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Der_Augenoptiker_1952_08

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Amtliches Organ des Zentralverban·des der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

Mitteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V. (W.V.A.), der Deutschen<br />

Gesellschaft für Optometrie (DGO) und des Bundesverbandes Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />

Nummer 8<br />

VERLAG WILLY SCHRICKEL. DOSSELDORF 95. August 1959<br />

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Seite 2 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düs,seldorf<br />

Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 3<br />

Düsseldorf<br />

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,. .. es war nur ein kleiner Handgriff, jetzt paßt<br />

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geben, nehmen Sie ein OPTAL-Futteral. Wenn<br />

Sie Ihre Brille darin aufbewahren, kann so etwas<br />

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<strong>Der</strong> Kunde war dankbar für den Rat und der<br />

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Seite 4 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

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Amtliches Organ des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZV A)<br />

Miueilungsblatt:<br />

W issenschaftliche Vereinigung<br />

der <strong>Augenoptiker</strong> e. V. (W.V.A.)<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Optometrie (DGO)<br />

Bundesverband Nichtselbständ.iger<br />

<strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />

Schriftleitung: Fritz Müller, Geschäftsführer des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

S1ändige Mitarbeiter , Dr. Karl R. Bergar,<br />

Fachlehrer Bernhard Gorges für Werkstatt-Technilr:, Dr.-Ing. Felix Marmel für den Fototeil, Fachlehrer Rudolf Mehlhorn für die Beilage „<strong>Der</strong> Meniskus"<br />

Nummer 8 Verlag Willy Schrickel, Düsseldorf 25. August <strong>1952</strong><br />

Augustin Jean Fresnel<br />

Zum 125. Todestag des großen Theoretikers und Praktikers der Optik<br />

Von Dr. Karl R. Berger<br />

Die Optik verfügt erfreulicherweise über<br />

eine stattliche Anzahl bedeutender Gelehrter,<br />

die nicht nur hervorragende Theoretiker<br />

waren, sondern sich gleichzeitig auch<br />

in praktischen Fragen der Lichtlehre hohe<br />

Verdienste erworben haben. Newton, Gauß,<br />

Fraunhofer, Duncker, Steinheil, Helmholtz,<br />

Abbe zählen beispielsweise zu diesen gro-<br />

• ßen Männern der Optik, die diese glückliche<br />

Gabe besaßen, Theorie und Praxis<br />

harmonisch auf dem Gebiete der optischen<br />

Wissenschaft und Forschung zu vereinen.<br />

Zu ihnen gehört nicht zuletzt auch<br />

A u q u s t i n J e a n F r e s n e l , dessen<br />

Todestag sich in diesen Tagen, am 14. Juli,<br />

zum 125. Male jährte.<br />

Dieser bedeutende Gelehrte Frankreichs<br />

gilt als eine1t der größten optischen Theoretiker.<br />

Mit bewundernswürdiger Vielseitigkeit<br />

hat er es aber auch zu hervorragenden<br />

praktischen Fachleistungen gebracht.<br />

Anläßlich der 125. Wiederkehr<br />

seines Todestages dürfte daher das bedeutsame<br />

Lebenswerk dieses um das ausgedehnte<br />

optische Fachgebiet so außerordentlich<br />

verdienten Mannes an dieser<br />

Ste'lle eine gebührende Würdigung rechtfertigen.<br />

Augustin Jean Fresnel wurde am 10. Mai<br />

1788 in L'Eure bei Broglie in Frankreich<br />

als Sohn eines Architekten geboren, Wie<br />

so manche große Männer, so gehörte auch<br />

er zunächst zu den wenig begabten Schüs<br />

lern. Es heißt, daß er nur mit großer<br />

Schwierigkeit das Lesen erlernt habe, jedoch<br />

zeigte er schon im Alter von neun<br />

Jahren ein auffälliges Interesse für Experimente.<br />

Fresnel besuchte die Polytechnische<br />

Schule und dann die Schule für<br />

Brücken- und Straßenbau, die er als Ingenieur<br />

verließ. Acht Jahre lang war er<br />

darauf im Straßenbau tätig. Noch ahnte er<br />

nichts davon, daß diese mehr dem Zufall<br />

zuzuschreibende Tätigkeit im Straßenbau<br />

durch seine späteren Arbeiten im Leuchtturmwesen,<br />

die der Sicherung der Wasserstraßen<br />

so hervorragend zugute kamen,<br />

eine wichtige Fortsetzung finden sollte. Er<br />

beschäftigte sich in seinen Mußestunden zu<br />

gleicher Zeit mit wisse_nschaftlichen Problemen,<br />

wodurch er besonders von dem Jahre<br />

1815 ab Weltberühmtheit erlangte, Im<br />

Jahre 1823, erst 35 Jahre alt, wurde Fresnel<br />

Mitglied der Akademie der Wissenschaften<br />

in Paris, und im gleichen J11hre<br />

wurden seine Arbeiten von der Königlichen<br />

Gesellschaft zu London preisgekrönt.<br />

In seinen t h e o r e t i s c h e n Arbeiten<br />

beschäftigte sich Fresnel besonders mit<br />

dem Studium der Reflexion, Diffraktion,<br />

Interferenz, Doppelbrechung, Polarisation<br />

und mit der Natur des Lichtes selbst. Von<br />

allen diesen optischen Forschungen dürfte<br />

wohl der .F r e s n e l s c h e S p i e g e l -<br />

versuch" zu den allgemein bekanntesten<br />

gehören. Fresnel erbrachte hierdurd1<br />

einen positiven Beweis für die Wellennatur<br />

des Lichtes, indem er zeigte, daß Licht<br />

zu Licht gebracht Dunkelheit, also eine<br />

Aufhebung des Lichtes bewirkt. Mit dem<br />

Augustin Jean Fresnel<br />

gleichen Problem hatte sich vor Fresnel<br />

besonders der englische Physiker Young<br />

beschäftigt, v.on dem diese Erschei_nung des<br />

Lichtes die Bezeichnung .Interferenz" erhielt.<br />

Young hatte festgestellt, daß es bei<br />

dem Interferenzversuch darauf ankam, daß<br />

sich die Lichtstrahlen unter einem äußerst<br />

kleinen Winkel kreuzen und die Lichtquellen<br />

in jeder Beziehung gleich sein müssen.<br />

1820 griff Fresnel mit Feuereifer den<br />

Youngschen Gedanken von der Interferenz<br />

des Lichtes auf und schlug folgenden geni"<br />

alen Weg ein, um die Bedingungen für<br />

diesen Versuch zu erfüllen: Er ließ auf<br />

zwei Spiegel, die unter einem Winkel von<br />

nahezu 180° gegeneinander geneigt waren,<br />

homogenes Licht fallen, so daß die reflektierten<br />

Strahlen fast parallel von denselben<br />

ausgingen und auf einem Sdiirm abwechselnd<br />

helle und dunkele Interferenzstreifen<br />

erzeugten, die bei der Bedeckung des einen<br />

Spiegels sofort verschwanden. Fresnel erklärte<br />

sich dieses damit, daß bei der wellenförmigen<br />

Fortpflanzung des Lichtes<br />

leicht ein Wellenberg mit einem Wellental<br />

zusammentreffen und eine ebnende<br />

Wirkung haben kann, d. h. an dieser Stelle<br />

gibt es dann keine Lichtwelle, es ist hier<br />

Ruhe, Finsternis. Durch bewundernswert<br />

feine Messungen und Untersuchungen<br />

stellte er dann fest, daß die Punkte des<br />

hellsten Streifens in der Mitte von solchen<br />

Strahlen erzeugt werden, die von der<br />

Lichtquelle bis zu ihren Durchschnittsstellen<br />

gleiche Wege beschrieben haben. Fresnel<br />

zeigte _nun, daß Interferenzerscheinungen<br />

eintreten, wenn die von einer Lichtquelle<br />

ausgehenden Strahlen bestimmte<br />

Gangunterschiede aufweisen, und zwar<br />

findet bei Phasenunterschieden von einer<br />

ungeraden Anzahl von halben Wellenlängen<br />

eine Auslöschung und bei solchen von<br />

einer geraden Anzahl eine Verstärkung<br />

statt. Fresnel wendete bei diesem Interferenzversuch<br />

nacheinander die verschiedensten<br />

Lichtarten des prismatischen Farbenbildes<br />

an und stellte fest, daß die farbigen<br />

Streifen stets schmäler wurden, je<br />

näher sie dem Violett kamen, während sie<br />

für rotes Licht am breitesten waren. Er<br />

folgerte hieraus, daß die einzelnen Farben<br />

sich durch ihre Wellenlänge unterschieden,<br />

und zwar Rot die größte und Violett die<br />

kleinste Wellenlänge unter den Farben des<br />

Spektrums hat.<br />

Re f I ex i o n ist die Zurückwerfung des<br />

Lichtes, die dadurch entsteht, daß die Lichtstrahlen<br />

von der Oberfläche eines neuen<br />

Mediums in das frühere zurückkehren.<br />

Fresnel lieferte durch eingehende Forschungen<br />

zu der theoretischen Erklärung<br />

dieses optischen Problems wichtige Beiträge,<br />

indem er vor allem untersuchte,<br />

in welchem Verhältnis Lidit reflektiert wird<br />

und durchsichtige Körper durchdringt.<br />

Unter Diffraktion oder Beugung<br />

des Lichtes versteht man die von dem italienischen<br />

Gelehrten Grimaldi 1665 zuerst<br />

beobachtete Erscheinung, daß das Licht<br />

sogar hinter dem Rande eines undurchsichtigen<br />

Körpers, wenn auch nur sehr<br />

schwach und kaum merklich, sich fortpflanzt.<br />

Mit dieser gradlinigen Fortpflanzung<br />

des Lichtes scheinbar widersprechenden<br />

Erscheinung hat sich neben einer ganzen<br />

Reihe von Forschern, wie Newton,<br />

Fraunhofer, Schwerd u. a., auch Fresnel<br />

eifrig befaßt. Er fand hierbei eine weitere


Seite 6 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Bestätigung für die Wellenbewegung des<br />

