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Der_Augenoptiker_1952_10

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Amtliches Organ des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

Mitteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V. (WVA), der Deutschen<br />

Gesellschaft für Optometrie (DGO) und des · Bundesverbandes Nichtselbständiger Augenop'tik~r (B NA)<br />

Nummer <strong>10</strong><br />

VERLAG WILLY SCHRICKEL · DOSSELDORF !15. Oktober 195!1


Seite 2 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 3<br />

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Seite 4 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

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Mitteilungsblatt:<br />

Wissenschaftliche Vereinigung<br />

der <strong>Augenoptiker</strong> e. V. (WV A)<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Optometrie (DGO)<br />

Bundesverband Nichtselbständiger<br />

<strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />

Amtl lches Organ des · Zentralverbandes der Au gen optlker (ZVA)<br />

Schriftleitung: Fritz Müller, Geschäftsführer des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

Ständige Mitarbeiter, Dr. Karl R.. Berger,<br />

Fachlehrer Bernhard Gorge~ für Werlcsta!I • Tachnilc, Dr.-Ing. Felix Marmet für den Fototeil I Fachlehrer Rudolf Mehlhorn für dia Beilage „Dar Mani1lcu1"<br />

Nummer <strong>10</strong> Verlag Willy Schrickel, Düsseldorf 25. Oktober <strong>1952</strong><br />

Mysteriöse Himmelserscheinung optisch erklärt<br />

Ein Kapitel vom. Wunderglauben in der Astronomie<br />

Von Dr. Karl R. Berger<br />

(Fortsetzung und Schluß aus Nr. 9/<strong>1952</strong>)<br />

Wenn Schiller meinte: .Ach, es geschehen<br />

keine Wunder mehr", dann hat<br />

doch Goethe weise dazu erklärt: .Das<br />

Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.•<br />

Aus dem hier gebraditen Querschnitt durch<br />

den Wunderglauben der Völker in · der<br />

tausendjährigen Geschichte der Astronomie<br />

geht hervor, daß der Glaube an übernatürliche<br />

Vorgänge, die im Widerspruch zu<br />

den geltenden wissenschaftlichen Auffassungen<br />

stehen, bis in unsere Zeit auf dem<br />

sternkund1ichen Gebiet nicht restlos verschwunden<br />

ist. Man denke an den .Hexensabbat•,<br />

den am 31. Oktober 1938 die USA<br />

erlebten, als man dort New York von einer<br />

.Invasion vom Mars" bedroht sah. Eine<br />

Massenpanik wurde damals durch diesen<br />

vermeintlichen .Angriff der Marsbewoh•<br />

ner• entfesselt, die, wie sich später herausstellte,<br />

dur·ch ein Radiohörspiel .Krieg<br />

der Welten• verursacht worden war. Vorher<br />

waren aber die Truppen in San Franzisko<br />

alarmiert worden. In Indianapolis,<br />

Indiana und anderen Städten waren Extrablätter<br />

erschienen, die die Zerstörung New<br />

Yorks durch dort gelandete Marsbewohner<br />

verkündeten. Ober Birmingham und Alabama<br />

war der Belagerungszustand verhängt<br />

worden. In Boston hatten sich .Augenzeugen•<br />

gemeldet, die darauf schworen,<br />

gewaltige Feuer beobachtet zu haben,<br />

und diese Tatarenmeldungen hatten dann<br />

Zehntausende von New Yorkern in eine<br />

kopflose Flucht aus der Stadt getrieben.<br />

Alle diese Flüchtlinge hatten · scheinbar,<br />

wie die erwähnte bayerische Mutter bei<br />

der Sonnenfinsternis ün Jahre 1851 von<br />

ihrem Sohn geglaubt, sie seien .nodl. flink<br />

und kämen vielleicht glücklich davon •.• •<br />

Nach diesem geschichtlichen Rückblick<br />

kann es uns nicht wundernehmen, daß im<br />

Sommer 1947 im Westen der USA beobachtete<br />

mysteriöse Himmelserscheinungen<br />

eine Sensation hervorrufen konnten,<br />

die die Bildung einer Sonderkommission<br />

.Projekt Untertasse" der US-Luftwaffe zur<br />

Folge hatte. Aber auch diese rätselhaften<br />

Himmelserscheinungen haben in der Sternkunde<br />

ihre Vorgeschichte;' denn schon vor<br />

nahezu <strong>10</strong>0 Jahren wurden seltsame blau<br />

und grün flammende Scheiben am Nacht•<br />

himmel beobachtet. Noch ältere Berichte<br />

aus dem 17. und 18. Jahrhundert können<br />

hier nicht berücksichtigt werden, weil damals<br />

Meteore noch nicht bekannt waren<br />

und somit Verwedl.slungen mit etwaigen<br />

• Untertassen• nicht zu erwarten waren.<br />

.Feuerkugeln" wurden dann die in der<br />

Astronomie vereinzelt auftretenden, in den<br />

verschiedensten Farben hell aufleuchtenden<br />

und bis in die untersten Luftschichten<br />

gelangenden Körper kosmischer Herkunft<br />

genannt (Meteore), die manchmal am Ende<br />

ihrer Bahn, dem sog. Hemmungspunkt, die<br />

Erscheinung -explosiven Charakters annehmen.<br />

Ihr Glanz ist oft sehr bedeutend,<br />

so daß sie selbst am. Tage sichtbar sind<br />

oder nachts eine Gegend oft taghell erleuchten,<br />

wie von einer in der Nacht des<br />

27. Dezembers 1857 beobachteten Feuerkugel<br />

berichtet wurde. Eine andere aus<br />

dem Jahre 1861 überstrahlte noch in einer<br />

Entfernung von 40 Meilen den Glanz des<br />

Vollmondes. Von einer im März 1863 in<br />

Boppard beobachteten Feuerkugel wird behauptet,<br />

sie habe das ganze Rheinland<br />

heller erleuchtet als das Mondlicht, ja in<br />

Holland redeten die Leute nicht mehr von<br />

einer großen Feuerkugel, sondern von dem<br />

.großen Himmelsfeuer". Die Farben dieser<br />

mysteriösen Objekte am Himmel wurden<br />

als weiß, oft auch als rot oder bläulich,<br />

zuweilen als grün oder gelb bezeichnet.<br />

Meldungen von Beobachtungen von seltsamen<br />

Himmelserscheinungen in der Art<br />

der .Fliegenden Untertassen• liegen in<br />

längeren Abständen von 1870 ab vor. So<br />

schrieb am 26. September 1870 die Londoner<br />

• Times•, daß ein elliptisches Objekt<br />

.mit einer Art Schwanz• die Mondscheibe<br />

überquert und 30 Sekunden dazu gebraucht<br />

habe. Am 1. August 1871 wurde ein großer<br />

runder Körper über Marseille gesichtet.<br />

Die britische Zeitschrift .Nature Magazin"<br />

meldete, daß am 22. März 1880 mehrere<br />

ähnliche Himmelserscheinungen ,in der<br />

Nähe von Kattenau in Ostpreußen gesehen<br />

wurden, die vom Horizont in westlicher<br />

Richtung geflogen wären, uJid ein<br />

gleiches .gigantisches Objekt" beobachtete<br />

1885 ein Astronom in der Türkei über<br />

Adrianopel.<br />

Ein Augenzeugenbericht über die gleiche<br />

Beobachtung stammt aus dem Jahre 1893<br />

und schon vorher wurden ähnliche Himmelserscheinungen<br />

in japanischen Schulbüchern<br />

erwähnt. Die von Nicolaus Roerich<br />

geführte amerikanische Expedition wollte<br />

1934 in Tibet eine ovale glitzernde Scheibe<br />

am Firmament ges-ehen haben, die zunächst<br />

mit großer Geschwindigkeit in der<br />

Nord-Süd-Richtung geflogen, sich dann<br />

aber auf Süd-West gedreht und plötzlich<br />

verschwunden wäre. Während des letzten<br />

Weltkrieges sichteten alliierte Bomber<br />

über Deutschland ebenfalls kleine Scheiben,<br />

die sie für neu entwickelte deutsche<br />

Geheimwaffen hielten und deshalb .Foo­<br />

Jäger" nannten.<br />

In den letzten fünf Jahren häuften sidl.<br />

Berichte aus allen Ländern des Erdballs<br />

über angeblich verbürgte Beobachtungen<br />

gleicher und ähnlicher Naturwunder. Ihre<br />

Zahl ist Legion, so daß sich ihre Anführung<br />

im einzelnen an dieser Stelle verbietet.<br />

Inzwischen stellte sidl. heraus, daß unter<br />

den zahlreichen Berichten auch viele unbewußte<br />

und sogar bewußte Falschmeldungen<br />

waren. So erwi-es,en sich beispielsweise<br />

die erwähnten Fotos der von den<br />

brasilianischen Reportern beobachteten<br />

.FI,iegenden Untertassen• als gefälscht. -<br />

In diesem Heft veröffentlichen wir für Sie:<br />

Mysteriöse Himmelserscheinung optisch erklärt / Zweistärkengläser<br />

- optisch richtig angepaßt I Zur Erweiterung unserer Kenntnis des<br />

Brillenwesens im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts / Das Sehen im<br />

StraßenPerkehr / Aus den Fachschulen / Besser sehen - besser aussehen<br />

in der Dekoration / Beilage „Soll und Haben" / Doppeljubiläum in<br />

Krefeld/ Ein neues Fachlehrbuch / Mitteilungen des ZVA / Mitteilungen<br />

der WVA I Mitteilungen des BNA / Aus Industrie und Fadigroßhandel<br />

/ Bericht über den 4. Kongreß der DGO / Humor der Optik<br />

Umfang dieser Ausgabe: 36 Selten


Seite 6 -<br />

Nr. UV<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Die US-Luftwaffe verneinte schließlich<br />

im Dezember 1949 die Existenz .Fliegender<br />

Untertassen• und löste die von ihr<br />

eingesetzte Sonderkommission .Projekt<br />

Untertasse• offüziell auf, Diese ließ in<br />

ihrem Abschlußbericht sogar Zweifel anklingen,<br />

ob es sich bei den beobachteten<br />

Himmelserscheinungen überhaupt um Erfindungen<br />

von Menschenhand handelte.<br />

Wie schon eingangs erwähnt, war auch<br />

eine Reihe ernstzunehmender Wissenschaftler<br />

und Fachleute zu der Uberzeugung<br />

gekommen, daß die rätselhaften<br />

• Untertassen" nicht irdischen 'Ursprungs<br />

sein könnten. <strong>Der</strong> ehemalige Chefkonstrukteur<br />

der deutschen V 2, Dr. Walther Riedel,<br />

der jetzt für die North-American-Flugzeugwerke<br />

arbeitet, kam zu dem Schluß,<br />

daß sie nicht von der Erde stammten, weil<br />

ihre Manöver kein menschlicher Pilot aushalten<br />

könnte, ihre Antriebsmaschine in<br />

großer Höhe keine Kondensstreifen zurückließe<br />

u. a. m. Auch namhafte Astronomen<br />

hielten sie als Besucher aus dem Weltenraum<br />

und behaupteten, daß Milliarden von<br />

Fixsternen von Planetensystemen umgeben<br />

wären, und viele dieser Planeten ebenso,<br />

wie die Erde • vernunftbegabtes Leben:,,<br />

tragen konnten. - Aber das Rätsel war<br />

damit keineswegs gelöst.<br />

Im Februar 1950 wiederholte die US­<br />

Luftwaffe ihre Verneinung der Existenz<br />

.Fliegender Untertassen•, doch wurde die<br />

Geheimhaltung der Auswertung weiterer<br />

Beobachtungsergebnisse verschärft. Als· in<br />

diesem Jahr am Nachthimmel über Korea<br />

scheibenförmige orangefarbene Objekte<br />

von etwa 3 Meter Durchmesser beobachtet<br />

wurden, ergaben die Untersuchungen des<br />

amerikanischen Luftzeugkommandos, daß<br />

die gemachten Beobachtungen genau<br />

auf die bisher gesichteten • Untertassen•<br />

paßten.<br />

Das Interesse der Offentlichkeit der<br />

Welt an diesen mysteriösen Himmelserschejnungen<br />

war allmählich abgestumpft,<br />

besonders als nach den wiederholten Erklärungen<br />

der US-Luftwaffe die ganze<br />

Affäre für diese seit 1950 auch anscheinend<br />

•eingesch1afen war. Man hatte die<br />

.Fliegenden Untertassen" als in Wirklichkeit<br />

.nicht existierend und nicht nur als ein<br />

Produkt von Wichtigtuerei und Kriegshysterie,<br />

sondern auch von o p t i s c h e n<br />

Täuschungen erklärt. Dieser ursächliche<br />

Zusammenhang der geheimnisvollen Himmelskörper<br />

mit der Optik dürfte an dieser<br />

Stelle besonders interessieren, zumal durch<br />

diese auf Grund der Gesetze der Lichtlehre<br />

mit · wissenschaftlicher Methodik<br />

durchgeführte Deutung das Phänomen<br />

natürlich erklärt schien. Diese optische<br />

Erklärung· ging von dem bekannten amerikanischen<br />

Astrophysiker Prof, D. H. Menzel<br />

von der Harvard-Universität aus, der<br />

seine Ansicht über die .Fliegenden Untertassen•<br />

formulierte: .Sie sind so echt wie<br />

ein Regenbogen - man sieht sie, und es<br />

gibt sie doch nicht." <strong>Der</strong> Gelehrte, der<br />

während des Krieges Radarexperte im<br />

Vereinigten Generalstab der Wes•tmächte<br />

gewesen war, wollte als gewissenhafter<br />

Naturwissenschaftler nichts glauben, was<br />

er nicht beweisen konnte. Darum waren<br />

für ihn di.e alten optisch-physikalischen<br />

Regeln einleuchtender als alle Theorien<br />

über die Möglichkeit von Besuchern, die<br />

in den „Fliegenden Untertassen" von fernen<br />

Sternen kommen. Seine Forschungsergebnisse,<br />

mit denen die mysteriösen<br />

Himmelserscheinungen optisch erklärt werden,<br />

wurden von der amerikanischen ZeitschrUt<br />

• Time• veröffentlicht. Prof. Menzel<br />

hält die umstrittenen Scheiben am Firmament<br />

für Luft spie g e 1 u n g e n. Er<br />

führt sie auf die atmosphärische Strahlenbrechung<br />

zurück, die Erscheinung, daß<br />

Lichtstrahlen beim Hindurchgang durch die<br />

Atmosphäre infolge der Brechung aus<br />

ihrer ursprül!glichen Richtung abgebogen<br />

werden. <strong>Der</strong> Gelehrte sieht in den „Fliegenden<br />

Untertassen• Spiegelbilder irgendwelcher<br />

Lichtquellen, die durch bestimmte<br />

Verhältnisse in der Lufthülle der Erde an<br />

den Himmel projiziert werden. Die Luft<br />

ändert bei verschiedenen Temperaturen<br />

ihre optischen Eigenschaften. Sie ist dann<br />

hinsichtlich der Dichte nicht von gleicher<br />

Beschaffenheit, so daß sich die Lichtstrahlen<br />

an der Grenze zwischen warmen und<br />

kalten Luftmass,en brechen. Die Brechung<br />

des Lichtes nimmt bekanntlich mi,t wachsender<br />

Dichte zu. Zwischen wärmeren Luftschiclrten<br />

bilden sich gelegentlich kalte<br />

Luftgebilde, die wie eine Art Luftkissen<br />

wirken. Diese reflektieren das Licht, z.B.<br />

das von Scheinwerfern. Solche Lichtreflexe<br />

sprechen auf Radar nicht an, und Düsenjäger,<br />

die sie anflogen, stießen, wie es<br />

nicht anders sein konnte, auf keinerlei<br />

Gegenstände, sondern ins Leere. <strong>Der</strong> bei<br />

den „Fliegenden Untertassen" beobachtete,<br />

den aerodynamischen Gesetzen widersprechende<br />

Zickzackkurs spricht wie .ihre<br />

große Geschwindigkeit und ihr völlig geräuschloser<br />

Flug dafür, daß es sich um<br />

Luftspiegelungen handeln kann. Denn der<br />

Lichtfleck, den z.B. ein Scheinwerfer gegen<br />

eine Wolkenwand wirft, bewegt sich auch<br />

blitzschnell und geräuschlos über den ganzen<br />

Himmel, und wenn es sich auch nur<br />

bei wenigen der beobachteten Himmelserscheinungen<br />

um Scheinwerferstrahlen<br />

handeln sollte, dann macht das mannigfaltige<br />

Spiel der Lichtstrahlen bei den vielen<br />

Unregelmäßigkeiten in der Atmosphäre<br />

manche anderen optischen Täuschungen<br />

und Trugbilder möglich. So erscheint oft<br />

dem Autofahrer an warmen Tagen die vor<br />

ihm liegende Straße wie regennaß, weil<br />

eine dünne Warmluftschicht, die direkt<br />

über der sonnenheißen Straße liegt, die<br />

Lichtstrahlen wie ein Spiegel nach oben<br />

ablenkt, eine Erscheinung, auf die auch<br />

das Auftauchen der Fa,ta Morgana über<br />

der Wüste Zl.\rückgeführt wird. <strong>Der</strong> Autofahrer<br />

sieht also in der wasserähnlich<br />

schimmernden Straßenfläche den sich in<br />

ihr spiegelnden Himmel. Normalerweise<br />

wird- die Atmosphäre bei zunehmender<br />

Höhe immer kälter. Es kann aber auch<br />

eine Umkehrung des Wärmezustandes,<br />

meteorologisch .Inversion" genannt, in ihr<br />

vorkommen, wenn sich unter den Warmluftschichten<br />

kalte befinden, und ein· solcher<br />

Zustand macht nach Prof. Menzel die<br />

Erscheinung der .Untertassen"· möglich.<br />

Durch vielfache Spiegelung eines einzelnen<br />

sehr hellen Lichtes oder durch<br />

Scheinwerferlichter einer Kraftfahrkolonne<br />

lassen sich die seltsamen Lichterketten am<br />

nächtlichen Firmament erklären, die wiederholt,<br />

besonders in Texas, beobachtet<br />

und als in Formation fliegende „ Untertassen•<br />

_gedeutet wurden. -<br />

Leuchtende Scheiben am Himmel wurden<br />

vielfach auch nach dem Aufsteigen<br />

von Meßballons für die Höhenforschung<br />

gesichtet. Diese Ballons stQßen, wie Prof.<br />

Menzel erklärt, beim Aufsteigen Löcher<br />

durch eine dünne Warmluftschicht, in die<br />

dann kalte Luft nachdringt. Die die Löcher<br />

ausfüllende Kaltluft wirkt wie eine Sammellinse,<br />

die dann ein Bild des schnell<br />

aufsteigenden Ballons nach unten wirft.<br />

Um die Richtigkeit seiner Theorie zu beweisen,<br />

hat Prof. Menzel künstliche „Untertassen"<br />

experimentell hergestellt, indem<br />

· er in seinem Laboratorium eine Inversionsschicht<br />

aus durchsichtigen Flüssigkeiten<br />

und mittels eines Projektors ellipsenförmige<br />

Lichtflecke erzeugte, die sich in<br />

ihrer Form und Bewegung wie typische<br />

,.Fliegende Untertassen• verhielten.<br />

Ähnliche praktische Versuche, das gleiche<br />

Mysterium am Himmel ·optisch zu erklä-<br />

ren, wurden auch von dem amerikanischen<br />

Physiker Noell Scott ausgeführt, dem es<br />

ebenfalls gelang, ,.Fliegende Unter,tassen •<br />

in seinem Laboratorium künstlich zu erzeugen.<br />

Hierbei ging er von der Annahme<br />

aus, daß diese in Wirklichkeit Luftblasen<br />

innerhalb der Atmosphäre seien, optische<br />

Phänomene in der ionisierten verdünnten<br />

Luft der äußeren Lufthülle unseres Erdballs.<br />

Zum · Beweis ionisierte er entsprechend<br />

verdünnte Luft in einer großen Retorte.<br />

Dabei entstanden tatsächlich Luftblasen,<br />

die bei Annäherung eines Magneten<br />

schnelf zu rotieren und zu fliegen begannen<br />

und auch auf Radar nicht ansprachen.<br />

-<br />

Wie durch das Licht uns alle Vorgänge<br />

im Kosmos übermittelt werden, so hat hier<br />

die Lichtlehre in das Dunkel geheimnisvoller<br />

Vorgänge am Himmel das Licht der<br />

Aufklärung getragen. Aber diese optischen<br />

Erklärungen der Himmelserscheinungen<br />

haben- es nicht vermocht, das Rätselraten<br />

um die „Fliegenden Untertassen" zum Abschluß<br />

zu bringen. Zwar stellte vor kurzem<br />

die US-Luftwaffe, angeblich, um das<br />

umstrittene Tassenproblem endgültig zu<br />

Grabe zu tragen, ein abschließendes Untersuchungsergebnis<br />

statistisch fest. Demnach<br />

waren 380/o aller .Untertassen" Me~<br />

teore, 130/o Ballons, 2'}!1/o Vögel oder Flugzeuge,<br />

20/o schlechte Witze und <strong>10</strong>0/o beruhten<br />

auf falschen Angaben. Hoffen wir,<br />

daß die fehlenden 250/o auch keine wirklichen<br />

gewesen sind! -<br />

Trotzdem wird die so ruhebedürftige<br />

Menschheit des 20. Jahrhunderts· nach wie<br />

vor mit sensationellen Berichten über erneut<br />

gesichtete Wunderobjekte in Atem<br />

gehalten. So wurden im Juni dieses Jah,<br />

res über Garmisch wieder „ Untertassen"<br />

beobachtet und einige Tage später in der<br />

Nähe von Trutzingen sogar ein „pfeifender<br />

Mond". Am 28. Juli um 15 Uhr behauptete<br />

der Meteorologe Joliette, über<br />

einem Flugplatz in der Nähe von Paris<br />

mit seiner Sportmaschine an einer .Fliegenden<br />

Zigarre" vorbeigefahren zu sein<br />

und bekräftigte dieses. mit der Versicherung:<br />

,,So wahr ich hier stehe, ich habe<br />

sie gesehen!"<br />

Für die Meinung, daß es sich bei den<br />

.Fliegenden Untertassen• doch um Erzeugnisse<br />

von Menschenhand handeln könne,<br />

dürfte zum Schluß die Auslegung interessieren,<br />

es könne sich um den am Kri•egsschluß<br />

fertiggestellten deutschen „Flug•<br />

kreisel • handeln. Dieser wurde zwar schon<br />

1941 von dem Werkpiloten Rolf Schriever<br />

bei den Heinkelwerken in Eger geplant.<br />

<strong>Der</strong> Probeflug des ersten Modells fand am<br />

1. Juni 1942 statt. Die erste brauchbare'<br />

,.Fliegende Unter,tasse Nr. 1 • konnte jedoch<br />

erst kurz vor' dem Kriegsende, im<br />

April 1945, in Prag fertiggestellt werden<br />

und · wurde von Schriever am 9. Mai vor<br />

seiner Flucht aus der Tschechoslowakei<br />

gesprengt. Die Konstrnktions,pläne rettete<br />

er mit nach Deutschland, wo sie ihm aber<br />

in dem Durcheinander der ersten Nachkriegszeit<br />

gestohlen wurden. -<br />

Betrachtet man zusammenfassend den<br />

Wirrwarr der Meinungen über die behandelten<br />

mysteriösen Himmelserscheinungen,<br />

dann kann man sich des- Eindrucks nicht<br />

erwehren, daß über diese noch vorläufig<br />

einer der vielen Schleier liegt, die uns<br />

das heilige Antlitz der Natur heute noch<br />

verhüllen. Ein Fachliterat meinte unlängst,<br />

es könnte sich vielleicht hinter diesen Erscheinungen<br />

.die gewaltigste Neuigkeit<br />

des Jahrhunderts" verbergen, doch es<br />

kommt uns hierbei weniger auf Neuigkeiten<br />

an. Es fragt sich, was an all den<br />

Dingen und Berichten Dichtung und Wahrheit<br />

ist und bei all ihren Auslegungen und<br />

Deutungen das Goethewort beherzigt bleibt:<br />

.,Man soll an keine Wunder glauben.•


"<strong>10</strong>)<br />

lleut•t 1<br />

Mlnw•• 2<br />

Deaneratai 3<br />

l'rell11· 4<br />

SenHbend !j<br />

Sonntag<br />

D<br />

IIIHIII 1<br />

Dleaslag<br />

E<br />

Mlttw .., 9<br />

Ooanerslljl <strong>10</strong><br />

frelt11 11<br />

Soanaflend 12<br />

Soantag<br />

m<br />

1111 ■ 11, 14<br />

Dlt1sl11 15<br />

Mlltwa• 16<br />

ha ■ ersla1 17<br />

Frelllf 18<br />

S.u••••tl 19<br />

Soanl11<br />

FE<br />

Meal11 21<br />

1Neut11 22<br />

IUllw„ 23<br />

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z·11sS-PUNK'l'AL FACHOPTfKE_R Eau;n1t1c11 Bonners111 31<br />

Mlllw„ 30


Seite 8 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Zweistärkengläser - optisch richtig angepaßt<br />

Von Alfred Reinhard, Dortmund<br />

Von einer Zweistärken- oder Bifocalbrille verlangen wir, daß<br />

sie die vorhandene FehlsidJ.tigkeit und die AlterssidJ.tigkeit<br />

korrigiert. Um dieses Ziel erreichen zu können, muß nicht nur<br />

der Scheitelbrechwert des Fern- und Nahteiles genau stimmen<br />

und bezüglich der technischen Ausführung das Zweistärkenglas<br />

einwandfrei sein, sond,ern Fern- und Nahteil müssen auch so<br />

vor dem Auge angebracht werden, daß sie die optischen Korrektionsbedingungen<br />

erfüllen können. Nachfolgende Ausführungen<br />

wollen von der theoretischen Seite her kurz darstellen,<br />

welche optischen Forderungen zu beachten und wie sie erfüllbar<br />

sind. Bei der praktischen Arbeit kann nur dann ein Höchstmaß<br />

an Genauigkeit erzielt werden, wenn die theoretischen Grundlagen<br />

festliegen.<br />

Im Normalfall eines muskelrichtig·en Augenpaares sind folgende<br />

Korrektionsbedingungen zu -erfüHen:<br />

A. Für die Anpassung des Fernteiles<br />

Ist der Fernteil punktuell abbildend, so gelten für eine optisch<br />

richtige Anpassung jene Regeln, die allgemein für ' Punktalgläser<br />

aufgestellt sind. Werden diese Regeln auch bei der Anpassung<br />

einfacher Meniskenfernteile befolgt, so sind die bei schiefer<br />

Blickrichtung auftretenden astigmatischen Fehler etc. in möglich<br />

kleinsten Grenzen gehalten.<br />

1. Die Errechnung des Scheitelbrechwertes für einen Hornhautscheitelabstand<br />

von 12 bis 14 mm.<br />

Punktuell abbildende Gläser sind berechnet für einen Ort des<br />

Augendrehpunktes, welcher 25 mm vom Gläsersc:heitel entfernt<br />

angenommen ist. Wird dieser Abstand nicht eingehalten, so<br />

weisen auch Punktalgläser bei schiefer Blickrichtung noch<br />

astigmatisc:he Fehler auf. <strong>Der</strong> Abstand des· augennahen Glasscheitels<br />

bis zum Hornhautscheitel kann allgemein 12 bis 14 mm<br />

betragen. Bei starken Gläserbrechwerten ist der für einen anderen<br />

Scheitelabstand berechnete Scheitelbrechwert in bekannter<br />

Weise umzurechnen.<br />

2. Die optisc:hen Achsen beider Fernteile sollen durch die Augendrehpunkte<br />

gehen.<br />

Diese Forderung haben vor allem punktuell abbildende Gläser<br />

zu erfüllen, damit eine Korrektion des astigmatischen F,ehlers<br />

schiefer Bündel durch das Brillenglas möglich ist. Gläser dieser<br />

Art sind nämlich für eine durch den Augentlrehpunkt gehende<br />

Hauptstrahlrichtung konstruiert. Die Forderung ist erfüllt, wenn<br />

bei gerader Kopfhaltung und vertikaler Lage der Gläserebenen<br />

die Durchstoßpunkte der Sehac:hsen mit den optischen Fernteilmittelpunkten<br />

zus,ammenfallen; anders ausgedrückt, wenn die<br />

optischen Mitte'1punkte beider Fernteile in Höhe der Pupillenmitten<br />

liegen. Praktisch ist diese Forderung abe-r ohne Kippen<br />

der Gläserebene nicht zu erfüllen. Bei den heutigen Zweistärkengläsern<br />

beträgt nämlich der Abstand zwischen dem optischen<br />

Fernteilmittelpunkt und der Trennungslinie annähernd 2 mm.<br />

Wird die Höhe der Trennungslinie individuell für jeden Kunden<br />

festgelegt, s,o kommt der optische Fernteilmittelpunkt ·fast immer<br />

tiefer zu liegen als obige Forderung es verlangt. Es ist jedoch<br />

trotzdem eine optisch richtige Anpassung möglich, WP.nn mit der<br />

Verlagerung des optischen Fernteilmittelpunktes nach unten<br />

gJ.eichzeitig eine Nei$fllng der Gläserebene um einen Winkel<br />

aus der Vertikalen erfolgt. Durch die Neigung des Glases wird<br />

auch die Gläser.achse geneigt und vermag wieder durch den<br />

Augentlrehpunkt zu gehen. Nur durch Kippen der Gläserebene<br />

aus der Vertikalen läßt sich also praktisch eine genaue Zentrierung<br />

des Fernteiles erreichen. (Skizze Nr. 1.)<br />

SKine1<br />

-'l 8<br />

0<br />

O• Lage opt. Femteilmttidp<br />

A • F'ernteila,hse nrdtr Yorbltyul'l9<br />

B • -11- nach • -11-<br />

1<br />

Vorbiegun


A{odeLl 858/5 fJ/iMando -==---·<br />

G/i/iafal1<br />

r_Modell no cl~<br />

56)a, ;JtrmJ der feinen :Brillen<br />

op .<br />

OPTIS(HE ANSTAlT DiilETllER & CIE<br />

W A I B l I N- G E N B E 1. S T U T T G A - R T


Seite <strong>10</strong> -<br />

Nr. 1CV<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Durch die Konvergenz der Augen wird, zunächst der Abstand<br />

der Durchstoßpunkte der Sehachsen durch die Nahteile kleiner<br />

als der Augendrehpunktsabstand. Dies·er verringerte Abstand,<br />

vielfach unglücklich als Nahpupillenabstand bezeichnet, muß<br />

gleich dem geometrischen Nahteilmittenabstand sein. Dann gehen<br />

die Sehachsen beider Aug,eµ durch die geometrischen Mitten der<br />

Nahteile und ergeben das größtmögliche Nahblic:kfeld. <strong>Der</strong> erforderliche<br />

