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Der_Augenoptiker_1952_04

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Amtliches Organ-des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

Mitteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V. (W.V.A.), der Deutschen<br />

Gesellschaft für Optometrie (DGO) und des Bundesverbandes Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />

Nummer 4<br />

VERLAG WILLY SCHRICKEL · DOSSELDORF<br />

i5. April 195i


Seite 2 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 4/<strong>1952</strong> - Seite 3<br />

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Seite 4 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

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Amtliches Organ des Zentralverbandes der· <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

Mitteilungsblatt:<br />

Wissenschaftliche Vereinigung<br />

der <strong>Augenoptiker</strong> e. V. (W.V.A.)<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Optometrie (DGO)<br />

Bundesverband Nichtselbständiger<br />

<strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />

Schriftleitung: Fritz Müller, Geschäftsführer des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

Ständige Mitarbeiter, Dr. Karl R. Berger 1<br />

Fachlehrer Bernhard Gorges für Werltstatt-Tech,nilr:, Dr.-Ing. Felix Marmel für den Fototeil, Fachlehrer Rudolf Mehlhorn für die. Beilage „<strong>Der</strong> Meniskus"<br />

Nummer 4 Verlag Willy Schrickel, Düsseldorf 25. April <strong>1952</strong><br />

Zwei für die Optik Unsterbliche<br />

500. Geburtstag Leonardo da Vinci - 175. Geburtstag Carl Friedrich Gauß<br />

Von Dr. Karl R. Berger<br />

In diesen April fällt der 500. bzw. 175.<br />

Geburtstag zweier großer Männer, die<br />

beide, den unteren Volksschichten entstammend,<br />

es im Leben zu höchsten geistigen<br />

Leistungen brachten, wobei sie sich<br />

auch für die Optik unsterbliche Verdienste<br />

erworben haben. Am 15. April 1452, also<br />

vor einem halben Jahrtausend, wurde das<br />

Universalgenie L e o n a r d o da V in c i<br />

als Sohn der Bauernmagd Caterina aus<br />

Anchiano bei Vinci in der Provinz Florenz<br />

geboren und vor 175 Jahren, am 30. April<br />

1777, erblickte der .Fürst der Mathematiker",<br />

C a r l F r i e d r i e h G a u ß , als<br />

Sohn eines Tagelöhners in Braunschweig<br />

das Licht der Welt.<br />

Daß sich Gauß als bahnbrechender Mathematiker,<br />

Astronom und Erfinder des elektrischen<br />

Telegraphen viel mit optischen<br />

Problemen befaßt hat, dürfte bekannt sein,<br />

weniger aber, daß Leonardo da Vinci auch<br />

auf dem optischen Fachgebiet Hervorragendes<br />

geleistet hat. Für die meisten Menschen<br />

ist Leonardo als Vollender der<br />

Renaissance in Malerei, Skulptur und<br />

Architektur weltberühmt, besonders als<br />

Maler durch sein „Abendmahl", das riesige<br />

Wandgem"älde im Speisesaal des Mailänder<br />

Klosters „Santa Maria delle Grazie", und<br />

durch seine .Mona Lisa", das berühmte im<br />

Louvre in Paris befindliche, rätselhafte<br />

Frauenbildnis. <strong>Der</strong> universale Geist Leonardos<br />

hat sich aber nicht nur mit den<br />

bildenden Künsten beschäftigt, er war<br />

gleichzeitig der große Erfinder, Forscher,<br />

Entdecker, Architekt, Astronom, Anatom,<br />

P~ysiker,. Techniker u. a. m. Fragt man daher,<br />

was Leonardo geschaffen hat, so sagt<br />

man besser, was hat er nicht geschaffen. Er<br />

beschäftigte sich, um von den vielen Dingen<br />

einige herauszugreifen, mit dem Bau von<br />

Straßen, Brücken, Mühlen, Schleusen, Wasserleitungen,<br />

Musikinstrumenten, Weckuhren,<br />

Kompassen, Dampfschiffen, Feldgeschützen,<br />

Gewehren, Unterseebooten,<br />

Sprengkörpern, Fallschirmen usw. Er war<br />

seiner Zeit um viele Jahrhunderte voraus<br />

und entwickelte Grundlagen, auf denen sie<br />

zum Teil heute noch fußt.<br />

Tausende Blätter, mit unzähligen Malereien,<br />

Berechnungen und Notizen bedetltt,.<br />

sind noch heute von ihm erhalten. Vieles<br />

ging verloren, manches kennen wir nur<br />

oberflächlich, und schwer ..ist das meiste<br />

von dem, was wir kennen, zu verstehen<br />

und in Zusammenhang zu bringen. Zu seinen<br />

Lebzeiten ließ Leonardo von all den<br />

vielen technischen und wissenschaftlichen<br />

Arbeiten nichts im Druck erscheinen. Seine<br />

Aufzeichnungen machte er entweder in<br />

· kleine Notizbücher, in kladdenförmige<br />

Schreibhefte oder auf einzelne Blätter verschiedenen<br />

Formats. Die Bemerkungen zu<br />

den konstruktiven Zeichnungen sind von<br />

Leonardo, der übrigens Link$händer war,<br />

in Spiegelschrift geschrieben und daher<br />

schwer lesbar (s. Abb,).<br />

Aus diesen zahlreichen nachgelassenen anderes Manuskript gibt mehrere geheime<br />

Aufzeichnungen sollen hier nur einige herausgegriffen<br />

werden, um zu zeigen, wie ein­<br />

an und erwähnt dabei auch, daß man im<br />

Vorschriften zum Löten großer Hohlspiegel<br />

gehend sich Leonardo da Vinci auch mit Strahlenkegel eines Hohlspiegels löten<br />

o p t i s c h e n Dingen befaßt hat.<br />

könne.<br />

So hat er u. a. zur Herstellung großer Zur Herstellung o p t i s c h ~ r Gläser<br />

metallener H o h 1 s p i e g e 1 eine Reihe entwarf Leonardo eine Anzahl Sc h 1 e i f -<br />

von Zeichnungen mit Beschreibungen der m a s c h i n e n. A b b i l d u n g 2 zeigt eine<br />

von ihm konstruierten Ziehbänke verschiedener<br />

Art hinterlassen. Sie dienten dazu, Schleifanlage. Unter der Zeichnung hat er<br />

flüchtige Skizze Leonardos einer solchen<br />

das zum Zusammenlöten der Spiegel not- . nochmals die einzelnen Schleifscheiben auf<br />

wendige Kupferblech in langen gleichmäßigen<br />

Streifen zu erhalten. Alle diese Skizzen unter bemerkt er: ,,a von Nußbaumholz, auf<br />

einer Achse sitzend, herausgezeichnet. Dar­<br />

die Schnittfläche gestellte Streifen von<br />

dickem Leder, Talg und Schmirgel aufgegeben,<br />

b von Weidenholz, sternförmig<br />

zusammengesetzt. Man trägt auf die Schnittfläch~,<br />

als ob sie von Stein wäre, Talg und<br />

Schmirgel auf. c, d, e macht man von Nuß­<br />

?aumholz mit 01 und Schmirgel. Bringe<br />

immer den Schmirgel auf deine Arbeit.• -<br />

Auch eine Maschine zum Ausschleifen von<br />

H o h 1 z y 1 in d e r n mit genauer Anweisung<br />

ihrer Handhabung befindet sich unter<br />

den Skizzen der Schleifmaschinen.<br />

Auf einem Blatt findet man eine von Leonardo<br />

entworfene und beschriebene Dun -<br />

k e 1 k a m m e r. Mit vielen anderen Skizzen<br />

beweist er, wie eingehend er sich mit<br />

dem Bau von B e l e u c h t u n g s k ö r -<br />

· p e r n beschäftigt hat. Die zahlreich von<br />

ihm konstruierten L a m p e n und Laternen<br />

bezweckten elne Verstärkung der Helligkeit<br />

durch wassergefüllte Kugeln nach dem<br />

Prinzip der heute noch verwendeten<br />

., Schusterkugeln".. Anderen Beleuchtungsgeräten<br />

gab er durch Anwendung von gläsernen<br />

Z y l i n d e r n , die er selbst geschliffen<br />

hatte, größere Helligkeit. Diese<br />

Lampenzylinder wurden erst 1756 in Paris<br />

an die Offentlichkeit gebracht, also mehrere<br />

Jahrhunderte nach dem Tode ihres Erfinders<br />

~eonardo. - Eine Skizze zeigt einen<br />

S c h e i n w e r f e r mit einer starken<br />

G 1 a s 1 ins e: Leonardo schreibt hierzu:<br />

„Auf welche Art man ein Licht schön und<br />

Leonardo da Vinci (1452-1519)<br />

groß macht." - Er wußte demnach schon<br />

- vor 500 Jahren-, daß man den Schein<br />

gehen sehr ins einzelne und sind konstruktiv<br />

äußerst -interessant. Er schreibt zum<br />

Beispiel zu einer dieser Ziehbänke: .Die<br />

Räder Llllten haben eine Elle im Durch•<br />

messer mit 36 Zähnen auf jede (Elle). Aber<br />

wenn die Kräfte geringer sind, wird man<br />

das zweite Rad auswechseln, und man wird<br />

an seine Stelle ein um die Hälfte kleineres<br />

Rad auf die gleiche Achse setzen. Und man<br />

wird die Zähne aus sehr kräftigem Eisen<br />

machen. Und wenn du die Zeit wissen<br />

willst, in der die Welle, die das Metallband<br />

aufnimmt, sich dreht, so multipliziere<br />

die Zahl der Zähne, indem du sagst: 36 mal<br />

36 macht 1296. Die Kurbel des ersten Motors<br />

wird 1296 Umdrehungen machen, während<br />

die Welle mit einer Umdrehung eine halbe<br />

Elle des Metallbandes aufnimmt.• - Ein<br />

einer kleinen Lampe durch eine optische<br />

Linse sehr verstärken kann. - Auf einem<br />

a1att spricht er in einer langen Beschreibung<br />

davon, wie man die Entfernung von<br />

der S o n n e messen könne. Er brauchte zu<br />

diesem Zweck natürlich zwei sehr weit voneinander<br />

entfernte Beobachtungspunkte auf<br />

der Erde. Um von beiden Punkten aus zu<br />

genau gleicher Zeit beobachten zu können,<br />

gab Leonardo da Vinci ein Signal. Aus<br />

seiner Handzeichnung erkennt man die beiden<br />

.50 Meilen" voneinander entfernt<br />

liegenden Beobachtungspunkte. An jedem<br />

dieser Punkte war eine kleine Beobachtungshütte<br />

errichtet. In der einen Hütte<br />

stand der Beobachter, in der anderen sein<br />

Gehilfe. In dieser letzteren befand sich im<br />

Dach ein kleines Loch und genau senkrecht


Seite 6 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

unter diesem am Fußboden eine Marke. Sobald<br />

der Sonnenstrahl durch. das Loch hindurch<br />

auf die Marke schien, also sobald die<br />

Sonne senlüecht über diesem Beobachtungspunkte<br />

stand, entzündete der Gehilfe auf<br />

dem Dache der Hütte ein, wie Leonardo es<br />

ausdrückt, ,,großes Feuer von SdJ.ießpulver<br />

und von Stroh, das mit Essig benetzt ist".<br />

Sah nun der BeobadJ.ter in der anderen<br />

dieses Feuersignal, so markierte er den<br />

Punkt, den der Sonnenstrahl bei ihm am<br />

Boden markierte, wenn er durch ein Loch<br />

seiner Hütte hindurdifiel. Auf diese Weise<br />

erhielt Leonardo das dritte notwendige<br />

Stück zur Berechnung eines rechtwinkeligen<br />

Dreiecks, dessen Grundlinie gleich 50 Meilen<br />

und dessen •Höhe gleich der gesuchten<br />

Sonnenentfernung war. Um in der Aussicht<br />

zwischen den beiden Hütten nicht gestört<br />

zu werden, verleg_te er sie auf hohe Berge.<br />

'Leonardo dachte auch. schon an den Bau<br />

von F e r n r o h r e n. Durch optisch geschliffene<br />

Gläser versuchte er eine Vergrößerung<br />

der Himmelskörper zu erzielen. Das<br />

geht aus einer kurzen Notiz auf einem<br />

Blatt hervor: ,,Mache Gläser für die Augen,<br />

um den Mond groß zu sehen." Er kam auf<br />

diese Betrachtung wohl durch seine Untersuchungen<br />

über die B r i 11 e n. In einer Beschreibung<br />

seiner Entwürfe von Taucherausrüstungen<br />

und T a u c h e r b r i 11 e n<br />

bemerkt er an einer Stelle: .Er hat<br />

A u g e n g 1 ä s e r wie eine S c h n e e -<br />

b r i 11 e". Diese vergleichsweise Erwähnung<br />

einer Schneebrille ist interessant. Wir<br />

wissen, daß er sich mit der Alpenkunde<br />

sehr rege beschäftigt hat, und es ist daher<br />

sicher anzunehmen, daß er auch Schneebrillen<br />

entworfen und hergestellt haben wird.<br />

Diese Zeichnungen dürften, vielleicht auch<br />

C a r 1 F r i e d r i c h G a u ß , dessen Geburtstag<br />

sich, wie eingangs erwähnt, am<br />

30. April zum 175. Male jährt, war einer<br />

der größten Mathematiker aller Zeiten. Nur<br />

zwei Vorläufer von ihm, die von Natur<br />

ebenso begnadet waren, können mit ihm<br />

auf die gleiche Stufe gestellt werden': A1chimedes<br />

und Newton, dessen Lebenswerk in<br />

der letzten Nummer dieser Zeitung eingehend<br />

gewürdigt worden ist.<br />

Gauß's geniale Begabung für Zahlen<br />

zeigte sich be1eits in seiner frühesten<br />

Jugend. Schon mit drei Jahren fand er<br />

einen Rechenfehler in der WodJ.enabrechnung<br />

seines Vaters, und als siebenjähriger<br />

SdJ.ulknabe entdeckte er die Summenformel<br />

der arithmetischen Reihe. Sein gewaltiges,<br />

heute noch nicht voll ausgewertetes L~benswerk<br />

vollbrachte er an der Universität Göttingen<br />

als Professor der Astronomie und<br />

Direktor der dortigen Sternwarte. Das<br />

Einzigartige seiner Geisteskraft war die<br />

Verbindung der größten Einzelleistungen<br />

auf fast jedem der von ihm behandelten<br />

Arbeitsgebiete, zu denen auch . die O p t i k<br />

gehört, mit der größten Vielseitigkeit.<br />

Wenn die Verdienste Leonardo da Vincis<br />

um die Optik vorwiegend auf technischem<br />

Gebiet lagen, waren sie bei Gauß in der<br />

Hauptsache wissenschaftlich-theoretischer<br />

Art. Damit soll nicht gesagt sein, daß Gauß<br />

etwa keinen praktischen Sinn für die Anwendung<br />

seiner theoretischen Arbeiten gezeigt<br />

hätte.<br />

Diese glückliche Synthese von Theorie<br />

und Praxis hat er besonders in der o p t i -<br />

s c h e n I n s t r u m e n t e n k u n d e bewiesen,<br />

mit der er sich als Astronom, Physiker<br />

und Geodät naturgemäß viel befaßt<br />

hat. Als Johann Georg Re p so 1 d den von<br />

ihm gebauten Meridiankreis seiner Privatsternwarte<br />

auf der Elbhöhe (Stintfang) bei<br />

Hamburg an die Göttinger Sternwarte verkaufte,<br />

brachte er vorher in ihm u. a. ein<br />

neues dreiteiliges Objektiv an, das er nach<br />

den Angaben und Formeln von Gauß konstruierte.<br />

Bei seinen geodätischen Arbeiten erfand<br />

Gauß das He 1 i o t r o p oder den „Sonnenmit<br />

denen der Augengläser, zu den vielen<br />

verlorengegangenen Blättern seines handschriftlichen<br />

Nachlasses gehören.<br />

Leonardo da Vinci starb nach einem<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Als man 1758 in England Tuchschermaschinen<br />

nach den Entwürfen Leonardos in Betrieb<br />

nahm, entstand ein Arbeiteraufruhr,<br />

weil nun ein einziger Arbeiter vier bis<br />

Schleifmaschine für Optische Gläser (Handzeichnung: Leonardo da Vinci)<br />

schicksalsreichen Aufenthaltswechsel in<br />

Italien am 2. Mai 1519 in Cloux bei<br />

Amboise in Frankreich im Alter von 67 Jahren.<br />

- So reichhaltig, so eigenartig und<br />

seiner Zeit weit vorauseilend wie sein wissenschaftlich-technischer<br />

Nachlaß, ist kein<br />

Lebenswerk eines anderen Fachmannes. -<br />

sechs SdJ.ertische gleichzeitig bedienen<br />

konnte. 300 Arbeiter fürdJ.teten, arbeitsund<br />

brotlos zu werden und zündeten die<br />

Gebäude, in denen die neuen MasdJ.inen<br />

standen, an. Also 250 Jahre nach Leonardo<br />

war die Zeit noch nicht reif, seine technischen<br />

Ideen aufzunehmen.<br />

spiegel", ein Instrument, das einen bestimmten<br />

Punkt für einen entfernten Beobachter<br />

genau erkennbar macht, indem das<br />

auf einen kleinen Spiegel auffallende SonnenlidJ.t<br />

nach dem Standpunkt des entfern-<br />

Carl Friedrich Gauß (1777-1855)<br />

ten Beobachters hin zurückgeworfen wird.<br />

Das von Gauß erfundene Heliotrop besteht<br />

aus zwei rechtwinkelig zueinander stehemden<br />

Spiegeln und einem Zielfernrohr. <strong>Der</strong><br />

eine Beobachter kann - vorausgesetzt, daß<br />

die Sonne scheint - mit diesem Fernrohr<br />

noch auf Entfernungen über 100 km scharf<br />

wahrnehmen, was Gauß durch einen Versuch<br />

mit der Entfernung vom Inselberg im<br />

Thüringer Wald bis zum Brocken im Harz<br />

praktisch bewies.<br />

Wir kennen in der Augen o p t i k eine<br />

Reihe von Begriffen, die mit dem Namen<br />

des großen Gelehrten verknüpft wurden<br />

und uns damit sagen, daß sie mit seinen<br />

wissenschaftlichen Arbeiten verbunden gewesen<br />

sind, In der Dioptrik, der Lehre von<br />

der Brechung des Lichtes, sprechen wir von<br />

einem .Gaußischen Raum". Er wird<br />

auch das „paraxiale Gebiet" genannt und<br />

ist der enge, nur die optische AdJ.se einer<br />

Linse umgebende Raum, der im allgemeinen<br />

für die Abbildungim nur in Frage<br />

kommt. - Es gibt unter den Okularen auch<br />

das „G au ß s c h e· 0 k u 1 a r". Dieses ist<br />

ein Okular mit einer zur Linsenachse geneigten<br />

Glasplatte, durch die das Licht einer<br />

seitwärts befindlichen Lichtquelle in das<br />

optische Linsensystem des Apparates hineingeleitet<br />

werden kann, das aber gleichzeitig<br />

die Beobachtung in der Richtung der<br />

Linsenachse gestattet.<br />

Im rein gelehrten Bereich stand Gauß mit<br />

den Spätaltersleistungen der großen Forscher<br />

des 19. Jahrhunderts zeitlich sowohl<br />

als auch in' der Leistung an der Spitze. Die<br />

Schärfe und Klarheit der Gedankenführung<br />

und die Einfachheit der Darstellung sind<br />

ihm bis in die Spätzeit seines Lebens treu<br />

geblieben. Das beweisen uns seine „D i o p -<br />

trischen UntJHiluchungen", die<br />

1843 in den .Götfinger Abhandlungen~ erschienen<br />

und zu den Schriften gehören, die<br />

er im höheren Lebensalter über optische<br />

Fragen verfaßt hat.<br />

Carl Friedrich Gauß, der die größte<br />

Zierde der Göttinger Universität war und<br />

blieb, starb am 23. Februar 1855. <strong>Der</strong> Sinn<br />

seines Lebens spiegelt sich in den Worten<br />

eines Briefes, den er am 2. Oktober 1808<br />

an seinen Freund, den Astronomen Heinrich<br />

Christian Schumacher in Altona,<br />

schrieb: ,,<strong>Der</strong> Genuß, den die Beschäftigung<br />

mit den erhabenen Wissenschaften gewährt,<br />

die das Glück meines Lebens machen, kann<br />

ja nur dadurch erhöht werden, daß wir ihn<br />

mit anderen teilen, die von einer gleichen<br />

Liebe beseelt werden."


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 4/<strong>1952</strong> - Seite 7<br />

