben wollen; Sie haben dann die<br />

Möglichkeit, ihn auf das Rodenstock-Rodasiµ hinzuweisen, das,<br />

wie ausgeführt, in allen dargestellten Kombinationen so gut far~korrigiert<br />

ist, daß auch der kritischste Brillenträger zufrieden<br />

seiri wird.<br />

J)plr<br />

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6 'f"arbfeh/er<br />

Nahzusa;;<br />

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Abb. 5: Zu,ammenhang zwildten Nahzusatz (waageredtte Adt,e) und<br />

Ftrnteilwirkung (1enkredtte Adtse) bei RODAGIC; Durdtblickpunkt 3 mm<br />

unter der Trennlinie.<br />

Noch in einer anderen Beziehung ist das Rodasin-Glas allen<br />

Gläsern mit rundem Nahteil vorzuziehen: der Bildsprung beim<br />

Ubergang vom Fernteil zum Nahteil ist bei Rod'asin geringer.<br />

Während jedoch bezüglich der Farbkorrektion das Rodasin eine<br />

Sonderstellung einnimmt, ist der verringerte Bildsprung bei allen<br />

Gläsern mit eingeschmolzenem Nahteil und gerader Trennungslinie<br />

vorhanden, ganz gleich welche Glaskombinationen verwendet<br />

worden sind. Die Größe des Bildsprungs ist nämlich nur abhängig<br />

von dem Abstand der Trennungslinie vom geometrischen<br />

Mittelpunkt des Nahteils und der Stärke des Nahzusatzes, und<br />

zwar ist zahlenmäßig der Bildsprung in prdptr gleich dem Produkt<br />

aus dem genannten Abstand in cm und dem Nahzusatz in<br />

dptr. Bei rundem Nahteil mit 22 mm (/) ist deir Bildsprung in<br />

prdptr <strong>10</strong>0/o größer als, der Nahzusatz in dptr, bei Rodasin und<br />

ähnlichen Gläsern, wie Optagal, nur etwa gleich dem halben<br />

Nahzusatz.<br />

Noch störender als der Bildsprung sind jedoch prismatische<br />

Höhendifferenzen zwischen linkem und rechtem Glas, · die dann<br />

auftreten, wenn eine stärkere Anisometropie vorhanden ist. Diesbezüglich<br />

sind alle Gläse.r mit eingeschmolzenem Nahteil etwa<br />

gleichwertig, denn die prismat-ische Differenz in prdptr ergibt sich<br />

aus dem Produkt der Durchblickhöhe in cm und der Differenz<br />

zwischen linkem und rechtem Glas in dptr. Dies wird Ihnen sofort<br />

selbstverständlich, wenn Sie daran denken, daß beim Vorliegen<br />

einer Anisometropie auch bei einfachen Gläsem1 also reinen<br />

Fern- oder Nahgläsern, ebenfalls eine prismatische Höhendifferenz<br />

auftritt, sobald man oberhalb oder unterhalb des optischen<br />

Mittelpunktes, durch das Glas blickt. <strong>Der</strong> Nahzusatz, der ja in<br />

beiden Gläsern gleich stark ist, verändert zwar die Prismen­<br />

W'irkun_g des Fernteils, aber beiderseits um den gleichen Betrag,<br />

so daß die prismatische Höhendifferenz im gleichen Abstimd von<br />

der optischen Mitte des Fernteils auch immer gleidl groß ist. Nur<br />

ist man eben bei Bifokal-Gläsern gezwungen, durch den unteren<br />

Teil zu blicken, sobald man in die Nähe sehen will! Bei einer<br />

Anisometropie von 2 dptr und bei einer Durchblickhöhe von<br />

7,5 IJ:lm unter der optischen Mitte des Fernteils tritt eine prismatische<br />

Höhendifferenz von 1;5 prdptr auf, und das ist wohl das<br />

Äußerste, was man einem Brillenträger zumuten kann. Bei stärkeren<br />

Anisometropien ist also dringend davon abzuraten, Bifokal­<br />

Gläser mit eingesdimolzenem Nahteil zu geben.<br />

Ich habe aber eingangs erwähnt, daß die Gläser mit abgesetzter<br />

Trennungslinie noch einen zusätzlichen Vorteil haben: es ist dies<br />

die Möglichkeit, diese prismatische Höhendifferenz auszugleichen.<br />

Es ist möglich, die Bifokal-Fläche so einzuschleifen, daß ein zusätzliches<br />

Prisma nur im Nahten entsteht. Zum Ausgleich der<br />

prismatischen Höhendifferenz wird dem Glas mit der stärkeren<br />

Negativwirkung bzw. schwächeren Positivwirkung im Nahteil<br />

8 51~ Hell <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


ein zusätzliches Prisma mit Basis oben gegeben. Sie können die<br />

Größe des Prismas seföst beredmen; noch einfacher ist jedoch<br />

für Sie, wenn Sie in solchen Fällen bei Ihrem Lieferanten ein<br />

Paar, beispielsweise Ardis-Gläser, mit Höhenausgleich bestellen.<br />

Selbstverständlich ist aber der Höhenausgleich streng nur für<br />

eine Durchblidchöhe erreichbar; er muß mit' einem Bildsprung an<br />

der Trennungslinie erkauft werden.<br />

Des weiteren habe ich eingangs ausgeführt, daß der Nahzusatz<br />

bei Bifokal-Gläsem so gering wie möglich gehalten werden soll.<br />

Einmal, damit die geometrisch-optischen Abbildungsfehler möglichst<br />

klein gehalten werden, vor allem aber, damit nicht ein<br />

unscharfer Tiefenbereich entsteht, der weder durch das Fernteil<br />

noch durch das Nahten scharf gesehen werden kann. Wenn der<br />

Nahzusatz größer ist als die Akkommodationsbreite, ist eine<br />

solche unscharfe Tiefenzone bei Bifokal-Gläsern stets unvermeidlich.<br />

In solchen Fällen bringen Trifokal-Gläser für den Träger<br />

ganz wesentliche Vorteile, was ich in Ihrem Kreise wohl nicht<br />

näher zu begI'ünden brauche. AbeT auch dann, wenn der Nahteilzusatz<br />

nicht stärker ist als die Akkommodationsbreite, können<br />

Trifokal-Gläser von VorteH sein. Denken Sie daran, daß beim<br />

Obergang vom Sehen in der Feme zum Sehen in die Nähe der<br />

Träger einer Bifokal-Brille immer die Trennungslinie überspringen<br />

muß. Wenn nun häufig zwischen Gegenständen hin- und<br />

hergeblidct werden muß, von denen der eine nur durch den Nahten,<br />

der andere nur durch den Fernteil scharf gesehen wird, kann<br />

das Tragen einer Trifokal-Brille beim Sehen eine wesentliche<br />

Erleichterung bringen, nämlich dann, wenn beide Gegenstände<br />

mit dem Mittelteil scharf gesehen ·werden können.<br />

Im Aus'1and hat die Trifokal-Brille schon eine recht !Jl'Oße Verbreitung<br />

gefunden, während sich die Trifokal-Gläser in Deutschland<br />

bisher noch nicht eingeführt haben. Im Hause RODEN­<br />

STOCK beschäftigen wir uns seit längerer Zeit mit der hier<br />

natürlich noch komplizierteren Technologie. Wir hatten geglaubt,<br />

daß wir Ihnen heute schon einen Termin nennen können, zu dem<br />

wir Trifokal-Gläser auf den Markt bringen. Leider sind noch<br />

einmal unvorhergesehene Schwierigkeiten aufgetreten. Ich hoffe<br />

jedoch bestimmt, daß die OPTISCHEN WERKE G. RODENSTOCK<br />

Ihnen, noch in diesem J,ahr Trifokal-Gläser anbieten können, und<br />

daß sich diese den gleichen Ruf wie Ardis,, Rodagic und Rodasin<br />

erwerben werden.<br />

Die Berufstätigkeit des <strong>Augenoptiker</strong>s in der DDR<br />

Vortrag von Herrn Diplom-Optiker W erner. Witzel (Schwerin) auf dem VTI. DGO-Kongreß <strong>1955</strong> in Berlin<br />

Vielfachen Wünschen nachkommend, möchte ich Ihnen im<br />

folgenden einen Bericht über die Lage unseres Berufsstandes in<br />

der D D R geben, in der Hoffnung, daß diese Darlegungen dazu<br />

beitragen, zu einer gemeinsamen Auffassung zu gelangen. Ich<br />

glaube dieser Aufgabe am ehesten gerecht zu werden, wenn ich<br />

meinen Vortrag in drei Abschnitte einteile.<br />

1. Al~gemeine Entwidclung von 1945 bis zur Jetztzeit.<br />

2. Das derzeitige fachliche Niveau.<br />

3. Unsere Stellung in der staatlichen Gemeinschaft.<br />

Bis zum Jahre 1945 konnte man für das ungeteilte Deutschland<br />

die gleichen Vorausset;mngen zugrunde legen. Dann trat aber,<br />

zumindest soweit es das jetzige Gebiet der DDR betrifft, ein<br />

Wandel ein, über dessen Ausmaße mit seinen Vor- und Nachteilen<br />

ich folgendes darlegen möchte.<br />

Die vor 1945 gültige 3. Handwerksverordnung war damals auch<br />

für uns <strong>Augenoptiker</strong> maßgeblich. Diese forderte grundsätzlich<br />

die Meisterprüfung, wenn jemand ein Handwerk ausüben wollte.<br />

Aber durch Ubetgangsbestimmungen, Ausnahme-Anordnungen<br />

usw: wurde der geforderte .Große Befähigungsnachweis" nicht<br />

voll wirksam. Die wiederholten Bemühungen der deutschen<br />

<strong>Augenoptiker</strong>schaft, den damaligen Staat zu veranlassen, für die<br />

Brillenabgabe eine gesetzliche Regelung auf dem Gesetz- oder<br />

Verordnungswege zu schaffen, blieben unerfüllt. Jeder Fachfremde<br />

konnte sich also, wie schon in den Jahrzehnten vorher,<br />

mehr oder weniger in diesem Handwerkszweig betätigen, und<br />

zwar nicht nur auf dem Gebiete der Brillenfertigung und -anpassung,<br />

sondern selbst in der Brillengläser-Bestimmung konnte<br />

er ungehindert sein Heil versuchen. Es erscheint mir deshalb<br />

wichtig, an dieser Stelle den Sachverhalt nochmals hervorzuheben,<br />

d. h. festzustellen, daß die Forderung nach einer gesetzlichen<br />

Regelung der Brillenabgabe außerhalb unseres Berufsstandes<br />

von keiner Seite Unterstützung fand. Selbst in dem<br />

Kreise, der bis zu einem gewissen Grade hätte besonders daran<br />

interessiert sein müssen, schwieg man sich zumindest aus.<br />

Die deutsche <strong>Augenoptiker</strong>schaft war seit der Jahrhundertwende<br />

daran gegangen, besonders aber nach 1918, Maßnahmen<br />

zu ergreifen, die notwendig erschienen, um das fachliche Niveau<br />

des Berufes ausbildungs- und prüfungsmäßig zu heben, soweit<br />

dies unter Berüdcsichtigung der mangelnden gesetzlichen Regelung<br />

möglich war. Wenn wir nun unser Fachsd)ulwesen bis 1945<br />

betrachten, so konnten wir mit den Erfolgen recht zufrieden sein,<br />

da über 50 Prozent der selbständig tättgen <strong>Augenoptiker</strong> eine<br />

Fachschule absolvierten, und es muß betont werden, ohne dazu<br />

verpflichtet zu sein, d. h. auf freiwilliger Grundlage. In der<br />

gleichen Linie der Festigung des fachlichen Verantwortungsbewußtseins<br />

liegen auch die von am- Augenopti~erschaft Deutschlands<br />

sich selbst freiwillig auferlegten gewissen Besch.ränkung_en<br />

auf dem Gebiet der Brillengläserbestimmung.<br />

Nach Beendigung des letzten unseligen Krieges und der Tatsache<br />

des deutschen Zusammenbruchs auf militärischem und<br />

wirtschaftlichem Gebiet erfolgte, wie Ihnen ja bekannt ist, auf<br />

dem Gebiet der heutigen DDR eine gesellschaftspolitische Neuordnung,<br />

die auch das Sozialversicherungswesen umfaßte. Während<br />

bis 1945 der staatlichen Krankenversicherungspflicht etwa<br />

40 Prozent der deutschen Bevölkerung unterlagen, gibt es seit<br />

1945 im Gebiet der DDR eine Krankenversicherungspflicht, die<br />

über 95 Prozent der Gesamtbevölkerung umfaßt. Bekanntlich übt<br />

der deutsche <strong>Augenoptiker</strong> seit Jahrhunderten neben der Brillenfertigung<br />

auch die Tätigkeit der Brillengläserbestimmung aus,<br />

und das ist meines Erachtens auch sein gutes Recht. Allein er<br />

kann auf diesem Gebiet eine methodische Ausbildung, durch<br />

Staatsprüfung erhärtet, nachweisen. Wir stehen nun auf dem<br />

Standpunkt, daß das Berufsbild des <strong>Augenoptiker</strong>s charakterisiert<br />

ist durch den Dreiklang: Brillenfertigung, Brillenanpassung und<br />

Brillengläserbestimmung. Unseres Erachtens ist dies der richtige<br />

Weg, um der brillenbedürftigen Bevölkerung die beste Versorgung<br />

zu gewährleisten. Im Zusammenhang mit den Ende des<br />

19. Jahrhunderts durchgeführten Sozialreformen entstand Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts die sogenannte Reichsversicherungsordnung<br />

und damit für einen Teil der Bevölkerung die Kranken-Versicherungspflicht.<br />

In dieser Reichsversicherungsordnung war unter<br />

anderem die Verpflichtung der Krankenversicherungen verankert,<br />

auch Sehhilfen zu liefern, und zwar unter der Begriffsbestimmung<br />

.kfeines Heilmittel•, trotzdem die Sehhilfe nichts<br />

heilt, sondern nur korrigiert, ebensowenig wie die Brillengläserbestimmung<br />

eine medizinische Handlung darstellt. Auf Grund<br />

dieser Begriffsverfälschung· wie auch aus der Tatsache, daß laut<br />

RVO Heilmittel, also auch das kleine Heilmittel .Brille", nur der<br />

Arzt verordnen dürfe, kam es nun dazu, daß seit Anfang 1900<br />

der Kreis der nunmehr Pflichtversicherten gehalten war, wenn<br />

sie auf Kosten der Krankenkasse eine Brille bekommen wollten,<br />

erst zu einem x-beliebigen Arzt zu gehen und sich von diesem<br />

eine solche verordnen zu lassen. Es ist dies praktisch die einzige<br />

Einengung des Arbeitsgebietes des <strong>Augenoptiker</strong>s im Rahmen<br />

der Brillengläserbestimmung, die von seiten des Gesetzgebers<br />

jemals erfolgte.<br />

Weldle Gründe die <strong>Augenoptiker</strong>schaft seinerzeit gehabt hat,<br />

gegen diese Maßnahme, die, wenn sie auch nicht speziell gegen<br />

die Arbeit des <strong>Augenoptiker</strong>s gerichtet war, wohl aber in den<br />

Zusammenhängen der RVO zu suchen ist, keinen Einspruch zu<br />

erheben, dürfte wohl nicht mehr festzustellen sein.<br />

Unberührt von der erwähnten RVO ist die Tatsache zu verzeichnen,<br />

daß die deutsche <strong>Augenoptiker</strong>schaft auch weiterhin<br />

die Tätigkeit der Brillenglasbestimmung bei denen ausübte, die<br />

unter dem Sammelbegriff „Privatkunden" fielen, wobei zu erwähnen<br />

ist, daß es in den Jahrzehnten vor 1945 auch RVO­<br />

Krankenkassen gab, die ihre Mitglieder direkt zum <strong>Augenoptiker</strong><br />

verwiesen.<br />

Wenn ich diese zurüdcliegenden Betrachtungen ausführlicher<br />

behandelt habe, so aus dem Grunde, um besonders unseren<br />

ausländischen Kollegen die Zusammenhänge dieses Problems verständlicher<br />

zu machen.<br />

Durch die Neuordnung des Sozialversicherungswesens nach<br />

1945 in dem Gebiet der heutigen DDR und der sich damit ergebenden<br />

fast l0Oprozentigen Krankenversicherungspflicht der<br />

Bevölkerung wäre nunmehr unter Anwendung der bis dahin<br />

bestandenen RVO jeder Brillenbedürftige gehalten gewesen, zur<br />

Brillenbeschaffung den Umweg über den Arzt zu beschreiten.<br />

Diese sachlich wie fachlich nicht tragbare Auswirkung war für<br />

die Landesverwaltungen der Sozialversicherung der Anlaß, es<br />

seit 1948 jedem Versicherten freizustellen, ob er zur Brillengläserbestimmung<br />

erst den Arzt aufsucht oder gleich die Hilfe<br />

des <strong>Augenoptiker</strong>s in Anspruch nimmt. Diese Maßnahme, die<br />

von der Bevölkerung begrüßt wurde, hat sich bewährt, und es ist<br />

seitdem kein Fall bekannt geworden, der zu fachlichen Beanstandungen<br />

von Seiten der Sozialversicherung Anlaß gegeben hätte.<br />

Auch bin ich der Meinung, daß diese dem Staatsbürger gegen-<br />

6/ugmq,lil{el Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 9


über zugestandene Freizügigkeit immerhin Bestandteil einer<br />

demokratischen Lebensform ist, von der -ja heute immer so viel<br />

gesprochen wird. Wenn es auch zugestandenermaßen Aufgabe des<br />

Staates ist, auf gewissen Gebieten des täglichen Lebens Einsduänkungen<br />

dieser demokratischen Freiheit vorzunehmen, so<br />

wäre, um eine solche Maßnahme auf dem kleinen Sektor „Sehhilfen"<br />

anzuwenden, zuerst der Nachweis zu erbringen, daß die<br />

Brille tatsächlich ein Heilmittel ist. Dieser konnte bisher aber von<br />

keiner Seite nachgewiesen werden, vielmehr ist das Gegenteil<br />

der Fall. Hierfür liegen Äußerungen maßgeblidier Persönlichkeiten<br />

vor, die sowohl als Angehörige der Ärzteschaft als auch<br />

ob ihres internationalen Rufs als objektive Beurteiler Anspruch<br />

auf Anerkennung genießen. Ich kann mir deshalb nicht vorstelle11,<br />

daß man diese Wissenschaftler einer Lüge bezichtigen wolle.<br />

Wenn Sie mich nun fragen, wie unser derzeitiges Verhältnis<br />

zu den Ophthalmologen ist, so kann ich dieses im allgemeinen<br />

nur als gut bezeichnen. Die Bestätigung hierfür ist in der Tatsache<br />

begründet, daß in starkem Maße auf der jährlichen Farotagung<br />

maßgeblidie Ophthalmologen passiv oder auch aktiv mitwirken.<br />

Auch zu den Bezirksveranstaltungen werden Referate<br />

von dieser Seite übernommen. Es muß gesagt werden, daß mit<br />

denjenigen Medizinern, die auf optischem Gebiet gute Fachkenntnisse<br />

besitzen, eine gute Zusammenarbeit besteht. Wenn hie!'<br />

und da die Bedürfnisfrage in die Waagschale geworfen wird, so<br />

meines Erachtens nur aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten.<br />

Seitdem nun den Sozialversicherten in der DDR diese Freizügigkeit<br />

gewährt wurde, suchen zur Brillengläserbestimrnung<br />

etwa 70 Prozent der Sehhilfebedürftigen den <strong>Augenoptiker</strong> auf.<br />

Bei etwa <strong>10</strong> Prozent hiervon erfolgt Uberw'eisung an den Facharzt,<br />

weil diese einer medizinischen Betreuung bedürfen. Es ist<br />

verständlich, daß ein Teil hiervon sich auf Grund der ärztlichen<br />

Untersuchung als nicht pathologisch erweist bzw. ihm von Seiten<br />

der Medizin keine Hilfe gebracht werden kann. Tatsache ist<br />

jedenfalls, daß durch die Aufmerksamkeit und den Einfluß des<br />

<strong>Augenoptiker</strong>s viele Fälle dem Facharzt überwiesen werden<br />

konnten, die er sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Wenn auch<br />

das Vorhandensein einer tatsächlichen Augenerkrankung die<br />

optischen Verhältnisse im allgemeinen nicht beeinflußt bzw. die<br />

Anpassung einer Sehhilfe an dem eventuellen pathologischen Zustand<br />

nichts ändert, ist es in solchen Fällen für uns <strong>Augenoptiker</strong><br />

dennoch ein Gebot der Stunde und des Pflichtbewußtseins,<br />

solche Kunden, oft trotz hartnäckiger Widerstände, dem<br />

Arzt zu überweisen.<br />

Was nun die Werbung betrifft, so wird durch die Berufsgruppen<br />

sehr streng darauf geachtet, daß der <strong>Augenoptiker</strong><br />

keinerlei Hinweise über seine Tätigkeit in bezug auf die Brillengläserbestirnrnung<br />

bringt. Aus grundsätzlicher Fairneß wird<br />

seitens der verantwortlichen Obermeister auf die Einhaltung der<br />

uns selbst auferlegten Pflicht genauestens geachtet.<br />

<strong>Der</strong> größere Teil unserer Kollegen hat sich bereits vor 1950<br />

mit Erfolg der Meisterprüfung unterzogen bzw. eine Fachschule<br />

besucht. Bis zu dem genannten Zeitpunkt gab es bei uns aber<br />

auch noch einen Teil sogenannter .Auchoptiker", die im wesentlichen<br />

dem Kreis der Uhrmacher mit optischer Abteilung entstammten<br />

und sich mit mehr ode.t weniger Erfolg nicht nur auf<br />

dem Gebiet der Brillenfertigung betätigten, sondern selbst Brillengläserbestimrnungen<br />

ausführten. Das konnte zu diesem Zeitpunkt<br />

infolge des Fehlens einer geeigneten gesetzlichen Regelung<br />

von uns nicht verhindert werden. Die Ausarbeitung und<br />

Annahme des Gesetzes zur Förderung des Handwerks durch die<br />

Volkskammer der DDR gab aber ab 1950 die Möglichkeit, durch<br />

entsprechende Vorschläge von Seiten der <strong>Augenoptiker</strong>schaft<br />

eine Bereinigung dieser Frage zu erreichen. In der zweiten<br />

Durchführungsbestimmung zu dem erwähnten Gesetz ist unter<br />

anderem festgelegt, daß zur Ausübung des <strong>Augenoptiker</strong>berufes<br />

ohne Ausnahme die Meisterprüfung erforderlich ist, d. h. also:<br />

auch für <strong>Augenoptiker</strong>, die b.ereits seit Jahren die Selbständigkeit<br />

besaßen und eine entsprechende Tätigkeit ausgeübt hatten.<br />

Diese Festlegung erfolgte auf Grund der von Seiten der <strong>Augenoptiker</strong><br />

vorgebrachten Argumente in bezug• auf die Tätigkeit des<br />

<strong>Augenoptiker</strong>s auf. dem Gebiet der :t3rillengläserbesti_rnmung.<br />

Es war nunmehr Aufgabe der Handwerkskammern bzw. der<br />

Berufsgruppen 'des Augenopti~er-Handwerks, an die Durchführung<br />

der nun zahlreich anfallenden Meisterprüfungen heranzugehen.<br />

Dabei war die Anzahl der Meisterprüfungs-Kandidaten<br />

je nach der Länderstruktur sehr unterschiedlich.<br />

Um die „Unfallquote" nicht zu hoch werden zu lassen, wurden<br />

für diese Anwärter wiederholt mehrwöchige Lehrgänge fachkundlicher<br />

Art durchgeführt. Diese Aktion wurde im wesentlichen<br />

Ende 1952 abgeschlossen, so daß es seitdem auf dem Gebiet der<br />

DDR nur noch selbstverantwortlich tätige <strong>Augenoptiker</strong> gibt, die<br />

sich mit Erfolg der Meisterprüfung unterzogen haben. Alle diejenigen,<br />

die dieses Ziel nicht erreichten, wurden in der Handwerksrolle<br />

gelöscht und schieden aus dem Kreis der Brillenversorgung<br />

aus. Daß bei Dutchführung dieser Aktion auch Härten<br />

auftraten, ist nicht verwunderlich und ließ sich auch nicht vermeiden,<br />

höchstens mildern. Von der 2. Durchführungs-Verordnung<br />

wurden 254 Kollegen erfaßt, die als <strong>Augenoptiker</strong> nicht<br />

über die Meisterprüfung verfügten. Hiervon unterzog sich die<br />

Hälfte mit Erfolg der Meisterprüfung, während die andere Hälfte<br />

in der Handwerksrolle gestrichen wurde. Trotzdem ist die Zahl<br />

unserer Handwerksbetriebe im Gebiet der DDR nicht etwa gesun)cen,<br />

weil in der Zwischenzeit zahlreiche neue Geschäfte gegründet<br />

wurden. Wir verzeichnen heute einen Mitgliederbestand<br />

von etwa 1<strong>10</strong>0 selbständigen <strong>Augenoptiker</strong>rneistern.<br />

Die wirts&aftliche Betreuung der <strong>Augenoptiker</strong> wird in der<br />

DDR von den Handwerkskammern bzw. den Berufsgruppen des<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks vorgenommen, denen sie automatisch<br />

durch Eintragung in die Handwerksrolle angehören. Die jeweilige<br />

Handwerkskammer - wir haben deren insgesamt 15 - schließt<br />

die Brillenlieferungsyerträge mit der Bezirksverwaltung der<br />

Sozialversicherung ab. Auf die gleiche Art kommen zwischen<br />

diesen Partnern die Verträge zustande, welche die Ausübung<br />

der Brillengläserbestirnrnung durch den <strong>Augenoptiker</strong> festlegen.<br />