Abstand (pd) der Nahteilmitten ist von der Arbeitsentfernung<br />

(a) und dem Augendrehpunktsabstand (PD) abhängig.<br />

Er ermittelt sich aus einem einfachen geometrischen Zusammenhang<br />

(siehe Pistor Bd. III Seite 221 ff.).<br />

pd : PD = a : (a+ 25 mm) (25 mm ist der Abstand vom Augend<br />

_ PD. a drehpunkt bis zum Glasscheitel)<br />

P - a+2s mm<br />

Beispiel: Arbeitsentfernung a = 300 mm<br />

Augendrehpunktsabstand PD = 64 mm<br />

Dann ergibt sich der Abstand der geometrischen Ndhteilmittelpunkte:<br />

64 • ' 300<br />

pd = 300+ 25 = 59 mm<br />

Jedes Glas wäre nasal um den Betrag X<br />

zu schwenken. '<br />

64-59<br />

2<br />

2,5 mm<br />

PD • ~ugendrelpunKtsa/J.stand.<br />

fld. •Nahteil.mlttenalJStand.<br />

d. • Nahteildurrhme.sser 11 m,n<br />

- W•.5chwenKungswinlrel<br />

a•ArOeitsab.stond in mm<br />

Formel.·<br />

sin W• PD•25mm ·<br />

( d.+ltmm)p.+lS"""}<br />

Für den Optiker ist nun weniger dieser Abstand der Nahteilmitte-lpunkte<br />

oder der Schwenkungsbetrag X in mm von Interesse,<br />

als der Grad der Schwenkung, wodurch dieses Maß (pd)<br />

erreicht wird. <strong>Der</strong> Optiker benötigt den Schwenkungswinkel.<br />

Dieser Winkel w in Altgrad ist noch abhängig von dem jeweiligen<br />

Nahteildurchmesser. <strong>Der</strong> S.chwenkungsbetrag wird größer<br />

bei kleineren Nahteildurchmessern.<br />

Die Ableitung der Schwenkungsformel erg-ibt sich aus einem<br />

trigonometrischen Zusammenhang. Sie hat Gültigkeit für jeden<br />

Augendrehpunktsabstand, . jeden Arbeitsabsrtand und für alle<br />

Nah teildurchmesser.<br />

<strong>Der</strong> Sinus des Schwenkungswinkels w ergibt sich aus:<br />

X<br />

sin w =-d-.--<br />

2 + 2<br />

Für den Wert X kann man setzen X = PD -<br />

2<br />

PD· a<br />

und für den Nahteilmittenabstand pd = a + 25<br />

mm<br />

Setzt man diese Werte in die obige Formel zur Errechnung von<br />

sin w ein, so ergibt sich nach einigen Umformungen<br />

PD• 25 mm<br />

sln w = ---,---,----.----c------,----,---<br />

(d + 4 mm) (a + 25 mm)<br />

Den Winkel w in Altgrad erhält man mit Hilfe einer Sinustabelle.<br />

1. Beispiel :<br />

Ein Zweistärkenglas, Typ Rodagic, Nahteildurchmesser<br />

d = 22 mm, soll für einen Arbeitsabstand a = 250 mm und<br />

einen Augendrehpunktsabstand PD = 70 mm angepdßt<br />

werden. <strong>Der</strong> erforderliche Schwenkungswinkel beträgt d-ann:<br />

. 70 • 25 mm<br />

sm w = (22 + 4). (250 + 25) = 0,254<br />

Nach der ·sinustabelle ·ergibt sich w<br />

pd<br />

15 Grad.<br />

2. Beispiel:<br />

Obiges Glas soll für einen Arbeitsabstand a = 400 mm<br />

und für einen Augendrehpunktsabs•tand PD = 60 mm ang·epaßt<br />

werden. <strong>Der</strong> erforderliche Schwenkungswinkel wird<br />

dann:<br />

. 60 • 25 mm<br />

sm w = (22 + 4). (400 + 25) = 0,141<br />

Nach der Sinustabelle ergibt sich w = 8 Grad.<br />

Die Beispiele zeigen, welchen Einfluß auf den Schwenkungswinkel<br />

das Maß des Augendrehpunktsabstand,es und der Arbeitsentferung<br />

haben. Eine einfache Faustregel würde diesen Winkelunterschied<br />

nicht erkennen 1,assen und leicht zu einer ungenauen<br />

Anpassung führen. Besonders bei Zweistärken-Zylindergläsern,<br />

wobei ja der Schleiferei die Größe der NahteHschwenkung angegeben<br />

werden soll, erscheint obige exakte Bestimmung vorteilhaft.<br />

·<br />

3. B e i s p i e 1 :<br />

Anpassung eines einfachen Dufoglases mit einem Nahteildurchmesser<br />

von 50 mm. Die Arbeitsentfernung betrage a =<br />

300 mm und der Augendrehpunktsabstand sei PD = 64 mm.<br />

7 /<br />

Ermitt/11119 der Nohteilsd111eniun9 /<br />

,1<br />

bei Zweistarke~Lasern. / / i\'I\<br />

,<br />

J<br />

,, ,, ,,<br />

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7 L/<br />

Arbeitsabstand / ,J / ~' 1'1\<br />

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't-0 50 ,. 7° s• 9• f0° 11• 1z• 13• 11t-• , 5<br />

,swzi z• l8<br />

MS1<br />

frforderlk~ lltl//teilsr/Jlnf1lvng ti, Grad<br />

~<br />

.<br />

\<br />

Beispiel :<br />

a= 300,,,,...<br />

d = Z2 mm<br />

PD s 6/f mm<br />

W 0 = 115°<br />

..:.:.i::....<br />

Augendrehpunkt.sabstand<br />

inmm<br />

'<br />

'<br />

~<br />

,~<br />

'<br />

<strong>10</strong><br />

"- 68<br />

66<br />

64-<br />

Gl<br />

GO<br />

3l 3' 'IO y~ ♦ B!iö5l d. ,-,, mm<br />

Nohteildurchmes.rer in mm<br />

. 64 • 25 mm<br />

SIO W = (50 + 4) (300 + 25) =0,09l<br />

und Winkel w = 5 Grad<br />

Für den Werkstattgebrauch ist<br />

die Schwenkungsformel kurvenmäßig<br />

dargestellt. Die Winkelwerte<br />

für w brauchen bei gegebenem<br />

Augendrehpunktsabstand<br />

und bekannter Arbeitsentfernung<br />

nur abgelesen werden.<br />

Die Benutzung dieser graphischen<br />

Darstellung soll bei der<br />

Anpassung zu keiner übertriebenen<br />

Genauigkeit führen, die<br />

doch praktisch nicht auszuführen<br />

ist, sondern man möge dami.t<br />

nur dem richtigen Gradmaß<br />

nahekommen.<br />

Will man mit Hilfe der Darstellung<br />

den Schwenkungswinkel<br />

ermitteln, so geht man von<br />

dem Nahteildurchmesser aus,<br />

verfolgt die Senkrechte bis zum<br />

Schnittpunkt mit der entsprechenden<br />

PD-Kurve und geht<br />

von dort waagerecht zu einer<br />

der drei Geraden, die den Arbeitsabstand<br />

angeben. <strong>Der</strong><br />

Schwenkungswinkel läßt sich<br />

dann an der linken, waagerechten<br />

Einteilung ablesen.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>., Düsseldorf<br />

Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 11<br />

Zusammenfassung:<br />

Vorliegende Betrachtungen stellten von der theoretischen<br />

Seite aus Forderungen für eine optisch richtige Anpassung von<br />

Zweistärkengläsern auf. Natürlich sind diese Forderungen im<br />

ganzen Umfang bei der Anpassung allgemeiner, sphärischer<br />

Gläser auch zu erheben.<br />

Die Erfüllung dieser Forderungen stößt in der Praxis allerdings<br />

auf gewisse Schwierigkeiten.<br />

1. Einmal sind Gläservorbiegung und Zentrierung (also auch<br />

' Nahteilhöhe) eng miteinander verbunden (siehe Abschnitt A 2/3).<br />

Legt man z.B. die Höhe der Trennungslinie fest, so ist damit<br />

die Lag-e des Fernteilmittelpunktes .und gleichfalls der Grad der<br />

Gläservorbiegung bestimmt. Eine andere Vorbiegung, vielleicht<br />

aus anatomischen oder. ästhetischen Gründen wünschenswert,<br />

würde eine andere Nahteilhöhe erfordern. Es sind also immer<br />

nur die optischen Forderungen mit den ästhetischen und anatomischen<br />

in eine möglichst gute Annäherung zu bringen.<br />

2. Die Erfüllung der optischen Forderungen würde verlangen,<br />

daß an der richtig angepaßten Brillenfassung - bei normaler<br />

Kopfhaltung - folgende Maße abgenommen werden: ·<br />

a) Den Durchstoßpunkt der Sehachse durch die Fassungsebene.<br />

Etwa die Höhe bis zum oberen oder unteren Fassungsrand.<br />

b) Die Höhe der Nahteil-Trennungslinie; etwa vorn unteren<br />

Fassungsrand. (Wodurch gleichzeitig die Höhe des Fernteilmittelpunktes<br />

festliegt.)<br />

c) Die Größe der Neigung der Fassungsebene (Vorbiegung).<br />

Ferner sind erforderlich der, Augendxehpunktsabstand (PD), der<br />

Nahteildurdlmesser in mm und der Arbeits- oder Leseabstand.<br />

Beispiel:<br />

Ein Zweistärkenglas mit einem Nahteildurchmesser von<br />

22 mm soll für einen Arbeitsabstand von 300 mm angepaßt<br />

werden. Die PD beträgt 66 mm. Die Höhe der Trennungslinie<br />

vom unteren Fassungsrand beträgt 16 mm, der Durchstoßpunkt<br />

der Augenachse vom unteren Fassungsrand 21 mm.<br />

Die Dezentration des Fernteilmitteipunktes beträgt dann<br />

5 - 2 = 3 mm. und erfordert eine Vorbiegung von 7 Grad. Die<br />

Gläserebene wäre um diesen Winkel zu neigen. <strong>Der</strong> Schwenkungswinkel<br />

für den Nahteil wäre nach der graphischen Darstellung<br />

11,5 Grad.<br />

Noch fehlen vielfach im Refraktionsraum einfache Geräte, um<br />

obige Maße schnell abnehmen zu können. Die Höhe der Trennungslinie<br />

läßt sich mit dem kleinen Meßlineal nach .Handel•<br />

schnell bestimmen. Ein praktisches Gerät ist auch das „Brillenanpaßgerät<br />

nach Reinhardt", welches von P. Abel, Berlin, vertrieben<br />

wird. <strong>Der</strong> Durchstoßpunkt der Augenachse durch die<br />

Fassungsebene sowie die Gläserneigung lassen sich. mit diesem<br />

Gerät leicht ermitteln.<br />

So sind Meßwerte gegeben, die eine optisch. ric:b.tige Gläseranpassung<br />

gut ermöglic:b.en.<br />

Zur Erweiterung unserer Kenntnis des Brillenwesens im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts<br />

Otto Kröner, München<br />

In der Z. ophthalm. Opt. (24. 1936, S. 65) hat M. v. Rohr ein bisher<br />

nic:b.t bekanntes Brillenschriftc:b.en behandelt, herausgegeben<br />

von Optiker D. Kohn, Schwerin, aus dem Jahre 1828. Dem gleichen<br />

Zeitraum · gehört ein jetzt aufgefundenes Büc:b.lein an, das 1834 in<br />

der <strong>10</strong>. Aufl. von dem englischen Optiker und Brillenmacher<br />

J. T. Hudson herausgegeben wurde und das ich näher besc:b.reiben<br />

möchte. <strong>Der</strong> Titel lautet: SPECTACLAENIA; or the sight restored,<br />

assisted, and preserved, by the use of spectacles: with<br />

suggestions to spectacle wearers and others, as to their choice<br />

and equitable pri.ces. Being an Epitome of Practical and Useful<br />

Knowledge on this popular and important subject. By J. T.<br />

Hudson, Optician and Spectacle Maker to many eminent Opticians,<br />

Henrietta Stret;!t, Cavendish Square. (Stereotype Edition.)<br />

Tenth Edition London 1834. 20 S. 15 : 22 cm. -<br />

SPECTACLAENIA; oder die Sehkraft wieder hergestellt, unterstützt<br />

u. bewahrt durch den Gebrauch von Brillen. Mit Ratschlägen<br />

für Brillenträger und andere,- bezüglich. Geschmack und angemessener<br />

Preise. Abriß praktischer u. nützlicher Kenntnisse von<br />

diesem populären u. wichtigen Gegenstand. Von J. T. Hudson,<br />

Optiker u. Brillenmac:b.er, für viele vorzüg.liche Optiker. <strong>10</strong>. Aufl.<br />

London 1834.<br />

J. T. Hudson finde ich erwähnt in M„ v. Rohrs großem Brillenbuch<br />

von 1934 1 ). Hier wird unter .Geschichtlichen Bemerkungen•<br />

sein Schriftehen von 1840 herangezogen, und zwar unter: Deutsches<br />

Glas als Werkstoff, Glasgröße der Brillenfassungen, Bezifferung<br />

der Brillengläser und Anpassung der Brillen nach. dem<br />

Augenabstand. Auch. die Ausgabe von 1834 bringt ausführliche<br />

Hinweise zu diesen vier Punkten, die ich deshalb übergehen kann.<br />

<strong>Der</strong> Schreiber gibt an, daß er seit vielen Jahren als Brillenmacher<br />

und Optiker tätig sei und seine Vorfahren in einer sehr<br />

großen Provinzstadt dieselbe Tätigkeit ausgeübt hätten.<br />

Das Büchlein von J. T. Hudson enthält eine ausführliche Preistafel,<br />

außerdem auf der letzten Seite ein größeres Verzeichnis<br />

von namhaften Optikern und Brillenverkäufern, die er beliefert<br />

hat. Das Titelblatt zeigt die Abbildung einer Brill-, in natürlicher<br />

Größe in ovaler Glasform. Im Text wird bemerkt, daß es<br />

gleichgültig sei, ob die Form oval, rund, achteckig oder hufeisenförmig<br />

sei, und daß ein Durchmesser von ¼ bis 1 inch (1 inch =<br />

2,5 cm) für die meisten Zwecke genüge. In der Einleitung sagt<br />

Hudson, daß er jetzt hauptsächlich direkt an .den Brillenträger<br />

liefere, da die Damen und Herren es heutzutage vorziehen<br />

würden, direkt vorn Hersteller zu kaufen, um von ihm beraten<br />

zu werden. Hier zeigt sich. eine durch die neu entstandenen großen<br />

Fabrikbetriebe hervorgerufene Umwälzung, von der die kleinen<br />

optischen Handwerksmeister betroffen wurden. Es ist anzunehmen,<br />

daß die früheren Abnehmer Hudsons bald mehr und mehr<br />

von den großen, leistungsfähigeren Fabriken, auf die ich später<br />

noch ausführlich zu sprechen komme, kauften.<br />

Brillenmode u. Beliebtheit englischer Brillen im Ausland. Die<br />

große Mode waren blaue Stahlbrillen. <strong>Der</strong> verstorbene König<br />

Georg IV. (1820-1830) hatte sich einer solchen Stahlbrille bedient,<br />

die aus Hudsons Werkstätte stammte, und es wird gesagt, daß<br />

Georg IV. in solchen Dingen einen .exquisiten Gesdunack" gezeigt<br />

habe. - Weiter wird beric:b.tet, daß Kaiser Alexander von<br />

Rußland (1801-1825) eine Schildpattbrille von einem Londoner<br />

1 ) Rohr, M. von, ~- Boegehold u . H. Hartinger, Das Brillenglas als optisches<br />

Instrument. Berlin 1934. (S. 263.)<br />

Fabrikanten aus drrRI'roy-Street, Hatton-Garden, bekommen<br />

habe. Die Konkav-Gläser mit 14 inch Schleif-Radius wurden<br />

eigens für ihn in leicht rötlicher Farbe angefertigt.<br />

Schutzbrillen. Als Schutzgläser empfiehlt J. T. Hudsop. leicht<br />

blaue oder azurblaue Gläser, während er grüne Gläser ablehnt.<br />

Die Farben seien durch blaue Gläser besser zu unterscheiden, als<br />

durch grüne. Außerdem sei das Aussehen eines mit blauen Gläsern<br />

bewaffneten Brillenträgers natürlich.er; grüne Gläser geben dem<br />

SPECTACLtENIA;<br />

SIGfJT RESTORED. ASStSTEO, AND PRESERVl'll>,<br />

SPE C -T ACL ,ES .<br />

;,ftc:;dq:rtOS'$ 't $1'2C1'A{'LI: \Yl4Ult11 ANO OTU&U, .U 1'(> t„1.111<br />

C'ROfC'E 4ND ~OttlTAtLE f"IUC:1:S<br />

lipitome tJf lft'•cric.tl allfl l!!l•ff•t llnolllltOft<br />

BY J. T, HUllS.ON,<br />

~;;.,.....:..;._ .._...._.~<br />

,•. . ., .<br />

L2S!L t . U!Qi<br />

W~OON ,<br />

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.. ,n. 1, H\ J t)fJtg.(),! A'ND llfAll.'(flAU~ fil"tATIONIRS' ~,·uu. t i)I IIT o<br />

ilTft~WQ&, _.A'l'IUIN~ffn. Jt()W ~- BRl\bJUt, lf()t.YW&J.t, wt'il~Y:'f',<br />

Knapp 2 '3 natürliche Größe<br />

Träger ein leichenfahles Aussehen. - Als Schutzbrillen empfiehlt<br />

er auch solche mit leicht blauem, feinem Drahtgeflecht, die sich<br />

seit einigen Jahren gut eingeführt hätten. Die Fassung wird<br />

empfohlen aus elastischem blauem Stahl, die Form meist hufeisenförmig,<br />

mit seitlich aufklappbarem Schutz. Nicht aufgeklappt,<br />

wird der Lichtschutz verstärkt. Diese Schutzbrillen aus feinem,<br />

blauem Stahlgespinst würden den bisher gebräuchlichen Uchtschutz<br />

aus Flor (Krepp) vollständig verdrängen.<br />

Einglas und Klemmer (Double and Single Eyesglasses). Diese<br />

werden verglichen. Das gestielte Einglas wurde bis vor kunem


Seite 12 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

allgemein bevorzugt, wird jetzt aber rasch vom Klemmer über­<br />

~ Das beidäugige Sehen schone die Augen, außer'dem hätte<br />

man beide Hände f~ei, weil der Klemmer infolge seiner Fassung<br />

fest auf der Nase sitze. Es sei denn, man würde das Einglas einklemmen.<br />

Dieses geschickte Kunststück hätte Hudson bei verschiedenen<br />

Herren beobachten können. .Es ist aber ein häßlicher<br />

Brauch, welcher Meinung wohl auch die Damen sein werden." zusammengelegt<br />

hat der Klemmer das Aussehen ein~s gestiel~<br />

Einglases. Als Vorteil wird unter anderem hervorgehoben, daß<br />

zusammengelegt, der Klemmer eine erhöhte Konkav- resp. Konvexwirkung<br />

hat. - Die Königin (Adelaide, Gemahlin Wilhelm IV.<br />

1830-1837) bediene sich ausschließlich eines Klemmers. Hiermit<br />

werden die Angaben von J . Rouyer verstärkt, der die Erfindung<br />

des Klemmers einem Engländer zuschreibt. M. v. Rohr!) sagt<br />

dazu: .Gewiß ist der französische Gewerbsmann nicht im Be­<br />

. sitze genauer Einzelheiten auf diesem Gebiete, aber es ist<br />

. durchaus möglich, daß hier eine Geschaftsüberlieferung laut<br />

• wird, für die bestimmte Unterlagen einstmals vorhanden waren.<br />

.Da auch die Dunscombesche Sammlung keine Anzeichen liefert,<br />

.so wird man nur auf die Zeit warten können, wo die Londoner<br />

.Ortsforschung für die Entwicklung der Brille zum Leben er­<br />

• wacht. Daß es sich nur um wenige Jahre vor 1840 handeln wird,<br />

.scheint durch die Angaben J. Rouyers - wie lückenhaft sie<br />

.auch sind - genügend gesichert zu sein."<br />

'Schielbrillen. J. T. Hudson bietet geeignete Lochbrillen an, die<br />

in 99 von <strong>10</strong>0 Fällen das Schielen beheben. <strong>Der</strong> Augenabstand<br />

müsse genau stimmen. An Stelle von Gläsern werden schwarze<br />

Horn- oder Elfenbeinplättchen eingesetzt, mit einer Bohrung<br />

ziemlich größer als die Pupille. Etwa 6-7 mm (¼ inch) sei aber<br />

groß genug.<br />

Preisverzeichnis. Wir wissen, daß der gute Geschäftsgang bei<br />

den Londoner Brillenhändlern auch Anfang des 19. Jahrh. bestanden<br />

hat und daß goldene Brillen den Preis von 258 G.-M. erreichten.<br />

Das ausführliche Preisverzeichnis von J . T. Hudson<br />

nennt wesentlich niedrigere Preise, von denen nachfolgend ein<br />

kleiner Auszug gegeben werden soll:<br />

f, s d<br />

Gold spectacles with concave pebbles<br />

Gold spectacles with convex pebbles .<br />

Gold spectacles with concave glasses<br />

Gold spectacles with convex glasses<br />

Silver spectacles with convex glasses<br />

Elastic blue steel spectacles with convex glasses<br />

Tortoise-shell spectacles with convex glasses .<br />

Spectacle shades, parabolic or horse--shoe shape with<br />

side shades, and blue or green glasses, or wire<br />

gauze and silver frames<br />

Traveller's plain shades, oval or round, coloured<br />

glasses or wire gauze and strong steel frames .•<br />

Spectacles to correct a cast in the eye, or squinting<br />

in children<br />

Prices per pair of Double Eyes-glasses:<br />

Gold double eye-glasses with convex pebbles<br />

Gold double eye-glasses with convex glasses<br />

Silver gilt double eye-glasses with convex glasses<br />

Silver double eye-glasses with convex glasses<br />

Elastic blue steel double eye-glasses with convex<br />

glasses .. .<br />

Tortoise-shell double eye-glasses with convex glasses<br />

2 4<br />

2 2<br />

r 19<br />

1 18<br />

0 12<br />

0 <strong>10</strong><br />

0 8<br />

0 5<br />

0 7<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

0<br />

6<br />

2 <strong>10</strong> 0<br />

2 6· 0<br />

1 1 0<br />

0 16 0<br />

0 <strong>10</strong> 0<br />

0 8 0<br />

Operngläser. So wie die eng,Iischen Brillen allgemein als die<br />

besten in der Welt bekannt seien, so müsse man dies den französischen<br />

Operngläsern zugestehen. Die Franzosen hätten das<br />

binokulare Opernglas zuerst gebracht. Die Qualität der Gläser und<br />

die. Ausstattung seien unübertroffen. Die Einfuhr sei deshalb<br />

außerordentlich groß, und es gäbe in Großbritannien kaum einen<br />

Optiker oder Juwelier, der nicht französische Operngläser führen<br />

würde. Meist wurden die Okularringe wegen ihrer französischen<br />

Aufschrift durch neutrale Ringe ersetzt, weil man nicht gern ausländische<br />

Erzeugnisse kaufe . . Ein erstklassiges französisches<br />

Opernglas in Perlmutter, reich vergoldet, in rotem Behälter kostet<br />

etwa f, 1.<strong>10</strong>s., während ein solches englisches Erzeugnis über f, 3<br />

(3 guineas) kosten würde. Die binokularen Operngläser müssen<br />

dem Augenabstand des Benutzers entsprechen. Außerdem gibt<br />

Hudson eine sehr gute Anweisung zum richtigen Einstellen des<br />

Opernglases.<br />

Herstellung von Brillenfassungen und Brillengläsern in England.<br />

Hierzu sagt Hudson wörtlich übersetzt: . . . ,,Gegenwärtig werden<br />

. große Quantitäten Brillengläser erzeugt in Birmingham, Sheffield<br />

• und auch wenige in London (ich glaube in der Nähe von Hack-<br />

') Rohr, M . v., A us der Gesdlidlte der Brille: Beitr. Gesdl. Tedln. U:. lnd.<br />

VDI.Jahrb. 11, 1927, 30/50; 18,, 1928. 95/117. Siehe Sdrck. S. 36 1,<br />

.n~y), in Fabriken, die ~it Wasserkraft, Dampf etc. be­<br />

" tneben werden. Als diese neue Methode des Schleifens und<br />

.P?lierens aufkam, erzeugte sie seitens der Londoner Optiker<br />

.eme starke Gegnerschaft. Geraume Zeit wurden diese mechanisch<br />

,.hergestellten Gläser als weniger genau sphärisch ·geschliffen be­<br />

.trachtet. Es gibt jetzt nur noch wenige mit der Hand geschliffene<br />

,.Gläser und ich muß gestehen, daß ich nie einen Unterschied fest­<br />

.stellen konnte zwischen den besten :tJrillengläsern aus Glas oder<br />

.Bergkristall, welche in Fabriken oder mit der Hand geschliffen<br />

• wurden, es sei denn, daß die maschinengearbeiteten eine rote,<br />

.die anderen eine weiße Kante haben." . . . . Es ist erstaunlich,<br />

• welch ungeheuere Quantitäten von Brillengläsern und Brillen­<br />

.fassungen besonders nach Amerika ausgeführt wurden. Es liegt<br />

.n~cht lang~ zurü?C-, daß allein Birmingham urid Sheffield ge­<br />

.nugend Bnllenglaser erzeugten, um Großbritannien, Ost- und<br />

• West-Indien, Nord- und Südamerika damit zu versorgen. Mit<br />

.Bedauern habe ich gesehen, wie viele unserer besten Arbeits­<br />

„kräfte nach Amerika auswanderten, und gegenwärtig versehen<br />

.sie in New York, Philadelphia, Baltirnore und anderen Orten der<br />

• Vereinigten Staaten die Herstellung von Brillen und Brillen­<br />

.gläsern ebenso gut wie wir. Die Folge ist eine viel geringere<br />

,.Nachfrage nach unseren Erzeugnissen."<br />

Anschließend spricht er von den Brillenhändlern in den Straßen<br />

Londons. Er sagt: . . . ,,Die Fassungen sind aus Horn oder Messing,<br />

• und die Gläser aus gewöhnlichem Fensterglas, geschliffen und<br />

.poliert auf einer Seite, um ihnen so etwas wie einen Fokus zu<br />

.geben, und die andere Seite plan gelassen, und bedeckt mit<br />

.Adern und Flecken, und so grün wie Gras. Diese Muster­<br />

. exemplare der Glasschleiferei kosten vom Glasschleifer nicht<br />

„über 1'2 bis 14 Schillinge das Gros, 144 Paar . ..• <strong>Der</strong> Verfasser<br />

meint, daß die Anfertigung und der Verkauf solch schlechter Sehhilfen<br />

gesetzlich verboten werden sollte.<br />

Ein Aufsatz des Londoner Optikers. J. Smith aus dem Jahre<br />

18313) berichtet: . .. .,Meiner Meinung nach gibt es nirgendwo ge­<br />

" übtere Glasarbeiter als in unserer Hauptstadt . . . Die gewöhn­<br />

.liehen italienischen Wanderhändler hatten von Anfang an den<br />

„Alleinvertrieb von Wettergläsern; und neuerdings haben Leute<br />

.aus Birmingham und Sheffield große Geschäfte in Brillengläsern<br />

.gemacht. (Unter der allgemeinen Bezeichnung von Krongläsern)<br />

„werden große Mengen von Brillengläsern vom Norden nach<br />

.London eingeführt; obwohl sie sehr vollkommen aussehen, er­<br />

• weisen sie sich nur auf einer Seite erhaben geschliffen und sind<br />

.also für ein genaues Sehen gänzlich ungeeignet. Da sie billig<br />

.-sind, finden sie aber in den ärmeren Schichten der Bevölkerung<br />

.leicht Käufer; doch sind nur wenige davon imstande, den Betrug<br />

.zu merken, den man ihnen angetan hat. Diese Gläser sind auf<br />

.Maschinen geschliffen und poliert, - das gilt jetzt von fast allen<br />

.Gläsern für den gewöhnlichen Gebrauch; aber die Bemerkung ist<br />

,,nicht wertlos, daß bis jetzt noch keine Maschine entworfen wor­<br />

.den ist, die ein gutes Objektiv für ein Himmelsfernrohr hervor­<br />

.bringen könnte. Es zeigt sich, daß die Menschenhand allein die<br />

• Verschiedenheit und Feinheit der Bewegung liefert, die not-<br />

• wendig ist, um einem Objektiv seine genaue Gestalt und die<br />

.rechte Politur zu geben.• ...<br />

Dieser Bericht des Optikers J . Smith, eines ausgesprochenen<br />

Gegners der neu eingeführten Maschinenarbeit, ist irreführend,<br />

denn er spricht nur von den billigen maschinengeschliffenen<br />

Gläsern. M. v. Rohr 3 ) kam 1924 zu der Folgerung: ... .,<strong>Der</strong><br />

