Der_Augenoptiker_1955_05
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DEUTSCHE OP TISCHE MONATSSCHRIFT<br />
10. Jahrgang<br />
5<br />
2 5. M a 1 9 5 5<br />
AMTLICHES ORGAN DES ZENTRALVERBANDES DER AUGENOPTIKER (BI V)<br />
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DOSSELDO RF-LOHAUSEN
Entsetzlich auf die Nerven geht,<br />
wenn ein Klavier im Regen steht ... !<br />
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der Brille seines Kunden ongewendet hat,<br />
wenn diese Brille später in Taschen, auf Schreibtischen<br />
oder gor auf der Werkbank zwischen Arbeitsgeräten<br />
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e~ J P a Heft 5 <strong>1955</strong><br />
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6'3 1 lih Heft 5 <strong>1955</strong>
DEUTSCHE OPTISCHE MONATSSCHRIFT<br />
AMTLICHES ORGAN DES ZENTRALVERBANDES DER AUGENOPTIKER ( BIV )<br />
Mitteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong>, der Deutschen<br />
Gesellschaft für Optometrie und des Bundesverbande s Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong><br />
Ordentliche Mitgliederversammlung des ZVA <strong>1955</strong><br />
und Festveranstaltungen zum 50jährigen Bestehen eines Fachverbandes im deutschen<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk<br />
E i n I a d u n g a n a 11 e I n n u n g s m i t g·I i e d e r i m B u n d e s g e b i e t<br />
Die diesjährige Ordentliche Mitgliederversammlung des ZVA steht im 'Zeichen des 50jährigen Jubiläums der Fachverbände<br />
des deutschen <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks. Sie findet, wie schon angekündigt, i n G ö t t i n g e n a m 1 7. u n d 1 8. J u n i<br />
1 9 5 5 statt.<br />
Zur Feier dieses besonderen Ereignisses in der Geschichte unseres Berufsstandes lädt der „Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong>"<br />
alle lnnungsmitglieder des Bundesgebietes herzlichst ein.<br />
Allen lnnungsmitg/iedern wird durch eine öffentliche Arbeitssitzung der Delegierten des ZVA am Freitag, dem 17. Juni <strong>1955</strong> ,<br />
Einblick in die Arbeit des Zentralverbandes gegeben werden.<br />
Am 18. Juni <strong>1955</strong> findet eine Feierstunde zum Gedenken des 50jährigen Jubiläums statt, in der die Erfolge der zentralen<br />
beruf sständischen Organisationen des <strong>Augenoptiker</strong>handwerk s gewürdigt werden.<br />
<strong>Der</strong> Abend des 18. Juni wird alle lnnungsm itglieder, Delegierte und Freunde unseres Berufsstandes bei einer geselligen<br />
Festveranstaltung in den repräsentativen Räumen des „Kaiser-Wilhelm-Parks" auf dem Hainberg in Göttingen vereinigen.<br />
Eine bekannte Tanz- und Unterhaltungskapelle konnte gewonnen werden.<br />
Ein schönes Programm für die Damen der Berufskollegen gibt die Gewähr, daF, sie sich in unserem Kreise wohl fühlen .<br />
Wir gestatten uns, sie hiermit auf das herzlichste einzuladen.<br />
Teilnehmerkarten, die die genaue Veranstaltungsfolge wiedergeben, können Sie kostenlos über Ihre zuständige Innung<br />
bei Ihrem Landesinnungsverband erhalten. Dort bekommen Sie auch Anmeldungsformulare für Ihre Ouartierwünsche, die<br />
Sie dann bitte umgehend an das F r e m de n v e r k e h r s a m t de r S t a d t G ö t t i n g e n senden wollen .<br />
Wir würden uns freuen , Sie in Göttingen begrüf,en zu können.<br />
ZENTRA LVERBAND DER AUGENOPTIKER<br />
gez. : Karl Di s s e I<br />
Vorsitzender<br />
i. A. gez. : Dr. Gun k e I<br />
Geschäftsführung<br />
10. Jahrgang Inhaltsverzeichnis - Heft 5<br />
Seite<br />
Betradi.tungen zur Nahglasbr'lllenbestimmung und die Benutzung<br />
des Rotgrün-Nahprüfgerä tes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Deutsdi.e Industrie-Messe Hannover <strong>1955</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Kontaktschale bei Aphakie , .. • . , . . . . . . . . . . . 14<br />
SO Jahre Schweizer Verband der Optiker-Meister . . . . . . . . . . 15<br />
Die Sonnenbrille ........ • ................. , . 16<br />
Die moderne Blendsdi.utzbrille ........... - • . . . . . . . . 17<br />
Künstlich.e Augenlinse besiegt den grauen Star . . . • . . . . . . . 17<br />
Werkstatt-Technik .... • • . • • . - ...... - . . . . . . . . 18<br />
25. Mai <strong>1955</strong><br />
Seite<br />
Gesellen- und Meisterprüfungen im lnnungsbezirk<br />
Dortmund-Arnsberg . . . . . , , . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Geplante Dekoration . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . , , 22<br />
Fördergemeinschaft der Deutschen Augenoptik ..... ·. . . . . . . 23<br />
Mitteilungen des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> . . . . . . . .<br />
Aus dem Handwerk , • . . , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
24<br />
25<br />
Mitteilungen der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong><br />
Aus der Industrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
26<br />
26<br />
Mitteilungen des Bundesverbandes Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong><br />
Aus den Fadlsdlulen . . • . . . . . , . - . . . . . . . : . . . . . • .<br />
27<br />
30
Die Akkommodation ist die Fähigkeit des<br />
Auges (oder des Augenpaares), sich scharf<br />
auf verschiedene Entfernungen einzustellen.<br />
Da eine a n o m a 1 e Herabsetzung dieser<br />
Fähigkeit ein Krankheitsmerkmal ist, soHte<br />
eigentliich keine Brillenglasbestimmung<br />
ohne eine Prüfung der Akkommodation<br />
vorgenommen werden. Das setzt aber voraus,<br />
daß die Akkommodiation gemessen<br />
wird und daß auch die N o r m a l w e r t e<br />
u n d d e r e n T o 1 e r a n z e n für die<br />
Breite der Akkommodation bekannt sind.<br />
Je nach der Definition der Akkommodation<br />
bekommt man nun verschiedene Meßwerte,<br />
und dieses wiederum macht sehr<br />
präzise Meßvorschriften notwendig.<br />
Es is,t daher schon vom optischen Gesichtspunkt<br />
das, was im Auge geschieht<br />
(die Brechkraftänderung oder Hauptpunlct<br />
Akk.) zu unterscheiden von den ä u ß e r e n<br />
A k k o m m o d a t i o n s e r f o 1 g e n (Erggelet·).<br />
Für diese wiederum erhält man, je<br />
nadi dem Meßverfahren, ganz verschiedene<br />
Werte, insbesondere ob man ohne oder<br />
m i t Brille die Messung durchführt. Das<br />
gilt erst recht für die Messung der Akkommodationsbreite;<br />
die. ä u ß e ,r e A k k o m -<br />
m o d a t i o n s b r e i t e kann als Differenz<br />
Bild 1: Al.tersabhängigkeit der Breite der<br />
Brillenglas-Akkommodation (nach<br />
Dr. GraffJ.<br />
der Kehrwerte (Dioptrienwerte) des Fernpunkt-<br />
und des Nahpunktabstandes vom<br />
Auge bezeichnet werden, oder einfacher,<br />
auch als Dioptrienwert des Nahpunktabs·tandes<br />
allein, wenn dieser mit dem<br />
Fernbrillenglas bestimmt wird. Untersch.iede<br />
in den Messungen führen analog<br />
zu verschiedenen Werten der Akkommodationsbreite;<br />
lediglich die Hauptpunktakkommodation<br />
ist von solchen, inJSbesondere vonder<br />
Fehlsichtigkeit · grundsätzlrich untibhängig,<br />
wie kürzlich Graff in der .Optomrtrie•<br />
näher ausgeführt hat, und genügt daher<br />
allein wissenschaftlichen Ansprüchen.<br />
Die bekannten Kurven Duanes zeigen<br />
beispielsweise die Altersabhängigkeit der<br />
Breite d·er Brillenglas-Akkommodation<br />
(siehe Kurve B Bild 1); die entsprechende<br />
Hauptpunkt-Akk. zeigt die Kurve B'.<br />
Duane hatte s·eine Kurve aus einer großen<br />
Zahl von normalsichtigen Augen (ohne<br />
Brille) und• einigen fehlsichtigen Au.gen mit<br />
Fernbrille bestimmt. Dabei traten naturgemäß<br />
gewisse Untersdiiede auf, und darum<br />
hat Duane die Kurve B noch mit einem<br />
Gebiet umgeben, begrenzt durch die Kurven<br />
A und C, innerhalb dieser er die Ak-<br />
Betrachtungen zur Nahglasbrillen bestimmung<br />
.und die Benutzung des Rotgrün-Nahprüfger_ätes<br />
Von Hch. Osterberg, Kassel-B.<br />
kommodationsbreite noch als hin.reichend<br />
ansieht. All das gilt streng aber nur für<br />
die äußere Akkommodationsbreite. Ihre<br />
Unterschiede sind für die verschiedenen<br />
Fehlsichtigkeiten sehr erheblich, wie die<br />
Kurven des Bildes 2 zeigen, die von, Th.<br />
Graff für die fernkorrigierenden Breitrand<br />
Probegläser (Oculus) vom Scheitelbrechwert<br />
w 0 berechnet worden sin
äußere Muskulatur des Auges. Bei der Konvergenz<br />
macht man allgemein folgende<br />
Unterteilungen:<br />
Man spricht von einem<br />
a) muskuliären<br />
b) akkommodativen<br />
c) fusionellen<br />
Anteil der Konvergenz. Diese 3 Komponenten<br />
gehen mehr oder weniger ineinander<br />
über, eine exakte Trennung ist schlecht<br />
möglich. Man kann nun speziell den akkommodativen<br />
Anteil der Konvergenz durch unridl.tige<br />
(zu starke oder zu schwache) Verabfolgung<br />
des Nahglaszusatzes ungünstig<br />
beeinflussen, was das Tragen einer Nahbrille<br />
oft unerträglidl. machen kann. Im<br />
möchte dies an einem, wenn auch etwas<br />
extremen Beispiel, zu _erklären versuchen:<br />
Nehmen wir den Fall an, im vor -<br />
p r e s b y o p i s c h e n Alter würde die Be- .<br />
trachtung eines Gegenstandes in 33 cm so<br />
vorgenommen, daß der normale akkommodative<br />
Aufwandi von 3 dptr ausgeschaltet<br />
und künstlich durch ein entspr. Glas + 3,0<br />
dptr gegeben sein würde. Unser Augenpaar<br />
dürfte mithin nich•t akkommodieren, wenn<br />
das Objekt in 33 cm scharf gesehen werden<br />
sol1l, Es müßte aber, um einfach zu sehen,<br />
um den gewohnten Betrag konvergieren,<br />
also nach wie vor auf 33 cm. Die innere<br />
Muskulatur (Akkommodation) müßte völlig<br />
entspannt sein, während die äußere Muskulatur<br />
(Konvergenz) auf 33 cm eingestellt<br />
bleiben müßte. Diese völlige Entspannung<br />
der Akk. und gleich.zeitige Beibehaltung<br />
der Konvergenz ist aber den weitaus meisten<br />
Augenpaaren, auch für kurze Zeit, nicht<br />
möglidl. Es wird in einem solchen Fall entweder<br />
scharf und doppelt oder unscharf<br />
und einfach gesehen. Mit der Entspannung<br />
der Akk. ist demnach eine Entspannung<br />
der Konvergenz verbunden und umgekehrt.<br />
Ein komfortables Nahsehen ist aber oft nur<br />
bei geringfügig gestörten Ve·rhäiJ.tnissen ( des<br />
von mir angeführten extremen Beispiels)<br />
nicht ohne subjektive Beschwerden möglich.<br />
Da die Koppliung der Akk. und Konvergenz<br />
au~ im Nahbereich eine sehr enge sein<br />
kann, werden schon kleinere Verschiebungen<br />
in der bestehenden Ordnung (Akk.<br />
zur Konvergenz) nicht vertragen, ohne daß<br />
der Fehlsidl.tige die notwendige Entfernung<br />
beim Nahsehen ändern muß oder bei zu<br />
stark ausgefallenen Nahzusätzen eine ausgleichende<br />
prism. Unterstützung benötigt.<br />
Naturgemäß ist die Empfindlichkeit in dieser<br />
Richtung individuell sehr verschieden.<br />
Sensible Personen haben unter einem bestehenden<br />
Mißverhältnis der inneren zur<br />
äußeren Muskulatur stärker zu leiden und<br />
stellen meist an die Bestimmung einer einwandfreien<br />
Nahbrille größere Ansprüche<br />
als beispielsweise Personen, die auf Differenzen<br />
der angeführten Art weniger ausgeprägt<br />
reagieren. Ebenso haben Klienten<br />
mit einer geringen Konvergenzbreite eher<br />
Störungen, als dies bei normalen Konvergenz-VerhäHnissen<br />
der Fall ist; wogegen<br />
Feblsichtige höheren Grades gegen Störungen<br />
dieser Art meist unempfindlich scheinen<br />
und es audl sind.<br />
Die zu b r e i t e P I u s - B r i 1 1· e kann<br />
daher zu Störungen der angeführten Art<br />
führen, weil sie ständig zu u n n a t ü r -<br />
l i c h s t a r k e r K o n v e r g e n z zwing;t.<br />
(Auch Visusbeeinträchtigungen können auftreten.)<br />
Bei der zu b r e i t e n Mi n t1. s -<br />
B r i 11 e ist das Umgekehrte der Fall. Ein<br />
vermehrter Konvergenzaufwand ist in der<br />
Regel mit einer erhöhten Akk. verbunden.<br />
Die aus einem solchen Fehler resultierenden<br />
Abweichungen können sidl besonders<br />
bei Zweistärkenbrillen auch beim Sehen im<br />
Fernbereich nadlteilig bemerkbar mache~,<br />
wenn früher eine Brille mit richtig·em Mittenabstand<br />
(MA) getragen wurde.<br />
Beim Konvergenzproblem nimmt eine gewisse<br />
Sonderstellung die Insuffizienz der<br />
Konvergenz ein. Einzelheiten entnehme<br />
man aus der einschlägigen Literatur. Die<br />
Feststellung wird zweckmäßig in der Ferne<br />
mit Maddox und in der Nähe mit dem<br />
Heterophorometer (Oculus) vorganommen.<br />
Prismen mit Basis innen oder audl. orthoptisc.he<br />
Ubungen bringen im vor- und presbyopisdlen<br />
Alter oftmals erhebliche Erleidl.terungen,:<br />
Oft verlangen Nahzusätze über + 2,0 dptr<br />
und höher, besonders bei höheren Stärken<br />
der Fembril'le, eine entsprechende Berücksichtigung<br />
des Nahglras,Mittenabstandes.<br />
Die Nahteilversetzung ist bei Zweistärkengläsern<br />
verschiedentlich so gefordert worden,<br />
daß die Sehstrahlen durdl. die Mitten<br />
der Nahteile gehen, d. h. auf den Nahglas<br />
MA abgestimmt sind.<br />
1lrH,l30bJfond<br />
., _,<br />
-•<br />
+IM:<br />
"9191, Nphl-S,,,ung<br />
Bild 3: Kurven zur Nahteilversetzung.<br />
Bild 3 zeigt eine Kurvenschar, bei denen<br />
die Nahteilversetzung auf fo'lgenden Uberlegungen<br />
beruht:<br />
Wenn das eine Auge durdl den Rand des<br />
Nahteiles sieht, dann muß das andere Auge<br />
ebenfalls genau durch den entspredlenden<br />
Rand des Nahteiles blicken, wenn beim<br />
beidäugigen Sehen beide Nahteilumrandungen<br />
zusammenfallen soUen. Die Sehstrahlen<br />
unterliegen an den Nahteilumrandungen<br />
den bekannten prismatisdlen Ablenkungen.<br />
Unter Berücksichtigung dieser<br />
Ablenkungen, die von der Fernteilwirkung<br />
abhängig sind, ergeben sich bestimmte<br />
Arbeitsentfernungen, in denen sich die Sehstrahlen<br />
überschneiden. Bild 3 zeigt eine<br />
Kurvenschar in einem Koordinatensystem.<br />
Horizontal sind die notwendigen n a s a -<br />
1 e n Nahteilversetzungen aufgetragen, in<br />
der Senkrechten die Arbeitsabstände, in<br />
denen die Sehstrahlen zum Schnitt kommen.<br />
Die gesamte Kurvenschar istand von 65 mm angelegt<br />
und für einen Nahteil-q) von 22 mm.<br />
Wenn nun die Fernwirkungen beispielsweise<br />
--6,0 dptr betragen und ein Arbeitsabstand<br />
von 350 mm eingehalten werden<br />
soll, so findet man aus dem Kurvenbild auf<br />
der Kurve - 6,0 dptr in der Höhe 350 mm<br />
die nasale Nahteilversetzung von 1,7 mm<br />
(pro Nahteil). Bei einer Fernwirkung von<br />
+ 6,0 dptr/Arbeitsabstand 350 mm = eine<br />
Nahteilve'rsetzung von 2,6 mm.<br />
Man kann nun mit Hilofie dieser Kurvenbilder<br />
eine zu allen möglichen Fernteilwirkungen<br />
und Arbeitsabständen richtige nasale<br />
Nahteihcersetzung ablesen. Hat man<br />
kleinere oder größere Fern-Mittenabstände<br />
(als 65 mm), so muß noch eine Korrekturgröße<br />
in der Nahteilversetzung· berücksichtigt<br />
werden; Diese Korrekturgröße ermittelt<br />
sich recht einfach. Für je 2 mm größeren<br />
oder kleineren Fern-MA wird die notwendige<br />
Nahteilversetzung um 0,1 mm größer<br />
bzw. kleiner. Bei dem Beispiel -6,0 dptr<br />
würde demnach bei einem MA 71 mm die<br />
Nahteilversetzung 2 mm betragen müssen.<br />
Eine englisdle Firma stuft d,ie Versetzung<br />
entspredlend den Fernwirkungen und Ferne(ugenq,Jikel<br />
Heft 5/<strong>1955</strong><br />
PD's ab, und zwar nach der nadlstebenden<br />
Tabelle (Tab. 1). Bei dieser Tabelle sind die<br />
Versetzungsbeträge auf halbe mm abgerundet.<br />
Erkenntlidl ist, daß diese Werte in<br />
Ubereins,timmung stehen mit den Ergebnissen<br />
des Kurvenbildes 3,<br />
Fern-<br />
wirkungen<br />
Fern - PD<br />
54-57 58-61 62-65 66-70<br />
-16 1,5 1,5 1,5 1,5<br />
-12 1,5 1,5 1,5 2,0<br />
- 8 1,5 2,0 2,0 2,0<br />
- 4 2,0 2,0 2,0 2,0<br />
0 2,0 2,0 2,0 2,5<br />
+ 4 2,0 2,5 2,5 2,5<br />
+ 8 2,5 2,5 2,5 3,0<br />
+ 12 2,5 3,0 3,0 3,5<br />
Tabelle 1: Nasale Vorsetzungsbeträge bei<br />
Zweistärkengläsern.<br />
Die angeführten verschiedenen Punkte<br />
lassen jedenfalls erkennen, daß die Bestimmung<br />
der Nahbrille zumindest die gleiche<br />
Sorgfalt verlangt, wie wir diese bei der Bestimmung<br />
einer Fernbrille fordern und aufwenden.<br />
Es wird deshalb auch verständlich,<br />
wenn"für die exakte Bestimmung des Nahglases<br />
spezielle Nahprüfgeräte von dem<br />
fortschrittlidlen Brillenbestimmer benutzt<br />
werden.<br />
Kurze Zusammenstellung . der der.zeitigen<br />
N abprüfgeräte:<br />
1. Am bekanntesten dürfte das von P.<br />
Abel herausgebradl.te Nahprüfgerät sein.<br />
Eine detaiJlierte Beschreibung erübrigt sich<br />
wohl, da dieses Gerät hinlänglich bekannt<br />
ist. Besonders geeignet ist das Gerät zur<br />
Feststellung der S e h g l e i c h h e i t (Refraktionsgleidlgewicht).<br />
Weniger geeignet<br />
ersdleint es mir zur Ermittlung von Konverg,enz-Abweic.hungen<br />
bzw. Störungen,<br />
selbst dann, wenn der von Abel besonders<br />
geschaffene Phoro-Test benutzt wird.<br />
Durdl einen neuartigen Trenner (sogenannten<br />
Gabel- oder Flügeltrenner nach Dr.<br />
Graff) ist die erwähnte Prüfung ebenfalls<br />
möglidl, und zwar in einer Weise, wie dieses<br />
vom T.I.B.-Verfahren mittels Spiegeltrenner<br />
bekannt ist. In seiner Arbeit<br />
.Neuere Verfahren zur Prüfung des beid~<br />
äugigen Sehens• (erschienen im 124. Band<br />
der Klin. Mon.-BläHer, 3. Heft) erläutert<br />
Doz. Dr. Graff den von ihm angegebenen<br />
Trenner bei der Fern- und Nahprüfung.<br />
Benutzt werden 4 rechteckig angeordnete<br />
Budl.staben, die bei Konvergenzabweidlungen<br />
eine verschobene· Anordnung z-eigen<br />
und entsprechend versetzt sind. Dadurdl.<br />
wird nicht nur ein gestörtes Muskelgleichgewicht<br />
aufgezeigt, sondern es wird audl.<br />
meßbar gemacht (siehe Bild 4).<br />
Bild 4 zeigt den Gabel- oder Flügeltrenner<br />
nadl Graff.<br />
(Fortsetzung Seite 10)<br />
.-<br />
7
""" .. ::'"".--::· .... ~<br />
-\: \ 11\1<br />
't ·\:·,J> ,ij \<br />
. .J 1 !' ! '\ \ \<br />
ZEISS-P~:<br />
~faacht:e,nundelzt;~<br />
41,ack<br />
~'\ ) 11 \ :<br />
\\ ~ 1f<br />
.1~<br />
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\.1 ~l \ ! 1 ~<br />
i, 1 :<br />
,!, ('.. ?<br />
Ria 1st sich der Wichtigkeit ihrer Aufgabe als<br />
Glücksengel wohl bewußt<br />
Oberkochen, am 4. April 195S: In einem Lagerraum der Firma Carl Zeiss,<br />
wo sich an allen vier Wänden Stapel von Karten und Briefen türmen, haben<br />
sich neben einigen Angehörigen der Firma der Bezirksnotar Hiigele mit<br />
seinem Sekretär sowie. der Bürgermeister von Oberkochen eingefu11den, dazu<br />
Fortuna in Gestalt der 10jihrigen Ria Kräuter, vom Bürgermeister aus seiner<br />
Gemeinde für dieses Amt ausersehen. <strong>Der</strong> Höhepunkt des gro~en Zeiss<br />
Preisausschreibens ist damit erreicht, der mit Spannung erwartete Augenblidt,<br />
der Antwort auf die hoffnungsvolle Frage vieler lausend Teilnehmer geben<br />
soll : wer sind die glüdtlichen Gewinner der 100 wertvollen- Geld- und<br />
Sachpreise, die Zeiss für die Lösung der Fragen nach den vier Zei,s-Brillengliisern<br />
ausgeselrl hatte?<br />
Nachdem sich der Notar überzeugt hat, da~ jeder einzelne Lösungsabschnitt<br />
mühelos erreichbar ist, da~ also die Chancen lür alle wirklich gleich sind,<br />
forderte er Rio auf, nacheinander 100 beliebige Zettel herauszuholen. Eine<br />
Weile geht das Kind unschlüssig an den Stapeln entlang, zögernd und<br />
schauend. Schlie~lich zieht es vorsichtig Irgendwo einen Abschnitt heraus -<br />
das Blitzlicht des Fotografen flammt out - und lächelnd bringt Rio die Karte<br />
dem Notar. <strong>Der</strong> Leiter der Abteilung lür Brillengläser überprüft rasch die<br />
Richtigkeit der Lösung, dann schreibt der Notar mit Rotstift eine gro~e 1<br />
daraul. Und das bedeutet: erster Preis, 10 000 DM für Herrn Carl Dames<br />
Willars in Bremen! Denn diesen Namen überträgt der Sekretär jetzt ins<br />
notarielle Protokoll.<br />
Schon ist Rio mit der zweiten Lösung da. Fortuna lächelte diesmal dem jungen<br />
Alfred Weis in Wyhlen bei Bad, Rheinlelden. Was mag die Glüdtsgöttin<br />
bewogen haben, mit diesen beiden ersten Karten last symbolisch das ganze<br />
Bundesgebiet, von der Nordsee bis zur Sd,weizer Grenze, zu umfassen? -<br />
So gehl es weiter, etwa eine Stunde lang. Karten, Zettel und Briefe flattern<br />
in bu ver Folge aus der wählenden Hand des Kindes auf den Tisch , Namen<br />
von Dörfern und Städten werden genannt, und der Bogen spannt sich weiter,<br />
von Schleswig-Holstein bis zum österreichischen Klagenfurt. - Ein Tag des<br />
Glüdts für 100 Menschen 1<br />
Bremen, am 13. April 19SS: Zweimal 50 Hundertmarkscheine zählt der Leiter<br />
der Zein-Zweigniederlassung Hamburg auf den Ladentisch des _Optikers<br />
Beuleke. Au~•• ihm zihlen noch etliche Leute mit: Herr Dames-Wilfers,<br />
dessen Au~en sich von Minute zu Minute mehr weifen, die Familie Beuleke,<br />
die angesichts dieses ~reignisses in stillem Schmunzeln verharrt, sowie mehrere<br />
Vertreter von Presse und Rundfunk, die mit gezüdtten Bleistiften und schu~bereiler<br />
Ka_mera den Vorgang verfolgen. Noch wei~ keiner, um welchen Preis<br />
es ,ich handelt. Wer denkt schlie~lich _gleich an den Hauptgewinn! Aber eine<br />
Stunde später wissen es bereits Tausende, die den Sender Bremen hören,<br />
darunter natürlich die Angehörigen von Herrn Dames-Willers: es ist der<br />
Hauptgewinn im gro~en Zeiss-Preisausschreiben, der hier ausgezahlt wurde.<br />
Name und Anschrift jedes Gewinners werden<br />
im notariellen Protokoll festgehalten<br />
PUNKTAL<br />
DUOPAL<br />
Jede gezogene Lösung geht durch die Hand des Notars<br />
·-~~<br />
"<br />
,,<br />
i\<br />
,.']<br />
c,iJ<br />
.'-.,,.<br />
·/ !