Die Sozialversicherung der DDR hat für das jewel}s laufende<br />

Rechnungsjahr einen ganz bestimmten Betrag zur Verfügung,<br />

mit dem sie haushalten muß. Seine Höhe resultiert aus den Mitgliedsbeiträgen,<br />

wobei zu berücksichtigen ist, daß in den Händen<br />

der So-zialversicherung der DDR nicht nur die Krankenversicherung<br />

liegt, sondern auch die Invaliden- und Altersversorgung.<br />

Hierfür zahlt das Mitglied <strong>10</strong> Prozent von seinem Monatseinkommen,<br />

und der Betrieb, bei dem es beschäftigt ist, den gleichen<br />

Betrag. Im Rahmen des Finanzplanes hat nun jede SV-Diehststelle<br />

einen bestimmten Betrag für Sehhilfen vorzusehen, und<br />

zwar nach Rücksprache mit dem jeweiligen Obermeister, der ia<br />

den Bedarf in etwa abschätzen kann. <strong>Der</strong> Obermeister ist daher<br />

im gewissen Grade mit dafür verantwortlich, daß die :vorgesehene<br />

Plansurnrne nicht unbegründet im Jahr überzogen wird.<br />

Durch die Ubertragung der Selbstverantwortung auf den<br />

<strong>Augenoptiker</strong>, ob und welche Sehhilfe er verordnet, ergaben sich<br />

zu Anfang gewisse Schwierigkeiten, indem einzelne Kollegen<br />

unter merkantilen Gesichtspunkten versuchten, wirtschaftliche<br />

Vorteile hierbei zu erreichen, sei es, daß ein Uberrnaß von<br />

Bifokalgläsern verordnet wurde oder reichlich Doppel-Verordnungen<br />

vorgenommen wurden, d. h. Fern- und Nahbrille gleichzeitig,<br />

wo die Notwendigkeit einer gleichz_eitigen Verordnung<br />

der Fernbrille nicht unbedingt erforderlich war. Andererseits ist<br />

verständlich, daß nach Ubertragung der Tätigkeit der Brillengläserbestirnrnung<br />

für den Versicherten auf den <strong>Augenoptiker</strong><br />

die Verordnung von astigmatischen Gläsern zunahm. Die Gründe<br />

hierfür sind klar; sie sind das Ergebnis exakterer Methode der<br />

Brillengläserbestimrnungen. Während die Verordnungen astigmatischer<br />

Gläser von Seiten der Augenoptikel" in der DDR sich<br />

auf etwa 30 Prozent im Durchschnitt bewegen, dürfte die Verordnungshöhe<br />

von Bifokalgläsern bei etwa <strong>10</strong> Prozent liegen.<br />

Die Preisgestaltung in unserem Beruf ist wie in allen anderen<br />

Handwerksgruppen in der DDR! staatlich geregelt und auch für<br />

die Sozialversicherung verbindlich. Es ist wohl nicht besonders<br />

notwendig, darauf hinzuweisen, welche Unsumme von Arbeit den<br />

Obermeistern damals oblag, durch Beibringung eines umfangreichen<br />

Betriebszahlenmaterials das Fundament tür emen angemessenen<br />

Preis zu schaffen. Das Verdienst in der Ausarbeitung<br />

gebührt dem Kollegen Heinz Hollstein, dessen Ableben wir<br />

leider vor vier Wochen zu beklagen hatten, und der sich zuerst<br />

dieser Aufgabe widmete, die später vom Kollegen Dr. Peste!<br />

weitergeführt und mit Erfolg zum Abschluß gebracht wurde. Dabei<br />

war es besonders schwierig, unsere Arbeit in ein für uns<br />

ungewohntes handwerkliches Kalkulationsschema einzuordnen. •<br />

Im Zusammenhang mit dem Erlaß des Gesetzes zur Förderung<br />

des Handwerks wurde auch eine Neuordnung der Besteuerung<br />

des Handwerks durchgeführt. Sie ging von der Uberlegung aus,<br />

daß der Reinertrag aus handwerklichen Leistungen und dessen<br />

Besteuerung nach anderen Gesichtspunkten zu bewerten sei als<br />

zum Beispiel der eines Einzelhandelsunternehmens. Indem man<br />

vo1n sogenannten Einmannbetrieb ausging, setzte man für jed\!n<br />

Handwerksberuf einen Pauschalsteuerbetrag fest, und zwar gestaffelt<br />

nach Ortsklassen. Demzufolge braucht daher der Handwerker<br />

in der DDR keine Buchführung, um erzielte Umsätze und<br />

Kosten nachzuweisen. Nimmt der Handwerker fremde Arbeitskräfte<br />

in Anspruch, also beschäftigt er neben seiner eigenen Person<br />

noch zusätzlich Gesellen oder Meister, wobei Lehrlinge und<br />

Schwerbeschädigte unberücksichtigt bleiben, so hat er gemäß der<br />

jährlich gezahlten Lohnsumme einen entsprechend gestaffelten<br />

Lohnzuschlag als zusätzliche Steuer zu entrichten. Erlöse aus zusätzlicher<br />

Handelstätigkeit unterliegen einer besonderen Besteuerung,<br />

wobei der Rohgewinn zugrundegelegt wird. Diese Besteuerung<br />

des Handelsumsatzes spielt aber nur bei einem kleinen<br />

Prozentsatz der Kollegen eine Rolle, da der größere Teil der·<br />

<strong>Augenoptiker</strong>schaft heute kaum einen nennenswerten Handelsumsatz<br />

aufzuweisen hat. Mein eigener zum Beispielt liegt bei<br />

6 Prozent vorn Gesamterlös . . Zu bemerken ist noch, daß die Preisgestaltung<br />

für Handelswaren ebenfalls staatlich festgesetzt ist.<br />

Sie gestattet auf den Einkaufspreis einen Zuschlag von 20 Pro-<br />

<strong>10</strong> 6-fuge,wplikel Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


Gemäß der zu Anfang dieses Jahres stattgefundenen<br />

Ankündigung gibt die Atrio Optische Ges. m. b. H.<br />

nunmehr den Fertigungs-Beginn des Produktions­<br />

Programmes »Korrektionsbrillen« bekannt.<br />

•<br />

ze modische Brille:<br />

das elegante Modell »CELEI TA«<br />

Die überlegene Führung der Linien verleiht dem Modell Celesta ein<br />

ungewöhnlich elegantes Bild. Die gerundete Backenführung korrespondiert<br />

sehr vorteilhaft mit der Form des Gesichtes. Zweckmäßigkeit<br />

und Schönheit sind in dieser Fassung gleichermaßen<br />

vereint: die volle Scheibenform gibt dem Modell Celesta eine<br />

universelle Verwendbarkeit.<br />

Das elegante Modell Celesta ;wird in den ausgesuchten Machungen<br />

schwarz/glashell ak und k, taubenblau/glashell ak und k, tee/rose ak<br />

und k, f ume-dunkel/Jume-hell ak, braun/weiß/ glashell ( triple) k und<br />

dunkelweinrot/weiß/ glashell (triple) k gefertigt.<br />

Den jeweiligen Anlässen entsprntse en läßt<br />

sidi die Wirkung der unter kon Mo:hen<br />

Gesiditspunkten gewählten Brimrmal1di<br />

zusätzlidie Verwendung von Silbilbeit­<br />

Elementen steigern. Das Modell M,nen<br />

wird daher-- neben der Normalausfetnn ·<br />

- audi mit Edit-Sdimuck (Silber 8 33lau<br />

vergoldet oder rhodiniert, anlaufbestärto<br />

Markasiten handgefaßt) ausgestattet.Hi utl~r<br />

ausführlidie Angaben . im Atrio-Prospest.Pr<br />

t'lt,lo<br />

MODELL<br />

ATRIO OPTISCHE GES .M . B.H. SOLINGEN


zent. Die Erarbeitung der Handwerkssteuer 1ag für unseren Beruf<br />

ebenfalls in den Händen des Kollegen Dr. Pestel.<br />

Die Versorgung mit Brillengläsern und Fassungen erfolgt durch<br />

den staatlichen Großhandel, abgesehen von der Belieferung mit<br />

Brillengläsern der Firma Zeiss, die direkt an den <strong>Augenoptiker</strong><br />

erfolgt.<br />

Eine besondere Förderung von Seiten des Staates erfahren die<br />

handwerklichen Ein- und Verkaufsgenossenschaften des Handwerks,<br />

die Großhandelsfunktionen ausüben und entweder mit<br />

den einzelnen Industriefirmen direkt Lieferverträge abschließen<br />

oder mit dem staatlichen Großhandel, wobei im letzteren Falle<br />

eine Teilung der Großhandelsspanne mit dem staatlichen Großhandel<br />

eintritt. Solche Genossenschaften haben wir auch in unserem<br />

Beruf in verschiedenen Bezirken. Neben diesen wirtschaftlichen<br />

Funktionen haben diese Genossenschaften auch die Aufgabe,<br />

ihre Mitglieder kulturell und auch in bezug auf ihre fachliche<br />

Weiterbildung zu betreuen. Die aus dem Wirtschaftsbetrieb<br />

entstehenden Uberschüsse werden zum Teil für diese Aufgaben<br />

verwandt. Für unsere westdeutschen und ausländischen Kollegen,<br />

die wir hoffentlich recht zahlreich aµf unserer Fachtagung, die<br />

vom 11. bis 13. November wieder in Leipzig stattfindet, begrüßen<br />

können, wird während dieser Tage eine Besichtigung der <strong>Augenoptiker</strong>genossenschaft<br />

in Leipzig durchgeführt, so daß Sie dann<br />

die beste Gelegenheit haben, Einblick in die Arbeit einer solchen<br />

Genossenschaft zu bekommen.<br />

Während im Zuge der gesellschaftlichen Neuordnung nach 1945<br />

in der DDR die wirtschaftlichen Veränderungen durchgeführt wurden,<br />

widmeten wir uns in immer stärkerem Maße unserer fachlichen<br />

Weiterbildung. Den organisatorischen Rahmen hierzu bot<br />

uns die Institution der Kammer der Technik. Die Mitgliedschaft<br />

hierzu ist freiwillig, für eine Beteiligung an unserer fachlichen<br />

Zu.sammenarbeit auch nicht Bedingung. Wir wenden uns also an<br />

alle Angehörigen l.lnseres Berufes. Dieser Weg erscheint uns als<br />

der richtige, da nur so das Gesamtniveau des Berufs gehoben<br />

werden kann. Die kleinste Einheit der fachlichen Weiterbildungsarbeit<br />

ist der Arbeitskreis, der mehr oder weniger ein örtliehes<br />

Gepräge hat. Darüber hinaus finden in den Verwaltungsbezirken<br />

- es entspricht dies etwa der Größe einer Provinz - ·regelmäßig<br />

Fachtagungen statt, auf denen im allgemeinen zwei oder drei<br />

Referate auf die Tagesordnung gesetzt werden. Als fachlicher<br />

Höhepunkt findet alljährlich eine Fachtagung im DDR-Maßstab<br />

statt. Zur Durchführung dieser fachlichen Aufgaben bestehen<br />

außer dem zentralen Fachausschuß auch Fachausschüsse in den<br />

Bezirken. Neben dieser regionalen Zusammenfassung besitzen<br />

wir auch Fachausschüsse, die sich mit besonderen Arbeitsgebieten<br />

beschäftigen. Beispiele hierfür seien die Stoffgebiete: Entwicklung<br />

optischer Geräte, Brillengläserbestimmung, Fachpresse,<br />

Werkstattpraxis, Berufsausbildung, Tagungen und Referate, Betriebsrationalisierung,<br />

Normung usw. Es wird Sie interessieren,<br />

zu höre.n, daß diesen Ausschüssen nicht nur <strong>Augenoptiker</strong> angehören,<br />

sondern es wirken hierbei auch mit: Vertreter der<br />

Industrie, der Fachschule und der Berufsschule, wie auch der<br />

Akademie der Wissenschaften.<br />

Was nun die Entwicklung unseres Berufes an sich betrifft, so<br />

möge Ihnen folgendes einige Hinweise geben: Etwa 30 Prozent<br />

unseres Fachnachwuchses sind weibliche Lehrlinge. Grundsätzlich<br />

kann hierzu gesagt wer.den, daß die Eignung zu unserem Beruf<br />

bei der Frau ohne Frage vorhanden ist. Es muß aber auch festgestellt<br />

werden, daß nur ein Teil der weiblichen Gehilfen bis<br />

zum Fachschulbesuch kommt, da viele Frauen aus den verschiedensten<br />

Gründen vorzeitig den Beruf aufgeben.<br />

Die Lehrzeit für unseren Nachwuchs ist auf drei Jahre festgesetzt.<br />

Die Urlaubszeit für Jugendliche beträgt im Alter von<br />

14 bis 16 Jahren 21 Tage, von 16 bis 18 Jahren 18 Tage. Ein über<br />

18 Jahre alter Lehrling hat Anspruch auf 12 Tage Urlaub. Laut<br />

Gesetz vom Januar dieses Jahres sind dem <strong>Augenoptiker</strong>beruf<br />

von den Ämtern für Arbeit und Berufsausbildung bevorzugt<br />

J ugendliche zuzuweisen, die entweder die mittlere Reife - also<br />

<strong>10</strong> · Schuljahre - nachweisen können oder das Ab\tur abgelegt<br />

haben.<br />

Von den sechs Arbeitstagen in 'der Woche hat der Lehrling an<br />

zwei Tagen die örtliche Berufsschule zu besuchen, so daß er nur<br />

an vier Tagen wöchentlich für die praktische Arbeit zur Ver:-<br />

fügung steht. Mit Rücksicht auf die geringe Zahl von <strong>Augenoptiker</strong>-Lehrlingen<br />

können nicht in allen Bezirken aufsteigende<br />

Fachklassen g'ebildet werden, da hierzu pro Lehrjahr und Klasse<br />

eine Mindestzahl von 20 Schülern erforderlich ist. Um in den besonders<br />

schwach besetzten Bezirken einen Ausgleich zu schaffen,<br />

wurde vor 5 Jahren in Mecklenburg eine Landesberufsschule<br />

gebildet für sogenannte Splitterberufe mit Internat. Hier werden<br />

innerhalb eines Jahres zweimal für je 3 Wochen die Lehrlinge<br />

eingeschult, die an dem Sitz ihrer Arbeitsstätte bzw. der näheren<br />

Umgebung keinen geeigneten Fachunterricht erhalten können.<br />

Für diese 6 Wochen Fachunterricht im• Jahr entfällt dann in der<br />

übrigen Zeit des Jahres der zweite Unterrichtstag an der örtlichen<br />

Berufsschule. Es ist also nur noch ein Unterridrtstag wahrzunehmen,<br />

der der allgemeinkundlichen Ausbildung dient.<br />

Diese Beschulung mit Internat hat sich sehr gut bewährt, da<br />

der persönliche Ehrgeiz des Lehrlings · durch die dreiwöchige<br />

Arbeit in der Gemeinschaft stark angeregt wird.<br />

Die Möglichkeit des Besuchs unserer Fachschule in Jena ist<br />

finanziell gesehen kein besonderes Problem, da 90 Prozent der<br />

Studierenden Stipendien ~rhalten. Die Studiengänge sind immer<br />

voll belegt. Unsere Fachschule konnte vor wenigen Wochen nach<br />

einer Reihe von Jahren wieder ihren ersten zweijährigen Studiengang<br />

abschließen. Die gezeigten fachlichen Leistungen müssen<br />

als gut beurteilt werden.<br />

Die Größenordnung unserer <strong>Augenoptiker</strong>betriebe liegt im<br />

Durchschnitt bei einem mitbeschäftigten Gesellen oder Meister<br />

sowie einem Lehrling. Werden mehr als <strong>10</strong> Mitarbeiter beschäftigt,<br />

so fällt der Betrieb aus der Handwerksbesteuerung heraus<br />

und unterliegt den sonst üblichen Steuern, so wie sie Ihnen in<br />

Westdeutschland bekannt sind. <strong>Augenoptiker</strong>betriefie _mit über<br />

<strong>10</strong> Beschäftigten existieren in der DDR nicht. Das wäre auch<br />

steuerlich ungünstiger.<br />

Was nun die Weiterentwicklung unseres Berufs anbelangt, so<br />

dürfte diese meines Erachtens nicht viel anders verlaufen "!'ie in<br />

den meisten technischen Berufen überhaupt. Sie ist vorgezeichnet<br />

durch die technische Vervollkommnung unserer Zivilisation, so<br />

auch der Erkenntnisse in den Naturwissenschaften und der Technik<br />

im allgemeinen. Genau so wie sich in der Medizin immer<br />

stärker der Zug zur Spezialisierunq abzeichnet, auf dem technischen<br />

Sektor immer mehr Spezialberufe entstehen, da die<br />

Wissensgebiete immer umfassender werden, so wird auch unser<br />

Handwerk den gleichen Weg gehen, um den Anforderungen in<br />

der Zukunft noch mehr zu entsprechen. Die Menschen werden im<br />

Verkehr und an ihren Arbeitsplätzen in bezug auf ihre Sehleistung<br />

vor immer größere Probleme gestellt, denen wir <strong>Augenoptiker</strong><br />

im Rahmen des Möglichen gerecht werden müssen.<br />

Es ist deshalb auch kein Zufall, wenn sich aus dem Optiker<br />

schlechthin der deutsche <strong>Augenoptiker</strong> der Jetztzeit als zweite<br />

Phase in der Entwicklung gebildet hat. Dieses Vorwärtsschreiten<br />

geht weiter, auch wenn man durch einen Kurzlehrgang zur Erlernung<br />

der Brillengläserbestimmung, wofür zwei Druckseiten<br />

in einer sonst höchst geachteten wissenschaftlichen Fachzeitschrift<br />

ausreichen, unter Vermeidung jeglichen wissenschaftlichen Ballastes<br />

den Eindruck zu erwecken versucht, als wenn in Deutschland<br />

seit der Jahrhundertwende sich nicht sehr viel auf dem<br />

Gebiet der methodischen Brillengläserbestimmung ereignet habe!<br />

Es ist nur zu hoffen, daß unsere Kollegen aus dem Ausland durch<br />

diesen Unsinn nicht einen falschen Eindruck von dem Niveau<br />

unserer Brillenversorgung erhalten haben. Wenn der eine oder<br />

andere Kollege diesen bemerkenswerten Aufsatz noch nicht<br />

kennt, so kann er diesert bei mir einsehen. Ein Studium von<br />

einer Viertelstunde genügt, um jeden Laien zum perfekten Optometristen<br />

zu machen.<br />

Ich möchte abschließend bemerken, daß wir Kollegert aus der<br />

DDR der Meinung sind, daß die Entwicklung unseres Berufsstandes<br />

in ·den letzten zehn Jahren dem Niveau nicht zum<br />

Schaden gereicht hat, sondern daß ganz im Gegenteil eine gesunde<br />

Auslese stattgefup.den hat und der Anreiz gegeben war, ·<br />

unsere fachlichen .Belange weiterzutreiben. Ich wäre dankbar,<br />

wenn meine Ausführungen dazu beitragen würden, Ihnen ein<br />

reelles Bild vom Stande unseres Berufes in der DDR zu vermitteln.<br />

Kommt es null, auf Pfennige an ? ? ?<br />

Ihr Kunde ist dann gut bedient, wenn Sie ihm ein anerkannt gutes Brillengl_as verkaufen.<br />

Deswegen bevorzugen ;Sie P U N K T O P T A R oder das hautfarbene<br />

5 A N O PT A R - Glas. Gerade fü r empfindliche und angestrengte Augen ist das<br />

„kleidsame" Sanoptar-Glas wegen seiner vorzüglichen Schutzwirkung besonders<br />

zu empfehlen.<br />

_C<br />

Die Gewäh r f ür Sie und Ihre Kunden : Gütezeichen ll.J im Gla s 1<br />

12<br />

~ Hefl <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


Grenzen der Werbung<br />

Das war das Thema des Vortrages, den Herr <strong>Augenoptiker</strong>meister Helnen aus Bochum im Kreise der Bundesbrüder und einer Reihe von<br />

Gästen in der Gruppe Rheinland der WVA am Sonntag, dem 25. September, ih Düsseldorl hielt. Die Anregung hierzu war von dem 1. Vorsitzenden<br />

der WVA, Herrn Dipl.-Optiker Hans Sauerborn, Fulda, ausgegangen und wurde in die. Veranstaltung eingeschlossen, für die Herr<br />

Dipl.-Optiker Straube, Ohligs, als WV A-Bezirksobmann, und Herr von dem Bussdle, als sein engster Mitarbeiter, verantwortlich zeichnen.<br />

Dieses Zusammensein der Bundesbrüder mit ihren Damen und einer Anzahl geladener Gäste, die der Berufsgruppe der Augei:ioptiker aufs<br />

engste verbunden sind, sollte Ausklang der Sommerzeit sein. Daß dieses Vorhaben in vollstem Maße gelungen ist, daran hat der Wettergott<br />

sein Teil beigetragen.<br />

Verlag und Schriftleitung der Fachzeitsdlrift .<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>•, die der an sie ergangenen Einladung gern gefolgt sind und audl an dieser<br />

Stelle dafür danken, haben mandle neue Anregung mit nadl Hause nehmen können und werden wie bisher audl für die Folge bestrebt sein,<br />

dem Faktor • Werbung und Aufklärung• in ihrem Fadlorgaµ. in der vorbildlidlen Form zum Durdlbrudl zu verhelfen.<br />

Zum Thema selbst sei nodl vorweg geschickt, daß Herr Helnen sdlon seit einigen Jahren in seinen eigenen Gesdläften das verwirklidlt<br />

hat und vorlebt, was er als Leitfaden für seine Ausführungen in bezug auf die Grenzen der Werbemethoden im Sinne der Kollegialität darstellt,<br />

so daß wir ihn im: nadlstehenden selbst zu Worli: kommen lassen möchten.<br />

Die Schriftleitung<br />

Die Beantwortung der Frage, ob unter den <strong>Augenoptiker</strong>n an<br />

einem Platz gute oder weniger gute Kollegialität herrscht, wird<br />

in jedem Fall von der Feststellung abhängig sein, welche Werbemethoden<br />

diese anwenden. Da eine gesicherte Existenz aller<br />

Selbständigen und ihrer Mitarbeiter nicht zuletzt von gutem,<br />

kollegialem Verhalten abhängtg ist, und unser Berufsniveau<br />

außerdem eine diesem entsprechende Werbung erfordert, ist es<br />

nach meiner Auffassung eine kollektive Notwendigkeit, die Werbung<br />

in bestimmten Grenzen zu halten. Jeder hat die ihm durch<br />

seinen Beruf gegebene Pflicht, seine Werbung so zu gestalten,<br />

daß sie unsere verantwortungsvolle Tätigkeit an den· Sehhilfebedürftigen<br />

in dezenter und sachlicher Art und Weis.e hervorhebt.<br />

Wir handeln nicht mit toten Dingen; uns ist das wertvollste<br />

Organ des Menschen, das Auge, anvertraut. Ich verweise hier<br />

auf die vornehme, zurückhaltende Werbung der Apotheker, zu<br />

denen wir mit unserem Beruf eine, wenn auch nicht hundertprozentige<br />

Parallele ziehen können.<br />

Wer von uns hat sich nicht bei seiner geplanten Werbung<br />

die Frage gestellt: Verstoße ich nicht gegen die Kollegialität,<br />

oder hat sich gefragt, wirkt die beabsichtigte Werbung nicht<br />

wie eine schreiende Reklame? Vielleicht sind Sie oder ich schon<br />

von anderen Kollegen innerlich verdammt worden, weil wir eine<br />

Werbung durchführten, die ein anderer als anstößig bzw. unkollegial<br />

auffaßte. Ich setze als selbstverständlich voraus, daß<br />

wir alle gute Kollegialität wünschen. Leider wird diese nicht an<br />

allen Plätzen in idealer Weise erreicht. In der Annahme glaube<br />

ich nicht fehlzugehen, daß mangelhafte Zusammenarbeit in den<br />

meisten Fällen dadurch entsteht, daß die Grenzen der Werbung<br />

überschritten werden bzw. daß Kollegen die Werbung eines<br />

anderen berechtigt oder unberechtigt als unlauter ansehen.<br />

Gegen unlautere Werbung kann man zwar gesetzlich einschreiten,<br />

es gibt aber Werbemethoden, die nicht bis an diese gesetzliche<br />

Grenze gehen, aber doch vom kollegialen Standpunkt<br />

aus nicht mehr vertretbar sind. Wenn das Thema „Grenzen der<br />

Werbung" anschließend zur Diskussion gestellt werden soll,<br />

dann interessiert es mich, wie meine lieben Bundesbrüder darüber<br />

denken und ob sie mit meiner Auffassung einiggehen.<br />

Daß für den <strong>Augenoptiker</strong> die Werbung notwendig ist, dürfte<br />