.Absatz maschinengeschliffener, eben-erhabener Brillengläser in<br />

„dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts aus Birmingham und<br />

.Sheffield wird den meisten Lesern neu sein, wie wir ja von der<br />

.englischen Brillenerzeugung jener Zeit bemerkenswert w_enig<br />

„ wissen. Sehr eigenartig berührt die Ablehnung der - wie wir<br />

.heute sagen würden - entschieden besseren Glasform zugunsten<br />

. des beidseitig erhabenen Glases.•<br />

In der „GeschidJ.te der Brille"!) (S. 36 d. Sdrcks.) schreibt er:<br />

.. . • Daß um diese Zeit - genauer 1831 - auch in England Ver­<br />

.suche gemacht wurden, Brillengläser mit Maschinen zu schleifen,<br />

.geht aus einem Zufallsfunde hervor 3 ) (Bericht des Optikers<br />

„J. Smith). Zu einer größeren Erzeugung von Brillen hat es nicht<br />

.geführt .. ." .. .• Den Beginn der amerikanischen Massenherstel­<br />

„lung von Brillen setzt J. Rouyer (188), vielleicht etwas früh, um<br />

. 1840 herum an" (S. 35r) 2 ).<br />

Das vorliegende Brillenbüchlein von J . T. Hudson bringt Licht<br />

in diese Zeit der englischen Brillenerzeugung. Wir erfahren von<br />

einer Blütezeit der Massenherstellung von Brillenfassungen und<br />

Brillengläsern in England vor 1830, auch wie diese neuen Kraftbetriebe<br />

auf Amerika übergegangen sind.<br />

Von Deutschland wissen wir, daß 1824 in Fürth mit der Einführung<br />

von Maschinenschleifereien mit Wasserkraft begonnen<br />

wurde, und bald auch in Nürnberg. <strong>Der</strong> Dunckersche Betrieb hat<br />

erst um 1845, als E. Busch die Leitung des Betriebes übernahm 4 )<br />

mit der Aufstellung einer Dampfmaschine begonnen und sich vom<br />

Handbetrieb zum Kraftbetrieb umgestellt .<br />

') Rohr, M. von, Ein weiterer Beitrag zur Geschichte der Brillenherstellung.<br />

Z. op_hthalm. Opt. i2. 1924. S. 46.<br />

') Albredlt, Karl, E. Dundcer. Gesdlidlte seines Wirkens. Weimar 1928.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. lQ/<strong>1952</strong> - Seite 13<br />

Wir sehen aJso, daß die Sehschärfe eine<br />

äußerst wichtige Rolle im Verkehr spielt<br />

und daß dieser Faktor in Amerika und<br />

England größte Beachtung gefunden hat.<br />

Doch die Sehschärfe allein ist kein ausschlaggebendes<br />

Kriterium. Das gute Sehvermögen<br />

hängt noch von verschiedenen<br />

anderen Faktoren ab.<br />

2. Gesichtsfeld<br />

Gerade beim Autofahren ist das Ge -<br />

sich t s f e I d von größter Wichtigkeit.<br />

Normalerweise dehnt sich das Gesichtsfeld<br />

ungefähr über 180° horizontal aus. Selbstverständlich<br />

ist die Ausdehnung des Gesichtsfeldes<br />

individuell verschieden, je<br />

nach der Prominenz der Bulbi, des Nasenrückens<br />

und des Orbitalrandes. Wie wir<br />

alle wissen, teilt sich das Gesichtsfeld in<br />

zwei Sektoren - und zwar l. in den peripheren<br />

und 2. in den zentralen Sektor.<br />

<strong>Der</strong> erstere vermittelt uns die Orientierung<br />

im Raum, während d€r letztere -das<br />

genaue Sehen und Erkennen der Dinge<br />

ermöglicht. Geht zum Beispiel das feine<br />

zentrale Sehen verloren, so kann der Patient<br />

nichts lesen und nichts deutlich erkennen.<br />

Er wird aber nie fremde Führung<br />

nötig haben, um sich bewegen zu können.<br />

Geht dagegen das der Orientierung dienende<br />

periphere Gesich,tsfeld verloren, so<br />

kann der Patient wohl eine feine Schrift<br />

lesen, doch man wird ihn wie einen Blinden<br />

führen lassen müssen, den,'l er fällt<br />

über jedes Hindernis, da die notwendige<br />

Orientierung fehlt. Sind also in einem<br />

oder in beiden Augen Schäden vorhanden,<br />

so kann dies eine Begrenzung des Gesichtsfeldes<br />

zur Folge haben, was. sich sehr<br />

unangenehm auswirken kann. Die Messung<br />

des Gesichtsfeldes wird mit Hilfe von<br />

Perimetern durchgeführt, deren Prinzip_<br />

darin besteht, daß beim Geradeaus­<br />

Blicken eines oder beider Augen seitliche<br />

Bewegungen noch wahrgenommen werden<br />

können. Die Einschränkungen des Gesichtsfeldes<br />

können für den Kraftfahrer<br />

ein großes Hindernis darstellen, denn er<br />

ist dadurch gehindert, die seitlich der<br />

Fahrbahn liegende Umgebung zu kontrollieren,<br />

von der Gefahren durch Fahrzeuge<br />

oder andere Verkehrsmittel drohen. Sind<br />

tlie Gesichtsfelder zum Beispiel beiderseits<br />

nur um 15° eingeschränkt, so kann ein<br />

Fahrzeug, das aus einer Seitenstraße<br />

kommt, welche im rechten Winkel zur<br />

Fahrtrichtung liegt, unter Umständen . gar<br />

nicht gesehen werden. Die Gefahr eines<br />

Zusammenstoßes wird also durch einen<br />

Gesichtsfeld-Defekt wesentlich vergrößert.<br />

Außerdem gestattet der heutige Straßenverkehr<br />

dem Kraftfahrer nicht das direkte<br />

Sehen nach rechts und links, denn bei den<br />

hohen Geschwindigkeiten ist das Abschweifen<br />

des Blickes von der Fahrbahn<br />

gefährlich. Daher können Beschränkungen<br />

des peripheren Sehens nicht ohne weiteres<br />

übergangen werden - besonders wenn es<br />

sich um grobe Fälle handelt.<br />

Bei dieser Gelegenheit wäre noch darauf<br />

hinzuweisen, daß auch Fehler, welche das<br />

Blickfeld wesentlich beeinträchtigen<br />

wie Muskel-Gleichgewichtsstörungen und<br />

Muskelasthenopie - nicht unberücksichtigt<br />

bleiben dürfen.<br />

Die hauptsächlichsten, beim peripheren<br />

Sehen auftretenden Fehler sind u. a. die<br />

Hemianopie, sektorenförmige Skotome, Einengungen<br />

bei doppelseitiger Sehnerven­<br />

Athropie und nasale Einschränkungen bei<br />

Glaukom. - Auch findet man oft unregelmäßige<br />

exzentrische Einschränkungen des<br />

Das Sehen im Straßenverkehr<br />

Von S. Striegel, Heidenheim, unter Mitarbeit von W. Schwalbe<br />

Gesichtsfeldes von der Peripherie her,<br />

nasal oder temporal - wie zum Beispiel<br />

bei Multiplersklerose.<br />

Edwin Fletscher, ein Mitarbeiter des<br />

Forschungsstabes von Dr. Lauer, befaßte<br />

sich eingehend mit Gesichtsfeldforschungen.<br />

- Bei Nachprüfungen von Unfällen,<br />

die durch einen Zusammenstoß im rechten<br />

Winkel oder schräg zur Fahrtrichtung zustandekamen,<br />

stellte er fest, daß hier bei<br />

3<strong>10</strong>/o ein defektes Gesichtsfeld die Ursache<br />

war.<br />

Auch bezüglich des Gesichtsfeldes sind<br />

sich die Amerikaner bei ihren Standardforderungen<br />

noch nicht einig. In 39 Staaten<br />

gibt es bis jetzt noch keine Bestimmungen<br />

für die Gesichtsfeldmessungen.<br />

In 6 Staaten führt man zwar Messungen<br />

aus, aber es wurden keine Standardwerte<br />

festgelegt. Nur 3 Staaten haben für die<br />

binokulare Messung des Gesichtsfeldes<br />

Standardbestimmungen eingeführt. Diese<br />

betragen in horizontaler Richtung 120, 140<br />

und 180 Grad. Die Ansicht geht dahin,<br />

daß 180 Grad eine zu hohe Forderung sei,<br />

während aber 120 Grad für einen gesunden<br />

Mittelwert nicht mehr in Frage kommt.<br />

Ein einziger Staat führte als Standardwert<br />

140 Grad ein, und dies dürfte wohl einen<br />

guten Mittelwert darstellen . .<br />

Man könnte also ohne weiteres für Führerscheine<br />

75 Grad auf jeder Seite, oder<br />

zusammen 150 Grad für beide Seiten, veranschlagen.<br />

Gesichtsfeldeinschränkungen<br />

von 65 Grad auf jeder Seite - zusammen<br />

also 130 Grad - sollten nur in Ausnahmefällen<br />

zugelassen werden. . Dagegen muß<br />

man Einschränkungen von 50 Grad auf beiden<br />

Seiten, die ein Gesamtgesichtsfeld von<br />

<strong>10</strong>0 Grad ergeben würden, schon als gefährlich<br />

bezeichnen. Diese Angaben beziehen<br />

sich natürlidi alle auf das weiße Gesichtsfeld.<br />

Bei einäugigen Fahrern muß mindestens<br />

150 Grad als Normale gefordert werden,<br />

denn die Anforderungen sind hier weit<br />

größer. So ist also das Gesichtsfeld ein<br />

zweiter wichtiger Faktor für die Sicherheit<br />

im Straßenverkehr und verdient höchste<br />

Beachtung.<br />

3. Nachtblindheit<br />

Neben den Gesichtsfeldstörungen müssen<br />

wir unsere Aufmerksamkeit noch auf<br />

eine weitere nachteilige Erscheinung lenken,<br />

die uns als Nach t-b I in d h e i t<br />

oder Hemer a l o.p i e bekannt ist.<br />

Bevor wir. uns mit dem Einfluß dieser<br />

Erscheinung auf die Straßensicherheit<br />

näher befassen, wollen wir uns kurz die<br />

Ursache der Hemeralopie vor Augen<br />

führen.<br />

Wir unterscheiden in der Hauptsache<br />

zweierlei Formen:<br />

1. die Nachtblindheit als erblichen, angeborenen<br />

Fehler, und<br />

2. aJ_s Folge von Krankheit oder Ernähruh-gssdläden.<br />

Die erstere Form ist am häufigsten anzutreffen<br />

und zumeist mit einer Kurzsichtigkeit<br />

gekoppelt. Man stellte fest, daß<br />

die Schwellen des Dämmerungssehens bis<br />

zum 500fachen des Normalen heraufgesetzt<br />

sein können und die Betroffenen in der<br />

Dämmerung vollkommen hilflos sind. Ohne<br />

Zweifel handelt es sich hier um eine völlige<br />

Dysfunktion oder dem Ausfall des<br />

Stäbchensehens.<br />

Die zweite Form, die durch Krankheit<br />

oder Ernährungsschäden hervorgerufen<br />

wird, tritt besonders häufig nach Kriegen<br />

oder Hungersnöten auf, wenn Mangel an<br />

den nötigen Nahrungsmitteln besteht.<br />

(Fortsetzung und Schluß aus Nr. 9/<strong>1952</strong>)<br />

Auch gewisse Krankheiten - wie chronische<br />

Leberkrankheit und Krebskrankheiten<br />

- können solche Schäden verursachen.<br />

Mit der Nachtblindheit berühren wir ein<br />

Thema, das natürlich voll und ganz in den<br />

Bereich des Augenarztes gehört, aber doch<br />

in diesem Aufsatz einer näheren Betrachtung<br />

unterzogen werden soll.<br />

Das Nachtfahren stellt drei wichtige Anforderungen<br />

an den Kraftfahrer, die im<br />

Interesse der Verkehrssicherheit unbedingt<br />

beachtet werden müssen.<br />

Die erste Anforderung besteht darin,<br />

auch bei schlechter Beleuchtung gut zu<br />

sehen. Die zweite, bei Blendung nicht das<br />

ganze Sehvermögen zu verlieren; und die<br />

dritte, schnelle Adaption nach der Blendung.<br />

·<br />

Zu Punkt 1 wäre zu bemerken, daß eine<br />

Beeinträchtigung hier vor allem durch die<br />

Hemeralopie und die Nachtmyopie erfolgt.<br />

Die Prüfung der Hemeralopie ist infolge<br />

Fehlens von geigneten Geräten erschwert. ·<br />

Da zu wenig Untersuchungsgeräte in Betrieb<br />

sind, liegen keine wesentlichen Forschungsergebnisse<br />

vor. Diese wären jedoch<br />

für die Hebung der Verkehrssicherheit von<br />

großer Wichtigkeit. Auch die Nachtmyopie<br />

müßte bei den Nachtfahrerpiüfungen berücksichtigt<br />

werden. Es mangelt jedoch<br />

auch hier noch immer an exakten und ausreichenden<br />

Forschungsergebnissen.<br />

In Amerika sind Prüfungen für Nachtfahrer<br />

nicht sehr verbreitet. Dies liegt vor<br />

allem daran, daß viel Mühe und Zeit . aufgewendet<br />

werden muß, um eine solche Untersuchung<br />

durchzuführen. Auch hier ist<br />

ein empfindlicher Mangel an Erfahrung zu<br />

verzeichnen, so daß es schwierig· ist, Standardforderungen<br />

aufzustellen und einzuführen.<br />

In Deutschland wurden Prüfungen<br />

für Nachtfahrer jedoch bereits im Rahmen<br />

von Flugzeugführer - Prüfungen durchgeführt.<br />

Man benutzte hierzu den Zeiss­<br />

Nyktometer, der in seiner Art ein ausgezeichnetes<br />

Gerät darstellt.<br />

In Amerika entwickelte Dr. Lauer ein<br />

Instrument, das unter dem Namen Glarometer<br />

bekannt ist. Dieses soll sich vor<br />

allem für die Prüfung von Blendung sehr<br />

gut eignen und eine gute Verbreitung gefunden<br />

haben.<br />

Nur 3 Staaten in den . USA. haben eine<br />

Sehtüchtigkeits-Prüfung für Nachtfahrer<br />

eingeführt. Es wäre interessant zu erfahren,<br />

unter welchen Gesichtspunkten geprüft<br />

wird und weldle Mindestanforderungen<br />

gestellt werden.<br />

Die Wichtigkeit einer solchen Prüfung<br />

kann man daraus ersehen, daß unter Berücksichtigung<br />

der gefahrenen Gesamtkilometerzahl<br />

dreimal mehr Unglücksfälle bei<br />

Nacht geschehen als am Tage.<br />

Es ist also von großer Wichtigkeit, Einrichtungen<br />

zu schaffen, welche die schnelle<br />

und sichere Prüfung der Fahrer ermöglichen.<br />

Eine besondere Beachtung verdient das<br />

Problem der B I e n d u n g des Fahrers<br />

durch entgegenkommende Fahrzeuge. Wenn<br />

auch die allgemeine Kraftfahrzeugvorschrift<br />

das Abblenden verlangt, so stellt<br />

man doch immer wieder fest; daß dieser<br />

wichtigen Forderung leider sehr wenig Beachtung<br />

geschenkt wird. Meistens wird<br />

erst im letzten Augenblick abgeblendet.<br />

Dadurch wird die Situation sehr gefährdet,<br />

denn nach dem Passieren ist der Kraftfahrer<br />

durch die lange Blendung derart<br />

unsicher und hilflos, daß er die sodann


Seite 14 - Nr. <strong>10</strong>. <strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düueldort<br />

in der Dunkelheit auftretenden Hindernisse<br />

- wie parkende Autos usw. -<br />

häufig nicht mehr rasch genug wahrnehmen<br />

kann.<br />

Das Problem der Ausschaltung dieser<br />

Blendungserscheinung durch Schutzbrillen<br />

wie Gradal und Night Eyes ist noch nicht<br />

ideal gelöst. Die Mängel, die immer noch<br />

den verschiedenen Blendschutzbrill~n anhaften,<br />

lassen die Autofahrer davon Abstand<br />

nehmen, sich damit auszurüsten, Besonders<br />

die Einschränkung des Gesichtsfeldes<br />

-wird be_i den Fahrei;n als lästig<br />

und hindernd empfunden. :Pie Anpassung<br />

der Schutzgläser vom Typ Night Eyes bedarf<br />

einer besonderen Genauigkeit, und es<br />

war bis jetzt· meist so, daß durch ungenaues<br />

Anpassen oder durch ungenauen<br />

Sitz der Brille der Blendschutz nicht vo11<br />

zur Geltung kam. Es muß leider festgestellt<br />

werden,, daß die auf dem Markt<br />

befindlichen Brillen noch sehr unzureichend<br />

sind. Gerade auf diesem Gebiet bietet sich<br />

für den <strong>Augenoptiker</strong> ein aussichtsreiches<br />

Arbeitsfeld.<br />

Die Uberprüfung des F a r b s i n n e s ist<br />

einer der weiteren Falqoren, die für die<br />

Verkehrssicherheit von Bedeutung sind.<br />

Es ist bekannt, daß Menschen Lichter<br />

verschiedener Wellenlängen, als9 Farben;<br />

unterschiedlich beurteilen und empfinden.<br />

Störungen des Farbsinnes kann man wiederum<br />

in· erworbene und angeborene unterteilen,<br />

Die Störungen des Farbsinnes<br />

können hervorgerufen werq~n durch Schädigung<br />

der optischen Ba}lnen von der Retina<br />

bis zur Hirnrinde. Da der .Rot-Grün­<br />

Sinn • die feinste Funktion der Retina und<br />

der optischen Bahnen vorstellt, äußert . sich<br />

eine Beschädigung zuerst am .Rot-Grün-"<br />

und später am .Gelb-Blau-Sinn•, Störungen,<br />

welche die Aderhaut betreffen, oder<br />

die Trennung der Aderhaut von der Retina<br />

bedingen, geben sich dagegen des<br />

öfteren zuerst durch die Störung des Gelb­<br />

Blau-, . seltener des Schwarz-Weiß-Sinnes<br />

zu erkennen. Die häufigsten Ursachen der<br />

erworbenen Störungen sind Defekte der<br />

peripheren Substanz, die zu zentralen<br />

Skotomen führen, Er·krankungen des Sehnervs,<br />

manchmal auch Defekte in der Leitung,<br />

die verschiedenartige Gesichtsfeldstörungen<br />

hervorrufen.<br />

Einseitige Farbstörungen weisen auf<br />

Augen- und retrobulbäre Sehnervenerkrankung<br />

hin. Starke Blausichtstörungen findet<br />

man bei Erkrankung oder Pigmentdegeneration.<br />

Die ersten Anzeichen von Anomalien<br />

·zeigen sich bereits im Kindesalter (s. Prof.<br />

Pistor .Kinder beim Erdbeerpflücken"). Oft<br />

werden diese Farbblindheiten erst später<br />

bei Berufseignungsprüfungen entdeckt.<br />

Manchmal bleiben sie auch unbeachtet.<br />

Die praktische Bedeutung der angeborenen<br />

Farbsinnstörungen liegt auf der Hand. Im<br />

Eisenbahnverkehr und im Schiffsdienst'<br />

sowie auch im Kraftverkehr kann gerade<br />

durch Rot-Grün-Verwechslung leicht großes<br />

Unheil angerichtet werden, denn aus praktischen<br />

Gründen werden für Signale meist<br />

die Farben Rot und Grün verwandt. Untersuchungen<br />

auf Farbsinnstörung sind daher<br />

von großer Wichtigkeit.<br />

Zu großer Alkoh"ol- und Nikotingenuß ·<br />

fördert die ·Farbsinnstöru11-mm. So ist auch<br />

zu erklären, weshalb beim Eisenbahn- und<br />

Schiffspe~sonal eine Untersuchung auf<br />

Farbsinnstörung von 5 zu 5 Jahren vorgeschrieben<br />

ist.<br />

Man wird oft erstaunt darüber sein, mit<br />

welcher Sicherheit .Rot-Grün-Blinde" die<br />

einzelnen ihnen vorgehaltenen Farben<br />

nennen können und selten Fehler machen.<br />

Die Betreffenden lernen auf die feinsten<br />

Sättigungs- und Helligkeitsunterschiede<br />

viel mehr achten als die Normalsichtigen<br />

und bringen es auf diese Weise oft zu<br />

einer erstaunlichen Fertigkeit, auf die<br />

Farben Rückschlüsse zu ziehen. Daß sie<br />

trotzdem die Farben nicht · so ·sehen wie<br />

die Normalsichtigen, . sondern gelegentlich<br />

grobe Irrtümer begehen, kann nur durch<br />

geschickte Versuchsanordnungen und geeignete<br />

Untersuchungsmethoden nachgewiesen<br />

werden,<br />

An den Farben unterscheidet der To_tal~<br />

Farbblinde nur die Helligkeiten, und zwar<br />

liegt im Spektrum die größte Helligkeit<br />

nicht im Gelb wie beim Normalsichtigen,<br />

sondern im Grün. Nach längerem Verweilen<br />

im Dunkeln wird das Sehen des Total-.<br />

Farbenblinden dem des Normalsichtigen<br />

ähnlich.<br />

Die Prüfungen auf Farbsinn werden mit<br />

den bekannten Stilling'schen Farbprobe­<br />

Tafeln vorgenommen.<br />

Die Farben der Signailichter im Straßenverkehr<br />

sind durchweg Gelb, Rot und<br />

Grün. Es ist daher notwendig, die Farbsinnprüfung<br />

für diese Farben vorzunehmen.<br />

Da es sich hier um eine rein pathologische<br />

Angelegenheit handelt, werden<br />

Farbsinn-Prüfungen nur von Ärz\en durch,<br />

geführt. Wie wir gehört haben, sind Farbsinnstö~ungen<br />

auch auf Krankheiten zu.~<br />

rück.zuführen. Um diese Fälle auseinanderhalten<br />

zu können - d. h. pathologische<br />

Fälle dem Arzt zu überweisen -, bedarf<br />

es einer großen Fachkenntnis. <strong>Der</strong> Optiker<br />

hat jedoch die Möglichkeit, die allgemeine<br />

Uberprüfung des Farbsinnes mittels der<br />

Stilling'schen Farbtafeln v9rzu11ehmen.<br />

Allerdings müßte er sich hierzu vorher<br />

einer gründlichen Unterrichtung auf diesem<br />

Gebiete unterziehen. Dazu wäre zu<br />

bemerken, daß die Amerikaner der Farb•<br />

sehprüfung nur wenig Beachtung schenken,<br />

denn sie nehmen an, daß die Farbschwachen<br />

genügend Ubung besitzen müs•<br />

sen, um aus den Helligkeitswerten die<br />

richtigen F!3,rben herauszulesen.<br />

Besondere Aufmerksamkeit wird in den<br />

Vereinigten Staaten der Tiefen -<br />

s c h ä r f e geschenkt, und einige Staaten<br />

haben sogar die Tiefenschärfeprüfung eingeführt.<br />

Es wäre hier. interessant zu<br />

wissen, welche Werte zugrunde gelegt<br />

werden.<br />

Zu s am m e n f a s s e n d sei bemerkt,<br />

daß die aufgezeigten Punkte die wichtigsten<br />

Sehprobleme in bezug auf die Sicherheit<br />

im Straßenverkehr berührt haben.<br />

Führen wir uns diese Punkte noch einmal<br />

rasch vqr Augen:<br />

1. die Sehschärfe,<br />

2. das Gesichtsfeld,<br />

3. das Sehvermögen bei Nacht und<br />

4. das Farbensehen.<br />

Diese Probleme wurden nur in groben<br />

Zügen umFissen, denn sie sind nur als<br />

Richtlinien für die Sehtüchtigkeitsprüfung<br />

der Kraftfahrer gedacht.<br />

Eine Festlegung von Standard- oder<br />

auch Normalwerten kann erst dann erfol-<br />

gen, wenn diese Probleme erst einmal die<br />

gebührende Beachtung gefunden haben.<br />

Es ist nun Aufgabe der <strong>Augenoptiker</strong>,<br />

die aufgezeigten Gesichtspunkte, welche<br />

die Basis bilden, aufzugreifen und sie<br />

ihrer Wichtigkeit gemäß zu bearbeiten.<br />

Das Fehlen jeglicher Bestimmungen bezüglich<br />

der Sehschärfeprüfung bei der Erteilung<br />

eines Führerscheines beweist, daß<br />

man den Wert des guten Sehens für den<br />

Straßenverkehr noch nicht genügend erkannt<br />

hat. Die Verwirklichung dieser Sehprüfungen,<br />

welche in sozialer und wirtschaftlicher<br />

Hinsicht von großer Bedeutung<br />

sind, wird noch viel Arbeit und Idealismus<br />

von seiten der <strong>Augenoptiker</strong> u:ri.d Augenärzte<br />

erfordern,.<br />

Gerade für den <strong>Augenoptiker</strong> wird sich<br />

dieser Einsatz für die Volksgesundheit als<br />

sehr förderlich erweisen, denn es liegt in<br />

S(:liner Hand, dem <strong>Augenoptiker</strong>beruf ein<br />

noch höheres Niveau zu geben. Hier ist<br />

ihm ein Mittel in die Hand gegeben,<br />

seinen Ruf zu festigen und neue Wege fü~<br />

seine wirtschaftliche Existenz zu erschließen.<br />

Es ist notwendig, daß sich die berufenen<br />

Vertreter des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks<br />

mit den interessierten Augenärzten<br />

zu Arbeitsgemeinsc:l;J.aften zusammenschlie•<br />

ßen, um sidi der Probleme ernstlich anzunehmen.<br />

Diese Arbeitsgemeinschaften soll-.<br />

ten vor allem die Gru11-dlagen erarbeiten,<br />

um überzeugende Unterlagen vorlegen zu<br />

können, aus denen dann die Standardwerte<br />

festzulegen wären.<br />

Eine weitere wichtige Aufgabe dieser<br />

Arbeitskreise würde darin bestehen, den<br />

in Frage kommenden Personen oder Ministerien<br />

diese Unterlagen und Standardwerte<br />

zu unterbreiten.<br />

Wir müssen uns aber bewußt sein, daß<br />

ein Teil der erwähnten Prüfungen _nicht<br />

mehr in das · Gebiet des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />

fällt, da diesem gewisse notwendige Voraussetzungen<br />

dazu fehlen.<br />

Es wäre aber erfreulich, die Verwirklichung<br />

der Pläne durch Zusammenarbeit<br />

zu erreichen. Das gemeinsame Ziel ist, die<br />

erschreckende Anzahl von Verkehrsunfällen<br />

zu reduzieren und dem sehuntüchtigen<br />

Kraftfahrer durch Behebung oder Besserung<br />

seiner Augenfehler das Gefühl der<br />

Sicherheit im Straßenverkehr zu geben.<br />

Beilagen-Hinweis:<br />

Die Firma Breitfeld & Schliekert, Frankfurt/Main,<br />

die seit 25 Jahren durch Lieferung<br />

von hochwertige1;1 Präzisions-Brillenschrauben<br />

und -teilen bekannt ist, fµgt<br />

dieser Ausgabe ihren ersten Spezial,<br />

Brillenschrauben-Prospekt nach dem Krieg<br />

bei. .<br />

Weiterhin liegen in diesem Heft Beilagen<br />

folgender Firmen:<br />

Gothaer Lebensversicherung a. G.,<br />

Göttingen,<br />

Klinnert-Werbung, Rimsting.<br />

Neue Verkaufsniederlage<br />

der Optischen Werke G. Rodenstock<br />

Die Optischen Werke G. Rodenstock, die bereits vor dem Krieg<br />

eine Zweigniederlassung in Hamburg unterhiel~en, eröffnen in der<br />

ersten November-Woche in Hamburg 36, Holstenwall 20, Telefon<br />

350151 / 52 wieder eine Verkaufsniederlage. Sie folgen damit den<br />

Wünschen der dortigen Geschäftsfreunde, ein Auslieferungslager<br />

zur raschen Bedienung zur Verfügung zu haben.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 15<br />

AUS DEN FACHSCHULEN<br />

Studienfahrt der Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln<br />

<strong>Der</strong> Plan, eine Studienfahrt zu verschiedenen Werken der optischen<br />