Zur Einführung<br />

Im folgenden will ich eine Reise ins Land<br />

der W i S' s e n s c h a f t e n starten, und<br />

alle, die ohne Vorurteile sind, lade ich zu<br />

dieser Reise herzlich ein. Mancher wird<br />

fragen~ • Wieso Vorurteile?", weshalb ich<br />

nachstehendes bemerken möchte.<br />

Aus handwerklicher Zweckmäßigkeit<br />

kommt es bei vielen Vorwärtsstrebenden<br />

unseres Berufes hin und wieder zum Widerwillen<br />

gegen das sogenannte "tote Wissen".<br />

Oberau - auch an den Fach,hodlschulen -<br />

kann man mitunter hören: .,Warum das?<br />

Wir brauchen es ja später doch nicht!"<br />

Leute, die solche Aussprüche von sich geben,<br />

haben den Sinn der Th e o r i e unseres<br />

Handwerks nicht erfaßt, woHen es vielleicht<br />

sogar gar nimt erfassen, aus reinen<br />

Bequemlichkeitsgründen; meist sind sie<br />

auc.b. keinerlei Argumenten zugänglich.<br />

Wer seinem Beruf g,anz •ergeben i-st,<br />

wird immer nach dem „Warum" fragen<br />

und sich auch sonst durch die Vielfalt der<br />

Dinge unseresHandwerks zum Nachdenken<br />

anregen lassen. Wenn er hier zu einer Befriedigung<br />

gelangen will, braucht er die<br />

Theorie. Sie dient der Erkenntnis, der Erkenntnis<br />

des handwerklichen Tuns, der Erkenntnis<br />

und Ergründung der Dinge, d-ie<br />

uns in großer Reichfaltigkeit im beruflichen<br />

Leben umgeben. Sie ist einem Baum vergleichbar;<br />

organisch gewachsen und wurzelnd<br />

in den Wissenschaften. Die Wurzeln<br />

stellen die Grundlagen der Theorie dar, je<br />

mehr vorhanden sind, um so stärker wird<br />

der Stamm, d. h. um ·so weitreichender wird<br />

unsere innere Schau um · das Wissen der<br />

Dinge. Die Krone aber stellt den Nutzen<br />

dar, den wir aus den gesammelten Erkenntnissen<br />

gewinnen. Er k a n n so vielfältig<br />

sein wie die Zweige des Baumes; er liefert<br />

die Bausteine für den Weiterbau am Gec<br />

bäude unseres Handwerks, und es ist ein<br />

ganz besonderer Baustein, ein Eckpfeiler,<br />

wenn man neben dem Wissen auch die<br />

Freude und innere Befriedigung daran auf<br />

den anvertrauten Nachwuchs übertragen<br />

kann.<br />

Jene, die unsere Reise mitmachen wollen,<br />

bitte ich, sich die vorhergehenden Zeilen zu<br />

Herzen zu nehmen; mir mit der nötigen<br />

fnneren Bereitschaft wird die Reise Freude<br />

bereiten, und Freude ist notwendig. Halten<br />

wir uns hier an die Worte eines großen<br />

Dichters:<br />

.Freude, Freude ist die Feder<br />

In der ewigen Natur;<br />

Freude, Freude treibt die Räder<br />

In der großen Weltenuhr!<br />

Blumen lockt sde aus den Keimen,,<br />

Sonnen aus dem Firmament',<br />

Sphären rollt sie durch die Räume,<br />

Die des Sehers Rohr nicht kennt . . ,"<br />

Unsere Reise führt uns zunächst ins Land<br />

vielfältiger Natm;erkenntnisse. Jedem Teilnehmer<br />

möchte ich ans Herz legen, sich der<br />

Hand des Reiseleiters &nzuvertrauen, nur<br />

so können Klippen, die sich evtl. unserer<br />

Fahrt entgegenstellen, schnell und sicher<br />

überwunden werden. Ein jeder muß bestrebt<br />

bleiben, sein geistigeS' Auge Umherschweifen<br />

zu lassen; Auswendiglernen hat nur<br />

bedingten Sinn, viel wichtiger ist es, die<br />

Zusammenhänge der Dinge klar zu erkennen.<br />

Stellen wir uns die Dinge, die wir ken•<br />

nenlernen wollen, als Mosaiksteinchen eines<br />

großen Mosaikbildes vor, so wird uns klar,<br />

daß jedem Steinc:hen ein bestimmter Platz<br />

im Bild zugeordnet ist, Unsere ers.te Reise<br />

ins Land der „Physikalischen Optik" kann<br />

natürlich nur eine Einführung sein; das<br />

Gebiet ist zu groß; somit werden wir auch<br />

Phy~ikalische Optik<br />

Von Armin Schiffer, staatl. appr. <strong>Augenoptiker</strong><br />

nur solche Mosaiksteinchen aufzeigen und<br />

benennen, die in rohen Umrissen das Gesamtbild<br />

des Wissensgebietes hervortreten<br />

lassen. Es steht natürlich jedem frei, durch<br />

Weiterstudium weitere Mosaiksteinchen<br />

aufzufinden, und wenn er hier ein eifriger<br />

Reiseteilnehmer war, wird es ihm nicht<br />

schwerfallen, die neuen Steinchen an der<br />

richtigen Stelle im Gesamtbild einzufügen.<br />

Je mehr neue Steinchen aufgefunden und<br />

eingefügt werden, um so deutlicher wird<br />

das Bild des Wissensgebietes hervortreten.<br />

Bei Anfragen bitte an folgende Adresse<br />

wenden: A. S chi ff e r, K o n s tanz ,<br />

R u 1 ä n d e r S t e i g 2. - Rückporto und •<br />

Umschlag beifügen! -<br />

1. Die O p t i k als Teilgebiet der P h y s i k<br />

Wir betreten die Provinz eines Landes.,<br />

das die Wiege .des Atomzeitalters ist. An<br />

der Grenze dieses Landes stehend, wollen<br />

wir uns kurz orientieren.<br />

Unser Land führt den Namen „Physik".<br />

Das Wort Physik entstammt der griechischen<br />

Sprache und bedeutet „Naturlehre".<br />

Im engeren Sinne befaßt sich die<br />

Physik aber nicht mit dem gesamten Gebiet<br />

der Naturlehre beziehungsweise Naturw<br />

i s s e n s c h a f t , dazu ist dieses Gebiet<br />

zu umfassend und vielgestaltig, es gibt daher<br />

eine ganze Reihe von Schwesterwissenschaften,<br />

beispielsweise die A s t r o n o -<br />

m i e, die Bi o·l o g i e, die Geophysik,<br />

die C h e m i e usw. Die Physik ist also nicht<br />

die Naturwissenschaft, sondern eine Naturwissenschaft.<br />

Sie ist in ihren Forschungsmethoden<br />

e x a k t , d. h. sie bedient sich als<br />

Hilfsmittel der „Mathematik"; sie formu- •<br />

liert ihre Ergebnisse in großem Umfang<br />

m a t h e m a t i s c h. Die Physik gehört<br />

deshalb zu den exakten Naturwissenschaften,<br />

und zwar zu den grundlegenden, was<br />

wiederum heißt, daß ihre Ergebnisse großen<br />

Einfluß auf den Fortschritt anderer Wissenschaften<br />

haben.<br />

Wie ein Land ist auch die Physik, wenn<br />

man so sagen will, in Provinzen eingeteilt,<br />

und zwar<br />

Mechanik, Akustik,<br />

Kalorik, Optik ,<br />

M a g n et i k , E l e k"t r i k ,<br />

A tomik.<br />

Die M e c h a n i k ist die Lehre vom<br />

• G 1 e i c h g e w i c h t (Statik) und von<br />

der B e w e g u n g (Dynamik) fester,<br />

flüssiger und gasförmiger K ö r p e r ,<br />

sie ist die Hauptprovinz der Physik,<br />

d. h. ihre grundlegenden Gesetze finden<br />

in allen anderen Provinzen oder Teilgebieten<br />

Anwendung.<br />

Die A k U's t i k ist die Lehre vom Schall;<br />

Schall ist eine zeitlich regelmäßig sid1<br />

wiederholende B e w e g u n g kleinster<br />

K ö r p er c h e n oder, wie man auch<br />

sagt, eine periodische Schwingung von<br />

Stoffteilchen.<br />

Die K a l o r i k ist die Lehre von der<br />

Wärme; mechanisch · betrachtet, ist<br />

Wärme fühlbare B e weg u n g s e n e r -<br />

g i e von kleinsten S t o ff t e i l c h e n<br />

(Moleküle).<br />

Die Optik ist die Lehre vom Licht; Licht<br />

ist im Sinne der Mechanik eine periodische<br />

Schwingung kleinster S t o ff -<br />

t e i 1 c h e n (siehe.Schall).<br />

Die M a g n e t i k ist die Lehre vom Magnetismus.<br />

Die E l e kt r i k ist die Lehre von der<br />

Elektrizität; Elektrizität ist von kleinsten<br />

S t o f n e i 1 c h e n (Elektronen) getragene<br />

Energie. ·<br />

Die Atom i k ist die Lehre von den Urbausteinen<br />

aller Stoffe bzw. aller Materie,<br />

den Atomen.<br />

Aus dem Voranstehenden erkennen wir,<br />

daß sich die Physik nur mit der unbelebten<br />

Natur befaßt, Vorgänge in der belebten<br />

Natur gehören nicht in ihr Aufgaben­<br />

Bereich. Die ersten sechs Teilgebiete umfassen<br />

die sogenannte klassische Physik,<br />

klassisch im Sinne des 19. Jahrhunderts, das<br />

annahm, daß alle wesentlichen Probleme<br />

gelöst seien. Die klassische Physik beruht<br />

auf dem Prinzip, daß glejche Ursachen auch<br />

gleiche Wirkungen haben, wie auch gleiche<br />

Wirkungen gleiche Ursachen hervorrufen;<br />

dieses Prinzip ist das sogenannte K a u -<br />

s a 1 i t ä t s p r i n z i p. Auf Grund dieses<br />

Prinzips versuchten die Physiker des vorigen<br />

Jahrhunderts alles rein mechanisch<br />

zu erklären; es entstand das mechanische<br />

Weltbild der Physik. Heute wissen wir, daß<br />

das Kausalitätsprinzip bei Vorgängen an<br />

Körpern, die aus sehr vielen Atomen bestehen,<br />

eine sichere und zweifelsfreie Basis<br />

der Physik darstellt; es versagt aber, wenn<br />

es sich um Vorgänge im Bereiche der Atome<br />

selbst handelt. Aus der Atomik heraus entwickelte<br />

sich die moderne Physik, bei der<br />

medtanische Anschaulichkeit nur noch Mittel<br />

zum Zweck ist.<br />

Geschidttlich gesehen ist die Physik ein<br />

Kind der Neu z e i t ; sie beginnt, von<br />

wenigen Ausnahmen abgesehen, mit Galileo<br />

Galilei (ital. Physiker 1564-1642), dem<br />

Schöpfer ihrer Forschungsmethodik. - Die<br />

Neuzeit beginnt mit der Entdeckung Amerikas<br />

durch Christoph K o 1 u m b u s im<br />

Jahre 1492. -<br />

Zur Wiederholung<br />

1. Wi-e kann man sich eine Wissenschaft<br />

bildlich vorstellen?<br />

2. Was ist eine exakte Wissenschaft?<br />

3. Was bedeutet das Wort Physik?<br />

4. Wie heißen die Hauptgebiete der Physik?<br />

5. Wer ist der Schöpfer der physikalischen<br />

Forschungsmethodik?<br />

6. Wann beginnt die Neuzeit?<br />

7. Wie bezeichnet man unser heutiges<br />

Zeitalter?<br />

8. Womit beschäftigt sich die Physik in der<br />

Optik?<br />

Anmerkung: <strong>Der</strong> Studierende beantwortet<br />

bitte obenstehende Fragen; es s,teht .ilhm<br />

frei, sie zur Korrektur an weiter oben<br />

genannte Adresse einzusenden; in letzterem<br />

Falle Freiumschlag beifügen!<br />

2. Die O p t i k als Lehre vom L 1 c h t<br />

Welche Naturerscheinung ist für uns Menschen<br />

wohl köstlicher als das Licht?<br />

Eine ungeahnte Fülle von Eindrücken<br />

s,chenkt es ums in Verbindung mit dem Auge<br />

im Lauf unseres Lebens. Für den AugenopHk,er,<br />

zu dess,en •schönster Aufgabe es gehört,<br />

das menschliche Auge als prächtigstes<br />

und wertvollstes Sinnesorgan zu betreuen,<br />

ist es unumgänglich notwendig, Einblick in<br />

das Wesen, den Ursprung und das Verhalten<br />

des Lichtes zu gewinnen.<br />

Wenn Wir das Licht als Naturerscheinung<br />

betrachten, seine Eigentümlichkeiten in der<br />

uns umgebenden Welt beobachten und sein<br />

Wesen zu ergründen versuchen, so treiben<br />

wir p h y s i k a l i s c h e O p t i k. Beobachten<br />

wir dagegen die Wirkung des Lichtes<br />

auf unser Auge und versuchen die hervorgerufene<br />

Funktion des Sehens zu erklären,<br />

so betreten wir das Gebiet der<br />

Lebensersdteinungen, der Ph y s i o 1 o -<br />

g i e , und wir betreiben entsprechend<br />

p h y s i o 1 o g i s eh e O p t i k. Die physiologisdle<br />

Optik bezeidlnet man audl als


Seite 8 .- Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

A u g e n o p t i k oder o p h t h a l m o l o -<br />

g i s c h e O p t i k , daher ist die Augenoptik<br />

auch die Lehre vom S e h e n.<br />

Das Wort Optik ist wohl der griechischen<br />

Sprache entnomme12: Optik e<br />

Te c h n e bedeutet die Fähigkeit zu<br />

s e h e n. Da das Sehen aber eine Folge von<br />

Lichtreizen ist, versteht man unter O p t i k<br />

allgemein die Lehre vom L i c h t.<br />

3. Das W e s e n des L i c h t e s<br />

Wenn wir uns im folgenden mit dem<br />

Licht ausführlich beschäftigen werden, ist<br />

es verständlich, zunächst nachstehende<br />

Frage aufzuwerfen:<br />

Was ist Licht?<br />

Das Wesen einer Naturerscheinung zu<br />

ergründen, ist im allgemednen die Ai!fgabe<br />

der Naturwis,senschaftler. Bei ihrer Forsd1ungsarbeit<br />

benutzen, sie e:in·e ganze<br />

Reihe Werkzeug-e grundsätzlicher Art,<br />

gleiqi wir s,elbst uns,er Handwerks-zeug benutzen,<br />

um eine Arb-eli,t erfelgvel\sprechend·<br />

abzuschließen. Ihre Werkzeuge sind:<br />

.a) Das Ex per im e n t ,<br />

b) das objektive Beo b achten ,<br />

c) das logische Denken ,<br />

d) die M a t h e m a t i k und<br />

e) -ein Bruchteil Ph an t a s i e.<br />

Nicht immer dient das Experiment als<br />

erste Grundlage der Forschung, das hängt<br />

von den jeweiligen Umständen ab, zum<br />

Beispiel lassen sich die gewaltigen energetischen<br />

Prozesse weit draußen im Weltall<br />

nicht experimentell erforschen. Weitaus<br />

die meisten Naturerscheinungen werden<br />

jedoch im sogenannten Laboratorium experimentell<br />

untersucht. Ergebnisse experimenteller<br />

Art nennt man empirische Forschungsergebnisse<br />

(Empirie griech. = Erfahrung).<br />

Den Zweig der Physik, der sich<br />

empirisch betätigt, nennt man Experimentalphysik.<br />

Wichtig ist für den empirischen<br />

Forscher, daß er sein Gefühl aus seinen Beobachtungen<br />

und Schlußfolgerungen fernhält,<br />

d. h. er darf nicht subjektiv beobachten<br />

und phantasiemäßig denken, sondern er hat<br />

sich der, größten Ob j e kt i v i t ä t zu befleißigen;<br />

seine Schlüsse müssen 1 o g i s c h<br />

sein. Das Ergebnis seiner Arbeit drückt er<br />

durch mathematische Formeln aus, wodurch<br />

er langatmige und meist auch schwerverständliche<br />

Sätze spart.<br />

Jene durch die Erfahrung bzw. durcn das<br />

Experiment gewonnenen Ergebnisse dienen<br />

.nun in ihrer Gesamtheit dazu, Aufklärung<br />

über das Wesen einer Naturerscheinung zu<br />

geben. Man nennt den Zweig, der sich mit<br />

der Zusammenfassung und der Auswertung<br />

der empirisch gewonnenen Ergebnisse beschäftigt,<br />

theoretische Physik. <strong>Der</strong> theoretische<br />

Forscher sieht sich nun sehr oft vor<br />

die Tatsache gestellt, daß sich das Wesen<br />

vieler Naturerscheinungen rein verstandesgemäß<br />

nicht ergründen läßt; er sieht sich<br />

einen kurzen Augenblick gezwungen, seine<br />

Phantasie einzuschalten - er nimmt an.<br />

daß -, man kann auch sagen, er läßt für<br />

einen kurzen Auqenblick sein Ahnungsvermögen<br />

walten. Uber die Brauchbarkeit solcher<br />

rein gefühlsmäßiq eingeführter Gedanken<br />

oder, wie man auch sagt, Hypo t h e -<br />

s e n , entscheiden dann wieder die vorliegenden<br />

empirischen Ergebnisse. Eine<br />

Hypothese ist mithin ein Hilfsmittel für den<br />

Forscher, durch kurzes Einschalten phantasiemäßiqen<br />

Denkens in seine sonst<br />

logische Gedankenwelt, dem Geheimnis der<br />

Naturerscheinung auf die Spur zu kommen.<br />

Erhärtet sich eine Hvoothese in allen oder<br />

doch vielen Erfahrungstatsachen, so wird<br />

sie zur ahnungsvollen Gewißheit, sie wird<br />

zur Theo r i e. Ich möchte hier noch daraut<br />

hinweisen, daß die Art des Forsd:lens, also<br />

empirisch oder theoretisch, in einer Person<br />

vereint sein k a n n {Theorie griech. = Betrachtung).<br />

Aus der gefühlsmäßigen Grundlage der<br />

Theorie er


Sie ist modisch<br />

denn die schön geformte, elegante Brillenfassung<br />

harmoniert glücklich mit dem warmen<br />

braunen Farbton der ZEISS-UMBRAL-Gläser.<br />

Sie ist sportlich<br />

denn die kräftige Brillenfassung sitzt in<br />

jeder Situation sicher und bequem und die<br />

Brillengläser sind so groß, daß der Blick<br />

ungehemmt schweifen kann.<br />

Sie ist physiologisch<br />

denn die ZEISS-UMBRAL-Glöser schwächen<br />

das Licht, ohne die natürlichen Farben zu<br />

verändern und sie machen zugleich die ultravioletten<br />

und ultraroten Strahlen unschädlich.<br />

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Lieferung von ZEISS-UMBRAL-Sport<br />

Wir bitten unser, Geschlifufreunde um Verständnis ilafilr, wenn die Lieferungen von ZEISS-UMBRAL-Sport z. Z.<br />

nicht so kurzfristig erfolgen können, wie e, unser Be,treben ist .. Die zahlreirhen Auftrlige, die wir auch au, dem<br />

Ausland tliglich erhalte'!, zeigen uns, daß die ZEISS-UMBRAL-Sport allgemein sehr.anpriclit und daß der Fachoptiker<br />

erfreut iit, wieder eine komplett• UMBRAL-Brille zur Verfügung zu haben. Wir bem(lhen uns, in ab1ehbarer Zeit<br />

alle Wiinsrhe zu befriedigen. Bi, dahin werden die Auftrdge teilbeliefert.<br />

· ZEISS-OPTON, Oberkochen/Württ.


Seite 10 - Nr. 4/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Fortschritte der Polarisations-Brillenpolitik<br />

Mitteilung der Optischen Werkstätten Erwin Käsemann GmbH., Oberaudorf/lnn<br />

Polarisationsoptische Anälysator- oder kurz Polfilter-Brillen - eine k ü n s t 1 i c h e Kristallstruktur erteilt. In diese werden<br />

sind im Laufe des vergangenen Jahres auch in Deutschland weit sodann · sogenannte direkt-ziehende Farbstoffe eingelagert, die<br />

bekannt geworden. Hinsichtlich ihrer wesentlichen Teile - den darin ein submikroskopisdl feines Farbstoffgitter bilden und im<br />

Polarisationsfiltern - handelte es sich bei den bisher hier marktgängigen<br />

Typen für Zwecke des Sonnen- und Blendschutzes entschaften<br />

ergeben, die zudem sowohl mechanisch stabil wie audl<br />

Endeffekt Flächenpolarisatoren mit sehr guten Polarisationseigenweder<br />

um Polarisations„filme" ausländischer Herkunft, die zwischen<br />

plastischen Kunststoffen als Deckschichten verkittete Polahin<br />

- im Gegensatz zu den früheren Polarisationsfiltern - ohne<br />

trübungsfrei sind. Solche Polfilter nach Käsemann können weiterrisationsfolien<br />

trugen (Polaroid-Sunlight). Oder aber die Polarisationsfolien<br />

waren zwischen spannungsfrei gezogene Deckgläser<br />

verkittet: Dieses deutsche Erzeugnis wu-rde t1nter dem uns gehörenden<br />

·warenzeichen „Polarex" über die Optische Gesellsdlaft<br />

m. b. H. in Sdlwenningen am Neckar in den Fachhandel gebracht.<br />

Beide Typen von Polfilterbrillen für Sonnen- und Blendschutzzwecke<br />

haben sich schnell infolge ihrer besonderen Eigenschaften<br />

als „Reflextöter" allgemeine Wertschätzung erworben, zumal<br />

sie in vielen Fällen zu Wirkungen führen, die mit einfachen<br />

Absorptionsgläsern nicht erreichbar sind. Unklarheiten über die<br />

technologischen Probleme geben uns als deutschem Patenthalter<br />

und Hersteller der heute vorwiegend verwendeten Polarisationsfilter<br />

für Zwecke der technischen und wissensdlaftlichen Optik<br />

jedoch, Veranlassung, zu dem stetig an Bedeutung gewinnenden<br />

Komplex der Polfilterbrille allgemein Stellung zu nehmen. Offensichtlich<br />

ist nämlich bisher versäumt worden, auf einige Besonderheiten<br />

solcher Polfilterbrillen hinzuweisen, deren Kenntnis sowohl<br />

für das Verständnis ihrer Wirkungsweise als auch für die<br />

damit zusammenhängenden arbeitstechnisdlen und qualitativen<br />

Eigenfarbe, das heißt neutralgrau, hergestellt werden.<br />

Die Polarisationsfolien nach dem Färbungsprinzip weisen eine<br />

Stärke von nur 0,01 bis 0,<strong>04</strong> mm auf und sind daher für sich<br />

allein nicht verwendungsfähig. Man ist daher gezwungen, sie<br />

zwischen schützende Deckschichten zu verkitten, die zum Beispiel<br />

aus plastischen Kunststoffen bestehen können und dann zu<br />

den auch in I?eu.tschland vorübergehend im Handel gewesenen<br />

Polarisations„filmen" führen. Es liegt im Wesen dieser Kunststoffschichten,<br />

daß ihr Härtegrad nur verhältnismäßig gering ist.<br />

Schon der überall vorhandene Quarzstaub der Luft hat daher bei<br />

zwangsläufigem Putzen solcher Polarisations„filme" unabänderlich<br />

ein mehr oder weniger schnelles Zerkratzen der Deckschidrten<br />

im Gefolge. Diese Kratzer brauchen nur klein zu sein; sie<br />

bewirken dennoch in ihrer sich schnell ergebenden Vielzahl<br />

gleicherweise· Depolarisations- wie Streuerscheinungen. Ein solcher<br />

zerkratzter Polarisations„film• wirkt dann wie ein Schleier,<br />

in krassen Fällen wie eine Mattscheibe; er sinkt in seiner Polfilterwirkung<br />

rasch nodl weit unter die nicht zuletzt wegen ihrer<br />

Lichtstreuung verlassenen Vielkristall-Polarisatoren herab. Die<br />

Verkaufsmomente wesentlich ist. · Vorteile plastischer Decksdlidlten in der Polarisations-Brillenoptik,<br />

nämlich leichtes Gewicht und relativ niedriger Preis,<br />

werden durch den schnellen Verschleiß daher teuer erkauft. Sie<br />

sind nur dort ausschlaggebend, wo es auf äußerste Billigkeit<br />

ankommt, ohne daß Qualität und Lebensdauer von besonderer<br />

Bedeutung sind. <strong>Der</strong>artige Anwendtµ1gsgebiete liegen dem Arbeitsbereich<br />

(jes Fachoptikers im -allgemeinen aber fern.<br />

Aus diesem Grund halten wir es nach wie vor für richtig, die<br />

von uns spez·iell für Zwecke der .Brillenoptik hergestellten Polarisationsfolien<br />

ausschließlich zwischen Deckgläser verkittet zur<br />

Weiterverarbeitung auszuliefern. Diese Gläser verkratzen selbst<br />

bei langjähriger Benutzung nicht und halten gegenüber<br />

plastisdlen Kunststoff-Schichten auch'a.die schädliche Ultraviolett­<br />

Strahlung zurück; sie bewirken weiterhin durch die zwischen sie<br />

verkittete Polarisationsfolie einen beachtlichen Splitterschutz. Ein<br />

von uns in jüngster Zeit entwickeltes SpeziaJ-Kittverfahren garantiert<br />

dabei eine solche Stabilität dieser Filtereinheiten, daß wir<br />

nunmehr auch dazu übergehen konnten, bestimmte Standardgrößen<br />

von Polfiltern für die Zwecke der Brillenoptik als Rohfilter zu liefern.<br />

Diese polarisierenden bzw. a,nalysierenden · Rohgläser können mit<br />

den üblichen Schleifmethoden unter Verwendung von Wasser als<br />

Kühlmittel auf jede gewünschte Form_ und(;:;röße gebracht werden.<br />

Neben derartigen Rohfiltern, mit ·denen der Optiker auch die<br />

Sonderwünsche anspruchsvoller Kunden -,nach besonderen Polfilter-Brillenfassungen<br />

befriedigen kann, stehen jedoch auch verschiedene<br />

Standard-Modelle in Kunststoff-Fassungen zur Verfügung.<br />

Des weiteren bringen wir Polfilterbrillen mit zylindrischen<br />

Deckgläsern aut den Markt; auch hier stehen mehrere<br />

Standardmodelle von jedoch hochwertigen Zellhorn-Fassungen<br />

zur Verfügung. Ungefaßte Rohfilter gleicher Art ermöglichen dem<br />

Optiker darüber hinaus gleichfalls, Sonderwünschen seiner Kunden<br />

zu entsprechen und vor allem auch diff bisher mißliche Frage<br />

von Polfilter-Vorhängern zu Korrektionsgläsern zu lösen. Polfilterbrillen<br />

mit optischer Wirkung - also polarisierende Linsen<br />

„Polarex"-Sonnen- und Blendschutzbrillen<br />

Ihre Be,ondorheit läßt ,ich leicht durch kreuzwei,e1 Ubereinanderlegen zweier<br />

Polfilterbrillen demon,trieren: An der Uberlappur,g,telle eracheinen die einzoln<br />

klar und durch,ielttigen Polfilter ,chwarz und undurch1ichtig.<br />

Für die Herstellung von Flächenpolarisatoren auf künstlichem<br />

Weg bestehen grundsätzlith drei verschiedene Möglichkeiten.<br />

Entweder vermag man einzelne, mikroskopisch ldeine Kristalle<br />

mit polarisierender Wirkung in einer bevorzugten Richtung<br />

großzuzüchten und gelangt auf diese Weise zu sogenannten Einkristall-Polarisatoren.<br />

Oder man bettet eine Vielzahl solcher<br />

Kristalle in zueinander paralleler und sich demgemäß addierender<br />

Ausrichtung in geeignete Trägerfolien ein und gelangt auf<br />

diese Weise zu sogenannten Vielkristall-Polarisatoren. Von beiden<br />

Herstellungsverfahren ist man heute abgegangen, weil derartige<br />

Flächenpolarisatoren oder Polfilter weder polarisationsoptisch<br />

hochaktiv noch im ersten Fall mechanis'ch stabil oder<br />

im zweiten Fall trübungsfrei sind. Man benutzt sie mir noch<br />

vereinzelt auf Grund verschiedenenorts vorhandener Restbestände<br />

aus der früheren Produktion.<br />

Das von uns zuerst angegebene und im In- und Ausland mit<br />

geringen Abwandlungen heute praktisdl allein gebräuchlidle<br />

Herstellungsverfahren von Polfiltern beruht dagegen auf dem<br />

Färbungsprinzip und führt zu sogenannten Färbungs-Polarisatoren.<br />

Es besteht darin, daß man kolloidale Kunststoff-Folien, wie<br />

beispielsweise Zellulose, Nylon oder Polyvinylalkohol, durch<br />

mechanisches Strecken molekular ausrichtet und diesen Kunststoff-Folien<br />

dadurch - ohne Verwendung irgendwelcher Kristalle<br />

•- sind ebenfalls in den Bereich der Mqglichkeit gerückt und<br />

werden von uns bei zunädlst noch niedriger Dioptrienzahl in Einzelstücken<br />

gefertigt. Informationen hierüber stellen wir Interesssenten<br />

gern zur Verfügung.<br />

Trotz dieser und anderer Fortschritte auch auf dem Teilgebiet<br />

Sonnen- und Blendschutzbrillen des Gesamtkomplexes Polarisationsoptik<br />

halten wir jedoch den Hinweis für angezeigt, daß<br />

damit das Thema .Polfilterbrille" keineswegs erschöpft sein wird.<br />

Die nicht mehr aufzuhaltende Einführung des plastischen Films<br />

auf der Grundlage der stereoskopischen Bildtrennung mit polarisiertem<br />

Licht und die in jüngster Zeit in fast allen Ländern mit<br />

starkem Kraftverkehr wieder aufgenommenen Arbeiten an der<br />

polarisierten Kraftfahrzeugbeleuchtung sind Massennutzungen<br />

von Polfilterbrillen, denen der Fachoptiker nicht desinteressiert<br />

gegenüberstehen sollte. Handelt es sich bei diesen drei Polfilter­<br />

Komplexen (Sonne - Straße - Stereo) auch um anwendungsmäßig<br />

grundverschiedene Dinge, die demgem~ dreierlei verschiedene<br />

Schwingungsrichtungen der entsprechenden Polfilterbrillen<br />

bedingen, so liegt in · jedem .von ihnen- doch der Ansatz<br />

zum Geschäft von morgen. Wenn auch anzunehmen ist, daß der<br />

Massenbedarf an Polfilterbrillen auf den Gebieten von Stereofilm<br />

und Kraftfahrzeug-Beleuchtung über die zuständigen Branchen<br />

gedeckt werden wird, so dürfte die Herstellung individueller<br />

Brillen auch für diese Anwendungen jedoch stets in den Händen<br />

ausschließlich des Fachoptikers liegen. Es scheint daher für ihn<br />

nicht unvorteilhaft, sich bereits jetzt mit den technischen Grundlagen<br />

dafür vertraut zu machen.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf N;r. 4/<strong>1952</strong> - Seite 11<br />