Z E I SS-VR.IJJJLeJ:,eJt<br />
6.edaehten die ~en<br />
~<br />
Tags darauf gehl die Nachricht in feiten Zeilen durch viele gro~e Zeitungen. -<br />
" Warum haben Sie eigentlich am Zeiu- Preisauuc:hreiben teilgenommenl• Herr<br />
Dames-Willers, dar jetzt mit den _ Oberbringern dar Glücksbotschaft im<br />
.Rolandskellar" bei einer Flasche Wein die Wogen seiner Freude gliillel,<br />
wei~ -die Antwort sehr genau: .Weil ich scharf aul einen Zeiss-Feldstecher<br />
wer.• Da~ ihm nun noch manch anderer Wunsch in Erfüllung gehen wird, das<br />
bereitet ihm wie uns besondere Freude.<br />
Rheinfelden / Baden, am 12. Aprit: Zusammen mit drei Herren betritt ein<br />
IOjöhriger Junge in einfacher, aber sauberer Kleidung den Laden des Optikers<br />
ihringer, des gleiche Geschill, in dem Vater Wei, einige Wochen zuvor fünl<br />
Lösungsvordrucke zum Zeiss-Preisauuchreiben geholt hatte, die er dann<br />
auf verschiedene Familienmitglied er ausfüllte. <strong>Der</strong> kleine Alfred, ahnungsvoll<br />
und in kindlidier Erregung, kann es kaum erwarten, bis auch der Vater<br />
geholt ist, der als Gipser das Brot für fünf Kinder verdient. Dann blicken<br />
Vater und Sohn sprachlos auf den Ladentisch, wo ihnen der Vertreter der<br />
Firma Zeiss 50 blaue Hunderlmarkscheine vorzählt. Sie können es nichf<br />
lassen, dieses Glück; erst als der lnnungsobermeisler beiden herzlich die<br />
Hand schüllelt, begreift Vater Weis, da~ es Wirklichkeit ist : das Baugrundstück,<br />
auf das die Familie bisher Mark für Mark sparfe, das so hei~ ersehnfe<br />
Fahrrad für Alfred , • . endlich Wirklichkeit!<br />
Die kleine Ria in Oberkochen wird wohl nie in ihrem<br />
Leben die vielen Menschen kennenlernen, denen sie<br />
en• jenem Tag G lücksengel war. Aber Ihnen möchten<br />
wir hier wenigstens gezeigt haben, auf welchen Pfaden<br />
Fortuna bei Zeiss wandelte. Wit, seltsam und<br />
richtig ihre Wege sind, mag noch die Tatsache erleuchten,<br />
da~ beispielsweise der 3. Preis in Höhe von<br />
1000 DM einen braven Schuhmacher übermö~ig glücklich<br />
machte, während die Conlax lla als 4. Preis einer<br />
19jihrigen begeisterten Fotoamateurin einen schier unerreichbaren<br />
Wunsch erfüllte. Und selbst von den<br />
Gewinnern der Zai'5-Umbral-Sportbrillen erhielten wir<br />
bereits zahlreiche dankbare Schreiben.<br />
So viele „Blaue" ►<br />
auf einmal haben<br />
Vater und Sohn<br />
Weis wohl noch<br />
nie zuvor<br />
gesehen<br />
<strong>Der</strong> Hauptgewinner strahlt über das ganze Gesicht,<br />
als er aus der Hand des Zeiss-Vertreters 100 Hundertmorkscheine<br />
erhält<br />
◄ <strong>Der</strong> letzte Umschlag<br />
ist für Rio<br />
selbst bestimmt . .<br />
<strong>Der</strong> Werbeleiter<br />
übergibt ihr dmin<br />
die wohlverdiente<br />
Belohnung<br />
CAR L Z EIS S • Oberkochen,Württ.<br />
Z we i g ni ede r lassun g&Rt<br />
Berlin-Friedenau, Rheinstraße 45<br />
München 2, Maillingerstraße 53<br />
Frankfurt a. Main, Friedensstraße 11<br />
Köln 1, Kaiser-Wilhelm-Ring 20<br />
Hamburg 1, Ballindamm 12 -13<br />
Stuttgart W, Silberburgstraße 147
Bild 5: Nahprüfgerät (Proximeter) nach Prof, Monje<br />
2. Ein weiteres Nahprüfgerät ist unter<br />
dem Namen Pro x im e t e r (nach Prof.<br />
Monje, Hersteller L. Eschweiler & Co.,<br />
Kiel, Muhliusstr. 75) bekannt. Die Abbildung<br />
des Gerätes zeigt Bild 5. Das Gerät<br />
besteht aus einer Haltevorrichtung, • an der<br />
3 Dreikantschienen angebracht sind. Die<br />
Unterteilung an den Schienen ist nach. cm,<br />
die an der gegenüberliegenden Kante in<br />
dptr-Werten vorgenommen. Sämtlic:h.e<br />
Schienen sind mit verstellbaren Reitern<br />
versehen. Auf der mittleren Sc:h.iene sitzt<br />
ein beso· ·erer Reiter mit einem nach vorn<br />
gebogenen Draht, an dem eine Kugel von<br />
ca. 4 mm (/:) angebracht ist, die speziell<br />
zur Feststellung des K o n ver gen z -<br />
N a h p u n k t e s benutzt wird.<br />
Die beiden äußeren Schienen sind in der<br />
Waagerechten bewegli_ch gehalten und<br />
werden mit ihren Enden auf die Wangenknochen<br />
aufgesetzt. Die Reiter . dieser<br />
äußeren Schiene tragen Vorrichtungen, in<br />
die man eine Art Recoss-Scheibe einsetzen<br />
kann. Diese Recoss-Scheibe zeigt eine<br />
runde Aussparung, in die verschieden angeordnete,<br />
aber gleichgroße Landolt-Ringe<br />
einzustellen sind.<br />
Die Feststellung des Akkommodations<br />
Nahpunktes ist einäugig vorzunehmen,<br />
während die Ermittlung des Konvergenz<br />
Nahpunktes b e i d ä u g i g vorgenommen<br />
wird.<br />
3. Möchte ich Sie mit einer Geräteanordnung<br />
bekannt machen, welche ich seit<br />
längerer Zeit benutze. Verwendet wurde<br />
die Sc:h.iene eines Abel5chen Nahprüfgerätes.<br />
An Stelle des von Abel empfohlenen<br />
Trenners . (der keine Konvergenzprüfung<br />
zuläßt) oder des von Graff ange·<br />
führten Gabeltrenners (mit dem Messungen<br />
der Akk. und autb. der Konvergenz möglich<br />
sind) ist hier ein sogenannter Po 1 a -<br />
r i s a t i o n s t r e n n e r verwandt. Für<br />
das rechte Auge beträgt die Schwingungsebene<br />
45, für das linke Auge 135°. Die<br />
Abmessungen des Trenners sind 5X5 cm<br />
(Diagröße). Die Anordnung dieses Pol.-.<br />
Trenners hat den Vorteil, daß der Klient<br />
nicht unnötig lange mit Vorbereitungen<br />
(Vorsetzen der Polarisationsfilter vor die<br />
Augen usf.) belastet wird, und weiterhin<br />
ist die Sache gegen etwaige Kopfdrehungen<br />
unempfindlich.<br />
Als Teste werden 3 verschiedene, von<br />
einer Niedervolt - Lampe durchleutb.tete<br />
Glas-Dias benutzt, die in einem dreikantförmigen<br />
drehbaren Lampengehäuse ange-<br />
ordnet sind und hintereinander für die jeweiligen<br />
Prüfungen eingestellt werden<br />
können.<br />
Die Polarisation ist so vorgenommen,<br />
daß dem rechten (linken) Auge das obere<br />
(untere) Bild erscheint. Durch Wenden des<br />
Pol;,-Filters ist die Zuordnung eine umgekehrte,<br />
Rotgrün-Nahprüfungen sind selbstverständlich<br />
durchzuführen. Mit dem Gerät<br />
ist die _Sehgleichheit gut festzustellen,<br />
ebenso die Konvergenzabweichungen bzw.<br />
deren Berichtigung. In diesem Zusammenhang<br />
möchte ich darauf hinweisen, daß bei<br />
Aufhebung des fusionellen AnteHs der<br />
Konvergenz Abweichungen von 4, 6, ja<br />
8 prdptr auftreten, ohne daß der Klient<br />
bei normalem beidäugiigem Sehen irgendwelche<br />
Beschwerden hat, die subjektiv auf<br />
eine Muskelabweichung deuten könnten.<br />
Treten während der Prüfung bei dieser<br />
Geräteanordnung Abweichungen der o. a.<br />
Art auf, so können diese bei der Korrektur<br />
völlig unberücksichtigt bleiben, wenn<br />
nicht konstante Abweichungen über 8 und<br />
mehr prdptr bestehen (siehe Bild 6).<br />
'<br />
Bild 6: Abelsche Sc:h.iene mit Polarisations-<br />
Trenner und drehbarem Lampengehäuse.<br />
Die Benutzung des Rotgrttn-NahprtUgerätes<br />
· nadl Osterberg<br />
Hersteller: Oculus, Du~enhofen/Wetzlar<br />
Mit einem Nahprüfgerät sollte es dem<br />
Brillenbestimmer möglich sein, ohne einen<br />
wesentlic:h.en Aufwand an Zeit· nachstehende<br />
Funktionsprüfungen auszuführen:<br />
1. Die Prüfung des Akkommod:1tionsvermögens,<br />
bzw. die genaue Ermittlung<br />
der Nahzusätze mit dem Zweifarbentest<br />
(Rotgrün).<br />
2. Die ausreichende Feststellung der Nahsehschärfe,<br />
·<br />
3,, Die Feststellung der Sehgleichheit (Refraktions,gleichgewicht).<br />
4. Die Feststellung und Möglichkeit der<br />
·Korrektion des Nah-Astigmatismus.<br />
5, Die Uberprüfung des Muskelgleichgewichtes<br />
im Nahbereich bzw, die Ermittlung<br />
von Abweichungen.<br />
Das OCULUS-Nahprüfgerät ermöglidit<br />
die schnelle Durchführung der einzelnen<br />
Proben. Di_e bei der Verwendung von<br />
Polarisationsfiltern nicht unerheblichen<br />
Verdunklungen der Testfel-der, d-ie nach<br />
unseren Erfahrungen die Resultate ungünstig<br />
beeinflussen, treten hier nicht auf,<br />
da di-e Betrachtung eine freiäugige ist<br />
und den natürlichen Verhältnissen entspricht.<br />
Das Gerät besteht aus einem mit Griff<br />
versehenen runden Gehäuse, innen zylin- .<br />
drisch und außen ballig geformt. Die Beleuchtung<br />
erfolgt durch eine kleine Röhrenlampe<br />
von 6 Volt. Zum Anschluß wird<br />
ein Stecker-Transformator mitgeliefert. An<br />
der Vorder- und Rückseite befinden sich<br />
abnehmbare Deckel, die im inneten die<br />
Test-Diapositive halten. Dies hat u. a. den<br />
Vorteil, daß der Brillenbestimmer den ihm<br />
zweckmäßig erscheinenden Test jederzeit<br />
einsetzen und auch gut wechseln kann.<br />
Bei der Dia-Anordnung sind zwei aufeinander<br />
abgestimmte heterochrome Filter<br />
(r,otgrün) angebracht. Des weiteren hat das<br />
Gerät einen aufsetzbaren Trenner. Ein<br />
Meßband ist zunächst nicht vorhanden,<br />
doch kann dieses jederzeit nachträglidt<br />
angebracht werden, Persönlich halte ich es<br />
für nicht unbedingt notwendig, da die<br />
Mehrzahl der Klienten nidtt genau angeben<br />
·kann, für welche Entfernung die Nahbrille<br />
benötigt wird, dagegen ist die Entfernung<br />
sdlnell zu ersehen, wenn man die<br />
Nahprobe zur Hand gibt,
Abb. 1: Rotgrün-Nahprüfgerät nach Osterberg<br />
(Oculus).<br />
korrigierten Fehlsichtigen bis mittleren<br />
Grades) eine Testgileichheit dann besteht,<br />
wenn beidäugig ein Zusatz von sph. + 0,5<br />
dptr zur Fernkorrektion hinz~gefüg!<br />
wurde. Mit anderen Worten: Wird bei<br />
Betrachtung des Rotgrün-Nahtestes mit<br />
entsprechenden Nahgläsern eine Testgleichheit<br />
erreicht, so müssen die in der<br />
Probierbrille befindlichen sphär. Gläser<br />
bei der endgültigen Nahbrillen-Verordnung<br />
um - 0,5 dptr geändert werden,<br />
wenn ein .komfortables" _Nahsehen gewährleistet<br />
sein so11.<br />
Sieht der zu Prüfende den Grüntest<br />
besser, so sind Plusgiäser zu verstärken<br />
oder Minusgläser abzuschwächen. Wird<br />
der Rot-Test besser gesehen, so sind Plus<br />
(Minus-)Gläser abzusch,wächen (zu ver•<br />
stärken). Im vorbrespyopischen Alter kann<br />
auch etwas anderes vorliegen: Wie bereits<br />
angeführt, sind im Nahbereich die Ak~o!D-•<br />
modation und Konvergenz oft eng miteinander<br />
~koppelt. Dabei zeigt sidl hin u~d<br />
wieder, daß Klienten mit einer Exophone<br />
in der RegeL - eben weil sie meist mehr<br />
als im Normalfall konvergieren müssen<br />
- auch demgemäß etwas mehr akkommo•<br />
dieren und entspremend ein geringeres<br />
Akk.-Defizit bei beidäugiger Betrachtung<br />
aufweisen. Es liegt Testgleichheit vor bzw.<br />
wird Rot geringfügig besser ge.sehen. <strong>Der</strong><br />
norma)sichtige oder der mit einer Esophorie<br />
behaftete femkorrigierte kli~nt<br />
sieht dagegen die Sehzeichen des grünen<br />
Testes besser, sein Akk.-Defizit ist ein<br />
größeres. Auch im beginnenden presbyopischen<br />
Stadium nimmt der mit einer Exophorie<br />
Behaftete meist ein schwächeres<br />
Nahglas an, als es dem üblichen Alters:<br />
zusatz entsprechen würde, während es bei<br />
der Esophorie umgekehrt ist, d. h., der<br />
Nahzusatz kann hier zuweilen stärker als<br />
normal gegeben werden. Auf die Auswirkungen<br />
des äußeren Akk.-Erfolges wurde<br />
bereil!s hingewiesen.<br />
Zusammenfassend ist zu sagen: <strong>Der</strong> Rotgrün-Nahtest<br />
- es versteht sich, daß er<br />
beidäugig anzuwenden ist - ermöglicht<br />
Abb. 2: Strahlengang<br />
eine sichere Feststellung des vorhandenen<br />
Akk.-Vermögens bzw. im Falle einer Einschränkung<br />
oder Abweichung (vegetative<br />
Dystonie akkommodativer oder muskulärer<br />
Art) die ausreichend genaue Bestim·<br />
mung des erforderlichen Nahbrillenglases<br />
unter Berücksichtigung der akkommodativen<br />
Konvergenz. Werden die Sehzeichen<br />
in Grün besser gesehen, muß nadl plus<br />
verstärkt werden; werden die Sehzeichen<br />
in Rot besser gesehen, muß der sph. Plus<br />
Anteil abgeschwädlt werden. Stärkere<br />
Nahzusätze im vor- und beginnenden<br />
presbyopischen Alter können auf eine<br />
Esophorie schließen lassen, dagegen ist<br />
das Umgekehrte bei einer Exophorie der<br />
Fall,, Entsprechende Prüfungen auf Muskelgleichgewicht<br />
in Feme und Nähe sind<br />
ratsam. Die endgültige Brillenverordnung<br />
wird dann so vorgenommen, daß das Nahbrillenglas,<br />
welches bei Testgleichheit in<br />
33 bis 35 cm gefunden wurde, um sph. 0,5<br />
dptr abgesdlwächt wird. (Z. B. Testgleichheit<br />
bei bds. + 3,25 dptr; Verordnung<br />
bds + 2,75 dptr sph.)<br />
1. Die Benutzung des Rotgriln-Nahtestes:<br />
<strong>Der</strong> Rotgrün-Test wird auf die Nahentfernung<br />
von 35 cm gebradlit. Den<br />
Klienten Jasse man auf die beiden<br />
waagerecht verlaufenden Linien (oder<br />
die darunter befindlichen Zahlen) sehen<br />
und lasse angeben, ob die Linien auf<br />
dem roten oder grünen Feld deutlicher<br />
erscheinen. Ggf. mache man durch .Änderung<br />
der Entfernung einmal das rote<br />
und anschließend das grüne Feld deutlicher,<br />
Unser Klient wird unseren<br />
Fragen besser folgen können und diese<br />
um so kl
Aus der Vielzahl unserer reizvollen<br />
Schmuckbrillen besticht dieses Modell<br />
durch seine besondere Eigenart und<br />
Eleganz. Mit der etwas nach oben verlaufenden<br />
ausschwingenden Form ist<br />
diese Fassung vor allem für Damen mit<br />
vollem Gesicht sehr geeignet.<br />
Sie verjüngt und läßt das Gesicht<br />
schlanker und rassiger erscheinen.<br />
In sechs modischen Farben und mit<br />
drei verschiedenen Schmuckdessins<br />
lieferbar!<br />
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OPTISCHE FABRIK<br />
FRANKFURT/ MAIN-WEST 13<br />
b) Feststellung der Muskelabweichungen<br />
in der ~ageredlten.<br />
Man bringe da·s Nahprüfgerät in<br />
eine Lage, daß der Griff, vom<br />
Klienten aus gesehen, rechts waagerecht<br />
zu liegen kommt. In die Probierbrille<br />
setzt man vor das rechte<br />
Auge ein rotes, vor das linke Auge<br />
ein grünes Glas, so daß die Verhältnisse<br />
wie beim Anaglyphenverfahren<br />
vorliegen. Es sieht nun das<br />
rechte Auge durch das Rotglas das<br />
obere, während das linke Auge<br />
durch das Grünglas das untere<br />
(grüne) Feld wahrnimmt. Weicht<br />
bei dieser Betrachtung ·das untere<br />
Feld nach rechts ab, so liegt eine<br />
Abweichung im Sinne der Exophorie<br />
Abb. 4: Testscheiben<br />
vor. (Auch eine Insuffizienz der<br />
Konvergenz kann bestehen). Weicht<br />
dagegen das untere F.eld nach links<br />
ab, so liegt eine Esophorie bzw.<br />
überhöhte Konvergenz vor. Bei dieser<br />
Funktionsprüfung lasse man den<br />
Klienten auf die beiden mittleren<br />
Doppelstriche sehen, weil dabei<br />
Werte festgestellt werden, die dem<br />
natürlichen Leseeindruck gleichkommen.<br />
Wie bei allen Muskelprüf.ungen<br />
in der Nähe, muß auch hier<br />
mit Schwankungen in den Angaben<br />
und demgemäß auch mit weniger<br />
konstanten Werten untl Meßergebnissen<br />
gerechnet werden. Das Verhältnis<br />
der Akk. zur Konvergenz -<br />
dem m. E. speziell im Nahbereich<br />
eine viel größere Bedeutung zukommt,<br />
als gewöhnlich angenommen<br />
wird - ist nicht bei allen Normalund<br />
Fehlsichtigen ein gleichbleibendes.<br />
Wird wie hier der Fusionszwang<br />
nur ungenügend aufgehoben·,<br />
so sind die Werte schwankend. Das<br />
Heterophorometer der Fa, Oculus<br />
gibt aber auch in Fällen, wo mit<br />
dem o. a. Gerät vom Klienten unsichere<br />
Angaben gemacht werden,<br />
gut verwertbare Resultate. ich<br />
möchte daher dem Bri!Jenbestimmer,<br />
der sich mit den Feststelilungen von<br />
Heterophorien und Konvergenzstörungen<br />
· befaßt, dieses Gerät sehr<br />
empfehlen.<br />
Als Sonder.fälle möchte· ich jene bezeichnen,<br />
bei denen beidäugig die<br />
Betrachtung der Rotgrün-Teste (man<br />
lasse auf die Doppelstriche oder<br />
kleinere Buchstaben sehen) Gleidlheit<br />
zeigt und bei denen mit nachträglich<br />
aufgesetztem Trenner ein<br />
auffallendes Uberwiegen in der<br />
Deufüchkeit des grünen b'zw. roten<br />
Testes von sph. ± 0,5 dptr auftritt.<br />
Es · zeigt sich hier, daß die Aufhebung<br />
normaler Fusionsverhältnisse<br />
eine deutliche Unter- oder Uberwertigkeit<br />
der Konvergenz und Akkommodation<br />
sichtbar werden läßt,<br />
deren Ursache Heterophorien oder<br />
aber vegetativ bedingte Störungen<br />
sein können.<br />
In der Praxis wird die Nahglasbestimmung<br />
zweckmäßig wie folgt<br />
vorgenommen:<br />
A. In normalen Fällen<br />
1. Eingehende Korrektion in der<br />
Feme. Die Korrektionsgläser belasse<br />
man in der ProbierbriJ.le<br />
und füge den üblichen Nahzusatz<br />
hinzu.<br />
2. Beidäugige Betrachtung der<br />
waagerecht verlaufenden Doppelstriche<br />
im Rotgrün-Test und ggf.<br />
Änderung der sphär. Zusatzgläser<br />
bis Testgleichheit besteht.<br />
3. Feststellung der Sehgleichheit<br />
mit intern. Test und vorgesetztem<br />
Trenner. (Die endgülitige Verordnung<br />
wird um sphär. -0,5 dptr<br />
abgeändert).<br />
B, In speziellen Fällen.<br />