wohl außer Zweifel stehen. Daß diese Aufklärung die ethischen<br />

Grundlagen unseres Berufs hervorheben sollte, ist nicht nur<br />

erfolgversprechend, sondern der erste Weg, unseren Verbrauchern<br />

das notwendige Vertrauen zu unserer Leistung zu vermitteln.<br />

Zunächst möchte ich feststellen, daß es in unserer Werbung<br />

zwei grundverschiedene Ziele oder auch Erfolge gibt.<br />

1. Durch eine gute, wirkungsvolle Werbung den Sehhilfebedürftigen<br />

davon zu überzeugen, daß durch die richtige<br />

Brille eine Leistungssteigerung un9 Sehschärfenverbesserung<br />

erzielt wird, und daß mit einer Brille der Träger gut<br />

oder sogar noch besser aussehen kann.<br />

2. Durch nachhaltige Werbung den Interessenten für die in<br />

unseren Betrieben gefertigten und angepaßten Brillen zu·<br />

gewinnen.<br />

Im ersten Falle können die Grenzen der Werbung kaum überschritten<br />

werden, da der Erfolg eines besonders aktiven Kollegen<br />

allen übrigen zugute kommt und niemand darüber bes<br />

leidigt sein kann, oder sogar geschädigt wird. Wenn Kollege<br />

Meier mit dem Text .Besser sehen, besser aussehen" für die<br />

Meier-Brille wirbt, oder wenn er eine wirkungsvolle Dekoration<br />

zeigt, die durch Texl und Bilder für „Besser sehen, besser aussehen"<br />

wirbt, oder den Brillenträgern ihre Vorurteile gegen das<br />

Brillentragen durch Aufklärung nimmt, dann hat er ohne Zweifel<br />

eigene Werbeerfolge. Nutzen hat aber hierdurch auch jeder<br />

andere Kollege, der weniger wirbt, da bei Erschließung eines<br />

größeren Kreises überzeugter Brillenträger nicht alle zum Kollegen<br />

Meier gehen. Wenn zu einem Kollegen, der weniger aktiv<br />

ist oder der nicht für eine Ersatzb.rille wirbt, Kunden kommen<br />

und modische Brillen oder eine Ersatzbrille verlangen, dann kann<br />

es unter Umständen der Erfolg der Werbung anderer sein. Seien<br />

Sie also tolerant und nicht mißgesti}llmt. Gewinnen Sie der Werbung<br />

Ihres Kollegen die gute Seite ab, soweit es sich um die<br />

Werbung fü! .Besser sehen, besser aussehen" handelt.<br />

Zum zweiten Punkt, den Kunden für den Kauf im eigenen Geschäft<br />

zu gewinnen, gibt es allerdings mehr zu sagen, da es<br />

eben die Werbung ist, deren Grenzen leicht überschritten werden<br />

können. Das Leben ist bekanntlich ein Existenzkampf ähnlich<br />

dem unserer Natur. Es herrscht hier wie da der Grundsatz: .Das<br />

stärkere Element siegt.• Lediglich mit einem Unterschied, daß in<br />

der Natur das Schwächere rücksichtslos unterliegt, dagegen wir<br />

Menschen die sittliche und moralische Pflicht haben, unsere Mitmenschen<br />

zu achten und den Existenzkampf unter Berücksichtigung<br />

dieser Gesichtspunkte zu führen. Während es für einen<br />

Arbeiter oder Angestellten im Werk oder im öffentlichen Dienst<br />

beim Existenzkampf nur darum geht, durch bessere Leistung zu<br />

höheren Berufserfolgen und damit zu besseren Lebensbedingungen<br />

zu kommen, liegt die Situation bei den selbständig Gewerbetreibenden<br />

etwas anders. Zu den Bemühungen der besseren<br />

Leistung kommt noch die Notwendigkeit, den Kunden zu gewinnen<br />

und deren Zahl möglichst zu vergrößern. Dieses Ziel<br />

zu erreichen, ist nur durch Aufklärung möglich. Werbung und<br />

Reklame sind zwei grundverschiedene Begriffe. <strong>Der</strong> -Duden erklärt<br />

das Wort Reklame mit Werbung. In unserem Sinne und<br />

nach dem Feingefühl des Publikums ist Reklame mit Werbung<br />

jedoch nicht identisch. Reklame fassen wir als etwas Schreiendes<br />

und nicht immer ganz bei der Wahrheit Bleibendes auf. Unter<br />

Werbung versteht jeder dezentes Bemühe11 um den Kunden bzw.<br />

den Artikel, der geführt, gefertigt und verkauft wird, sowie das<br />

Bemühen um das Vertrauen des Kunden. Jedes Uberschreiten<br />

der echten und wahren Werbung kann zu einem Augenblicks-<br />

6fugenq,Jikrlt Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 13


erfolg führen, wird aber nach mehr oder weniger längerer Zeit<br />

ins Gegenteil umschlagen.<br />

Welche Möglichkeiten für Werbemaßnahmen stehen uns nun<br />

zur Verfügung?<br />

1. Die Innenwerbung, d. h. Werbung im eigenen Geschäft, in<br />

Gesprächen mit den Kunden, in der Suche nach Verbindungen<br />

usw., also durch das Wort und unsere Arbeit.<br />

2. Die Werbung nach außen, durch das Schaufenster, durch<br />

die Zeitung, Kino usw., also durch Schrift und Bild.<br />

Bei beiden Arten der Werbung können ihre Grenzen überschritten<br />

werden. In meinen Ausführungen sollen nur die Fälle<br />

behandelt werden, wo ein Uberschreiten zur Unkollegialität<br />

führt. Wenn Sie mangelhaft angepaßte und schlecht verglaste<br />

Brillen verabfolgen oder Ihre Kunden nicht höflich bedienen,<br />

überschreiten Sie zwar auch die Grenzen einer guten Werbung,<br />

Sie benachteiligen damit aber keinen Kollegen. Es sei denn, daß<br />

die Arbeit so schlecht wäre, daß damit dem ganzen Berufsstand<br />

geschadet würde. Zunächst nun zur Innenwerbung.<br />

Die beste und billigste Werbung ist, wenn Sie dem Sehhilfebedürftigen<br />

eine sauber verarbeitete Brille in einer für den Preis<br />

entsprechend guten Qualität, fachmännisch einwandfrei angepaß.t,<br />

verabfolgen. Wenn dazu die Bedienung höflich und in jeder<br />

Weise zuvorkommend durchgeführt worden ist, werben Sie unbewußt<br />

wirkungsvoller als durch Dekoration, Inserieren usw.<br />

Jeder so gewonnene Kunde ist von Ihrer Leistung überzeugt, somit<br />

als Ihr Dauerkunde anzusehen und wird nach dem Begriff<br />

• Werbung von Mund zu Mund" ein nicht abzuschätzender Werbeträger<br />

Ihres Unternehmens sein. Sie kann in ihren Grenzen auch<br />

nicht überschritten werden. Jeder Kollege sollte diesen Erfolg<br />

eines anderen neidlos anerkennen und ihm seine Achtung dafür<br />

zollen. Er müßte lediglich die Folge daraus ziehen, seine eigenen<br />

Leistungen ebenfalls höher zu schrauben. Wer es nun aber darauf<br />

anlegt, mit unkollegialen Mitteln zu werben, hat dazu die<br />

verschiedensten Möglichkeiten.<br />

1. Die Arbeit anderer Kollegen herabzusetzen.<br />

2. Durch systematische Preisunterbietungen Kunden zu gewinnen.<br />

3. Durch Beeinflussung von Augenärzten oder Krankenkassen<br />

sich zusätzlich Kunden zuzuführen.<br />

4. Durch Zugabe von Etuis oder sonstigen Artikeln, die zum<br />

eigentlichen Verkaufsprogramm gehören.<br />

Im folgenden möchte ich nun diese Punkte im einzelnen beleuchten.<br />

Die Arbeit eines anderen Kollegen herabzusetzen, ist eine der<br />

übelsten Werbemethoden und nach der Gesetzgebung unlauterer<br />

Wettbewerb. Wer eine nicht einwandfrei sitzende oder schlecht<br />

verglaste Brille eines Kunden kritisiert, wovon er annimmt, daß<br />

sie nicht von ihm selbst verabfolgt worden ist, begibt sich auf<br />

ein gefährliches Gleis. In jedem Betrieb ist es möglich, daß unter<br />

irgendwelchen Umständen eine Brille den Betrieb verläßt, die<br />

nicht ohne Tadel ist. Bedenken Sie, daß ein anderer Kollege Ihre<br />

Arbeit ebenfalls herabsetzen könnte, wenn er eine derartige<br />

Brille zufällig sieht. Beachten Sie ferner, daß oft Brillen getragen<br />

werden, qie von Kunden nicht selbst abgeholt wurden, so daß<br />

eine vorschriftsmäßige Anpassung nicht erfolgen konnte. Eine<br />

Kritik hierüber könnte zum Bummerang werden. Abgesehen davon<br />

gewinnen Sie dem Kunden mehr Achtung ab, wenn Sie Ihren<br />

Kollegen in solchen Fällen in Schutz nehmen. Lassen Sie Ihre<br />

eigene Arbeit sprechen, der Kunde wird sich dann anschließend<br />

selbst ein Urteil bilden, wer der Bessere war. <strong>Der</strong> Erfolgreiche<br />

hat es nicht nötig, mit solchen Mitteln zu werben. Ich pflege<br />

lediglich eine abgegebene Brille zu kritisieren, wenn Sie in<br />

einem Zustand ist, daß man von Verantwortungslosigkeit<br />

sprechen muß. In solchen Fällen wird man allerdings auch feststellen,<br />

daß der Lieferant zu denen gehört, mit welchem sich die<br />

verantwortungsvollen <strong>Augenoptiker</strong> nicht identisch fühlen.<br />

Preisunterbietungen sind ein häufig anzutreffendes Ubel, das<br />

in den seltensten Fällen dem Nutzen bringt, der damit wirbt.<br />

Unsere Kalkulation ist wohlabgewogen, und wer ein gutes<br />

Warenlager unterhält, qualifiziertes und gut bezahltes Personal<br />

hat, wer dazu individuell mit der aazu erforderlichen Zeit die<br />

Brillenanpassung und Abgabe durchführt, kann unsere allgemein<br />

übliche Kalkulation nicht unterschreiten, es sei denn, daß diese<br />

Voraussetzungen in solch einem Betrieb nicht vorhanden .sind.<br />

Preisunterbietungen gehören zu den Methoden, die ein g,uter<br />

Kaufmann oder Handwerker nicht mitmacht, wenn er nicht gewillt<br />

ist, dieses auf Kosten der Leistung zu tun. Messen Sie<br />

solchen Werbemethoden eines Kollegen keine allzu große Bedeutung<br />

zu. Es ist mir unverständlich, wie oft inan feststellen<br />

kann, daß in irgendeiner Stadt das Preisniveau einheitlich weit<br />

unter unserem Durchschnitt liegt; Hier hat dann ·ein Kollege<br />

diese üble Werbemethode begonnen, die anderen zogen nach<br />

mit dem Erfolg, daß zum Schluß für niemand ein Vorteil, sondern<br />

nur _für alle Nachteile entstanden sind. Ich möchte jedem<br />

Bundesbruder empfehlen, sofern er es mit einem preisunterbietenden<br />

Kollegen zu tun hat, diesen seinen Weg gehen zu<br />

lassen. Für die Mehrzahl der Brillenbedürftigen wird allein die<br />

Leistung entscheidend sein.<br />

Ein weiterer Punkt der üblen Werbemethoden ist der Versuch<br />

bzw. das Bemühen, Krankenkassen oder Augenärzte für sich zu<br />

gewinnen, damit diese dann Mitglieder bzw. Patienten an das<br />

betreffende Geschäft empfehlen. Ein gutes Verhältnis zu den<br />

Krankenkassen und zu den Augenärzten ist durch unsere laufende<br />

Zusammenarbeit gegeben und ist keinesfalls unkollegial. Diese<br />

Verbindungen dürfen jedoch nicht dazu führen, eine Beeinflussung<br />

von Patienten oder Mitgliedern zu wünschen, oder wenn sie<br />

nicht beabsichtigt ist, sie bewußt zu dulden, wenn die:se Stellen<br />

sie ohne unsere Einwirkung durchführen. Ich habe schon mehrfach<br />

b'ei Gesprächen mit solchen Herren zum Ausdruck gebracht,<br />

daß ich eine direkte Empfehlung eines Mitgliedes bzw. Patienten<br />

aus kollegialen Gründen ablehne. Wenn ich mir hier den Rücken<br />

freihalte, kann ich auch entschieden dagegen Stellung nehmen,<br />

wenn ich höre, daß ein Kunde völlig einseitig beeinflußt worden<br />

ist.<br />

Es ist .nach meiner Auffassung eine nicht gerade kollegiale<br />

Werbemethode, wenn bei einem Augenarzt, in Kassen-Dienststellen<br />

oder auch öffentlichen Behörden Kalender oder ähnliche<br />

Werbeschriften mit der Adresse eines einzelnen Kollegen verteilt<br />

und aufgehängt werden; <strong>Der</strong>artige Maßnahmen führen zu<br />

berechtigter Unzufriedenheit unter den Kollegen, die diese Art<br />

Werbung auch hätten ' durchführen können, es aber aus kollegialem<br />

Gefühl heraus unterlassen. <strong>Der</strong> Firma Zeiss würde ich<br />

aus den erwähnten Gründen empfehlen, zu überprüfen, ob nicht<br />

ein Weg gefunden werden kann, den vorbildlich gestalteten<br />

Zeiss-Wandkalender so zu , verteilen, daß die Kollegen eines<br />

Platzes, die sie mit ihren Fabrikaten beliefert, mit ihren<br />

Adressen auf diesen Exemplaren gemeinsam aufgeführt sind.<br />

Nun zum Punkt Zugabe. Gelegentlich kommt es vor, daß<br />

Kunden sagen, bei diesem oder jenem Optiker habe ich ein<br />

besseres Etui kostenlos dazu bekommen, oder diese oder jene<br />

Reparatur war gratis. In solchen Fällen neige ich immer zu der<br />

Annahme, daß der betreffende Kollege diese Gratislieferung<br />

nicht in böser Absicht durchführte. Diese Art von Zugaben sind<br />

aber Werbemethoden, die oft Grund zu Verärgerungen der Kollegsn<br />

geben. Dinge, die normalerweise berechnet werden, sollte<br />

man nicht kostenlos abgeben, da ein anderer Kollege, der von<br />

seinem Kunden davon hört, leicht auf den Gedanken kommen<br />

kann, dieses sei eine·beabsichtigte hintergründige Werbemethode.<br />

Selbstverständlich beziehe ich diesen nicht auf Arbeiten, die man<br />

als Kundendienst ansehen kann, wie z. B. Richten, Festen, Schrauben<br />

usw. Ein guter Kundendienst ist durchaus zu empfehlen.<br />

Seien Sie aber vorsichtig, daß Sie dabei nicht die Grenzen dieser<br />

Werbung überschreiten. Soweit nun über schlechte Werbemethoden<br />

für \iie Innenwerbung.<br />

Die Werbung nach außen, die durch das Schaufenster, die<br />

Insertion, Kinodias, Prospekte usw. durchgeführt wird, kann<br />

natürlich ebenso schlecht oder gut sein und interessiert uns im<br />

Zusammenhang dieses Vortrages, soweit es sich um schlechte<br />

Beispiele handelt, , die unkollegialen Charakter haben. Wer nach<br />

außen wirbt, muß sich darüber im klaren sein, daß er nicht nur<br />

seine eigenen Kunden damit anspricht, sondern alle Brillenbedürftigen<br />

überhaupt, und daß die Außenwerbung von allen<br />

und somit auch von den Kollegen kritisch betrachtet wird. Die<br />

Ankündigungen, die zweifelhaft erscheinen, sind in jedem Fall<br />

eine schlechte Werbung. In erster Linie gehört dazu die immer<br />

noch anzutreffende Bezeichnung „Erstes Geschäft am Platze" oder<br />

.Größtes Geschäft am Platze". Wer das erste oder größte Geschäft<br />

hat, braucht das nicht in der Außenwerbung zum Ausdruck<br />

zu bringen. Er verärgert unnötigerweise seine Kollegen. Abgesehen<br />

davon ist der Begriff .erstes odet größtes Geschäft" ein<br />

sehr relativer und schlecht beweisbar, zudem in der Werbung als<br />

stark ausgefahrenes Gleis anzusehen, dessen Erfolg im Hinblick<br />

auf die sehr schnell fortschreitende Werbetechnik gleich null ist.<br />

Wer die Kunden am besten bedient, hat nach meiner Auffassung<br />

das erste Geschäft am Platze, auch wenn ein anderer durch<br />

günstigere Lage oder sonstige Umstände eine größere Anzahl<br />

Kunden hat. Wer die meisten Kunden hat,. hat nach meiner Auffassung<br />

das größte Geschäft, und nicht wer die größeren Räume<br />

besitzt. Wie Sie hieraus -erse_hen, läßt sich über diese Begriffe<br />

streiten, und solch eine Ankündigung sollte aus unseren Kreisen<br />

verschwinden. Am Rande möchte ich noch erwähnen, daß die Ankündigung<br />

„Das älteste Geschäft am Platze" zwar absolut nichts<br />

unkolle.giales ist, aber auch keine besonders geschickte Werbung,<br />

weil die jüngere Generation oftmals Geschäfte mit modernem<br />

Geist bevorzugt und dieser bei den sogenannten .ältesten Geschäften"<br />

oft nicht vermutet wird. Bei der Abfassung sonstiger<br />

Werbetexte sollte man immer darauf achten, daß ·ein anderer<br />

Kollege unter Umständen das gleiche mit vollem Recht schreiben<br />

kann. Ich gebe Ihnen hierzu folgendes Beispiel: .,Die richtige<br />

Brille nur von. Optiker Meier". Wenn diese Ankündigung richtig<br />

wäre, würde 'das wörtlich genommen heißen, nur Optiker Meier<br />

kann die richtige Brille liefern, alle anderen nicht. Bei diesem<br />

Text ist das Wort nur zu viel. Wenn es stattdessen heißen<br />

würde „Die richtige Brille von Optiker Meier", dann schließt das<br />

nicht aus, daß die anderen Kollegen nicht auch eine richtige<br />

Brille liefern können. Ein anderes Beispiel „Optiker .. , . ._. liefert<br />

14 6/ugenq,Jil{e1 Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


eine Brille ohne gleichei{•. Auc:h hier heißt es wörtlic:h genommen,<br />

es gibt keine Brille, die dieser gleic:h ist. Solche und ähnlich<br />

wirkende Texte müssen in jedem Fall verneint werden, und<br />

man kann hier wohl behaupten, daß die Grenze der guten<br />

Werbung überschritten wird.<br />

Ob nun die Grenze der Werbung überschritten wird, oder ob<br />

nur unberedltigt jemand die Werbung eines anderen •Kollegen<br />

als unkollegial ansieht, ist in jedem Fall fast ausnahmslos Grund<br />

zu Zerwürfnissen unter den Kollegen. Um nun das Ubel an der<br />

Wurzel zu fassen, ist es notwendig, daß die Kollegen eines<br />

Platzes ständigen Kontakt pflegen und diesen gelegentlich bei<br />

geselligen Zusammenkünften zu vertiefen iiUchen. Wenn das persönliche<br />

Verhältnis untereinander so ist, daß man ohne Hemmungen<br />

einen anderen Kollegen ansprechen kann und in sachlidifreundlicher<br />

Form über einen Zweifelsfall der Werbung mit ihm<br />

debattieren kann, dann wird sich die Angelegenheit meistens in<br />

beiderseitigem Einverständnis regeln lassen. Von Seiten unserer<br />

Kunden hören wir oft Redensarten wie: .Dieses oder jenes<br />

Modell kostet bei Ihrem Kollegen 3,- DM weniger -, für diese<br />

oder jene Reparatur habe ich bei Ihrem Kollegen weniger bezahlt<br />

-, beim Optiker X bekomme ich das Rezept meiner Frau<br />

auf meine Brille angerechnet". Man könnte derartige Vorkommnisse<br />

noch beliebig weiterführen. Erfahrungsgemäß sind derartige<br />

Mitteilungen Ihrer Kunden oft nur Mittel zum Zweck und es<br />

steckt eine offensic:htlic:he Absicht dahinter. Nehmen Sie derartige<br />

Redensarten nidlt gleic:h für bare Münze und prüfen Sie<br />

erst durch eine persönliche Aussprache mit dem betreffenden<br />

Kollegen den Fall, bevor Sie sich ungehört und grollend sofort<br />

zu Gegenmaßnahmen entschließen, die sidl dann zu einer Fehde<br />

ohne Ende entwickeln können. Selbst wenn es Tatsache ist, daß<br />

ein Etui gratis gegeben wurde oder eine Fassung um die Hälfte<br />

des normal auskalkulierten Preises bei Ihren Kollegen verkauft<br />

wurde, so werden Sie bei einer Klärung vielleic:ht feststellen, daß<br />

es sic:h um Ware handelt, die in Farbe, Form oder sonstigen<br />

Eigenschaften überholt ist und, wie bei guten Kaufleuten üblic:h,<br />

zu einem Ausnahmepreis abgegeben wurde. Diese oder ähnlic:he<br />

Vorfälle können aber nur durch eine persönliche Au:;sprache<br />

ihre Klärung finden. Die idealste Werbung, bei der niemand<br />

einen Kollegen . verärgern kann und doch alle den größtmöglichen<br />

Nutzen haben, ist die der Gemeinschaft. Die Gemeinschaftswerbung<br />

unseres Verbandes wird heute von allen Kollegen ohne<br />

Ausnahme c;1uf Grund der damit gewonnenen günstigen Erfahrungen<br />

befürwortet. Gemeinsdlaftswerbung der Kollegen eines<br />

Platzes kann, richtig durchgeführt, zu einem Erfolg führen, der<br />

den Einsatz lohnt. Aufklärende Texte bebildert in der örtlic:hen<br />

Tagespresse veröffentlicht, würde ain Platze einen größeren<br />

Kreis Brillenbedürftiger erfassen und die Gemeinschaftswerbung<br />

in unseren Illustrierten ergänzen. Dezente, gleic:h große Anzeigen<br />

aller Kollegen und die Kostenverteilung nach Mitarbeiterzahl des<br />

Betriebes gesc:hlüsselt, würde jede negative Einstellung zu<br />

solcher Werbung bei sac:hlicher Betrachtung unmöglich mac:hen.<br />

Ich glaube annehmen zu können, daß alle in meinen Ausführungen<br />

aufgeworfenen Fragen, die den Begriff .gute oder<br />

sc:hlechte Werbung" definieren sollen, von Ihnen mit mehr ode,<br />

weniger kleinen Abweic:hungen gutgeheißen werden, denn wir<br />

haben uns ja nicht nur zusammengefunden, um fachtheoretische<br />

Probleme zu wälzen, sondern um auch durc:h Diskussionen und<br />

stetigen persönlichen Kontakt zu einer besseren Kollegialität zu<br />

kommen, die sich zum Vorteil aller auswirken soll.<br />

In der anschließenden Diskussion, die als recht rege bezeichnet<br />

werden muß, kamen außer einer stattlichen Reihe von WV A­<br />

Mitgliedern, insbesondere die Herren Dr. Schac:htschabel, von dem<br />

Bussche, Geschäftsführer Fritz Müller und Herr Strasser als vorbildlicher<br />

Mitarbeiter von Herrn Heinen zum Wort.<br />

Die Ausfühungen des Vortragenden wurden vorbehaltlos unterstrichen<br />

und dazu gesellten sic:h noch weitere erfolgversprechende<br />

Hinweise und Vorschläge.<br />

zusammenfassend kann wohl gesagt werden, daß diese WV A­<br />

Veranstaltung wiederum ein voller Erfolg war und hierfür neben<br />

dem Referenten, Herrn H eine n , den Bundesbrüdern Ewald<br />

S t r a u b e und v o n d e m B u s s c h e , Dank und Anerkennung<br />

gebührt.<br />

Einladung nach Köln!<br />

An alle Absolventen der Fachschule<br />

für <strong>Augenoptiker</strong>, Köln<br />

Am Sonntag, ~em 30. Oktober <strong>1955</strong>, findet in Köln eine<br />

Herbsttagung der westdeutschen WV A-Bezirksgruppen<br />

statt, an der u. a. Herr Prof. Dr. Hartinger, München, über<br />

das räumliche Sehen spricht und Bbr. Bachmeier aus<br />

Berchtesgaden über ein neues Verfahren zur subjelctiven<br />

Refraktionsbestimmung beric:hten wird.<br />

Da Köln durch die Schule ein augenoptisc:hes Zentrum<br />

der Bundesrepublik geworden ist, wurde geplant, diese<br />

Herbsttagung alljährlich zu wiederholen.<br />

Zu dieser Tagung werden alle Absolventen der Kölner<br />

Fachsc:hule seitens der WVA herzlichst eingeladen.<br />

Neben der fachlichen Erweiterung unseres Wissens durch<br />

die zweifellos interessanten Vorträge bietet sich hier für<br />

uns „ehemälige Kölner" die Gelegenheit, das Nützliche<br />

mit dem Angenehmen zu verbinden -, ein W i e der -<br />

sehen an der Stätte unserer gemeinsamen Studienzeit.<br />

Ein gl'!mütliches Beisammensein nach den Vorträgen<br />

wird Gelegenheit bieten, unsere Erinnerungen ·aufzufrisc:hen.<br />

Um Quartierwünsche und hoffentlich recht zahlreiche<br />

Anmeldungen wird baldmöglichst gebeten an unseren<br />

✓<br />

Ad'albert G r ü n ,<br />

Köln, Neumarkt 36/38, II<br />

(Niederlassung Möller-Wedel).<br />

In der Erwartung, Euren Wünschen damit entsprochen<br />

zu haben, verbleibe idl bis zum frohen Wiedersehen<br />

in Köln<br />

Euer Hellmut D i s s e l<br />

im Auftrage der Absolventen<br />

der Kölner Fachschule.<br />

/ 1 /] _,,<br />

,,~'""'<br />

Nr. 4792<br />

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NITSCHE & GONTHER, Optische Werke KG, Düsseldorf<br />

