Der_Augenoptiker_1952_10
Der_Augenoptiker_1952_10
Der_Augenoptiker_1952_10
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Amtliches Organ des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
Mitteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V. (WVA), der Deutschen<br />
Gesellschaft für Optometrie (DGO) und des · Bundesverbandes Nichtselbständiger Augenop'tik~r (B NA)<br />
Nummer <strong>10</strong><br />
VERLAG WILLY SCHRICKEL · DOSSELDORF !15. Oktober 195!1
Seite 2 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Bew~ '1ig;u«1--1nr>de.tk<br />
in. uweitutee Aü&,ucdd,/<br />
Die Nigura-Serie wurde erweitert durd, folgende<br />
neue Kaschierungen :<br />
Nr. 4084 ak hell rosa mit tabakfarbiger Augenbrauenkaschie-<br />
,,Ellte" rung. Sehr apart und kleidsam.<br />
Nr. 4085 kt hell rosa mit durchgehender tabakfarbiger Ka<br />
,,Mercedes" schierung, - eine moderne, elegante Herrenbrille.<br />
Nr. 4098 k bisher nur aus schildpattgefl. Vollmaterial, nun auch<br />
,,Imperator" kaschiert, also lebhafter wirkend.<br />
Welche Muster"dürfen wir Ihnen schicken?<br />
Nitsche & Günther<br />
Optische Werke KG<br />
Düsse .ldorf<br />
<strong>Der</strong> neue Randschleif-Halbautomat<br />
für Flach- und Spitzfacetten<br />
mit original amerikanischem Schleifstein<br />
und vielen anderen Vorzügen.<br />
lieferbar ab deutschem Auslieferungslager<br />
MILLER<br />
IN NS BRUCK
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 3<br />
mit dem altbewährten Druckknopf,<br />
neuzeitlich und haltbar<br />
und dazu noch für die modernen<br />
Brillen am besten passend.<br />
H E R M A N N R Ö O I N G K. • e. ET U I S - FA B R I K • 1 8 a G O L O K R O N A C H / F I C H T E L G E B I R G E<br />
c· -~6,... -z.eUIIJ,Ssungen<br />
Alles für das<br />
optisme Eamgesmält<br />
tualiAt1ckttu<br />
G P O S 5 H A N (1 l U ~J G O P T I S C H E R: W ;.. W E N<br />
Hannover<br />
Hilde,heimer Str. 191 - Telefon 81597<br />
-.._,_ __ burgen fur<br />
-..., - Qualität<br />
Heinrich Pott & Co. · (lla) Sylbach/Lippe · Ruf Lage 979<br />
Lagerbestand zu prüfen<br />
und Fehlendes rechtzeitig zu ersetzen,<br />
denn der Beginn der dunklen Jah~eszeit<br />
verlangt, daß Sie der „Saison<br />
der Häuslichkeit" gerecht werden<br />
Alles „rund um die Brille", aber<br />
auch Lupen, Lesegläser, Barometer<br />
Thermometer liefert prompt und<br />
preiswert<br />
ITOCK<br />
die altbekannte Fachgroßhandlung für den <strong>Augenoptiker</strong><br />
WUPPERTAL-E., POSTFACH 912
Seite 4 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
'tzt die Vielzahl<br />
dris,her Probegläser.<br />
er ist das ideale Hilfsmittel<br />
zur Bestimmung des astig<br />
. matischen Korrektionsglases<br />
,,OCULUS"<br />
OPTIKGERHE GMBH<br />
DU TE N HOFE N ÜB. WETZLAR.<br />
KENNEN SIE SCHON DAS NEUE<br />
~RD-PROFIL<br />
UNZERBRECHLICHE UND NOCH LEICHTERE ?<br />
BRILLENGLAS<br />
•<br />
Dieses IGARD-Brillenglas mit der garingen<br />
Randstärke empfiehlt der Optiker dem Träger<br />
tiefer Minus-Wirkungen wegen der gefälligen<br />
Form und dem geringen Gewidlt für<br />
randlose Brillenfassungen.<br />
Anfragen erbittet die Generalvertretung für<br />
Deutsdlland<br />
OPTIK GmbH BRAUNSCHWEIG<br />
Postfad, 351<br />
Seit Jahrzehnten:<br />
Ophthalmometer nachJaval-Schiötz, Kathetometer,<br />
Ni vellier· Instrumente, Gefällmesser<br />
nach Brandis und sonstige Vermessungsgeräte<br />
und Teilmaschinen kurzfristig<br />
Max Wolz, Bonn<br />
Feinmechanische Werkstätten<br />
Bohr•, Schneide-, Abdreh- und Schreibdiamanten<br />
-···"'1·-- ""-"" ....""<br />
...""<br />
= .... = ..""<br />
...""<br />
....""<br />
...""<br />
....... ,<br />
--'J""""--"" ---""<br />
1iiHf±)··········· ···················· •·········· :.,<br />
..j·•·••········j]l·<br />
KRAUS & WINTER<br />
DIAMANTEN<br />
..... '<br />
stellt in Ia Ausführung her<br />
Diamantschleiferei<br />
Hamburg-Lokstedt 1<br />
OPTISCHE WERKE G. RODENSTOCK<br />
MUNCHEN 5<br />
II<br />
JABO''<br />
Diese Brille<br />
wurde bereits ein Schlager!<br />
Lieferbare Ausführungen:<br />
Duplexsc:harnier mit und ohne Cellrand<br />
dto. mit massiver Gold-Zierplatte<br />
dto. in Gold 14 krt.<br />
Kontrasc:harnier mit und ohne Cellrand<br />
Ges. gasch. und garaJltiart völlig spannungsfreie Glasaufhängung 1<br />
ALLE.INVERKAUF: EMIL EHINGER . FREIBURGtBrsg.
Deutsche Optische Monatsschrift<br />
Mitteilungsblatt:<br />
Wissenschaftliche Vereinigung<br />
der <strong>Augenoptiker</strong> e. V. (WV A)<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Optometrie (DGO)<br />
Bundesverband Nichtselbständiger<br />
<strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />
Amtl lches Organ des · Zentralverbandes der Au gen optlker (ZVA)<br />
Schriftleitung: Fritz Müller, Geschäftsführer des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
Ständige Mitarbeiter, Dr. Karl R.. Berger,<br />
Fachlehrer Bernhard Gorge~ für Werlcsta!I • Tachnilc, Dr.-Ing. Felix Marmet für den Fototeil I Fachlehrer Rudolf Mehlhorn für dia Beilage „Dar Mani1lcu1"<br />
Nummer <strong>10</strong> Verlag Willy Schrickel, Düsseldorf 25. Oktober <strong>1952</strong><br />
Mysteriöse Himmelserscheinung optisch erklärt<br />
Ein Kapitel vom. Wunderglauben in der Astronomie<br />
Von Dr. Karl R. Berger<br />
(Fortsetzung und Schluß aus Nr. 9/<strong>1952</strong>)<br />
Wenn Schiller meinte: .Ach, es geschehen<br />
keine Wunder mehr", dann hat<br />
doch Goethe weise dazu erklärt: .Das<br />
Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.•<br />
Aus dem hier gebraditen Querschnitt durch<br />
den Wunderglauben der Völker in · der<br />
tausendjährigen Geschichte der Astronomie<br />
geht hervor, daß der Glaube an übernatürliche<br />
Vorgänge, die im Widerspruch zu<br />
den geltenden wissenschaftlichen Auffassungen<br />
stehen, bis in unsere Zeit auf dem<br />
sternkund1ichen Gebiet nicht restlos verschwunden<br />
ist. Man denke an den .Hexensabbat•,<br />
den am 31. Oktober 1938 die USA<br />
erlebten, als man dort New York von einer<br />
.Invasion vom Mars" bedroht sah. Eine<br />
Massenpanik wurde damals durch diesen<br />
vermeintlichen .Angriff der Marsbewoh•<br />
ner• entfesselt, die, wie sich später herausstellte,<br />
dur·ch ein Radiohörspiel .Krieg<br />
der Welten• verursacht worden war. Vorher<br />
waren aber die Truppen in San Franzisko<br />
alarmiert worden. In Indianapolis,<br />
Indiana und anderen Städten waren Extrablätter<br />
erschienen, die die Zerstörung New<br />
Yorks durch dort gelandete Marsbewohner<br />
verkündeten. Ober Birmingham und Alabama<br />
war der Belagerungszustand verhängt<br />
worden. In Boston hatten sich .Augenzeugen•<br />
gemeldet, die darauf schworen,<br />
gewaltige Feuer beobachtet zu haben,<br />
und diese Tatarenmeldungen hatten dann<br />
Zehntausende von New Yorkern in eine<br />
kopflose Flucht aus der Stadt getrieben.<br />
Alle diese Flüchtlinge hatten · scheinbar,<br />
wie die erwähnte bayerische Mutter bei<br />
der Sonnenfinsternis ün Jahre 1851 von<br />
ihrem Sohn geglaubt, sie seien .nodl. flink<br />
und kämen vielleicht glücklich davon •.• •<br />
Nach diesem geschichtlichen Rückblick<br />
kann es uns nicht wundernehmen, daß im<br />
Sommer 1947 im Westen der USA beobachtete<br />
mysteriöse Himmelserscheinungen<br />
eine Sensation hervorrufen konnten,<br />
die die Bildung einer Sonderkommission<br />
.Projekt Untertasse" der US-Luftwaffe zur<br />
Folge hatte. Aber auch diese rätselhaften<br />
Himmelserscheinungen haben in der Sternkunde<br />
ihre Vorgeschichte;' denn schon vor<br />
nahezu <strong>10</strong>0 Jahren wurden seltsame blau<br />
und grün flammende Scheiben am Nacht•<br />
himmel beobachtet. Noch ältere Berichte<br />
aus dem 17. und 18. Jahrhundert können<br />
hier nicht berücksichtigt werden, weil damals<br />
Meteore noch nicht bekannt waren<br />
und somit Verwedl.slungen mit etwaigen<br />
• Untertassen• nicht zu erwarten waren.<br />
.Feuerkugeln" wurden dann die in der<br />
Astronomie vereinzelt auftretenden, in den<br />
verschiedensten Farben hell aufleuchtenden<br />
und bis in die untersten Luftschichten<br />
gelangenden Körper kosmischer Herkunft<br />
genannt (Meteore), die manchmal am Ende<br />
ihrer Bahn, dem sog. Hemmungspunkt, die<br />
Erscheinung -explosiven Charakters annehmen.<br />
Ihr Glanz ist oft sehr bedeutend,<br />
so daß sie selbst am. Tage sichtbar sind<br />
oder nachts eine Gegend oft taghell erleuchten,<br />
wie von einer in der Nacht des<br />
27. Dezembers 1857 beobachteten Feuerkugel<br />
berichtet wurde. Eine andere aus<br />
dem Jahre 1861 überstrahlte noch in einer<br />
Entfernung von 40 Meilen den Glanz des<br />
Vollmondes. Von einer im März 1863 in<br />
Boppard beobachteten Feuerkugel wird behauptet,<br />
sie habe das ganze Rheinland<br />
heller erleuchtet als das Mondlicht, ja in<br />
Holland redeten die Leute nicht mehr von<br />
einer großen Feuerkugel, sondern von dem<br />
.großen Himmelsfeuer". Die Farben dieser<br />
mysteriösen Objekte am Himmel wurden<br />
als weiß, oft auch als rot oder bläulich,<br />
zuweilen als grün oder gelb bezeichnet.<br />
Meldungen von Beobachtungen von seltsamen<br />
Himmelserscheinungen in der Art<br />
der .Fliegenden Untertassen• liegen in<br />
längeren Abständen von 1870 ab vor. So<br />
schrieb am 26. September 1870 die Londoner<br />
• Times•, daß ein elliptisches Objekt<br />
.mit einer Art Schwanz• die Mondscheibe<br />
überquert und 30 Sekunden dazu gebraucht<br />
habe. Am 1. August 1871 wurde ein großer<br />
runder Körper über Marseille gesichtet.<br />
Die britische Zeitschrift .Nature Magazin"<br />
meldete, daß am 22. März 1880 mehrere<br />
ähnliche Himmelserscheinungen ,in der<br />
Nähe von Kattenau in Ostpreußen gesehen<br />
wurden, die vom Horizont in westlicher<br />
Richtung geflogen wären, uJid ein<br />
gleiches .gigantisches Objekt" beobachtete<br />
1885 ein Astronom in der Türkei über<br />
Adrianopel.<br />
Ein Augenzeugenbericht über die gleiche<br />
Beobachtung stammt aus dem Jahre 1893<br />
und schon vorher wurden ähnliche Himmelserscheinungen<br />
in japanischen Schulbüchern<br />
erwähnt. Die von Nicolaus Roerich<br />
geführte amerikanische Expedition wollte<br />
1934 in Tibet eine ovale glitzernde Scheibe<br />
am Firmament ges-ehen haben, die zunächst<br />
mit großer Geschwindigkeit in der<br />
Nord-Süd-Richtung geflogen, sich dann<br />
aber auf Süd-West gedreht und plötzlich<br />
verschwunden wäre. Während des letzten<br />
Weltkrieges sichteten alliierte Bomber<br />
über Deutschland ebenfalls kleine Scheiben,<br />
die sie für neu entwickelte deutsche<br />
Geheimwaffen hielten und deshalb .Foo<br />
Jäger" nannten.<br />
In den letzten fünf Jahren häuften sidl.<br />
Berichte aus allen Ländern des Erdballs<br />
über angeblich verbürgte Beobachtungen<br />
gleicher und ähnlicher Naturwunder. Ihre<br />
Zahl ist Legion, so daß sich ihre Anführung<br />
im einzelnen an dieser Stelle verbietet.<br />
Inzwischen stellte sidl. heraus, daß unter<br />
den zahlreichen Berichten auch viele unbewußte<br />
und sogar bewußte Falschmeldungen<br />
waren. So erwi-es,en sich beispielsweise<br />
die erwähnten Fotos der von den<br />
brasilianischen Reportern beobachteten<br />
.FI,iegenden Untertassen• als gefälscht. -<br />
In diesem Heft veröffentlichen wir für Sie:<br />
Mysteriöse Himmelserscheinung optisch erklärt / Zweistärkengläser<br />
- optisch richtig angepaßt I Zur Erweiterung unserer Kenntnis des<br />
Brillenwesens im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts / Das Sehen im<br />
StraßenPerkehr / Aus den Fachschulen / Besser sehen - besser aussehen<br />
in der Dekoration / Beilage „Soll und Haben" / Doppeljubiläum in<br />
Krefeld/ Ein neues Fachlehrbuch / Mitteilungen des ZVA / Mitteilungen<br />
der WVA I Mitteilungen des BNA / Aus Industrie und Fadigroßhandel<br />
/ Bericht über den 4. Kongreß der DGO / Humor der Optik<br />
Umfang dieser Ausgabe: 36 Selten
Seite 6 -<br />
Nr. UV<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Die US-Luftwaffe verneinte schließlich<br />
im Dezember 1949 die Existenz .Fliegender<br />
Untertassen• und löste die von ihr<br />
eingesetzte Sonderkommission .Projekt<br />
Untertasse• offüziell auf, Diese ließ in<br />
ihrem Abschlußbericht sogar Zweifel anklingen,<br />
ob es sich bei den beobachteten<br />
Himmelserscheinungen überhaupt um Erfindungen<br />
von Menschenhand handelte.<br />
Wie schon eingangs erwähnt, war auch<br />
eine Reihe ernstzunehmender Wissenschaftler<br />
und Fachleute zu der Uberzeugung<br />
gekommen, daß die rätselhaften<br />
• Untertassen" nicht irdischen 'Ursprungs<br />
sein könnten. <strong>Der</strong> ehemalige Chefkonstrukteur<br />
der deutschen V 2, Dr. Walther Riedel,<br />
der jetzt für die North-American-Flugzeugwerke<br />
arbeitet, kam zu dem Schluß,<br />
daß sie nicht von der Erde stammten, weil<br />
ihre Manöver kein menschlicher Pilot aushalten<br />
könnte, ihre Antriebsmaschine in<br />
großer Höhe keine Kondensstreifen zurückließe<br />
u. a. m. Auch namhafte Astronomen<br />
hielten sie als Besucher aus dem Weltenraum<br />
und behaupteten, daß Milliarden von<br />
Fixsternen von Planetensystemen umgeben<br />
wären, und viele dieser Planeten ebenso,<br />
wie die Erde • vernunftbegabtes Leben:,,<br />
tragen konnten. - Aber das Rätsel war<br />
damit keineswegs gelöst.<br />
Im Februar 1950 wiederholte die US<br />
Luftwaffe ihre Verneinung der Existenz<br />
.Fliegender Untertassen•, doch wurde die<br />
Geheimhaltung der Auswertung weiterer<br />
Beobachtungsergebnisse verschärft. Als· in<br />
diesem Jahr am Nachthimmel über Korea<br />
scheibenförmige orangefarbene Objekte<br />
von etwa 3 Meter Durchmesser beobachtet<br />
wurden, ergaben die Untersuchungen des<br />
amerikanischen Luftzeugkommandos, daß<br />
die gemachten Beobachtungen genau<br />
auf die bisher gesichteten • Untertassen•<br />
paßten.<br />
Das Interesse der Offentlichkeit der<br />
Welt an diesen mysteriösen Himmelserschejnungen<br />
war allmählich abgestumpft,<br />
besonders als nach den wiederholten Erklärungen<br />
der US-Luftwaffe die ganze<br />
Affäre für diese seit 1950 auch anscheinend<br />
•eingesch1afen war. Man hatte die<br />
.Fliegenden Untertassen" als in Wirklichkeit<br />
.nicht existierend und nicht nur als ein<br />
Produkt von Wichtigtuerei und Kriegshysterie,<br />
sondern auch von o p t i s c h e n<br />
Täuschungen erklärt. Dieser ursächliche<br />
Zusammenhang der geheimnisvollen Himmelskörper<br />
mit der Optik dürfte an dieser<br />
Stelle besonders interessieren, zumal durch<br />
diese auf Grund der Gesetze der Lichtlehre<br />
mit · wissenschaftlicher Methodik<br />
durchgeführte Deutung das Phänomen<br />
natürlich erklärt schien. Diese optische<br />
Erklärung· ging von dem bekannten amerikanischen<br />
Astrophysiker Prof, D. H. Menzel<br />
von der Harvard-Universität aus, der<br />
seine Ansicht über die .Fliegenden Untertassen•<br />
formulierte: .Sie sind so echt wie<br />
ein Regenbogen - man sieht sie, und es<br />
gibt sie doch nicht." <strong>Der</strong> Gelehrte, der<br />
während des Krieges Radarexperte im<br />
Vereinigten Generalstab der Wes•tmächte<br />
gewesen war, wollte als gewissenhafter<br />
Naturwissenschaftler nichts glauben, was<br />
er nicht beweisen konnte. Darum waren<br />
für ihn di.e alten optisch-physikalischen<br />
Regeln einleuchtender als alle Theorien<br />
über die Möglichkeit von Besuchern, die<br />
in den „Fliegenden Untertassen" von fernen<br />
Sternen kommen. Seine Forschungsergebnisse,<br />
mit denen die mysteriösen<br />
Himmelserscheinungen optisch erklärt werden,<br />
wurden von der amerikanischen ZeitschrUt<br />
• Time• veröffentlicht. Prof. Menzel<br />
hält die umstrittenen Scheiben am Firmament<br />
für Luft spie g e 1 u n g e n. Er<br />
führt sie auf die atmosphärische Strahlenbrechung<br />
zurück, die Erscheinung, daß<br />
Lichtstrahlen beim Hindurchgang durch die<br />
Atmosphäre infolge der Brechung aus<br />
ihrer ursprül!glichen Richtung abgebogen<br />
werden. <strong>Der</strong> Gelehrte sieht in den „Fliegenden<br />
Untertassen• Spiegelbilder irgendwelcher<br />
Lichtquellen, die durch bestimmte<br />
Verhältnisse in der Lufthülle der Erde an<br />
den Himmel projiziert werden. Die Luft<br />
ändert bei verschiedenen Temperaturen<br />
ihre optischen Eigenschaften. Sie ist dann<br />
hinsichtlich der Dichte nicht von gleicher<br />
Beschaffenheit, so daß sich die Lichtstrahlen<br />
an der Grenze zwischen warmen und<br />
kalten Luftmass,en brechen. Die Brechung<br />
des Lichtes nimmt bekanntlich mi,t wachsender<br />
Dichte zu. Zwischen wärmeren Luftschiclrten<br />
bilden sich gelegentlich kalte<br />
Luftgebilde, die wie eine Art Luftkissen<br />
wirken. Diese reflektieren das Licht, z.B.<br />
das von Scheinwerfern. Solche Lichtreflexe<br />
sprechen auf Radar nicht an, und Düsenjäger,<br />
die sie anflogen, stießen, wie es<br />
nicht anders sein konnte, auf keinerlei<br />
Gegenstände, sondern ins Leere. <strong>Der</strong> bei<br />
den „Fliegenden Untertassen" beobachtete,<br />
den aerodynamischen Gesetzen widersprechende<br />
Zickzackkurs spricht wie .ihre<br />
große Geschwindigkeit und ihr völlig geräuschloser<br />
Flug dafür, daß es sich um<br />
Luftspiegelungen handeln kann. Denn der<br />
Lichtfleck, den z.B. ein Scheinwerfer gegen<br />
eine Wolkenwand wirft, bewegt sich auch<br />
blitzschnell und geräuschlos über den ganzen<br />
Himmel, und wenn es sich auch nur<br />
bei wenigen der beobachteten Himmelserscheinungen<br />
um Scheinwerferstrahlen<br />
handeln sollte, dann macht das mannigfaltige<br />
Spiel der Lichtstrahlen bei den vielen<br />
Unregelmäßigkeiten in der Atmosphäre<br />
manche anderen optischen Täuschungen<br />
und Trugbilder möglich. So erscheint oft<br />
dem Autofahrer an warmen Tagen die vor<br />
ihm liegende Straße wie regennaß, weil<br />
eine dünne Warmluftschicht, die direkt<br />
über der sonnenheißen Straße liegt, die<br />
Lichtstrahlen wie ein Spiegel nach oben<br />
ablenkt, eine Erscheinung, auf die auch<br />
das Auftauchen der Fa,ta Morgana über<br />
der Wüste Zl.\rückgeführt wird. <strong>Der</strong> Autofahrer<br />
sieht also in der wasserähnlich<br />
schimmernden Straßenfläche den sich in<br />
ihr spiegelnden Himmel. Normalerweise<br />
wird- die Atmosphäre bei zunehmender<br />
Höhe immer kälter. Es kann aber auch<br />
eine Umkehrung des Wärmezustandes,<br />
meteorologisch .Inversion" genannt, in ihr<br />
vorkommen, wenn sich unter den Warmluftschichten<br />
kalte befinden, und ein· solcher<br />
Zustand macht nach Prof. Menzel die<br />
Erscheinung der .Untertassen"· möglich.<br />
Durch vielfache Spiegelung eines einzelnen<br />
sehr hellen Lichtes oder durch<br />
Scheinwerferlichter einer Kraftfahrkolonne<br />
lassen sich die seltsamen Lichterketten am<br />
nächtlichen Firmament erklären, die wiederholt,<br />
besonders in Texas, beobachtet<br />
und als in Formation fliegende „ Untertassen•<br />
_gedeutet wurden. -<br />
Leuchtende Scheiben am Himmel wurden<br />
vielfach auch nach dem Aufsteigen<br />
von Meßballons für die Höhenforschung<br />
gesichtet. Diese Ballons stQßen, wie Prof.<br />
Menzel erklärt, beim Aufsteigen Löcher<br />
durch eine dünne Warmluftschicht, in die<br />
dann kalte Luft nachdringt. Die die Löcher<br />
ausfüllende Kaltluft wirkt wie eine Sammellinse,<br />
die dann ein Bild des schnell<br />
aufsteigenden Ballons nach unten wirft.<br />
Um die Richtigkeit seiner Theorie zu beweisen,<br />
hat Prof. Menzel künstliche „Untertassen"<br />
experimentell hergestellt, indem<br />
· er in seinem Laboratorium eine Inversionsschicht<br />
aus durchsichtigen Flüssigkeiten<br />
und mittels eines Projektors ellipsenförmige<br />
Lichtflecke erzeugte, die sich in<br />
ihrer Form und Bewegung wie typische<br />
,.Fliegende Untertassen• verhielten.<br />
Ähnliche praktische Versuche, das gleiche<br />
Mysterium am Himmel ·optisch zu erklä-<br />
ren, wurden auch von dem amerikanischen<br />
Physiker Noell Scott ausgeführt, dem es<br />
ebenfalls gelang, ,.Fliegende Unter,tassen •<br />
in seinem Laboratorium künstlich zu erzeugen.<br />
Hierbei ging er von der Annahme<br />
aus, daß diese in Wirklichkeit Luftblasen<br />
innerhalb der Atmosphäre seien, optische<br />
Phänomene in der ionisierten verdünnten<br />
Luft der äußeren Lufthülle unseres Erdballs.<br />
Zum · Beweis ionisierte er entsprechend<br />
verdünnte Luft in einer großen Retorte.<br />
Dabei entstanden tatsächlich Luftblasen,<br />
die bei Annäherung eines Magneten<br />
schnelf zu rotieren und zu fliegen begannen<br />
und auch auf Radar nicht ansprachen.<br />
-<br />
Wie durch das Licht uns alle Vorgänge<br />
im Kosmos übermittelt werden, so hat hier<br />
die Lichtlehre in das Dunkel geheimnisvoller<br />
Vorgänge am Himmel das Licht der<br />
Aufklärung getragen. Aber diese optischen<br />
Erklärungen der Himmelserscheinungen<br />
haben- es nicht vermocht, das Rätselraten<br />
um die „Fliegenden Untertassen" zum Abschluß<br />
zu bringen. Zwar stellte vor kurzem<br />
die US-Luftwaffe, angeblich, um das<br />
umstrittene Tassenproblem endgültig zu<br />
Grabe zu tragen, ein abschließendes Untersuchungsergebnis<br />
statistisch fest. Demnach<br />
waren 380/o aller .Untertassen" Me~<br />
teore, 130/o Ballons, 2'}!1/o Vögel oder Flugzeuge,<br />
20/o schlechte Witze und <strong>10</strong>0/o beruhten<br />
auf falschen Angaben. Hoffen wir,<br />
daß die fehlenden 250/o auch keine wirklichen<br />
gewesen sind! -<br />
Trotzdem wird die so ruhebedürftige<br />
Menschheit des 20. Jahrhunderts· nach wie<br />
vor mit sensationellen Berichten über erneut<br />
gesichtete Wunderobjekte in Atem<br />
gehalten. So wurden im Juni dieses Jah,<br />
res über Garmisch wieder „ Untertassen"<br />
beobachtet und einige Tage später in der<br />
Nähe von Trutzingen sogar ein „pfeifender<br />
Mond". Am 28. Juli um 15 Uhr behauptete<br />
der Meteorologe Joliette, über<br />
einem Flugplatz in der Nähe von Paris<br />
mit seiner Sportmaschine an einer .Fliegenden<br />
Zigarre" vorbeigefahren zu sein<br />
und bekräftigte dieses. mit der Versicherung:<br />
,,So wahr ich hier stehe, ich habe<br />
sie gesehen!"<br />
Für die Meinung, daß es sich bei den<br />
.Fliegenden Untertassen• doch um Erzeugnisse<br />
von Menschenhand handeln könne,<br />
dürfte zum Schluß die Auslegung interessieren,<br />
es könne sich um den am Kri•egsschluß<br />
fertiggestellten deutschen „Flug•<br />
kreisel • handeln. Dieser wurde zwar schon<br />
1941 von dem Werkpiloten Rolf Schriever<br />
bei den Heinkelwerken in Eger geplant.<br />
<strong>Der</strong> Probeflug des ersten Modells fand am<br />
1. Juni 1942 statt. Die erste brauchbare'<br />
,.Fliegende Unter,tasse Nr. 1 • konnte jedoch<br />
erst kurz vor' dem Kriegsende, im<br />
April 1945, in Prag fertiggestellt werden<br />
und · wurde von Schriever am 9. Mai vor<br />
seiner Flucht aus der Tschechoslowakei<br />
gesprengt. Die Konstrnktions,pläne rettete<br />
er mit nach Deutschland, wo sie ihm aber<br />
in dem Durcheinander der ersten Nachkriegszeit<br />
gestohlen wurden. -<br />
Betrachtet man zusammenfassend den<br />
Wirrwarr der Meinungen über die behandelten<br />
mysteriösen Himmelserscheinungen,<br />
dann kann man sich des- Eindrucks nicht<br />
erwehren, daß über diese noch vorläufig<br />
einer der vielen Schleier liegt, die uns<br />
das heilige Antlitz der Natur heute noch<br />
verhüllen. Ein Fachliterat meinte unlängst,<br />
es könnte sich vielleicht hinter diesen Erscheinungen<br />
.die gewaltigste Neuigkeit<br />
des Jahrhunderts" verbergen, doch es<br />
kommt uns hierbei weniger auf Neuigkeiten<br />
an. Es fragt sich, was an all den<br />
Dingen und Berichten Dichtung und Wahrheit<br />
ist und bei all ihren Auslegungen und<br />
Deutungen das Goethewort beherzigt bleibt:<br />
.,Man soll an keine Wunder glauben.•
"<strong>10</strong>)<br />
lleut•t 1<br />
Mlnw•• 2<br />
Deaneratai 3<br />
l'rell11· 4<br />
SenHbend !j<br />
Sonntag<br />
D<br />
IIIHIII 1<br />
Dleaslag<br />
E<br />
Mlttw .., 9<br />
Ooanerslljl <strong>10</strong><br />
frelt11 11<br />
Soanaflend 12<br />
Soantag<br />
m<br />
1111 ■ 11, 14<br />
Dlt1sl11 15<br />
Mlltwa• 16<br />
ha ■ ersla1 17<br />
Frelllf 18<br />
S.u••••tl 19<br />
Soanl11<br />
FE<br />
Meal11 21<br />
1Neut11 22<br />
IUllw„ 23<br />
..... rs1., ,24<br />
fNllal Dl<br />
........... mB<br />
...... m<br />
1<br />
M11la1 28<br />
........ 29<br />
z·11sS-PUNK'l'AL FACHOPTfKE_R Eau;n1t1c11 Bonners111 31<br />
Mlllw„ 30
Seite 8 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Zweistärkengläser - optisch richtig angepaßt<br />
Von Alfred Reinhard, Dortmund<br />
Von einer Zweistärken- oder Bifocalbrille verlangen wir, daß<br />
sie die vorhandene FehlsidJ.tigkeit und die AlterssidJ.tigkeit<br />
korrigiert. Um dieses Ziel erreichen zu können, muß nicht nur<br />
der Scheitelbrechwert des Fern- und Nahteiles genau stimmen<br />
und bezüglich der technischen Ausführung das Zweistärkenglas<br />
einwandfrei sein, sond,ern Fern- und Nahteil müssen auch so<br />
vor dem Auge angebracht werden, daß sie die optischen Korrektionsbedingungen<br />
erfüllen können. Nachfolgende Ausführungen<br />
wollen von der theoretischen Seite her kurz darstellen,<br />
welche optischen Forderungen zu beachten und wie sie erfüllbar<br />
sind. Bei der praktischen Arbeit kann nur dann ein Höchstmaß<br />
an Genauigkeit erzielt werden, wenn die theoretischen Grundlagen<br />
festliegen.<br />
Im Normalfall eines muskelrichtig·en Augenpaares sind folgende<br />
Korrektionsbedingungen zu -erfüHen:<br />
A. Für die Anpassung des Fernteiles<br />
Ist der Fernteil punktuell abbildend, so gelten für eine optisch<br />
richtige Anpassung jene Regeln, die allgemein für ' Punktalgläser<br />
aufgestellt sind. Werden diese Regeln auch bei der Anpassung<br />
einfacher Meniskenfernteile befolgt, so sind die bei schiefer<br />
Blickrichtung auftretenden astigmatischen Fehler etc. in möglich<br />
kleinsten Grenzen gehalten.<br />
1. Die Errechnung des Scheitelbrechwertes für einen Hornhautscheitelabstand<br />
von 12 bis 14 mm.<br />
Punktuell abbildende Gläser sind berechnet für einen Ort des<br />
Augendrehpunktes, welcher 25 mm vom Gläsersc:heitel entfernt<br />
angenommen ist. Wird dieser Abstand nicht eingehalten, so<br />
weisen auch Punktalgläser bei schiefer Blickrichtung noch<br />
astigmatisc:he Fehler auf. <strong>Der</strong> Abstand des· augennahen Glasscheitels<br />
bis zum Hornhautscheitel kann allgemein 12 bis 14 mm<br />
betragen. Bei starken Gläserbrechwerten ist der für einen anderen<br />
Scheitelabstand berechnete Scheitelbrechwert in bekannter<br />
Weise umzurechnen.<br />
2. Die optisc:hen Achsen beider Fernteile sollen durch die Augendrehpunkte<br />
gehen.<br />
Diese Forderung haben vor allem punktuell abbildende Gläser<br />
zu erfüllen, damit eine Korrektion des astigmatischen F,ehlers<br />
schiefer Bündel durch das Brillenglas möglich ist. Gläser dieser<br />
Art sind nämlich für eine durch den Augentlrehpunkt gehende<br />
Hauptstrahlrichtung konstruiert. Die Forderung ist erfüllt, wenn<br />
bei gerader Kopfhaltung und vertikaler Lage der Gläserebenen<br />
die Durchstoßpunkte der Sehac:hsen mit den optischen Fernteilmittelpunkten<br />
zus,ammenfallen; anders ausgedrückt, wenn die<br />
optischen Mitte'1punkte beider Fernteile in Höhe der Pupillenmitten<br />
liegen. Praktisch ist diese Forderung abe-r ohne Kippen<br />
der Gläserebene nicht zu erfüllen. Bei den heutigen Zweistärkengläsern<br />
beträgt nämlich der Abstand zwischen dem optischen<br />
Fernteilmittelpunkt und der Trennungslinie annähernd 2 mm.<br />
Wird die Höhe der Trennungslinie individuell für jeden Kunden<br />
festgelegt, s,o kommt der optische Fernteilmittelpunkt ·fast immer<br />
tiefer zu liegen als obige Forderung es verlangt. Es ist jedoch<br />
trotzdem eine optisch richtige Anpassung möglich, WP.nn mit der<br />
Verlagerung des optischen Fernteilmittelpunktes nach unten<br />
gJ.eichzeitig eine Nei$fllng der Gläserebene um einen Winkel<br />
aus der Vertikalen erfolgt. Durch die Neigung des Glases wird<br />
auch die Gläser.achse geneigt und vermag wieder durch den<br />
Augentlrehpunkt zu gehen. Nur durch Kippen der Gläserebene<br />
