Der_Augenoptiker_1954_08
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Amtliches Organ des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
Mitteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V. (WVA), der Deutschen<br />
Gesellschaft für Optometrie (DGO) und des Bundesverbandes Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />
Nummer 8<br />
VERLAG WILLY SCHRICKEL, DOSSELDORF 95 . August <strong>1954</strong>
Seite 2 - Nr. 8/<strong>1954</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 3<br />
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Seite 4 - Nr. 8/<strong>1954</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
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Deutsche Optische Monatsschrift<br />
Organ des Zentralverbandes<br />
Mitteilungsblatt:<br />
Wissenschaftliche Vereinigung<br />
der <strong>Augenoptiker</strong> e. V. (WV A)<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Optometrie (DGO)<br />
Bundesverband Nichtselbständiger<br />
<strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />
der Au genoptlker (ZVA)<br />
·'•<br />
Nummer 8 Verlag Willy Schrick:el, Düsaeldorf 25. August <strong>1954</strong><br />
Das Berufsbild des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />
Vortrag von Dr. K. Schachtschabel, Köln, auf der WVA-Jahrestagung <strong>1954</strong> m Bad Wildungen<br />
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Bundesbrüder!<br />
Als Bbr. Hans Sauerborn an mich mit der Bitte herantrat, anläßlich<br />
Ihrer diesjährigen Tagung über das Berufsbild des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />
zu sprechen, habe ich zunächst gezögert. Schließlich aber<br />
habe ich diese Aufgabe übernommen aus der Erwägung heraus,<br />
daß ich es mir vielleicht doch erlauben darf, über dieses Thema<br />
zu spr·echen, da ich den Beruf des <strong>Augenoptiker</strong>s von Grund auf<br />
erlernt habe und kenne und seit drei Jahrzehnten in der Lehrlings-<br />
und im besonderen aber in der FachschuJ.ausbildung unseres<br />
Berufsstandes tätig bin.<br />
Wenn ich nun heute die Ehre habe, über dieses Thema zu<br />
sprechen, so is,t es wohl mehr als eine Ehrenpflicht, des Nestors<br />
der Deutschen Augenoptik, Prof. Pistors, Ihres Ehrenmitgliedes,<br />
meines Freundes und Lehrers zu gedenken, der die Berufsbezeichnung<br />
.<strong>Augenoptiker</strong>• geprägt hat, die zu einem festen Begriff<br />
geworden ist, und die wir mit Stolz führen. Ich glaube kaum, daß<br />
eine treffendere oder gar umfassendere gefunden wer den kann,<br />
durch die unser Beruf besser charakterisiert wird. Zu dieser Auffassung<br />
bin ich umso mehr gekommen, je mehr ich darüber nachgedacht<br />
habe.<br />
Die Berufsbezeichnung „<strong>Augenoptiker</strong>• hat Prof. Pistor erstmal,ig<br />
im Jahre 1926 angewendet, als er anläßlich einer AHB<br />
Tagung über „Die Zukunft -des Fachoptikers• sprach. Sie wurde<br />
zuerst offiziell von d•en Absolventen der Jenaer Fach-Hochschule<br />
geführt, denen 1932 (Ministerial-Verordnung v. 13. Juni 1932) das,<br />
Recht verliehen wurde, sich „Staat!. approb. Augenoptike_r• zu<br />
nennen. Als erster Fachverband sanktionierte diese Berufsbezeichnung<br />
der „<strong>Augenoptiker</strong>-Verband Rheinland".<br />
Mit dieser Berufsbezeichnung hat sich Prof. Pistor sehr eingehend<br />
befaßt und auseinandergesetzt. Vor ,allem im Hinblick auf<br />
die darin .enlthalteh•e Doppelbezeichnung, die man als Pleonasmus<br />
bezeichnet. In der Tat stellt die Bezeichnung . physiologische oder<br />
ophthalmologische Optik oder Augenoptik" einen Pleonasmus<br />
dar. Letzten. Endes sind diese Bezeichnungen aber in das wissenschaftliche<br />
Sprachgut eingegangen. Demzufolge kann •sich der<br />
Brillenkundige, der seine Tätigkeit der Sehverbesserung des<br />
menschlichen Auges widmet, mit Fug und Redl.t als . <strong>Augenoptiker</strong>"<br />
bezeichnen, wenn sich auch das sprachliche Gewissen der<br />
Philologen dagegen empört, wie es Prof. _Pistor zum Ausdruck<br />
brachte. Es kommt bei dem Wort „<strong>Augenoptiker</strong>• nicht so sehr<br />
auf die Ausdeu,tung seines etymologischen Ursprungs, als vielmehr<br />
auf seine je~ge ihm beigelegte Bedeutung an, die zu<br />
einem festen Begriff geworden ist.<br />
Die Berufsbezeidmung „Brillenoptiker• ist nicht erschöpfend<br />
un
Seite 6 - , Nr. 8/<strong>1954</strong><br />
ab, Augenkrankheiten zu dia!lnostizieren, und er vermeidet alles,<br />
was als Diagnose ausgelegt werden könnte. Auch hat der <strong>Augenoptiker</strong><br />
nicht d.en Ehrgeiz, mit medizinischen Kenntnissen zu<br />
glänzen, die für den Nichtmediziner immer mrr mangelhaft und<br />
bedenklich sein können. <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> lehnt -es ab, Augena,rzt<br />
rniedere·r Ordnung sein zu wollen oder auch nur als solcher<br />
angesehen zu werden. Er hat immer nur den Ehrgeiz, etwas Tüchtiges<br />
auf seinem Gebiet zu lernen und darüber hinaus Bescheid<br />
zu wissen, um .seinen Beruf voll und ganz zum Wohle der Sehhilfebedürftigen<br />
ausüben zu können. Da aber die BrillengLasbesbimmung<br />
weit über das Handwerkliche hinaus geht, ist deshalb<br />
eine eingehende Fachschulausbildung erforderlich. Diese e11sfredct<br />
sich ,auf alle Gebiete der Optik und auf alle optischen Instrumente,<br />
die dem Auge dienen. Sonst ist d.er <strong>Augenoptiker</strong> gar<br />
nicht in der Lage, alle augenoptischen Geräte in ihrer Theorie<br />
und Handhabung richtig zu verstehen und anzuwenden.<br />
Unter dem <strong>Augenoptiker</strong> verstehen wir den augenoptischen Fachmann,<br />
der für alle Fragen, die mit dem Auge und dem Sehen<br />
zusammenhängen, zuständig i-st, der nicht nur Brillen bestimmen,<br />
sondern, auch fachgerecht anfertigen und 1ndividuell anpassen<br />
kann. Darin Hegt m. E. nach die Stärke des <strong>Augenoptiker</strong>s, der<br />
die handlwerkliche Ausbildung als die grundlegende und wichtigste,<br />
wenn auch nicht als .entscheidende, erachtet. <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />
von· heu1e unter,scheidet sich ganrz wesentlich von dem<br />
Brillenmacher und Brillenhändler des vorigen Jahrhund'filts, aus<br />
dem letzten Endes unser Beruf hervorgegangen i-st.<br />
Entsprechend hat sich auch das Berufsbild im Laufe der Zeit<br />
gewandelt. Darüber hat Prof. Pistor in den Jahren 1948/49 eine<br />
Reihe zwanglos aufeinanderfolgender Auf,sätze veröffentlicht, die<br />
-sich mit der Geschichte unseres Berufes und der Wandlung des<br />
Berufsbildes befassen. Leider war es Prof. Pi,stor nicht mehr möglich,<br />
auch die Geschichte der Optikerorgan1sationen zu schreiben,<br />
die zu verfassen er sich als Absdtluß seines Lebenswerkes vorgenommen<br />
hatte. Wohl keiner wäre hi,erzu berufener g,ewesen<br />
als er, der seit den zwanziger Jahren an zahllosen Tagungen der<br />
wichtigsten Organisationen unseres Berufsstandes teilgenommen<br />
und den Widerstreit der Me:.inuJ!gen, ohne die es ja nie abgeht,<br />
kennengelernt hat. Er .kannte d-i
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Die Gestaltung unseres 20-seitigen Kunstkalenders,<br />
die Klischee-Anfertigung, die Festsetzung der Auflagenhöhe<br />
und der Druck, alle diese langwierigen<br />
Vorbereifungen und Arbeiten erstrecken sich über<br />
die Zeit eines 'ganzen Jahres. Besonders der Druck<br />
dauert Monate. In jedem Jahr müssen wir QUf<br />
Kalenderbestellungen, die .im September oder<br />
Oktober eing·ehen. einen ablehnenden Bescheid<br />
geben, wei.l die Auflage zu diesem Zeitpunkt vergriffen<br />
ist. Wir hören dann immer die Äußerung,<br />
warum wir nicht einfach nachdrucken. Grundsätzlich<br />
kann ein Nachdruck eines derart umfassenden<br />
Druckvorhabens nicht unter 3 Monaten durchgeführt<br />
werden. <strong>Der</strong> Nachdruck bedingt zudem eine hohe<br />
Auflage und ist bei ty1engen bis zu einigen tausend<br />
Exemplaren aus Preisgründen undiskutabel. Deshalb<br />
müssen wir dafür sorgen, daß in Ihrem Interesse<br />
die Kalenderbestellungen jetzt eingehen. Denn<br />
ietzt können wir noch Einfluß auf die Auflage<br />
nehmen.<br />
In den ersten J u I ita gen ist unseren Geschäftsfreunden<br />
ein Musterstück des Kalenders mit Bestellformular<br />
zugegangen. Aufgrund der Erfahrungen<br />
früherer Jahre fehlen noch Bestellungen von<br />
Optiker- Fachgeschäften, von denen wir wissen„<br />
daß sie auch 1955 bei ihrer Werbung nicht auf<br />
den Z EI SS-Wandfolender verzichten wollen.<br />
Die Auflagenhöhe des Kalenders ist jedenfalls<br />
der Kernpunkt für die Befriedigung aller Anforderungen.<br />
Helfen auch Sie bitte durch Ihre zeitige<br />
Bestellung mit, daß alle Kunden rechtzeitig ihre<br />
ZEISS-Kalender im Hause haben. Nur wenn wir<br />
Sicherheit über die Auflagenhöhe besitzen, kann<br />
mit dem Druck begonnen werden. Dies wiederum<br />
ist Voraussetzung für ordnungsgemäße und termingerechte<br />
Fertigstellung und Auslieferung der<br />
Kalender an Sie.<br />
CARL ZEISS<br />
0 BE RKOCH EN/W0RTT.
Seite 8 - Nr. 8/<strong>1954</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
In diesem Zusammenhange muß aber auch die unseren Studierenden<br />
zuteil werdende Unterstützung aus dem Stipendienfond<br />
dier WV A gebührend gewürdigt werden.<br />
Hand in Hand mit den Fortschritten der Entwicklung in Wissenschaft<br />
und Technik ist das Arbeits- und Aufgabengebiet in<br />
unserem Berufe immer umfangreicher geworden und es wird sich<br />
ferner ,ständig erweitern. Des.halb hat man sich schon sehr eingehend<br />
m-it der Verlängerung der Ausbildungszei.t an unseren<br />
Fachschulen befaßt, Z'll der man im Laufe der Zeit unbedingt<br />
kommen wird, Ein diesbezüglidler Beschluß wurde bereits auf<br />
der vor.jährigen Delegiertentagung des ZV A gef.aßt.<br />
In Erkenntnis der Tatsache, daß das Arbeitsgebiet an unseren<br />
Fadlsdlulen ei_nen sehr großen Umfang angenommen hat, das<br />
nicht mehr -in einer zweisemestrigen Ausbildung zu bewältig-en<br />
ist, hat das Kuratorium der Kölner Schule schon bei der Schulg·ründung<br />
beschlossen, s-ich auf das ureigenste Gebiet der Augenoptik<br />
zu besch,ränken, selbstverständlidl unter Berücksichtigung<br />
aller der Kenntnisse auf dem Gebiet der optisdlen Instrumentenkunde,<br />
die · unbedingt dazu gehör.en, da der <strong>Augenoptiker</strong> nun<br />
einmal der Berater für optische Fragen im allgemeinen ist. Aus<br />
diesem Grunde hat man bewußt .auf die photographische Ausbildung<br />
verzichtet, die im Rahmen ein-er zweisemestrigen augenoptischen<br />
Ausbildung überhaupt nidl.1 mehr durdlgeführt werden<br />
kann, jedenfalls nicht so, wie dies nach dem heutigen' Stand der<br />
Wissensdlaft und Technik auf dem Gebiet der Photographie erforderlidl<br />
ist. Man war sich klar daruber, daß :eine derartiqe Ausbildung<br />
im Rahmen unserer Schule nur Stückwerk sein °könn1e,<br />
zumal schon damals dfo Gründung einer Fachschule für Photographie<br />
in Aussicht stand, die vor einigen Wochen eröffnet worden<br />
ist. Diese Fadlsdlule für Photographie, die nicht nrur vorbild-<br />
1-idl eingeridltet und mit den modernsten Hilfsmitteln ausgestattet<br />
ist, zeigt offensidltlidl, daß heute auf dem Gebiete der Photographie<br />
eine Spezialausbildung erforderlich is>t, die nicht mehr<br />
neben einer anderen Ausbildung erworben werden kann. Wer<br />
sich auf dem photographischen Gebiet alle die K-enn1nisse und<br />
Fertigkeiten erwerben will, um auf dies,em Gebiete wirklich fachmän,nisdlen<br />
Rat erteilen zu können, der wird zusällllidl die photographischen<br />
Ausbildungsstätten nutzen müssen.<br />
Auf die Entwicklung, die unser Berufsstand genommen hat,<br />
dürfen wir wohl stolz sein. Vor allem aber dürfen wir denen<br />
gegenüber nicht undankbar sein, die sich in wirklich aufopfernder<br />
Tät.1gkeit redlidl um die ' Förderung unseres Berufes bemüht<br />
haben und weiter bemühen. Wir dürfen nicht immer nur das<br />
Negative sehen, man darf bei derartigen Betrachtungen nicht nur<br />
fragen: Was ist eigentlich erreidlt worden? Selbst a,uf diese<br />
Frages,t,ellung wäre viel Positives zu sagen, richtiger ist es aber<br />
in diesem Zusa.mmenqange zu fragen: Was i st erhalten, was ist<br />
erreicht, was ist verhindert wo-rden?<br />
Jede Epoche hat nun einmal ihre besondere Aufgaben und<br />
Probleme, mit denen sie fertig werden muß. Was uns heute als •<br />
selbstverständlich erscheint, ist von früheren Generationen oft<br />
nur ·in schwerer u.nd mühevoller Arbeit erreicht worden, Wir<br />
müssen aber audl die aufopferungsvolle Arbeit aller derer anerkennen,<br />
die sidJ. gegenwärtig aus wahrem Idealismus in den<br />
Fachorganisationen um die Höherführung unseres Berufes und<br />
die Wahrung der Belange_ unseres Berufsstand,es bemühen.<br />
Vieles ist zweifellos schon erre,idlt worden, wenn auch nicht<br />
alles vollendet ist. Wenn wir aber auf dem Altbewährten aufbauen,<br />
uns mit vereinten Kräften um die Höherführung unseres<br />
Berufsstandes zum Wohle der Sehhilfebedürftigen bemühen, so<br />
wird endgültig das erreicht, was wir uns wünschen, und wir werden<br />
audl dann vor denen bestehen, die nach uns kommen. Nur<br />
muß man Geduld haben. Mandlem geht d,ie Entwicklung nicht<br />
rasch genug voran. Tatsächlidl ist aber doch die Entwicklung in<br />
den letzten Jahrzehnten verhältnismäßig schnell vonstatten gegangen<br />
.. Es war eine stetige Aufwärtsentwicklung zu v-erzeichnen<br />
und das ist dodl das Entsdleidende, Eine allzu schnelle Entwidclung<br />
ist niemals gut, auch ein Berufsstand muß organisch wachsen,<br />
und es hat kemen Zweck, eine Entwicklung voran zu treiben,<br />
die sich, wenn das genügende Fundament fehlt, rückläufig auswirkt.<br />
Ein zielstrebiger, allmählicher Aufbau bring~ Immer den<br />
größeren Erfolg. Natürlich haben die verantwortlichen Organisationen<br />
nodl große Aufgaben zu erfüllen, die der einzelne, auf<br />
dessen Mitarbeit man aber nicht verzichten kann, nicht zu lösen<br />
In der Lage ist. Wohl kommt es auf jeden einzelnen an, aber das<br />
uns vorsdlwebende Ziel kann nur der gesamte Berufsst-and vollbr:ingen.<br />
Um das bisher Erreichte weiter zu festigen und zu vervollkommnen,<br />
haben wir uns in erster Linie um die Vertiefung und<br />
Erweiterung der Kenntnisse .zu bemühen, über die der <strong>Augenoptiker</strong><br />
verfügen muß, um seinen Beruf in jeder Hinsicht voll<br />
und ganz ausüben zu können, und die über die in der Meisterprüfung<br />
geforderten hinausgehen, um dadui;ch zur Höherführung<br />
unseres Berufes auf breitester Grundlage beizutragen.<br />
Wenn hierzu auch in erster Linie unsere Fachschulen berufen<br />
sind, die sich in der Hauptsache der Ausbildung des Nachwuchses<br />
widmen, aber auch dem Bildungswillen und den Bildungsbestrebungen<br />
der älteren <strong>Augenoptiker</strong> Rechnung zu tragen haben, so<br />
sind .wir uns aber auch klar darüber, daß das erstrebte Ziel nicht<br />
durch die Fadlschul-en• allein erreicht werden kann und es ist<br />
erfreulidl, daß Vereinigungen, wie die WVA, wesentlich zur Erreichung<br />
dieses Zieles beitragen.<br />
Daß die WV A, die sidl die Pflege und Vertiefung des Fachwissens,<br />
die Wahrung der Standesehre und die Schaffung eines<br />
Stipendienfonds zur Unterstützung begabter Studierender der<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Fadlschulen zum Ziele gesetzt hat, auf dem richtigen<br />
Wege ist, beweist wohl Iiiicht zuletzt die außerordentlidl<br />
große Teilnahme an der diesjährigen Tagung.<br />
Mit der Fachschulausbildung nnd Weiterbildung allein ist es<br />
aber nicht getan. Für d-ie Ausbildung in unserem Beruf ist auch<br />
eine gute Vorbildung erforderlich, auf die Prof. Miethe, der 191"9<br />
die Leitung der Abt. Phototedlnik an der Deutschen Schule für<br />
Optik und Phototechnik und 1921 die Gesamtleitung dies-erSchule<br />
übernommen hatte, bereits im Jahre 1924 in der Ontischen Rundschau<br />
mit aller Offenheit hingewiesen hat. Er führte aus, daß<br />
eine gute handwerkliche Ausbildung allein nicht ausreicht und<br />
auch eine gute Allgemeinbildung notwendig is1. Auf diese muß<br />
ein viel größeres Gewicht gelegt werden, als etwa auf eine lange<br />
praktische Tätigkeit. Längere Gehilfentätigkeit bewirkt wohl<br />
Arbeitsroutine, auf die _man zwar nicht ganz verzichten kann,<br />
die aber niemals die notwendige Allgemeinbildung ersetzen kann.<br />
Deshalb forderte Prof. Miethe vor allem mehr Sorgfalt hinsichtlidl<br />
guter sdlul-ischer Vor,bildung bei der Auswahl der Optikerlehrlinge.<br />
·Das Ziel, welches eine Optik-erschule erreichen kann, hängt von<br />
der Tüch.tigkeit der Lehrer ab, ebenso wie von dem Fleiß und<br />
der Beg,abung der Schüler. Aber in noch viel höherem Gqi.d,e<br />
ist es abhängig von dem, was die Schüler aus der Schule und<br />
aus der Lehre mitbringen. Das gilt im besonderen auch für die<br />
grundlegenden Kenntnisse in Mathematik und Physik, um nicht<br />
wertvoUe Zeit auf Dinge verwenden zu müss·en, dü~ vorausgesetzt<br />
werden solHen. ·<br />
Wenn auch die Schulweisheit für die Bewertung eines Menschen<br />
g,anz bedeutungslos ist, so ist sie aber doch für sein Fortkommen<br />
in- der Regel entscheidend. Sie ist die Grundlage für<br />
seine spätere Lebensarbeit.<br />
Diese Ausführungen Prof. Miethes, die von so g.rundlegender<br />
Bedeutung für die Heranbildung eines tüchtigen Nachwuchses<br />
sind, haben zweifellos Beachtung gefunden; ihnen sc-Ute aber in<br />
Zukunft in noch größerem Maße Beachtung gesdlenkt werden.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich die Gedankengänge, die<br />
Prof. Hellwidl, Wien, in seinem Aufsatz „Wägen, nidlt iählenl"<br />
zum Ausdruck gebra.cht hat, auf unseren Beruf übertragen, da<br />
sie letzten- Endes für alle Berufe Gültigkeit haben. Dort heißt. es<br />
auf unseren Beruf angewan~t:<br />
• W ä g e n , nicht zählen sollt für sie, di-e sich zur Ausbildung<br />
im <strong>Augenoptiker</strong>beruf melden, denn si.e sind die, die nach uns<br />
kommen werden, sie sind aber auch die, mit denen wir noch ein<br />
erkleckliches Stück ihres und unseres Berufsweges gemeinsam<br />
zu- gehen haben.<br />
Wägen am Anfang und Wägen am Ende der Berufsaus·bildung,<br />
wobei da~ Wägen am Anfang weitaus wichtiger und verantwortungsvoller<br />
ist als das Wägen am Ende. Denn für den, der<br />
erst am Ende für zu leimt befunden wird,, ist es - für gewöhnlich<br />
- schon zu spät! Und es ist in der Mehrzahl soldler Fälle<br />
u n s e r e Schuld, wenn ein junger Mensch nach der Lehrzeit<br />
erst nach dem Nidltb_estehen der Lehrabschlußprüfung erkennen<br />