Lichtes. Demzufolge kommt das gebeugte<br />

Licht dadurch zustande, daß von den Lichtteilchen<br />

in der Nähe des Randes oder<br />

zwischen den beiden Rändern eines schmalen<br />

Spaltes wieder Elementarwellen ausgehen,<br />

die auch hinter die Ränder fortschreiten.<br />

Fresnels großes Verdienst war<br />

es hierbei, daß er 1826 die erste einwandfreie<br />

mathematische li:rklärung der Diffraktion<br />

-gab.<br />

Die D o p p e 1 b r e c h u n g des Lichtes<br />

hatte der dänische Professor Bartholin<br />

schon im Jahre 1661 am isländischen Doppelspat<br />

festgestellt. <strong>Der</strong> Holländer Huygens<br />

hatte 1678 diese eigenartige optische Erscheinung<br />

nach der von ihm begründeten<br />

Undulations- (Wellen-)Theorie gesetzmäßig<br />

erklärt. Bei dieser Doppelbrechung an<br />

Kalkspatkri~tallen wird der eindringende<br />

Lichtstrahl in zwei Strahlen: einen ordentlichen<br />

Strahl, der dem n01;malen Brechungsgesetz<br />

folgt und einen außerordentlichen<br />

Strahl zerlegt, der diesem Gesetz<br />

nicht folgt und meist auch gar nicht in der<br />

Einfallsebene liegt. Da man in den Zeiten<br />

Huygens theoretischen Betrachtungen derartiger<br />

Naturerscheinungen noch nicht sehr<br />

hold war, so verging erst ungefähr ein<br />

Jahrhundert, bis der Engländer Young die<br />

Forschungen Huygens wieder aufnahm und<br />

weiterführte. Sie wurden dan.n von Fresnel<br />

erfolgreich fortgesetzt, der mit selten<br />

mathematischer Klarheit die Doppelbrechungen<br />

theoretisch dahin erklärte, daß<br />

von jedem -leuchtenden Punkt im Innern<br />

der Kristalle zwei Wellenflächen ausgehen,<br />

und zwar eine kugelförmige für den wellenförmigen<br />

Strahl und eine ellepsoide für<br />

den außerordentlichen.<br />

Für die P o 1 a r i s a t i o n des Lichtes<br />

hatte man lange Zeit keine befriedigende<br />

Erklärung in der Optik. Huygens hatte<br />

schon 1678 bei einem Versuch mit der<br />

Doppelbrechung des Lichtes am Kalk_~pat<br />

Erscheinungen als • wundervolles Phanomen"<br />

beschrieben, die auf deJ Polarisation<br />

beruhten. Erst 18<strong>08</strong> beobachtete der französische<br />

Forscher Malus, daß diese eigenartige<br />

Modifikation des Licht~s auch ~urch<br />

Reflexion erzeugt werden konnte. Hieran<br />

knüpfte dann Fresnel, zusammen mit seinem<br />

Freund und Landsmann Arago, eine<br />

Erklärung der Polarisation durch Annahme<br />

transversaler Schwingungen der Lichtteilchen.<br />

Das polarisierte Licht wirkt demnach<br />

nach verschiedenen Richtungen verschieden,<br />

als ob es Pole hätte, da seine Schwingungen<br />

nicht wie bei gewöhnlichem Licht<br />

nach allen Richtungen vor sich gehen,<br />

sondern einander parallel auf dem Strahl<br />

senkrecht stehen. Fresnel baute vor allem<br />

die mathematische Theorie der Polarisation<br />

auf und sein Verdienst war es hierbei<br />

noch daß er auch hierzu Apparate, wie das<br />

nach' ihm benannte .Fresnelsche Ellipsoid"<br />

und das .Fresnelsche Parallelepipedon •<br />

konstruierte, die wesentlich mit zut Entdeckung<br />

und Erklärung der ve!s~iedenen<br />

Erscheinungsformen der Polansation geführt<br />

haben.<br />

Es ist erstaunlich, mit welch einleuchtender<br />

Klarheit und mathematischer Kraft<br />

Fresnel alle diese hervorragenden Forschungen<br />

auf den verschiedenen Gebieten<br />

der theoretischen Optik, deren Umfang und<br />

Bedeutung hier nur teilweise gestreift ist,<br />

durchgeführt hat.<br />

Die von Newton 1670 begründete Emissionstheorie<br />

des Lichtes, nach der dieses<br />

eine ausströmende Materie ist, hatte lange<br />

durdl die gewaltige Autorität ihres großen<br />

Begründers Geltung behalten, obwohl<br />

sie sidl für eine Anzahl von Grundersdleinungen<br />

des Lichtes als nicht ausreidlend<br />

erwies, und obwohl Huygens, als<br />

Zeitgenosse Newtons, um die gleiche Zeit<br />

bereits seine Wellentheorie aufgestellt<br />

hatte.<br />

<strong>Der</strong> heftige Kampf, der erst Anfang des<br />

vorigen Jahrhunderts um diese beiden<br />

Theorien entbrannte, wurde in erster Linie<br />

mit durch die genialen Arbeiten Fresnels<br />

entschieden, der mit diesen wichtige Stützen<br />

für die Richtigkeit der W e 11 e n -<br />

1 e h r e d e s L i c h t e s brachte, so daß<br />

diese endlich zur herrschenden wurde.<br />

Als einer der bedeutendsten Förderer<br />

und Erweiterer dieser Theorie hat Fresnel<br />

mit ihr nicht nur vorhandene optische Erscheinungen<br />

folgerichtig erklärt, sondern<br />

sogar viele bereits vorausgesagt oder angedeutet,<br />

die dann Experiment und Forsdmng<br />

später für ridltig bestätigt haben.<br />

Wenn Fr•esnel durch diese erfolgreiche<br />

wissenschaftliche FoIBchertätigkeit auf den<br />

verschiedensten Gebieten der Optik als ·<br />

ein bahnbrechender Theoretiker und d,abei<br />

vor allem als der Mitbegründer der heutigen<br />

Lichttheode gilt, so hat er sich, wie<br />

schon erwähnt, auch eingehend mit p r a k­<br />

t i s c h e n Problemen befaßt, und •hierdurch<br />

ist er eigerrtlich erst in der breiten<br />

Offentlidlkeit bekannt geworden. Das trifft<br />

besonders für seine Arbeiten an der Verbesserung<br />

der- optischen Eimidltungen der<br />

L e u c h t t ü r m e zu. Fresnel kommt das<br />

hohe Verdienst zu, der Schöpfer unseres<br />

modernen Leuchtturmwesens zu sein.<br />

Vorweg zur Aufklärung einiges aus der<br />

Geschichte der Leuchttürme. Sie sind als<br />

wegweisende Feuerzeichen an Hauptansteu,erung·s-<br />

und Orientierungspunkten<br />

des Verkehrs keine Errungensdlaft der<br />

Neuzeit. Wir wissen, daß das „Siebente<br />

Wunder" der Alten Welt der „Pharos<br />

von A 1 ex an d r i e n • war, ein um 290<br />

v. Chr. unter Ptolomäus I. durch Sasostratos<br />

ganz aus Marmor errichteter, 160 Meter<br />

hoher Leuchtturm, auf dessen Spitze man<br />

ein ständiges, 50 bis 60 km weit sidltbares,<br />

frei brennendes Feuer unterhielt. Wenn<br />

Hölie und Sichtweite wirklich stimmen,<br />

würde sogar dieses Riesenbauwerk der<br />

Alten, das allerdings im 13. Jahrhundert<br />

zerstört wurde, unseren modernen Leuchttürmen<br />

ebenbürtig gewesen sein. An Höhe<br />

käme ihm jedenfalls keiner unserer heutigen<br />

Leuchttürme auch nur annähernd<br />

gleich, und auch an Sichtweite würde jener<br />

„ Pharos von Alexandrien • von wenigen<br />

übertroffen; reichen doch n,ur die Feuer<br />

.an den wichtigen OrienUerungspunkten<br />

der Weltmeere kaum weiter als 70 km.<br />

Das 80 Meter hohe Hauptfeuer von Helgoland<br />

mit 45 000 000 Kerzenstärke war eins<br />

der mächtigsten in der Welt und hatte<br />

90 km Sichtweite. -<br />

Im Jahre 1937 lenkte die Nachridlt von<br />

dem Bau einer nE!uen Verkehrsstraße quer<br />

durch die Sahara, die durch 17 große<br />

Leuchttürme gekennzeichnet werden sollte,<br />

die Aufmerksamkeit der Welt auf sich.<br />

Mit dieser etwa 2000 km langen, von Norden<br />

nach Süden führenden Straße sollte<br />

die größte Wüste der Erde, dieses gigantische<br />

„Land des Todes", das zu b.etl'eten<br />

als ein gefährliches Abenteuer gegolten<br />

hatte, dem modernen Verkehr mittels<br />

Flugzeug und Kr.aftwagen erschlossen<br />

werden. Einige Zeit •darauf war auch der<br />

erste dieser Leuchttürme an der Station<br />

„Bidon v• der geplanten Lichtstraße d.es<br />

Sandmeeres errichtet worden. <strong>Der</strong> ausbredlende<br />

zweite Weltkrieg dürfte dann<br />

den weiteren Bau unt·erbrochen haben. -<br />

Bei den Leuchttürmen Fresnels handelte<br />

es sich selbstverständlich nicht um richttungsweisende<br />

Leuchtfeuer in den Sandmeeren<br />

der Wüsten, sondern zunächst um<br />

wegweisende Lichtzeichen für die Seefahrt,<br />

die seinen Forschergeist rege beschäftigt<br />

haben. Fresnel brachte im Jahre 1822 den<br />

wichtigen Fortschritt in das damalige<br />

Leuchtturmswesen, indem er die bisher<br />

verwendeten, v on der feuchten Seeluft so<br />

leicht erblindeten Hohlspiegel durch verbesserte,<br />

sog .• z o n e n lin s en• ersetzte,<br />

die man nadl ihm als „F r e s n e 1 s c h e<br />

Polyzonal-Linsen• bezeic:hnet hat.<br />

Es ist interessant, einmal zu verfolgen, wie<br />

Fresnel in der Lösung dieser praktischen<br />

Aufgabe vorging: Er berechnete zunächst<br />

die Krummflächen der gläsernen Ringe<br />

dieser Zonenlinsen so,. daß alle einen gemeinsdiaftlichen<br />

Brennpunkt besaßen. In<br />

diesem bradlte er die Lic:htquelle an, die<br />

daher ihre Strahlen in nahezu paralleler<br />

Richtung in die Feme sandte und nur<br />

durc:h Absorption in der Luft g,esdlwächt<br />

werden konnte. Da gewöhnliche Konvexlinsen<br />

sich nicht so wirksam herstellen<br />

ließen, weil sie nur Offnungen von 1.2 bis<br />

15 Grad vertragen, erreichte Fresnel mit<br />

seinen Gürtellinsen, daß sie Offnungen<br />

von 40 Grad gestatteten und auf diese<br />

Weise neunmal mehr Lic:ht durchließen.<br />

Damit die Linsen außerdem noch weniger<br />

Licht absorbierten, ließ Fresnel diese von<br />

dünnem Glas herstellen. Ferner brachte er<br />

nodl Planspiegel so an, daß das nah auf- oder<br />

abwärts fallende Licht parallel zur Linsenad1se<br />

hinausgeworfen wurde. Auf diese<br />

Weise erreichte er, daß seine Zonenlinsen,<br />

zumal diese sich auch verhältnismäßig billig<br />

herstellen ließen, mit großem Vorteil<br />

für das Signalwesen der Sdliffahrt, der<br />

Eisenbahn, für militärische Zwecke usw.<br />

benutzt wurden. Dieser Vorteil war besonders<br />

für die damalig,e Sdliffahrt so<br />

groß, daß man Fresnel als den • Wo h 1-<br />

t ä t e r der S chi ff a h r t• bezeichnete.<br />

Wenigen wird es bekannt sein, daß es<br />

ein Optiker war, dem dieser Ehrentitel damals<br />

zuteil geworden ist. Noch im Jahre<br />

1867 waren auf der Pariser Ausstellung<br />

die Fresnelsdlen Zonen!.inse,n als sog .• Zonenlaternen•<br />

in jeder Größe aufgestellt<br />

und erfreuten sich eines allseitigen Zuspruchs.<br />

Die Anordnung dieser optischen Beleuchtungseinrichtungen<br />

der Feuertürme<br />

bietet die heute z. T. noch verwendete sog.<br />

„Fresnel-Optik". Je nach der Art<br />

des zu erzeuge,nden Leuchtfeuers kann<br />

diese Optik ganz verschieden ausgestattet<br />

sein. Für ein festes Feuer bietet die Fresnel-Optik<br />

ein geschlossenes Ganzes, das im<br />

Innern die Lichtquellen enthält. Zur Erzeugung<br />

von unterbrochenem Feuer werden<br />

d•ie Fresnelschen Optiken in Form<br />

regelmäßiger Vielecke aneinandergesetzt<br />

und durch einen Motor um eine senkredlte<br />

Achse gedreht. Da das Licht nur senkrecht<br />

zur Ebene wahrnehmbar ist, so sieht der<br />

Beobadlter das Licht in bestimmten Zeiträumen<br />

aufleuchten und verschwinden. Für<br />

Gruppenfeuer wird die gleiche ViE!lecksanordnung,<br />

aber unter Abblendung einzelner<br />

Seiten des Vielecks, verwendet oder<br />

auch der Fresnel-Optik eine aus, senkrechten<br />

Blechen gebildete, j,alousieartige<br />

Blende vorgesetzt, d.ie nach Bedarf geöffnet<br />

und geschlossen_ werden kann. -<br />

Das Lebenswerk Augustin Jean Fresnels<br />

zeigte uns, daß ihm als bahnbrechenden<br />

Theofetiker alle Theorie im goethischen<br />

Sinne nie .grau• gewesen ist, sondern von<br />

ihm auch die Praxis als .des Lebens goldener<br />

Baum" gewertet und gefördert<br />

wurde. <strong>Der</strong> Ruhm, den er als großer Theoretiker<br />

und zugleich Praktiker der Optik<br />

erlangt hat, wird noch erhöht, wenn man<br />

bedenkt, daß ihm nur die verhältnismäßig<br />

kurze Spanne Zeit von uns bis 1823, also<br />

nur 8 Jahre, für seine rege und vielseitige<br />

Forsdlertätigkeit zur Verfügung gestanden<br />

hat. Schon im Jahre 1824 fing er an zu<br />

kränkeln, und vor 125 Jahren, am 14. JuU<br />

1827, machte ein Blutsturz der glänzenden<br />

Laufbahn dieses um die theoretische Optik,<br />

besonders •als Mitbegründer der Lic:httheorie,<br />

hochverdienten und wegen seiner<br />

praktischen Erfolge im Leuchtturmwesen<br />

als • Wohltäter der Schiffahrt• ehrend benannten<br />

Gelehrten tin Ville d'Avray bei<br />

Paris im Alter von erst 39 Jahren ein<br />

leider allzu frühes Ende.