aus der Vertikalen läßt sich also praktisch eine genaue Zentrierung<br />
des Fernteiles erreichen. (Skizze Nr. 1.)<br />
SKine1<br />
-'l 8<br />
0<br />
O• Lage opt. Femteilmttidp<br />
A • F'ernteila,hse nrdtr Yorbltyul'l9<br />
B • -11- nach • -11-<br />
1<br />
Vorbiegun
A{odeLl 858/5 fJ/iMando -==---·<br />
G/i/iafal1<br />
r_Modell no cl~<br />
56)a, ;JtrmJ der feinen :Brillen<br />
op .<br />
OPTIS(HE ANSTAlT DiilETllER & CIE<br />
W A I B l I N- G E N B E 1. S T U T T G A - R T
Seite <strong>10</strong> -<br />
Nr. 1CV<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Durch die Konvergenz der Augen wird, zunächst der Abstand<br />
der Durchstoßpunkte der Sehachsen durch die Nahteile kleiner<br />
als der Augendrehpunktsabstand. Dies·er verringerte Abstand,<br />
vielfach unglücklich als Nahpupillenabstand bezeichnet, muß<br />
gleich dem geometrischen Nahteilmittenabstand sein. Dann gehen<br />
die Sehachsen beider Aug,eµ durch die geometrischen Mitten der<br />
Nahteile und ergeben das größtmögliche Nahblic:kfeld. <strong>Der</strong> erforderliche<br />
Abstand (pd) der Nahteilmitten ist von der Arbeitsentfernung<br />
(a) und dem Augendrehpunktsabstand (PD) abhängig.<br />
Er ermittelt sich aus einem einfachen geometrischen Zusammenhang<br />
(siehe Pistor Bd. III Seite 221 ff.).<br />
pd : PD = a : (a+ 25 mm) (25 mm ist der Abstand vom Augend<br />
_ PD. a drehpunkt bis zum Glasscheitel)<br />
P - a+2s mm<br />
Beispiel: Arbeitsentfernung a = 300 mm<br />
Augendrehpunktsabstand PD = 64 mm<br />
Dann ergibt sich der Abstand der geometrischen Ndhteilmittelpunkte:<br />
64 • ' 300<br />
pd = 300+ 25 = 59 mm<br />
Jedes Glas wäre nasal um den Betrag X<br />
zu schwenken. '<br />
64-59<br />
2<br />
2,5 mm<br />
PD • ~ugendrelpunKtsa/J.stand.<br />
fld. •Nahteil.mlttenalJStand.<br />
d. • Nahteildurrhme.sser 11 m,n<br />
- W•.5chwenKungswinlrel<br />
a•ArOeitsab.stond in mm<br />
Formel.·<br />
sin W• PD•25mm ·<br />
( d.+ltmm)p.+lS"""}<br />
Für den Optiker ist nun weniger dieser Abstand der Nahteilmitte-lpunkte<br />
oder der Schwenkungsbetrag X in mm von Interesse,<br />
als der Grad der Schwenkung, wodurch dieses Maß (pd)<br />
erreicht wird. <strong>Der</strong> Optiker benötigt den Schwenkungswinkel.<br />
Dieser Winkel w in Altgrad ist noch abhängig von dem jeweiligen<br />
Nahteildurchmesser. <strong>Der</strong> S.chwenkungsbetrag wird größer<br />
bei kleineren Nahteildurchmessern.<br />
Die Ableitung der Schwenkungsformel erg-ibt sich aus einem<br />
trigonometrischen Zusammenhang. Sie hat Gültigkeit für jeden<br />
Augendrehpunktsabstand, . jeden Arbeitsabsrtand und für alle<br />
Nah teildurchmesser.<br />
<strong>Der</strong> Sinus des Schwenkungswinkels w ergibt sich aus:<br />
X<br />
sin w =-d-.--<br />
2 + 2<br />
Für den Wert X kann man setzen X = PD -<br />
2<br />
PD· a<br />
und für den Nahteilmittenabstand pd = a + 25<br />
mm<br />
Setzt man diese Werte in die obige Formel zur Errechnung von<br />
sin w ein, so ergibt sich nach einigen Umformungen<br />
PD• 25 mm<br />
sln w = ---,---,----.----c------,----,---<br />
(d + 4 mm) (a + 25 mm)<br />
Den Winkel w in Altgrad erhält man mit Hilfe einer Sinustabelle.<br />
1. Beispiel :<br />
Ein Zweistärkenglas, Typ Rodagic, Nahteildurchmesser<br />
d = 22 mm, soll für einen Arbeitsabstand a = 250 mm und<br />
einen Augendrehpunktsabstand PD = 70 mm angepdßt<br />
werden. <strong>Der</strong> erforderliche Schwenkungswinkel beträgt d-ann:<br />
. 70 • 25 mm<br />
sm w = (22 + 4). (250 + 25) = 0,254<br />
Nach der ·sinustabelle ·ergibt sich w<br />
pd<br />
15 Grad.<br />
2. Beispiel:<br />
Obiges Glas soll für einen Arbeitsabstand a = 400 mm<br />
und für einen Augendrehpunktsabs•tand PD = 60 mm ang·epaßt<br />
werden. <strong>Der</strong> erforderliche Schwenkungswinkel wird<br />
dann:<br />
. 60 • 25 mm<br />
sm w = (22 + 4). (400 + 25) = 0,141<br />
Nach der Sinustabelle ergibt sich w = 8 Grad.<br />
Die Beispiele zeigen, welchen Einfluß auf den Schwenkungswinkel<br />
das Maß des Augendrehpunktsabstand,es und der Arbeitsentferung<br />
haben. Eine einfache Faustregel würde diesen Winkelunterschied<br />
nicht erkennen 1,assen und leicht zu einer ungenauen<br />
Anpassung führen. Besonders bei Zweistärken-Zylindergläsern,<br />
wobei ja der Schleiferei die Größe der NahteHschwenkung angegeben<br />
werden soll, erscheint obige exakte Bestimmung vorteilhaft.<br />
·<br />
3. B e i s p i e 1 :<br />
Anpassung eines einfachen Dufoglases mit einem Nahteildurchmesser<br />
von 50 mm. Die Arbeitsentfernung betrage a =<br />
300 mm und der Augendrehpunktsabstand sei PD = 64 mm.<br />
7 /<br />
Ermitt/11119 der Nohteilsd111eniun9 /<br />
,1<br />
bei Zweistarke~Lasern. / / i\'I\<br />
,<br />
J<br />
,, ,, ,,<br />
, ..<br />
/ / / 1\<br />
,/ 7 / 1\ l\ \'<br />
/ / / 1\1 \'<br />
,,<br />
, "<br />
./ / / '~'J\'<br />
7 L/<br />
Arbeitsabstand / ,J / ~' 1'1\<br />
/ / 7 1,<br />
in mm ,, ,,<br />
,<br />
','1'<br />
,, ,, ,,<br />
,, ,,<br />
~~-<br />
-i'-.<br />
-·<br />
T I<br />
- ,<br />
/<br />
T<br />
I<br />
I I I<br />
,,<br />
' ,, ,,, 1<br />
I<br />
1<br />
✓ < ~<br />
1<br />
V<br />
' 1<br />
1<br />
,J 1<br />
I<br />
't-0 50 ,. 7° s• 9• f0° 11• 1z• 13• 11t-• , 5<br />
,swzi z• l8<br />
MS1<br />
frforderlk~ lltl//teilsr/Jlnf1lvng ti, Grad<br />
~<br />
.<br />
\<br />
Beispiel :<br />
a= 300,,,,...<br />
d = Z2 mm<br />
PD s 6/f mm<br />
W 0 = 115°<br />
..:.:.i::....<br />
Augendrehpunkt.sabstand<br />
inmm<br />
'<br />
'<br />
~<br />
,~<br />
'<br />
<strong>10</strong><br />
"- 68<br />
66<br />
64-<br />
Gl<br />
GO<br />
3l 3' 'IO y~ ♦ B!iö5l d. ,-,, mm<br />
Nohteildurchmes.rer in mm<br />
. 64 • 25 mm<br />
SIO W = (50 + 4) (300 + 25) =0,09l<br />
und Winkel w = 5 Grad<br />
Für den Werkstattgebrauch ist<br />
die Schwenkungsformel kurvenmäßig<br />
dargestellt. Die Winkelwerte<br />
für w brauchen bei gegebenem<br />
Augendrehpunktsabstand<br />
und bekannter Arbeitsentfernung<br />
nur abgelesen werden.<br />
Die Benutzung dieser graphischen<br />
Darstellung soll bei der<br />
Anpassung zu keiner übertriebenen<br />
Genauigkeit führen, die<br />
doch praktisch nicht auszuführen<br />
ist, sondern man möge dami.t<br />
nur dem richtigen Gradmaß<br />
nahekommen.<br />
Will man mit Hilfe der Darstellung<br />
den Schwenkungswinkel<br />
ermitteln, so geht man von<br />
dem Nahteildurchmesser aus,<br />
verfolgt die Senkrechte bis zum<br />
Schnittpunkt mit der entsprechenden<br />
PD-Kurve und geht<br />
von dort waagerecht zu einer<br />
der drei Geraden, die den Arbeitsabstand<br />
angeben. <strong>Der</strong><br />
Schwenkungswinkel läßt sich<br />
dann an der linken, waagerechten<br />
Einteilung ablesen.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>., Düsseldorf<br />
Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 11<br />
Zusammenfassung:<br />
Vorliegende Betrachtungen stellten von der theoretischen<br />
Seite aus Forderungen für eine optisch richtige Anpassung von<br />
Zweistärkengläsern auf. Natürlich sind diese Forderungen im<br />
ganzen Umfang bei der Anpassung allgemeiner, sphärischer<br />
Gläser auch zu erheben.<br />
Die Erfüllung dieser Forderungen stößt in der Praxis allerdings<br />
auf gewisse Schwierigkeiten.<br />
1. Einmal sind Gläservorbiegung und Zentrierung (also auch<br />
' Nahteilhöhe) eng miteinander verbunden (siehe Abschnitt A 2/3).<br />
Legt man z.B. die Höhe der Trennungslinie fest, so ist damit<br />
die Lag-e des Fernteilmittelpunktes .und gleichfalls der Grad der<br />
Gläservorbiegung bestimmt. Eine andere Vorbiegung, vielleicht<br />
aus anatomischen oder. ästhetischen Gründen wünschenswert,<br />
würde eine andere Nahteilhöhe erfordern. Es sind also immer<br />
nur die optischen Forderungen mit den ästhetischen und anatomischen<br />
in eine möglichst gute Annäherung zu bringen.<br />
2. Die Erfüllung der optischen Forderungen würde verlangen,<br />
daß an der richtig angepaßten Brillenfassung - bei normaler<br />
Kopfhaltung - folgende Maße abgenommen werden: ·<br />
a) Den Durchstoßpunkt der Sehachse durch die Fassungsebene.<br />
Etwa die Höhe bis zum oberen oder unteren Fassungsrand.<br />
b) Die Höhe der Nahteil-Trennungslinie; etwa vorn unteren<br />
Fassungsrand. (Wodurch gleichzeitig die Höhe des Fernteilmittelpunktes<br />
festliegt.)<br />
c) Die Größe der Neigung der Fassungsebene (Vorbiegung).<br />
Ferner sind erforderlich der, Augendxehpunktsabstand (PD), der<br />
Nahteildurdlmesser in mm und der Arbeits- oder Leseabstand.<br />
Beispiel:<br />
Ein Zweistärkenglas mit einem Nahteildurchmesser von<br />
22 mm soll für einen Arbeitsabstand von 300 mm angepaßt<br />
werden. Die PD beträgt 66 mm. Die Höhe der Trennungslinie<br />
vom unteren Fassungsrand beträgt 16 mm, der Durchstoßpunkt<br />
der Augenachse vom unteren Fassungsrand 21 mm.<br />
Die Dezentration des Fernteilmitteipunktes beträgt dann<br />
5 - 2 = 3 mm. und erfordert eine Vorbiegung von 7 Grad. Die<br />
Gläserebene wäre um diesen Winkel zu neigen. <strong>Der</strong> Schwenkungswinkel<br />
für den Nahteil wäre nach der graphischen Darstellung<br />
11,5 Grad.<br />
Noch fehlen vielfach im Refraktionsraum einfache Geräte, um<br />
obige Maße schnell abnehmen zu können. Die Höhe der Trennungslinie<br />
läßt sich mit dem kleinen Meßlineal nach .Handel•<br />
schnell bestimmen. Ein praktisches Gerät ist auch das „Brillenanpaßgerät<br />
nach Reinhardt", welches von P. Abel, Berlin, vertrieben<br />
wird. <strong>Der</strong> Durchstoßpunkt der Augenachse durch die<br />
Fassungsebene sowie die Gläserneigung lassen sich. mit diesem<br />
Gerät leicht ermitteln.<br />
So sind Meßwerte gegeben, die eine optisch. ric:b.tige Gläseranpassung<br />
gut ermöglic:b.en.<br />
Zur Erweiterung unserer Kenntnis des Brillenwesens im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts<br />
Otto Kröner, München<br />
In der Z. ophthalm. Opt. (24. 1936, S. 65) hat M. v. Rohr ein bisher<br />
nic:b.t bekanntes Brillenschriftc:b.en behandelt, herausgegeben<br />
von Optiker D. Kohn, Schwerin, aus dem Jahre 1828. Dem gleichen<br />
Zeitraum · gehört ein jetzt aufgefundenes Büc:b.lein an, das 1834 in<br />
der <strong>10</strong>. Aufl. von dem englischen Optiker und Brillenmacher<br />
J. T. Hudson herausgegeben wurde und das ich näher besc:b.reiben<br />
möchte. <strong>Der</strong> Titel lautet: SPECTACLAENIA; or the sight restored,<br />
assisted, and preserved, by the use of spectacles: with<br />
suggestions to spectacle wearers and others, as to their choice<br />
and equitable pri.ces. Being an Epitome of Practical and Useful<br />
Knowledge on this popular and important subject. By J. T.<br />
Hudson, Optician and Spectacle Maker to many eminent Opticians,<br />
Henrietta Stret;!t, Cavendish Square. (Stereotype Edition.)<br />
Tenth Edition London 1834. 20 S. 15 : 22 cm. -<br />
SPECTACLAENIA; oder die Sehkraft wieder hergestellt, unterstützt<br />
u. bewahrt durch den Gebrauch von Brillen. Mit Ratschlägen<br />
für Brillenträger und andere,- bezüglich. Geschmack und angemessener<br />
Preise. Abriß praktischer u. nützlicher Kenntnisse von<br />
diesem populären u. wichtigen Gegenstand. Von J. T. Hudson,<br />
Optiker u. Brillenmac:b.er, für viele vorzüg.liche Optiker. <strong>10</strong>. Aufl.<br />
London 1834.<br />
J. T. Hudson finde ich erwähnt in M„ v. Rohrs großem Brillenbuch<br />
von 1934 1 ). Hier wird unter .Geschichtlichen Bemerkungen•<br />
sein Schriftehen von 1840 herangezogen, und zwar unter: Deutsches<br />
Glas als Werkstoff, Glasgröße der Brillenfassungen, Bezifferung<br />
der Brillengläser und Anpassung der Brillen nach. dem<br />
Augenabstand. Auch. die Ausgabe von 1834 bringt ausführliche<br />
Hinweise zu diesen vier Punkten, die ich deshalb übergehen kann.<br />
<strong>Der</strong> Schreiber gibt an, daß er seit vielen Jahren als Brillenmacher<br />
und Optiker tätig sei und seine Vorfahren in einer sehr<br />
großen Provinzstadt dieselbe Tätigkeit ausgeübt hätten.<br />
Das Büchlein von J. T. Hudson enthält eine ausführliche Preistafel,<br />
außerdem auf der letzten Seite ein größeres Verzeichnis<br />
von namhaften Optikern und Brillenverkäufern, die er beliefert<br />
hat. Das Titelblatt zeigt die Abbildung einer Brill-, in natürlicher<br />
Größe in ovaler Glasform. Im Text wird bemerkt, daß es<br />
gleichgültig sei, ob die Form oval, rund, achteckig oder hufeisenförmig<br />
sei, und daß ein Durchmesser von ¼ bis 1 inch (1 inch =<br />
2,5 cm) für die meisten Zwecke genüge. In der Einleitung sagt<br />
Hudson, daß er jetzt hauptsächlich direkt an .den Brillenträger<br />
liefere, da die Damen und Herren es heutzutage vorziehen<br />
würden, direkt vorn Hersteller zu kaufen, um von ihm beraten<br />
zu werden. Hier zeigt sich. eine durch die neu entstandenen großen<br />
Fabrikbetriebe hervorgerufene Umwälzung, von der die kleinen<br />
optischen Handwerksmeister betroffen wurden. Es ist anzunehmen,<br />
daß die früheren Abnehmer Hudsons bald mehr und mehr<br />
von den großen, leistungsfähigeren Fabriken, auf die ich später<br />
noch ausführlich zu sprechen komme, kauften.<br />
Brillenmode u. Beliebtheit englischer Brillen im Ausland. Die<br />
große Mode waren blaue Stahlbrillen. <strong>Der</strong> verstorbene König<br />
Georg IV. (1820-1830) hatte sich einer solchen Stahlbrille bedient,<br />
die aus Hudsons Werkstätte stammte, und es wird gesagt, daß<br />
Georg IV. in solchen Dingen einen .exquisiten Gesdunack" gezeigt<br />
habe. - Weiter wird beric:b.tet, daß Kaiser Alexander von<br />
Rußland (1801-1825) eine Schildpattbrille von einem Londoner<br />
1 ) Rohr, M. von, ~- Boegehold u . H. Hartinger, Das Brillenglas als optisches<br />
Instrument. Berlin 1934. (S. 263.)<br />
Fabrikanten aus drrRI'roy-Street, Hatton-Garden, bekommen<br />
habe. Die Konkav-Gläser mit 14 inch Schleif-Radius wurden<br />
eigens für ihn in leicht rötlicher Farbe angefertigt.<br />
Schutzbrillen. Als Schutzgläser empfiehlt J. T. Hudsop. leicht<br />
blaue oder azurblaue Gläser, während er grüne Gläser ablehnt.<br />
Die Farben seien durch blaue Gläser besser zu unterscheiden, als<br />
durch grüne. Außerdem sei das Aussehen eines mit blauen Gläsern<br />
bewaffneten Brillenträgers natürlich.er; grüne Gläser geben dem<br />
SPECTACLtENIA;<br />
SIGfJT RESTORED. ASStSTEO, AND PRESERVl'll>,<br />
SPE C -T ACL ,ES .<br />
;,ftc:;dq:rtOS'$ 't $1'2C1'A{'LI: \Yl4Ult11 ANO OTU&U, .U 1'(> t„1.111<br />
C'ROfC'E 4ND ~OttlTAtLE f"IUC:1:S<br />
lipitome tJf lft'•cric.tl allfl l!!l•ff•t llnolllltOft<br />
BY J. T, HUllS.ON,<br />
~;;.,.....:..;._ .._...._.~<br />
,•. . ., .<br />
L2S!L t . U!Qi<br />
W~OON ,<br />
~-..;<br />
.. ,n. 1, H\ J t)fJtg.(),! A'ND llfAll.'(flAU~ fil"tATIONIRS' ~,·uu. t i)I IIT o<br />
ilTft~WQ&, _.A'l'IUIN~ffn. Jt()W ~- BRl\bJUt, lf()t.YW&J.t, wt'il~Y:'f',<br />
Knapp 2 '3 natürliche Größe<br />
Träger ein leichenfahles Aussehen. - Als Schutzbrillen empfiehlt<br />
er auch solche mit leicht blauem, feinem Drahtgeflecht, die sich<br />
seit einigen Jahren gut eingeführt hätten. Die Fassung wird<br />
empfohlen aus elastischem blauem Stahl, die Form meist hufeisenförmig,<br />
mit seitlich aufklappbarem Schutz. Nicht aufgeklappt,<br />
wird der Lichtschutz verstärkt. Diese Schutzbrillen aus feinem,<br />
blauem Stahlgespinst würden den bisher gebräuchlichen Uchtschutz<br />
aus Flor (Krepp) vollständig verdrängen.<br />
Einglas und Klemmer (Double and Single Eyesglasses). Diese<br />
werden verglichen. Das gestielte Einglas wurde bis vor kunem
Seite 12 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
allgemein bevorzugt, wird jetzt aber rasch vom Klemmer über<br />
~ Das beidäugige Sehen schone die Augen, außer'dem hätte<br />
man beide Hände f~ei, weil der Klemmer infolge seiner Fassung<br />
fest auf der Nase sitze. Es sei denn, man würde das Einglas einklemmen.<br />
Dieses geschickte Kunststück hätte Hudson bei verschiedenen<br />
Herren beobachten können. .Es ist aber ein häßlicher<br />
Brauch, welcher Meinung wohl auch die Damen sein werden." zusammengelegt<br />
hat der Klemmer das Aussehen ein~s gestiel~<br />
Einglases. Als Vorteil wird unter anderem hervorgehoben, daß<br />
zusammengelegt, der Klemmer eine erhöhte Konkav- resp. Konvexwirkung<br />
hat. - Die Königin (Adelaide, Gemahlin Wilhelm IV.<br />
1830-1837) bediene sich ausschließlich eines Klemmers. Hiermit<br />
werden die Angaben von J . Rouyer verstärkt, der die Erfindung<br />
des Klemmers einem Engländer zuschreibt. M. v. Rohr!) sagt<br />
dazu: .Gewiß ist der französische Gewerbsmann nicht im Be<br />
. sitze genauer Einzelheiten auf diesem Gebiete, aber es ist<br />
. durchaus möglich, daß hier eine Geschaftsüberlieferung laut<br />
• wird, für die bestimmte Unterlagen einstmals vorhanden waren.<br />
.Da auch die Dunscombesche Sammlung keine Anzeichen liefert,<br />
.so wird man nur auf die Zeit warten können, wo die Londoner<br />
.Ortsforschung für die Entwicklung der Brille zum Leben er<br />
• wacht. Daß es sich nur um wenige Jahre vor 1840 handeln wird,<br />
.scheint durch die Angaben J. Rouyers - wie lückenhaft sie<br />
.auch sind - genügend gesichert zu sein."<br />
'Schielbrillen. J. T. Hudson bietet geeignete Lochbrillen an, die<br />
in 99 von <strong>10</strong>0 Fällen das Schielen beheben. <strong>Der</strong> Augenabstand<br />
müsse genau stimmen. An Stelle von Gläsern werden schwarze<br />
Horn- oder Elfenbeinplättchen eingesetzt, mit einer Bohrung<br />
ziemlich größer als die Pupille. Etwa 6-7 mm (¼ inch) sei aber<br />
groß genug.<br />
Preisverzeichnis. Wir wissen, daß der gute Geschäftsgang bei<br />
den Londoner Brillenhändlern auch Anfang des 19. Jahrh. bestanden<br />
hat und daß goldene Brillen den Preis von 258 G.-M. erreichten.<br />
Das ausführliche Preisverzeichnis von J . T. Hudson<br />
nennt wesentlich niedrigere Preise, von denen nachfolgend ein<br />
kleiner Auszug gegeben werden soll:<br />
f, s d<br />
Gold spectacles with concave pebbles<br />
Gold spectacles with convex pebbles .<br />
Gold spectacles with concave glasses<br />
Gold spectacles with convex glasses<br />
Silver spectacles with convex glasses<br />
Elastic blue steel spectacles with convex glasses<br />
Tortoise-shell spectacles with convex glasses .<br />
Spectacle shades, parabolic or horse--shoe shape with<br />
side shades, and blue or green glasses, or wire<br />
gauze and silver frames<br />
Traveller's plain shades, oval or round, coloured<br />
glasses or wire gauze and strong steel frames .•<br />
Spectacles to correct a cast in the eye, or squinting<br />
in children<br />
Prices per pair of Double Eyes-glasses:<br />
Gold double eye-glasses with convex pebbles<br />
Gold double eye-glasses with convex glasses<br />
Silver gilt double eye-glasses with convex glasses<br />
Silver double eye-glasses with convex glasses<br />
Elastic blue steel double eye-glasses with convex<br />
glasses .. .<br />
Tortoise-shell double eye-glasses with convex glasses<br />
2 4<br />
2 2<br />
r 19<br />
1 18<br />
0 12<br />
0 <strong>10</strong><br />
0 8<br />
0 5<br />
0 7<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
0<br />
6<br />
2 <strong>10</strong> 0<br />
2 6· 0<br />
1 1 0<br />
0 16 0<br />
0 <strong>10</strong> 0<br />
0 8 0<br />
Operngläser. So wie die eng,Iischen Brillen allgemein als die<br />
besten in der Welt bekannt seien, so müsse man dies den französischen<br />
Operngläsern zugestehen. Die Franzosen hätten das<br />
binokulare Opernglas zuerst gebracht. Die Qualität der Gläser und<br />
die. Ausstattung seien unübertroffen. Die Einfuhr sei deshalb<br />
außerordentlich groß, und es gäbe in Großbritannien kaum einen<br />
Optiker oder Juwelier, der nicht französische Operngläser führen<br />
würde. Meist wurden die Okularringe wegen ihrer französischen<br />
Aufschrift durch neutrale Ringe ersetzt, weil man nicht gern ausländische<br />
Erzeugnisse kaufe . . Ein erstklassiges französisches<br />
Opernglas in Perlmutter, reich vergoldet, in rotem Behälter kostet<br />
etwa f, 1.<strong>10</strong>s., während ein solches englisches Erzeugnis über f, 3<br />
(3 guineas) kosten würde. Die binokularen Operngläser müssen<br />
dem Augenabstand des Benutzers entsprechen. Außerdem gibt<br />
Hudson eine sehr gute Anweisung zum richtigen Einstellen des<br />
Opernglases.<br />
Herstellung von Brillenfassungen und Brillengläsern in England.<br />
Hierzu sagt Hudson wörtlich übersetzt: . . . ,,Gegenwärtig werden<br />
. große Quantitäten Brillengläser erzeugt in Birmingham, Sheffield<br />
• und auch wenige in London (ich glaube in der Nähe von Hack-<br />
') Rohr, M . v., A us der Gesdlidlte der Brille: Beitr. Gesdl. Tedln. U:. lnd.<br />
VDI.Jahrb. 11, 1927, 30/50; 18,, 1928. 95/117. Siehe Sdrck. S. 36 1,<br />
.n~y), in Fabriken, die ~it Wasserkraft, Dampf etc. be<br />
" tneben werden. Als diese neue Methode des Schleifens und<br />
.P?lierens aufkam, erzeugte sie seitens der Londoner Optiker<br />
.eme starke Gegnerschaft. Geraume Zeit wurden diese mechanisch<br />
,.hergestellten Gläser als weniger genau sphärisch ·geschliffen be<br />
.trachtet. Es gibt jetzt nur noch wenige mit der Hand geschliffene<br />
,.Gläser und ich muß gestehen, daß ich nie einen Unterschied fest<br />
.stellen konnte zwischen den besten :tJrillengläsern aus Glas oder<br />
.Bergkristall, welche in Fabriken oder mit der Hand geschliffen<br />
• wurden, es sei denn, daß die maschinengearbeiteten eine rote,<br />
.die anderen eine weiße Kante haben." . . . . Es ist erstaunlich,<br />
• welch ungeheuere Quantitäten von Brillengläsern und Brillen<br />
.fassungen besonders nach Amerika ausgeführt wurden. Es liegt<br />
.n~cht lang~ zurü?C-, daß allein Birmingham urid Sheffield ge<br />
.nugend Bnllenglaser erzeugten, um Großbritannien, Ost- und<br />
• West-Indien, Nord- und Südamerika damit zu versorgen. Mit<br />
.Bedauern habe ich gesehen, wie viele unserer besten Arbeits<br />
„kräfte nach Amerika auswanderten, und gegenwärtig versehen<br />
.sie in New York, Philadelphia, Baltirnore und anderen Orten der<br />
• Vereinigten Staaten die Herstellung von Brillen und Brillen<br />
.gläsern ebenso gut wie wir. Die Folge ist eine viel geringere<br />
,.Nachfrage nach unseren Erzeugnissen."<br />
Anschließend spricht er von den Brillenhändlern in den Straßen<br />
Londons. Er sagt: . . . ,,Die Fassungen sind aus Horn oder Messing,<br />
• und die Gläser aus gewöhnlichem Fensterglas, geschliffen und<br />
.poliert auf einer Seite, um ihnen so etwas wie einen Fokus zu<br />
.geben, und die andere Seite plan gelassen, und bedeckt mit<br />
.Adern und Flecken, und so grün wie Gras. Diese Muster<br />
. exemplare der Glasschleiferei kosten vom Glasschleifer nicht<br />
„über 1'2 bis 14 Schillinge das Gros, 144 Paar . ..• <strong>Der</strong> Verfasser<br />
meint, daß die Anfertigung und der Verkauf solch schlechter Sehhilfen<br />
gesetzlich verboten werden sollte.<br />
Ein Aufsatz des Londoner Optikers. J. Smith aus dem Jahre<br />
18313) berichtet: . .. .,Meiner Meinung nach gibt es nirgendwo ge<br />
" übtere Glasarbeiter als in unserer Hauptstadt . . . Die gewöhn<br />
.liehen italienischen Wanderhändler hatten von Anfang an den<br />
„Alleinvertrieb von Wettergläsern; und neuerdings haben Leute<br />
.aus Birmingham und Sheffield große Geschäfte in Brillengläsern<br />
.gemacht. (Unter der allgemeinen Bezeichnung von Krongläsern)<br />
„werden große Mengen von Brillengläsern vom Norden nach<br />
.London eingeführt; obwohl sie sehr vollkommen aussehen, er<br />
• weisen sie sich nur auf einer Seite erhaben geschliffen und sind<br />
.also für ein genaues Sehen gänzlich ungeeignet. Da sie billig<br />
.-sind, finden sie aber in den ärmeren Schichten der Bevölkerung<br />
.leicht Käufer; doch sind nur wenige davon imstande, den Betrug<br />
.zu merken, den man ihnen angetan hat. Diese Gläser sind auf<br />
.Maschinen geschliffen und poliert, - das gilt jetzt von fast allen<br />
.Gläsern für den gewöhnlichen Gebrauch; aber die Bemerkung ist<br />
,,nicht wertlos, daß bis jetzt noch keine Maschine entworfen wor<br />
.den ist, die ein gutes Objektiv für ein Himmelsfernrohr hervor<br />
.bringen könnte. Es zeigt sich, daß die Menschenhand allein die<br />
• Verschiedenheit und Feinheit der Bewegung liefert, die not-<br />
• wendig ist, um einem Objektiv seine genaue Gestalt und die<br />
.rechte Politur zu geben.• ...<br />
Dieser Bericht des Optikers J . Smith, eines ausgesprochenen<br />
Gegners der neu eingeführten Maschinenarbeit, ist irreführend,<br />
denn er spricht nur von den billigen maschinengeschliffenen<br />
Gläsern. M. v. Rohr 3 ) kam 1924 zu der Folgerung: ... .,<strong>Der</strong><br />
.Absatz maschinengeschliffener, eben-erhabener Brillengläser in<br />
„dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts aus Birmingham und<br />
.Sheffield wird den meisten Lesern neu sein, wie wir ja von der<br />
.englischen Brillenerzeugung jener Zeit bemerkenswert w_enig<br />
„ wissen. Sehr eigenartig berührt die Ablehnung der - wie wir<br />
.heute sagen würden - entschieden besseren Glasform zugunsten<br />
. des beidseitig erhabenen Glases.•<br />
In der „GeschidJ.te der Brille"!) (S. 36 d. Sdrcks.) schreibt er:<br />
.. . • Daß um diese Zeit - genauer 1831 - auch in England Ver<br />
.suche gemacht wurden, Brillengläser mit Maschinen zu schleifen,<br />
.geht aus einem Zufallsfunde hervor 3 ) (Bericht des Optikers<br />
„J. Smith). Zu einer größeren Erzeugung von Brillen hat es nicht<br />
.geführt .. ." .. .• Den Beginn der amerikanischen Massenherstel<br />
„lung von Brillen setzt J. Rouyer (188), vielleicht etwas früh, um<br />
. 1840 herum an" (S. 35r) 2 ).<br />
Das vorliegende Brillenbüchlein von J . T. Hudson bringt Licht<br />
in diese Zeit der englischen Brillenerzeugung. Wir erfahren von<br />
einer Blütezeit der Massenherstellung von Brillenfassungen und<br />
Brillengläsern in England vor 1830, auch wie diese neuen Kraftbetriebe<br />
auf Amerika übergegangen sind.<br />
Von Deutschland wissen wir, daß 1824 in Fürth mit der Einführung<br />
von Maschinenschleifereien mit Wasserkraft begonnen<br />
wurde, und bald auch in Nürnberg. <strong>Der</strong> Dunckersche Betrieb hat<br />
erst um 1845, als E. Busch die Leitung des Betriebes übernahm 4 )<br />
mit der Aufstellung einer Dampfmaschine begonnen und sich vom<br />
Handbetrieb zum Kraftbetrieb umgestellt .<br />
') Rohr, M. von, Ein weiterer Beitrag zur Geschichte der Brillenherstellung.<br />
Z. op_hthalm. Opt. i2. 1924. S. 46.<br />
') Albredlt, Karl, E. Dundcer. Gesdlidlte seines Wirkens. Weimar 1928.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. lQ/<strong>1952</strong> - Seite 13<br />
Wir sehen aJso, daß die Sehschärfe eine<br />
äußerst wichtige Rolle im Verkehr spielt<br />
und daß dieser Faktor in Amerika und<br />
England größte Beachtung gefunden hat.<br />
Doch die Sehschärfe allein ist kein ausschlaggebendes<br />
Kriterium. Das gute Sehvermögen<br />
hängt noch von verschiedenen<br />
anderen Faktoren ab.<br />
2. Gesichtsfeld<br />
Gerade beim Autofahren ist das Ge -<br />
sich t s f e I d von größter Wichtigkeit.<br />
Normalerweise dehnt sich das Gesichtsfeld<br />
ungefähr über 180° horizontal aus. Selbstverständlich<br />
ist die Ausdehnung des Gesichtsfeldes<br />
individuell verschieden, je<br />
nach der Prominenz der Bulbi, des Nasenrückens<br />
und des Orbitalrandes. Wie wir<br />
alle wissen, teilt sich das Gesichtsfeld in<br />
zwei Sektoren - und zwar l. in den peripheren<br />
und 2. in den zentralen Sektor.<br />
<strong>Der</strong> erstere vermittelt uns die Orientierung<br />
im Raum, während d€r letztere -das<br />
genaue Sehen und Erkennen der Dinge<br />
ermöglicht. Geht zum Beispiel das feine<br />
zentrale Sehen verloren, so kann der Patient<br />
nichts lesen und nichts deutlich erkennen.<br />
Er wird aber nie fremde Führung<br />
nötig haben, um sich bewegen zu können.<br />
Geht dagegen das der Orientierung dienende<br />
periphere Gesich,tsfeld verloren, so<br />
kann der Patient wohl eine feine Schrift<br />
lesen, doch man wird ihn wie einen Blinden<br />
führen lassen müssen, den,'l er fällt<br />
über jedes Hindernis, da die notwendige<br />
Orientierung fehlt. Sind also in einem<br />
oder in beiden Augen Schäden vorhanden,<br />
so kann dies eine Begrenzung des Gesichtsfeldes<br />
zur Folge haben, was. sich sehr<br />