muß, daß er eine falsche Berufswahl getroffen und er es damit<br />
versäumt hat, einen solchen Beruf zu erlernen, der ihm für<br />
sein späteres Leben eine sichere Existenzgrundlage und damit<br />
auch die erstrebenswerte Lebensfreude hätte bieten können.<br />
Es i s t aber zu s p ä t, wen,n eine solche Erkenntnis erst<br />
am End e der Lehrzeit ausgesprochen wird, denn d I e Jahre,<br />
die für einen jungen Menschen zur Erlernung eines Berufes vorgesehen<br />
sind, sind dann unwiederbringlich vorbei! Und selbst,<br />
wenn man bei der Abschlußprüfung in einem solchen Falle Milde<br />
walten ließe, dann hätte man bloß einen schlechten <strong>Augenoptiker</strong><br />
mehr, womit weder dem Berufsstande, noch dem neuen schlechten<br />
<strong>Augenoptiker</strong> auf die Dauer gedient wäre. Denn: B 1 e i b t<br />
dieser ·Mann im Beruf, dann bleibt er auch in einem sehr hohen<br />
Prozentsatz ein s c h l e c h t e r <strong>Augenoptiker</strong>; bleibt er aber<br />
nicht im Beruf, dann wäre es - vom Standpunkt des Berufsstandes<br />
aus gesehen - wohl besser gewesen, wenn Lehrmeister<br />
und Berufsschule ihre Mühe einem besser geeigneten Lehrling<br />
zugewendet hätten und ih diesem einen w ,i r k 1 ich e n <strong>Augenoptiker</strong><br />
hätten heranziehen können.<br />
Wir tragen aber nicht nur unserem Berufsstande gegenüber<br />
eine große Verantwortung für die Heranziehung eines hochqualifizierten<br />
Nachwuchses; noch fast höher ist die Verantwortung<br />
einzuschätzen, die gegenüber einem jungen Menschen und
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 9<br />
dessen Eltern bei der Berufsberatung zu übernehmen ist. Es ist<br />
auch nicht richtig, wenn es ein Lehrmeister von sich aus - aus<br />
nur vermeintlich menschlichen Gründen - nicht übers Herz<br />
bringt, einen an skh sympathischen und willigen Lehrling bei<br />
Erkenntnis seiner Nichteignung nach Ablauf der Probezeit wieder<br />
wegzugeben. Er riskiert dabei, mit dem Odium belastet zu<br />
werden, ein schlechter Lehrmeister zu sein. Und auch er denkt<br />
nicht daran, daß er damit dem Lehrling mehr schadet als nützt.<br />
Diese Verantwortung einem jungen Menschen gegenüber kann<br />
nicht genug betont werden.<br />
Und wenn wir von dieser menschlichen Verantwortung absehen<br />
und nur an unsere Verantwortung dem Berufsstand gegenüber<br />
denken wollen, dann müssen wir bei der Auswahl unseres<br />
Nachwuchses den Weg verfolgen, daß wir aus dem sich bietenden<br />
oder sich anbietenden Lehrlingsmaterial die Fähigsten und damit<br />
die Geeignetsten heraussuchen. Diese Auslese zu treffen, ist die<br />
Hauptaufgabe der Eignungsprüfung, wie sie bereih, in vielen<br />
Innungen durchgeführt wird.<br />
Und wenn wi-r so wägen, unsere Nachfolger, und wenn wir uns<br />
alle Mühe geben, sie gut auszubilden, dann haben wir die Grundlage<br />
für die nächsten zwei <strong>Augenoptiker</strong>generationen erneuert,<br />
denn die nächsten <strong>Augenoptiker</strong> werden ja wieder die Lehrmeister<br />
·ihrer Nachfolger, in denen unser,e gute oder schlechte<br />
Saat ein zweitesmal aufgehen wird!"<br />
Dies zu beherzigen, ersdieint mir besonders widitig.<br />
Sollte idi Sie durch diese Gedankengänge lediglich zum Nachdenken<br />
über die gestreiften Probleme veranlaßt haben, so hoffe<br />
ich, zumindest einen Teil der mir übertragenen Aufgabe erfüllt<br />
zu haben.<br />
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den Fachoptiker.<br />
II
Seite 1'0 - Nr. 8/<strong>1954</strong> <strong>Der</strong> A ugenoptiker, Düsseldorf<br />
Optometrie in den USA.<br />
Vortrag von Dr. H. J. Ra i1 e , Menomonie (USA.) auf der WVA-Jahrestagung <strong>1954</strong> in Bad Wildungen<br />
Von jedem Redner erwartet man· eingangs eine Erklärung, daß<br />
es ihm eine Freude sei, auf dem Programm als Vortragender verz·eichnet<br />
zu sein, Zumindest so in meinem Land und ich glaube<br />
nicht, daß ,es hier anders ist. Ich freue mich daher, Gelegenheit<br />
zu haben, Ihnen etwas über Optometrie in den Vereinigten Staaten<br />
erzählen zu können; das um so mehr, als ich weder zu den<br />
Spitzenkräften der ameTikanischen klinischen Optometrie gehöre,<br />
noch als hervorragender Forscher auf diesem Gebiete gelte. Ich<br />
'verkörper,e vielmehr den normalen, modernen amerikanischen<br />
praktizierenden Optometristen in einer kleinen Stadt im oberen<br />
Mittelwesten, also im Herzen des Viehzucht treibenden Staates<br />
von Wiseonsin.<br />
Ich spreche nicht zu Ihnen mit der Absicht, Sie zu 'beeinflussen,<br />
wie Sie in Europa .in dieser Fachfrage handeln sollen, vielmehr<br />
werde ich ganz einfach in groben Umrissen beschreiben, wie die<br />
Optometrie in den Vereinigten Staaten org,anisiert und wie sie<br />
ausgeübt wird.<br />
Ob die Entwicklung vom Uhrmadler-Optiker zum Fachmann von<br />
heute zwedanäßig war oder ob es für Optometrie und di-e Offentlichkeit<br />
das Richtige gewesen ist, überlasse ich Ihrem Urteil und<br />
d-er Zukunft. Ich hoffe jedenfalls, daß mein kleiner Vortrag nicht<br />
nur einseitig wirkt, sondern beide Seiten ,aus dem hier VorgeJragenen<br />
profitieren.<br />
Es gibt in den USA rund 21 000 eing.etragen•e Optoinetristen ·<br />
und es ist vielleicht von Vorteil für uns, d,aß wir in dem Am.er,ikanischen<br />
Optometristen-Verband (Ameriean Optometrie Assoeiation)<br />
unsere einzige Standesvertretung in wirtscha:ftlichen Dingen<br />
haben. <strong>Der</strong> Verband vertritt unsere Interessen auf nationaler<br />
Ebene bei allen gesetzgebenden Behörden. Andere Berufe haben<br />
sich auf mehrere Verbände aufgeteilt mit dem Nachteil, d.iß sie<br />
durch die ZerspliUernng bei gesetzgeber,ischen Maßnahmen beeinträchtigt<br />
wurdert, Das bekannte Sprichwort, daß „Stärk,e in der<br />
Einigkeit" liegt, ist in unserem Falle wieder einmal bewiesen.<br />
Als Sitz des Verbandes wurde St. Louis in Missouri ausgewählt,<br />
der von dem hauptamtlichen Geschäftsführer Mr. J. Harold<br />
Bailey geleitet wird.<br />
In unserem Verband besteht Einzelmitgliedschaft, unabhängig<br />
davon·, ob der betreffende Optometris·t Mitglied der jeweiligen<br />
Innung oder Landesvereinigung ist, obwohl letzteres g,ang und<br />
gäbe sein dürlte. Jeder der 48 Staaten hat seine eig,ene optometrische<br />
Landesvereinigung, die dem .Amerikianischen Optometrischen<br />
Verbande angegliedert sind. Die verschiedenen Landesverbände<br />
sind wiederum dn örtliche Gruppen aufgeteilt.<br />
So zählt z. B. meine Ortsgruppe, bekamtt als die Indian Head<br />
Optometrie Soeiety, rund 40 Optometr>i,sten als Mit,gUeder, die<br />
sich auf 13 Landkreise i,n einem Gebiet von 100X260 km b~finden.<br />
Monatlich tritt diese Gruppe zusammen und gefaßte Beschlüsse<br />
werden an den Vorstand des Opt'ometrischen Verbandes<br />
von Wiseonsin weitergeleitet. Dieser Vorstand hält alle Viertel·<br />
jahr eine Tagung ab und außerdem findet jährlich noGh eine<br />
Generalversammlung auf Landeseben.e ·statt. <strong>Der</strong> Amerikanische<br />
Optometrische Verband als Da91organisation kommt auf einem<br />
Jahreskongreß zusammen, der in diesem J,ahr in Seattle, W,ashington,<br />
Sltattfindet.<br />
Es gibt ,in den USA eine Organisation, die besonderes Schwergewicht<br />
auf Fotschung und V!issenschaftliche Probleme der Optometrie<br />
legt. Zur Zeit hat sie eine Mitgliedschaft von rund 620<br />
Optometristen und ist als die Amerik,anische Akademie für Optometrie<br />
(Ameriean Aeademy of Optometry) bekannt. Die Mitgliedschaft<br />
dieser Organisaition ist etwas ausgewählter als in den anderen<br />
Gruppen. <strong>Der</strong> Anwärter muß entweder ein Fakultätsmit<br />
_glied in einem der Institute für Optometri,e, ein WissensdN1ftler<br />
oder Forsch.er auf einem benachbarten Gebi,et oder ein praktizierender<br />
Optometrist sein. Für den Fall, daß er ein praktizierender<br />
Optometrist ist, . muß er mindestens drei Jahre gründliche<br />
berufliche Praxis haben. Seine Praxis darf s,ich von der eines<br />
Arztes oder Zahnarztes in keiner Weise un1erscheiden. Reklame<br />
jeder Art, Zeitungsinserate oder Werbung durch Radio _bzw.<br />
durch Fernsehen, ist nicht erlaubt. Er muß mindes,tens 10 Untersuchungsreporte<br />
vorlegen und eine schriftliche und mündliche<br />
Prüfung absolvieren, die von dem Zulassungskomitee der Akademie<br />
durchgeführt wird, Es muß hervor,gehoben werden, daß die<br />
meisten Fakultätsmitgl.ieder der ·verschiedenen Jns.titute für Opto<br />
IQetrie Mitglieder dieser Vereinigung sind. Jährlich findet Anfang<br />
Dezember eine Zusammenkunft statt, die gewöhnlich vier<br />
Tage dauert, mit Morgen•, Nachmittags- und Abendsitzungen, auf<br />
denen sowohl wissenschaftliche wie klinische Unterweisungen l:!r•<br />
folgen. In den letzten Jahren hat diese Org·ani,sation einen internationalen<br />
Akzent da.durch erhalten, daß es jetzt Mitglieder in<br />
England, Schottland, Irland, Indien und Deutschland gibt; zusätzlich<br />
einer großen Anzahl von Mitgliedern in Kanada. Das diesjährige<br />
'treffen wird in Toronto/Kanada abgehalten.<br />
Man sagt, die Akademie ist die Organisation, die hinsichtlich<br />
der Berufsentwicklung in der Optometrie obenan steht, wenn diese<br />
Feststellungen auch nicht überall anerkannt werden. Damit soll<br />
aber nicht gesagt sein, daß es nicht auch noch andere Berufsvereinigungen<br />
gibt, die sich mit der Optometrie beschäftigen. Entscheide'nd<br />
ist wohl, daß die Akademie die Lehre von der Optometrie<br />
als Hauptziel ansieht, während andere Organisationen<br />
sie vielleicht mehr nebenher betreiben. Das Haupt1nteresse der<br />
Akademie konzentriert sich mehr auf die Erziehung, als auf wirt•<br />
schaftliche und politische Dinge.<br />
<strong>Der</strong> Amerikanische Optometrische Verband und die Akademie<br />
arbeiten eng wie eihe Vereinigung -zusammen, in der jede die<br />
Dinge zur Förderung der Optometrie bearbeitet, für die sie am<br />
bes,ten geeignet ist.<br />
Als eine dritte Organisation verfügen wir über di·e sogenannte<br />
Amerikahische Stiftung für Optometrie (Am,eriean, Optometrie<br />
Foundation).<br />
Diese ist eine Organi;salion, die sich der Sammlung 'von Geldern<br />
für Stipendien zur Forschung und Ausbilduti,g widmet. Diese<br />
Org.anisation besteht erst wenige Jahre, hat aber schon wertvolle<br />
Ergebnisse gezeitigt, in dem sie ·zukünftige Lehrkräf.te für den<br />
Beruf herangebildet hat. Die verfügbare Summe, die das Rück•<br />
goot der Stiftung ist, ist gewachsen,, Als Beispiel für die durch<br />
diese Gruppe geleistete Arbeit dar-f ich a,uf Dr. Charles Stewart,<br />
den Di,rektor des neuen Institutes für Optometr,ie an der Universität<br />
Hauston/Texas, hinweisen. Dieser Mann war mein Kommilitone<br />
an der Staatsuniversität Ohio. Die Stiftung hat ihm durch<br />
seine Prüfungsz~it hindurchgeholfen und es ihm· ermöglicht, den<br />
Doktorgrad in phys-iologische Optik, e>in Teil der Physik, zu erwerben.<br />
Viele Jahre gab es eine Organisation, die als Fernkurs für<br />
Optometrie (Optometrie Extension Program) bekann,t ist und die<br />
sich. auf dem Gebiete der schriftlichen Ausbildung betätigte. Eine<br />
monatliche Sammlung von Arbeiten über klinische Praxis wird<br />
an den Pr,aktiker verkimft, de_r das Material je nach Zeit und<br />
Laune studieren kann. Diese Organisation ist eine bedeutungsvolle<br />
Kraft in der optometri!lchen Ausbildung gewesen, besonders<br />
in den Jahren, bevor der gegenwärtige Ausbildungsstand erreicht<br />
worden ist.<br />
Zwölf Institute für Optometrie gibt es in den Vereinigten<br />
Staaten:<br />
Ohio State Univefsity<br />
Columbia University<br />
University of California<br />
University of Houston, Texas<br />
Indiana University.<br />
Pacifie University<br />
Southern College of Opt.<br />
Los Angeles College of Opt.<br />
Chiq1go College of Opt.<br />
Northern Illinois ~o. of Opt.<br />
Massachusetts College of Opt.<br />
Pennsylvaruia State College of Opt.<br />
Die ersten sechs dieser Institute sind Universitäten angegliedert.<br />
Die .anderen sechs sind unabhängige, nicht profitierende<br />
Insfüute.<br />
In Kanada gibt es zwei Institute:<br />
Ontario College of Opt. / Toronto<br />
University of Montreal.<br />
·Früher haf die Ausbildung eines Optometristen fünf Jahre erfordert,<br />
zusätzlich ~ den _zwölf. Schufjahren, die verlangt werden,<br />
um die arii.er1kanische Schule abzuschließen,, Diese Zeitforderung<br />
ist jetzt auf sechs Jahre erhöht worden. Ein Institut hat<br />
schon den neuen Sechsjahresplan angekündigt. Andere sind dabei,<br />
ihre Prüfungsbestimmungen neu zu gestalt.en. Die Genehmigung<br />
für die Errichtung von Instituten und deren Lehrpläne<br />
unterstehen der Inspektion eines besonderen Komitees des Amerikanischen<br />
Optometristischen Verbandes. Die Anerkennung dieser<br />
Einrichtung für die Zulassung zur Staatsprüfung ist ausschlaggebend,<br />
Wenn ein Optometrist das Examen bestanden hat, also<br />
die Anforderungen des jeweiligen Instituts etfüllt und sein<br />
Diplom bekommt, kann ei; allerdings eine Praxis noch nicht einrichten,<br />
hat vielmehr noch andere Voraussetzungen zu beachten.<br />
Jeder Staat in den USA schr€iht in einem Gesetz vor, daß der<br />
Optometrist eine Prüfung ablegen muß, die von einer Kommission<br />
für Optometrie abgenommen wird, deren Ernennung durch<br />
d·en Gouverneur des betreffend,en Staates erfolgt. In jedem Staat<br />
sind die zu erfüllenden Forderungen durch ein besonderes- Zulassungsgesetz<br />
vorgeschrieben, weichen aber voneinander ab, Ublicherweise<br />
muß man, um in einem bestimmten Staa,t praktizieren<br />
zu können, sein Examen in dem betreffenden Staate bestanden
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
haben, also ist ein Austausch der Lizen,z zwischen den Staaten in<br />
der Vergangenheit in den wenigsten Fällen gegeben gewesen.<br />
Z.B. würde meine Zulassung für Wisconsin mich nicht berechtigen,<br />
in Kalifornien zu praktizieren, ohne das dortige Examen<br />
bestanden zu haben. In neuerer Zeit scheint sich eine Änderung<br />
hierin anzubahnen, denn im letzten Jahr wurde ein nationales<br />
Prüfungs-Komitee für Optometri,e gebildet, d,as alle Prüfungen<br />
abhält. Diese Prüfungs-Kommission besteht aus sieben Mitglie•<br />
dern, fünf davon :werden durch die Intematfonale Vereinigung<br />
der Prüfungs-Komitees für Optometrie und zwei von der Vereinigung<br />
der Schulen und Insitltute für Optometrie ernan~t.<br />
Es besteht nun aber keine Verpflichtung, für die sogenannten.<br />
Bezirks-Prüfung,s-Komitees, das Prüfungsergebnis der Nationalen<br />
Ve-reinigung anstelle ,ihrer eigenen Prüfung anzuerkennen.<br />
Es setzt sich diese Vereinfachung in den Staaten aber mehr<br />
und mehr durch. Man hofft jedenfalls, daß d-ie Zeit nicht mehr<br />
fern sein wird, 9aß jedermann nach Absolvierung eines anerkannten<br />
Institut.s d'ie Prüfung vor dem nationalen Komitee ablegen<br />
k,ann und damit die Zulassung in jedem Staat der USA erwirbt.<br />
Etwas eigenartig mag es erscheinen, daß j
Seite 12 - Nr. 8/<strong>1954</strong> <strong>Der</strong>· <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Zuversichtlicher Ausblick für Feinmechanik und Optik<br />
Von Dr. habil. Rolf Roden stock<br />
1. Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Feinmechanischen u~d Optischen Industrie<br />
Als Fazit der Exportsituation im Bereich der Fein.mechan•ik und Optik ergibt sich ein<br />
gewisser Ausgleich zwischen Vor- und Nachteilen. _Daraus läßt sich mit gewisser _Bere~tigung<br />
entnehmen, daß · das, hohe Exportvolumen 1m laufenden Jahr· gehalten wud. Die<br />
Entwicklung auf längere Zeit hängt da.von ab, ob ausreichende Ubersdiüsse erwirtschaftet<br />
werden, um noch stärker als bisher durch wissenschaftliche und technische Fortschritte<br />
die Absatzchancen zu erhöhen,<br />
Die feinmemanisch-optisdie Industrie der<br />
Bundesrepublik hat in den letzten Jahren<br />
trotz stark an,gewadisener Eigenproduktion<br />
vieler Abnehmerländer und durch den<br />
Krieg gestiegener Produktionskapazitäten<br />
bei den ialten Konkurrenten (USA, England,<br />
Japan, Frankreich, Italien, Schweiz) ihre<br />
Exporte zur allgemeinen Uberra:schung so<br />
stark steigern können, daß sie seiit etwa<br />
drei Jahren mit ca. 300/o des Welthande1s<br />
wieder an der Spitze liegt, wenngleich sich<br />
auch der Vorsprung verringert hat (vor dem<br />
Krieg über 400/o).<br />
Angesichts des sich ständig verschärfenden<br />
internationalen Konkurrenzkampfes<br />
und der vielfachen Importrestriktionen wird<br />
in Krei,sen der deutschen ,Feinmechanik und<br />
Optik ,immer mE;
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr .. 8/<strong>1954</strong> - Seite 13<br />
Die Optik im alten Ägypten<br />
Die ersten Erkenntnisse optischer Art scheinen an keinen bestimmten<br />
Namen geknüpft zu sein. Wir finden auch kaum eine<br />
authentische Uberlieferung, die uns eine aufschlußreiche Auskµnft<br />
über die Anfänge der optischen P:ntwicklung geben könnte.<br />
Wohl ist uns bekannt, daß schon die alten Ägypter 1 ) bedeutende<br />
mathematisch-optisch.e Kenntnisse besaßen. Es verläuft zum Beispiel<br />
der Eingang zur Königskammer der großen Pyramide 2 ) so<br />
absolut mathematisch genau in der Richtung der Erdachse, daß ein<br />
in dieser Kammer waagerecht angebrachter Spiegel den Polarstern3)<br />
reflektiert, wie das aus der Abbildung 1 zu ersehen ist.<br />
Bestimmte Namen in Zusammenhang mit optisch-physikalischen<br />
Erkenntnissen sind uns jedoch aus dieser ältesten Zeit nicht überliefert.<br />
In den alten Bauwerken des Wunderlandes der Pyramiden sowie<br />
in den Ruinen von Ninive') wurden ferner Gefäße von reinem<br />
und gefärbtem Glas gefunden. A\lf den Denkmälern der Stadt<br />
Theben•), die etwa um 2400 v. Chr. entstanden sind, ist die Kunst<br />
des Glasblasens bereits bildlich dargestellt 6 ). Eine Namensangabe<br />
aus dieser Zeit in Verbindung mit der Optik finden wir aber auch<br />
hier nicht.<br />
Nach A. Kistner 7 ) wurde in den Ruinen von Ninive durch<br />
A. H. Layard 8 ) auch eine plankonvexe Linse aus Bergkristall gefunden,<br />
die bei einem mittleren Durchmesser von 38 mm und<br />
einer Dicke von 5 mm eine Brennweite von 107 mm, also .eine<br />
Brechkraft von annähernd 10 Dioptrien besitzt. Ob man es hier<br />
mit einem ·Brennglas oder einer Lupe oder nur mit einein Zierstück<br />
- etwa aus einem Gürtel - zu tun hat, läßt sich leider<br />
nicht bestimmt entscheiden. Man muß aber den Umständen entsprechend<br />
annehmen, daß den alten Ägyptern die brechende<br />
Wirkung von optischen Linsen noch nicht bekannt war.<br />
Dr. Emil-Heinz Schmitz<br />