Man setzt sie sich morgens vor die Augen<br />

und kann mit ihr seiner Arbeit ·nachgehen.<br />

Die Brille ist eine große Seg nung<br />

für die Menschheit. Sie ist so anspruchslos;<br />

man weiß nicht einmal, wer sie<br />

erfunden hat. Keinen Ruhm nimmt sie<br />

für sich in Anspruch, nur seh.en helfen<br />

will sie, denn Sehen ist Leben.<br />

Sollten wir nicht mitunter unserer Brille<br />

insgeheim ein wenig dankbar sein?<br />

Bild und Text aus dem bunten Optiker-Wandkalender 1953, der<br />

demnächst erscheint. So werben wir für das PUNKTAL- und<br />

UMBRAL-Geschäft. Stets sagen wir dem Publikum:<br />

,,Tragen Sie nur eine vom Fachoptiker<br />

angepaßte Brille".


Seite 8 - Nr. 8/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Zum '10 jährigen Bestehen der Fachschule für Optik und Fotote~hnik Berlin<br />

Fünf Jahre sind vergangen, seit an dieser Stelle über das<br />

35jährige Berliner Schuljubiläum berichtet und einigen Gedanken<br />

zur Weiterentwicklung der Schule Raum gegeben wurde. Wenn<br />

auch fünf oder vierzig Jahre in der Entwicklung einer Ausbildungsstätte<br />

keine allzu lange Epoche bedeuten, so ist die jüngste<br />

Vergangenheit im Leben unseres Volkes doch so ereignisreich,<br />

daß eine Rückwirkung auf die Schule nicht aus.bleiben konnte,<br />

und . es mag daher gerechtfertigt erscheinen, anläßlich ihres<br />

40. Geburtstages der letzten Entwicklung zu gedenken.<br />

Wenn auch die Hoffnungen,· die man vor fünf Jahren hegte,<br />

zum größten Teil noch nicht in die Wirklichkeit umgesetzt werden<br />

konnten, so ist inzwischen doch Entscheidendes geschehen,<br />

was man damals nicht zu hoffen gewagt hatte. Die Schule war<br />

durch die Ereignisse des Bombenkrieges materiell schwer getroffen,<br />

und es gehörte einiger Optimismus dazu, die Ausbildung<br />

auch in der Abteilung Optik 1946 wieder aufzunehmen. Räumlichkeiten<br />

und Einrichtung waren unzureichend, der Lehrkörper<br />

arg zusammengeschmolzen. Trotzdem gelang es, auch schon die<br />

Im Erdgeschoß befinden sich zwei Hörsäle, ein Gemeinschafts- ·<br />

raum für die Studierenden mit einer Tischtennis-Einrichtung, die<br />

aus zwei großen Arbeitsräumen und einem kleinen Sammlungsraum<br />

bestehende optische Werkstatt, das Direktorzimmer, das<br />

Lehrerzimmer und das Sekretariat. Im ersten Obergeschoß der<br />

Hörsaal für Physik und Optik, ein zugehöriger Sammlungsraum,<br />

zwei Räume für optisches Praktikum, fünf Räume für Ubungen<br />

zur Gläserbestimmung und Brillenanpassung und zwei Räume für<br />

Fotografie; im zweiten Obergeschoß ein weiterer großer Hörsaal<br />

und weitere Räume für die fototechnische Abteilung der Schule:<br />

zwei Aufnahmeräume, zwei Reproduktionsräume, drei Tageslichträume,<br />

zwei Vergrößerungsdunkelkammern, ·zwei Kopierdunkelkammern<br />

und sieben kleine Einzelkabinen für Negativ- und<br />

Tankentwicklung.<br />

Die op t ische Werkstatt ist mit den modernsten Maschinen<br />

ausgerüstet und verfügt über 18 Arbeitsplätze, die um die Schleifbänke<br />

gruppiert sind; jeder Studierende kann von seinem Arbeitsplatz<br />

auf kürzestem Wege an einen Schleifstein gelangen.<br />

Portal<br />

ersten Studiengänge zufriedenstellend auszubilden. Alte Mitarbeiter<br />

kehrten aus der Kriegsgefangenschaft zurück, und langsam<br />

wurde auch die Einrichtung ergänzt. <strong>Der</strong> entscheidende<br />

Schritt aber konnte im Jahre 1949 eingeleitet werden, als die<br />

Britische Militärregierung das Kanzleigebäude der ehemaligen<br />

Japanischen Botschaft, die 1941 mit den modernsten Mitteln neu<br />

errichtet worden war, zur Verfügung stellte und anregte, es für<br />

Unterrichtszwecke zu verwenden. Das nur verhältnismäßig leicht<br />

beschädigte, über 1000 qm Nutzraum umfassende Gebäude schien<br />

vorerst groß genug, um die dringendste Raumnot zu beheben,<br />

und wurde für die Zwecke der Fachschule hergerichtet. Am<br />

Teilansicht der Vorhalle<br />

Gaslötgeräte, elektrische Lötgeräte, Bohrmaschinen und anderes<br />

sind in genügender Zahl vorhanden, so daß eine reibungslose<br />

Arbeit auch noch bei zwanzig Studierenden gewährleistet ist.<br />

Eine kleine Drehbank und Metallbohrmaschine, wie Maschinen<br />

zur Herstellung von Kunststoffbrillen vervollständigen die Einrichtung·,<br />

eine feinmechanische Werkstatt und eine Oberflächenschleifmaschine<br />

sind im Aufbau begriffen.<br />

<strong>Der</strong> große p h y s i k a 1 i s c h e Hörsaal enthält bemerkenswerterweise<br />

nicht den üblichen festen Experimentiertisch. Zwischen<br />

Tafel- und Projektionsfläche und dem Hörsaalgestühl befindet<br />

sich ein großer freier Raum, der nach Belieben mit fahr-<br />

Teilansicht der optischen Werkstatt<br />

11. März 1950 konnte der Umzug in das neue Gebäude vollzogen<br />

werden. Ein architektonisch schöner Bau nahm nun die Schule<br />

auf, innen und außen von Licht durchflutet, so daß es eine Freude<br />

ist, in solchen Räumen zu arbeiten.<br />

Teilansid1t des Refraktometerraurrtes<br />

baren, Tischen und Experimentierstativen besetzt werden kann.<br />

Man hat so den Vorteil großer Beweglichkeit und kann Versuche<br />

aller Art für jeden Hörer gut sichtbar demonstrieren. Diese<br />

Einrichtung entspricht dem Vorbild, das durdl. meinen verehrten


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 9<br />

Lehrer, Prof. Dr. Pohl, im großen Hörsaal des physikalischen Institutes<br />

in Göttingen. geschaffen wurde. Sie hat sich hervorragend<br />

bewährt. Die optische Sammlung ist neben zahlreichen Einzelteilen<br />

für Versuchsaufbauten mit einer Anzahl moderner<br />

Mikroskope versehen, darunter auch einem Panphot für mikrofotografische<br />

Zwecke.<br />

In der Abteilung A u g e n k u n d e findet man einen Raum<br />

für Skiaskopie und Ophthalmoskopie, einen Raum für subjektive<br />

Gläserbestimmung mit acht Einzelkabinen und Sehprüfgeräten<br />

verschiedenster Art für die Ferne und die Nähe, ferner einen<br />

Raum mit den verschiedenen Refraktometern und Ophthalmometern<br />

und einem binokularen Stereo-Ophthalmoskop nach<br />

Thorner, schließlich einen vollständigen Refraktionsraum mit dreifacher<br />

Instrumentensäule, Olpumpstuhl und Sehprüftrommeln für<br />

das TIB- und das Eichrom-Verfahren und einen Brillenanpaßraum,<br />

in dem auch perimetrische Arbeiten gemacht werden. Zahlreiche<br />

Augenmodelle dienen dem Unterricht in der Ahatomie.<br />

Die foto t e c h n i s c h e Abteilung findet in diesem Zusammenhang<br />

vielleicht nur geringes Interesse. Die einzelnen Räume<br />

sind hier zu Gruppen für die Aufnahmetechnik, für Kopier- und<br />

für Vergrößerungstechnik zusammengefaßt, die je achtzehn Studierende<br />

aufzunehmen vermögen. Jeder Arbeitsplatz enthält<br />

einen Kapier- oder einen Vergrößerungsapparat, jeweils mit Belichtungsuhr<br />

und dem notwendigen Gerät für die Entwicklung,<br />

während der weitere fotografische Prozeß gemeinsam verläuft.<br />

Diese Räumlichkeiten dienen in erster Linie der selbständigen<br />

dreisemestrigen Ausbildung zum Fototechniker, da die Fotografie<br />

im Lehrplan der augenoptischen Abteilung nach dem Kriege sehr<br />

erheblich zu Gunsten der Gläserbestimmung reduziert worden ist.<br />

Stoff ist dabei nicht allein Selbstzweck, insofern er zur täglichen<br />

Berufsausübung unentbehrlich ist, sondern er wird auch jederzeit<br />

unter dem Gesichtspunkt betrachtet und behandelt, allgemeinere<br />

geistige Bildung und objektiv-wissenschaftliches Denken anzuregen.<br />

Diese·m Ziel dienen auch allgemeine Unterrichtsfächer, in<br />

der Zielsetzung dem studium generale der Hochschulen vergleichbar,<br />

in der Absicht, den ganzen Menschen anzusprechen, einsei·<br />

tige Fachausbildung spezialistischen Charakters zu vermeiden<br />

und Staatsbürger heranzubilden, die auch den politischen Forderungen<br />

des Tages gewachsen sind und ihnen mit Verständnis<br />

gegenüberstehen. Diese weitgesteckten Ziele sind sicherlich nicht<br />

Teilansicht eines Kopierraumes<br />

leicht zu erreichen, aber auch hier führt Beharrlichkeit dem Zielt<br />

entgegen. ·<br />

Neben dem Tages-Studium versucht die Schule auch durch<br />

Abend- und Sonderkurse für den jüngeren wie älteren Fachmann<br />

ständige Möglichkeiten der Weiterbildung zu bieten. Mit besonderer<br />

Freude hat es mich erfüllt, daß es im November vorigen<br />

Jahres möglich war, einen 600stündigen Abendkursus mit Ab·<br />

schlußprüfung als .staatlich geprüfter <strong>Augenoptiker</strong>" einzurichten.<br />

Für ältere Berufsangehörige mit mindestens fünfjähriger<br />

Meistertätigkeit, die ein Jahresstudium nicht mehr absolvieren<br />

Einzelkabine für subjektive Prüfung mit Ruka-Variator<br />

Wenn auch diese äußere Entwicklung der Schule durchaus den<br />

Höhepunkt in ihrer nunmehr 40jährigen Existenz darstellt, so<br />

darf darüber doch keineswegs ihre innere vergessen werden. Im<br />

letzten Jahrzehnt sind neue Methoden der Gläserbestimmung<br />

bekannt geworden, die man aus der heutigen Arbeit des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />

nicht mehr wegzudenken vermag. Das Kreuzzylinderverfahren,<br />

die Anwendung der Ophthalmoskopie, das Bichrom­<br />

Verfahren, die Refraktions- und Muskelgleichgewichts-Bestimmung<br />

nach Turville (TIB-Verfahren) für Feme und Nähe und weitere<br />

Nahprüfverfahren, schließlich auch eine stärkere, durchaus nicht<br />

übertriebene mathematische Durchdringung des ganzen Unterrichts<br />

sind Forderungen der neuzeitlichen Entwicklung, denen<br />

die Schule Rechnung trägt, um wirklich eine zeitgemäße, auch<br />

dem heutigen Stand der internationalen Optometrie entsprechende<br />

Fachausbildung zu vermitteln. <strong>Der</strong> gesamte fachwissenschaftliche<br />