Man kann nicht sagen, daß die Arbeit<br />

des <strong>Augenoptiker</strong>s im Laufe der Zeit und·<br />

mit dem Fortsdlritt der Technik einfacher<br />

oder leichter geworden ist. Im Gegenteil,<br />

die neuen anatomischen oder modisch bedingten<br />

.Gläserformen stellen erhöhte Ansprüdle<br />

an das Brillenanpassungstalent<br />

des <strong>Augenoptiker</strong>s und .an dessen Gesdlicklidlkeit<br />

in der Verarbeitung. Das<br />

trifft um so mehr zu, als mit dem Entstehen<br />

der neüen Formen das gute alte<br />

Anpaß-System der X-Linie usw. unbraudlbar<br />

geworden ist. D 1 a ein neues einheitlidles<br />

System für die Anpassung fehlt, hat<br />

der erfahrene Optiker meist selbst seine<br />

eigene Methode entwickelt, um den stets<br />

neuen Formen geredlt zu werden, was ihm<br />

äuf Grund seiner jahre- oder jahrzehntelangen<br />

Praxis nidlt besonders schwergefallen<br />

ist. <strong>Der</strong> junge Kollege aber, der diese<br />

Entwicklung nicht kennt, hat es schwerer,<br />

sich in der praktischen Arbeit mit den<br />

jetzigen Formen zurechtzufinden, besonders<br />

dann, wenn es sich um komplizierte<br />

Arbeiten der Zentrierung bzw. Dezentrierung<br />

handelt. Mit nachstehenden Zeilen<br />

sollen ihm hier aus der Praxis in Zweistärkengläsern<br />

einige Erfahrungen vermittelt<br />

werden. Dabei sei vorausgesetzt, daß<br />

die Grundkenntnisse der Augenoptik sowie<br />

solide Kenntnisse -Uber Beschaffenheit und<br />

Eigensdlaften der· Zweistärkengläser vorhanden<br />

sind, denn diese Grundlage ist für<br />

den Erfolg bei der Anwendung von Zweistärkengläsern<br />

unbedingt erforderlich.<br />

Zunächst ist zu sagen, daß die Besonderheit<br />

der Zweistärkengläser bereits schon<br />

im Prüfraum bei der Gläserbestimmung<br />

beachtet werden muß. Man soll es möglichst<br />

vermeiden, die Nahwirkung sehr<br />

kurz zu bestimmen und lieber den schwächeren<br />

Wert einer Toleranz wählen.<br />

Gruridfalsch ist es, den Nahzusatz vielleicht<br />

deswegen sehr stark zu nehmen,<br />

weil die Gläser teuer sind und daher eine<br />

lange Zeit reichen sollen. Damit erweist<br />

man dem Kunden keinen guten Dienst.<br />

Außer der unbequemen Lesehaltung besteht<br />

noch der Nachteil, daß die optischen<br />

Fehler unnötigerweise in verstärktem<br />

Maße hervortreten. Wir müssen stets bedenken,<br />

daß auch ein Zweistärkenglas kein<br />

vollwerUger Ersatz für die verlorene<br />

Akkommodationskraft sein kann, weil zwischen<br />

Fern- und Nahsehen eine Lücke des<br />

undeutfühen Sehens in den mittleren Entfernungen<br />

bestehen bleibt. Diese störende<br />

Lücke soll man nicht unnötigerweise vergrößern.<br />

Mit besonderer Sorgfalt muß die<br />

Nahwirkung abgestimmt werden, wenn es<br />

sich um eine - Arbeitsbrille für einen bestimmten<br />

Beruf handelt. <strong>Der</strong> Optiker wird<br />

sich zuerst ein genaues Bild über die Arbeitsgewohnheit<br />

des Kunden verschaffen,<br />

bevor er endgültig die Gläser bestimmt.<br />

Aus diesem Grunde wird er auch ein vorliegendes<br />

ärztliches Rezept daraufhin prüfen,<br />

ob die benötigte Nahdistanz berücksichtigt<br />

ist; denn mancher Mißerfolg ist<br />

auf eine solche Unterlassung zurückzuführen.<br />

Bei der folgenden Anpaßarbeit muß der<br />

Optiker danach trachten, alle für ihn nötigen<br />

Einzelheiten durch ein geschidctes<br />

Verkaufsgespräch zu erfahren, ohne aber<br />

dabei zuviel direkte Fragen zu stellen;<br />

das könnte bei manchen Kunden eventuell<br />

leichtes Mißtrauen erwecken. Aus. dieser<br />

Unterhaltung hat er entnommen, ob die<br />

Brille vorwiegend als Fernbrille, als Lesebzw.<br />

Arbeitsbrille oder als einzige Universa~brille<br />

getragen werden soll, falls dies<br />

nicht ohnehin c:ms dem Rezept zu entneh•<br />

men _ist, Nachdem die Auswahl der geeig­<br />

;neten Nahteilform getroffen ist, worauf<br />

hier nidlt näher .eingegangen werden soll,<br />

Aus der Praxis in Zweistärkengläsern<br />

Von W. Boelke, <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

beginnt die Anpaßarbeit, wobei für ei,ne<br />

genaue Arbeit in der Werkstatt folgende<br />

Maße zu ermitteln sind:<br />

1. Augenweite für die Feme ..<br />

2. Stegweite, Glasgröße und Form (bei<br />

Beschlagbrillen).<br />

3. Nahteilhöhe bzw. Lage der X-Linie.<br />

il. Neigungswinkel der Gläser zum Brillenbügel<br />

und Bügellänge.<br />

Uber das M a ß n e h m e n von Punkt 1<br />

und 2 ist nichts Besonderes zu sagen, außer<br />

daß dies mit größter Genauigkeit zu geschehen<br />

hat. Es kommt beim Sitz eines<br />

Zweistärkenglases auf den Millimeter, ja<br />

sogar auf den halben Millimeter an. Man<br />

mißt daher auch die PD nach - einzelnen<br />

Millimetern, und nicht von 2 zu 2, wie es<br />

sonst üblich ist. Dieses genaue Messen am<br />

Auge als lebendes und sehr bewegliches<br />

Organ erfordert einige Ubung. Daß es allgemein<br />

mit dem Millimeter nicht so genau<br />

genommen wird, können Sie selber leimt<br />

feststellen, wenn Sie verschiedene Kollegen<br />

einmal am gleichen Objekt messen<br />

lassen. Ist das Ergebnis einheitlich, dann<br />

können alle behaupten, daß Sie wirklich<br />

diese selbstverständliche Anpaßarben beherrschen.<br />

Aber machen Sie bitte einmal<br />

diese Probe.<br />

Die eigentlidle Schwierigkeit der Ans<br />

passung beginnt erst mit der Ermittlung<br />

der Nahte i 1 h ö h e. Als wesentlicher<br />

Punkt ist zunächst zu beachten, ob der<br />

Kunde bereits Zweistärkengläser getragen<br />

hat oder nicht. Hat er schon Zweistärkengläser<br />

getragen, dann ist es nicht schwer,<br />

die Nahteilhöhe zu bestlmmen. Oft macht<br />

man . die Beobachtung, daß bei vornehmlich<br />

für die Fernwirkung benutzten Brillen,<br />

welche im Laufe der Zeit locker wurden<br />

oder sidl auf der Nase einsetzten, die Nahteillinie<br />

3 und mehr Millimeter unter die<br />

Pupillenmitte abrutsdlte und die Kunden<br />

mit dieser Lage ganz zufrieden sind. Wenn<br />

nun in einem solchen Fall der Optiker<br />

diese gewohnte bisherige Nahteillage<br />

außer acht läßt und mit seinem Normalmaß<br />

eine Nahteilhöhe von 1 ½ mm unter X an·<br />

paßt, dann gibt es Malheur. Man kann bei<br />

überwiegender Fernteilbenutzung allgemein<br />

2 bis 2,5 mm mit dem Nahten unter<br />

X bleiben, während bei einer ausgesprochenen<br />

Arbeitsbrille das Normalmaß 1,5<br />

mm und weniger betragen soll.<br />

Für die Z e n t r i e r u n g ist es nun<br />

wichtig, einen einfachen und stets brauchbaren<br />

Ausgangspunkt an der Fassung zu<br />

finden, um die Lage der Pupillenmitten mit<br />

einem Maß festzulegen. Früher war dies<br />

leicht, da die X-Linie durch die Ansatzstellen<br />

des Nasensteges und der _. Scharniere<br />

gekennzeichnet war, und die Anpassung<br />

lediglich darin bestand, durch einen<br />

geeigneten Nasensteg die Zentrierlinie der<br />

Brille vor die Pupillenmitten zu setzen.<br />

Mit dem Aufkommen der neuen Gläserformen<br />

fielen aber diese Markierungspunkte<br />

fort. Man hat dann das System des<br />

geomelrischen Mittelpunktes dieser unsymmetrischen<br />

Gläserformen eingeführt,<br />

wobei die Lage •der Pupillenmitte, die wohl<br />

selten an der gleichen Stelle liegt, durch<br />

meistens zwei Maße der Dezentrierung<br />

verzeidm.et werden mußte. Dieses geometrische<br />

System ist vielleicht praktisch<br />

für die Bearbeitung in der Masdline, aber<br />

nicht bei der Anpassung. Denn maßgebend<br />

für die Zentrierung und Dezentrierung ist<br />

ja die Pupillenmitte bzw. X-Linie und<br />

nicht der geometrische Mittelpunkt; und<br />

um diesen Punkt zu bestimmen, muß man<br />

nicht unbedingt vom geometrischen Mittelpunkt<br />

ausgehen, was die Zentrierarbeit<br />

nur komplizierter macht. Man mißt viel<br />

einfacher den Abstand der Pupillenmitte<br />

vom unteren Glasrand und. bezeidlnet dieses<br />

Maß ais X-Höhe. Mit diesem Maß, das<br />

für beide Augen die X-Linie kennzeichnet,<br />

können wir nun leicht die Lage des Nahteils<br />

festlegen. Im übrigen ist dies nichts<br />

Neues, denn schon unsere Lehrmeister<br />

haben die erforderlidle Nahteilhöhe auf<br />

ähnliche Weise am Pupillenrand gemessen.<br />

Wenn die Maße, PD und X-Höhe, vorliegen,<br />

dann _ ergeben sich alle anderen<br />

Maße für die Werkstatt von selbst und<br />

ganz gleichgültig, weldle Gläserformen uns<br />

die Mode noch diktieren wird.<br />

Aber mit dem Messen der X-Höhe allein<br />

ist es nicht getan. Um das besser erklären<br />

zu können, sei es gestattet, einen Vorgriff<br />

in dieser Besprechung vorzunehmen, indem<br />

wir dem Kunden schon die fertige<br />

und selbstverständlich gut angepaßte Brille<br />

abgeben: <strong>Der</strong> Kunde - voller Erwartung<br />

- ist nun auf die angenehme Wirkunq<br />

gespannt-, die er sich auf Grund der Unterhaltung<br />

mit dem Optiker und der Durchsicht<br />

der Prospekte versprochen hat. Er<br />

will zuerst die Fernwirkung der Brille auf<br />

der Straße prüfen und in Würdigung dieses<br />

Augenblicks stellt er sicfi an die Tür,<br />

wirft sich in die Brust und den Kopf in<br />

den Nacken. Kein Wunder, daß ihm der<br />

Nahteil zu sehr in$ Blickfeld gerät. Auf<br />

seinen Hinweis sagt ihm der Optiker, daß<br />

er den Kopf normal, d. h. etwas tiefer halten<br />

soll. Und nun versucht der Kunde zu<br />

lesen. Da er etwas von tieferer Kopfhaltung<br />

gehört hat, läßt er den Kopf beinahe<br />

auf die Brust sinken, und prompt hat<br />

er natürlich auch jetzt wieder Schwierigkeiten.<br />

<strong>Der</strong> Optiker - innerlich halb verzweifelt<br />

- erklärt diesem schwerfälJ.igen<br />

Mensdlen, daß er sich der Brille etwas anpassen<br />

muß, und als letzte Weisheit kommt<br />

das Sprüchlein vom „Sichdarangewöhnen•.<br />

In diesem Fall sei das letztere erlaubt,<br />

weil wir annehmen wollen, daß der Optiker<br />

alles getan hat, was in seiner Macht<br />

steht, um alle denkbaren Mängel auszuschalten.<br />

Andernfalls arbeitet der Optiker<br />

unverantwortlich und fahrlässig, wenn er<br />

beim Vorliegen eines groben Fehlers dem<br />

Kunden empfiehlt, daß er sich .daran gewöhnen"<br />

soll.<br />

Dieser etwas drastisch dargestellte Fall<br />

zeigt, wie sehr die Beadltung der Kopfhaltung<br />

beim Messen der X-Höhe ausschlaggebend<br />

ist. Man vermeid_e, daß der<br />

Kunde beim Maßnehmen eh1.e unnatürliche<br />

verkrampfte Haltung .einnimmt. <strong>Der</strong> wachsame<br />

Optiker wird seine Kunden sorgsam<br />

auf die Haltung des Kopfes studieren, nicht<br />

.nur im Laden, sondern auch außerhalb, bei<br />

allen Gelegenheiten, und er wird interessante<br />

Feststellungen machen. Er wird<br />

Unterschiede der Kopfhaltung in den Berufen,<br />

in den Generationen, ja auch in den<br />

Charakteren der Menschen finden und da~<br />

mit auch lernen, das passende Maß jeweils<br />

richtig zu treffen. Umgekehrt wird er auch<br />

feststellen, wie eine schlechtsitzende Brille<br />

die Haltung und das ganze äußere Benehmen<br />

eines Menschen ungünstig beeinflussen<br />

kann.<br />

Bevor wir in der Besprechunq weiterfahren,<br />

noch ein kleiner Tip. Wenn der<br />

Optiker die Haltung des zuvor- genannten<br />

ungelenken und schwerfälligen Kunden<br />

studiert hätte, dann dürfte er ihm logischerweise<br />

nicht gleich die neue Brille zu seiner<br />

alleinigen Probe überlassen. In seiner Ungeschicklichkeit<br />

macht dieser Kunde bestimmt<br />

etwas verkehrt. Er hätte denselben<br />

an den Anpaßtisch bitten und ihn zuerst<br />

lesen und dann, beim Sitzen, in die Feme<br />

sehen lassen sollen. So hätte der Kunde<br />

zuerst fehlerlos die Vorteile der Zweistärkenbrille<br />

erkannt und der erste und<br />

entsdleidende Eindruck wäre besser gewesen<br />

als im geschildertel! l'a.ll, nadi. wel-


Seite 12 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

ehern der Kunde trotz Optikersprüchlein<br />

mit gedämpftem Optimismus von dannen<br />

zog. Selbstverständlich muß man den Kunden<br />

auch auf die Vorsichtsmaßregeln beim<br />

Treppengehen usw. aufmerksam machen.<br />

Man vermeide es auch in jedem Fall, den<br />

Kunden die neue Brille probieren zu lassen,<br />

bevor diese nicht ganz ausgerichtet<br />

ist, auch wenn es der Kunde vor Ungeduld<br />

kaum erwarten kann. Das Aufpassen der<br />

neuen Brille am Anpaßtisch ist übrigens<br />

auch in allen anderen Fällen stets zu empfehlen.<br />

Das Problem der Nahteilhöhe ist damit<br />

aber noch nicht ganz gelöst; es gibt noch<br />

eine Schwierigkeit, die bei der Besprechung<br />

der Werkstattarbeit behandelt werden soll.<br />

Als letztes wichtiges Maß messen wir<br />

noch den N e i g u n g s w i n k e l der Gläser<br />

zum Auge bzw. zum Bügel. Dieser Winkel<br />

beträgt bei hochangesetztem Bügel normalerweise<br />

80°. Da wir wissen, wie ausschlaggebend<br />

dieser Winkel zur Verminderung<br />

der den Zweistärkengläsern besonders<br />

anhaftenden Abbildungsfehler ist, berücksichtigen<br />

wit diesen Winkel schon bei<br />

der Werkstattarbeit, um bei der endgültigen<br />

Anpassung nur noch evtl. -kleine<br />

Korrekturen vornehmen zu müssen.<br />

Nun wandert der Auftrag in die Werk- ·<br />

statt. <strong>Der</strong> gewissenhafte Gehilfe prüft vor<br />

Arbeitsbeginn, ob alle Maße vorliegen, ob<br />

die Stärke der Gläser stimmt und deren<br />

Qualität einwandfrei und schließlich, ob<br />

die Größe der Rohgläser bei der nötigen<br />

Dezenfration für die Gläserform ausreichend<br />

ist. Erst dann beginnt die Dezentrierarbeit.<br />

Diese kann mit Hilfe von Millimeterpapier<br />

erfolgen.<br />

Die weitere Besprechung behandelt diese<br />

Arbeit bei Zuhilfenahme des D e z e n -<br />

triergerätes für Zweistärkeng<br />

I ä s e r , das vor dem Krieg bereits bekannt<br />

war und jetzt in vereinfachter und<br />

verbesserter Form (s. Abb.) von der Firma<br />

Juli u s Fa b er herausgebracht wird. Im<br />

übrigen bringt die Firma Faber auch den<br />

schon lange gewünschten D e z e n t r i e r -<br />

m a ß s t a b als Ergänzungsstück zu dem<br />

Gerät heraus. <strong>Der</strong>selbe ist sehr handlich<br />

und dient sowohl zum Maßnehmen u. a.<br />

der PD, X-Höhe oder Nahteilhöhe, Gläserneigung<br />

zum Ohrbügel, Abstand, Hornhautscheitel<br />

zum Glasrand usw. an der<br />

Kopfform des Kunden als auch zum Messen<br />

der Brille selbst.<br />

Von der PD für Feme ausgehend, ermitteln<br />

wir nun auf der Skala am Gerät<br />

die erforderliche Dezentration. Die Nahteilhöhe<br />

entnehmen wir dem Auftrag und<br />

setzen die entsprechende Nahteilschablone<br />

maßgerecht auf das rechte oder linke Millimeterschema<br />

unter den transparenten<br />

Schieber, welcher die Schablone festhält.<br />

Nun legen wir das Glas auf und achten<br />

darauf, daß wir die Nahteilgrenze und den<br />

Fernteilmittelpunkt bei Vermeidung von<br />

Parallaxenfehlern genau senkrecht auf das<br />

Schema und die Schablone setzen. Bei<br />

astigmatischen Gläsern haben wir vorher<br />

die 180°-Lage auf dem Glas markiert.<br />

Dann zeichnen wir mit einem feingespitzten<br />

Gelb- oder Rotstift die X-Linie und<br />

die Begrenzungslinie für die Glasform am<br />

Glas an. Da wir die X-Höhe als Markierungs-<br />

und Ausgangspunkt haben und somit<br />

die Lage der X-Linie mit Fern-PD<br />

kennen, können alle anderen Maße für die<br />

Glasform leicht gefunden werden, auch<br />

dann, wenn die Glasmitten gegenüber der<br />

Fern-PD ebenfalls dezentriert sind. Wer es<br />

vorzieht, vom geometrischen Glasmittelpunkt<br />

aus zu dezentrieren, kann die Scha-<br />

blonen auch dementsprechend aufsetzen,<br />

das Gerät ist auch für die Arbeit nach diesem<br />

System geeignet. Sehr zu empfehlen<br />

ist es, wenn man sich die Mühe macht und<br />

die Glasform unter Beachtung der richtigen<br />

Lage der X-Linie auf das Millimeterschema<br />

aufzeichnet. Man kann dann leicht die<br />

Form mit X-Linie auf dem Glas nachzeichnen<br />

und hat während der folgenden<br />

Bearbeitung eine leichte und ständige<br />

Kontrollmöglichkeit.<br />

Da wir außer 'Nahkonvergenz und Nahteilhöhe<br />

auch die Zentrierung des optischen<br />

Mittelpunktes im Fernteil berücksichtigen<br />

müssen, erfolgt die Dezentrierung<br />

des Nahteils durch Einwärtsschwenken um<br />

den Fernteilmittelpunkt. Dies ist jedoch<br />

nur bei achsensymmetrischen Gläsern möglich.<br />

Bei astigmatischen Gläsern, bei denen<br />

die Konvergenz schon bei der Herstellung<br />

berücksichtigt sein muß, darf wegen der<br />

Zylinderachse eine kleine Differenz nur<br />

durch waage- · oder senkrechtes Verschieben<br />

des Glases vermittelt werden.<br />

Hier stoßen wir nun auf das bereits genannte<br />

weitere Problem, nämlich der Nahteilhöhe.<br />

Genau genommen, müßte der Abstand<br />

vom Fernteilmittelpunkt bis N.ihteilgrenze,<br />

welcher 2 mm beträgt, entsprechend<br />

der Konvergenz und erforderlichen<br />

Nahteilhöhe, für jeden Fall verschieden<br />

sein. Das würde aber die Lagerhaltung von<br />

Zweistärkengläsern . ungemein verteuern.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, deII). die Lösung dieses<br />

Problems wie das so vieler anderer überlassen<br />

bleibt, sieht sich oft vor die Frage<br />

gestellt: Was ist wichtiger, die Zentrierung<br />

des Fernteilmittelpunktes oder die Lage<br />

des Nahteils? Nach meinen Erfahrungen<br />

kann man bei• Gläsern unter 2,0 dptr im<br />

Fernteil eine Abweichung der Fernteilzentrierung<br />

zugunsten der Nahtei!lage<br />

ruhig in Kauf nehmen. Bei Gläsern über<br />

2,0 dptr Fernwirkung, und vor allem bei<br />

ungleich , starken Gläsern, ist es empfehlenswert,<br />

auf die Zentrierung des Fernteils<br />

zu achten.<br />

Wie bereits erwähnt, soll schon in der<br />

Werkstatt die Gläserstellung zum Bügel<br />

ausgerichtet werden. Hierzu benutzt man<br />

zweckmäßig den genannten Dezentriermaßstab,<br />

dessen praktisches Winkelmaß<br />

schon bei der Anpassung benutzt wird.<br />

Wir sehen aus all den angeführten Einzelheiten,<br />

daß der <strong>Augenoptiker</strong> bei der<br />

Verarbeitung von Zweistärkengläsern sich<br />

vor eine Reihe von technischen Fragen<br />

gestellt sieht, die er allein auf Grund seiner<br />

Erfahrung und seines Könnens beantworten<br />

muß. Die Arbeit mit Zweistärkengläsern<br />

erfordert seine ganze Aufmerksamkeit<br />

und größtP. Sorgfalt.<br />

Aus Industrie und<br />

Die Tedmische Hochschule S t u t t g a r t verlieh<br />

anläßlich der 25-Jahr-Feier der Zeiss-Ikon-A.G. dem<br />

Geschäftsleiter der Zeiss Opton Optische Werke in<br />

Oberkochen, Dr.-Ing. Heinz K ü p p e n b ende r,<br />

wegen seiner Verdienste um die Entwicklung optischer<br />

Geräte, insbesondere von Kleinbildkameras, und<br />

um den Aufbau des Werkes in Oberkochen die<br />

Würde eine~ Dr.-Ing, e. h.<br />

Herr Eugen K I r c h e r , Mitinhaber der optischen<br />

Großhandlung Panora-Optik Kircher & Cie., Stuttgart,<br />

ist am 29. März d. J. 50 Jahre alt gewörden. -<br />

Herr Kircher war nach dem Kriege lange Jahre Vorsitzender<br />

der Landesgruppe Württemberg-Baden-Hessen<br />

des optischen Großhandels bis zu deren Ubergang<br />

in den heutigen .Fachverband der Großhändler<br />

für Optik und Feinmechanik". Er zeichnet skh auch<br />

heute noch durch eine besondere Einsatzbereitschaft<br />

für sein Fach aus.<br />

Im Alter von 71 Jahren vers·chied am 3, März <strong>1952</strong><br />

der in Fachkreisen bekannte Ingenieur und Etuisfabrikant<br />

Herr Reinhold K ü h n , Grimma/Sachsen.<br />

<strong>Der</strong> von dem Verstorbenen im Jahre 1910 gegründete<br />

Spezialbetrieb für Brillen-, Kneifer-, Operngläser- und<br />

Feldstecher-Etuis befindet sich seit dem Jahre 1946 in<br />

Händen seiner Totbter und seines Schwiegersohnes,<br />

Herrn Karl Mayer, und wird von diesen Im Sinne des<br />

Seniordlefs weitergeführt.<br />

Fachgroßhandel<br />

Am 20. Januar <strong>1952</strong> jährte sich zum 100. Male der<br />

Tag, an dem der königlich preußische Kommerzienrat<br />

Paul NI t s c h e, der langjährige Seniorchef der<br />

Firma Nitsche & Günther Optische Werke K.G,, geboren<br />

wurde. Er war der ältei;te Sohn des Mitbegründers<br />

der Firma Ernst Nitsche, Rathenow.<br />

Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums<br />

In Brandenburg an der Havel studierte er zunächst<br />

Medizin In Leipzig·. Da ,sich die Im Jahre 1866 gegründete<br />

Firma Nitsche & Günther, die damals noch<br />

den Zusatz .Altstädtische Optische Industrieanstalt"<br />

führte, sehr schnell entwickelte, trat Paul Nitsche<br />

auf Wunsch seines Vaters bald in die Firma ein,<br />

deren Teilhaber er wurde. Sein besondel'lls Interesse<br />

widmete er der Herstellung der Brillengläser. Er trug<br />

wesentlich dazu bei, die damaligen Herstellungsmethoden<br />

zu verbessern. Er nahm auch lebhaften<br />

Anteil an der Arbeit der Wirtschaftsorganisationen,<br />

unter anderem war er Vorsitzender des damaligen<br />

Verbandes der Vereinigung der Fabrikanten und<br />

Großhändler optischer Artikel, die bis zur Gründung<br />

des nachmaligen Reichsverbandes bestand. Ferner bekleidete<br />

er das Amt des Vizepräsidenten der Industrie-<br />

unc;t Handelskammer Brandenburg.<br />

Durch sein bescheidenes und schlichtes Auftreten<br />

erwarb er sich die Sympathien nicht nur seiner Standesgenossen,<br />

sondern auch die seiner Arbeiter und<br />

Angestellten.<br />

-Er starb bald nach dem ersten Weltkriege am<br />

3. November 1919,<br />

ZEISS-OPTON-Wandkalender<br />

Die Brillenmodelle, die Im ZEISS-OPTON-Wandkalender<br />

<strong>1952</strong> abgebildet sind, wurden von einem<br />

unserer Geschäftsfreunde ausgewählt und uns zur<br />

Verfügung gestellt. Bei den besonderen Formen (Profilbrillen)<br />

bestehen Schutzrechte, die beachtet werden<br />

müssen. Diese Brillenmodelle dürfen nicht nachgeahmt<br />

werden. Um Unannehmlichkeiten zu vermeiden,<br />

empfehlen wir allen Interessenten, bei uns zurückzufragen.<br />

ZEISS-OPTON<br />

Volgtländer exportierte 50 Pro•ent<br />

In der Hauptversammlung der Volgtländer AG.,<br />

Braunschweig (F e i n m e c h a n t s c h e u n d o p •<br />

t i s c h e G e r ä t e) wurde der Abschluß für das Geschäftsjahr<br />

1950 genehmigt. Nach Organschaftsabrechnung<br />

mit der Schering AG., Berlin, ist die Gewinnund<br />

Verlustrechnung bei Erträgen von 5,52 (18 Monate<br />

7,88) Mill. DM und Abschreibungen von 0,79<br />

(1,09) Mill. DM ausgeglichen. Die Ende 1950 und<br />

in 1951 herausgebrachten Modelle haben sehr gut eingeschlagen<br />

und sich auf den Umsatz und das Ergebnis<br />

günstig ausgewirkt. Uber die Hälfte der· Produktion<br />

von 1951 wurd-e exportiert.<br />

Uber das Vermögen der Firma G r Im r a t h<br />

& L a u c k K. G. W e r k s t ä t t e n f ü r F e i n -<br />

m e c h a n i k u. 0 p t I k in F r e i b u r g , Klarastraße<br />

71, wurde Konkurs eröffnet. Verwalter:<br />

Dr. Günther Eckerle, Freiburg, Bürgerwehrstraße<br />

30.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 4/<strong>1952</strong> - Seite 13<br />

Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />

(Geschäftsstelle: Walter Moebis, Berlin-N 65, Otawistr. 3)<br />

1. Vorsitzender: Peter Abel<br />

Postscheck: Berlin-West Nr., 16632<br />

Die Optik des Haftglases<br />

Kassierer: Willy Faulbaum,<br />

Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 9<br />

Vor dem Berliner Arbeitskreis der „Deutschen Gesellschaft<br />

für Optometrie" hielt Herr Dr. W. Th i e l e, Berlin, einen Vortrag<br />

über das in der Uberschrift genannte Thema. Er leitete seine<br />

von umfassender Sachkenntnis getragenen · Ausführungen mit<br />

einem Uberblick des g_esamten Fragenkomplexes ein.<br />

Die Versuche, Haftgläser zur Korrektion von Fehlsichtigkeiten<br />

zu verwenden, sind schon über 100 Jahre alt. Im Jahre 1888<br />

gelang es A. E. Fick, Zürich, erstmalig brauchbare Haftgläser<br />

unter dem Namen „Kontaktbrille" herzustellen. Ohne Kenntnis<br />

der Fick'schen Arbeiten entwickelte auch der Kieler Arzt August<br />

Müller Haftschalen, die er im Selbstversuch zur Korrektion seiner<br />

eigenen Fehlsichtigkeit von - 14,0 dptr selbst erprobte. Zu<br />

der heutigen Bedeutung kam die Korrektion durch Haftgläser<br />

jedoch erst auf Grund der Arbeiten und Ergebnisse der letzten<br />

Jahrzehnte, insbesondere durch E. Bürki, Basel, der das gesamte<br />

Haftglasgebiet in seinem Buch .Das Haftglas als optisches Instrument"<br />

beschreibt.<br />

Was bietet das Haftglas und was können wir von ihm erwarten1<br />

Diese Frage zu beantworten, fordert die Betrachtung a) des<br />

geometrisch-optischen Teils, b) · der Anpassung und c) der Verträglichkeit.<br />

Das Problem der Haftschalen ist in seiner Kompliziertheit<br />

dem des Fernrohrs oder Mikroskops ebenbürtig. Gleiches<br />

gilt übrigens auch vom Brillenglas.<br />

Die dem <strong>Augenoptiker</strong> geläufige Korrektion durch Brillengläser<br />

fordert, daß der Brennpunkt des Brillenglases mit dem Fernpunkt<br />

des Auges zusammenfällt. <strong>Der</strong> Scheitelbrechwert des Korrektionsglases<br />

S' 2 oo ist unter Berücksichtigung des Hornhautscheitelabstandes<br />

e:<br />

AR<br />

S'2 00 = 1 + e AR (AR = Axiale Refraktion)<br />

Beispiel: (AR = -4, e = 12 mm)<br />

. -4<br />

'<br />

-4 -4<br />

S' 2 00 - -,-----=--=<br />

= 1 + (0,012 ·-4)<br />

-4,2<br />

1 + (--0,<strong>04</strong>8) 0,952<br />

(AR = + 4, e = 12 mm)<br />

+4 +4 +4<br />

S'2 00 = ·1 + (0,012 · +4) = 1 + 0,<strong>04</strong>8 1,<strong>04</strong>8 = + 3 , 2<br />

Gegenüber dieser relativ einfachen Brillenglas-Korrektionsbedingung<br />

liegen die Verhältnisse bei der Haftglas-Korrektion<br />

wesentlich komplizierter. Die Haftglasinnenfläche befindet sich in<br />

einem Abstand von nur wenigen Zehntel-Millimetern vor der<br />

Hornhaut. <strong>Der</strong> Raum zwischen Hornhaut und Haftglas ist mit<br />

Tränenflüssigkeit ausgefüllt. <strong>Der</strong> Reihe nach findet man also das<br />

Haftglas, die Flüssigkeitslinse, die Hornhaut. Da die neueren<br />

Haftgläser aus Plexiglas sind, folgen aufeinander die Brechungsindices<br />

1,49 (Plexiglas), 1,336 (Tränenflüssigkeit) und 1,376<br />

(Hornhaut). .,<br />

Vergleicht man die Brechkraft der Hornhautvorderfläche a) ohne<br />

Haftglas mit der b) mit Haftglas, so findet man, daß das Haftglas<br />

mit der Flüssigkeitslinse die Brechkraft der Hornhautvorderfläche<br />

auf 9 ••• ,, 100/o des Wertes ohne Haftglas herabsetzt.<br />

1 376 1 376<br />

D Hornhaut gegen Luft = n' -I<br />

• - - O,r<br />

ra (Hornhaut) ra<br />

3<br />

=n~= t,376-1,336 = 0,<strong>04</strong><br />

D Flüßigkeitslinse gegen<br />

ra ra<br />

Hornhaut<br />

· Diese einfachen Zusammenhänge geben auch ein.e Erklärung<br />

für die Aufhebung des Hornhautastigmatismus durch ein Haftglas.<br />

Ein Hornhautastigmatismus von 5 dptr wird auf einen Wert<br />

von 0,5 dptr, ein solcher von 1,0 dptr auf 0,1 dptr herabgesetzt.<br />

Dieser verbleibende Restastigmatismus ist durch die bisher bekannten<br />

Haftgläser nicht korrigierbar.<br />

Zum Ausgleich der Fehlsichtigkeit (nicht des Hornhautastigmatismus),<br />

gibt man dem Haftglas die entsprechenden Krüminungsradien.<br />

Dabei kann man verschiedene Wege gehen. Die<br />

heute allgemein üblichen Haftgläser sind afokale Systeme, d. h.<br />

Innen- und Außenfläche des Cornealteils haben entgegengesetzt<br />

gleich große Krümmungsgradien. Es kommt darauf an, das aus<br />

Haftglas und Flüssigkeitslinse bestehende System in Beziehung<br />

zur axialen Refraktion zu bringen. Es ist dafür bis heute kein<br />

exaktes und praktisches Rechensystem entwickelt worden. Das<br />

eingangs erwähnte Buch von Bürki enthält Diagramme, die über<br />

die zu wählenden Krümmungsradien für das afokale Haftglas<br />

Aufschluß geben.<br />

<strong>Der</strong> zweite Weg zur Korrektion der Fehlsichtigkeit wäre die<br />