Zunächst Oberprüfung wie unter<br />
1 bis 3.<br />
3a. Bei Sehschärfenabweichungen von<br />
rechts und links, die mit dem in<br />
der Feme ermittelten Visus nicht<br />
übereinstimmen, · ergeben sich<br />
u. U. ungleiche Nahzusätze oder<br />
eine Korrektion eines bestehenden<br />
Nah-Astigmatismus.<br />
3b. Feststellung und Berücksichtigung<br />
von Höhenfehlern.<br />
12<br />
rs/ugenq,Jikel Heft 5/1 955
4. Prüfung auf waagerechte Muskelabweichungen<br />
mit der in der<br />
Probierbrille befindlichen Nah<br />
Korrektion unter Verwendung<br />
von Rotgrün-Filtern.<br />
Im Gegensatz zu Kollegen, die ungleiche<br />
Nahzusätze verordnet wissen wollen, stehe<br />
ich auf einem konservativeren Standpunkt.<br />
Ohne auf das Für und Wider im einzelnen<br />
eingehen zu wollen, habe ich des öfteren<br />
feststellen können, daß bei verschiedenen<br />
Nahentfernungen, besonders aber zu verschiedenen<br />
Zeiten, von den Klienten die<br />
widersprechendsten Angaben gemacht wurden.<br />
Unter normalen Gegebenheiten kommen<br />
unterschiedliche Nahzusätze jedenfalls<br />
höchst selten vor, ebenso ist die Verabfolgung<br />
von prismatischen Gläsern nicht so<br />
häufig. <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> sollte aber in<br />
Fällen, bei denen besondere Umstände vorliegen,<br />
auf den Klienten einwirken und ihn<br />
veranlassen, einen erfahrenen Augenarzt<br />
aufzusuchen. Die Abgabe ungleicher Nahzusätze<br />
für rechts und links sollte sich nach<br />
meiner Ansi
Kontaktschale bei Aphakie<br />
Von Ed. Ra sko p, Köln<br />
Als einen der größten praktischen Vorteile bei der Anwendung<br />
von Kontaktschalen bei der Korrektion der Kurzsichtigkeit rühmt<br />
man die durch den verschwindend kleinen Abstand der Flüssigkeitslinse<br />
erzielte Vergrößerung des Netzhautbildes und die dadurch<br />
bewirkte Steigerung der Sehschärfe.<br />
Andererseits wird bei der Ubersichtigkeit eine entgegengesetzte<br />
Folge des kleinen Abstandes der Flüssigkeitslinse nur beiläufig<br />
erwähnt. Es ist selbstverständlich, daß die Verkürzung der<br />
hinteren Brennweite des aus Auge und Kontaktschale gebildeten<br />
optischen Systems entgegengesetzt - wie das Vorzeichen -<br />
wirken muß; daß also die Sehschärfe abnehmen muß in dem<br />
gleichen Maße, wie die Brennweite kürzer, die Brechkraft des<br />
Systems höher wird.<br />
Nun sind erklärlicherweise Kontaktschalen besonders bei Linsenlosen<br />
von großem Wert. De'!' kosmetische Effekt der Kontakt- •<br />
schalen ist gegenüber den Starbrillen von größter Bedeutung.<br />
Die schweren Konvexgläser wirken nicht nur plump, sondern<br />
durch ihre vergrößernde Wirkung außerordentlich auffallend. Die<br />
Unauffälligkeit der Kontaktschale bei Aphakie Ist dadurch ein<br />
bedeutsamer Umstand, weil zumeist nur ein Auge operiert wird.<br />
Die Verschiedenheit der beiden Gläser wirkt dabei schon deshalb<br />
unangenehm, weil das Planglas als Gewichtsausgieich entsprechend<br />
dick sein muß. Infolge ihrer Schwere werden Stargläser<br />
möglichst klein gehalten. Modeme Fassungen sind dabei nicht<br />
anzuwenden, und alle diese Umstände wirken zusammen in dem<br />
Wunsche, statt der Brille eine Kontaktschale tragen zu wollen.<br />
Dabei aber wird de-r eingangs erwähnte optische Effekt von<br />
entscheidende·r Wichtigkeit. Die Kontaktschale bildet mit dem<br />
Auge ein optisches System von kürzerer Brennweite als das<br />
normale und das aphakische, mit einer Brille korrigierte Auge.<br />
Damit aber wird das Netzhautbild verkleinert, und die Folge ist<br />
eine verminderte Sehschärfe. In welchem Maße sich diese Verminderung<br />
der Sehschärfe auswirkt, läßt sich leicht errechnen.<br />
Da das aphakische Auge ein sehr einfaches dioptrisches System<br />
darstellt, macht das keine großen Schwierigkeiten. Es ist aber<br />
wichtig, diesen Umstand in Betradlt zu ziehen, um den Aphakischen<br />
vor einer Enttäuschung zu bewahren. Ihm fehlen bekanntlich<br />
infolge der Linsenentfernung die Akkommodation und damit<br />
die diese begleitende Pupillenverengung. Sie trägt einiges zur<br />
Verbesserung der Sehschärfe bei, und daher fällt ihr Fehlen beim<br />
Aphakischen ins Gewicht.<br />
Es erscheint deshalb für alle, die sich mit der Anpassung von<br />
Kontaktschalen befassen, angebracht, diese Schwierigkeiten einzukalkulieren.<br />
<strong>Der</strong> hier zu besprechende Fall betrifft eine junge<br />
Frau, die beiderseits an Schidltstar operiert, sdlon seit Jahren<br />
Kontaktsdlalen trägt. Nur eines der beiden Augen hatte eine<br />
soldle Sehsdlarfe, daß man es als braudlbar bezeidlnen konnte.<br />
Das linke war eigentlidl erfolglos· operiert worden und blieb<br />
daher unkorrigiert. <strong>Der</strong> Ausfall des binokularen Sehens war ein<br />
weiterer Grund, das braudlbare Auge auf eine Höchstleistung<br />
zu bringen. Da die junge Frau aber nur im Haushalt beschäftigt<br />
war, so stellte sie nicht die hohen Ansprüche an die Sehschärfe,<br />
die von einem Berufstätigen zu fordern wäre. Infolgedessen hatte<br />
sie sich vor ca. 8 Jahren zu Kontaktschalen entschlossen. Sie trug<br />
sie beschwerdefrei, doch war ihr Vorrat an diesen Glasschalen<br />
allmählich zur Neige gegangen, und deshalb schien es ihr an der<br />
Zeit zu sein, eine unzerbrechliche Kontaktschale anzuschaffen, um<br />
nicht durch Bruch in Verlegenheit zu geraten.<br />
Was sie praktisch ausprobiert hatte, war die optische Unterlegenheit<br />
der Kontaktschale gegenüber der Brille, die sie ebenfalls<br />
besaß. Im Kino trug sie regelmäßig die Brille, um sich den<br />
Vo.rteil der besseren Sehschärfe zu verschaffen. Im Hause · dagegen<br />
und auf der Straße war ihr die Brille trotz der optisdlen<br />
Uberlegenheit hindernd und unangenehm. Die Kontaktschale war<br />
deshalb ihr meist benutztes Korrektionsmittel, und sie verstand<br />
damit umzugehen, obschon sie das Ein- unci Aussetzen ohne Hilfe<br />
eines Gummisaugers mit den Fingern bewerkstelligte und darin<br />
eine staunenswerte Sicherheit besaß.<br />
Die Anpassung der neuen Kontaktschale mqchte deshalb keine<br />
großen Schwierigkeiten, obgleich die Radien des Skleralteils nicht<br />
bekannt waren wie auch der Innenradius des optischen Teils der<br />
alten Schale.<br />
Die Sehschärfe betrug mit der alten Kontaktschale Q,4. Die<br />
neue Schale mußte optisch ermittelt werden. Mit Hilfe vorgesetzter<br />
Probiergläser ergab sich eine Sehschärfe von 0,7. Dabei wurde<br />
+12 dptr im Abstand von 15 mm vom Hornhautscheitel verwendet.<br />
Die soviel höhere Sehschärfe wurde auf Grund von Optimismus<br />
als ein Erfolg angesehen gegenüber der bisher getragenen<br />
Schale.<br />
Aber schon, als statt der + 12 dptr in 15 mm Abstand + 13 in<br />
10 mm Abstand vorgesetzt wurden, ergab sich eine Herabsetzung<br />
der Sehschärfe auf etwa 0,5. Damit aber wurde an die Tatsache<br />
erinnert, daß eine weitere Herabsetzung der Sehschärfe durch die<br />
endgültige Kontaktschale zu erwarten war, denn bei dieser verringerte<br />
sich der Abstand vom Hornhautscheitel auf nahezu Null.<br />
Während die alte Schale einen optisdlien Wert von +12 dptr<br />
hatte, ergab die Umrechnung der Probeschale mit vorgesetztem<br />
Korrektionsglas + 12 im Abstand von 15 mm einen solchen von<br />
+15 dptr einschließlich der Eigenwirkung der Probeschale von<br />
+0,5 dptr. Dieser Unterschied war natürlich auffallend. Er wird<br />
aber dadurch erklärlich, daß die alte Schale einen kürzeren Innenradius<br />
des optischen Teils hatte, wodurch die Differenz von +3,0<br />
dptr entstand.<br />
Bei der Uberlegung, ob dieser Unterschied durch andere Umstände<br />
bewirkt sein konnte, kam der Unterschied der Brechungsindices<br />
nicht in Frage. Zwar ist der des Plexiglases 1,49 gegen<br />
1,525 des Silikatglases. Doch macht das bei der Dünne der Probeschale<br />
nichts aus.<br />
<strong>Der</strong> Brechkraftunterschied war auch nur insofern auffallend, als<br />
etwa durch die höhere Brechkraft der Plexi-Schale die Sehschärfe<br />
weiter beeinflußt werden konnte·. Das aber ist hier nicht der Fall.<br />
Es war allein der kürzere Innenradius der Glasschale, die eine<br />
optisch sdlärfere Flüssigkeitslinse bildete und damit einen Teil<br />
der Korrektion ersetzte.<br />
Immerhin war die Einbuße der Sehschärfe gegenüber der<br />
Brillenkorrektion beträchtlich. Die Sehschärfe sank auf 0,4 und<br />
damit un.terschied sich die Plexi-Kontaktschale-nicht von der alten<br />
Glasschale.<br />
Bei einer ersten Ubersichtsrechnung erschien dieser Unterschied<br />
gegenüber der mit de:r Brille erreichten Sehschärfe sehr hoch.<br />
Aber eine genauere Rechnung wies dann nach, daß sehr wohl<br />
ein Verlust von 300/o erwartet werden -mußte. Zwar würde eine<br />
Verschärfung der neuen Schale um ¼ dptr eine gefühlsmäßige<br />
Besserung ergeben, die sich nicht in einer nachweisbaren Besserung<br />
der Sehschärfe ausdrückte. Sonst aber mgab die Kontrolle,<br />
daß die Rechnung stimmte.<br />
Da die Sehschärfe der Brennweite proportional ist, so braucht<br />
man nur die Netzhautbildgröße zu errechnen, um ein ziemlich<br />
genaues Maß für die Sehschärfenherabsetzung zu erhalten. Allerdings<br />
muß der Untersdiied der Flüssigkeitslinsen bei der alten<br />
Glas- und der neuen Plexi-Kontaktschale außer Betracht bleiben.<br />
Er wäre zu ermitteln aus den Unterschieden der beiden Innenradien<br />
der optischen Zonen.<br />
Da beim aphakisdlen Auge nur eine b'!'echende Fläche, nämlich<br />
die der Hornhaut vorhanden ist, fallen die Hauptebenen in ihrem<br />
Scheitel zusammen. Unter Vernachlässigung der geringen Dicken<br />
der aufgeschliffenen Wirkungen der optischen Teile der Kontaktschalen<br />
erhält man so die Brechkraft des zusammengesetzten<br />
Systems durch Addition der Einzelbrechkräfte.<br />
Für das in Frage stehende Auge ergaben sich die Radien der<br />
Hornhaut aus der Ophthalmometermessung mit 7,85 und 7,29 mm.<br />
Da beim Javal-Schiötz-Ophthalmometer ein Brechungsindex von<br />
n = 1,3375 zur Umrechnung in die Brechkraft der Hornhaut angenommen<br />
wird, ergaben sich die entsprechenden Dioptrienwerte<br />
zu 43 bzw. 46 dptr. <strong>Der</strong> Astigmatismus bleibt unberücksichtigt,<br />
und' so kommt der geringere Wert der beiden Krümmungen,<br />
nämlich 43 dptr in Betramt. Demnach ergibt sich eine Gesamtbrechkraft<br />
von 43+15 = 58 dptr für das Gesamtsystem Auge +<br />
Kontaktschale.<br />
Kammerwasser und Glaskörper haben die gleichen Brechungsindices<br />
nach den Gullstrandschen Zahlen. So kann also das aphakische<br />
Aµge wie das Listingsche oder das Dondersche vereinfachte<br />
Modell angesehen werden. Die Netzhautbildgröße errechnet<br />
sich dann aus ß = -fXtg w (Omega).<br />
Es erübrigt sich aber, die Netzhautbildgrößen auszurechnen, da<br />
sie ja den Brennweiten proportional, den Brechkräften umgekehrt<br />
proportional sind.<br />
Das mit Probierhaftglas +o,5 und Probierglas +12 dptr im<br />
Abstand von 15 mm bewaffnete Auge hat eine Brechkraft von<br />
D1t = 43+12---0,015 · 43 · 12<br />
55----8,64 = 46,36 dptr.<br />
Es verhalten sich also die Brechkräfte und damit umgekehrt die<br />
Sehschärfen wie<br />
58: 46,64<br />
Daraus ergäbe sich aber nur eine Minderung der Sehschärfe<br />
von etwa 20 0/o. Ganz allgemein lassen sich also derartige Rechnungen<br />
nur angenähert mit der Praxis vergleichen. Auch die in<br />
, der Literatur angeführten Diagramme sind nur mit Einschränkungen<br />
zu verwerten.<br />
In Anbetracht der Wichtigkeit einer optimalen Sehschärfe ist<br />
es aber zweckmäßig, den Wert der Kontaktglas-Berichtigung entsprechend<br />
einzuschätzen. Es ist nicht angebracht, allein auf die<br />
günstigen Ergebnisse im Falle von Anisometropie bei Längenametropien<br />
hinzuweisen. Da, wo es auf Erzielun~ einer für praktische<br />
Zwecke erforderlichen Sehschärfe ankommt, kann es durchaus<br />
der Fall sein, daß eine Brille vorzuziehen ist.<br />
14 6/ugtllllflllJtet Heft 5 / 1 955
Allerdings kommt noch ein weiterer Umstand .in Betracht, der<br />
Beachtung verdient. Da der mit einer Kontaktschale bewaffnete<br />
Aphakische zusätzlidl eine Nahbrille benutzt, so ist die Sehschärfe<br />
für die Nähe infolge des Abstandes der Nahbrille vom<br />
Auge eine höhere, als die für die Feme. Im besprochenen Falle<br />
z. B. las die junge Frau ohne Sdlwierigkeiten normalen Druck,<br />
wobei die Nahbrille +3 dptr war.<br />
Es wurde dann die Möglichkeit erörtert, eine bessere Sehschärfe<br />
für die Feme durch eine entsprechende Kombination<br />
Brille + Kontaktschale zu erreichen. Das könnte dadurch - wie<br />
bei der Kombination Probierschale + Brille - schon erreicht<br />
werden, indem man den Korrektionswert der Haftschale vermindert<br />
und zusätzlidl eine sphärische Brille ermittelt. Eine weitere<br />
Steigerung der Sehsdlärfe ließe sich durdl eine Fernrohrbrillen-Kombination<br />
derart erreichen, daß man eine negative<br />
Kontaktschale mit einer positiven Brille zu tragen vorschlägt.<br />
Eine solche Brille müßte allerdings einen möglichst großen Abstand<br />
vom Auge haben, und dadurch sind der Vergrößerung<br />
natUigemäß enge Grenzen gesetzt. Wenn aber, wie im vorliegenden<br />
Fall, die natürliche Sehsdlärfe schon 70 G/o beträgt, so ist eine<br />
Steigerung auf 1000/o s
Die Sonnenbrille<br />
Von Prof. Dr. phil. Dr. med. Herbert Schober, Hamburg<br />
D.ie mit dem beginnenden Frühling steigende Beleuchtungsstärke<br />
im Freien verstärkt bei den meisten Menschen den Wunsch<br />
nach dem Besitz einer Sonnenhrille. Dieser Wunsch ist nicht un•<br />
berechtigt, denn eine gute Sonnenbrille verhindert nicht nur die<br />
unangenehmen Blendwirkungen1 sie kann auch zu einem echten<br />
Sehhilfsmittel werden, also die Sehschärfe und Unterschiedsempfindlichkeit<br />
des Auges verbessern.<br />
Das Problem de.r Sonnenbrille hat in den letzten Jahrzehnten<br />
eine starke Wandlung erfahren, die il\ erster Linie auf die Veränderungen<br />
unserer Lebensverhältnisse zurückzuführen ist. Ursprünglich<br />
war die Sonnenbrille ein reines Blendschutzmittel, und<br />
sie ist es in mand1en Fällen auch heute noch, wenn zum Beispiel<br />
augenkranke Personen etwas gegen ihre Lichtscheu tun wollen.<br />
Eine sdlche Brille muß lediglich den störenden Strahlungsanteil<br />
absorbieren1 ihre optischen Eigenschaften sind gleichgültig. Jedes<br />
billige geblasene Glas, das die entsprechenden Absorptionseigenschaften<br />
hat, genügt für diesen Zweck.<br />
Das Bedürfnis für eine Sonnenbrille besteht aber auch bei allen<br />
Menschen, die in heller Beleuchtung besonders gut sehen müssen.<br />
<strong>Der</strong> heutige große Verkehr mit seinen hohen Geschwindigkeiten,<br />
der moderne Sport verlangen ständig beste Seheigenschaften.<br />
Schon um die Jahrhundertwende haben König und Brodhun festgestellt,<br />
daß die wichtigste Eigenschaft des menschlichen Auges,<br />
die Fähigkeit, kleinste Helligkeitsunterschiede zu erkennen, sehr<br />
stark von der Leuchtdichte im Gesidltsfeld abhängt (vgl. Abbildung).<br />
Die beste Unterschiedseinpfindlidlkeit ist in einem<br />
Leuchtdichtebereich zwischen rund 100 und 10 000 Apostilb vorhanden,<br />
d. h. einem Bereich, der guter künstlicher Beleuchtung<br />
in Innenräumen und natürlicher Beleuchtung i.m Freien an trüben<br />
Tagen entspricht. Sobald die Grenzen dieses Bereiches unteroder<br />
überschritten werden, sinkt die Unterschiedsempfindlichkeit<br />
und damit sowohl die Sehschärfe als audl die Wahrnehmungsgeschwindigkeit<br />
stark ab. Die Sonnenbrille hat also eine sehr<br />
wichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie muß das zu hohe Beleuchtungsniveau<br />
in den Bereidl der ~sten Sehfunktionen herabdrücken,<br />
damit optimales Sehen gewährleistet ist.<br />
Nadl den Messungen der Lidlttechniker und Meteorologen lie- .<br />
gen in Deutschland an hellen Sommertagen die Leuchtdichten auf<br />
Straßen zwisdlen 20 000 und SO 000 asb, Auf Schneefeldern,<br />
Wasserflächen und am Strande, aber auch an weiß getünchten<br />
Hausmauern, sind die Leuchtdichten zumeist noch höher. Wie die<br />
Abbildung zeigt, kann in allen diesen Fällen durch Sonnenschutzbrillen<br />
mit 500/o bis 75~/o oder noch stärkerer Absorption das .<br />
Leuchtdichteniveau in den günstigsten Bereich gebracht werden.<br />
Dies würde aber nichts nützen, wenn das Sehvermögen durch<br />
andere Eigenschaften der Brille wieder verschlechte.rt würde.<br />
Wenn man einen Fehlsidltigen, zum Beispiel einen Kurzsichtigen<br />
oder Alterssichtigen, auf beste Sehsdlärfe ko.rrigiert, ist es<br />
eine Selbstverständlichkeit, daß die Brille geschliffene und genau<br />
auf ihre optischen Abbildung-seigenschaften k'on.trol!ierte Gläser<br />
hat und fachmännisch angepaßt wird. Genau dieselbe Forderung<br />
muß auch eine Sonnenbrille erfüllen, die ihrem Träger bestes<br />
Sehvermögen vermitteln soll. Gleichgültig ob mit dieser Brille<br />
eine Refraktionskorrektur verbunden ist oder nicht, -müssen die<br />
Gläser stets geschliffen und auf ihre optischen Eigensdlaften<br />