Tnlansidu da roUstä.ruligen Prüfraumu


Seite 10 - Nr. 8/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

können, wurde dadurch unter Ausnutzung ihrer Berufserfahrung<br />

die Möglichkeit geschaffen, dasselbe Ziel doch noch zu erreichen.<br />

Wenn man sich vor Augen hält, daß sich der Ausbildungsstoff<br />

erheblich vergrößert hat und im weiteren ständigen Zunehmen<br />

begriffen ist, daß aber von det Ausbildung schließlich das gesamte<br />

Niveau der späteren Berufsausübung des Augenoptik~rs<br />

abhängig ist, so nimmt es nicht Wunder, daß das Ausbildungsziel<br />

in der Zeit von zwei Semestern nicht mehr in der wünschenswerten<br />

Weise erreicht werden kann, zumal die Anzahl der Unterrichtsstunden<br />

nach dem Kriege um nahezu 20 Prozent gesenkt<br />

werden mußte. Es ist daher wirklich eine w:ingende Forderung,<br />

die Studiendauer auf vier Semester zu verlängern. Diese Notwendigkeit<br />

wird auch dadurch unterstrichen, daß die „Internationale<br />

Optiker-Liga" kürzlich in Kopenhagen beschlossen hat, die<br />

Fachschul-Ausbildung international in der nächsten Zukunft auf<br />

vorerst mindestens 2100 Stunden zu bringen. In diesem Zusammenhang<br />

scheint mir auch die Forderung unabweislich, die Lehrlinge<br />

vor ihrer Einstellung einer gründlichen Prüfung auf ihre<br />

allgemeinen Fähigkeiten und ihre spezifische Eignung zum<br />

<strong>Augenoptiker</strong> zu unterziehen, wenn das Fachschulstudium die<br />

hohen Ergebnisse zeitigen soll, die Beruf und Offentlichkeit erwarten<br />

müssen. Diese Forderung sei daher allen Berufsorganisationen<br />

dringend ans Herz gelegt.<br />

An diesem Jubiläumstage der Schule ist es mir eine gern getane<br />

Ehrenpflicht, aller derer zu gedenken, die im Laufe der<br />

Jahrzehnte am Aufbau dieser Institutionen tätigen Anteil hatten.<br />

Mein herzlicher Dank gilt der optischen Industrie und den Mitgliedern<br />

des Schulvereins als früheren finanziellen Trägern der<br />

Schule, er gilt allen früheren Direktoren und Lehrern, insbesondere<br />

meinem Vorgänger Dr. W. Mindt, deren Arbeit dem Werk<br />

zur steten Förderung gereichte, er gilt den Behörden der Stadt<br />

Berlin, deren tatkräftige Unterstützung allein den Neuaufbau<br />

nach dem Kriege ermöglichte, und schließlich in nicht geringerem<br />

Maße allen ihren heutigen Mitarbeitern. Mögen audJ. in aller<br />

Zukunft die Umstände nur günstig sein für eine gedeihliche<br />

Weiterentwicklung der Schule im Dienste des <strong>Augenoptiker</strong>berufes,<br />

im Dienste der fehlsichtigen Menschen!<br />

Dr. Thiele.<br />

Minderung der Blendung beim Augenrefraktometer durch Anwendung von Farbfiltern<br />

Das Augenrefraktometer ist ein optisdJ.es<br />

Meßinstrument und wird zur objektiven<br />

Bestimmung der Fehlsichtigkeit verwendet.<br />

<strong>Der</strong> Zweck dieser Bestimmung, die einen<br />

· rein physikalischen Meßvorgang darstellt,<br />

ist es, den Refraktionszustand des fehlsichtigen<br />

Auges zu ermitteln und auf diese<br />

Weise die Dauer der Brillenglasbestimmung<br />

so weit wie möglich zu verkürzen.<br />

Das • endgültige Brillenglas kann jedoch<br />

n iemals auf objektivem Wege bestimmt<br />

werden; ausschlaggebend kann immer nur<br />

die subjektive Prüfung sein, die monokular<br />

und binokular durchzuführen ist. Bei<br />

richtiger Anwendung des Augenrefraktometers<br />

wird im allgemeinen bei der subjektiven<br />

Prüfung nur ein AbgleidJ.en der<br />

objektiv ermittelten Werte erforderlich<br />

sein.<br />

<strong>Der</strong> optische Teil des Augenrefraktometers<br />

besteht im wesentlichen aus dem<br />

Beleuchtungssystem und dem Beobachtungssystem.<br />

Das Beleuchtungssystem hat<br />

die Aufgabe, eine Testmarke auf die Netzhaut<br />

des Prüflingsauges abzubilden. Dabei<br />

w ird von der Netzhaut ein Teil des auffallenden<br />

Lichtes reflektiert. <strong>Der</strong> in Form<br />

der Testmarke beleuchtete Teil der Netzhaut<br />

dient als Gegenstand für das Beobachtungssystem.<br />

Dieses bildet die Netzhaut<br />

mit dem Testmarkenbild ab und ermöglicht<br />

die Beobachtung desselben.<br />

Das optisdJ.e System des Prüflingsauges<br />

ist an diesen Abbildungsvorgängen bet~iligt<br />

UJ?-d beeinflußt sowohl den Beleuc]ltungs-<br />

wie auch den BeobadJ.tungsstrahlengang.<br />

Durch gleidJ.zeitige Veränderung<br />

optischer Teile beider Systeme kann bei<br />

jeder Fehlsichtigkeit die Testmarke sctiarf<br />

oder, bei astigmatischen Augen, ein Teil<br />

desselben scharf abgebildet und beobachtet<br />

werden.<br />

Ein NadJ.teil aller Augenrefrakiomete r<br />

besteht darin, daß bei der Abbildung der<br />

Testmarke auf die Netzhaut der Prüfling<br />

stark geblendet wird. Die Blendung kommt<br />

durch die Anwendung intensiver Lichtquellen<br />

und die dadurch bedingte hohe<br />

Leuchtdichte der Testmarke zustande. Das<br />

ist aber unvemiejdlich, da das Reflexionsvermögen<br />

der Netzhaut verhältnismäßig<br />

gering ist lind das Testmarkenbild bei geringer<br />

Bele_uchfüng dem Beobachter zu<br />

lidJ.tschwach erscheinen würde. Die Blendung<br />

muß also in Kauf genommen werden.<br />

Dazu kommt noch, daß_ die Messung mit<br />

dem Refraktometer in einem mäßig verdunkelten<br />

Raume stattfindet. Das Prüflingsauge<br />

ist ·auf die geringe Helligkeit<br />

adaptiert und empfindet die Blendun g<br />

nicht nur unangenehm, -sondern oft auch<br />

schmerzhaft. Aus diesem Grunde verzichtet<br />

man vielfach auf die Anwendung eines<br />

Augenrefrak.tometers.<br />

Von Dr. Josef Reiner, Köln<br />

Die Folgen der Blendung auf das Prüflingsauge<br />

äußern sich in erster Linie in<br />

der Herabsetzung der Sehleistung für eine<br />

gewisse Zeit. Da aber unmittelbar im Anschluß<br />

an die objektive Messung die subjektive<br />

Prüfung durdJ.geführt werden soll,<br />

wirkt sidJ. die verminderte Sehleistung des<br />

Prüflingsauges besonders störend aus. <strong>Der</strong><br />

Prüfling ist für einige Zeit außerstande,<br />

die bei der subjektiven Prüfung erforderlichen<br />

Angaben zu machen und wird durch<br />

die auftretenden NadJ.bilder gestört. Oft<br />

ist die Blendung mit einem Tränen der<br />

Augen verbunden. Dies ist um so unangenehmer,<br />

als die sich vor der Hornhaut<br />

ansammelnde Tränenflüssigkeit die Messung<br />

mit dem Refraktometer ungünstig l:;>eeinflußt.<br />

Außerdem wirkt sich die starke<br />

Verengung der Pupille, der natürliche<br />

Schutz des Auges gegen Blendung, nadJ.-<br />

teilig aus. ·<br />

Ein einfaches und wirksames Mittel, die<br />

Blendung beim Augenrefraktometer wesentlich<br />

zu mindern, ist ein in den Beleuchtungsstrahlengang<br />

eingesetztes RotfilteT.<br />

Durch dieses gelangt nur langwelliges<br />

Licht in das Prüflingsauge und die Testmarke<br />

erscheint nicht mehr blendend weiß.<br />

Das rote Testmarkenbild, wie es sich bei<br />

zahlreidJ.en Beobachtungen bestätigt hat,<br />

wirkt angenehmer und wird nicht als blendend<br />

empfunden, selbst dann nicht, wenn<br />

die Glühlampe des Refraktometers voll<br />

belastet ist oder gar mit Uberspannung<br />

brennt.<br />

Die Netzhaut erscheint bei weißer BeleudJ.tung<br />

rötlich, weil sie langwelliges<br />

Licht besser reflektiert als kurzwelliges.<br />

Die Durchlässigkeit des Rotfilters ist so zu<br />

wählen, daß nur solche Strahlen in das<br />

Prüflingsauge gelangen, die von der Netzhaut<br />

gut reflektiert werden, denn nur diese<br />

sind für die BeobadJ.tung wesentlich. Die<br />

kurzwellige Strahlung, die nur in geringem<br />

Maße reflektiert wird, ist für die<br />

Messung ohne Bedeutung.<br />

Nach den bisherigen Versuchen eignet<br />

sich beim Rodenstock-Refraktometer am<br />

besten eine etwa 2 · mm dicke Platte aus<br />

dem Filterglas OG 3 der Glaswerke Schott<br />

& Gen., Landshut/Bayern; auch das etwas<br />

strengere Rotglas RG 1 kann verwendet<br />

werden. Bei beiden Gläsern kann man die<br />

Lampe des Refraktometers mit höchster<br />

Leuchtkraft benutzen, ohne eine unangenehme<br />

Blendung des Prüflings zu veruJsachen.<br />

Das Rotfilter ist in den Strahlengang des<br />

Refraktometers so unterzubringen, daß<br />

keine Störung der Abbildung hervorgerufen<br />

wird. Beim Rodenstock-Refraktometer<br />

ist das Anbringen des Filters besonders<br />

einfach. Das RotglasplättdJ.en, mit einem<br />

Durchmesser von etwa 20 mm, wird in eine<br />

Filterfassung, ähnlich wie sie in der Fotografie<br />

benutzt werden, eingefaßt und auf<br />

den Tubus der Ophihalmoskoplinse aufgesteckt.<br />

Dieser Tubus befindet sich links<br />

neben dem Firmenschild, auf dem die Fabriknummer<br />

des Refraktometers eingraviert<br />

ist.<br />

<strong>Der</strong> Vorteil des Rotfilters im Beleuchtungsstrahlengang<br />

des Refraktometers liegt<br />

aber nidlt allein in der Beseitigung der<br />

Blendung. Bekanntlich sind die Augenmedien<br />

nicht .vollkommen trübungsfrei.<br />

Sie enthalten Gewebepartikelchen, an<br />

denen das Licht gestreut wird. Die Größe<br />

der Streuung ist von der Lichtwellenlänge<br />

abhängig. Kurzwelliges Licht wird mehr<br />

gestreut als langwelliges, also blaues stärker<br />

als rotes. Das Streulicht beeinträchtigt<br />

die Messung mit dem Refraktometer durdJ.<br />

die Minderung des Bildkontrastes. Da<br />

durch die Anwendung des Rotfilters das<br />

Streulicht fast vollkommen beseitigt wird,<br />

erscheint das Testmarkenbild kontrastreicher.<br />

Darüber hinaus hat man hierbei<br />

den Vorteil, daß die Farbfehler des Auges<br />

und des Instrumentes ausgesdJ.altet werden<br />

und dadurch eine bessere Strahlenvereinigung<br />

erreicht wird. Die Schnittweitenverlängerung<br />

macht sich kaum bemerkbar<br />

und liegt innerhalb der Genauigkeitsgrenzen<br />

der Messung. Ferner hat es<br />

sich gezeigt, daß im Rotlicht allem Anschein<br />

nach die Akkommodation besser<br />

entspannt wird als bei weißer Beleuchtung.<br />

Die ersten Versuche wurden mit einem<br />

Rodenstock-Refraktometer durdJ.geführt. Im<br />

Prinzip kann diese Methode auch bei anderen<br />

Instrumenten angewendet werden.<br />

Das Rotfilter kann aber audJ. zu demselben<br />

Zweck bei elektrischen Skiaskopen<br />

Verwendung finden.<br />

Zum Andenken an Professor Pistor als den Gründer der Optikerschule in Jena,<br />

wurde diese umbenannt in<br />

Meisterschule für das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk „Hermann Pistor", Jena<br />

Nachdem der letzte Studiengang am 5. Juli zu Ende gegangen ist, beginnt<br />

der neue Jahreskursus Anfang September <strong>1952</strong> mit über 60 Hörern.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 11<br />