6/ugMl!flli/{et Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 15


VII. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Optometrie<br />

20. bis 24. September <strong>1955</strong> in Berlin<br />

Alle bisherigen Kongresse der DGO wurden in Berlin abgehalten.<br />

<strong>Der</strong> zusätzliche Besucheranreiz, der sich aus einem jährlichen<br />

Wechsel des Tagungsortes ergeben könnte, entfällt also. Berlin<br />

liegt außerdem verkehrstechnisch leider immer noch verhältnismäßig<br />

ungünstig. Wenn trotzdem eine von Kongreß zu Kongreß<br />

steigende Teilnehmerzahl festzustellen war und in diesem Jahre<br />

rund 350 lebhaft am gesamten KongreßgesdJ.ehen teilnehmende<br />

Kollegen gezählt werden konnten, so spricht das deutlich für die<br />

immer noch steigende fadJ.liche Anziehungskraft dieser Veranstaltungen,<br />

deren Schwerpunkt eindeutig auf fachwissenschaftlichem<br />

und nidrt auf gesellschaftlichem Gebiet liegt, und für die<br />

Anerkennung, die in zunehmendem Maße die von Berlin ausstrahlende<br />

Gesamtarbeit der DGO findet. Daß daneben von Jahr<br />

zu Jahr mehr auch- das Wort gilt .Berlin ist eine Reise wert•,<br />

möge für den nächsten Kongreß auch für diejenigen Kollegen<br />

einen zusätzlichen Anreiz bieten, die bisher den Absprung nodJ.<br />

nicht fanden.<br />

Teil des Auditoriums während der Kongreßeröffnung<br />

t. Reih• •· r. n. l.: Koll. G. L. Harrington-Smith, F. N . .4. 0 ., D.0pt., F . .4. C. L . P.<br />

Mill .4, Whitn•r.• F. B . 0 . .4., F. S. A. 0 ., D.0rth., Dr. Bolron, M. B., B. S., Koll . .4.<br />

E. Tur•il •• Senator Dr. Hertz., Senator Dr. Theuner, Regi,runguat Krau,,<br />

2. Reih• •· r. n. 1.: Herr Fab,r, di• Koll•g•n P•pin,ki, Ma~od


gerichtet. Die Polarisationstrennung sei tedJ.nisch sehr leicht zu<br />

realisieren, wenn man hell leuchtende Sehzeichen auf dunklem<br />

Hintergrunde gekreuzt zueinander polarisiere: dieser MöglidJ.keit<br />

bedienten sic;h alle. bisher bekanntgewordenen Anordnungen, obwohl<br />

an hellen Sehzeichen auf dunklem Grunde die Uberprüfung<br />

des Sehgleichgewichtes nur schledJ.t möglich sei. Alle bisherigen<br />

Verfahren hätten die vom TIB-Verfahren her gewohnte Anordnung<br />

von zwei Sehzeichen nebeneinander bzw. von vier Sehzeichen<br />

im Quadrat beibehalten, obwohl sie nullstellungsunsicher<br />

und nur bei geometrischer Bildtrennung nötig sei.<br />

<strong>Der</strong> FadJ.sc;hule sei es - auf einem Umwege, der die Herstellung<br />

der Teste schwierig, aber auch für die Serienfertigung nicht<br />

zu schwierig mache - gelungen, in einem unpolarisiert hell<br />

leuchtenden, binokular sichtbaren Umfelde gekreuzt zueinander<br />

polarisierte s c h w a r z e Sehzeichen anzuordnen; außerdem habe<br />

man binokulare Sehzeichenformen gefunden, deren monokular<br />

dargebotenen Einzelelemente sic;h gegenseitig · durc;hdringen und<br />

sic;h in der Normalstellung zu einer auch weniger intelligenten<br />

Klienten leicht faßlichen symmetrischen Figur ergänzen.<br />

Wie sich in den Probeuntersuchungen herausgestellt habe, sei<br />

die Handhabung dieser Anordnungen sehr einfach. Das Sehgleichgewic;ht<br />

sei mit einer praktisch gar nic;ht erforderlichen<br />

Genauigkeit von 0,12 dptr abstimmbar, das Muskelgleichgewicht<br />

mit einer Genauigkeit von weniger als ±0,5 prdptr bei im<br />

Normalfalle - d. h. wenn nicht die binokularen Funktionen des<br />

Klienten völlig unausgebildet seien - sehr ruhiger Zeichenstellung.<br />

<strong>Der</strong> Zeitbedarf für die binokulare Prüfung mit diesem Test<br />

sei sehr gering.<br />

Unter Anwendung des gleichen Polarisationsprinzips sei es gelungen,<br />

einen bereits von Turville mit geometrischer Trennung<br />

verwendeten Stereo-Test zur Oberprüfung des stereoskopischen<br />

Sehvermögens in einfacher Weise nutzbar zu machen. Eine auf<br />

versc;hiedene Querdisparationen einstellbare Ausführung dieses<br />

Testes sei in Vorbereitung, über seine ,Verwendungsmöglichkeiten<br />

werde voraussic;htlich im nächsten Jahre berichtet werden<br />

können. Weiter seien Versuche zur praktischen Erprobung versc;hiedener<br />

Testformen für die Feststellung bzw. Messung von<br />

Zyklophorie und Aniseikonie vorgesehen.<br />

Danach stellte der Vortragende als Arbeitsrichtlinie ein Schema<br />

für die Durchführung einer binokularen Fernprüfung auf und<br />

erläuterte die einzelnen Punkte.<br />

Alle von Herrn Dr. Thiele beschriebenen Geräte und Anordnungen<br />

wurden den Lehrgangsteilnehmern vorgeführt, und in<br />

den praktisc;hen Obungen am Nachmittag konnte sich jeder mit<br />

ihnen wie auch mit einigen industriell gefertigten Geräten vertraut<br />

madJ.en. Es sei vermerkt, daß sämtliche vorgeführten Neuentwicklungen<br />

von den Dozenten der Fachschule in der Schulwerkstatt<br />

angefertigt wurden. Sie wurden von allen Lehrgangsteilnehmern<br />

als beachtlidJ.e Vervollkommnungen anerkannt.<br />

Unter dem Thei:na .Binokulare' Nahprüfung" stand der Lehrgang,<br />

der am Mittwoch, dem 21. September, stattfand. Herr<br />

Dr. Thiele behandelte in se'iner theoretisdJ.err Einführung zunächst<br />

die Möglic;hkeiten des Rot-Grün-Verfahrens in der monokularen<br />

und bin.okularen Fern- und Nahprüfung. Das Rot-Grün­<br />

Prinzip sei ohne Frage eine vorteilhafte Möglichkeit zur sc;hnellen<br />

und sicheren Festlegung der Refraktion. Das gelte unbedingt<br />

für die monokulare Fernprüfung - unter der Voraussetzung<br />

allerdings, daß die spektrale Abstimmung der benutzten Filter<br />

und Lichtquellen richtig sei:. das sei aus verschiedenen Gründen<br />

offenbar recht sc;hwierig und man könne sic;h in dieser Hinsicht<br />

auf die zur Zeit fabrizierten Geräte leider noch nicht ganz verlassen.<br />

Ob auc;h für die Sehgleichgewic;htsbestimmung in der binokularen<br />

Fernprüfung das Rot~Grün-Verfahren Vorteile biete,<br />

dürfe bezweifelt werden: der Klient habe dabei stets vier Farbfelder<br />

miteinander zu vergleichen und seine Eindrücke zu beschreiben,<br />

und das könne bisweilen Schwierigkeiten machen.<br />

Andererseits erlaube sc;hon der sc;hwarz-weiße Polartest die Herstellung<br />

des Sehgleichgewichtes mit einer Genauigkeit, die die<br />

Anforderungen der Praxis meistens übertreffe. Ihm gegenüber ·<br />

sei das Rot-Grün-Verfahren komplizierter in der Anwendung und<br />

wegen der spektralen SdJ.wierigkeiten auc;h unsicherer im Ergebnis.<br />

Noch größere Unsicherheiten seien bei der Nahprüfung mit<br />

Rot-Grün-Testen beobachtet worden. Es komme vor, daß in allen<br />

Entfernungen immer nur ein Feld, und zwar bevorzugt das<br />

grüne, sc;harf gesehen werde, so daß eine eindeutige Fe~tleg:upg<br />

des Nahpunktes wie auc;h des Nahzusatzes unmöglich werde.<br />

In der Nahprüfung sc;heine das Rot-Grün-Verfahren allerdings<br />

vielleicht geeignet, die Obereinstimmung von Konvergenz und<br />

Akkommodation im binokularen Sehvorgang zu überprüfen, wenn<br />

man - entsprechend dem Vorschlag von Freeman und Osterberg<br />

- ,nach Herstellung des Sehgleichgewichtes durch binokulare<br />

Darbietung eines einfachen Rot-Grün-Nahtestes die Konvergenz<br />

für die gewünschte Entfernung festlege und danach den<br />

Nahzusatz bis zur Herstellung der Rot-Grün-Gleichhei,t um binokular<br />

gleiche Beträge abändere.<br />

-Danach beschrieb Herr Dr. Thiele die einzelnen Punkte einer<br />

vollständigen Nahprüfung und.die Möglichkeiten ihrer Durchführung<br />

mit den vorliegenden Nahprüfgeräten der Firmen Correcta/<br />

Berlin (nach Abel}, Möller-Wedel, Busch (nac;h Freeman) und<br />

Oculus (nach Osterberg),<br />

Nach den wiederum am Nachmittag stattfindenden praktischen<br />

Ubungen ergaben sich unter der besonders wertvollen und dankenswerten<br />

Beteiligung der Herren Osterberg und Weiland (von<br />

der Firma Busch) lebhafte und lehrreiche Debatten um die versdJ.iedenen<br />

Geräte und Methoden. Es wurde deutlich, daß trotz<br />

aller Fortschritte der letzten Jahre das Gebiet der binokularen<br />

Nahprüfung und der Nahprüfung überhaupt noc;h intensiver<br />

weiterer Bemühungen sowohl von den theoretischen Grundlagen<br />

her als auch hinsichtlich der Verbesserung und Vereinfachung der<br />

Prüfmethoden und -geräte bedarf, wobei grundlegend neue<br />

Lösungen nicht ausgeschlossen sind.<br />

Zum Rahmenprogramm des Kongresses gehörten weiter der<br />

Begrüßungsabend im .Schultheiß an der Gedächtniskirche" am<br />

Mittwoch und die wieder von allen maßgeblichen Firmen der<br />

Bundesrepublik und West-Berlins reichhaltig beschickte Ausstellung<br />

für Instrumente, Masc;hinen und FadJ.literatur in den Räumen<br />

der Fac;hsc;hule. Ferner hatte der Senator für Verkehr kostenlos<br />

zwei große Omnibusse für eine begeistert aufgenommene Rundfahrt<br />

durc;h das überall im lebhaften Wiederaufbau befindlic;he<br />

West-Berlin zur Verfügung gestellt, die am Donnerstagnachmittag<br />

stattfand und die durch einen vom Senator für Wirtschaft<br />

bereitgestellten instruktiven Tonband-Lichtbildervortrag gut vorbereitet<br />

wurde. <strong>Der</strong> den Kongreß absc;hließende Gesellsc;haftsabend<br />

war - wie auch der Begrüßungsabend - sehr gut .besucht.<br />

Beide Abende verliefen in gewohnter und bewährter Weise<br />

ohne festes Programm und besondere Darbietungen harmonisch<br />

und in fröhlicher Stimmung. Sie erfüllten so auf das beste ihre<br />

Aufgabe, über das Fachliche hinaus in persönlic;hem Gespräch die<br />

rein mensc;hlic:hen Beziehungen zwisc;hen den versammelten<br />

<strong>Augenoptiker</strong>n weiter auszubauen und zu festigen und besonders<br />

auc;h den Kontakt zwisdJ.en den älteren und den jüngeren Kollegen<br />

zu pflegen.<br />

Besonders erwähnt sei die Jahreshauptversammlung der DGO,<br />

die am Donnerstagabend im Sitzungssaal des .Berliner Kindl­<br />

Bräu" am Kurfürstendamm stattfand.<br />

Es wurde zunächst nach dem vom 1. Vorsitzenden, Kollegen<br />

Peter Abel, gegebeµen Bericht über die Arbeit des vergangenen<br />

Jahres und nach dem Geschäfts- und Kassenberic;ht der Kollegen<br />

Moebis und Faulbaum der bisherige Gesamtvorstand einstimmig<br />

wiedergewählt, Gegenvorschläge waren nicht gemac;ht worden,<br />

und schon hierin, wie auc;h in den Stellungnahmen verschiedener<br />

Mitglieder vor und nac;h der Abstimmung und in dem lebhaften<br />

Beifall der Versammlung nach der Wiederübernahme der Ämter<br />

durch den Vorstand, zeigte sich die gute Ubereinstimmung der<br />

Mitglieder mit der Leitung, Kollege Abel dankte in seinem und<br />

im Namen der anderen Vorstandsmitglieder für das bewiesene<br />

Vertrauen und erklärte, daß er dieses Mal das Amt des 1. Vorsitzenden<br />

sogar gern wieder übernehme, da er durch die immer<br />

besser gewordene Zusammenarbeit innerhalb des Vorstandes<br />

und durch den Fleiß seiner Mitarbeiter von der organisatorischen<br />

Arbeit weitgehend entlastet worden sei und dadurch die Möglichkeit<br />

erhalten habe, sic;h mit Nachdruck den wichtigen berufspolitischen<br />

Aufgaben der Gegenwart zu widmen. Er halte sich für<br />

verpflic;htet, diese Probleme zu einem guten Ende zu führen;<br />

danac;h werde er allerdings doch um seiµe Ablösung bitten, da<br />

auch sein Betrieb und seine Familie berechtigte Ansprüche an<br />

ihn hätten.<br />

<strong>Der</strong> gute Geist der DGO zeigte sich weiterhin in der ohne Ausnahme<br />

einstimmigen Beschlußfassung zu allen nach der Tagesordnung<br />

stehenden Fragen, Die den Abstimmungen vorangehenden<br />

Aussprachen waren lebhaft, alter sac;hlich, und es wurden<br />

auc;h die außerhalb der DOG vertretenen Standpunkte herangezogen<br />

und berücksichtigt.<br />

Den größten Raum in den Beratungen beanspruchte erklärlicherweise<br />

die AO-Frage, über deren augenblicklichen Stand der<br />

Kollege Abel und einige der in der letzten Zeit von den aufgetretenen<br />

Problem~n besonders betroffenen Kollegen ausführlich<br />

berichteten. <strong>Der</strong> vom Kollegen Abel und von Herrn Dr. Thiele<br />

bisher eingenommene und auch für die Zukunft vorgesehene<br />

Standpunkt im AO-Ausschuß wurde einstimmig gutgeheißen,<br />

Außerdem legte - und das erscheint besonders wichtig - der<br />

Kollege Abel einen von ihm ausgearbeiteten 5-Punkte-Vorschlag<br />

für die freiwillige Selbstbeschränkung der <strong>Augenoptiker</strong> in der<br />

Brillenglasbestimmung vor, der als Diskussionsgrundlage für die<br />

zukünftigen Verhandlungen gedadJ.t ist; auch er fand - nach<br />

eingehender Beratung - ohne Änderungen ·die Zustimmung der<br />

Versammlung.<br />

' .<br />

Zu einer grundsätzlichen Richtigstellung sah sich Herr<br />

Dr. Thiele· veranlaßt, als aus der Versammlung heraus gefragt<br />

wurde, warum die Berliner Fachschule, statt eine rein augenoptische<br />

Ausbildung durchzuführen, auch die Fototechnik im<br />

Lehrplan habe und nun auch noch di!! Filmtechnik dazu nehmen<br />

wolle, wie sich aus dem vorgesehenen neuen Namen der Schule<br />

„Staatliche höhere Fachsc;hule für Augenoptik, Fotografie und<br />

Filmtechnik" ergebe.<br />

6/ugenq,Jikei Hell <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 17


Herr Dr. Thiele betonte, daß die Fachschule die, Studierenden<br />

ihrer augenoptischen Abteilung sehr wohl nur als <strong>Augenoptiker</strong><br />

ausbilde. Die Schule habe schon immer zwei lehrplanmäßig voneinander<br />

vollkommen unabhängige Abteilungen gehabt, deren<br />

eine nur auf <strong>Augenoptiker</strong> ausgerichtet sei, deren andere - mit<br />

einem eigenen Abteilungsleiter und eigenen Lehrkräften aus dem<br />

Fotofach - eine rein fototechnische Ausbildung nicht an <strong>Augenoptiker</strong>n,<br />

sondern an anderen Studierenden betrieben habe. Wenn<br />

jetzt die Filmtechnik. dazu komme, so berühre das den Lehrplan<br />

und die Ausbildung der <strong>Augenoptiker</strong> überhaupt nicht. Es werde<br />

nur eine neue, eben die filmtechnische, Abteilung an der Schule<br />

eingerichtet, und damit komme man dem dringenden Wunsche<br />

der Filmwirtschaft und -industrie nach, in Berlin . eine auch für<br />

das gesamte Bundesgebiet zuständige zentrale Ausbildungsstätte<br />

zur intensiven und planmäßigen Ausbildung des fil!'Iltechnischen<br />

Nachwuchses zu schaffen; es gebe so etwas bisher in Deutschland<br />

überhaupt noch nicht. Indirekt werde auch die augenoptische Abteilung<br />

der Schule von dieser Erweiterung profitieren, da die<br />

Schule im ganzen größer werde und dadurch noch mehr Gewicht<br />

bekomme, und da der nicht zuletzt auch durch Zuwendungen der<br />

Filmwirtschaft und -industrie größer werdende Etat der Schulleitung<br />

mehr Möglichkeiten als bisher bieten werde. Darüber hinaus<br />

sei mit Sicherheit zu erwarten, daß die großen technischen<br />

Möglichkeiten der filmtechnischen Abteilung mit Vorteil auch für<br />

die Ausgestaltung des Unterrichtes bei den <strong>Augenoptiker</strong>n in<br />

Form von Lehrfilmen usw. eingesetzt werden könnten.<br />

Es sei verwunderlich und zugleich sehr bedauerlich, daß in der<br />

Bundesrepublik vielerorts noch immer die falsche Ansicht bestehe,<br />

die Berliner Fachschule betreibe - im Gegensatz zu den<br />

anderen Fachschulen für <strong>Augenoptiker</strong> - die Ausbildung von<br />

.Fotooptikern". Seine eigene Einstellung, so betonte Herr<br />

Dr. Thiele, und die daraus resultierende Arbeitsweise an der<br />

Berliner Fachschule sei in ihrer Kompromißlosigkeit bekannt<br />

genug, und sie bürge auch für die Zukunft dafür, daß Minderungen<br />

der Ausbildungsqualität für die <strong>Augenoptiker</strong> überhaupt<br />

nicht in Frage kämen, daß im Gegenteil ständig an ihrer weiteren<br />

Verbesserung gearbeitet werde.<br />

Für die nicht auf der Hauptversammlung anwesenden Mitglieder<br />

der DGO sei erwähnt, daß der Kassenführer, Kollege<br />

Faulbaum, dringend darum bat, die Beiträge pünktlich zu bezahlen.<br />

Als am Donnerstag, dem 22. September, Kollege Peter Abel die<br />

Vortragsveranstaltungen des Kongresses im großen Hörsaal der<br />

Technischen Universität eröffnete, konnte er als Ehrengäste begrüßen<br />

die Senatoren Herrn Dr. Hertz und Herrn Dr. Theuner,<br />

den Präsidenten der Handwerkskammer Berlin, Herrn Snigola,<br />

den Leiter der Abteilung für Feinmechanik und Optik beim<br />

Senator für Wirtschaft, Herrn Regierungsrat Krause, und maßgebliche<br />

Vertreter der Krankenkassen und der Industrie.<br />

. Dem Kollegen A. E. Turville, F.B.O.A., F.S.A.O., D. Orth.,<br />

Northampton, der in diesem Jahre schon. mehrere Tage vor dem<br />

Kongreßbeginn eingetroffen war, dankte Kollege Abel besonders<br />

herzlich für sein ununterbrochenes freundschaftliches Interesse<br />

und seine aktive Mitarbeit. Dem Kollegen Sauerhorn (Fulda) als<br />

1. Vorsitzenden der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong><br />

gegenüber betonte er die Selbstverständlichkeit der Zusammenarbeit<br />

zwischen den beiden Vereinigungen.<br />

Herrn Dr. Gunkel, Geschäftsführer des ZV A, wünschte er anläßlich<br />

seines ersten B1,?rlin-Besuches einen guten Einblick in die<br />

Probleme und Verhältnisse der Berliner. <strong>Augenoptiker</strong>.<br />

Grüße an den Kongreß übermittelte Kollege Abel von Herrn<br />

Professor Morgan (San Franzisco), dem letztjährigen Präsidenten<br />

der .American Academy of Optometry", der auf einer dienstlichen<br />

Europareise zum Studium der europäischen Fachschulausbildung<br />

in der Optometrie lwrz vor dem Kongreß auch in Berlin<br />

gewesen sei, aber nicht länger habe bleiben können. Ferner seien<br />

telegrafisch oder brieflich übermittelte Grüße auszurichten aus<br />

r,4usse/Jen ein /,1rrorl'QJenil11<br />

. &@All<br />

Erzeugnis<br />

Finnland und Norwegen, von der Belgischen Gesellschaft für<br />

Optometrie und vom Kollegen Oppenheimer aus Texas.<br />

Anschließend begrüßte Kollege Abel in .englischer Sprache<br />

die ausländischen Gäste und besonders den zum ersten Male erschienenen<br />

Herrn Dr. Bolton, M.B., B.S., aus Birmingham, und gab<br />

dem Wunsche Ausdruck, sie noch oft in Berlin begrüßen zu<br />

dürfen.<br />

Danach begrüßte Herr<br />

Senator Dr. Hertz in sehr<br />

herzlicher Weise die Kongreßteilnehmer<br />

im Namen<br />

des Senats von Berlin. Er<br />

danke der DGO besonders<br />

für ihre Treue zu<br />

Berlin, die sich darin<br />

zeiqe, daß alle ihre bisherigen<br />

Kongresse hier<br />

abgehalten worden seien.<br />

Berlin sei weit mehr als<br />

nur ein berufÜcher Mittelpunkt,<br />

wenn dafür auch<br />

nicht immer und überall<br />

Verständnis vorhanden<br />

sei. Mit großer Freude<br />

habe er auch die Anwesenheit<br />

zahlreicher Kollegen<br />

aus allen Teilen<br />

Deutschlands und aus<br />

dem Auslande festgestellt.<br />

<strong>Der</strong> Redner verwies<br />

in einigen grundsätzlichen<br />

Ausführungen s<br />

I<br />

D H<br />

auf die Hoffnungslosig- ena or r. ertz<br />

keit der Lage Berlins nach dem Zusammenbruch und darauf, daß<br />

nun die Stadt, im energischen Wiederaufbau begriffen, schon<br />

innerhalb kurzer Zeit immer wieder neues biete und so einen<br />

häufigeren Besuch lohne. Man betrachte Berlin auch schon nicht<br />

mehr, wie es lange Zeit hindurch geschehen sei, als „Faß ohne<br />

Boden" oder als „sterbende Stadt"; diese Bezeichnung habe eine<br />

große amerikanische Zeitung im Jahre 1951 als Schlagzeilenüberschrift<br />

eines Artikels über Berlin gewählt, aber im Jahre 1954<br />

habe sie diese Tatsache dann energisch abgestritten.<br />

Diese Entwidclung sei zu einem wesentlichen Teil ein Verdienst<br />

des verstorbenen regierenden Bürgermeisters Ernst Reuter.<br />

Manchmal werde heute vom • Wirtschaftswunder Berlin" gesprochen;<br />

das sei aber kaum berechtigt, denn die Ursachen der<br />

Gesundung lägen klar erkennbar in der ideellen und materiellen<br />

Hilfe durch das befreundete Ausland, besonders durch die USA<br />

und durch die Bundesrepubli,k, aber audl im unermüdlichen Fleiß<br />

der Berliner selbst. Wo wir heute stünden, zeige schon ein Gang<br />

durch die Straßen der Stadt. Die Hauptaufgabe für die Zukunft<br />

bleibe aber die Beseitigung der Spaltung Deutschlands und Berlins;<br />

der Friede sei sonst auf die Dauer nicht zu sichern, da die<br />

Welt heute nur noch als einheitlicher Organismus ohne scharfe<br />

innere Grenzen denkbar und existenzfähig sei. ·<br />

Herr Snigola, Präsident der Handwerkskammer Berlin, bezeichnete<br />

die Abhaltung der Kongresse in Berlin und die Kongresse<br />

an sich als .schöne Tradition". Er betonte, daß an den überzeugend<br />

sichtbaren Aufbauerfolgen, die heute bei der Beurteilung<br />

der Zukunftsaussichten Berlins die anfangs unentbehrliche rosarote<br />

Brille des Optimismus überflüssig -madlten, auch das Handwerk<br />

entscheidend mitgewirkt habe. Im ganzen sei die heutige<br />

Lage in Berlin d o c h ein kleines Wunder. Die <strong>Augenoptiker</strong><br />

seien zwar ein zahlenmäßig nur kleines und deshalb wirtschaftlich<br />

nicht allzu sehr ins Gewicht fallendes Handwerk, aber in<br />

Berlin hätten sie eine rührige Innung und in der Person des<br />

Kollegen Peter Abel einen besonders rührigen Obermeister, der<br />

über viel Idealismus verfüge, der dadurch aber zum Leidwesen<br />

seiner Familie viel zu wenig „zu Hause" sei. Herr Snigola forderte<br />

die KongreßteHnehmer dann auf, a 11 e Teile Berlins aufmetksam<br />

zu besichtigen und sich von der wahren Lage.der Stadt<br />

selbst zu überzeugen.<br />

Als nächster Redner überbrachte in humorvollen Formulierungen<br />

der Kollege Turville _die Grüße des Schottischen Optikerverbandes<br />

(SOA) Uf!.d .der beiden britischen Verbände der Optiker<br />

(BOA) und der praktizierenden Optiker (AOP). die er sicher noch<br />

o[t zu überbringen haben werde. <strong>Der</strong> fachliche Fortschritt auf dem<br />

Gebiet der Augenoptik sei zur Zeit unaufhörlich und lebhaft,<br />

aber nur bei Fortsetzung der internationalen Zusammenarbeit<br />

werde es zu abschließenden Erfolgen kommen können.<br />

Kollege Sauerhorn (Fulda) überbrachte die Grüße der WV A.<br />

Jede gelungene Tagung sei ein Baustein am gemeinsamen Werk<br />

der DGO und der WV A. Beide Organisationen führten einen gemeinsamen<br />

Kampf zur Wahrung der Rechte der <strong>Augenoptiker</strong>schaft.<br />

Es sei dabei kein Nachteil, wenn sie organisatorisch mit-<br />

. einander noch nicht verschmolzen seien, denn ein e d 1 e r W e t t -<br />

s t r e i t könne zu besonders guten Leistungen und großen Erfolgen<br />

führen.<br />

(For1selzung auf Seile 23)<br />

18 e/ugellJ)pliJ(et Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Werbe-Beilage Nr. 16 • 25. Oktober <strong>1955</strong><br />

Erscheint in jeder dritten Ausgabe<br />

Zeitgemäße wirkungsvolle Schaufenster-Dekorationen<br />

Herbstlich gestimmtes Jagd•Fenster<br />

der Firma Augen-Optik<br />

Werner lohmann, M.Gladbach<br />

Beschreibung: Vorhang beige/braun;<br />

Reh Keramik braun; Stäbe schwarz/<br />

weiß; Paletten in Herbsttönen grün,<br />

rot und schwarz mit gold. Kies<br />

gemischt, mit Moos eingefaßt und<br />

Farnkraut" in kleinen Gruppen.<br />

Entwurf: A. Latterich<br />

Gestaltung : Frau Rio Lohmann<br />

,.Die langen Abende kommen"<br />

Schaufenster der Firma<br />

Helnen-Brlllen, Bochum<br />

Graph. Arbeiten : H. Strasser<br />

Beschreibung: Ein vergoldeter Her­<br />

·en- und ein Damenkopf an Nylonfäden<br />

aufgehängt. Unterhalb der<br />

Köpfe ebenfalls aufgehängt 2 Paar<br />

Hände mit einem Buch und bei der<br />

Dame mit einer Stickarbeit. Eine<br />

Tischlampe sowie Pralinen und eine<br />

m Aschenbecher liegende Zigarette<br />

bringen Feierabendstimmung.