Anwendung eines Haftglases mit einer Innenflächenkrümmung,<br />

die entgegengesetzt gleich der Hornhautkrümmung ist. Es entsteht<br />

dadurch eine afokale Flüssigkeitslinse. Man würde in diesem<br />

Fall dem Prüfling zunächst ein afokales Haftglas einsetzen,<br />

das wie bereits gesagt, zugleich eine afokale Flüssigkeitslinse<br />

erzeugt. Damit wäre ein etwa vorhandener Hornhautastigmatismus<br />

praktisch auskorrigiert. Man hat also nur noch nötig, die<br />

Fehlsichtigkeit mit dem Haftglas objektiv und subjektiv zu messen<br />

. .Findet man beispielsweise durch dieses optische Anpaßverfahren<br />

eine Fehlsid1tigkeit von -7,0 dptr, dann würde das<br />

heißen, man muß diesen Wert der Haftglasvorderfläche nach Umrechnung<br />

auf den Scheitelabstand O aufprägen.<br />

Das zuletzt beschriebene Verfahren mit der afokalen Flüssigkeitslinse<br />

hätte den Vorteil, ·daß man die Haftgläser nach Scheitelbrechwerten<br />

ordnen könnte.<br />

Herr Dr. Th i e 1 e leitete dann zu Ausführungen über die Auswirkungen<br />

der Haftglaskorrektion in optischer Hinsicht über.<br />

Dabei sind Unterschiede hinsicli..tlich der Netzhautbildgrößen zu<br />

beobachten, je nachdem ob die Fehlsichtigkeit ihre Ursache in<br />

einer Brechkrafts-· oder Längenanomalie hat. Während bei einer<br />

Brechkrafts- (System-) Ametropie gegenüber dem Emmetropen<br />

keine Unterschiede fes,tstellbar sind, ist bei einer Längenametropie<br />

infolge der. Brennweitenveränderung eine Netzhautbild­<br />

Größenveränderung gegeben. Vergleicht man jedoch diese Bildgrößen<br />

mit den durch Brillengläser erzeugten, so stellt man<br />

ein auffallend günstigeres Ergebnis bei der Haftglaskorrektion<br />

fest. Die Korrektion eines, aphakischen (etwa staroperierten)<br />

Auges von 14 ... 15 dptr mit Haftglas hat eine Bildvergrößerung<br />

von etwa 5"/o zur Folge, während sie bei Brillenglaskorrektion<br />

2CYl/o betragen würde. Dadurch wird es möglich, durch Haftglas<br />

Längenametropisch-Ungleichsichtigen binokulares Sehen zu vermitteln,<br />

weil die Netzhautbildunterschiede bis 5"/o überwindbar<br />

sind. Einseitig Staroperierte können ohne weiteres binokular<br />

sehen, da sie als Aphake eine Systemametropie haben, bei deren<br />

Ausgleich durch Haftglas keine Unterschiede gegenüber dem<br />

Rechtsichtigen auftreten. Das Haftglas gibt in gewissen Grenzen<br />

wegen dieser Netzhautbild-Größenveränderungen die Möglichkeit,<br />

auch Aniseikonie auszugleichen.<br />

Hinsichtlich des Akkommodationserfolgs ergeben sich gewisse<br />

Unterschiede gegenüber der Brillenglaskorrektion. Bei einer<br />

Myopie von 19 dptr und einem Akkommodationsaufwand von<br />

2,25 dptr würde bei Brillenglaskorrektion ein Akkommodationserfolg<br />

von 4 dptr eintreten. Anders beim Haftglasträger, der<br />

unter gleichen Bedingungen 3,86 dptr Akkommodation aufwenden<br />

müßte. Bei der Haftglaskorrektio'n nähern sich wertntäßig Akkommodationserfolg<br />

und Akkommodationsaufwand. Damit gibt das<br />

Haftglas bei Anisometropie die Möglichkeit refraktionsrichtigen<br />

Nahsehens.<br />

Abschließend faßte Herr Dr. Th i e 1 e die Vorteile der Haftglaskorrektion<br />

in Stichworte zusammen. Wegen der Klein1ieit<br />

des Hornhautabstandes ergibt sich ein praktisch uneingeschränktes<br />

Gesichtsfeld. Da die Haftgläser beim Blicken mitbewegt werden,<br />

ist auch das Blickfeld nicht beeinträchtigt. Das Haftglas ist<br />

das einzige Korrektionsmittel bei unregelmäßigem. Astigmatismus<br />

und bei Keratokonus. Es hat bei System-Ametropie keine<br />

merkliche Netzhautbild-Größenänderung zur Folge. Bei Längen­<br />

Ametropie ist sie erheblich geringer als bei Brillenglas-Korrektion.<br />

Bei einseitiger Aphakie ermöglicht das Haftglas binokulares<br />

Sehen. Das Problem punktmäßiger Abbildung ist ohne Bedeutung<br />

bei Haftglas-Korrektion. Es hat keine prismatische Ablenkung<br />

und keine Farbsaumfehler.<br />

Dr. Th i e l e streifte d_ie Möglichkeiten der Kombination eines<br />

Systems aus einem starken Minus-Haftglas von 30-50 dptr und<br />

einem Brillenglas von 12 ... 16 dptr als Fernrohrbrille, sowie Anwendung<br />

des Haftglases zur Korrektion von Irisverletzungen und<br />

aus kosmetischen Gründen. Theoretisch wäre es möglich, zur<br />

Korrektion von Linsen-Astigmatismus Haftgläser mit torischen<br />

Grenzflächen anzuwenden. Das Interesse am Haftglas ist seit<br />

1945 erheblich gewachsen. Die Frage, ob Haftglas oder nicht, läßt<br />

sich heute nicht mehr mit ja oder nein beantworten. Man kann<br />

die Entwicklung aus Prinzip nicht aufhalten, sondern man muß ihr<br />

Rechnung tragen.<br />

Wilhelm B o e c k


Seite 14 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Eine vierwöchige Reise nach England, zu<br />

der amerikanische und britische Behörden<br />

im November 1951 eine kleine Gruppe<br />

deutscher Schulleute zum Studium des englischen<br />

Erziehungswesens eingeladen hatten,<br />

bot Gelegenheit, auch in der Augenoptik<br />

Umschau zu halten. In einer Reihe<br />

von Städten aller Größenordnungen sah<br />

ich Fachgeschäfte, wohnte Gläserbestimmungen<br />

und Verkaufsgesprächen bei, bekam<br />

Einblick in Werkstätten; .auf der Versammlung<br />

einer· größeren Bezirksorganisation<br />

- etwa einer „Bezirksinnung" -<br />

durfte ich nach Absolvierung eines Vortrages<br />

über die Lage im Fach in Deutschland<br />

eine Stunde lang Fragen stellen, die<br />

bereitwillig beantwortet wurden; die Fachschule<br />

in Manchester und das Refraction­<br />

Hospital in London konnte ich besichtigen,<br />

ebenso eine mittlere Brillenfabrik. Uberall<br />

kam man mir mit großer Freundlichkeit<br />

und Offenherzigkeit entgegen, so daß ich<br />

alles, was mir wissenswert erschien, studieren<br />

konnte. Manche Vorstellungen, die ich<br />

auf Grund der Lektüre englischer Zeitschriften<br />

oder noch von früheren Englandreisen<br />

her hatte, mußte ich dabei revidieren:<br />

ihnen lagen meist die Verhältnisse in<br />

einigen wenigen großstädtischen .Spitzenbetrieben"<br />

zugrunde, während - wie ja<br />

auch bei uns - in den „Durchschnittsbetrieben"<br />

die Dinge oft erheblich anders aussehen.<br />

Uber solche „Durchschnittsverhältnisse"<br />

möchte ich berichten.<br />

Begleiten wir „Herrn Smith", der eine<br />

Brille benötigt, auf seinem Gang zum<br />

<strong>Augenoptiker</strong>:<br />

Herr Smith ist - wie nahezu alle ~gländer<br />

- .,pflichtversichert". Gegen eme<br />

Prämie, die bei mittleren Einkommensklassen<br />

zwischen 20 und 30 Schilling (Kurs zur<br />

Zeit etwa 0,60 DM) im Monat liegt, hat er<br />

nebst Familienangehörigen etwa die gleichen<br />

Ansprüche auf Krankenbehandlung,<br />

Arzneien, Heilmittel usw. wie ein Pflichtversicherter<br />

in· Deutschland. Als 1946 die<br />

staatliche Pflichtversicherung eingeführt<br />

wurde, gehörte dazu auch der Anspruch<br />

auf vö,llig kostenfreie Lieferung einer Fernund<br />

einer Nahbrille, sofern sie benötigt<br />

wurden - auf Wunsch auch einer Zweistärkenbrille<br />

als Ersatz für beide. Diese<br />

Regelung führte aber sehr bald zu unerträglicheir<br />

Auswüchsen: der Ansturm der<br />

.Brillenbedürftigen" wurde so groß, daß<br />

weder die <strong>Augenoptiker</strong> noch die Industrie<br />

mit dem Bedarf Schritt halten konnten; es<br />

kam zu Lieferfristen von vielen, Wochen,<br />

vielfach sogar von vier und mehr Monaten.<br />

(Da jeder versorgungsberechtigt war, der<br />

sich in England aufhielt, nutzten oft sogar<br />

Ausländer einen kurzen Besuch in England<br />

aus, um sich auf Kosten .der Staatsversicherung<br />

mit Brillen zu versehen!) Im Mai 1951<br />

wurde daher eine Zuzahlungspflicht eingeführt.<br />

Herr Smith muß heute für jede<br />

Brille 20 Schilling selbst beisteuern, außerdem<br />

den Preii, der Fassung; für die Augenprüfung<br />

sowie für die Gläser - gleichgültig,<br />

ob sie sphärisch, astigmatisch oder<br />

prismatisch sind - braucht er nichts zu bezahlen.<br />

Die Versicherung liefert die Brille nur<br />

gegen eine Verordnung, die von einem<br />

Augenarzt oder einem zur Augenprüfung<br />

berechtigten Aug~noptiker (.,Ophthalmie<br />

Optician", ,.Consulting Optician") ausgefertigt<br />

·sein muß.<br />

Nehmen wir an, Smith geht nicht zum<br />

Augenarzt, sondern - wie es wohl in mindestens<br />

700/o aller Fälle geschieht - zum<br />

<strong>Augenoptiker</strong>. Gelegenheit dazu hat er<br />

überall, au~ in kleineren Städten; bei<br />

einer Einwohnerzahl von 45 Millionen gibt<br />

es in England etwa 4000 Fachgeschäfte,<br />

in denen Gläserbestimmungen ausgeführt<br />

Reiseeindrücke aus England<br />

Dr. Walter Mindt, Berlin<br />

werden, d. h. auf je 10 000 bis 11 000 Menschen<br />

kommt ein solcher Betrieb.<br />

Das Geschäft des Herrn .Miller", das<br />

Herr Smith aufsucht, sieht aus wie die<br />

meisten seiner Art:<br />

Ein oder zwei Schaufenster, die - oft<br />

recht ansprechend, selten überladen - vorwiegend<br />

mit Brillenoptik dekoriert sind:<br />

Fassungen verschiedener Preislagen, die<br />

neuartigen Kunststoffgläser, gute Sonnenschutz-<br />

und Autobrillen, dazu ein paar<br />

Lupen, einige Feldstecher, ein oder zwei<br />

Mikroskope, etliche Barometer und Thermometer;<br />

schließlich :noch ein geschmackvolles.<br />

Plakat, das die „Zulassung" zur Krankenkasse<br />

bekundet. Uber der Schaufensterfront<br />

ein schwarzes Glasschild, auf dem in großen<br />

Goldbuchstaben „1. P. MILLER, OPTICIAN"<br />

steht.<br />

Auch auf der Scheibe der Ladentür ist<br />

Herrn Millers Name in Goldbuchstaben angebracht;<br />

hier stehen · jedoch noch einige<br />

geheimnisvolle Zeichen dahinter: .F.S.M.C.,<br />

F.B.O ..A. D.ORTH." - Die ersten vier<br />

Buchstaben bedeuten „Fellow of the British<br />

Spectaclemaker Company", d. h. Herr Miller<br />

hat die große Verbandsprüfung der<br />

über ganz England verbreiteten .Spectaclemaker<br />

Company" (spectacles = Brille!) bestanden<br />

- eine Prüfung, die etwa mit der<br />

deutschen Meisterprüfung verglichen werden<br />

kann. Ähnlich besagen die Buchstaben<br />

.,F.B.O.A.", daß er (nach dem Grundsatz:<br />

.,Doppelt hält besser!") auch die - entsprechende<br />

Prüfung einer anderen über das<br />

ganze Land verbreiteten großen Berufsorganisation,<br />

der „British Optical Association",<br />

abgelegt hat. Diese Prüfungen - es<br />

gibt noch mehrere, mehr auf einzelne Teile<br />

des Landes beschränkte Organisationen,<br />

die solche Examina abnehmen - sind die<br />

Voraussetzung dafür, daß Herr Miller den<br />

Beruf des <strong>Augenoptiker</strong>s, insbesondere die<br />

Augenprüfung, ausüben darf. - Die letzte<br />

Bezeichnung (.D.ORTH.")<br />

läßt erkennen,<br />

daß Miller auch „Geprüfter Orthoptiker"<br />

ist, d. h. die Kenntnisse und die Berechtigung<br />

besitzt, Fehler der Augenmuskulatur<br />

durch „Training" zu behandeln - eine<br />

Kunst, die jedoch praktisch äußerst selten<br />

ausgeübt wird; von den rund , fünfzig von<br />

mir befragten <strong>Augenoptiker</strong>n macht niemand<br />

davon Gebrauch, und auch im Londoner<br />

Refraction Hospital, das einen großen, mit<br />

vielen Geräten ausgestatteten Ubungsraum<br />

für Ausbildungszwecke auf diesem Gebiet<br />

besitzt, "".urde mir bestätigt, daß das Interesse<br />

der Fachleute daran in letzter Zeit fast<br />

gleich Null ist; wahrscheinlich liegt die Ursache<br />

hierfür darin, daß die Versicherung<br />

eine Vergütung für Muskeltraining nur an<br />

Kliniken, nicht aber an <strong>Augenoptiker</strong> zahlt.<br />

<strong>Der</strong> Laie weiß sich wohl im allgemeinen<br />

auf die Buchstaben hinter Millers Namen<br />

kaum einen rechten Vers zu machen; so<br />

steht denn, um sie zu erläutern, auch noch<br />

ausdrücklich „OPHTHALMIC OPTICIAN"<br />

an der Ladentürscheibe.<br />

Dann steht da aber noch etwas anderes:<br />

„Geöffnet von 9.30 bis 12.00 und von 3.00<br />

bis 6.00 Uhr•- Donnerstags geschlossen -<br />

Sonnabends nachmittags geschlossen -<br />

Augenprüfungen nur nach Voranmeldung."<br />

- <strong>Der</strong> deutsche Fachmann verhält nachdenklich<br />

den Schritt, wenn er dies liest;<br />

ist er hier ins Optikerparadies geraten?<br />

Herr Smith dagegen wundert sich keineswegs<br />

über die Offnungszeiten: vor 9 Uhr<br />

macht in England im allgemeinen überhaupt<br />

kein Geschäft auf, und auch ein voller<br />

freier Wochentag sowie der freie Sonnabendnachmittag<br />

sind an den,meisten Orten<br />

in fast allen Branchen üblich.<br />

<strong>Der</strong> deutsche Fachmann wäre auch überrascht,<br />

wenn er eine solche Ladentür öffnen<br />

würde: sie führt nämlich meist keineswegs<br />

in einen „Laden", sondern in einen gediegen<br />

eingerichteten Empfangs- bzw.<br />

Warteraum: bequeme Sessel, Tischehen mit<br />

Zeitsdiriften, an den Wänden einige Glasschränkchen<br />

oder Vitrinen mit Brillenfassungen;<br />

Fabrikreklamen sind - wenn überhaupt<br />

- nur unaufdringlich angebracht. An<br />

einem Schreibtisch, der dem Stil der übrigen<br />

Einrichtung angepaßt ist, sitzt die<br />

,.Empfan_,gsdame", die zugleich die im Be,<br />

trieb anfallenden Schreib- und Rechnungsarbeiten<br />

erledigt. Sie ist meist die einzige<br />

Angestellte, denn bei der großen Mehrzahl<br />

der Fachgeschäfte handelt es sich um „Einmannbetriebe"<br />

- sei es, daß der Inhaber<br />

selbst das Geschäft allein ·führt, sei es, daß<br />

es sich um ein von einem Geschäftsführer<br />

geleitetes Zweiggeschäft eines mehrere<br />

Filialen am gleichen Ort oder in verschiedenen<br />

Städten umfassenden Unternehmens<br />

handelt. Bei einem Bestand von insgesamt<br />

rund 6000 zur Gläserbestimmung berechtigten<br />

Optikern einerseits und 4000 Fachgeschäften<br />

andererseits entfallen im Durchschnitt<br />

ja auch nur drei Fachkräfte auf je<br />

zwei Betriebe, so daß lediglich in größereh<br />

Geschäften mehrere Fachangestellte zu finden<br />

sind.<br />

Herr Smith trägt der Empfangsdame<br />

seine Wünsche vor. Sie schlägt einen großen<br />

Terminkalender auf und erklärt mit<br />

kummervoller Miene, aber doch sehr<br />

freundlich: .In dieser Woche geht es gar<br />

nicht mehr, Herr Miller ist zur Zeit außerordentlich<br />

besetzt. Nächste Woche Mittwoch<br />

um 4 Uhr?" - Smith ist einverstanden,<br />

zahlt seine 20 Schilling, und der Termin<br />

wird eingetragen.<br />

Pünktlich zur vereinbarten Zeit wird<br />

Smith aus dem Warteraum in den Untersuchungsraum<br />

gebeten. Miller - im weißen<br />

Kittel - begrüßt ihn und zückt eine riesige<br />

Karteikarte (21 X 29 cm), in die er zunächst<br />

die Personalien seines Kunden sowie etwa<br />

vorhandene äußerlich ohne weiteres wahrnehmbare<br />

Merkmale einträgt, die mit einer<br />

Fehlsichtigkeit oder einem Augenleiden in<br />

Zusammenhang stehen könnten. Dann folgen<br />

Fragen nach Kopfschmerzen (Art, Sitz,<br />

Grad, Häufigkeit, Dauer usw.), nach persönlichen<br />

Gewohnheiten (Rauchen, Trinken<br />

usw.). nach Art und Vorgeschichte der<br />

vorliegenden Sehbeschwerden, nach Fehlsichtigkeiten<br />

und Aug·enleiden der Eltern.<br />

Anschließend wird die Sehschärfe ohne<br />

Glas für die Ferne und die Nähe mittels<br />

der Fern- bzw. Nahleseprobe ermittelt.<br />

Alle Angaben werden in die Karteikarte<br />

eingetragen.<br />

Nach diesen Vorarbeiten beginnt die<br />

eigentliche Augenprüfung, die Herr Miller<br />

- wie er es im Refraction Hospital gelernt<br />

hat und wie es auch der Reihenfolge der<br />

einzelnen vorgedruckten Rubriken auf der<br />

Karteikarte entspricht - in sechs Abschnitten<br />

durchführt: Uberprüfung des Äußern<br />

und der Umgebung der Augen (Lupe und<br />

Taschenlampet,- Uberprüfung des Augeninnern<br />

(elektrisches Hand-Ophthalmoskop),<br />

Gesichtsfeldprüfung (Finger, Bleistift oder<br />

Augenspiegelgriff, selten ein Perimeter),<br />

objektive Fehlsichtigkeitsmessung (nur<br />

Skiaskopie; Augenrefraktometer, die meist<br />

nur vom Hörensagen bekannt sind, gelten<br />

nicht als „standesgemäß"), subjektive Fehlsichtigkeitsmessung<br />

(Leseprobe und ein im<br />

Prinzip etwa dem früheren BUSCH-Corrector<br />

entsprechendes Durchblick-Prüfgerät),<br />

Muskelprüfung (Maddoxzylinder).<br />

Herr Smith läßt alles geduldig über sich<br />

ergehen, obwohl das „viele Licht", mit dem<br />

Miller arbeitet, keineswegs angenehm<br />

wirkt. Das Ableuchten der Lider, der Bindehaut<br />

und der Lederhaut sowie die Prüfung<br />

des inneren Augendrucks mit den Fingern<br />

stören ihn zwar noch wenig, aber die


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 4/<strong>1952</strong> - Seite 15<br />

Durchleuchtung der Hornhaut, der Kammer,<br />

der Linse und des Glaskörpers sowie vor<br />

allem das Absuchen des Augenhintergrundes<br />

reizen die Augen erheblich. Und dazu<br />

kommt dann noch die skiaskopische Untersuchung!<br />

Alles in allem dauert dieses<br />

"Lichtbad" 10 bis 15 Minuten, und Smith<br />

wischt sich erlöst die Tränen aus den<br />

Augen, als Miller ihn endlich auffordert,<br />

seinen Blick auf die Fernleseprobe zu richten.<br />

- Nidlts gegen die Gründlichkeit und<br />

Ausführlichkeit, mit der Miller seine Untersuchung<br />

durchführt! Im Gegenteil: ·sie ist<br />

nachahmenswert. Aber eine Umstellung in<br />

der Reihenfolge würde die· Sache sicher<br />

wesentlich erleichtern, jedoch: die "Tour"<br />

ist nun einmal .eingefahren", und an ehrwürdigen<br />

Gebräuchen hält man gern fest.<br />

Immerhin: um· e i n e • Tortur" ist Smith<br />

·herumgekommen: im Untersuchungsraum<br />

hängt nämlich auch ein Schränkchen, hinter<br />

dessen Glastür ein paar kleine Apothekerflaschen<br />

stehen; denn Miller besit'3t auf<br />

Grund der abgelegten Prüfungen auch die<br />

Kenntnisse und die Berechtigung, .,Drogen"<br />

zu verwenden, d. h. vor allem Atropin oder<br />

ähnliche pupillenerweiternde Mittel. Die<br />

Fachschulen und die Refraction Hospitals,<br />

in deren Lehrplan die „Verwendung von<br />

Drogen" ausdrücklich vorqesehen ist, besitzen<br />

sogar recht große Schränke mit beachtlich<br />

großen Flaschen, und bestimmt hat<br />

die Ausbildung auf diesem Teilqebiet dazu<br />

beigetragen, den Nimbus des Standes gegenüber<br />

der Offentlichkeit (nicht zuletzt<br />

auch in den Augen der Versicherung!) zu<br />

fördern. In der Praxis sieht es freilich<br />

an_ders aus:-nur sehr, sehr selten macht der<br />

<strong>Augenoptiker</strong> Gebrauch von diesem Wissen,<br />

mancher viele Jahre hindurch überhaupt<br />

nicht. Man hat erkannt, daß · es im<br />

allrremeinen ohne Atropin besser qeht.<br />

Etwa efne halbe Stunde hat die Untersuchunq<br />

gedauert. Jetzt schreibt Miller die<br />

Verordnunq aus, die er dann selbst an die<br />

Ver~icherung einscbkkt. Dort wird sie daraufhin<br />

überprüft, ob Smith wirklicn. versichert<br />

ist und somit Anspruch auf Belieferunq<br />

hat: eine sachliche Nachprüfung erfolqt<br />

nicht: was Miller verordnet hat, wird<br />

ohne weiteres als richtig und notwendig<br />

anerkannt.<br />

Damit ,ist das erste Kapitel der Geschichte,<br />

wie Herr Smith zu einer Brille<br />

kommt, abgeschlossen. Zu erwähnen bleibt<br />

nur noch, daß Miller nicht umsonst gearbeitet<br />

hat: für jede Augenprüfung zahlt<br />

ihm die Versicherung 14 Schilling; ergibt<br />

die Untersuchung - was auch vorkommen<br />

soll - daß keine Brille benötigt wird, so<br />

erhält er sogar 1 1 /t. Schilling mehr.<br />

Nach zwei bis drei Tagen erhält Smith<br />

von der Versicherung durch die Post (also<br />

ohne Laufereien urid Anstehen) die Verordnung<br />

mit dem Genehmigungsvermerk.<br />

Er kann damit zu jedem beliebigen Optiker<br />

gehen, um sich die Brille anfertigen zu lassen<br />

- sei es zu Miller oder einem anderen<br />

<strong>Augenoptiker</strong>r sei es zu einem „Dispensing<br />

Optician", d. h. einem Werkstattoptiker,<br />

der nicht die Berechtigung zur Augenprüfung<br />

hat, sondern nur Rezepte von Augenärzten<br />

oder <strong>Augenoptiker</strong>n beliefert.<br />

Herr Smith zieht es - wie allgemein üblich<br />

- vor, seine Brille in dem Geschäft zu<br />

bestellen, in dem er untersucht wurde.<br />

Er findet dort eine grolle Auswahl von<br />

Fassungen verschiedenster Art und Ausführungsform:<br />

zunächst eine Kollektion von<br />

Versicherungsmodellen, die jeder Optiker<br />

zu führen verpflichtet ist und für die der<br />

Kunde nur den von der Versicherunq festgesetzten,<br />

ziemlich genau dem Fabrikpreis<br />

entsprechenden Betraq zu zahlen hat<br />

(Nickelfassungen, meist mit Komfortbügel,<br />

in der .Preislage von 3½ bis fast 8 Schilling);<br />

sodann abeT vor allem "bessere" Fassungen,<br />

für die der Optiker einen Preis<br />

berechnen darf, der eine angemessene Verdienstspanne<br />

läßt.<br />

Nachdem Herr Smith seine Wahl getroffen<br />

hat und - durch Ausprobieren - die<br />

Maße für Steg, Büqel usw. abgenommen<br />

sind, wird ihm eröffnet. daß er sich die<br />

fertige Brille in sechs bis acht Tagen abholen<br />

kann; früher ginge es beim besten<br />

Willen nicht - es sei denn, es handle sich<br />

um einen qanz besonders eiligen und dringenden<br />

Fall. Herr Smith ist über diesen<br />

Liefertermin keinesweqs verwundert, das<br />

ist eben allgemein so üblich ...<br />

Miller erhält für die Verglasung jeder<br />

Versicherunqsbrille den feststehenden Satz<br />

von 24 Schillinq, dazu einen "Bruchrisikoaufschlag"<br />

in Höhe von 5 Prozent seines<br />

(von der Versicherung festgelegten) Einkaufspreises<br />

für die Gläser und die Fassung<br />

- sofern ein Versicherungsmodell gewählt<br />

wird. Er kann die Brille entweder selbst<br />

anfertigen oder dies durch einen Dispensing<br />

Optician erledigen lassen, dem er dafür<br />

eine entsprechende Vergütung zahlen muß.<br />

Für die Selbstanfertigung steht ihm seine<br />

..:Werkstatt" zur Verfügung, die reichlidi<br />

primitiv ist: während der Empfangsraum<br />

die Hälfte oder gar mehr und der Untersuchungsraum_<br />

einen weiteren Teil der Gesamtgrundfläche<br />

des Betriebes einnimmt.<br />

ist sie in einem kleinen Nebenraum untergebracht,<br />

der außerdem noch als Lager und<br />

Abstellraum dient. Ein Schleifstein, eine<br />

Glasbohrmaschine und einige Werkzeuge<br />

sind das ganze Inventar. Immerhin: Miller<br />

arbeitet allein in der Werkstatt und hat<br />

auch genügend Zeit, um - bei einer Bruchrisikovergütung<br />

von 50/o! - eine halbe<br />

Stunde oder mehr (!) für die Verglasung<br />

auf7uwenden: so kommt er schon zurecht.<br />

- Zieht er es vor, di~ Anfertigung einem<br />

Dispensing Optician zu übertragen, so bekommt<br />

er die Brille nach zwei bis vier<br />

Tagen zurück. Dort wird von geübten Fadikräften<br />

nach rationellen Arbeitsmethoden<br />

an meist modernen Maschinen gearbeitet<br />

- vor allem, wenn es sich um einen der<br />

größeren Betriebe handelt, die aus einer<br />

zentralen, fabrikmäßigen Arbeitsstelle und<br />

mehreren Verkaufsgeschäften bestehen,<br />

welche zugleich als „Annahmestellen• für<br />

Rezeptaufträge dienen.<br />

Zum angesetzten Tage ist die Brille fertig.<br />

Miller gehört - es gibt auch andere! -<br />

zu den <strong>Augenoptiker</strong>n, die einen gewissen<br />

Wert auf "individuelle Anpassunq" leqen.<br />

Deshalb wird Herrn Smith die B-rille nicht<br />

einfach von der Empfangsdame mit den<br />

. Worten verabfolqt: "Wenn Sie sie einmal<br />

aufprobieren wollen, köp.nen Sie qleich dort<br />

im Spiegel sehen, wie sie sitzt!\ sondern<br />

Miller erscheint persönlich, um dem Kunden<br />

die Brille aufzusetzen und schlimmstenfalls<br />

(in der Werkstatt) mit der Zange noch<br />

einige kleine Korrekturen vorzunehmen.<br />

Damit ist auch das zweite Kapitel der Geschichte<br />

von der Brille des Herrn Smith beendet.<br />

Es bleibt nur noch übrig, aus diesem<br />

typischen · Einzelfall einige allgemeine<br />

Schlüsse zu ziehen: Betrachtungen über die<br />

Laqe des Auqenoptikerstandes in England<br />

und Vergleiche mit den Verhältnissen in<br />

Deutschland. (Fortsetzung folgt.)<br />

Die Pfleqe und Instandhaltung von<br />

Schreibmaschinen. Vervielfältiqunasapparaten<br />

sowie Rechenmaschinen durch· Soezialfirmen<br />

dieser Branche ist etwas selbstverständliches.<br />

Noch mehr als für das Büro<br />

ist nach unserem Dafürhalten die Pfleqe<br />

und Wartung des Herzens des optischen<br />

Betriebes - der Optiker-Werkstatt -<br />

nötiq, um sie ständig in bester Einsatzbereitschaft<br />

zu halten.<br />

Diesen Gedanken hat kürzlich die Firma<br />

W e r n i c k e & C o„ K. - G., D ü s s e 1 -<br />

d o r f, aufqegriffen, wie wir aus einem<br />

Rundschreiben ersehen. Zu diesem Fortschritt<br />

können wir den Auaenoptikern und<br />

der Firma Weco nur qratulieren.<br />

Was soll der Kundendienst bezwecken?<br />

1. Dem stark beanspruchten Ootiker kostbare<br />

Zeit sparen, die sonst für das Abrlrehen<br />

der Steine, Reiniaen und Fetten<br />

der Maschinen usw. erforderlich ist.<br />

2. Kleine unbedeutende Miinael TP.chtzeHiq<br />

erkennen, um damit qrößere Renaraturen,<br />

vor allem bei wertvollen Maschinen,<br />

7.u vermeiden.<br />

3. Die Funktionen aller Werkstatt-Einrichtungen<br />

so erhalten, daß mit ihnen<br />

schnelles und präzises Arbeiten gewährleistet<br />

ist.<br />

4. Die Maschinen vor dem Einqriff fachlich<br />

nicht geschulter Häride schützen.<br />

<strong>Der</strong> mit dem "Kundendienst" beauftraqte<br />

Meister wurde von der Firma W eco für<br />

Kundendienst lür die Augeno ptiker-Werkstätten<br />

diesen Posten ganz besonders geschult. Er<br />

ist infolgedessen und auf Grund seiner<br />

stets bereiten Ausrüstung in der Laqe, auch<br />

kleinere Reparaturen an Ort und Stelle zu<br />

festgesetzten Preisen auszuführen. di_e vor<br />

Inauqenscheinnahme jeder Arbeit bek.anntgeqeben<br />

werden. Sind qrößere Reparaturen<br />

erforderlich, bei denen der „Patient" in die<br />

Klinik (Werk) muß, so besteht durch den<br />

..Kundendienst" die Möglichkeit, den „Patient•<br />

dem Techniker sofort mitzuqeben<br />

und eventuell für die Dauer der „Krankheit"<br />

eine Leihmaschine aufzustellen. An<br />

Standardarbeiten können durchgeführt werden:<br />

Pimkti.oneHe Uberprüfunq folqender Mas-diinen,<br />

die im ' wesen'tlichen . in jeder<br />

Optikerwei:kstatt vorhanden sind:<br />

1. eine Hanasdtleifmaschine,<br />

2. ein Automat oder Halbautomat,<br />

3. eine Bohrmaschine.<br />

4. eine Schneidemaschine,<br />

5. ein Polierkopf,<br />

6. ein Heißluftgerät,<br />

7. ein Lötaerät,<br />

8. Uberprüfen der Motore,<br />

9. Uberprüfen der eventuell vorhandenen<br />

Transmission, ·<br />

10. Uberprüfen der Zanqen,<br />

11. Uberprüfen des elektrischen Anschlusses<br />

aus Betriebssicherheit.<br />

An den einzelnen Maschinen werden folgende<br />

Arbeiten durchgeführt:<br />

a) Reinigen der Handschleifmaschine, Abziehen<br />

und Glätten des Steines mit<br />

ihrem Abdrehdiamanten und unserem<br />

Abziehstein, Fetten bzw. Oien, Kontrolle<br />

der Wasserzuführung und des Schwammes.<br />

b) Automat oder Halbautomat. Die qleichen<br />

Arbeiten wie vor, Kontrolle unct"Einstellung<br />

der Größeneinstellung, Kontrolle<br />

der Glaseinspannzange und Puffer.<br />

c) Reiniqen der Bohrmaschine. Uberprüfen<br />

des Wellenspiels. Uberprüfen des Bohrdiamanten.<br />

d) Reinigen und Oien der Schneidemaschine.<br />

Einstellen des Schneidediamanten<br />

in beste Schnittlaqe. Kontrolle<br />

und Einstellung der Größeneinstellung.<br />

e) Reinigen und Oien des Polierkopfes.<br />

Uberprüfen der Zubehörteile, wie<br />

Schleifscheiben usw.<br />

f) Reinigen und Oien des Heißluftqerätes.<br />

Kontrolle des elektrischen Anschlusses<br />

auf Nebenschluß.<br />

g) Uberprüfen des Lötgerätes und der Lötzange.<br />

h) Uberprüfen der Motore auf einwandfreien<br />

Lauf und elektrischen Anschluß.<br />

i) Uberprüfen der eventuell vorhandenen<br />

Transmission und sämtlicher Treibriemen.<br />

Eventuelle Nachstellunq und<br />

Regulierung. F. M.