Industrie durchzuführen, lag schon seit längerer Zeit bei<br />

der Schulleitung und bei den Studierenden vor, bis es dann nach<br />

den Sommerferien so weit war, daß dieses Vorhaben in die Tat<br />

umgesetzt werden konnte.<br />

In fröhlicher Stimmung starteten wir am 28. September 8.30<br />

Uhr in Köln und fuhren in den strahlenden Sonntagmorgen<br />

hinein. Uber die Autobahn ging es in Richtung Frankfurt a. M.,<br />

und in unserem Autobus sorgte unterwegs eine kleine Musikkapelle,<br />

bestehend aus den Spielern einer Klampfe und mehrerer<br />

Mundharmonikas, dafür, daß wir nicht müde wurden. Mit<br />

Gesang und unter munteren Gesprächen fuhren wir die schöne<br />

Strecke durch den Westerwald und Taunus. Mittags erreichten<br />

wir das idyllische und oft besungene Heidelberg, wo wir eine<br />

kurze Rast machten. Nach einer Stunde waren wir wieder startbereit,<br />

und weiter ging;s auf der Autobahn_ in Richtung Karlsruhe<br />

- Stuttgart. Es war bereits Sonn·enuntergang, als das<br />

. malerisch schöne Bild von Stuttgart an uns vorüberglitt. Uber<br />

Kirchheim und Plochingen erreichten wir gegen 19.30 Uhr unser<br />

Tagesziel H e i d e n h e im a. d. Brenz. Ein kurzes Stück noch zu<br />

Fuß den Berg hinauf, und gruselnd standen wir vor Schloß<br />

Hellenstein, das unser Nachtquartier werden sollte.<br />

Sdtulleitung, Dozenten und Studierende des 1. Studienganges <strong>1952</strong>153<br />

bei Zeiss-Opton in Oberkochen<br />

Am anderen Morgen, nach dem Frühstück im „Weißen Roß"<br />

zu Heidenheim, machten wir uns auf den Weg nach Oberkochen,<br />

zur Schaffensstätte von .Zeiss-Opton". Hier wurden wir herzlich<br />

empfangen. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache und Schilderung<br />

über den Aufbau dieses Werkes führte man uns in kleineren<br />

Gruppen durch den Betrieb. Was wir hier zu sehen bekamen,<br />

übertraf alle unsere Erwartungen. Mit welcher Präzision<br />

man jedes einzelne Teil und das uns am meisten interessierende<br />

Brillenglas herstellt, war bewundernswert. In ·allen Räumen fiel<br />

uns die für diese Art von Arbeit bemerkenswerte Sauberkeit<br />

auf. Vieles, was uns bisher in seiner Herstellung noch nicht klar<br />

war, konnten wir hier im Werdegang verfolgen. Besonders<br />

interessant waren für uns die Prüfungsmethoden, die uns von<br />

der im allgemeinen unvorstellbaren Genauigkeit überzeugten.<br />

Um die Mittagszeit war die Besichtigung zu Ende und wir versammelten<br />

uns erneut im Ausstellungsraum. Hier wurden uns<br />

ein vollständiger Uberblick über das Fabrikationsprogramm und<br />

nähere Erläuterungen einzelner Instrumente gegeben.<br />

Im Anschluß daran wurden wir in liebenswürdiger Weise im<br />

Speiseraum der Fa. Zeiss-Opton bewirtet.<br />

Nur zu bald mußten wir Abschied nehmen, denn wir wollten<br />

ja am gleichen Tage Stuttgart bzw. Eßlingen erreichen. Mit<br />

herzlichem Händedruck verabschiedeten wir uns von den freundlichen<br />

Gastgebern, und unter den Klängen des Liedes .Muß i<br />

denn zum Städele hinaus" fuhren wir dem neuen Ziel entgegen.<br />

S tu t t g a r t , die schöne ehemalige Residenz der Könige von<br />

Württemberg, erreichten wir nach reibungsloser Fahrt am späten<br />

Nachmittag. Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, vorbei an den<br />

Daimler-Benz-Werken in Stuttgart-Untertürkheim und an vielen<br />

feinmechanischen Fabriken, die ja in diesem Gebiet zahlreich<br />

vertreten sind, strebten wir Eßlingen zu, wo wir übernachteten.<br />

Am nächsten Tage besichtigten wir die Fa. M a r w i t z &<br />

H au s e r, Stuttgart. Auch hier wurden wir herzlich begrüßt.<br />

Nach einer Ansprache mit den notwendigen fachlichen Erläuterungen<br />

begaben wir uns gruppenweise in den Betrieb. Welch<br />

staunenswerte Dinge enthüllten sich unserem Auge! Uberrascht<br />

war~n wir von den in buntesten Farben gehaltenen Räumen<br />

und Maschinen. Auf unser Befragen erklärte man uns, daß dies<br />

aus psychologischen Gründen gemacht worden ist, um den Arbeitern<br />

mehr Freude an ihrer Tätigkeit zu geben. Uberall sah man<br />

dem Betrieb an, daß Aufbau und Fertigung bis ins letzte durchdacht<br />

waren.<br />

Bei jedem Arbeitsgang konnten wir eine weitgehendste Präzision<br />

erkennen -und wir kamen zu der Feststellung, daß eine<br />

gute Brille, bis sie ihrem Träger übergeben. werden kann, hunderte<br />

Hände passieren muß. Alle von uns gestellten Fragen<br />

wurden bere_itwillig beantwortet, und wir konnten nicht nur<br />

unser Wissen bereichern, sondern wir erhielten hierbei auch<br />

viele wertvolle Anregungen für unsere praktische Tätigkeit.<br />

Mittags wurden wir in der Kantine des Werkes bewirtet, und<br />

man trug somit auch hier für unser leibliches Wohl Sorge. Aber<br />

lange konnten wir uns nicht mehr aufhalten, da wir noch am<br />

gleichen Tage Frankfurt erreichen wollten. Mit fröhlichem Winken<br />

nahmen wir Abschied von dem gastlichen Hause „Marhaus• .<br />

Uber die Autobahn fuhren wir in flottem Tempo der letzten<br />

in unserem Plan vorgesehenen Werksbesichtigung entgegen. Es<br />

war die Firma B ö h I e r & Co., Frankfurt a. M. ·Hier fanden<br />

wir eine großartige, nach modernsten Gesichtspunkten erbaute<br />

Jugendherberge vor, die uns für eine Nacht Aufenthalt bot.<br />

Zeitig brachen wir am nächsten Morgen auf, um mit der Besichtigung<br />

der Fa. Böhler pünktlich beginnen zu können. Mit<br />

der gleichen Liebenswürdigkeit wie bei den anderen Werken<br />

zeigte man uns alles, was zur Brillenfabrikation erforderlich ist.<br />

Die Firma Böhler ließ es sich gleichfalls nicht nehmen, uns<br />

freundlicherweise zum Mittagessen einzuladen. Nach herzlichen<br />

Worten des Dankes verabschiedeten wir uns und starteten zur<br />

letzten Etappe unserer interessanten und außerordentlich lehrreichen<br />

Studienfahrt. Die Heimfahrt führte uns durch das herrliche<br />

Rheintal. An romantischen Burgen und sagenumwobenen<br />

Städtchen vorbei ging es in guter Fahrt den ehrwürdigen Vater<br />

Rhein entlang. Da mehrere der Fahrtteilnehmer den Mittelrhein<br />

in seiner eindrucksvollen Schönheit noch nie gesehen hatten,<br />

wurde die Heimfahrt zu einem unvergeßlichen Erlebnis.<br />

Müde, doch gesund an Leib und Geist, erreichten wir abends<br />

die alte Handelsstadt Köln. Damit hatte eine Reise ihr Ende<br />

gefunden, die ·uns viel gegeben hat, und wir danken an dieser<br />

Stelle noch einmal den Firmen für ilire Gastfreundschaft und<br />

für ihr Entgegenkommen, das sie uns erwiesen haben. Unser<br />

Dank gilt auch denen, die uns in verständnisvoller. Weise diese<br />

Studienfahrt ermöglichten.<br />

, Werner K u h 1 e n<br />

(Studierender an der Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong> in Köln)<br />

Ein neuer Schulleiter der Meisterschule für das<br />

Augene11t1ker-Bandwerk „Hermann Pistor"<br />

Am 1. S e p t e m b e r 1 9 5 2 erhielt die Meisterschule mit<br />

Eröffnung eines neuen Studienganges auch ihren neuen Schulleiter,<br />

Herrn Dr.-Ing. Fis c h e r, Jena , der damit die Nachfolge<br />

für unseren allverehrten, vor einem Jahr verstorbenen<br />

Prof. Hermann Pistor antrat. Die Amtseinführung erfolgte durch<br />

den bisherigen kommissarischen Schulleiter, Herrn Ho 11 s t ein<br />

s e n. , der in seiner Eröffnungsrede u. a. sagte:<br />

· .,Herr Dr. Fischer! Ich begrüße Sie um so herzlicher in unserer<br />

Mitte als den neuen Direktor der Meisterschule, da ich<br />

das Vergnügen hatte, Sie in der amtlichen Funktion als Vorsitzender<br />

der Prüfungskommission des letzten Studienlehrganges<br />

kennen und schätzen zu lernen. Sie haben auf fachschulischem<br />

Gebiet bereits reichlich Erfahrungen sammeln können. Ich habe<br />

den Eindruck gewonnen, daß Sie mit großem, festem Vorsatz<br />

an Ihr gewiß nicht leichtes Werk gehen und daß Sie darin<br />

gewissermaßen eine Lebensaufgabe sehen, mit der Sie das Werk<br />

eines Hermann Pistor fortsetzen wollen. - Wenn ich Ihnen<br />

mein Amt, das ich kommissarisch ein knappes Jahr ausgeübt<br />

habe, in Ihre Hand lege, so dürfen Sie darauf vertrauen, daß<br />

ich Ihnen und der Anstalt auch weiterhin herzlich gern mit<br />

Rat und Tat zur Seite stehen werde. Ich bin auch überzeugt,<br />

daß alle Dozenten und Mitarbeiter der Schule vertrauensvoll<br />

und mit aller .Lust und Liebe zusammenwirken werden und daß<br />

auch unsere neue Hörerschaft Ihrer Schulleitung mit Vertrauen<br />

folgen wird."<br />

Wer die Geschichte der Meisterschule kennt und die Reihe<br />

der großen Vorkämpfer, zu denen u. a. Prof. Dr. Henker,<br />

Prof. Dr. v. Rohr und ihr letzter Direktor Prof. Dr. Pis t o r<br />

gehören, im Geist~ passieren läßt, wird die hohe Verpflichtung<br />

und Verantwortung ermessen können, die gerade diese Nachfolge<br />

in sich birgt und den neuen Schulleiter vor eine Aufgabe<br />

stellt, die das letzte fordern und abnötigen wird, um das große<br />

Erbe dieser hohen Reihe würdig fortsetzen zu können.


Seite 16 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Ja, es ist wahrlich das tiefe Glück einer Lebensaufgabe, die<br />

hier einem Manne beschert wird, der an Lebensjahren zufällig<br />

fast genau so alt ist wie der damals noch unbekannte Studienrat<br />

Dr. Hermann Pistor, als dieser die Schule übernahm, um sie<br />

im Laufe der J ahrzehnte zu unumstrittener Weltgeltung auszubauen.<br />

Beinahe ist man versucht, in dieser trivialen Zufälligkeit<br />

eine gute Vorbedeutung zu ahnen, wie sie sich so oft schon<br />

in der Duplizität der Ereignisse dokumentiert hat. Und sind es<br />

nicht auch gerade 35 Jahre her, seit die damalige Großherzoglich­<br />

Sächsische Optiker-Schule in Jena gegründet wurde, aus der<br />

sich im Jahre 1927 die Fachhochschule für Optiker entwickelte?<br />

- Diese Gedanken gaben dem Tag das Denkwürdige und außerordentliche<br />

Gepräge, das durch die guten Wünsche, die der<br />

scheidende kommissarische Schulleiter, Herr H o 11 s t e in , und<br />

auch Herr Landesobermeister S e.e man n sowie Herr Obmann<br />

Hoch e, Jena, dem neuen Schulleiter in herzlichen Worten<br />

darbrachten, so sinnfällig zum Ausdruck kam. Doch lassen wir<br />

nun Herrn Schulleiter Dr.-Ing. Fischer ,selbst sprechen, der in<br />

seiner Antrittsrede u. a. ausführte:<br />

„Eine große Tradition liegt in dem Namen der Schule. So<br />

wollen wir alle, Sie als Schüler und wir als Ihre Lehrer, an<br />

dieser Tradition anknüpfen. Aber wir wollen und dürfen nicht<br />

starr an dem festhalten, was uns eine erfahrungsreiche Tradition<br />

übe11geben hat. Wir dürfen nicht nur das Gewordene sehen, sondern<br />

müssen stets die Entwicklung erkennen, daß sie ein Teil<br />

eines großen Ganzen ist, d. h. wir müssen sie im Rahmen unserer<br />

gesellschaftlichen Entwicklung sehen. - Wenn wir nun<br />

in der Deutschen Demokratischen Republik dazu übergehen, den<br />

S?.z!alis~~s a~fzubauen, so müssen wir auch unsere künftige<br />

Tat1gk.eit m diesem Rahmen betrachten. Aufbau des Sozialismus<br />

das heißt für uns: Verbesserung der Arbeit auf allen Gebieten'.<br />

Wir müssen und werden ständig an uns arbeiten, Sie als Schüler<br />

und wir als Lehrer. Wir werden ständig Kritik und Selbstkritik<br />

übtn und durch gegenseitige Aussprache und Einrichtung von<br />

Seminaren uns gegenseitig näherkommen, um die den jeweiligen<br />

Umständen angepaßte zweckmäßigste Lehr- und Lernmethode zu<br />

finden.<br />

Wir dürfen aber neben unserer fachlichen Ausbildung selbstverständlich<br />

die gesellschaftliche Weiterbildung nicht vernachlässigen.<br />

Aber wir wollen auch nach außen blicken und den<br />

Erfahrungsaustausch mit dem Ausland, vor allem mit den Volksdemokratien,<br />

pflegen. Im vergangenen Jahr ist, wie ich erfahren<br />

habe, bereits ein derartiger Schritt von den Schülerkollegien<br />

einer tschechoslowakischen Optikerschule bei uns unternommen<br />

worden.<br />

Wenn wir so arbeiten, dann können wir, so hoffe ich, alle<br />

das Berufsziel erreichen und werden alle dann den Menschen<br />

stellen, den die menschliche Gesellschaft von Ihnen heute verlangt.<br />

Damit zugleich aber werden wir vor allem dem Frieden<br />

dienen!"<br />

Diese Worte, bescheidenen Tones und doch eindringlich und<br />

aufrichtig gesprochen von einem Mann, der sich mutig einer<br />

so hohen Aufgabe stellt, lassen erwarten, daß die Berufung in<br />

dieses verpflichtende Amt gut und überlegt war und die Nachfolge<br />

Hermann Pistors in treuen Händen liegt.<br />

Besser sehen - besser aussehen in der Dekoration !<br />

Von H. Heine n , staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Bochum<br />

Das Schaufenster, das Gesicht des Geschäftes! Eine These,<br />

deren Wichtigkeit in der Optik im allgemeinen nirot genügend<br />

Beachtung findet. Gehört doch das Fenster zu den Hauptfaktoren,<br />

die für den Erfolg oder Mißerfolg des Geschäftes mit ausschlaggebend<br />

sind. Durch allgemeine Hebung des Dekorationsniveaus<br />

der Fenster de.s <strong>Augenoptiker</strong>s könnten wir erreichen, daß in<br />

der breiten Masse f;iie<br />

Brille als modische<br />

Angelegenheit schneller<br />

populär wird.<br />

Die Sonderbeilage<br />

dieser Fachzeitschrift<br />

„Soll und Haben" ist<br />

eine neue Erweiterung,<br />

die bei allen<br />

Kollegen stärkste Beachtung<br />

finden müßte.<br />

Ein weiterer Ausbau<br />

durch monatliches Erscheinen<br />

dieser Beilage<br />

muß im Interesse<br />

aller liegen. Dazu erforderlich<br />

wäre allerdings<br />

die Mitarbeit<br />

ideenreicher Kollegen.<br />

Es muß doch jedem<br />

. Kollegen gleich sein,<br />

wenn seine guten<br />

Ideen von anderen,<br />

die nicht gerade an<br />

seinem Platze wohnen,<br />

in mehr oder weniger<br />

genauer Form kopiert<br />

werden. Durch einige<br />

bisher veröffentlichte<br />

Dekorationen meines<br />

Fensters wollte ich mit<br />

dazu beitragen, dieses<br />

Ziel erreichen zu helfen. Bei meinen gelegentlichen Reisen<br />

interessierte ich mich immer besonders für die Kollegenfenster.<br />

Abgesehen von wenigen Ausnahmen muß ich feststellen, daß<br />

unser vorbildlicher und nicht besser zu findender Werbespruch<br />

,Besser sehen - besser aussehen" in den Dekorationen zu<br />

wenig zum Ausdruck kommt. <strong>Der</strong> Laie, der die Optikerfenster<br />

sieht, kommt nicht umhin anzunehmen, daß die Brille doch ein<br />

lästiges Ubel und nicht Kleidung ist. Es werden Brillen in mehr<br />

oder weniger symmetrischer Reihenfolge gezeigt. Es fehlt aber<br />

vorwiegend die besondere Herausstellung der Brille als modische<br />

Angelegenheit durch wirkungsvolle Blickfänge, in Verbindung<br />

mit unserem Werbetext. Es befremdete mich z.B. immer, wenn<br />

ich bei den Vertretern nach schönen Scllmuckbrillen fragte und<br />

oft die Antwort bekam, sie seien nicht darauf eingestellt, sie<br />

ließen sich im allgemeinen nicht gut verkaufen. <strong>Der</strong> Anteil der<br />

verkauften Schmuckbrillen und sonstiger modischer Fassungen<br />

ist in meinem Geschäft verhältnismäßig gut. Ich führe dieses<br />

zum großen Teil auf gute Herausstellung in der Dekoration<br />

zurück. Wenn man z.B. im Fenster nur 3 oder 4 Schmuckbrillen<br />

zeigt und diese nicht durch besondere Blickfänge unterstreicht,<br />

kann man nicht erwarten, daß das Publikum darauf aufmerksam<br />

wird. <strong>Der</strong> Einwand vieler Kollegen, die betont modischen Brillen<br />

ließen sich nur in<br />

Stuttgart, München<br />

usw. verkaufen, ist<br />

nicht stichhaltig. Eine<br />

Werbefirma liefert z.B.<br />

erstklassige Fotos brillentragender<br />

Damen<br />

und Herren. Wie wirkungslos<br />

sind . aber<br />

diese Bilder, wenn man<br />

sie nur so, wie sie geliefert<br />

werden, lieblos<br />

ins Fenster stellt, Eine<br />

elegante Umrahmung<br />

kann die Wirkung um<br />

<strong>10</strong>00/o erhöhen. Noch<br />

bes,ser, wenn man aus<br />

diesen Bildern einen<br />

Blickfang mit entsprechendem<br />

Text erstellt.<br />

In den Texten kann<br />

immer und immer wieder<br />

unser Werbespruch<br />

vorkommen. Die dekorative<br />

Betonung des<br />

.Besseraussehens•<br />

kann aber nur dadurch<br />

erreicht werden, daß<br />

die modischen Brillen<br />

in der Dekoration vorherrschend<br />

sind und<br />

für den Laien sichtbar<br />

wird, daß sich die Brille völlig von der traditionellen alten<br />

Form gelöst hat. Wir müssen erreichen, daß vor unseren Fenstern<br />

nicht nur die alte brillentragende Generation, sondern auch<br />

gleichermaßen die Jugend steht und unsere Fenster genau so<br />

betrachtet werden wie die der Modegeschäfte. Man soll nicht<br />

ängstlicll sein, M9delle einzukaufen und auszustellen, die wir<br />

im Augenblick selbst als verrückt bezeichnen; denn hat man sie<br />

einmal, werden sie auch verkauft. <strong>Der</strong> Erfolg der modischen<br />

Einstellung wird der sein, daß die Brillenträger, so wie wir es<br />

erstreben, nicht nur eine, sondern drei oder vier Brillen haben.<br />

Die von allen Kollegen anerkannten Erfolge der „Fördergemeinschaft"<br />

mit unserem immer wiederkehrenden Werbetext<br />

„Besser sehen - besser aussehen" können wir nicht besser<br />

unterstützen, als daß wir unsere Fenster vollkommen darauf<br />

einstellen.<br />

<strong>Der</strong> Erfolg kommt uns dann allen zugute!


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Werbe-Beilage Nr. 4 • 25. Oktober <strong>1952</strong><br />

OLLu 11 'IIAREN<br />

Weihnachtswerbung auch in der Optik<br />

Vielfach herrscht In Kreisen der Optiker die Mal•<br />

nung, daß gerade In der Zelt vor Weihnachten eine<br />

besondere Dekoration In Ihren Schaufenstern nicht not·<br />

wendig sei. Sicher Ist die Brille allein kein allgemein<br />

üblicher Geschenkartikel ·_ aber zu dieser Zelt hat<br />

der Optiker die Möglichkelt, all seine anderen Artikel<br />

neben der Brllla In den Vordergrund zu rücken, und er<br />

kann dann, wenn er es richtig versteht, auch ein gutes<br />

Weihnachtsgeschäft machen.<br />

<strong>Der</strong> Optiker soll sich deshalb nicht grundsätzlich<br />

der um die ·Adventszelt herrschenden Tendenz dar<br />

Weihnachtsdekoration des Schaufensters verschließen.<br />

Er sollte sich vielmehr der übrigen Geschäftswelt an·<br />

passen, welche, die Mentalität unseres Publikums<br />

richtig erfassend, gerade zu Weihnachten eine uns an·<br />

sprechende Dekoration bringt.<br />

Sehr viele Geschenkartikel werden gerade durch<br />

die Vermittlung des Schaufensters gekauft. Aus·<br />

gedehnle Besichtigungs-Spaziergänge werden nämlich<br />

zu allen Tageszelten unternommen, und es würde wie<br />

eine kalte Dusche wirken, wenn unter der Vielfalt<br />

liebevoll gestalteter Weihnachtsschaufenster plötzlich<br />

ein nüchternes des Optikers Ins Auge fällt.<br />

Unsere Anpassungsfähigkeit In der Werbung zu den<br />

verschiedenen Jahreszelten sollte auch zu Welhnach·<br />

ten Ihren besonderen Ausdruck finden. Man behauptet,<br />

die Brille sei kein Weihnachtsgeschenk. Richtig -<br />

machen wir doch eines daraus und stellen wir die oft<br />

so dringend benötigte Ersatzbrille dabei In den Vor·<br />

dergrund und geben so dem Schenkenden die Mög·<br />

lichkelt, In Form eines wohlgestalteten Geschenk-Gut·<br />

schelnes dem Beschenkten den Wunsch nach einer Er·<br />

satzbrilla zu erfüllen. Welf wir gerade bei der Ersatz•<br />

brllle sind, Ist ein Vorkommnis aus Jüngster Zeit außer·<br />

ordanlilch aufschlußreich.<br />

Als dar Gewerkschaftsführer Wönnar Im bayerischen<br />

Rundfunk einen seiner allwöchentlichen Kommentare<br />

brachte, stellte dar Zuhörer lest, daß dieser Vortrag<br />

nicht In der sonst üblichen flüssigen Form gelesen<br />

wurde. Am Schluß der Sendung entschuldigte sich der<br />

Sprecher mit dem Hinweis, Herr Wönner habe seine<br />

Brllla vergessen, so daß Ihm das Ablesen seines<br />

Manuskriptes nahezu unmöglich wurde. Dieser Vorfall<br />

beweist doch, wie wenig Aufmerksamkeit auch Leute,<br />

von denen man den Besitz einer Reservebrllle voraus·<br />

setzt, dieser schenken. Jeder Brlllenträger freut sich<br />

bestimmt, wenn der Schenkende an Ihn dadurch denkt,<br />

daß er Ihm vorsorglich für Jede Situation seine volle<br />

Sehkraft mit einer Ersatzbrllle schenkt, es kommt<br />

immer nur auf das „Wie" an.<br />

Neben der Ersatzbrllle sind auch Barometer, Hygro·<br />

meter, Thermometer, Theater- und Ferngläser, Lupen,<br />

Reißzeuge, Mikroskope, Auto· und Sonnenschutzbrillen<br />

In der heutigen Zelt Geschenke, die noch lange an<br />

den Schenkenden erinnern. Um die Weihnachtszelt Ist<br />

also dem Optiker Gelegenheit gegeben, die ganze<br />

Fülle seines Lagers In einzelnen Stücken dem Publl·<br />

kum zu zeigen. Auch Im Weihnachtsfenster sollen wir<br />

uns bemühen, die Vielfalt der optischen Artlkal so nett<br />

aufzugliedern, daß sie auch den Kaufwunsch wecken.<br />

Wir können unmöglich unser Schaufenster mit tausend<br />

Dingen vollpfropfen und dem Beschauer dadurch die<br />

Uberslcht nehmen. Im Gegenteil, es müssen gerade<br />

die wertvollen Stücke Ins Auge lallen und hervor·<br />

gehoben werden. Das Schaufenster soll nicht Uber·<br />

laden sein und muß doch eine reichhaltige Auswahl<br />

zeigen.<br />

Wie gestalten wir nun dieses Weihnachtsfenster?<br />

<strong>Der</strong> Blickfang und das mit Ihm verbundene Wort als<br />

Leitmotiv müssen seinen weihnachtlichen Charakter<br />

unlerstrelchen, zum Beispiel mit dem Motto:<br />

.,Geschenke vom Augenopti ker etwas Besonderes".<br />

Im weiteren Verlauf der Uberlegungen zur Dekora·<br />

!Ion Ist es notwendig, sich Uber den Grundton klar zu<br />

werden. Es gibt elgenlllch nur zwei Möglichkeiten !Ur<br />

den Optiker. Entweder er wählt eine weiße fließende<br />

Seide, einen anderen Stoff In grüner Farbe oder<br />

beides kombiniert. Am besten wirkt natürlich Immer<br />

Weiß, da sich darauf die einzelnen Artikel am schön·<br />

sten abheben und sich darüber hinaus noch einzelne<br />

Tan nenzweige, Goldbänder und dergleichen einfügen<br />

lassen.<br />

In einem ansprechend dekorierten Schaufenster<br />

wäre zu beachten, die gezeigten Gegenstände In<br />

Gruppen nach Ihrer Zugehörigkeit zusa mmenzufassen<br />

und nicht kunterbunt durche inander oder linear aus·<br />

gerichtet, also etwa Lupen und Lesegläser zusammen<br />

mit Briefmarken, Alben oder Büchern als Blickfang;<br />

Barometer, Hygrometer und dergleichen gehört auch<br />

wieder zusammen; Theatergläser In den Mittelpunkt<br />

einer Gruppe, vfellelcht In Verbindung mit einer<br />

Schmuckbrille und Abendtasche.<br />

Anregungen dieser Art sind natürlich Immer von<br />

der Anzahl und Größe der verfügbaren Schaufenster<br />

abhängig, so daß sich Im Rahmen unseres Aufsatzes<br />

nur schwer konkrete Richtlinien aufstellen lassen. Es<br />

sollen vielmehr nur Anregungen gegeben werden, die<br />

mithelfen, die Weihnachtsdekoration anziehend zu gestalten<br />

und Kaufinteresse zu wecken.<br />

Die Mentalität des Deutschen bringt es mit sich,<br />

daß er gerade In den Wochen vor Weihnachten, In<br />

denen er sich ausschließlich mit dem Gedanken des<br />

Schenkens trägt, auch einen sehr offenen Geldbeutel<br />

hat. Wir müssen Ihn anregen, daß er auch In unseren<br />

Fenstern Dinge findet, die sich zum Schenken eignen.<br />

Diese mUssen aber schon vom Aufstellar her mit so<br />

viel welhnachlllche r Liebe gezeigt werden, daß sie<br />

zum Kaul anregen.<br />

In der Gruppierung unserer Gegenstände müssen<br />

wir so vorgehen, daß wir sowohl tUr den kleinen als<br />

auch für den gefüllten Geldbeutel den richtigen Artikel<br />

anbieten. Die vom Optiker IUr diese Zelt aufgewandte<br />

Mühe wird bestimmt nicht umsonst sein, denn das<br />

Publikum wird es dankbar begrüßen, wenn man Ihm<br />

auch auf diesem Sektor die MiSglichkelt gibt, wert·<br />

volle Geschenke zu machen. Es wäre falsch, die Uberlegungen<br />

zur Gestaltung eines optischen Weihnachts·<br />

lensters bis auf die letzten Tage aufzusch ieben. Das<br />

rechtzeitige Vertrautseln mit den aus einer solchen<br />

Dekoration entstehenden Problemen Ist notwendig, um<br />

wlrklich ein gutes und werbewirksames Schaufenster<br />

zu gestalten. Wenn Sie einen Dekoräteur dazu In An·<br />

spruch nehmen, dann setzen S le Ihn rechtzeitig von<br />

Ihren Wünschen In Kenntnis. Führen Sie Ihre Dekora·<br />

tlon selbst aus, dann bereiten Sie sich relchtzeltlg<br />

auf diese Arbeit vor. Uberlegen Sie, was Sie dazu<br />

benötigen und kauten Sie diese Dinge nicht Im letz•<br />

ten Moment. Welhnachlllche Fenster sollen mehr als<br />

alle anderen mit Liebe und Freude auf das bevorstehende<br />

Fest gestallet werden, denn sie strahlen<br />

dann Ihre eigene Freude auf den anderen aus, die<br />

Ihn oll dazu bewegen wird, bei Ihnen zu kauten.