unangenehm auswirken kann. Die Messung<br />
des Gesichtsfeldes wird mit Hilfe von<br />
Perimetern durchgeführt, deren Prinzip_<br />
darin besteht, daß beim Geradeaus<br />
Blicken eines oder beider Augen seitliche<br />
Bewegungen noch wahrgenommen werden<br />
können. Die Einschränkungen des Gesichtsfeldes<br />
können für den Kraftfahrer<br />
ein großes Hindernis darstellen, denn er<br />
ist dadurch gehindert, die seitlich der<br />
Fahrbahn liegende Umgebung zu kontrollieren,<br />
von der Gefahren durch Fahrzeuge<br />
oder andere Verkehrsmittel drohen. Sind<br />
tlie Gesichtsfelder zum Beispiel beiderseits<br />
nur um 15° eingeschränkt, so kann ein<br />
Fahrzeug, das aus einer Seitenstraße<br />
kommt, welche im rechten Winkel zur<br />
Fahrtrichtung liegt, unter Umständen . gar<br />
nicht gesehen werden. Die Gefahr eines<br />
Zusammenstoßes wird also durch einen<br />
Gesichtsfeld-Defekt wesentlich vergrößert.<br />
Außerdem gestattet der heutige Straßenverkehr<br />
dem Kraftfahrer nicht das direkte<br />
Sehen nach rechts und links, denn bei den<br />
hohen Geschwindigkeiten ist das Abschweifen<br />
des Blickes von der Fahrbahn<br />
gefährlich. Daher können Beschränkungen<br />
des peripheren Sehens nicht ohne weiteres<br />
übergangen werden - besonders wenn es<br />
sich um grobe Fälle handelt.<br />
Bei dieser Gelegenheit wäre noch darauf<br />
hinzuweisen, daß auch Fehler, welche das<br />
Blickfeld wesentlich beeinträchtigen<br />
wie Muskel-Gleichgewichtsstörungen und<br />
Muskelasthenopie - nicht unberücksichtigt<br />
bleiben dürfen.<br />
Die hauptsächlichsten, beim peripheren<br />
Sehen auftretenden Fehler sind u. a. die<br />
Hemianopie, sektorenförmige Skotome, Einengungen<br />
bei doppelseitiger Sehnerven<br />
Athropie und nasale Einschränkungen bei<br />
Glaukom. - Auch findet man oft unregelmäßige<br />
exzentrische Einschränkungen des<br />
Das Sehen im Straßenverkehr<br />
Von S. Striegel, Heidenheim, unter Mitarbeit von W. Schwalbe<br />
Gesichtsfeldes von der Peripherie her,<br />
nasal oder temporal - wie zum Beispiel<br />
bei Multiplersklerose.<br />
Edwin Fletscher, ein Mitarbeiter des<br />
Forschungsstabes von Dr. Lauer, befaßte<br />
sich eingehend mit Gesichtsfeldforschungen.<br />
- Bei Nachprüfungen von Unfällen,<br />
die durch einen Zusammenstoß im rechten<br />
Winkel oder schräg zur Fahrtrichtung zustandekamen,<br />
stellte er fest, daß hier bei<br />
3<strong>10</strong>/o ein defektes Gesichtsfeld die Ursache<br />
war.<br />
Auch bezüglich des Gesichtsfeldes sind<br />
sich die Amerikaner bei ihren Standardforderungen<br />
noch nicht einig. In 39 Staaten<br />
gibt es bis jetzt noch keine Bestimmungen<br />
für die Gesichtsfeldmessungen.<br />
In 6 Staaten führt man zwar Messungen<br />
aus, aber es wurden keine Standardwerte<br />
festgelegt. Nur 3 Staaten haben für die<br />
binokulare Messung des Gesichtsfeldes<br />
Standardbestimmungen eingeführt. Diese<br />
betragen in horizontaler Richtung 120, 140<br />
und 180 Grad. Die Ansicht geht dahin,<br />
daß 180 Grad eine zu hohe Forderung sei,<br />
während aber 120 Grad für einen gesunden<br />
Mittelwert nicht mehr in Frage kommt.<br />
Ein einziger Staat führte als Standardwert<br />
140 Grad ein, und dies dürfte wohl einen<br />
guten Mittelwert darstellen . .<br />
Man könnte also ohne weiteres für Führerscheine<br />
75 Grad auf jeder Seite, oder<br />
zusammen 150 Grad für beide Seiten, veranschlagen.<br />
Gesichtsfeldeinschränkungen<br />
von 65 Grad auf jeder Seite - zusammen<br />
also 130 Grad - sollten nur in Ausnahmefällen<br />
zugelassen werden. . Dagegen muß<br />
man Einschränkungen von 50 Grad auf beiden<br />
Seiten, die ein Gesamtgesichtsfeld von<br />
<strong>10</strong>0 Grad ergeben würden, schon als gefährlich<br />
bezeichnen. Diese Angaben beziehen<br />
sich natürlidi alle auf das weiße Gesichtsfeld.<br />
Bei einäugigen Fahrern muß mindestens<br />
150 Grad als Normale gefordert werden,<br />
denn die Anforderungen sind hier weit<br />
größer. So ist also das Gesichtsfeld ein<br />
zweiter wichtiger Faktor für die Sicherheit<br />
im Straßenverkehr und verdient höchste<br />
Beachtung.<br />
3. Nachtblindheit<br />
Neben den Gesichtsfeldstörungen müssen<br />
wir unsere Aufmerksamkeit noch auf<br />
eine weitere nachteilige Erscheinung lenken,<br />
die uns als Nach t-b I in d h e i t<br />
oder Hemer a l o.p i e bekannt ist.<br />
Bevor wir. uns mit dem Einfluß dieser<br />
Erscheinung auf die Straßensicherheit<br />
näher befassen, wollen wir uns kurz die<br />
Ursache der Hemeralopie vor Augen<br />
führen.<br />
Wir unterscheiden in der Hauptsache<br />
zweierlei Formen:<br />
1. die Nachtblindheit als erblichen, angeborenen<br />
Fehler, und<br />
2. aJ_s Folge von Krankheit oder Ernähruh-gssdläden.<br />
Die erstere Form ist am häufigsten anzutreffen<br />
und zumeist mit einer Kurzsichtigkeit<br />
gekoppelt. Man stellte fest, daß<br />
die Schwellen des Dämmerungssehens bis<br />
zum 500fachen des Normalen heraufgesetzt<br />
sein können und die Betroffenen in der<br />
Dämmerung vollkommen hilflos sind. Ohne<br />
Zweifel handelt es sich hier um eine völlige<br />
Dysfunktion oder dem Ausfall des<br />
Stäbchensehens.<br />
Die zweite Form, die durch Krankheit<br />
oder Ernährungsschäden hervorgerufen<br />
wird, tritt besonders häufig nach Kriegen<br />
oder Hungersnöten auf, wenn Mangel an<br />
den nötigen Nahrungsmitteln besteht.<br />
(Fortsetzung und Schluß aus Nr. 9/<strong>1952</strong>)<br />
Auch gewisse Krankheiten - wie chronische<br />
Leberkrankheit und Krebskrankheiten<br />
- können solche Schäden verursachen.<br />
Mit der Nachtblindheit berühren wir ein<br />
Thema, das natürlich voll und ganz in den<br />
Bereich des Augenarztes gehört, aber doch<br />
in diesem Aufsatz einer näheren Betrachtung<br />
unterzogen werden soll.<br />
Das Nachtfahren stellt drei wichtige Anforderungen<br />
an den Kraftfahrer, die im<br />
Interesse der Verkehrssicherheit unbedingt<br />
beachtet werden müssen.<br />
Die erste Anforderung besteht darin,<br />
auch bei schlechter Beleuchtung gut zu<br />
sehen. Die zweite, bei Blendung nicht das<br />
ganze Sehvermögen zu verlieren; und die<br />
dritte, schnelle Adaption nach der Blendung.<br />
·<br />
Zu Punkt 1 wäre zu bemerken, daß eine<br />
Beeinträchtigung hier vor allem durch die<br />
Hemeralopie und die Nachtmyopie erfolgt.<br />
Die Prüfung der Hemeralopie ist infolge<br />
Fehlens von geigneten Geräten erschwert. ·<br />
Da zu wenig Untersuchungsgeräte in Betrieb<br />
sind, liegen keine wesentlichen Forschungsergebnisse<br />
vor. Diese wären jedoch<br />
für die Hebung der Verkehrssicherheit von<br />
großer Wichtigkeit. Auch die Nachtmyopie<br />
müßte bei den Nachtfahrerpiüfungen berücksichtigt<br />
werden. Es mangelt jedoch<br />
auch hier noch immer an exakten und ausreichenden<br />
Forschungsergebnissen.<br />
In Amerika sind Prüfungen für Nachtfahrer<br />
nicht sehr verbreitet. Dies liegt vor<br />
allem daran, daß viel Mühe und Zeit . aufgewendet<br />
werden muß, um eine solche Untersuchung<br />
durchzuführen. Auch hier ist<br />
ein empfindlicher Mangel an Erfahrung zu<br />
verzeichnen, so daß es schwierig· ist, Standardforderungen<br />
aufzustellen und einzuführen.<br />
In Deutschland wurden Prüfungen<br />
für Nachtfahrer jedoch bereits im Rahmen<br />
von Flugzeugführer - Prüfungen durchgeführt.<br />
Man benutzte hierzu den Zeiss<br />
Nyktometer, der in seiner Art ein ausgezeichnetes<br />
Gerät darstellt.<br />
In Amerika entwickelte Dr. Lauer ein<br />
Instrument, das unter dem Namen Glarometer<br />
bekannt ist. Dieses soll sich vor<br />
allem für die Prüfung von Blendung sehr<br />
gut eignen und eine gute Verbreitung gefunden<br />
haben.<br />
Nur 3 Staaten in den . USA. haben eine<br />
Sehtüchtigkeits-Prüfung für Nachtfahrer<br />
eingeführt. Es wäre interessant zu erfahren,<br />
unter welchen Gesichtspunkten geprüft<br />
wird und weldle Mindestanforderungen<br />
gestellt werden.<br />
Die Wichtigkeit einer solchen Prüfung<br />
kann man daraus ersehen, daß unter Berücksichtigung<br />
der gefahrenen Gesamtkilometerzahl<br />
dreimal mehr Unglücksfälle bei<br />
Nacht geschehen als am Tage.<br />
Es ist also von großer Wichtigkeit, Einrichtungen<br />
zu schaffen, welche die schnelle<br />
und sichere Prüfung der Fahrer ermöglichen.<br />
Eine besondere Beachtung verdient das<br />
Problem der B I e n d u n g des Fahrers<br />
durch entgegenkommende Fahrzeuge. Wenn<br />
auch die allgemeine Kraftfahrzeugvorschrift<br />
das Abblenden verlangt, so stellt<br />
man doch immer wieder fest; daß dieser<br />
wichtigen Forderung leider sehr wenig Beachtung<br />
geschenkt wird. Meistens wird<br />
erst im letzten Augenblick abgeblendet.<br />
Dadurch wird die Situation sehr gefährdet,<br />
denn nach dem Passieren ist der Kraftfahrer<br />
durch die lange Blendung derart<br />
unsicher und hilflos, daß er die sodann
Seite 14 - Nr. <strong>10</strong>. <strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düueldort<br />
in der Dunkelheit auftretenden Hindernisse<br />
- wie parkende Autos usw. -<br />
häufig nicht mehr rasch genug wahrnehmen<br />
kann.<br />
Das Problem der Ausschaltung dieser<br />
Blendungserscheinung durch Schutzbrillen<br />
wie Gradal und Night Eyes ist noch nicht<br />
ideal gelöst. Die Mängel, die immer noch<br />
den verschiedenen Blendschutzbrill~n anhaften,<br />
lassen die Autofahrer davon Abstand<br />
nehmen, sich damit auszurüsten, Besonders<br />
die Einschränkung des Gesichtsfeldes<br />
-wird be_i den Fahrei;n als lästig<br />
und hindernd empfunden. :Pie Anpassung<br />
der Schutzgläser vom Typ Night Eyes bedarf<br />
einer besonderen Genauigkeit, und es<br />
war bis jetzt· meist so, daß durch ungenaues<br />
Anpassen oder durch ungenauen<br />
Sitz der Brille der Blendschutz nicht vo11<br />
zur Geltung kam. Es muß leider festgestellt<br />
werden,, daß die auf dem Markt<br />
befindlichen Brillen noch sehr unzureichend<br />
sind. Gerade auf diesem Gebiet bietet sich<br />
für den <strong>Augenoptiker</strong> ein aussichtsreiches<br />
Arbeitsfeld.<br />
Die Uberprüfung des F a r b s i n n e s ist<br />
einer der weiteren Falqoren, die für die<br />
Verkehrssicherheit von Bedeutung sind.<br />
Es ist bekannt, daß Menschen Lichter<br />
verschiedener Wellenlängen, als9 Farben;<br />
unterschiedlich beurteilen und empfinden.<br />
Störungen des Farbsinnes kann man wiederum<br />
in· erworbene und angeborene unterteilen,<br />
Die Störungen des Farbsinnes<br />
können hervorgerufen werq~n durch Schädigung<br />
der optischen Ba}lnen von der Retina<br />
bis zur Hirnrinde. Da der .Rot-Grün<br />
Sinn • die feinste Funktion der Retina und<br />
der optischen Bahnen vorstellt, äußert . sich<br />
eine Beschädigung zuerst am .Rot-Grün-"<br />
und später am .Gelb-Blau-Sinn•, Störungen,<br />
welche die Aderhaut betreffen, oder<br />
die Trennung der Aderhaut von der Retina<br />
bedingen, geben sich dagegen des<br />
öfteren zuerst durch die Störung des Gelb<br />
Blau-, . seltener des Schwarz-Weiß-Sinnes<br />
zu erkennen. Die häufigsten Ursachen der<br />
erworbenen Störungen sind Defekte der<br />
peripheren Substanz, die zu zentralen<br />
Skotomen führen, Er·krankungen des Sehnervs,<br />
manchmal auch Defekte in der Leitung,<br />
die verschiedenartige Gesichtsfeldstörungen<br />
hervorrufen.<br />
Einseitige Farbstörungen weisen auf<br />
Augen- und retrobulbäre Sehnervenerkrankung<br />
hin. Starke Blausichtstörungen findet<br />
man bei Erkrankung oder Pigmentdegeneration.<br />
Die ersten Anzeichen von Anomalien<br />
·zeigen sich bereits im Kindesalter (s. Prof.<br />
Pistor .Kinder beim Erdbeerpflücken"). Oft<br />
werden diese Farbblindheiten erst später<br />
bei Berufseignungsprüfungen entdeckt.<br />
Manchmal bleiben sie auch unbeachtet.<br />
Die praktische Bedeutung der angeborenen<br />
Farbsinnstörungen liegt auf der Hand. Im<br />
Eisenbahnverkehr und im Schiffsdienst'<br />
sowie auch im Kraftverkehr kann gerade<br />
durch Rot-Grün-Verwechslung leicht großes<br />
Unheil angerichtet werden, denn aus praktischen<br />
Gründen werden für Signale meist<br />
die Farben Rot und Grün verwandt. Untersuchungen<br />
auf Farbsinnstörung sind daher<br />
von großer Wichtigkeit.<br />
Zu großer Alkoh"ol- und Nikotingenuß ·<br />
fördert die ·Farbsinnstöru11-mm. So ist auch<br />
zu erklären, weshalb beim Eisenbahn- und<br />
Schiffspe~sonal eine Untersuchung auf<br />
Farbsinnstörung von 5 zu 5 Jahren vorgeschrieben<br />
ist.<br />
Man wird oft erstaunt darüber sein, mit<br />
welcher Sicherheit .Rot-Grün-Blinde" die<br />
einzelnen ihnen vorgehaltenen Farben<br />
nennen können und selten Fehler machen.<br />
Die Betreffenden lernen auf die feinsten<br />
Sättigungs- und Helligkeitsunterschiede<br />
viel mehr achten als die Normalsichtigen<br />
und bringen es auf diese Weise oft zu<br />
einer erstaunlichen Fertigkeit, auf die<br />
Farben Rückschlüsse zu ziehen. Daß sie<br />
trotzdem die Farben nicht · so ·sehen wie<br />
die Normalsichtigen, . sondern gelegentlich<br />
grobe Irrtümer begehen, kann nur durch<br />
geschickte Versuchsanordnungen und geeignete<br />
Untersuchungsmethoden nachgewiesen<br />
werden,<br />
An den Farben unterscheidet der To_tal~<br />
Farbblinde nur die Helligkeiten, und zwar<br />
liegt im Spektrum die größte Helligkeit<br />
nicht im Gelb wie beim Normalsichtigen,<br />
sondern im Grün. Nach längerem Verweilen<br />
im Dunkeln wird das Sehen des Total-.<br />
Farbenblinden dem des Normalsichtigen<br />
ähnlich.<br />
Die Prüfungen auf Farbsinn werden mit<br />
den bekannten Stilling'schen Farbprobe<br />
Tafeln vorgenommen.<br />
Die Farben der Signailichter im Straßenverkehr<br />
sind durchweg Gelb, Rot und<br />
Grün. Es ist daher notwendig, die Farbsinnprüfung<br />
für diese Farben vorzunehmen.<br />
Da es sich hier um eine rein pathologische<br />
Angelegenheit handelt, werden<br />
Farbsinn-Prüfungen nur von Ärz\en durch,<br />
geführt. Wie wir gehört haben, sind Farbsinnstö~ungen<br />
auch auf Krankheiten zu.~<br />
rück.zuführen. Um diese Fälle auseinanderhalten<br />
zu können - d. h. pathologische<br />
Fälle dem Arzt zu überweisen -, bedarf<br />
es einer großen Fachkenntnis. <strong>Der</strong> Optiker<br />
hat jedoch die Möglichkeit, die allgemeine<br />
Uberprüfung des Farbsinnes mittels der<br />
Stilling'schen Farbtafeln v9rzu11ehmen.<br />
Allerdings müßte er sich hierzu vorher<br />
einer gründlichen Unterrichtung auf diesem<br />
Gebiete unterziehen. Dazu wäre zu<br />
bemerken, daß die Amerikaner der Farb•<br />
sehprüfung nur wenig Beachtung schenken,<br />
denn sie nehmen an, daß die Farbschwachen<br />
genügend Ubung besitzen müs•<br />
sen, um aus den Helligkeitswerten die<br />
richtigen F!3,rben herauszulesen.<br />
Besondere Aufmerksamkeit wird in den<br />
Vereinigten Staaten der Tiefen -<br />
s c h ä r f e geschenkt, und einige Staaten<br />
haben sogar die Tiefenschärfeprüfung eingeführt.<br />
Es wäre hier. interessant zu<br />
wissen, welche Werte zugrunde gelegt<br />
werden.<br />
Zu s am m e n f a s s e n d sei bemerkt,<br />
daß die aufgezeigten Punkte die wichtigsten<br />
Sehprobleme in bezug auf die Sicherheit<br />
im Straßenverkehr berührt haben.<br />
Führen wir uns diese Punkte noch einmal<br />
rasch vqr Augen:<br />
1. die Sehschärfe,<br />
2. das Gesichtsfeld,<br />
3. das Sehvermögen bei Nacht und<br />
4. das Farbensehen.<br />
Diese Probleme wurden nur in groben<br />
Zügen umFissen, denn sie sind nur als<br />
Richtlinien für die Sehtüchtigkeitsprüfung<br />
der Kraftfahrer gedacht.<br />
Eine Festlegung von Standard- oder<br />
auch Normalwerten kann erst dann erfol-<br />
gen, wenn diese Probleme erst einmal die<br />
gebührende Beachtung gefunden haben.<br />
Es ist nun Aufgabe der <strong>Augenoptiker</strong>,<br />
die aufgezeigten Gesichtspunkte, welche<br />
die Basis bilden, aufzugreifen und sie<br />
ihrer Wichtigkeit gemäß zu bearbeiten.<br />
Das Fehlen jeglicher Bestimmungen bezüglich<br />
der Sehschärfeprüfung bei der Erteilung<br />
eines Führerscheines beweist, daß<br />
man den Wert des guten Sehens für den<br />
Straßenverkehr noch nicht genügend erkannt<br />
hat. Die Verwirklichung dieser Sehprüfungen,<br />
welche in sozialer und wirtschaftlicher<br />
Hinsicht von großer Bedeutung<br />
sind, wird noch viel Arbeit und Idealismus<br />
von seiten der <strong>Augenoptiker</strong> u:ri.d Augenärzte<br />
erfordern,.<br />
Gerade für den <strong>Augenoptiker</strong> wird sich<br />
dieser Einsatz für die Volksgesundheit als<br />
sehr förderlich erweisen, denn es liegt in<br />
S(:liner Hand, dem <strong>Augenoptiker</strong>beruf ein<br />
noch höheres Niveau zu geben. Hier ist<br />
ihm ein Mittel in die Hand gegeben,<br />
seinen Ruf zu festigen und neue Wege fü~<br />
seine wirtschaftliche Existenz zu erschließen.<br />
Es ist notwendig, daß sich die berufenen<br />
Vertreter des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks<br />
mit den interessierten Augenärzten<br />
zu Arbeitsgemeinsc:l;J.aften zusammenschlie•<br />
ßen, um sidi der Probleme ernstlich anzunehmen.<br />
Diese Arbeitsgemeinschaften soll-.<br />
ten vor allem die Gru11-dlagen erarbeiten,<br />
um überzeugende Unterlagen vorlegen zu<br />
können, aus denen dann die Standardwerte<br />
festzulegen wären.<br />
Eine weitere wichtige Aufgabe dieser<br />
Arbeitskreise würde darin bestehen, den<br />
in Frage kommenden Personen oder Ministerien<br />
diese Unterlagen und Standardwerte<br />
zu unterbreiten.<br />
Wir müssen uns aber bewußt sein, daß<br />
ein Teil der erwähnten Prüfungen _nicht<br />
mehr in das · Gebiet des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />
fällt, da diesem gewisse notwendige Voraussetzungen<br />
dazu fehlen.<br />
Es wäre aber erfreulich, die Verwirklichung<br />
der Pläne durch Zusammenarbeit<br />
zu erreichen. Das gemeinsame Ziel ist, die<br />
erschreckende Anzahl von Verkehrsunfällen<br />
zu reduzieren und dem sehuntüchtigen<br />
Kraftfahrer durch Behebung oder Besserung<br />
seiner Augenfehler das Gefühl der<br />
Sicherheit im Straßenverkehr zu geben.<br />
Beilagen-Hinweis:<br />
Die Firma Breitfeld & Schliekert, Frankfurt/Main,<br />
die seit 25 Jahren durch Lieferung<br />
von hochwertige1;1 Präzisions-Brillenschrauben<br />
und -teilen bekannt ist, fµgt<br />
dieser Ausgabe ihren ersten Spezial,<br />
Brillenschrauben-Prospekt nach dem Krieg<br />
bei. .<br />
Weiterhin liegen in diesem Heft Beilagen<br />
folgender Firmen:<br />
Gothaer Lebensversicherung a. G.,<br />
Göttingen,<br />
Klinnert-Werbung, Rimsting.<br />
Neue Verkaufsniederlage<br />
der Optischen Werke G. Rodenstock<br />
Die Optischen Werke G. Rodenstock, die bereits vor dem Krieg<br />
eine Zweigniederlassung in Hamburg unterhiel~en, eröffnen in der<br />
ersten November-Woche in Hamburg 36, Holstenwall 20, Telefon<br />
350151 / 52 wieder eine Verkaufsniederlage. Sie folgen damit den<br />
Wünschen der dortigen Geschäftsfreunde, ein Auslieferungslager<br />
zur raschen Bedienung zur Verfügung zu haben.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 15<br />
AUS DEN FACHSCHULEN<br />
Studienfahrt der Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln<br />
<strong>Der</strong> Plan, eine Studienfahrt zu verschiedenen Werken der optischen<br />
Industrie durchzuführen, lag schon seit längerer Zeit bei<br />
der Schulleitung und bei den Studierenden vor, bis es dann nach<br />
den Sommerferien so weit war, daß dieses Vorhaben in die Tat<br />
umgesetzt werden konnte.<br />
In fröhlicher Stimmung starteten wir am 28. September 8.30<br />
Uhr in Köln und fuhren in den strahlenden Sonntagmorgen<br />
hinein. Uber die Autobahn ging es in Richtung Frankfurt a. M.,<br />
und in unserem Autobus sorgte unterwegs eine kleine Musikkapelle,<br />
bestehend aus den Spielern einer Klampfe und mehrerer<br />
Mundharmonikas, dafür, daß wir nicht müde wurden. Mit<br />
Gesang und unter munteren Gesprächen fuhren wir die schöne<br />
Strecke durch den Westerwald und Taunus. Mittags erreichten<br />
wir das idyllische und oft besungene Heidelberg, wo wir eine<br />
kurze Rast machten. Nach einer Stunde waren wir wieder startbereit,<br />
und weiter ging;s auf der Autobahn_ in Richtung Karlsruhe<br />
- Stuttgart. Es war bereits Sonn·enuntergang, als das<br />
. malerisch schöne Bild von Stuttgart an uns vorüberglitt. Uber<br />
Kirchheim und Plochingen erreichten wir gegen 19.30 Uhr unser<br />
Tagesziel H e i d e n h e im a. d. Brenz. Ein kurzes Stück noch zu<br />
Fuß den Berg hinauf, und gruselnd standen wir vor Schloß<br />
Hellenstein, das unser Nachtquartier werden sollte.<br />
Sdtulleitung, Dozenten und Studierende des 1. Studienganges <strong>1952</strong>153<br />
bei Zeiss-Opton in Oberkochen<br />
Am anderen Morgen, nach dem Frühstück im „Weißen Roß"<br />
zu Heidenheim, machten wir uns auf den Weg nach Oberkochen,<br />
zur Schaffensstätte von .Zeiss-Opton". Hier wurden wir herzlich<br />
empfangen. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache und Schilderung<br />
über den Aufbau dieses Werkes führte man uns in kleineren<br />
Gruppen durch den Betrieb. Was wir hier zu sehen bekamen,<br />
übertraf alle unsere Erwartungen. Mit welcher Präzision<br />
man jedes einzelne Teil und das uns am meisten interessierende<br />
Brillenglas herstellt, war bewundernswert. In ·allen Räumen fiel<br />
uns die für diese Art von Arbeit bemerkenswerte Sauberkeit<br />
auf. Vieles, was uns bisher in seiner Herstellung noch nicht klar<br />
war, konnten wir hier im Werdegang verfolgen. Besonders<br />
interessant waren für uns die Prüfungsmethoden, die uns von<br />
der im allgemeinen unvorstellbaren Genauigkeit überzeugten.<br />
Um die Mittagszeit war die Besichtigung zu Ende und wir versammelten<br />
uns erneut im Ausstellungsraum. Hier wurden uns<br />
ein vollständiger Uberblick über das Fabrikationsprogramm und<br />
nähere Erläuterungen einzelner Instrumente gegeben.<br />
Im Anschluß daran wurden wir in liebenswürdiger Weise im<br />
Speiseraum der Fa. Zeiss-Opton bewirtet.<br />
Nur zu bald mußten wir Abschied nehmen, denn wir wollten<br />
ja am gleichen Tage Stuttgart bzw. Eßlingen erreichen. Mit<br />
herzlichem Händedruck verabschiedeten wir uns von den freundlichen<br />
Gastgebern, und unter den Klängen des Liedes .Muß i<br />
denn zum Städele hinaus" fuhren wir dem neuen Ziel entgegen.<br />
S tu t t g a r t , die schöne ehemalige Residenz der Könige von<br />
Württemberg, erreichten wir nach reibungsloser Fahrt am späten<br />
Nachmittag. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, vorbei an den<br />
Daimler-Benz-Werken in Stuttgart-Untertürkheim und an vielen<br />
feinmechanischen Fabriken, die ja in diesem Gebiet zahlreich<br />
vertreten sind, strebten wir Eßlingen zu, wo wir übernachteten.<br />
Am nächsten Tage besichtigten wir die Fa. M a r w i t z &<br />
H au s e r, Stuttgart. Auch hier wurden wir herzlich begrüßt.<br />
Nach einer Ansprache mit den notwendigen fachlichen Erläuterungen<br />
begaben wir uns gruppenweise in den Betrieb. Welch<br />
staunenswerte Dinge enthüllten sich unserem Auge! Uberrascht<br />
war~n wir von den in buntesten Farben gehaltenen Räumen<br />
und Maschinen. Auf unser Befragen erklärte man uns, daß dies<br />
aus psychologischen Gründen gemacht worden ist, um den Arbeitern<br />
mehr Freude an ihrer Tätigkeit zu geben. Uberall sah man<br />
dem Betrieb an, daß Aufbau und Fertigung bis ins letzte durchdacht<br />
waren.<br />
Bei jedem Arbeitsgang konnten wir eine weitgehendste Präzision<br />
erkennen -und wir kamen zu der Feststellung, daß eine<br />
gute Brille, bis sie ihrem Träger übergeben. werden kann, hunderte<br />
Hände passieren muß. Alle von uns gestellten Fragen<br />
wurden bere_itwillig beantwortet, und wir konnten nicht nur<br />
unser Wissen bereichern, sondern wir erhielten hierbei auch<br />
viele wertvolle Anregungen für unsere praktische Tätigkeit.<br />
Mittags wurden wir in der Kantine des Werkes bewirtet, und<br />
man trug somit auch hier für unser leibliches Wohl Sorge. Aber<br />
lange konnten wir uns nicht mehr aufhalten, da wir noch am<br />
gleichen Tage Frankfurt erreichen wollten. Mit fröhlichem Winken<br />
nahmen wir Abschied von dem gastlichen Hause „Marhaus• .<br />
Uber die Autobahn fuhren wir in flottem Tempo der letzten<br />
in unserem Plan vorgesehenen Werksbesichtigung entgegen. Es<br />
war die Firma B ö h I e r & Co., Frankfurt a. M. ·Hier fanden<br />
wir eine großartige, nach modernsten Gesichtspunkten erbaute<br />
Jugendherberge vor, die uns für eine Nacht Aufenthalt bot.<br />
Zeitig brachen wir am nächsten Morgen auf, um mit der Besichtigung<br />
der Fa. Böhler pünktlich beginnen zu können. Mit<br />
der gleichen Liebenswürdigkeit wie bei den anderen Werken<br />
zeigte man uns alles, was zur Brillenfabrikation erforderlich ist.<br />
Die Firma Böhler ließ es sich gleichfalls nicht nehmen, uns<br />
freundlicherweise zum Mittagessen einzuladen. Nach herzlichen<br />
Worten des Dankes verabschiedeten wir uns und starteten zur<br />
letzten Etappe unserer interessanten und außerordentlich lehrreichen<br />
Studienfahrt. Die Heimfahrt führte uns durch das herrliche<br />
Rheintal. An romantischen Burgen und sagenumwobenen<br />
Städtchen vorbei ging es in guter Fahrt den ehrwürdigen Vater<br />
Rhein entlang. Da mehrere der Fahrtteilnehmer den Mittelrhein<br />
in seiner eindrucksvollen Schönheit noch nie gesehen hatten,<br />
wurde die Heimfahrt zu einem unvergeßlichen Erlebnis.<br />
Müde, doch gesund an Leib und Geist, erreichten wir abends<br />
die alte Handelsstadt Köln. Damit hatte eine Reise ihr Ende<br />
gefunden, die ·uns viel gegeben hat, und wir danken an dieser<br />
Stelle noch einmal den Firmen für ilire Gastfreundschaft und<br />
für ihr Entgegenkommen, das sie uns erwiesen haben. Unser<br />
Dank gilt auch denen, die uns in verständnisvoller. Weise diese<br />
Studienfahrt ermöglichten.<br />
, Werner K u h 1 e n<br />
(Studierender an der Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln)<br />
Ein neuer Schulleiter der Meisterschule für das<br />
Augene11t1ker-Bandwerk „Hermann Pistor"<br />
Am 1. S e p t e m b e r 1 9 5 2 erhielt die Meisterschule mit<br />
Eröffnung eines neuen Studienganges auch ihren neuen Schulleiter,<br />
Herrn Dr.-Ing. Fis c h e r, Jena , der damit die Nachfolge<br />
für unseren allverehrten, vor einem Jahr verstorbenen<br />
Prof. Hermann Pistor antrat. Die Amtseinführung erfolgte durch<br />
den bisherigen kommissarischen Schulleiter, Herrn Ho 11 s t ein<br />
s e n. , der in seiner Eröffnungsrede u. a. sagte:<br />
· .,Herr Dr. Fischer! Ich begrüße Sie um so herzlicher in unserer<br />
Mitte als den neuen Direktor der Meisterschule, da ich<br />
das Vergnügen hatte, Sie in der amtlichen Funktion als Vorsitzender<br />
der Prüfungskommission des letzten Studienlehrganges<br />
kennen und schätzen zu lernen. Sie haben auf fachschulischem<br />
Gebiet bereits reichlich Erfahrungen sammeln können. Ich habe<br />
den Eindruck gewonnen, daß Sie mit großem, festem Vorsatz<br />
an Ihr gewiß nicht leichtes Werk gehen und daß Sie darin<br />
gewissermaßen eine Lebensaufgabe sehen, mit der Sie das Werk<br />
eines Hermann Pistor fortsetzen wollen. - Wenn ich Ihnen<br />
mein Amt, das ich kommissarisch ein knappes Jahr ausgeübt<br />
habe, in Ihre Hand lege, so dürfen Sie darauf vertrauen, daß<br />
ich Ihnen und der Anstalt auch weiterhin herzlich gern mit<br />
Rat und Tat zur Seite stehen werde. Ich bin auch überzeugt,<br />
daß alle Dozenten und Mitarbeiter der Schule vertrauensvoll<br />
und mit aller .Lust und Liebe zusammenwirken werden und daß<br />
auch unsere neue Hörerschaft Ihrer Schulleitung mit Vertrauen<br />
folgen wird."<br />
Wer die Geschichte der Meisterschule kennt und die Reihe<br />
der großen Vorkämpfer, zu denen u. a. Prof. Dr. Henker,<br />
Prof. Dr. v. Rohr und ihr letzter Direktor Prof. Dr. Pis t o r<br />
gehören, im Geist~ passieren läßt, wird die hohe Verpflichtung<br />
und Verantwortung ermessen können, die gerade diese Nachfolge<br />
in sich birgt und den neuen Schulleiter vor eine Aufgabe<br />
stellt, die das letzte fordern und abnötigen wird, um das große<br />
Erbe dieser hohen Reihe würdig fortsetzen zu können.