Alle Kräfte für den Endspurt<br />

Von WiSCHO<br />

Für die weihnachtlichen Dekorationen, die man recht gut mit<br />

einem Endspurt der Jahreswerbung vergleichen kann, weil<br />

auch hier noch einmal alle Kräfte für das erhöhte Verkaufsgeschäft<br />

angespannt werden, wird wohl jeder <strong>Augenoptiker</strong><br />

versuchen, ein festliches, w irkungsvolles Auslagenbild im<br />

Schaufenster zu erreichen. Meist wird für diese Zeit ein etwas<br />

höherer Werbeetat für Dekorationen angesetzt, um mit den<br />

Bemühungen das zu erzielen, was im Jahreslauf ausblieb.<br />

Wie oft hört man im Geschäftsleben : ,,Das Weihnachtsgeschäft<br />

muß alle stille Zeit des Jahres wieder ausgleichen!"<br />

Mit der Weihnachtswerbung wird also der Wettbewerbskampf<br />

des ganzen Jahres beendet, mit ihr wird er entschieden. Darum<br />

ist für diesen geschäftlichen Endspurt etwas Besonderes zu<br />

erdenken, etwas aus dem Rahmen fallendes zu bieten.<br />

Fast alle Menschen sind in der Vorweihnachtszeit in einer<br />

geheimnisumwitterten Stimmung, die vielfach dadurch gesteigert<br />

wird, daß die Geschäftsleute ihre Waren in einem festlicheren<br />

und auf Weihnachten zugeschnittenen Rahmen · darbieten.<br />

Fast alle Menschen haben Angehörigen Geschenke zu<br />

machen, und der Geschäftsmann, der es versteht, seine Waren<br />

werblich und vom Kunden aus gesehen am günstigsten<br />

anzubieten, wird die Erfolge erzielen. Also - ein bißchen<br />

mehr Mühe geben, auch den Passanten etwas Weihnachtsfreude<br />

bieten wollen - das wird sich lohnend auf den Verkauf<br />

auswirken.<br />

Jetit:t schon beginnen!<br />

Mit dem Planen und mit den Vorarbeiten sollten Sie jetzt<br />

schon beginnen. Sparen Sie schon rechtzeitig für die Anschaffung<br />

einiger neuer Dekorationshilfen für die Weihnachtszeit,<br />

seien es nun Glocken- oder Eiszapfenfriese, die rings um die<br />

Schaufenster-Wände eine hübsche Abschlußleiste abgeben,<br />

oder beglimmerter Dekorationsmolton, mit dem Boden- oder<br />

Abbildung 2<br />

Abbildung 1<br />

Probieren Sie es, Sie werden sehen, wieviele Kunden zu<br />

Ihnen kommen, um Ihnen Komplimente Ober Ihr ansprechendes<br />

Weihnachtsfenster zu machen. Und kein Kunde wird dabei<br />

versäumen, zu überlegen, wem er mit Geschenken Ihrer<br />

Branche eine Freude machen könnte.<br />

Podestplatten verkleidet werden. Mit Spiegelblättchen, die<br />

nach eigenen Ideen und Einfällen beliebig aufgeklebt werden<br />

können, lassen sich gerade für optische Artikel sehr gute<br />

Blickfänge schaffen. Auch ganze Spiegelbänder sind erhältlich.<br />

Flitterblättchen in vielen Farben ergeben verblüffende,<br />

bewegte Effekte, wenn sie mit Nadeln auf beliebige Untergründe<br />

gesteckt werden.<br />

Eine Neuheit auf dem Dekorationsmittelsektor sind Plastiken<br />

aus Glasfaser. Puttchen und musizierende Engel, Glocken und<br />

Sterne, und noch eine Menge anderer Formen warten darauf,<br />

in Ihrem Schaufenster zu glänzen und zu leuchten, auf daß<br />

Ihre Dekorationen von der festlich gestimmten Masse Publikum<br />

beachtet werden. Das Material ist feuer- und bruchsicher,<br />

transparent und federleicht. Farbige elektrische Glühlampen<br />

dahinter montiert, erhöhen die faszinierende Wirkung. Die<br />

genannten Deko-Materialien und noch eine Menge anderer<br />

sind Hilfsmittel, die Ihren Fenstern gleich ein festlicheres Gepräge<br />

geben. Die Anschaffungskosten sind tragbar, besonders,<br />

wenn man die Dinge sorgfältig aufhebt, um sie mehrere<br />

Jahre mitzuverwenden. Sie sollten nicht versäumen, sich in<br />

jedem „Schaufenster-Endspurt" wenigstens etwas Neues hlnzuzukaufen,<br />

wenn Sie nicht so viel Zeit oder Geschick haben,<br />

es selbst zu basteln.


Licht In allen Variationen!<br />

Ihr bester Verkaufshelfer in der Weihnachtswerbung ist das<br />

Licht. Ob Sie nun eine Zwischenwand in Ihrem Schaufenster<br />

erstellen, aus der Sie Sterne in allen Formen, Herzen, Tannenbäume<br />

usw. ausschneiden und mit farbigem Detailpapier bekleben,<br />

um zwischen den beiden Wänden dann elektrische<br />

Lampen brennen zu lassen, oder ob Sie einen plastischen<br />

Weihnachtsblickfang von innen her mit farbigem Licht anstrahlen,<br />

das bleibt sich gleich. Licht wirkt immer anziehend besonders<br />

dann, wenn in einem sonst dunkelgehaltenen Schaufenster<br />

nur ein Lichteffekt vorhanden ist.<br />

Die auffallende Schaufensterscheibe<br />

Mehr als bei der Werbung im Jahresablauf sollte für die<br />

weihnachtliche Dekoration die Schaufensterscheibe herangezogen<br />

werden. Aus gummiertem Glanzpapier lassen sich<br />

Sterne, Weihnachtsmänner, Tannenbäume, Herzen, Engel usw.<br />

schneiden, die dann von außen an den oberen Teil der<br />

Scheibe geklebt werden, der meistens doch nicht genügend<br />

werblich ausgenützt ist. Aber auch hier gilt der Leitsatz: ,,<strong>Der</strong><br />

Meister zeigt sich in der sparsamen Anwendung."<br />

Abbildung 3<br />

Ein Grundmotiv: Einen Biickfang sollte jede Schaufensterdekoration<br />

haben. Ein Plakat kann gute Dienste tun.<br />

Abbildungen 1 und 2 sind leicht nachzugestaltende Plakate,<br />

die bei richtiger Ausführung nicht ohne Reiz sind.<br />

Ein Plakatkarton wird für den Entwurf 1 in beliebiger Farbe<br />

gewählt. Aus einem hellen Karton schneidet man die Form des<br />

Paketes aus, malt das Band darauf, sowie die Konturen des<br />

Kartons, klebt auf die Rückseite kleine Pappepolster und<br />

dann das Ganze auf den Plakatuntergrund. Silber- oder goldfarbene<br />

Sterne, die käuflich erhältlich sind, aber auch selbst<br />

aus Karton geschnitten werden können, verstreut man darum<br />

in hübscher Anordnung. Die Schrift wird aus Karton geschnitten<br />

und aufgeklebt.<br />

Ein einfaches Schriftplakat (Abb. 2) wird durch die Verwendung<br />

von „Kugeln" gleich um vieles wirkungsvoller. Auf einen<br />

hellgrünen Plakatuntergrund wird das. Motiv mit Bleistift gezeichnet<br />

und dann die gerissenen Flächen mit dunkelgrüner<br />

Farbe angestrichen. Entweder zeichnet man die Kreise auf<br />

und verhilft ihnen durch entsprechende Linienführung zu einem<br />

plastischen Aussehen oder man klebt Hälften von Pappekugeln<br />

auf, die es in Größen von 6, 8, <strong>10</strong>, 12, 15, 20 und·30 cm<br />

Durchmesser gibt. Man kann also der Plakatgröße gemäß die<br />

richtigen Kugelhälften wählen. Sie werden farbig gestrichen,<br />

beschriftet und dann spritzlackiert. Spritzlack in Dosen gibt es<br />

in verschiedenen Farbtönen.<br />

Abbildung 3 zeigt eine Schaufensterdekoration, geeignet<br />

für kleine und große optische Artikel, wie Feldstecher und<br />

Fernrohre, Mikroskope und Vergrößerungsgläser, Kompasse<br />

- kurz, alle die Dinge, die geeignet sind, auf einen Gabentisch<br />

gelegt zu werden. Sie ist einfach, unsentimental und<br />

doch weihnachtlich, und entspricht also dem Artikel „ Optik"<br />

voll und ganz. <strong>Der</strong> Raum wirkt festlich, wenn der Boden mit<br />

dunklem Samt belegt wird, z. B. mit dunkelblau. Die Wände<br />

erhalten weiße Seide. Eine Seitenwand wird mit Lamettagirlanden<br />

geziert. Die Plakate werden in rosefarbenen Tönen<br />

gehalten, ebenso die Podeste.<br />

Für die Ausstattung des Schaufensterraumes in Abbildung 4<br />

werden einige Platten mit weißer Zellstoffwatte belegt Goldkordel<br />

teilt diese Platten in Rauten auf. Manche der Felder<br />

können farbig geglimmert werden. Das Fenster wird weiß<br />

und grün ausgeschlagen. Auf die hellgrüne schräge Bahn der<br />

Rückwand kommt ein aus Pappe geschnittener stilisierter<br />

Tannenbaum mit glitzernden Kugeln geschmückt. Die Spitze<br />

ziert ein Lamettastern und Lamettafäden ziehen sich darum<br />

herum. Schrift aus silberfarbigem Karton schneiden und annadeln.<br />

Nicht zu vergessen ist das Ausschmücken des Verkaufsraumes.<br />

Nach soviel Weihnachtszauber im Schaufenster möchte<br />

der hineinkommende Kunde auch im Laden selbst etwas davon<br />

spüren. Es ist vorteilhaft, wenn zusätzliche Tischehen aufgestellt<br />

und hübsch dekoriert werden. Es gibt dafür alle möglichen<br />

Arrangements. Eine Säule, die evtl. im Laden als Träger<br />

vorhanden ist, kann mit Papier und Tannengirlanden verkleidet<br />

oder mit Etageren versehen werden, die eine Warenausstellung<br />

im Verkaufsraum erlauben. Auch Ecken sind<br />

geschickt auszunützen, wenn man mit Holzbrettern und Plakatkarton<br />

einen Tannenbaum aufbaut, der dann ebenfalls als<br />

Warenregal verwendet wird.<br />

Denken Sie aber auch daran, daß geschmückte Schaufenster<br />

und Verkaufsräume nicht allein das Weihnachtsgeschäft entscheiden<br />

können. Wesentlichen Anteil haben daran noch<br />

Werbemittel wie Anzeigen, Diapositive, Werbebriefe, Preislisten,<br />

Handzettel und Prospekte. Ja, diese Werbemittel sind<br />

es ja gerade erst, die Ihren Firmennamen über den kleinen<br />

Geschäftsbereich hinaus bekannt machen und es bewirken,<br />

daß die sonst achtlos vorübergehenden Passanten auf die<br />

ausgestellten Artikel aufmerksam werden. Schaufensterwerbung<br />

allein kann es nicht schaffen - sie muß von anderen<br />

Werbemitteln tatkräftig unterstützt werden.<br />

Abbildung 4<br />

Es versteht sich, daß diese zusätzlichen Werbemittel einen<br />

persönlichen Charaker tragen und möglichst nicht in die<br />

standardisierten Fußstapfen allgemeiner Angebote treten. Nur<br />

das, was man nicht überall sieht, fällt auf, nur dem, was<br />

anders ist, schenkt das Publikum Beachtung. Denken Sie rechtzeitig<br />

an Ihre Weihnachtswerbung und stimmen Sie alle<br />

Werbemittel aufeinander ab - der Erfolg wird nicht ausbleiben!


Die Brille<br />

Schaufenster der Firma Optiker Schulz, Oldenburg<br />

Idee und graphische Gestaltung: <strong>Augenoptiker</strong>meister A. Fabian.<br />

Dekora1ion: A. Fabian und G. Gentsch.<br />

Beschreibung: ,,Die Brille im Farbenspiel der Mode." Farbe des Blickfanges<br />

und der Aufbauten: hellbeige, grün abgese1zt.<br />

Charalcteristika<br />

Er antwortet kaum auf die Fragen, die man ihm stellt.<br />

Sein Blick ist ohne Ausdruck. Er gibt sich nicht den<br />

Anschein, auf das zu hören, was Sie ihm sagen. Dies<br />

kann eine gewisse Furchtsamkeit oder ein Mißtrauen<br />

sein, oder es können auch irgendwelche Ausdrucksschwierigkeiten<br />

sein, die ihn dazu veranlassen.<br />

Wie bediene ich ihn?<br />

Seien Sie liebenswürdig und bezeugen Sie ihm Ihr<br />

Interesse. Stellen Sie ihm Fragen, die eine bejahende<br />

Antwort erheischen. Wiederholen Sie Ihre Argumente<br />

in verschiedener Form. Erklären Sie ihm viel.<br />

Wieviel Artikel soll ich ihm zeigen?<br />

Zeigen Sie Ihm viel.<br />

Wie eindringlich muß ich ihm meine<br />

Verkaufsargumente übermitteln?<br />

A_rgumentieren Sie bis in alle Einzelheiten.<br />

Wieviel Fragen muß ich ihm stellen?<br />

Stellen Sie ihm viele Fragen.<br />

Welche Fehler muß ich vermeide.n?<br />

Schaufenster der Firma Adalf Wundrack, Hanau<br />

Beschreibung: Boden und Seilenwände aus hellgrauem Stoff. Boden weiß. Als<br />

Bllckpunk1 die Vorderansicht der Hanauer Stadthalle (naturgetreu nachgebildet).<br />

Davor Theatergläser und modische Brillen dekoriert. Stadthalle innen beleuchtet.<br />

Schrift aus Pappe ausgeschnitten und auf einem biegsamen Buchenstab<br />

(ausgekocht) montiert.<br />

Wenn Sie Ihre Frage wiederholen, tun Sie dies nicht<br />

mit besonderem Nachdruck. Lassen Sie die Konversation<br />

nicht unterbrechen. Lassen Sie sich nicht durch<br />

mißliche Pausen aus der Ruhe bringen.


(Fortsetzung von Seite 18)<br />

Herr Dr. Gunkel als Vertreter des leider verhinderten ZVA­<br />

Vorsitze;nden, Kollege Dissel, äußerte sein Erstaunen über die<br />

nicht mehr .?.u übersehenden Erfolge der DGO, die trotz der verkehrsmäßig<br />

ungünstigen Lage Berlins erzielt worden seien. Den<br />

Wert der DGO-Arbeit hätten die Ereignisse des vergangenen Jahres<br />

bewiesen. Auch die IOL habe kürzlich darauf hingewiesen,<br />

daß mit der fachwissenschaftlichen Weiterbildung der <strong>Augenoptiker</strong>-<br />

die anderen wichtigen Probleme unseres Berufes eng verquickt<br />

seien. Die rührige und zielbewußte Arbeit der DGO verdiene<br />

in der Tat Bewunderung.<br />

Anschließend wies der Kollege Peter Abel, an die Behördenvertreter<br />

gewandt und mit Bezugnahme auf Gedanken, die von<br />

ihnen in ihren Begrüßungsansprachen geäußert waren, darauf hin,<br />

daß die <strong>Augenoptiker</strong> volkswirtschaftlich eine weit größere Be•<br />

deut\lng hätten, als es der Umfang ihres Berufsstandes und ihre<br />

Umsatzziffern vermuten ließen, denn ihre Tätigkeit schaffe durch<br />

die heute unbedingt notwendige optimale Steigerung der Sehlejstungen<br />

in vielen Wirtschaftszweigen eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für einen sicheren und reibungslosen Arbeitsablauf<br />

und für gute Produktionsleistungen. Es sei unbedingt nötig,<br />

diesen Umstand auch behördlicherseits endlich klar zu erkennen<br />

und konsequenterweise dann auch offiziell anzuerkennen, weil<br />

sich daraus wichtige Schlußfolgerungen für die zweckmäßigste<br />

Nutzung aller' durch die handwerklid1e und fachwissenschaftliche<br />

Ausbildung der <strong>Augenoptiker</strong>schaft gebotenen Möglichkeiten ergeben<br />

· würden.<br />

Vor Beginn der Fachvorträge·dankte Kollege Abel dann noch den<br />

Or.ganisatoren des Kongresses, den Kollegen Nitzschke, Moebis,<br />

Faulbaum, Schultze und Gorges mit seinen Helfern aus dem<br />

Kreise der Studierenden der Ber1iner Fachschule, für ihre auch in<br />

diesetn Jahre erfolgreichen Bemühungen. Aunerdem teilte er mit,<br />

daß zum größten Bedauern der Kongreßleitung und sicher aud1<br />

aller Teilnehmer der Kollege Dr. Pistor wegen einer ernsthaften<br />

Erkrankung nicht habe erscheinen können, und daß deshalb auch<br />

sein mit Spannung erwarteter Vortrag über „Dynamische Heterophoriemes~ung"<br />

ausfallen müsse. Die DGO wünsche Herrn<br />

Dr, Pistor schnelle und gute Besserung und hoffe, ihn im nächsten<br />

Jahre wieder als Vortragenden begrüßen zu können. Ha a s e<br />

(Weiterer Bericht folgt)<br />

yerleihung des<br />

,,Deutschen Preises für Optometrie <strong>1955</strong>"<br />

<strong>Der</strong> Höhepunkt des Gesellscha{tsabends am Schluß des diesjährigen<br />

VII. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Optometrie<br />

in Berlin wa.r die Verleihung der wertvollen Goldmedaille<br />

.,Deut$che.r Preis für Optometrie <strong>1955</strong>" an Herrn Dr. Werner Thiele,<br />

Direktor de.r Fachschule für Optik und Fototechnik, Berlin.<br />

Kollege Peter Abel, der als 1. Vorsitzender der DGO die Verleihung<br />

vornahm, betonte in seiner Ansprache, daß es der Verleihungskommission<br />

dieses Mal nicht schwer gefallen sei zu entscheiderr,<br />

wem der Preis gebühre, Herr Dr. Thiele widme seine<br />

Arbeitskraft und sein großes Können nun schon seit rund 20 Jahren<br />

nicht nur der Ausbildung des <strong>Augenoptiker</strong>nachwuchses, sondern<br />

er habe sich mit großem Erfolg auch der Fortentwicklung<br />

der fachwissenschaftlichen Grundlagen der Optometrie und ihrer<br />

praktischen Anwendung angenommen. Im wesentlichen s·ein Verdienst<br />

sei u. a. die Schaffung der heute überall anerkannten und<br />

bevorzugt angewendeten Kreuzzylinder-Methode zur vollständigen<br />

Refraktionsbestimmung. Seiner Initiative sei die Erarbeitung<br />

der wissenschaftlichen Grundlagen für das von Turville empirisch<br />

entwickelte TIB-Verfah.ren zu verdanken, und sein diesjähriger<br />

Kongreßvortrag habe den Erfolg der unter seiner Leitung an der<br />

Berliner Fachschule unternommenen Bemühungen um die Nutzbarmachung<br />

der Polarisationstrennung für die binokulare Prüfung<br />

wie auch um die zusammenhänge zwischen dem Meßwert und<br />

der Korrektion von Heterophorien deutlich gemacht.<br />

Stets Neuheiten.<br />

in Celld. Brillenfassungen<br />

PHILIPP M.WINTER<br />

0 P T I S C H E FA B R I K · F Ü R T ff / B A Y.<br />

Herr Dr. Thiele dankte für die Auszeichnung in herzlichen Worten.<br />

Eigentlich bedürfe es solcher Auszeichnungen nicht, denn<br />

jeder Mensch leiste im Leben das, was ihm mehr oder wenig-er<br />

günstige Umstände, die eigene Veranlagung und die Umwelteinflüsse<br />

zu leisten aufgäben, und in philosophischer Hinsicht sei<br />

es fraglich, ob man darin ein besonderes persönliches Verdienst<br />

erblicken müsse. Wenn dabei in seinem Falle Leistungen zustande<br />

gekommen seien, die· der Anerkennung durch den „Deutschen<br />

Preis für Optometrie" wert befunden würden, so habe er seinerseits<br />

anderen zu danken, die ihm seinen bisherigen Lebensweg<br />

ertnöglidlt hätten: seinen Eltern und Schwiegereltern, seiner Ehefrau,<br />

seinen Mitarbeitern, und nicht zuletzt seinen Lehrern, unter<br />

denen er dem von ihm hochverehrten Göttinger Universitätsprofessor<br />

Dr. R. W. Pohl in besonderer Weise dankbar sei. Im<br />

übrigen sehe er die Auszeichnung viel mehr als einen Ansporn<br />

und eine Verpflichtung an, in der bisherigen Weise sich weiter<br />

mit bestem Be~ühen für die Fortentwicklung der Optometrie<br />

zum Wohle der Fehlsichtigen und für die Belange der Augenoptik<br />

einzusetzen.<br />

Die Verleihung wurde von allen Anwesenden mit lebhaftem<br />

Beifall begrüßt, und He:rr Dr. Thiele war für lange Zeit von<br />

Gratulanten umlagert.<br />

Haase<br />

61U!Je11Cp/ikot Heft 1 0/ 1 9 5 5 23


Zentralverband der ~ugenoptiker (BIV)<br />

(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />

V o r s i t z e n d e r : Karl Dissel, Dortmund, Hansastraße 28, Ruf 3 0196.<br />

G e s c h ä f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Hüttenstraße 61 1, Fernruf 2 24 41.<br />

Zuschriften und Rüdtfragen erbitten wir stets an die Geschäftsstelle, um Verzögerungen<br />

in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />

ZVA-Vorstandssitzung am 8./9. Okto_ber <strong>1955</strong> in Edenkoben/Pfalz<br />