Verkäufer oder Handlanger ?<br />

Eine Folge gesammelter Erkennt11is<br />

für die moder11e Verkaufspraxis<br />

Klinnert-Werbung, Rimsting (Obb.)<br />

1.<br />

Millionen von Menschen wären arbeitslos, wenn nicht die<br />

Ware, die von ihnen in Fabriken und Werkstätten hergestellt<br />

wird, durch tüchtige Verkäufer an den Konsumenten gebracht<br />

werden würde. So bleibt das wichtigste Glied im Wirtschaftsleben<br />

doch der gute yerkäufer.<br />

Verkaufen heißt nicht eine Ware aus dem Regal herausnehmen,<br />

sie über den Ladentisch reichen und den Preis nennen.<br />

Verkaufen ist eben nun einmal mehr, als lediglich Ha n d -<br />

1 an g e r dienst e zu leisten. Gerade heute, bei einer so<br />

großen Konkurrenz, wird sich mehr und mehr das Geschäft<br />

durchsetzen - sich die alten Kunden erhalten und neue gewinnen<br />

- welches die besten Verkäufer besitzt.<br />

Die Kunst des Verkaufens setzt nun allerdings einiges voraus.<br />

Es wäre keine Verkaufskunst, jemand zum Kauf eines<br />

Artikels zu überreden, den er im Augenblick gar nicht braucht.<br />

Das ist Uberredung, mit der man nicht Kunden gewinnt, sondern<br />

verliert. Die echte Kunst des Verkaufens ist, eine Ware<br />

vpm Standpunkt des Käufers aus zu sehen und von diesem<br />

Standpunkt dem Interessenten mit wahren Argumenten eine<br />

Ware vor Augen zu führen. Das belehrende und beratende<br />

Wort wird einen Verkauf eher überzeugend zuwege bringen.<br />

als der Wortschwall, der ja praktisch einer geistigen Vergewaltigung<br />

gleichkommt. Im Endeffekt sollte der gute Verkäufer<br />

einen überzeugten und restlos zufriedenen Kunden, aber<br />

keinen überredeten, augenblicklichen Geldbringer aus dem<br />

Geschäft gehen lassen. Etwas verkaufen können, ist letztlich<br />

eine Sache des Gefühls und der steten Betrachtung der Mentalität<br />

der Käuferschichten.<br />

Es sind also psychologische Voraussetzungen zum Verkauf<br />

erforderlich. Die Beschäftigung mit der menschlichen Natur ist<br />

unbedingt notwendig. In ihr werden Sie die größten Verschiedenheiten<br />

feststellen. Es gibt konstante menschliche Äußerungen,<br />

die Sie sich bei jedem Verkauf vor Augen halten sollten.<br />

Jeder Mensch wünscht, fühlt, fürchtet, glaubt, denkt, ahmt nach,<br />

besitzt gewisse Gewohnheiten, ist eigenartig. Diese menschliche<br />

Grundeigenschaften geben Ihnen als Verkäufer die Richtlinien<br />

für Ihr Verhalten gegenüber Ihren Mitmenschen, d. h. dem<br />

kaufenden Publikum.<br />

Ein untrüglicher Spiegel menschlichen Innenlebens ist das Gesjcht.<br />

Vertiefen Sie sich in dieses, betrachten Sie das Auge und<br />

seinen Ausdruck, und Sie werden darin schon eine Menge An-<br />

Schaufenster des Sp ezialgeschäftes Hei11e11-Brillen, Bochum<br />

haltspunkte für Ihr Verkaufsgespräch finden. Wenn Sie gut zu<br />

beobachten verstehen - und das müssen Sie, wenn Sie ein<br />

guter Verkäufer sein wollen - werden Sie darin bereits Zustimmung<br />

oder Ablehnung für Ihre Verkaufsargumente lesen<br />

können. Sie werden dann wissen, wie Sie einen Menschen einzuschätzen<br />

haben und für welche Art der Ware sich der<br />

einzelne interessiert.<br />

Diese Uberlegungen sollten Sie in dem Moment anstellen, in<br />

dem ein Kunde Ihr Geschäft betritt und seinen Kaufwunsch<br />

äußert.<br />

(Fortsetzung folgt)<br />

Die Weihnachtszeit rückt schnell näher, und so Ist es ratsam,<br />

sich frühzeitig mit der Weihnachtsdekoration zu befassen. Gerade<br />

für den Optiker Ist es nicht leicht, die richtige feslllche<br />

Stimmung Ins Fenster zu bringen. Aber auch wir wollen den<br />

Kunden gerade zu dieser Zelt richtig ansprechen und !Ur die<br />

wertvollen optischen Artikel Interessieren. Man könnte zum<br />

Beispiel, wie auf nebenstehendem Entwurf ersichtlich, ein Foto<br />

oder Plakat In Sternform verwenden. Hier wird bewu8t von der<br />

alljährlichen Wiederkehr des Weihnachtsmannes oder Engelchen<br />

abgewichen. - Ein stilistisch dargestellter Tannenzweig kann<br />

mit kleinen Löchern versehen sein, in die die Bügel der Brillen<br />

gesteckt werden. Auf diese Weise können Brillen von besonders<br />

schöner Form und Art gezeigt werden, so Ist auch gleich<br />

eine Verbindung zwischen Motiv und Ware hergestellt. Ein<br />

Schriftband soll den ganzen Blickfang durchlaufen, er kann so<br />

niemals übersehen werden. Die weihnachtliche Stimmung kann<br />

man durch kleine Sterne an der Rückwand erhöhen. Auch Kugeln<br />

können Verwendung finden, möglichst nur In den Farben Silber<br />

oder Gold.<br />

<strong>Der</strong> Blick des Beschauers soll im Schaufeßster nicht umherirren;<br />

aus diesem Grund sollte man die Ware bewußt voneinander<br />

trennen, wie die drei Gruppen es hier andeuten.<br />

(Entwurf und Text: Werbeatelier Kirschbaum,<br />

Düsseldorf, Friedrichstraße 91)


Ein Weg ~ur Vmsat~steigerung:<br />

Optiker und Photograph !<br />

Von Horst He i den reich , Kelheim /Donau<br />

Für das <strong>Augenoptiker</strong>-Fachgeschäft sind Fotoartikel zwar<br />

schon lange keine Fremdkörper mehr, vergleicht man aber einmal<br />

die Berufe des Optikers und des Fotografen, so kann man<br />

doch nicht umhin, festzustellen, daß - wenigstens in kleineren<br />

Orten, wo der Fotograf zugleich Fotohändler ist - das Verhältnis<br />

zwischen Optiker und Fotograf nicht immer ein gutes ist.<br />

Seit der Gewerbefreiheit hat der Fotohandel einen bedeutenden<br />

Aufschwung genommen, Kameras und Filme gibt es heute<br />

schon in Lebensmittel-, Andenken- und ähnlichen Geschäften<br />

und in Gaststätten und Kiosken. Obwohl der <strong>Augenoptiker</strong><br />

einer der wenigen Berufe ist, die den Fotohandel autorisiert<br />

und vor allem f a C:h I ich fundiert ausüben können, wird er<br />

doch von seilen der Fotografen oft als eine ein wenig unliebsame<br />

Konkurrenz angesehen. Das ist ganz besonders der Fall,<br />

wenn der Optiker eine eigene Abteilung für das Ausführen von<br />

Fotoarbeiten besitzt oder auch solche Arbeiten annimmt und<br />

durch eine Kopieranstalt ausführen läßt. Daß die Fotoabteilung<br />

während des Nachlassens des Brillengeschäftes im Sommer<br />

einen ganz hübschen Betrag abwirft, braucht ja nicht lange<br />

diskutiert zu werden.<br />

Nun hat die eigene Fotoabteilung des <strong>Augenoptiker</strong>s einige<br />

Vorzüge wie auch Nachteile, die durchaus nicht verkannt werden<br />

dürfen. Sie erfordert geeignete Räumlichkeiten, eine, wenn<br />

gute, nicht billige Einrichtung. Wenn das Geschäft umfangreich<br />

ist und ein oder mehrere Laboranten mit Arbeit versorgt sind,<br />

wird der -Ertrag die Methode rechtfertigen. In dieser Lage<br />

dürften aber nur wenige Optiker in Großstädten oder Fremdenverkehrsorten<br />

sein, der kleine Geschäftsmann wird anders<br />

arbeiten müssen, um das Fotogeschäft rentabel zu gestalten.<br />

<strong>Der</strong> auf der Fachschule ausgebildete <strong>Augenoptiker</strong> besitzt<br />

wohl die zur Ausführung von Fotoarbeiten erforderlichen Kenntnisse,<br />

wird aber die Kapazität eines modern eingerichteten<br />

Fotolabors kaum voll ausnutzen können. Die handwerkliche<br />

Seite der Fotografie erfordert ja wie die unseres Berufes eine<br />

mehrjährige gründliche Schulung, daß der weniger Geübte<br />

nicht immer in der Lage sein wird, seine Ergebnisse mit denen<br />

von Berufsfotografen zu vergleichen - was aber zur Erhaltung<br />

und Erweiterung des Kundenstammes unbedingt nötig ist. Vielleicht<br />

ist nun doch eine A r b e i t s g e m e i n s c h a f t zwischen<br />

einem Optiker und einem Fotografen keine so schlechte Idee?<br />

<strong>Der</strong> Gedanke wurde schon in die Tat umgesetzt. In dem Vergleichsfall<br />

übernahm ein bei einer Lokalzeitung tätiger Bildberichterstatter<br />

den Laboranteil. Ein geeigneter Raum konnte<br />

ihm als Dunkelkammer zur Verfügung gestellt werden. Die Einrichtung<br />

beschafften Optiker und Fotograf gemeinsam. Ein<br />

Schaukasten des Optikers diente dem Fotografen zum Ausstellen<br />

seiner von lokalen Ereignissen hergestellten Aufnahmen,<br />

der Vertrieb erfolgte im Geschäft. Es erwies sich, daß<br />

der Bildvertrieb ziemlich rege war. Bei'entsprechenden Vereinbarungen<br />

kann ein solches Geschäft mit beiderseitigem Vorteil<br />

betrieben werden.<br />

Falls der Fotograf ein eigenes Labor besitzt, kann er die<br />

Arbeiten dort ausführen - der Optiker braucht dann keine<br />

kostspielige Fotoeinrichtung. Ein Pressefotograf bei kleineren<br />

Zeitungen wird meist gern bereit sein, nicht zu umfangreiche<br />

Fotoarbeiten auf dieser Basis auszuführen. Die st(itig gewechselten<br />

Bilder lokaler Ereignisse halfen außerdem mit, die<br />

Passanten aufmerksam werden zu lassen, was einerseits dem<br />

Kameraverkauf des Optikers, andererseits auch der Beachtung<br />

seiner optischen Auslagen zugute kam.<br />

Wo schließlich die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit<br />

einem freien Fotografen nicht besteht, kann man sich auch mit<br />

einem Fotografengeschäft in Verbindung setzen. Ein solches<br />

wird in den meisten Fällen gern die Ausarbeitung von gesammelten<br />

Amateurarbeiten übernehmen, besonders wenn es<br />

selbst eine gegenüber dem Optiker etwas ungünstigere Geschäftslage<br />

besitzt. Die Arbeit des Optikers beschränkt sich<br />

dann auf das Annehmen der Arbeiten und den täglichen Transport<br />

zu seinem Mitarbeiter - die Fertigstellung der Arbeiten<br />

erfolgt also bedeutend schneller, als wenn man die Aufträge<br />

nach auswärts gibt. Bei etwaigen Reklamationen kann man<br />

so auch bedeutend leichter Abhilfe schaffen. Auch diese Form<br />

einer Zusammenarbeit hat sich in der Praxis bewährt: neben<br />

einem bestimmten Prozentsatz für die überwiesenen Arbeiten<br />

konnte der Optiker einen ganz schönen Zuwachs an Kamera­<br />

Reparaturaufträgen für sich verbuchen, die der Fotograf sonst<br />

sicher durch eine Ka.merafabrik hätte erledigen lassen. Auch<br />

auf diesem Gebiet zeigte es sich wieder einmal, daß oft eine<br />

gute Zusammenarbeit bessere Früchte trägt als ein „Allesselbst-machen-wollen"<br />

um jeden Preis.<br />

Eine gute Geschäftsverbindung spricht für sich. Als ein<br />

Stammkunde des Optikers gerade einmal dringend einen nicht<br />

auf Lager befindlichen Fotoartikel benötigte, brauchte der<br />

Optiker nur nach dem Fotogeschäft zu schicken und erhielt den<br />

Artikel von dort sofort zum Nettopreis. Auch wenn das nicht<br />

der Fall sein sollte, vermeidet man doch auf diese Weise das<br />

Anschreiben einer Großhandlung und braucht sich keinen sonst<br />

treuen Kunden zu verärgern.<br />

Aber auch sonst trägt eine gute Zusammenarbeit ihre<br />

Früchte. Besonders in der letzten Zeit sind Fotoartikel in die<br />

unmöglichsten Geschäftsbranchen eingegangen. Das Publikum<br />

weiß es ja bald selbst nicht mehr: Kauft man einen Belichtungsmesser<br />

nun in einem Spezialgeschäft (so vorhanden) oder beim<br />

Fotografen, beim Foto-Optiker, Drogisten oder im Reiseandenkengeschäft?<br />

Alle diese Geschäftszweige machen Reklame für<br />

Foto - durch Inserate, Aushang oder Kinodiapositive. Eine gemeinschaftliche<br />

Werbung der fachlich Vorgebildeten, also der<br />

reinen Foto händler, Foto-Optiker und vielleicht noch Foto-Drogisten<br />

könnte dem Käufer aufzeigen, daß er - was fachliche<br />

Beratung und ähnliches angeht - ja schließlich seinen eigenen<br />

Vorteil wahrt, wenn er einschlägige Artikel in einem Fachgeschäft<br />

ersteht.<br />

Vielleicht können diese Zeilen manchem Optiker, der sich mit<br />

dem Gedanken einer ei~enen Fotoabteilung vertraut machen<br />

möchte, einen kleinen Hinweis auf die vielfältigen Möglichkeiten<br />

des Aufbaues und Systems einer solchen geben - und<br />

auch einige Möglichkeiten in Betracht ziehen helfen, die sonst<br />

vielleicht noch weniger beachtet worden sind. Dann haben sie<br />

ihren Zweck erreicht!<br />

Jagdfenster des Fachgeschäftes<br />

Brillen-Bergmann, Saarbrücken,<br />

Inhaber: Optikermeister Adalbert<br />

Kleer.<br />

Wirkung svo 11 e Schaufensterdekoration<br />

mit einigen ausgestopften<br />

Vögeln, Kocher mit Eiern,<br />

in einem Stück Schinken steckendes<br />

Jagdmesser. Erhöhte Wirkung<br />

in den Abendstunden durch die<br />

Beleuchtung des Zeltes.


Weiter werben . . . auch nach dem Verkauf<br />

Ganz allgemein ruht sich der <strong>Augenoptiker</strong><br />

zu früh auf seinen Verkaufslorbeeren<br />

aus. Wenn der Kunde mit seiner<br />

neuen arme auf der Nase aus unserem<br />

Geschäft verschwindet, dann bringen<br />

wir bestenfalls ein „Beehren Sie uns bald<br />

wieder" heraus und öffnen ihm noch -<br />

wenn es hoch kommt - die Tür. Dann<br />

ober überlassen wir ihn in der Regel der<br />

Welt, die außerhalb unseres Geschäftes<br />

existiert und die mit allen werblichen<br />

Verkaufs- und Verführungskünsten bemüht<br />

ist, uns den Kunden zu entfremden<br />

und uns seine Kaufkraft für ihre verlockenden<br />

Angebote zu entziehen. Gewiß,<br />

optische Meisterleistungen und ein<br />

mit Uberzeugungskraft und Charme geführtes<br />

Verkaufsgespräch sind unentbehrliche<br />

Voraussetzung, einen neuen Käufer<br />

als Stammkunden zu gewinnen. Aber,<br />

schauen wir uns doch um, auch anderswo<br />

arbeitet man gut und weiß überzeugende<br />

Argumente geschickt vorzutragen. Wo<br />

aber liegt der Fall vor, daß ein <strong>Augenoptiker</strong><br />

die Kundenerfahrung vieler Handelsgruppen<br />

anderer Branchen in seine<br />

eigene Verkaufspraxis übersetzt, wo also<br />

der Käufer auch nach seinem Kauf umworben<br />

wird?<br />

<strong>Der</strong> N a c h f a ß b r i e f ist bei vielen<br />

Unternehmen, beispielsweise im Fotoversandgeschäft,<br />

eine 'Selbstverständlichkeit,<br />

er ist es aber beim <strong>Augenoptiker</strong> keineswegs.<br />

Gerade aber darum, weil der<br />

Nachfaßbrief eines <strong>Augenoptiker</strong>s eine<br />

Besonderheit darstellt, wird er vom Käufer<br />

besonders beachtet und wird, wenn<br />

er packend und überzeugend geschrieben<br />

ist, bestimmt dazu führen, daß der<br />

Kunde gerne wieder unser Geschäft betritt.<br />

Nehmen wir als Beispiel an, wir hätten<br />

einem jungen Kaufmann eine Brille angefertigt<br />

und verkauft. Vielleicht war es<br />

d ie erste, die er trägt. Dieser junge Mann<br />

ist dabei, sich „seine Welt" zu schaffen -<br />

dazu braucht er nicht nur in bestimmter<br />

Zeitfolge ständig neue Gläser und Fassungen,<br />

nicht nur unser Können für die<br />

zwangsläufigen Brillenreparaturen, er<br />

braucht auch - je nach Temperament und<br />

Veranlagung-Sonnenschutzbrille, Mikroskope,<br />

Lupen, Feldstecher, Theatergläser<br />

und Fotogeräte mit sämtlichem Zubehör.<br />

Von Werbeberater D i et e r Ge r I a c h<br />

Es lohnt darum, diesem jungen Mann jedes<br />

Jahr einmal ganz persönlich zu schreiben,<br />

beispielsweise zur Erinnerung an<br />

den Verkaufstag der Brille einen „Geburtstagsbrief".<br />

Bestimmt wird sich der junge Mann<br />

freuen, daß der Verkäufer seiner Brille<br />

sich noch nach Jahr und Tag wieder um<br />

ihn bemüht und sich in eine angenehme<br />

Erinnerung zu bringen trachtet. Dadurch<br />

erhalten wir uns nicht nur unsere Dauerkunden,<br />

sondern erreichen aucn als erstes<br />

handgreifliches Ergebnis Neukäufe. Ein<br />

solcher „Geburtstagsbrief" könnte etwa<br />

so aussehen:<br />

„Lieber, verehrter Herr Kluge I<br />

Heute habe idi wieder an Sie gedadit. Denn Ihre<br />

Brille hat Geburtstag und dazu muß ich Ihnen,<br />

als echterOptikermeister,gratulieren. Denn sicherlich<br />

hat Ihnen Ihre Brille in den zwei Jahren, in<br />

denen Sie sie jetzt schan besitzen, treue Dienste<br />

geleistet. Sie hat I hnen geholfen, besser zu sehen<br />

und die ehkraft Ihrer Augen zu schonen und zu<br />

erhalten - sie ist Ihnen als echte. Freundin unentbehrlich<br />

geworden.. Cute Brillen aus gutem<br />

Hause haben nun einmal diFse Eigenschaften.<br />

Ubrigens, für den Fall, daß Sie neuen „Freundinnen"<br />

nicht abgeneigt sind, sende ich Ihnen beigefügt<br />

den Prospekt„ <strong>Der</strong> Farbhauch ZG rter Rosen".<br />

Ich habe den Wunsch, über seinen Inhalt einmal<br />

mit Ihnen zu plaudern, um Ihre Ansicht über diese<br />

optisd1e Neuheit zu erf ahren. Als Entgelt für Ihre<br />

liebenswürdige Erf üllung meines Wunsches, würde<br />

ich Ihnen gern einmal die „Geburtsstätte" Ihrer<br />

ersten Brille mit all ihren zauberhaften Geheimnissen<br />

zeigen. Sie werden ja sehen, wie interessant<br />

das ist. Bis zu Ihrem baldigen Besuch also - und<br />

freundliche Grr~/?e<br />

IHR <strong>Augenoptiker</strong> WilL_,v Schulz".<br />

Dem werblichen Reiz dieses Briefes<br />

wird sich sicherlich niemand entziehen<br />

können. <strong>Der</strong> Prospekt „<strong>Der</strong> Farbhauch zarter<br />

Rosen" wird übrigens von der Firma<br />

Emil Busch AG., Göttingen, kostenlos zur<br />

Verfügung gestellt. <strong>Der</strong> Brief selbst kann<br />

jederzeit in der vorliegenden oder in abgeänderter<br />

Form von unseren Lesern verwendet<br />

werden. Er schafft zweifellos im<br />

Unterbewußtsein unserer Kunden eine<br />

Verbundenheit zu unserem Geschäft. Denn<br />

die schlechteste Reaktion beim Briefempfänger<br />

wäre immerhin noch der Gedanke:<br />

Donnerwetter, der Schulz ist aber<br />

ganz schön auf Draht!<br />

" Cf}.eJt ~<br />

Charakteristika<br />

9


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 21<br />

Doppeljubiläum in Krefeld<br />

85 Jahre F. Hillenhagen<br />

In Krefeld feiert die Fa. Optiker Hillenhagen<br />

Nachf., Peter Holz, Anfang November<br />

ein Doppeljubiläum. Vor 85 Jahren,<br />

im Herbst 1867, übernahm der Mechanikus<br />

und Optikus F. Hillenhagen, der an diesem<br />

Tage der Firma seinen Namen gab,<br />

die mechanisdle Werkstatt des verstorbenen<br />

Herr G. Nievejahn, wie damals in<br />

dem .Crefelder Anzeiger" -zu lesen war.<br />

F. Hillenhagen war ein Fachmann, der es<br />

verstand, sich in seiner Heimatstadt einen<br />

guten Kundenkreis zu sichern. Das Vertrauen,<br />

um das er bei der Gesdläftseröffnung<br />

gebeten hatte, wurde ihm in reichem<br />

Maße zuteil, so daß die Firma iin Laufe<br />

der· nächsten Jahrzehnte sich einen angesehenen<br />

Namen erwarb.<br />

Im November 1927 trat ein bedeutungsvoller<br />

Wechsel ein. Aus Westfalen kamen<br />

zwei tüchtige und unternehmungslustige<br />

Fachleute nadl Krefeld, hatten sidl genau<br />

in der Stadt umgesehen und. die Firma<br />

Hillenhagen erworben, die inzwisdlen zur<br />

Rheinstraße verlegt wurde. Sie brachten<br />

frisdles Blut in das Unternehmen. Weitblickend<br />

ließen sie den alteingeführten<br />

Namen, unter dem die Firma bekannt war,<br />

bestehen und firmierten ab 1. November<br />

1927 Fa. F. Hillenhagen Nachf., Inhaber<br />

Holz und Etterich. Das Geschäft nahm bald<br />

einen weiteren Aufsdlwung. ..Br i 11 e<br />

t r a g e n - H i 11 e n h a g e n • war das<br />

Motto, das sidl am Niederrhein sdlneB<br />

einprägte und sehr zur Popularität des .<br />

Unternehmens beitrug. Im Jahre 1933<br />

schied Herr Etterich als Teilhaber aus und<br />

25 Jahre Inhaber Peter Holz<br />

machte sidl in Rheinhausen am Niederrhein<br />

selbstän~ig. J!ine echte Freundschaft<br />

verband aber auch weiterhin die beiden<br />

Männer, die das Unternehmen in Krefeld<br />

begannen; eine Freundschaft, die sich auch<br />

nadl dem Tod des Herrn Peter Holz bewährte.<br />

Auch der Fa. Hillenhagen schlug der<br />

'Krieg schwere Wunden. Im Jahre 1943<br />

wurde das Gesdläftshaus völlig zerstört<br />

und bis 1949 das Ausweichquartier auf<br />

dem Ostwall aufgeschlagen. Bei der Initiative<br />

und dem Unternehmungsgeist des<br />

Herrn Holz nahm es nidit wunder, daß<br />

er sofort nadl der Währungsreform an<br />

den Aufbau ging. An der alten Stelle in<br />

der Rheinstraße entstand ein neues Haus,<br />

das in seiner Zweckmäßigkeit und Klarheit<br />

den Anforderungen eines modern eingeridifeten<br />

Verkaufsgeschäftes und einer<br />

vollkommenen Werkstatt entsprach.<br />

Leider erlitt die Firma im Februar <strong>1952</strong><br />

einen schweren Verlust. <strong>Der</strong> Inhaber, Peter<br />

Holz, ein Mann, der in hohem Ansehen<br />

bei der Bürgerschaft stand, viele Ehrenämter<br />

im beruflichen Leben und in der<br />

Gesellschaft inne hatte, wurde unerwartet<br />

aus seiner Arbeit gerissen. Sein Tod in<br />

der Blüte der Jahre rief Trauer bei allen,<br />

die ihn kannten, hervor. Die Leitung übernahm<br />

an seiner Stelle seine Gattin, Frau<br />

Grete Holz, die ihrem Gatten bereits viele<br />

Jahre hindurch in seiner beruflichen Arbeit<br />

zur Seite gestanden hatte.<br />

Glücklidierweise kann sie sidi auf einen<br />

bewährten Stamm von tüchtigen Mitarbeitern<br />

verlassen. Herr Etteridi, der heute als<br />

Freund und treuer Berater Frau Grete<br />

Holz zur Seite steht, überwacht audi die<br />

Ausbildung des heranwachsenden Sohnes<br />

Manfred, damit er ein würdiger Nadifolger<br />

seines Vaters wird.<br />

Das Doppeljubiläum, nämlidi 85jähriges<br />

Bestehen der Firma und 25 Jahre Inhaberschaft<br />

der Familie Holz, wird nun mit<br />

innigem Gedenken an den verstorbenen<br />

Firmeninhaber und dem festen Willen begangen,<br />

in seinem Geist das Unternehmen<br />

weiterzuführen.<br />

,,Die Grundlagen der Brillenanpassung"<br />

betitelt sich das neueste Fach I eh r buch für den modernen und fortschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong>, dessen<br />

Autor<br />

Herr Peter Abel, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Berlin<br />

ist, der im In- und Ausland als erfolgreicher Vorkämpfer für die Optometrie, selbst seit einer Reihe von<br />

Jahren Optometrist, bestens bekannt ist.<br />

Genaueste Brillenanpassung - ein Hauptarbeitsgebiet der vielfältigen Tätigkeit des <strong>Augenoptiker</strong>s, hat<br />

gerade in den letzten Jahren auf Grund neuerer wichtiger Erkenntnisse an Bedeutung gewonnen.<br />

<strong>Der</strong> Verfasser ist es auch gewesen, der 1934 - zu Beginn seiner Tätigkeit an der „Schule für Optik und<br />

Fototechnik" in Berlin - · die von Prof. Dr. Henker und Dr. W e i s s nach der optisch-physikalischen Seite<br />

in dem Fach „Brillenanpassung" geleisteten g ründlichen Vorarbeiten vervollständigte und vor allem nach<br />

der praktischen Seite hin erforschte. Hierbei kamen Herrn Ab e I seine in langjähriger Praxis als selbständiger<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister erworbenen Erkenntnisse besonders zu statten. Es war eine große Aufgabe,<br />

dieses Fachgebiet zu erforschen und aufzubauen, damit es neben den rein wissenschaftlichen<br />

Fächern wirklich bestehen konnte. Hierzu gehörte als Grundstudium die Anatomie des Kopfes und des Gesichtes.<br />

Im 2. Abschnitt der fortschreitenden Arbeiten war es notwendig, sich mit der Anthropologie, mit<br />

der Proportionslehre und mit allgemeiner sowie spezieller Ästhetik zu befassen. Auch durfte für die ästhetische<br />

Wirkung der Brille das Studium der Farb- und Kontrast-Lehre sowie des menschlichen und manuellen<br />

Feingefühls nicht außer acht bleiben. Schließlich erschien es dem „Pionier der Brillenanpassung nach<br />

neuesten Forschungen" angebracht, einmal ganz unabhängig von allen Konstruktions- und Fabrikationseinflüssen<br />

rein sachlich die Wirkung der auf dem Markt befindlichen Brillen und ihre Einzelteile zu untersuchen.<br />

Das Ab e 1 's c h e Fachlehrbuch „Die Grund I a gen der Br i 11 e n anpass u n g",<br />

auf Kunstdruckpapier gedruckt, rriit vielen Tabellen und sehr reichhaltigem, teils farbigem Bildmaterial<br />

und Vorlagen für praktische Ubungen erscheint Anfang Dezember <strong>1952</strong>, also rechtzeitig vor Weihnachten,<br />

in meinem Verlag.<br />

Es handelt sich um ein Standardwerk im wahrsten Sinne des Wortes, das auf die angedeuteten Arbeitsgänge<br />

in voller Breite eingeht und a 11 e Erkenntnisse systematisch vom Beginn der Studien im<br />

Jahre 1934 bis zur Jetztzeit in übersichtlich gegliederten Abschnitten erforscht. Darum gehört es in die Hand<br />

eines · jeden <strong>Augenoptiker</strong>s, ganz gleich, ob Meister, Geselle oder Lehrling, und nicht zuletzt erleichtert es<br />

als Lehrbuch für den Fachunterricht dem Ausbilder seine Arbeit für unseren Berufsstand.<br />

Das Auge ist das wichtigste Sinnesorgan des Menschen, der <strong>Augenoptiker</strong> als formPoll.endeter Gestalter der<br />

. richtigen Brille sein Helfer in allen Lebenslagen !<br />

Bitte beachten Sie die Anzeige über das Fachbuch in der November-Ausgabe.<br />

Verlag Willy Schricke l.