Seite 16 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Ja, es ist wahrlich das tiefe Glück einer Lebensaufgabe, die<br />
hier einem Manne beschert wird, der an Lebensjahren zufällig<br />
fast genau so alt ist wie der damals noch unbekannte Studienrat<br />
Dr. Hermann Pistor, als dieser die Schule übernahm, um sie<br />
im Laufe der J ahrzehnte zu unumstrittener Weltgeltung auszubauen.<br />
Beinahe ist man versucht, in dieser trivialen Zufälligkeit<br />
eine gute Vorbedeutung zu ahnen, wie sie sich so oft schon<br />
in der Duplizität der Ereignisse dokumentiert hat. Und sind es<br />
nicht auch gerade 35 Jahre her, seit die damalige Großherzoglich<br />
Sächsische Optiker-Schule in Jena gegründet wurde, aus der<br />
sich im Jahre 1927 die Fachhochschule für Optiker entwickelte?<br />
- Diese Gedanken gaben dem Tag das Denkwürdige und außerordentliche<br />
Gepräge, das durch die guten Wünsche, die der<br />
scheidende kommissarische Schulleiter, Herr H o 11 s t e in , und<br />
auch Herr Landesobermeister S e.e man n sowie Herr Obmann<br />
Hoch e, Jena, dem neuen Schulleiter in herzlichen Worten<br />
darbrachten, so sinnfällig zum Ausdruck kam. Doch lassen wir<br />
nun Herrn Schulleiter Dr.-Ing. Fischer ,selbst sprechen, der in<br />
seiner Antrittsrede u. a. ausführte:<br />
„Eine große Tradition liegt in dem Namen der Schule. So<br />
wollen wir alle, Sie als Schüler und wir als Ihre Lehrer, an<br />
dieser Tradition anknüpfen. Aber wir wollen und dürfen nicht<br />
starr an dem festhalten, was uns eine erfahrungsreiche Tradition<br />
übe11geben hat. Wir dürfen nicht nur das Gewordene sehen, sondern<br />
müssen stets die Entwicklung erkennen, daß sie ein Teil<br />
eines großen Ganzen ist, d. h. wir müssen sie im Rahmen unserer<br />
gesellschaftlichen Entwicklung sehen. - Wenn wir nun<br />
in der Deutschen Demokratischen Republik dazu übergehen, den<br />
S?.z!alis~~s a~fzubauen, so müssen wir auch unsere künftige<br />
Tat1gk.eit m diesem Rahmen betrachten. Aufbau des Sozialismus<br />
das heißt für uns: Verbesserung der Arbeit auf allen Gebieten'.<br />
Wir müssen und werden ständig an uns arbeiten, Sie als Schüler<br />
und wir als Lehrer. Wir werden ständig Kritik und Selbstkritik<br />
übtn und durch gegenseitige Aussprache und Einrichtung von<br />
Seminaren uns gegenseitig näherkommen, um die den jeweiligen<br />
Umständen angepaßte zweckmäßigste Lehr- und Lernmethode zu<br />
finden.<br />
Wir dürfen aber neben unserer fachlichen Ausbildung selbstverständlich<br />
die gesellschaftliche Weiterbildung nicht vernachlässigen.<br />
Aber wir wollen auch nach außen blicken und den<br />
Erfahrungsaustausch mit dem Ausland, vor allem mit den Volksdemokratien,<br />
pflegen. Im vergangenen Jahr ist, wie ich erfahren<br />
habe, bereits ein derartiger Schritt von den Schülerkollegien<br />
einer tschechoslowakischen Optikerschule bei uns unternommen<br />
worden.<br />
Wenn wir so arbeiten, dann können wir, so hoffe ich, alle<br />
das Berufsziel erreichen und werden alle dann den Menschen<br />
stellen, den die menschliche Gesellschaft von Ihnen heute verlangt.<br />
Damit zugleich aber werden wir vor allem dem Frieden<br />
dienen!"<br />
Diese Worte, bescheidenen Tones und doch eindringlich und<br />
aufrichtig gesprochen von einem Mann, der sich mutig einer<br />
so hohen Aufgabe stellt, lassen erwarten, daß die Berufung in<br />
dieses verpflichtende Amt gut und überlegt war und die Nachfolge<br />
Hermann Pistors in treuen Händen liegt.<br />
Besser sehen - besser aussehen in der Dekoration !<br />
Von H. Heine n , staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Bochum<br />
Das Schaufenster, das Gesicht des Geschäftes! Eine These,<br />
deren Wichtigkeit in der Optik im allgemeinen nirot genügend<br />
Beachtung findet. Gehört doch das Fenster zu den Hauptfaktoren,<br />
die für den Erfolg oder Mißerfolg des Geschäftes mit ausschlaggebend<br />
sind. Durch allgemeine Hebung des Dekorationsniveaus<br />
der Fenster de.s <strong>Augenoptiker</strong>s könnten wir erreichen, daß in<br />
der breiten Masse f;iie<br />
Brille als modische<br />
Angelegenheit schneller<br />
populär wird.<br />
Die Sonderbeilage<br />
dieser Fachzeitschrift<br />
„Soll und Haben" ist<br />
eine neue Erweiterung,<br />
die bei allen<br />
Kollegen stärkste Beachtung<br />
finden müßte.<br />
Ein weiterer Ausbau<br />
durch monatliches Erscheinen<br />
dieser Beilage<br />
muß im Interesse<br />
aller liegen. Dazu erforderlich<br />
wäre allerdings<br />
die Mitarbeit<br />
ideenreicher Kollegen.<br />
Es muß doch jedem<br />
. Kollegen gleich sein,<br />
wenn seine guten<br />
Ideen von anderen,<br />
die nicht gerade an<br />
seinem Platze wohnen,<br />
in mehr oder weniger<br />
genauer Form kopiert<br />
werden. Durch einige<br />
bisher veröffentlichte<br />
Dekorationen meines<br />
Fensters wollte ich mit<br />
dazu beitragen, dieses<br />
Ziel erreichen zu helfen. Bei meinen gelegentlichen Reisen<br />
interessierte ich mich immer besonders für die Kollegenfenster.<br />
Abgesehen von wenigen Ausnahmen muß ich feststellen, daß<br />
unser vorbildlicher und nicht besser zu findender Werbespruch<br />
,Besser sehen - besser aussehen" in den Dekorationen zu<br />
wenig zum Ausdruck kommt. <strong>Der</strong> Laie, der die Optikerfenster<br />
sieht, kommt nicht umhin anzunehmen, daß die Brille doch ein<br />
lästiges Ubel und nicht Kleidung ist. Es werden Brillen in mehr<br />
oder weniger symmetrischer Reihenfolge gezeigt. Es fehlt aber<br />
vorwiegend die besondere Herausstellung der Brille als modische<br />
Angelegenheit durch wirkungsvolle Blickfänge, in Verbindung<br />
mit unserem Werbetext. Es befremdete mich z.B. immer, wenn<br />
ich bei den Vertretern nach schönen Scllmuckbrillen fragte und<br />
oft die Antwort bekam, sie seien nicht darauf eingestellt, sie<br />
ließen sich im allgemeinen nicht gut verkaufen. <strong>Der</strong> Anteil der<br />
verkauften Schmuckbrillen und sonstiger modischer Fassungen<br />
ist in meinem Geschäft verhältnismäßig gut. Ich führe dieses<br />
zum großen Teil auf gute Herausstellung in der Dekoration<br />
zurück. Wenn man z.B. im Fenster nur 3 oder 4 Schmuckbrillen<br />
zeigt und diese nicht durch besondere Blickfänge unterstreicht,<br />
kann man nicht erwarten, daß das Publikum darauf aufmerksam<br />
wird. <strong>Der</strong> Einwand vieler Kollegen, die betont modischen Brillen<br />
ließen sich nur in<br />
Stuttgart, München<br />
usw. verkaufen, ist<br />
nicht stichhaltig. Eine<br />
Werbefirma liefert z.B.<br />
erstklassige Fotos brillentragender<br />
Damen<br />
und Herren. Wie wirkungslos<br />
sind . aber<br />
diese Bilder, wenn man<br />
sie nur so, wie sie geliefert<br />
werden, lieblos<br />
ins Fenster stellt, Eine<br />
elegante Umrahmung<br />
kann die Wirkung um<br />
<strong>10</strong>00/o erhöhen. Noch<br />
bes,ser, wenn man aus<br />
diesen Bildern einen<br />
Blickfang mit entsprechendem<br />
Text erstellt.<br />
In den Texten kann<br />
immer und immer wieder<br />
unser Werbespruch<br />
vorkommen. Die dekorative<br />
Betonung des<br />
.Besseraussehens•<br />
kann aber nur dadurch<br />
erreicht werden, daß<br />
die modischen Brillen<br />
in der Dekoration vorherrschend<br />
sind und<br />
für den Laien sichtbar<br />
wird, daß sich die Brille völlig von der traditionellen alten<br />
Form gelöst hat. Wir müssen erreichen, daß vor unseren Fenstern<br />
nicht nur die alte brillentragende Generation, sondern auch<br />
gleichermaßen die Jugend steht und unsere Fenster genau so<br />
betrachtet werden wie die der Modegeschäfte. Man soll nicht<br />
ängstlicll sein, M9delle einzukaufen und auszustellen, die wir<br />
im Augenblick selbst als verrückt bezeichnen; denn hat man sie<br />
einmal, werden sie auch verkauft. <strong>Der</strong> Erfolg der modischen<br />
Einstellung wird der sein, daß die Brillenträger, so wie wir es<br />
erstreben, nicht nur eine, sondern drei oder vier Brillen haben.<br />
Die von allen Kollegen anerkannten Erfolge der „Fördergemeinschaft"<br />
mit unserem immer wiederkehrenden Werbetext<br />
„Besser sehen - besser aussehen" können wir nicht besser<br />
unterstützen, als daß wir unsere Fenster vollkommen darauf<br />
einstellen.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg kommt uns dann allen zugute!
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Werbe-Beilage Nr. 4 • 25. Oktober <strong>1952</strong><br />
OLLu 11 'IIAREN<br />
Weihnachtswerbung auch in der Optik<br />
Vielfach herrscht In Kreisen der Optiker die Mal•<br />
nung, daß gerade In der Zelt vor Weihnachten eine<br />
besondere Dekoration In Ihren Schaufenstern nicht not·<br />
wendig sei. Sicher Ist die Brille allein kein allgemein<br />
üblicher Geschenkartikel ·_ aber zu dieser Zelt hat<br />
der Optiker die Möglichkelt, all seine anderen Artikel<br />
neben der Brllla In den Vordergrund zu rücken, und er<br />
kann dann, wenn er es richtig versteht, auch ein gutes<br />
Weihnachtsgeschäft machen.<br />
<strong>Der</strong> Optiker soll sich deshalb nicht grundsätzlich<br />
der um die ·Adventszelt herrschenden Tendenz dar<br />
Weihnachtsdekoration des Schaufensters verschließen.<br />
Er sollte sich vielmehr der übrigen Geschäftswelt an·<br />
passen, welche, die Mentalität unseres Publikums<br />
richtig erfassend, gerade zu Weihnachten eine uns an·<br />
sprechende Dekoration bringt.<br />
Sehr viele Geschenkartikel werden gerade durch<br />
die Vermittlung des Schaufensters gekauft. Aus·<br />
gedehnle Besichtigungs-Spaziergänge werden nämlich<br />
zu allen Tageszelten unternommen, und es würde wie<br />
eine kalte Dusche wirken, wenn unter der Vielfalt<br />
liebevoll gestalteter Weihnachtsschaufenster plötzlich<br />
ein nüchternes des Optikers Ins Auge fällt.<br />
Unsere Anpassungsfähigkeit In der Werbung zu den<br />
verschiedenen Jahreszelten sollte auch zu Welhnach·<br />
ten Ihren besonderen Ausdruck finden. Man behauptet,<br />
die Brille sei kein Weihnachtsgeschenk. Richtig -<br />
machen wir doch eines daraus und stellen wir die oft<br />
so dringend benötigte Ersatzbrille dabei In den Vor·<br />
dergrund und geben so dem Schenkenden die Mög·<br />
lichkelt, In Form eines wohlgestalteten Geschenk-Gut·<br />
schelnes dem Beschenkten den Wunsch nach einer Er·<br />
satzbrilla zu erfüllen. Welf wir gerade bei der Ersatz•<br />
brllle sind, Ist ein Vorkommnis aus Jüngster Zeit außer·<br />
ordanlilch aufschlußreich.<br />
Als dar Gewerkschaftsführer Wönnar Im bayerischen<br />
Rundfunk einen seiner allwöchentlichen Kommentare<br />
brachte, stellte dar Zuhörer lest, daß dieser Vortrag<br />
nicht In der sonst üblichen flüssigen Form gelesen<br />
wurde. Am Schluß der Sendung entschuldigte sich der<br />
Sprecher mit dem Hinweis, Herr Wönner habe seine<br />
Brllla vergessen, so daß Ihm das Ablesen seines<br />
Manuskriptes nahezu unmöglich wurde. Dieser Vorfall<br />
beweist doch, wie wenig Aufmerksamkeit auch Leute,<br />
von denen man den Besitz einer Reservebrllle voraus·<br />
setzt, dieser schenken. Jeder Brlllenträger freut sich<br />
bestimmt, wenn der Schenkende an Ihn dadurch denkt,<br />
daß er Ihm vorsorglich für Jede Situation seine volle<br />
Sehkraft mit einer Ersatzbrllle schenkt, es kommt<br />
immer nur auf das „Wie" an.<br />
Neben der Ersatzbrllle sind auch Barometer, Hygro·<br />
meter, Thermometer, Theater- und Ferngläser, Lupen,<br />
Reißzeuge, Mikroskope, Auto· und Sonnenschutzbrillen<br />
In der heutigen Zelt Geschenke, die noch lange an<br />
den Schenkenden erinnern. Um die Weihnachtszelt Ist<br />
also dem Optiker Gelegenheit gegeben, die ganze<br />
Fülle seines Lagers In einzelnen Stücken dem Publl·<br />
kum zu zeigen. Auch Im Weihnachtsfenster sollen wir<br />
uns bemühen, die Vielfalt der optischen Artlkal so nett<br />
aufzugliedern, daß sie auch den Kaufwunsch wecken.<br />
Wir können unmöglich unser Schaufenster mit tausend<br />
Dingen vollpfropfen und dem Beschauer dadurch die<br />
Uberslcht nehmen. Im Gegenteil, es müssen gerade<br />
die wertvollen Stücke Ins Auge lallen und hervor·<br />
gehoben werden. Das Schaufenster soll nicht Uber·<br />
laden sein und muß doch eine reichhaltige Auswahl<br />
zeigen.<br />
Wie gestalten wir nun dieses Weihnachtsfenster?<br />
<strong>Der</strong> Blickfang und das mit Ihm verbundene Wort als<br />
Leitmotiv müssen seinen weihnachtlichen Charakter<br />
unlerstrelchen, zum Beispiel mit dem Motto:<br />
.,Geschenke vom Augenopti ker etwas Besonderes".<br />
Im weiteren Verlauf der Uberlegungen zur Dekora·<br />
!Ion Ist es notwendig, sich Uber den Grundton klar zu<br />
werden. Es gibt elgenlllch nur zwei Möglichkeiten !Ur<br />
den Optiker. Entweder er wählt eine weiße fließende<br />
Seide, einen anderen Stoff In grüner Farbe oder<br />
beides kombiniert. Am besten wirkt natürlich Immer<br />
Weiß, da sich darauf die einzelnen Artikel am schön·<br />
sten abheben und sich darüber hinaus noch einzelne<br />
Tan nenzweige, Goldbänder und dergleichen einfügen<br />
lassen.<br />
In einem ansprechend dekorierten Schaufenster<br />
wäre zu beachten, die gezeigten Gegenstände In<br />
Gruppen nach Ihrer Zugehörigkeit zusa mmenzufassen<br />
und nicht kunterbunt durche inander oder linear aus·<br />
gerichtet, also etwa Lupen und Lesegläser zusammen<br />
mit Briefmarken, Alben oder Büchern als Blickfang;<br />
Barometer, Hygrometer und dergleichen gehört auch<br />
wieder zusammen; Theatergläser In den Mittelpunkt<br />
einer Gruppe, vfellelcht In Verbindung mit einer<br />
Schmuckbrille und Abendtasche.<br />
Anregungen dieser Art sind natürlich Immer von<br />
der Anzahl und Größe der verfügbaren Schaufenster<br />
abhängig, so daß sich Im Rahmen unseres Aufsatzes<br />
nur schwer konkrete Richtlinien aufstellen lassen. Es<br />
sollen vielmehr nur Anregungen gegeben werden, die<br />
mithelfen, die Weihnachtsdekoration anziehend zu gestalten<br />
und Kaufinteresse zu wecken.<br />
Die Mentalität des Deutschen bringt es mit sich,<br />
daß er gerade In den Wochen vor Weihnachten, In<br />
denen er sich ausschließlich mit dem Gedanken des<br />
Schenkens trägt, auch einen sehr offenen Geldbeutel<br />
hat. Wir müssen Ihn anregen, daß er auch In unseren<br />
Fenstern Dinge findet, die sich zum Schenken eignen.<br />
Diese mUssen aber schon vom Aufstellar her mit so<br />
viel welhnachlllche r Liebe gezeigt werden, daß sie<br />
zum Kaul anregen.<br />
In der Gruppierung unserer Gegenstände müssen<br />
wir so vorgehen, daß wir sowohl tUr den kleinen als<br />
auch für den gefüllten Geldbeutel den richtigen Artikel<br />
anbieten. Die vom Optiker IUr diese Zelt aufgewandte<br />
Mühe wird bestimmt nicht umsonst sein, denn das<br />
Publikum wird es dankbar begrüßen, wenn man Ihm<br />
auch auf diesem Sektor die MiSglichkelt gibt, wert·<br />
volle Geschenke zu machen. Es wäre falsch, die Uberlegungen<br />
zur Gestaltung eines optischen Weihnachts·<br />
lensters bis auf die letzten Tage aufzusch ieben. Das<br />
rechtzeitige Vertrautseln mit den aus einer solchen<br />
Dekoration entstehenden Problemen Ist notwendig, um<br />
wlrklich ein gutes und werbewirksames Schaufenster<br />
zu gestalten. Wenn Sie einen Dekoräteur dazu In An·<br />
spruch nehmen, dann setzen S le Ihn rechtzeitig von<br />
Ihren Wünschen In Kenntnis. Führen Sie Ihre Dekora·<br />
tlon selbst aus, dann bereiten Sie sich relchtzeltlg<br />
auf diese Arbeit vor. Uberlegen Sie, was Sie dazu<br />
benötigen und kauten Sie diese Dinge nicht Im letz•<br />
ten Moment. Welhnachlllche Fenster sollen mehr als<br />
alle anderen mit Liebe und Freude auf das bevorstehende<br />
Fest gestallet werden, denn sie strahlen<br />
dann Ihre eigene Freude auf den anderen aus, die<br />
Ihn oll dazu bewegen wird, bei Ihnen zu kauten.
Verkäufer oder Handlanger ?<br />
Eine Folge gesammelter Erkennt11is<br />
für die moder11e Verkaufspraxis<br />
Klinnert-Werbung, Rimsting (Obb.)<br />
1.<br />
Millionen von Menschen wären arbeitslos, wenn nicht die<br />
Ware, die von ihnen in Fabriken und Werkstätten hergestellt<br />
wird, durch tüchtige Verkäufer an den Konsumenten gebracht<br />
werden würde. So bleibt das wichtigste Glied im Wirtschaftsleben<br />
doch der gute yerkäufer.<br />
Verkaufen heißt nicht eine Ware aus dem Regal herausnehmen,<br />
sie über den Ladentisch reichen und den Preis nennen.<br />
Verkaufen ist eben nun einmal mehr, als lediglich Ha n d -<br />
1 an g e r dienst e zu leisten. Gerade heute, bei einer so<br />
großen Konkurrenz, wird sich mehr und mehr das Geschäft<br />
durchsetzen - sich die alten Kunden erhalten und neue gewinnen<br />
- welches die besten Verkäufer besitzt.<br />
Die Kunst des Verkaufens setzt nun allerdings einiges voraus.<br />
Es wäre keine Verkaufskunst, jemand zum Kauf eines<br />
Artikels zu überreden, den er im Augenblick gar nicht braucht.<br />
Das ist Uberredung, mit der man nicht Kunden gewinnt, sondern<br />
verliert. Die echte Kunst des Verkaufens ist, eine Ware<br />
vpm Standpunkt des Käufers aus zu sehen und von diesem<br />
Standpunkt dem Interessenten mit wahren Argumenten eine<br />
Ware vor Augen zu führen. Das belehrende und beratende<br />
Wort wird einen Verkauf eher überzeugend zuwege bringen.<br />
als der Wortschwall, der ja praktisch einer geistigen Vergewaltigung<br />
gleichkommt. Im Endeffekt sollte der gute Verkäufer<br />
einen überzeugten und restlos zufriedenen Kunden, aber<br />
keinen überredeten, augenblicklichen Geldbringer aus dem<br />
Geschäft gehen lassen. Etwas verkaufen können, ist letztlich<br />
eine Sache des Gefühls und der steten Betrachtung der Mentalität<br />
der Käuferschichten.<br />
Es sind also psychologische Voraussetzungen zum Verkauf<br />
erforderlich. Die Beschäftigung mit der menschlichen Natur ist<br />
unbedingt notwendig. In ihr werden Sie die größten Verschiedenheiten<br />
feststellen. Es gibt konstante menschliche Äußerungen,<br />
die Sie sich bei jedem Verkauf vor Augen halten sollten.<br />
Jeder Mensch wünscht, fühlt, fürchtet, glaubt, denkt, ahmt nach,<br />
besitzt gewisse Gewohnheiten, ist eigenartig. Diese menschliche<br />
Grundeigenschaften geben Ihnen als Verkäufer die Richtlinien<br />
für Ihr Verhalten gegenüber Ihren Mitmenschen, d. h. dem<br />
kaufenden Publikum.<br />
Ein untrüglicher Spiegel menschlichen Innenlebens ist das Gesjcht.<br />
Vertiefen Sie sich in dieses, betrachten Sie das Auge und<br />
seinen Ausdruck, und Sie werden darin schon eine Menge An-<br />
Schaufenster des Sp ezialgeschäftes Hei11e11-Brillen, Bochum<br />
haltspunkte für Ihr Verkaufsgespräch finden. Wenn Sie gut zu<br />
beobachten verstehen - und das müssen Sie, wenn Sie ein<br />
guter Verkäufer sein wollen - werden Sie darin bereits Zustimmung<br />
oder Ablehnung für Ihre Verkaufsargumente lesen<br />
können. Sie werden dann wissen, wie Sie einen Menschen einzuschätzen<br />
haben und für welche Art der Ware sich der<br />
einzelne interessiert.<br />
Diese Uberlegungen sollten Sie in dem Moment anstellen, in<br />
dem ein Kunde Ihr Geschäft betritt und seinen Kaufwunsch<br />
äußert.<br />
(Fortsetzung folgt)<br />
Die Weihnachtszeit rückt schnell näher, und so Ist es ratsam,<br />
sich frühzeitig mit der Weihnachtsdekoration zu befassen. Gerade<br />
für den Optiker Ist es nicht leicht, die richtige feslllche<br />
Stimmung Ins Fenster zu bringen. Aber auch wir wollen den<br />
Kunden gerade zu dieser Zelt richtig ansprechen und !Ur die<br />
wertvollen optischen Artikel Interessieren. Man könnte zum<br />
Beispiel, wie auf nebenstehendem Entwurf ersichtlich, ein Foto<br />
oder Plakat In Sternform verwenden. Hier wird bewu8t von der<br />
alljährlichen Wiederkehr des Weihnachtsmannes oder Engelchen<br />
abgewichen. - Ein stilistisch dargestellter Tannenzweig kann<br />
mit kleinen Löchern versehen sein, in die die Bügel der Brillen<br />
gesteckt werden. Auf diese Weise können Brillen von besonders<br />
schöner Form und Art gezeigt werden, so Ist auch gleich<br />
eine Verbindung zwischen Motiv und Ware hergestellt. Ein<br />
Schriftband soll den ganzen Blickfang durchlaufen, er kann so<br />
niemals übersehen werden. Die weihnachtliche Stimmung kann<br />
man durch kleine Sterne an der Rückwand erhöhen. Auch Kugeln<br />
können Verwendung finden, möglichst nur In den Farben Silber<br />
oder Gold.<br />
<strong>Der</strong> Blick des Beschauers soll im Schaufeßster nicht umherirren;<br />
aus diesem Grund sollte man die Ware bewußt voneinander<br />
trennen, wie die drei Gruppen es hier andeuten.<br />
(Entwurf und Text: Werbeatelier Kirschbaum,<br />
Düsseldorf, Friedrichstraße 91)
Ein Weg ~ur Vmsat~steigerung:<br />
Optiker und Photograph !<br />
Von Horst He i den reich , Kelheim /Donau<br />
Für das <strong>Augenoptiker</strong>-Fachgeschäft sind Fotoartikel zwar<br />
schon lange keine Fremdkörper mehr, vergleicht man aber einmal<br />
die Berufe des Optikers und des Fotografen, so kann man<br />
doch nicht umhin, festzustellen, daß - wenigstens in kleineren<br />
Orten, wo der Fotograf zugleich Fotohändler ist - das Verhältnis<br />
zwischen Optiker und Fotograf nicht immer ein gutes ist.<br />
Seit der Gewerbefreiheit hat der Fotohandel einen bedeutenden<br />
Aufschwung genommen, Kameras und Filme gibt es heute<br />
schon in Lebensmittel-, Andenken- und ähnlichen Geschäften<br />
und in Gaststätten und Kiosken. Obwohl der <strong>Augenoptiker</strong><br />
einer der wenigen Berufe ist, die den Fotohandel autorisiert<br />
und vor allem f a C:h I ich fundiert ausüben können, wird er<br />
doch von seilen der Fotografen oft als eine ein wenig unliebsame<br />
Konkurrenz angesehen. Das ist ganz besonders der Fall,<br />
wenn der Optiker eine eigene Abteilung für das Ausführen von<br />
Fotoarbeiten besitzt oder auch solche Arbeiten annimmt und<br />
durch eine Kopieranstalt ausführen läßt. Daß die Fotoabteilung<br />
während des Nachlassens des Brillengeschäftes im Sommer<br />
einen ganz hübschen Betrag abwirft, braucht ja nicht lange<br />
diskutiert zu werden.<br />
Nun hat die eigene Fotoabteilung des <strong>Augenoptiker</strong>s einige<br />
Vorzüge wie auch Nachteile, die durchaus nicht verkannt werden<br />
dürfen. Sie erfordert geeignete Räumlichkeiten, eine, wenn<br />
gute, nicht billige Einrichtung. Wenn das Geschäft umfangreich<br />
ist und ein oder mehrere Laboranten mit Arbeit versorgt sind,<br />
wird der -Ertrag die Methode rechtfertigen. In dieser Lage<br />
dürften aber nur wenige Optiker in Großstädten oder Fremdenverkehrsorten<br />
sein, der kleine Geschäftsmann wird anders<br />
arbeiten müssen, um das Fotogeschäft rentabel zu gestalten.<br />
<strong>Der</strong> auf der Fachschule ausgebildete <strong>Augenoptiker</strong> besitzt<br />
wohl die zur Ausführung von Fotoarbeiten erforderlichen Kenntnisse,<br />
wird aber die Kapazität eines modern eingerichteten<br />
Fotolabors kaum voll ausnutzen können. Die handwerkliche<br />
Seite der Fotografie erfordert ja wie die unseres Berufes eine<br />
mehrjährige gründliche Schulung, daß der weniger Geübte<br />
nicht immer in der Lage sein wird, seine Ergebnisse mit denen<br />
von Berufsfotografen zu vergleichen - was aber zur Erhaltung<br />
und Erweiterung des Kundenstammes unbedingt nötig ist. Vielleicht<br />
ist nun doch eine A r b e i t s g e m e i n s c h a f t zwischen<br />
einem Optiker und einem Fotografen keine so schlechte Idee?<br />
<strong>Der</strong> Gedanke wurde schon in die Tat umgesetzt. In dem Vergleichsfall<br />
übernahm ein bei einer Lokalzeitung tätiger Bildberichterstatter<br />
den Laboranteil. Ein geeigneter Raum konnte<br />
ihm als Dunkelkammer zur Verfügung gestellt werden. Die Einrichtung<br />
beschafften Optiker und Fotograf gemeinsam. Ein<br />
Schaukasten des Optikers diente dem Fotografen zum Ausstellen<br />
seiner von lokalen Ereignissen hergestellten Aufnahmen,<br />
der Vertrieb erfolgte im Geschäft. Es erwies sich, daß<br />
der Bildvertrieb ziemlich rege war. Bei'entsprechenden Vereinbarungen<br />
kann ein solches Geschäft mit beiderseitigem Vorteil<br />
betrieben werden.<br />
Falls der Fotograf ein eigenes Labor besitzt, kann er die<br />
Arbeiten dort ausführen - der Optiker braucht dann keine<br />
kostspielige Fotoeinrichtung. Ein Pressefotograf bei kleineren<br />
Zeitungen wird meist gern bereit sein, nicht zu umfangreiche<br />
Fotoarbeiten auf dieser Basis auszuführen. Die st(itig gewechselten<br />
Bilder lokaler Ereignisse halfen außerdem mit, die<br />
Passanten aufmerksam werden zu lassen, was einerseits dem<br />
Kameraverkauf des Optikers, andererseits auch der Beachtung<br />
seiner optischen Auslagen zugute kam.<br />
Wo schließlich die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit<br />
einem freien Fotografen nicht besteht, kann man sich auch mit<br />
einem Fotografengeschäft in Verbindung setzen. Ein solches<br />
wird in den meisten Fällen gern die Ausarbeitung von gesammelten<br />
Amateurarbeiten übernehmen, besonders wenn es<br />
selbst eine gegenüber dem Optiker etwas ungünstigere Geschäftslage<br />
besitzt. Die Arbeit des Optikers beschränkt sich<br />
dann auf das Annehmen der Arbeiten und den täglichen Transport<br />
zu seinem Mitarbeiter - die Fertigstellung der Arbeiten<br />
erfolgt also bedeutend schneller, als wenn man die Aufträge<br />
nach auswärts gibt. Bei etwaigen Reklamationen kann man<br />
so auch bedeutend leichter Abhilfe schaffen. Auch diese Form<br />
einer Zusammenarbeit hat sich in der Praxis bewährt: neben<br />
einem bestimmten Prozentsatz für die überwiesenen Arbeiten<br />
konnte der Optiker einen ganz schönen Zuwachs an Kamera<br />
Reparaturaufträgen für sich verbuchen, die der Fotograf sonst<br />
sicher durch eine Ka.merafabrik hätte erledigen lassen. Auch<br />
auf diesem Gebiet zeigte es sich wieder einmal, daß oft eine<br />
gute Zusammenarbeit bessere Früchte trägt als ein „Allesselbst-machen-wollen"<br />
um jeden Preis.<br />
Eine gute Geschäftsverbindung spricht für sich. Als ein<br />
Stammkunde des Optikers gerade einmal dringend einen nicht<br />
auf Lager befindlichen Fotoartikel benötigte, brauchte der<br />
Optiker nur nach dem Fotogeschäft zu schicken und erhielt den<br />
Artikel von dort sofort zum Nettopreis. Auch wenn das nicht<br />
der Fall sein sollte, vermeidet man doch auf diese Weise das<br />
Anschreiben einer Großhandlung und braucht sich keinen sonst<br />
treuen Kunden zu verärgern.<br />
Aber auch sonst trägt eine gute Zusammenarbeit ihre<br />
Früchte. Besonders in der letzten Zeit sind Fotoartikel in die<br />
unmöglichsten Geschäftsbranchen eingegangen. Das Publikum<br />
weiß es ja bald selbst nicht mehr: Kauft man einen Belichtungsmesser<br />
nun in einem Spezialgeschäft (so vorhanden) oder beim<br />
Fotografen, beim Foto-Optiker, Drogisten oder im Reiseandenkengeschäft?<br />
Alle diese Geschäftszweige machen Reklame für<br />
Foto - durch Inserate, Aushang oder Kinodiapositive. Eine gemeinschaftliche<br />
Werbung der fachlich Vorgebildeten, also der<br />
reinen Foto händler, Foto-Optiker und vielleicht noch Foto-Drogisten<br />
könnte dem Käufer aufzeigen, daß er - was fachliche<br />
Beratung und ähnliches angeht - ja schließlich seinen eigenen<br />
Vorteil wahrt, wenn er einschlägige Artikel in einem Fachgeschäft<br />
ersteht.<br />
Vielleicht können diese Zeilen manchem Optiker, der sich mit<br />
dem Gedanken einer ei~enen Fotoabteilung vertraut machen<br />
möchte, einen kleinen Hinweis auf die vielfältigen Möglichkeiten<br />
des Aufbaues und Systems einer solchen geben - und<br />
auch einige Möglichkeiten in Betracht ziehen helfen, die sonst<br />
vielleicht noch weniger beachtet worden sind. Dann haben sie<br />
ihren Zweck erreicht!<br />
Jagdfenster des Fachgeschäftes<br />
Brillen-Bergmann, Saarbrücken,<br />
Inhaber: Optikermeister Adalbert<br />
Kleer.<br />
Wirkung svo 11 e Schaufensterdekoration<br />
mit einigen ausgestopften<br />
Vögeln, Kocher mit Eiern,<br />
in einem Stück Schinken steckendes<br />
Jagdmesser. Erhöhte Wirkung<br />
in den Abendstunden durch die<br />
Beleuchtung des Zeltes.