Die verschiedenen Möglichkeiten objektiver Refraktion<br />

mit dem Guignet'sehen Schattenphänomen<br />

Vortrag bei der Nordwestdeutschen Tagung der Wissenschaftli~en Vereinigung in Hamburg<br />

von Eberhardt Preussner, Fulda<br />

(Fortsetzung und Schluß)<br />

Eingangs sprach ich ·von einem 3. Kriterium, der Lichtschattenwanderung,<br />

bei dem jegliche Differenzierung zwischen Licht und<br />

Schatten aufhört. Wir können diesen Zustand als „Stehendes<br />

Licht" bzw. als Flack.erpunkt kennzeichnen. <strong>Der</strong> Eintritt in diesen<br />

Zustand, den wir immer anstreben müssen, beginnt dann, wenn<br />

das Skiaskop in die Fernpunktsebene gebracht wird. Wenn wir<br />

vor Eintritt in die Fernpunktsebene einen deutlichen Unterschied<br />

zwischen Licht und Schatten feststellen können, so deshalb, weil<br />

die Beobachtungsstrahlen einen immer größeren Querschnitt aufweisen,<br />

je weiter wir uns von der Fernpunktsebene wegbewegen.<br />

Abb. 5 zeigt ganz deutlich, daß dieser Querschnitt des Beobachtungsstrahlenraumes<br />

immer kleiner wird, je näher das Skiaskop<br />

an den Fernpunkt herantritt.<br />

5 'Prü.<br />

ltb'o. S<br />

Schließlich wird dieser Querschnitt an der Stelle gleich 0, an der<br />

sich die Beobachtungsstrahlen schneiden und das ist in der Fernpunktsebene<br />

der Fall. Es folgen Licht und Sdlatten in so sdlneller<br />

Folge aufeinander, daß wir von einer Verfolgung dieser Wanderung<br />

nicht mehr sprechen können. Die Pupille des Untersudlten<br />

befindet sich dann in einem Flack.erzustand und das Skiaskop ist<br />

im Fernpunkt angelangt.<br />

So wie sich jede Refraktionsmethode auf der Grundlage des<br />

Fernpunktsudlens aufbaut, ist es auch bei der Skiaskopie; und<br />

der Erfolg sowie die Heraufsetzung der Genauigkeitsgrenze<br />

hängt letzten Endes immer nur davon ab, welche Mittel mir<br />

.zur Verfügung stehen, um in das 3. Kriterium einzutreten. Nicht<br />

allein die Beobachtung der Schattenwanderung oder der Leuchtfeldwanderung,<br />

was beides identisdl ist, ermöglidlt eine ,exakte<br />

und schneqe Skiaskopie, sondern die Beadltung der Grenzzone<br />

zwischen Licht und Schatten. Diese sog. Lichtsdlattengrenze zeigt<br />

bereits durch ihre Gestalt, weldler Grad der einen oder der<br />

anderen Fehlsichtigkeit vorliegen kann. Je w~iter das Skias~op<br />

vom Fernpunkt entfernt ist, desto sichelförmiger erscheint die<br />

Begrenzung des Leudltfeldes. Kommen 'wir dann näher an die<br />

Fernpunktsebene heran, so vei;liert sich die Sidlelform i!llmer<br />

·mehr ·und· wird schließlich zu einer vollkommenen geraden Begrenzung<br />

zwischen Licht und Schatten. Aus dem eben Gesagten<br />

geht also hervor, daß eine ausgeprägte Sichelform der Lidltschattengrenze<br />

immer auf eine hochgradige Ametropie hinweist.<br />

Unser Augenmerk müssen wir daher nicht nur der Sc':hattenwandeti.Ing<br />

ah sich widmen, sondern es ist von ganz wesentlicher<br />

Bedeutung, weldle Gestalt die Lichtschatt~ngrenze zeigt.<br />

Mit der Beurteilung der Gestalt des Leuchtfeldes sind aber die<br />

Verfeinerungen der skiaskopischen Beobachtung noch lange nicht<br />

e,rschöpft. <strong>Der</strong> nächste, ganz wesentli.che Faktor, der uns. zur<br />

schnelleren Beurteilung der vorliegenden Fehlsichtigkeit verhilft,<br />

ist das Verhältnis zwisdlen der Geschwindigkeit der Schattenwanderung<br />

zur Drehgeschwindigkeit des Skiaskops. Hand in<br />

Hand mit der sichelförmigen Begrenzung des Leuchtfeldes geht<br />

auch eine gewisse Trägheit des Wedlsels zwischen Licht und<br />

Schatten. Je weiter wü von einem Fernpunkt entfernt sind, d. h.<br />

je höher der Grad der vorliegenden Fehlsichtigkeit- ist, desto<br />

langsamer wird die Wanderung des Leuchtfeldbildes sein. Den<br />

geometrischen Beweis dafür liefert Abb. 6.<br />

11<br />

14-- ---Cl _ ___ .,<br />

-qbb. 6<br />

Das gesamte Beobachtungsstrahlenbündel kann man mit einem<br />

zweiarmigen Hebel vergleichen, del' versdlieden lang ist und<br />

seinen Drehpunkt im punktum remotum findet. <strong>Der</strong> eine Hebelarm<br />

liegt dann spi09elseitig, während der andere auf der Seite<br />

des Prüflingsauges verläuft. Die Skizzierung dieses Vorganges<br />

N<br />

N<br />

zeigt uns ganz deutlich, daß der größere Abstand vom Fernpunkt<br />

auc.b die größere Spiegeldrehung erfordert, um in der<br />

Prüflingspupille den gleichen Schattenweg zu bestreid1en, für den<br />

im geringeren Abstand schon eine kleinere -Spiegelkippung genügen<br />

würde. Gehen wir noch weiter an den Fernpunkt heran,<br />

so ist unter Beibehaltung einer konstanten Drehgeschwindigkeit<br />

des Skiaskops die Sdiattenwanderung so schnell geworden, daß·<br />

wir schließlich im Fernpunkt selbst die bekannte Flackererscheinung<br />

sehen. Von aussclilaggebender Bedeutung für die NutzbaTmachung<br />

dieser Erscheinung der variablen Schattengeschwindigkeit<br />

ist dabei, daß unsere eigene Spiegelbewegung unter allen<br />

Umständen konstant bleibt. Eine Variierung bzw. Angleichung<br />

einer eigenen Spiegeldrehung an die wachsende Geschwindigkeit<br />

des Schattens in Richtung Fernpunktsebene würde eine feinere<br />

Beurteilung des Fehlsichtigkeitsgrades illusorisch mad1en. Da<br />

die menschliche Hand sehr wohl dazu neigt, sich von der Sd1attenwanderung<br />

beeinflus-sen zu lassen, geht gerade dieses Moment<br />

der Beobachtung oft verloren. Es wäre e r n s t 1 ich<br />

zu überlegen, und das nicht nur aus der eben<br />

angestellten Uberlegung, ein . Skiaskop in<br />

Form ' eines Standgerätes zu konstruieren,<br />

bei dem die Drehung des Skiaskops sowie die<br />

Bewegung auf der optischen Achse des Auges<br />

mechanisch und damit vollständig synchron<br />

vor sich geht.<br />

Bis jetzt hatte ich über die Entstehung und d,ie Gestalt des<br />

Guignet'schen Schattenphänomens gesprochen und damit über<br />

mehr oder wenig theoretische Erläuterungen, die ich für notwendig<br />

erachte. Im zweiten Teil meiner Ausführungen will ich<br />

Ihnen den augenblicklichen Stand der technischen Möglichkeiten<br />

sowie der Steigerungen der Genauigkeit näherbringen.<br />

Die Skiaskopie benötigt an und für sich sehr wenig Hilfsmittel<br />

und man muß staunen, daß trotzdem eine verhältnismäßig<br />

große Genauigkeit erreicht werden kann. Diese hohe Genauigkeit<br />

ist aber von vielen zunädlst unwichtig erscheinenden Faktmen<br />

abhängi:g µnd es ist keineswegs der Fall, daß man mit einem<br />

gewöhnlichen Augenspiegel ohne weiteres eine Refraktionsbestimmung<br />

bis zu 0,25 dptr durchführen kann. Ja, ich möchte<br />

sogar so weit gehen, zu behaupten, daß. wir mit den m·eist angewandten<br />

Mitteln, nämlich ein Handskiaskop, ein Bandmaß und<br />

einem frei beweglichen Prüflingskopf, überhaupt nicht die Genauigkeit<br />

der 0,25 dptr erreichen können.<br />

Die Genauigkeitssteigerung, deren einzelne Faktoren ich jetzt<br />

erläutern werde, wird Ihnen zeigen, mit welcher Sachkenntnis<br />

und Uberlegung die erfolgreid;ie praktische Skiaskopie verbunden<br />

ist.<br />

Die Art der Lichtquelle und des Spiegels<br />

Wenn Sie die Refraktionsräume der eihzelnen Geschäfte anschauen,<br />

dann finden Sie in sehr vielen Fällen zur Durchführung<br />

der Skiaskopie eine sog. Skiasköpierlanipe und einen· gewöhnlichen<br />

Handaugenspiegel. Gegen diese Zusammenstellung ist an<br />

und für sich nichts einzuwenden. Die Skiaskopierlampe besteht<br />

in diesen Fällen zumeist aus einem einfachen Blechgehäuse, in<br />

dessen Innerem eine unmattierte Glühbirne für normale Netzspannung<br />

eingeschraubt ist. <strong>Der</strong> Lichtaustritt wird dann lediglich<br />

durch eine Offnung im Blechgehäuse erreicht. Solche Skiaskopierlampen<br />

werden an einem Schwenkarm in der Höhe des Kopfes<br />

des Prüflings angebracht und senden nun ihr Licht auf den Spiegel<br />

des Untersu chenden, von wo aus sie auf dem Reflexionswege<br />

in das Auge des Untersuchten gelangen. Wir wollen diese<br />

Beleuchtungsanordnung zur Skiaskopie als die alte, leider noch<br />

üblidle, .aber völlig· falsche bezeichnen.<br />

In keinem optischen Instrument, das eine Lichtquelle nötig<br />

hat, ist heute noch die normale Netzspannung im Gebrauch, und<br />

das doch nur deshalb, weil man zur Steigerung der Genauigkeit<br />

höchste Leuchtdichte bei möglichst punktförmiger Gestalt des<br />

Leuchtfadens benötigt. Uberall in diesen Instrumenten verwenden<br />

wir die sog. Niedervoltlampe, nur in unserer Skiaskopierlampe,<br />

die uns zu genauesten Refraktionsergebnissen verhelfen<br />

soll, gehen wir von der normalen Netzspannung nicht ab. Wie<br />

unsinnig das ist, soll Ihnen ein praktisches Beispiel aus der<br />

Lichttechnik erläutern.<br />

Bei einer 220-V-Glühlampe mit einer Leistung von 100 W erhalten<br />

wir eine Leuchtdichte auf der mattierten Oberfläche von<br />

70 Stilb. Dagegen liefert uns eine Niedervoltlampe von nur 6 V<br />

bei einer Leistung von 5 W eine Leuchtdichte von 700 Stilb. Man<br />

erreicht also unter Verwendung der zuletzt beschriebenen Niedervoltlampen<br />

beim 20.. Teil der elektrischen Leistungen die


Seite 12 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

10fache Lichtintensität. Das ist deshalb möglich, weil die Helligkeit<br />

des Leuchtfeldbildes in der Pupille direkt von der Leuchtdichte<br />

der verwandten Lichtquelle und nicht von der Größe der<br />

leuchtenden Fläche abhängig ist.<br />

Nicht nur wegen der schlechten Beleuchtungsverhältnisse ist<br />

diese übliche Anordnung der Lichtquelle abzulehnen, sondern<br />

auch deshalb, weil bei dieser Anordnung das Bild der Lichtquelle<br />

gerade dann sehr weit von der fovea entfernt liegt, wenn wir<br />

die maximale Helligkeit für die Beobachtung des Schattenphänomens<br />

dr.ingend benötigen, nämlich im Kriterium des Schat•<br />

tenumschlages. Bedenken wJr noch, daß doch die Leuchtintensität<br />

mit dem Quadrat der Entfernung von der Lichtquelle abnimmt,<br />

so ist es ohne weiteres einleuchtend, wie ungeeignet für die<br />

Zwecke der Skiaskopie eine solche Beleuchtungsanordnung ist.<br />

Schon durch- eine einfache Änderung dieses Zustandes können<br />

wir eine ganz wesentliche Verbesserung der Lichtverhältnisse<br />

und damit natürlich auch der Genauigkeit herbeiführen. Diese<br />

richtigere Anordnung der Skiaskopierlampe ist in Abb. 7 ver•<br />

anschaulicht.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

geben ist, müssen wir bei der objektiven Methode der Skiaskopie<br />

damit rechnen, daß der Prüfling auf den in endlicher<br />

Entfernung befindlichen Spiegel akkommodiert. Diese unwillkürliche<br />

Einstellung des Prüflingsauges auf den naheliegenden<br />

Spiegel würde letztlich dazu führen, daß unser· Refraktionsergebnis<br />

lediglich den Abstand des Untersuchten vom Spiegel<br />

darstellt, also eine völlig uninteressante Messung.<br />

Auf Grund der uns bekannten Fusionsvorgänge, die eine Kupplung<br />

zwisdlen Konvergenz und Akkommodation bedingen, kann<br />

die Ursache der Akkommodation auch in der Konvergenzstellung<br />

eines nicht abgedeckten freien Auges liegen. Es ist daher<br />

unbedingt ratsam, vor jeder skiaskopis•chen Beobadltung eine<br />

Abdeck.scheibe vor das nicht untersuchte Auge zu setzen. Jegliche<br />

Skiaskopie hat also .monokular" zu erfolgen.<br />

Um nun aber den Teil der Akkommodation auch tatsächlich<br />

auszuschalten, der auf den nahen Spiegel erfolgt, kann man<br />

zwei Wege beschreiten:<br />

<strong>Der</strong> Weg, der den. besten Erfolg in dieser Richtung verspricht,<br />