Seite 16 - Nr. 4/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, llüsseJdorf<br />

photokina <strong>1952</strong> Stärkste internationale Beachtung Galerien die besten und interessantesten<br />

Vom 2 6. A p r i 1 bis 4. M a i 1 9 5 2<br />

wird die dritte „photokina", die Internationale<br />

Photo- und Kino-Ausstellung Köln<br />

<strong>1952</strong>, in den Hallen der Kölner Messe stattfinden.<br />

Gegenüber den beiden vorangeg~genen<br />

Veranstaltungen weist sie u. a. einen<br />

bemerkenswerten Fortschritt auf: In diesem<br />

Jahr werden nicht nur die Beteiligung<br />

und der Besuch international sein, sondern<br />

die „photokina• <strong>1952</strong> wurde erstmalig<br />

auch in i n t e r n a t i o n a I e r Z u s a m -<br />

m· e n a r b e i t geplant und vorbereitet.<br />

Dem deutschen Messeausschuß sind führende<br />

Fachpersönlichkeiten anderer Länder<br />

beigetreten. Damit wird die „photokina"<br />

zur maßgebenden internationalen Fachveranstaltung<br />

der Photoindustrie und der<br />

Photographie.<br />

Wie in den Vorjahren besteht sie aus<br />

einer Photo-Industriemesse und einer<br />

Photo-Kulturschau. Neben Deutschland sind<br />

alle für die Photo-Industrie wichtigen Länder<br />

beteiligt: insbesondere Frankreich,<br />

Italien, England, die Schweiz, Osterreich,<br />

Holland, die Vereinigten Staaten _ und<br />

Japan.<br />

Die Ph o t o m e s s e wird in besonders<br />

konzentrierter, umfassender Weise das Bewährte<br />

der photographischen Technik sowie'<br />

die verschiedensten Neuerungen und<br />

Verbesserungen zum Angebot bringen.<br />

Sie wird im Erdgeschoß und auf dem<br />

Innenkranz der Galerie der drei großen<br />

Haupthallen wirkungsvoll aufgebaut. Dabei<br />

wird eine neue moderne Beleuchtungsanlage<br />

auch die Stände in den Seitengängen<br />

besonders wirksam herausstellen.<br />

Neben der reinen Photoindustrie ist<br />

auch die Zubehörindustrie mit zahlreichen<br />

Firmen und einem großen Qualitätsangebot<br />

an der · ,. photokina • beteiligt.<br />

Die Kinoindustrie zeigt vor allem Schmalfilmgeräte,<br />

sowohl Aufnahmegeräte als<br />

auch Projektoren.<br />

<strong>Der</strong> den Messeteil ergänzende Aus -<br />

s t e 11 u n g s t e i I ist in zwei Hauptgruppen<br />

gegliedert: die E i n f ü h r u n g s -<br />

schau unter dem Motto: .Photographie<br />

- Abbild und Sinnbild" und die Bilderschau.<br />

Alle wichtigen Anwendungsgebiete<br />

der Photographie als dokumentarisch unentbehrliche<br />

Hilfsmittel des Menschen vom<br />

Mikrokosmos zum Makrokosmos werden<br />

vorgeführt: die Photographie beweist sich<br />

hier als zuverlässigstes Abbild der Wirklichkeit.<br />

Welche bereichernden Gefühlsund<br />

künstlerischen Werte andererseits dem<br />

Menschen durch die Photographie geboten<br />

werden, wird die Abteilung „Die Photographie<br />

als Sinnbild• mit vielen meisterlichen<br />

Beispielen zum Bewußtsein bringen.<br />

Die B i 1 d e r s c h a u e n werden auf den<br />

Arbeiten von Amateuren, Berufsphotographen<br />

und Bildreportern zeigen. Eine<br />

unter dem Protektorat der Deutschen Gesellschaft<br />

für Photographie stehende Sonder-Ausstellung<br />

„Das europäische Bildnis"<br />

widmet sich dem wichtigen Gebiet der<br />

Porträtphotographie. Am e r i k a entsar1dte<br />

_in die Bilderschau drei ungewöhnlich bedeutsame<br />

Ausstellungen: die besten Bilder<br />

der größten Zeitschrift der Welt, LIFE; die<br />

feinsten Darstellungen des Gebietes „Mode<br />

und Farbphotographie" und eine historische<br />

Schau des George-Eastman-House,<br />

Rochester.<br />

Photos aus exotischen Ländern, vor allem<br />

aus J a p a n , bilden weitere Höhepunkte<br />

der Ausstellung.<br />

Dazu kommen besondete „Attraktionen•,<br />

wie eine Modelleisenbahn als Photomodell,<br />

ein Musterat,elier, Bildtelegraphie der Bundespost,<br />

eine "Blitzbude" - alles in Betrieb<br />

für jedermann.<br />

Auch für jeden Foto-Optiker wird der<br />

Besuch dieser Fotoindustrie - Messe und<br />

Foto-Kulturschau gewinnbringend sein;<br />

nicht nur, weil er hier die Möglichkeit hat,<br />

die Preisstellung und Ausführung der verschiedensten<br />

Modelle auf Kauffähig)ceit<br />

und Leistungen zu vergleichen, sondern<br />

weil ihm die „photokina" gleichzeitig Anregungen<br />

für das eigene Verkaufsprogramm<br />

in' reicher Fülle bietet.<br />

Und hier die Antworten zum Thema: Stereoskop<br />

1. Entsprechend ihrer. optischen Funlction unterscheidet<br />

man Linsenstereoskope, Prismenstereoskope<br />

und Spiegelstereoskope.<br />

2. Von dem Objekt werden zur gleichen Zeit mit<br />

einer Stereokamera 2 Aufnahmen gemacht, deren<br />

Perspektiven um einen geringen Betrag voneinander<br />

abweichen. Die Kamera ist mit 2 Objektiven<br />

ausgestattet, die nebeneinander in einem Abstand<br />

von 65 mm angeordnet sind. Für die Contax wurde<br />

ein Prismenvorsatz lconstruiert, der diese Halbbilder<br />

nebeneinander auf dem Film zur Abbildung<br />

bringt. Sofern es sich nicht um die Aufnahme bewegter<br />

ObjP/cte handelt, können auch mit der einäugigen<br />

Kamera 2 Bilder gemacht WPrden. <strong>Der</strong><br />

Aufnahmestandort muß dabei um 65 mm verschieden<br />

sein.<br />

3. Diese 65 mm sind nicht willkürlich gewählt, sondern<br />

entsprechen dem Mittel der PupillendistanzPn.<br />

In dem gleichen Abstand müssen sich nämlich auch<br />

die Ob.iektive des Stereoskops (beim LinsPnstereoskop)<br />

voneinander befinden, damit das Stereohild<br />

in de1· naturgetreuen Perspektive gesehen wird.<br />

Aus dem gleichen Grunde müssen Brennweite des<br />

St,weoob.ielctives und Brennweite des Aufnahmeobjektives<br />

iibereinstimm.Pn.<br />

4. Seitenrichtige Anordnung, entsprechend der Aufnahme.<br />

Ob,ielctivnchsen des Stereoslcopes müssen<br />

durch die Bildmitten verlaufen. Höhenabweichungen<br />

müssen auf jeden Fall vermieden 1l)Prden, weil<br />

sie den Stereoeff ekt erheblich stören.<br />

5. Kartographen, Röntgenologen, Kriminalisten, Künstler<br />

usw. ·<br />

6. <strong>Der</strong> Engländer Charles Wh e a t s t o n e (sprich:<br />

with'sten) im Jahre 1833 in Form eines Spiegelstereoskopes.<br />

7 . . Schon die Jahreszahl in obenstehender Antwort<br />

verneint diese Frage. Denn belcanntlich wurde die<br />

Fotografie erst im August 1839 durch Daguerre<br />

erfunden. Wheatstone führte seine ersten V ersuche<br />

mit perspektivisch gezeichneten Teilbildern durch.<br />

8. Da die Gesichtslinien des Augenpaares bei der<br />

Betrachtung der Halbbilder parallel verlaufen<br />

müssen, ist dafür Sorge zu tragen, dap diese ohne<br />

Aklcommodationsaufwand gesehen werden können.<br />

Denn gleichzeitig mit der Akkommodation erfolgt<br />

die Konvergenzbeivegung und würde Doppelbilder<br />

.hervorrufen. Bammelnde, achromatische Systeme,<br />

die auf den lcurzen Betrachtungsabstand abgestimmt<br />

sind, machen die Akkommoda/ion iiber­<br />

'{lülilJig (beim Linsenstere.oskop).<br />

9. Das Prismenstereoskop läßt das Augenpaar a/clcommodieren<br />

und lconvergie1·en, hebt aber die störende<br />

Wirkung der Konvergenzstellung auf, indem es die<br />

Augen durch 2 Prismen (Basis außen) bliclcen<br />

läßt. <strong>Der</strong> damit verbundene Farbenfehler (Ohromasie)<br />

mindert diese Konstruktion zu einem Gerät<br />

2. Klasse herab.<br />

10. Die Tiefenwahrnehmung (dritte Dimension) wurde<br />

auch für den Kinofilm möglich, indem die ,Szene<br />

mit 2 Kameras zugleich aufgenommen wurde. Die<br />

Wiedergabe erfolgt über ebenfalls 2 Projektoren,<br />

denen je -1 Komplementllrß,lter (Rot und Grün)<br />

vorgesetzt ist. Es erscheinen also jetzt a1Lf der<br />

Leinwand 2 Bilder, ein rotes und ein grünes. Dem<br />

Augenpaar des Betrachters ist eine Brille mit Komplementärfiltern<br />

vorgesetzt, so daß jedes Auge nur<br />

ein Halbbild sieht. Ein ähnliches Verfahren arbeitet<br />

mit Polarisationsfiltern.<br />

.11. Zunächat. arbeitete man mit schräg zueinander angeordneten<br />

Tuben; doch erlaubte diese Konstrulction<br />

keinen kurzen OlJjektabstand, und somit war<br />

die Vergröperung nur gering. Diese Schwierigkeiten<br />

wurden durch den Prismenaufsatz beseitigt,<br />

der mit 2 Okularen jedem Augenabstand angepaßt<br />

werden kann. Mikrostereogramme erleichtern dem<br />

Forscher die Arbeit beträchtlich, weil erst sie ein<br />

wirlcliches Bild von den mikroskopischen Objelcten<br />

geben.<br />

12. Ri.intgenaufnahmen fertigt man neuerdings auch<br />

nach dem Stereoprinzip an, weil . man dann bei<br />

der Betrachtung von der räumlichen Lage eines<br />

Fremdkörpers z. B. ein genaues Bild hat.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Werbe-Beilage Nr. 2 25. April <strong>1952</strong><br />

.<br />

OLLu 11d l(/\ßEN r<br />

Werbemöglichkeiten für Sonnenschutz-Brillen<br />

Mit steigender Sonne wird die Werbung für die<br />

Sonnenschutz-Brille aktuell. Zu lange damit zu war·<br />

ten, empfiehlt sich nicht, denn andere Geschäfte,<br />

die u. a. Sonnenbrillen verkaufo,n, wittern schon sehr<br />

bald gute Umsatzmöglichkeiten.<br />

Diese Leute h an de I n Sonnenbrillen, welche die<br />

Eigenart haben, eine sonnige Landschaft In Gewltter­<br />

•tlmmung zu verwandeln. <strong>Der</strong> tatsächliche Wert der<br />

Sc h u t z • Brille Ist leider vielfach noch nicht er·<br />

tannt.<br />

Es gibt Autofahrer, deren Kraftfahrzeug viele Tau·<br />

sende gekostet hat - Ihre Sonnenbrille kaufen sie aber<br />

schnell an einer Tankstelle zu 1,85 DM. <strong>Der</strong> Begriff<br />

des richtigen Sonnenschutzes Ist Ihnen meistens<br />

fremd.<br />

Daß man seine Haut durch eine Anzahl kosmetl·<br />

scher Präparate schützen kann, weiß man. Man Ist<br />

sich aber nicht bewußt, daß die Augen durch Son·<br />

nenstrahlen mehr leiden als die Haut.<br />

Hier müssen wir mit unserer Aufklärung beginnen.<br />

<strong>Der</strong> Unterschied zwischen Sonnenbrille und Sonnen·<br />

s c h u t z - Brille muß klar herausgestellt werden.<br />

Er1olge erzielt man aber nicht mit einer einzelnen<br />

Werbung, sondern nur mit laufenden Werbemaßnah·<br />

men. Sie muß sich Uber eine gewisse Zeit erstreeken<br />

und entfaltet sich erst In einigen Wochen zum vollen<br />

Erfolg. Beginnen wir bald - je früher, desto besser.<br />

Ein W e r b e p I a n :<br />

1. Welche Werbeträger stehen zur Verfügung?<br />

2. Welche Werbemittel sind einzusetzen?<br />

3. Welche Zeitraum· und Einsatzzelten sind zu<br />

berücksichtigen?<br />

Zu 1.: W e r betr ä g e r<br />

Das Schaufenster Ist Immer der beste und billigste<br />

Werbeträger, deshalb sollte es IUr eine bestimmte<br />

Zelt der Sonnenschutz-Brille vorbehalten bleiben. Das<br />

Ganze muß natürlich eine sommerliche Atmosphäre<br />

atmen, also sind sommerliche Farben und heitere<br />

Blickfänge die erste Voraussetzung. Das Publikum<br />

muß den Eindruck haben, daß der <strong>Augenoptiker</strong> mit<br />

Hilfe seiner gutdurchdachten Dekoration etwas ganz<br />

Besonderes zu bieten beabsichtigt. Durch die ge·<br />

zeigte wirklich gute Brille und d ie Vielfalt der far·<br />

blgen Blendschutzgläser wird automatisch das Ge·<br />

fühl erweckt, daß man vor dem Schaufenster eines<br />

Spezialisten steht. Also keine Dutzendware, wie bei<br />

den Drogerien und Fahrradhandlungen, In den Vor·<br />

dergrund stellen, sondern die medizinisch richtige<br />

Qualitäts-Sonnen s c h u t z • Brille anbieten. Ein Blick·<br />

fang mit richtiger Textgestaltung soll das Interesse<br />

an den zur Schau gestallten Brillen wecken.<br />

Glelchzeltlg wollen wir unsere Werbung In Bade·<br />

anstalten, auf Sportplätzen und Ausflugsorten nicht<br />

vergessen. Wenn man auch dort nicht unmittelbar<br />

kaufen kann, so wird doch darauf hingewiesen, und<br />

manch einer macht sich an Ort und Stelle Gedanken<br />

über den Wert einer Sonnenschutz-Brille. Erst das<br />

Interesse wecken - und dann verkaufen!<br />

An den einzelnen In diesem Fall verwendeten<br />

Werbemitteln läßt sich eine kleine Skizze anbringen,<br />

wie und wo Optiker X zu finden Ist.<br />

St1aßenbahn·, Bus· oder Elsenbahn·We1bung, beson·<br />

ders solche Linien, die zu Ausflugszielen führen, sind<br />

vielbeachtete We1beträger.<br />

Zu 2. : W e r b e m I t t e 1<br />

Hier wU1de zunächst der Werbe b r I e I zu erwähnen<br />

sein, aber möglichst nicht In der altherge·<br />

Sonnenschutzbrillen-Fenster<br />

brachten Fo1m als Postwurfsendung oder Drucksache,<br />

sondern als Brief, möglichst mit persönlicher Anrede.<br />

Die Beilage eines kleinen Prospektes, der Ihre An·<br />

schrill trägt, unterstützt das Angebot, z. B. an Kraft·<br />

lahrzeuglnhaber, Sportsleute, Geschäftsinhaber uno<br />

dergleichen.<br />

In unserem dieser Beilage beigefügten Werbebrief<br />

wollen wir den Unterschied zwischen Sonnenbrillen<br />

als Massenware und medizinisch einwandfreien und<br />

richtig angepaßten Sonnen s c h u I z • Brillen heraus· ·<br />

stellen.<br />

<strong>Der</strong> Kontakt, der durch den Werbebrief Uber die<br />

Entfernung mit dem Interessenten hergestellt wird,<br />

soll durch den Blickfang In Ihrem Schaufenster noch<br />

unterstützt werden. Deshalb kann nicht oft genug be·<br />

tont werden, daß die textliche Abfassung IUr den<br />

Blickfang nicht minder wichtig Ist.<br />

Die Sonnen s c h u I z • Brille Ist hlnslchtllch ihrer<br />

Aufmachung und Preiswürdigkeit tatsächlich In der<br />

Lage, In weiten Publlkumsschlchten Eingang zu finden.<br />

Sie wird damit Wegbereiterin IUr die Korrektions·<br />

brllle. Wer sich erst an das Tragen der Sonnen­<br />

• c h u t z • Brille gewöhnt hat und gut darin aussieht,<br />

für den ist es nur noch ein Schritt zur Korrektions·<br />

brille. Also Uber die Sonnen s c h u t z • Brille mit<br />

Ihren modischen Fassungen zur Korrektlonsbrllle.<br />

Deshalb kann die Sonnen s c h u t z • Brille nicht<br />

genug forciert werden, denn sie unterliegt nun einmal<br />

gewissen modischen Einflüssen.<br />

Blickfänge, die Im Schaufenster ausgedient haben,<br />

brauchen noch nicht zum allen Elsen geworfen zu<br />

weiden, sondern sie können In einer Badeanstalt<br />

· oder auf dem Sportplatz - richtig angebracht -<br />

weiter für die Sonnen s c h u t z • Brille und für Sie<br />

werben. Verwenden Sie Hartfaserplatten hierfür, empfiehlt<br />

es sich, diese vorher mit Nllrolack wetterfest<br />

zu machen.<br />

Die Werbung In Verkehrsmitteln sollte ebenfalls<br />

nicht außer acht gelassen werden, denn sie ist nicht<br />

temer und erfaßt täglich Tausende.<br />

Als besonderer Hinweis !Ur die Verkehrsmittel•<br />

Werbung mag folgender Text dienen: .,Schade, jetzt<br />

haben Sie doch wieder vergessen, für den heutigen<br />

Ausflug Ihre Sonnen s c h u I z • Brille von Optiker x<br />

mitzunehmen. Sie hätten mehr Genuß am heutiger.<br />

Tage gehabt. Tun Sie es bis zum nächsten Mal -<br />

Ihre Augen werden es Ihnen danken I"<br />

Haben Sie Beziehungen zu Ausflugs• oder sonstigen<br />

Lokalen, dann lassen Sie dort bunte Kleinstprospekte<br />

auf die Tische legen - sie werden Immer gern gelesen.<br />

Inserate für Sonnen s c h u t z • Brillen haben den<br />

größten Erfolg In Sport-Programmen. Gerade diese<br />

Gelegenheit wird von den meisten Optikern zu wenig<br />

ausgenutzt.<br />

Zu 3.: Z e lt r a u m u n d E I n s a t z z e I t<br />

Nur der rechtzeitige Beginn verspricht Erfolg 1<br />

Gerade der Optiker soll v o r den Sonnenbrillen·<br />

Händlern mit seiner Werbung beginnen. Er muß schon<br />

anfangen, wenn die anderen an die Sonnenbrille<br />

noch gar nicht denken. Erfahrungsgemäß werden Ja<br />

gerade zu Beginn der Saison die besten Sonnen·<br />

s c h u t z • Brillen verkauft.<br />

Im März damit beginnen und bis zum August aus·<br />

dehnen - also nicht nur IUr einen Monat werben,<br />

das wäre zu wenig.<br />

Nur der ständige Wechsel der Werbemittel mit<br />

neuen Ideen und die damit verbundene Aufklßlcing<br />

halten das Interesse an der Sonnen s c h u t z • Brille<br />

wach. Es muß erreicht werden, daß breite Schichten<br />

der Bevölkerung die Notwendigkeit des Tragens einer<br />

optisch einwandfreien Sonnenbrille erkennen und die<br />

Sonnen s c h u t z • Brille auch wirklich nur beim<br />

<strong>Augenoptiker</strong> kaufen.<br />

Was IUr den Sommer richtig Ist, gilt natürlich auclt<br />

für den Winterspo rtler!<br />

(Kllnnert-Werbung, Rlmsting)


Das hier abgebildete Schaufenster zeigt in eindrucksvoller<br />

Art, wie sich eine schlechte Sonnenbrille<br />

für den Träger auswirkt. Es soll dem Kunden<br />

klar vor Augen führen, daß nur die guten<br />

geschliffenen Gläser einen vollwertigen Sonnenschutz<br />

bieten. Das aus dem neuen SOMBRA­<br />

Prospekt entnommene Motiv könnte als Großfoto<br />

erscheinen, dabei sollte der SOMBRA-Prospekt<br />

auch in der Auslage nicht vergessen werden,<br />

denn dadurch wird ein schöner Zusammenhang<br />

von Blickfang und Ware erzielt. <strong>Der</strong> rechts<br />

stehende kleine Aufbau kann für besonders hochwertige<br />

Sonnenschutzbrillen verwandt werden,<br />

da er durch die dorthin geleiteten Sonnenstrahlen<br />

bevorzugt ist. Die Strahlen ziehe man am<br />

besten mit weißen oder gelben Seidenschnüren.<br />

(Entwurf und Text , Werbeatelier Kirschbaum<br />

DOsseldarf, Friedrichstra ße 911<br />

Ein Sonnenschutz-Brillen-Fenster<br />

Für alle Dekorationen<br />

sind Uberlegungen notwendig,<br />

besonders aber<br />

für die Gestaltung eines<br />

Schaufensters für Sonnenschutz-Brillen.<br />

Versetzen<br />

wir uns in eine<br />

sommerliche Atmosphäre<br />

und stellen wir uns vor,<br />

wie ein solches Fenster<br />

dann aussieht bzw. wie<br />

es auf das Publikum<br />

wirkt.<br />

Nicht so sehr vom zwingend Notwendigen her, sondern von<br />

der Freude, der Erholung und Entspannung, müssen wir ausgehen;<br />

davon, daß sich der einzelne schon freut, wenn es<br />

soweit ist, daß er zum Beispiel zum Baden gehen, Ausflüge<br />

machen und in Urlaub fahren kann. Andere Momente sind dabei<br />

nicht so entscheidend. Auf eine dieser Urlaubsfreuden<br />

wollen wir uns nun konzentrieren. Bleiben wir doch gleich<br />

beim Baden.<br />

Schon vor Beginn der Badesaison werden zum Beispiel von<br />

der Textilindustrie die ersten Werbemaßnahmen eingeleitet,<br />

welche die neuesten Badeanzug-Modelle anbieten. Daneben<br />

wird noch eine Anzahl sonstiger Kleinigkeiten, die das Baden<br />

angenehm machen, angepriesen. Darum sollte auch der <strong>Augenoptiker</strong><br />