1 ) Die Kultur des ehemals großen, am Nil gelegenen, selbständigen Reichs<br />
Ägypten ,ist so alt wie irgend eine, von der wir Kenntnis haben. Obwohl die<br />
ägyptismen Priester die Geschidite des ägyptischen Reiches bis auf 10 000 Jahre<br />
zurüdcrechnen, lassen sich doch bei der OnvoUständigkeit der Quellen weder<br />
einigermaßen genaue Königslisten noch sichere chronologische Daten 'über die<br />
älteste Zeit feststellen, zumal die alten Ägypter
Seite 14 - Nr. 8/<strong>1954</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Neue Gesichtspunkte zur Brillenanpassung<br />
Uber dieses Thema sprach in leicht faßlicher Weise auf der<br />
Jahreshaupttagung der WV A unser holländischer Kollege, Herr<br />
W. Biessels. Ich bedauere es aufrichtig, gerade bei diesem Vortrag<br />
nicht Mithörer gewesen zu sein, zumal ich als alter Brillenfabrikant<br />
schon seit Jahrzehnten in Wort und Tat für einen<br />
schmerzlosen Brillensitz eintrete.<br />
Durch eine inzwischen erfolgte Stellungnahme eines deutschen<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meisters habe ich Einblick in diesen Vortrag bekommen<br />
und mich über den Bekennermut des Vortragenden und<br />
des deutschen Kollegen, deren Eingeständnis ich im folgenden<br />
Abschnitt wörtlich zitiere, gefreut. ·<br />
,;Wie sitzt die normale Seitenstegbrille, und ich nehme nun<br />
hier zuerst den größten Sündenbock, die Metallseitenstegbrille<br />
vor. Da sitzen doch die Seitenstege normal so hoch,<br />
daß sie genau an den Steilwänden der Nase aufsitzen. Dadurch<br />
kann es nicht anders möglich sein, als daß hier ein<br />
Vielfach.es des Gewichtes der Fassung auf die Seite der Nase<br />
drückt, noch dazu auf eine besonders empfindliche Stelle, so<br />
daß sie hier oftmals geradezu Löcher in der Haut der Nase<br />
bilden, tiefe rote Gruben, und ich gebe offen zu, daß Ich<br />
bisher keine Erklärung dafür hatte, warum manche Kunden so<br />
sehr klagten, daß ihnen selbst die leichteste Brille so sehr<br />
Beschwerden machte, daß sie über den unheimlichen Druck<br />
klagten, der ihre Nase wie ein Schraubstock zusammendrücke<br />
und Löcher in die empfindliche Haut bohre.•<br />
Schalten wir nun auf das Jahr 1935 zurück. Ich hatte meine<br />
Reginabrille, d. h. Metallseitenstegbrille aus Gold oder Double<br />
mit festen Seitenstegen, zum Deutschen Reichspatent angemeldet<br />
und wurde nach Erledigung einiger Einsprüche vor das Richterkollegium<br />
des Reichspatentamtes, Berlin, vorgeladen. Es entspann<br />
sich dort nun folgendes Frage- und Antwortspiel:<br />
Frage:<br />
Antwort:<br />
Frage:<br />
Antwort:<br />
Aus welchen Gesichtspunkten heraus haben Sie Ihre<br />
Neuerung erdacht und welche Vorteile glauben Sie<br />
damit dem Brillenträger zu bringen, nachdem sich<br />
doch der bewegliche Seitensteg so gut bewährt hat?<br />
<strong>Der</strong> bewegliche Seitensteg ist ein Schmutzfänger und<br />
benötigt zum Halt der Brillg die oberen Nasenwände.<br />
Dort bohrt er sich 'tief in die Haut ein und verursacht<br />
Druck.stellen. ·<br />
Mein schrägdachförmig angeordneter fester Seitensteg<br />
dagegen sitzt an der MetallbriUe tiefer und verteilt<br />
das Gesamtgewicht der Brille auf die ganze Auflagefläche.<br />
Dadurch vermeide ich schmerzhafte Druck.<br />
stellen.<br />
Warum spürt man die Brille mit festen Seitenstegen<br />
kaum auf der Nase, während die aus gleichem Material<br />
hergestellte Brille mit beweglichen Seitenstegen ein<br />
Gewicht ahnen läßt?<br />
Ich erkläre mir dies durch den tieferen Sitz der festen<br />
Seitenstege und der damit hervorgerufenen Gewid1tsverteilung,<br />
die sich für den Brillenträger günstig auswirkt.<br />
Damit erhielt ich mein Deutsch.es Reichspatent, welches nie<br />
richtig ausgenutzt werden konnte, weil der Optiker am beweglichen<br />
Seitensteg festhielt mit der Begründung, dadurch mit<br />
einem kleineren Lager auszukommen, während ich bei der Reginabrille<br />
für jede Pantoscheibe 3 Brückenweiten benötigte, um<br />
für jede Nasenbreite dif; passende Brille zur Hand zu haben.<br />
Meine damaligen, gutgemeinten Bemühungen, der deutschen<br />
Brillenindustrie das Mitbenutzerrecht meines Deutsd:len Reichspatentes<br />
zu erteilen, schlugen schon beim ersten Versuch fehl.<br />
Die damalige größte Brillenherstellerfirma Nitsche & Günther<br />
A.G., Rathenow, ließ sich wohl von mir Muster meiner Reginabrille<br />
vorlegen, die in einer Konferenz allen versammelten Reisenden<br />
gezeigt wurden und von Hand zu Hand gingen, auch<br />
wurde das Für und Wider eingehend besprochen, jedoch das<br />
Resultat war für mich die Absage durch die Herren Welle und<br />
Muth, die mir erklärten, daß der Optiker den beweglichen<br />
Seitensteg vorziehen würde.<br />
Wenn heute nun meine vor fast 20 Jahren geäußerten Gedankengänge,<br />
die in der Reichspatentschrift niedergelegt sind,<br />
aus berufenem Munde als richtig anerkannt werden, so ist dies<br />
für mich ein Ansporn, in meinen Bemühungen um den schmerzfreien<br />
Brillensitz nicht nachzulassen.<br />
Stehen wir doch heute wieder vor einer unsere' Branche berührenden<br />
lebenswichtigen Entscheidung.<br />
Es gilt die Frage zu beantworten: Sollen wir bei der alten<br />
Brillenanpassungsmethode bleiben, die sich schon seit dem Mittelalter<br />
gerade die empfindlichsten Körperstellen, d. h. Schläfe und<br />
Ohrkerbe, zum Halt der Brille erwählte und dadurch vielen<br />
Menschen das Brillentragen zur Qual machte?<br />
Auch: diese Entscheidung liegt heute wieder einzig und allein<br />
beim Fachoptiker..<br />
Wir kennen seit dem Mittelalter nur den geraden Drahtbügel<br />
und in späterer Zeit den Gespinstbügel. Heute ist der flache<br />
Zellhornbügel Trumpf. Auch diese Bügel weisen heute noch die<br />
bekannte gerade Linienführung auf und sind daher für den Halt<br />
der Brille, wie In früheren Zeiten, auf die empfindliche Schläfe<br />
und Ohrkerbe angewiesen. Ich fand nun eine Lösung, die so einfach<br />
ist, daß man sich fragen muß, warum man nicht schon früher<br />
darauf gestoßen ist.<br />
Indem ich die gerade Bügellinie am Ohrteil durch eine masc:binelle<br />
Knickung unterbreche, berühre ich mit diesem neuartigen<br />
Bügel die empfindliche Schläfe und Ohrkerbe übe~haupt nicht<br />
mehr. Die Knickung wiederum gibt mir die Möglichkeit, das flache<br />
Ohrteil des Brillenbügels .unter Ausnutzung der ganzen Auflagefläche<br />
so leicht der Kopfform anzupassen, daß dadurch ein Druckschmerz<br />
und ein Rutschen der Brille unmöglich gemacht wird.<br />
Unter Hinweis auf sein altes Lager wird erfahrungsgemäß so<br />
mancher Optiker zuerst einmal zögernd an die moderne Brillenanpassung<br />
herangehen. Falsch wäre es jedoch, aus den gemachten<br />
Erfahrungen mit der Metallseitenstegbrille keine Lehre<br />
zu ziehen.<br />
Kugelköpfe und Menschen ;mit zarter, überempfindlicher Haut<br />
haben am meisten unter der bisherigen Brillenanpassung zu<br />
leiden. A,uch sie 'Vertreten die bisher bekannte Ansicht, daß nun:<br />
einmal die Schläfe und Ohrkerbe dazu ausersehen ist, der Brille<br />
· den festen Halt zu geben, und die damit verbundenen Komplikationen,<br />
wie Druckschmerz und Wundstellen in der Ohrkerbe,<br />
Begleiterscheinungen des Brillentragens sind und bleiben müssen.<br />
Sie resignieren, wenn sie das Wechselspiel des Auf- und Zubiegens<br />
mehrmals hinter sich gebracht haben und schieben<br />
schimpfend die Schuld auf den Optiker, die Brille aber über das<br />
Ohr in die Haare, und bieten damit der Welt ein unmögliches Bild.<br />
Letzthin traf ich eine Dame, die ihre Fernbrille aus obigen<br />
Gründen nicht tragen, sondern nur in der Handtasche mit sich<br />
führen konnte. Kam eine Straßenbahn, so führte sie die Brille<br />
schnell an die Augen, um überhaupt die 'Nummer der ankommenden<br />
Bahn erkunden zu können.<br />
Wenn ich in Einzelfällen durch die moderne Brillenanpassung,<br />
die aus Vernunftgründen die schmerzempfindlichsten Körperstellen,<br />
Schläfe und Ohrkerbe, als Brillenhalt ablehnt, sehbehinderten<br />
Menschen helfen konnte, so glaubten diese an ein Wunder, und<br />
es ist doch nur die kleine maschinelle Kröpfung des Flachbügels<br />
am Ohrteil, die den schmerzlosen Brillensitz erst mal möglich<br />
macht, und die Unmöglichkeit, Wundschmerz zu bereiten, außer<br />
Zweifel stellt.<br />
Meine Bemühungen um den schmerzfreien Brillensitz sind teilweise<br />
von Optikern als unliebsame Kritiken an ihrem Fachkönnen<br />
aufgefaßt worden, obwohl doch von .mir nur daran gedacht wurde,<br />
die diskriminierenden Klagen, ,,Die Brille drückt und macht wunde<br />
Stellen in der Ohrkerbe", aus den Optikerläden verschwinden zu<br />
lassen. Ich sehe darin eine Erhöhung des Brillenkonsums, der dem<br />
Augenarzt, Optiker und Brillenhersteller nur Vorteile bringen<br />
kann.<br />
Wieviel ist schon über das so dringend notwendige korrekte<br />
Anpassen von Brillenfassungen geschrieben worden. Las ich doch<br />
darüber erst kürzlich im März-April-Heft <strong>1954</strong> der Zeitschrift für<br />
Optometrie und Brillenanpassung die Ausführungen eines unserer<br />
bekanntesten Brillenexperten, der darüber schreibt: Anläßlich<br />
eines Konzertbesuch.es in einem bedeutenden deutschen Kurort<br />
konnte ich feststellen, .daß etwa ein Fünftel der Anwesenden<br />
Dauerbrillen trugen. Nur etwa 10 Prozent der getragenen Brillen<br />
waren im Sitz korrekt, aber schon allein hierdurch sahen sie kleidsam<br />
und schön aus.<br />
Zeigen wir uns doch nun einmal des Vertrauens, welches uns<br />
der in Brillenfragen unwissende Brillenkäufer entgegenbringt,<br />
würdig und begreifen wir doch, daß Schläfe und Ohrkerbe heute<br />
nicht mehr als Brillenhalt in Frage kommen können. Diese kleine<br />
Umstellung zur modernen Brillenanpassung· wird sich auch für den ·<br />
Optiker lohnen. Ich will ihm in Kürze mit einer praktischen Knickzange<br />
Hilfsstellung leisten, da die erforderliche Biegung durch<br />
Fingerkraft einfach unmöglich ist.<br />
Paul Ba atz·<br />
(14a) Stuttgart-Heumaden (früher Rathenow)
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. 8/<strong>1954</strong> ....- Seite 15<br />
Stammtischgespräche<br />
der <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Gustav Gestern<br />
Hermann Heute<br />
Manfred Morgen<br />
Gustav, Du bist ja gar nicht wiederzuerkennen. - Wieso? -<br />
Na, mit der neuen Brille. ·- Ehrlich gesagt, es wurde ja auch<br />
Zeit, daß ich von meiner Schwebebalkenbrille mal abging.<br />
Ich habe eisern versucht, durch mein Beispiel Kunden dafür zu<br />
interessieren, aber in letzter Zeit war der Erfolg so kümmerlich,<br />
daß ich mir diese schwere Zellhornfassung verpaßt habe.<br />
Die sitzt übrigens wie angegossen, zeig' sie doch bitte mal<br />
her. Da habt Ihr ja hübsch gezaubert und unter der Brücke<br />
einen richtigen Sattelsteg aufgekittet. ·<br />
Ja, bei meinem komischen Gesichtserker war das nötig, damit<br />
die Naheteilhöhe richtig sitzt.<br />
Ich muß schon sagen, daß Du mir jetzt besser gefällst. Mit<br />
Deiner Glasbrille sahst Du aus wie ein Beamter, und heute<br />
kann man Dich für einen erfolgreichen Geschäftsmann halten.<br />
- Das haben schon mehr Leute gesagt, und in den zwei Wochen,<br />
· seitdem ich das Ding trage, habe ich tatsächlich fünf<br />
Stück von diesem Modell verkauft.<br />
Vielleicht haben wir überhaupt uns bisher zu einseitig für<br />
schöne Fassungen, für Schmuckbrillen für Damen interessiert<br />
und zu wenig daran gedacht, daß auch Männer immer mehr<br />
mit der Mode gehen. .<br />
Ich wollte ja nicht flachsen, Hermann, aber Deine Schuhe<br />
sind auch recht modern, und wenn man Manfreds Krawatte<br />
sieht, die mit dem Taschentuch In der Brusttasche übereinstimmt,<br />
könnte man annehmen, er hat heute Abend noch etwas<br />
vor. - Nee, Kinder, das sind alles Geschenke unserer<br />
lieben Frauen, die sich ja gern schön anziehen und uns wenigstens<br />
etwas modern sehen möchten, auch wenn wir den möglichst<br />
unauffälligen Anzug immer noch schätzen. - Bel der<br />
Jugend ist es ja schon anders. Die trägt die buntesten Hemden<br />
und kombinierte Anzüge, tolle Schlipse, Ringelsocken und<br />
komische Uberjacken. Sie geht also mit der Zeit. - Und ih<br />
Amerika und anderen Ländern tragen sogar ältere Männer<br />
immer das Neueste nach der Mode. Und wißt Ihr, war.um? Um<br />
nicht aufzufallen!<br />
Ja, das scheint da drüben bei Brillen schon genau so zu<br />
werden. - Wir haben ja dieses Jahr wieder allerlei Touristen-·<br />
verkehr von drüben, und ich konnte neulich am Kölner Dom<br />
einen· großen Trupp näher studieren.<br />
Sie waren so zwischen 40 und 80 Jahre alt, und mindestens<br />
zwei Drittel von ihnen trugen Brillen, ich meine zunächst mal<br />
die Männer. Ein Teil, aber nur wenige, hatte Schwebebalkenbrillen<br />
auf, manche auch Double-Fassungen mit ziemlich starken<br />
Rändern, die meisten aber Zellhorn-Fassungen. Nicht nur<br />
starke Fassungen, die ganz aus Zellhorn waren, sondern auch<br />
Kombinationen mit Double und Zellhorn-Augenbrauenteilen.<br />
Auffüllig waren die vielen Zw~lstärkengläser, und ich sah<br />
auch einige Dreistärkengläser.<br />
Was für Farben trugen denn unsere Rassegenossen? - Ja,<br />
da werdet Ihr staunen, vom tiefsten schwarz über silbergrau,<br />
dunkelbraun, hellbraun bis zur Hautfarbe. - Na, und wie<br />
war's mit den Ziernieten? - Nein, die gab's nicht wi"e bei<br />
Damenbrillen als Schmuck, sondern sachlich und ziemlich<br />
einfach.<br />
Glaubt Ihr denn, daß wir es auch einmal schaffen, daß man<br />
sich schämt, alte unmoderne Brillen zu tragen und sonst<br />
modern gekleidet zu sein? - Warum nicht? Alles braucht seine<br />
Zeit. Wenn wir die Entwiclclung in den letzten Jahren beobachten,<br />
dann kann man nur sagen, daß sehr Vieles, was von<br />
Westen kam, bei uns Eingang fand.<br />
Sehen wir nicht gerade, daß die Aufmachung unserer<br />
Frauen und Mädchen · Immer schöner wird und daß sie viel<br />
Geld für Kosmetik ausgeben? - Aber auch jeder Mann will<br />
heute nicht mehr durch schlechte Kleidung auffallen, weil es<br />
ihn beruflich schädigt. - Wie kommt das eigentlich? Hat die<br />
Werbung Schuld? - Natürlich! Scheut in die illustrierten Zei-<br />
tungen und in die Schaufenster, wie da den Leuten immer<br />
wieder eingehämmert wird: ,,Du mußt gut aussehen, Du mußt<br />
gut gekleidet sein, Du mußt Jung erscheinen!"<br />
Aber das liebe Geld! Das fehlt doch den meisten. - 'wil'tclich,<br />
Gustav? Wo doch in unserer Bundesrepublik auf den Kopf<br />
700 Zigaretten im Jahr kommen, ganz abgesehen von dem<br />
übrigen Umsatz in Genußmitteln. - Das Geheimnis liegt also<br />
in der Werbung. Die Amerikaner sind darin ganz groß, nicht<br />
nur Filme, Fernsehvorführungen, Anzeigen in den Millionenauflagen<br />
von Zeitschriften und Radiovorträge, auch Modeschauen<br />
bringen immer das Neueste an „Gesichtskleidung".<br />
Ubrigens wird nicht nur für die Fassung geworben, sondern<br />
die Wichtigkeit guter Sehhilfen für Schulkinder, Autofahrer,<br />
Handarbeiter und alle möglichen Berufe wird betont. Ja, die<br />
Regierung unterstützt ebenso wie die Industrie Reihenuntersuchungen,<br />
um Vollkorrektion zu erzielen, die Unfälle einschränkt<br />
oder verhindert.<br />
Und warum können wir das nicht? - Die Ansätze sind Ja<br />
da, aber das kostet viel Geld. Wir können jedenfalls von der<br />
Kaufkraft, die heute für viel überflüssige Dinge verwandt wird,<br />
noch manchen Kunden für gute Brillengläser und Fassungen<br />
gewinnen, wenn er einsieht, daß nicht nor das beste Brillenglas,<br />
besonders Zweistärkengläser, ihm die Arbeit und das<br />
Leben erleichtert, sondern daß auch eine moderne Brillenfassung<br />
entweder seinen Interessanten Typ betont oder seinen<br />
uninteressanten verbessert. - Prost Gustav, Du bist Interessanter<br />
geworden!<br />
Na und die Damen? Was Ich da sah, zeigt, daß man die<br />
bunten Fassungen, die noch vor einem Jahr nur als Sonnenbrillen<br />
getragen wurden, heute auch als Korrektionsbrille verwendet.<br />
Man kann fast sagen, daß beinahe jede Dame das<br />
trug, was zu ihrer Haarfarbe, auch zur Kleidung am besten<br />
paßte. - Also haben nicht viele die gleiche Brille aufgehabt?<br />
- Nein, ich habe tatsächlich kaum zwei gleiche gesehen. -<br />
Na, so schlimm wird's bei uns Ja nie werden. - Sag das nicht<br />
so laut, Gustav. Wenn Du Dir die Musterkollektionen besonders<br />
tüchtiger Fabrikanten ansiehst, dann findest Du gerade<br />
im letzten Jahr einen starken Zuwachs an Formen und Farben.<br />
- Stimmt, Du hast recht, aber die kann man ja nicht richtig<br />
sortiert halten. - Das kommt ganz darauf an. Wenn eine Dame<br />
so beraten wird, daß sie unbedingt die Fassung haben will,<br />
die ihr nach Form und Farbe am besten steht, dann wartet sie.<br />
wenn die passende Größe nicht am Lager ist, ganz gern ein<br />
paar Taga .<br />
Die Hauptsache ist aber, daß wir die Brille nicht mehr allein<br />
als Sehhilfe betrachten, sondern auch von der kosmetischen<br />
Seite her. Die Brillengläser sind nun wirklich wissenschaftlichtechnisch<br />
so vollendet, daß wir praktisch jede Korrektion auch<br />
bei Schutzgläsern mit Wirkung und Zweistärkengläsern erzielen.<br />
An uns liegt es und an der Gemeinschaftswerbung, für<br />
· die wir viel mehr Geld ausgeben müßten, und an dem eigenen<br />
Beispiel, immer die modernsten Brillen zu tragen (auch<br />
alle unsere Mitarbeiter sollten das). Jeder, der im Verkauf<br />
~ebt, -müßte geschult werden in kosmetischen Grundsätzen,<br />
um in der Lage zu sein, nicht nur Damen, sondern auch Herren<br />
wirklich die Fassung anzubieten und zu verkaufen, die nicht<br />
vom Preis her beurteilt wird, sondern von dem Gesichtspunkt<br />
aus: steht sie mit der Gesamterscheinung des Trägers in so<br />
harmonischem Einklang, daß dieser Eindruclc auf die Umwelt<br />
genau so groß ist, wie ihn gute Kleidung, eine moderne Frisur<br />
und die äußere Aufmachung hervorrufen sollen.<br />
Es wird wohl mal so kommen, daß wir kosmetisch gebildete<br />
Damen vorschiclcen, um Jedem Kunden eine Fassung zu geben,<br />
die ihm bestens steht und die Ihm wirklich Freude macht. Die<br />
Brille als Sehhilfe allein ist für viele noch ein „notwendiges<br />
Ubel". Wir müssen sie zu einem Gebrauchsgegenstand machen,<br />
über den sich der Besitzer freut. U b e r a
Seite 16 - Nr. 8/<strong>1954</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Sdlatzkäslleln moderner OpUk<br />
Fraunholer-Gesellsdlalt erllllnet In Mannheim<br />
Institut für Mlkrotedlnill<br />
Dank der großzügigen Unterstützung durdl die<br />
Stadt Mannheim ist es möglidl geworden, ein einzigartiges<br />