ist die Anwendung der Fixations- und ·Entakkommodatiorls­<br />

Kollimators nach Fincham. Diese Geräte zeigt Abb. 8.<br />

u<br />

L."<br />

Wir entnehmen daraus, daß die Skiaskopierlampe einerseits<br />

mit einer Niedervoltspannung gespeJst und nicht nahe am Untersuchten,<br />

sondern nahe am Beobachter angeordne·t sein muß. In<br />

diesem Falle befindet sich das virtuelle Spiegelbild der Licht•<br />

quelle in der )3eobachterpupille und beim Eintritt in den Flackerpunkt<br />

liegt das scharfe Bild der Lichtquelle gerade auf de1 Nelz•<br />

haut. Die maximale Lichtausbeute im kritischen Stadium der Beobachtung<br />

ist mit dieser Änderung schon ganz wesentlich, und<br />

ich kann Ihnen nur empfehlen, das eben Gesagte praktisch zu<br />

erproben. Beim elektrischen Skiaskop ist beiden Forderungen<br />

weitgehendst Genüge getan, so daß in dieser Beziehung das<br />

elektrische Handskiaskop bei weitem vorzuziehen ist. Die dritte<br />

Möglichkeit der Verbesserung in dieser Richtung wäre, einen<br />

Hilfskondensor zwischen Lichtquelle und Spiegel zu sr.halten.<br />

Die Durchrechnung ergföt dabei eine 25fache Steigerung der<br />

Lichtausbeute für die skiaskopisdle Beobadltung. Audi diese<br />

Möglichkeit ist im elektrischen Handskiaskop verwirklicht und<br />

um so einleuchtender, als uns allen klar ist, daß in einen<br />

modernen Projektionsapparat unbedingt ein Kondensor gehört.<br />

Sehr wesentlidl ist zur Steigerung der Genauigkeit auch die<br />

Größe der spiegelnden Fläche bzw. der Durchmesser des, Spiegel·<br />

lodles. Wir kennen alle die störende Erscheinung eines zweiten<br />

Schattens, der nichts anderes ist als das optische Bild des Spiegelloches,<br />

das durdl das optisdle System des Auges projiziert wird.<br />

Wir nennen diese Erscheinung Lodlschatten und dürfen uns nidlt<br />

von der Wanderung dieses Lodlsdlattens verleiten lassen, auf<br />

die Refraktion zu schließen. Die Lochschattenwanderung ist unter<br />

allen Umständen mitläufig und wir müssen bei der Wahl des<br />

Spiegels darauf sehen, daß der Spiegellochdurchmesser nicht<br />

größer wird, als es die dabei auftretende Diffraktion erlaubt.<br />

<strong>Der</strong> Lochsdlatten muß unbedingt kleiner als die Pupille des Untersuchten<br />

sein, denn sonst wäre eine Beobachtung eines Leuchtfeldschattens<br />

nicht mehr möglidl. Die Durchrechnung ergibt einen<br />

günstigen Spiegellochdurchmesser von 1 mm. Die Herabsetzung<br />

der wirksamen Pupillenöffnung flädlenmäßig gesehen und damit<br />

der Lichtintensität, ist gerade 16fach. Hier Abhilfe und Verbesserung<br />

zu schaffen ist dann möglich, wenn w~r anstatt des Spiegels<br />

eine halbdurdllässige Scheibe benutzen, weil diese die Beobachterpupille<br />

in voller Größe wirksam bleiben läßt. Wenn<br />

auch bei einer solchen Anordnung der Lichtverlust von 10CJil/o =<br />

750/o beträgt, so bleibt dodl immer nodl der 4. Teil der Intensität<br />

zur skiaskopischen Beobachtung, und das ist viermal mehr als<br />

bei der Benutzung eines normalen Spiegels mit 1 mm Bohrung!<br />

Auch der freie Durchmesser der spiegelnden Flädle muß einer<br />

genauen Betrachtung unterzogen werden. Die Arbeiten von Herrn<br />

Dr. Littmann i. Fa. Zeiss-Opton, auf die ich midi hier stütze, er•<br />

geben einen günstigen Minimaldurchmesser von 20 mm. Dieser<br />

Durdlmesser erscheint notwendig, um die Schattenwanderung<br />

von einem zum anderen Pupillenrand verfolgen '1:U können.<br />

Die Beachtung der Akkommodationsentspannung<br />

des Untersuchten<br />

Die Schneidenrefraktometrie läßt zwar die eigene Akkommodation<br />

unberücksichtigt, erfordert aber andererseits eine möglichst<br />

vollkommene Entakkommodation des Untersudlten. Dabei<br />

können wir von der Entspannung der latenten Akkommodation<br />

durch die Mydriatica absehen und uns auf rein optische Mittel<br />

beschränker1. Während bei der subjekt.iven Refraktion diese Entakkommodation<br />

sdlon durdl den Abstand der Optotypen ge-<br />

L<br />

~bb.8<br />

Nahe vor dem untersudlten Auge, dessen Pupille der Beobachter<br />

betrachtet, ist eine Glasplatte eingeschaltet, welche eine Kollimatorwirkung<br />

reflektorisdi vermittelt. <strong>Der</strong> Kollimator selbst<br />

besteht aus· einer Lichtquelle, einem Kondensor und dem Objektiv.<br />

Zwischen beiden befindet sich eine Testmar~e. die verschiebbar<br />

auf der Kollimatorachse angebracht ist. Man kann ohne<br />

weiteres einsehen, daß die Testmarke dann ins Unendliche abgebildet<br />

wird, wenn sie im Brennpunkt des Objektivs steht. <strong>Der</strong><br />

Untersuchte fixiert dann diese Testmarke und kann seine Akkommodation<br />

entspannen. Das ganze Prinzip ist nicht anderes<br />

als die Anwendung der Methode, im aufrechten Bild zu refraktionieren.<br />

So wie bei allen Refraktiorusgeräten muß auch hier<br />

darauf geachtet werden, daß die Testmarke etwas in das Bereidl<br />

der Hypermetropie hineinverstellt werden, muß, um völlig Entspannung<br />

zu garantieren. Die Glasplatte dieses Gerätes stört<br />

die Refraktionsmessung gar nicht.<br />

Eine wesentlich unkompliziertere Möglidlkeit, das gleiche zu<br />

erreichen, ist dann gegeben, wenn wir mit der sog. labilen<br />

Methode arbeiten. Dieser Vorgang spielt sich wie folgt ab:<br />

Nachdem man näherungsweise den Flackerpunkt gefunden hat,<br />

geht man so nahe an das Auge des Prüflings heran, bis die<br />

Spiegeldrehung wieder mit der Schattengrenze vierläuft. Ansdlließend<br />

fordert man den Untersudlten auf, die im Spiegel<br />

sichtbare Lichtquelle zu visieren. Da dieses Spiegelbild aber bei<br />

richtiger Anordnung der Lidltquelle in der Pupille des Beobachters<br />

liegt, sehen wir gerade wieder den Umschlagpunkt.<br />

Unser Auge befindet sich dann allerdings nicht im Fernpunkt<br />

des untersuchten Auges, · sondern eben lediglich im Umsdllagpunkt,<br />

der einer gewissen räumlichen Ausdehnung unterworfen<br />

ist. Die Entspannung der Akkommodation des Untersuchten wird<br />

nun dadurch erreicht, daß man das Skiaskop vom Prüflingsauge<br />

langsam entfernt, wobei die Akkommodation des Prüflings so<br />

lange folgen wird, bis wir selbst im Fernpunkt dieses Auges<br />

angelangt sind. Erst wenn wir nun noch weiter von diesem<br />

Punkt weggehen, tritt deutlich der Umschlag des Schattens ein;<br />

die Akkommodation des Prüflings kann nicht mehr folgen und<br />

das Ziel der Entakkommodation ist erreicht. Mit anderen Worten<br />

können wir uns merken, daß wir grundsätzlich den am weitesten<br />

vom Prüfling entfernt liegenden Umschlagpunkt als Fernpunkt<br />

kennzeidlnen. Allerdings kann man diese Entakkommodationsmethode<br />

nur auf dem labilen Wege der Skiaskopie anwenden.<br />

Die Meßrichtung zur Ermittlung der fovealen Refraktion<br />

Immer wenn wir uns mit der Messung der axiale_n Refraktion<br />

eines Auges befassen, stellen wir die sog. foveale Refraktion<br />

fest. Wir meinen damit den Brechungszustand im Zentrum der


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 13<br />

fovea oder im paraxialen Gebiet des Auges. Je weiter wir uns<br />

aus dieser Zone entfernen und je mehr wir in die peripheren<br />

Teile der Netzhaut gelangen, desto merkbarer ändert sich die<br />

zu messende Refraktion dieses Auges. Die Differenz ist ganz<br />

erheblich und beträgt z.B. unter Zugrundeiegung eines Pupillendurchmessers<br />

von 4 mm = 1,2 dptr von der Mitte bis zum Rand.<br />

Aus dieser Tatsache erkennen wir, daß es sehr wichtig ist, die<br />

foveale Refraktion von der· peripheren zu unterscheiden. Da wir<br />

uns lediglich mit der ersten befassen, müssen wi.r auch bei der<br />

Skiaskopie Sorge tragen, daß der Beleuchtungsstrahlenraum<br />

wirklich die fovea trifft und nicht ihre peripheren Teile. Die<br />

Möglichkeit, dieser Forderung zu. genügen, bedarf keiner besonderen<br />

Methode, vielmehr erreichen wir unser Ziel hier bereits<br />

durch die exakte Entakkommodation des untersuchten<br />

Auges. In dieser Richtung hatte .ich bereits ausgeführt, daß bei<br />

Anwendung des Fixations- und Entakkommodations-Kollimators<br />

eine Testmarke in das untersuchte Auge gespiegelt wird. Durch<br />

Fixation dieser Marke ist dem Auge von vornherein seine Blickrichtung<br />

vorgeschrieben, und dadurch ist auch automatisch die<br />

Forderung der fovealen Refra~tion erfüllt. Nicht anders sieht es<br />

bei der Durchführung der labilen Entakkommodation aus denn<br />

auch hier verlangen wir vom untersuchten · Auge die Fixation<br />

eines bestimmten Punktes, nämlich des Glühfadenwendels des<br />

Skia,skops.<br />

In der Praxis können wir sofort feiststellen, ob wir uns mit dem<br />

Beleuchtungsstrahlengang im fovealen Gebiet des untersuchten<br />

Auges befinden, in dem wir aufmerksam die Intensität des<br />

Leuchtfeldbildes beachten. Sobald der Prüfling eine Blickwendung·<br />

aus der Fixationsrichtung macht, leuchtet der rötliche<br />

Scliein auf der Netzhaut bedeutend heller auf als in fovealer<br />

Richtung. Dies ist dann das untrügliche Zeichen dafür, daß das<br />

untersuchte Auge in seine vorgeschriebene Blickrichtung verwiesen<br />

werden muß.<br />

Vergleich zwischen der stabilen und der labilen Methode<br />

<strong>Der</strong> deutsche Refraktionist beschränkt sich in seiner Arbeit<br />