kontrolliert sein. In der Masse gefärbte Gläser kann man dann<br />
verwenden, wenn keine oder nur eine geringe Korrektion von<br />
Fehlsidltigkeit notwendig ist. In allen anderen Fällen sind Uberfanggläser<br />
oder Gläser mit aufgedampften Schichten erforderlich,<br />
da sonst zwischen Mitte und Rand des Glases zu starke Unterschiede<br />
in der Absorption auftreten.<br />
Die Farbe der Sonnenbrillengläser in der Durchsidlt spielt<br />
gegenüber den beiden bisher genannten Forderungen nur eine<br />
sekundäre Rolle, da das ridltige Erkennen feinster Farbunterschiede<br />
und die Aufrechterhaltung der im Sonnenlidlt bestehenden<br />
Farbverteilung nur-ausnahmsweise bec;ieutsam ist. Am besten<br />
entsprechen zweifellos Sonnensdlutzgläser, bei denen die spektrale<br />
Absorption im g-esamten sichtb-aren Gebiet annähernd konstant<br />
bleibt. Solche Gläser haben meistens einen bräunlidlen Ton,<br />
der auch kosmetisdl günstig wirkt. Aber selbs-t Gläser, welche<br />
bestimmte Wellenlängenbereiche aus dem sidltbaren Spektrum<br />
aussondern - wie die Neophangläser -, sind nicht grundsätzlich<br />
abzulehnen1 sie können soga,r in bestimmten Fällen, wie zum<br />
Beispiel beim Erkennen der roten Tonnen in der grühen See,<br />
einen gewissen Vorteil bringen. Die besonders in den USA verwendeten<br />
stark g:rün gefärbten Brillengläseir (amerikagrün, polargrün)<br />
sind auch nur dann bedenklich, wenn es auf feinste Farbuntersch_eidungen<br />
ankommt.<br />
Bei jeder Sonnenschutzbrille sind außerdem die Absorptionseigenschaften<br />
im unsidltbaren Strahlungsbereich zu beachten.<br />
Ultraviolettstrahlung mit einer Wellenlänge unter 3,15 nm erregt<br />
Bindehautentzündung. Solche Strahlung darf also das Brillenglas<br />
auf keinen Fall passieren. Das langwellige Ultraviolett kann zwar<br />
keine Augenschäden hervorrufen; eine Absorption dieser Strah-<br />
Jung ist aber vorteilhaft, weil sie eine manchmal störende Fluoreszenz<br />
der Augenlirise· bewirkt. Die Ultrarotstrahlung ist in<br />
unseren Breiten ebenfalls ungefährlich. Allerdings ist zu bedenken,<br />
daß die vom Brillenglas durchgelassene Ultrarotstrahlung<br />
unangenehme Erwärmung der Augenlider und ihrer Umgebung<br />
hervorrufen kann. Damit diese Wärme abgeführt werden kann,<br />
darf die Fassung nicht zu eng am Gesicht anliegen.<br />
Aus den hier gemachte'n Ausführungen ergibt sich, daß .auch die<br />
Sonnenbrille mH Oberlegung hergestellt und ausgewählt werden<br />
muß, wenn sie ihren Zweck erfüllen soll. Die billige, lediglich<br />
Lidlt ·und unsidltbare Strahlung absorbierende Brille ist dann,<br />
und nur dann am PI.atze, wenn Blendsdlmerzen, Lichtsdleu, Lidkrampf,<br />
Pupillenkrampf usw. bekämpft werden sollen. Kommt es<br />
aber in heller Beleuchtung auf beste Seheigenschaften an, so<br />
lieg.t bei der Sonnenbrille das gleiche Problem vor wie bei jeder<br />
Korreklionsbrille für Fehlsichtige; es dürfen nur geschliffene und<br />
genauestens kontrollierte Gläser benutzt werden.<br />
KiJnsf/ich, Beteuchlung<br />
im tnnenraum<br />
relafiYer J.euchldichfenunlerschied<br />
Natürliches Tageslicht<br />
im Freien an trüben Tagen<br />
ä-4-~------------------.AXI<br />
• Sonnenbeschienene Stro/Je<br />
Q<br />
...<br />
c,l_ .,. ___:_~~QQ.';~~~;22:22'.!QQ~<br />
0-<br />
Abhängigkeit der gerade noch erkennbaren relativen Leuchtdichteuntersdiiede<br />
(Kontraste). von der Gesidltsfeldleudltdidlte<br />
(Adaptationsleuchtdichte) in Apostilb (asb).<br />
Die Unterschiedsempfindlichkeit des menschlichen Auges steigt<br />
mit wachsender Adaptationsleuchtdidlte-bis zu rund 100 asb stark<br />
an, · die doppelt 5Chraffierte Fläche der Abbildung, welche die<br />
qicnt erkennbaren Kontraste darstellt, wird rasch kleiner. Infolge<br />
der eintretenden Blendung wird aber oberhalb 104 asb (10 000<br />
Apostilb) die Unterschiedsempfindlichkeit wieder bedeutend herabgesetzt.<br />
Durch das Tragen einer Sonnensdlutzbrille mit SO 0/o<br />
Absorption kann in diesem Bereidl die Untersdliedsempfindlichkeit<br />
um die einfach sdlraffierte Fläche verbessert werden. Am<br />
Strand und auf Sdlneefeldern ist der gleidle Effekt mit stärker<br />
absorbierenden Gläsern erreichbar (in der Kurve nicht dargestellt).<br />
16 e,/ll!JelU)fllikel Heft 5/<strong>1955</strong>
Die moderne Blendschutzbrille<br />
Verschiedene Veröffentlichungen der letzten Zeit in der Fachpresse<br />
legen überzeugend dar, inwiefern heutzutage das Problem<br />
der Blendschutzbrillen ganz anders liegt als vor Jahrzehnten.<br />
Die Anforderungen, die an die Gläser solcher Brillen gestellt<br />
werden, sind außerordentlich gestiegen, und wenn man<br />
die Bedingung einbezieht, daß auch Brillen mit Korrektionswirkung<br />
stärkeren Ausmaßes mit einem einwandfreien Blendschutz<br />
kombiniert werden müssen, dann kann dem nur eine aufgedampfte,<br />
absorbierende Schicht oder Uberfangglas entsprechen.<br />
Denkt man an Doppelfocusgläser und andere Sonderfälle, dann<br />
können allein solche Sdlichten jegliche Forderung im Hinblick auf<br />
gleichmäßige quantitativ abgestimmte Wirkung über die ganze<br />
Glasfläche hinweg erfüllen.<br />
Dies trifft auf die Perfa-Color-Gläser der Firma G. RODEN<br />
STOCK, München 5, in vollem Maße zu. Diese Gläser tragen<br />
einen im Hochvakuum aufgedampften Oberzug aus mehreren<br />
Schichten, dessen Aufbau durch eine Reihe von Patenten geschützt<br />
ist. Die Schichten bestehen teils aus absorbierenden<br />
Substanzen, die die Lichtschwächung bedingen, teils aus farblosen<br />
Stoffen; in diesen Schichten entstehen dank ihrer sorgfältig abgestimmten<br />
Dicke Interferenzfarben, die das Äußere der Perfd<br />
Color-Gläser beeinfluss,en. So erscheint die Rückseite tiefviölett,<br />
so daß Spiegelungen von hinten her weitgehend abgeschwächt<br />
werden und das Auge nicht stören. Die Vorderseite erscheint<br />
in einem warmfarbenen, unauffälligen, angenehmen Ton. Gleichzeitig<br />
sichern die äußeren Schichten eine große Härte und volle<br />
Unverletzlichkeit des gesamten aufgedampften Uberzuges.<br />
Die absorbierenden Schichten sind so aufeinander und mit den<br />
OberflächenschidJten abgestimmt, daß sie alle Gegenstände in<br />
ihren natürlichen Farben zeigen, so daß auch feine Nuancierungen.<br />
gut erkannt werden können. AusgesprodJene Farbverfälschungen<br />
sind auf alle Fälle unmöglich. Insgesamt werden alle Farbtöne<br />
ein wenig nach der warmen Seite hin verschoben, was angenehmer<br />
vermerkt wird als beispielsweise ein bläuli-cher, kalt<br />
wirkender Ton. Indessen gewöhnt sich nadJ wenigen Sekunden<br />
das, Auge an den Blendschutz, und es nimmt die geringfügige<br />
Farbänderung dank seiner Umstimmung nicht mehr mit Bewußtsein<br />
wahr.<br />
Die Härte der aufgedampften SchidJt erlaubt, Perfa-Color-Gläser<br />
ebenso zu reinigen wie normale Brillengläser; auch eine<br />
derbe Behandlung schadet ihnen nicht mehr als einer polierten<br />
Glasfläche.<br />
Perfa-Color-Gläser gibt es mit zwei Absorptionswirkungen:<br />
.Color 500/o" schwächt das Licht auf die Hälfte, ,,Color 75 0/o"<br />
auf ein Viertel. Die erstere befreit also die größten vorkommenden<br />
Helligkeiten von der unangenehmen Blendung. Die Type<br />
„75" drückt diese Lichtfülle in den Bereich der besten Sehschärfe<br />
herab und ist deshalb für jede verantwortungsvolle, die gesamte<br />
Sehschärfe beansp.ruchende Tätigkeit bei hellster Beleuchtung<br />
zu bevorzugen. .<br />
Ein wesentlicher Vorteil der Perfa-Color-Gläser besteht darin,<br />
daß dies.e SchutzsdJicht auf speziellen Gläsern audJ der kompliziertesten<br />
Arten aufgebradJt werden kann, auf Zweistärkengläser<br />
.Ardis" und vor allem auf .Rodagic" und .Rodasin", jene<br />
Gläser mit eingeschmolzenen Nahteillinsen. Denn das Aufdampfen<br />
und die Wirkung dieser Color-Schicht ist von dem tragenden<br />
Glas völlig unabhängig, sofern das Glas' nur die mit dem Aufdampfen<br />
verbundenen geringfügigen mechanischen und thermtschen<br />
BeansprudJungen verträgt, die weit unter. denen des Einschleifens<br />
liegen. Neben diesem Vorteil der aufgedampften<br />
SdJi-chten, auch auf Gläsern nach abseitigen Rezepten ohne<br />
wesentliche Mehrkosten aufgebracht werden zu können, sollten<br />
die Perfa-Color-SonnensdJutzbrillen ohne geometrische Wirkung<br />
nicht vergessen werden: sie sichern dem normalen Auge volle<br />
Sehschärfe auch dank der erstklassigen Bearbeitung der Glasflächen.<br />
Jedenfalls sind RODENSTOCK-Perfa-Color-Gläser überall<br />
dort zu bevorzugen, wo sorgfältige Korrektur von Refraktionsfehlern<br />
und ein in jeder Hinsicht befriedigender 13lendschutz<br />
vonnöten sind.<br />
Dr. Ing. H. Naumann<br />
<strong>Der</strong> Hausarzt rät: Sonnenbrillen richtig wählen!<br />
(Au• ,,Das Neue Blatt", Hamburg)<br />
Unser Sehorgan besitzt mit de-r Regenbogenhaut einen natürlichen<br />
Schutz gegen Lichteinflüsse. Dieser wie die Blende eines<br />
Fotoapparates wirkende Teil des Auges reagiert mit der Erweiterung<br />
oder Verengung der Pupille. Dennoch sind in bestimmten<br />
Fällen - besonders im Frühjahr - Sonnenbrillen nicht zu<br />
entbehren. Abgesehen von der besonders intensiven Lichtwirkung<br />
in Höhenlagen, üben auch die nach langer Winterzeit erstmalig<br />
auf den MensdJen einwirkenden Sonnenstrahlen. einen vermehrten<br />
Reiz aus, der bei besonderer Empfindlichkeit zu Reizung und<br />
Entzündung von Haut und Schleimhäuten führen kann. Eine<br />
wirklich einwandfreie Schutzwirkung ist aber abhängig von der<br />
Qualität der Sonnenbrille, d. h . . der Absorptionsfähigkeit der<br />
Gläser. Diese Tatsache erfordert die vorherige Beratung durch<br />
den Arzt oder Optiker.<br />
vorteilhaft mit der<br />
Spezialtastatur für<br />
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Die Spezialtastatur der OLYMPIA<br />
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werden durch die Spezi a l t a s tat u r eingespa rt.<br />
Ausführliche Druckschriften sendet Ihnen<br />
0 L Y M P I A W E R ;K E A G.<br />
WlLHELMSHAVEN<br />
Künstliche Augenlinse besiegt den grauen Star<br />
Von Helmut Polte, Stuttgart<br />
Auf der am 23. und 24. April in Erlangen stattgefundenen<br />
Tagung der BayI. Augenärzte-Vereinigung hat der Leiter und<br />
Direktor der Erlanger Universitäts-Augenklinik, Professor Dr.<br />
Eugen Schreck, die künstliche Augenlinse, die den grauen Star<br />
besiegt, demonstriert. An einem linsenlosen Auge eines seiner<br />
Klinikpatienten zeigte er di@ Möglichkeit, die menschliche gewachsene<br />
Augenlinse (Kristall-Linse genannt), die sich unmittelbar<br />
hinter der Iris befindet, durch eine in der vorderen Augenkammer<br />
eingesetzte Speziallinse zu ersetzen und einzuheilen,<br />
um: so dem Patienten sein Sehvermögen wiederzugeben. Es wird<br />
nun durc;h diese neue Speziallinse in der Vorderkammer des<br />
Auges das Absacken des optischen und geometrischen Mittelpunktes<br />
der Linse aus der optischen Achsenlage vermieden.<br />
Bilder, die der Patient durch diese neue . künstliche Augenlinse<br />
aufnimmt, sind optisch einwandfrei, nicht verzerrt, und derselire<br />
kann das Auge nach allen Seiten normal bewegen und stellen.<br />
Die Sehschärfe bei den operierten Patienten ist normal oder nur<br />
schwach reduziert. Die neue Speziallinse, welche eine Mikroausführung<br />
darstellt, wurde in Zusammenarbeit mit dem tedJnischen<br />
Leiter und Optiker der Firma Müller-Welt GmbH, Stuttgart,<br />
Helmut Polle, entwickelt und gefertigt. Diese künstliche .<br />
Vorderkammerlinse ist nun soweit ausgereift, daß jetzt Operationen<br />
systematisch durchgeführt werden können. Sie dient vor<br />
allem als Ersatz für die durch den grauen Star getrübte Linse;<br />
aber auch bei starker Fehlsichtigkeit gibt die neue Augenlinse<br />
die volle Sehkraft zurück. Um den Dioptrienwert der Vorderkammerlinse<br />
mögJi.chst genau dem Brechungszustand des, zu<br />
korrigierenden Auges anzupassen, sind wissenschaftliche optische<br />
Umrechnungstabellen vorgesehen. Diese neue Vorderkammerlinse<br />
wird in verschiedenen Dioptrienwerten benöti.gt und die Kenn„<br />
zeichnung wird ähnlidl wie beim Brillenglas sein. Gegenüber<br />
dem dicken Starbrillenglas, das eine außerordentlidJ. starke Netzhautbildvergrößerung<br />
zeigt, wird durch Aufhebung des Scheitelabstandes<br />
vom Starbrillenglas zur Hornhaut das Netzhautbild<br />
mit der künstli.chen Augenlinse wieder normal gestellt. Das reizlose<br />
Einpflanzen von künstlichen Augenlinsen in die Vorderkammer<br />
des Auges bedeutet also einen großen Fortschritt der<br />
medizinisch-optischen Technik.<br />
....<br />
N<br />
0<br />
&/ugenq,IJket. Heft 5/1 955 17
LOTEN<br />
Von Bernhard Gorges; staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong> und Fadloberlehrer<br />
an der Fachschule für Optik und Fototedlnik zu Berlin.<br />
Löten ist eine sehr alte Kunst, die die alten<br />
Ägypter bereits verstanden. Die Griedlen<br />
und später die Römer haben sie übernommen.<br />
Ein in Kärnten bei Ausgrabungen gefundenes<br />
Bronzeschwert aus der Zeii von<br />
1000 vor Chr. zeigt am Griff eine helle<br />
Naht, die von einer sauber ausgeführten<br />
Lötung mit einem hellen Metall herrührt. In<br />
einem Buch in arabischer Schrift aus dem<br />
12. Jahrhundert werden eingehend Hart- und<br />
Weichlötungen beschrieben. Man benutzte<br />
bereits damals etwa die gleichen Mittel zum<br />
Li.iten wie in dt!r Gegenwart. Heute sind<br />
Löten und ein ähnliches Arbeitsverfahren -<br />
das Schweißen - so selbstverständlich und<br />
in der Technik des 20. Jahrhunderts nicht<br />
mehr fortdenkbar,. besonders nicht in den<br />
metallveraxbeitenden Berufen. <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />
verwendet das erstere Verfahrendas<br />
Löten. Zweifellos gehört das Löten,<br />
insbesondere das Hartlöten, zu den am<br />
häufigsten vorkommenden Reparaturarbeiten<br />
in der Augenoptik. Die Kunst des<br />
Lötens stellt wegen, der Mannigfaltigkeit<br />
der Bruchstellen bei Reparaturen an Metallfassungen<br />
oft sehr große Anforderungen an<br />
die Geschicklichkeit des <strong>Augenoptiker</strong>s.<br />
Diese notwendige Geschick.lidlkeit kann in<br />
erster Linie nur in jahrelanger Werkstatttätigkeit<br />
erworben, aber auch gefördert<br />
werden durch die Beschäftigung mit den<br />
werkstattechni-sdien und technologischen<br />
Fragen, die sich in diesem Zusammenhange<br />
ergeben. So soll auch diese Betrachtung<br />
über das Thema „Löten• i::Iiazu dienen, das<br />
Wissen über das „Löten" zu vertiefen und<br />
neue Anregungen zu vermitteln.<br />
schiedlich intensiv. Normalerweise erhält<br />
man eine Legierung nur durch Mischen<br />
von mindestens zwei fltlsslgen Metallen.<br />
Dagegen ist bei der Herstellung einer<br />
Oberflächenlegierung während des Lötvorganges<br />
nur eln flüssig gemachtes Met.all<br />
- nämlich das Lot - nötig. Diese Oberflächenlegierung<br />
kommt aber nur bei richtiger<br />
Temperatur, auf die später noch eingegangen<br />
werden soll, zustande. Bei zu<br />
niedriger Löttemperatur .kleben• die zu<br />
verbindenden Teile nur aneinander und<br />
bilden keine dauerhafte Verbindung. Auch<br />
reichlich Lot, d. h. eine zu starke Lotsddcht<br />
macht die Lötung nich.t haltbarer, wie vielf.ach<br />
angenommen wird. Wenig Lot ergibt,<br />
besser gesagt, die richtige und geringste<br />
gerade notwendige Lotdicke, die größte<br />
Haltbaxkeit der Lötung, weil dann auch das<br />
Lot mit in die Legierungsschicht einbezogen<br />
wird (Abb. 1).<br />
Die Vorgänge beim Löten<br />
Was versteht man unter .Löten"? Dem<br />
jungen <strong>Augenoptiker</strong> . wird sicherlich die<br />
Beschreibung der Reihenfolge der Arbeitsgänge<br />
nicht schwer fallen, dageg,en aber die<br />
Erklärung des Begriffes .Löten•. Man verßen<br />
und das Thermitdruck.schweißen) und<br />
das Schmelzsdlwei.Ben (Autogen-, Lichtbogen-<br />
und Thermitgießsdiweißen).<br />
Welche Vorgänge spielen sidl beim Löten<br />
ab1 Es setzt sich in Fachkreisen immer<br />
mehr die Ansicht durch, daß beim Löten<br />
eine Oberflächenlegierung entsteht. Man<br />
muß sich diesen Legierungsvorgang etwa<br />
so vorstellen: Das flüssige Lot benetzt<br />
nicht nur das zu lötende Metall an der<br />
Lötstelle, sondern löst es auch etwas auf,<br />
wobei sich die aufgelösten Teile im flüssigen<br />
Lot ru;ich den Gesetzen der Difussion<br />
(Ausbreitung) verteilen. Dieses Mischen<br />
von Metallen bezeichnet man als Legieren.<br />
Die Oberflächenlegierung ist bei den verschiedenen<br />
Metallen und Lötarten unter-<br />
Teil I Teil II Teil I Teil II Teil I Teil II<br />
A<br />
Lot<br />
Legierung Lot Legierung<br />
Legierung<br />
B<br />
C<br />
Abbildung 1: Schematische Darstellung einer Lötung<br />
A. schlechte Lötung - B. l!-ormale Lötung - C. ideale Lötung<br />
Man unterscheidet nach ihren Schmelzpunkten<br />
zwei Hauptgruppen von Loten, die<br />
recht unterschiedliche Eigenschaften und·<br />