Weiter werben . . . auch nach dem Verkauf<br />
Ganz allgemein ruht sich der <strong>Augenoptiker</strong><br />
zu früh auf seinen Verkaufslorbeeren<br />
aus. Wenn der Kunde mit seiner<br />
neuen arme auf der Nase aus unserem<br />
Geschäft verschwindet, dann bringen<br />
wir bestenfalls ein „Beehren Sie uns bald<br />
wieder" heraus und öffnen ihm noch -<br />
wenn es hoch kommt - die Tür. Dann<br />
ober überlassen wir ihn in der Regel der<br />
Welt, die außerhalb unseres Geschäftes<br />
existiert und die mit allen werblichen<br />
Verkaufs- und Verführungskünsten bemüht<br />
ist, uns den Kunden zu entfremden<br />
und uns seine Kaufkraft für ihre verlockenden<br />
Angebote zu entziehen. Gewiß,<br />
optische Meisterleistungen und ein<br />
mit Uberzeugungskraft und Charme geführtes<br />
Verkaufsgespräch sind unentbehrliche<br />
Voraussetzung, einen neuen Käufer<br />
als Stammkunden zu gewinnen. Aber,<br />
schauen wir uns doch um, auch anderswo<br />
arbeitet man gut und weiß überzeugende<br />
Argumente geschickt vorzutragen. Wo<br />
aber liegt der Fall vor, daß ein <strong>Augenoptiker</strong><br />
die Kundenerfahrung vieler Handelsgruppen<br />
anderer Branchen in seine<br />
eigene Verkaufspraxis übersetzt, wo also<br />
der Käufer auch nach seinem Kauf umworben<br />
wird?<br />
<strong>Der</strong> N a c h f a ß b r i e f ist bei vielen<br />
Unternehmen, beispielsweise im Fotoversandgeschäft,<br />
eine 'Selbstverständlichkeit,<br />
er ist es aber beim <strong>Augenoptiker</strong> keineswegs.<br />
Gerade aber darum, weil der<br />
Nachfaßbrief eines <strong>Augenoptiker</strong>s eine<br />
Besonderheit darstellt, wird er vom Käufer<br />
besonders beachtet und wird, wenn<br />
er packend und überzeugend geschrieben<br />
ist, bestimmt dazu führen, daß der<br />
Kunde gerne wieder unser Geschäft betritt.<br />
Nehmen wir als Beispiel an, wir hätten<br />
einem jungen Kaufmann eine Brille angefertigt<br />
und verkauft. Vielleicht war es<br />
d ie erste, die er trägt. Dieser junge Mann<br />
ist dabei, sich „seine Welt" zu schaffen -<br />
dazu braucht er nicht nur in bestimmter<br />
Zeitfolge ständig neue Gläser und Fassungen,<br />
nicht nur unser Können für die<br />
zwangsläufigen Brillenreparaturen, er<br />
braucht auch - je nach Temperament und<br />
Veranlagung-Sonnenschutzbrille, Mikroskope,<br />
Lupen, Feldstecher, Theatergläser<br />
und Fotogeräte mit sämtlichem Zubehör.<br />
Von Werbeberater D i et e r Ge r I a c h<br />
Es lohnt darum, diesem jungen Mann jedes<br />
Jahr einmal ganz persönlich zu schreiben,<br />
beispielsweise zur Erinnerung an<br />
den Verkaufstag der Brille einen „Geburtstagsbrief".<br />
Bestimmt wird sich der junge Mann<br />
freuen, daß der Verkäufer seiner Brille<br />
sich noch nach Jahr und Tag wieder um<br />
ihn bemüht und sich in eine angenehme<br />
Erinnerung zu bringen trachtet. Dadurch<br />
erhalten wir uns nicht nur unsere Dauerkunden,<br />
sondern erreichen aucn als erstes<br />
handgreifliches Ergebnis Neukäufe. Ein<br />
solcher „Geburtstagsbrief" könnte etwa<br />
so aussehen:<br />
„Lieber, verehrter Herr Kluge I<br />
Heute habe idi wieder an Sie gedadit. Denn Ihre<br />
Brille hat Geburtstag und dazu muß ich Ihnen,<br />
als echterOptikermeister,gratulieren. Denn sicherlich<br />
hat Ihnen Ihre Brille in den zwei Jahren, in<br />
denen Sie sie jetzt schan besitzen, treue Dienste<br />
geleistet. Sie hat I hnen geholfen, besser zu sehen<br />
und die ehkraft Ihrer Augen zu schonen und zu<br />
erhalten - sie ist Ihnen als echte. Freundin unentbehrlich<br />
geworden.. Cute Brillen aus gutem<br />
Hause haben nun einmal diFse Eigenschaften.<br />
Ubrigens, für den Fall, daß Sie neuen „Freundinnen"<br />
nicht abgeneigt sind, sende ich Ihnen beigefügt<br />
den Prospekt„ <strong>Der</strong> Farbhauch ZG rter Rosen".<br />
Ich habe den Wunsch, über seinen Inhalt einmal<br />
mit Ihnen zu plaudern, um Ihre Ansicht über diese<br />
optisd1e Neuheit zu erf ahren. Als Entgelt für Ihre<br />
liebenswürdige Erf üllung meines Wunsches, würde<br />
ich Ihnen gern einmal die „Geburtsstätte" Ihrer<br />
ersten Brille mit all ihren zauberhaften Geheimnissen<br />
zeigen. Sie werden ja sehen, wie interessant<br />
das ist. Bis zu Ihrem baldigen Besuch also - und<br />
freundliche Grr~/?e<br />
IHR <strong>Augenoptiker</strong> WilL_,v Schulz".<br />
Dem werblichen Reiz dieses Briefes<br />
wird sich sicherlich niemand entziehen<br />
können. <strong>Der</strong> Prospekt „<strong>Der</strong> Farbhauch zarter<br />
Rosen" wird übrigens von der Firma<br />
Emil Busch AG., Göttingen, kostenlos zur<br />
Verfügung gestellt. <strong>Der</strong> Brief selbst kann<br />
jederzeit in der vorliegenden oder in abgeänderter<br />
Form von unseren Lesern verwendet<br />
werden. Er schafft zweifellos im<br />
Unterbewußtsein unserer Kunden eine<br />
Verbundenheit zu unserem Geschäft. Denn<br />
die schlechteste Reaktion beim Briefempfänger<br />
wäre immerhin noch der Gedanke:<br />
Donnerwetter, der Schulz ist aber<br />
ganz schön auf Draht!<br />
" Cf}.eJt ~<br />
Charakteristika<br />
9
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 21<br />
Doppeljubiläum in Krefeld<br />
85 Jahre F. Hillenhagen<br />
In Krefeld feiert die Fa. Optiker Hillenhagen<br />
Nachf., Peter Holz, Anfang November<br />
ein Doppeljubiläum. Vor 85 Jahren,<br />
im Herbst 1867, übernahm der Mechanikus<br />
und Optikus F. Hillenhagen, der an diesem<br />
Tage der Firma seinen Namen gab,<br />
die mechanisdle Werkstatt des verstorbenen<br />
Herr G. Nievejahn, wie damals in<br />
dem .Crefelder Anzeiger" -zu lesen war.<br />
F. Hillenhagen war ein Fachmann, der es<br />
verstand, sich in seiner Heimatstadt einen<br />
guten Kundenkreis zu sichern. Das Vertrauen,<br />
um das er bei der Gesdläftseröffnung<br />
gebeten hatte, wurde ihm in reichem<br />
Maße zuteil, so daß die Firma iin Laufe<br />
der· nächsten Jahrzehnte sich einen angesehenen<br />
Namen erwarb.<br />
Im November 1927 trat ein bedeutungsvoller<br />
Wechsel ein. Aus Westfalen kamen<br />
zwei tüchtige und unternehmungslustige<br />
Fachleute nadl Krefeld, hatten sidl genau<br />
in der Stadt umgesehen und. die Firma<br />
Hillenhagen erworben, die inzwisdlen zur<br />
Rheinstraße verlegt wurde. Sie brachten<br />
frisdles Blut in das Unternehmen. Weitblickend<br />
ließen sie den alteingeführten<br />
Namen, unter dem die Firma bekannt war,<br />
bestehen und firmierten ab 1. November<br />
1927 Fa. F. Hillenhagen Nachf., Inhaber<br />
Holz und Etterich. Das Geschäft nahm bald<br />
einen weiteren Aufsdlwung. ..Br i 11 e<br />
t r a g e n - H i 11 e n h a g e n • war das<br />
Motto, das sidl am Niederrhein sdlneB<br />
einprägte und sehr zur Popularität des .<br />
Unternehmens beitrug. Im Jahre 1933<br />
schied Herr Etterich als Teilhaber aus und<br />
25 Jahre Inhaber Peter Holz<br />
machte sidl in Rheinhausen am Niederrhein<br />
selbstän~ig. J!ine echte Freundschaft<br />
verband aber auch weiterhin die beiden<br />
Männer, die das Unternehmen in Krefeld<br />
begannen; eine Freundschaft, die sich auch<br />
nadl dem Tod des Herrn Peter Holz bewährte.<br />
Auch der Fa. Hillenhagen schlug der<br />
'Krieg schwere Wunden. Im Jahre 1943<br />
wurde das Gesdläftshaus völlig zerstört<br />
und bis 1949 das Ausweichquartier auf<br />
dem Ostwall aufgeschlagen. Bei der Initiative<br />
und dem Unternehmungsgeist des<br />
Herrn Holz nahm es nidit wunder, daß<br />
er sofort nadl der Währungsreform an<br />
den Aufbau ging. An der alten Stelle in<br />
der Rheinstraße entstand ein neues Haus,<br />
das in seiner Zweckmäßigkeit und Klarheit<br />
den Anforderungen eines modern eingeridifeten<br />
Verkaufsgeschäftes und einer<br />
vollkommenen Werkstatt entsprach.<br />
Leider erlitt die Firma im Februar <strong>1952</strong><br />
einen schweren Verlust. <strong>Der</strong> Inhaber, Peter<br />
Holz, ein Mann, der in hohem Ansehen<br />
bei der Bürgerschaft stand, viele Ehrenämter<br />
im beruflichen Leben und in der<br />
Gesellschaft inne hatte, wurde unerwartet<br />
aus seiner Arbeit gerissen. Sein Tod in<br />
der Blüte der Jahre rief Trauer bei allen,<br />
die ihn kannten, hervor. Die Leitung übernahm<br />
an seiner Stelle seine Gattin, Frau<br />
Grete Holz, die ihrem Gatten bereits viele<br />
Jahre hindurch in seiner beruflichen Arbeit<br />
zur Seite gestanden hatte.<br />
Glücklidierweise kann sie sidi auf einen<br />
bewährten Stamm von tüchtigen Mitarbeitern<br />
verlassen. Herr Etteridi, der heute als<br />
Freund und treuer Berater Frau Grete<br />
Holz zur Seite steht, überwacht audi die<br />
Ausbildung des heranwachsenden Sohnes<br />
Manfred, damit er ein würdiger Nadifolger<br />
seines Vaters wird.<br />
Das Doppeljubiläum, nämlidi 85jähriges<br />
Bestehen der Firma und 25 Jahre Inhaberschaft<br />
der Familie Holz, wird nun mit<br />
innigem Gedenken an den verstorbenen<br />
Firmeninhaber und dem festen Willen begangen,<br />
in seinem Geist das Unternehmen<br />
weiterzuführen.<br />
,,Die Grundlagen der Brillenanpassung"<br />
betitelt sich das neueste Fach I eh r buch für den modernen und fortschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong>, dessen<br />
Autor<br />
Herr Peter Abel, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Berlin<br />
ist, der im In- und Ausland als erfolgreicher Vorkämpfer für die Optometrie, selbst seit einer Reihe von<br />
Jahren Optometrist, bestens bekannt ist.<br />
Genaueste Brillenanpassung - ein Hauptarbeitsgebiet der vielfältigen Tätigkeit des <strong>Augenoptiker</strong>s, hat<br />
gerade in den letzten Jahren auf Grund neuerer wichtiger Erkenntnisse an Bedeutung gewonnen.<br />
<strong>Der</strong> Verfasser ist es auch gewesen, der 1934 - zu Beginn seiner Tätigkeit an der „Schule für Optik und<br />
Fototechnik" in Berlin - · die von Prof. Dr. Henker und Dr. W e i s s nach der optisch-physikalischen Seite<br />
in dem Fach „Brillenanpassung" geleisteten g ründlichen Vorarbeiten vervollständigte und vor allem nach<br />
der praktischen Seite hin erforschte. Hierbei kamen Herrn Ab e I seine in langjähriger Praxis als selbständiger<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister erworbenen Erkenntnisse besonders zu statten. Es war eine große Aufgabe,<br />
dieses Fachgebiet zu erforschen und aufzubauen, damit es neben den rein wissenschaftlichen<br />
Fächern wirklich bestehen konnte. Hierzu gehörte als Grundstudium die Anatomie des Kopfes und des Gesichtes.<br />
Im 2. Abschnitt der fortschreitenden Arbeiten war es notwendig, sich mit der Anthropologie, mit<br />
der Proportionslehre und mit allgemeiner sowie spezieller Ästhetik zu befassen. Auch durfte für die ästhetische<br />
Wirkung der Brille das Studium der Farb- und Kontrast-Lehre sowie des menschlichen und manuellen<br />
Feingefühls nicht außer acht bleiben. Schließlich erschien es dem „Pionier der Brillenanpassung nach<br />
neuesten Forschungen" angebracht, einmal ganz unabhängig von allen Konstruktions- und Fabrikationseinflüssen<br />
rein sachlich die Wirkung der auf dem Markt befindlichen Brillen und ihre Einzelteile zu untersuchen.<br />
Das Ab e 1 's c h e Fachlehrbuch „Die Grund I a gen der Br i 11 e n anpass u n g",<br />
auf Kunstdruckpapier gedruckt, rriit vielen Tabellen und sehr reichhaltigem, teils farbigem Bildmaterial<br />
und Vorlagen für praktische Ubungen erscheint Anfang Dezember <strong>1952</strong>, also rechtzeitig vor Weihnachten,<br />
in meinem Verlag.<br />
Es handelt sich um ein Standardwerk im wahrsten Sinne des Wortes, das auf die angedeuteten Arbeitsgänge<br />
in voller Breite eingeht und a 11 e Erkenntnisse systematisch vom Beginn der Studien im<br />
Jahre 1934 bis zur Jetztzeit in übersichtlich gegliederten Abschnitten erforscht. Darum gehört es in die Hand<br />
eines · jeden <strong>Augenoptiker</strong>s, ganz gleich, ob Meister, Geselle oder Lehrling, und nicht zuletzt erleichtert es<br />
als Lehrbuch für den Fachunterricht dem Ausbilder seine Arbeit für unseren Berufsstand.<br />
Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan des Menschen, der <strong>Augenoptiker</strong> als formPoll.endeter Gestalter der<br />
. richtigen Brille sein Helfer in allen Lebenslagen !<br />
Bitte beachten Sie die Anzeige über das Fachbuch in der November-Ausgabe.<br />
Verlag Willy Schricke l.
Seite 22 ~ Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />
Präsident : <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />
Geschäftsführer : Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Fernruf 2 24 lU (nach Geschäftssschllfß 4 25 55).<br />
G·e s c h ä f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Worringer Straße 51 (Straßenbahnlinien 8, 9, 15 und 18 ab Hauptbahnhof).<br />
Zuschriften und Rückfragen erbitten wir stets an die Gesdiäftsstelle, um Verzögerungen-'in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für Mittel- und Unterfranken<br />
Am 2 1. J u 1 i 1 9 5 2 fand in Würzburg die Jahresinnungstagung<br />
statt.<br />
Tagesordnung:<br />
1. Rechenschaftsbericht über das vergangene Geschäftsjahr.<br />
2. Kassenbericht und Haushaltplan für das neue Geschäftsjahr<br />
durch den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nürnberg,<br />
Herrn Hofmann.<br />
3. Entlastung.<br />
4. Neuwahlen des Obermeisters, Stellvertreters, der Ausschüsse,.<br />
der Bezirksmeister, des Lehrlingswartes, der Prüfungsausschüsse<br />
und der Delegierten.<br />
5. Fragen zur Preiskalkulation des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks.<br />
6. Krankenkassen•Fragen, neue Preise und Abkommen.<br />
7. Bericht über neue Löhne, Gehilfen- und Lehrlingsfragen.<br />
8. Bericht über den neuen Zentralverband.<br />
9. Anträge und allgemeine Aussprache.<br />
Zu Beginn begrüßte der Bezirksmeister für Unterfranken, Herr<br />
Schi b o r r, die anwesenden Kollegen mit launigen Worten.<br />
Obermeister P es c h k e begrüßte kurz den Landesinnungsvorsitzenden,<br />
Herrn H e r d e r , M ü n c h e n , die anwesenden<br />
Kqlleginnen und Kollegen und dankte vor allem Herrn Schiborr<br />
und den Würzburger Kollegen für den freundlichen Empfang<br />
und die Gastfreundschaft, die sie anläßlich der Tagung zeigten,<br />
und ging gleich zu Punkt 1 der Tagesordnung über. Er legte<br />
einen kurzen Rechenschaftsbericht<br />
über das · vergangene Geschäftsjahr<br />
ab, dankte bei dieser Gelegenheit all den Herren<br />
der Ausschüsse für ihre geleistete Arbeit. Durch den Geschäftsführer<br />
der Kreishandwerkerschaft, Herrn H o f m a n n , N ü r n -<br />
b er g , wurde der Kassenbericht und Haushaltplan für das neue<br />
'Geschäftsjahr vorgetragen. Dem Bericht lag eine Mitgliederzahl<br />
von 92 zugrunde, 73 hauptberufliche und 19 nebenberufliche.<br />
<strong>Der</strong> Haushaltplan für das neue Geschäftsjahr wurde von der<br />
Versammlung ohne Einspruch angenommen.<br />
Neuwahlen<br />
Kollege Horn aus Würz b ur rj nahm die ;Leitung der Wahl<br />
in die Hand und bat die Versammlung, Vorschläge für die Neuwahl<br />
des Obermeisters einzubringen.<br />
Es wurde Herr P e s c h k e , N ü r n b e r g , einstimmig wieder<br />
als Obermeister für die nächsten zwei Jahre gewählt. Dieser<br />
nahm das Amt erneut wieder an.<br />
Es wurden dann folgende Herren gewählt:<br />
St e 11 v. 0 b er meister: Otto Hartwig, Ansbach.<br />
Innungs au s s c h u ß : Hartwig, Ansbach; Eic:hinger, Fürth;<br />
· Morlock, Nürnberg; Kleinau, Nürnberg; Dr. Richter, Nürnberg;<br />
Lenk, Nürnberg; Kaiser, Nürnberg; Rummel, Nürnberg.<br />
Delegierte nach München : Schiborr, Würzbur!J'; Horn,<br />
Würzburg; Hartwig, Ansbach; Morlock, Nürnberg.<br />
E r s atz l e u t e (Dele!j'ierte) : Lenk, Dr. Richter, Kleinau,<br />
Eichinger.<br />
B e z i r k s m e i s t e r : An s b a c h : Hartwig; F ü r t h : Eichinger;<br />
Unterfranken : Schiborr; Schweinfurt : Voigt;<br />
A s c h a f f e n b u r g : Obermeyer.<br />
S c h r i f t führe r : Rummel, Nürnberg.<br />
Lehr l i n g s wart für Mi t tel franken : Morlock, Nürnberg.<br />
.<br />
Lehrling swa r t für Unterfranken: Horn, Würzburg.<br />
Nach der Wahl ·ging man zu den wichtigsten Punkten der<br />
Tagesordnung über: Punkt 5 und 6. Herr Herd er, Münc:hen,<br />
nahm zu den darauffolgenden Punkten der Tagesordnung wiederholt<br />
das Wort, und in regem Gedankenaustausch beteiligten sich<br />
alle Kollegen an den Problemen, die unseren Berufsstand beschäftigen.<br />
Nach Erledigung der rl;lichhaltigen Tagesordnung und reger<br />
Debatte wurde nach 18 Uhr die Jahresinnungsversammlung geschlossen,<br />
die einen sehr harmonisc:hen und kollegialen Verlauf<br />
genommen hatte.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez. Arnsberg,<br />
Sitz Dortmund<br />
In Berichtigung früherer Angaben teilen wir mit, daß <strong>Augenoptiker</strong><br />
Heinrich B o c k (nic:ht Be·ck) nach seiner vor einigen<br />
Mov.aten erfolgten Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft seinen<br />
Betrieb inzwischen wieder eröffnete. Das Geschäft befindet sich<br />
in Let m a t h e , Hagen er Straße 55.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung lür den Bezirk Düsseldorf<br />
Nachruf!<br />
Nach längerer schwerer Krankheit schied der <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
Otto Struwe<br />
mit erst 46 Jahren .i:us unserer Gemeinschaft. Ein Mann in den<br />
besten Jahren und trotzdem schon als „Senior" von den nichtselbständigen<br />
<strong>Augenoptiker</strong>n anerkannt, betrachtete er es als<br />
seine Lebensaufgabe, dem Nachwuc:hs auf Grund seines Könnens<br />
und seiner Erfahrungen seine Kenntnisse zu vermitteln. <strong>Der</strong> Verstorbene<br />
ging aus der Sc:hule C. Overhage hervor, wo er 1920<br />
als Lehrling begann und bis zu seiner Einberufung zum Militär<br />
1941 als Verkäufer tätig war. Nach seiner Entlassung aus der<br />
Kriegsgefangensdlaft trat er im Mai 1946 bei der Firma Brillen<br />
Kaiser als 1. Verkäufer und Refraktionist ein. Er bekleidete<br />
diesen Posten bis zum 31. Januar 1950. Von hier aus ging Herr<br />
Struwe zur Firma .Contacta", Spezialinstitut für unsichtbare<br />
Augengläser, über, um seine auf diesem Gebiet erworbenep<br />
Kenntnisse zu vertiefen.<br />
Die <strong>Augenoptiker</strong>-Innung Düsseldorf dankt diesem Kollegen<br />
für die unserem Berufsstand durdl seine vorbildliche Arbeit<br />
bewiesene Treue und ist sic:her, daß sein Name allen unvergeßlich<br />
bleiben wird.<br />
Erwin B r i n k , Obermeister<br />
AUS DEM HANDWERK<br />
Geschäftseröffnung<br />
Düsseldorf: Am 15, September <strong>1952</strong> eröffnete ·der <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz<br />
Roth, Aadlener Straße 1, ein optische'\ Fachgeschäft.<br />
Jubiläen<br />
Bensberg: Ihr 75Jlibriges Geschäftsjubiläum beging am 19, Oktober <strong>1952</strong> die<br />
Firma <strong>Augenoptiker</strong>meister Gustav Wldlert.<br />
Berlln-Steglltz: Herr Alfons Bury, Inhaber des bekannten Spezialgeschäftes<br />
,Bury-Optik-Feinmechanik", Sdllo6slra6e, konnte auf eine 25jährige Tätig•<br />
keit als staatlich geprüfter <strong>Augenoptiker</strong> und Optikermeister zurückblicken.<br />
<strong>Der</strong> Scbwerpunkt seines Geschäftes liegt neben der Augenoptik vor allem<br />
auf dem Gebiet aller optischen Instrumente, darunter auch Feinmeßgeräte,<br />
Feinwerkzeuge und technischer Zeichenbedarf. Herr Bury konnte sich bei<br />
Gründung seiner Firma auf langjährige Erfahrungen als ehemaliger Fadllehrer<br />
der ,Deutsdlen Schule für Optik und Fototedlnik" sowie als Werks<br />
Berufsscbulleiter stützen.<br />
Ellen/Holland: Am 1. Oktober <strong>1952</strong> feierte die Firma Wilhelm Vogel & Sohn Ihr<br />
50jähriges Gesdlältsjubiläum, <strong>Der</strong> Betrieb wurde am 1. Oktober 1902 von<br />
dem Senior, der ein geborener Emmerldler ist, in Ellen gegründet. Als gel,irnter<br />
Uhrmacber entdeckte er scbon frühzeitig .seine Begabung für da•<br />
Optiker-Handwerk und konnte seine Kenntnisse in verscbiedenen Stellungen,<br />
u. a, in Hamburg und Duisburg, so vervollkommnen, daß der Jubllar weit<br />
über die Grenzen seiner engeren Heimat in seinem Beruf b~kannt und beliebt<br />
Ist. Er erfreut sich auch In Kollegenkreisen allgemeiner Wertschätzung.<br />
Nach etwa 30jähriger Mitarbeit trat im Jahre 1949 sein Sohn als Mitinhaber<br />
in die Firma ein, die seitdem Wilhelm Vogel & Sohn firmiert. Audi<br />
er widmete seine Arbeitskraft vor allem der optischen Abteilung, so daß<br />
~ie weiter ausgebaut werden konnte.<br />
tn Emmeridl-Hütaium wird eine bescheidene Zweigstel!e unterhalten.<br />
Genua/Italien: Die Firma ,Ocularlum•, von Diplom.Optiker Fritz Rathsdllller im<br />
Jahre 1927 gegründet, feiert Jetzt .ihr 25jähriges Bestehen. Nachdem sie im<br />
Jahre 1944 durch Kriegseinwirkung erheblichen Schaden nahm, erstand sie<br />
1945 in der Via Roma, einer d.er schönsten Straßen von Genua, im neuen<br />
Gewand. Rathschüler war nach dem Weltkrieg 1914/18 der erste deutsdle<br />
<strong>Augenoptiker</strong>, der 1923 nach Italien kam und sieb trotz erheblicber Schwierigkeiten<br />
auf Grund seiner guten Fachkenntnisse durchsetzen konnte. Unterstrichen<br />
wird die Wertschätzung der Firma ,Ocularium• während des .Internationalen<br />
Werbe-Kongresses• vom 5. bis II. Mai <strong>1952</strong> ,in Genua durch Verleihung<br />
des Großen ersten Preises und eines Silberpokals des Präfekten von<br />
Genua. In dieser Ausstellung wurde die heutige moderne Augenoptik einer<br />
Sammlung alter Brlllen gegenübergestellt.<br />
Hannover: Am 23. Oktober <strong>1952</strong> begeht Herr Diplom-Optiker Paul Beiersdorf,<br />
Bahnhofstraße 5, seinen <strong>10</strong>, Geburtstag. Seit mehr als 30 Jahren Ist er inner•<br />
halb des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks ehrenamtlich tätig, Bis vor etwa 2 Jah•<br />
ren war er u. a. Obermeister der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover, während<br />
er zur Zeit in unserer Organisation trotz seines hohen Alters den Posten<br />
eines Landesinnungsmeisters für Niedersachsen inne hat. Hervorragende<br />
Verdienste erwarb sich aber Herr Beiersdorf auf seinem Posten als Mitbegründer<br />
und Vorsitzender des früheren ,Hauptinnungsverbandes für das<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk in der britisdlen Zone•, Sitz Hannover, der vor<br />
ungefähr 11/, Jahren in den ,Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> für das Bundesgebiet<br />
und West-Berlin" überging. An seiner Gestaltung hat Herr Belers•<br />
dorf nach besten Kräften mitgewirkt und er nimmt im ZVA nadl wie vor die<br />
Interessen des Landesinnungsverbandes Niedersachsen als Vor~tandsmit•<br />
glied wahr. Er fehlt auf keiner Sitzung, wahr!icb ein großes Opfer für unse•<br />
ren Berufsstand in seinem Alter. Deshalb sprechen wir dem Jubilar aucb an<br />
dieser Stelle unsere besten Glückwünsche für ferneres persönliches Wohlergehen<br />
aus, damit er auch seinem geliebten <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk nocb<br />
recbt lange mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.<br />
Lenger!dl l. W .: Aug,mopt.iker Frledr!dl Allevogt wurde am 26. August <strong>1952</strong><br />
80 Jahre alt und fei.erte am 2. September <strong>1952</strong> sein 50Jähriges Geschäftsjubiläum.<br />
Verlag und Schriftleitung sprechen illre Glü
<strong>Der</strong> Aug,enoptiker, Düsseldorf<br />
Eigene Mitteilungen des ZVA<br />
In Beantwortung der vielen an uns gerichteten Anfragen teilen<br />
wir auch an dieser Stelle mit, daß die neuen Anschriften -<br />
V e r z e i c h n i s s e für alle I n n u n g s - Mitglieder im Bundesgebiet<br />
und West-Berlin fertiggestellt sind.<br />
Interessenten, die ihren Bedarf an die Geschäftsstelle des<br />
.Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>".- Düsseldorf, Worringer<br />
Straße 57, nicht bereits aufg~geben haben, bitten wir ,- bei<br />
gleichzeitiger Einsendung des Unkostenanteils von 1 8 ,- DM<br />
über Postscheckkonto Essen 671 25 - dies baldmöglichst zu tun'.<br />
Schon früher berichteten wir davon, daß die „Fördergeme_inschaft",<br />
in der bekanntlich das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk, die<br />
optische Industrie und der Fachgroßhandel zusammengeschlossen<br />
sind, einen Aufklärungsfilm .<strong>Der</strong> Schutzengel• herstellen ließ,<br />
der. mit dem Spielfilm .<strong>Der</strong> Mann in der Wanne• gekoppelt ist<br />
und in fast allen Städten d!!r Bundesrepublik ab 1. Oktober <strong>1952</strong><br />
Nr; <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> ~ Seite 23<br />
der Reihe nach vorgeführt wird. Die Zweigniededassungen<br />
B.erlin, Düsseldorf, Frankfurt/M., Hamburg und Münc:hen der<br />
.Union-Film-Verleih GmbH." geben wöchentlich die Lichtspiel<br />
Theater und Vorführungszeiten bekannt, wo unser Kurzfilm gezeigt<br />
wird; es ist auch Vorsorge getroffen, daß die Innungsmitglieder<br />
in den einzelnen Städten erfahren, wann und wo d,er<br />
Film läuft. Die Aufnahme unseres Aufklärungsfilms beim Publikum<br />
interessiert die .Fördergemeinsc:haft" außerordep.tlich stark<br />
und wir möchten deshalb auch an dieser Stelle die <strong>Augenoptiker</strong><br />
bitten, uns von Fall zu Fall zu berichten, ob unser Kur:i:film, i~<br />
Zusammenhang mit dem Spielfilm .<strong>Der</strong> Mann in der Wanne".<br />
auch gezeigt wurde und wie er aufgenommen wurde. F, M.<br />
<strong>Der</strong> durch zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Gebiet dei:;<br />
Glastechnik bekannt gewordene Profes-sor Dr. Gustav Keppeler,<br />
emeritierter Professor ap. der Technischen Hochsdmle Hannover,<br />
ist verstorben. ·<br />
Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e. V.<br />
S i tz Bad Godesbe rg<br />
Vorsilsend,r<br />
H. Sauerborn, Fulda<br />
Postfach 239<br />
Schriftführer<br />
R. Henneböle, Siegen<br />
Bahnhofstraße 18 ,<br />
l'oatsoheo!t-Konlo<br />
Köln 119022<br />
(WVA, Bad Godesberg)<br />
WV A-Sliltung<br />
Rhein-Ruhr Ban!t<br />
Remscheid 83<strong>10</strong>1<br />
Die legale Toleranz in den Methoden moderner Brillenglasbestimmung<br />