den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen, zu dem an<br />

sich das·lnteresse, Sommerfreuden richtig zu genießen, bereits<br />

vorhanden ist. Bei richtiger Dekoration wird der Kaufwunsch<br />

geweckt und bald in einen Kaufentschluß umgewandelt.<br />

Dominieren soll also der Begriff: Sommer, Wasser, Badefreuden.<br />

Diesem Begriff müssen wir dadurch Ausdruck ver-<br />

leihen. daß wir in der Dekoration zur Sonnenschutz - B~lle<br />

Bode-Utensilien verwenden. Allein die Sonnenbrille - kalt und<br />

beziehungslos in x-Modellen in das Schaufenster gelegt -<br />

schafft keine Beziehung zur Handlung. ·<br />

Badetaschen, ein Badetuch, Prospekte von Badeorten, ein<br />

Strandhut usw. geben den richtigen Rahmen für unsere Sonnenschutz-Brillen.<br />

Ein Blickfang gehört natürlich dazu, sonst fehlt<br />

uns der textliche Ubergang zur Ware.<br />

Durch die Verwendung von Sand oder Kieselsteinen, auf<br />

denen sich die Sonnenschutz-Brillen besonders gut abheben,<br />

wird sehr oft eine natürliche Wirkung erzielt.<br />

Neben der Sonnenschutz-Brille fügen sich bei dieser Dekoration<br />

Fotoapparate und Feldstecher gut in den Rahmen des<br />

Gesamtbildes.<br />

Alles in allem soll ein Bild geschaffen werden, von dem<br />

~~~;!b!~~M<br />

der Passant bereits<br />

träumt. Wenn<br />

Sie ihm diesen<br />

Traum realisiisch<br />

darstellen, dann<br />

I ges. Angeh. u. A L Eer (Drogerien etc)<br />

9051 an die sz. i•<br />

wird er auch auf<br />

die von Ihnen angepriesene<br />

Son­<br />

p„ die ft!#tlr-eiKfd«H4'd.hY'..'ll!<br />

nenschutzbrille zurückgreifen.<br />

So-HHeHScltli~~<br />

Es lassen sich sehr geschmackvolle, wirklichkeitsnahe und<br />

somit werbewirksame Schaufenster gestalten, wenn man dazu,<br />

neben der eigenen Idee, die Vorschläge des Werbefachmonnes<br />

koppelt. Wir werden Erfolg haben, wenn wir tatsächlich<br />

einmal uns von dem Alten lösen und ganz neue Wege beschreiten<br />

- auch im Schaufenster des _Fachoptikers -.<br />

{Kllnnert-Werbung, Rlmsllng)<br />

Um jeden Kunden die Qualitätsbezeichnung<br />

„SOMBRA" klar vor Augen zu führen, ist es wohl<br />

zweckmäßig, daß neben der Anzeige auch das<br />

Schaufenster seinen Teil dazu beitragen soll. Die<br />

hier gezeigte Werbung für „SOMBRA" wird wohl<br />

kaum ohne Wirkung bleiben. Da das Wort<br />

„SOMBRA" dem SAMBA-Tanz in etwa ähnelt, ist<br />

es hier in originellem Zusammenhang gebracht.<br />

Man geht hier von dem Standpunkt aus, daß<br />

„ SOMBRA" noch nicht bekannt - wogegen<br />

Samba für jeden ein Begriff ist. Es kommt eben<br />

nur darauf an, den Vorübergehenden in seinem<br />

Schritt zu hemmen und ihn so für die neue<br />

„ SOMBRA"-Brille zu interessieren. <strong>Der</strong> Text<br />

könnte auch wie folgt lauten: Kennen Sie · den<br />

neuen „SOMBRA" ? Es ist zwar kein neuer Tanz<br />

- sondern ein neuer optischer Augenschutz bei<br />

Sonnenlicht . .. usw.<br />

(Entwurf und Text, Werbeatelier Klrsdibaum<br />

Düsseldorf, Friedric:hstraße 91)


Mehr Brillen-Etuis verkaufen !<br />

Eine namhafte Brillenetui-Fabrik veranlaßte<br />

vor einiger Zeit einen größeren<br />

Kreis ihrer Geschäftsfreunde, einmal genauere<br />

Ermittlungen darüber anzustellen,<br />

wieviel Brillenkäufer zugleich ein Etui<br />

kaufen. Das Ergebnis war niederschmetternd.<br />

Zum Teil waren es nur 30"/o. Selbst<br />

wenn man berücksichtigt, daß es sich in<br />

vielen Fällen um Ersatzbrillen handelt,<br />

also Etuis schon vorhanden sind, so müßte<br />

der Prozentsatz höher sein, ganz abgesehen<br />

davon, daß oft alte Etuis den<br />

gestellten Anforderungen nicht mehr entsprechen.<br />

Das muß zu denken geben. Es<br />

wird ja kein <strong>Augenoptiker</strong> so kurzsichtig<br />

sein, zu sagen, daß bei ungenügendem<br />

Schutz der Brillen der Anfall an Reparaturen<br />

größer sei, denn jeder Reparaturkunde<br />

ist ein mehr oder weniger unzufriedener<br />

Mensch, der sich ärgert, solche<br />

Ausgaben zu haben. Auf der anderen<br />

Seite aber wird ein besseres Vertrauens-.<br />

verhältnis geschaffen, wenn der Optiker<br />

in unaufdringlicher Weise seine Kunden<br />

berät, daß ein gutes Etui der beste Schutz<br />

gegen Beschädigungen und ärgerliche<br />

Reparaturen darstellt. Was ist da nun zur<br />

Steigerung des Umsatzes in Brillenetuis<br />

zu tun?<br />

In erster Linie wird es Aufgabe der<br />

Verkaufsgespräche sein müssen, die Anschaffung<br />

von geeigneten Brillenetuis zu<br />

propagieren. Man komme da allerdings<br />

nicht mit der so leicht zu verneinenden<br />

Frage „Darf es auch ein Brillenetui sein?"<br />

oder ähnlich. Ein fröhliches „ Na, zu dieser<br />

guten Brille wollen Sie doch sicher<br />

auch ein entsprechendes Etui haben?"<br />

ist schon eine bessere Einleitung für eine<br />

kurze Aufklärung über den notwendigen<br />

Schutz einer Brille durch ein Etui. Oder<br />

man bringt ganz unauffällig ein paar<br />

Etuis heran mit der dezenten Frage „ Was<br />

halten Sie davon?" Vermieden muß vor<br />

ollem der Eindruck werden, als wolle<br />

man um jeden Preis noch einen zusätzlichen<br />

Verkauf machen. <strong>Der</strong> Kunde soll<br />

das Gefühl hoben, ,,beraten" zu werden,<br />

man muß ihn überzeugen, daß es in<br />

seinem Interesse liegt, die gekaufte<br />

Brille durch ein entsprechendes Etui zu<br />

schützen.<br />

Allerdings darf man ruhig zugeben, daß<br />

es schwer ist, solche Zusatzverkäufe zu<br />

erzielen, denn gewöhnlich hat der Kunde<br />

für seine Brille schon mehr ausgegeben,<br />

als er beabsichtigt hatte. Da ist natürlich<br />

jede weitere Mark eine Belastung.<br />

In solchen Fällen, und auch dann, wenn<br />

es dem Verkäufer nicht liegt, seine Kunden<br />

in geschickter Weise zu beeinflussen,<br />

Spezialdekoration für Brillen-Etuis<br />

empfiehlt sich ein anderer Weg, und<br />

zwar der, den Reparaturen und Neuverkäufen<br />

einen kleinen Zettel beizulegen,<br />

der etwa so lauten könnte:<br />

Eine Brille ist sehr<br />

empfindlich!<br />

Nur ein gutes Etui schützt sie vor Beschädigungen<br />

und vermeidet Reparaturen.<br />

Wenn Sie kein zweckentsprechendes Etui<br />

besitzen, so kommen Sie doch noch einmal<br />

vorbei, um sich solche Etuis vorlegen zu<br />

lassen. Die Ausgabe dafür macht sich<br />

immer bezahlt.<br />

Mit bestem Grup<br />

Ihr <strong>Augenoptiker</strong> Franz Scharf.<br />

Ein paar schlichte Worte, d ie unaufdringlich<br />

wirken. Und wenn sie zu Hause<br />

in oller Ruhe gelesen werden, w ird sich<br />

vermutlich mancher entschließen, bei<br />

passender Gelegenheit doch einmal Umschau<br />

nach einem neuen Brillenetui zu<br />

halten.<br />

.,Last not least" ist an das Schaufenster<br />

zu denken! Es wird nicht jedem möglich<br />

sein, ein ganzes Fenster in den Dienst<br />

einer derartigen Spezialdekoration zu<br />

stellen. Wenn auch kein Schaukasten zu<br />

diesem Zweck zur Verfügung steht, dann<br />

sollte man aber doch einen Teil des<br />

Fensters, etwa den Mittelteil, einmal zu<br />

einer derartigen Sonderschau benutzen.<br />

Inmitten einer Auslese von Brillenetuis,<br />

teils geschlossen, teils geöffnet, stellt<br />

man dann ein werbendes Schild auf, vie l­<br />

leicht mit diesem Text:<br />

Schiltzen Sie I hre B rille<br />

i,or Beschädigungen, vermeiden Sie Twstspielige<br />

Reparaturen durch die Anschaffung<br />

eines zwecfcdienlichen Etuis!<br />

Ein kleineres Schildchen könnte außerdem<br />

noch sagen: .,,Für die besonders<br />

empfindliche Brille ein festes Etui!" Mon<br />

kann auch drastischer werden und eine<br />

zerbrochene Brille zur Schau stellen mit<br />

einem Schi ldchen: ,,Das wäre mit einem<br />

schützenden Etui nicht passiert!" Und<br />

solche Spezialauslagen sollte man von<br />

Zeit zu Zeit immer wieder einmal wiederholen.<br />

Das sind kleine Werbemaßnahmen, die<br />

keine großen Kosten verursachen und<br />

sich bestimmt durch einen entsprechenden<br />

Mehrumsatz bezahlt machen. Also:<br />

Mehr Brillenetuis verkaufen durch entsprechende<br />

Werbemaßnahmen!<br />

SEDA<br />

Unter dem Text „Das Rad der Zeit läuft stetig<br />

weiter .. . was einst modern, wirkt heute heiter"<br />

befindet sich ein Uhrzifferblatt, innerhalb des<br />

feststehenden Zifferblattes eine runde Scheibe,<br />

die an einer Drehplatte befestigt ist und sich<br />

mit einem Zeiger d reht. Die Platte ist je zur<br />

Hälfte mit einigen veralteten Brillenmodellen<br />

und mit neuzeitlichen Brillen dekoriert. Dazu jeweils<br />

eine Schleife „ Früher" und „Heute", rechts<br />

und links von diesem Blickfang ein Bild von der<br />

Mode aus der Jahrhundertwende und einer Frau<br />

mit neuzeitlicher Brille. Unterhalb dieses Bildes<br />

Jeweils wieder die Bezeichnung „ Früher" und<br />

,,Heute".<br />

Diese Dekoration findet durch ihre originelle<br />

Art und Beweglichkeit der Platte starke Beachtung<br />

beim Publikum.<br />

• Schaufenster des Spezialgeschtiftes Heinen-Brillen, Bochum -<br />

H. Reinen, 1taatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong> und Op tikermeilter.<br />

Inh.


Inventurauswertung, Verkaufsorganisation<br />

u11d rationeller Einkauf<br />

Nachstehender Vorschlag eines alten Industrie-Kauf manns und Vertreters<br />

mit langjähriger Verkauf s- und Einkauf spraxis soll eine Anr egung sein,<br />

besonders für die Fachg eschäfte, in denen im Einkauf noch oft -über den<br />

Daumen gepeilt wird. Mancher Augenopti ker macht es auch anders und<br />

besser, was dann sein Geschäftsgeheimnis ble'ibt, obwohl es dem ganzen<br />

Gewerbe helfen könnte. Erf ahrungsaustausch, nicht nur a·uf f achtechnischem<br />

Gebiet, ist in den USA sehr ilblich und bringt jedem Beteiligten Nutzen.<br />

Vielleicht entsteht auch hieraus eine D is kussion über „ Rationelle Geschäf tsführung",<br />

für die wir die Spalten des „Augenopti ker" gern zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Die Schriftleitung<br />

Jeder Geschäftsmann, dessen Inventur<br />

,,Ladenhüter" aufweist, wäre heilfroh,<br />

wenn er dafür gangbare Ware oder Bargeld<br />

hätte, um mit Skonto zahlen zu können.<br />

Jeder wird auch c:laran Interesse<br />

haben, seine gangbaren Waren möglichst<br />

schnell bzw. oft umzusetzen, da er<br />

dann weniger Kapital braucht bzw. für<br />

den Ausbau von Laden, Werkstatt, Werbung<br />

usw. frei hat. Wie sind diese Ziele<br />

zu erreichen? Da jedes Lager durch Einkauf<br />

entstanden ist, liegt also der Fehler<br />

im Einkauf. Fehler können aber abgestellt<br />

werden, sobald sie erkannt sind. Es muß<br />

also künftig so planvoll eingekauft werden,<br />

daß die nächste Inventur möglichst<br />

wenig „Ladenhüter" aufweist.<br />

Auf Grund praktischer Erfahrungen erscheint<br />

das nachstehende System für diesen<br />

Zweck brauchbar. Wi r wollen im<br />

Rahmen dieses Aufsatzes Brillenfassungen<br />

- Zellhorn und Metall - und Brillengläser<br />

behandeln und auf liniertem<br />

Papier d ie nachstehend beschriebene<br />

Tabelle anlegen:<br />

1. Zellhorn - Fassungen<br />

Auf jede waagerechte Linie am linkeri<br />

Rand schreiben wir die Augenweite<br />

und Scheibengröße, z. B. 58/38, 60/38,<br />

60.'40 bis 72/46. An den oberen Rand<br />

tragen wir nebeneinander die Fassungsarten<br />

ein, entweder nach den<br />

Modellen der Fabrikanten oder noch<br />

eigenen Nummern und berücksichtigen<br />

hierbei auch d ie Materialfarbe. Ziehen<br />

wir dann zwischen diese Fassungsbezeichr:iungen<br />

senkrechte Striche<br />

über die ganze Seite, so erhalten wir<br />

viereckige · Felder für jede einzelne<br />

Normale. In diese Felder tragen w ir<br />

die nach der Inventur ermittelten Bestandszahlen<br />

ein und erhalten durch<br />

Zusammenzählen der in ollen waagerechten<br />

und senkrechten Spalten eingetragenen<br />

Zahlen eine Ubersicht darüber,<br />

was in den einzelnen Normalen,<br />

z. B. 64/42, vorhanden ist (waagerechte<br />

Summe) und die Gesamtzahl der verschiedenen<br />

Brillenmodelle (senkrechte<br />

Summe). Wurde richtig eingekauft,<br />

dann müßte nach allgemeinen Erfahrungen<br />

auf dem Gebiete der Brillenfassungen,<br />

ausgehend von 58 mm PD<br />

vorhanden sein: bei 60 mm das Doppelte,<br />

etwa das Vierfache bei 62 mm,<br />

die achtfache Zahl bei 64 mm, das<br />

Vierfache wiederum bei 66 mm, das<br />

Doppelte bei 68 mm und für 70 mm<br />

wieder die Ausgangszahl wie bei<br />

58 mm. Das ist die Tabelle mit der Bestandsaufnahme.<br />

Jetzt ist es aber erforderlich, auch zu<br />

wissen, was verkauft wurde, weshalb<br />

eine Verkaufsstatistik nach ungefähr<br />

dem gleichen System geschaffen wird.<br />

Jede verkaufte Zellhorn-Fassung wird<br />

etwa mit einem Bleistiftstrich in dem<br />

Feld vermerkt, das ihrer Art und Größe<br />

entspricht. Nach etwa einem Vierteljahr<br />

haben Sie dann auch ein klares<br />

Bild, welche Modelle und Weiten abgesetzt<br />

wurden. Aber nicht nur das,<br />

Sie bekommen auch einen zuverlässigen<br />

Uberblick darüber, nach welchen<br />

Fassungsarten und Farben sowie<br />

Weiten Sie Ihren Einkauf auszurichten<br />

haben.<br />

2. Für Meta 1 1 - Fass u n gen verfährt<br />

man entsprechend, man legt also eine<br />

Tabelle für die Lagerhaltung und eine<br />

solche für den Verkauf an.<br />

3. Die Vielzahl der B r i 11 eng I äse r<br />

erfordert die Aufstellung gesonderter<br />

Tabellen für<br />

a) sphärische Gläser,<br />

b) torische Gläser,<br />

c) Zweistärkengläser,<br />

d) Blendschutzgläser usw.<br />

An den linken Rand werden untereinander<br />

bei s p h ä r i s c h e n Gläsern<br />

die Wirkungen geschrieben, bei T o r i<br />

die sphärischen Werte und bei Zwe i -<br />

s t ä r k eng I äse r n die Fernteilwirkungen.<br />

An den oberen Rand bei<br />

s p h ä r i s c h e n Gläsern die normalen<br />

Bezeichnungen der einzelnen<br />

Fabrikate in Plus und Minus, bei t o r i -<br />

s c h e n Gläsern die Zylinderwerte<br />

und bei Z w e i s t ä r k e n g I ä s e r n<br />

die Nahteilwerte. In die auf den Formularen<br />

gezeichneten Felder werden<br />

auf der ersten Ausfertigung der Tabellen<br />

die Warenbestände nach der Inventur<br />

eingesetzt, während die Zweitschriften<br />

wieder die Striche nach dem<br />

Verkauf erhalten. Die hiermit gemachten<br />

Erfahrungen werden Sie schnell<br />

davon überzeugen, daß annähernd zuverlässige<br />

Ergebnisse zu erzielen sind,<br />

während Sie sonst nur einen ungefähren<br />

Uberblick haben und sich dieser<br />

im Einkauf dann nachteilig auswirkt.<br />

Statistische Arbeiten erfordern Zeit<br />

und kosten Geld, aber das steht in<br />

keinem Verhältnis iu dem Gewinn,<br />

denn die richtige Auswertung der<br />

Meßzahlen für jeden Artikel, ganz<br />

gleich, ob Brillenfassungen oder Brillengläse<br />

r, ermöglicht einen besseren<br />

Umschlag für das Kapital und läßt<br />

einen sichereren Einkauf zu.<br />

Ernst Schulz<br />

<strong>Der</strong> Kunde, der nur „gucken" will<br />

Charakteristika<br />

Er sagt: ,,Ich will nur einmal ansehen".<br />

Bisweilen ist er völlig unentschlossen<br />

oder er fürchtet sogar, einem Druck<br />

seitens des Verkäufers ausgesetzt zu<br />

sein. Sobald man ihn zum Kauf zu bewegen<br />

sucht, macht er Miene, den<br />

Laden zu verlassen. Er liebt keine<br />

Uberstürzung. Vergessen w ir indessen<br />

nicht, daß er dennoch, während er sich<br />

alles anschaut, an den Dingen interessiert<br />

ist.<br />

Wie bediene ich ihn?<br />

Laden Sie ihn ein, sich alles in Ruhe<br />

anzusehen. Geben Sie ihm alle Erklärungen<br />

über die Ware. Stellen Sie Fragen,<br />

die man immer mit „ Ja" beantworten<br />

kann.<br />

Wieviel Artikel soll ich ihm zeigen?<br />

Man muß ihm viel zeigen.<br />

Wie eindringlich muß ich ihm meine<br />

Verlcaufsarg1imente über mitteln?<br />

Man muß kurz argumentieren.<br />

Wieviel Fragen muß ich ihm stellen?<br />

Stellen Sie wenig Fragen.<br />

Welche Fehler muß ich ver meiden?<br />

Lenken Sie seine Aufmerksamkeit nicht<br />

von der Ware ab durch schlecht gestellte<br />

Fragen. Geben Sie sich niemals<br />

den Anschein, daß Sie einen Verkauf<br />

tätigen wollen.<br />

Dieser Beilage ist ein Sonderdruck für<br />

Ihre Sonnenschutz-Brillen-Werbung beigefügt.<br />

Die Bezieher der Zeitschrift können den gesamten Inhalt dieser Beilage ohne weiteres für ihre Zwecke verwenden.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 4/<strong>1952</strong> - Seite 21<br />

Neuheiten-Berichte aus Industrie und Handwerk<br />

Demonstrationsgerät für Schutzbrillengläser<br />

Um die Wirkungsweise der geschliffenen bzw. ungeschliffenen<br />

Schutzgläser den Interessenten vor Augen führen zu können,<br />

hat die Firma Optische Werke G. Rodens t o c k ein Versuchsgerät<br />

hergestellt, daß aber für eine Serienfabrikation zurzeit aus<br />

verschiedenen Gründep.-nicht aufgelegt werden kann. Sie ist aber<br />

gern bereit, eine Schema-Skizze für ein solches Gerät, das sich<br />

praktisch jeder <strong>Augenoptiker</strong> ohne große Kosten selbst fertigen<br />

kann, zur Verfügung zu stellen.<br />

Das Gerät besteht aus einer Beleuchtungslampe; vorgesd1altet<br />

ist eine Opalscheibe oder auch eine Mattscheibe, um eine einigermaßen<br />

gleiche Ausleuchtung der Testscheibe zu bekommen.<br />

Solche Testscheiben könnten von drn Firma Heidenhain, Traunreut<br />

b. Traunstein/Obb. bezogen werden.<br />

Die Testplatte befindet sich in der Brennebene eines Achromaten.<br />

Als Achromat kann ein gewöhnliches Feldstedler-Objektiv<br />

verwendet werden. Diese Objektive k9-nn die Firma Rodenstock<br />

liefern. Durch den Achromaten wird die Testplatte ins Unendlidle<br />

abgebildet und dieses Bild wird dann wieder durch einen Feldstecher<br />

betrachtet. Hierzu kann jeder normale Feldstecher. verwendet<br />

werden, doch wird eben dann nur die eine Hälfte des<br />

Feldstechers ausgenützt. - Bringt man nun zwischen Achromat<br />

und Feldstecher das zu testende Schutzglas, so ist man wirklich<br />

überrascht, wie stark das Bild der Testplatte bei den ungeschliffenen<br />

Gläsern verzerrt wird. zweckmäßig bringt man an der Fassung<br />

des Achromaten eine Einstellmöglichkeit an, um das Bild<br />

jeweils- vor Einbringen des. Glases scharf einstellen und evtl.<br />

kleine Nachstellungen nach dem Einbringen des Glases vornehmen<br />

zu können.<br />

~~<br />

~<br />

Brillen-Demonstrator<br />

Auf Anregung aus Kreisen der <strong>Augenoptiker</strong>schaft<br />

hat die Firma<br />

nOCULUS"-Optikgeräte GmbH.,<br />

Dutenhofen über Wetzlar<br />

ein Hilfsgerät geschaffen, das dazu dienen<br />

soll, dem hodlgradig Ametropen die Brillenfassung,<br />

die er bei dem Kauf einer Brille<br />

wählen möchte, bei der Anpassung besser<br />

sichtbar zu machen. ·<br />

Jeder <strong>Augenoptiker</strong> wird festgestellt haben., daß es eines<br />

Fingerspitzengefühls bedarf, hochgradig fehlsidltige Kunden bei<br />

der Wahl der Brillenfassung ridltig zu beraten, da die starke<br />

Ametropie den Kunden die Feinheiten der Fassung nicht erkennen<br />

läßt. Wie oft Ist es vorgekommen, daß solche Kunden -<br />

wenn sie überhaupt kauften - den Laden verärgert oder zumindest<br />

mißgestimmt verließen, weil sie das Gefühl hatten, bei der<br />

Wahl de,r Fassung auf Gnade oder Ungnade dem Verkäufer ausgeliefert<br />

zu sein, anstatt nach seinem Geschmack entschieden zu<br />

haben.<br />

Mit Hilfsmitteln kann der <strong>Augenoptiker</strong> diesen Ubelstand in<br />

etwa beseitigen, aber nidlt abstellen. Das veranlaßte die Firma<br />

„Oculus" auf Anregung eines Kollegen, Demonstrations-Gläser<br />

zu fertigen, die mit einer schmalen Fassung und drei angesetzten<br />

Federn versehen sind, deren angespitzte Enden in die Nuten der<br />

Fassung eingesetzt werden. Diese Hilfsbrillen-Gläse r sind in<br />

groben Abstufungen, etwa wie ein kleiner Probiergläserkasten,<br />

zusammengestellt. Bei AstigmaUsmus können Cylindergläser mit<br />

den Sphärisdlen in Aufsteckfassungen kombiniert benutzt werden.<br />

Die Auswechslung der Demonstrations-Gläser erfolgt mit wenigen<br />

Handgriffe.n mühelos.<br />

<strong>Der</strong> Erfolg für die Verwendung des Brillen°Demonstrators bei<br />

hochgradig fehlsichtigen Kunden bleibt, wie die Erfahrungen<br />

gelehrt haben, nicht aus, im Gegenteil, die geringfügige Mühe<br />

wird nicht selten durch die Auswahl einer wertvollen Fassung<br />

gedankt.<br />

Wir verweisen schließlidl auf die Ankündigung im Anzeigenteil<br />

des vorliegenden Heftes.<br />

Ober die Unzulänglichkeit der im Handel<br />

befindlichen Schielkapseln<br />

Die entsprechenden Ausführungen von Herrn G. - H e r m es ,<br />

staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, in der Ausgabe Nr. 2/52 des .<strong>Augenoptiker</strong>",<br />

begegneten allgemeinem Interesse. So schreibt z. B_<br />

Herr E. K ä p e r n i c k , staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Frankfurt/M ,<br />

zu diesem Thema wie folgt:<br />

,.Mit der geschilderten Art lassen sich tatsächlidl die bestehenden<br />

Mängel leicht ausgleichen. Zu Ihrer Orientierung, die Sie<br />

evtl. veröffentlichen wollen, erwähne ich, daß ich in England zwei<br />

weitere Schielkapsel-Typen kennengelernt habe, -die sidl sidlerlich<br />

auch bei uns mit Erfolg verwenden ließen. Das Bemerkenswerte<br />

an diesen Modellen ist, daß sie nicht stationär sind, d. h.<br />

fest in die Brille eingebaut, sondern sich leicht entfernen lassen;<br />

der Patient ·also nicht gezwungen ist, ständig monokulare<br />

Ubungen zu machen."<br />

<strong>Der</strong> e r s t e Typ besteht aus einer weichen Gummischale, an<br />

der auf der konvexen Außenseite ein Saugnapf angearbeitet ist.<br />

Außerdem befindet sich ·seitlidl in der großen Schale ein Lüfru~gsloch,<br />

welches selbstverständlidi so gearbeitet ist, daß kein Licht<br />

durchfallen kann. Mit dem Sauger wird die Sdiale auf die Innenflädle<br />

des betreffenden Brillenglases angeheftet, dann läßt<br />

sich leimt, mittels einer Sdlere, die große .Gummischale so verändern,<br />

daß sie vollständig das Auge umschließt.<br />

<strong>Der</strong> z w e i t e T y p besteht aus einem harten dünnen Filz.<br />

Um eine ovale Deckplatte, etwa der Größe 4X3 cm, wird ein Filzstreifen<br />

von ca. 2.5 cm Länge senkrecht angenäht, wodurch ein<br />

kleiner Hohlzylinder entsteht. Dieser }Y'ird über das Auge gestülpt<br />

und mittels der Korrektionsbrille festgehalten. Selbstverständlich<br />

ist auch hier der zylindrische Teil mit einer Schere so<br />

zu verändern, daß er das Auge ohne Druck gleichförmig umsdlließt.<br />

Die Filzfarbe- wird meistens schwarz gewählt, aber aus<br />

hygienischen Gründen kann sie ebenfalls rosa (hautfarben) sein.<br />

Die letztere Art ist für Klein-Kinder zumeist ungeeignet, da sie<br />

sich leicht entfernen läßt.<br />

<strong>Der</strong> Einsender hat sich freundlicherweise bereit erklärt, Interessenten<br />

für diese beiden Schielkapsel-Typen auf Wunsch erklärende<br />

Skizzen zu überlassen.<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Handwerkstag <strong>1952</strong> in Düsseldorf ruft das Handwerk!<br />

<strong>Der</strong> Deutsche · Handwerkstag <strong>1952</strong> am<br />

26. und 27. April in Düsseldorf zieht weite<br />

Kreise an. Die tatkräftige rheinische Wirtschaftsstadt<br />

und das große Bundesland<br />

Nordrhein·-westfalen lassen es sich nicht<br />

daran fehlen, den Veranstaltung~n des<br />

Handwerks einen festlidlen und gastlidlen<br />

Rahmen zu bieten. Vor allem will auch die<br />

wirtschafts- und staatspolitisch so wichtige<br />

Offentlichkeit an Rhein und Ruhr dem Deutschen<br />

Handwerkstag ein bereites Ohr<br />

leihen.<br />

Es ist darum in unser aller Interesse, daß<br />

die deutsche Handwerkersdlaft aus nah und<br />

fern in Düsseldorf, der Stadt der Industrie<br />

und des Gewerkschaftsbundes, am zweiter,<br />

Sonntag nach Ostern stark und eindrucksvoll<br />

zur Stelle ist. Handwerkskammer und<br />

Stadtverwaltung Düsseldorf tun alles, um<br />

den Hartdwerkern insbesondere die Teilnahme<br />

an der großen Kundgebung mit<br />

Bundeskanzler Dr. A d e n a u e r in der<br />

Rheinhalle am Sonntagnachmittag zu erleichtern.<br />

Audi wir mödlten darum den einladenden<br />

Ruf bekräftigen, auf daß der Deutsche<br />

Handwerkstag in Düsseldorf eine unüberhörbare<br />

Bekundung für die handwerksc<br />

. politische Entschlossenheit unseres ganzen<br />

Berufsstandes wird.<br />

Aus dem Programm des Deutschen<br />

Handwerkstages<br />

Die Presse an Rhein und Ruhr bekundet<br />

ein lebhaftes Interesse am bevorstehenden<br />

Deutsd\en Handwerkstag <strong>1952</strong> in Düsseldorf.<br />

Handwerkskammer und Stadtverwaltung<br />

Düsseldorf rüsten für den Deutschen<br />

Handwerkstag. Die große Rheinhalle im<br />

Planetarium am Rhein wird unter Leitung<br />

des Verkehrs- und Werbeamtes für die<br />

öffentliche Kundgebung am Sonntag, dem<br />

27. April, festlidl hergerichtet. Ein Lautsprecherwagen<br />

mit einem fllegenden Auskunftsbüro<br />

fährt an den beiden Tagen<br />

durch die Stadt. Stadtverwaltung Düsseldorf<br />

und Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />

geben je einen Abendempfanq.<br />

<strong>Der</strong> Landtagssaal im früheren Ständehaus<br />