Verwendungsmöglichkeiten aufweisen:<br />
1. Die Weidllote. Sie haben einen<br />
·s~elzpunkt, der unter 330° C liegt, dem<br />
Schmelzpunkte des Bleis. Ihre Bezeichnung<br />
rührt von der Tatsache her, daß man diese<br />
leimt schmelzenden Lote in der Hauptsache<br />
für Lötungen an den .weichen" Metallen<br />
wie Blei, Zinn und Zink verwendet und<br />
sie aus solchen Metallen hergestellt sind.<br />
Lötungen mit „Weichlot• bezeichnet man<br />
deshalb auch als Weidllötungen. Wegen<br />
der wenig intensiven Oberflächenlegierung<br />
Die Einteilung der Lote<br />
haben Weichlötungen audl nur eine geringe<br />
Festigkeit pro Flächeneinheit. Will<br />
man die gesamte Festigkeit steig.ern, so<br />
geht das nur unter Herstellung breiterer<br />
Lötnähte. Die· Festigkeit, d. h. der mechanische<br />
Widerstand gegen Stoß, Zug und<br />
Druck wird zwar größer, die Lötstelle aber<br />
ebenfalls größer und auJfälliger. Für Brillenlötungen<br />
sind aus di-esen Gründen<br />
Weichlötungen nicht geeignet.<br />
2. Die Hartlote. Bedingt durch ihre Zusammensetzung<br />
haben sie einen Schmelzpunkt,<br />
der ·über 500° C liegt. Die Bezeichnung<br />
„Hartlot• ergibt sich aus der Verwendung<br />
für die „härterenM Metalle, wie<br />
Sickerlot<br />
steht unter . Löten• das Verbinden von oc.<br />
zwei oder mehreren Teilen aus gleichen 350" r----r.:-:-::-:-:"":',....-:-:--:----r-r:-:in-r~-:-:-r::-:-..-:~r-~/ -...,.~"""'"-.,...,.-r-.-,.,....---•<br />
oder auch verschiedenen Metallen bzw. . •••.:::. •. '• ! • •, .~ •, ' I•'• •• :•. •.-.: ••• :.!1,,· • • ••<br />
Legierungen mit Hilfe eines anderen, be- 327- ::~: ~•.:•. ::r:; .': flüssig ~=::<br />
sonders dafür geeigneten Metalles oder<br />
MD etaLl~~temischechs_ (hLegierunbg)_-:- demT Lote. 300 t---~ ..... ~~r.::,.:.::--:--:t.~:-::-~F.~ ..:.;<br />
;_.;. .. f~·.-:. ~-:~_•: .. .:'l".:<br />
..... : ;.: .:.:"' ·:!!~:- :,:- :_:=- 1 ..; :.-:.-1 , i,.:;.:;;..:.~:.f-::.:.:.:.!..;~.I,! •• ":.. ,. •":" ••_.:.<br />
as o en ges 1e t stets e1 emer empe-<br />
·········•, ,~ ..-...<br />
,:.. :~ .. •:: :-~.•: :••• :. :,:,:~ : ~ •/ :..!,"'..•~• ,••••<br />
:;. .· --1<br />
ratur, die niedriger ist als die Schmelz- • • •. •:.,·. :•;: ~;.: ' ::·· /:: :• ' • ••; ;_<br />
temperatur der zu verbindenden Metalle. :iso t----t:-~~~~~~~~i:::::-l~-:-:-:-:-+~ -:-:i-:-~~.;.,.;+.~T.~i,;..;-:"""!'~:+,:.,.:..,.:..--1<br />
Dem Lote fällt die Aufgabe zu, sich im<br />
• ·:,:·:: ·:•;~• ~;:;;;,~.';:<br />
flüssigen Zustande, d. h. durch l;linfließen,<br />
mit den erhitzten Metallen mechanisch zu 200<br />
verbinden. Nach dem Erkalten bilden die<br />
Metallteile ein fest zus·ammengefügtes<br />
Werkstück.. Alle Metalle bis auf wenige 150 ---,-:~~~~~~~~~~~~~'i'-~~~~~~+7'"'~~""""""'-,..--1<br />
Ausnahmen (Wolfram und Magnesium) 1<br />
lassen sich gut löten. Aluminium ist .schwer<br />
lötbar. Als Lot eignet sich jedes Metall<br />
bzw. jedes Metallgemisch, wenn es leichter 100 t---;,~~~~~~~~~~~~~...,.~~~~~?",""'~"'",,11,,"'.:"'""""~'r.-t<br />
schmelzbar ist als die zu lötenden Metalle<br />
und die erforderten Eigenschaften aufweist.<br />
W,ährend also beim Löten ein Lot als Verbindungsmetall<br />
nötig ist, verbinden sich<br />
beim Sdlweißen die Metallteile direkt im<br />
flüssigen Zustand an der Lötstelle. Man<br />
unterscheidet beim Schweißen zwei Hauptgruppen:<br />
das Druckschweißen (Hammer<br />
90 80 70 60 so 40 30 20 10<br />
10 20 30 40 so 60 70 80 90<br />
schweißen, elektrisches Widerstandsschwei-<br />
18 6'/ugencp/U{el Heft 5/1 955<br />
Abbildung 2: Schaubild der Zinn-Blei-Legierungen<br />
-232<br />
-182<br />
1000/o Zinn<br />
s D/o Blei
Messing, Bronze und andere Kupferlegierungen,<br />
für Nidcel und Nidcellegierungen<br />
sowie für Edelmetalle, d. h. für alle Metalle<br />
und Metallegierungen, die einen Schmelzpunkt<br />
über 600° C haben. Das Löten mit<br />
Hartloten nennt man deshalb Hartlöten.<br />
Hartgelötete Gegenstände haben an der<br />
Lötstelle - im Vergleich mit Weichlötungen<br />
- eine erheblich größere Festigkeit<br />
und Härte, die durch die intensivere Oberflachenlegierung<br />
an der Lötstelle bedingt<br />
ist. Auch die Wärmefestigkeit und die chemlsdle<br />
Widerstandsfähigkeit (Korrosionsbeständigkei<br />
t) sind bedeutend größer. Eine<br />
Hartlötung, richtig und fachmännisch durchgeführt,<br />
ist immer unauffälliger als eine<br />
Weichlötung. Trotz kleinerer Lötflächen ist<br />
die Lötung haltbarer, Deshalb werden Brillen<br />
und dergleichen nur hartgelötet.<br />
Die Weichlote<br />
1. Zinnlot. Es ist das bekannteste und<br />
gebräuchlichste Weichlot, eine Legierung<br />
aus Zinn (Sn) und Blei (Pb). Es läßt sich in<br />
allen Mischverhältnissen legieren. Wenn<br />
zwar der <strong>Augenoptiker</strong> nicht übermäßiq<br />
viel mit Weichlötungen zu tun hat, so muß<br />
er doch auch dieses Arbeitsverfahren kennen<br />
und beherrschen.<br />
Bekanntlich schmilzt Blei bei einer Tem-<br />
Benennung<br />
Kurzzeichen<br />
peratur von 3'1!1° C, Zinn schon bei 232° C.<br />
Si-e gehen dabei - wie alle Metalle -<br />
direkt vom festen in den flüssigen Aggregatzustand<br />
über; bei der Abkühlung entsprechend<br />
umgekehrt. Die Zinn-Bleilegierungen<br />
haben - wie einige andere Legierungen<br />
- auch keine scharfe Abgrenzung<br />
des Schmelzpunktes, sondern einen sogenannten<br />
„breiigen" Zwischenzustand, bis<br />
auf eine Ausnahme, die bei einem bestimll;lten<br />
Mischverhältnis eintritt. Dieses ist bei<br />
einer Legierung von 650/o· Zinn und 350/o<br />
Blei der Fall. Eine solche „eutektlsche" Legierung<br />
ist als „Eutektikum" besonders<br />
leichHlüssig. Man verwendet das Zinn-Blei<br />
Eutektikum als Sickerlot zum Ausgießen<br />
von -Rippen und Fugen. Sickerlot schmilzt<br />
bei 182° C. Diese Temperatur ist gJeichzeitig<br />
die untere Temperaturgrenze des breiigen<br />
Zwischenzustandes sämtlicher Zinn<br />
Bleilegierungen. Man bezeichnet sie als<br />
den Schmelzpunkt solidus. Die obere Temperaturgrenze<br />
- der Schmelzpunkt liquidus<br />
- richtet sich nach dem Mischverhältnis<br />
der Sn-Pb-Legierung. Bei einem Zinnanteil<br />
kleiner als 650/o liegt der Schmelz-<br />
-punkt liquidus zwischen 327° C (reines<br />
Blei) und 182° C, und bei einem Zinnanteil<br />
über 650/o steigt die obere Temperaturgrenze<br />
von 182° C bis auf 232° C (reines<br />
Zinnlote<br />
Löt- Schmelz- Dichte<br />
Zusammensetzung<br />
temperatur<br />
punkt<br />
in<br />
liquidus<br />
Sn Sb Pb in °C in° C g/cm 8<br />
Zinnlot 8 LSn 8 8 0,5 Rest 3<strong>05</strong> 310 10~<br />
Zinnlot 25 LSn 25 25 1,7 Rest 257 275 9,8<br />
Zinn) an. Die Abbildung 2 zeigt diese zusammenhänge<br />
in einem Diagramm.<br />
Man hat also die Möglichkeit, durch eine<br />
Veränderung der Zusammensetzung des<br />
Zinnlotes gewisse Eigenschaften zu verändern<br />
und zwar nicht nur den Schmelzpunkt,<br />
sondern auch die Härte und die<br />
Festigkeit. Die größte Härte wird bei einem<br />
Zinngehalt von 80 bis 900/o erreicht. Wegen<br />
der Giftigkeit des Bleis darf bei Lötungen<br />
an Eßgeräten und Gefäßen ('Z, B. Konservendosen),<br />
die zur Aufnahme von Nahrungsmitteln<br />
dienen, bei denen die Lötnähte<br />
mit den Nahrungsmitteln in Berührung<br />
kommen, aus gesundheitlichen Rüdesichten<br />
der Bleianteil 100/o nicht überschreiten.<br />
Den ungefähren Zinnanteil eines<br />
Zinnlotes kann man bei einiger Erfahrung<br />
schätzen, wenn man die Lotstange an das<br />
Ohr hält und sie dann biegt. Das Lot<br />
knistert dabei um so mehr, je größer der<br />
Zinnanteil ist. In nachstehender Tabelle<br />
sind einige Zinnlote, ihre Zusammensetzung,<br />
Schmet.ztemperatur, spezifische Dichte<br />
und Verwendung angegeben. Zinnlote und<br />
auch andere Lote sind durch den Deutschen<br />
Industrie Normenausschuß, abgekürzt DIN,<br />
genormt. Das Ergebnis solcher Normungen<br />
findet man in den Normblättern, z.B. über<br />
Zinnlote in DIN 1707.<br />
Verwendung<br />
Flammenlötung<br />
• Zinnlot 30 · LSn 30 30 2,0 Rest 249 262 9,6 g-robe Klempnerarbeiten<br />
Zinnlot 33 LSn 33 33 2,2 Rest 242- 255 9,5 Zinkbleche u. verzinkte BI.<br />
Zinnlot 35 LSn 35 35 2,3 Rest 237 250 9,5<br />
Zinnlot 40 LSn 40 40 2,7 Rest 223 240 9,3<br />
Messing und Weißbleche<br />
Zinnlot SO LSn 50 so 2,3 Rest 200 220 8,8 Messing<br />
Zinnlot 60 LSn 60 60 3,2 Rest 185 190 8,5 leicht schmelzende Metalle<br />
Zinnlot 90 LSn 90 90 1,3 Rest 219 220 7,5 Nahrungs behäl te-r<br />
Anmerkung:<br />
Pb = Blei, Sb = Antimon, Sn = Zinn<br />
Zinnlote haben - wie aus der Tabelle<br />
ersichtlich - im allgemeinen einen geringen<br />
Antimonanteil als härtenden Zusatz.<br />
Die Angabe der Dichte - des Einheitsgewichtes<br />
kann dazu dienen, die Art und Zusammensetzung<br />
eines unbekannten Zinnlotes<br />
in einfacher Weise zu bestimmen. Man<br />
wiegt das Stüdc Lot und legt es anschließend<br />
in eine Glasmensur, in die das zu<br />
prüfende Stüdc völlig hineinpaßt und die<br />
vorher g.anz mit Wasser gefüllt war. Man<br />
fängt das überlaufende Wasser auf und<br />
bestimmt das Gewicht oder sein Volumen.<br />
Dieser Wert ist gleichzeitiq das Volumen<br />
des zu bestimmenden Zinnlotes. Hat man<br />
beispielsweise das Gewicht des Lotes mit<br />
31' g bestimmt und die verdrängte Wassermenge<br />
mit 3,5 g, d. •h. das, Volumen 3,5<br />
cm 3 , so gibt das Verhältnis Gewicht =<br />
31 g zu Volumen = 3,5 cm 3 den Wert 8,86.<br />
Das Einheitsgewicht - die spezifische<br />
Dichte - beträgt in diesem Falle 8,8. Es<br />
handelt sich laut Tabelle um das Zinnlot<br />
LSn SO.<br />
2. Spezialweichlote, auch Schnellote genannt,<br />
sind nicht genormt. Sie ha·ben einen<br />
Schmelzpun~t, der unter 100° C liegt. Es<br />
sind also sehr leichtflüssige Legierungen,<br />
die außer Blei und Zinn, Zusätze an Wismut<br />
und oft auch an Kadmium haben. Man<br />
verwendet sie u. a. für Lötungen, die keinerlei<br />
Belastungen ausgesetzt sind, z.B. an<br />
Schaltungen in der Schwachstrom-Elektrotechnik,<br />
für Sicherungen von Sicherungsanlagen,<br />
deren Kontakte niit SchneUot.gelötet<br />
sind und bei Uberschreitung eines bestimmten<br />
Temperaturpunktes schmelzen oder in<br />
der Diamantschleiferei für das Einkitten<br />
von Diamanten, deren Flächen geschliffen<br />
werden sollen. Nach dem Fertigschliff der<br />
Fläche kann bei Verwendung von Woods<br />
Metall bei einer Erwärmung von nur 60° C<br />
Legierung<br />
Spez.ialweichlote (Schnellote)<br />
die Umkittung, das Umlöten, vorgenommen<br />
werden. <strong>Der</strong> Diamant sitzt dann im Woods<br />
Metall nach der Abkühlung besonders -fest,<br />
weil das Legierungsmetall Wismut als einziges<br />
Met-all die Eigenschaft hat, sich bei<br />
einer Abkühlung -auszudehnen. Nachstehende<br />
Tabelle gibt eine Ubersicht über<br />
einige Schnellote, die meist in Drahtform<br />
im Handel zu haben sind, aber auch in<br />
flüssiger Form, d. h, besser gesagt .als Pulver<br />
mit pasteartigem Flußmittel vermengt<br />
(Siedlote).<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
Zusammensetzung in Prozenten<br />
Schmelz-<br />
Blei Zinn<br />
punkt<br />
IKadmiuml Wismut<br />
Pb 1 Sn Cd Bi in °C<br />
Woods-Metall 25 12,5 12,5 so 60,5<br />
Lipp9witz-Metall 26,7 13,3 10 so 70<br />
Lichtenberg-Met-all 30 20 0 so 92<br />
Roses-Metall 25 25 0 so 94<br />
Newton-Metall 31 19 0 so 94,5<br />
&/~ Heft S/19SS 19
Gesellen- und Meisterprüfungen im Innungsbezirk Dortmund-Arnsberg<br />
Die Berichte über Gesellen- und Meisterprüfungen im <strong>Augenoptiker</strong>handwerk<br />
vermitteln allen Kollegen einen sehr guten<br />
Uberblidc über den Stand der beruflichen Ausbildung. Eine<br />
Veröffentlichung der Prüfungsaufgaben gibt darüber h:inaus<br />
unseren Lehrlingen, Gesellen und ander~n Berufskollegen die<br />
Möglichkeit, sich selbst fachlich zu prüfen, in Ubungi zu bleiben,<br />
sich mit manchen Berufsfragen wieder zu befassen und so seine<br />
Fachkenntnisse zu festigen oder zu ergänzen.<br />
Zu den d-iesjährigen Frühjahrsprüfungen hatten sich 20 Prüflinge<br />
gemeldet. (10 Gesellenpriiflinge und! 10 Meisterprüflinge.)<br />
A. Gesellenprüfung<br />
Die Lehrlinge besuchten während ihrer Lehrzeit die <strong>Augenoptiker</strong>-Fachklasse<br />
an der Berufs- und Fachschule in Dortmund.<br />
Dadurch waren für alle Lehrlinge in fachtheoretischer und allgemeinbildender<br />
Hinsicht gleiche Ausbildungsvoraussetzungen<br />
gegeben. •<br />
Verlangt wurde von den Prüflingen eine fachpraktische Arbeit<br />
und die Lösung und Beant wortung einer Anzahl fachtheoretischer<br />
und allgeni,eintheoretischer Fragen und Aufgaben.<br />
1. Die fachpraktischen Arbeiten:<br />
a) Anfertigung einer Nidcel-Seitenstegbrille aus Rohmaterialien.<br />
Mittenabstand der Gläser: 66 mm, Scheibengröße:<br />
44 mm, anatomische Form.<br />
In die Fassung waren einzuschleifen:<br />
R sph +4,0 = -l'- 1,0 zyl A 35°<br />
L sph +6,0 = 1,5 prdptr. Basis 90°<br />
bl Anfertigung einer Seitensteg-Beschlagbrille, 4 schraubig,<br />
Mittenabstand der Gläser: 64 mm, Gläsergröße: 42X38 mm,<br />
Randform pantoskopisch ..<br />
Gläs-er: .R: sph. -7,0 = zyl· -1,5 A 165°<br />
L: sph. __g,0<br />
c) Anfertigung des Mittelteils einer Zellhorn-Seitenstegbrille<br />
aus einer 4 mm starken Zellhornplatte. Randform und<br />
Gestaltung nach ,eigenem Ge·schm•dc.<br />
Die Arbeiten wurden in der <strong>Augenoptiker</strong>-Werkstatti der<br />
Berufsschule durchgeführt. Das Material ist von der Innung aus<br />
gemeinsam beschafft worden. Die drei Arbeiten mußten innerhaib<br />
von drei Tagen ferti~gestellt sein.<br />
2. Die schriftliche Prüfung<br />
Bei der Aufstellung der fachtheoretischen Aufgaben dienten<br />
als Richtschnur die „Fachlichen Vorschriften zur Regelung des<br />
Lehrlingswesens im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk•. Die schriftliche<br />
Prüfung wurde in dem Un,terrichtsraum der Berufsschule durchgeführt.<br />
I. Brillentechnik und Augenkunde. Zeit: 120 Minuten.<br />
1. Eine Rezeptangabe lautet: L und R sph +a,o dptr. Linkes Glas<br />
3 mm nach O Grad Tabo dezentrieren.<br />
a) Mache eine Anschauungsskizze und trage die optischen<br />
und geometrischen Mittelpunkte der Gläser ein.<br />
b) Warum muß das Glas dezentriert werden? (Ausführliche<br />
Beschreibung und Berechnung des Fehlers, der sich ergeben<br />
:würde, wenn das Glas nicht di!zentriert würde.)<br />
2. Auf ein Glas sph :+- 3,0 = zyl +0,5 A 40° wird ein zweites<br />
Glas sph -2,5 = zyl· --0,5 A 130° gelegt. Wekhe Gesamtwirkung<br />
ergibt sich und wie. heißt die Gesamtkombination?<br />
(~chriftlich!)<br />
3. Verordnung: sph +4,0 = 2 prdptr. Basis 90°<br />
Ist die Verordnung in eigener Werkstatt auszuführen, wenn<br />
Scheibe 42 gewünscht wird und das Rohglas 51 mm Durchmesser<br />
hat? (Rechnung!)<br />
4. Man beobach.tet, daß jemand sein Brillenglas (Minusglas)<br />
ganz nahe ans Auge heranbringt, um deutlicher zu sehen.<br />
Erklärung? Abhilfe?<br />
5. Beschreibe di!n gemischten Astigmatismus und benenne ejn<br />
Korrektionsglas.<br />
6. Man hat in der Werkstatt ein Nahglas sph +2,5 dptr. einzuschleifen.<br />
Das Glas ist mittels Probiergläser bei einem<br />
Leseabstand von 33 cm bestimmt. Das Auge ist für die<br />
Feme rechtsich.tig.<br />
a) Welches v,erfügbare Akkommodationsvermögen besitzt<br />
das Auge? ·<br />
b) Welchen Arbeitsbereich kann der Kunde mit dem Glas<br />
deutlich übersehen? (Akkoµlmodation wird voll ausgenutzt!)<br />
7. Untersch.eide kurz die Begriffe: Alterss.ichtigkeit und Ubersichtigkeit.<br />
8. Was versteht man unter einem Bildsprung? Wo tritt er auf?<br />
Bei welchen Arten von Zweistärkengläsern ist er am größten<br />
und warum?<br />
9. Welche Ursachen können vorliegen, daß ein Auge myopisch<br />
ist?<br />
10. Wir betrachten mit beiden Augen einen Gegenstand und<br />
haben doch nur eine Bildwahrnehmung im Gehirn. Wie erklärt<br />
sich das?<br />
11. Zeidme ein hypermetropisches Auge im Sdmitt (Achsenhypermetropie)<br />
und trage sämtliche optischen Werte und<br />
anatomischen Bezeichnungen in diese Schnittzeichnung ein.<br />
II. Geometrische und physikalische Optik, Instrumentenkunde.<br />
Zeit: 90 Minuten.<br />
1. Ein Lichtbündel fällt unter dem Winkel i 1 = 50° aus Luft<br />
(n = 1) auf eine Glasplatte (n = 1,5) und durch die G\äs•<br />
platte hindurch .in Wasser (n = 1,33). Wie groß ist der Aus•<br />
fallswinkel in Wasser und welche Ablenkung hat das Lichtbündel<br />
erfahren? (mit kurzer Skizze).<br />
2. Ein Sonnenlichtbündel fällt durch ein Prisma, Basis oben.<br />
Wo liegt die Farbe „Rot" in dem erzeugten Sonnenspektrum?<br />
Beweisführung !<br />
3, Ein rechts:ichtiges Auge benutzt ein Leseglas so, daß das<br />
Objekt y = 1,2 mm im Abstand a = 6 cm vor der Linse<br />
steht. Linse D = + 1-0,0 dptr. Wo ent-.;teht das Lupen bild<br />
und welche Vergrößerung ist erreicht?.<br />
4. Was versteht rnan unter der Austrittspupille eines Feldstechers?<br />
Welche Bedeutung hat sie? Wo liegt sie beim<br />
galileischen Fernrohr? .<br />
5. Ein Fernrohr-Liebhaber baut sich aus zwei Linsen D 1 = + 4,0<br />