Vortrag anläßlich des 4. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Optometrie, Berlin, September <strong>1952</strong><br />
Von Eberhardt Preussner, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong> WVA<br />
Heute aus Anlaß des 4. Kongresses der „Deutschen Gesellschaft<br />
für Optometrie" in B er 1 i n vortragen zu dürfen, ist mir<br />
in zweifacher Hinsicht eine ganz besondere Ehre. Einmal ist es<br />
die Anwesenheit europäischer Berufselite an diesem Rednerpult,<br />
wie Mr. A. E. Turville und Mr. G. Giles, London. Allein die<br />
Nennung dieser Namen ist für -alle fortschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong><br />
ein fester Begriff geworden. Zum anders.n ist es dieser Ort<br />
Berlin, die Stadt, die zu betreten für uns Außenstehende eine<br />
Auszeichnung besonderer Art darstellt.<br />
Vor de:r Behandlung des eigentlichen Themenkerns gestatten<br />
Sie mir eine kurze Fixierung der zur ·Debatte. stehenden. Materie.<br />
Es ist für mich eine besondere Freude gewesen, am ersten Tag<br />
des Kongresses feststellen zu können, daß Kollege Fr i an g ,<br />
K o p e n h a gen , ganz unabhängig von mir die gleichen Uberlegungen<br />
in seinem Vortrag zugrunde gelegt hat. Ich kann<br />
daraus den berechtigten Schluß zieh,en, daß es sich auch bei<br />
meinem Vortrag um einen Stoff handelt, dessen Aktualität nicht<br />
nur auf unseren deutschen Raum beschränkt ist.<br />
Bei kritischer Betrachtung der Methoden, die wir in der Brillenglasbestimmung,<br />
der Brillenanpassung und -herstellung heute anwenden,<br />
findet man übereinstimmend die Tendenz zur Genauig<br />
· keitssteigerung richtunggebend. Das ist auch nur zu richtig und<br />
in unser aller Sinne gedacht. Jede Technik und Wissenschafll.<br />
steht und fällt mit die_ser Genauigkeitssteigerung, ja, sie ist einfach<br />
eine Funktion, die sich aus allen anderen Uberlegungen<br />
ableitet und die Theorie überhaupt erst zur· praktiGchen Realisation<br />
werden läßt. Jede Technik ist sich aber auch vollkommen<br />
darüber klar, daß für die einzelnen Arbeitsgänge ganz bestimmte<br />
Toleranzen festgelegt sein müssen. Toleranzen sind in der<br />
Technik nicht dazu da, um dem Ausführenden eine Legitimation<br />
für Ungenauigkeit zu geben, sondern vielmehr, um der nie zu<br />
vermeidenden Abweichung vom Idealzustand eine Schranke zu<br />
setzen. Kein Ingenieur der Welt würde eine Konstruktion durchführen,<br />
ohne sich über die. dabei zuläss,igen Toleranzen zu vergewissern.<br />
Auf unsere Tätigkeit übersetzt, will ich 'es so umschreiben:<br />
Hat ein Brillenbedürftiger mit der von uns angepaßten Brille<br />
einen ausgezeichneten Seherfolg, dann war nicht unsere<br />
Methodik so ausgezeichnet genau, sondern wir haben uns,<br />
allerdi.ngs unbewußt, ausgezeichnet genau innerhalb der zulässigen<br />
oder der legalen Toleranz g·ehalte~.<br />
Es besteht gar ·kein Zweifel, daß die Genauigkeitssteigerung<br />
unserer Methoden zwangsläufig auch eine Einführung legaler<br />
Toleranzen bedingt, denn nur, wenn man die möglichen Abweichungen<br />
kennt, kann man auch in voller Berücksichtigung<br />
dieser, den richtigen Weg. wählen. An dieser Stelle will ich<br />
Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, keine··Tabellen<br />
über alle Tole-r-anzen vorlegen, die in Erwägung zu ziehen<br />
wären, sondern 'will vielmehr das Gebiet abstecken, auf·deni in<br />
dieser Richtung gearbeitet werden muß.<br />
Diese Arbeitstoleranzen lassen sich im großen in drei Ha11ptgebiete<br />
aufteilen:<br />
1. Toleranzen in der Brilienglasbestimmung.<br />
2. Toleranzen bei der Brillenanpassung.<br />
3. Toleranzen bei der Fertjgung.<br />
Allein in diesen drei Faktoren finden wir eine Begründung<br />
für unsere Arbeit auf diesem Gebiet, denn hier sind drei Fehlerquellen,<br />
durch die eine Brillenbestimmung ganz erhebliche Abweichungen<br />
erfahren kann. Auch ist bekannt, daß leider nicht<br />
immer, sondern nur recht selten der Fall einer Fehlerkompens-ation<br />
gegeben ist. Vielmehr kann die ex-aktest durchgeführte<br />
Refraktionsbestimmung schon durch die Anpassung der Fassung<br />
oder eben durch. eine zu große manuelle Toleranz in der Ferti•<br />
gung empfindlich gestört werden.<br />
Ich erachte es aber als das wichtigste Beweisargument _für die<br />
Notwendigkeit der Einführung legaler Toleranzen in ·,unsere<br />
Berufspraxis, weil wir fortschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong>: · erst dann<br />
in die Lage versetzt werden, i 11 e g a 1 e Toleranzen .zu erkennen.<br />
Es muß immer mehr-die Aufgaqe _der hochqualifizierten<br />
Kreise unseres Berufes sein, .auch die breiteste . Schicht zur Qualifikation<br />
zu erziehen. Deshalb · müssen alle: die Grenzen kennen,<br />
in denen sich die moderne Auffassung vom Beruf. bewegen<br />
muß, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. Ohne<br />
sichtbare Grenzen kann man keinen Grenzübertritt verzeichnen<br />
und hier soll man seine Aufgabe sehen und auf den drei genannten<br />
Gebieten, die natürlich noch in Untergruppen spezifiziert<br />
werden müssen, die äußerst zulässigen Toleranzen einführen.<br />
Nachdem ich Ihnen den Rahmen und den Sinn meines Vortrages<br />
klargelegt habe, will ich etwas genauer · die Punkte<br />
herausstellen, die- innerhalb der Augenglasbestimmung unter Berücksichtigung<br />
der i;lann folgenden Brillenanpassung und Fertigung<br />
beachtet werden sollen. Es ist noch kaum sehr lange her,<br />
da lernten wir auf den Schulen, daß das menschliche Auge ein<br />
optisches Instrument sei, dem Fehler anhaften, die verschiedene<br />
Fehlsichtigkeiten darstellen. Diese Fehler; die sich der damaligen<br />
Lehre nach auf fehlerhafte optische Abbildungen bezogen, werden<br />
dann durch das ,jeweils nötige Brillenglas kompensiert. Es<br />
ging also lediglich darum, den vorliegenden Fep.lbetrag zu<br />
suchen, um das optische System des Auges . dann durch ein<br />
Zusatzglas auch wieder optisch zu ergänzen. Ich denke dabei an<br />
die Erklärung, daß der Prüfende nichts als ein sog . .,Fernpunktsucher"<br />
ist, der mit Auffindung des Fernpunktes ·eines Auges<br />
seine Tätigkeit beendet hat. Das stimmt auch genau, wenn man<br />
die Brillenglasbestimmung dieser Tätigkeit gleichsetzt. Die Entwicklung<br />
unserer subjektiven und objektiven Prüfungsniethoden<br />
zeigt heute ohne Umschweife, daß diese Auffassung unhaltbar<br />
geworden ist. Das menschliche Auge· ist in allen seinen Funktionen<br />
mehr als nur ein optisches Instrument, und die physi-
Seite 24 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
kalischen Grundlagen bei seiner Korrektur anzuwenden, sind<br />
längst zum Scheitern verurteilt. Die Vorgänge sind vielmehr<br />
physiologischer und bestimmt nicht zuletzt psychologischer<br />
Natur und deshalb ist es nicht von Erfolg, wenn wir uns begnügen,<br />
den Status quo einer Ametropie zu konstatieren, um<br />
das Kompendium dafür zu verabfolgen. Wer das allein tut, der<br />
arbeitet nur auf dem Gebiet der Refraktion, er stellt den Bre•<br />
chungszustand eines Auges fest. <strong>Der</strong> Weg zum endgültigen<br />
Brillenglas ist aber noch ein sehr weiter und kann nur von dem<br />
überschritten werden, der über dieser Situation steht, der das<br />
Augenpaar als etwas Lebendes, Variantes und Tolerantes begriffen<br />
hat. Hier möchte ich den Unterschied zwischen einem<br />
Refraktionisten und einem Optometristen hinstellen, hier liegt<br />
er ganz klar vor uns. Es ist schon so, daß die ;Refraktion nur<br />
noch ein Teil einer Brillenglasbestimmung ist, sie bildet. die notwendige<br />
Voraussetzung für die dann kommende Hauptarbeit<br />
des Optometristen, der das Teilresultat der Refraktion in seine<br />
Uberlegungen einschließen muß, um zum endgültigen Brillenglas<br />
zu kommen. Betrachten wir diese Entwicklung kritisch, so drängt<br />
sich uns der Vergleidl mit der Tätigkeit eines Arztes förmlich<br />
auf, aber ich bitte, hier mich richtig zu verstehen: ich sagte Arzt<br />
und nicht Augenarzt! Dessen Tätigkeit ist eine ganz andere und<br />
steht hier nicht zur Debatte. Im übrigen sind wir alle stolz<br />
darauf, ganze <strong>Augenoptiker</strong> zu sein, als daß wir uns zu halben<br />
Augenärzten stempeln lassen würden! Nein, der Vergleich mit<br />
dem Arzt ist der, daß er zunächst den Status quo des Patienten<br />
fixiert, er stellt eine Diagnose, und dann verordnet er unter<br />
Berücksichtigung aller Gegebenheiten das Mittel, das ihm als<br />
das verträglichste erscheint, um den Zustand zu ändern. Wir<br />
forschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong> arbeiten ganz genau so, auch wir<br />
stellen den Status .quo des Auges fest, prüfen seine Funktionen<br />
und dann dürfte unsere Feststellung nicht Diagnose, sondern<br />
eben die Refraktion heißen. Nach dieser Arbeit beginnt dann<br />
die Uberlegung, welche Rezeptur unter besonderer Berücksichtigung<br />
der gegebenen Verhältnisse als die verträglichste anzusehen<br />
ist, die aber auch den Zustand des Auges weitgehend<br />
beeinflußt.<br />
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn ich darüber<br />
sprach, dann weil man daraus erkennt, daß unsere moderne<br />
Methodik der Optometrie zur Toleranz führte, ohne daß wir uns<br />
recht darüber Gedanken machen mußten. Schauen wir in die<br />
englische Literatur und in die amerikanischen Fachbücher und<br />
vergleichen wir dann das deutsche Literaturprodukt auf diesem<br />
Gebiet, dann wird uns sehr realistisch klar, daß sich unsere<br />
Tätigkeit umwälzend geändert hat, aber auch noch in der Tiefe<br />
gesehen ändern muß. Ich glaube, daß es gerade diese Erkenntnis<br />
sein muß, die unsere Tätigkeit aus dem bisherigen Rahmen<br />
heraushebt.<br />
Nachdem ich über die Toleranz im großen Rahmen des Berufes<br />
sprach, soll die technische Seite des Problems näher beleuchtet<br />
sein. Eine vollständige Brillenglasbestimmung ist nur noch bei ·<br />
Durchführung ·eines objektiven und subjektiven Untersuchungsgangs<br />
als solche -anzusprechen. Dabei hat sich de·r subjektive<br />
Teil der Untersuchung sehr wesentlich erweitert. Voraussetzung<br />
für · die erfolgreiche endgültige ·Glasbestimmung ist aber eine<br />
objektive Durchforschung des Auges in seiner Gesamtheit. Das<br />
Festlegen der Toleranzen in diesem Untersuchungsabsdmitt ist<br />
nur von sekundärer Bedeutung für das Endergebnis, da hier nur<br />
Näherungswerte erwartet werden, die dann den Hauptteil der<br />
Brillenglasbestimmung abkürzen. Es ist deshalb absolut unnötig,<br />
daß auf dem Gebiet der objektiven Refraktion so eminente Präzisionen<br />
von der Industrie geboten werden, sie. können niemals<br />
vom praktizierenden <strong>Augenoptiker</strong> ausgenutzt werden. Niemand<br />
unter uns bezweifelt, daß es unmöglich -ist, nach einer objektiven<br />
Feststellung das verträgliche Glas geben zu können. Ganz gleich,<br />
ob wir mit dem Refraktometer, dem Skiaskop oder dem Ophthalmometer<br />
arbeiten, dieses Ergebnis wird von den subjektiven<br />
Befunden heute unbedingt so stark beeinflußt, daß eine höhere<br />
Genauigkeit als die momentan erreichbare sowieso uninteressant<br />
wird.<br />
Ich gehe deshalb zu den subjektiven Methoden über, die gerade<br />
in der jüngsten Zeit großen Umwälzungen unterworfen<br />
waren.<br />
Ausgehend von dem in Näherung gefundenen monokularen<br />
Korrektionsbefund, beginnt die Einschaltung des Individuums<br />
WVA-Gruppe Düsseldorf ·<br />
In der Bezirksgruppe D ü s s e 1 d o r f wird nach wie vor eifrig<br />
weitergearbeitet. In unserem letzten Bericht wurde bereits der<br />
große Diskussionsabend erwähnt, welchen wir Anfang März veranstalteten.<br />
Dieser Diskussiqnsabend erwies sich als besonders<br />
wertvoll und wichtig. Es wurden alle bisher in der Bezirksgruppe<br />
gehaltenen Vorträge rekapituliert. Es handelte sich um<br />
folgende Themen:<br />
1. ,.Rodenstock-Refraktometer", v. d. Bussche, staatl. approb.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf.<br />
0er· <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Mensch in die Feinabgleichung der Glasbestimmung. Und hier<br />
beginnt auch der Zwang zur vollkommenen Toleranz, zum bewußten<br />
Berücksichtigen, ein lebendes, und zwar menschliches<br />
Organ mit allen seinen Stärken und Schwächen vor sich zu<br />
haben. Bedenken wir, daß das Sehen außer einer körperlichen<br />
auch eine geistige Tätigkeit ist. Wir hab.en die bewußte Verwertung<br />
des Gesehenen vor uns, die sich je n-ach der Art und<br />
Veranlagung des Individuums äußern wird. Wir dürfen nicht<br />
immer erwarten, daß · der Prüfling die Dinge von dem gleichen<br />
Gesichtspunkt aus betrachtet und beurteilt wie wir es tun. Schon<br />
die Adaption an das jeweilige geistige Niveau des Prüflings ist<br />
eine unbedingte Toleranz, ohne die wir niemals mehr zum Ziel<br />
kommen können. Die Gefahr, die in einer intoleranten Haltung<br />
dem Prüfling gegenüber besteht, ist psychisch bedingt. Wir<br />
finden nur verhältnismäßig wenig Menschen, die sich ein· gesundes,<br />
eigenes und freies Urteil erlauben, die Menge derer, die<br />
wir prüfen, ist leicht beeinflußbar. Gehen wir also bei einer<br />
Brillenglasbestimmung zu diktatorisch vor und nehmen durch<br />
unsere Worte dem Prüfling die Sicherheit zur eigenen Beurteilung,<br />
dann können wir mitunter sehr große Differen:ren im Endresultat<br />
der Brillenglasbestimmung finden. Die pi,ychologische<br />
Wirkung, eine Brillenfassung aufzuhaben, bringt beim Prüfling<br />
gant unbewußt die positive Seite mehr _ zum Klingen als die<br />
negative, d. h., er erwartet mit allen seinen Sinnen eben nur<br />
eine Besserung seines Seheindruckes und verwischt oder verflacht<br />
damit die Beurteilungsfähigkeit zwischen Gut und Schlecht.<br />
Die Praxis zeigt das am besten bei Anwendung der Nebelmethode,<br />
die beim Prüfling immer nur den Eindruck erweckt,<br />
daß wir nun bestimmt einen Fehler gemacht haben, weil der<br />
Bildeindruck merklich schlechter wurde. Unser Denken verlapgt<br />
also bei einer modernen Brillenglasbestimmung sehr viel psychologisches<br />
Feingefühl, eben Toleranz dem anderen Auge gegenüber,<br />
das nun einmal kein totes optisches Instrument für uns<br />
sein darf, sondern ein Organismus, der mit dem lebenden,<br />
empfindenden.und denkenden Menschen unseres Gegenüber aufs<br />
engste verbunden ist. Haben wir in dieser Richtung die geeignetE!-<br />
Einstellung gefunden, dann und erst dann können wir mit<br />
Erfolg die anderen Methoden durchführen. Die Messung der<br />
Akkommodationsbreite zum Beispiel kann nicht mechanisch bei<br />
jedem Auge mit den gleichen Handlungen und Worten durchgeführt<br />
werden, sondern muß dem jeweiligen Niveau angepaßt<br />
sein. Hier möchte ich einer Auffassung entgegentreten, die man<br />
nicht selten antreffen kann. Es ist die Meinung, daß wir solche<br />
Prüfungen nur bei bestimmten Niveaustufen absolvieren müßten.<br />
Dieser Meinung, die sicher aus kaufmännischen Erwägungen<br />
besteht, kann ich mich nicht anschließen. <strong>Der</strong> Optometrist hat<br />
mit seiner Berufsbezeidmung auch die Verpflichtung übernommen,<br />
vollständige Sehschärfenprüfungen durchzuführen, und jede<br />
Toleranz in dieser Richtung wäre Verletzung der einmal übernommenen<br />
Verpflichtung.<br />
Anders ist es f n n e r h a 1 b der einzelnen Methoden, die nun<br />
in folgender Reihenfolge durchgeführt werden müssen:<br />
1. Monokulare Prüfung der Akkommodafionsbreite.<br />
2. Prüfung der relativen Akkommodation und Konvergenz.<br />
3. Messung der Konvergenzweite.<br />
4. Prüfung des Nahastigmatismus.<br />
5. Prüfung auf binokulares Sehen.<br />
6. Prüfung des Refraktionsgleichgewichtes.<br />
7. Prüfung des MuskelgleidJ.gewichtes.<br />
Hier gilt es, eine Menge Uberlegungen anzustellen, bis man<br />
sich zu einem endgültigen Glas durchgerungen hat. Als oberste<br />
Berücksichtigung und damit Toleranz muß das bisher getragene<br />
Glas stehen. Viel zu oft verfällt man in den Fehler, zwar sehr<br />
exakt alle Prüfungen durchzuführen, aber dann in voller Uberzeugung<br />
der eigenen Arbeit das Produkt dieser Methodik unabgeändert<br />
zu verordnen. Wenn auch ein solches Glas tausendmal<br />
rkb.tig bestimmt wurde, so muß es doch noch lange nicht<br />
den Seherfolg bringen, den wir uns normalerweise wünschen.<br />
Bedenken wir nur immer, was für Umstellungen solch ein Brillenglas<br />
von seinem Träger verlangt. Hierbei rangieren die<br />
Myopen noch. vor den H:yperopen, und ein besonderes Kapitel<br />
sei den Astigmatikern gewidmet, sie verlangen unsere großzügigste<br />
Bereitschaft zur Toleranz. (Schluß in Heft 11)<br />
2 . .,Augenspiegel", Diplom-Optiker Bölter, Solingen.<br />
3. ,.Anwendung des Kreuzzylinders", staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong><br />
Deselaers, Düsseldorf.<br />
4. .,Erläuterung des Kreuzzylinders" mit graphischen Darstellungen,<br />
Janssen, Düsseldorf.<br />
5. .,Optische Systeme", Dr. Ströble, München.<br />
6 .• Dämmerungswerte für Ferngläser", Dr. Reiner, Köln.<br />
7 .• Schutzgläser", Dr. Schachtschabel, Köln.<br />
8 .• Reflexmindernde Schichten", Dr. Reiner, Köln (bei der<br />
großen Tagung im Januar).<br />
9 . .• Räumliche·s Sehen und stereoskopische Geräte•,<br />
v. d. Bussche, staatl. api:irob. <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - ·Seite 25<br />
Das Wichtigste an den gehaltenen Referaten wurde nochmals<br />
durchgesprochen und verschiedene vergessene Formeln bei dieser<br />
Gelegenheit abgeleitet. Es ergab sich dann aus 'der recht<br />
lebhaften Diskussion, daß über alle Gebiete, welche uns interessieren,<br />
laufend Referate gehalten werden sollen. ·<br />
Nicht nur die Bundesbrüder, welche über ein besonderes Fachwissen<br />
verfügen bzw. die Gabe haben, •einen Fachvortrag bis in<br />
alle Einzelheiten selbst auszuarbeiten, sollen zu Worte kommen,<br />
sondern vor allem auch die Mitglieder, welche kein besonderes<br />
Talent zum freien Sprechen haben, w:erden herangezogen.<br />
Es braucht auf unserem Diskussionsabend nicht jedes Thema<br />
gleich vollendet ausgearbeitet zu sein. Oft genügt es, wenn ein<br />
Thema aufgeworfen wird und zunächst nur eine eingehende<br />
Diskussion auslöst. Es ergibt sich dann das eine oder andere<br />
Thema, weld:les in einem weiteren Vortrag ersd:löpfend zu behandeln<br />
ist.<br />
Auf diese Weise wurden folgende Vorträge festgelegt:<br />
1. .Anpassung von Haftgläsern•, Schmitt, <strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />
Düsseldorf.<br />
2. ,, Verkaufspsychologie", Pillunat, staatl. approb. Augenoptjker,<br />
Düsseldorf. ·<br />
3. • Bifokalgläser•, J onas, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Krefeld.<br />
4. .Lagerhaltung und Verkaufsorganisation•, Stiebe!, Düsseldorf.<br />
5. • Scheitelbrechwertmesser", J anssen, Düsseldorf.<br />
6. .Beleuchtungsoptik", v. d. Bussche, staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong>,<br />
Düsseldorf.<br />
Von diesen Themen sind inzwisd:len die beiden ersten vorgetragen<br />
worden. Das Referat von Herrn S c h m.i t t über Anpassung<br />
von Haftgläsern fand lebhaftes Interesse und wurde<br />
ausgiebig diskutiert, ebenso das Thema des Herrn P i 11 u n a t<br />
über Verkaufspsychologie, welches recht sorgfältig durchgearbeitet<br />
war und allerseits beifällig aufgenommen wurde. Herr<br />
Pillunat ist wohl der Jüngste in unserem Kreise, und es is-t<br />
bemerkenswert, daß auch die jungen Kollegen Gelegenheit<br />
haben, über ihre Gedanken frei zu sprechen und keinesfalls<br />
irgendwelche Hemmungen dabei zu haben brauchen.<br />
Daß sich die Düsseldorfer Vortragsabende großer Beliebtheit<br />
erfreuen, beweist die rege Beteiligung. Es sind durchschnittlid:l<br />
30 Bundesbrüder in der Königstraße versammelt.<br />
Im Juni fiel natürlich der Schulungsabend mit Rück.sieht auf<br />
die Jahrestagung <strong>1952</strong> in Bad Godesberg aus. Jedoch werden<br />
die Abende -von Juli an bis zum Jahresende ohne Unterbrechung<br />
durchgeführt, und bis dahin werden die vorgesehenen Themen<br />
ausreichen.<br />
Nad:l Ablauf des vorgesehenen Programms wird wieder ein<br />
Diskussionsabend eingelegt, bei dem Themen für die weiteren<br />
Schulungsabende festgelegt werden.<br />
v. d. B u s s c h e , Düsseldorf S t r a u b e , Solingen<br />
WVA-Gruppe Hamburg<br />
Die am 2 9. September 195 2 stattgefundene WVA<br />
Tagung der Bezirksgruppe Hamburg nahm einen sehr interessanten<br />
Verlauf. <strong>Der</strong> Bezirksbeauftragte, Bbr. San o w, konnte<br />
eine stattliche Anzahl von Kollegen, insbesondere der jüngeren<br />
Generation, willkommen heißen. Er begrüßte ganz besonders<br />
den Vorsitzenden der WVA, Hans Sauerborn, Fulda,<br />
und den Obermeister der Innung Hamburg, Bbr. K e 1 b.<br />
Bbr. S an o w wies darauf hin, daß die WV A getreu ihrer<br />
Zielsetzung immer wieder bemüht sein werde, das fachliche<br />
Wissen der deutsd:len <strong>Augenoptiker</strong> zu vervollkommnen, ganz<br />
gleich, ob es sich um Mitglieder handele oder nicht. Es gehe ja<br />
um die Hebung des Niveaus des gesamten Berufsstandes.<br />
<strong>Der</strong> erste Vortrag des Kollegen U n verdorben über .Die<br />
binokulare Prüfung des Muskel- und Refraktionsgleichgewichts<br />
nach Turville" fand größtes Interesse. <strong>Der</strong> Vortragende v.erstand<br />
es ausgezeichnet, durch seine sehr interessanten Ausführungen<br />
die Zuhörer zu fesseln. Kollege U n v e r d o r b e n erklärte, daß<br />
man im Turville-Verfahren nicht einen Ersatz üblicher monokularer<br />
Prüfmethoden s.ehen dürfe, sondern vielmehr eine sehr<br />
wesentliche Erweiterung und Vervollkommnung der bis dahin<br />
bekannten Anwendungsgebiete. Das Charakteristikum des T.I.B.<br />
Verfahrens besteht darin, daß man den binokularen' Sehakt unter<br />
monokularen Bedingungen prüft. Man erreicht dies einfach dadurch,<br />
daß bei beidäugigem Sehen ein Septum eingeschaltet<br />
wird, das · dem Augenpaar monokulare Trennung bringt. Bei<br />
Betrachtung geeigneter Optotypen können so auf einfache Weise<br />
und unter relativ natürlichen Bedingungen eventuell vorhandene<br />
Störungen des Refraktions- bzw. Muskelgle1chgewidites<br />
exakt korrigiert werden. Das immer wieder so Verblüffende<br />
bei Anwenäung des Turville-Testes ist, daß nicht effektiv vorliegende<br />
Werte gefunden werden, sondern vielmehr verträgliche<br />
Korrektionen zutage treten.<br />
In kurzen Zügen ging der Redner nod:l auf die besondere<br />
Bedeutung der Nahprüfuhg ein, jedod:l themengemäß nur so<br />
weit, als hierbei das Prinzip der Trennmethode in Anwendung<br />
gebracht worden ist. Abschließend kqnn man sagen, daß dieser<br />
junge Zweig unserer Brillenglasbestimmung für jeden fortschrittlichen<br />
und verantwortungsbewußten <strong>Augenoptiker</strong> in Zukunft<br />
ein unumgängliches Arbeitsgebiet sein wird.<br />
Ein<br />
Postscheck-Konto<br />
bietet viele Vorteile<br />
• ::~~:h-::g~~::~~chung<br />
• ~::~•:!::::::::~:.:~:?n;ach<br />
111119• Zahlungtwalle /<br />
• tO, den Schuldner<br />
Yerdnaung de, entbehrllch.{<br />
• Po111checkgeldet durch Ober•<br />
welsuno eut ein Po1tsperb1i1ch<br />
Bergeid lo• Htu, ,/ /<br />
• durch den Potllustell.,<br />
D ■ u•ra uftrlg• /<br />
• ru, MI•••• 9ellrlge u,-.<br />
<strong>Der</strong> Postscheck-Dienst<br />
" ~ der -<br />
\ DEUTSCHEN BUNDESPOST<br />
erleichtert Ihre Arbeit<br />
Sein Vorschlag am Ende seines Referates war der, dieTurville<br />
Methode während des Winters in Hamburg lehrgangmäßig zu<br />
behandeln, und er stellte sich dafür als Referent zur Verfügung.<br />
<strong>Der</strong> Vortrag des Kollegen U n g er über .Kleinsthaftschalen,<br />
ihre Anpassung mit Beispielen aus der Praxis" ließ •erkennen,<br />
daß er bereits sehr umfangreiche Erfahrungen in der Anpassung<br />
von Cornealschalen besitzt. Seine Ausführungen gipfelten in der<br />
Feststellung, daß die Cornealschale neben der Skleralsd:lale in<br />
Zukunft eine .hervorragende Rolle spielen wird. Nach seiner<br />
Auffassung gibt es sehr viele Fälle, bei denen mit der Cornealschale<br />
eine größere Verträglichkeit erzielt wird als bei der<br />
Skleralschale. Da außerdem bei der Cornealschale eine viel geringere<br />
Kapitalanlage notwendig sei als bei der Skleralschale,<br />
würde nach seiner Auffassung erstere für den Optiker an kleineren<br />
Plätzen ganz besonders. in Frage kommen.<br />
Auch seine Ausführungen fanden anerkennenden Beifall und<br />
die sich anschließende Diskussion ließ erkennen, daß dieses<br />
Problem das allergrößte Interesse der <strong>Augenoptiker</strong> findet.<br />
<strong>Der</strong> WVA-Vorsitzende H. Sauerbor n ging sodann in<br />
seinen Schlußworten nochmals auf die Vorgänge bei der Gründung<br />
der WVA und der DGO ein und wies ganz besonders<br />
darauf hin, daß beide Gründungen unabhängig voneinander erfolgten,<br />
ohne daß die eine Gruppe von der anderen etwas<br />
wußte. Er betonte gleid:lzeitig, daß beide Vereinigungen in<br />
ihren Endzielen einig seien und sie nur deshalb getrennte Wege<br />
beschreiten, weil es zur Zeit zweckmäßig erscheint. Er machte<br />
sodann insbesondere die jungen Kollegen darauf aufmerksam,<br />
daß eine Höherführung des ganzen Berufsstandes nur da:im erreicht<br />
werden könne, wenn eine weit größere Berufsbegeisterung<br />
und bessere Berufsdisziplin herrschen würde als bisher.<br />
Er erwähnte im Zusamm~nhang damit einige Gebräuche in<br />
unserem Beruf, die bei gutem Willen aller sehr bald zum Wohle<br />
des gesamten Berufsstandes abgestellt werden könnten.<br />
<strong>Der</strong> Bezirksbeauftragte Bbr. S an o w konnte sich am Schluß<br />
davon überzeugen, daß das Interesse der Anw~senden für<br />
interne Lehrgänge in Hamburg sehr groß ist, und es wurde<br />
beschlossen, demnäd:lst Lehrgänge über die Turville-Methode<br />
und die Anpassung von Brillengläsern zu starten.<br />
Voranzeige<br />
In Hamburg findet am D i e n s t a g , d e m 1 8. N o v e m -<br />
b er, Um 19.15 -Uhr, in der Handwerkskammer Holstenwall<br />
ein Vortragsabend mit Prof. Dr. Dr. Schober statt.