bildet di(, würdige Stätte für die Vor -<br />

trag s v 0 ran s t a 1 tun g am Sonntagvormittag.<br />

Es sprechen Präsident Richard<br />

U h 1 e m e y e r über die handwerkspolitisdle<br />

Situation, Vizekanzler Franz B 1 ü -<br />

c her über Handwerk und Bundesregierung,<br />

. und Bundesfinanzminister Fritz<br />

Sc h äffe r über die jetzige und künftige<br />

Finanzpolitik, insbesondere über Steuerreform<br />

·und Handwerkswirtschaft.<br />

Am Sonntagnadlmittag um 15 Uhr geht<br />

dann die große öffentliche Kund -<br />

q e b u n g i n d e r R h e i n h a 11 e vor sich.<br />

Präsident U h 1 e m e y er wird die deutsche<br />

Handwerkspolitik vor der Staatsführung<br />

darlegen, und Bundeskanzler Dr. Konrad<br />

Ade n au er wird zur deutsdlen Handwerkerschaft<br />

sprechen. Das Ganze findet<br />

eine klangvolle Umrahmung in den Liedervorträqen<br />

der vereinigten Innungschöre<br />

Düsseldorfs.<br />

<strong>Der</strong> Deutsdle Handwerk~tag <strong>1952</strong> wird<br />

nodl durch m a n n i g f a c h e R a h m e n -<br />

un.d Organisationsveransta l ­<br />

t u n q e n bereichert. Neben der Vollversammlung<br />

des Zentralverbandes des Deutschen<br />

Handwerks tagen die Kammervereinigung<br />

und die Zentralfadlverbände.<br />

Umf a ng<br />

der vorliegenden Ausgabe :<br />

36 Seiten


Seite 22 - Nr. 4/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

(für das Bundesgebiet un.d Westberlin)<br />

Prä s i d e n t : Augenoptike,meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />

Geschäftsführer : Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Femruf 2 24 41 (nach Geschäftssschluß 4 25 55).<br />

G e s c h ä f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Worringer Straße 57 (Linie 8 und 9 ab Hauptbahnhof). - Zuschriften und Rückfragen<br />

erbitten wir stets nach Düsseldorf, Worringer Straße 57, um Veizög,erungen in der Bearbeitung zu vermeiden. •<br />

Sitzung des geschäftsführenden ZVA-Vorstandes<br />

Am 21. M ä r z 1 9 5 2 trafen sich die Herren des geschäftsführenden<br />

Vorstandes in der „Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong>" in<br />

Köln, um anstehende Fragen zu behandeln und sie für die weitere<br />

Beärbeitung durch die Verbands-Geschäftsstelle vorzubereiten,<br />

z.B.<br />

Brillenlieferungsvertrag für die Grenzschutz-Polizei,<br />

Sonnenschutzbrillen-Aktion <strong>1952</strong>,<br />

Kalkulations-Richtlinien für Brillenfassungell,<br />

Gemeinschaftswerbung Augenoptik,<br />

Handwerkerrat,<br />

Preisbindungen für Markenartikel,<br />

Lehrplan für Optiker-Fadlklassen usw.<br />

Soweit diese Themen diskussionsreif sind, erfolgt in Kürze Mitteilung<br />

an die Herren Landesinnungsmeister und Obermeister<br />

durch Rundbrief.<br />

Landesinnungsverband des Bayerischen<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks<br />

(Geschäftsstelle: München 15, Bayerstraße 43)<br />

Die Delegierten-Hauptversammlung vor Abschluß des Gesdläftsjahres<br />

1951/52 fand am Samstag, 2 2. März, 19 Uhr und<br />

Sonntag, 2 3. März 1 9 5 2, 9 Uhr in München, Hotel Germa'tl.ia<br />

statt.<br />

Anwesend waren insgesamt 16 Vertreter des· bayerischen<br />

<strong>Augenoptiker</strong>handwerks. Vom LIV der 1. Vorsitzende, Herr<br />

Herder, der 2. Vorsitzende, Herr Wolff, der Kassenwart, Herr<br />

Sdledlinger.<br />

Ferner die Obermeister der <strong>Augenoptiker</strong>innungen München­<br />

Oberbayern: Herr Gutsch, Mittelfranken-Unterfranken: Herr<br />

Peschke, Oberfranken-Coburg: Herr Heuberger (i.V. f. H. Schulz),<br />

Niederbayern-Oberpfalz: Herr Inkoferer. Vom <strong>Augenoptiker</strong>ha.ndwerk<br />

Schwaben erschien .als Gast Herr Niebler.<br />

Kollege Herder begrüßte die Anwesenden und gab ansdlließend<br />

einen Redlensdlaftsbericht über das verflossene Geschäftsjahr. Er<br />

hob hervor, daß in zunehmendem Maße die bayerische Kollegensdlaft<br />

zur Einheit strebt. So sind z.B. bei der Innung Niederbayern-Oberpfalz<br />

die durch die bekannte Aktion im Herbst 1950<br />

ausgetretenen Kollegen wieder in die Innung zuruckgekehrt.<br />

Leider hat es die Handwerkskammer Schwaben in Augsburg<br />

bisher nidlt fertiggebradlt, die 1950 aufgelöste <strong>Augenoptiker</strong>innung<br />

Sdlwaben wieder ins Leben zu rufen. Um aber den schwäbischen<br />

Kollegen die Möglidlkeit zu geben, von ihrer Wirtschaftsorganisafion<br />

wieder betreut zu werden, wurde im Einvernehmen<br />

mit dem Bayerisdlen Staatsministerium für Wirtschaft und der<br />

Innung Mündlen-Oberbayem besdllossen, eine Untergruppe der<br />

Schwaben bei der Innung München-Oberbayern zu bilden. Dieses<br />

so lange, bis in Schwaben wieder eine eigene Innung existiert.<br />

Obmann der Untergruppe ist Kollege Niebler, Füssen.<br />

· Die zahlreidlen Punkte der Tagesordnung wurden eingehend<br />

besprodlen. Besonders anregend verlief die Diskussion über das<br />

Sonnenbrillengeschäft <strong>1952</strong> und die Gemeinschaftswerbung. Einstimmig<br />

beschlossen wurde, dem „Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong>"<br />

mit Wirkung vom 1. April <strong>1952</strong> beizutreten.<br />

<strong>Der</strong> bisherige Vorstand des LIV wurde einstimmig wiedergewählt.<br />

Mit der Bekanntgabe, daß die nächste Delegiertentagung voraussidltlich<br />

Anfang September <strong>1952</strong> stattfinden wird, schloß Kollege<br />

Herder die in jeder Beziehung harmonisdl verlaufene<br />

Tagung und dankte allen Anwesenden für ihre wertvolle Mitarbeit.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez. Arnsberg<br />

(Gesdläftsstelle.: Dortmund, Reinoldistraße 7/9)<br />

Die für 9. März 1 9 5 2 nadl H a g e n ordnungsmäßig einberufene<br />

M i t g I i e d e r - V e r s a m m 1 u n g eröffnete Obermeis,ter<br />

He m p e Iman n gegen 10.45 Uhr mit einer Begrüßung<br />

der anwesenden 80 Mitg1ieder, der als Gäste erschienenen Kreis­<br />

Handwerksmeister Fe u erb au m , Dortmund, Geschäftsführer<br />

Fritz M ü 11 e r , Düsseldorf, und Assessor S c h m i t z , Dortmund.<br />

Zu Ehren des verstorbenen<br />

Prof. Dr. Hermann Pistor und<br />

Obermeister Peter Holz, Krefeld<br />

sowie Mitglieder<br />

Fritz Bruckmann, Brambauer, und<br />

Karl Grothe, Hagen,<br />

erheben sich die Anwesenden von ihren Sitzen.<br />

Die Tag es o r d nun g wird wie folgt abgewickelt:<br />

Punkt 1: Wünsche und Forderungen des Handwerks an Staat und<br />

Gesetzgebung.<br />

Kreishandwerksmeister F e u e r b a u m schildert die derzeitige<br />

Stellung des Handwerks in der deutschen Volkswirtschaft und<br />

seine Benadlteiligung und Vernadllässigung bei steuerlichen,<br />

wirtsdlaftlichen und sozialen Maßnahmen. <strong>Der</strong> „Deutsche Mittel•<br />

standsblock" sei gebildet worden, ·um über die bestehenden politisdlen<br />

Parteien eine bessere Berücksidltigung der Interessen des.<br />

Mittelstandes durdlzusetzen. Um ihn zu erhalten, würde als<br />

Grundforderung die Sidlerung der Selbständigk~it und des. Plrivateigentums<br />

auf breitester Basis gefordert. <strong>Der</strong> Bundeskanzler habe<br />

in Bespredlungen mit der Spitzenorganisation des Handwerk;$ die<br />

weitgehende Berücksichtigung handwerklidler Forderungen und<br />

Wünsdle zugesagt, dogi. lasse die Praxis bisher ihre Verwirklichung<br />

·vermissen. AbsdlHeßend schildert der Referent die For~<br />

derungen, die der „Zentralverband des Deutschen Handwerks"<br />

an die Bundesregierung stellt, damit das Handwerk seiner wirtsdlaftlichen<br />

und sozialen Bedeutung entsprechend erhalten bleibt.<br />

Obermeister He m p e 1 m an n dankt dem Referenten für seine<br />

mit Beifall aufgenommenen Ausführungen. In der Ausspradle bemängelt<br />

Herr Haarhaus, Gevelsberg, die politische Passivität des<br />

Handwerks und appelliert an die Versammlung, sich an der politisdlen<br />

Arbeit wenigstens durdl Bereitstellung von Geldspenden<br />

zu beteHigen. Assessor Schmitz geht in seiner Forderung weiter,<br />

indem er vom Handwerk politisdlen Bekennermut fordert, weil<br />

sich die Forderungen des Handwerks nur auf der politischen<br />

Ebene verwirklichen lassen. Gerade die Forderungen des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks<br />

seien politische Forderungen, die nur in den<br />

politischen Gremien ausgetragen werden könnten und eine entsprechende<br />

politisdle Einflußnahme durch aktive Betätigung weitester<br />

Handwerkskreise voraussetzen.<br />

Punkt 2: Die Tätigkeit der Fachorganisation in Krankenkassenfragen<br />

sowie in der Aufhebung der Bußgeldbescheide<br />

Herr Karl Dis s e 1, Dortmund, knüpft als Vorsitzender des<br />

Bezirks-Innungsverbandes und Berichterstatter an die gelegent.­<br />

lidl der letzten Innungsversammlung schwebenden Verhandlungen<br />

über die Vereinbarung einer neuen Netto-Preisliste mit<br />

d~n Pflidltkrankenkassen an. Die Verh9ndlungen hätten außerordentliche<br />

Sdlwierigkeiten ergeben, weil von den Krankenkassen<br />

bestritten wurde, daß Preiserhöhungen für Gläser und<br />

Fassungen eingetreten seien. Nach monatelangen Bemühungen<br />

sei schließlich ein neuer Absdlluß gelungen. - <strong>Der</strong> Referent<br />

schildert die juristische Lage hinsidltlidl der Beredltigung der<br />

Sonnenschutzbrillen-Gesehält <strong>1952</strong><br />

Wir beziehen uns auf das allen <strong>Augenoptiker</strong>n in der<br />

Zwischenzeit zugegangene entspredlende Februar-Rundschreiben<br />

und erinnern an die Rücksendung der B e i •<br />

tri t t s e r k 1 ä r u n g zum • Zeichenverband Deutscher<br />

<strong>Augenoptiker</strong>" an die V e r b an d s - G e s c h ä f t s -<br />

s t e 11 e des „Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>",<br />

D ü s s e 1 d o r f, Worringerstr. 57. Bitte vergessen Sie<br />

dann auch nicht, den Jahresbeitrag für das Haushaltsjahr<br />

<strong>1952</strong>/53 in Höhe von 1,- DM beizufügen oder überweisen<br />

Sie es dem ZVA, Düsseldorf, Worringerstr. 57,<br />

über Postscheckkonto Essen Nr. 671 25.<br />

Wir sind im Begriff, für die dem .Zeichenverband" bei•<br />

getretenen <strong>Augenoptiker</strong> M i t g 1 i e d s a u s w e i s e<br />

mit laufenden Nummern auszufertigen, um ihnen einen<br />

Beleg für die Mitgliedsdlaft in die Hand zu geben.<br />

Bitte beadlten Sie, daß nach den Satzungen nur diejenigen<br />

<strong>Augenoptiker</strong> berechtigt sind, geschliffene Schutzgläser<br />

bzw. Blendsdlutzbrillen mit der Marke .Sombra"<br />

in Auftrag zu gebsn und zu liefern, die dem .Zeidlenverband"<br />

durch die Beitrittserklärung angehören. Sie<br />

handeln also ausschließlich in Ihrem Interesse, wenn Sie<br />

Ihren Beitritt zum „Zeidlenverband" umgehend erklären.<br />

F. M.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Selbstabgabestellen, Zuzahlungs-Modelle abzugeben und unterrichtet<br />

die Kollegen über den derzeitigen Stand der von uns eingeleiteten<br />

Maßnahmen. -- Diese Ausführungen werden von Herrn<br />

Ass. S c h m i t z ergänzt und vertieft. Insbesondere berichtet<br />

er über die Bemühungen um die Aufhebung der Bußgeldbescheide,<br />

die in aller Kürze einen Erfolg erhoffen lassen.<br />

In Zusammenhang hiermit weist Geschäftsführer M ü 11 e r auf<br />

die Broschüre des Dipl.-Kaufmann Baumgärtl „Die betriebswirtschaftliche<br />

Struktur des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks" hin und bot<br />

diese den Mitgliedern zum Preise von 4,50 DM mit Erfolg an.<br />

Punkt 3: Beschlußfassung über die Finanzierung der neugegründeten<br />

„Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong>" in Köln<br />

Obermeister H e m p e l m a n n führt hierzu aus, daß die Errichtung<br />

der Fachschule in großartiger Weise gelungen sei. <strong>Der</strong> Kollege<br />

Dannenfelser habe hier außerordentliches geleistet und<br />

sich damit ein großes Verdienst um das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk<br />

der Bundesrepublik erworben. Her Hempelmann gibt einen Uberblick<br />

über die Entstehung des Gedankens einer Fachschule im<br />

Bundesgebiet und die einzelnen Stufen seiner praktischen Durchführung.<br />

Die laufende Finanzierung der Schule soll u. a. durch<br />

Erhöhung des Werbebeitrages von ¼ auf 10/o erfolgen.<br />

Herr M ü 11 e r ergänzt diese Ausführungen, in dem er darlegt,<br />

daß der Gedanke der Errichtung einer eigenen Fachschule schon<br />

seit 1946 vom <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk des Bundesgebietes<br />

grundsätzlich gebilligt worden sei. Unter den Möglichkeiten deT<br />

Finanzierung sei die Ubernahme in den Beitr,ag der „Fördergemeinschaft"<br />

die Gerechteste gewesen. In der nachfolgenden<br />

Abstimmung darüber, ob der Werbebeitrag zugunsten der Fachschule<br />

von ¼ auf 10/o erhöht werden soll, wird diese Maßnahme<br />

einstimmig bejaht. Herr Müller dankt im Namen des Kuratoriums<br />

für die Zustimmung der Innung Dortmund.<br />

Punkt 4: Sonnenschutzbrillen-Geschäft <strong>1952</strong><br />

Uber die grundsätzliche Seite dieser Frage sind die Mitglieder<br />

bereits durch das Rundschreiben des .Zentralverbandes" unterrichtet.<br />

Das vom ZV A gewählte Spezialglas soll nach den Ausführungen<br />

von Obermeister He m p e 1 man n durch die „Fördergemeinschaft"<br />

populär gemacht werden. Das geschliffene<br />

Sombra-Glas set in seiner Struktur einwandfrei und müsse das<br />

Sonnenbrillen-Geschäft auf jeden Fall wieder in die Hand des<br />

<strong>Augenoptiker</strong>s bringen.<br />

Herr M ü 11 e r , Düsseldorf, unterstreicht diese Ausführungen,<br />

in dem er die Aktion und ihre Ausgestaltung im einzelnen begründet.<br />

Bemerkenswert ist, daß jeder Lieferant, der Sombra­<br />

Gläser an andere als Innungsmitglieder verkauft, haftbar gemacht<br />

werden kann. Die .Fördergemeinschaft" werde in den kommenden<br />

Monaten ihre Werbung sehr stark auf Sombra-Gläser abstellen.<br />

Es könnte natürlich sein, daß Lieferanten erklären, sie<br />

hätten diese Gläser nicht. Es bedarf deshalb der Mitarbeit der<br />

Mitglieder, die durch ihre Auftragserteilung bei den Lieferanten<br />

den Ans.toß geben müßten, Sombra-Gläser in das Fertigungsprogramm<br />

aufzunehmen. Auf Anfrage wird angekündigt, daß die<br />

Reklame für den neuen Artikel ab März zur Verfügung stehen<br />

würde.<br />

Punkt 5: Bekanntgabe der vorläufigen Jahresrechnung 1951/52<br />

und Vorlage des Entwurfs des Haushaltplanes <strong>1952</strong>/53<br />

Nachdem Innungs-Geschäftsführer Dipl.-Volkswirt P e i ff er<br />

einen Uberblick über Einnahmen und Ausgaben der Jahresrechnung<br />

1951/52 gegeben hat und unter Zugrundelegung der bisherigen<br />

Beiträge der neue Haushaltplan <strong>1952</strong>/53 keinen Widerspruch<br />

findet, sind diese Regularien damit erledigt.<br />

. Unter Punkt „ Verschiedenes" kommen die Erfahrungen über die<br />

eingeleiteten Maßnahmen für Schul-Augenuntersuchungen zur<br />

Sprache, der „Leistungswettbewerb der deutschen Handwerks-<br />

Nr. 4/<strong>1952</strong> - Seite 23<br />

jugend", von dessen Durchführung für den ZVA in diesem Jahr<br />

abgesehen wird und die positiven Verhandlungen des LIV Westfalen<br />

mit der Bezirksgruppe Westfalen des „Bundes nichtselbständiger<br />

· <strong>Augenoptiker</strong>". Gegen 14 Uhr schloß Obermeister<br />

Hempelmann die Versammlung.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover<br />

(Geschäftsstelle: Hannover, Prinzenstraße 20)<br />

Die Frühjahrs-Hauptversammlung fand am 9. März d. J . in<br />

den Hansa-Sälen zu H anno ver statt. Sie wurde von Obermeister<br />

P. Fr.an z um 10 Uhr mit herzlichen Willkommensgrüßen<br />

an die Erschienenen eröffnet. - Zum Gedächtnis des verstorbenen<br />

Kollegen T y b ur c y, Hannover-Ronnenberg, dem<br />

der Obermeister einen Nachruf widmete, erhoben sich die Mitglieder<br />

in .stillem Gedenken. - An Stelle des entschuldigten<br />

Schriftführers, verlas Koll. Flöge das Protokoll der vorhergehenden<br />

Versammlung, das einstimmig genehmigt wurde. - Anschließend<br />

standen verschiedene Org.anisationsfragen zur Dehatte,<br />

darunter die Frage der Zwarigsmitgliedschaft zu den Berufsgenossenschaften.<br />

Uber Krankenkassen-Angelegenheiten<br />

referierten die Kollegen Schorling, Beiersdorf sen. und Tuckermann<br />

und schließlich auch Koll. Dräger. - Uber die .Aufgaben<br />

und Ziele des Mittelstandsblocks" hielt Herr Dr. Temps von der<br />

Handwerkskammer Hannover einen sehr interessanten und eindringlichen<br />

Vortrag, wofür ihm der Obermeister herzlich dankte.<br />

- Bei der Besprechung des Punktes „Gesellenprüfungen" wurde<br />

besonders hervorgehoben, daß die letzten Prüfungsarbeiten als<br />

. wirklich gut zu bezeichnen waren. - Entsprechend den Richtlinien<br />

des ZVA-Vorstandes muß in diesem Jahr noch da'.von abgesehen<br />

werden, sich am „Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksjugend"<br />

zu beteiligen. - <strong>Der</strong> Haushaltplan <strong>1952</strong>/53 wurde vom<br />

Obermeister verlesen und erläutert. <strong>Der</strong> Antrag des Koll. Beiersdorf<br />

sen. auf Erhöhung der Aufwandsentschädigung für den<br />

Obermeister und den Lehrlingswart, wurde einstimmig angenommen.<br />

<strong>Der</strong> Haushaltplan wurde für gut befunden und ohne<br />

Einspruch verabschiedet.<br />

l\.nschriftenänderung des Verbandes der Arbeiter-Ersatzkassen e.V.<br />

Die Anschrift der Geschäftsstelle des Verbandes der Arbeiter­<br />

Ersatzkassen e.V. lautet mit sofortiger Wirkung wie folgt :<br />

Verband der Arbeiter-Ersatzkassen e.V., Hamburg 36,<br />

Warburgstraße 26.<br />

Soweit Mitteilungen für den Vorsitzenden des Verbandes der<br />

Arbeiter-Ersatzkassen bestimmt sind, ist folgende Anschrift zu<br />

verwenden:<br />

Verband der Arbeiter-Ersatzkassen e.V., Schwäbisch-Gmünd,<br />

Uferstraße 40.<br />

Die Nachfrage nach dem Prospekt „Gefährliche So~nenbrillen?"<br />

und der neuen Broschüre „<strong>Der</strong> wichtigste Ihrer<br />

,fünf Sinne" ist so rege, daß eine Neuauflage in Aussicht<br />

genommen werden muß. Um deren Höhe richtig festzustellen<br />

und eine umgehende Belieferung aller Interessenten<br />

zu gewährleisten, empfehlen wir, noch ausstehende<br />

Bezugswünsche baldigst der Fördergemeinschaft der Deutschen<br />

Augenoptik, Köln,· Ehrenstraße 47, zu übermitteln.<br />

DEUTSCHE INDUSTRIE-MESSE. HANNOVER<br />

27. APRIL TECHNISCHE MESSE 6. M A 1<br />

Maschinenbau • Elektrotechnik• Eisen u.Stahl• Erzeugnisse der Gießereien<br />

u. Halbzeugwerke , Nichteisenmetalle • Eisen- u. Stahlbau<br />

Stahlverformung • Eisen-, Blech- und Metallwaren • Fahrzeugbau<br />

Chemie und Kunststoffe• Kautschuk (Asbest)• Gesamter Bürobedarf<br />

Die Werkzeugmaschinen-Industrie stellt aus auf der:<br />

2. Europäischen Werkzeugm aschinen- Ausstellung Hannover<br />

14. - 23. September <strong>1952</strong><br />

Messe-Ausweise b.d. lnd.- u.Hondelskommern sow. Hondwerkskommerr, verfilgb.Verbllllgte Relsemögllchk. d. Rückfohrkort,<br />

AuskOnfte und Prospekte durd, die<br />

DEUTSCHE MESSE- UND AUSSTELLUNGS-A.G. • HANNOVER-MESSEGELXNDE


Seite 24 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

A us dem Handwerk<br />

Geschäftseröffnungen und -verlegungen<br />

Münster 1. W.: <strong>Augenoptiker</strong>meister August Vleho11 gründete am 1. April <strong>1952</strong><br />

An den Bleichen 16 ein optisches Spezialgeschäft. Gleichzeitig teilt er uns mit<br />

daß er das Verhältnis zu der früheren Firma Viehoff & Sohn In Neuen'.<br />

haus gelöst habe.<br />

Siegen 1. W.: Am 1. April <strong>1952</strong> eröffnete die Firma Brlllen-Fuchs Inhaber Walter<br />

Fuchs, st_aatlich app~obierter <strong>Augenoptiker</strong>, Markt 31, ein~n gänzlich neuarllgen,<br />

m semer Emnchlung und Le1stungslahigkeit der heutigen Zeit an•<br />

gepaßten Betrieb.<br />

Jubiläen<br />

In seltener Frische konnte unser heber Berulskamerad, ae, <strong>Augenoptiker</strong> Herr<br />

Georg v. Minden, am 1. April <strong>1952</strong> auf eine 60jährige Berufstätigkeit zurück•<br />

blicken. Herr Georg v. Minden, geboren am 10. September 1877 In Bremen trat<br />

a~ 1. April 1892 als <strong>Augenoptiker</strong>lehrling in die Firma Gebr. Lange, Br~men,<br />

em. Ohne Unterbrechung In diesem HatrS'e erfreut sich der Jubilar in 60jäh•<br />

riger Be.rufstätigkeit in seiner Vertrauens~tellung vollster Anerkennung und<br />

Wertschatzung. Besonders in der Lehrlingsausbildung hat sich Herr v. Minden<br />

einen Namen gemacht, und noch heute ist er mit Leib und Seele als technischer<br />

Lehrer In der Schule der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung ehrenamtlich tätig. Wir wünschen<br />

Ihm noch viele arbeltsfrohe Jahre und beste Gesundheit.<br />

Frankfurt a. M.:<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Bremen, Fritz Förster, Obermeister<br />

40 Jahre KliPERNJCK<br />

Das _Stammhaus des bekannten <strong>Augenoptiker</strong>s Geo. F. Käpernick; Frankfurt<br />

am Mam, feierte am 1. April <strong>1952</strong> sein 40jäbriqes Besteher. Die weitr~ichenden<br />

Kenntnisse, die den Jubilar schon in vielen Fällen zum Berater der optischen<br />

Industrie ':''.'d . des ?J>tlsche'? Handwerks machten, erwarb sich Herr Käpernick<br />

durch langJahnge Tahgke1t m Europa und Amerika, wo er durch Studium an der<br />

Northern Illinois State College of Ophthalmology In Chicago den Grad des<br />

.Doctor of Optics• erwarb, bevor er sich 1912 in Frankfurt a. M. niederließ.<br />

In seinen Betrieben wurde nach bis dahin In Deutschland unbekannten Grundsätzen<br />

fadiliche Pionierarbeit geleistet. So führte Herr Käpernick unter anderem<br />

die Anpassung von Sehhilfen an speziellen Anpaßtisdien ein wobei alle erforderlichen<br />

Werkzeuge und Brillenmuster handlldi zur Verfügung stehen.<br />

Im Laufe der Zeit ersann und fertigte Herr Käpernick neue Brillen• und<br />

Gläserformen, für die lhm Schutzredite von In- und ausländischen Patentämtern<br />

erteilt wurden. Außerdem entwidr:elte er ein eigenes subjektives Refraktlonssystem,<br />

das i11 Fachkreisen besonders durch seine Schrift .Meine Relraktlonsmethode"<br />

bekannt wurde und heute allgemein als .Käpernick-Verfahren• bezeichnet<br />

wird.<br />

Mehr als ein Jahrzehnt war Herr Käpernlck Vorsitzender der Optikergebllfenund<br />

_Meisterprüfungskornmission des Regierungsbezirks Wiesbaden, 29 Optikerlehrhnge<br />

verdanken Ihre Ausbildung und ihr Können dem Meister, und mit<br />

vielen von Ihnen steht er noch heute In regem Sdiriftwechsel, obgleich mandier<br />

seine selbständige Existenz gefu11den hat.<br />

Im letztBll Jahr wurde Herrn Käpernick eine Ehrenurkunde für Verdienste<br />

~'!'i~tgenoptikerfadi von Seiten der Deutschen Gesellsdiaft für Optometrie über-<br />

Durch Kriegseinwirkung verlor Herr Käpernick seine beiden modern geleiteten<br />

Be_triebe In Fr_aq_kfurt. - _Hofhei";', . sein Wohnort _seit 30 Jahren, bot ihm die<br />

Mogl!chkelt fur eme zw1schenze1tbche Geschaftsführung. - 1949 gelang es<br />

Herrn Käpernick, in einer Ladengemeinschaft mit dem Hapag-Lloyd Reisebüro<br />

wieder in Frankfurt Fuß zu fassen und die lang vermißte Betreuung vieler<br />

Brlllenbedürftigen in altgewohnter Welse wied_er aufzunehmen.<br />

Zur großen Freude des Jubilars und aller seiner Mitarbeiter ist es nach<br />

s~werer un_d zäher Arbeit endlidi möglldi, mit dem 40jährigen Jubiläum auch<br />

wieder In eigene neu ausgebaute und modern ausgestattete Räume zur Kaiserstraße<br />

39 umzuziehen.<br />

Am Rande sei bemerkt, daß Her.r Käpernick am 4. April seinen 66. Geburtstag<br />

und gleichzeitig 1eln 50. Berufsjubiläum beging.<br />

Seine Mitarbeiter sind froh, an seiner Seite arbeiten und täglldi aus ·seinen<br />

reichen Erfahrungen und seinem großen Wissen lernen zu dürfen und gratulieren<br />

dem Jubilar In treuer Verbundenheit.<br />

Hameln: Am 16. März <strong>1952</strong> leierte der Senior der Hamelner <strong>Augenoptiker</strong>, Herr<br />

Otto Franke, Bäckerstraße 51, seinen 80. Geburtstag. Otto Franke kam 1890<br />

aus seiner Geburtsstadt Stollberg am Harz nach Hameln und machte sich<br />

1899 am Pferdemarkt selbständig. Nur zw'el Jahre blieb er im ersten Laden,<br />

wo einmal ein Seiltänzer in seiner Schaufenstermarkise landete. - per<br />

Pferdemarkt erschien dem ernsten Fachmann zu unruhig, so zog er nach<br />

der Bäckerstraße 51, wo er noch heute, nach 52 Jahren, sein Geschäft führt.<br />

Anläßlich seines 80. Geburtstages, den er in erstaunlldier körperlicher und<br />

geistiger Frisdie beging, äußerte sich einer seiner früheren Lehrlinge, der<br />

heute selber ein bekannter Hamelner Meister Ist, über ihn: .<strong>Der</strong> alte Franke<br />

War irnmer ein grundanständiger Meister, äußerst tüchtig und rührig und<br />

vor allem, wo er einem Menschen helfen konnte, half er.• <strong>Der</strong> greise Jubilar,<br />

der heute sein Optik- und Ubrengesdiäft mit seinem ältesten Sohn gemeinsam<br />

führt, J


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 4/<strong>1952</strong> - Seite 25<br />

einer Fehlskhtigkeit kann tatsächlich zu krankhaften Veränderungen<br />

des Auges und sogar zu schweren Störungen des Nervensystems<br />

führen.<br />

Wieviel Arten von Fehlsichtigkeit unterscheidet der Fachmann,<br />

d. h., der Augenarzt und der <strong>Augenoptiker</strong>? Das. muß man<br />

wissen. Am bekanntesten wohl ist die Kurzsichtigkeit des .zu<br />