und D2 = + 12,0 ein astronomisches Fernrohr. Eintrittspupille<br />
EP = 60 mm.<br />
Weläi.e Vergrößerung, Austrittspupille, Helligkeit und<br />
Länge hat das Fernrohr?<br />
6. Die Objektive optischer Instrumente bezeichnet man oftmals<br />
als Achromate. Was ist ein Achromat und welche Aufgabe<br />
hat er?<br />
7. In Amerika werden z. B. +95° Wärme gemessen. Wie erklärt<br />
sich die hohe Temperaturzahl und wieviel ° C entspricht<br />
ddese?<br />
8. Untersch•eide die Begriffe:<br />
a) reduzierter Barometerstand<br />
b) relative Feuchligkeit.<br />
9. Zeichne in ungefährer Darstellung di-e Kurve eines Sonnenschutzglases<br />
und beschreibe, was aus dem Kurvenverlauf zu<br />
ersehen ist.<br />
10. Ein Kleinbildwerfer 5X 5 cm mit der Objektivbrennweite<br />
f = + 5 cm soll in einem Raum mit der ausnutrzbaren, Länge<br />
b = 5 m aufgestellt werden. Wie groß wird das deutliche<br />
Leinwandbild?<br />
III. W erkstoffkunde, Geschäftskunde, Bürgerkunde.<br />
Zeit: 60 Minuten.<br />
1. Wie erklären s-ich Schliere!) und Blasen im optischen Glas?<br />
2. Silberstahl ist härtbar, ein einfach.er Nagel nicht. Erklärung!<br />
3. Was besagt die Bezeichnung M 1,5 eines Gewindebohrers?<br />
4. 264 DM werden unter drei Personen verteilt. A erhält 1 /s,<br />
B 8 /s und C den Rest. Wieviel erhält jeder?<br />
5. Aus einem Blech 1,2 m mal 40 cm werden 22,2 dm 2 ausgeschnitten.<br />
Wieviel cm2 bleiben übrig·?<br />
6. Was versteht man unter<br />
a) einem Tarifvertrag?<br />
b) einer Opposition z. B. im Bundestag?<br />
c) der Person des Klägers beim Gericht?<br />
7. Für die Reparatur einer Zellhornbrille (Bügel erneuer1)<br />
werden vom Kunden 1,75 DM geforde rt. <strong>Der</strong> Kunde verlangt<br />
eine Quittung. Schreibe eine· soldJ,e Quittung aus.<br />
IV. Fachzeichnen. Zeit: 30 Minuten. DIN-A-4-Zeichenbogen.<br />
Ein galileisches Fernrohr hat die Maße:<br />
Objektiv D = + 8,0, Okular D = +25,0 · EP = 40 mm.<br />
Konstruiere ein paralleles Strahlenbündel von 40 mm Breite,<br />
das unter dem Winkel w = 10 Grad auf das Objektiv fällt,<br />
durch das Fernrohr. Trage sämtlich·e Bezeichnungi!n in die<br />
Zeichnung ein!<br />
3. Prüfungsergebnis:<br />
Nach Abschluß der mündlichen Prüfung konnte den Prüflingen<br />
folgendes Ergebnis mitgeteilt werden: Drei Prüflinge hatten die<br />
Prüfung mit der Nobe .gut", drei mit .befriedigend" und zwei<br />
mrt der Note „ausreichend" bestanden. Zwei Lehrlinge erfüllten<br />
die Prüfungsbedingungen nicht. Es zeigte sich wieder, daß unser<br />
Beruf neb1;m guten fachpraktischen Handfertigkeiten, . weitgehende<br />
theoretische Kenntnisse verlangt. Die Absolventen der<br />
Realschule (Mittelsch.ule) zeigten allgemein die besseren Leistungen.<br />
Von der Volksschule sollten wir nur wirklich gute Schüler<br />
als Lehrlinge einstellen. Bei großem Fleiß sind aber auch diese<br />
dann vollauf den beruflichen Lehrlingsanforderungen gewachsen.<br />
B. Meisterprüfung.<br />
Die Meisterprüfung unterteilte sich in einen fachpraktischen<br />
und fach.theoretischen Teil und der Refraktionsprüfung. Den allg.emeinen<br />
Teil der Meis.te·rprüfung (Buchführung, Bürgerkunde,<br />
Schriftverkehr) erledigten die Prüflinge an der Handwerkskammer.<br />
Zur Vorbereitu,,ng auf die Meisterprüfung• bestand die Möglichkeit,<br />
einen 18monatigen fachlichen Fortbildungskursus zu besuchen,<br />
den der BNA in den Räumen der Dortmunder Berufsschule<br />
durchführte.<br />
20 6/uge,wplll{(lt Hell 5/1 955
1. Die praktlsmen Arbeiten.<br />
a) Verlangt wurde als Meisterstück eine Arbeit aus dem<br />
optisch-mechanischem Gebiet. Angefertigt wurden u. a. ein<br />
elektr. Lötgerät, Apparate zur Abnahme der Gesichtsmaße<br />
für die Brillenanfertigung, eine Skiaskopierscheibe,<br />
eine Fräsvorrichtung zum Einfräsen des Scharnierbettes<br />
in Zellhorn-Mibtelteile, ein Entfernungsmeßgerät.<br />
b) Als Arbeitsproben mußten folgende zwei Brillen angefertiigt<br />
werden:<br />
Eine Zellhorn-Seitenstegbrille (6 mm Material) nach gegebenen<br />
Gesichtsmaßen. Randform anatomisch. Als Fertigkeitsübung<br />
mußten eingeschliffen werden: R: Trifokalglas,<br />
L: Bifokalglas (Franklin) . . Als zweite Brille wurde aus<br />
Rohmaterialien di~ Anfertigung einer Duble-Balkenbrille,<br />
4schraubig, verlangt. Gläsermittenabstand 66 mm, anatomische<br />
Form.<br />
Die Arbeitsproben wurden in der <strong>Augenoptiker</strong>werkstatt der<br />
Berufsschule innerhalb 2¼ Tagen fertiggestellt. Somit waren für<br />
alle Prüflinge gleiche Voraussetzungen und Arbeit,sbedingungen<br />
gegeben.<br />
2. Die sdulftli
Wir dekorieren morg,enl Diese Ankündigung meines Chefs<br />
habe ich früher als junger Gehilfe oft gehört, ohne daß vorher<br />
über die kommende Dekoration gesprochen oder zur Vorbereitung<br />
dazu etwas unternommen wurde. Zu jener Zeit faßte<br />
ich die Worte meines Chefs wörtlich auf und glaubte, daß<br />
das, was wir am nächsten Tag machten, Dekorieren sei. Ich<br />
bewarb mich später auf Stellenangebote mit dem Hinweis,<br />
gute Dekorationskenntnisse zu besitzen. Durch die Erfahrungen<br />
späterer Jahre konnte ich Je- ·<br />
doch feststellen, daß unsere<br />
Dekorationen nicht als solche<br />
bezeichnet werden konnten.<br />
Bestenfalls hätte es heißen<br />
müssen: Wir entstauben morgen<br />
das Fenster. - Kommen<br />
diese Ankündigungen nicht<br />
heute noch in vielen Geschäften<br />
vor? Selbst wenn man<br />
diese sogenannten Dekorationen<br />
einige Tage vorher beschließt<br />
und ein,ige Bilder<br />
oder sonstiges Material dazu<br />
bereit legt, handeh es sich<br />
nicht um eine Dekoration Im<br />
wirklichen Sinne.<br />
Dekorieren muß geplant<br />
werden, und zwar möglichst<br />
schon für die nächste Dekoration,<br />
wenn das Dekorationstuch<br />
von dem soeben fertig<br />
gestellten Fen,ster genommen<br />
wird.<br />
Ein typisches Beispiel ungeplanter<br />
Dekorationen kann<br />
man immer wieder beobachten,<br />
wenn eine unserer Lieferfirmen<br />
neue Blickfangbilder<br />
herausbringt und diese an<br />
dem gleichen Tag an alle Kollegen<br />
zum Versand bringt.<br />
Sofort nach Erhalt dieser Bilder<br />
prangen dieselben dann<br />
in Kollegen,fenstern, oft nur in<br />
dem Bestreben, möglichst, als<br />
erstes Geschäft das Bild zu<br />
zeigen. Hier kann von geplanter<br />
Dekoration keine Rede<br />
sein, denn das Bild wird gezeigt,<br />
ob es zur Gesamtdekoration<br />
paßt oder nicht. . Die<br />
Wirkung schlägt in solchen<br />
Fällen sogar ins Gegenteil<br />
um. <strong>Der</strong> Kollege, welcher die<br />
Bilder in einer geplant,en<br />
Dekoration sinnvoll und harmonisch<br />
als Blickfang einbaut,<br />
bringt diese zur Beachtung,<br />
während die gleichen Beschauer<br />
vorher an gleichen<br />
Bildern e·ines anderen Geschäftes<br />
achtlos vorbeigegangen<br />
sind.<br />
<strong>Der</strong> Blickfang Ist übrigens<br />
das A und O des Schaufen,<br />
sters. Vom Blickfang aus muß<br />
Miniaturschaufenster 1: 5.<br />
Originalgröße des Fensters : 1,60 X 1,00.<br />
Die vorgestellte Streichholzschachtel soll das GrößenverhöltQis veronschau.<br />
lichen.<br />
Das Origiriollenster noch dem obigen Vorentwurf gestaltet.<br />
Entwurf: H. Heinen, Bochum. •<br />
Farben: Schaufensterseiten und senkrechte Flächen des Aufbaues mit<br />
moderner Streifentapete grUn, hellblau und gelbgrUn bezogen. Mit<br />
der gleichen Tapete wurden ebenfalls die Auflageflächen der zwei<br />
Bilder bezogen. De r Stoff in · zwei Farben, die in der Tapete enthalten<br />
sind.<br />
•<br />
Beschreibung: Die Dekoration Ist farblich auf den FrUhli_ng abgestimmt. <strong>Der</strong><br />
Blickfang, e in BIUmenstrouß mit kUnstl lchen Ranken, an den Spitzen<br />
sind farbige Sonnenbrlllen als Blumen befestigt.<br />
<strong>Der</strong> Text zum linken Bild: Schone De ine Augen mit modischer Eleganz.<br />
<strong>Der</strong> Text zum rechten Bild: Neue Brillenmodelle bringt der FrUhllng.<br />
die DekoraNonsplanun·g beginnen.<br />
Durch Skizzen Im richtigen Maßstabverhältnls läßt sich<br />
der Aufbau der Schaufensterrückwand sehr leicht vorher fest- .<br />
legen und auch seine vermutliche Wirkung übersehen. Unsere<br />
heutige surrealistische Dekorationstechnik bietet uns unendlich<br />
viel Möglichkeiten der Blickfanggestqltung. Eine ideale vorherige<br />
Wirkungsübersicht findet man, wenn die Blickfangskizze<br />
farbig angelegt wird. Nach Form und Farbe des Blickfanges<br />
wird nun die Art des Aufbaues und seiner Farben<br />
festgelegt. Bei guter Plc;inung und Vorhandensein einer zweiten<br />
Garnitur Schaufensteraufbauten muß zur eigentlichen Dekoration<br />
alles fertig stehen, so daß keine zeitraubende Arbeit<br />
den festgesetzten Dekorationstag stört.<br />
Ein ideales Hilfsmittel der Schaufenstergestaltung bzw. der<br />
vorh1;Higen Planung ist das Miniaturschaufenster. Das in der<br />
Abbildung gezeigte derartige Schaufenster ist Im Verhältnis<br />
1 : 5 und hat ungefähr die Größe einer Puppenstube. Durch<br />
Beschneiden von Pappe aus Kartonagekästen, welche nicht<br />
mehr gebraucht werden, entstehen zunächst einzelne Aufbauten<br />
und der Blickfang in Miniatur. Wie im Originalfenster sieht<br />
man jetzt die Wirkung· der Form, der Höhe usw. Stellt sich nun<br />
heraus, daß dieses oder Jenes Tell höher oder tiefer stehen<br />
muß, um eine bessere Wirkung zu erzielen, so läßt sich das<br />
sehr leicht korrigieiren. Ebenso,<br />
wenn der eine oder andere<br />
Bogen zu wenig oder zu viel<br />
geschwungen ist, kann schnell<br />
ein neues Pappmuster zurecht<br />
geschnitten werden. Ist nun<br />
die richtige Form des Aufbaues<br />
gefunden, werden die<br />
Teile von Lehrlingen aus<br />
Sperrholzresten nochmals in<br />
präziser Form nachgebildet.<br />
Nachdem der Aufbau genau<br />
1 :-5 fertig gestellt Ist, werden<br />
hiernach alle Teile in Originalgröße<br />
angefertigt. Nun<br />
werden die Min,iaturkästen<br />
mit Farbmustern so überzogen,<br />
wie die Farben geplant<br />
sind. Noch bevor der<br />
eigentliche Dekorationsstoff<br />
gekauft ist, läßt sich die Farbwirkung<br />
des Fensters erkennen<br />
und so können not,falls<br />
noch die Farben korrigiert<br />
werden.<br />
Durch diese Methode können<br />
Sie und auch Ihre Mitarbeiter<br />
ein Schaufenster vorher<br />
planen und auf seine Wirkung<br />
abschätzen. Sie können<br />
sogar den jüngsten Lehrling<br />
für eine Schaufenstergestaltung<br />
interessieren. Legt Ihnen<br />
ein Mitarbeit,er in• Miniatur<br />
ein Schaufenster vor, welches<br />
Ihren vollen Beifall findet und<br />
welches Sie dann nach seinen<br />
Anregungen gestalten, so lohnen<br />
Sie die Leistung: mit einer<br />
Prämie. Es spornt an und<br />
weckt unter Umständen Ihnen<br />
nicht bekannte, schlummernde<br />
Talente Ihrer Mitarbeiter.<br />
Im laufe der ZeH hat sich<br />
bei mir allerlei Dekorationsmaterial<br />
angesammelt. Da ich<br />
vorher alles stets in Miniatur<br />
angefertigt und für spätere<br />
Verwendung aufgehoben<br />
habe, ist es nun leicht möglich,<br />
aus alten, bereits schon<br />
einmal verwandten Beständen,<br />
einen neuen · Schaufensteraufbau<br />
zusammenzustellen,<br />
mit welchem eine gänzlich<br />
neue Wirkung erzielt wird. Es<br />
ergibt sich dabei außerdem<br />
die Erleichterung, daß Sie in<br />
ihrem Dekorationsmateriallager nicht die g,roßen, sperrigen<br />
Teile unnötig auspacken und ausmessen müssen.<br />
Das Miniaturschaufenster ist übrigens für den Berufsdekorateur<br />
und insbesondere für die .Ausbildung der Lehrlinge ein<br />
unentbehrliches Hilfsmittel.<br />
Versuchen Sie es nun auch einmal mit dieser Miniaturbastelei.<br />
Es wird Sie zunächst wie ein kindliches Spiel<br />
anmuten, aber schnell werden Sie erkennen, daß dieses<br />
Spiel gewinnbringend ist. 1.hre Dekorationsplanung wird erleichtert<br />
und eine in Ihrem Kopf schwebende Dekorationsidee<br />
können Sie ausprobieren, ohne vorher irgendwelche<br />
Kosten mit dem Experiment zu haben.<br />
H. Hein,en<br />
Mit Soloptar-Sanoptar-Punktoptar stets zufriedene Kunden<br />
22 6/ugenq,Jiket Hell 5/<strong>1955</strong>
Die hier abgebildeten neu erarbeiteten Anzeigen stehen in den Monaten April bis Juli in der üblichen Weise<br />
in den großen illustrierten Zeitschriften.<br />
Fotovergrößerungen dieser Anzeigen können durch die<br />
Geschäftsstelle des Landesinnungsverbandes Nordrhein, Düsseldorf, Hüttenstraße 61, Fernruf 2 87 83<br />
bezogen werden.<br />
HDu ••. die Brille<br />
steht Dir wirklich gutl"<br />
Weißt Du-,idi war ja so gespannt, wie Du wohl .mit<br />
Brille• aussehen würdcat •.• Aber id, finde, Du siehst<br />
wirklidi gut aus. riditig verjüngt und vor allem tdbstndiercr.<br />
Man ist j1 aud, zu unbeholfen. wenn man<br />
nidu 'gut sieht. Du Modell. du Du gewählt hast. ist<br />
tthr diidr. und paßt genau zu Dci.ncm Typ. Es LSl:dodt<br />
gut.daß wir Frauen heute, wocs sovideapanc Brillcnfusu.ngr.n<br />
gibt, nidit mehr für unser Aussehen fürchten<br />
müucn, wenn wir eine Brille bnudlcn.<br />
Großangelegte Untenuchungen<br />
ugaben, daß mindestem<br />
jeder siebente Erwachsene in<br />
der Bundesrepublik fehhidnig<br />
in - und deMod, keine Brille<br />
trigt !... Diner erkennt nidn,<br />
daß seine Abgnpanntheit, Nervosität<br />
und Unsidierheit von<br />
den Augen kommt; jener meint,<br />
eine Brille werde tcin Auachcn<br />
bceinträditigen ••. Und Sie?<br />
Hüten Sie aid, vor Fahrlüsigkcit<br />
! Laatn Sie Ihre unel'ffl:z•<br />
lidicn Augen ebenso regelmäßig<br />
untenudien wie die<br />
irneubattn Zähne! Und seien<br />
Sie tidicr: Heute hndct jeder<br />
du Brillenmodell, du zu ihm<br />
paßt und ihn kleidet.<br />
~<br />
Heute so .••<br />
Abgc1JW1nthtit, Ungcsdiicklid,kcitcn<br />
bei der Arbeit, unsicheres Auftreten,<br />
Ncn01itlit - du sind nur allzuoft: die<br />
Folgen übcrannrcngtcr Augen.<br />
•.• morgen sol<br />
Die riditigc Brille hilA: sofort: Die Arbeit geht<br />
viel lciditcr von der Hand, der ganze Mcrudi<br />
ist sidicrer, freier , , • (übrigens: Hc1.1tc, bei der<br />
nahezu u11cndiöpflidicnAuswahf an modernen<br />
Brillen, 6ndcn audi Sie bestimmt Ihr Modell.)<br />
Immer öfter begegnen UDS Frauen,<br />
deren End,einung du alte MirdlOlt<br />
Yon der .alanachenden" Brille widerlege.<br />
Die moderne Brille ist zum ,<br />
reizvollen Schmudatüdr. geworden.<br />
Und das ist gut so - depn nun<br />
gib, es keinen Grund mdu-,<br />
überansaengrcn und ,d,wadien<br />
Augen die Hilfe zu venagcn,<br />
Sid,er erwarten Sie von einer<br />
Sonnenbrille, daß sie Ihre Augen<br />
wirklid, 0 vor der Sonne schützt<br />
und Sie dabei gut kleidet. Du<br />
kann aie aber nur, wenn Gläser<br />
und Sitz Ihrem Auge cntspred,cn.<br />
Nur die vom FadimaM<br />
mgcpaßtcSonncnbrillc in glcichr.eitig<br />
wirluamer Sonnenschur;z<br />
und aparter Sdimuck. Darum<br />
sollten Sie beim Sonnenbrillcnlu.uf<br />
nicht auf den Rat des<br />
Augcnoptiken vcrziditm.<br />
WERKSTATTEN Fl:JR FEINMECHANIK UND<br />
6/uge,u,plikel Heft 5/<strong>1955</strong> 23
Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (BIV)<br />
(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />
V o r s i t z e n d e r : Karl Dlssel, Dortmund, Hansastraße 28, Ruf 3 07 96,<br />
Geschäfts s t e 11 e : Düsseldorf. Hüttenstraße 61 I, Fernruf 2 24 41.<br />
Zuschriften und Rückfragen erbitten wir stets an die Geschäftsstelle, um Verzögerungen in• der Bearbeitung zu vermeiden.<br />
Arbeitsbericht des ZVA für den Monat April <strong>1955</strong><br />
Die Aktivität des ZVA lag im Monat April in verstärktem<br />
Maße auf organisatorischem Gebiet. Die sehr umfangreichen Vorarbeiten<br />
für die Ordentliche Mitgliederversammlung <strong>1955</strong> und<br />
die Jubiläumsfeier zum 50jährigen Bestehen eines Gesamtzusammenschlusses<br />
der deutschen <strong>Augenoptiker</strong> in Göttingen wurden<br />
begonnen.<br />
Zu diesem Anlaß trafen sich der Vorsitzende des ZVA und<br />
seine beiden Stellvertreter am 13. April auf der Geschäftsstelle<br />
in Düsseldorf zu gemeinsamen Besprechungen. Daneben wurden<br />
zahlreiche Einzelfragen behandelt.<br />
Einen gleichfalls sehr großen Umfang nahmen die im wesentlidlen<br />
schriftlidl abgewickelten Vorverhandlungen und Ermittlungen<br />
für eine Sitzung des A.O.-Ausschusses am 1. Mai in tler<br />
Fadlschule füt <strong>Augenoptiker</strong> in Köln ein-. <strong>Der</strong> A.O:-Aussdluß<br />
führte einen sehr regen Rundsdlreiben-Verkehr, um die Beratungspunkte,<br />
soweit als möglkh, klarzulegen.<br />
Bei den betriebswirtschaftlichen Aufgaben stand di,e Uberarbeitung<br />
eines Manuskriptes über .Betriebswirtschaftliche und<br />
steuerliche Besonderheiten im <strong>Augenoptiker</strong>handwerk• im Vordergrund.<br />
.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende des Verbandes, Herr Obermeister Hempelmann,<br />
Dortmund, und die ZV A-Geschäftsführung klärten in. Ubereinstimmung<br />
mit dem Vorsitzenden des Betriebswia-tsdlaftlichen<br />