Seite 26 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
Unter dem Titel des Abends<br />
.<strong>Der</strong> Sehvorgang•<br />
wird uns Prof. Dr. Dr. Sdlober zu den Themen<br />
1. Kontrast- und Sehschärfe<br />
2. Die Dämmerungsmyopie<br />
in seiner verständlichen und fesselnden Art wieder viel Neues<br />
mit auf den Berufsweg geben.<br />
Alle Kollegen mit ihren Mitarbeitern sind herzlidl zu diesen<br />
erbaulichen Stunden eingeladen.<br />
WVA-Gruppe Nordhessen<br />
Die WVA-Gruppe Nordhessen trifft sich am Vorabend<br />
der Innungsversammlung der <strong>Augenoptiker</strong>innung Kassel am<br />
2 5. 0 k t o b e r 1 9 5 2 in F u 1 d a zu einem Ausspracheabend.<br />
Es ist für diesen Abend kein Referat vorgesehen und daher<br />
um so mehr Gelegenheit gegeben, .Aus der Praxis für die<br />
Praxis" sidl zu unterhalten. Die Zusammenkunft findet im<br />
Europa - K e 11 er- statt, zu der alle Bundesbrüder in Nordhessen<br />
und den angrenzenden Gebieten herzlich eingeladen sind.<br />
WVA-Bezirksgruppe Nordhessen<br />
W. S eh äf e r<br />
WVA-Gruppe Westfalen<br />
In Gemeinschaft mit der Bezirksgruppe Rheinland findet am<br />
2. Novembe r <strong>1952</strong>, <strong>10</strong> Uhr, in Hagen, Hochstr,aße 117,<br />
.,Conkordia", die nächste Tagung statt.<br />
Vortragsfolge :<br />
Prof. Dr. Dr. Schober: .,Entstehung del;l Netzhautbildes".<br />
Bbr. G. Simon, staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong>: .,Einführung<br />
in das T.I.B.-Verfahren". ,<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister, die sich für die WVA-Arbeit interessieren,<br />
sind als Gäste willkommen.<br />
Bezirksbeaufh,agter<br />
Gerh. K I i n g s p o r n , Iserlohn<br />
<strong>Der</strong> .A:ugenoptiker, Düsseldorf<br />
WVA-Gruppe Württemberg<br />
Die Mitglieder der Bezirksgruppe Württemberg der _ WVA<br />
waren am Sonntag, dem 5. Oktober <strong>1952</strong>, zu einem Zirkel geladen.<br />
Zu der Versammlung, die im Metropol-Palast stattfand, er•<br />
schienen außer Mitgliedern Stuttgarter und auswärtige Gäste.<br />
<strong>Der</strong> Bezirksbeauftragte, Theo S c h n e i d e r , eröffnete die Sit·<br />
zung und begrüßte die Anwesenden, insbesondere den 1. Vorsitzenden<br />
der WV A, Hans S a u e r b o r n , Fulda, sowie den<br />
2. Vorsitzenden, E. Brink , Wuppertal, die beide als Gäste<br />
teilnahmen. Sinn und Zweck dieses ersten Zusammentreffens,<br />
erläuterte Theo Schneider, seien nicht fachwissenschaftliche Vorträge,<br />
man wolle vielmehr miteinander bekannt werden, um in<br />
4ngezwungener Form fachliche Berufsprobleme zu besprechen.<br />
Nach diesen einleitenden Worten sprach Bundesbruder Hans<br />
Sauerhorn über innere und äußere Berufsdisziplin des <strong>Augenoptiker</strong>s,<br />
dabei streifte er u. a. das Thema der Werbung sowie<br />
der Förderung der Ausbildung und Weiterbildung unseres Berufsstandes.<br />
Seine Ausführungen lösten eine lebhafte Diskussion<br />
aus, die unter dem Motto . Aus der Praxis, für die Praxis" nur<br />
durch eine Mittagspause unterbrochen, bis in die Nachmittagsstunden<br />
dauerte. Es zeigte sich, daß die aufgeworfenen Themen<br />
so lebhaftes Interesse fanden, daß man nur wünsdlen kann, es<br />
möge der Geist dieser ersten Versammlung dazu beitragen, die<br />
geplanten Vortrags- und Diskussionsabende der WVA, Bezirksgruppe<br />
Württemberg, Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Mr. Harald Degenhardt, Epsom/Surrey (England) hielt am<br />
8. September <strong>1952</strong> vor der „Surrey and South-West London<br />
Optical Society" einen Vortrag über ophthalmologische und<br />
Instrumenten-Optik in Deutschland. Be1 dieser Gelegenheit<br />
zeigte der Referent Dias von der Optikerschule in Köln; ferner<br />
Abbildungen folgender Instrumente: Spaltlampe und Mikroskop<br />
Stativ-W (Zeiss-Opton) sowie das Rodenstock-Combi-Gerät.<br />
Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BN A)<br />
1. Vorsitzender:<br />
Adalbert Grün, Mülheim-Ruhr,<br />
Marienhof 29<br />
· Schriftführung:<br />
A. Sürig, Düsseldorf, Blücherstraße 24<br />
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />
Bezirk Aachen<br />
Die. monatliche Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe<br />
Aachen fand am 15. August <strong>1952</strong> um 19.45 Uhr in den Räumen<br />
der Handwerkskammer in Aachen- statt. Auf der Tagesordnung<br />
standen folgende Punkte:<br />
1. Tarifvorsdlläge für den kommenden Tarifvertrag.<br />
2, Vorschläge für einen festen Ausbildungsplan für unsere Mitglieder.<br />
Trotz eifriger und reger Debatten und Diskussionen wurde<br />
eine einmütige Beschlußfassung erzielt und beide Punkte zur<br />
Zufriedenheit aller Mitglieder ersdlöpfend behandelt. Den Ausklang<br />
des Abends bildete ein kameradschaftliches Beisammensein.<br />
Bezirk Düsseldorf<br />
Die Bezirksgruppe Düsseldorf nahm nach einer kurzen Ferienpause<br />
mit der Monatsversammlung, die am Sonntag, dem 14. September<br />
<strong>1952</strong>, in den Räumen der Kreishandwerkerschaft stattfand,<br />
ihre Arbeit wieder auf. -<br />
<strong>Der</strong> 2. Vorsitzende, Herr Kurt Engelmann, eröffnete die Versammlung<br />
und begrüßte neben den anwesenden Mitgliedern<br />
Herrn Eugen Stratemeyer, Bochum, der der besonderen Einlll;dung<br />
des Vorstandes nachgekommen war, um in einem Vortrag<br />
über die Herstellung von Bifokalgläsern zu sprechen. Außerdem<br />
weilte Herr v. d. Bussche von der Fa. Rodenstock als Gast<br />
unter uns.<br />
Auf der Tagesordnung standen folgende Punkte:<br />
1, Bericht über die Jahreshauptversammlung am 6. Juli <strong>1952</strong> in<br />
Bad Godesberg.<br />
2. <strong>Der</strong> perfekte Verkäufer (Vortrag).<br />
3, Die Herstellung von Bifokalgläsern (Vortrag).<br />
<strong>Der</strong> Schriftführer des Bundesverbandes, Herr Albert Sürig,<br />
Düsseldorf, nahm zum Punkt 1 der Tagesordnung Stellung und<br />
gab in Verbindung mit der am 6. Juli 195-2 in Bad Godesberg<br />
stattgefundenen Delegiertentagung einen Oberblick zu den dort<br />
bearbeiteten Problemen. In diesem Zusammenhang ließ es sidl<br />
nicht umgehen, eine Frage unberücksichtigt zu lassen.<br />
In seinem Referat bedauerte ,Herr Sürig außerordentlich, daß,<br />
nachdem im „Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong>"<br />
schon wesentliche Fortschritte gemadlt und die damit erreichten<br />
Ziele so ansprechend geworden sind, die Arbeiten durch<br />
säumige Beitragszahler, die seit Monaten ihrer Beitragspflicht<br />
nicht mehr nachgekommen sind, erschwert werden. Um diesem<br />
Ubelstand abzuhelfen, sieht sich der Bundesverband gezwungen,<br />
die Beiträge ab 1. Oktober <strong>1952</strong> vierteljährlich im voraus zu<br />
erheben.<br />
Herr Sürig appellierte eindringlich an das Pflichtbewußtsein<br />
eines jeden Mitgliedes und brachte zum Ausdruck, daß, wenn<br />
unser Verband eine immer größere Stärke erreidlt, er nur so<br />
einer etwaigen gewerkschaftlichen Organisation aus dem W ege<br />
gehen könne. Wir wollen, so sagte Herr Sürig, parteipolitisch,<br />
konfessionell und gewerkschaftlich neutral bleiben, so wie wir<br />
es in unseren Satzungen festgelegt haben. Außerdem erwähnte<br />
Herr Sürig, _ daß kurzfristig in Hannover, Köln und Hamburg<br />
neue Bezirksgruppen aus der Taufe gehoben würden.<br />
Zum Thema .<strong>Der</strong> perfekte Verkäufer" wurde gesagt, daß<br />
jeder Kollege mit einer StegreH-Vortragsart in die Lage versetzt<br />
werden soll, sidl in diesem Kurzvortrag an gutes und sicheres<br />
Sprechen zu gewöhnen.<br />
Herr Eugen Stratemeyer gab mit seinem sehr interessanten<br />
Vortrag über die .Herstellung von Bifokalgläsern" der Versammlung<br />
einen gutei;i. Ausklang. Herr Stratemeyer demonstrierte<br />
die Herstellungsmethoden seiner Doppelfokusgläser an<br />
Hand mitgebrachter Gegenstände. Seine Ausführungen fanden<br />
seht starken Beifall.<br />
Bezirk Wuppertal<br />
Am Sonntag, dem 7. September <strong>1952</strong>, fand erstmalig nach den<br />
Sommerferien die· Monatsversammlung der Bezirksgruppe Wuppertal<br />
statt. .<br />
Auf der Tagesordnung standen: 1. Kassenbericht; 2. Beitragsfragen;<br />
3. Vorstandswahl; 4. Unterrichtsfragen; 5. Verschiedenes.<br />
Die Neuwahl des Vorstandes brachte lediglich durch Umbesetzung<br />
des Schriftführers eine Änderung. Zum neuen Schriftführer<br />
wurde Herr Udo Duisberg, W.-Elberfeld, Hansastraße 33,<br />
gewählt. Im übrigen wurden nach lebhafter Diskussion die<br />
anderen Punkte ·der Tagesordnung<br />
Nenner gebracht.<br />
Landesgruppe Nord-Württemberg<br />
auf einen gemeinsamen<br />
Bezirk Stuttgart<br />
Am 14. September <strong>1952</strong> fand die diesjährige Hauptversammlung<br />
der Bezirksgruppe Stuttgart statt. Nach der Begrüßung und<br />
dem Rechensdlaftsbericht des 1. Vorsitzenden vermittelte Kollege<br />
Kamke den Anwesenden in einem Referat über den Zweck und<br />
die Ziele des BNA die in Bad Godesberg gefaßten Beschlüsse.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 27<br />
Zur Frage der Beitragserhöhung wurde darin betont, daß der<br />
BNA als künftiger Tarifpartner gegenüber dem Arbeitgeberverband<br />
(ZVA) in seiner Eigenschaft al!l innerberufliche Institution<br />
die Belange der einzelnen Mitglieder besser wahren<br />
könne als eine berufsfremde Gewerkschaftsgruppe, und der neue<br />
Beitrag bei Lieferung einer Fachzeitung, gemessen an den Gewerkschaftsbeiträgen,<br />
immer noch 50"/o niedriger als der letztere<br />
sei. Nach erfolgter Kassenprüfung und Entlastung des Vorstandes<br />
schritt man zur Neuwahl des 1. Vorsitzenden. In geheimer<br />
Wahl wurde mit Mehrheit Herr Ebbo Bender wiedergewählt.<br />
<strong>Der</strong> Vorstand bleibt damit in seiner Zusammensetzung<br />
der gleiche wie im Vorjahr. Anschließend legte der 1. Vorsitzende<br />
sein Unterrimtsprogramm für das kommende Winterhalbjahr<br />
dar, worin besonders auf Einzelfälle m der Refraktion<br />
(subjektiv) Wert gelegt werden soll.<br />
Die nächste Monatsversammlung findet am Donnerstag, dem<br />
6. November <strong>1952</strong>, im Rotebühlhof, Stuttgart, Hasenbergerstr. 37,<br />
statt. Beginn 20 Uhr.<br />
Hannover<br />
Am 1 6. N o v e m b e r 1 9 5 2 findet in H a n n o v e r die<br />
Gründungsversammlung des B e z i r k s H an n o v e r d e s<br />
B N A statt. Alle Kollegen aus dem Raum Hannover werden<br />
gebeten, ihre Anschriften der Geschäftsstelle, zwecks Bekanntgabe<br />
näherer Einzelheiten, mitzuteilen.<br />
Köln<br />
Am 2. N o v e m b e r 1 9 5 2 findet in K ö 1 n die Gründungsversammlung<br />
des B e z i r k s K ö 1 n d e s B NA statt. Alle<br />
Kollegen aus dem Raum Köln werden gebeten, ihre Anschriften<br />
der Geschäftsstelle, zwecks Bekanntgabe näherer Einzelheiten,<br />
mitzuteilen. Münster<br />
Am 2. N o v e m b e r 1 9 5 2 findet in M ü n s t e r die Gründungsversammlung<br />
der B e z i r k s M ü n s t e r d e s B NA statt.<br />
Alle Kollegen aus dem Raum Münster werden gebeten, ihre<br />
Anschriften, zwecks Mitteilung näherer Einzelheiten, an H. J.<br />
Friedrich, Gelsenkirchen, Auf dem Graskamp 67, bekanntzugeben.<br />
Otto Struwe t<br />
Am 20. September <strong>1952</strong> verschied nach langer Krankheit und<br />
doch völlig unerwc;1rtet unser Verbandsmitglied Otto Struwe.<br />
Erschüttert stehen wir an der Bahre dieses Mannes, den wir nur<br />
als lauteren und stets hilfsbereiten Kollegen kannten und welcher<br />
als einer der ersten wesentlich zum Zusammenschluß der<br />
nichtselbständigen <strong>Augenoptiker</strong> beigetragen hat. Wir werden<br />
ihm ein stetes Andenken bewahren.<br />
Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong><br />
i. A. Albert S ü r i g<br />
Aus Industrie und Fachgroßhandel<br />
Die Stadt Wetzlar hatte allen Grund, am 21. Sep•<br />
tember eines großen Sohnes zu gedenken, dem sie<br />
einen guten Teil ihrer Weltgeltung als Stadt der<br />
Optik verdankt. Carl Hensoldt, 1872 In Wetzlar geboren,<br />
wurde an diesem Tage 80 Jahre alt. Die Eigenscbaften,<br />
die wir an ihm lieben, sind Vorrechte und<br />
Attribute der Jugend, in seinem Fall wohl einer<br />
ewigen Jugend: sprühender Geist, Witz und Scblag·<br />
fertigkelt, eine stets kampfbereite Natur und eine<br />
Demut des Herzens, die keinen seiner Freunde und<br />
Verehrer jemals fühlen läßt, daß er dem Träger<br />
eines selbsterworbenen großen Namens gegenübersteht.<br />
Die Wetzlarer Optik ist wenig über hundert Jahre<br />
alt. 66 Jahre hat Carl Hensoldt davon wissentllcb und<br />
mittätig erlebt. In seinen Wanderjahren arbeitete er<br />
u. a. bei Breithaupt in Kassel und bei dein alten<br />
Repsoldt in Hamburg, dem nämlichen Betrieb, in dem<br />
Dr. Carl Hensoldt 80 Jahre alt<br />
einst sein Vater Moritz Hensoldt und Karl Kellner<br />
einander kennenlernten. Moritz Hensoldt unterhielt<br />
scbon vor mehr als <strong>10</strong>0 Jahren in Sonneberg eine<br />
optisch-mecbaniscbe Werkstatt, in der auch Karl Kellner<br />
arbeitete, ehe sie beide gemeinsam den Grund•<br />
stein zur Wetzlarer Optik legten. Daß der Sohn Carl<br />
den gleidlen Weg In die Hamburger Lehre und an<br />
die Werkbänke des Vaters ging, zeigte, was hand•<br />
werklidle Tradition auch in der zweiten Generation<br />
gegolten hat. Aus ihr heraus empfing Carl Hensoldt<br />
die für sein weiteres Leben entscbeidenden Impulse.<br />
Er blieb Handwerker auch als Forscber und Konstrukteur,<br />
als Ehrendoktor der Tecbniscben Hodlsdlule -<br />
verliehen 1922 In Anerkennung seiner hervorragenden<br />
Verdienste um die Vervollkommnung geodätiscber<br />
Instrumente - und als Inhaber eines der bedeutendsten<br />
Werke der optisdlen Industrie.<br />
Er erzählt heute nodl voller Stolz, daß er seine<br />
erste Konstruktion, das 1891 erscbienene und ihm<br />
patentierte .Pentaprisma-Binocle" eigenhändig ge•<br />
baut, die Linsen und Prismen selbst gescbliffen hat<br />
usw. Das war der Vorlilufer der später so berühmt<br />
gewordenen Hensoldt-Dialyte, deren erstes 1905 von<br />
ihm herausgebracbt wurde. Sein entscbeidendes Kon·<br />
struktionselement, das Hensoldt-Dacbprisma, war in<br />
der optischen Theorie wohl bekannt, die Aufgabe, es<br />
industriell in der erforderlldlen Präzision herzustellen,<br />
galt jedodl als unlösbar. Carl Hensoldt hat sie gemeistert,<br />
weil er es verstand, die eigene Theorie konstruktiv<br />
und mit meisterhaftem handwerklicben Kön•<br />
nen in die Tat umzusetzen. Dem .Grundsatz, von<br />
seinen Mitarbeitern nlcbts zu fordern, wozu man nicbt<br />
selbst das Vorbild stellt, hat er bis Ins hohe Alter<br />
hinein die Treue bewahrt. Er war rasHos in der praktischen<br />
Erprobung seiner eigenen Schöpfungen, er hat<br />
seine Zielfernrohre als passionierter Jäger, seine<br />
Mikroskope als Forscber entwld
Seite 28 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> Au~noptiker, Düsseldorf<br />
Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />
(Geschäftsstelle: Walter Moebis, Berlin-N 65, Otawistr. 3)<br />
1. Vorsitzender: Peter Ab-el<br />
Berlin W 15, Kurfürstendamm 2<strong>10</strong><br />
Kassierer: Willy Faulbaum, Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 9<br />
Postsah.: Berlin-W. Nr, 16632 • Bank: BerlinerV9lksbanlc,Fil. Berlin-S1egli11, Kto. 32<strong>10</strong><br />
Bericht über den IV. Kongreß in-Berlin <strong>1952</strong><br />
(Nach Redaktionsschluß eingegangen)<br />
.Daß die Ergebnisse der Brillengläserbestimmungen<br />
so häufig hinsichtlich eines<br />
angenehmen Sehens zu wünschen . übrig<br />
lassen, liegt daran, daß der refraktionierende<br />
<strong>Augenoptiker</strong> nicht den Menschen<br />
in den Mittelpunkt seiner fachlic:hen Arbeit<br />
stellt, sondern sich zu sehr an die physikalisch-optischen<br />
Verhältnisse des Auges<br />
klammert.~<br />
Peter Abel<br />
1. Vorsitzender der DGO<br />
In diesem Sinne äußerte sich der Berichter<br />
des Berliner • Tagesspiegels" über die<br />
Thematik des IV. Kongresses. Er hat damit<br />
in erstaunlich klarer Weise den Sinn<br />
und die Zusammenstellung der Vortragsfolge<br />
kommentiert.<br />
So sehr auch die rein fachliche Seite<br />
einer Veranstaltung, wie der DGO-Kongreß,<br />
interessiert, kann auf das Drum und<br />
Dran ebensowenig verzic:htet werden. Wenn<br />
die fachlichen Themen hierbei bei weitem<br />
nicht erschöpfend wiedergegeben werden<br />
können, mag das für die Fachzeitschriften<br />
ein Hinweis sein, die einzelnen Vorträge<br />
in gesonderten Artikeln zu einem späteren<br />
Zeitpunkt der breiten Fac:höffentlic:hkeit<br />
nahezubringen.<br />
Peter Ab e 1, der 1. Vorsitzende der<br />
DGO, eröffnete den Kongreß und begrüßte<br />
die zahlreich erschienenen Ehrengäste und<br />
Teilnehmer und bat den Schirmherrn des<br />
Kongresses, den amtierenden Bürgermeister<br />
Dr. Dr. Walter Schreiber, einige<br />
Worte an die Versammlung zu ridlten.<br />
Ein Bürgermeister ist ein wortgewandter<br />
Mann. Das mußte man neidvoll feststellen,<br />
als Dr. Dr. Schreiber sofort die Hörer in<br />
den Bann seiner Rede schlug. Obwohl er<br />
auf Grund seines Alters eigentlich schon<br />
der Hilfe des <strong>Augenoptiker</strong>s teilhaftig sein<br />
sollte, müßte er die .Kollegen" enttäuschen,<br />
da er immer noch ohne BriHe. leseµ·<br />
könne. Trotzdem fühle er sich den <strong>Augenoptiker</strong>n<br />
kollegial verbunden, weil Politiker<br />
und Optiker, jeder auf seine Art, für<br />
richtiges Sehen in politischer oder optischer<br />
Hinsicht zuständig seien.<br />
Er wies auf die internationale Bedeutung<br />
Westberlins als Kongreßstadt hin.<br />
Westberlin ist der einzige Platz, an dem<br />
Ost- und Westdeutsche mit den Fachleuten<br />
des Auslandes zu, gemeinsamer<br />
Arbeit zusammentreffen können.<br />
Vertreter des Senats, unter ihnen der<br />
Leiter des Amts für Wissenschaft und Forsdlung,<br />
Herr Dr. Geh 1 hoff, der ,stellvertretende<br />
Präsident der Handwerkskammer,<br />
Herr Dr. Ja es c h k e, der Präsident<br />
des ZV A, Herr D an n e n f e I s er,<br />
Köln, Herr Dr. W. Pi s t o r , Eutin, als<br />
Vertreter der WVA; Herr Nie 1 s e n,<br />
Kopenhagen,- Herr K e r f f , Belgien, überbrach.ten<br />
die Grüße ihrer Organisationen<br />
und wünschten dem Kongreß einen erfolgreichen<br />
Verlauf.<br />
Regen Anteil am Kongreß nahmen auch<br />
die gesamte Berliner Tagespresse und der<br />
Rundfunk. <strong>Der</strong> NWDR Berlin unterhielt<br />
sich am 24. September um 11.40 Uhr in<br />
seiner Sendung .• Rund um die Berolina •<br />
mit den Kollegen Kerff/Belgien, Lienberger/Schweiz<br />
und Abel/Berlin. Rias<br />
Berlin' brachte im Rahmen seines aktuellen<br />
Programms am 26. September um 18.30<br />
Uhr ein Gespräch zwischen Kali. Nitschke,<br />
Herrn Dr. Thiele und Prof. Schober. Die<br />
auf den Kongreß bezugnehmenden Artikel<br />
der Tagespresse waren im · allge~einen<br />
ausgezeichnet und sogar fac:hlich richtig.<br />
Was der • Tagesspiegel•-Bericht mit seiner<br />
Bemerk.\lng gemeint hat, mag nun aus den<br />
anschließenden Vortragsberichten ersidltlich<br />
werden.<br />
Herr Nielsen, Kopenhagen, begann die<br />
Reihe der Vo·rträge mit der Verlesung<br />
eines Manuskripts des erkrankten Kollegen<br />
Friang, Kopenhagen, über das<br />
Thema "PsydJ.ologie und Optometrieu.<br />
Die Psychologie ist ein Wissensgebiet,<br />
das auf die Arbeit des <strong>Augenoptiker</strong>s oft<br />
unbewußt einen bedeutenden Einfluß hat.<br />
Die zum <strong>Augenoptiker</strong> kommenden Kunden<br />
erwarten hinsichtlich ihrer Sehbeschwerden,<br />
auch wenn· sie es nicht in<br />
Worten ausdrücken, doch so etwas wie<br />
eine Art seelsorgerische Betreuung. Man<br />
muß den Mitteilungsdrang der Kunden in<br />
geschickter Weise ausnutzen ·und lenken.<br />
ÖbgJ.eich die optometristischen Messungen,<br />
rein technisch gesehen, eine sehr hohe<br />
Vollkommenheit erreicht haben, läßt sich<br />
doch streng genommen kein feststehendes<br />
Schema für den Gang der Brillengläserbestimmung<br />
anwenden. Es müssen immer<br />
wi-eder Tatsac:hen einbezogen werden, die<br />
durch die Persönlic:hkeit des Kunden · bestimmt<br />
sind. Viele unserer Kunden sind<br />
trotz genauester Korrektion durch den<br />
Einfluß ihres sehr labilen Nervensystems<br />
doch unsere ständigen Sorgenkinder. Hier<br />
ist meist weiter nichts als ein paar freundliche,<br />
aufklärende Worte nötig, um den<br />
Kunden für eine Zeit
<strong>Der</strong> Aug-enoptiker, Düsseldorf<br />
Infolge der punktförmigen, bis auf eine<br />
Öffnung abgedeckten Lichtquelle und der<br />
kleinen Beobachtungsöffnung sind die<br />
Licht- und Sdiattenerscheinungen sehr eindringlich<br />
und damit sehr gut zu beobadlten.<br />
Das von der klassischen Skiaski>pie<br />
her bekannte .Flackem• wird bei dem<br />
Kihn'schen Verfahren zum „Blitzen". Besonders<br />
überzeugend wird die Lidlters·cheinung<br />
bei vorliegendem, auch sehr schwachem<br />
Astigmatismus. Es erscheint nach<br />
entsprechender sphärisdler Vorkorrektion<br />
zunächst eine scharf begrenzte, in Ridltung<br />
des stärkeren Hauptsc:hnitts quer durch<br />
die Pupille verlaufende Lichtlinie. Zur<br />
Durdlführung der Messung werden zylindrische<br />
Plusgläser verwendet. Dadurch<br />
wird die Lichtlinie zunächst zu einem breiteren<br />
Band, das bei Vollkorrektion die<br />
gesamte Pupille ausfüllt. Schon bei geringer<br />
Uberkorrektion wird eine zur ernten<br />
Lidltlinie senkredlt verlaufende Linie bemerkbar.<br />
Kollege Ecke empfiehlt eine Skiaskopierentfernung<br />
von 50 cm, da dann zum Finden<br />
der Fernkorrektion lediglich Gläser<br />
- 2,0 dptr hinzugefügt zu werden brauchen.<br />
Die gefundenen Ergebn.isse erreichen<br />
eine außerordentlich hohe Genauigkeit,<br />
die selbst einer subje\diven Nachprüfung<br />
mit dem Kreuzzylinder standhalten. Nach<br />
d-en Angaben des Vortragenden ist ein-e<br />
subjektive, monokulare Prüfung nach<br />
Durchführung des von ihm besdlriebenen<br />
skiaskopischen Verfahrens nicht mehr<br />
notwendig, es kann sofort' die Prüfung<br />
auf Refraktionsgleichgewicht angeschlossen<br />
werden.<br />
<strong>Der</strong> Vortrag Dr. Th. Graff's, Frankfurt/<br />
Main befaßte sich mit Ausführungen über<br />
Akkommodation und Bildgröße. Er wies<br />
auf die feineren rechnerisch-en Unterschiede<br />
hin, die sidl hinsichtlich des<br />
Akkommodationserfolges ergeben, je nachdem,<br />
ob man den Fragenkomplex von der<br />
Seite des Anatomen, der mechanis,ch die<br />
Flächenkrümmungen als Grundlage für<br />
seine Betrachtungen nimmt, oder als Physiologe,<br />
der das Anwachsen der Brechkraft<br />
der Kernlinsensubstanz hinzunimmt, oder ,<br />
ob man als Physiker und Optiker die<br />
Akkommodation durch Fern- und Nahpunktsweiten<br />
ausdrückt. Klarheit über die<br />
akkommodativen Verhältnisse ist die Voraussetzung<br />
zum Verständnis über Zusammenhänge<br />
zwischen Netzhautbildgröße und<br />
Refraktionsgleichg,ewicht.<br />
Bei der Korrektion durch Brillengläser<br />
gewinnen außerdem der Hornhautscheitelabstand,<br />
die Schleifart (bi, Menisken etc.)<br />
und die Dicke der Gläser Einfluß. In sehr<br />
übersichtlichen Diagrammen zeigte Dr.<br />
Graff wertmäßig deren Einflüsse auf die<br />
Netzhautbildgröße. Komplizierter werden<br />
die Verhältnisse beim Nahsehen, da die<br />
Bildgröße mit dem Akkommodationsaufwand<br />
schwankt. Durch die Korrektion<br />
wächst die Bildgröße mit zunehmender<br />
Alterssichtigkeit.<br />
Nach dieser Vortragsfolge war der fachwissenschaftliche<br />
Teil des ersten Kongreßtages<br />
beendet. <strong>Der</strong> Abend vereinte einen<br />
großen Teil der Kollegen zum Begrüßungsabend<br />
im .Atelier" des Hotels am Zoo, an<br />
dem die inzwischen aus England einge- ·<br />
troffenen Kollegen Turville und Giles besonders<br />
herzlich empfangen wurden.<br />
Zwei Tage vor Kongreßbeginn trafen<br />
sich bereits jeweils 40 Kollegen zur Teilnahme<br />
an den in der Berliner Fachschule<br />
von der DGO durchgeführten ganztägigen<br />
Sonderlehrgängen über das • Turville-Verfahren"<br />
und .Nahprüfgeräte". Nach dem<br />
ausgezeichneten theoretischen Einführungsvortrag<br />
Dr. Thiele's wurden unter Leitung<br />
der Kollegen Gorges und Boeck Arbeits-<br />
Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 29<br />
gruppen gebildet, die si-ch mit der Ausführung<br />
der Prüfungen nach den neueren<br />
Verfahren befaßten. Am Dienstagabend<br />
fanden sich die Teilnehmer und ersten<br />