Seite 22 ~ Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />

Präsident : <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />

Geschäftsführer : Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Fernruf 2 24 lU (nach Geschäftssschllfß 4 25 55).<br />

G·e s c h ä f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Worringer Straße 51 (Straßenbahnlinien 8, 9, 15 und 18 ab Hauptbahnhof).<br />

Zuschriften und Rückfragen erbitten wir stets an die Gesdiäftsstelle, um Verzögerungen-'in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für Mittel- und Unterfranken<br />

Am 2 1. J u 1 i 1 9 5 2 fand in Würzburg die Jahresinnungstagung<br />

statt.<br />

Tagesordnung:<br />

1. Rechenschaftsbericht über das vergangene Geschäftsjahr.<br />

2. Kassenbericht und Haushaltplan für das neue Geschäftsjahr<br />

durch den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Nürnberg,<br />

Herrn Hofmann.<br />

3. Entlastung.<br />

4. Neuwahlen des Obermeisters, Stellvertreters, der Ausschüsse,.<br />

der Bezirksmeister, des Lehrlingswartes, der Prüfungsausschüsse<br />

und der Delegierten.<br />

5. Fragen zur Preiskalkulation des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks.<br />

6. Krankenkassen•Fragen, neue Preise und Abkommen.<br />

7. Bericht über neue Löhne, Gehilfen- und Lehrlingsfragen.<br />

8. Bericht über den neuen Zentralverband.<br />

9. Anträge und allgemeine Aussprache.<br />

Zu Beginn begrüßte der Bezirksmeister für Unterfranken, Herr<br />

Schi b o r r, die anwesenden Kollegen mit launigen Worten.<br />

Obermeister P es c h k e begrüßte kurz den Landesinnungsvorsitzenden,<br />

Herrn H e r d e r , M ü n c h e n , die anwesenden<br />

Kqlleginnen und Kollegen und dankte vor allem Herrn Schiborr<br />

und den Würzburger Kollegen für den freundlichen Empfang<br />

und die Gastfreundschaft, die sie anläßlich der Tagung zeigten,<br />

und ging gleich zu Punkt 1 der Tagesordnung über. Er legte<br />

einen kurzen Rechenschaftsbericht<br />

über das · vergangene Geschäftsjahr<br />

ab, dankte bei dieser Gelegenheit all den Herren<br />

der Ausschüsse für ihre geleistete Arbeit. Durch den Geschäftsführer<br />

der Kreishandwerkerschaft, Herrn H o f m a n n , N ü r n -<br />

b er g , wurde der Kassenbericht und Haushaltplan für das neue<br />

'Geschäftsjahr vorgetragen. Dem Bericht lag eine Mitgliederzahl<br />

von 92 zugrunde, 73 hauptberufliche und 19 nebenberufliche.<br />

<strong>Der</strong> Haushaltplan für das neue Geschäftsjahr wurde von der<br />

Versammlung ohne Einspruch angenommen.<br />

Neuwahlen<br />

Kollege Horn aus Würz b ur rj nahm die ;Leitung der Wahl<br />

in die Hand und bat die Versammlung, Vorschläge für die Neuwahl<br />

des Obermeisters einzubringen.<br />

Es wurde Herr P e s c h k e , N ü r n b e r g , einstimmig wieder<br />

als Obermeister für die nächsten zwei Jahre gewählt. Dieser<br />

nahm das Amt erneut wieder an.<br />

Es wurden dann folgende Herren gewählt:<br />

St e 11 v. 0 b er meister: Otto Hartwig, Ansbach.<br />

Innungs au s s c h u ß : Hartwig, Ansbach; Eic:hinger, Fürth;<br />

· Morlock, Nürnberg; Kleinau, Nürnberg; Dr. Richter, Nürnberg;<br />

Lenk, Nürnberg; Kaiser, Nürnberg; Rummel, Nürnberg.<br />

Delegierte nach München : Schiborr, Würzbur!J'; Horn,<br />

Würzburg; Hartwig, Ansbach; Morlock, Nürnberg.<br />

E r s atz l e u t e (Dele!j'ierte) : Lenk, Dr. Richter, Kleinau,<br />

Eichinger.<br />

B e z i r k s m e i s t e r : An s b a c h : Hartwig; F ü r t h : Eichinger;<br />

Unterfranken : Schiborr; Schweinfurt : Voigt;<br />

A s c h a f f e n b u r g : Obermeyer.<br />

S c h r i f t führe r : Rummel, Nürnberg.<br />

Lehr l i n g s wart für Mi t tel franken : Morlock, Nürnberg.<br />

.<br />

Lehrling swa r t für Unterfranken: Horn, Würzburg.<br />

Nach der Wahl ·ging man zu den wichtigsten Punkten der<br />

Tagesordnung über: Punkt 5 und 6. Herr Herd er, Münc:hen,<br />

nahm zu den darauffolgenden Punkten der Tagesordnung wiederholt<br />

das Wort, und in regem Gedankenaustausch beteiligten sich<br />

alle Kollegen an den Problemen, die unseren Berufsstand beschäftigen.<br />

Nach Erledigung der rl;lichhaltigen Tagesordnung und reger<br />

Debatte wurde nach 18 Uhr die Jahresinnungsversammlung geschlossen,<br />

die einen sehr harmonisc:hen und kollegialen Verlauf<br />

genommen hatte.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez. Arnsberg,<br />

Sitz Dortmund<br />

In Berichtigung früherer Angaben teilen wir mit, daß <strong>Augenoptiker</strong><br />

Heinrich B o c k (nic:ht Be·ck) nach seiner vor einigen<br />

Mov.aten erfolgten Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft seinen<br />

Betrieb inzwischen wieder eröffnete. Das Geschäft befindet sich<br />

in Let m a t h e , Hagen er Straße 55.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung lür den Bezirk Düsseldorf<br />

Nachruf!<br />

Nach längerer schwerer Krankheit schied der <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Otto Struwe<br />

mit erst 46 Jahren .i:us unserer Gemeinschaft. Ein Mann in den<br />

besten Jahren und trotzdem schon als „Senior" von den nichtselbständigen<br />

<strong>Augenoptiker</strong>n anerkannt, betrachtete er es als<br />

seine Lebensaufgabe, dem Nachwuc:hs auf Grund seines Könnens<br />

und seiner Erfahrungen seine Kenntnisse zu vermitteln. <strong>Der</strong> Verstorbene<br />

ging aus der Sc:hule C. Overhage hervor, wo er 1920<br />

als Lehrling begann und bis zu seiner Einberufung zum Militär<br />

1941 als Verkäufer tätig war. Nach seiner Entlassung aus der<br />

Kriegsgefangensdlaft trat er im Mai 1946 bei der Firma Brillen­<br />

Kaiser als 1. Verkäufer und Refraktionist ein. Er bekleidete<br />

diesen Posten bis zum 31. Januar 1950. Von hier aus ging Herr<br />

Struwe zur Firma .Contacta", Spezialinstitut für unsichtbare<br />

Augengläser, über, um seine auf diesem Gebiet erworbenep<br />

Kenntnisse zu vertiefen.<br />

Die <strong>Augenoptiker</strong>-Innung Düsseldorf dankt diesem Kollegen<br />

für die unserem Berufsstand durdl seine vorbildliche Arbeit<br />

bewiesene Treue und ist sic:her, daß sein Name allen unvergeßlich<br />

bleiben wird.<br />

Erwin B r i n k , Obermeister<br />

AUS DEM HANDWERK<br />

Geschäftseröffnung<br />

Düsseldorf: Am 15, September <strong>1952</strong> eröffnete ·der <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz<br />

Roth, Aadlener Straße 1, ein optische'\ Fachgeschäft.<br />

Jubiläen<br />

Bensberg: Ihr 75Jlibriges Geschäftsjubiläum beging am 19, Oktober <strong>1952</strong> die<br />

Firma <strong>Augenoptiker</strong>meister Gustav Wldlert.<br />

Berlln-Steglltz: Herr Alfons Bury, Inhaber des bekannten Spezialgeschäftes<br />

,Bury-Optik-Feinmechanik", Sdllo6slra6e, konnte auf eine 25jährige Tätig•<br />

keit als staatlich geprüfter <strong>Augenoptiker</strong> und Optikermeister zurückblicken.<br />

<strong>Der</strong> Scbwerpunkt seines Geschäftes liegt neben der Augenoptik vor allem<br />

auf dem Gebiet aller optischen Instrumente, darunter auch Feinmeßgeräte,<br />

Feinwerkzeuge und technischer Zeichenbedarf. Herr Bury konnte sich bei<br />

Gründung seiner Firma auf langjährige Erfahrungen als ehemaliger Fadllehrer<br />

der ,Deutsdlen Schule für Optik und Fototedlnik" sowie als Werks­<br />

Berufsscbulleiter stützen.<br />

Ellen/Holland: Am 1. Oktober <strong>1952</strong> feierte die Firma Wilhelm Vogel & Sohn Ihr<br />

50jähriges Gesdlältsjubiläum, <strong>Der</strong> Betrieb wurde am 1. Oktober 1902 von<br />

dem Senior, der ein geborener Emmerldler ist, in Ellen gegründet. Als gel,irnter<br />

Uhrmacber entdeckte er scbon frühzeitig .seine Begabung für da•<br />

Optiker-Handwerk und konnte seine Kenntnisse in verscbiedenen Stellungen,<br />

u. a, in Hamburg und Duisburg, so vervollkommnen, daß der Jubllar weit<br />

über die Grenzen seiner engeren Heimat in seinem Beruf b~kannt und beliebt<br />

Ist. Er erfreut sich auch In Kollegenkreisen allgemeiner Wertschätzung.<br />

Nach etwa 30jähriger Mitarbeit trat im Jahre 1949 sein Sohn als Mitinhaber<br />

in die Firma ein, die seitdem Wilhelm Vogel & Sohn firmiert. Audi<br />

er widmete seine Arbeitskraft vor allem der optischen Abteilung, so daß<br />

~ie weiter ausgebaut werden konnte.<br />

tn Emmeridl-Hütaium wird eine bescheidene Zweigstel!e unterhalten.<br />

Genua/Italien: Die Firma ,Ocularlum•, von Diplom.Optiker Fritz Rathsdllller im<br />

Jahre 1927 gegründet, feiert Jetzt .ihr 25jähriges Bestehen. Nachdem sie im<br />

Jahre 1944 durch Kriegseinwirkung erheblichen Schaden nahm, erstand sie<br />

1945 in der Via Roma, einer d.er schönsten Straßen von Genua, im neuen<br />

Gewand. Rathschüler war nach dem Weltkrieg 1914/18 der erste deutsdle<br />

<strong>Augenoptiker</strong>, der 1923 nach Italien kam und sieb trotz erheblicber Schwierigkeiten<br />

auf Grund seiner guten Fachkenntnisse durchsetzen konnte. Unterstrichen<br />

wird die Wertschätzung der Firma ,Ocularium• während des .Internationalen<br />

Werbe-Kongresses• vom 5. bis II. Mai <strong>1952</strong> ,in Genua durch Verleihung<br />

des Großen ersten Preises und eines Silberpokals des Präfekten von<br />

Genua. In dieser Ausstellung wurde die heutige moderne Augenoptik einer<br />

Sammlung alter Brlllen gegenübergestellt.<br />

Hannover: Am 23. Oktober <strong>1952</strong> begeht Herr Diplom-Optiker Paul Beiersdorf,<br />

Bahnhofstraße 5, seinen <strong>10</strong>, Geburtstag. Seit mehr als 30 Jahren Ist er inner•<br />

halb des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks ehrenamtlich tätig, Bis vor etwa 2 Jah•<br />

ren war er u. a. Obermeister der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover, während<br />

er zur Zeit in unserer Organisation trotz seines hohen Alters den Posten<br />

eines Landesinnungsmeisters für Niedersachsen inne hat. Hervorragende<br />

Verdienste erwarb sich aber Herr Beiersdorf auf seinem Posten als Mitbegründer<br />

und Vorsitzender des früheren ,Hauptinnungsverbandes für das<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk in der britisdlen Zone•, Sitz Hannover, der vor<br />

ungefähr 11/, Jahren in den ,Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> für das Bundesgebiet<br />

und West-Berlin" überging. An seiner Gestaltung hat Herr Belers•<br />

dorf nach besten Kräften mitgewirkt und er nimmt im ZVA nadl wie vor die<br />

Interessen des Landesinnungsverbandes Niedersachsen als Vor~tandsmit•<br />

glied wahr. Er fehlt auf keiner Sitzung, wahr!icb ein großes Opfer für unse•<br />

ren Berufsstand in seinem Alter. Deshalb sprechen wir dem Jubilar aucb an<br />

dieser Stelle unsere besten Glückwünsche für ferneres persönliches Wohlergehen<br />

aus, damit er auch seinem geliebten <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk nocb<br />

recbt lange mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.<br />

Lenger!dl l. W .: Aug,mopt.iker Frledr!dl Allevogt wurde am 26. August <strong>1952</strong><br />

80 Jahre alt und fei.erte am 2. September <strong>1952</strong> sein 50Jähriges Geschäftsjubiläum.<br />

Verlag und Schriftleitung sprechen illre Glü


<strong>Der</strong> Aug,enoptiker, Düsseldorf<br />

Eigene Mitteilungen des ZVA<br />

In Beantwortung der vielen an uns gerichteten Anfragen teilen<br />

wir auch an dieser Stelle mit, daß die neuen Anschriften -<br />

V e r z e i c h n i s s e für alle I n n u n g s - Mitglieder im Bundesgebiet<br />

und West-Berlin fertiggestellt sind.<br />

Interessenten, die ihren Bedarf an die Geschäftsstelle des<br />

.Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>".- Düsseldorf, Worringer<br />

Straße 57, nicht bereits aufg~geben haben, bitten wir ,- bei<br />

gleichzeitiger Einsendung des Unkostenanteils von 1 8 ,- DM<br />

über Postscheckkonto Essen 671 25 - dies baldmöglichst zu tun'.<br />

Schon früher berichteten wir davon, daß die „Fördergeme_inschaft",<br />

in der bekanntlich das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk, die<br />

optische Industrie und der Fachgroßhandel zusammengeschlossen<br />

sind, einen Aufklärungsfilm .<strong>Der</strong> Schutzengel• herstellen ließ,<br />

der. mit dem Spielfilm .<strong>Der</strong> Mann in der Wanne• gekoppelt ist<br />

und in fast allen Städten d!!r Bundesrepublik ab 1. Oktober <strong>1952</strong><br />

Nr; <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> ~ Seite 23<br />

der Reihe nach vorgeführt wird. Die Zweigniededassungen<br />

B.erlin, Düsseldorf, Frankfurt/M., Hamburg und Münc:hen der<br />

.Union-Film-Verleih GmbH." geben wöchentlich die Lichtspiel­<br />

Theater und Vorführungszeiten bekannt, wo unser Kurzfilm gezeigt<br />

wird; es ist auch Vorsorge getroffen, daß die Innungsmitglieder<br />

in den einzelnen Städten erfahren, wann und wo d,er<br />

Film läuft. Die Aufnahme unseres Aufklärungsfilms beim Publikum<br />

interessiert die .Fördergemeinsc:haft" außerordep.tlich stark<br />

und wir möchten deshalb auch an dieser Stelle die <strong>Augenoptiker</strong><br />

bitten, uns von Fall zu Fall zu berichten, ob unser Kur:i:film, i~<br />

Zusammenhang mit dem Spielfilm .<strong>Der</strong> Mann in der Wanne".<br />

auch gezeigt wurde und wie er aufgenommen wurde. F, M.<br />

<strong>Der</strong> durch zahlreiche Veröffentlichungen auf dem Gebiet dei:;<br />

Glastechnik bekannt gewordene Profes-sor Dr. Gustav Keppeler,<br />

emeritierter Professor ap. der Technischen Hochsdmle Hannover,<br />

ist verstorben. ·<br />

Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e. V.<br />

S i tz Bad Godesbe rg<br />

Vorsilsend,r<br />

H. Sauerborn, Fulda<br />

Postfach 239<br />

Schriftführer<br />

R. Henneböle, Siegen<br />

Bahnhofstraße 18 ,<br />

l'oatsoheo!t-Konlo<br />

Köln 119022<br />

(WVA, Bad Godesberg)<br />

WV A-Sliltung<br />

Rhein-Ruhr Ban!t<br />

Remscheid 83<strong>10</strong>1<br />

Die legale Toleranz in den Methoden moderner Brillenglasbestimmung<br />

Vortrag anläßlich des 4. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Optometrie, Berlin, September <strong>1952</strong><br />

Von Eberhardt Preussner, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong> WVA<br />

Heute aus Anlaß des 4. Kongresses der „Deutschen Gesellschaft<br />

für Optometrie" in B er 1 i n vortragen zu dürfen, ist mir<br />

in zweifacher Hinsicht eine ganz besondere Ehre. Einmal ist es<br />

die Anwesenheit europäischer Berufselite an diesem Rednerpult,<br />

wie Mr. A. E. Turville und Mr. G. Giles, London. Allein die<br />

Nennung dieser Namen ist für -alle fortschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong><br />

ein fester Begriff geworden. Zum anders.n ist es dieser Ort<br />

Berlin, die Stadt, die zu betreten für uns Außenstehende eine<br />

Auszeichnung besonderer Art darstellt.<br />

Vor de:r Behandlung des eigentlichen Themenkerns gestatten<br />

Sie mir eine kurze Fixierung der zur ·Debatte. stehenden. Materie.<br />

Es ist für mich eine besondere Freude gewesen, am ersten Tag<br />

des Kongresses feststellen zu können, daß Kollege Fr i an g ,<br />

K o p e n h a gen , ganz unabhängig von mir die gleichen Uberlegungen<br />

in seinem Vortrag zugrunde gelegt hat. Ich kann<br />

daraus den berechtigten Schluß zieh,en, daß es sich auch bei<br />

meinem Vortrag um einen Stoff handelt, dessen Aktualität nicht<br />

nur auf unseren deutschen Raum beschränkt ist.<br />

Bei kritischer Betrachtung der Methoden, die wir in der Brillenglasbestimmung,<br />

der Brillenanpassung und -herstellung heute anwenden,<br />

findet man übereinstimmend die Tendenz zur Genauig­<br />

· keitssteigerung richtunggebend. Das ist auch nur zu richtig und<br />

in unser aller Sinne gedacht. Jede Technik und Wissenschafll.<br />

steht und fällt mit die_ser Genauigkeitssteigerung, ja, sie ist einfach<br />

eine Funktion, die sich aus allen anderen Uberlegungen<br />

ableitet und die Theorie überhaupt erst zur· praktiGchen Realisation<br />

werden läßt. Jede Technik ist sich aber auch vollkommen<br />

darüber klar, daß für die einzelnen Arbeitsgänge ganz bestimmte<br />

Toleranzen festgelegt sein müssen. Toleranzen sind in der<br />

Technik nicht dazu da, um dem Ausführenden eine Legitimation<br />

für Ungenauigkeit zu geben, sondern vielmehr, um der nie zu<br />

vermeidenden Abweichung vom Idealzustand eine Schranke zu<br />

setzen. Kein Ingenieur der Welt würde eine Konstruktion durchführen,<br />

ohne sich über die. dabei zuläss,igen Toleranzen zu vergewissern.<br />

Auf unsere Tätigkeit übersetzt, will ich 'es so umschreiben:<br />

Hat ein Brillenbedürftiger mit der von uns angepaßten Brille<br />

einen ausgezeichneten Seherfolg, dann war nicht unsere<br />

Methodik so ausgezeichnet genau, sondern wir haben uns,<br />

allerdi.ngs unbewußt, ausgezeichnet genau innerhalb der zulässigen<br />

oder der legalen Toleranz g·ehalte~.<br />

Es besteht gar ·kein Zweifel, daß die Genauigkeitssteigerung<br />

unserer Methoden zwangsläufig auch eine Einführung legaler<br />

Toleranzen bedingt, denn nur, wenn man die möglichen Abweichungen<br />

kennt, kann man auch in voller Berücksichtigung<br />

dieser, den richtigen Weg. wählen. An dieser Stelle will ich<br />

Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, keine··Tabellen<br />

über alle Tole-r-anzen vorlegen, die in Erwägung zu ziehen<br />

wären, sondern 'will vielmehr das Gebiet abstecken, auf·deni in<br />

dieser Richtung gearbeitet werden muß.<br />

Diese Arbeitstoleranzen lassen sich im großen in drei Ha11ptgebiete<br />

aufteilen:<br />

1. Toleranzen in der Brilienglasbestimmung.<br />

2. Toleranzen bei der Brillenanpassung.<br />

3. Toleranzen bei der Fertjgung.<br />

Allein in diesen drei Faktoren finden wir eine Begründung<br />

für unsere Arbeit auf diesem Gebiet, denn hier sind drei Fehlerquellen,<br />

durch die eine Brillenbestimmung ganz erhebliche Abweichungen<br />

erfahren kann. Auch ist bekannt, daß leider nicht<br />

immer, sondern nur recht selten der Fall einer Fehlerkompens-ation<br />

gegeben ist. Vielmehr kann die ex-aktest durchgeführte<br />

Refraktionsbestimmung schon durch die Anpassung der Fassung<br />

oder eben durch. eine zu große manuelle Toleranz in der Ferti•<br />

gung empfindlich gestört werden.<br />

Ich erachte es aber als das wichtigste Beweisargument _für die<br />

Notwendigkeit der Einführung legaler Toleranzen in ·,unsere<br />

Berufspraxis, weil wir fortschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong>: · erst dann<br />

in die Lage versetzt werden, i 11 e g a 1 e Toleranzen .zu erkennen.<br />

Es muß immer mehr-die Aufgaqe _der hochqualifizierten<br />

Kreise unseres Berufes sein, .auch die breiteste . Schicht zur Qualifikation<br />

zu erziehen. Deshalb · müssen alle: die Grenzen kennen,<br />

in denen sich die moderne Auffassung vom Beruf. bewegen<br />

muß, um allen Anforderungen gerecht werden zu können. Ohne<br />

sichtbare Grenzen kann man keinen Grenzübertritt verzeichnen<br />

und hier soll man seine Aufgabe sehen und auf den drei genannten<br />

Gebieten, die natürlich noch in Untergruppen spezifiziert<br />

werden müssen, die äußerst zulässigen Toleranzen einführen.<br />

Nachdem ich Ihnen den Rahmen und den Sinn meines Vortrages<br />

klargelegt habe, will ich etwas genauer · die Punkte<br />

herausstellen, die- innerhalb der Augenglasbestimmung unter Berücksichtigung<br />

der i;lann folgenden Brillenanpassung und Fertigung<br />

beachtet werden sollen. Es ist noch kaum sehr lange her,<br />

da lernten wir auf den Schulen, daß das menschliche Auge ein<br />

optisches Instrument sei, dem Fehler anhaften, die verschiedene<br />

Fehlsichtigkeiten darstellen. Diese Fehler; die sich der damaligen<br />

Lehre nach auf fehlerhafte optische Abbildungen bezogen, werden<br />

dann durch das ,jeweils nötige Brillenglas kompensiert. Es<br />

ging also lediglich darum, den vorliegenden Fep.lbetrag zu<br />

suchen, um das optische System des Auges . dann durch ein<br />

Zusatzglas auch wieder optisch zu ergänzen. Ich denke dabei an<br />

die Erklärung, daß der Prüfende nichts als ein sog . .,Fernpunktsucher"<br />

ist, der mit Auffindung des Fernpunktes ·eines Auges<br />

seine Tätigkeit beendet hat. Das stimmt auch genau, wenn man<br />

die Brillenglasbestimmung dieser Tätigkeit gleichsetzt. Die Entwicklung<br />

unserer subjektiven und objektiven Prüfungsniethoden<br />

zeigt heute ohne Umschweife, daß diese Auffassung unhaltbar<br />

geworden ist. Das menschliche Auge· ist in allen seinen Funktionen<br />

mehr als nur ein optisches Instrument, und die physi-


Seite 24 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />

kalischen Grundlagen bei seiner Korrektur anzuwenden, sind<br />

längst zum Scheitern verurteilt. Die Vorgänge sind vielmehr<br />

physiologischer und bestimmt nicht zuletzt psychologischer<br />

Natur und deshalb ist es nicht von Erfolg, wenn wir uns begnügen,<br />

den Status quo einer Ametropie zu konstatieren, um<br />

das Kompendium dafür zu verabfolgen. Wer das allein tut, der<br />

arbeitet nur auf dem Gebiet der Refraktion, er stellt den Bre•<br />

chungszustand eines Auges fest. <strong>Der</strong> Weg zum endgültigen<br />

Brillenglas ist aber noch ein sehr weiter und kann nur von dem<br />

überschritten werden, der über dieser Situation steht, der das<br />

Augenpaar als etwas Lebendes, Variantes und Tolerantes begriffen<br />

hat. Hier möchte ich den Unterschied zwischen einem<br />

Refraktionisten und einem Optometristen hinstellen, hier liegt<br />

er ganz klar vor uns. Es ist schon so, daß die ;Refraktion nur<br />

noch ein Teil einer Brillenglasbestimmung ist, sie bildet. die notwendige<br />

Voraussetzung für die dann kommende Hauptarbeit<br />

des Optometristen, der das Teilresultat der Refraktion in seine<br />

Uberlegungen einschließen muß, um zum endgültigen Brillenglas<br />

zu kommen. Betrachten wir diese Entwicklung kritisch, so drängt<br />

sich uns der Vergleidl mit der Tätigkeit eines Arztes förmlich<br />

auf, aber ich bitte, hier mich richtig zu verstehen: ich sagte Arzt<br />

und nicht Augenarzt! Dessen Tätigkeit ist eine ganz andere und<br />

steht hier nicht zur Debatte. Im übrigen sind wir alle stolz<br />

darauf, ganze <strong>Augenoptiker</strong> zu sein, als daß wir uns zu halben<br />

Augenärzten stempeln lassen würden! Nein, der Vergleich mit<br />

dem Arzt ist der, daß er zunächst den Status quo des Patienten<br />

fixiert, er stellt eine Diagnose, und dann verordnet er unter<br />

Berücksichtigung aller Gegebenheiten das Mittel, das ihm als<br />

das verträglichste erscheint, um den Zustand zu ändern. Wir<br />

forschrittlichen <strong>Augenoptiker</strong> arbeiten ganz genau so, auch wir<br />

stellen den Status .quo des Auges fest, prüfen seine Funktionen<br />

und dann dürfte unsere Feststellung nicht Diagnose, sondern<br />

eben die Refraktion heißen. Nach dieser Arbeit beginnt dann<br />

die Uberlegung, welche Rezeptur unter besonderer Berücksichtigung<br />

der gegebenen Verhältnisse als die verträglichste anzusehen<br />

ist, die aber auch den Zustand des Auges weitgehend<br />

beeinflußt.<br />

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn ich darüber<br />

sprach, dann weil man daraus erkennt, daß unsere moderne<br />

Methodik der Optometrie zur Toleranz führte, ohne daß wir uns<br />

recht darüber Gedanken machen mußten. Schauen wir in die<br />

englische Literatur und in die amerikanischen Fachbücher und<br />

vergleichen wir dann das deutsche Literaturprodukt auf diesem<br />

Gebiet, dann wird uns sehr realistisch klar, daß sich unsere<br />

Tätigkeit umwälzend geändert hat, aber auch noch in der Tiefe<br />

gesehen ändern muß. Ich glaube, daß es gerade diese Erkenntnis<br />

sein muß, die unsere Tätigkeit aus dem bisherigen Rahmen<br />

heraushebt.<br />

Nachdem ich über die Toleranz im großen Rahmen des Berufes<br />

sprach, soll die technische Seite des Problems näher beleuchtet<br />

sein. Eine vollständige Brillenglasbestimmung ist nur noch bei ·<br />

Durchführung ·eines objektiven und subjektiven Untersuchungsgangs<br />

als solche -anzusprechen. Dabei hat sich de·r subjektive<br />

Teil der Untersuchung sehr wesentlich erweitert. Voraussetzung<br />

für · die erfolgreiche endgültige ·Glasbestimmung ist aber eine<br />

objektive Durchforschung des Auges in seiner Gesamtheit. Das<br />

Festlegen der Toleranzen in diesem Untersuchungsabsdmitt ist<br />

nur von sekundärer Bedeutung für das Endergebnis, da hier nur<br />

Näherungswerte erwartet werden, die dann den Hauptteil der<br />

Brillenglasbestimmung abkürzen. Es ist deshalb absolut unnötig,<br />

daß auf dem Gebiet der objektiven Refraktion so eminente Präzisionen<br />

von der Industrie geboten werden, sie. können niemals<br />

vom praktizierenden <strong>Augenoptiker</strong> ausgenutzt werden. Niemand<br />

unter uns bezweifelt, daß es unmöglich -ist, nach einer objektiven<br />

Feststellung das verträgliche Glas geben zu können. Ganz gleich,<br />

ob wir mit dem Refraktometer, dem Skiaskop oder dem Ophthalmometer<br />

arbeiten, dieses Ergebnis wird von den subjektiven<br />

Befunden heute unbedingt so stark beeinflußt, daß eine höhere<br />

Genauigkeit als die momentan erreichbare sowieso uninteressant<br />

wird.<br />

Ich gehe deshalb zu den subjektiven Methoden über, die gerade<br />

in der jüngsten Zeit großen Umwälzungen unterworfen<br />

waren.<br />

Ausgehend von dem in Näherung gefundenen monokularen<br />

Korrektionsbefund, beginnt die Einschaltung des Individuums<br />

WVA-Gruppe Düsseldorf ·<br />

In der Bezirksgruppe D ü s s e 1 d o r f wird nach wie vor eifrig<br />

weitergearbeitet. In unserem letzten Bericht wurde bereits der<br />

große Diskussionsabend erwähnt, welchen wir Anfang März veranstalteten.<br />

Dieser Diskussiqnsabend erwies sich als besonders<br />

wertvoll und wichtig. Es wurden alle bisher in der Bezirksgruppe<br />

gehaltenen Vorträge rekapituliert. Es handelte sich um<br />

folgende Themen:<br />

1. ,.Rodenstock-Refraktometer", v. d. Bussche, staatl. approb.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf.<br />