Forsdlungsinstitut, das für das gesamte Bundesgebiet<br />
von wesentlidler praktischer Bedeutung<br />
ist, zu errldlten., Damit Ist gleichzeitig sidlergestellt,<br />
daß die Fähigkeiten. des bekannten Dr.-Ing. Horst<br />
R e u m u t h der südwestdeutsdlen Wirtsdlaft vorab<br />
zugute kommen und außerdem die F r a u n h o f e r -<br />
G e s e 11 s c h a f t , die sieb die Förderung der angewandten<br />
Forsdlung zur Aufgabe gemadlt hat, eine<br />
besondere Beziehung zum Rhein-Nedcar-Raum gewinnt.<br />
Das neu errichtete Institut ist wohl al• das<br />
Schatzkästlein der deutsdJ.en optischen und fotografisdJ.en<br />
Industrie anzusprechen.<br />
Wie man eine Sonnenbrille kauft<br />
Kurz vor Beginn der Ferien und Reisezeit veröffentlichten<br />
verschiedene große amerikanische Hersteller<br />
Anzeigen für Sonnensdtuhbrillen, darunter<br />
audl Bausdl & Lomb und die American Optical Company.<br />
Erstere brachte in den großen illustrierten<br />
Zeitsdlriften ganzseitige und mehrfarbige Anzeigen.<br />
Die obere HäMte bestand aus einer Scherzzeichnung,<br />
die Sommerfrisdller bei den versdliedenen Sportarten<br />
zeigt und enthielt die Aufforderung, .sidl selbst<br />
zu sudlen. Sämtliche Personen trugen natürlidl Sonnenbrillen.<br />
WeldJ.e Glasart der fünf Typen A bis E<br />
in Frage kommt, war aus einer kurzen Besdlreibung<br />
zu ersehen, der man audl den besonderen Verwendungszweck<br />
entnehmen kann, Die genannt,, Firma<br />
bietet salbeigrüne Gläser in drei Stärkegraden an,<br />
ein graues vor stärkstem Sonnenschein schützendes<br />
und ein dtromgelbes gegen Nebel. Letzteres vers'U!.rkt<br />
die Kontraste. An Brillengestellen wurden drei aus<br />
Kunststoff angeboten, ein blau und rot kariertes, ein<br />
braun und grau kariertes für Damen, eines In Sdt.ildpattfarbe<br />
!(Ir Herren und ein mit zwölfkarätiger Goldauflage<br />
versehenes für Damen und Herren.<br />
Auf nur zwei Gestelltypen und eine grüne Glasart<br />
besdlränkte sich. die American Optical Cornpany in<br />
ihren gleich.falls mehrfarbigen Anzeigen. Für Damen<br />
wurden Gestelle in vier Farben angeboten, Zitronengelb,<br />
Rosa, Weiß und Sd!attenbraun, die mäßig nach.<br />
oben gesdt.wungen sind. Das andere Modell ist für<br />
Damen und Herren geeignet und wird als halb randlos<br />
bezeidt.net; es ist mit einem in der Mitte geknidct<br />
aussehenden Federbügel versehen, der Jedes der beiden<br />
Gläser durdl zwei mit Sdt.rauben gehaltene Bohrungen<br />
sidlert. .<br />
Beide Firmen liefern ihre Gläser !(Ir Normal-, Kurzund<br />
Weitsichtige sowie audl· Doppelfokusgläser.<br />
Tausende vo,n Zahlungsbefehlen an engllsdle<br />
Brlllenkäuler<br />
Seitdem die vom Nationalen Gesundheitsdienst<br />
in Großbritannien abgegebenen Brillen nidt.t mehr<br />
kostenlos erhältlich. sind, ist das Interesse daf(lr<br />
entsdt.ieden abgeflaut, <strong>Der</strong> Staat leistet Je Brille<br />
einen Zusdluß von 10 bis 30 Shilling (6,- bis<br />
18,- DM), ob sie abgeholt wird oder nidt.t, spielt<br />
keine Rolle. <strong>Der</strong> Patient bezahlt Je Glas 10 Shilling<br />
und einen Teil der Kosten für das Gestell.<br />
Im Jahr 1953 haben rund 15 000 Personen In<br />
allen Teilen Großbritanniens nach. einer Sehsdt.ärfenprüfung<br />
die daraufhin ihnen verordneten Brillen<br />
zwar bestellt, aber nidlt abgeholt. Dies veranlaßte<br />
die Britisdle Optikerverelnigung, an rund 4000 Ihrer<br />
Mitglieder ein Rundsdirelben zu versdlicken. worin<br />
diese aufgefordert wurden, gegen soldt.e Kunden<br />
sdt.ärler vorzugehen, Die Vereinioung empfiehlt, von<br />
den Kunden Vorauszahluno zu verlangen oder<br />
beim Nidltabholen von Brillen Redt.tsanwälte mit<br />
dem Eintreiben der Forderung zu beauftragen. Im<br />
Gebiet von Middlesbrougb erhielten die Besteller<br />
von Brillen Zahlungsaufforderungen von über hundert<br />
Redt.tsanwälten, die bei etwa der Hälfte erfolgreich.<br />
waren. In ähnlidler Welse wollen jetzf<br />
auch. die örtlidt.en Vereinigungen in anderen Landestellen<br />
vorgehen; denn die Optikervereinigung<br />
hat allen Anlaß zu ernstlidt.en Sorgen. Nach einer<br />
von Ihr bekanntgegebenen vorsidt.ligen Schätzung<br />
haben Im vergangenen Jahr von 3 352 000 Personen<br />
die Brillen vom Nationalen Gesundheitsdienst bestellten,<br />
rund 33 000 aufqefordert werden müssen,<br />
sie abzuholen, Sdlätzungsweise die Hälfte leistete<br />
dem nidt.t Folge:<br />
Aus verständlidien Gründen vermeidet es der<br />
englisdt.e Optiker, seine Kunden zu verklagen, doch<br />
erlitten mandle so empfindlidt.e Verluste, daß etwas<br />
für sie gesdlehen _muß. Auch. das Gesundheitsministerium<br />
hat erheblidt.e Beträge eingebüßt.<br />
Dieses kann seinen Zusdt.uß natürlich. nldt.t zurückbekommen<br />
und hat audl keine gesetzlldte Handhabe,<br />
um einzugreifen. Ebenso Ist es auch. nidlt In<br />
der Lage, Jemand daran zu hindern, beliebig viele<br />
Brillen zu bestellen, ohne sie abzuholen, Ein sicheres<br />
Mittel, um diese Mißstände zu beseitigen, ist<br />
ein Vorsdt.lag zur Lizenzlerun!J von Optikern dle<br />
der Gesundheitsminister demnächst dem Unterhaus<br />
vorlegen wlll, um Pfusdler daran zu hindern, den<br />
Optikerberuf auszuüben.<br />
Exporterfolge der Potodtemle<br />
Die Ausfuhr fotodt.emlsdler Produkte hat im<br />
Jahr 1953 annähernd 36 Mililonen DM betragen.<br />
Dieses Ergebnis entsprldlt einer Steigerung im Vergleidl<br />
zum Vorjahr um fast 50 Prozent. Trotz dieser<br />
günstigen Entwicklung ist die Vorkriegsausfuhr<br />
dieser Brandt.e dem Wert nadl jedod! erst zu zwei<br />
Drittel erreidlt worden, Außerdem ist audl die Ein.<br />
fuhr fotodt.emisdler Erzeugnisse infolge der weitgehenden<br />
· Liber111isierung im Vergleich. zur Vorkriegszeit<br />
um ein Vielfach.es gestiegen. Sie bezifferte<br />
sldt zum Beispiel im Vorjahr auf rund 15 MJllionen<br />
DM gegenüber nur knapp 10 Millionen 1951.<br />
Hauptabnehmer für deutsdt.e fotodlemische Erzeugnisse<br />
war ebenso wie in früheren Jahren der<br />
europäisdt.e Kontinent, der etwa 50 Prozent der Gesamtausfuhr<br />
im Wert von 17,1 Millionen DM auf<br />
sidl vereinigte, Frankreich. und Großbritannien, die<br />
früher zu den besten Kunden der deutsdlen fotodlemischen<br />
Industrie zählten, . sind infolge Importrestriktionen<br />
und Exllberalisierung fast ganz ausgefallen.<br />
Erfreulidl Ist indessen die günstige Gesdt.äftsentwicklung<br />
mit dem südamerikanisdt.en<br />
Markt, der trotz der In mandlen Lllndern nodl bestehenden<br />
Devisensdt.wieriqkeiten mit einem Ausfuhrwert<br />
von 7,8 Mllllonen DM die erste Stelle im<br />
Uberseegesdläft einnimmt. Ins Gewldlt fällt audi<br />
die Ausfuhr deutsdier fotodt.emisdter Erzeugnisse<br />
nach. Asien Im Wert von 5,6 Millionen DM. Die<br />
besten Kunden sind hier Malaya, Indonesien und<br />
Hongkong.<br />
Neues Rohmaterial für die optlsdle Industrie<br />
Die Zeltsdt.rilt .<strong>Der</strong> Sdlweizer Optiker• veröffentlidt.t<br />
hierüber folgendes: Eine amerikanlsdt.e Firma<br />
bradlte eine neue Substanz heraus, die den Diamanten<br />
an Lidltbredt.ungsvermögen und Klarheit<br />
übertreffen soll. Das neue Malerial ist Strontium<br />
Titanat, die erst,, künstlidt hergestellte Substanz,<br />
welche die optisdlen Qualitäten des Diamanten aufweist.<br />
Durch. eine Verbindung von Titan, Strontium<br />
und Sauerstoff wird Strontium-Tltanat im Lidttbogenv,erfahren<br />
hergestellt. Es ist für die Verwendung- in<br />
der optisdt.en Induslrie für die Herstellung von Linsen<br />
bestimmt.<br />
Sdluldnerkartelen setzen sldl durdl<br />
Nach. dem erlolgreidien Beispiel einer Anzahl anderer<br />
Städte werden jetzt auch. .in Neuß alle faulen<br />
Zahler In einer vom Einzelhandel und vom Handwerk<br />
unterhaltenen Karteistelle etfaBt. Die Sdt.uldnerkartel<br />
umfaßt: 1. Kunden, die auf Teilzahlung kaufen,<br />
2. Kunden, die unpünktlich. zahlen; 3, Kunden, die<br />
Zahlungsbefehle erhalten oder gar den Offenbarungseid<br />
geleistet haben, Naturgemäß müssen die Auskünfte<br />
vertraulich. behandelt werden.<br />
Gesldterte Besdt.ältlgung der Felnmedlanlk und Optik<br />
Bel dem Wettbewerb feinmedlanisdler und optisdter<br />
Erzeugnisse am Weltmarkt - die Hauptkonkurrenten<br />
sind USA und Großbritannien durdl<br />
ihre Kapitalstärke und Japan durdl sein niedriges<br />
Lohnniveau· - bedarf es aller Anstrengungen der<br />
deutsdlen Industrie, Ihren hohen Exportanteil von<br />
40'it der Produktion zu haUen. Dazu bedarf es, wle<br />
Dr. Rodens t o c k auf der Messe in Hannover<br />
betonte, einer verstärkten Berücksidltigung in den<br />
Hande1"verträgen. Da die Aufnahmefähigkeit des Inlandes<br />
begrenzt ist, ist eine rationelle Fertigung nur<br />
denkbar, wenn ein Großteil der Produktion exportiert<br />
wird. Mit einem Exportanteil von 40'io Ist die Industriegruppe<br />
Feinmedt.anik und Optik eine der<br />
-exportintensivsten der ganzen deutsdten Wirtschaft.<br />
Sie behauptet seit 1951 wieder - wie vor dem Krieg<br />
- den ersten Platz Im Welthandel, gefolgt von den<br />
USA, von Großbrit11nnien und Frankreich.. Andererseits<br />
sind die Vereinigten Staaten der größte FMO<br />
Kunde Deutsdt.lands, ein Beweis, daß die Erzeugnisse<br />
konkurrenzfähig und modern sind. .<br />
Die optisdien und feinmedlanischen Konsumgüter,<br />
wie Fotoapparate, Ferngläser und Brillen, sind besonders<br />
stark von der Konjunktur in den einzelnen<br />
Exportländern abhängig. Ob z. B. der Export von<br />
über 30'it der deutsdt.en Kameraindustrie nadl den<br />
USA gehalten werden kann, hänge stark von der<br />
dortigen wirtsdlaftlidlen Entwid'1ung alr. Die --Nadlfrage<br />
nach-tedtnlsdlen Gütern, wie Meßinstrumenten,<br />
Mikr.oskopen scnrie- Medizin.medlanik ist am Weltmarkt<br />
unverändert groß. Auf diesen Gebieten spielt<br />
aber die Kreditierung eine große Rolle, die bei dem<br />
qeringen Kapitalpolster oft nidlt im gewünsdlten<br />
Umfang gewährt werden kann. Die Höhe der gegen•<br />
wärtigen Auftragsbestände läßt eine günstige Besdt.äftlgungslage<br />
mit einer Kapazltätsau_snutzung von<br />
etwa 850/o erwarten. Audi ohne Spekulationen auf<br />
eine Aufrüstung sei die Besdt.äftigung !(Ir das laufende<br />
Jahr gesidt.ert; die Umsätze in . den ersten<br />
Monaten <strong>1954</strong> lagen über denen des Vorjahres.<br />
Göttlngen: Am 5. Juli <strong>1954</strong> verstarb in Göttingen<br />
Herr Georg Hau s man n im 81. Lebensjahr. Hausmann<br />
war zunädlst Mitinhaber der Firma R, Winkel<br />
G.m.b.H. in Göttingen urid später bis zu s·einer<br />
Pensionierung im Jahre 1941 deren Gesdt.äftsführer.<br />
· Er war Insbesondere in der mikroskopischen Fadlwelt<br />
eine bekannte Persönlidlkeit.<br />
Aus Industrie und Fachgroßhandel<br />
Verkauf an Ausllnder erleldltert<br />
<strong>Der</strong> bisher redtt sdlwierige Ladenverkauf an ausländische<br />
Besuch.er wurde durdi eine Auflockerungs•<br />
maßnahme der Bank deutsdler Länder wesentlldi erleidltert.<br />
Danach dürfen inländlsdte Gewerbetreibende<br />
von Ausländern für Lieferungen oder Dienstleistungen<br />
ausländisdt.e Geldsorten und Reisezahlungsmittel ab<br />
sofort In Zahlung nehmen. Mit dieser Genehmigung<br />
ist jedodl die Verpflidltung verbunden, das ausländische<br />
Geld innerhalb von 7 Tagen einer Außenhandelsbank<br />
zum Ankauf oder zum Einzug anzubieten.<br />
Außerdem müssen die angenommenen Werte<br />
und die dafür gelieferten Waren für eine etwaige<br />
Kontrolle der Devisenbehörde genau verzeidlnet<br />
werden.<br />
Brlllen-Modesdlau anläßlldl einer Filmpremiere<br />
Die Premiere des Films .How to marry a Millionaire•,<br />
in dem die bekannte MarHyn Monroe als<br />
Brillenträgerin auftritt, gab dem Aussdt.uß !(Ir Gemeinschaftswerbung<br />
(I.C.0.1.) eine willkommene Gelegenheit,<br />
im Marhle-ArdJ.-Odeon-Theater in London<br />
eine Brlllen-Modesdiau !(Ir die Kinobesudler durdlzuführen.<br />
Amt elegante Mannequins zeigten besonders<br />
Schmuckbrillen und andere aparte Damen<br />
Modelle, während eine BBC.-Televisionsansagerln die<br />
Sdlau kommentierte. Die Vorführung fand so großes<br />
Interesse, daß sie von der British Movietone News•<br />
Wodienschau aufgenommen wurde und nun einem<br />
weiteren Publikum zugänglich gemacht werden kann.<br />
Das Brllleniutteral<br />
,Die sdt.önste Brillenträgerin der Welt" sagen die<br />
Italiener neuerdings, wenn sie von Clare Boothe<br />
Luce, der amerikanisdt.en Botsdtafterin in Italien,<br />
spredlen, Ihre große Kurzsidltlgkelt zwingt die elegante<br />
Prau zu dauerndem Gebraudt einer Brille,<br />
.Madame Ambassador", wie ihr offizi•eller Titel<br />
lautet, stets mit raffinierter Einfadt.heit angezogen,<br />
hat aus der Not eine Tugend gemadt.t. Ein großes,<br />
zum Jewelligen Kleid passendes Brillen-Futteral hängt<br />
offen, für sie selbst jederzeit erreldlbar und für alle<br />
sidt.tbar an einem Gürtel.<br />
Die Italiener sind zwar oft verärgert darüber, daß<br />
sie vieles herunterschlucken müssen, was ihnen an<br />
amerikanJisdt.er Außenpolitik mißfällt - weil die Vertretung<br />
jener Politik blaue Augen, blonde Haare und<br />
ein entwaffnendes Lädt.eln hat, aber sie bewundern<br />
diese ungewöhnlidl sdt.öne Ersdleinung. Wo immer<br />
sie hinkommt, nehmen die Gesichter von Männern<br />
und von Frauen •einen deutlich ,erfreuten Ausdrudc<br />
an. Man glaubt Clare Boothe-Luce mit den graublauen<br />
Augen, den asdt.blonden Locken und dem betörenden<br />
Lädteln, daß sie eine ausgezeidlnete Sdt.wimmerln,<br />
Reiterin und Tennisspielerin ist .• Ciare Luces<br />
Politik', so sagte neulidl ein Besudter, .ist undurdt.sldt.tig<br />
im Wirken - sie selbst, schlank und<br />
zart - sieht durdl,sidt.tlg ans - aber das täusdt.t.<br />
Wissen tut man mit Bestimmtheit nur, daß sie kurzsidt.tig<br />
ist , ..•<br />
Die vorstehend wiedergegebenen beiden Notizen<br />
mögen Anregungen für die Echo-Werbung auch. des<br />
deutsdlen <strong>Augenoptiker</strong>s sein, -<br />
Di-e Sdtrlftleitung.<br />
Neuer Vorstand und erweiterte Aufgaben des RAL<br />
Am 18. Juni d. J. hielt der RAL, Aussdluß für<br />
Lieferbedingungen und Gütesidlerung beim Deutsdlen<br />
Normenaussdtuß, in Köln seine diesjährige Beiratssitzung<br />
ab. Auf ihr verabschiedete sidl der bisherige<br />
kommlssarisdle Vorsitzende, Prof. Dr.-lng. E. Hot z,<br />
Präsident des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg,<br />
um auf seine Empfehlung hin die Vorstandsgesdiäfte<br />
in die Hände von Männern der Wirtsdlaft<br />
zu legen. <strong>Der</strong> Beirat wählte auf Vorsdtlag des Bundesverbandes<br />
der Deutsdlen Industrie ,um Vorsitzenden<br />
Dr. H. M ü 11 e r - Ho I t z , Mitinhaber der<br />
Firma van Kempen & Müller, Krefeld, und Vorstandsmitglied<br />
d_es Gesamtverbandes der Deutsdlen Textllveredlungsindustrie,<br />
Auf Vorschlag des bisherigen<br />
Vorsitzenden und der Arbeitsgemeinsdt.aft der Industrie-<br />
und Handelskammern Baden-Württemberg<br />
wurde ebenfalls einstimmig zum stellvertretenden<br />
Vorsitzenden Direktor Dipl.-Ing. K. K ö s t er, Vorstandsmitglied<br />
der Firma Gritzner-Kayser, Karlsruhe<br />
Durladt., gewählt.<br />
Fürth/Bayern: Am 31. Juli <strong>1954</strong> konnte Herr Franz<br />
B r e n d e 1 , Mitinhaber der Firma Hans Brendel,<br />
Fürth, auf sein 40jährlges Berufsjubiläum zurückblicken,<br />
Herr Brendel dst durdJ. seine langjährige<br />
Reisetätigkeit für den väterlichen Betrieb in Fadtk[eisen<br />
eine bekannte Persönlidt.keit geworden und<br />
hat dfa reimen Erfahrungen nach. Ubernahme des<br />
Betriebes beim Tode seines Vaters 1940 gut verwerten<br />
können. Seine Berufungen als Beirat im bayrisdlen<br />
Wirtschaftsministerium und später In der<br />
Verwaltung für Wirtsdt.aft In Hödt.st, wie audl als<br />
Arbeitsridt.ter und als Vorsitzender des Zeidlenaus~dt.usses<br />
der optlsdt.en Padlgroßhändler zeugen<br />
für seinen uneigennützigen Wlllen, am Wiederaufbau<br />
unserer Brandle mitzuhelfen,<br />
Sdlwennlngen/Ned
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 17<br />
Uber Lichtstärke, Dämmerungsleistungswert und Dämmerungssehwert bei Ferngläsern<br />
Von maßgebender Seite werden wir auf<br />
folgendes aufmerksam gemacht:<br />
Di-e Beziehungen für den .Dämmerungsleistungswert"<br />
und „Dämmerungssehwert",<br />
die Herr Rolf Hennig in einem Artikel mit<br />
der oben angeführten Uberschrift in Nr. 3·<br />
des ,A'.ugenoptiker" anführt, entsprechen<br />
in einigen wesentlichen Punkten nicht den<br />
heute als gesichert arnzusehenden wissenschaftlichen<br />
Forsdmngsergebnissen. Nach<br />
einer Auffassung, die bereits 1928 von Prof.<br />
A. Kühl vertreten wurde und in zahlreichen<br />
Arbeiten bestätigt werden :konnte, kann<br />
man mit hinreichender Genauigkeit für die<br />
Praxis im Gebiet der leichten Dämmerung,<br />
die etwa einer Mondscheinnacht bei bedeckbem<br />
Himmel entspricht, die Leistung. L eines<br />
Fernrohrs proportional dem Ausdruck Vv,D<br />
annehmen, wobei V die Fernrohrvergrößerung<br />
und D den Objektivdurchmesser bedeutet.<br />
Dabei versteht man unter Fernrohrleistung<br />
das Verhältnis der beim Fernrohrsehen<br />
erzielten Sehschärfe zu der Sehschärfe<br />
im freiäugigen Sehen. Praktisch be-<br />
Die<br />
iJt. 75.eck-'ßtille ist<br />
SÜNNINGHAUSEN ÜBER OELOE/W.<br />
Fern ruf, Beckum Nr. 3620<br />
deute,t das, daß man mit einem Fernglas<br />
um so mehr sieht, je größer das Produkt<br />
aus den aufgravierten Zahlen für Vergrößerung<br />
und Objektivdurchmesser ist.<br />
Zur Zeit befaßt sich auch der Deutsche<br />
Normenausschuß mit dem Problem, und<br />
zwar steht zur Eröriberung, ob die dröße<br />
Vv,D in der amtlichen Bezeichnung .Dämmerungszahl"<br />
,eingeführt werden soll. Die<br />
folgende Tabelle führt einige solcher .Dämmerungszahlen"<br />
an:<br />
V·D Vv-o<br />
6 X 30 = 180 18,4<br />
8 X 30 = 240 15,~<br />
7 X 50 = 350 18,7<br />
10 X 50 = 500 22,3<br />
15 X 50 = 750 27,4<br />
Das Verhältnis der ,in der letzten Spalte<br />
angeführten Zahlen zeigt unmHtelbar, wieviel<br />
mehr oder weniger man in der Dämmerung<br />
mit den betreffenden Gläsern sieht.<br />
Einen rohen Uberblick beschaffen im übrigen<br />
auch bereits die Zahlen in deor ersten<br />
Spalte.<br />
Die von Herrn Hennig angeführten Beziehungen<br />
würden demgegenüber bedeuten,<br />
daß im Gebiet der Dämmerung die<br />
Vergrößerung überhaupt keine Rolle mehr<br />
spiele und daß die Fernrohrleistung ausschließlich<br />
durch die Größe des Objektiv•<br />
durchmessers bestimmt sei. Eine Auffassung,<br />
die sowohl den allgemeinen, praktischen<br />
Erfahrungen widerspricht, als auch<br />
durch eine Reihe sorgfältig-er Untersuchungen<br />