Ausschusses in einer mehrstündigen Besprechung Zweifelsfragen<br />
mit dem Verfasser, der als besonderer Sachkenner anzusprechen<br />
ist.<br />
Das Manuskript wird als Broschüre in einem süddeutschen<br />
Verlag demnächst erscheinen. Damit dürfte für die Augep.optiker<br />
in der Praxis eine kurze und damm geeignete Orientierungsmöglichkeit<br />
gegeben sein, die besonders auch auf die steuerliche<br />
Problematik abgestellt ist.<br />
Versdliedene Fragen der Preisstellung wurden mit einzelnen<br />
Industriefirmen und dem Fachverband der Großhändler für Optik<br />
und Feinmechanik erörtert. Unsere Bemühungen um eine Reduzierung<br />
der Einkaufspreise für Sombragläser und -Brillen blieben<br />
bisher erfolglos. Es wird immer wieder dargelegt, daß die derzeitige<br />
Kostensituation Abschläge nicht zuläßt. Die Herstellerfirmen<br />
sind durch di.e Festlegung von Qualitätsnormen beim<br />
Sombraglas derart gebunden, daß eine Preisherabsetzung nur auf<br />
Kosten der Gläsergüte möglich wäre; soweit die Auffassung der<br />
Produzenten.<br />
Im Gegensatz zu einer vielerorts bestehenden sehr guten Zusammenarbeit<br />
zwischen den Augenärzten und den <strong>Augenoptiker</strong>n<br />
haben sich leider auch in verschiedener Richtung unerfreuliche<br />
Spannungen ergeben.<br />
Die Delegierten-Versammlung des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong><br />
(ZVA) wählte deshalb auf ihrer Tagung am 27. 6. 1953<br />
einen Augenarzt-Augenoptike;r(A.O.)-Aussdluß, der die Aufgabe<br />
haben sollte·, das gute Einvernehmen zu festigen und in den<br />
Fällen aufgetretener Spannungen ausgleidlend zu vermitteln.<br />
Anläßlich der Delegierten-Versammlung in Hamburg am 11. 9.<br />
1954 wurde die Wahl des A.O.-Aus,sdlusses nochmals bestätigt,<br />
dem die folgenden Herren als Mitglieder ·angehören (Reihenfolge<br />
alphabetisdJ.): .<br />
Abel, Berlin, Vo.rsitzender der DGO<br />
Di,ssel, Dortmund, Vo.rsitzender des ZVA<br />
Osterberg, Kassel<br />
Dr. Pistor, Eutin<br />
H. Sauerborn, Fulda, Vorsitzender der WVA<br />
Dr. SchachtsdJ..abel, Köln, Direktor der Fachsdlule· für<br />
<strong>Augenoptiker</strong><br />
Dr. Thiele, Berlin, Direktor der Fachschule für Optik und<br />
Fototechnik<br />
Auf seiten der Augenärzte hatte sidl ebenfalls eine Kommission<br />
ergeben, die als Gesprächspartner für eine anzustrebende<br />
Verständigung zu wirken bereit war und der folgende Herren<br />
angehörten:<br />
Prof. Dr. Löhlein, Blomberg/Lippe, als Vorsitzender f<br />
Prof. Dr. JaensdJ., Obermedizinalrat, Essen<br />
Prof. Dr. Scheernr, Stuttgart<br />
Zur Information<br />
24 €,/ugenq,Jiket Heft 5/1 955<br />
Die Vertrags- und Preisverhandlungen für die A -Mitglieder der<br />
Postbeamten-Krankenkasse sollen allf Grund einer Anregung der<br />
ZVA-V0rsitzenden vom 13. April durch den Vorsitzenden des<br />
Betriebswirtschaftlichen Aussdlusses in direktem Kontakt vorangetrieben<br />
werden, nadldem die schriftlichen Verhandlungen keine<br />
Ansätze für eine Annäherung der Standpunkte erbracht haben.<br />
<strong>Der</strong> .Praktische Leistungswettbewerb der Handwerksjugend<br />
<strong>1955</strong>" gab dem mit der näheren Durchführung beauftragten Herrn<br />
UM Brink, Wuppertal, Veranlassung, die Mitglieder des hierfür<br />
gebildeten Aussdmsses um Vorschläge für ein zusätzliches<br />
Arbeitsstück zu bitten, das die objektive Bewertung bei der<br />
Ermittlung des Bundessiegers gewährleistet. Einige Vorschläge<br />
gingen bereits ein.<br />
Um die Position der <strong>Augenoptiker</strong>, die Photohandel betreiben,<br />
innerhalb des „Deutschen Photo- und Kinohändlerbundes• zu<br />
stärken und um unserem Vorstandsmitglied, Herrn Dr. Pistor,<br />
der die Interessen der Optikerschaft innerhalb dieses Gremiums<br />
vertritt, die Arbeit zu erleidltern, wurde bei den Landesinnungsverbänden<br />
durch Rundschreiben angefragt, ob sie für eine umfassende<br />
Erhebung eintreten, deren Ergebnisse über Art und<br />
Umfang des Photohandels innerhalb der Optikerschaft Auskunft<br />
geben. Einige Landesinnungsverbände haben sich bereits für eine<br />
derartige Erhebung ausgesprochen. Darüber wird demnächst weiter<br />
zu berichten sein.<br />
Unser besonderes Augenmerk galt audl der zur Zeit besondeni<br />
akuten wettbewerbsrechtlichen Lage und Marktsituation beim<br />
Absatz von Sonnenbrillen. In einem Fall mußte die „Zentrale zur<br />
Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs" gutachtlich. herangezogen<br />
werden.<br />
Die zur Entscheidung der „Angelegenheit Selbstabgabestellen"<br />
erforderlichen Maßnahmen wurden in Besprechungen mit den<br />
zuständigen Organisationen und Instanzen weiter bearbeitet.<br />
<strong>Der</strong> Vorsitzende und die Geschäftsführung nahmen anläßlich<br />
von Innungsversammlungeri die Gelegenheit wahr, allgemeine<br />
berufspolitisdle Probleme zu erläutern.<br />
Auf der Gesamt-Vorstandssitzung der „Vereinigung der Zentralfachverbände"<br />
am 20. April in Bonn war der Zentralverband<br />
der <strong>Augenoptiker</strong> durch seinen Vorsitzenden, Herrn Dlssel,<br />
vertreten.<br />
Dr. Riditer, M.Gladbadl, Vorsitzender des Berufsverbandes<br />
der Augenärzte<br />
•<br />
Dr. Krautbauer, Frankenthal<br />
Dr. Mayer, Stadthagen<br />
P.rof. Dr. Dr. Schober, Borstel<br />
Nach einer zunächst engsten persönlichen Fühlungnahme und<br />
einer sich daran anschließenden Bespredlung in einem etwas<br />
erweiterten Kreise fand am 31. 7. 1954 in Detmold unter dem<br />
Vorsitz des inzwisdlen leider verstorbenen Prof. Dr. Löhlein eine<br />
Zusammenkunft mit dem Gremium der Augenärzte statt.<br />
Diese Aussprache stand unter dem Leitgedal}ken, daß im Sinne<br />
einer bestmöglichen Betreuung und Versorgung der Sehhilfebedürftigen<br />
die neben den Augenärzten audl von den <strong>Augenoptiker</strong>n<br />
in den vertretbaren Grenzen ausgeübte Tätigkeit der<br />
Brilleng,lasbestimmung eine Klarstellung erfahren sollte, um danach<br />
dann zu gemeinsamen Vereinbarungen zu kommen,<br />
Diese Tatsa.che ist nicht unbekannt geblieben, und um Unklarheiten<br />
zu begegnen, ist folgendes bemerkenswert:<br />
Z11 der .brillenglasbestimmenden Tätigkeit der <strong>Augenoptiker</strong><br />
vertraten alle bei dies·er Zusammeo.kunft anwesenden Augenärzte<br />
die Auffassung, daß bei Fehl,sichtigen, bei denen mit den<br />
vollkorrigierenden Gläsern keine volle Sehschärfe erreicht wird,<br />
sich der <strong>Augenoptiker</strong> seiner V~rantwortung im besonderen Maße<br />
bewußt sein muß. .<br />
Bei der Besprechung wurden außerdem Grundlagen diskutiert,<br />
auf denen weitere gemeinsdlaftliche Vereinbarungen getroffen<br />
werden sollten. Im Sinne einer verständrµsvo!len Behandlung<br />
der anliegenden Probleme wurde noch di,e Abmadlung, getroffen,<br />
daß alle eventuell auftretenden Differenzen nicht vor die Offent-
hchkeit gebracht, sondern einem aus allen Anwesenden bestehenden<br />
Ausschuß zugeleitet werden sollten, der dann die<br />
Aufgabe einer Bereinigung und Klärung hat. Die Absprache eines<br />
gemeinsamen Schlidltungsaussdmsses bedeutete eine sehr gute<br />
Abmadlung, die eine Grundlage für eine vertrauensvolle gegenseitige<br />
Weiterbehandlung der anliegenden Fragen erhoffen ließ.<br />
Zu unserem Bedauern hat sich jedoch · nach dem Ableben des<br />
Herrn Prof. Dr. Löhlein der an der Besprechung beteiligte Herr<br />
Dr. Richter, M.Gladbach als Vorsitzender des Berufsverbandes<br />
der Augenärzte (Wirtschaftsverband) veranlaßt gesehen, von der<br />
getroffenen Vereinbarung eines Schlichtungsausschusses wieder<br />
abzurücken, so daß neue Spannungen aufgetreten sind. Darüber<br />
hinaus versucht Herr Dr. Richter durch alle möglichen Aktionen<br />
zu erreichen, daß den <strong>Augenoptiker</strong>n das Recht der Brillenglasbestimmung<br />
streitig gemacht wird.<br />
Unser stets guter Wille und unser Wunsch, in einer Fortsetzung<br />
der Detmolder Gespräche und in Einhaltung der getroffenen<br />
Vereinbarungen für die Zukunft eine beide Seiten befriedigende<br />
Regelung in der Zusammenarbeit herbeizuführen, hat<br />
damit bedauerlicherweise eine schwere Erschütterung erfahren.<br />
Wenngleich wir wissen, daß es uns stets möglich sein wird, den<br />
Standpunkt der <strong>Augenoptiker</strong> mit maßgebenden Mitteln und mit<br />
guten Argumenten zu vertreten, wäre es im Interesse der guten<br />
S(lche ridltiger gewesen, wenn man auf dem eingeschlagenen<br />
Wege der Verständig-ung hätte fortschreiten können, auf dem<br />
wir den Augenärzten vertrauensvoll entgegengekommen waren.<br />
Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong><br />
gez. Karl D iss e 1 , Dipl.-Optiker<br />
(Vorsitzender)<br />
A.O.-Aussdtuß des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong><br />
gez. Dr. phil. nat. Werner Pis t o r, Dipl.-Optiker<br />
(Vorsitzender)<br />
Landesinnungsverband „Nordrhein", Sitz Düsseldorf<br />
(Geschäftsstelle: Düsseldorf, Hüttenstraße 61, Fernruf 287 83)<br />
Vor dem Meisterprüfungsausschuß der Handwerkskammer<br />
D ü s s e I d o r f haben die Meisterprüfung im April bestanden:<br />
Theodor Schumacher, Essen-Ruhr, Walpurgisstraße 186; Heinz<br />
Kurb, Essen-Katernberg, Hermannstraße 30; Ingeborg Keller,<br />
Wuppertal-Ronsdorf, Staastrafie 27; Robert Altmeyer, Rheinhausen,<br />
Krefelder Straße 17; Helmut Vier, genannt Strawe,<br />
Essen-Steele, Wolfskuhle 13; Hendrick Bölter, Solingen, Hauptstraße<br />
45; Martha Böke, geb. Heiderich, Dinslaken, Hauptstr. 30.<br />
Davon 1 Prüfling mit der Note .gut•, 4 Prüflinge mit der Note<br />
.,befriedigend" und· 2 Prüflinge mit der Note „ausrei-chend".<br />
Von den Prüfling,en im Bereich der Handwerkskammer K ö In<br />
haben die Meisterprüfung im März bestanden:<br />
Joachim Brandt, Köln, Bismarclcstraße 32; Ludwig Deimler,<br />
Köln, Karthäusergasse 1; Adelheid Eiclcemeyer, geb. Kotthaus,<br />
Köln, Brüsseler Straße 64; Heinz Elwert, Köln, Zugweg 20; Wolfgang<br />
Erb, Köln, Mainzer Straße 21; Hans Fabricius, Köln, Karthäusergasse<br />
1; Siegfried Föhlisch, Köln, Ubierring 52; Josef<br />
Friedsam, Köln, Annostraße 11; Ernst-Dieter Geißler, Köln<br />
Ehrenfeld, Subbelrather Straße 75; Hans Wilh. Göpel, Bonn, Kaufmannstraße<br />
65; Fritz-Heinz Gröne, Köln, Kurfürstenstraße 27;<br />
Frithjof Hahner, Köln, Oberländer Wall 28; Helga Hoffmann,<br />
Köln, Zugweg 3; Rolf Günther Kammerer, Köln, Subbelrather<br />
Straße 75; Manfred, Christei Keune, Köln, Vorgebirgsstraße lc;<br />
Heinz Knauff, Bad Godesberg, Hohe Straße 9; Gerd Kornhoff,<br />
Köln, Rolandstraße 96; Jean Kress, Köln, Ubierring 52; Wilhelm<br />
Künzler, Köln, Karthäuserhof; Franz Küppers, Köln-Ehrenfeld,<br />
Subbelrather Straße 75; Klaus Leidig, Köln, Brunostraße 26;<br />
Walter Maier, Köln, SaJierring 41; Willi Messm~r, Köln, Bismarckstraße<br />
32; Hans Meyer, Köln, Ubierring 52, Hubertus Mucha,<br />
Köln, Ubierring 52; Gisela Feiger, Köln, Raderthaler Straße 162;<br />
Rudolf Plum, Rheydt, Konstantinstraße 178; Dieter Schaus, Köln,<br />
Karthäuserhof 300; Eberhard Schill, Köln, Oberländer Wall 28;<br />
1-Iansjoachim Schreyer, Köln, Arnimstraße 134; Friedmar Schulz, •<br />
Köln, Sachsenring 8; Hans-Karl Schwäger!, Köln-Ehrenfeld, Subbelrather<br />
Straße 75 1 Hans-Gerd Staaks, Köln, Zugweg 20.<br />
Diesem Heft ist beigefügt:<br />
Ein Prospekt der Firma Emil Busch GmbH.,<br />
Optische Industrie, Göttingen.<br />
.... _,<br />
&ri\\en chopti\
00<br />
Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e. V.<br />
Sitz Bad Codesberg , Postscheck-Konto Köln 119022 ·<br />
1, Vorsitzender 2. V craitzender Schriftführer l'iaHierer<br />
H. Sauerborn, Fulda<br />
E. Brink, Wuppertal-Bermen<br />
R. Henneböhle, Siegen<br />
E. Flacher, Mainz<br />
Postfach 292<br />
Werth 'O<br />
Bahnholatraßa 18<br />
Gr. Bleiche 22<br />
WV A-Stiftung<br />
H. Sasse, Remscheid, Alleestraße 41<br />
Rhein-Ruhr Bank Remscheid 83101 • Po81acheck-Konto dar Bank: Köln 2752<br />
Theo Schneider gab einen Reisebericht<br />
Am 18. April veranstaltete die Bezirksgruppe Württemberg<br />
einen Ausspradl.eabend im Metropol-Palast, Stuttgart.<br />
Bezirksbeauftragter Theo Sdl.neider begrüßte die Gäste und<br />
Bundesbrüder, die gerne seiner Einladung gefolgt waren. Er erläuterte<br />
kurz das Programm der Travemünder Tagung. All den<br />
Kollegen, die wegen des langen Anmarsdl.weges dieses Jahr<br />
nidl.t an Vorträgen und Geselligkeiten teilnehmen können, madl.te<br />
er Hoffnung, im Jahre 1956 den Tagungsort in Süddeutsdl.land<br />
zu haben.<br />
Darin konnten alle Anwesenden einem sehr netten Reiseberidl.t<br />
lausdl.en, der interessant von Bbr. Theo Sdmeider erzählt wurde.<br />
Es war einmal etwas anderes, denn nidl.t Formeln und Fragen<br />
der Praxis wurden erörtert, sondern vor unserem geistigen Auge<br />
erstanden fremde Städte, Mensdl.en und Gebräudl.e. Theo<br />
Sdmeider erzählte von seiner im vorigen Jahr unternommenen<br />
Amerikareise, vom Schiffsleben, dem regen Treiben in Neapel<br />
und Barcelona und von Gibraltar.<br />
Im Mittelpunkt der Reise stand Amerika und hier wieder New<br />
York. Im weiteren Bericht konnte Theo Schneider audl. seine<br />
Eindrücke über die Optik und die optisdl.en Gesdl.äfte übermitteln.<br />
Interessant zu wissen ist die Dreiteilung unseres Berufes<br />
in den Staaten - Augenarzt, Optometrist, Optiker. Letzterer befaßt<br />
sidl. nidl.t mit der Brillenbestimmung, sondern nur mit der<br />
handwerklidl.en Fertigung der Sehhilfen.<br />
Ein Farbfilm beendete den offiziellen Teil des Ausspradl.eabends.<br />
Wenn an diesem Abend der Optik ein besdl.eidener<br />
Anteil gewidmet wurde, so kann man trotzdem mit Gewißheit<br />
sagen, daß dieser Beridl.t aus einem anderen Teil der großen<br />
Welt allen Anwesenden viel Freude und neues Wissen gegeben<br />
hat.<br />
Hth.<br />
Rhein -Mosel geht nach Trier<br />
Die dritte Arbeitstagung der Bezirksgruppe Rhein-Mosel soll<br />
am 25. und 26. Juni als Wodl.enendtagung stattfinden. Nadl.dem<br />
wir uns in Koblenz· und Codl.em getroffen haben, freut sidl. nun<br />
Trier auf die Kollegen aus dem Rhein-Mosel-Raum.<br />
Die Arbeitstagung soll sdl.on am Samstag, dem· 25. Juni, um<br />
18 Uhr eröffnet werden, 'damit diesmal genügend Zeit. bleibt zur<br />
Diskussion der Probleme, die µns täglidl. besdl.äftigen. Am Sonntag,<br />
dem 26. Juni, stehen folgende Themen auf der Tagesordnung:<br />
a) Nahprüfgeräte<br />
b) Dreistärkenglas<br />
c) Berufseigene Werbung<br />
A U ·S<br />
Die Firma Emil B u s c h , Optis
Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (B N A)<br />
1. Vorsitzender:<br />
Adalbert Grün, Duisburg, Neue Fruchtstr. 17<br />
Telefon 34702<br />
Geschäftsstelle:<br />
Düsseldorf, Blücherstraße H<br />
Telefon 45031<br />
Mitteilung der Pressestelle<br />
Die am 22. April stattgefundene Hauptvorstandssitzung in<br />
Duisburg, die alle Sachbearbeiter vereinte, stand ganz im Zeichen<br />
der bevorstehenden Delegiertentagung in Wiesbaden. Es wurden<br />
hauptsächlich organisatorische Fragen behandelt, die einen reibungslosen<br />
Ablauf der Tagung gewährleisten sollen. In diesem<br />
Zusammenhang wird nochmals darauf hingewiesen, baldmöglichst<br />
die Vorschläge zur Tagesordnung der Geschäftsstelle mitzuteilen.<br />
Die Kassenverwaltung bat alle Mitglieder höflichst, die für das<br />
II. Quartal <strong>1955</strong> fälligen: Beiträge wegen der bevorstehenden Abschlußarbeiten<br />
bis zum 15. Mai einzuzahlen, woran nochmals erinnert<br />
wird.<br />
Bezirksgruppe Dortmund<br />
Die Bezirksgruppe hatte ihr,e Mitgliedei: zu der am 24. April<br />
im Hotel .Biedermeie,r", Dortmund, stattfindenden Versammlung<br />
eingeladen.<br />
<strong>Der</strong> 1. Vorsitzende, Kollege Wohlgemuth, konnte eine stattliche<br />
Anzahl von Mitgliedern begrüßen. Sein besonderer Gruß<br />
galt den Neugesellen. Er sprach die Hoffnung aus, daß sich diese<br />
in der großen Familie des BNA wohlfühlen mögen. Sein weiterer<br />
Gruß war mit einem Glückwunsch an die neuen Meis.ter gerichtet.<br />
<strong>Der</strong> Geschäftsführer de,r Gruppe verlas den Bericht der letzten<br />
Versammlung, der von den Mitgliedern gutgeheißen wurde.<br />
Anschließend sprach man über die Einrichtung eines neuen<br />
Meisterkursus.<br />
Die Mitglieder wurden gebeten, etwaige· Vorschläge zu der im<br />
Juli stattfindenden Delegiertenversammlung I,I1Öglichst bald der<br />
Bezirks,grnppen-Leitung zu unterbreiten.<br />
Die Mitglieder waren s-ehr gespannt auf den nun folgenden<br />
Vortrag des Augenarztes Herrn Dr. Mertens, Dortmund, über das<br />
Thema „Augenkrankheiten und ihre Erkennung•. Herr Dr. Mertens<br />
gab uns einen sehr lebensnahen Bericht über die Erkennung<br />
des Grünen Stars, über die Netzhautablösung, verbunden mit den<br />
neuesten Methoden der Operation. Er besprach die Kennzeichen<br />
des Sarkoms der Aderhaut und den Grauen Star. <strong>Der</strong> Vortrag<br />
wurde durch die Zwischenfragen der Mitglieder sehr interessant<br />
aus-gestaltet. Es wurde auch an Herrn Dr. Mertens die Frage über<br />