Anstelle des Tätigkeitsberichtes für den Monat September<br />

<strong>1955</strong> geben wir nachstehend einen Bericht über die ZVA-Vorsta,ndssitzung<br />

am 8./9. Oktober <strong>1955</strong>.<br />

Die Tätigkeitsberichte für September und Oktober <strong>1955</strong><br />

werden im nächsten Heft erscheinen.<br />

<strong>Der</strong> ZVA-Vorstand traf sich am 8. und 9. Oktober <strong>1955</strong> zu<br />

seiner zweiten Routine-Sitzung dieses Geschäftsjahres in Edenkoben/Pfalz.<br />

Mit Ausnahme von Herrn Dr. Pistor, der sich zur<br />

Zeit einer Kur unterziehen muß, war der Vorsta_nd vollzählig<br />

vertreten.· Herr Rodeck, Karlsruhe, nahm anstelle des 1. Vorsitzenden<br />

des SWA V teil.<br />

Nach einem Bericht über die Arbeit der ZVA-Gescbäftsführung<br />

seit der letzten Vorstandssitzung befaßte man ·sich sehr eingehend<br />

mit dem Manteltarifabkommen und dem Lohn- und Gehaltstarif<br />

im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk. Dabei wurde entspred1end<br />

der Arbeitsmarktlage und den Wünschen des BNA eine Anhebung<br />

der Tarifsätze für richtig befunden.<br />

Es wurde_ erneut durch Beschluß bestätigt, daß . man grundsätzlich<br />

am Einteilungsschema des Lohn- und Gehaltstarifs und<br />

damit am Leistungstarif festhalten will.<br />

Lediglich die Gehaltsgruppe IV wurde in ihrer Struktur durch<br />

eine in das Mantelabkommen aufzunehmende Formulierung für<br />

abänderungsbedürftig gehalten. Für die Formulierung wurde<br />

vorgeschlagen:<br />

Die Einstufung nach Grupp~ IV tritt erst in Kraft, wenn als<br />

Voraussetzung der Nachweis einer fünfjährigen Berufstätigkeit<br />

im Anschluß an die ordnungsgemäß abgelegte Gesellenprüfung<br />

gegeben ist, wobei mindestens eine einjährige Tätigkeit<br />

in der Brillenanpassung nachgewiesen werden muß.<br />

Liegen diese Bedingungen nicht vor, so unterliegt die ,Einstufung<br />

der freien Vereinbarung.<br />

Dieser Klausel hatte der BNA auf einer Besprechung mit ZVA­<br />

Vertretern am· 25. 8. <strong>1955</strong> bereits zugestimmt.<br />

Uber die einzelnen Sät~e sollen ZV A-Vertreter nach gegebenen<br />

Beschlüssen mit dem BNA baldmöglichst verhandeln.<br />

Die Vorstandsmitglieder der Landesverbände Hamburg, Berlin<br />

und Bayern sagten zu, skh für den Anschluß an das einheitliche<br />

Tarifabkommen zu verwenden.<br />

Die Geschäftsführung berichtete eingehend über die Situation<br />

jn der A.O.-Angelegenheit und Herr Osterberg, der während der<br />

Kur von Herrn Dr. Pistor den Vorsitz im A.O.-Ausschuß führt,<br />

ergänzte die Ausführungen.<br />

<strong>Der</strong> Entwurf eines Berufsbildes für das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk,<br />

an dem neben den zuständigen Gremien des ZV A WVA-<br />

Kreise beratend mitgewirkt hatten, wurde als Grundsatzentwurf<br />

für berufsinterne Zwecke gebilligt.<br />

Im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Erörterungen über<br />

Zuzahlungspreise wurde noch einmal die Stuttgarter Besprechung<br />

·mit Vertretern der Firma Carl Zeiss am 8. 9. <strong>1955</strong> behandelt. <strong>Der</strong><br />

Vorsitzende dankte dem Betriebswirtschaftlichen Ausschuß, fnsbesondere<br />

den Herren Rieger und Hauck, für die nun mit Erfolg<br />

abgeschlossenen Verhandlungen mit der Postbeamten-Krankenkasse.<br />

Am 1. 11. <strong>1955</strong> wird eine bundeseinheitliche Preisliste<br />

für die A-Mitglieder der Postbeamten-Krankenkasse in Kraft<br />

treten.<br />

Die Festlegung von Standardmodellen für die Sombra-Aktion<br />

1956 wurde durch die Vorlage bestimmter Fassungen erleichtert.<br />

Herr Kircher und Herr Dr. v. Uckermann vom Fachverband der<br />

Großhändler für Optik und Feinmechanik im Bundesgebiet hatten<br />

es freundlicherweJse übernommen, Kalkulationen und einzelne<br />

Modelle vorzulegen, um eine Abstimmung der Wünsche vorzunehmen.<br />

Uber Einzelheiten der Sombra-Besprechung zwischen Industrie,<br />

Fachgroßhandel und Zeichenverband vom 3. <strong>10</strong>. <strong>1955</strong> in Düsseldorf<br />

berichteten die beteiligten Herren.<br />

Die Belieferung der deutschen Streitkräfte mit Sehhilfen soll<br />

d~r';h B_ri.llenlief_erungsverträge ~it dem Bundesverteidigungsmm1stenum<br />

gesichert werden. Die Verhandlungen über, tech­<br />

!1ische Fragen, die in diesem Zusammenhang entstehen, sollen<br />

m Abstimmung mit den zuständigen Wirtschaftsverbänden eingeleitet<br />

werden.<br />

· Herr Abel gab einen sehr instruktiven Bericht übei; die berufspo!itische<br />

Situation im internationalen Rahmen und besonders<br />

über den IOL-Kongreß vom 11. bis 15. 7. <strong>1955</strong> in Dublin. Hiermit<br />

zusammenhängende Spezialfragen und Stellungnahmen sollen<br />

auf der Vorstandssitzung im Januar 1956 diskutiert werden.<br />

Im Rahmen der Regularien wurden die Verträge für die ZVA­<br />

Geschäftsführung und die Verträge der hauptamtlichen Lehrer<br />

an der Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln sowie die finanzielle<br />

Situation des Zentralverbandes behandelt.<br />

Die sehr erfolgreiche Sitzung wurde am Sonntag um 21.30 Uhr<br />

von Herrn Dissel mit dem Dank an die Teilnehmer und besonderen·<br />

Dank an den gastgebenden Verband und die Herren, die<br />

sich besonders um die Ausgestaltung der Sitzung bemühten,<br />

beendet.<br />

Die Landesinnungsverbände werden über- die Sitzung durch<br />

eine detaillierte Niederschrift unterrichtet.<br />

Landesinnung der <strong>Augenoptiker</strong> von Schleswig-Holstein,<br />

Sitz Eutin<br />

(Geschäftsstelle: Eutin, Königstraße 4, Fernruf 509)<br />

, Die am 21. August in Rendsburg stattgefundene Landesinnungs­<br />

Versammlung wurde um 11.30 Uhr _durch den Landesinnungsobermeister<br />

Dr. Pistor eröffnet. Außer den 51 erschienenen<br />

Innungskollegen konnte erstmals besonders Herr Dr. Haase als<br />

Vertreter der Handwerkskammer Flensburg begrüßt werden,<br />

sowie weiterhin Herr Putensen als Vertreter der für die Landesinnung<br />

zuständigen Kreishandwerkerschaft Eutin.<br />

Die Einberufung der LI-Versammlung war ordnungsgemäß erfolgt,<br />

und zur Tagesordnung waren keine weiteren Anträge ein­<br />

. gegangen.<br />

Im Rahmen des Mitgliedsbestandes sind seit der letzten LI­<br />

Versammlung keine Veränderungen ~ingetreten.<br />

Dr. Pistor gab zu Punkt 1 der Tagesordnung einen Rechensdlaftsber~cht<br />

über das Geschäftsjahr 1954/55, wobei besonders<br />

die mit dem VdAK zum Abschluß gebrachten neuen Kassenverelnbarungen<br />

und die Eröffnung der neuen Landesberufsschule in<br />

Lübeck hervorzuheben sind.<br />

Zu den auf Bundesebene liegenden Berufsfragen erfolgte eine<br />

Berichterstattung über die 50jährige Jubiläumstagung des ZV A<br />

In Göttingen vom 15. bis 18. Juni, bei der Dr. Pistor und Kollege<br />

Ulbrldl als Delegierte der Landesinnung von Schleswig-Holstein<br />

teilgenommen haben.<br />

Al!; Hauptpunkte der am 17. Juni stattgefundenen ordentlichen<br />

Mitgliederversammlung der Jubiläumstagung wurden für die<br />

Tätigkeit des ZV A herausgestellt<br />

die Stabilisierung der Wirtschaftslage im Beruf durch Maßnahmen<br />

zur Lösung der Selbstabgabe der Krankenkassen und<br />

Klärung von Prelsproblemen (Zuzahlungen usw.),<br />

Sicherung der berufsständischen Situation durch Klärung der<br />

AO-Frage, wo~über ein besonderer Bericht gegeben wurde.<br />

Weitere Mitteilungen betrafen die Tätigkeit des Betriebswlrtschaftlichen<br />

Ausschusses des ZVA sowie die Arbeiten zur Durchführung<br />

weiterer Betrlebsverglelche und Vorarbeiten für einheitliche<br />

Bewertungsgrundsätze bei den Gehilfen- und Meisterprüfungen.<br />

Die Ausführungen gaben ein klares Bild darüber, daß sowohl<br />

bei der Landesinnung wie auch beim ZV A mit aller Intensität<br />

daran gearbeitet wird, die wirtschaftliche und -berufsständische<br />

Situation auf dem Gebiete der Augenoptik zu sichern.<br />

24 ~ Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


Sodann verlas Kollege Ulbrich einen Bericht des Vorsitzenden<br />

des Meisterprüfungsausschusses, Kollegen Mttlbe, und gab als<br />

Vorsitzender des Gehilfenprüfungsausschusses und als Lehrlingswart<br />

einen eigenen Bericht über die abgehaltenen Zwischen- und<br />

Gehilfenprüfungen, wobei er hervorhebt, daß die Prüfungen nunmehr<br />

geschlossen in der neuen Landesberufsschule durchgeführt<br />

werden können. Besonders zu erwähnen ist dabei nochmals der<br />

Appell, Lehrlinge nur noch zu Ostern einzustellen, damit sid:t<br />

eine einheitliche Abstimmung hinsichtlich der Einberufung der<br />

Lehrlinge zur ,Landesberufsschule ermöglid:ten läßt.<br />

Zu Punkt 2 der Tagesordnung trägt Herr Putensen an Hand<br />

der jedem anwesenden Innungsmitglied ausgehändigten Ubersicht<br />

die Jahresrechnung vor. Für den RechnungsprüfungsausschuB<br />

gibt Kollege Hofmann (Lübeck) zu seinem bereits vorliegenden<br />

schriftlichen Prüfungsbericht noch nähere Erläuterungen<br />

und hebt nochmals die Sparsamkeit in der Disposition und<br />

die peinliche Kassenführung hervor.<br />

Es erfolgen auf Befragen und Aufforderung keine Einwendungen.<br />

Die vorgelegte Jahresredmung wird einstimmig genehmigt<br />

und dem Gesamtvorstand - ebenfalls einstimmig - Entlastung<br />

erteilt.<br />

<strong>Der</strong> Haushaltsplan <strong>1955</strong>/56 wurde in der gleichzeitig schriftlich<br />

vorliegenden Fassung nach kleineren Abänderungen genehmigt.<br />

Zu Punkt 4 der Tagesordnung erstattete Kollege Ulbrich als<br />

Vorsitzender des Schulausschusses einen ausführlichen Bericht<br />

über die neu erstellte Landesberufsschule, über die mit allen<br />

Einzelheiten bereits in Heft 9/55 berichtet wurde.<br />

Zu Punkt 5 der Tagesordnung berichtet der LIOM über die<br />

Verhandlungen, die mit dem VdAK in Hamburg geführt worden<br />

sind und zu der neuen Preisvereinbarung gültig ab 1. Juni <strong>1955</strong><br />

geführt haben. Die neue gelbe VdAK-Preisliste ist den Mitgliedern<br />

zeitgerecht zugegangen. Dr. Pistor stellte nunmehr<br />

weitere Verhandlungen mit den AOKs, LKKs sowie BKKs, evtl.<br />

mit deren Spitzenverbänden, für die nächste Zeit in Aussicht mit<br />

dem Ziele, auch mit diesen Kassen zu neuen Preisfestlegungen<br />

auf der Basis des VdAK zu kommen.<br />

Zu Punkt 6 der Tagesordnung. Um auch innerhalb unserer<br />

Landesinnung ein Gremium zu haben, das auftauchende Kalkulationsfragen<br />

usw. bearbeitet, wurde auf Vorschlag des LIOM<br />

auf Landesebene ein „Betriebswirtschaftlicher Ausschuß -für<br />

Schleswig-Holstein" berufen. Dem · Ausschuß gehören an:<br />

Herr Bernhard Duschner, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Flensburg,<br />

Herr Günther Kilpert, staatl. appr. <strong>Augenoptiker</strong>, Mölln,<br />

Fau Maria Heitmann-Eggers, staatl. appr. <strong>Augenoptiker</strong>in, Kiel,<br />

Herr Hermann Kroschel, staatl. appr. <strong>Augenoptiker</strong>, Lübeck,<br />

Herr Dr. Werner Pistor, Diplom-Optiker, Eutin.<br />

In Ergänzung der bereits im Bericht über die LI-Versammlung<br />

vom 27. Februar <strong>1955</strong> ge-gebenen Festlegungen wurde hinsichtlich<br />

der Zuzahlungspreise nochmals darauf hingewiesen, . daß die<br />

unterschiedlichen Kassenlistenpreise auch zu unterschiedlichen<br />

Zuzahlungslisten führen, die ländermäßig errechnet und zur Herausgabe<br />

kommen sollen (Betriebswirtschaftlicher Ausschuß).<br />

Bezüglich der Lieferungen von Sehhilfen für die Angehörigen<br />

der Mutterhäuser · vom Roten Kreuz haben die Verhandlungen<br />

des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses des ZV A zunächst dazu<br />

geführt, daß die Privatpreise weiterhin Gültigkeit haben.<br />

Mit der obersten Dienststelle der Postbeamtenkrankenkasse in<br />

Stuttgart laufen die Verhandlungen des Betriebswirtschaftlichen<br />

Ausschusses des ZV A noch. ·<br />

<strong>Der</strong> LIOM berichtet noch, daß die Verhandlungen laufen, um<br />

die Preise der. Sombragläser reduzieren zu können.<br />

Es wurde weiterhin noch auf die Broschüre des Haufe-Verlages<br />

"Betriebswirtschaftliche und steuerliche Besonderheiten im ·<br />

Optikergewerbe" hingewiesen. -<br />

Betreffs des vom ZVA erarbeiteten und von den meisten Landesverbänden<br />

bereits anerkannten Manteltarifes (Punkt 7 der<br />

Tagesordnung) wurde nach eingehender Aussprache einstimmig<br />

beschlossen, diesen ab 1. Januar 1956 für Schleswig-Holstein für<br />

verbindlich zu erklären.<br />

Aus dem Punkt 8 der Tagesordnung ist hervorzuheben die eingehende<br />

Diskussion über den "Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums<br />

für ein Jugend-Arbeitsschutzgesetz. Die Aussprache<br />

führte einstimmig zu einer Resolution, die an den Handwerkerverband<br />

Schleswig-Holstein zur Weiterleitung an den<br />

Zentralverband des Deutschen Handwerks in Bonn eingereicht<br />

werden soll.<br />

Weiterhin wurde auf Vorschlag verschiedener Innungsmitglieder<br />

zugestimmt, in Zukunft die Landesinnungsversammlungen<br />

jeweils an einem anderen Ort_ abzuhalten, damit sidt die An.- und<br />

Abfahrten der Mitglieder etwas ausgleichen.<br />

Die nächste LI-Versammlung soll laut Beschluß im Aufenthaltsraum<br />

der neuen· Landesberufsschule in Lübeck, Konstinstraße 2,<br />

durchgeführt werden. <strong>Der</strong> LlOM Dr. Pistor stellte in Aussicht,<br />

dann wieder einen Vortragsreferenten -über ein aktuelles Thema<br />

heranzuziehen.<br />

Eine kürzere Aussprache über allgemeine Fragen unseres Berufsstandes<br />

beendete die LI-Versammlung, die wieder unter dem<br />

Zeichen einer einhelligen Zusammenarbeit und eines guten kollegialen<br />

Einvernehmens stand (Schluß 17 Uhr). Dr. Pis t o r<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Berlin, Sitz Berlin<br />

50 Jahre Optiker Wunder<br />

Auf ein 50jähriges Geschäftsbestehen konnte am 1. Oktober<br />

<strong>1955</strong> die Firma .Optiker Wunder", Berlin W 35, zurückblicken<br />

und zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen. Zu den ersten<br />

Gratulanten gehörte der Obermeister der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />

Ber-lin, Kollege Peter Abel, der mit zwei Kollegen des Vorstandes<br />

dem Bezirksmeister, Kollegen Wolfgang Wunder, die Glückwünsche<br />

der Handwerkskammer und Innung überbrachte.<br />

Am 1. Oktober 1905 wurde das Fachgeschäft von dem Kollegen<br />

Joseph Wunder, Optikermeister, als „Optisdtes Spezialinstitut•<br />

gegründet. Im Jahre 1930 konnte der Gründer auf 25 erfolg_reiche<br />

Jahre zurückblicken und für sich in Ansprud:t nehmen, em gewissenhafter<br />

Wegbereiter deutscher Augenoptik zu sein. Leider<br />

war es ihm nicht vergönnt, das 50jährige Jubiläum zu erleben,<br />

denn im Frühjahr 1945 wurde uns dieser rührige Kollege durd:t<br />

den Tod entrissen.<br />

Sein Sohn, der staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Wolfgang Wunder, der schon zu Lebzeiten seines V,aters tatkräftig<br />

mitgearbeitet hatte, übernahm nun die verantwortliche Leitung<br />

der Firma .Optiker Wunder• und sah sich fast unüberwindlichen<br />

Schwierigkeiten gegenüber, denn die Bombenangriffe waren nicht<br />

spurlos vorübergegangen. <strong>Der</strong> Wiederaufbau erforderte seine<br />

ganze Liebe zu dem Lebenswerk seines Vaters, und wir können<br />

es ihm bestätigen, daß .es ihm meisterhaft gelungen ist, den guten<br />

Ruf der Firma .Optiker Wunder" nicht nur zu erhalten, sondern<br />

auch in jeder Weise den Fortschritten der Augenoptik anzupassen.<br />

Nicht zuletzt sei erwähnt, d,aß ihm seine liebe Gattin stets<br />

eine tüchtige Mitarbeiterin bei der Entwicklung der Firma zu<br />

ihrem heutigen Ansehen war und! ihm auch in Zukunft tatkräftig<br />

zur Seite stehen wird.<br />

Zwei Kinder (Tochter und Sohn) dürfen mit Achtung auf ihre<br />

Eltern schauen. Und wir wollen abschließend aufrichtig wünschen,<br />

daß sie dereinst einmal berufen sein mögen, dafür zu sorgen,<br />

daß die Firma .Optiker Wunder" auch den kommenden<br />

Generationen ein Begriff bleibt.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Niederbayern-Oberpfalz, Sitz Regensburg<br />

(Geschäftsstelle: Regensburg, Haidplatz, Fernruf 33 46)<br />

Die diesjährige ordentliche Hauptversammlung fand am<br />

11. September d. J, in Regensburg statt und war außerordentlich<br />

gut besucht. Nach der Begrüßung durch Herrn Obermeister<br />

Inkoferer sen. überbrachte dieser seinen Kollegen die ihm vom<br />

Landesinnungs'meister, Herrn Friedrich Herder (München), aufgetragenen<br />

Grüße, da er der an ihn ergangenen Einladung infolge<br />

anderweitiger dringend.er Inanspruchnahme nicht Folge<br />

leisten konnte.<br />

• In einem 1 ½stündigen Vortrag berichtete der Obermeister<br />

über die Tätigkeit der Innung im laufenden Jahr, über die Arbeiten<br />

im Landesinnungsverband und im Zentralverband. Auch über<br />

die ZV A-Jubiläumstagung ih Göttingen wurde den Kollegen alles<br />

Wissenswerte bekanntgegeben.<br />

<strong>Der</strong> Lehrlingswart der Innung, Herr Kollege Drommershausen<br />

(Regensburg}, konnte ein erfreuliches Anlaufen des Fernunterrichtswerkes<br />

der Innung berichten. Ein Antrag der Vorstandschaft<br />

fand einstimmig Annahme, der lautet, daß die Teilnahme der<br />

Lehrlinge des Innungsbezirks an dem Fernunterrichtswerk Pflicht<br />

ist, gleichgültig, ob diese bei Innungs- oder Nichtinnung>smitgliedern<br />

in der Lehre stehen. Die Teilnahme kommt in die Bewertung .<br />

bei der Gesellenprüfung.<br />

<strong>Der</strong> 'Schriftführer, Herr Kollege Gampe (Straubing}, verlas die<br />

Niederschrift der außerordentlichen Hauptversammlung vom<br />

14. November 1954 in Straubing, die einstimmig angenommen<br />

wurde. Durch den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />

Regensburg, Herrn Ferstl, wurde . die Jahresrechnung und der<br />

Haushaltplan verlesen und zur Aussprache gestellt, worauf einstimmige<br />

Annahme erfolgte. Die Beiträge bleiben in der gleichen<br />

Höhe wie im Vorjahr bestehen. Die Wahl der Rechnungsprüfer<br />

fiel einstimmig auf die Kollegen Schreiner (Schwandorf}, Meyer<br />

(Regensburg) und Schärtel (Weiden).<br />

Die Teilnehmer der Tagung dankten den verschiedenen Vortragenden<br />

durch reichen Beifall, worauf um 13.15 Uhr der Obermeister<br />

mit Dankesworten die Versammlung schloß.<br />

Innung des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks Württemberg<br />

und Hohenzollern<br />

Gemäß Erlaß des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg<br />

vom 3. August <strong>1955</strong> hat dieses Ministerium genehmigt, daß der<br />

Bezirk der genannten Innung . auf den Handwerkskammerbezirk<br />

~eutlingen und die zum Handwerkskammerbezirk Ulm/Donau gehörenden<br />

Kreise Biberach, Ehingen, Münsigen, Ravensburg, Saulgau,<br />

Tettnang und Wangen/Allgäu sich erstreckt.<br />

Obermeister ist Herr Julius Akermann, Reutlingen, Wilhelmstraße<br />

63, gewählt in der lnnungsversammlung am 5. September<br />

1954.<br />

0ugencplike1 Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 25


l<br />

90 Jahre Familienunternehmen<br />

Am <strong>10</strong>. September <strong>1955</strong> konnte <strong>Augenoptiker</strong>meister Erwin Wende,<br />

Berlin NW 21, Alt-Moabit 84, da~ 90jährige Geschäftsjubiläum begehen.<br />

Das im Jahre 1865 von August Wende, dem Urgroßvater des jetzigen<br />

tnhabers,, in Moabit gegründete Unternehmen war dann seit 1912 im<br />

Besitz des Enkels Erwin Wende, dem seine Ehefrau und später der<br />

Schwiegersohn tatkräftig im aufblühenden Geschäft halfen. Im Jahre<br />

1943 wurde das Geschäft durch Fliegerbomben zerstört und dann in Alt­<br />

'Moabit 84 neu eingerichtet. <strong>Der</strong> Sd:twiegersohn fiel im Kriege, und der<br />

Sohn kehrte erst 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Jedod1 an<br />

ihm, an seiner fachlich ausgebildeten Tochter sowie an einer Enkelin<br />

hatte Erwin Wende senior wiederum tüchtige Mitarbeiter. Als der Inhaber<br />

im Oktober 1954 verstarb, ging das Geschäft auf seinen am 25. Februar<br />

1917 geborenen Sohn Erwin W. über,· der nach Bestehen der<br />

Gesellenprüfung im Jahre 1938 und nach dem Besuch der Fachschule für<br />

Optik ebenfalls seit September 1939 staatlich geprüfter <strong>Augenoptiker</strong><br />

und Optikermeister ist und darüber hinaus als Lehrlingswart der Westberliner<br />

<strong>Augenoptiker</strong>innung fungiert. Es sei ihm gewünscht, daß unter<br />

seiner Leitung und unter Mithilfe seiner Angehörigen das alte Moabiter<br />

Familienunternehmen noch weitere Jubiläen feiern möge.<br />

Duisburg: Am 7. Oktober beging die Firma Hermann Kriewitz o.H.cf.,<br />

Königstraße 51, Inhaber Dipl.-Optiker Fritz Vlktorln und Augen•<br />

optikermeister Adolf Eisenhuth, das Fest des 60jährigen Bestehens<br />

ihres Unternehmens.<br />

Gründer der Firma war der Rathenower Fachoptiker· Hermann<br />

Kriewitz, der 1895 auf der Beeckstraß(\ in Duisburg das erste Spezialgeschäft<br />

für Brillenoptik eröffnete. Nach einjähriger Aufbauarbeit<br />

konnte die Firma ihr Geschäft schon vergrößern. Ab 1914 wurde das<br />

Geschäft auf der Kuhstraße <strong>10</strong> weiter geführt, nachdem es entsprechend<br />

modernisiert worden war. Es wurde durch eine optisch-feinmechanische<br />

Werkstatt vergrößert, die noch heute besteht. Durch<br />

seine rastlose Tätigkeit hatte Herr Kriewitz gesundheitlichen<br />

Schaden erlitten und mußte in verhältnismäßig jungen Jahren den<br />

Betrieb seinen Nachfolgern übergeben, die es ver.standen, ihn durch<br />

Kriege, Inflationen und Wirtschaftswirren hindurchzubringen. Im<br />

April <strong>1955</strong> mußte das Geschäft durch Straßenvecbreiterung nochmals<br />

verlegt werden und befindet sich heute in der Neuzeit entsprechend<br />

eingerichteten Räumen. Fachlich gutgeschulte Optiker bemühen sich<br />

mit den Inhabern um die Kunden, so daß die Firma Kriewitz über<br />

die Grenzen Duisburgs hinaus bekannt ist und geschätzt wird.<br />

Essen-Borbeck: Am 1. Oktober beging das langjährige Mitglied der<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Essen, Frau Wwe. Wilhelm' Kley, Gerichtstraße<br />