schon seit längerer Zeit widerlegt ist.<br />
Di-e Beschäftigung mit dem Problem der<br />
Fernrohrleistung ist im übrigen sehr alt.<br />
Von 1920 . bis jetzt sind über 40 wissenschaftliche<br />
Arbeiten erschienen. Ein,en<br />
Uberblick über die wissenschaftlichen<br />
Grundlagen liefern die leicht verständlich<br />
geschriebenen Referate<br />
A. Kühl, Die Fernrohrleistung, Süddeutsche<br />
Optikerzeitung, Band · 4, Jahrg._ 1949,<br />
Heft 7, Seite 97;<br />
H. Köhler, Grundsätzliches zum Fernrohrsehen,<br />
Deutsche Optische Wochenschrift,<br />
1949, Heft 6, 7, 8.<br />
•<br />
I. Wesentlich kurzwelliger als die Ultra-Violettstrahlung<br />
sind Röntgenstrahlen. Als Schutzgläser gegen<br />
Röntgenstrahlen verwendet man Spezialfilter aus<br />
L Baryt-Glas<br />
2. Fluor-Glas<br />
3. FHnt-Glas<br />
II. Wie nennt man ein Spektrum, bei welchem die<br />
einzelnen Farben ineinander übergehen und ein<br />
ununterbrochenes farbiges Band bilden?<br />
1. Absorptions-Spektrum<br />
2. Kontinuierliches Spektrum<br />
3. Diskontinuierliches Spektrum<br />
III. Es gibt Mikro-Objektive, bei denen sich im Gegensatz<br />
zu den Achromaten die Farbkorrektion auf<br />
alle Farben des sichtbaren Spektrums bezieht, bei<br />
welchem also auch das sekundäre Spektrum beseitigt<br />
ist. Da aber noch eine Differenz in der<br />
Vergrö{Jerung der von .den verschiedenen Farben<br />
erzeugten Bildern vorhanden ist, werden sie in<br />
Verbindung mit Sonder-Okularen benutzt, welche<br />
diesen Restf ekler kompensieren.<br />
Wie heißen diese Mikro-Objektive?<br />
1. Fluoritobjektive<br />
2. Monochromate<br />
3. Apochromate<br />
IV. Für eine mikrophotograph.ische 7htfnahme wird<br />
wirklich einfarbiges Licht benötigt . .:4ls Lichtquelle<br />
steht eine Quecksilberlampe zur Verfügung.<br />
Was für eine Art Lichtfilter ist zu benutzen?<br />
1. Kompensationsfilter<br />
2. Kontrastfilter<br />
3. Selektionsfilter<br />
4. Monochromatfilter<br />
V. Ein Photo-Objektiv, das aus zwei gleichen, einfachen<br />
Menisken besteht, zwischen denen eine<br />
Blende symmetrisch angebracht ist, nennt man<br />
1. Anastigmat<br />
2. Doppelanas,t,igmat<br />
3. Periskop<br />
VI. Eine Photo-Kamera trägt einen Sucher, welcher<br />
aus einer Minuslinse mit Fadenkreuz besteht. Um •<br />
was für eine Art Sucher handelt es sich?<br />
1. BriU.iant-Sucher<br />
2. Newton-Sucher<br />
3. Spiegelreflex-Sucher<br />
VII. In der Ophthalmologie benutzt man zur Bestimmung<br />
des Hornhaut-Astigmatismus ein besonderes<br />
optisches Meßinstrument, das<br />
1. Ophthalmoskop<br />
2. Ophthalmometer<br />
3. Optometer<br />
VIII. Für die H erst.ellung von nichtmetallischen Brillenfassungen<br />
verwendet man heute zumeist Kunststoffe.<br />
Kunststoffe auf Zellulose-Basis z.B. i,ehiiren<br />
zu den nicht härtbaren Kunststoffen, da sie durch<br />
das Formpressen keine chemische Umwandlung<br />
erfahren und beim 1ffrwärmen wieder plastisch<br />
werden. Je nachdem, ob die Zellulose nun mit<br />
Salpetersäure und Kampfer oder Essigsäure behandelt<br />
wird, brennt das Endprodukt oder nicht.<br />
Wir haben eine Fassung a1,s Azetyl-Zellulose,<br />
welche nicht feuergefährlich ist.<br />
Unter welcher Bezeichnung kennen wir diesen<br />
Kunststoff?<br />
1. Zelluloid<br />
:2.- Zellhorn<br />
3. Zellon<br />
1!. Plexiglas<br />
Von den Antworten 1-VIII ist immer nur eine<br />
richtig. Treffen Sie Ihre Wahl also mi-t Bedacht<br />
un
Seite 18 - Nr. 8/<strong>1954</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
'<br />
Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />
Vorsitzender: Dipl.-Optiker Karl Dissel, Dortmund, Hansastraße 28, Ruf 3 07 96.<br />
G e s c h ä f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Hüttenstraße 61 I, Fernruf 224 41.<br />
·zusd1Tiften und Rüddragen erbitten wir stets an die Geschäftsstelle, um Verzögerun!Jen in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg. -Bez. Aachen, Sitz Aachen<br />
(Geschäftsstelle: Aadlen, Adalbertstr,aße 74)<br />
D i e A u g e n o p t i k e r - I n n u n g A a c h e n hielt am<br />
26. Juli <strong>1954</strong> ihre nach der neuen Handwerksordnung erforderliche<br />
Umbildungsversammlung ab, und zwar in. der Handwerkskammer<br />
Aachen. Von den 45 eingeladenen Innungsmitgliedern<br />
waren 26 Wahlberechtigte erschienen, die Obermeister B ü n d •<br />
gen s eingangs begrüßte. Desgleichen hieß er die Herren Geschäftsführer<br />
M ü 11 er vom LIV Nordrhein und Geschäftsführer<br />
Neu e f e in d von der Kreishandwerkerschaft Aachen willkommen.<br />
Die Tagesordnung umfaßte folgende Punkte:<br />
1. Besichtigung der neu errichteten Ubungswerkstätte der<br />
Innung im Kammergebäude. (Bisheriges Gesellenreferat.)<br />
2. Begrüßung und Verlesung des Protokolls der lt!tzten Versammlung.<br />
3. Geschäftsberic:b.t.<br />
4. Beratung über die Inbetriebnahme der Obungswerkstätte.<br />
5. Genehmigung des Haushaltpl,anes.<br />
6. Aufhebung eines Innungsbeschlusses über die Beiträge von<br />
Filialbetrieben. .<br />
7 . .Beratung über ein Mantelabkommen mit den Krankenkassen<br />
unseres Bezirks.<br />
8. Beratung und Verabschiedung der neuen Innungssatzungen.<br />
9. Neuwahl des Vorstandes und der Ausschüsse.<br />
10. Verschiedenes. . .<br />
Obermeister B ü n d g e n s gedachte der verstorbenen Kollegen<br />
vor Eintritt in die T,agesordnung, zu deren Ehren sich die Anwesenden<br />
von den Plätzen erhoben.<br />
1. Die in der Handwerkskammer neu eingerichtete Werkstätte<br />
wurde vor Beginn der Versammlung besichtigt. Die Werkstätte<br />
zeigte eine reiche Ausstattung an Geräten und Maschinen. Obermeister<br />
Bündgens erklärte hierzu, daß diese Ubungswerkstätte dank<br />
der wesentlichen Förderung durch den Herrn Kammerpräsidenten<br />
Bachmann und der Gesdläftsführer der Handwerkskammer in<br />
dieser Form zustandegekommen sei. Diese Unterbringung in einem<br />
Raum der Hand*erkskammer sei jedoch nur eine vorläufige, da<br />
nach dem erfolgten Neubau der Gewerbe-Förderungsstelle ein<br />
größerer Raum für die Aufnahme der <strong>Augenoptiker</strong>~Innungs<br />
Werkstätte vorgesehen sei.<br />
2. Auf Wunsch der Versammlung wird auf die Verlesung des<br />
Protokolls der letzten· Innungsversammlung verzichtet, da dieses<br />
in der Fachpresse abgedruckt war.<br />
3. <strong>Der</strong> Obermeister gab einen umfassenden Geschäftsberic:b.t<br />
und erläuterte insbesondere die durchgeführte Uberprüfung der<br />
Uhrmacherbetriebe und der sogenannten „Brillenhändler". ·Ferner<br />
berichtete er über die Verhandlungen mit den Krankenkassen und<br />
bezeic:b.nete die Ergebnisse als zufriedenstellend.<br />
Die neuen Mitglieder wurden vorgestellt.<br />
4. <strong>Der</strong> Obermeister, der sich wesentlich für die Erstellung der<br />
Ubung&werkstätte eingesetzt hat, gab einen Bericht über die<br />
Gelder, die zur Verfügung gestellt worden sind und über deren<br />
Verwendung. Er gab die Rabatte bekannt, die von den einzelnen<br />
Firmen eingeräumt worden sind. Ferner gab er eine Ubersicht<br />
über das, was angeschafft worden ist und was noch angeschafft<br />
werden soll. Als Lehrperson soll eine tüchtige Kraft eingestellt<br />
werden, die je Stunde 5,- DM Kosten verursacht. Es sei vorgesehen,<br />
daß die Innung die Kosten zur Hälfte übernimmt, während<br />
der Rest durch die Lehrlinge und Gesellen aufgebracht<br />
werden soll. <strong>Der</strong> Unterricht wird wöchentlich 3 Stunden betrag_en.<br />
Die Frage über die Verteilung der Kosten löste -e1ne längere<br />
Diskussion aus. Es wurde überschlagen, daß die Kosten für jeden<br />
Lehrling 10,- DM jährlich betragen würden und für Auswärtige<br />
die Kosten des Fahrgeldes noch hinzukommen. Die Anwesenden<br />
e*lärten sich einstimmig !]lit der Ubernahme der halben Kosten<br />
einverstanden. Ein Teil der Kosten soll von dem Lehrling selbst<br />
getragen werden.<br />
5. Geschäftsführer Neuefeind trug die Jahresredmung 1953/54<br />
vor, die einstimmig von der Versammlung genehmigt wurde.<br />
Gleichfalls wurde auch der Haushaltplan einstimmig angenommen.<br />
Die überwiegende Mehrheit der Innungsmitglieder beschloß, in<br />
Zukunft vor der Innungsversammlung, in der die Jahresrechnung<br />
und der Haushaltplan besprochen würden, diese 14 Tage vorher<br />
in der Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft zur Einsicht<br />
auszulegen. In den Einladungen zu der Innungsversammlung soll<br />
diesbezüglic:h ein Hinweis gegeben werden. ·<br />
6. Obermeister Bündgens gab Kenntnis darüber, daß inzwischen<br />
die Sonderbeiträge für Filialbetriebe den einzelnen Innungsmitgliedern<br />
gutgeschrieben wurden, weil gemäß Ministerialbeschluß<br />
die Erhebung dieser Beiträge nicht statthaft sei; Einspruch hiergegen<br />
wurde nicht erhoben.<br />
7. Obermeister Bündgens gab die Vorschläge des LIV .Nordrhein"<br />
für das Mantelabkommen der Krankenkassen des Aachener<br />
Bezirks bekannt. Geschäftsführer Müller gab hierzu noch Erläuterungen.<br />
In der Besprechung dieses Punktes ergab sich eine Anzahl<br />
ivon Fragen, die eingehend disk'utiert wurden. Unter anderem<br />
wurde Klarheit darüber erbeten, wie lange man eine von einem<br />
Kunden bei Nichtabholung bestellte Brille aufbewahren müßte?<br />
Geschäftsführer Müller empfahl, die Aufbewahrung 2 Monate vorzunehmen.<br />
Er erklärte, daß dies auch die Gepflogenheit der<br />
meisten Innungen sei. Die Innung beschloß, den Krankenk,assen<br />
vQizuschlagen, die Abholfrist von 4 Wochen festzulegen. Zu der<br />
rechtlichen Frage, wer der Besteller der Brille sei, äußerte sich<br />
Geschäftsführer Müller, daß die Krankenkasse als Besteller angesehen<br />
werden muß.<br />
8. Für die Beschlußfassung der Innungssatzungen wurden auf<br />
Wunsch der Versammlung nur die Paragraphen verlesen, die auf<br />
Vorschlag des Verbandes geändert werden sollen. Dies sind die<br />
§§ 18-, 30,l, 35a, 29a. Dij vorgesdllag'enen Änderungen wurden<br />
von der Versammlung genehmigt. ·<br />
9: Herr Ehrenobermeister Ho h e n s c h u e übernahm die<br />
Wahlleitung und ernannte als Wahlbeisitzer die Herren<br />
K,aulard (Gemünd) und Raudunann (Stolberg)<br />
In geheimer Wahl wurden abgeg,eben für den Obermeister:<br />
Bündgens . . . . . . • . 16 Stimmen<br />
Heiliger . . . . . . . . 8<br />
Cäsar . . . . . . . . . 2<br />
Herr Bündgens nahm die Wahl an.<br />
Für den stellvertretenden Obermeister ergab sich folgendes<br />
Wahlergebnis:<br />
Heiliger ...... .<br />
Franzen ...... .<br />
Cäsar ....... .<br />
Herr Heiliger nahm die Wahl an.<br />
15 Stimmen<br />
8<br />
. 3<br />
Als Lehrlingswart wurde Herr Krämer per Akklamation<br />
gewählt.<br />
Schriftführer: Rauchmann, per Akklamation gewählt.<br />
Kassierer: Kaulard (Monschau), per Akklamation gewählt.<br />
Ferner wurden per Akklamation gewählt:<br />
Vertreter der Innung zur Kreishandwerkerschaft und zum Fachverband:<br />
Herr Bündgens und Herr Heiliger.<br />
Gesellenprüfungsausschuß:<br />
Vorsitzer: Krämer, per Akklamation<br />
Stellvertreter: Bündgens, 18 Stimmer;i<br />
Meiste~beisitzer: Ingelsperger, per Akklamation<br />
Stellvertreter: Rauchmann, per Akklamation<br />
Meisterbeisitzer: Hansen, per Akklamation<br />
Stellvertreter: Scheuten, per Akklamation<br />
Herr Obermeister Bündgens gab bekannt, daß die Gesellen<br />
auch bereits hierzu gewählt hätten, und zwar:<br />
Gesellenbeisitzer: Werner S.ander (Alsdorf)<br />
Vertreter\ Josef Rommelsheim (Düren)<br />
Gesellenbeisitzer: Wilhelm Krieger (Düren)<br />
Vertreter: Christian Mund (Düren)<br />
Ausschuß für Lehrlingsausbildung :<br />
Vorsitzer: Krämer<br />
Meisterbeisitzer: Cäsar<br />
Meisterbeisitzer: Schulze<br />
Herr Obermeister Bündgen~ gab auch bekannt, daß die für den<br />
Gesellenausschuß gewählten Gesellen benannt seien:<br />
Gesellenbeisitzer: Heinrich Schwan (Aachen)<br />
Vertreter: Christian Mund (Düren)<br />
Gesellenbeisitzer: Wilhelm Krieger (Düren)<br />
Vertreter: Fräulein Marianne Geuenich (Monschau)<br />
Au-ss-(:huß für Lehrlfngsstreitigkeiten:<br />
Vorsitzer: Dr. L. Ebert<br />
Meisterbeisitzer: Cäsar, per Akklamation<br />
Stellvertreter: Schulze, per Akklamation<br />
Die Gesellenbeisitz,er sind die gleichen wie im Ausschuß für<br />
Lehrlingsausbildungl<br />
Rechnungsprüfungsausschuß:<br />
Per Akklamation wurden gewählt:<br />
Hohenschue jun. - Rübben - Kriescher<br />
10. Geschäftsführer Müller machte kurze Ausführungen über<br />
die laufende Werbung der Fördergemeinschaft. gez. Neuefeind
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez. Darmstadt,<br />
Sitz Darmstadt<br />
(Geschäftsstelle: Darmstadt, Lichtenbergstraße 89)<br />
Studienfahrt nach Oberkochen und Stuttgart<br />
Am Montag, dem 14. Juni <strong>1954</strong>, starteten die <strong>Augenoptiker</strong> der<br />
Irunung Darmstadt in einem Reisebus zu einer dreitägigen Studienfahrt<br />
nach Süddeutschland. Ziel waren die Ca r 1 - Z e i s s -<br />
W e r k e in Oberkochen und die Firma Marwitz & Hauser in<br />
Stuttgart. Die Fahrt wurde zu einem vollen Erfolg und zu einem<br />
.echten Erlebnis" für jeden einzelnen Teilnehmer. Es war dies in<br />
erster Linie das Verdienst des Obermeisters, Herrn Alfred<br />
0 e der (Langen). Ebenso trugen die besuchten Firmen durch<br />
ihre ausgesprochene Gastfreundschaft ein wesentliches dazu bei.<br />
Es sei ihnen an dieser Stelle nochmals der herzlichst€ Danik ausgesprochen.<br />
Das erste Ziel, Oberkochen, war am frühen Nachmittag erreicht.<br />
Nach herzlichem Empfang durch die Herren Häser und Dr. Niemeyer<br />
und nach €inem ebenso freundlidlen wie liebevoll zubereitetem<br />
Mittagstisch sollte gleich die Besichtigung des Werkes<br />
erfolgen. Unter fachkundig,er Führung wurden sowohl in der<br />
Eihzelfertigung als auch in'l Werdegang der Gesamtproduktion<br />
Eindrücke vermitt€lt, die die <strong>Augenoptiker</strong>herzen rasch erwärmten<br />
an Begeisterung für das Optimum an Präzision und Exaktheit.<br />
Neben d€r Gläserherstellung als besonders interessierendes Teilgebiet<br />
führte der Rundgang durch sämtliche Fabrikationsräume<br />
einschließlich der mechanischen Werkstätten. Auch für angedeutete<br />
Neuerungen, praktische Vorführungen und dergleichen waren<br />
die Gäste dankbare Zuschauer und Zuhörer.<br />
<strong>Der</strong> Abend vereinte Vertreter der Zeiss-Werke und die <strong>Augenoptiker</strong><br />
zu efnem geselligen Beisammensein im Hospiz in Heidenheim.<br />
Herr Häser hatte sehr schnell Stimmung in die Reihen<br />
gezaubert, die bei Ge.sang, Humor und Tanz nicht mehr abriß,<br />
bis die späten Nachtstunden zum Auf- und Abbruch mahnten.<br />
<strong>Der</strong> zweite Tag brach.te in den Zeiss-Werken eine Reihe höchst<br />
interessanter, lehrreicher Vorträge, zu denen sich in dankenswerter<br />
Weise verschiedene Herren von Zeiss zur Verfügung<br />
Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 19<br />
stellten. Herr Dr. Schmitz sprach über das an sich b€kannte<br />
Thema: .Die Geschichte der Brille". In der Art, wie er das Thema<br />
aufgriff, fand er bald begeisterte Zuhörer, denen er in seinen<br />
erschöpfenden Ausführungen mit entsprechenden Lichtbildern noch<br />
manches neue übereignen konnte. (Es ist geplant, Manuskripte<br />
von derartigen Vorträg_en als abwandelbare Grundlage jedem<br />
anhand zu geben, der selbst bereit und befähigt zu einem Vortrag<br />
in geeignetem Kreise damit werbend für die Brille tätig sein<br />
kann.)<br />
. Herr Dr. Ha a s e sprach über „Das polarisierte Licht". Seine<br />
klaren und einleuchtenden Ausführungen wurden von einfachen,<br />
logischen Beweisen derart untermauert, daß jeder von diesem<br />
höchst interessanten Teilgebiet der Optik eine ganz klare Vorstellung<br />
mitbekam. Mit Begeisterung wurden seine abschließenden<br />
des 1. Vorsit.zenden des „Zefltralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>", Herrn Dipl.-Optiker Karl Dissel, Dortmund<br />
Am 15.· August 19 5 4 beging Herr Diplom-Optiker Dis s e l sein<br />
50jähriges Berufsjubiläum, was-uns Gelegenheit gibt, seiner zu gedenken.<br />
Besonders dankbar muß der <strong>Augenoptiker</strong>-Berufsstand Karl Dis s e l<br />
für das sein, was er während der vergangenen 30 Jahre in d,en verschiedensten<br />
Ehreniimtern fiir die Organisation un1Jigennützig geleistet hat.<br />
Wir denken zum Beispiel an seinen Eingatz vor dem zweiten Weltkrieg im<br />
Vorstand des ehemaligen „Reichsinnungsverbandes' des <strong>Augenoptiker</strong><br />
Handwerks" oder auch seit 1946 beim Wiederaufbau der Landesinnungsverbände.<br />
Selbst mit eigenen Sorgen durch die wiederholte Zerstörung<br />
seines Geschäftes aufs äußerste belastet, lie/1 es sich Herr Dis s e l nicht<br />
nehmen, dem an ihn ergangenen Ruf zu folgen und seine Tatkraft und<br />
Hilfsbereitschaft in den Dienst des Wiederaufbaus der Fachorganisation<br />
zu stellen und den damaligen „Hauptinnungsverband für das Auge.noptiker-Handwerk<br />
in der britisch1Jn .Zone" mit aus der Taufe zu heben.<br />
In diese Zeit fiel auch der Wiederaufbau seiner eigenen Existenz, was<br />
ihn aber nicht hinderte, in seiner Eigenschaft als Landesinnungsmeister<br />
des LIV Westfalen an maßgeblicher Stelle für die Einigung des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks<br />
im gesamten Bundesgebiet in vorderster Front mitzuhelfen,<br />
so dafr am 1. April 1951 der Grundstein für den „Zentralverband<br />
der <strong>Augenoptiker</strong>" gelegt werden konnte. ·<br />
Das Vertrauen der Delegierten berief Herrn Dis s e l auf der am<br />
26. Juni 1953 in M ü n c h e n stattgefundenen Tagung zum 1. Vor -<br />
sitzenden des „Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>", weil sie iti seiner<br />
Persönlichkeit alle die Symbole vereinigt sahen, die ihn für die verantwortliche<br />
Leitung des für den Gesundheitsdienst der gesamten Bevölkerung<br />
maßgeblichen <strong>Augenoptiker</strong>-Verbandes geradezu bestimmten.<br />
Die Duplizität der Ereignisse wollte es, daP Herr Dissel am 14. August<br />
<strong>1954</strong> auch seinen 69. Geburtstag begehen konnte, und wir dürfen uns wohl<br />
zum Dolmetsch aller <strong>Augenoptiker</strong> machen, wenn wir dem 1. Vorsitzenden<br />
des Z VA, Herrn Dissel, an dieser Stelle herzliche Glückwünsche zu seinem Berufsjubiläum und zu seinem Geburtstage<br />
aussprechen. ·<br />
Möge der Jubilar in Anbetracht dieser nicht alltäglichen Gedenktage seinen Angehörigen und der großen Familie der<br />
<strong>Augenoptiker</strong> bei stets bester Gesundheit noch recht lange mit Rat und Tat zur Seite stehen, denn seine einzigartige Erfahrung<br />
möchten wir ungern missen.<br />
Verlag und Schriftleitung sprechen ebenfalls ihre Glückwünsche aus.