Kongreßgäste, unter ihnen Kollege G.<br />
Rieger, Frankfurt/Main, und der Geschäftsführer<br />
des ZV A, Herr Müller, Düsseldorf,<br />
zu zwanglosem Beisammensein im .Schultheiß<br />
an der Gedächtniskirche" ein.<br />
<strong>Der</strong> Bericht über den we1teren hochinteressanten<br />
Verlauf des Kongresses wird in<br />
der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift<br />
fortgesetzt.<br />
Wilhelm Boeck<br />
Humor der Optik<br />
<strong>Der</strong> hurzsichtige Professor<br />
,,Ei, grüß Gott, mein Lieber/"<br />
11l,ar ~<br />
9Fw,wwnietet,. ?Aclig~<br />
fJevw,/65429 'DimddJJ,f 8i,i/eens1,t,1J1.•.,<br />
Lentikulargläsei:<br />
Aus schliff<br />
in jeder Form 1<br />
Hostertz & Richter<br />
Optllohe Werkllätten<br />
Düsseldorf-Heerdt<br />
■ J ~J, n<br />
ßalitäts-Opti' seit 1s71<br />
J 11\1' ~ Optisdze Anstalt<br />
ADOLF SCHULZ<br />
Frankfurt a. M.<br />
Stammhaus Rathenow Mündzener Str. 41 • Ruf: 31884<br />
mit Innensteg m 3 Steghöhen<br />
18 Abmessungen 2 Bügelarten<br />
®<br />
Optische Industrie Kamen<br />
Kamen in Westfalen
Seite 30 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
Stellen-Angebote<br />
Optikermeister,<br />
{mögl. mit Uhrmachermeisteroder<br />
-gehilfenprüfung) für sofort<br />
in sehr ausbaufähige<br />
Stellung bei sehr gutem Gehalt<br />
nach Kleinstadt Norddeutschlands<br />
gesudlt. Angebote<br />
unter A 1541.<br />
Älterer Optikermeister<br />
sowie Uhrmacher gesucht. Bedingung:<br />
Einwandfreies, sauberes<br />
Arbeiten. Angebote mit<br />
Gehaltsanspruchen und Zeugnisabschriften<br />
unter A 1552.<br />
Junger Optikergehilf e,<br />
an selbständiges Arbeiten gewöhnt,<br />
für sofort f. die Werkstatt<br />
gesuc'ht. Bewerbungen<br />
mit Lebenslauf, Lichtbild und<br />
Gehaltsanspr. an <strong>Augenoptiker</strong><br />
Alfred Hesselbein, Hamburg-Altona,<br />
Museumstr. 28.<br />
Strebsamer, jüngerer<br />
Optikergehilfe<br />
für sofort oder bald gesucht.<br />
Möglichst aus der Nähe Dortmunds.<br />
Gefl. Bewerbung. mit<br />
Gehaltsansprüchen an <strong>Augenoptiker</strong>-<br />
u. Uhrmachenneister<br />
A. Dornseifer, Dortmund-Hombruch,<br />
Harkortstraße 69.<br />
<strong>Augenoptiker</strong><br />
für den Laden (Optik-Foto),<br />
mit besten Umgangsformen,<br />
gesucht. Gottschlidl, <strong>Augenoptiker</strong>,<br />
staatlich geprüft, Bad<br />
Harzburg.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>(in)<br />
für Werkstatt in Dauerstellun~<br />
gesucht. Refraktionskenntnisse<br />
erwünscht, jedoch<br />
nicht Bedingung. Bewerbung<br />
mit Lidl.tbild und Gehaltsforderung<br />
erbeten an Fa. Franz<br />
Geist, Bad Hersfeld.<br />
Werkstattoptiker<br />
oder perfekter Einschleifer<br />
und Reparateur, achsensicher,<br />
Spezialist für randlose Bril-·<br />
len, für Industriestadt am<br />
Niederrhein gesudlt. Zeugnisabschriften,<br />
Lebenslauf und<br />
Gehaltsansp.rüche erbeten unt.<br />
A 1561.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe<br />
für Werkstatt und Verkauf<br />
für sofort gesucht.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister Dr. Spanuth,<br />
Hamm/Westfalen.<br />
Suche<br />
Uhrmacher-Optikermeister<br />
oder Optikermeister, der das<br />
Uhrmacherhandwerk erlernen<br />
mödl.te. Kost und Unterkunft<br />
vorhanden. Angeb. u. A 1538.<br />
Junger Meister,<br />
led., zur Ltg. einer Filiale gesucht.<br />
Kenntnisse in Foto. Hiller,<br />
Osterholz-Scharmbeck bei<br />
Bremen.<br />
Junger, tüchtiger<br />
<strong>Augenoptiker</strong><br />
mit guten Fachkenntnissen in<br />
Optik und Foto, für Verkauf<br />
gesudlt. (Führendes Fachgeschäft<br />
im Rheinland.) Angebote<br />
erbeten unter A 1545.<br />
Uhrmacher- und Optikermeister,<br />
· tüchtige Kraft, in Vertrauensstellung<br />
von ältestem Fachgeschäft<br />
gesudl.t. Unterkunft<br />
vorhanden. Angebote unter<br />
A 1547.<br />
Junger, strebsamer<br />
Optiker<br />
für Werkstatt u. Laden, möglichst<br />
mit Kenntnissen in Foto<br />
und Dekoration, baldmöglichst<br />
gesudlt. Bewerbungen mit<br />
Lidl.tbild, Zeugnisabschriften,<br />
Lebenslauf und Gehaltsansprüchen<br />
erbeten an Optiker<br />
_Halle, Dortinund-Eving, Evinger<br />
Straße 176.<br />
Gesmht Optikermeister<br />
mit besten Kenntnissen in Refraktion,<br />
Brillenanpassung,<br />
Foto und engl. Sprachkenntn.<br />
W. Baumbach, Optik - Foto<br />
Kino, Hanau/Main, Markt 7.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>,<br />
mögl. Meister, ledig, mit allen<br />
Arbeiten in Laden und Werkstatt<br />
vertraut, gesucht. Ausführliche<br />
Bewerbung mit Bild,<br />
Gehaltsansprüchen und frühestem<br />
Eintrittstermin erbeten<br />
an G. Klingsporn, staatlich<br />
approb. <strong>Augenoptiker</strong>, Iserlohn/Westfalen.<br />
Tfühtiger <strong>Augenoptiker</strong><br />
mit guten Umgangsformen, für Verkauf und Werkstatt sofort<br />
gesucht.<br />
Sprachkenntnisse (französisch, schwedisch) erwünscht.<br />
Bewerbungen mit ausführlichem Ausbildungsgang und LidJ.tbild<br />
an · ·<br />
Optiker Ruhnke, Hamburg 1, Schauenburgerstraße 52<br />
Tüchtiger, zuverlässiger<br />
Reisevertreter<br />
von leistungsfähiger, rheinischer<br />
Großhandlung mit angeschlossener<br />
Cellhornfabrikation<br />
für die Bezirke 13a u.<br />
b, 14a u. b, 17a u . . b, 18, 23,<br />
24a u. b gesudJ.t. Bei Bewährung<br />
wird Wagen zur Verfügung<br />
gestellt. Handschriftliche<br />
Bewerbungen erbeten<br />
unter A 1550.<br />
Tüchtiger <strong>Augenoptiker</strong><br />
als Verkäufer zum baldigen<br />
Eintritt in erstes Fachgeschäft<br />
gesucht. Verlangt werden<br />
gute Fad:J.kenntnisse in Refraktion<br />
u. Brillenanpassung,<br />
gewandtes Auftreten. Sprachkenntnisse<br />
erwünscht, nicht<br />
Bedingung. Angebote mit<br />
Lichtbild, Größenangabe, Gehaltsforderung<br />
usw. erbeten<br />
unter A 157,5.<br />
im Hause. Ausführliche Be-<br />
werbung mit Bild u. Gehalts·<br />
anspr. erbeten unter A 1581. .<br />
l<br />
Junger<br />
<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe<br />
für Werkstatt und Laden gesucht.<br />
Geboten wird Ausbildung<br />
in Verkauf (Optik -<br />
Foto) und Refraktion. Wohnraum<br />
und gute Verpflegung<br />
Tori-Doppelfokusschleifer,<br />
erste erfahrene Kraft, zum<br />
baldigen Eintritt gesucht.<br />
.,Optiva"-Mainz-Mombach.<br />
Stellen-Gesuche<br />
Augenoptlkergehilfe, 18¼ J ., in<br />
ungekii.ndigter Stellung, gute<br />
Allgemeinbildung, perfekt in<br />
sämtlidl.en Werkstattarbeiten,<br />
sucht neuen Arbeitsbereich,<br />
wo auch die Möglidl.keit in<br />
der Verkaufsausbildung besteht.<br />
Bevorzugt Süddeutschland,<br />
eventueller Antrittstermin<br />
1. März 1'953, aber nicht<br />
Bedingung. Nähere Zuschriften<br />
(auch mit und ohne Zimmer)<br />
erbeten unter B 1549.<br />
<strong>Augenoptiker</strong><br />
mit besten Referenzen, 35<br />
Jahre, z. Z. als Geschäftsführer<br />
in einem optischen Fachgeschäft,<br />
sucht Reisevertreterposten<br />
nur seriöser Firmen.<br />
Angebote unter B 1551. · 1<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Strebsamer <strong>Augenoptiker</strong>gehilie,<br />
23 Jahre, engl. Sprad:J.kenntnisse<br />
sowie Kenntnisse in<br />
Verkauf und Refraktion, in<br />
ungekündigt. Stellung, möchte<br />
sich zum 15. Januar 1953 verändern.<br />
Fachgeschäft im Gebiet<br />
Rhein-Ruhr mit Fotoabteilung<br />
bevorzugt. Angebote erbeten<br />
unter B 1559.<br />
Vertreter,<br />
im Bezirk Nordrhein-Westfalen<br />
und Niedersadl.sen seit<br />
Jahren gut eingeführt, sucht<br />
Vertretung namhafter Hersteller.<br />
Büro mit Telefon, Lager<br />
und Pkw vorhanden. Angebote<br />
erbeten unter B 1562.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe, ledig, 27<br />
Jahre, zur Zeit als Reisevertreter<br />
tätig, mit guten Zeugnissen,<br />
sucht Stelle, wo auch<br />
Ausbildung in Refraktion und<br />
Verkauf geboten wird. Hannover<br />
und Umgebung bevorzugt.<br />
Angebote mit Gehaltsangabe<br />
erbeten unter B 1564.<br />
Brauchen Sie einen <strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />
d. Kundenwünsche<br />
und Ihre Interessen stets zu<br />
verbinden versteht ·und durch<br />
sein Auftreten und seine Arbeit<br />
immer für Sie wirbt? Ich<br />
bin 36 Jahre, verlobt, und<br />
werde allen Anforderungen in<br />
Verkauf, Werkstatt, Refraktion<br />
und Foto gerecht. Aus ungekündigter<br />
Stellung möchte<br />
ich midl. in eine Dauerstellung<br />
verändern. Höflichst bitte<br />
idl. um Ihre Nadl.richt unter<br />
B 1568.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe, 24 Jahre,<br />
perfekt in allen Werkstattarbeiten<br />
(Glasbrillenspez.), mit<br />
guten Kenntnissen in Verkauf,<br />
R,efraktion und Dekoration,<br />
wünscht sich zu verändern.<br />
Angebote mit Gehaltsangabe<br />
unter B 1574.<br />
Geschäftsführer in meisterlosem<br />
Betrieb, Flüchtling mit ·Familie,<br />
möd:J.te sich verbessern.<br />
Angebote unter B 1577.<br />
Optikerin, 22 J., mittlere Reife,<br />
vertrauenswürdig, mit guten<br />
Umgangsformen, an schnelles<br />
und sauberes Arbeiten gewöhnt,<br />
sucht Stellung f. Werkstatt<br />
und Laden. Angebote an<br />
Marieluise Syring, T_wistringen/Bremen,<br />
Bahnhofstraße 72.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
mit langjähr. Erfahrung sucht<br />
in Süddeutschland Stellung<br />
(Brillenanpassung, Refraktion,<br />
nur aushilfsweise Werkstatt).<br />
Angeb. erbeten unter B 1582.<br />
Mitarbeiter<br />
mit guten Umgangsformen, für den Verkauf {Optik-Foto) in<br />
Dauerstelfong ffir sofort oder später nach Süddeutschland gesudit.<br />
Französische, eventuell auch englische Sprachkenntnisse<br />
erwünscht. ·<br />
Bewerbungen mit handgesi:hriebei;iem Le~ensla'uf erbeten<br />
unter A 1570.<br />
HIER<br />
'<br />
11~<br />
c/4,,, 6UMJ<br />
/JJ,iffy f!lclirick_eß<br />
@ 8tMJefdef_-~en
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 31<br />
<strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />
24 Jahre, ledig, lOjährige<br />
Ausbildung u. Praxis in ersten<br />
Optik .- Foto - Fachgeschäften<br />
Westdeutschlands, ungekündigt,<br />
mit guten Zeugnissen,<br />
sucht sich zu verändern. Angebote<br />
erbeten unter B 1579.<br />
l\.ugenoptikermeister, 32 Jahre,<br />
in ungekündigter Stellung als<br />
Filialleiter, sucht si
Seite 32 -<br />
Nr. lo/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
'Jivten ~edaJi/<br />
Patentierte<br />
,,Elast Flex"<br />
Zell-Fassungen mit<br />
biegsamen Bügeln<br />
Ecisa-A.G.<br />
Nyon Schweiz<br />
Cell.-Fassungen @) Gläser aller Art<br />
.IJef.e)d; ~ rCaqeJt<br />
~JJich c;]JSinleJJ{el6<br />
Hamburg 11<br />
VERLAG WILLY SCHRICKEL, DÜSSELDORF<br />
SeltlAng~n-lAN.GE. sz , ::<br />
die Rohnonge fürOplik - Feinmechanik<br />
Format, 145x200 mm<br />
• 172 Selten<br />
4. vermehrte und verbesserte Auflage - Halbleinen DM 9. -<br />
<strong>Der</strong> Verfasser gibt In diesem Werk die Antworten auf alle Fragen<br />
der praktisc:hen Optik und dem <strong>Augenoptiker</strong> damit ein sehr nütz•<br />
llc:hes Nac:hsc:hlogewerk in die Hand.<br />
ALOIS.WEBER<br />
Ol'Tl$CII! WUKIWGI<br />
IUDWIGSIW'EN/ RHEIM • AINUIISTI.Sl<br />
Dr. Max Haase<br />
Optiker-Taschenbuch<br />
Die kleine Fachlehre des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />
mit einer Einführung in die Lehre vom Licht<br />
2. verbesserte Auflage mit 249 Abbildungen - Ganzleinen DM 14.50<br />
Dr. Kurt Michel<br />
Die Grundlagen der Theorie des Mikroskops<br />
Mit 160 teils mehrfarbigen Abbildungen - Ganzleinen DM 27. -<br />
früher Rathenow -<br />
jetzt Westberlin<br />
Moderne Formen<br />
•<br />
Franz Bühnemann • Berlin N 65 · Gerichtstr. 2<br />
Celluloid - Schildpatt<br />
Brillenfassungen<br />
Dr. Norbert Günther<br />
Ernst Abbe<br />
<strong>Der</strong> Schöpfer der Zeiss-Stiftung<br />
2. verbesserte Auflage mit 21 Abbildungen - Halbleinen DM 9.80<br />
Portofreie Zusendung am Tage des Geldeingange ■ • Kurse Angabe des<br />
Buchtitels auf dem Zahlungsabsohnill genügt, Zahlungen erbeten auf<br />
Poslscheckkonlo Köln Nr. 925114 !Verlag Willy Sehricke!, DiisHldorf•<br />
Lohausen) oder auf Bankll:onlo Nr. 02137 bei d·er Rheinisoh -Weslfiili·<br />
sehen Bank, Dii1seldorf. Bei Nachnahme werden die Veraaadspesen<br />
berechnet.<br />
Verlag Willy Schrickel, Düsseldorf-Lohausen
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 33<br />
~as c'J~ -srifi½,lk<br />
PUNKTUELL ABBILDEND<br />
Brillengläser oller<br />
Schleifarten<br />
licht- und<br />
Sonnenschutzgläser<br />
Lupen • Lesegläser<br />
Fadenzähler<br />
Condensorllnsen<br />
Hohlspiegel • Feinopfik<br />
Sie erhalten unsere<br />
Erzeugnisse laufend<br />
über deh Großhandel<br />
OPTISCHES WERK JULIUS ERNST SILL<br />
Wendelstein b./Nbg.<br />
gegr. 1894<br />
Theatergläser<br />
in verschiedenen Ausführungen<br />
mit und ohne :Knickbrücke<br />
auch in Perlmutter vergoldet<br />
galileische Feldstecher<br />
mit Knickbrücke<br />
„P ANORA" Speziallupen sowie<br />
Lupen und Lesegläser aus<br />
Metall und Plexiglas<br />
liefern:<br />
K I R C H E R & C I E.<br />
Panora-Optik<br />
Stuttgart-$. Postfach 24<br />
'<br />
VORBILJLl(ME<br />
FASSADE<br />
MODERNER<br />
LADEN<br />
ZElHiEM:6:5SF<br />
30 BELEUCHTUNG<br />
)AH~E<br />
Facherfahrung<br />
PLANUNG<br />
BAUFÜHRUNG<br />
LIEFERUNG<br />
~Qddw,p.fr.vuj.<br />
EMDE·LADENBAU<br />
SCHWELM ... ~. LOH<br />
DER· LADEN-SPEZIALIST<br />
FÜR DEN OPTIKER<br />
(;);<br />
J. Hauschildt<br />
Optik-Großhandlung , Ha~burg 13 • Hallerstraße 61<br />
OPTIK - GROSSHANDLUNG<br />
WUPPERTAL-ELBER,FELD<br />
· Wiesenstraße 111<br />
Fernrul 379 IZ<br />
liefert ab Lager<br />
sämtliche<br />
Optikerartikel<br />
Prompter Eilversan-d<br />
und Reparaturdienst<br />
zeigen die neuen Schreibkassen<br />
Modelle mit vielen Verbesserungen.<br />
D, P, und Auslands-Pot, angemeldet,<br />
Informieren Sie sich durch den neuen<br />
Katalog der<br />
';':;77: KASSENFABRIK<br />
.'d~~ HEILBRONN 31<br />
'<br />
Kurt Fraesdorff<br />
Optik-Großhandel<br />
Die Einkaufsquelle für den Fachoptiker<br />
liite-l.t,"<br />
Die idealen Blendschutzgllsar<br />
für den Autofahrer bei Nacht.<br />
D1mnlcbst aacb mit optischer Wlrkang,<br />
lndlvldnelle Aalarllgaag nnr dnrcb d111<br />
Fachoptiker.<br />
Nlheres dnrcb din Importear:<br />
KOSSEL & SCHMITZ, BREMEN<br />
Boiler-Allee '1 , F1rnspracber 2 74 36<br />
Stammhaus<br />
(23) Norden<br />
Schulstraße 35<br />
Postfach 82<br />
Ruf 2313<br />
Qualltcitsoptlk •<br />
Zweigniederlassung<br />
(22c) Köln<br />
Drususgasse 7-9<br />
am Museum<br />
Postfach Köln 1 Nr. 687<br />
Ruf 212012<br />
unser Kundendienst!<br />
Brillengläser aller Art<br />
Sofortiger Eilversand<br />
von den kompletten<br />
Gläser lagern<br />
Westensee<br />
Hamburg<br />
Bremen<br />
RABE-OPTIK<br />
W estensee über Kiel
Seite 34 -<br />
Nr. <strong>10</strong>J<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
SAFILO<br />
Qualitäts -Celluloid-Fassungen<br />
Moderne Formen - erstklassige Verarbeitung<br />
Großes Sortiment in Farben und Normen<br />
Alle Ersatzteile<br />
Alleinverkauf für Deutschland:<br />
W. PABISCH KG. MUNCHEN 25<br />
Aberlestraße 4<br />
Firmen -Golddruck nach Wunsch.<br />
E~KA-Etuisfabrik Fritz~- Eger<br />
Wolfsberg-Breitbrunn am Chiemsee<br />
zweireihig<br />
mit b bis 20 Schubloclen<br />
mit praktischer, verstellbarer<br />
Fächereinteilung.<br />
Kamet'as • Kino- Gel'Öfe • Pl'ismen-Gtösel'<br />
Photo-Bedal'fsal'-tike/ • Labol'-Gel'äte<br />
Vel'größel'vngsappa/lafe • PJ'ojekfionsappat
<strong>Der</strong>. <strong>Augenoptiker</strong>., Düsseldorf<br />
Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 35<br />
Ein Optal-Futteral für Reservegläser<br />
auch zu verwenden für zusammengelegte Vorhänger<br />
und Eingläser.<br />
Fachoptiker'regten es an, dieses geschmackvolle<br />
Zusatzfutteral zu schaffen.<br />
Wer heute ein modernes Brillengestell besitzt,<br />
bei dem er selbst die Gläser auswechseln kann,<br />
wird ~ wenn der Optik~r es empfiehlt - für<br />
seine geschliffenen und angepaßten Ersatzgläser<br />
gern ein solches Futteral kaufen.<br />
tJJ!lgt<br />
{)J!lgt<br />
anbieten ist Kundendienst<br />
verkaufen ist Zusatzverdienst<br />
OPTAL-WE R K Franz Kleine K. G. Herne i. W.<br />
~ bringt,<br />
CO.te ~ J.faJten-:BJdlle<br />
mit schräg-geschliffener Augenrand-Facette<br />
- 6mm -<br />
CO.te ~ CO,a;ne,n-:B/dlle<br />
in fein-abgestimmter Kaschierung<br />
kultiviert formschön exquisit<br />
CO.te<br />
in rpdeJt
Seite 36 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />
D,er <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
~e'4fle,.titJe., ~ie<br />
a~1Je,o..,<br />
Ihres Kunden. Er verläßt sich ganz auf<br />
Sie. Liefern Sie ihm deshalb nur Brillengläser,<br />
die nach Ihrer gewissenhaften<br />
Prüfung allen Anforderungen entsprechen<br />
und nach dem heutigen Stand der<br />
Technik Gewähr für bestes, müheloses<br />
Sehen bieten.<br />
~ - Brillengliiser<br />
werden mh Spezialgeräten sowohl auf<br />
sichtbare als auch auf unsichtbare<br />
Schlieren, die den Brillenträger stören,<br />
9eprüft. Die Gläser sind diamantgefräst,<br />
in 9leichmäßiger Qualität mit modern•<br />
sten Mitteln hergestellt, besitzen maßhaltige,<br />
feinpolierte Flächen und bilden<br />
für den verantwortungsbewußten Fachmann<br />
die zuverlässige Brücke zur<br />
Zufriedenheit seiner Kunden.<br />
Mombach21<br />
Unser Programm:<br />
Werkstattmaschinen<br />
Universal-Automat FM 28<br />
Standard (mot)<br />
Universal-Automat lnd.<br />
Tischhandschleifmaschine FM 6<strong>10</strong><br />
. Tischhandschleifmaschine FM 611<br />
Brillenglasschneidemaschine S 61<br />
Brillenglasschneidemaschine S 63<br />
BriJlenglasbohrmaschine B 6<strong>10</strong><br />
Universal-Bohrmaschine B 200<br />
komb. Bohr- und Poliermaschine BP 61 u.<br />
BP 61 SP<br />
Schleif-Polier- u. Bohrmaschine P 61<br />
Abdrehvorrichtungen<br />
Gravierapparat G 613 für Brillengläser<br />
und Lupen<br />
Brillenglaszentrierapparat<br />
Werkbänke anbau.fähig<br />
Benutzen Sie unsere Erfahrung für Ihre Werkstatt<br />
Fordern Sie unverbindlich und kostenlos Offerte für Ihre Werkstatt.<br />
l) wernicke & Co. KG. GJ<br />
Düsseldorf-Eller • Gumbertstr. 94-96 • Ruf 73336<br />
iele<br />
Verschiedene<br />
Vorschläge<br />
viele Farben, viele Oberflächen,<br />
viele Formen, viele Qualitäten - das<br />
ist die unnachahmliche Stärke jeder<br />
KAPU NKT- Etui -Kollektion. Bescheidene<br />
oder anspruchsvolle Kunden, einfac:he<br />
oder der Mode zugetane Damen, neuzeitlich<br />
oder konservativ Denkende - jedem können Sie<br />
ein Etui vorlege!}, das seinem ~eldbeutel entspricht<br />
Edgar Kleine • KAPUNKT-GMBH · Herne i. W. Postf. 169
Nr. 963 und Nr. 964<br />
Nr. 963 Schraubensortiment in Pappschiebeschachtel.<br />
Inhalt: 300 Stock Schrauben, Nieten,<br />
Scheibchen<br />
Nr. 964 Schraubensortiment in Pappschiebeschachtel.<br />
Inhalt: 600 Stuck Schrauben, Nieten,<br />
Scheibchen<br />
Nr. 970 Schraubensortiment in hellpoliertem<br />
- Holzkästchen.<br />
Inhalt: 2000 Stuck Schrauben, Nieten,<br />
Scheibchen, Muttern, Kugeln<br />
Nr. 971 Schraubensortiment in hellpoliertem<br />
Holzkästchen.<br />
Inhalt: 4000 Stuck Schrauben, Nieten,<br />
Scheibchen, Muttern, Kugeln<br />
Nr. 970 und Nr.971 Größe2<strong>10</strong>x<strong>10</strong>5x90 mm<br />
·c1,<br />
8 eze, nung de r Gewindea rten:<br />
Gewindebohrer für Brillen<br />
~ : ;~~be~es Brillengewinde mit 0.JS mm Sl1igung<br />
z - Zelluloid .. .. " 0.4$ ..<br />
M - metrisches ,. .. 0.60 "<br />
N l.\5 mm fUr ~rou~ n " 0.30 "<br />
~ L~~ .. .. .. Nr. =:: :3s. 838, 839, 8-40<br />
N l .
5 dJ~"'''"'"'<br />
& Sdili11/c11~f, 'F~AMlclu~,/Main 0<br />
9<br />
Backen- Backensch rauben Backen- Backen- und Muschelschrauben<br />
für schrauben Federschrauben backenfUr<br />
fUr für Brillen schrau-<br />
-<br />
Scharnierbrillen<br />
Duplex- und Simplex-Randbrillen<br />
Glasbrillen mit langer Backe ben<br />
aa-<br />
iijllla<br />
/jllll<br />
lililllllllllll<br />
81a<br />
Nummer 802 803 804 805 806 807 808 809 8<strong>10</strong> 811 814<br />
1<br />
1<br />
Kopfdurchmesser . 1.95 1 1.95 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.80<br />
Gewindedurchm . . G1.40 G 1.50 N 1.25 N 1.35 N 1.25 N 1.35 N 1.15 N 1.25 N 1.25 N 1.35 M1.40<br />
Ganze Länge 6.90 6.90 4.50 4.50 2.65 2.65 3.<strong>10</strong> 3.<strong>10</strong> 2.65 2.65 4.20<br />
Gewindesteigung . 0.45 0.45 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.30<br />
1<br />
Zelluloidgewinde Scharnierschrauben Buchsen<br />
für für für<br />
Zell.-Scharniere Zelluloidbrillen, seitliche Verschraubung Duplex-<br />
Bügel<br />
lJ;,11111<br />
l):::::a ~<br />
illllll» ~<br />
=- ...- -=-<br />
Nummer 812 813 816 817 817/1 817/2 818 819 820 821 826 •<br />
1<br />
Kopfdurchmesser . 1.70 1.70 1.80 1.80 1.80 1.80 1.80 1.80 1.80 1.70 2.80<br />
Gewindedurchm . . Z 1.20 Z1.40 G1.40 G1.40 M1.20 M1.40 G1.40 G1.40 G1.40 M1.30 1.00<br />
Ganze länge 6.00 7.50 4.50 4.75 5.00 6.50 5.25 4.50 5.00 6.00 1.00<br />
Gewindesteigung . 0.60 0.60 0.45 0.45 0.30 0.30 0.45 0.45 0.45 0.30 -<br />
Lorgnetten- Glasklammerschrauben Schrauben Schrauben Fits-U-Splralschrauben<br />
für mit Scheibchen und mit schrauben<br />
Sechskantmuttern SechskanthUlsenmuttern ·<br />
Glasbrillen<br />
----<br />
für Glasbrillen<br />
fUr Glasbrillen<br />
~ ~ ai-- O@----i<br />
pa<br />
~<br />
Nummer 829 830 835 836 837 838 839 840 841<br />
Kopfdurchmesser 1.80 1.80 1.90 1.90 1.90 1.90 1.90 2.25 2.25<br />
Gewindedurchm .. N 1.25 N 1.25 N 1.15 N 1.25 N 1.45 N 1.15 N 1.15 N 1.15 N 1.25<br />
Ganze Länge 9.75 <strong>10</strong>.40 9.00 9.00 9.00 9.00 9.00 5.40 5.40<br />
Gewindesteigung . 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35<br />
Ral-Backenschrauben Ku!elkopf- Ral stifte Gewinde- N ietstifte mit Nletstifte mit<br />
für s raube fUr stifte Rundkopf Senkkopf<br />
fUr Ralbrillen für Backen-<br />
Metall-Ral-Brillen Zell-Ral<br />
für Sonnenbrillen für Zellbrillen<br />
Lorgnetten<br />
Brillen<br />
~<br />
El=aa i:=- 1):111 c:m ~<br />
=<br />
~<br />
0:- '<br />
&a;<br />
Nummer 851 852 853 855 882 900 901 903 903/1 904 904/1<br />
Kopfdurchmesser . 1.90 2.00 2.00 1.70 2.90 1.30 1.35 1.40 1.60 1.50 1.60<br />
Gewinde- resp.<br />
Schaftdurchmesser G 1.40 G 1.40 G 1.50 M1.30 N1.35 1.15 G 1.35 1.15 1.40 1.15 1.40<br />
Ganze Länge 6.55 4.00 4.00 4.35 9.75 5.20 <strong>10</strong>.00 7.00 8.00 7.80 9.00<br />
Gewindesteigung . 0.45 0.45 0.45 0.30 0.35 0.45 - - - -<br />
Nietstift Nietstifte ohne Kopf Nietstifte Federstift Sternstifte Doppelnietstifte mit<br />
mit für fUr für Zell-Brillen Zierplättchen<br />
Senkkopf<br />
Scharniere lang konisch Backen-<br />
4Flügel 6Flügel<br />
für Zellbrillen<br />
fUr<br />
Brillen<br />
Zellbrillen<br />
- ,\li=<br />
III-' .----..<br />
Nummer 904/11 905/1 1 905/2 906 907 908 908/1 908/2 909 9<strong>10</strong><br />
-<br />
lilll<br />
~ (1'=<br />
~ \")=,,<br />
1.30 1<br />
Kopfdurchmesser . 1.60<br />
1.40 1.70 1.12 1.75 2.<strong>10</strong> 2.<strong>10</strong> Kopf 5,0x2,5 4.5x4.4<br />
Schaftdurchmesser 1.15 1.30 1.40 0.7-1.70 1.00 1.15 1.15 1.15 Stift- 0 1.20 1.20<br />
Ganze Länge 11.00 <strong>10</strong>.50 <strong>10</strong>.50 25.00 2.65 7.50 7.50 11.00 Länge 8.40 8.40<br />
Stiftobst. 2 u. 2.5 2 u. 2.5<br />
Doppelnietstifte Imperial kugeln Perspektiv- Untarlag1d!aib. Backen-und Glaslochm.<br />
Zierplättchen für schrauben lür_Ponpekfiv- Klammerscheiben Röhrchen<br />
sd!rauben<br />
für Zellbrillen lmperialfedern in 6Stärken<br />
@) mit Ansatz<br />
~ II' ,.----,.__<br />
f' ~ 0 Zelluloid Nickel Bronze 'EI<br />
Nummer 911 912 914 914/1 951 - 956 960 745 745/1 745/2 746<br />
1<br />
Plättchen 2.35x5.50 Falter 3.00 3.30 Kopf- 0 6.00 7.50 2.60 2.60 2.60 3.00<br />
Stiftdurchmesser 1.20 1.20 2.00 2.00 Gew.- 0 M2.3-3.5 3.50 0.20 0.20 0.20 1.80<br />
Länge. 8.40 8.40 3.00 3.30 Länge 9.00 1.60 1.30 1.30 1,30 1.20<br />
Stiftabstand 2 u. 2.5 2 u. 2.5<br />
Lose Gewindebohrer fertig zum Gebrauch<br />
mit 3 eingefrästen Nuten, fachgemäß angeschliffen und gehärtet<br />
N = normales Gewinde G = grobes Gewinde Z = Zellgewinde M = metrisches Gewinde<br />
· Bestellnummer . N 1.15 N 1.25 N 1.35 N 1.45 G 1.35 1 G 1.45 G 1.50 Z 1.20 Z 1.40 M1.20 M1.30 M1.40<br />
Gewindestärke . 1.15 1.25 1.35 1.45 1.35 1 1.45 1.50 1.20 1.40 1.20 1.30 1.40<br />
Gewindesteigung . 0.35 0.35 0.35 0.35 0.45 0.45 0.45 0.60 0.60 0.30 0.30 0.30<br />
Alle Maße für Millimeter<br />
HONNERS DRUCKEREI , HEI0ENSTEIN • FRANKF URT A, M.<br />
i