allgemein auf die Methode der statischen Skiaskopie, während<br />

in den englisch sprechenden Ländern auch die dynamische Skiaskopie<br />

ausgeführt wird . . Wir wissen, daß sich die Statik und<br />

die Dynamik hier lediglich auf das optische System des Auges<br />

bezieht. Innerhalb der uns geläufigen statischen Skiaskopie unterscheiden<br />

wir die stabile und die labile Methode, wobei sich die<br />

Stabilität und die Labilität auf den Status des Augenspiegels<br />

während der Untersuchung bezieht. Man kann nun einer.seits<br />

mit der labilen Methode allein und andererseits auch mit der<br />

stabilen Untersuchungsweise zum Erfolg kommen. Aus eigener<br />

Erfahrung heraus bin ich zu der Uberzeugung gelangt, daß man<br />

am günstigsten eine Kombination zwischen der labilen und der<br />

i,tabilen Skiaskopie anwendet. Man sucht dann auf stabilem<br />

Wege näherungsmäßig den Umschlag herbeizuführen, um dann<br />

labil die neutrale Zone zu durchlaufen. Bei einiger Ubung kann<br />

man durch diese Kombinationsmethode recht schnell und damit<br />

ohne unnötige Ermüdung des Prüflings zum Resultat gelangen.<br />

Hierbei ist allerdings wieder Voraussetzung, daß wir uns mit<br />

den eingangs besprochenen Beobachtungen an der Lichts,chattengrenz.e<br />

sowie der Geschwindigkeitsverhältnisse eingehend vertraut<br />

machen. Man erkennt dann nämlich mit der Zeit, welche<br />

Form bzw. Geschwindigkeit der Lichtschattengrenze einer bestjmmten<br />

Ametropie charakteristisch zugeordnet ist. Nach dieser<br />

Erkenntnis wählt man das notwendig erscheinende Nebelglas,<br />

dem die Aufgabe zufällt, auf stabilem Wege den Fernpunkt<br />

zwischen Beobachter und Prüfling zu legen. Dann schließt sich<br />

die labile Methode an, mit deren Hilfe wir die endgültige Fernpunktslage<br />

feststellen. Das Vorsetzen des notwendigen Nebelglases<br />

bedarf noch einer etwas genaueren Betrachtung, denn besonders<br />

bei der stabilen Methode geschieht das oft mit den sog.<br />

Skiaskopierleisten. Aus den verschiedensten Gründen is·t von<br />

dieser Methode dringend abzuraten. Einmal wirkt sowohl ästhetisch<br />

als auch psychologisch die Skiaskopierleiste auf den Prüfling<br />

unbedingt negativ. Zum anderen bedingt die Verwendung<br />

der Skiaskopierleis,te eine ganz wesentliche Reduzierung der<br />

Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse. Dieser Umstand beruht<br />

ganz einfach darauf, daß wir ja niemals in der Lage sein können,<br />

einen konstanten Scheitelabstand von cJ = 12 mm einzuhalten.<br />

Wie sich eine Variation dieses Abstandes unter Zugrundelegung<br />

von verschiedenen Untersuchungsentfernungen auswirkt, das<br />

zeigt Ihnen folgende Gegenüberstellung nach Dr. Littmann:<br />

s /j, s<br />

± 16,5 mm } max. Fehlertoleranz<br />

± 62,5 mm zur Einhaltung der<br />

± 250 mm ¼ dptr Genauigkeit<br />

Unter- { 250 mm<br />

suchungs-<br />

500 mm<br />

dis,tanz + 1000 mm<br />

Daraus geht einwandfrei hervor, daß zur Einhaltung einer<br />

möglichst hohen Genauigkeitsgrenze der Skiaskopie Voraussetzung<br />

ist, dem Prüfling eine Probierbrille mit einwandfreiem<br />

Sitz vor der Untersuchung anzupassen. Will man noch feinere<br />

Genauigkeiten erreichen, so müßte man sein Augenmerk noch<br />

auf die Mittendicken der benutzten Probiergläser sowie deren<br />

Durchbiegungskurven legen.<br />

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Schlußvergleich zwischen den Ergebnissen der subjektiven<br />

und der objektiven Methode der Skiaskopie<br />

Wenn ich Ihnen eingangs sagte, daß die Brauchbarkeit einer<br />

Methode niemals durch ihre r.ichtigen Theorien entschieden<br />

werden kann, sondern immer nur durch die praktische Bewährung,<br />

so trifft das ganz besonders für unsere Refraktionsmethoden<br />

zu. Die Meinungen werden selbstverständlich gerade zwischen<br />

objektiver und subjektiver Refraktion sehr auseinandergehen,<br />

und das meistens nur deshalb, weil man die Kombination<br />

beider Methoden als zeitraubende Mehrbelastung ansieht. Die<br />

krassesten Antagonien aber entstehen zweifellos um die Mög•<br />

lichkeiten objektiver Refraktion mit Hilfe des Guignet'schen<br />

Schattenphänomens! Die einen behaupten; sie können mühelos<br />

den geringsten Astigmatismus in jeder Achsenlage feststellen<br />

und werden auf der anderen Seite von denen als wahre Weltwunder<br />

bestaunt, die sich schon freuen werden, überhaupt einmal<br />

den Schatten im 'Auge zu s·ehen.<br />

Aus einer Reihenuntersuchung an 45 Personen der Firma<br />

Zeiss-Opton zur Klärung der Genauigkeitsgrenzen zwischen subjektiver<br />

und objektiver Refraktion entnehmen wir sehr anschaulich,<br />

mit welch hoher Genauigkeit das objektive dem subjektiven<br />

nahe kommt.<br />

Die theoretischen Berechnungen unter Berucksidltigung aller<br />

möglichen Nuancierungen haben nach Dr. Littmann eine Reproduzierbarkeit<br />

der Meßergebnisse von 0,05 dptr ergeben.<br />

Dieses erstaunliche Ergebnis ist selbstverständlich nur eine theoretische<br />

Genauigkeit, die ja, wenn sie praktisch erreichbar wäre,<br />

für unsere Dioptrienabstufungen ,und die Empfindlichkeitsschwelle<br />

des Auges unwichtig wäre.<br />

Wichtig ist aber unbedingt, daß alle die, die den Möglichkeiten<br />

der Skiaskopie mit Pessimismus entgegentreten, im Irrtum<br />

sind. Daß wir mit der Skiaskopie eine außergewöhnlich<br />

gute Refraktionsmöglichkeit in der Hand haben, steht außer<br />

jedem Zweifel. Wir können deshalb diese Methode berechtigterweise<br />

mit dem gleichen Optimismus betreiben und fördern,<br />

wie wir es mit der subjektiven Methode schon lange tun. Denen<br />

allerdings, die glauben, ohne besondere praktische Erfahrung und<br />

ohne Kenntnis der Theorie, hohe Genauigkeiten zu erzielen,<br />

müssen wir mit Skepsis begegnen. Ich glaube, daß überhaupt<br />

nur deshalb die Skiaskopie so viele Wider5:acher findet, weil<br />

man die Mühe scheut, sich ganz eingehend mit dieser Methode<br />

zu befassen, und weil man die eintretenden Mißerfolge dann<br />

einer Unbrauchbarkeit der Methode selbst zuschreibt.


Seite 14 - Nr. 8/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Eine wesentliche Unterstützung zur bes,seren Ausnutzung der<br />

vielen notwendigen Beobachtungen, die ich im Laufe meiner<br />

Ausführungen beschrieb, kann ein Standgerät in der Form eines<br />

Refraktometers darstellen. Mit solch einem Gerät wäre es meines<br />

Erachtens vi~l leichter, die beschriebenen Faktoren wie Gestalt<br />

der Lichtschattengrenze, Geschwindigkeit der Schattenwanderung,<br />

Fixation zur fovealen Refraktion, Entakkommodation und Einhaltung<br />

des Scheitelabstandes sowie die Synchronisierung der<br />

Spiegeldrehung s·o zu nützen, damit wir in der Praxis eine gute<br />

Näherung an die errechnete theoretische Genauigkeit erlangen.<br />

Diese Faktoren sind es nun eiI1J11al, die die moderne Skiaskopie<br />

aus dem Stadium des Experiments in eine praktisch verwertbare<br />

Refraktionsmethode umwandeln-.<br />

Bei Drucklegung des ersten Teils dieses Aufsatzes in Heft 7/<strong>1952</strong> ist leider auf<br />

Seite 6 in Verbindung mit Abbildung 3 a und b ein Fehler unterlaufen, den<br />

wir wie folgt beridltigen:<br />

Das Leudltfeld muß in Abbildung 3 a bei Q ebenso tief liegen, wie in Abbil•<br />

dung 3 b, w,ihrend bei dieser das Leuchtfeld Q so nahe an der lovea liegen muß,<br />