Seite 20 - Nt. 8/<strong>1954</strong> .<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
aktuellen. Erklärungen über den dreidimensionalen Film auf•<br />
genommen. Ebenso seine Ausführungen und Lichtbilder über den<br />
Breitwandfilm und dessen Nutzanwendung. Ganz besonders interessierte,<br />
daß die Firma Carl Zeiss die ersten Versuche und Abschlüsse<br />
beider Filmarten vor dem Kriege durchführte und nur<br />
durch wichtigere Arbeiten seinerzeit an der weiteren Ausarbeitung<br />
gehindert wurde. Wichtig war besonders, daß auf diesem<br />
Gebiete noch Gewaltiges zu erwarten ist und auch dem Augen•<br />
optiker die Möglichkeit gegeben wird; mitzuhel!en.<br />
Herr Schwa I b e hatte sich mit dem Thema · .Das -Sehen im<br />
Straßenverkehr" in aller Gründlichkeit auseinandergesetzt. Für<br />
seine wertvollen Anregung·en und Fingerzeig•e sei ihm besonders<br />
geflankt.<br />
.Die Entwicklung des Uropalglases" konnte von Herrn Schmidt<br />
Hammer nicht persönlich vorgetragen werden. Herr Steinecke,<br />
der sich dazu zur Verfügung stellte, besorgte dies mit Elan und<br />
Temperament. Gewiß bahnte er mit seinen überzeugenden Worten<br />
für das neue Höchstleistungsprodukt an Brillengläsern einen<br />
guten Weg.<br />
Abschließend berichtete Herr Dr. Niemeyer einiges über die<br />
Geschichte des Carl-Zeiss-Werkes von den Uranfängen b\s in die<br />
bewegten Situationen der Letzt- und Jetztzeit. Er schilderte den<br />
Beginn der Carl-Zeiss-Stiftung durch den Mitbegründer E. Abbe<br />
und die Wiederanerkennung dieser Stiftung für das neue Werk<br />
Oberkochen. Dr. Niemeyer betonte dabei ausdrücklich, daß sich<br />
Oberkochen und Jena nicht etwa als feindliche Brüder gegenüberständen,<br />
sondern er hoffe, daß baldigst ein gemeinsames Arbeiten<br />
als eine geschlossene Firma möglich sei; ein guter Abschluß, der<br />
auch in den Herzen der Gäste die Verehrung und Anhänglichkeit<br />
für das weltbekannte Unternehmen erneut entflammte und<br />
steigerte.<br />
Ein Ausflug mit dem Bus führte am Nachmittag, nach Einnahme<br />
des Mittagsmahles in der Kantine, in die nähere Umgebung. Das<br />
historische Kloster Nersheim bzw. die Abteikirche wurde besichtigt.<br />
Tief beeindruckt von dem glmizvollen Bauwerk und<br />
den erhaltenen Erklärungen durch Pater Johannes und den machtvollen<br />
Orgelklängen Bachseher Musik, ausgeführt vom Organisten<br />
des Klosters, einem Nachkommen des Fürsten von Thurn und<br />
Taxis, fuhr man nach Nördlingen zu einer Abschiedskaffeetafel.<br />
Als dazu noch die bekannte Nördlinger Knabenkapelle in ihrer<br />
Landsknechtstracht musizierte, wurden die Gemüter derart heiter<br />
und beschwing_t, daß man nach einer kurzen Stadtbesichtigung mit<br />
Gesang und Humor erst spät abends heimwärts rollte. Das Wetter<br />
strahlte mit den Fröhlichen um die Wette.<br />
Am Mittwoch, dem letzten Tage, drängten sich dann die Ereignisse:<br />
Rückreise über Stuttgart, daselbst Besuch bei M a r w i t z &<br />
Hauser , und am spi:iten Nachmittag. Heimfahrt. Obwohl sieb<br />
schon eine gewisse Müdigkeit durch das Erlebte in Oberkochen<br />
zeigte, wurden nach dem herzlichen Empfang in Stuttgart und<br />
einem raschen Imbiß die Gemüter schnell noch einmal wach, als<br />
sich die Türen zu den verschiedenen Fabrikationsräumen öffneten.<br />
Es gab hier so vieles zu sehen und zu hören, zu erfragen und zu<br />
überlegen, daß die beiden zur Verfügung stehenden Stunden<br />
praktisch einer Momentaufnahme gleichkamen, deren Unzahl von<br />
Eindrücken sich erst langsam richtig entwickeln konnten.<br />
Herr Brillenmacher S c h n e i d e r begrüßte anschließend die<br />
Gäste, und bei gemeinsamer Mittagstafel wurden Worte der An·<br />
erkennung und ehrlicher Begeisterung laut. Es waren sich alle<br />
darüber klar, daß sie neben den besuchten Zeis-s-Werken eine<br />
weitere Firma kennengelernt hatten, in dem auf dem Gebiet der<br />
Brillenfassung ebenfalls optische Höchstleistungen erreicht wer•<br />
den. Dem gab Herr Obermeister Oed er auch in seinen Worten<br />
beredten Ausdruck.<br />
In den Abendstunden trat man die Heimreise an. <strong>Der</strong> Zweck der<br />
Fahrt, Kontakt zu suchen zwischen den <strong>Augenoptiker</strong>n und der<br />
Industrie, war voll erreicht. Darüber hinaus war man sich menschlich<br />
und freundscha(tlidi nahegekommen - man hat Anregungen<br />
geben und empfangen dürfen. Es wird jeder einzelne lange von<br />
dieser Fahrt zehren, so daß esi Verständnis'findet, wenn bei allen<br />
der Wunsch laut wurd,e, daß man derartige Fahrten immer wieder<br />
durch die InnQ.ng vorbereiten und veranlassen sollte. Herr Obermeister<br />
Oeder kann stolz auf dieses so wohlgeglückte Unternehmen<br />
sein.<br />
Fritz Schmitt (Darmstadt)<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung München/Oberbayern, Sitz München<br />
Die <strong>Augenoptiker</strong>-Innung München/Oberbayern hielt ihre diesjährige<br />
Jahreshauptversammlung am 26. Juni <strong>1954</strong> im Silbersaal<br />
des Deutsdien Theaters, Mü~chen, ab.<br />
<strong>Der</strong> Obermeister der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung München/Oberbayern,<br />
Herr Ernst G u t s c h , erstattete den Geschäftsbericht und<br />
bradite interessante Ausführungen zur Lehrlingsausbildung, Berufsweiterbildung,<br />
zum Nachwudisproblem, sowie über die neue<br />
Linie der Brillenanpassung.<br />
Herr Dr. B u r k h a r d , Gesdiäftsführer der Handwerkskammer<br />
München, hielt einen Vortrag über die neue Handwerksordnung<br />
und erläuterte die neuen Innungssatzungen, die einstimmig angenommen<br />
.den..<br />
AUS D EM HANDWERK<br />
Düsseldorf: <strong>Augenoptiker</strong>meister Rudolf Pr e u s s J u n. errichtete am 14. Juli<br />
<strong>1954</strong> Königsallee 98, Eingang Graf-Adolf-Straße, ein weiteres optlsdies Fadigesdläft,<br />
da das Haus Wilhelmplatz 12 am Hauptbahnhof, wo sich zur Zeit noch<br />
das Hauptgeschäft befindet, auf Grund der Stadtplanung und des damit im Zusammenhang<br />
stehenden Um!egungsverfahrens zu einem bestimmten Termin geräumt<br />
werden muß.<br />
Herten 1. W.: Am 31. Juli <strong>1954</strong> übernahm der staatlich approbierte ,Augen•<br />
sptiker Heinrich F e l d m a n n , früher Rostock (Mecklenburg) die bisherige<br />
Firma Carl Lehmeke, E w a I d s t r a ß e 3 0 , die auf ein fast 50jähriges Bestehen<br />
zurückblicken kann,<br />
Mainburg/Bayern: Am 1. Juli <strong>1954</strong> eröffnete der staatlich geprüfte <strong>Augenoptiker</strong><br />
Rudolf B e r n d t am M a r k t p I a t z 3 4 ein Fachgesdläft für Augenoptik.<br />
Stuttgart: Das bisher von l. Bleier, Römerstraße 5 5 betriebene Fachgeschäft<br />
für Augenoptik wurde am 1. Mai <strong>1954</strong> von dem <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Erich H t r s c h b e r g , früher Ratibor (Obersdlles.ien), erworben.<br />
Uber Aktuelles aus dem Verbandsleben, sprach der Vorsitzende<br />
des Landesinnungsverbandes, Herr Friedrich He r d er.<br />
Bei der anschließenden Wahl wurden wiedergewählt:<br />
Zum Obermeister: Herr Ernst Gutsdi (München)<br />
Obermeister-Stellvertreter: Herr Max Liepold (München)<br />
Kassenwart: Herr Wolfgang Scblederer (Mündien)<br />
Ferner wurden gewählt:<br />
In die Vorstandschaft:<br />
Herr Ot,to Kröner (München)<br />
Herr Hans Richter (München)<br />
Herr Josef Schechinger (Mündien)<br />
Herr W. P. Söhnges (München)<br />
Als Delegierte zum Landesinnungsverband:<br />
Herr Ernst Gutsch (München), Vorstand<br />
Herr Max Liepold (MUnchen)<br />
Herr Otto Kröner (Mündien)<br />
Herr Hans Riditer (Mündien)<br />
Herr Hans Heydenreidi (München)<br />
In den Ausschuß für das Lehrlingswesen:<br />
. Vorsitzender: Herr August Weiherer (München)<br />
1. Beisitzer: Herr Kaxl Billard (München)<br />
2. Beisitzer: Herr Merz (München)<br />
In den Gesellenprüfungsausschuß:<br />
Vorsitzender: Herr Oswald Fisdier (München)<br />
1. Beisitzer: Herr Ignaz Hager (München)<br />
2. Beisitzer: Herr Hans Houtmann (Mündien)<br />
Redinungs- und Kassenprüfungsausschuß:<br />
Herr Martin Häutle (Dadiau)<br />
Herr Walter Rath (München)<br />
Nadi einem gemeinsamen Abendessen, zu dem die Innung die<br />
Mitglieder und Gäste eingeladen hatte, fand in feierlichem Rah•<br />
men die Freisprechung von-14 Lehrlingen, statt, die bei Musik- und<br />
Tanz ihren Ausklang fand.<br />
Als Gäste des Abends waren anwesend-: der Präsident der Handwerkskammer<br />
München, Herr Joseph Wild, der Direktor der<br />
Münchener Berufsschule, Herr Oberstudienrat O. H. Müller, die<br />
Herren der Geschäftsführung der Firmen G. Rodenstodc und<br />
C. Zeiss, München:<br />
FACHSCHULE FOR AUGENOPTIKER<br />
IN KULN<br />
In der Zeit vom 18. bis 23. Oktober <strong>1954</strong> findet an der<br />
Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln<br />
ein Wiederholungs- und Ergänzungslehrgang für <strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />
unter Mitwirkung von Herm Prof. Dr. Dr.<br />
S c hob er , Borste!, st.att.<br />
In diesem Lehrgang werden ausgewählte Kapitel der<br />
Augen- und Brillenkunde und der Brillenglasbestimmung,<br />
unter besonderer Berücksichtigung der neuzeitlichen Verfahren<br />
für die Prüfung des binokularen· Sehens, behandelt.<br />
Die Teilnehmergebühr beträgt 100,- DM.<br />
<strong>Der</strong> Lehrgang beginnt am Montag, dem 1 8. 0 kt ober<br />
1 9 5 4 , morgens 9 Uhr.<br />
Anmeldungen sind an das Sekretariat der Fachschule<br />
für <strong>Augenoptiker</strong> in K ö 1 n, Cliaudiusstraße 1 (alte Universität),<br />
zu richten. <strong>Der</strong> Nadiweis über die abgelegte<br />
Meisterprüfung im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk ist der Anmeldung<br />
beizufügen.<br />
Zimmer können durch das Sekretariat der Fachschule<br />
vermittelt werden; es wird gebeten, diesbezügliche<br />
Wünsdie bei der Anmeldung bekanntzugeben.<br />
Dr. Sdiaditschabel<br />
-1
<strong>Der</strong> AugenoptikeI, Düsseldorf<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung filr den Reg.-Bez. Münster,<br />
Sitz Recklinghausen<br />
(Geschäftsstelle: Recklinghausen, Kreishandwerkerschaft,<br />
Kurfürstenwall 10)<br />
Aus der Zeitschrift "Nordwestfälisches Handwerk" vom 15. Juli<br />
<strong>1954</strong> entnehmen wir, daß die <strong>Augenoptiker</strong><br />
Karl-Heinz Rüdig (Gelsenkirchen)<br />
Alfred Springer (Gelsenkirchen)<br />
Friedrich Ebbing (Groß-Reken)<br />
im Bereich der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Regierungsbezirk<br />
Münster ihre Meiste'rprüfung im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk bestanden<br />
haben.<br />
Sonstige wichtige Mitteilungen<br />
Für das Gebiet des Landes Rheinland-Pfalz ist von dem dortigen<br />
Sozialministerium unter dem Aktenzeichen 11/9201/54 dem Südwestdeutschen<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Verband folgende Mitteilung gemacht<br />
worden: .Die nachstehend genannten Tarifverträge si,nd<br />
unter den 1mgegebenen Nummern in das Tarifregister von Rheinland-Pfalz<br />
eingetragen worden:<br />
1. Manteltarifvertrag für die Arbeitnehmer in den Betrieben des<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks und der Augenoptik führenden<br />
Nebenbetriebe in den Ländern Hessen, Niedersachsen, Nord<br />
Baden, Nordrhein, Nord-Wi,irttemberg, Westfalen, Rheinland<br />
Pfalz, Südbaden und Südwürttemberg vom 16. September 1953<br />
- Tarifreg. Nr. 9/2 - .<br />
2. Lohn- und Gehaltstarifvertr,ag für die Arbeitnehmer in den<br />
Betrieben des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks und der Augenoptik<br />
führenden Nebenbetriebe in den Ländern Hessen, Niedersachsen,<br />
Nord-Baden, Nordrhein, Nord-Württemberg, Westfalen,<br />
Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Südbaden und Südwürttemberg<br />
vom 16. September 1953 Tarifregister<br />
Nr. 9/3 -.•<br />
Di~ Schwäbisch Gmündner Ersatzkasse, Sitz Schwäbisch Gmünd,<br />
wurde 1878 als genossenschaftliche Selbsthilfeeinrichtung für<br />
Arbeiter gegründet und ist damit dem • Verband der Arbeiter<br />
Ersatzkassen" (VdAK) angeschlossen. Sie hat neuerdings für das<br />
Land Nordrhein-Westfalen eine eigene Geschäftsstelle in D ü s -<br />
s e I d o r f , Scheurenstraße 1/11, Fernruf 2 48 40, errichtet, die<br />
unter di!r bewährten Leitung von Herrn L i l i e n t h a I steht.<br />
Auch für die unselbständigen Meister und Gehilten, die aus<br />
dem Augenoptiket-Handwerk nicht der Ortskrankenkasse angehören,<br />
steht sie offen,<br />
Anschriften-Ver~eichnisse :<br />
Zugänge:<br />
Aug euoptlker-Innung Hannover (LIV Niedersaduenl<br />
Wilhelm L ö w e r , <strong>Augenoptiker</strong>meister, Ha m e In , Baustraße 62a<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Bremen (LIV Nledersadlsen)<br />
Paul Li p p o I d t , staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong>, Norden h am, Hansingstraße<br />
37<br />
Karl S e y d , <strong>Augenoptiker</strong>, B r e m e n - H e m e I i n g e n , Bahnhofstraße 56<br />
Au'genoptlker-Innung lilr den Reg,-Bez. Detmold (LIV Westfalen)<br />
Erich B i e h I e r , <strong>Augenoptiker</strong>mei,ster, D et m o I d , Freillgrathstraße 8<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung lilr den lleg.-Bez. Mllnster (LIV W eatlalenl .<br />
Heinrich F e I dm a n n , Staat!. approb, <strong>Augenoptiker</strong>, H e r t e n 1-. W .,<br />
Ewaldstraße 30<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Ulr den Bezirk Dllsseldorl (LIV Nordrhein!<br />
Rudolf Pr e u s s j u n. , <strong>Augenoptiker</strong>meister, D ü s s e I d o r f , Königsallee<br />
98, Eingang Graf-Adolf-Straße (2. Geschäft)<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung lilr den Bezirk .Niederrhein" (UV Nordrhein)<br />
Helmut Z e i t s c h n e r , Augenoptike rmeister , Ho m b e r g • Hoch .<br />
h e i d \l , Mörserstraße 275<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Prankfurl/Maln-Wiesbaden (UV Hessen)<br />
Ernst Scharf, staatl, gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, W e 11 b ur g/L ahn , Lang•<br />
gasse 30<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Nord-Württemberg, Sitz Stuttgart<br />
Friedrich U h 1 man n , <strong>Augenoptiker</strong>meister, Stuttgart , Landhausstraße<br />
III<br />
Augenoptlker-Innnng Ulr Nordbaden, Sitz Karlsruhe<br />
Gustav-Joachim Arno 1 d , Kar 1 s ruh e , Kaiserallee 151<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Koblenz-Trier-Birkenfeld (SW A VI<br />
Werner Hand k e , <strong>Augenoptiker</strong>II11aister, Mayen/Rheinland, Marktstraße<br />
10<br />
Innung des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks Württemberg und Hohenzollern (SW A VI<br />
Friedrich PI rang , <strong>Augenoptiker</strong>, AI pi r s b a c h , Friedr!ch-Widmannstraße<br />
18<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für Oberfranken und Coburg (LIV Bayern!<br />
E. K a s t n e r , AugenopUker, B a m b e r g , Am Gabelmann<br />
Abgänge:<br />
Augenopllker-Innung ftlr den Reg.-Bez. Aachen (LIV Nordrhein)<br />
Richard R ö s I c k e , staatl, gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, H ö n gen bei Aachen,<br />
Lange Straße<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Frankfurt/Main-Wiesbaden (LIV Hessen}<br />
Ernst a c k a r d t , <strong>Augenoptiker</strong>meister, W e 11 b ur g/L a h n , Lang•<br />
gasse 30<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für Nord-Württemberg, Sitz Stuttgart.<br />
A. Kurz m i 11 er, <strong>Augenoptiker</strong>, St u t t a a r t, Landhall!lstraße 111<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung filr Nordbaden, Sitz t{arlsruhe<br />
Willi B a y e r , <strong>Augenoptiker</strong>meister, P I o r z h e I m • B r ö t z In g e n ,<br />
Hügelstraße 9<br />
Otto H o I m a n n , <strong>Augenoptiker</strong>, E p p I n g e n bei Sinsheim, Brettnerstraße<br />
1<br />
Augenopllker-lnnung Koblenz-Trier-Birkenfeld (SWAVJ<br />
Hermann Ca r 1 , <strong>Augenoptiker</strong>, M a y e n/Rhein'.and, Marktstraße 10<br />
Au.genoptiker-Innung Niederbayern-Oberpfalz (LIV Bayern}<br />
Fritz S o m m e r , <strong>Augenoptiker</strong>, L a n d a u/1 s a r<br />
Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 21<br />
Fachschule filr Optik und Fototechnik, Berlin<br />
An dieser Fachschule fand Ende Juli <strong>1954</strong> eine Meisterprüfung<br />
für das Augerioptiker-1-landwerk statt. Von 34 Prüflingen, darunter<br />
7 Berliner, mußte nur ein Bewerber zurückgestellt werden.<br />
Alle übrigen haben die Prüfung bestanden.<br />
Einmalige Anfrage !<br />
Postwurfsendung an alle Fotogesdtäfte und optische Warengeschäfte<br />
Die Optinor Dr. Bunner KG., Schwabach/b. Nbg., Walpersdorfer<br />
Str. 31, bietet an<br />
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erstklassige Ausführung, vergütete Optik<br />
Theater-Gläser 3128, in schwarz, blau und rot, hervorragende<br />
Optik, verchromte Objektivringe, einwandfreie Triebführung<br />
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Au/bau-Mikroskope<br />
Stabmikroskope<br />
Lupen verschiedener Art, Fadenzähler<br />
Mikroskopische Dauer-Präparate, in &rien oder a/&<br />
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- Das Fabrikationsprogramm wird erweitert werden ~<br />
Es ist auch Ihr Vorteil, wenn Sie direkt ab Fabrik und Mikrobiologischem<br />
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Bitte antworten Sie sofort!<br />
Neophan- und Filtra_l-Schutzglil.ser<br />
In Nr. 5/54 „Praktische Winke", die kostenlos, an Kunden von<br />
Drogerien abgegeben wird, lesen wir: • Welche Sonnenbrille<br />
empfiehlt Ihre Drogerie". Darin heißt es wörtlich:<br />
„Da, Neophan- und Filtralglas z. B. sind sorgfältig entwic~lte<br />
Sonnenschutzg/,äser, bei denen den Erfordernissen, speziell des<br />