0er· <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Mensch in die Feinabgleichung der Glasbestimmung. Und hier<br />

beginnt auch der Zwang zur vollkommenen Toleranz, zum bewußten<br />

Berücksichtigen, ein lebendes, und zwar menschliches<br />

Organ mit allen seinen Stärken und Schwächen vor sich zu<br />

haben. Bedenken wir, daß das Sehen außer einer körperlichen<br />

auch eine geistige Tätigkeit ist. Wir hab.en die bewußte Verwertung<br />

des Gesehenen vor uns, die sich je n-ach der Art und<br />

Veranlagung des Individuums äußern wird. Wir dürfen nicht<br />

immer erwarten, daß · der Prüfling die Dinge von dem gleichen<br />

Gesichtspunkt aus betrachtet und beurteilt wie wir es tun. Schon<br />

die Adaption an das jeweilige geistige Niveau des Prüflings ist<br />

eine unbedingte Toleranz, ohne die wir niemals mehr zum Ziel<br />

kommen können. Die Gefahr, die in einer intoleranten Haltung<br />

dem Prüfling gegenüber besteht, ist psychisch bedingt. Wir<br />

finden nur verhältnismäßig wenig Menschen, die sich ein· gesundes,<br />

eigenes und freies Urteil erlauben, die Menge derer, die<br />

wir prüfen, ist leicht beeinflußbar. Gehen wir also bei einer<br />

Brillenglasbestimmung zu diktatorisch vor und nehmen durch<br />

unsere Worte dem Prüfling die Sicherheit zur eigenen Beurteilung,<br />

dann können wir mitunter sehr große Differen:ren im Endresultat<br />

der Brillenglasbestimmung finden. Die pi,ychologische<br />

Wirkung, eine Brillenfassung aufzuhaben, bringt beim Prüfling<br />

gant unbewußt die positive Seite mehr _ zum Klingen als die<br />

negative, d. h., er erwartet mit allen seinen Sinnen eben nur<br />

eine Besserung seines Seheindruckes und verwischt oder verflacht<br />

damit die Beurteilungsfähigkeit zwischen Gut und Schlecht.<br />

Die Praxis zeigt das am besten bei Anwendung der Nebelmethode,<br />

die beim Prüfling immer nur den Eindruck erweckt,<br />

daß wir nun bestimmt einen Fehler gemacht haben, weil der<br />

Bildeindruck merklich schlechter wurde. Unser Denken verlapgt<br />

also bei einer modernen Brillenglasbestimmung sehr viel psychologisches<br />

Feingefühl, eben Toleranz dem anderen Auge gegenüber,<br />

das nun einmal kein totes optisches Instrument für uns<br />

sein darf, sondern ein Organismus, der mit dem lebenden,<br />

empfindenden.und denkenden Menschen unseres Gegenüber aufs<br />

engste verbunden ist. Haben wir in dieser Richtung die geeignetE!-<br />

Einstellung gefunden, dann und erst dann können wir mit<br />

Erfolg die anderen Methoden durchführen. Die Messung der<br />

Akkommodationsbreite zum Beispiel kann nicht mechanisch bei<br />

jedem Auge mit den gleichen Handlungen und Worten durchgeführt<br />

werden, sondern muß dem jeweiligen Niveau angepaßt<br />

sein. Hier möchte ich einer Auffassung entgegentreten, die man<br />

nicht selten antreffen kann. Es ist die Meinung, daß wir solche<br />

Prüfungen nur bei bestimmten Niveaustufen absolvieren müßten.<br />

Dieser Meinung, die sicher aus kaufmännischen Erwägungen<br />

besteht, kann ich mich nicht anschließen. <strong>Der</strong> Optometrist hat<br />

mit seiner Berufsbezeidmung auch die Verpflichtung übernommen,<br />

vollständige Sehschärfenprüfungen durchzuführen, und jede<br />

Toleranz in dieser Richtung wäre Verletzung der einmal übernommenen<br />

Verpflichtung.<br />

Anders ist es f n n e r h a 1 b der einzelnen Methoden, die nun<br />

in folgender Reihenfolge durchgeführt werden müssen:<br />

1. Monokulare Prüfung der Akkommodafionsbreite.<br />

2. Prüfung der relativen Akkommodation und Konvergenz.<br />

3. Messung der Konvergenzweite.<br />

4. Prüfung des Nahastigmatismus.<br />

5. Prüfung auf binokulares Sehen.<br />

6. Prüfung des Refraktionsgleichgewichtes.<br />

7. Prüfung des MuskelgleidJ.gewichtes.<br />

Hier gilt es, eine Menge Uberlegungen anzustellen, bis man<br />

sich zu einem endgültigen Glas durchgerungen hat. Als oberste<br />

Berücksichtigung und damit Toleranz muß das bisher getragene<br />

Glas stehen. Viel zu oft verfällt man in den Fehler, zwar sehr<br />

exakt alle Prüfungen durchzuführen, aber dann in voller Uberzeugung<br />

der eigenen Arbeit das Produkt dieser Methodik unabgeändert<br />

zu verordnen. Wenn auch ein solches Glas tausendmal<br />

rkb.tig bestimmt wurde, so muß es doch noch lange nicht<br />

den Seherfolg bringen, den wir uns normalerweise wünschen.<br />

Bedenken wir nur immer, was für Umstellungen solch ein Brillenglas<br />

von seinem Träger verlangt. Hierbei rangieren die<br />

Myopen noch. vor den H:yperopen, und ein besonderes Kapitel<br />

sei den Astigmatikern gewidmet, sie verlangen unsere großzügigste<br />

Bereitschaft zur Toleranz. (Schluß in Heft 11)<br />

2 . .,Augenspiegel", Diplom-Optiker Bölter, Solingen.<br />

3. ,.Anwendung des Kreuzzylinders", staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong><br />

Deselaers, Düsseldorf.<br />

4. .,Erläuterung des Kreuzzylinders" mit graphischen Darstellungen,<br />

Janssen, Düsseldorf.<br />

5. .,Optische Systeme", Dr. Ströble, München.<br />

6 .• Dämmerungswerte für Ferngläser", Dr. Reiner, Köln.<br />

7 .• Schutzgläser", Dr. Schachtschabel, Köln.<br />

8 .• Reflexmindernde Schichten", Dr. Reiner, Köln (bei der<br />

großen Tagung im Januar).<br />

9 . .• Räumliche·s Sehen und stereoskopische Geräte•,<br />

v. d. Bussche, staatl. api:irob. <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - ·Seite 25<br />

Das Wichtigste an den gehaltenen Referaten wurde nochmals<br />

durchgesprochen und verschiedene vergessene Formeln bei dieser<br />

Gelegenheit abgeleitet. Es ergab sich dann aus 'der recht<br />

lebhaften Diskussion, daß über alle Gebiete, welche uns interessieren,<br />

laufend Referate gehalten werden sollen. ·<br />

Nicht nur die Bundesbrüder, welche über ein besonderes Fachwissen<br />

verfügen bzw. die Gabe haben, •einen Fachvortrag bis in<br />

alle Einzelheiten selbst auszuarbeiten, sollen zu Worte kommen,<br />

sondern vor allem auch die Mitglieder, welche kein besonderes<br />

Talent zum freien Sprechen haben, w:erden herangezogen.<br />

Es braucht auf unserem Diskussionsabend nicht jedes Thema<br />

gleich vollendet ausgearbeitet zu sein. Oft genügt es, wenn ein<br />

Thema aufgeworfen wird und zunächst nur eine eingehende<br />

Diskussion auslöst. Es ergibt sich dann das eine oder andere<br />

Thema, weld:les in einem weiteren Vortrag ersd:löpfend zu behandeln<br />

ist.<br />

Auf diese Weise wurden folgende Vorträge festgelegt:<br />

1. .Anpassung von Haftgläsern•, Schmitt, <strong>Augenoptiker</strong>meister,<br />

Düsseldorf.<br />

2. ,, Verkaufspsychologie", Pillunat, staatl. approb. Augenoptjker,<br />

Düsseldorf. ·<br />

3. • Bifokalgläser•, J onas, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Krefeld.<br />

4. .Lagerhaltung und Verkaufsorganisation•, Stiebe!, Düsseldorf.<br />

5. • Scheitelbrechwertmesser", J anssen, Düsseldorf.<br />

6. .Beleuchtungsoptik", v. d. Bussche, staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong>,<br />

Düsseldorf.<br />

Von diesen Themen sind inzwisd:len die beiden ersten vorgetragen<br />

worden. Das Referat von Herrn S c h m.i t t über Anpassung<br />

von Haftgläsern fand lebhaftes Interesse und wurde<br />

ausgiebig diskutiert, ebenso das Thema des Herrn P i 11 u n a t<br />

über Verkaufspsychologie, welches recht sorgfältig durchgearbeitet<br />

war und allerseits beifällig aufgenommen wurde. Herr<br />

Pillunat ist wohl der Jüngste in unserem Kreise, und es is-t<br />

bemerkenswert, daß auch die jungen Kollegen Gelegenheit<br />

haben, über ihre Gedanken frei zu sprechen und keinesfalls<br />

irgendwelche Hemmungen dabei zu haben brauchen.<br />

Daß sich die Düsseldorfer Vortragsabende großer Beliebtheit<br />

erfreuen, beweist die rege Beteiligung. Es sind durchschnittlid:l<br />

30 Bundesbrüder in der Königstraße versammelt.<br />

Im Juni fiel natürlich der Schulungsabend mit Rück.sieht auf<br />

die Jahrestagung <strong>1952</strong> in Bad Godesberg aus. Jedoch werden<br />

die Abende -von Juli an bis zum Jahresende ohne Unterbrechung<br />

durchgeführt, und bis dahin werden die vorgesehenen Themen<br />

ausreichen.<br />

Nad:l Ablauf des vorgesehenen Programms wird wieder ein<br />

Diskussionsabend eingelegt, bei dem Themen für die weiteren<br />

Schulungsabende festgelegt werden.<br />

v. d. B u s s c h e , Düsseldorf S t r a u b e , Solingen<br />

WVA-Gruppe Hamburg<br />

Die am 2 9. September 195 2 stattgefundene WVA­<br />

Tagung der Bezirksgruppe Hamburg nahm einen sehr interessanten<br />

Verlauf. <strong>Der</strong> Bezirksbeauftragte, Bbr. San o w, konnte<br />

eine stattliche Anzahl von Kollegen, insbesondere der jüngeren<br />

Generation, willkommen heißen. Er begrüßte ganz besonders<br />

den Vorsitzenden der WVA, Hans Sauerborn, Fulda,<br />

und den Obermeister der Innung Hamburg, Bbr. K e 1 b.<br />

Bbr. S an o w wies darauf hin, daß die WV A getreu ihrer<br />

Zielsetzung immer wieder bemüht sein werde, das fachliche<br />

Wissen der deutsd:len <strong>Augenoptiker</strong> zu vervollkommnen, ganz<br />

gleich, ob es sich um Mitglieder handele oder nicht. Es gehe ja<br />

um die Hebung des Niveaus des gesamten Berufsstandes.<br />

<strong>Der</strong> erste Vortrag des Kollegen U n verdorben über .Die<br />

binokulare Prüfung des Muskel- und Refraktionsgleichgewichts<br />

nach Turville" fand größtes Interesse. <strong>Der</strong> Vortragende v.erstand<br />

es ausgezeichnet, durch seine sehr interessanten Ausführungen<br />

die Zuhörer zu fesseln. Kollege U n v e r d o r b e n erklärte, daß<br />

man im Turville-Verfahren nicht einen Ersatz üblicher monokularer<br />

Prüfmethoden s.ehen dürfe, sondern vielmehr eine sehr<br />

wesentliche Erweiterung und Vervollkommnung der bis dahin<br />

bekannten Anwendungsgebiete. Das Charakteristikum des T.I.B.­<br />

Verfahrens besteht darin, daß man den binokularen' Sehakt unter<br />

monokularen Bedingungen prüft. Man erreicht dies einfach dadurch,<br />

daß bei beidäugigem Sehen ein Septum eingeschaltet<br />

wird, das · dem Augenpaar monokulare Trennung bringt. Bei<br />

Betrachtung geeigneter Optotypen können so auf einfache Weise<br />

und unter relativ natürlichen Bedingungen eventuell vorhandene<br />

Störungen des Refraktions- bzw. Muskelgle1chgewidites<br />

exakt korrigiert werden. Das immer wieder so Verblüffende<br />

bei Anwenäung des Turville-Testes ist, daß nicht effektiv vorliegende<br />

Werte gefunden werden, sondern vielmehr verträgliche<br />

Korrektionen zutage treten.<br />

In kurzen Zügen ging der Redner nod:l auf die besondere<br />

Bedeutung der Nahprüfuhg ein, jedod:l themengemäß nur so<br />

weit, als hierbei das Prinzip der Trennmethode in Anwendung<br />

gebracht worden ist. Abschließend kqnn man sagen, daß dieser<br />

junge Zweig unserer Brillenglasbestimmung für jeden fortschrittlichen<br />

und verantwortungsbewußten <strong>Augenoptiker</strong> in Zukunft<br />

ein unumgängliches Arbeitsgebiet sein wird.<br />

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Sein Vorschlag am Ende seines Referates war der, dieTurville­<br />

Methode während des Winters in Hamburg lehrgangmäßig zu<br />

behandeln, und er stellte sich dafür als Referent zur Verfügung.<br />

<strong>Der</strong> Vortrag des Kollegen U n g er über .Kleinsthaftschalen,<br />

ihre Anpassung mit Beispielen aus der Praxis" ließ •erkennen,<br />

daß er bereits sehr umfangreiche Erfahrungen in der Anpassung<br />

von Cornealschalen besitzt. Seine Ausführungen gipfelten in der<br />

Feststellung, daß die Cornealschale neben der Skleralsd:lale in<br />

Zukunft eine .hervorragende Rolle spielen wird. Nach seiner<br />

Auffassung gibt es sehr viele Fälle, bei denen mit der Cornealschale<br />

eine größere Verträglichkeit erzielt wird als bei der<br />

Skleralschale. Da außerdem bei der Cornealschale eine viel geringere<br />

Kapitalanlage notwendig sei als bei der Skleralschale,<br />

würde nach seiner Auffassung erstere für den Optiker an kleineren<br />

Plätzen ganz besonders. in Frage kommen.<br />

Auch seine Ausführungen fanden anerkennenden Beifall und<br />

die sich anschließende Diskussion ließ erkennen, daß dieses<br />

Problem das allergrößte Interesse der <strong>Augenoptiker</strong> findet.<br />

<strong>Der</strong> WVA-Vorsitzende H. Sauerbor n ging sodann in<br />

seinen Schlußworten nochmals auf die Vorgänge bei der Gründung<br />

der WVA und der DGO ein und wies ganz besonders<br />

darauf hin, daß beide Gründungen unabhängig voneinander erfolgten,<br />

ohne daß die eine Gruppe von der anderen etwas<br />

wußte. Er betonte gleid:lzeitig, daß beide Vereinigungen in<br />

ihren Endzielen einig seien und sie nur deshalb getrennte Wege<br />

beschreiten, weil es zur Zeit zweckmäßig erscheint. Er machte<br />

sodann insbesondere die jungen Kollegen darauf aufmerksam,<br />

daß eine Höherführung des ganzen Berufsstandes nur da:im erreicht<br />

werden könne, wenn eine weit größere Berufsbegeisterung<br />

und bessere Berufsdisziplin herrschen würde als bisher.<br />

Er erwähnte im Zusamm~nhang damit einige Gebräuche in<br />

unserem Beruf, die bei gutem Willen aller sehr bald zum Wohle<br />

des gesamten Berufsstandes abgestellt werden könnten.<br />

<strong>Der</strong> Bezirksbeauftragte Bbr. S an o w konnte sich am Schluß<br />

davon überzeugen, daß das Interesse der Anw~senden für<br />

interne Lehrgänge in Hamburg sehr groß ist, und es wurde<br />

beschlossen, demnäd:lst Lehrgänge über die Turville-Methode<br />

und die Anpassung von Brillengläsern zu starten.<br />

Voranzeige<br />

In Hamburg findet am D i e n s t a g , d e m 1 8. N o v e m -<br />

b er, Um 19.15 -Uhr, in der Handwerkskammer Holstenwall<br />

ein Vortragsabend mit Prof. Dr. Dr. Schober statt.


Seite 26 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong><br />

Unter dem Titel des Abends<br />

.<strong>Der</strong> Sehvorgang•<br />

wird uns Prof. Dr. Dr. Sdlober zu den Themen<br />

1. Kontrast- und Sehschärfe<br />

2. Die Dämmerungsmyopie<br />

in seiner verständlichen und fesselnden Art wieder viel Neues<br />

mit auf den Berufsweg geben.<br />

Alle Kollegen mit ihren Mitarbeitern sind herzlidl zu diesen<br />

erbaulichen Stunden eingeladen.<br />

WVA-Gruppe Nordhessen<br />

Die WVA-Gruppe Nordhessen trifft sich am Vorabend<br />

der Innungsversammlung der <strong>Augenoptiker</strong>innung Kassel am<br />

2 5. 0 k t o b e r 1 9 5 2 in F u 1 d a zu einem Ausspracheabend.<br />

Es ist für diesen Abend kein Referat vorgesehen und daher<br />

um so mehr Gelegenheit gegeben, .Aus der Praxis für die<br />

Praxis" sidl zu unterhalten. Die Zusammenkunft findet im<br />

Europa - K e 11 er- statt, zu der alle Bundesbrüder in Nordhessen<br />

und den angrenzenden Gebieten herzlich eingeladen sind.<br />

WVA-Bezirksgruppe Nordhessen<br />

W. S eh äf e r<br />

WVA-Gruppe Westfalen<br />

In Gemeinschaft mit der Bezirksgruppe Rheinland findet am<br />

2. Novembe r <strong>1952</strong>, <strong>10</strong> Uhr, in Hagen, Hochstr,aße 117,<br />

.,Conkordia", die nächste Tagung statt.<br />

Vortragsfolge :<br />

Prof. Dr. Dr. Schober: .,Entstehung del;l Netzhautbildes".<br />

Bbr. G. Simon, staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong>: .,Einführung<br />

in das T.I.B.-Verfahren". ,<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister, die sich für die WVA-Arbeit interessieren,<br />

sind als Gäste willkommen.<br />

Bezirksbeaufh,agter<br />

Gerh. K I i n g s p o r n , Iserlohn<br />

<strong>Der</strong> .A:ugenoptiker, Düsseldorf<br />

WVA-Gruppe Württemberg<br />

Die Mitglieder der Bezirksgruppe Württemberg der _ WVA<br />

waren am Sonntag, dem 5. Oktober <strong>1952</strong>, zu einem Zirkel geladen.<br />

Zu der Versammlung, die im Metropol-Palast stattfand, er•<br />

schienen außer Mitgliedern Stuttgarter und auswärtige Gäste.<br />

<strong>Der</strong> Bezirksbeauftragte, Theo S c h n e i d e r , eröffnete die Sit·<br />

zung und begrüßte die Anwesenden, insbesondere den 1. Vorsitzenden<br />

der WV A, Hans S a u e r b o r n , Fulda, sowie den<br />

2. Vorsitzenden, E. Brink , Wuppertal, die beide als Gäste<br />

teilnahmen. Sinn und Zweck dieses ersten Zusammentreffens,<br />

erläuterte Theo Schneider, seien nicht fachwissenschaftliche Vorträge,<br />

man wolle vielmehr miteinander bekannt werden, um in<br />

4ngezwungener Form fachliche Berufsprobleme zu besprechen.<br />

Nach diesen einleitenden Worten sprach Bundesbruder Hans<br />

Sauerhorn über innere und äußere Berufsdisziplin des <strong>Augenoptiker</strong>s,<br />

dabei streifte er u. a. das Thema der Werbung sowie<br />

der Förderung der Ausbildung und Weiterbildung unseres Berufsstandes.<br />

Seine Ausführungen lösten eine lebhafte Diskussion<br />

aus, die unter dem Motto . Aus der Praxis, für die Praxis" nur<br />

durch eine Mittagspause unterbrochen, bis in die Nachmittagsstunden<br />

dauerte. Es zeigte sich, daß die aufgeworfenen Themen<br />

so lebhaftes Interesse fanden, daß man nur wünsdlen kann, es<br />

möge der Geist dieser ersten Versammlung dazu beitragen, die<br />

geplanten Vortrags- und Diskussionsabende der WVA, Bezirksgruppe<br />

Württemberg, Wirklichkeit werden zu lassen.<br />

Mr. Harald Degenhardt, Epsom/Surrey (England) hielt am<br />

8. September <strong>1952</strong> vor der „Surrey and South-West London<br />

Optical Society" einen Vortrag über ophthalmologische und<br />

Instrumenten-Optik in Deutschland. Be1 dieser Gelegenheit<br />

zeigte der Referent Dias von der Optikerschule in Köln; ferner<br />

Abbildungen folgender Instrumente: Spaltlampe und Mikroskop­<br />

Stativ-W (Zeiss-Opton) sowie das Rodenstock-Combi-Gerät.<br />

Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BN A)<br />

1. Vorsitzender:<br />

Adalbert Grün, Mülheim-Ruhr,<br />

Marienhof 29<br />

· Schriftführung:<br />

A. Sürig, Düsseldorf, Blücherstraße 24<br />

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />

Bezirk Aachen<br />

Die. monatliche Mitgliederversammlung der Bezirksgruppe<br />

Aachen fand am 15. August <strong>1952</strong> um 19.45 Uhr in den Räumen<br />

der Handwerkskammer in Aachen- statt. Auf der Tagesordnung<br />

standen folgende Punkte:<br />

1. Tarifvorsdlläge für den kommenden Tarifvertrag.<br />

2, Vorschläge für einen festen Ausbildungsplan für unsere Mitglieder.<br />

Trotz eifriger und reger Debatten und Diskussionen wurde<br />

eine einmütige Beschlußfassung erzielt und beide Punkte zur<br />

Zufriedenheit aller Mitglieder ersdlöpfend behandelt. Den Ausklang<br />

des Abends bildete ein kameradschaftliches Beisammensein.<br />

Bezirk Düsseldorf<br />

Die Bezirksgruppe Düsseldorf nahm nach einer kurzen Ferienpause<br />

mit der Monatsversammlung, die am Sonntag, dem 14. September<br />

<strong>1952</strong>, in den Räumen der Kreishandwerkerschaft stattfand,<br />

ihre Arbeit wieder auf. -<br />

<strong>Der</strong> 2. Vorsitzende, Herr Kurt Engelmann, eröffnete die Versammlung<br />

und begrüßte neben den anwesenden Mitgliedern<br />

Herrn Eugen Stratemeyer, Bochum, der der besonderen Einlll;dung<br />

des Vorstandes nachgekommen war, um in einem Vortrag<br />

über die Herstellung von Bifokalgläsern zu sprechen. Außerdem<br />

weilte Herr v. d. Bussche von der Fa. Rodenstock als Gast<br />

unter uns.<br />

Auf der Tagesordnung standen folgende Punkte:<br />

1, Bericht über die Jahreshauptversammlung am 6. Juli <strong>1952</strong> in<br />

Bad Godesberg.<br />

2. <strong>Der</strong> perfekte Verkäufer (Vortrag).<br />

3, Die Herstellung von Bifokalgläsern (Vortrag).<br />

<strong>Der</strong> Schriftführer des Bundesverbandes, Herr Albert Sürig,<br />

Düsseldorf, nahm zum Punkt 1 der Tagesordnung Stellung und<br />

gab in Verbindung mit der am 6. Juli 195-2 in Bad Godesberg<br />

stattgefundenen Delegiertentagung einen Oberblick zu den dort<br />

bearbeiteten Problemen. In diesem Zusammenhang ließ es sidl<br />

nicht umgehen, eine Frage unberücksichtigt zu lassen.<br />

In seinem Referat bedauerte ,Herr Sürig außerordentlich, daß,<br />

nachdem im „Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong>"<br />

schon wesentliche Fortschritte gemadlt und die damit erreichten<br />

Ziele so ansprechend geworden sind, die Arbeiten durch<br />

säumige Beitragszahler, die seit Monaten ihrer Beitragspflicht<br />

nicht mehr nachgekommen sind, erschwert werden. Um diesem<br />

Ubelstand abzuhelfen, sieht sich der Bundesverband gezwungen,<br />

die Beiträge ab 1. Oktober <strong>1952</strong> vierteljährlich im voraus zu<br />

erheben.<br />

Herr Sürig appellierte eindringlich an das Pflichtbewußtsein<br />

eines jeden Mitgliedes und brachte zum Ausdruck, daß, wenn<br />

unser Verband eine immer größere Stärke erreidlt, er nur so<br />

einer etwaigen gewerkschaftlichen Organisation aus dem W ege<br />

gehen könne. Wir wollen, so sagte Herr Sürig, parteipolitisch,<br />

konfessionell und gewerkschaftlich neutral bleiben, so wie wir<br />

es in unseren Satzungen festgelegt haben. Außerdem erwähnte<br />

Herr Sürig, _ daß kurzfristig in Hannover, Köln und Hamburg<br />

neue Bezirksgruppen aus der Taufe gehoben würden.<br />

Zum Thema .<strong>Der</strong> perfekte Verkäufer" wurde gesagt, daß<br />

jeder Kollege mit einer StegreH-Vortragsart in die Lage versetzt<br />

werden soll, sidl in diesem Kurzvortrag an gutes und sicheres<br />

Sprechen zu gewöhnen.<br />

Herr Eugen Stratemeyer gab mit seinem sehr interessanten<br />

Vortrag über die .Herstellung von Bifokalgläsern" der Versammlung<br />

einen gutei;i. Ausklang. Herr Stratemeyer demonstrierte<br />

die Herstellungsmethoden seiner Doppelfokusgläser an<br />

Hand mitgebrachter Gegenstände. Seine Ausführungen fanden<br />

seht starken Beifall.<br />

Bezirk Wuppertal<br />

Am Sonntag, dem 7. September <strong>1952</strong>, fand erstmalig nach den<br />

Sommerferien die· Monatsversammlung der Bezirksgruppe Wuppertal<br />

statt. .<br />

Auf der Tagesordnung standen: 1. Kassenbericht; 2. Beitragsfragen;<br />

3. Vorstandswahl; 4. Unterrichtsfragen; 5. Verschiedenes.<br />

Die Neuwahl des Vorstandes brachte lediglich durch Umbesetzung<br />

des Schriftführers eine Änderung. Zum neuen Schriftführer<br />

wurde Herr Udo Duisberg, W.-Elberfeld, Hansastraße 33,<br />

gewählt. Im übrigen wurden nach lebhafter Diskussion die<br />

anderen Punkte ·der Tagesordnung<br />

Nenner gebracht.<br />

Landesgruppe Nord-Württemberg<br />

auf einen gemeinsamen<br />

Bezirk Stuttgart<br />

Am 14. September <strong>1952</strong> fand die diesjährige Hauptversammlung<br />

der Bezirksgruppe Stuttgart statt. Nach der Begrüßung und<br />

dem Rechensdlaftsbericht des 1. Vorsitzenden vermittelte Kollege<br />

Kamke den Anwesenden in einem Referat über den Zweck und<br />

die Ziele des BNA die in Bad Godesberg gefaßten Beschlüsse.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 27<br />