lang gebauten• Auges, das nur sehr nahe Dinge scharf, entfernte<br />

Gegenstände aber unscharf sieht ·oder kaum noch erkennt. Das<br />

genaue Gegenteil der Kurzsichtigkeit ist die Ubersichtigkeit des<br />

„zu kurz gebauten" Auges, das sowohl nah wie fern unscharf<br />

sieht. Ein Zwischending ist die Weitsichtigkeit oder Alterssichtigkeit,<br />

die - wie schon der zweite Name sagt - bei älter werdenden<br />

Personen eintritt, etwa von 40 bis 45 Jahren an, sie<br />

nimmt von Jahr zu Jahr zu. Das astigmatische Auge ist eine<br />

weitere Form der Fehlsichtigkeit; hierbei sieht das Auge verzerrt.<br />

Fehlsichtigkeit kann man beheben. Wir sagten es schon. Man<br />

sollte es in jedem Falle tun. Wer schlecht, das heißt also „fehl",<br />

sieht, dem geht manches Schöne im Leben verloren. Er kommt<br />

durch seine Fehlsichtigkeit oft genug in unangenehme Situationen.<br />

Im Straßengewühl kann ihm die Fehlsichtigkeit Gesundheit<br />

und gar das Leben kosten. Das alles ist nicht nötig, wenn man<br />

sich rechtzeitig die richtige Brille „verpassen" läßt.<br />

Nun gibt es allerdings Menschen, die die Meinung vertreten,<br />

eine Brille mache häßlich. Das mag vielleicht einmal wahr gewesen<br />

sein. Heute gibt es ein solch' reichhaltiges Sortiment an<br />

Augengläserfassungen, daß tatsächlich für jeden die kleidsamste<br />

Brille bereitsteht: Zum zierlichen Gesicht z.B. die unauffällige,<br />

randlose Brille (oder vielleicht die Brille mit dem schmalen Goldrändchen),<br />

zum runden Gesicht das ausgeprägte Fassungsmodell<br />

(harmonisch zur Tönung des Haares gewählt), zum ausdrucksvollen<br />

Gesicht die schwere Hornbrille, für das Kind die leichte,<br />

möglichst helle Brillenfassung usw., usw. Eine 'richtig gewählte<br />

Brillenfassung erhöht die Individualität des Brillenträgers.<br />

Wichtig aber ist, daß man bei der Wahl der richtigen Brille auf<br />

alle Fälle den fachlich einwandfrei 1 geschulten und anerkannten<br />

<strong>Augenoptiker</strong> zu Rate zieht. Sein Ruf ist für ihn verpflichtend.<br />

Und wer durch ihn die richtige Sehhilfe gefunden hat, wird sehr<br />

bald erkennen, daß gutes Sehen das Leben leichter und schöner<br />

macht.<br />

Darum: Besser sehen - besser aussehen!<br />

Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V.<br />

Vorsitzender,<br />

Schriftführer :<br />

Dip!.-Optiker HANS SAUERBORN ·w.v. A.<br />

ERWIN BRINK<br />

'Fulda, Unterm HI. Kreuz 8, Telefon 27S2<br />

Wuppertal-Barmen, Werth 27, Telefon 5_5609<br />

Bad Godesberg <strong>1952</strong><br />

Die J a h r es hau p t v e r s am m 1 u n g <strong>1952</strong> in Bad Godesberg<br />

am Rhein beginnt schon eine gewisse Form anzunehmen.<br />

<strong>Der</strong> vorläufige Veranstaltungsplan sieht wie folgt aus:<br />

Donnerstag, den 12. Juni (Fronleidmam)<br />

ab 20.00 Uhr Begrüßungsabend in der Redoute in Bad Godesberg<br />

Freitag, den 13. Juni<br />

ab 8.30 Uhr Fachvorträge im Volksgartensaal in Bad Godesberg<br />

nachmittags Fortsetzung der Fachvorträge an gleicher Stelle<br />

20.00 Uhr Jahreshauptversammlung auf der Godesburg<br />

(nur für Mitglieder)<br />

Samstag, den 14. Juni<br />

8.30 Uhr Omnibusfahrt zur Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong>,<br />

Köln, Claudiusstraße 1<br />

10.00 Uhr Gedenkstunde für unser verstorbenes Ehrenmitglied<br />

Prof. Dr. Hermann Pistor<br />

ab 11.00 Uhr Fachvorträge<br />

Am frühen Nachmittag Rückfahrt nach Bad Godesberg<br />

20.00 Uhr Festabend in der Redoute in Bad Godesberg<br />

Sonntag, den 15. Juni<br />

10.00 Uhr als Ausklang Fahrt ins Ahrtal.<br />

An Fachvorträgen sind bis jetzt vorgesehen:<br />

1. Prof. Dr. Dr. Schober, Borstel: Die Dämmerungsmyopie<br />

2. Dr. Littmann, Oberkochen: Das neue Ophthalmometer von<br />

Zeiss-Opton<br />

3. Dr. Pistor, Eutin: Zusammenhang zwischen Refraktionsbestimmung<br />

und endgültigen Brillenglasverordnungen<br />

4. W. Zuberbühler, Bern: Die Bedeutung der Keratometrie<br />

5. H. Degenhardt, Epsam-Surrey (England): Die umfassende Prüfung<br />

des Auges unter besondere.r Berücksichtigung des binokularen<br />

Sehens.<br />

6. G. Eyb, Zürich: Nutzanwendung der Farbenpsychologie beim<br />

Augennoptiker<br />

7. H. Osterberg, Kassel: Die Heterophorie und ihre Korrektionsmöglichkeiten<br />

8. E. Preussner, Fulda: <strong>Der</strong> Feinstabgleich mit dem_ Plancylinder.<br />

Ferner ist· wieder eine Ausstellung optischer Geräte, die der<br />

<strong>Augenoptiker</strong> in seiner Praxis benötigt, geplant.<br />

Das endgültige Programm wird in der nächsten Ausgabe an<br />

dieser Stelle erscheinen.<br />

In gewohnter Weise erhalten die Bundesbrüder eine besondere<br />

:Einladung.<br />

Nichtmitglieder der WV A, die an der Tagung teilnehmen<br />

möchten, g€ben ihre Anmeldung an den Schriftführer der WVA,<br />

Erwin B r in k , staatl. approb. <strong>Augenoptiker</strong>, W u p per t a 1-<br />

B armen, · Werth 27.<br />

F,B.<br />

Bezirksgruppe Westfalen<br />

Das nächste Treffen der Bezirksgruppe Westfalen findet am<br />

Sonntag, dem 27. April, 10 Uhr, in Schwerte, Hotel „Reichshof",<br />

statt.<br />

Vorträge werden halten:<br />

Herr Dr. Reiner: .,Das Sehen durch Fernrohre"<br />

Bbr. E. Preussner: .Die Praxis der Akkommodometrie"<br />

Alle Mitglieder und interessierte Gäste sind herzlich eingeladen.<br />

Gerhard Klingsporn.<br />

WVA-Stiftung<br />

<strong>Der</strong> S t i p end i e n f o n d zur Förderung der Studierenden<br />

an den A u g e n o p t i k e r - F a c h s c h u 1 e n hat durch seine<br />

Satzung den Namen<br />

WV A-Stiftung<br />

erhalten. Unter di,esem Namen wird bei der Rhein-Ruhr Bank,<br />

Remscheid, das• Bankkonto Nr. 83 101 für die Stiftung geführt.<br />

Das Postscheckkonto der Rhein-Ruhr Bank lautet: Köln 2752. Ein<br />

eigenes Postscheckkonto wird die Stiftung noch erhalten.<br />

Kurzer Satzungsauszug:<br />

Die Mitglieder der „Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong><br />

e.V. • (WVA) mit dem Sitz in Bad Godesberg haben beschlossen,<br />

eine Stiftung ins Leben zu rufen, um bedürftigen und<br />

würdigen Studierenden an den <strong>Augenoptiker</strong>-Fachschulen Ausbildungsbeihilfen<br />

zu gewähren (§ 2, Ziff. 3 der WV A-Satzung).<br />

Die eingehenden Spenden werden ,einem diesem Zweck dienenden<br />

Sondervermögen zugeführt. Die Verwaltung und Verfügung<br />

über d_as Stiftungsvermögen wird gemäß den in nachstehender<br />

Satzung niedergelegten Richtlinien ausgeübt:<br />

§ 1 Die Stiftung trägt den Namen • WV A-Stiftung, Stipendienfond<br />

zur Förderung der Studierenden an den <strong>Augenoptiker</strong>­<br />

Fachschulen."<br />

§ 2 Das Stiftungsvermögen wird aus freiwilligen Spenden gebildet.<br />

,<br />

§ 5 Aus dem Stiftungsvermögen können auf Antrag unterstützungsbedürftige<br />

Studierende der <strong>Augenoptiker</strong>-Fachschulen<br />

Studienbeihilfen erhalten, und zwar unter der Voraussetzung<br />

ihrer Würdigkeit, überdurchschnittlicher Begabung, sowie<br />

zufriedenstellender Leistungen.<br />

Lt. Vorstandbeschluß wird die WVA-Kasse der WVA-Stiftung<br />

einen Grundstock von 1000,- DM zur Verfügung stellen. Dieser<br />

Betrag ist natürliich bei weitem nicht ausreichend, um den Studierenden<br />

tatkräftige Hilfe zukommen zu lassen. Wir bitten daher<br />

alle Kollegen, ihre Verbundenheit mit unserem Nachwuchs da- ·<br />

durch zu beweisen, daß sie uns recht bald Gel


Seite 26 - Nr. 4/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />

1. Vorsitzender:<br />

Adalbert Grün, Mülheim-Ruhr,<br />

Marienhof !.l9<br />

Schriftführung:<br />

A. Sürig, Düsseldorf, Blücherstraße H<br />

Mitteilungen des Bundesverbandes<br />

Die diesjährige Hauptversammlung des BNA findet<br />

am 6. Juli 1 9 5 2 in B ad G o de s b er g statt. Anträge zur<br />

Tagesordnung müssen durch die Bezirksvorstände bis spätestens<br />

30. Mai <strong>1952</strong> der Geschäftsstelle zugeleitet werden.<br />

Dia-Bildserien<br />

Ab sofort stehen den einzelnen Bezirksgruppen nachfolgend<br />

aufgeführte Dia-Bildserien für Vortragszwecke zur Verfüg~ng.<br />

Anatomie des Auges - Anpassung von Haftschalen -<br />

Meteorologische Instrumente.<br />

Die Lichtbildserien wurden in sorgfältiger und mühevoller Arbeit<br />

unter größten finanziellen Opfern von der B e z i r k s -<br />

g r u p p e Stuttgart der Verbandsleitung als Eigentum des<br />

. BNA zur Verfügung gestellt. Dem 2. Vorsitzenden des BNA,<br />

Herrn Ebbo Ben der, Stuttgart, dessen persönliches Verdienst<br />

es ist, sei an dieser Stelle im Namen des BNA besonders herzlichst<br />

gedankt. - Die Bezirksgruppen können bei Bedarf die Bildserien<br />

über die Geschäftsstelle anfordern,<br />

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />

Bezirk Aachen<br />

An der Versammlung am B. Februar 195 2 nahm auf Einladung<br />

des Vorstandes auch der Obermeister der <strong>Augenoptiker</strong>­<br />

Innung für den Reg.-Bez. Aachen, Herr Kollege B ü n d gen s ,<br />

teil, um Standesfragen mit unserer Bezirksgruppe zu besprechen.<br />

<strong>Der</strong> Obermeister führte u. a. folgendes aus:<br />

Meine lieben Kollegen!<br />

Ich bin Ihrem Vorstand wirklich zu Dank verpflichtet, daß mir<br />

ab und zu Gelegenheit gegeben wird, Fragen mit Ihnen zu besprechen,<br />

die von Interesse für unseren gesamten Stand sind.<br />

Betrachten Sie darum meine Teilnahme an Ihren Gesprächen nicht<br />

als eine Einmischung in Ihre internsten Angelegenheiten, sondern<br />

als Ausdruck der engen Verbundenheit unserer Innung mit Ihnen.<br />

Seien Sie versichert, daß ich als Obermeister nicht nur meine<br />

Aufgabe darin sehe, die Interessen meiner Innungsmitglieder zu<br />

vertreten, sondern darüber hinaus mich verpflichtet fühle, mich<br />

auch für Ihre Belange einzusetzen, wo es auch immer sein mag.<br />

Ich möchte dadurch meinen bescheidenen Beitrag zur Versdimelzung<br />

aller Angehörigen unseres Standes zu einer einzigen großen<br />

Familie leisten.<br />

Meine Freunde! Es ist versdiiedentlich aus Ihren Kreisen der<br />

Wunsdi an midi herangetragen worden, die Gesellenschaft aktiver<br />

an den Selbstverwaltungsaufgaben unseres Standes zu<br />

beteiligen. Dieser Wunsch ist für mich der Beweis für ein wiedererwachende:;<br />

Standesbewußtsein in den Kreisen unserer Gesellen,<br />

und es erfüllt midi mit besonderer Genugtuung, daß der BNA<br />

die Pflege des Standesbewußtseins auf sein Panier geschrieben hat.<br />

Ganz besonders aber freut es mich, feststellen zu können, daß<br />

Sie es Ihrerseits nicht nur als Ihre Aufgabe ansehen, bei den<br />

regelmäßigen Zusammenkünften an Ihrer fadilidien Weiterbildung<br />

zu arbeiten, sondern auch ernstlidi bemüht sein wollen,<br />

positive Arbeit in allen Standesfragen zu leisten.<br />

<strong>Der</strong> Gesdiäftsführer unserer Kammer, Herr Leufgens, hatte es<br />

als Aufgabe für den heutigen Abend übernommen, zu Ihnen über<br />

die Rechte der Gesellen in der heutigen und der zukünftigen<br />

Handwerksordnung zu sprechen. Leider mußte Herr Leufgens zu<br />

dringenden. Besprechungen nach Köln reisen und konnte deshalb<br />

nicht an unseren heutigen Gesprächen teilnehmen. Er läßt<br />

Ihnen durch mich seine Grüße ausriditen und er ist gern bereit,<br />

seinen Vortrag nachzuholen. Idi will dem Vortrag des Herrn<br />

Leufgen daher nicht vorgreifen und bitte Sie, diese handwerklidien<br />

Fragen vorerst noch zurückzustellen, um dann nadi dem<br />

Vortrag,e alle diese Fragen mit Ihnen zu diskutieren.<br />

Meine lieben Kollegen!<br />

Wie Sie alle wissen, sind innerhalb des Handwerks große Bestrebungen<br />

im Gange, dem berufsständisdien Gedanken zum<br />

Durdibrudi zu verhelfen, um damit dem Wunsche weitester Kreise<br />

unseres Volkes nadi neuen Ausdrucksformen seiner Gesellschaftsordnung<br />

entgegen zu _kommen. .<br />

Sie hatten bei der von unserer Innung veranstalteten Großkundgebung<br />

am 7. Oktober 1951 Gelegenheit, einen maßgebenden<br />

Experten für diese Fragen, den Generalsekretär des Rheinisch­<br />

Westfälischen Handwerkerbundes, Herrn Dr. Schild. in seinem<br />

Vortrag .<strong>Der</strong> Neuaufbau unseres Gesellschafts- und Staatslebens<br />

auf dem Boden des Klassenkampfes oder der berufsständisdien<br />

Leistungsgemeinschaft• spredien zu hören.<br />

Ich weiß, daß Sie sich zwischenzeitlich mit diesen Fragen ernstlich<br />

beschäftigt haben,. und ich darf wohl sagen, daß die von Herrn<br />

Dr. Schild entwickelten Gedanken und Ziele inzwischen auch von<br />

weitesten Kreisen des Handwerks freudig und entschlossen auf-<br />

genommen und auch von den politischen Parteien stark beachtet<br />

worden sind. Das Handwerk ist endlich aus seiner politischen<br />

Lethargie herausgetreten und ist entsdilossen, seine Belange auf<br />

der politischen Ebene selbst zu wahren und wirksam zu vertreten.<br />

Und, meine Freunde, wenn Sie sich selbst zu einem Berufsstande<br />

nodi zugehSrig fühlen, so. können Sie nidit anders, als sich<br />

audi zu diesen Gedanken und Zielen zu bekennen, und diese<br />

überall dort, wo Sie Gelegenheit haben, auch zu vertreten. Daß<br />

Sie damit beginnen wollen, beweist mir die Tatsache, daß Sie<br />

sidi heute mit mir über Standesfragen unterhalten wollen.<br />

Bevor wir uns aber diesen Fragen widmen, wollen wir uns<br />

erst einmal darüber klar werden, was überhaupt ein Stand ist,<br />

und was zu seinem Wesen gehört. Wir können wohl zunächst<br />

einmal sagen, daß eine ständische Gesellschaftsordnung in erster<br />

Linie auf den Menschen abgestimmt sein muß und daß zum<br />

Wesen eines Berufsstandes und einer Berufsstandsg~meinschaft<br />

die gleiche Haupttätigkeit seiner Mitglieder gehört, und daß er<br />

sidi aus der Gesamtzahl seiner Betriebe und all e r in den Betrieben<br />

b e s c h ä f t l g t e n Personen zusammensetzt, das heißt,<br />

aus a 11 e n in ihm h a u p t b e r u f 1 i c h beschäftigten Personen.<br />

Seine Mitglieder bilden innerhalb der Berufsstandsgliederungen<br />

eine Leistungs- und Lebensgemeinschaft gleichartiger. Geistigkeit.<br />

Mithin ist also die Geistesverfassung eines Mensdien<br />

von seiner beruflidien Tätigkeit abhängig. Es müssen ferner alle<br />

Mitglieder eines Berufsstandes eine arteigene Zudit- und Erziehungsform<br />

durchlaufen haben, und nicht zuletzt gehört zum<br />

Wesen eines Berufsstandes ein Rang- und Autoritätsbewußtsein,<br />

als notwendige Folge der Zucht- und Erziehungsformen.<br />

Wenn wir uns bemühen, unseren Berufsstand in diesem Sinne<br />

aufzufassen, dann wird es in unseren zukünftigen Gesprächen<br />

ni_dit schwer fallen, alle auftaudienden Fragen l(isen zu können,<br />

denn wir gehören ja alle - wir als die Selbständigen - Sie als<br />

die nodi nicht selbständigen Kollegen - einem Stande an und<br />

b e i d e Teile haben die gleiche arteigene Zucht und Erziehungsform<br />

durdilaufen. Beiden Teilen wird es stets bewußt sein, weldie<br />

Rücksichten sie zu nehmen haben und welche Pflichten sie sich<br />

gegenseitig erfüllen müssen, - zum eigenen Wohle des gesamten<br />

Standes, mit dem wir ja alle gemeinsam eine Schidcsalsgemeinsdiaft<br />

bilden.<br />

Lassen Sie bitte nldit nadi in dem Bestreben, sidi berufstän~<br />

disdi auszuriditen. Beschäftigen Sie sich ernsthaft mit allen Fragen<br />

der Handwerksordnung, des Handwerksredits, der Handwerkspolitik<br />

und den sozialen Fragen des Handwerks, damit Sie<br />

auch befähigt sein werden, allen Aufgaben, die die Zukunft an<br />

Sie stellt, geredit werden zu können.<br />

Aus Ihren Reihen sollen ja die zukünftigen Führer unseres<br />

Handwerks kommen und Ihnen - der Jugend allein ·- gehört<br />

die Zukunft.<br />

Mir aber wird es stets ein besonderes Vergnügen sein, in Ihrer<br />

Mitte weilen zu dürfen, um alle gemeinsamen Fragen mit Ihnen<br />

' besprechen zu können.<br />

Bezirk Düsseldorf<br />

Am Sonntag, dem 2. März 1 9 5 2 , fand in den Räumen der<br />

Kreishandwerkerschaft Düsseldorf die Monatsversammlung des<br />

Bezirks Düsseldorf statt. Als Gast war Herr Dr. Hamanns, der<br />

Leiter der Kreishandwerkerschaft, zugegen. <strong>Der</strong> 1. Vorsitzende,<br />

Herr Ni e m ö 11 er , dankte Herrn Dr. Hamanns für die freundliche<br />

Bereitstellung der Räumlichkeiten und gab ihm einen Einblidc<br />

in unsere Arbeiten. Herr Dr. Hamanns seinerseits bedankte<br />

sich für die freundlidie Einladung und verspradi, audi fernerhin<br />

alles von seiten der Kreishandwerkerschaft zu tun. um der Bezirksgruppe<br />

Gelegenheit zu geben, sich in beruflidier und kollegialer<br />

Hinsicht weiterzubilden. - Herr v. d. B u s s c h e von<br />

der Firma Rodenstock sprach dann über das interessante Thema<br />

.,Räumliches Sehen•, das eine lebhafte Diskussion auslöste.<br />

Bezirk Gelsenklrdien-Dortmund<br />

Am 9. März 1 9 5 2 fand im Restaurant „Zum halben Hahn•<br />

in G e 1 s e n k i r c h e n die Monatsversammlung der Bezirksgruppe<br />

Gelsenkirdien-Dortmund statt. - Als Gast hielt Herr<br />

Simon, Gelsenkirdien, einen hodiinteressanten Vortrag über<br />

die G_rundlagen der Augenglasbestimmung und führte die Anwesenden<br />

in die verschiedenen Methoden der objektiven und<br />

subjektiven Augenprüfung ein. Besonders behandelt wurde das<br />

Gebiet der Nebelmethode, die Arbeitsweise mit dem Kreuzcylinder<br />

und dem Skiaskop sowie der Zusammenhang zwischen<br />

Akkommodation und Konvergenz beim binokularen Sehen. Nach<br />

einer ansdiließenden lebhaften Diskussion wurde besdilossen, in<br />

drei Arbeitsgemeinschaften jeweils für die Räume Bochum, Dortmund<br />

und Gelsenkirchen mit den Vorbereitungen für einen Refraktionskursus<br />

zu beginnen.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nl'. 4/<strong>1952</strong> _--:- Seite 27<br />

Ein neues ßlltzlichtgerät<br />

Die Glühlampe:p.fabrik Dr. Günther F i •<br />

s c h e r in Limburg/Lahn, hat ein neues<br />

Blitzlichtgerät entwickelt und erstmalig auf<br />

der Photokina in Köln vorgeführt. Es wird<br />

an das Wechselstromnetz angeschlossen<br />

und liefert etwa 1000 Blitze, die in ihrer<br />

Lichtintensität den Blitzlichtlampen mittlerer<br />

Größe gleichkommen. Die Leuchtzeit<br />

läßt sich variieren und hängt von der<br />

Dauer der Kontaktgabe ab. Stellt man beispielsweise<br />

den Verschluß auf 1/10 Sek.,<br />

danri beträgt die Leuchtzeit etwa 1/25 Sekunde.<br />

Das Gerät hat eine lange Lebensdauer;<br />

die Lampe läßt sich gegebenenfalls<br />

ersetzen. Nach Mitteilung der Firma ist ein<br />

Allstromgerät in Vorbereitung.<br />

Automatische Projektion<br />

Dem besonders anspruchsvollen Fotografen<br />

bietet die Firma G r i m r a t h &<br />

La n c k K.G., Freiburg i. Br., bei der Vorführung<br />

von Diapositiven im Außenformat<br />

5X5 cm in ihrem .Grila-Projektomat• ein<br />

ausgezeichnetes Gerät zur automatischen<br />

Projektion, bei der jeglicher lästige Bildwechsel<br />

von Hand entfällt. Bis zu 75 Kleinbilddias<br />

lassen sich in einem· Magazin in<br />

einem kurzen Augenblick ansetzen, werden<br />

dann durch Betätigen eines Druckknopfes<br />

oder völlig selbsttätig in Abständen<br />

von wahlweise 10 bis 30 Sekunden<br />

unhörbar gewechselt und zuletzt in der<br />

gleichen Reihenfolge auch wieder abgelegt.<br />

An optischen Daten des Projektors seien<br />

erwähnt das Objektiv 1 : 1,6; f = 80 mm'<br />

oder 1 : 2,6; f = 150 mm; der Dreifachkondensor<br />

mit 70 mm Offnung; das mehrteilige<br />

Wärmeschutzfilter; die sehr bequeme<br />

Lampenjustierung und die Projektionslampe<br />

250 Watt für Netzanschluß 220 V<br />

oder für 50 V/5 A über einen Transformator.<br />

Cenei-Kettenstativ<br />

Kettenstative sind alt und bewährt. Daher<br />

ist es zu begrüßen, daß Carl N e i t h o 1 d ,<br />

Frankfurt a. M.,, wieder ein solches Ketten­<br />

' stativ in einem hübschen Lederetui 6X6 cm<br />

und nur 25 g schwer herausgebracht hat.<br />

Die Kette trägt an einem Ende ein Gewindestück<br />

mit deutschem oder englischem<br />

Gewinde, mit dem sie an jeder Kamera<br />

bzw. Bereitschaftstasche befestigt werden<br />

kann. Bei etwas Ubung gelingt es mit diesem<br />

kleinen Hilfsmittel, selbst bei 1 Sekunde,<br />

noch unverwackelte Aufnahmen zu<br />

erzielen.<br />

'<br />

Neues vom Fotomarkt<br />

Contii.x-Modell IIIa<br />

Dieses Contaxmodell gleicht im Grundsätzlichen<br />

dem Modell Ila, unterscheidet<br />

sich aber von ihm durch den eingebauten,<br />

fotoelektrischen Belich~ungszeitmesser und<br />

bedeutet damit den Abschluß und die Krönung<br />

einer bestimmten Entwicklungseinrichtung<br />

der Kleinbildkamera. Hier ist der<br />

Belichtungsmesser immer schnell zur Hand,<br />

wenn er· gebraucht wird; außerdem ist er<br />

als Einbaugerät viel besser geschützt denn<br />

als isoliertes Instrument. Die Handhabung<br />

ist einfach und gewährleistet hohe Genauigkeit.<br />

Man stellt zuerst die Filmempfindljchkeit<br />

ein und dreht dann einen<br />

Knopf, bis der Zeiger auf eine Marke euispielt.<br />

Mit einem einzigen Blick erkennt<br />

der F'otografierende die zu jeder Arbeitsblende<br />

zugehörigen Belichtungszeiten. Dabei<br />

ist der Meßwinkel des .contax-Belichtungsmessers•<br />

so gehalten, daß nur das<br />

Licht vom Aufnahmeobjekt gemessen, alles<br />

die Messung beeinträchtigende Nebenlicht<br />

dagegen abgehalten wird. Bezüglid1-<br />

der Grenzempfindlichkeit sowie der spektralen<br />

Empfindlichkeit gilt das, was bereits<br />

über · den<br />

Zeiss-Ikon-Belichtungsmesser<br />

.Ikophot• gesagt wurde.<br />

Lichtstarker Klelnbildw'erfer<br />

Carl Z e i s s , Jena, hat einen neuen<br />

.,Kleinbildprojektor" für größere Leistungen<br />

und lidltstarken Bildwurf konstruiert,<br />

der selbst bei langen Projektionsabständen<br />

noch eine gute Bildwandausleuchtung<br />

sichert. Als Lichtquelle dient entweder eine<br />

Projektionslampe 220 V/250 Watt bei direktem<br />

Netzansdlluß oder die bekannte<br />

Niederspannungslampe 75 V/375 Watt, die<br />

über Vorsdlaltwiderstand oder Trafo angeschlossen<br />

werden muß. Die verwendbaren<br />

Projektionsobjektive haben Brennweiten<br />

zwisch 100 und 180 mm. -Als Normalobjektiv<br />

ist das Triplet 1 : 2,8; f = 100<br />

mm vorgesehen; u. a. läßt sich auch das<br />

bekannte Kipronar 1 : 2,2; f = 165 mm benut:i:en,<br />

das bei kürzeren Brennweiten (90,<br />

105, _120 und 140 mm) ein Offnungsverhältnis<br />

1 : 1,9 hat. Selbstverständlich ist mehrteiliges<br />

Wärmeschutzfilter, Fallschacht, Bildbandführung,<br />

Justierung der Lampe und<br />

Höhenverstellung vorgeseheDl, außerdem<br />

ein Vorsd1altprismensystem für die Raumbildprojektion.<br />

Kleinbild-Spiegelreflexkamera Exa<br />

Das I h a g e e - Kamerawerk in Dresden<br />

stellt neuerdings neben ihren weltbekannten<br />

Kameras Kine-Exakta und Exakta-Va-<br />

Humor der Optik<br />

rex die Kleinbild-Spiegelreflexkamera .Exa •<br />

her, die in erster Linie ihres Preises und<br />

ihrer Ausstattung wegen für den Amateur<br />

gedacht ist, während die anderen Modelle<br />

infolge ihrer Ausbaufähigkeit und größeren<br />

Leistungsstärke auch zahllose Aufgaben<br />

der fachlichen, technischen und wissenschaftlichen<br />

Fotografie bewältigen. Andererseits<br />

kann man das meiste Zubehör,<br />

das für die Exakta-Varex geschaffen wurde,<br />

audl zur .Exa" verwenden. Wesentlich ist<br />

auch hier die Möglichkeit des Umbaus zur<br />

Doppelsystemkamera, indem der Lichtschacht<br />

auswechselbar ist urid sid1 durch<br />

einen Prismensucher ersetzen läßt. Als<br />

Eigenart der Kamera ist noch auf den Trommelverschluß<br />

hinzuweisen, der durch einen<br />

einzigen Hebel auf die Belichtungszeiten<br />

1/25, 1/50, 1/100 und 1/250 -Sekunde sowie<br />

auf B eingestellt werden kann. Schließlich<br />

besitzt die .Exa • einen Synchronanschluß<br />

für Vacu- und für Elektronenblitze.<br />

Auszeichnung Professor Dr. Georg Lenz, Jena<br />

Die großen Verdienste, die sich Professor Dr.<br />

G e o r g L e n z , Inhaber des Lehrstuhls für Ophthalmologie<br />

und Direktor der Universitäts-Augenklinik<br />

in Jena, um die Hebung der Volksgesundheit erwor•<br />

ben hat, haben ihre Würdigung darin gefunden, daß<br />

er von der Regierung der Deutschen Demokratischen<br />

Republik mit dem Ehrentitel • Verdienter Arzt des<br />

Volkes• ausgezeichnet wurde.<br />

Briefkasten<br />

Welche Finnen stellen Panorama-Fernrohre mit<br />

automatischem Geldschalter her?<br />

Wer liefert Augenabziehbilder?<br />

Wer kennt den Fabrikant des Lötgerätes ,Fae•<br />

totum"?<br />

Wer llefert Schießhilfen, Marke Sperber?<br />

Mitteilungen an den Verlag erbeten.<br />

Birkenbalsam der Schwachsichtigen<br />

,,Sdw.u, schau, schon wieder ein Tröpfchen/"


Seite 28 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

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Seite 30 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

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Seite 34 - Nr. 4/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

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So bestrickend ähnlich aber die Nad1ahmungen auch<br />

sein mögen, es fehlt ihnen die letzte Vollendung,<br />

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Mit freundlichen Grtissen

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