mitleleuropäischen Raumes, mit seinem ständig wechselnden Wetter,<br />
Rechnung getragen wird."<br />
Ferner:<br />
„ Wer sich vertrauensvoll an seinen Drogisten wendet, kann aus<br />
einer großen Auswahl be,ter Markenbrillen die passende Schutzbrille<br />
wählen."<br />
Immer wieder gelangen Anfragen an uns, ob es, zutrifft, daß die<br />
Firma Os b er g haus & Co., So I in gen , Schutzbrillen an<br />
Drogerien und sonstige berufsfremde Geschäfte verkauft. Das<br />
können wir leider nicht verneinen, und es liegt daher bei Ihnen,<br />
sich entsprechend einzustellen.<br />
<strong>Der</strong> beste Witz des Jahres<br />
Anläßlich der Eröffnung eines Zweiggeschäftes im hessischen<br />
Raum wurde folgender Hinweis in den dortigen Tageszeitungen<br />
sowie in der Prospektwerbung veröffentlicht:<br />
„Hierdurch gestatten wir uns, Sie davon in Kenntnis zu setzen, daß<br />
un.,ere t1ptische Abteilung zu einem optischen Spezial[!eschäft ausg„baut<br />
und verlegt wurde. Neuzeitliche C,.srhlljtsräume, modermte<br />
Optal„Monologische Gerätt1 und 20jl1hrige Erfahrung auf<br />
dem Gebiete der Augenoptik stehen zu Ihren Diensten bereit. Erste<br />
Fachkrtlfte beraten und bedienen Sie. Uber Ihren geschdtzten Bt'such<br />
würden wir uns sehr freuen und h
Seite 22 - Nr. 8/<strong>1954</strong> <strong>Der</strong> Augenoptik er, Düsseldorf<br />
00<br />
Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e. V.<br />
Sitz Bad Oodesberg • Postscheck-Konto Köln 119022<br />
1, Vorsitsendar 2. Vors_it1ender Schriftführer Kassierer<br />
H. Saaerborn, Fulda<br />
E. Brink, Wappertal,Barmen<br />
R.. Henneböhle, Siegen<br />
E. Fisoher, Mainz<br />
Postfach 2S9<br />
Werth 'O<br />
Bahnhofstraße 18<br />
Gr. Bleiche 22<br />
WVA Sf ft H. SaBBe, Remscheid, Alleestraße 41<br />
,- l UDg Rhain-R.uhr Bank Remscheid 831 01 • Pastsaheak-Kanta der Bank: Köln 2752<br />
Aus der Bezirksgruppe Mitte<br />
Anläßlich der Jahreshauptversammlung der <strong>Augenoptiker</strong><br />
Innung Hannover treffen wir uns am<br />
3. Oktober <strong>1954</strong> in der Zeit von 10 bis 11 Uhr<br />
im Haus Atlantic, Ritterplan 1 (zu erreichen vom Bahnhof aus:<br />
Prinzenstraße - Theaterstraße - Jüdenstr,aße - Stadtmitte). Die<br />
Jahreshauptversammlung ist mit einer Ausstellung verbunden,<br />
die allgemeines Interesse bei unseren Bundesbrüdern finden wird.<br />
Folgende Termine unserer nächsten Bezirkstagungen bitte<br />
notieren:<br />
14. November <strong>1954</strong> von 10 bis 12 Uhr in Göttingen<br />
(bei Busch am Grüngürtel)<br />
9. Januar 1955 von 10 bis 12 Uhr in Göttingen<br />
(bei Busch am Grüngürtel)<br />
13. März 1955 von 10 bis 12 Uhr in Göttingen<br />
(bei Busch am Grüngürtel)<br />
Die einzelnen Themen und Referenten werden bei den Einladungen<br />
mit genannt. Am jeweiligen Vorabend treffen sich die<br />
Bundesbrüder zu einem zwanglosen Zusammensein. <strong>Der</strong> letzte<br />
Abend in Göttingen hat gezeigt, daß ein allgemeiner Gedankenaustausch<br />
und ein Sidl-besser-kennen-lernen den Zusammenschluß<br />
der WV A-Bezirksgruppe festigt. Wir treffen uns im „Hotel zur<br />
Sonne" in Göttingen, jeweils am Vorabend unserer Tagungeh.<br />
Die Kollegen, welche übernachten müssen, teilen mir dieses<br />
bitte frühzeitig mit, da in Göttingen das Ubernachtungsproblem<br />
schwierig ist.<br />
Die Einladung zu den einzelnen Veranstaltungen erfolgt früh<br />
genug separat un_d durch die Fachzeitungen. Ernst Brüderle<br />
Aus der Bezirksgruppe Hamburg<br />
Unsere nächsten Veranstaltungen:<br />
Dienstag, den 31. August <strong>1954</strong>, Holstenwall 20 (Roden.stock).<br />
19.45 Uhr WVA-Zusammenkunft für Mitglieder und Gäste.<br />
Thema des Abends: .,Das Gesichtsfeld des Auges.•<br />
Dienstag, den 28. September <strong>1954</strong>, Ballindamm 13 (Zeiss),<br />
19.45 Up.r WV A-Mitglieder und Gäste.<br />
Thema des Abends: .,Ein Gang durch die heutige<br />
Zeiss-Produktion."<br />
Dienstag, den 26. Oktober <strong>1954</strong>, Handwerkskammer, Holstenwall,<br />
19.30 Uhr Vortrag für alle Berufskollegen und Abschluß der<br />
Serie .Die Brilfengläserbestimmung": • Probleme<br />
beidäugiger Untersuchungsmethoden.• Bdbr. Unverdorben.<br />
·<br />
Gleichzeitig Einteilung in die Arbeitsgruppen praktischer<br />
Ubungen zur Gläserbestimmung.<br />
Weitere Auskünfte erteilt E. Sanow, Hamburg, Isestraße 33,<br />
Ruf 48 07 93.<br />
Aus der Bezirksgruppe Rhein-Main<br />
Unser nächster Frankfurter Abend findet am 13. SeptembeT um<br />
19.30 Uhr wie üblich in Frankfurt am Main, Friedensstraße 11,<br />
Juniorhaus (Zeiss-Vertretun,g,), statt.<br />
Aus der Bezirksgruppe Rhein-Mosel<br />
Wir treffen uns zur zweiten Arbeitstagung am<br />
5. September <strong>1954</strong> in Cochem an der Mosel, Hotel Germania.<br />
Tagungsfolge:<br />
10.30 Begrüßung der Teilnehmer durch den Bezirksbeauftragten<br />
E. Preussner, Trier.<br />
10.45 Fachvortrag des 2. Vorsitzenden der WVA Bbr. E. Brink,<br />
Wuppertal-Barmen, über: .zweckmäßige und ansprechende<br />
Gestaltung unseres Betriebes als beste Werbung und<br />
sicherster Erfolg.•<br />
11.30 Kurze Pause.<br />
11.45 Fachvortrag des Bezirksbeauftragten Bbr. E. Preussner,<br />
Trier, über: .Die notwendigen Abschnitte einer verantwortungsbewußten<br />
Brillenglasbestimmung.•<br />
12.30 Diskussion beider Vorträge.<br />
13.00 Gemeinsames Mittagessen im Hotel Germania.<br />
15.00 Treffen derTagungsteilnehmeT im Cafe Hoffmann zu zwangloser<br />
Diskussion der täglichen Probleme und zum gemütlichen<br />
Kaffee.<br />
17.30 Ausklang der Tagung.<br />
Für die Damen findet auf Wunsch eine Besichtigung der Burg<br />
Cochem statt (herrlicher Ausblick ins Moseltal).<br />
Für die Kollegen, die mit dem Zug ankommen, steht am Bahnhof<br />
ein Tagungsbus zur Verfügung. Außerdem sind Hinweise angebracht,<br />
die den Weg zum Tagungslokal zeigen. <strong>Der</strong> Beginn<br />
wurde so gelegt, daß nach Eintreffen der Züge genügend Zeit<br />
bleibt, um zum Tagungslokal zu kommen. .<br />
Damit ich disponieren kann, bitte ich um baldige Anmeldung<br />
an meine Adresse: Trier, Postfach 21.<br />
Die Worte aus unserem Juni-Bezirksheft, daß wir gemeinsam<br />
arbeiten wollen und uns auch gemeinsam freuen werden, wehn<br />
diese Arbeit von Erfolg gekrönt ist, gelten auch für unsere Tagung<br />
in Cochem. Ich stelle diese zweite Arbeitstagung unter das<br />
schöne Wort: ·<br />
• Wir gehören uns alle nicht selbst."<br />
E. Preussner<br />
Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (B NA)<br />
1. Vorsitzender:<br />
Adalbert Orün, Duis~urg, Neue Fruchtstr.17<br />
Telefon 34702<br />
Am 11. Juli <strong>1954</strong> fand in ·Köln im Brauhaus .Sion" die diesjährige,<br />
und damit 3. Hauptversammlung, statt. Die Tagesordnung<br />
umfaßte folgende Punkte: ·<br />
1. Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Herrn Adalbert Grün,<br />
Duisburg.<br />
2. Bericht über das Geschäftsjahr 1953/54.<br />
3. Kassenbericht.<br />
4. Beitragsfragen.<br />
5. Abänderung der Satzung (Antrag Kassel).<br />
6. Neuwahl des 1. Vorsitzenden (Antrag A. Grün).<br />
7. Fragen der Handwerksorganisation {Referat G. Ritzerfeld).<br />
8. Festlegung des Tagungsor~es 1955 (Antrag Kassel). ·<br />
9. Organisation und Verfahrensweise des Vorstandes (Antrag<br />
Kassel).<br />
10. Aussprache übEV den Tarifvertrag.<br />
11. Versdtledenes.<br />
Jahreshauptversammlung<br />
Oeschäftsstelle:<br />
Düsseldorf, Blücherstraße 24<br />
Telefon 45031<br />
Folgende Herren waren als Delegierte der ei.flzelnen Bezirksgruppen<br />
anwesend:<br />
Aachen: G. Ritzerfeld<br />
Düsseldorf: L. Büsgen, A. Wesche und S. Tröster<br />
Dortmund: H. Wohlgemuth, K. Martin, R. Rotte, C. Zimmermann<br />
Karlsruhe: J. Pütz<br />
Osnabrück: G. Gerdes<br />
Münster: F. J. Schmalbrock-<br />
Hannover: H. Rauchhaupt<br />
Wuppertal: H. Koch und K. H.' Wilms<br />
Gelsenkirchen: 0. Hartung und H. Leuchtmann<br />
Essen: W. Pingel, H. Schulze und J. Dennenborg<br />
Köln: F. J, Pattberg und H. Arck<br />
Kassel: K. J eromin, W. Fischer und W. Conrad<br />
Stuttgart: L. Finckh
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 23<br />
<strong>Der</strong> Hauptvorstand des BNA war vollzählig vertreten durch die<br />
Herren:<br />
Adalbert Grün, Duisburg, 1. Vorsitzender<br />
G. Ritzerfeld, Aachen, 2. Vorsitzender<br />
A. Sürig, Düsseldorf, Geschäftsführer<br />
H. Rohde, Düsseldorf, Kassierer<br />
H. J. Friedrich, Gelsenkirchen, Unterrichtsreferent<br />
H. J. Imandt, Bodlum, Pressewart<br />
Als Versammlungsleiter war Herr H. J. Friedrich, Gelsenkirchen,<br />
benannt.<br />
Bevor die Versammlung in die Tagesordnung eintrat, stellte<br />
Herr Friedrich als Versammlungsleiter fe~t, daß die Versammlung<br />
laut Satzung- des BNA beschlußfähig ist und sämtliche Bezirksgruppen<br />
durch Delegierte vertreten waren.<br />
Die YertreJer der BNA. -Bezirksgruppen des Bundesgebietes<br />
während der Tagung in Köln<br />
<strong>Der</strong> sd:triftlich überlieferten Tagesordnung zufolge erteilte hierauf<br />
Herr Friedrich dem 1. Vorsitzenden Herrn A. Grün das Wort.<br />
• Herr Grün begrüßte alle Teilnehmer auf das herzlichste, rekonstruierte<br />
noch einmal den bisherigen Werdegang des BNA<br />
und unterstrid:t ganz besonders, daß der BNA aus der heutigen<br />
Berufsordnung des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks nicht mehr wegzudenken<br />
ist. <strong>Der</strong> Redner stellte insbesondere die überaus sachliche<br />
Atmosphäre heraus, welche bei allen Verhandlungen mit dem<br />
Zentralyerband der <strong>Augenoptiker</strong> vorherrschend war und welche<br />
nid:tt zuletzt ihren sid:ttbaren Ausdruck in der Unterzeichnung<br />
des Tarifvertrages fik das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk gefunden<br />
hat. Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß ·auch für die Zukunft<br />
das gute Verhältnis zwischen den beiden Berufsverbänden bestehen<br />
bleiben mög,ß und damit schon von vornherein eine<br />
wesentlid:te Vora.ussefaung für die Bearbeitung everituell auftretender<br />
berufsständischer Probleme erfüllt wird.<br />
Herr Grün schloß seine Ausführungen mit den besten Wünschen<br />
für einen erfolgreich·en Verlauf der Tagung, appellierte<br />
an die Delegierten, die Punkte der Tagesordnung sachlich zu<br />
diskutieren und dabei das Gesamtwohl unseres Verbandes nid:tt<br />
aus dem Auge zu ver1ieren.<br />
<strong>Der</strong> anschließende Geschäftsbericht von Herrn Sürig, .Düsseldorf,<br />
über das abgelaufene Geschäftsjahr beschränkte sich auf<br />
sachliche Erörterungen, welche die reine Verbandsarbeit betrafen.<br />
Herr Sürig befaßte sich vor allen Dingen mit organisatorischen<br />
Fragen, welche durch die stürmische Entwicklung des BNA ihre<br />
absolute Notwendigkeit erkennen ließen.<br />
<strong>Der</strong> darauf folgende Kassenbericht von Herrn H. Rohde, Düsseldorf,<br />
erfaßte das kleinste Detail. Herr Rohde erklärte unter<br />
anderem, es bestehe kein Grund zum Pessimismus in bezug auf<br />
die finanzielle Situation des Verbandes, man könne jedoch in<br />
keinem Falle die besonderen Umstände übersehen, welche eine<br />
grundsätzliche Revision der Beitragsfrage erforderlich mache. Die<br />
bevorstehende Diskussion über die Beitragsfrage wurde von Herrn<br />
Rohde zahlenmäßig eingehend begründet, und er stellte es den<br />
Versammlungsteilnehmern anheim: dar,aus ihre Schlüsse zu ziehen.<br />
Die Herren Martin (Dortmund) und Konrad (Kassel) waren als<br />
Kassenprüfer· gewählt. Von beiden Herren wurden die Büch'er<br />
eingehend überprüft, die Kasse für richtig befunden und Herr<br />
Rohde als Kassierer entlastet.<br />
Als Kassenprüfer für das Jahr 1955 wurden die Herren H.<br />
Schulze (Essen) und W . Doerper (Düsseldorf) eirustimmig gewählt.<br />
<strong>Der</strong> aufgestellte Haushaltsplan für das kommende Geschäftsjahr<br />
wurde von der Versammlung einstimmig gebilligt.<br />
Nach einer längeren Diskussion, bei der die Delegierten der<br />
einzelnen Bezirksgruppen das Wort ergriffen und zu der geplanten<br />
Beitragserhöhung Stellung nehmen konnten, wurde beschlossen,<br />
die Beiträge ab 1. Oktober <strong>1954</strong>, den Belangen des Verbandes<br />
entsprechend, zu erhöhen.<br />
<strong>Der</strong> von der Bezirksgruppe Kassel eingebrachte Antrag auf<br />
Änderung der Satzung wurde sorgfältig behandelt mit dem Erfolg,<br />
einzelne Punkte der Satzung in ihrer Auslegung durch die<br />
Geschäftsordnung noch einmal besonders festlegen zu lassen. Von<br />
einer grundsätzlichen Änderung der Satzung wurde Abstand genommen.<br />
Anschließend sprach Herr . G. Ritzerfeld, Aachen, über Fragen<br />
der Handwerksorganisation. <strong>Der</strong> Vortrag war außergewöhnlich<br />
interessant und fand einen sehr lebhaften Beifall. ·<br />
Als Tagungsort für das Jahr 1955 wurde einstimmig Wiesbaden<br />
bestimmt.<br />
Die Organisation· und Verfahrensweise des Vorstandes stand<br />
auf Antrag der Bezirksgruppe Kassel zur Debatbe. Sie wurde überprüft,<br />
grundsätzlich für richtig befunden und soll in einzelnen<br />
Punkten in der Geschäftsordnung noch einmal besonders festgelegt<br />
werden.<br />
Einen wesentlichen Punkt der Tagesordnung bildete die Neuwahl<br />
des 1. Vorsitzenden. Herr Grün hatte den Antrag selbst<br />
gestellt. Die Gründe seines Rücktrittsgesuches waren Gegenstand<br />
einer stürmischen Diskussion, in der unmißverständlich zum Ausdruck<br />
gebracht wurde, daß Herr Grün ein außergewöhnlid:tes Vertrauen<br />
besitzt und seine Gründe von der Ve·rsammlung nicht<br />
akzeptiert werden können. Diese Vertrauenskundgebung konnte<br />
Herrn Grün bewegen, seinen Antrag zurückzuziehen, und damit<br />
verbleibt Herr Grün für ein weiteres Jahr auf dem Pos~n des<br />
1. ;vorsitzenden.<br />
Eine kurze Aussprache über den Tarifvertrag war schnell beendet.<br />
Unter Punkt Verschiedenes standen unter anderem die Neuwahl<br />
des Pressewartes und die Bildung eines Ehrengericht-es zur Debatte.<br />
<strong>Der</strong> bisherige Pressewart, Herr H. J. Imandt, Bochum, hatte<br />
aus beruflid:ten und familiären Gründen gebeten, ihn vorerst von<br />
seinem Posten als Pressewart zu entbinden. Die Gründe von<br />
Herrn Imandt mußten von der Versammlung anerkannt werden.<br />
Damit scheidet Herr Imandt gleichzeitig als Mitglied aus dem<br />
Hauptvorstand aus. Wir wollen nicht versäumen, Herrn Imandt<br />
für seine vorbildlich geleistete Arbeit als Pressewart an dieser<br />
Stelle noch einmal herzlichst zu danken. <strong>Der</strong> Aufbau des Presseund<br />
Informationsdienstes ist sein Verdienst, seine Arbeit war<br />
von Verantwortungsbewußtsein und Idealismus getragen. Als<br />
sein Nachfolger und gJ.ekhzeitig als Mitglied des Hauptvorstandes<br />
wurde einstimmig Herr S. Tröster, Düsseldorf, gewählt.<br />
Das Ehrengericht setzt sich wie folgt zusammen (sämtliche<br />
Herren wurden einstimmig ,gewählt und nahmen die Wahl an):<br />
Adalbert Grün, Duisburg<br />
G. Ritzerfeld, Aachen<br />
W. Fischer, Kassel<br />
L. Finckh, Stuttgart<br />
Nad:t einer sehr erfolgreich und harmonisch verlaufenen Tagung<br />
konnte der 1. Vorsitzende, Herr Grün, die Versammlung um<br />
16 Uhr schließen. Er wünschte allen Teilnehmern eine gute Heimre<br />
ise, verbunden mit dem Wunsche, daß der Hauptversammlung<br />
1955 in Wiesbaden der gleiche Erfolg beschieden sein möge.<br />
Herrn H. J. Friedrich, Gelsenkirchen, gebührt als Versammlungsleiter<br />
ein besonderer Dank. Es ist sein unbestrittenes Verdienst,<br />
daß die Tagung und jede Panne zeitlich reibungslos und<br />
getragen vom Geiste der inneren Verbundenheit zum BNA über<br />
die B'ühne gebracht wurde.<br />
Damit gehört die 3. Jahreshauptversammlung der Vergangenheit<br />
an. Ein neues arbeitsreiches Jahr liegt vor uns und wird<br />
bestimmt dazu beitragen, den BNA in seinem weiteren Aufbau<br />
und in seinen Zielen ein weitetes Stück vorwärtszubringen. Darum<br />
rufen wir an dieser Stelle noch einmal allen noch außenstehenden<br />
Kollegen zu:<br />
Werde Mitglied Deines Berufsverbandes, des B~AI<br />
Bezirksgruppe Aachen<br />
Die Bezirksgruppe Aachen hielt ihre Monatwersammlung am<br />
9. Juli <strong>1954</strong> in der Handwerkskammer in Aachen ab. Die Versammlung<br />
war trotz der begonnenen Urlaubszeit sehr gut besucht.<br />
Im ersten Teil wurden unter der Leitung des Bezirksgruppenvprsitzenden<br />
Herrn W. Krieger die einzelnen Punkte der Jahreshauptversammlung<br />
besprochen. Im zweiten Teil brachte Herr Dipl.<br />
Optiker Funcke, Dozent der Kölner Fachschule, den angekündigten<br />
Vortrag über .Die Brille als ästhetisches und physiologisches<br />
Moment". Die interessanten Ausführungen wurden durch einprägsame<br />
Abbildungen veranschaulicht. Herr <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Willy Heiliger, Aachen, stellte freundlicherweise für den Abend<br />
ein Epidiaskop zur Verfügung. Herr Funcke begeisterte, wie auch<br />
schon bei seinem ersten Vortrag vor unserer Bezirksgruppe, alle<br />
Zuhörer. Seine Ausführungen haben bei jedem einen nachhaltigen<br />
Eindruck hinterlassen.<br />
Im Anschluß daran führte uns der Obermeister, Herr Wilhelm<br />
Bündgens, zur Besichtigung des großartig eingerichteten Werkstatt-<br />
und UntersuchungSTaumes, der nur durch seinen dauernden<br />
tatkräftigen Einsatz entstehen konnte. <strong>Der</strong> mit modernsten Geräten<br />
und Maschinen ausgestattete Raum rief bei den Kollegen<br />
helle Begeisterung hervor. Wir fühlen uns HeTm Bündgens zu<br />
großem Dank verpflichtet, daß er uns die Möglichkeit bietet, alle<br />
fottbildenden Ubungsarbeiten in diesem Raum durchführen zu<br />
können.<br />
Mit einem gemütlichen Beisammensein in der Gaststätte . St.<br />
Peter•, an der zu aller Freude auch der Obermeister noch teilnahm,<br />
fand der Abend einen sdi.önen .Ausklang.