49, das Fest des 50jährigen GescjJ.äftsjubiläutns.<br />

Oberhausen: Am 1. Oktober d. J. beging Herr Diplom-Optiker Rudolf<br />

Hoeter, Mülheimer Straße 98, sein 30jähriges Geschäftsbestehen.<br />

Herr H_oeter gehört seit mehreren Jahren dem Vorstand der AOI ·<br />

für den Bezirk Essen an.<br />

Rllsselshelm/Main: Das optische Fachgeschäft A. u. F. Berena, Darmstädter<br />

Straße 28, begeht im Oktober dieses Jahres sein 70jähriges<br />

Geschäftsjubiläum. Es wurde im Jahre 1885 von Friedr. Wilh. Berena<br />

gegründet und wird in der 9. Generation von Herrn Albin und<br />

Friedr. Wilh. Berena weitergeführt.<br />

Witten/Ruhr: Das 80jährige Geschäftsjubiläum begeht am 1. November<br />

das Optik- und Uhrenfachgeschäft F. W. Blennemann, Ruhrstraße 25.<br />

Am 1. November 1875 vom Uhrmachermeister und Optiker Gustav<br />

Blennemann gegründet und 40 Jahre vorwärts entwickelt, übernahm<br />

der Sohn Friedrich Wilhelm am 1. November 1915 das väterliche<br />

Erbe. ·<br />

Im April 1953 konnte er bereits sein 50jähriges Berufs- und im Oktober<br />

des gleichen Jahres sein 40jähriges Meisterjubiläum söwie das<br />

über 30jährige als Diplom-Optiker begehen. <strong>Der</strong> Optiker-Fachorganisation<br />

gehörte der Genannte seit seiner Rückkehr aus dem 1. Weltkrieg<br />

an,


<strong>Augenoptiker</strong>-Genossenschaft de!, Bezirkes Leipzig e. C. m. b. H.<br />

Leipzig O 5, Postfach <strong>10</strong><br />

3. Fachkongreß des Fachausschusses Augenoptik<br />

der Kammer der Technik<br />

In Leipzig findet in der Zeit vom 11. bis 13. November <strong>1955</strong> der<br />

3. Fachkongreß des FA Augenoptik der KdT statt.<br />

Programm :<br />

Freitag, 11. November <strong>1955</strong>, 20 Uhr<br />

Begrüßungsabend im Haus .Antifa", Leipzig, Elsterstraße<br />

Sonnabend, 12. November <strong>1955</strong>, 9.15 Uhr<br />

Fachkongreß (anbei Verzeichnis der Vorträge)<br />

Nach einer Mittagspause von 12 bis 14 Uhr Fortsetzung der<br />

Vorträge<br />

20 Uhr Festabend<br />

Sonntag, 13. November <strong>1955</strong>, 9.45 Uhr<br />

Fachkongreß, Fortsetzung der Vorträge mit einer Mittagspause<br />

von 12 bis 14 Uhr<br />

Während der Tagung findet eine Ausstellung der Optischen<br />

Industrie statt.<br />

Anmeldungen erbeten an folgende Adresse:<br />

Kammer der Technik, Zentralleitung, HV. Feinmechanik-Optik,<br />

Berlin NW 7, Ebertstraße 27<br />

Vorträge:<br />

Sonnabend, 12. November <strong>1955</strong>, 9.15 Uhr<br />

'<br />

Schenk, Dresden: Zentrierung der Probierbrille und Ubertragung<br />

der Maße in die Gebrauchsbrille<br />

Dr. Thlele, Westberlln: Akkommodations-Breitenmessung und<br />

Nahglasbestimmung<br />

14 Uhr<br />

Scholz, Zittau: <strong>Der</strong> Handwerker als Erzieher einer jungen Generation<br />

Prof. Dr. Velhagen, Unlv.-Augenkllnlk Leipzig: Die augenblick­<br />

. lichen Probleme in der Schielbehandlung<br />

Fiedler, Gera·: Stereoskopische Ubungen zum Studium der Gesetze<br />

des beidäugigen Sehens<br />

Ingenieur Mütze, Akademie der Wissenschaften Berlin: }lie chromatische<br />

Aberration des Auges<br />

Sonntag, 13. November <strong>1955</strong>, 9.45 Uhr<br />

Marzock, Berlin: Unsichtbare Augengläser, im besonderen Cornealschalen<br />

Prof. Dr. Lau, Akademie der Wissenschaften Berlin: Weiterentwicklung<br />

in der Brillenoptik<br />

Roetsch, Berlin: Ein universaler Glasfehlerprojektor<br />

Seidel, Zeitz: Neue Karteikarten<br />

14 Uhr<br />

Prof. Dr. Dr. Schober, Hamburg: Schutzgläser gegen sichtbare und<br />

unsichtbare Strahlungen<br />

Kaue, München: Farbenharmonie, Farbentypologie und Brillenanpassung<br />

Aus dem Verbandsleben in der DDR<br />

Fachausschuß Augenoptik Leipzig<br />

Theorie und Praxis standen sich in den letzten beiden Vorträgen<br />

vor der Sommerpause gegenüber.<br />

Herr Puschendorf von der Firma Zeiss sprach über .Optische<br />

Meßgeräte, ihren Aufbau und ihre Anwendung". <strong>Der</strong> Referent<br />

brachte dem kleinen, aber interessierten Zuhörerkreis manches<br />

Neue und Wissenswerte.<br />

Den Abschluß bildete das Referat . Reklamation der Kunden".<br />

Fachaussdluß Augenoptik Bezirk Dresden<br />

Vor einem Jahr wurde die Arbeitsgruppe Bautzen von Herrn<br />

Kollegen Ecke (Weixdorf) ins Leben gerufen. Um den dort ansässigen<br />

Kollegen die weite Anfahrt nach Dresden zu ersparen,<br />

beschickt die Leitung des Fachausschuß Augenoptik Bezirk<br />

Dresden den Bautzener Kreis allmonatlich mit einem Referenten.<br />

<strong>Der</strong> Aufbau dieser Arbeitsgruppe ist also ,gleich dem der ersten<br />

Untergruppe Zittau. Herr Kollege Hoffmann (Bautzen) ist ihr<br />

rühriger Leiter.<br />

Außer der monatlichen Vortragsreihe lief ein Kursus für den<br />

Berufsnachwuchs über die Grundlagen der Refraktion.<br />

Zusammenfassend ist zu sagen, daß die Erfahrungen, die mit<br />

dieser Untergruppenarbeit gemacht wurden, so gute sind, daß<br />

diese Art Gemeinschaftsarbeit den anderen Bezirken, die eine<br />

ähnliche Streuung der <strong>Augenoptiker</strong>betriebe aufweisen, empfohlen<br />

werden kann. Diese Arbeitsmethode wird für intensiver gehalten,<br />

als zum Beispiel eine halbjährliche Bezirkstagung.<br />

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aus Celluloidplatten<br />

geschnitten<br />

in stets gleichbleibender Qualität und Güte<br />

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~ Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 27


00<br />

Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e. V.<br />

Sitz Bad Godesberg • Postscheck-Konto Köln 1190 22<br />

l. Voraitsander 2. Vorsitzender Sahriflfiihrer Kassierer<br />

H. Saaarborn, Fulda<br />

E. Brink, Wappertal-Barmen<br />

R.. Hennaböhle, Siegen<br />

E. Filicher, Mainz<br />

Postfach 292<br />

Werth 27<br />

Bahnhofslraße 18<br />

Gr. Bleiche 22<br />

WV A Sf ft H. Saaae, Renuoheid, Alleestraße 41<br />

• I UDg Rhein-Ruhr Bank R.amaoheid 85<strong>10</strong>1 • Posuaheak-Kon<strong>10</strong> der Bank, Köln 2752<br />

Herbst-Tagung im Rheinland<br />

Die Bezirksgruppe Köln-Aachen-Bonn veranstaltet am Sonntag,<br />

dem 30. Oktober, in Verbindung mit den WVA-Bezirksgruppen<br />

Düsseldorf und Wes;tfalen eine Fachtagung besonderer Art.<br />

Herr Prof. Dr. Hartinger, München, und Herr Bachmaier, staatl.<br />

approb. <strong>Augenoptiker</strong>, Berchtesgaden, vermitteln mit ihren Vorträgen<br />

das Neueste aus Wissensdlaft und Praxis. Es wird ein<br />

Tag, fachwissenschaftHcher Neuigkeiten, der zu weiteren beruflidlen<br />

Fortschritten beitragen soll.<br />

Die Bedeutung Kölns für den Optiker wird durch diese Veranstaltung<br />

in besonderem Maße gekennzeichnet, und· wir dürfen<br />

mit Recht eine in4eressante und aktuelle Arbeitstagung erwarten.<br />

Gleichzeitig soll dieser Tag allen Absolventen der Fachschule<br />

Köln, die wir hiermit herzlich, einladen, Gelegenheit bieten, sich<br />

an der Stätte ihrer Studienzeit einmal wiederzusehen.<br />

Das Programm sieht im einzelnen vor:<br />

Die im Laufe des Samstagnadlmittag (29. <strong>10</strong>. <strong>1955</strong>) eintreffenden<br />

auswärtigen Gäste wenden sich an den Bezirks-Beauftragten,<br />

Bbr. Adalbert Grün, Köln, Neumarkt 36/38, II (Niederlas,sung<br />

Möller-Wedel), zwecks Einweisunq in die reservierten Hotel­<br />

Quartiere. Alle Anfragen und Unterkunftswünsche wollen Sie<br />

bitte an diese Stelle richten, wo sich das Tagungsbüro befindet.<br />

Am Samstag um 20 Uhr findet ein Begrüßungsabend im Restaurant<br />

.Kleefisch am Ring", Köln, Hohenzollernring <strong>10</strong>, statt.<br />

(Direkt am Rudolfplatz, Nähe Opernhaus). Für gute und preiswerte<br />

Abendgerichte ist gesorgt.<br />

Sonntag, den 30. Oktober, treffen wir uns dann in der Aula<br />

der nstaatl. höheren Fachschule für Photographie", Köln,, Hohenstaufenring<br />

48-54, Nähe Zülpicher Platz. Einlaß ab 9 Uhr. Pünktlich<br />

um <strong>10</strong> Uhr beginn\ Herr Prof. Dr. Hartinger mit seinem<br />

Vortrag: .Uber die räumliche Wahrnehmung". Anschließend<br />

Diskussion.<br />

Um 11.30 Uhr folgt der Vortrag von Bbr. Bachmaler, Berchtesgaden:<br />

.Subjektive Refraktionsbestimmung durqi Winkelmessung,"<br />

mit Dia-Vorführun.g und ebenfalls anschließender Dis•<br />

kussion.<br />

Für die Damen ist für die Dauer der Vorträge bei genügender<br />

Beteiligung eine gemeinsame Rundfahrt durch Köln mit einem<br />

Omnibus geplant (Fahrpreis voraussichtlich DM 3,50),<br />

Im Anschluß an die Vorträge gemeinsame Mittagstafel im<br />

Restaurant „Kleefisch am Ring", Köln, Hohenzollernring <strong>10</strong>. •Hier<br />

kann die Diskussion zwanglos in einem reservierten Raum fortgeführt<br />

werden.<br />

Am Samstagnachmittag und am Sonntagnadlmittag können die<br />

erweiterten Räumlichkeiten der Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong><br />

(alte Universität) besichtigt werden, womit Herr Dir. Dr. Sdlachtschabel<br />

den vielfachen Wünschen, besonders der auswärtigen<br />

Gäste, bereitwillig entgegenkommt.<br />

Mit besonderer Freude sehen wir dem Vortrag von Herrn Prof.<br />

Dr. Hartinger entgegen, der großen Kreisen der <strong>Augenoptiker</strong>scha.ft<br />

als Dozent der Jenaer Sdlule bestens bekannt ist. Es<br />

bietet siich mit dieser Tagung für Viele nach dem Kriege die<br />

erste Gelegenheit, Herrn Prof. Dr. Hartinger zu hören, und sein<br />

Vortrag wird allen interes·sante neue Erkenntnisse auf dem Gebiet<br />

des räumlichen Sehens, bringen.<br />

Bbr. Bachmaier ist durch seine Veröffentlichungen in der Fachpre·sse<br />

bekannt geworden. Seine Ausführungen zu der von ihm<br />

entwickelten neuen Methode der akkommodationslosen Refraktions-Bestimmung<br />

werden mit großem Interesse erwartet.<br />

Die un,s. von Herrn Prof. Klughardt entgegenkommenderweise<br />

zur Verfügung gestente Aula der staatl. höheren Fachschule für<br />

Photog,raphie befindet sich im Zentrum Kölns und ist besonders<br />

gut für diese Veranstaltung geeignet. Die Hotelunterkünfte sowie<br />

da~ Restaurant „Kleefisch am Ring", wo am Samstagabend<br />

die Begrüßung stattfindet und am Sonntagmittag das gemeinsame<br />

Mittagessen eingenommen werden soll, befinden sich in<br />

unmittelbarer Nähe des Vortragsraumes, so daß sehr günstige<br />

An- und Abfahrtswege gewährleistet sind.<br />

Um einen reibungslosen Ablauf der Tagu119 zu ermöglichen,<br />

werden alle Teilnehmer (Bundesbrüder und Gäste) um baldige<br />

Anmeldun,g dringend gebeten. Einladungen, Anmeldekarten und<br />

Programme werden früh genug verschickt. Es wird gebeten, die<br />

Quartierwünsche, sowie alle Anmeldungen sofort an Bbr. Ada-1-<br />

bert Grün, Köln, Neumarkt 36/38 II (Niederlassung Möller­<br />

Wedel) zu richten. Das Tagungsbüro ist durd!gehend bis 20 Uhr<br />

geöffnet.<br />

A. Grün<br />

Schmückende Brillen und Schmuckbrillen<br />

Die Bezirksgruppe Köln-Aachen-Bonn eröffnete das Winterhalbjahr<br />

ihrer Vortragsabende am 5. September mit einem gut<br />

besuchten Ausspradleabend in der Kölner Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong>.<br />

Neben unserem Ehrenmitglied Dr. Schachtschabel und den<br />

Gästen aus Düsseldorf, an deren Spitze Bbr. Straube, war auch<br />

unser 1. Vorsitzender, Bbr. Sauerborn, erschienen.<br />

Bbr. Sauerborn referierte in kurzer, aber sehr klarer Form über<br />

akute Berufsfragen. Es wa!en für uns sehr interessante Hinweise<br />

zu den Geschehn~ssen, die im Brennpunkt der Berufsereignisse<br />

stehen. Die folgende Diskussion zu den angeschnittenen Problemen<br />

ließ erkennen, mit welcher Anteilnahme man die Arbeit<br />

unserer Berufsorganisationen verfolgt, und daß unser Berufsstand<br />

von den dazu ausersehenen Kollegen bestens vertreten<br />

wird.<br />

Als Fachvortrag dieses Abends stand der des Bbr. Grün mit<br />

dem Thema „Schmückende Brillen und Schmuckbrillen• auf dem<br />

Programm.<br />

Bbr. Grün behandelte die Probleme bei der Anpassung modischer<br />

Brillen. Ziel des Vortragenden. war es, durdJ. Aufstellung verschiedener<br />

Richtlinien bezüglich Fassungs-Farbe, -Form, -Material<br />

usw. die Anpassung modischer Brillen zu erleichtern. Er führte<br />

u. a. aus, daß es zur Kunst der neuzeitlichen Brillenanpassung<br />

gehört, ein tolerantes Maß zwischen Ästhetik und optischer<br />

Forderung zu finden. Um diese Arbeit zu erleichtern, hat Bbr.<br />

Grün einen .ästhetischen Test• aufgebaut in der Reihenfolge<br />

1) Physiognomie,<br />

2) anatomische Verhältnisse,<br />

3) Haarfarbe und Teint,<br />

4) Alter und Beruf<br />

Von der schmückenden Brille, die bei jeder Brillenanpassung<br />

angestrebt werden soll, kam Bbr. Grün auf die Schmuckbrille zu<br />

sprechen. Hier war seine Aufteilung in drei Hauptgruppen sehr<br />

interessant.<br />

Er empfahl zwischen<br />

1) sportlich - jugendlicher Schmudcbrille,<br />

2) dezenter Tages-Schmuckbrille,<br />

3) festlidl.er Schmuckbrille<br />

zu unterscheiden und begründete dies sehr verständlich. Seine<br />

Forderung, beim Verkauf einer Schmuckbrille beratend darauf hinzuweisen,<br />

daß der Brillenschmuck stets zum übrigen Schmuck und<br />

der Garderobe harmonieren muß, wurde von den Anwesenden<br />

bestät-igt. Bbr. Grün zeigte während seiner Ausführungen Dias<br />

und besonders schöne Fassungsmodelle, die Bbr. Schneider, Stuttgart,<br />

freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.<br />

Die Diskussion ließ erkennen, mit welchem Interesse man dem<br />

Vortrag von Bbr. Grün gefolgt ist, und daß die modische Brille<br />

nach wie vor ein aktuelles Thema unserer täglichen Berufsarbeit<br />

ist.<br />

A. Eidcemeyer<br />

Grenzen der Werbung<br />

Vor der Bezirksgruppe Düsseldorf hielt am 25. September Bbr.<br />

Heinen, Bochum, einen interessanten Vortrag zu dem Thema<br />

.,Grenzen der Werbung•.<br />

28 ~ Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


Etwa 80 Teilnehmer waren versammelt, darunter Gäste aus<br />

den benachbarten Bezirksgruppen Köln und Westfalen. <strong>Der</strong> Vortrag<br />

von Bbr. Heinen berührte ,einige Punkte, die gar nicht oft<br />

genug erörtert werden können. Was er besonders hervorhob,<br />

war die notwendige Fairneß in der Werbung. Er betonte, daß<br />

Augenoptike'l" an einem Platz sich nicht als Konkurrenten, sondern<br />

als Kollegen betrachten sollen. In einem_ anschließenden<br />

Lichtbildervortrag stellte der Referent unter Beweis, daß er selbst<br />

die Grenzen der Werbung einhält. Es entspann sich eine sehr<br />

lebhafte Aussprache, die im Grunde nur die Ausführungen von<br />

Bbr. Heinen best~tigte.<br />

Im Oktober findet i~ Düsseldorf keine Veranstaltung statt.<br />

Dafür besuchen wir am 30. Oktober die große Herbsttagung in<br />

Köln. 'Einzelheiten sind aus dem Artikel .Herbsttagung im<br />

Rheinland• zu ersehen.<br />

<strong>Der</strong> letzte Düsseldorfer Vortragsabend in diesem Jahr findet<br />

am 14. November statt. v. d. B. E. St.<br />

Ein Abend in Stuttgart<br />

Am 28. August fand in Stuttgart unter der Leitung von Bbr.<br />

Theo Schneider ein Ausspracheabend statt. Vor einem Kreis von<br />

WVA-Mitgliedem sprach der l. Vorsitzende der WVA, Hans<br />

Sauerbom, über aktuelle Berufsf:ragen sowie über seine Reiseerlebnisse<br />

auf der Fahrt nach Dublin.<br />

FB<br />

Am 29. August wurde unser Bundesbruder<br />

staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong><br />

Hans Llndermann, Hannover,<br />

allzufrüh im 44. Lebensjahr aus unserer Mitte genommen. Wir<br />

werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

Wissenschaftliche Vereinigung<br />

der <strong>Augenoptiker</strong> e. V.<br />

· W VA-Veranstaltungs-Kalender<br />

Bezirksgruppe<br />

Zeitpunkt<br />

Ort<br />

Veranstaltungsart<br />

Hamburg<br />

Köln-Bonn-Aachen<br />

A. Grün<br />

Köln<br />

Neumarkt 36/38<br />

mit Düsseldorf<br />

und Westfalen<br />

26. <strong>10</strong>. 55, 19.45 Uhr<br />

29. <strong>10</strong>. <strong>1955</strong>,<br />

nachmittags<br />

20.00 Uhr<br />

30. <strong>10</strong>. 55, <strong>10</strong>.00 Uhr<br />

(Einlaß ab<br />

9.00 Uhr)<br />

11.30 Uhr<br />

während der<br />

Vorträge<br />

13.30 Uhr<br />

nachmittags<br />

Hamburg, Holstenwall 20<br />

F. Rodenstock<br />

Köln, Claudiusstraße l<br />

Fac:hschule für <strong>Augenoptiker</strong><br />

Köln, Hohenzollernring <strong>10</strong><br />

Restaurant „Kleefisch am Ring•<br />

Köln, Hohenstaufenring 48-54<br />

.staatl. höhere Fachschule für<br />

Photographie"<br />

Nähe Zülpicher Platz<br />

daselbst<br />

Köln<br />

Köln, Hohenzollernring <strong>10</strong><br />

Restaurant „Kleefisc:h am Ring"<br />

Köln, Claudiusstraße 1<br />

Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong><br />

Fachgespräche am runden Tisch<br />

Besichtigung der erweiterten Räume<br />

zwangloser Begrüßungsabend<br />

Vortrag Prof. Dr. Hartinger, München:<br />

.Uber die räumliche Wahrnehmung"<br />

anschließend Diskussion<br />

Vortrag H. Bachmaier, Berchtesgaden:<br />

.Subjektive Refraktionsbestimmung durch<br />

Winkelmessung•<br />

anschließend Diskussion<br />

Omnibusrundfahrt durch die Stadt<br />

Preis ca. 3,50 DM<br />

gemeinsame Mittagstafel<br />

danach zwanglose Fachdiskussion<br />

Besichtigung der erweiterten Räume<br />

Rhein-Mosel<br />

E. Preussner<br />

Trier<br />

Postfach 21<br />

5. 11. <strong>1955</strong><br />

Koblenz<br />

Treffen für WV A-Mitglieder<br />

Rhein-Main<br />

C. Krieger<br />

Wiesbaden<br />

Langgasse 5<br />

Düsseldorf<br />

E. Straube<br />

Solingen-Ohligs<br />

Düsseldorfer<br />

Straße 11<br />

Köln-Aachen-Bonn<br />

A. Grün<br />

Köln<br />

Neumarkt 36/38<br />

Gesamte WVA<br />

Fulda<br />

Postfach 292<br />

14. 11. 55, 19.30 Uhr Frankfurt a. M., Schönstraße 21<br />

Gewerbeförderungsanstalt<br />

I. Stock, Raum 13<br />

14. 11. <strong>1955</strong> Düsseldorf<br />

28. 11. 55, 20.00 Uhr Köln<br />

6.-<strong>10</strong>. 5. 1956 Baden-Baden<br />

Frankfurter Abend<br />

Vortrag, Aussprache und praktische Ubungen<br />

letzter Vortragsabend im Jahre <strong>1955</strong><br />

Vortrag J. Düren, Bad Godesberg:<br />

.~weistärkengläser"<br />

Jahrestagung 1956<br />

Einzelheiten über die Veranstaltungen finden sich in den jeweiligen Einladungsrundschreiben der Bezirksgruppen. Gäste (Nichtmitglieder),<br />

welche an den Veranstaltungen teilnehmen wollen, werden um Voranmeldung bei der betreffenden Bezirksgruppe<br />

gebeten. Zur großen Herbsttagung in Köln ·am 30. Oktober werden alle Teilnehmer (Mitglieder und Nichtmitglieder) um<br />

schriftliche Voranmeldung bei A. Grün, Köln, Neumarkt 36/38, II. Stock, gebeten.<br />

~ Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 29


Besichtigung der Brillenglas-Schleiferei der Emil Busch G.m.b.H., Göttingen<br />

Für den <strong>10</strong>. und 11. September hatte die<br />

Firma Busch wiederum eine Reihe leitender<br />

Herren der in Düsseldorf und Wuppertal<br />

ansässigen Krankenkassen zur Besichtigung<br />

ihrer nach dem neuesten Stand der Technik<br />

eingerichteten Schleiferei eingeladen und<br />

außerdem auch einige selbständige Düsseldorfer<br />

Augen-Optikermeister, wodurch das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl der beiden<br />

Geschäftspartner nicht besser unterstrichen<br />

werden konnte.<br />

Im Autobus, de.r bei .schönstem Wetter<br />

am Samstagmittag nach Göttingen startete,<br />

waren etwa 20 Herren der Krankenkassen<br />

und etwa <strong>10</strong> <strong>Augenoptiker</strong>meister vereint<br />

und es fehlte während der ganzen Fahrt,<br />

die nur durch eine einstündige Kaffeepause<br />

vor Verlassen der Autobahn unterbrochen<br />

war, nicht an sehr angeregter Unterhaltung,<br />

wobei das Krankenkassenwesen<br />

und die Augenoptik auch nicht zu kurz<br />

gekommen sein sollen. Trotzdem schätzte<br />

sich jeder Teilnehmer glücklich, als Göttingen<br />

- leider erst nach Einbruch der Dunkelheit<br />

- erreicht war.<br />

In der Gaststätte im Kaiser-Wilhelm­<br />

Park wurde das wohlschmeckende und<br />

reichliche Abendessen eingenommen, nachdem<br />

Herr Prokurist Engel i. V. von Herrn<br />

Fabrikdirektor Seeland die Begrüßungsworte<br />

gesprochen und di·e Gäste mit dem<br />

Sonntags-Programm bekanntgemacht hatte. ·<br />

Herr Hauck, Obermeister der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />

Düsseldorf, traf in der Zwischenzeit<br />

- von Frankfurt kommend -<br />

ebenfalls ein und machte sich zum Dolmetsch<br />

aller Anwesenden, indem er in der<br />

ihm eigenen aufgeschlossenen Art der Gastgeberin<br />

für die Einladung nach Göttingen<br />

herzlich dankte.<br />

Im Hotel .zux Sonne•, . wo die Düsseldorfer<br />

und Wuppertaler Herren ihr<br />

.Hauptquartier" aufgeschlagen hatten,<br />

wurde man sich schnell darüber einig, noch<br />

einen kleinen Bummel durch die Göttinger<br />

Gaststätten zu machen, nachdem zur Tagesbesichtigung<br />

des <strong>10</strong>00jährigen Göttingen<br />

leider keine Zeit geblieben war. Man<br />

sprach am reichlich gedeckten Frühstückstisch<br />

recht befriedigend von dem nächtlichen<br />

Zusammensein und stellte fest, daß<br />

die .Stadt der Optik und Wissenschaft•<br />

auch nach dieser Rich 1 tung hin viel Schönes<br />

und Nettes zu bieten Iiabe.<br />

Pünktlich um <strong>10</strong> Uhr bei prächtigem Sonnenschein<br />

und warmen Wetter waren alle<br />

Fahrtteilnehmer am Grüngürtel, der neuen<br />

Heimstätte der Emil Busch G.m.bH., versammelt.<br />

Im K,asino wurden die Herren<br />

mit der Geschichte· der Buschanstalt durch<br />

einen Kurzvortrag, gehalten von Herrn<br />

Prokurist Engel, bekanntgemacht, während<br />

über den überaus schwierigen Wiederaufbau<br />

des Werkes nach 1948 Herr Ingenieur<br />

Hartmann berichtete. Nach erfolgter Gruppenaufnahme<br />

- siehe Bild - begann die<br />

Besichtigung der Schleiferei mit allen Nebenbetrieben<br />

in drei Gruppen, so daß jeder<br />

Beteiligte den Erklärungen der die Führung<br />

übernommenen Techniker gut in al}t!n Einzelheiten<br />

folgen konnte. Es gab nichts, was<br />

nicht interessierte. Insbesondere die Herren<br />

der Krankenkassen kamen aus dem Staunen<br />

nicht heraus, was besonders hinsichtlich<br />

der auf dem höchsten Stand der Technik<br />

befindlichen Herstellungs-Methoden für<br />

Zweistärkengläser und der Sonderanfertigungen<br />

- Rezeptsachen - zutraf. Die wohl<br />

bis zum Letzten durchdachten Rationalisierungen<br />

der einzelnen Fertigungsgänge und<br />

das Ineinandergreifen der verschiedenen<br />

Bearbeitungsphasen erregten Bewunderung.<br />

Die Präzision, die nötig ist, ein e in -<br />

wand f r e i e s Brillenglas herzustellen<br />

und die damit verbundenen Kontrollen; einmal<br />

nach jedem Arbeitsvorgang und zum<br />

anderen am Ende der viele Verfeinerungsstufen<br />

durchlaufenden Fertigung, erregten<br />

i:Qlmer wieder Bewunderung, denn darüber<br />

hatte man bishet nicht nachgedacht, wenn<br />

man sich im Büro mit der Preisliste beschäftigte<br />

oder in Verhandlungen oftmals<br />

den niedrigsten Preis zu erkunden suchte.<br />

Man konnte sich eben von einer Brillengläser-Fettigung<br />

bisher keine rechte Vorstellung<br />

machen, und es ist deshalb gar<br />

nicht abwegig, an dieser Stelle der Hoffnung<br />

, Ausdruck zu geben, daß möglichst<br />

a 11 e leitenden Herren der Krankenkassen<br />

einmal Gelegenheit bekämen, an einer solchen<br />

Besichtigung teilzunehmen.<br />

Es herrschte die ungeteilte Meinung vor,<br />

daß das Kennenlernen der Busdt-Fertigungsstätte<br />

für Brillengläser für die Teilnehmer<br />

der Fahrt ein einmaliges Erlebnis<br />

sei und man sich erst jetzt richtig vorstellen<br />

könne, inwiefern ein Qualitäts-Brillenglas<br />

einen bestimmten Preis rechtfertige.<br />

Nachdem uns noch Gelegenheit gegeben<br />

war, einen Blic;k in die Lehrlings-Werkstätte•<br />

zu tun, fuhren wir mit dem Autobus<br />

durch das· sonnenüberflutete Göttingen<br />

wieder zum Kaiser-Wilbelm-Park, wo ein<br />

sdlmackhaftes Mittagessen gefeimt wurde.<br />

Trotz seiner ernsthaften Erkältung hatte es<br />

sidl Herr Direktor Seeland nidlt nehmen<br />

lassen, während der gemeinsamen Mittagstafel.<br />

zugegen zu sein und jeden seiner<br />

Gäste durch Handsdllag herzlidl zu begrüßen.<br />

Nadl beendetem. Essen nahm Herr<br />

Direktor Mai von der VdAK-Landesstelle<br />

Düsseldorf das Wort, um im Namen seiner<br />

Kollegen und Mitarbeiter der Firma Busch<br />

für die Einladung. herzlich zu danken und<br />

die Anerkennung für die vollbradlten Leistungen<br />

auszuspredlen. Er führte u. a. aus,<br />

daß audl in dieser Fertigungsstätt~ nach der<br />

sozialen Seite hin etwas Außergewöhnlidles<br />

geleistet würde und die Krankemkassen<br />

die Pflicht hätten - im Rahmen des<br />

Möglichen - sich für ihre Mitglieder dafür<br />

einzusetzen, daß ihnen für ihre Augen audl<br />

.Das Beste vom Besten• verebfolgt würde.<br />

Auch Herr Obermeister Hauck ließ es sidl<br />

nicht nehmen, für seine Kollegen, die dabei<br />

waren, in beredten Worten für alles Gebotene<br />

vielen Dank zu sa.gen. Herr Seeland<br />

hob in seiner Erwiderung hervor, daß nur<br />

eine aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit<br />

der Augenärzte und Krankenkassen<br />

sowie der <strong>Augenoptiker</strong> mit der Industrie<br />

die Möglichkeiten sdlaffe, den Sehhilfebedürftigen<br />

einwandfreie Erzeugnisse zu<br />

vermitteln und sie auch in den Genuß der<br />

Fortschritte und neuesten Erkenntnisse -<br />

Zweistärkengläser - kommen zu lassen.<br />

Inzwisdlen war die Stunde des Aufbrudls<br />

gekommen. Wohl alle, die der Einladung<br />

der Firma Busdt gefolgt waren, sind sich<br />

darüber einig gewesen, einen herrlichen.<br />

Tag verlebt zu haben, der neben vieler<br />

Freude eine besondere Bereidlerung fach­<br />

Iidlen Wissens gebradlt hatte. Die Rückfahrt<br />

erfolgte durch das Hodlsauerland, so daß<br />

auch noch manche Natursdlönheit genossen<br />

werden konnte.<br />

F. Mü.<br />

stellt in la Ausführung her<br />

Kraus ~Winter<br />

Die montschleiferei<br />

Hamburg-lokstedt 1<br />

Eci1a • Nyon (Schweiz)<br />

30<br />

s/ugetll!flllkel Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong>


Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (B NA)<br />

Vorsitzender:<br />

H. J. Friedrich,<br />

Oelsenkirchen, Auf dem Graskamp 67<br />

Geschäftsstelle:<br />

Düsseldorf-Gerresheim, Schönaustraße 8<br />

Telefon 69 29 43 ·<br />

Bezirksgruppe Aachen<br />

Am Sonntag, dem 4. September, vormittags <strong>10</strong>.30 Uhr, fand in<br />

Aachen in der. Handwerkskammer die Monatsversammlung statt.<br />

<strong>Der</strong> 1. Vorsitzende, Herr Krieger, begrüßte alle anwe.senden Kollegen<br />

und insbesondere Herrn Dipl.-Physiker Falk von der Fa.<br />

Winkel-Zeiss in Göttingen, welcher als Yortragender über das<br />

Thema „Berechnung von Mikroskop~Obj~ktiven" und .<strong>Der</strong> Phasenkontrast"<br />

sprach. <strong>Der</strong> Vortrag war ungemein interessant, µnd<br />

die Kollegen bekamen, erstmalig einen Begriff davon, welche<br />

Mühe erforderlich ist, ein hochwertiges Mikroskop-Objektiv zu<br />

berechnen. <strong>Der</strong> fachliche Teil. war gegen 12:30 Uhr beendet, und<br />

Herr Krieger sprach Herrn Falk im Namen der Bezirks·gruppe für<br />

seine Ausführungen den herzlichsten Dank aus.<br />

Ein bereitstehender Omnibus brachte anschließend die Kollegen<br />

und auch Herrn Falk zu der Brüdcenkopfgaststätte Hesselmann in<br />

Jülich. Nach dem gemeinsam eingenommenen Mittagessen und<br />

einem netten Spaziergang wurde bis zum Abend getanzt.<br />

Gegen 22 Uhr war die Kollegenschaft wieder am Ausgangspunkt<br />

des kleinen Ausflugs angelangt und man verabschiedete<br />

sich mit dem freudigen Bewußtsein, daß ernsthafte fachliche Zusammenarbeit<br />

auf der einen Seite, s-ehr viel gemeinsame Freude<br />

und Kameradschaft auf der anderen Seite bringen kann.<br />

Den Herren Krieger und Hansen gilt der besondere Dank, weil<br />

si-e für das wirklich gute Gelingen dieses Tages verahtwortlich<br />

zeichneten.<br />

Bezirksgruppe Bremen<br />

Am 31. August fand itn unteren Oktogon der .Glodce" in Bremen<br />

die Jahreshauptversammlung statt. Um 20.15 Uhr wurde sie<br />

von dem 1. Vorsitzenden, Herrn Kollegen Lang, eröffnet. Auf der<br />

Tagesordnung ·standen folgende Punkte:<br />

1. Geschäftsbericht; 2. Kassenabrechnung und Prüfung; 3. Neuwahl<br />

des Unterrichtsreferenten; 4. Berichte aus Wiesbaden.<br />

<strong>Der</strong> Delegifilte de·r Bezirksgruppe zur Hauptversammlung des<br />

BNA in Wiesbaden, Herr Kollege Wild, gab einen aufschlußreichen<br />

Bericht über den Verlauf _der Hauptversammlung, Anschließend<br />

wurde das Gehörte von den Bremer Kollegen eifrig<br />

diskutiert und alles Für und Wider genau abg-ewogen.<br />

Im großen und ganzen war man mit den Ergebnissen und Beschlüssen<br />

der Hauptversammlung zufrieden.<br />

Nach der Kassenprüfung wurde der Kassierer entlastet. Herr<br />

Kollege Prätsch wurde in offener Wahl mit Stimmenmehrheit<br />

zum Unterrichtsreferenten der Bezirksgruppe gewählt.<br />

Anschließend sprach man noch über das Arbeitsprogramm der<br />

Bezirksgruppe für das kommende Geschäftsjahr. Um 23 Uhr wurde<br />

die Versammlung geschlossen.<br />

---<br />

Am Mittwoch, dem 21. September, fand die monatliche Zusammenkunft<br />

im unteren Oktogon der .Glodce" in Bremen statt.<br />

Nach Verlesung des- Protokolls der letzten Versammlung wurde<br />

bekanntgegeben, daß für Sonntag, den 9. Oktober, eine Besichtigun,gsfahrt<br />

zu der Firma Möller in Wedel/Holstein geplant ist.<br />

Es dürfte für alle, Kollegen ein interessanter Besuch werden~ da<br />

die Firma Möller bekanntlich ein sehr umfangreiches Fertigungsprogramm<br />

hat.<br />

Um 21 Uhr begann das Arbeitsprogramm mit einem Vortrag<br />

des Kollegen Bremer über das Thema .Refraktion des menschlichen<br />

Auges•. Da dieses Gebiet sehr umfangreich ist, wird es<br />

in mehreren Folgen zu Gehör gebracht. Die sehr interessante<br />

Vortragsweise des Kollegen Bremer fesselte sehr und seine Hörer<br />

folgten den Ausführungen bis zum letzten Wort. - Anschließend<br />

gab es eine lebhafte Diskussion über ver-sc:hiedene Punkte<br />

des Themas.<br />

Um 23.30 Uhr wurde der offizielle Teil der Zusammenkunft<br />

geschlossen.<br />

Die roi;.tsetzung der Vortr'agsreihe findet am Mittwoch, dem<br />

19. Oktober, ebenfalls im unteren Oktogon der „Glocke" in Bremen<br />

statt.<br />

Bezirksgruppe Frankfurt<br />

Am 1. August fand die monatliche Zusammenkunft statt. <strong>Der</strong><br />

L Vorsitzende, Herr Kollege Haubitz, begrüßte die anwesenden<br />

Kollegen und als Gast Herrn Kurt König. Herr Haubitz gab dann<br />

einen eingehenden Bericht über die diesjährige Hauptversammlung<br />

des BNA in Wiesbaden. ·<br />

In der anschließenden Diskussion bemerkte Herr Jung, daß die<br />

Schaffung einer zusätzlichen Alterspension für unseren Beruf<br />

sehr werben würde, die auf Berufsebene in Zusammenarbeit mit<br />

einer guten Versicherung geschaffen werden könnte. Herr Haubitz<br />

konnte für sich über eine solche Versicherung aus einem<br />

früheren Arbeitsverhältnis berichten.<br />

Bezirksgruppe Karlsruhe<br />

Die Hauptversammlung fand am 9. September in der Gaststätte<br />

.,Fuchsbau• in Karlsruhe statt.<br />

Nach seinen Begrüßungsworten gab der 1. Vorsitzende, Herr<br />

Kollege Pütz, einen Rechenschaftsbericht über das vergangene<br />

Geschäftsjahr. Er betonte, daß manches erreicht wurde, noch mehr<br />

erzielt werden könnte, wenn sich das Interesse noch steigern<br />

würde.<br />

Herr Fink gab einen Uberblick über cl,ie Kassenlage. Nach der<br />

Kassenprüfung, die von den Herren Krauss und Ger! vorgenommen<br />

wurde, erfolgte für den Vorstand Entlastung.<br />

Durch den Rücktritt des 1. Vorsitzenden, Herrn Pütz - aus<br />

privaten Gründen - war eine Neubesetzung des Vorstandes not-.<br />

wendig.<br />

<strong>Der</strong> bisherige 2. Vorsitzende, Herr Rothmund, wurde zum<br />

1. Vorsitzenden gewählt. Herr Pütz übernahm das Amt des 2. Vorsitzenden,<br />

und Herr Fink wurde als Kassierer wiedergewählt.<br />

Nach Dankesworten des neuen 1. Vorsitzenden, Herrn Rothmund,<br />

sprach man noch ein Arbeitsprogramm für die nächsten<br />

Monate durch.<br />

Nach harmonischem Verlauf endete cl,ie Versammlung gegen<br />

23 Uhr.<br />

Anschriftenänderung<br />

Die Anschrift des Presse- und Informationsdienstes hat sich geändert<br />

und lautet nunmehr:<br />

Presse- und Informationsdienst des BNA<br />

Albert Sürig,<br />

Düsseldorf, Marktplatz <strong>10</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Presse- und Informationsdienst gibt weiterhin bekannt, daß<br />

Berichte der Bezirksgruppen, welch-e nicht bis zum Letzten eines<br />

jeden Monats bei der Pressestelle eingegangen sind, für die Zeitschrift<br />

des folgenden Monats keine Berücksichtigung mehr finden<br />

können. •<br />

e/ugefUl/llil{el Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 31


Obwohl durch Sonderrundschreiben bereits bekannt gemacht,<br />

weisen wir auch an dieser Stelle nochmals darauf hin, daß jeder<br />

<strong>Augenoptiker</strong>, der laufend seinen Förderungsbeitrag entridltet,<br />

dieser Tage zur freien Verfügung 50 Abdrucke eines neu erarbeiteten<br />

Aufklärungsprospektes mit dem Titel • Was fehlt ihm1"<br />

erhalten hat. Diese Broschüre soll die Aufklärung der Kundschaft<br />

erleichtern, also in der gleichen Art und Weise verwendet werden<br />

wie die übrigen Prospekte auch.<br />

Diejenigen Innungsmitglieder, die infolge eines Versehens<br />

oder einer Fehlleitung wider Erwarten nicht in den Besitz des<br />

Materials gelangt sein sollten, bitten wir, sich an den .Landesinnungsverband<br />

Nordrhein. für das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk",<br />

Düsseldorf, Hüttenstraße 61/I, Fernruf 2 87 83, zu wenden, wo<br />

auch Nachlieferungen bestellt werden können. Aus verständlichen<br />

Gründen ist es allerdings nicht möglich, auch die weiteren<br />

Exemplare kostenlos zu überlassen, so daß wir die weitere Belieferung<br />

zu den nachstehenden Kostenanteilen vornehmen:<br />

bis 500 Stück pro Stück 2 Pfennige<br />

bis <strong>10</strong>00 Stück. pro Stück 1,5 Pfennige<br />

über <strong>10</strong>00 Stück. pro Stück. 1 Pfennig<br />

Firmeneindruck kann bei diesen Nachbestellungen erfolgen,<br />

und zwar zum Preis von<br />

ca. <strong>10</strong>,- DM für 500 Stück<br />

ca. 12,- DM für <strong>10</strong>00 Stück<br />

für einen normalen dreizeiligen Eindruck.<br />

Zusammen mit den 50 Abdrucken des neuen Prospektes erhielten<br />

Sie gleichzeitig eine Aufklärungsbroschüre, welche die<br />

Bevölkerung auf die Bedeutung eines guten Sehvermögens für<br />

die Kinder hinweist. Auch dieser Prospekt kann zu den gleichen<br />

Konditionen nachbestellt werden, und zwar solange der Vorrat<br />

reicht bzw. für einen Neudruck die genügende Anzahl an Bestellungen<br />

zusammenkommt.<br />

Sehr begrüßt werden Sie es haben, daß Sie audl ein Plakat<br />

erhielten, welches die Fördergemeinschaft zusammen mit der<br />

Bundesverkehrswacht erarbeitet hat. Dieses Plakat ist zur Aufhängung<br />

im Laden gedacht. Es soll die Bevölkerung darauf aufmerksam<br />

machen, daß gerade für den Kraftfahrzeugverkehr nur<br />

durch einwandfreie Sehtüchtigkeit eine volle Sicherheit gewährleistet<br />

ist. Diese Aktion soll also gleichzeitig den Zielen der<br />

Fördergemeinschaft dienen wie denen der Bundesverkehrswacht,<br />

deren Arbeit auf die Unfallverhütung hin ausgerichtet ist.<br />

Wir meinen, daß es im Sinne der Arbeit der Fördergemeinschaft<br />

und insbesondere im Sinne der Arbeit der Optikerschaft<br />

nur begrüßt werden kann, daß sich hier auch einmal die allgemein<br />

anerkannte Bundesverkehrswacht offen durch ein solches<br />

Plakat zu den Zielen der Fördergemeinschaft bekennt. Wir glauben<br />

daher, daß dieses Plakat gerade zur Wiedergabe in den<br />

Läden geeignet ist, weil es zeigt, daß nicht allein die unmittelbar<br />

im Fach Tätigen immer wieder auf die Bedeutung des Sehvermögens<br />

hinweisen, sondern daß selbst eine allenthalben anerkannte<br />

neutrale St.eile wie die Bundesverkehrswacht aus ihren<br />

Erwägungen heraus gleiche Forderungen aufstellt. Wir dürfen<br />

daher vorschlagen, gerade im Hinblick auf die gesd1ilderten Gedankengänge<br />

diese Aufklärungsmöglichkeit nicht ungenutzt zu<br />

lassen.<br />

<strong>Der</strong> Fördergemeinschaft stehen von dem fraglichen Plakat noch<br />

einige Exemplare zur Verfügung, die in gleicher Weise bei der<br />

Geschäftsstelte Nordrhein angefordert werden können. <strong>Der</strong> jetzt<br />

noch anstehende Vorrat aus dieser gemeinschaftlichen Aktion<br />

mit der Bundesverkehrswacht kann kostenlos abgegeben werden.<br />

Wir geben auch an dieser Stelle der Hoffnung Ausdruck, daß<br />

Ihnen mit dem zur Verfügung gestellten Aufklär-ungsmaterial<br />

gerade in der jetzt beginnenden Herbstsaison Ihre Tätigkeit erleichtert<br />

wird. Die Aufklärungsaktion durch Inserate in den<br />

illustrierten Zeitschriften wird darüber hinaus unverändert fortgesetzt.<br />

Sie wird Ihnen aber erst vollen Erfolg verbürgen, wenn<br />

Sie sich auch der Echo-Werbung bedienen und von der Möglichkeit<br />

des Bezugs von Fotovergrößerungen, auf die wir an anderer<br />

Stelle hinweisen, regen Gebrauch machen.<br />

AUS INDUSTRIE UND FACHGROSSHANDEL<br />

<strong>Der</strong> Rundschreibedienst .Neues unter der<br />

Busch-Sonne• befaßt sich mit zwei neuen Fernsehproben,<br />

welche auf dem in diesen Tagen In<br />

Heidelberg abgehaltenen Ophthalmologen-Kongreß<br />

großen Beifall fanden und mit farbigen<br />

Testfeldern arbeiten, wie sie sich auch als Hilfsmittel<br />

zur subjektiven Augenglasbestimmung<br />

schon beim BUSCH-Nahsicht-Prüfgerät nach<br />

Freeman so sehr bewährt· haben.<br />

Es ist jetzt die Zeit, in der das Bedürfnis zur<br />

Beschaffung von Brillen eine erhöhte Bedeutung<br />

erlangt. Jeder verantwortungsbewußte <strong>Augenoptiker</strong><br />

wird deshalb dem Ausbau seines · Refraktlonsraumes<br />

oder der Vervollkommnung<br />

seiner Prüfgeräte besonderes Augenmerk widmen.<br />

Was liegt also näher, als sich mit der<br />

neuen Fernsicht-Sehprobe mit den Zweifarben­<br />

Tests zu befassen, die auch zu einem sehr erschwinglichen<br />

Pteise in vereinfachter Ausführung<br />

geliefert werden kann.<br />

Wieder 7 1 /, Dividende bel Optlsdle Werke<br />

Hensoldt<br />

Die M. Hensoldt & Söhne, Optische Werke<br />

A.G., Wetzlar, deren Aktienmehrheit bei der<br />

Carl-Zeiss-Stiftung, Heidenheim an der Brenz,<br />

liegt, verteilt für das Geschäftsjahr 1954 lt. HV­<br />

Beschluß wieder 1 1 /e Dividende und 3 1 /o Bonus<br />

auf das 0,12 Millionen DM betragende Grundkapital.<br />

<strong>Der</strong> Umsatz lag im Berichtsjahr um<br />

etwa 1 •!• über dem Vorjahr, wobei der Exportanteil<br />

leicht rückläufig war. Die Nachfrage nach<br />

den Haupterzeugnissen, insbesondere nach Feldstechern<br />

und Zielfernrohren, war gegen Ende<br />

des Berichtsjahres sehr rege, so daß Neueinstellungen<br />

vorgenommen wurden. Ende 1954<br />

waren rund 9<strong>10</strong> Personen beschäftigt.<br />

Auf der Tagung der . Deutschen Ophthalmologischen<br />

Gesellschaft•, die vom 5. bis 1. September<br />

d. J. In Heidelberg stattfand, und die mit<br />

einer Ausstellung verbunden war, nahmen auch<br />

einige Herstellerfirmen für augenärztliche Instrumente<br />

teil. <strong>Der</strong> Stand der Firma Emil<br />

BUSCH G.m.b.H., Optisdle Industrie, Göttingen,<br />

der gerade gegenüber dem Hauptportal lag,<br />

fand sehr große Beachtung. Neben dem Brillengläser-Programm<br />

begegneten die in diesem<br />

Kreise erstmalig gezeigten Fernprüftafeln mit<br />

Rot-Grün-Test seitens -der Tagungsteilnehmer<br />

einem außerordentlich großen Interesse.<br />

Einen Ausschnitt des sehr zweckmäßig aufgemachfen<br />

Ausstellungsstandes bringen wir im<br />

nebenstehendem Bild.<br />

32<br />

Am 18. Oktober feierte der Senior der optischen<br />

Anstalt und Großhandlung Wamsler &<br />

Fischer, Köln, Herr Franz Fischer, die Vollendung<br />

seines 80. Lebensjahres.<br />

Mit Herrn Eduard Wamsler, der leider schon<br />

1945 verstarb, gründete er im Jahre 1909 eine<br />

Optik-Großhandlung und führte diese bisher<br />

sidier und zielbewußt durch alle Nöte des Alltags.<br />

Auch heute noch ist Herr Fischer lebhaft an<br />

allen die Augenoptik betreffenden Fragen interessiert<br />

und jeden Tag in seiner Firma tätig.<br />

Besonders liegt ihm die Heranbildung guten<br />

und zuverlässigen Nadiwuchses im Augenope,/ugenq,Jiket.<br />

Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong><br />

tlker-Handwerk am Herzen. Viele der zahlreichen<br />

Lehrlinge haben die Gehilfenprüfung<br />

mit besten Noten bestanden.<br />

In Ergänzung unserer Veröffentlichung in<br />

Heft 9/<strong>1955</strong> dieser Zeitschrift über das 50jährige<br />

Dienstjubiläum des Herrn Direktor Adolf Stelnle,<br />

Vorstandsmitglied der M. Hensoldt & Söhne,<br />

Optisdie Werke A.G., Wetzlar, teilen wir mit,<br />

daß Herrn Direktor Steinle anläßlich dieses<br />

Ehrentages auch das Große Verclienstkreuz des<br />

Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland<br />

verliehen wurde.


Feilarbeit ist teure Handarbeit,<br />

die van qualifizierten Kräften ausgeführt wird.<br />

In die Hände dieser kostspieligen Facharbeiter gehören darum<br />

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die mit der fortschreitender:i Entwicklung der Technik<br />

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~ Heft <strong>10</strong>/<strong>1955</strong> 33


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