Zur Frage der Beitragserhöhung wurde darin betont, daß der<br />

BNA als künftiger Tarifpartner gegenüber dem Arbeitgeberverband<br />

(ZVA) in seiner Eigenschaft al!l innerberufliche Institution<br />

die Belange der einzelnen Mitglieder besser wahren<br />

könne als eine berufsfremde Gewerkschaftsgruppe, und der neue<br />

Beitrag bei Lieferung einer Fachzeitung, gemessen an den Gewerkschaftsbeiträgen,<br />

immer noch 50"/o niedriger als der letztere<br />

sei. Nach erfolgter Kassenprüfung und Entlastung des Vorstandes<br />

schritt man zur Neuwahl des 1. Vorsitzenden. In geheimer<br />

Wahl wurde mit Mehrheit Herr Ebbo Bender wiedergewählt.<br />

<strong>Der</strong> Vorstand bleibt damit in seiner Zusammensetzung<br />

der gleiche wie im Vorjahr. Anschließend legte der 1. Vorsitzende<br />

sein Unterrimtsprogramm für das kommende Winterhalbjahr<br />

dar, worin besonders auf Einzelfälle m der Refraktion<br />

(subjektiv) Wert gelegt werden soll.<br />

Die nächste Monatsversammlung findet am Donnerstag, dem<br />

6. November <strong>1952</strong>, im Rotebühlhof, Stuttgart, Hasenbergerstr. 37,<br />

statt. Beginn 20 Uhr.<br />

Hannover<br />

Am 1 6. N o v e m b e r 1 9 5 2 findet in H a n n o v e r die<br />

Gründungsversammlung des B e z i r k s H an n o v e r d e s<br />

B N A statt. Alle Kollegen aus dem Raum Hannover werden<br />

gebeten, ihre Anschriften der Geschäftsstelle, zwecks Bekanntgabe<br />

näherer Einzelheiten, mitzuteilen.<br />

Köln<br />

Am 2. N o v e m b e r 1 9 5 2 findet in K ö 1 n die Gründungsversammlung<br />

des B e z i r k s K ö 1 n d e s B NA statt. Alle<br />

Kollegen aus dem Raum Köln werden gebeten, ihre Anschriften<br />

der Geschäftsstelle, zwecks Bekanntgabe näherer Einzelheiten,<br />

mitzuteilen. Münster<br />

Am 2. N o v e m b e r 1 9 5 2 findet in M ü n s t e r die Gründungsversammlung<br />

der B e z i r k s M ü n s t e r d e s B NA statt.<br />

Alle Kollegen aus dem Raum Münster werden gebeten, ihre<br />

Anschriften, zwecks Mitteilung näherer Einzelheiten, an H. J.<br />

Friedrich, Gelsenkirchen, Auf dem Graskamp 67, bekanntzugeben.<br />

Otto Struwe t<br />

Am 20. September <strong>1952</strong> verschied nach langer Krankheit und<br />

doch völlig unerwc;1rtet unser Verbandsmitglied Otto Struwe.<br />

Erschüttert stehen wir an der Bahre dieses Mannes, den wir nur<br />

als lauteren und stets hilfsbereiten Kollegen kannten und welcher<br />

als einer der ersten wesentlich zum Zusammenschluß der<br />

nichtselbständigen <strong>Augenoptiker</strong> beigetragen hat. Wir werden<br />

ihm ein stetes Andenken bewahren.<br />

Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong><br />

i. A. Albert S ü r i g<br />

Aus Industrie und Fachgroßhandel<br />

Die Stadt Wetzlar hatte allen Grund, am 21. Sep•<br />

tember eines großen Sohnes zu gedenken, dem sie<br />

einen guten Teil ihrer Weltgeltung als Stadt der<br />

Optik verdankt. Carl Hensoldt, 1872 In Wetzlar geboren,<br />

wurde an diesem Tage 80 Jahre alt. Die Eigenscbaften,<br />

die wir an ihm lieben, sind Vorrechte und<br />

Attribute der Jugend, in seinem Fall wohl einer<br />

ewigen Jugend: sprühender Geist, Witz und Scblag·<br />

fertigkelt, eine stets kampfbereite Natur und eine<br />

Demut des Herzens, die keinen seiner Freunde und<br />

Verehrer jemals fühlen läßt, daß er dem Träger<br />

eines selbsterworbenen großen Namens gegenübersteht.<br />

Die Wetzlarer Optik ist wenig über hundert Jahre<br />

alt. 66 Jahre hat Carl Hensoldt davon wissentllcb und<br />

mittätig erlebt. In seinen Wanderjahren arbeitete er<br />

u. a. bei Breithaupt in Kassel und bei dein alten<br />

Repsoldt in Hamburg, dem nämlichen Betrieb, in dem<br />

Dr. Carl Hensoldt 80 Jahre alt<br />

einst sein Vater Moritz Hensoldt und Karl Kellner<br />

einander kennenlernten. Moritz Hensoldt unterhielt<br />

scbon vor mehr als <strong>10</strong>0 Jahren in Sonneberg eine<br />

optisch-mecbaniscbe Werkstatt, in der auch Karl Kellner<br />

arbeitete, ehe sie beide gemeinsam den Grund•<br />

stein zur Wetzlarer Optik legten. Daß der Sohn Carl<br />

den gleidlen Weg In die Hamburger Lehre und an<br />

die Werkbänke des Vaters ging, zeigte, was hand•<br />

werklidle Tradition auch in der zweiten Generation<br />

gegolten hat. Aus ihr heraus empfing Carl Hensoldt<br />

die für sein weiteres Leben entscbeidenden Impulse.<br />

Er blieb Handwerker auch als Forscber und Konstrukteur,<br />

als Ehrendoktor der Tecbniscben Hodlsdlule -<br />

verliehen 1922 In Anerkennung seiner hervorragenden<br />

Verdienste um die Vervollkommnung geodätiscber<br />

Instrumente - und als Inhaber eines der bedeutendsten<br />

Werke der optisdlen Industrie.<br />

Er erzählt heute nodl voller Stolz, daß er seine<br />

erste Konstruktion, das 1891 erscbienene und ihm<br />

patentierte .Pentaprisma-Binocle" eigenhändig ge•<br />

baut, die Linsen und Prismen selbst gescbliffen hat<br />

usw. Das war der Vorlilufer der später so berühmt<br />

gewordenen Hensoldt-Dialyte, deren erstes 1905 von<br />

ihm herausgebracbt wurde. Sein entscbeidendes Kon·<br />

struktionselement, das Hensoldt-Dacbprisma, war in<br />

der optischen Theorie wohl bekannt, die Aufgabe, es<br />

industriell in der erforderlldlen Präzision herzustellen,<br />

galt jedodl als unlösbar. Carl Hensoldt hat sie gemeistert,<br />

weil er es verstand, die eigene Theorie konstruktiv<br />

und mit meisterhaftem handwerklicben Kön•<br />

nen in die Tat umzusetzen. Dem .Grundsatz, von<br />

seinen Mitarbeitern nlcbts zu fordern, wozu man nicbt<br />

selbst das Vorbild stellt, hat er bis Ins hohe Alter<br />

hinein die Treue bewahrt. Er war rasHos in der praktischen<br />

Erprobung seiner eigenen Schöpfungen, er hat<br />

seine Zielfernrohre als passionierter Jäger, seine<br />

Mikroskope als Forscber entwld


Seite 28 - Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> Au~noptiker, Düsseldorf<br />

Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />

(Geschäftsstelle: Walter Moebis, Berlin-N 65, Otawistr. 3)<br />

1. Vorsitzender: Peter Ab-el<br />

Berlin W 15, Kurfürstendamm 2<strong>10</strong><br />

Kassierer: Willy Faulbaum, Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 9<br />

Postsah.: Berlin-W. Nr, 16632 • Bank: BerlinerV9lksbanlc,Fil. Berlin-S1egli11, Kto. 32<strong>10</strong><br />

Bericht über den IV. Kongreß in-Berlin <strong>1952</strong><br />

(Nach Redaktionsschluß eingegangen)<br />

.Daß die Ergebnisse der Brillengläserbestimmungen<br />

so häufig hinsichtlich eines<br />

angenehmen Sehens zu wünschen . übrig<br />

lassen, liegt daran, daß der refraktionierende<br />

<strong>Augenoptiker</strong> nicht den Menschen<br />

in den Mittelpunkt seiner fachlic:hen Arbeit<br />

stellt, sondern sich zu sehr an die physikalisch-optischen<br />

Verhältnisse des Auges<br />

klammert.~<br />

Peter Abel<br />

1. Vorsitzender der DGO<br />

In diesem Sinne äußerte sich der Berichter<br />

des Berliner • Tagesspiegels" über die<br />

Thematik des IV. Kongresses. Er hat damit<br />

in erstaunlich klarer Weise den Sinn<br />

und die Zusammenstellung der Vortragsfolge<br />

kommentiert.<br />

So sehr auch die rein fachliche Seite<br />

einer Veranstaltung, wie der DGO-Kongreß,<br />

interessiert, kann auf das Drum und<br />

Dran ebensowenig verzic:htet werden. Wenn<br />

die fachlichen Themen hierbei bei weitem<br />

nicht erschöpfend wiedergegeben werden<br />

können, mag das für die Fachzeitschriften<br />

ein Hinweis sein, die einzelnen Vorträge<br />

in gesonderten Artikeln zu einem späteren<br />

Zeitpunkt der breiten Fac:höffentlic:hkeit<br />

nahezubringen.<br />

Peter Ab e 1, der 1. Vorsitzende der<br />

DGO, eröffnete den Kongreß und begrüßte<br />

die zahlreich erschienenen Ehrengäste und<br />

Teilnehmer und bat den Schirmherrn des<br />

Kongresses, den amtierenden Bürgermeister<br />

Dr. Dr. Walter Schreiber, einige<br />

Worte an die Versammlung zu ridlten.<br />

Ein Bürgermeister ist ein wortgewandter<br />

Mann. Das mußte man neidvoll feststellen,<br />

als Dr. Dr. Schreiber sofort die Hörer in<br />

den Bann seiner Rede schlug. Obwohl er<br />

auf Grund seines Alters eigentlich schon<br />

der Hilfe des <strong>Augenoptiker</strong>s teilhaftig sein<br />

sollte, müßte er die .Kollegen" enttäuschen,<br />

da er immer noch ohne BriHe. leseµ·<br />

könne. Trotzdem fühle er sich den <strong>Augenoptiker</strong>n<br />

kollegial verbunden, weil Politiker<br />

und Optiker, jeder auf seine Art, für<br />

richtiges Sehen in politischer oder optischer<br />

Hinsicht zuständig seien.<br />

Er wies auf die internationale Bedeutung<br />

Westberlins als Kongreßstadt hin.<br />

Westberlin ist der einzige Platz, an dem<br />

Ost- und Westdeutsche mit den Fachleuten<br />

des Auslandes zu, gemeinsamer<br />

Arbeit zusammentreffen können.<br />

Vertreter des Senats, unter ihnen der<br />

Leiter des Amts für Wissenschaft und Forsdlung,<br />

Herr Dr. Geh 1 hoff, der ,stellvertretende<br />

Präsident der Handwerkskammer,<br />

Herr Dr. Ja es c h k e, der Präsident<br />

des ZV A, Herr D an n e n f e I s er,<br />

Köln, Herr Dr. W. Pi s t o r , Eutin, als<br />

Vertreter der WVA; Herr Nie 1 s e n,<br />

Kopenhagen,- Herr K e r f f , Belgien, überbrach.ten<br />

die Grüße ihrer Organisationen<br />

und wünschten dem Kongreß einen erfolgreichen<br />

Verlauf.<br />

Regen Anteil am Kongreß nahmen auch<br />

die gesamte Berliner Tagespresse und der<br />

Rundfunk. <strong>Der</strong> NWDR Berlin unterhielt<br />

sich am 24. September um 11.40 Uhr in<br />

seiner Sendung .• Rund um die Berolina •<br />

mit den Kollegen Kerff/Belgien, Lienberger/Schweiz<br />

und Abel/Berlin. Rias<br />

Berlin' brachte im Rahmen seines aktuellen<br />

Programms am 26. September um 18.30<br />

Uhr ein Gespräch zwischen Kali. Nitschke,<br />

Herrn Dr. Thiele und Prof. Schober. Die<br />

auf den Kongreß bezugnehmenden Artikel<br />

der Tagespresse waren im · allge~einen<br />

ausgezeichnet und sogar fac:hlich richtig.<br />

Was der • Tagesspiegel•-Bericht mit seiner<br />

Bemerk.\lng gemeint hat, mag nun aus den<br />

anschließenden Vortragsberichten ersidltlich<br />

werden.<br />

Herr Nielsen, Kopenhagen, begann die<br />

Reihe der Vo·rträge mit der Verlesung<br />

eines Manuskripts des erkrankten Kollegen<br />

Friang, Kopenhagen, über das<br />

Thema "PsydJ.ologie und Optometrieu.<br />

Die Psychologie ist ein Wissensgebiet,<br />

das auf die Arbeit des <strong>Augenoptiker</strong>s oft<br />

unbewußt einen bedeutenden Einfluß hat.<br />

Die zum <strong>Augenoptiker</strong> kommenden Kunden<br />

erwarten hinsichtlich ihrer Sehbeschwerden,<br />

auch wenn· sie es nicht in<br />

Worten ausdrücken, doch so etwas wie<br />

eine Art seelsorgerische Betreuung. Man<br />

muß den Mitteilungsdrang der Kunden in<br />

geschickter Weise ausnutzen ·und lenken.<br />

ÖbgJ.eich die optometristischen Messungen,<br />

rein technisch gesehen, eine sehr hohe<br />

Vollkommenheit erreicht haben, läßt sich<br />

doch streng genommen kein feststehendes<br />

Schema für den Gang der Brillengläserbestimmung<br />

anwenden. Es müssen immer<br />

wi-eder Tatsac:hen einbezogen werden, die<br />

durch die Persönlic:hkeit des Kunden · bestimmt<br />

sind. Viele unserer Kunden sind<br />

trotz genauester Korrektion durch den<br />

Einfluß ihres sehr labilen Nervensystems<br />

doch unsere ständigen Sorgenkinder. Hier<br />

ist meist weiter nichts als ein paar freundliche,<br />

aufklärende Worte nötig, um den<br />

Kunden für eine Zeit


<strong>Der</strong> Aug-enoptiker, Düsseldorf<br />

Infolge der punktförmigen, bis auf eine<br />

Öffnung abgedeckten Lichtquelle und der<br />

kleinen Beobachtungsöffnung sind die<br />

Licht- und Sdiattenerscheinungen sehr eindringlich<br />

und damit sehr gut zu beobadlten.<br />

Das von der klassischen Skiaski>pie<br />

her bekannte .Flackem• wird bei dem<br />

Kihn'schen Verfahren zum „Blitzen". Besonders<br />

überzeugend wird die Lidlters·cheinung<br />

bei vorliegendem, auch sehr schwachem<br />

Astigmatismus. Es erscheint nach<br />

entsprechender sphärisdler Vorkorrektion<br />

zunächst eine scharf begrenzte, in Ridltung<br />

des stärkeren Hauptsc:hnitts quer durch<br />

die Pupille verlaufende Lichtlinie. Zur<br />

Durdlführung der Messung werden zylindrische<br />

Plusgläser verwendet. Dadurch<br />

wird die Lichtlinie zunächst zu einem breiteren<br />

Band, das bei Vollkorrektion die<br />

gesamte Pupille ausfüllt. Schon bei geringer<br />

Uberkorrektion wird eine zur ernten<br />

Lidltlinie senkredlt verlaufende Linie bemerkbar.<br />

Kollege Ecke empfiehlt eine Skiaskopierentfernung<br />

von 50 cm, da dann zum Finden<br />

der Fernkorrektion lediglich Gläser<br />

- 2,0 dptr hinzugefügt zu werden brauchen.<br />

Die gefundenen Ergebn.isse erreichen<br />

eine außerordentlich hohe Genauigkeit,<br />

die selbst einer subje\diven Nachprüfung<br />

mit dem Kreuzzylinder standhalten. Nach<br />

d-en Angaben des Vortragenden ist ein-e<br />

subjektive, monokulare Prüfung nach<br />

Durchführung des von ihm besdlriebenen<br />

skiaskopischen Verfahrens nicht mehr<br />

notwendig, es kann sofort' die Prüfung<br />

auf Refraktionsgleichgewicht angeschlossen<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> Vortrag Dr. Th. Graff's, Frankfurt/<br />

Main befaßte sich mit Ausführungen über<br />

Akkommodation und Bildgröße. Er wies<br />

auf die feineren rechnerisch-en Unterschiede<br />

hin, die sidl hinsichtlich des<br />

Akkommodationserfolges ergeben, je nachdem,<br />

ob man den Fragenkomplex von der<br />

Seite des Anatomen, der mechanis,ch die<br />

Flächenkrümmungen als Grundlage für<br />

seine Betrachtungen nimmt, oder als Physiologe,<br />

der das Anwachsen der Brechkraft<br />

der Kernlinsensubstanz hinzunimmt, oder ,<br />

ob man als Physiker und Optiker die<br />

Akkommodation durch Fern- und Nahpunktsweiten<br />

ausdrückt. Klarheit über die<br />

akkommodativen Verhältnisse ist die Voraussetzung<br />

zum Verständnis über Zusammenhänge<br />

zwischen Netzhautbildgröße und<br />

Refraktionsgleichg,ewicht.<br />

Bei der Korrektion durch Brillengläser<br />

gewinnen außerdem der Hornhautscheitelabstand,<br />

die Schleifart (bi, Menisken etc.)<br />

und die Dicke der Gläser Einfluß. In sehr<br />

übersichtlichen Diagrammen zeigte Dr.<br />

Graff wertmäßig deren Einflüsse auf die<br />

Netzhautbildgröße. Komplizierter werden<br />

die Verhältnisse beim Nahsehen, da die<br />

Bildgröße mit dem Akkommodationsaufwand<br />

schwankt. Durch die Korrektion<br />

wächst die Bildgröße mit zunehmender<br />

Alterssichtigkeit.<br />

Nach dieser Vortragsfolge war der fachwissenschaftliche<br />

Teil des ersten Kongreßtages<br />

beendet. <strong>Der</strong> Abend vereinte einen<br />

großen Teil der Kollegen zum Begrüßungsabend<br />

im .Atelier" des Hotels am Zoo, an<br />

dem die inzwischen aus England einge- ·<br />

troffenen Kollegen Turville und Giles besonders<br />

herzlich empfangen wurden.<br />

Zwei Tage vor Kongreßbeginn trafen<br />

sich bereits jeweils 40 Kollegen zur Teilnahme<br />

an den in der Berliner Fachschule<br />

von der DGO durchgeführten ganztägigen<br />

Sonderlehrgängen über das • Turville-Verfahren"<br />

und .Nahprüfgeräte". Nach dem<br />

ausgezeichneten theoretischen Einführungsvortrag<br />

Dr. Thiele's wurden unter Leitung<br />

der Kollegen Gorges und Boeck Arbeits-<br />

Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 29<br />

gruppen gebildet, die si-ch mit der Ausführung<br />

der Prüfungen nach den neueren<br />

Verfahren befaßten. Am Dienstagabend<br />

fanden sich die Teilnehmer und ersten<br />

Kongreßgäste, unter ihnen Kollege G.<br />

Rieger, Frankfurt/Main, und der Geschäftsführer<br />

des ZV A, Herr Müller, Düsseldorf,<br />

zu zwanglosem Beisammensein im .Schultheiß<br />

an der Gedächtniskirche" ein.<br />

<strong>Der</strong> Bericht über den we1teren hochinteressanten<br />

Verlauf des Kongresses wird in<br />

der nächsten Ausgabe dieser Zeitschrift<br />

fortgesetzt.<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 31<br />

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Seite 32 -<br />

Nr. lo/<strong>1952</strong><br />

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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. <strong>10</strong>/<strong>1952</strong> - Seite 33<br />

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sichtbare als auch auf unsichtbare<br />

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9eprüft. Die Gläser sind diamantgefräst,<br />

in 9leichmäßiger Qualität mit modern•<br />

sten Mitteln hergestellt, besitzen maßhaltige,<br />

feinpolierte Flächen und bilden<br />

für den verantwortungsbewußten Fachmann<br />

die zuverlässige Brücke zur<br />

Zufriedenheit seiner Kunden.<br />

Mombach21<br />

Unser Programm:<br />

Werkstattmaschinen<br />

Universal-Automat FM 28<br />

Standard (mot)<br />

Universal-Automat lnd.<br />

Tischhandschleifmaschine FM 6<strong>10</strong><br />

. Tischhandschleifmaschine FM 611<br />

Brillenglasschneidemaschine S 61<br />

Brillenglasschneidemaschine S 63<br />

BriJlenglasbohrmaschine B 6<strong>10</strong><br />

Universal-Bohrmaschine B 200<br />

komb. Bohr- und Poliermaschine BP 61 u.<br />

BP 61 SP<br />

Schleif-Polier- u. Bohrmaschine P 61<br />

Abdrehvorrichtungen<br />

Gravierapparat G 613 für Brillengläser<br />

und Lupen<br />

Brillenglaszentrierapparat<br />

Werkbänke anbau.fähig<br />

Benutzen Sie unsere Erfahrung für Ihre Werkstatt<br />

Fordern Sie unverbindlich und kostenlos Offerte für Ihre Werkstatt.<br />

l) wernicke & Co. KG. GJ<br />

Düsseldorf-Eller • Gumbertstr. 94-96 • Ruf 73336<br />

iele<br />

Verschiedene<br />

Vorschläge<br />

viele Farben, viele Oberflächen,<br />

viele Formen, viele Qualitäten - das<br />

ist die unnachahmliche Stärke jeder<br />

KAPU NKT- Etui -Kollektion. Bescheidene<br />

oder anspruchsvolle Kunden, einfac:he<br />

oder der Mode zugetane Damen, neuzeitlich<br />

oder konservativ Denkende - jedem können Sie<br />

ein Etui vorlege!}, das seinem ~eldbeutel entspricht<br />

Edgar Kleine • KAPUNKT-GMBH · Herne i. W. Postf. 169


Nr. 963 und Nr. 964<br />

Nr. 963 Schraubensortiment in Pappschiebeschachtel.<br />

Inhalt: 300 Stock Schrauben, Nieten,<br />

Scheibchen<br />

Nr. 964 Schraubensortiment in Pappschiebeschachtel.<br />

Inhalt: 600 Stuck Schrauben, Nieten,<br />

Scheibchen<br />

Nr. 970 Schraubensortiment in hellpoliertem<br />

- Holzkästchen.<br />

Inhalt: 2000 Stuck Schrauben, Nieten,<br />

Scheibchen, Muttern, Kugeln<br />

Nr. 971 Schraubensortiment in hellpoliertem<br />

Holzkästchen.<br />

Inhalt: 4000 Stuck Schrauben, Nieten,<br />

Scheibchen, Muttern, Kugeln<br />

Nr. 970 und Nr.971 Größe2<strong>10</strong>x<strong>10</strong>5x90 mm<br />

·c1,<br />

8 eze, nung de r Gewindea rten:<br />

Gewindebohrer für Brillen<br />

~ : ;~~be~es Brillengewinde mit 0.JS mm Sl1igung<br />

z - Zelluloid .. .. " 0.4$ ..<br />

M - metrisches ,. .. 0.60 "<br />

N l.\5 mm fUr ~rou~ n " 0.30 "<br />

~ L~~ .. .. .. Nr. =:: :3s. 838, 839, 8-40<br />

N l .


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& Sdili11/c11~f, 'F~AMlclu~,/Main 0<br />

9<br />

Backen- Backensch rauben Backen- Backen- und Muschelschrauben<br />

für schrauben Federschrauben backenfUr<br />

fUr für Brillen schrau-<br />

-<br />

Scharnierbrillen<br />

Duplex- und Simplex-Randbrillen<br />

Glasbrillen mit langer Backe ben<br />

aa-<br />

iijllla<br />

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81a<br />

Nummer 802 803 804 805 806 807 808 809 8<strong>10</strong> 811 814<br />

1<br />

1<br />

Kopfdurchmesser . 1.95 1 1.95 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.70 1.80<br />

Gewindedurchm . . G1.40 G 1.50 N 1.25 N 1.35 N 1.25 N 1.35 N 1.15 N 1.25 N 1.25 N 1.35 M1.40<br />

Ganze Länge 6.90 6.90 4.50 4.50 2.65 2.65 3.<strong>10</strong> 3.<strong>10</strong> 2.65 2.65 4.20<br />

Gewindesteigung . 0.45 0.45 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.30<br />

1<br />

Zelluloidgewinde Scharnierschrauben Buchsen<br />

für für für<br />

Zell.-Scharniere Zelluloidbrillen, seitliche Verschraubung Duplex-<br />

Bügel<br />

lJ;,11111<br />

l):::::a ~<br />

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=- ...- -=-<br />

Nummer 812 813 816 817 817/1 817/2 818 819 820 821 826 •<br />

1<br />

Kopfdurchmesser . 1.70 1.70 1.80 1.80 1.80 1.80 1.80 1.80 1.80 1.70 2.80<br />

Gewindedurchm . . Z 1.20 Z1.40 G1.40 G1.40 M1.20 M1.40 G1.40 G1.40 G1.40 M1.30 1.00<br />

Ganze länge 6.00 7.50 4.50 4.75 5.00 6.50 5.25 4.50 5.00 6.00 1.00<br />

Gewindesteigung . 0.60 0.60 0.45 0.45 0.30 0.30 0.45 0.45 0.45 0.30 -<br />

Lorgnetten- Glasklammerschrauben Schrauben Schrauben Fits-U-Splralschrauben<br />

für mit Scheibchen und mit schrauben<br />

Sechskantmuttern SechskanthUlsenmuttern ·<br />

Glasbrillen<br />

----<br />

für Glasbrillen<br />

fUr Glasbrillen<br />

~ ~ ai-- O@----i<br />

pa<br />

~<br />

Nummer 829 830 835 836 837 838 839 840 841<br />

Kopfdurchmesser 1.80 1.80 1.90 1.90 1.90 1.90 1.90 2.25 2.25<br />

Gewindedurchm .. N 1.25 N 1.25 N 1.15 N 1.25 N 1.45 N 1.15 N 1.15 N 1.15 N 1.25<br />

Ganze Länge 9.75 <strong>10</strong>.40 9.00 9.00 9.00 9.00 9.00 5.40 5.40<br />

Gewindesteigung . 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35 0.35<br />

Ral-Backenschrauben Ku!elkopf- Ral stifte Gewinde- N ietstifte mit Nletstifte mit<br />

für s raube fUr stifte Rundkopf Senkkopf<br />

fUr Ralbrillen für Backen-<br />

Metall-Ral-Brillen Zell-Ral<br />

für Sonnenbrillen für Zellbrillen<br />

Lorgnetten<br />

Brillen<br />

~<br />

El=aa i:=- 1):111 c:m ~<br />

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~<br />

0:- '<br />

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Nummer 851 852 853 855 882 900 901 903 903/1 904 904/1<br />

Kopfdurchmesser . 1.90 2.00 2.00 1.70 2.90 1.30 1.35 1.40 1.60 1.50 1.60<br />

Gewinde- resp.<br />

Schaftdurchmesser G 1.40 G 1.40 G 1.50 M1.30 N1.35 1.15 G 1.35 1.15 1.40 1.15 1.40<br />

Ganze Länge 6.55 4.00 4.00 4.35 9.75 5.20 <strong>10</strong>.00 7.00 8.00 7.80 9.00<br />

Gewindesteigung . 0.45 0.45 0.45 0.30 0.35 0.45 - - - -<br />

Nietstift Nietstifte ohne Kopf Nietstifte Federstift Sternstifte Doppelnietstifte mit<br />

mit für fUr für Zell-Brillen Zierplättchen<br />

Senkkopf<br />

Scharniere lang konisch Backen-<br />

4Flügel 6Flügel<br />

für Zellbrillen<br />

fUr<br />

Brillen<br />

Zellbrillen<br />

- ,\li=<br />

III-' .----..<br />

Nummer 904/11 905/1 1 905/2 906 907 908 908/1 908/2 909 9<strong>10</strong><br />

-<br />

lilll<br />

~ (1'=<br />

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1.30 1<br />

Kopfdurchmesser . 1.60<br />

1.40 1.70 1.12 1.75 2.<strong>10</strong> 2.<strong>10</strong> Kopf 5,0x2,5 4.5x4.4<br />

Schaftdurchmesser 1.15 1.30 1.40 0.7-1.70 1.00 1.15 1.15 1.15 Stift- 0 1.20 1.20<br />

Ganze Länge 11.00 <strong>10</strong>.50 <strong>10</strong>.50 25.00 2.65 7.50 7.50 11.00 Länge 8.40 8.40<br />

Stiftobst. 2 u. 2.5 2 u. 2.5<br />

Doppelnietstifte Imperial kugeln Perspektiv- Untarlag1d!aib. Backen-und Glaslochm.<br />

Zierplättchen für schrauben lür_Ponpekfiv- Klammerscheiben Röhrchen<br />

sd!rauben<br />

für Zellbrillen lmperialfedern in 6Stärken<br />

@) mit Ansatz<br />

~ II' ,.----,.__<br />

f' ~ 0 Zelluloid Nickel Bronze 'EI<br />

Nummer 911 912 914 914/1 951 - 956 960 745 745/1 745/2 746<br />

1<br />

Plättchen 2.35x5.50 Falter 3.00 3.30 Kopf- 0 6.00 7.50 2.60 2.60 2.60 3.00<br />

Stiftdurchmesser 1.20 1.20 2.00 2.00 Gew.- 0 M2.3-3.5 3.50 0.20 0.20 0.20 1.80<br />

Länge. 8.40 8.40 3.00 3.30 Länge 9.00 1.60 1.30 1.30 1,30 1.20<br />

Stiftabstand 2 u. 2.5 2 u. 2.5<br />

Lose Gewindebohrer fertig zum Gebrauch<br />

mit 3 eingefrästen Nuten, fachgemäß angeschliffen und gehärtet<br />

N = normales Gewinde G = grobes Gewinde Z = Zellgewinde M = metrisches Gewinde<br />

· Bestellnummer . N 1.15 N 1.25 N 1.35 N 1.45 G 1.35 1 G 1.45 G 1.50 Z 1.20 Z 1.40 M1.20 M1.30 M1.40<br />

Gewindestärke . 1.15 1.25 1.35 1.45 1.35 1 1.45 1.50 1.20 1.40 1.20 1.30 1.40<br />

Gewindesteigung . 0.35 0.35 0.35 0.35 0.45 0.45 0.45 0.60 0.60 0.30 0.30 0.30<br />

Alle Maße für Millimeter<br />

HONNERS DRUCKEREI , HEI0ENSTEIN • FRANKF URT A, M.<br />

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