I<br />
Seite 24 - Nr. 8/1~54<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Bezirksgruppe Stuttgart<br />
Die Mitglieder der Bezirksgruppe Stuttgart versammelten sidi<br />
im vergangenen Monat sehr zahlreidi zu einem Vortrag über das<br />
„Turville-Verf.ahren". Herr Kuehn erwähnte eingangs, daß es<br />
unm.öglidi ist, an einem einzigen Abend dieses umfangreidie<br />
Thema ersdiöpfend zu behandeln und besdiränkte sich darauf,<br />
nur das Grundsätzlidie dieses Verfahrens in bezug auf Sehgleidigewichte<br />
und Muskelgleidigewidits-Prüfung zu •erläutern. Die<br />
tedinisdien Durdl.führungsmethod·en mit einfadiem 'fäenner, Spiegeltrenner<br />
und Polarisationsverfahren wurden kurz behandelt.<br />
In den folgenden Monaten werden die Sehgleichgewiditsprüfung<br />
und die Muskelgewiditsprüfung (nadi Turville) 'in Arbeitsabenden<br />
eingehend besprochen. Die nächste Monatsversammlung findet<br />
am Freitag, dem 10. Septembe.r <strong>1954</strong>, 20 Uhr, in der Gaststätte<br />
• Marienplatz", Böblinger Straße 1, sitatt.<br />
Wir möchten nochmals darauf hinweisen, daß die 'J a h r e s -<br />
h a u p t v e r s a ni m I u n g des B e z i r k s S t u t t g a r t am<br />
Sonntcfg, dem 29. August <strong>1954</strong>, in der Gaststätte .Marienplatz"<br />
sta.ttfindet. Wir hoffen auf vollzähliges Ersdieinen unserer :ll.1itglieder.<br />
Bezirksgruppe Köln<br />
Am 18. Juli fand in Köln im Brauhaus .Sion" eine außer -<br />
o r den t I ich e Hauptversammlung der Bezirksgruppe Köln<br />
statt. Es kamen die widitig,siten Punkte der dies,jährigen Delegiertentagung<br />
zur Spradie. Die-se wurden von den Mitgliedern voll<br />
und ganz g•ebilligt.<br />
Am 8. August <strong>1954</strong> fand ein Ausf.lug in das Bergische Land<br />
statt. Die nächste Versammlung bringt unsere Mitglieder und<br />
Gäste in B o n n zusammen. Her:r J. Düren spricht do:i;t im Restaurant<br />
„Zur Traube", Meckenheimer Straß·e, zu uns über das Thema<br />
die .Berufsausbildung im Ausland". Gäste sind jederzeit willkommen.<br />
Bezirksgruppe Dortmund/ Arnsberg/Bochum/Ragen<br />
Am 25, Juli <strong>1954</strong> fand in Bochum in der Gaststätte Lohmann die<br />
Monatsversammlung der .Bezirksgruppe Do,rtmund statt. Die Versammlung<br />
war trotz de,r Sommerzeit sehr gut besudit.<br />
Das Hauptthema war der Beridit von der Jahr.e•shauptversammlung<br />
in Köln. Er wurde mit großem Interesse ·aufg,enommen.<br />
Anschließend fand eine lebhafte Debatte über das geplante<br />
Sommerfest statt, wobei mandie braudibaren Vorschläge gemacht<br />
wurden,. Es wurde besdilossen, das Fest in den Raum Witf,en zu<br />
legen, um audi den Sauerländer Kollegen eine günstige Anfahrt<br />
zu ermöglidien, Die Koll,egen Imandt und Enste wurden mit der<br />
Aufgabe betraut, die Vorbereitungen zu diesem Fest zu treffen.<br />
Zum Absdiluß fand ein gemütlidles Beisammensein auf der<br />
Kegelbahn statt.<br />
Im Ferienmonat August findet keine Versammlung statt. An<br />
dessen Stelle soll d.inn das Fest treten. Die näcftste Versammlung<br />
findet im September in Dortmund statt. Ort und Zeitpunkt werden<br />
rechtzeitig bekanntgegeben .<br />
<strong>Der</strong> .Südwestdeutsche <strong>Augenoptiker</strong>verband" bat uns um Veröffentlidiung<br />
des nachstehenden Erlasses:<br />
.,Für das Gebiet des Landes Rheinland-Pfalz ist von dem dortigen<br />
Sozialministerium unter dem Aktenzeidien II/9201/54 dem<br />
Südwestdeutsdien <strong>Augenoptiker</strong>-Verband folgende Mitteilung<br />
gemadit worden: ,Die nadistehend genannten Tarifverträge sind<br />
unter den angegebenen Nummern in das Tarifregister von Rheinland-Pfalz<br />
eingetragen worden: ·<br />
1. Manteltarifvertrag für die Arbeitnehmer in den Betrieben<br />
des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks und der Augenoptik führenden<br />
Nebenbetriebe in den Ländern Hessen, Niedersachsen,<br />
Nordbaden, Nordrhein, Nordwürttemberg, Westfalen, Rheinland-Pfalz,<br />
Südbaden und Südwürttemberg vom 16. September<br />
1953 - Tarifregister Nr. 9/2 -. ·<br />
2. Lohn- und Gehaltstarifvertrag für die Arbeitnehmer in den<br />
Betrieben des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks und der Augenoptik<br />
führenden Nebenbetriebe in den Ländern Hessen, Niedersacnsen,<br />
Nordbaden, Nordrhein, Nordwürttemberg, Westfalen,<br />
Sdileswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Südbaden und<br />
Südwürttemberg vom 16. September 1953 - Tarifregister<br />
Nr. 9/3 -.' •<br />
C~_· ___<br />
~~<br />
A_u_s_d_e_r_H_a_n_d_w_e_rk_s_o_r_g_an_is_a_ti_o_n ___<br />
~J.tiLf.e,f:ldn&!<br />
Aufruf des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks<br />
zu einer Spendenaktion filr das notleidende Handwerk<br />
im bayerischen Hochwassergebiet<br />
Das Präsidiwn des Zentralverbandes des Deutsdien Handwerks<br />
ruft alle Organisationen des Handwerks sowie jeden •einzelnen<br />
Handwerker des Bundesgebietes auf, zur Linderung der- in -den<br />
bayerisdien Ubersdiwemmungsgebieten eingetretenen Notlage<br />
tatkräftig. beizusteuern. Rasdie Hilfe ist vonnöten.<br />
<strong>Der</strong> Sdiaden, den ,allein die Handwerksbetriebe des Kammerbezirks<br />
Passau erlitten haben, wird nach einer ersten Erfassung<br />
und Beredinung auf die Summe von 15 Millionen DM beziffert.<br />
Hierbei sind die mittelbaren Schäden, besonders die Zerstörungen<br />
an den Baustellen, nidit mit einbegriffen.<br />
Um der betroffenen Handwerkers
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1954</strong> - Se ite 25<br />
Die hier veröffentlichten Inserate erscheinen ~m September in Illustrierten Zeitschriften.<br />
Bestellungen auf Photovergrößerungen nach diesen Inseraten sind an die Fördergemeinschaft<br />
der Deutschen Augenoptik, Köln, Habsburgerring 2-12, zu richten.<br />
Was sind Ihnen<br />
Ihre Augen wert?<br />
Umtt Au1enlicbc: in u11bc:uMbu. Und doch gehen -.ide<br />
Mcntdlca•) mit didCm kostbucn Cut fahrtau:ig um. WW iR<br />
d,, .... lld,l<br />
Du Sehvmnf5sm lißt nidn p&6ulich nad,, 'V~ sich die- mttn<br />
f'iltchcn Jna$\ unbcmfflu bili:k-ft , IO wackn UnKff Auaen ,dtwidvr,<br />
ohne daß wir ff ,olon merken. Ma.nc:her Unfall könnte 't'U•<br />
hi.itct werdtn, manche Stcllun1 viirdc nicht wegen mvigclndcr<br />
Lciu.unßffl gckündi1t, wenn den lalw&ehcn Au1en ~dttuiti&<br />
durdi eine Brilk geholfen worden wäre.<br />
Je früher dit abnehmende Schkrafl durch die ridi.tigc Brille ausgcglichm<br />
wird, d,mo dankbarer Mnd uniere Au1cn, Dann dienen<br />
sie uo1 ohne Bnd,wud.cn bis W hohe Alter,<br />
Oan1m in. a 10 wichtig. bei dut cmcn Anz.cimtft cinu Sch<br />
,di,wädic die Auren prüfen au lauen~ Dti- Au1e11op1iller hilft<br />
Ihnen, fiir dk riduigcn Gläser ein formtdiönn ~teil au, seiner<br />
Auswahl von vielen modernen fu:aun1cn zu wählitn.<br />
*<br />
--<br />
Millionen sind kurzsichtig -<br />
Eine li.ünlid, im Bundagcbictdutdt.<br />
geführte Umfra1e erpb: 6 Millionen<br />
Ocuudic lind kuruidu.ig. (In andcrtn<br />
Kulturländern liegt der Prozenoaa dtr<br />
Kunaiduiacn nod, h6hcr.) Dieaca E,-.<br />
g
Seite 26 - Nr. 8/<strong>1954</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Bu.s-u ~<br />
Die nachstehenden Veröffentlichungen sind wieder ein Beispiel für die Gestaltung der Echo-Werbung,<br />
weshalb wir sie den ZVA-Mitgliedern bekanntgeben möchten.<br />
Die Schriftleitung<br />
Bis in die Jil~gste Zelt hinein sahen viele Fehlsiditigi in der Brille eine<br />
Beeinträditlgung ihrer Persönli!t)keit. Sie versdiwand aus dem .Blid<br />
lidi madite. Seit wenigen Jahren ist diese verpönte Brille zum Objekt :interessanter<br />
,Betraditungen geworden. Wodurdi, ist sdiwer zu sagen, dom mögen<br />
die neue Form der Brille und die Modesmöpfung .smmuckbrille' erheblim dazu<br />
beigetragen haben, unsere so kostbare Sehhilfe aus ihrem Smattendasein<br />
herauszulösen. Heute wissen plötzlidi. diejenigen, die weit- oder kurzsimtig<br />
sind: Gäbe es keine Brillen, so müßten unzählige Mensmen auf den Beruf,<br />
auf die Sicherheit ihres Auftretens und - last not least - auf die Smönheiten<br />
verzimten, die ihnen die Welt bietet.<br />
Jedermann weiß, was eine Brille Ist, .und vier Fünftel aller Menschen haben<br />
eine sehr persönliche Beziehung zu Ihr. Vier Fünftel aller Menschen 1 Das<br />
klingt unwahrsdielnlich, aber es ist so, denn .Jeder Zwanzigste nur hat normale<br />
Augen, stellten nicht nur· die <strong>Augenoptiker</strong>, sondern audi bedeutende Augenärzte<br />
fest. Unzählige also sind es, die ohne Brille durdis Leben geben und<br />
ibrer dringend bedürfen. Das gilt für viele Welt- und Kurzsiditige, die keine<br />
Ahnung haben, daß sie weit- oder kurzsiditig sind, weil ihre Augen die Fähigkeit<br />
besitzen, durdi Anpassung den Kon11truktionsfehler bis zu einem gewfssen<br />
Grad auszugleichen. Auf die Dauer aber darf man den Augen eine soldie<br />
Uberarbeit nidit zumuten, denn man muß sie mit körperlidien und seelisdien<br />
Hemmnissen bezahlen. Diejenigen, die eine Brille meiden, weil sie die Seh-.<br />
bille als ein Merkmal des Alterns ansehen, haben unrecht, denn die Brille ist<br />
nidit unbedingt ein Alterszeidien. Die meisten Mensmen jedodi verziditen<br />
auf die Brille a.us Furd,t davor, ihr Gesidit hiißlim oder lämerlidi zu mamen.<br />
Sie befürditen die Einbuße ihrer Persönlidikeit in der Offentlidikeit. Nun -<br />
der Kreis derjenigen, die so denken, ist in den letzten zwei, drei Jahren erheblidi<br />
geringer geworden. Eitelkeitsäußerungen sind heute keine Entsmuldi•<br />
gungsgründe mehr, die Brille zu verbannen, denn runde und pantoskopisdie<br />
Augengläser mußten anderen Formen weidien, die unserem Zeitalter der Zweckmäßigkeit<br />
gemäß zweckentsprediend sind und die aum die Linienführung der<br />
Brillengestelle rnvolutionär beeinflußten.<br />
Heute zeigt die Brille im Gegensatz zur vor Jahren häßlidimadienden<br />
Nüditernheil durdi ideale Linienführung und dur& Verzierung von Schmuck<br />
eine Auflockerung, die vor allem für die Brillenträgerin eine Pointe .be,eithält.<br />
Wenn früher bei einer Frau eine Brille auffiel, unangenel)m auffiel, dann durdl<br />
Normungen von Gestell und Glas, die eine Auseinandersetzung mit dem Geist<br />
der Zeit aussdilossen. Diese Brillen wurden der Eigenart der Trägerin nidit<br />
geredit. Die moderne Tendenz geht davon au1r, daß die Brille nkbt zu einem<br />
das Gesidit beherrsdienden Utensll we,den darf. Sie soll sim harmoniscb dem<br />
Gesamtbild der Trägerin einfügen und zur Gestalt, Kleidun_g und Bewegungsart<br />
.passen•. Sie kann Mode-Attribut sein und wird das Smöne der Frau reizvoll<br />
unterstreidien. Eine Frau, die dicke, maskuline Brillen trägt, verliert an Weib·<br />
lidikeit. Ubertriebene, dunkle GJäserfassungen können den natürlidien, warmen<br />
Augenglanz erscblagen. Die Brille kann häßlim oder smön madi.en. Es gehört<br />
sehr viel Einfühlungsvermögen dazu, sie rlditig zu wählen und sidi riditig<br />
beraten zu lassen. <strong>Der</strong> moderne <strong>Augenoptiker</strong> hat es in unglaublidi kurzer Zeit<br />
verstanden, sim mit den ungezählten Variationen eines Gesidits vertraut zu<br />
madien und der Frau beratend zur Seite zu stehen. Br weiß, daß Hautfarbe und<br />
Farbe des Brillenrahmens in einer Skala liegen müssen und daß z. B. Rottönungen<br />
dem Gesiditsausdruck ·erhöhte Liebl!dikeit verleihen. Audi der <strong>Augenoptiker</strong><br />
muß - wie der Maler oder Bildhauer - das Gesidit seiner Kundin in<br />
seiner ganzen Eigenart sehen können, wenn er die wirk.Ilm marakteristisdie<br />
Brille finden will, die in Farbe und Form, mit Nuancierung und Scbmuck<br />
harmonisiert mit den bemerkenswerten Elementen des Gesidits, mit Haarfarbe,<br />
Telntton, Augenausdruck und Smwung der Lippen. Er muß die Brille als<br />
Sdimuckstück wählen und sie muß so sdiön sein, daß die Frau an dieses<br />
Smmuckstück_ glaubt, es trägt und mit ihm erlebt, daß die Welt freundlidier<br />
anzusehen Ist und - freundlidier zurückblickt.<br />
Mit dem be1oSeren Aussehen und Sehen ergibt ..-ich in loglsdier Folgerung<br />
die Neigung der Frau, sie audi zu tragen. Die Iehlsiditige Frau, die ihre Brille<br />
trägt, hat viel gewonnen. Sie sieht nidlt nur gut aus, sie empfindet aum
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 27<br />
~~ fiüi, die~<br />
Augenlid<br />
eyelid<br />
Foruetzung der. ab1d,nillwei„n Verilffentlidiung du Wört,rbudiu (Reihenfolge; deuud,, englud,, fra,uö-<br />
1i1ch, 1pani1ch), weiche, Pan dem Verband der Deut8chen Feinmechani,chen und Opti,chtm lndiutrie ,. Y., paupiere<br />
Köln, Hab1burgerrlng 2-12 herau,gegeben wurde und oon die,ent zum Prei, oon 9, - lJM be::ogen worden ~ann. parpado<br />
Astigmatismus schiefer Bündel staroperiertes Auge Augennerv Sehnerv<br />
oblique astigmatism eye Operated for cataract optic nerve<br />
astigmatisme des faisceaux obliques wil opere de la cataracte<br />
nerf optique<br />
as,tigmatismo oblfcuo<br />
ojo operadd de catarata<br />
nervio öptico<br />
Aufkittlinse<br />
unbewaffnetes Auge<br />
Augenprüfender<br />
cementing lens, cement bifocal unaided eye<br />
refractionist<br />
lentille a monter, ... a coller wil non corrige<br />
refractioniste<br />
lente postiza cementada<br />
ojo sin lentes<br />
refractor<br />
Auftrag (mitAufträgen überhäuft sein) Augenabstand<br />
Augenspiegel<br />
order, indent (to be pressed with pupillary distance<br />
hand· ophthalmoscope, retinoscope<br />
ord
Seite 28 - Nr. 8/<strong>1954</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Grundfragen zur Vergrößerungstechnik<br />
Dr. Ing. Felix Ma rm et<br />
Optischer Teil<br />
Optisch gesehen ist das Vergrößern ein n-ormaler Abbildungsprozeß,<br />
bei dem sich das Negativ als flächiges Objekt im Raum<br />
der doppelten dingsseitigen Brennweite vor bzw. über dem<br />
Objektiv befindet, während das umgekehr.te, reelle, vergrößerte<br />
Bild hinter bzw. unter dem Objektiv jenseits der doppelten<br />
bildseitigen Brennweite entsteht. Die gleichen Verhältnisse<br />
liegen bei der Projektion vor. Je näher das Negativ an den<br />
dingseitigen Brennpunkt heranrückt, um so weiter wandert das<br />
Bild, an Größe wachsend, vom Objektiv fort. Den grundsätzlichen<br />
Zusammenhang zwischen der Brennweite f' des Vergrößerungsobjektivs,<br />
dem linearen Abbildungs- od-er Vei-größerungsmaßstab<br />
~ ~ .<br />
ß' = r = a' wo I die Ding-, y' die Bild g _r ö ß e , a d
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1954</strong> - Seite 29:<br />
Deutsche Gesellschaft für Optometri~<br />
Postscheckkonto Berlin West Nr. 82400<br />
Geschäftsstelle, Walther Moebis 1. Vorsitzender: Peter Abel Kassierer: Willy Faulbaum<br />
Berlin N 65, Otawiatra.ße S Berlin W 15, Kurfiiratendamm 210 Berlin-Sleglit1, Albrechtalra.ße 9<br />
Montag, den 20. September<br />
Programm<br />
9.00 Uhr Kurzlehrgang: .Binokulare Fernprüfung"<br />
(ganztägig, in der Fachschule Tiergartenstraße)<br />
Dienstag, den 21. September<br />
9.00 Uhr Kurzlehrgang: .Binokulare Nahprüfung"<br />
(ganztägig, in der Fachschule Tiergartenstraße}<br />
20.00 Uhr Empfangs- und Begrüßungsabend im . Schultheiß an<br />
der Gedächtniskirche".<br />
Mittwodl, den 22. September<br />
9.00 Uhr Eröffnun·g des Kongresses und Begrüßung der Teilnehmer.<br />
9.45 Uhr Dr. W. Mindt, Berlin: • Verkehrssicherheit und Sehen•.<br />
10.45 Uhr Prof. Dr. Borgard, Mündlen, Leiter des Instituts für<br />
medizinische Arbeitsforschung: .Das Problem des Sehvermögens<br />
im Rahmen der arbeitswissenschaftlichen<br />
Forschung•.<br />
(Bericht über Augenprüfungen in Industriebetrieben.)<br />
11.45 Uhr Pause. ·<br />
12.30 Uhr W. Kaue, Mündlen: .Hat der physiologische Tagesund<br />
Wochenrhythmus eine~ Einfluß auf das menschliche<br />
Auge?".<br />
16.00 Uhr Eröffnung der Ausst~llung für Untersuchungsinstrumente,<br />
·werkstattmaschinen und Fachbücher (in der<br />
Fachschule).<br />
Donnerstag, den 23. September<br />
9.00 -Uhr A. ·E. Turvllle, Northampton: .Neue Anwendungsmöglichkeiten<br />
des T. I. B.-Tests•.<br />
10.30 Uhr J. M. Rusk, Ayr: . Modeme Orthoptik".<br />
11.30 Uhr Pause.<br />
12.15 Uhr Dr. A. Sinn, Siemen~Schuckert, Stammhaus Erlangen:<br />
.Probleme des Kunstlichtes in der Anwendung•.<br />
15.00 Uhr Omnibusrundfahrt.<br />
16.00 Uhr Ausstellung (wie am 22. September).<br />
Freitag, den 24. September<br />
9.00 Uhr W. Friang, Kopenhagen: .Alter, Sehvermögen und<br />
Persönlichkeit".<br />
10.30 Uhr Dr. W. Thiele, Berlin: . Exakte Nahzusatzbestimmung<br />
nach neueren Methoden•.<br />
11.30 Uhr Pause.<br />
12.00 Uhr Dr. R. H. Bolton, Birmingham: .,Praktische Aus~rtungen<br />
der Reihenuntersuchung nach T. I. B. •.<br />
16.00 Uhr Ausstellung {wie am 22. September).<br />
20.00 Uhr Jahreshauptversammlung der Deutschen Gesellschaft<br />
für Optometrie im . Schultheiß an der Gedächtniskirche".<br />
Sonnabend, den 25. September<br />
9.00 Uhr Miss I.M. Whltney. Northampton: .Interessante Fälle<br />
aus der Praxis•.<br />
VI. Kongreß in Berlin (Nach Redaktionsschluß eingegangen.)<br />
10.30 Uhr G. Glles, London: . Optometrie in Amerika".<br />
11.30 Uhr Pause.<br />
12.30 Uhr Dr. W. Lindenberg, Berlin: .,Gehirristruktur und Sehvorgang•.<br />
Während der Pausen kaltes Büfett.<br />
Im Anschluß an die Vorträge gemeinsames zwangloses<br />
Mittagessen. - Änderungen vorbehalten!<br />
21.00 Uhr Gesellschaftsabend in •sämtlichen Räumen des .Haus<br />
Gehrhus•, Berlin-Grunewald.<br />
Verleihung des Deutsdlen Preises für Optometrie.<br />
Teilnehmergebühren: Mitgl. Nichtmitgl.<br />
Kurzlehrgang . . . . . . je 5,-,.. 20,-<br />
Vortragsreihe . . . . . . . . 5,--,. 7,50<br />
Tageskarte für Vorträge . . 2,- 3,-<br />
Gesellschaftsabend . , . . . . 4,~ 4,-<br />
Außerhalb des Kongreß-Programms finden folgende Veranstaltungen<br />
statt:<br />
Dienstag, den 21. September<br />
15.00 Uhr Sitzung des Exekutiv-Komitees der Internat. Optikerliga.<br />
Mlttwodl, den 22. September<br />
15.00 Uhr Sitzung des Kuratoriums der Fachschule für Optik und<br />
. Fototechnik, Berlin. ·<br />
20.00 Uhr Empfangsabend und Festbankett der <strong>Augenoptiker</strong>innun~<br />
Berlin für die Vorstandsmitglieder der I. 0. L.<br />
Donnerstag, den 23. September<br />
· Begrüßung der ausländischen Kongreß-Teilnehmer<br />
durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin,<br />
Herrn Dr. W. Schreiber.<br />
Die Vorträge finden in der Technischen Universität, Berlin-Char•<br />
lottenburg, Hardenbergstraße 35, statt. ·<br />
Es wird allen Kollegen empfohlen, sich an die zuständige Eisenbähndirektion<br />
zu wenden, da für Fahrkarten zu Lehrgängen Fahrpreisermäßigung<br />
gewährt wird.<br />
Anfragen und Zuschriften erbeten an die Kongreßleitung:<br />
Carl-Helnz Nltzschke, Berlln-Wllmersdorf, Detmolder Straße 66,<br />
Telefon 87 28 59.<br />
Es wird die Kongreßbesucher noch interessieren, daß am 19. September<br />
<strong>1954</strong>, also am Sonntag vor der Kongreßwoche, das große<br />
internationale Autorennen auf der Avus stattfindet und daß am<br />
25. September <strong>1954</strong> im Anschluß an den Kongreß die .Deutsche<br />
Industrie-Ausstellung• beginnt. Es .wird also außer diesem wirklich<br />
.ausgesuchten fachlichen Programm auch auf anderen Gebieten<br />
in Berlin wieder einmal alles geboten. Außerdem finden<br />
in der Zeit vom 18. September bis 5. Oktober <strong>1954</strong> die Berliner<br />
Festwochen statt.<br />
Sie sehen:<br />
Eine Fahrt nach Berlin lohnt si
Seite 30 - Nr. 8/<strong>1954</strong><br />
1 s_te_l_I_e_n_•A_n_g_e_b_o_t_e _ __, 1<br />
' ,._ ___<br />
Junger, tüdltlger<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1954</strong> ~ Seite 31<br />
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und gern gekauften beiten in Werkstatt und Ve_r-<br />
Brillentuches an Fachoptiker kauf vertra~t, Erfahrung m<br />
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Brillengläser mit Sicherheit gekund1gter Stellung neuen<br />
verhindert. Ang. unt. A 2955. Wirkungskreis. Angebote er-<br />
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Seite 32 -<br />
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