die Transplantation der Hornhaut gestellt, die er auf Grund<br />
eigener Erfahrungen zur Zufriedenheit der Mitglieder beantwortete.<br />
·<br />
<strong>Der</strong> 1. Vorsitzende dankte Herrn Dr. Mertens für seinen uns<br />
alle sehr überzeugenden Vortrag,<br />
Die Versammlung sprach zum Schluß über eine in Kürze geplante<br />
Besichtigungsfahrt. <strong>Der</strong> Erfolg dieser Versammlung war<br />
wieder drei Neuaufnahmen.<br />
Bezirksgruppe Düsseldorf<br />
Die Bezirksgruppe Düsseldorf traf sich am 14. April zu ihrer<br />
monatlichen Versammlung in den Räumen der Firma Nitsche &<br />
Günther, wo sie von ·Herrn Winkelmann _ begrüßt wurde. Nach<br />
einigen einleitenden Worten des 1. Vorsitzenden, Kollegen,<br />
Büsgen, ergriff Herr Doerper das Wort zu einem Vortrag: • Was<br />
verlangen wir zur Meisterprüfung". Die Veranlassung dazu waren<br />
die letzten Meisterprüfungen, die teils unzureichende Erg,ebnis,se<br />
zeigten. Herr Doerper stellte heraus, daß man von einem Meister<br />
wirklich .meisterliche Leistungen• und nicht nur das Minimum<br />
verlangen müsse, Ein Meister solle alle Forderungen s•eines Berufes<br />
in praktischer, theoretischer und betriebswirtschaftlicher<br />
Hinsicht wirklich .meistern• können. Dazu müsse aber auch jeder,<br />
der den Meistertitel erwerben wolle, sich bewußt werden, daß<br />
ein Meister ein wichtiges Glied im granzen Berufsstand wie im<br />
Volksganzen sei. Es werde deshalb von einem Meister gefordert,<br />
daß er sich auf dieses Zie,l gründlich und nicht nur nebenbei vorbereite<br />
und an sich selbst arbeite, auch wenn in dieser Vorbereitungszeit<br />
manches andere dafür zurück~estellt werden müsse.<br />
1<br />
Einen Grund für die bemängelten praktischen Leistungen sah<br />
Herr Doerper in der Tatsache, daß kein Optikergehilfe in der<br />
Werkstatt bleiben, sondern des höheren Gehaltes wegen möglichst<br />
rasch in ·den Verkauf kommen will, und er regte an, dem<br />
guten Werkstattoptiker gleichen Lohn zu zahlen, um der Abwanderung<br />
vorzubeugen. Schließlich sei zu wfinschen, daß auch<br />
endlich einmal ein gut ausgestatteter Raum für die Ausbildung<br />
unseres Nachwuchses, seien es Lehrlinge oder Gehilfen, in der<br />
Fachschule in Düsseldorf, Fürstenwall, geschaffen würde.<br />
Anschließend gab Herr Doerper eine sachliche Darstellung der<br />
letzten Mei:;terprüfung und ihrer Resultate, an die sich eine lebhafte<br />
Diskussion anschloß.<br />
Es wurde beschlossen, für die nächste Zeit Vortragsreihen festzulegen,<br />
um ein festes Programm zu haben. Hierüberr wird noch<br />
Näheres berichtet.<br />
Bezirksgruppe Essen<br />
An dem dritten Abend der Vortragsreihe .strahlende Energie"<br />
am 21. April gab Herr Dipl.-Optiker Vlktorln einen weiteren Einblick<br />
in die interessierenden Frag,enkomplexe auf diesem Gebiet.<br />
Besonders bemerkenswert waren die Experimente im ultravioletten<br />
Licht, wobei sich herausstellte, daß fluoreszie,rende<br />
Brillengläser das Sehvermögen herabsetzen. Auch Schutzgläser,<br />
welche im Hochg,ebirge oder an der See getragen werden, dürfen<br />
keine Fluoreszenz aufweisen. Die hier auftauchenden Fragen würden<br />
eine eingehende Diskussion innerhalb dieses Fachkreises<br />
rechtfertigen, die zunächst jedoch wegen Zeitmangels an diesen<br />
Vortragsabenden nicht stattfinden kann.<br />
<strong>Der</strong> nächste Vortragsabend, von dessen genauem Termin die<br />
Mitglieder rechtzeitig verständigt werden, wird voraussichtlich •<br />
Ende Mai stattfinden.<br />
Bezirksgruppe Frankfurt am Main<br />
Auf der letzten Monatsversammlung wurden zu Beginn e1mge<br />
Fragen betreffs der Delegiertenversammlung in Wiesbaden erläutert.<br />
Dann nahm Herr Haubltz das Thema: .Sehschärfe, Visus,<br />
Optotypen" auf und erklärte es in seinen Grundzügen und zusammenhängen.<br />
Hiermit wird nun eine Vortragsreihe begonnen,<br />
welche das Ziel hat, im weiteren Stadium vom Theoretischen in<br />
das Praktische, d. h. in Refraktionsübungen überzugehen. Unsere<br />
nächste Zusammenkunft findet am 6. Juni, 19.30 Uhr, in der<br />
Gewerbeförderungsanstalt, Schönstraße 21, statt.<br />
Bezirksgruppe Hannover<br />
Premierenstimmung auf unserer Aprilveranstaltung. - Warum?<br />
- Berufskamerad Karl Heinz Lorat ze;igte seinen Film .Die Kontaktschale<br />
und ihre Anpassung" in Erstaufführung. Dieser Film<br />
behandelt die Anpassung der Corneal- und Skleralschalen, angefangen<br />
bei der Refraktionsbestimmung.<br />
Nach der \Torführung gab es sehr viel Beifall für Karl Heinz<br />
Lol'at und seine gute Tat. Er steigerte sich noch, als bekannt<br />
wurde, daß dieser Film am Vorabend von der Norddeutschen<br />
Amateurfilmschau <strong>1955</strong> das Prädikat .Besonders wertvoll" erhalten<br />
hatte. Das zeigt, daß dieser Streifen nicht als trockener Lehrfilm<br />
nur für den Fachmann, sondern auch für Laien interessant<br />
und verständlich angelegt wurde.<br />
Karlheinz Lorat mit seinem • Team• bei der Aufnahme zu seinem. Film<br />
.Kontaktschalen und ihre Anpassung".<br />
Viele der zahlreich anwesenden Berufskameraden hatten einer<br />
Kontaktschalenanpassung noch nicht beiwohnen können, was die<br />
anschließende recht lebhafte Aussprache bewies, in der Karl<br />
Heinz Lorat Rede und Antwort stehen 'mußte. Auf allgemeinen<br />
Wunsch wurde der Film noch einmal vorgeführt.<br />
Im Beiprogramm liefen noch die beiden Filme .Mit den Augen<br />
der Kamera• und • Wunder des Fernsehens•, Ersterer behandelt<br />
das Thema der künstlerisdien Motivauswahl und der zweUe<br />
machte uns mit der Technik der Fernsehaufnahme, Ubertragung<br />
und Wiedergabe bekannt. Diese be,iden Filme hatten zwar nicht<br />
direkt mit der Augenoptik etwas zu tun, dienten aber der Erweiterung<br />
des Wissens.<br />
In Vertretung des 1. Vorsitzenden begrüßte Berufskamerad<br />
Rauchhaupt noch einmal die Idee, Fachfilme ,aus de!]. einzelnen<br />
6/ugenq,ll){el, Heft 5/<strong>1955</strong> 27
Gebieten, die nicht jedermann zugänglich sind, herzustellen. Karl<br />
Heinz Lorat versprach, auch noch andere Filme vorzuführen.<br />
Wenn auch gleichzeitig damit bekannt wmde, daß zur Herstellung<br />
sehr viel Zeit und noch mehr finanzielle Mittel g•ehören, so<br />
ist zu wünschen, daß ihm beides ausreichend zur Verfügung gestellt<br />
wird. Es scheint, daß hier der ridltige Mann das Richtige<br />
getan hat und noch weiter tun wird - an anderer Stelle wird er<br />
selbst einige Worte dazu sagen-. Ihnen, lieber Karl Heinz Lorat,<br />
und Ihren Helfern sei ein herzliches Dankeschön gesagt im<br />
Namen aller Berufskameraden der Bezirksgruppe. Ein Dank gebührt<br />
auch dem .Mann im Hintergrund", unserem Berufskameraden<br />
Hartmann aus Hameln, der sich nicht scheute, die schwere<br />
Vorführapparatur von weither anzutransportieren, um die Filme<br />
vorzuführen.<br />
Eine anschließende Umfrage nach dem Vortragsthema für die<br />
nä
trübungen erwähnt, die durdl Gefäßveränderungen und Altersverflüssigung<br />
entstehen. Im zweiten Teil des Vortrages zeigte<br />
Herr Dr. Berneaud-Kötz Veränderungen auf, die an Netzhaut<br />
und Sehnerv vorkommen können, Ausführlidl ging der Referent<br />
auf die Netzhautablösung ein und auf die durch Anstieg<br />
des Innendruckes im Auge i:rreparablen Netzhaut- und Seh- ·<br />
nervensdlädigung (Grüner Star}, wobei eine Sehverschledlterung<br />
heimtückisch und sdlleichend auftritt und nur durch exakte<br />
Untersuc:b.ung rechtzeitig erkannt werden kann. Eine frühzeitige<br />
Erkennung ist oberstes Gebot des Augenarztes, um eine voll•<br />
ständige Erblindung zu verhüten. Verstopfung der Arterien<br />
(Embolie) führen meist zu Erblindungen, wogegen Venenverstopfungen<br />
(Thrombose) etwas weniger gefährlidl sind. Bei all<br />
diesen Veränderungen ist für den Augenarzt die Gesidltsfeldprüfung<br />
von großer Bedeutung. Ebenso bei Schädigung des Sehnervs,<br />
z. B. durch, Entzündung sowie durc:b. Nikotin- oder Alkoholvergiftun·g.<br />
Ferner wurde besonders auf die Bedeutung von Sehnervenerkrankungen<br />
hingewiesen, die rec:b.tzeitig eine Erkennung<br />
von Hirntumoren e.rmöglichen. Ube'r die Arterio-Sklerose wurde<br />
ebenfalls eingehend gesprochen. Herr Dr. Berneaud-Kötz erntete<br />
am Sc:b.luß des Vortrages starken Beifall, zumal seine Ausführungen<br />
sehr inhaltsreich und gut verständlidl waren.<br />
Nach dem Schlußwort des 1. Vorsitzenden, der noch einmal<br />
auf die Verantwortung des· <strong>Augenoptiker</strong>s hinwies, nahm auch<br />
Herr Landesinnungsmeister Brink _das Wort. Er sprach der Wuppertaler<br />
Bezirksgruppe seine Anerkennung aus für den von ihr<br />
aufgebrachten Idealismus, der zur Förderung des Nachwuchses<br />
diene und dankte auch für den vorzüglidlen Vortrag. <strong>Der</strong> Abend<br />
konnte also als· ein voller Erfolg der Wuppertaler Bezirksgruppe<br />
bewertet werden.<br />
Am 19. April verlas Herr Schrödter einige Seiten aus dem<br />
.<strong>Augenoptiker</strong>", Band II, von Prof. Pistor über Myopie.<br />
Aus dem Berufsverband der Augenärzte<br />
Herr Dr. R i c h t e r , M.Gladbach, hat sein Amt als 1. Vorsitzender<br />
des .Berufsverbandes der Augenärzte" niedergelegt.<br />
Bis zur Wahl eines neuen 1. Vorsitzenden wurde der Vorstand<br />
durc:b. die Herren Prof. Scheerer, Stuttgart, und Dr. Damm, Düsseldorf,<br />
ergänzt. Herr Dr. R ich t er wurde mit Sonderaufgaben·<br />
betraut.<br />
Herr Dr. M e y e r II aus Stadthagen hat sein Amt als Landesobmann<br />
von Nie der s ach s e n niedergelegt. Die Gesc:b.äfte<br />
werden von Herrn Dr. Lassen, Göttingen, weitergeführt.<br />
Auszeichnungen<br />
Für seine außerordentlich vielseitige Tätigkeit auf den versc:b.iedensten,<br />
mit der Augenoptik zusammenhängenden Gebieten<br />
wurde die Ernennung Mr. G. H. G i I es zum .Officer of the<br />
Most Excellent Order of · the British Empire" in der brfüschen<br />
Ehrenliste veröffentlicht.<br />
Im November 1954 wurde Mr. E. A. Tu r v i 11 e mit der<br />
„Ernest-Aves-Medaille" ausg-ezeichne.t. Mit dieser Verleihung soll<br />
die Anerkennung für die Entwicklung erstklassiger Prüfgeräte<br />
und -Verfahren sowie der unermüdlkhe Einsatz dieses hervorragenden<br />
Gelehrten in der Berufsausbildung und -Politik ausgesprochen<br />
werden.<br />
Auch die deutsdle <strong>Augenoptiker</strong>schaft beglückwünsc:b.t beide<br />
Herren zu der hohen Auszeichnung. Verlag und Schriftleitung<br />
schließen sich diesen Glückwünschen an.<br />
Das neue Buch<br />
Linienoptik von Dr. A. Sonnefeld, 66 Selten mit 61 Bildern, DIN C 5, kart.<br />
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Die Schrift behandelt die Lösung einfadier optisdier Aufgaben, so, wie es<br />
In der Geometrie gesdiieht, mit Zirkel und Lineal. ,<br />
In dieser Berechnungsmethode werden nidit die Gestalt der Glaslinien, Ihre<br />
FlädJenradien, Did
AUS DEN FA CHSC H ULEN<br />
Abschluß des Studienganges 1954 A der B~rliner Fachschule<br />
Wieder kann die .Fachsdlule für Optik und Fototechnik" von<br />
dem erfolgreichen Abschluß eines weiteren einjährigen Studienganges<br />
berichten. Am 25. Februar bestanden nämlidl 32 Absolventen<br />
des Studienganges 1954 A die Abschlußprüfung als staatlidl<br />
geprüfte <strong>Augenoptiker</strong> und <strong>Augenoptiker</strong>meister.<br />
Am Abend des letzten Prüfungstages feierten die jun~n<br />
Au~noptikermeister ihren Abschied von
Anschrift für Kennzifferanzeigen<br />
Verlag Will Schrickel, {22a Düsseldorf-Lohausen<br />
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61U!fe(Wfl/ikt,l Heft 5/<strong>1955</strong> 31
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Düsseldorf für Verkauf und<br />
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Erfahrener Werkstattoptiker,<br />
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sudlt sidt zu verändern;<br />
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Angebote unter A 3586.<br />
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Zellhornbrillenfassungen<br />
für die Gebiete der Postleitzahlen 16, 17a, 17b und 14a zum<br />
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Stellen-Gesuche<br />
<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe, 26 Jahre,<br />
perfekt in Werkstatt, sudtt<br />
Stelle als Werkstattoptiker<br />
oder Werkstatt und Laden.<br />
Angebote erbeten u. B 3628.<br />
Tüchtiger, erfahrener<br />
Rathenower Fachmann (Meister)<br />
in der Herstellung von<br />
Tori-, Dufo-, Rezept- und anderen<br />
Brillengläsern sowie<br />
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Angebote urrt. B 3603.<br />
6/ugenq,likeli Herausgeber: Verlag Willy Schridtel, Düsseldorf-Lohausen, Hünefeldstraße 9 / Fernruf Düsseldorf Nr. 42<strong>05</strong>8 / Drahtwort: Augenoptik.er,<br />
Düsseldorf / Bank.k.onto Nr. 02 137 bei der Rheinisch-Westfälischen Bank. in Düsseldorf / Postschedt-Konto Köln Nr. 925 84 / Schriftleitung: Fritz<br />
Müller / Anzeigenleitung: Frau Ruth Fabry / .<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>• erscheint am 25. jeden Monats. Anzeigen-Annahme bis 10 Tage vor dem Ersd1einungstag<br />
/ Anzeigen nach besonderer Preisliste / Z. Z. ist Pre!sllste Nr. 3 gültig / Bezugspreis: ¼ Jahr 2,50 DM zuzügl. 0,09 DM Zustellgebühr /<br />
Bestellungen nehmen alle Postanstalten im Bundesgebiet und Westberlin und der Verlag entgegen / Ausland: ¼ Jahr 3,15 DM. Bestellungen durch<br />
alle Postanstalten des europäischen Auslandes (außer den Ostblodtstaaten). Obersee: 1 Jahr 12,60 DM nur durch den Verlag / Sollte die Zeitschrift<br />
aus Gründen, die nicht durch den Verlag zu vertreten sind, nicht geliefert werden können, besteht kein Anspru~ auf Nachlieferung oder<br />
Erstattung vorausbezahlter Bezugsgelder / Nachdrudt nur mit Genehmigung des Verlages / Erfüllungsort und Gerichtsstand Düsseldorf<br />
Drude.: P. Meister, Düsseldorf.<br />
32 ~ Heft 5/<strong>1955</strong>
Optikergebilfe, 22 Jahre, große,<br />
gute Ersdl.einung, in ungekiindigter<br />
Stellung in ecrstem Fachgesdiäft,<br />
sucht passenden Wirkungskreis<br />
für Werkstatt und<br />
evtl. Laden im Raum Düsseldorf.<br />
Angebote unter B 3606.<br />
Augenoptlkergebilfe, ledig, gewissenhafter<br />
Arbeiter, mit<br />
besten Zeugnisi;en, sucht sich<br />
aus ungekündfgter Stellung<br />
nach Westfalen zu verändern.<br />
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Angebot unter B 3618.<br />
J Vertretungs-Gesuche<br />
Junger Fachoptiker, der für namhafte<br />
deu~sdle Firma arbeitet,<br />
sucht neuen Wirkungskreis.<br />
Welche erstklassige, gut eingeführte<br />
deutsche Fassungsfabrik<br />
wäre bereit, für die<br />
Gebiete Baden, Pfalz und evtl.<br />
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abzusdlließen? Angebote unt.<br />
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<strong>Augenoptiker</strong>meister sudlt<br />
optisdtes Fadtgesdtäft,<br />
evtl. mit Foto, zu kaufen oder<br />
zu pachten. Eigenkapital DM<br />
20 000 . bis 30 000 vorhanden.<br />
Angebote unter C 3571.<br />
Staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong> sucht<br />
oplisdtes Fadtgesdtäft<br />
auf Renten- oder Padltbasis<br />
zu übernehmen. Evtl. wird<br />
auch in günstiger Lage Ladenlokal<br />
gesucht, das sich zur<br />
Einrichtung eines Fadigeschäftes<br />
eignet. Angeh. unt. C 3583.<br />
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Das Deutsche Optik-Adreßbuch<br />
Dieses enthält:<br />
die Adressen der 3400 <strong>Augenoptiker</strong> des Bundesgebietes und<br />
Westberlins einmal nach Namen und einmal nach Städten<br />
geordnef<br />
die Adressen der über 350 Hersteller von opUsdlen Waren<br />
einmal nach Namen und einmal nach Städten geordnet mit Angabe<br />
des gesamten Lieferprogramms<br />
die Adressen aller Großhändler von Optlkwaren einmal nach<br />
Namen und einmal nach Städten geordnet mit Angabe des<br />
gesamten Lieferprogramms<br />
Warenverzeldlnls bzw. Herstellungsprogramme aller Fabrikanten<br />
von Optikwaren nadl Waren geordnet,<br />
Lleferantennadlwels nach Waren geordnet. Dieser umfaßt t1ber<br />
1000 versdrledene Waren einschließlich selten verlangter<br />
Artikel alphabetisch geordnet von: .Abdrehvorrichtungen bis<br />
Zylinderthermometer•, so daß künftighin jeder Optiker alle,<br />
selbst ausgefallene Kundenwünsche erfüllen kann. Unter jeder<br />
Ware und jedem Artikel sind die jeweiligen Lieferfirmen angegeben.<br />
Verzeichnis der Vereine, Verbände und Schulen der deutschen<br />
Optik mit Angabe aller leitenden Herren.<br />
Die in- und ausländischen Zeitschriften der Optik<br />
Verzeichnis· der Bücher der deutschen Optik.<br />
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Das in Halbleinen gebundene Buch ist durchgehend auf Kunst•<br />
druckpapier gedruckt und umfaßt 260 Seiten. Insgesamt enthält das<br />
Buch etwa 14 000 Adressen. <strong>Der</strong> Preis beträgt 25,- DM. Bei Vor6<br />
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6/uue/lCfl/UM Heft 5/<strong>1955</strong>
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