wie bei Abbildung 3 a.<br />

Von der Arbeit des Optikers in USA.<br />

Von Dr. Fr. G. H. Schmidt, Braunschweig-GI.<br />

Die Geschäftsmethodik der Optiker, und<br />

zwar in erster Linie der <strong>Augenoptiker</strong>,<br />

zeigt in ihrer Zusammensetzung ptakti•<br />

scher Maßnahmen ein wesentlich anderes<br />

Geskht, als wir es von hier aus deutlich<br />

erkennen können. Dabei zeigen sich bei<br />

dieser geschäftlichen Arbeit des USA­<br />

Optikers einige Züge, die auch ohne glatte<br />

Nachahmung überseeisch - amerikanischer<br />

Methoden auch für clen westeuropäischen<br />

Optiker bis zu einem bes·timmten Grad<br />

nachahmenswert bzw. auswertbar wären.<br />

Deswegen b.andelt es sich bei dieser Darstellung<br />

durchaus nicht nur um eine Schilderung<br />

der Vorgänge bei den nordamerikanischen<br />

Optikern, sondern um eine Hinweisung<br />

auf das, was vielleicht diesen<br />

oder jenen unserer Fachleser zu eigenen<br />

Maßnahmen in seinem Wirkungsbereich<br />

anregen könnte.<br />

Wir müssen uns in Europa auch bei der<br />

optischen Branche, wenn wir das Geschäftsgebaren<br />

der Fachkollegen in den Staaten<br />

richtig begreifen wollen, vor allen Dingen<br />

darüber klar werden, daß ja die USA<br />

nicht, wie sich das rein vorstellungsmäßig<br />

unserem Unterbewußtsein meistens aufdrängt,<br />

aus einer unendlichen Kette von<br />

Groß- oder gar Millionenstädten bestehen.<br />

Man ist oft überrascht, wenn man hört,<br />

daß mehr als 70 v. H. der nordamerikanischen<br />

Optiker in Siedlungen unter 75 000<br />

Einwohnern leben und arbeiten, daß davon<br />

wieder rund ein Drittel in ausgesprochenen<br />

Dörfern, allerdings Großsiedlungen<br />

bis etwa 5000 Bewohnern, tätig sind. Allerdings<br />

bedeuten diese Dorfsiedlungen mei•<br />

stens die Basis für weite agrarische Farmund<br />

Landwirtschaftsgebiete, was den dort<br />

sitzenden Optikern zu einem auf große<br />

Räume bekannten Fachmann ohne weiteres<br />

JI1acht.<br />

Wenden wir uns zunächst der Arbeit des<br />

Optikers in den Großstädten zu, so hat<br />

dieser allerdings unter der heftigen und<br />

finanzstarken Konkurrenz von Versandgeschäften<br />

zu leiden, die auch immer mehr<br />

in das optische Geschäft einsteigen. Dabei<br />

kommt es bedauerlicherweise auch manchmal<br />

zu glatten Entgleisungen der wilden<br />

Konkurrenz, etwa zu den berüchtigten<br />

.Fernverfahren für Augenprüfung" oder<br />

auch der .Ferndiagnose von Augenleiden".<br />

Es ist anerkennenswert, daß die amerikanischen<br />

Vereinigungen der <strong>Augenoptiker</strong><br />

in erster Linie aus ihren Gemeinschaftskassen<br />

eine zielbewußte Aufklärungsaktion<br />

beim großstädtischen Publikum der<br />

USA aufwenden, um solchen direkten<br />

Schädigungen der betroffenen Personen<br />

mit einigem Erfolg entgegentreten zu können.<br />

Es ist aber ebenso bedauerlich, wie<br />

überhaupt das Erscheinen einer solchen<br />

Schwarzkonkurrenz an sich, daß es Augenfachleute<br />

gibt, die mit ihrem guten Namen<br />

noch dieses Vorgehen von optischen Versandabteilungen<br />

unterstützen. Dagegen<br />

tichtet sich die interne Abwehrarbeit der<br />

optischen Fachverbände in den Staaten<br />

ganz besonders.<br />

Kommen wir aber in die optischen Betriebe<br />

und Läden der Optiker in den kleineren<br />

Siedlungen, so werden wir finden,<br />

daß hier bereits die Fadtleistung bei nahezu<br />

allen Volksgruppen derart geschätzt<br />

wird, daß der Optiker hier wesentlich<br />

sicherere Leistungen zum Nutzen det All•<br />

gemeinheit aufweisen kann. Allerdings<br />

haben die meisten der außerhalb von<br />

Großsiedlungen sitzenden Optiker - und<br />

zwar wieder in erster Linie der <strong>Augenoptiker</strong><br />

- gewisse Werbe- und Geschäftsverfahren<br />

eingeführt, die nun bereits seit<br />

Jahrzehnten zu den inzwischen erreid1ten<br />

befriedigenden Zuständen im Gebiet der<br />

angewandten amerikanischen Optik führten.<br />

Gerade dort, wo der Optiker infolge der<br />

eigenartigen geosozialen Konstruktur des<br />

Landes und der Besiedlungsvorgänge auf<br />

eigene Füße gestellt ist und gewissermaßen<br />

erst die Bedeutung der Mitwirkung<br />

des Optikers für das persönlid1e, wirtsdl.aftlidie,<br />

soziale und kulturelle Leben<br />

den ständig in Umschichtung befindlichen<br />

Volksmassen demonstrieren muß, zeichnen<br />

sich die energischen und immer den örtlichen<br />

Verhältnissen angepaßten Maßnah•<br />

men dieser Optiker besonders ab. So werden<br />

fast alle Optiker sich eine sehr genaue<br />

und von Zeit zu Zeit neuerlich aufgestellte<br />

Liste über Bevölkerungsstand, Bevölkerungswechsel,<br />

Arbeitsvoraussetzungen, wirt•<br />

schaftliche Entwicklung und soziale Lage<br />

eines großen Anliegergebietes beschaffen.<br />

Man findet immer wieder, daß gerade bei<br />

Verpachtungen, Ubernahmen und Verkäufen<br />

von optischen Betrieben eine erste<br />

Frage der Interessenten diejenige naeh der<br />

.bevölkerungspolitischen Entwicklung" des<br />

Gebietes ist, in dem die zukünftige Entfaltung<br />

eines optischen Betriebes durch•<br />

geführt werden soll. Wir können dazu ein<br />

praktisches Beispiel bringen, das darstellt,<br />

in welcher Weise ein Optischer-Laden­<br />

Besitzer und <strong>Augenoptiker</strong> vorgeht, wenn<br />

er seinen Geschäftseinfluß und den richtigen<br />

Umkreis seiner fachlichen Wirkungsmöglichkeit<br />

berechnen will.<br />

Bekanntlich erscheinen in USA die sogenannten<br />

„Professional Facts and Figures•<br />

auch für die optische Branche. Dazu werden<br />

die fachlichen Development-Boards<br />

laufend in Anspruch genommen, um für<br />

alle USA-Staaten und für deren einzelne<br />

Verwaltungsbezirke die ständige Umschichtung<br />

der Bevölkerungszusammensetzung<br />

fortlaufend zu erfahren. Denn es ist<br />

gerade für die optische Branche in diesem<br />

großen Unionsgebiet wichtig zu erfahren,<br />

ob alteingesessene Bevölkerungsteile vorherrschen,<br />

ob Zuwanderer aus Italien, Spanien,<br />

England oder Frankreich angesiedelt<br />

werden, ob die Einkommen dieser Anwohner<br />

aus industrieller, gewerblidier, verkehrswirtsdiaftlicher,<br />

kultureller oder ver~<br />

waltungsmäßiger Arbeit in erster Linie bezogen<br />

werden. Denn die Ansprüche und<br />

das Verständnis aller dieser verschiedenen<br />

Bevölkerungsgruppen - man zählt für das<br />

Unionsgebiet heute 488 verschiedene<br />

Grundbevölkerungen der Rasse und der<br />

Abstammung nach - für die optisdie Leistung·<br />

muß auf sehr verschiedene Weise<br />

geweckt werden.<br />

Eben weil das so ist, wird es auch verständlich,<br />

daß die meisten der nordamerikauischen<br />

Optiker nicht das in Westeuropa<br />

so weitverbreitet~ Verfahren der Abwar-<br />

tung auf Kunden und Interessenten anwenden<br />

können. Sie können und dürfen<br />

sich auch nicht auf gelegentliche Werbungen<br />

durch Inserate oder Klebepropaganda<br />

an Säulen und Hauswänden verlassen,<br />

de.nn der USA-Bürger ist gegen jede unpersönliche<br />

und ihn nicht gerade in seinen<br />

eigenen Bedürfnissen direkt ansprechende<br />

Werbung sehr empfindlich und durchweg<br />

ablehnend. Auch der Optiker muß deswegen<br />

auf dem Wege einer Brief- oder<br />

Rundsendungs-Reklame zunäd1st versuchen,<br />

allmählich den Wirkungskreis seines<br />

Geschäftes zu erfassen.<br />

Bei unserem Beispiel hatte nun ein sol•<br />

cher Optiker ermittelt, daß er daraufhin<br />

Kunden für bestimmte Oplikerartikel, die<br />

als Erkennungserzeugnis für diese F~rschungswerbung<br />

angesetzt waren, aus<br />

einem Umkreise von ca. 420 Quadratmeilen<br />

gewonnen hatte. Das ist also ein<br />

sehr großes Gebiet, das aber nur eine Bevölkerung<br />

von knappen 600 000 Köpfen<br />

aufzuweisen hatte, die nach dem Resultat<br />

ihrer jährlichen Produktionsumsätze (es<br />

handelte sich hier um ei!l agrarisches Hinterland<br />

im Staate South-Carolina) rund für<br />

7 Millionen Dollar Warenwerte zu Markte<br />

brachten. Daraufhin ermittelte der Optiker<br />

anhand von Gewerbestandsnachweisungen,<br />

Personenstands-Directories, aus den Unterlagen<br />

der regionalen Bevölkerungsstatistik-Offices<br />

usw. die vorzugsweise<br />

Beschäftigungslage, die Verteilung der<br />

Bevölkerung auf Selbständige, Angestellte,<br />

Männer, Frauen und Kinder, Schulverhältnisse,<br />

Gesundheitsvorgänge im allgemeinen<br />

· und im besonderen, es wurden nach<br />

den Ausweisen der Anstalten, Augen­<br />

_ kliniken und Gewerbeärzte die Augengesundheitszustänqe<br />

oder ihre Abweichun­<br />

'gen ermittelt usw.<br />

Diese an sich nicht unbeträditliche Arbeit<br />

vermittelt· dabei aber den Optikern<br />

die Möglichkeit, gleich an der richtigen ·<br />

Stelle mit den richtigen, und zwar direkten<br />

· Angeboten aufzutreten. So wurden damals<br />

bei unserem Beispiel von den Augenkliniken<br />

und Augenfachärzten Erhebungen<br />

gemacht, daß für die rund 17 900 Arbeiter<br />

dieses Gebietes gesundheitliche Schädigun•<br />

gen durch neue Arbeits'{erfahren in Sand•<br />

steinbrüdien, keramischen Betrieben, Porzellan-<br />

und Glaswerken usw. auftraten.<br />

Die Optiker hatten damit bereits die Möglichkeit,<br />

sich mit ihren Erzeugnissen zum<br />

Schutz und zur Abwehr derartiger Berufskrankheiten<br />

in Betrieben, die mit Silikosegefahren<br />

arbeiten, vorzustellen und ihre<br />

Mitwirkung bei der unbedingt notwendigen<br />

Abwehr anzubieten. Und das mit .<br />

Erfolg.<br />

Haben wir hier g·esehen - und für rund<br />

. 800/o aller optischen Betriebe trifft solches<br />

und ähnliches Verfahren zu -, daß der<br />

Optiker in USA sehr persönlidi bei den<br />

verschiedenen Anwendungsgebieten seiner<br />

Erzeugnisse und optischen Waren mitwirkt,<br />

so verstehen wir auch, daß trotz<br />

der recht buntscheckigen Zusammensetzung<br />

der Bevölkerung an den meisten Arbeitsplätzen<br />

der amerikanischen Optiker doch<br />

die Bevölkerung eine sehr vertrauensvolle<br />

Einstellung zu .ihren• Optikern bereits<br />

gewonnen hat. Und diese Vertrauensstellung,<br />

die wir bei den amerikanischen Verhältnissen<br />

so wie wir sie meistens sehen,.<br />

gar nicht erwarten, ist das größte Plus der<br />

USA-Optiker überhaupt.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />

Dü'sseldorf<br />

Beilage • 42 . Folge<br />

25. August <strong>1952</strong><br />

FACHLICHE FORTBILDUNGSSCHRIFT FOR DEN NACHWUCHS<br />

IM AUGENOPTIKER-HANDWERK<br />

Es ist 7 Uhr morgens. Als der Lehrling<br />

Meier den schweren Rolladen hochgeleiert<br />

hat, flutet bereits gleißende Sonne zum<br />

Schaufenster herein. .Na, da werden ·wir<br />

ja heute wieder ganz schön schwitzen",<br />

denkt ·er und schlendert mit nicht eben<br />

sonderlicher Begeisterung in die Werkstatt.<br />

Gequält pfietscht ein Minus-zwölf-Komma­<br />

Ntill-Glas unter seinen Fingern auf der<br />

Sdileiffläche. In Gedanken malt er ein<br />

Schild: • Während der Sommermonate keine<br />

Abgabe von Brillen für hochgradige<br />

Myopen".<br />

St!chzig Zentimeter neben dem Schleifstein<br />

ist das Fenster, Und hinter diesem<br />

Fenster liegt ein Garten mit Büschen,<br />

Blumenbeeten und Apfelbäumen. Leise<br />

schaukeln die gelben Früchte im Morgenwind,<br />

geradezu verführerisch zum Werkstattfenster<br />

herüberblinkend .. Jetzt .unter<br />

so einem :Saum im Gras liegen, in den<br />

blauen Himmel ,hineingucken und dabei<br />

einen saftigen Klarapfel schnurpsen, davon<br />

kann· wahrscheinlich nur ein Mädchen<br />

träumen. <strong>Der</strong> Lehrling Meier hingegen hat<br />

ganz anderes inl. Sinn. Er möchte jetzt<br />

auf gr9ßer Fahrt sein, nicht allein, nicht<br />

zum Vergnügen und auch nicht irgendwo<br />

hin, sondern zusammen mit seinen Kollegen,<br />

einer fernen Industriestadt ehtgegen,<br />

um dort einmal selbst fu erleben, wie man<br />

Bi,illengläser schleift eitler Mikroskope baut.<br />

In der yornehmen Gelehrtensprache heißt<br />

so etwas: Exkursion. Sie dient dazu, das<br />

Wissen einer Gruppe Werdender Fachleute<br />

durch unmittelbare Anschauung in natürlichster<br />

U_berzeugung zu erweitern. Und sie<br />

v e r d i e n t es, däß sie nicht nur in den<br />

Köpfen einiger kühndenkender <strong>Augenoptiker</strong>lehrlinge<br />

existiert, sondern daß sie<br />

auch wirklich einmal durchgeführt wird.<br />

Kollege Meier, im Vertrauen gesagt,<br />

Fachlehrer lassen sich nach entsprechender<br />

Bearbeitung für so etwas gewinnen. Auch<br />

die Schulleitung gibt. dann meistens ihren<br />

Stempel unter die erforderlichen Papiere.<br />

Bleiben also nur noch die pekuniäre<br />

Frage un


Probleme unter der Lupe<br />

aus<br />

Anatomie, Physiologie, Ophthalmoskopie und Refraktion<br />

<strong>Der</strong> Strahlen- oder Ciliarkörper (Corpus ~iliare)<br />

Betrachten wir ein Auge im Längsschnitt<br />

(vergleiche Abb. 37 im „Meniskus" 35 vom<br />

25. August 1951), so sehen wir an der<br />

Iriswurzel einen Keil, dessen Spitze nach<br />

dem hinteren Teil des Auges zeigt. Das<br />

ist der ringförmige Ciliarkörper, der im<br />

wesentlichen aus zwef SchidJ.ten besteht.<br />

Nach der Lederhaut zu finden wir eine<br />

dicke Muskelschicht, den Akkommodationsoder<br />

Ziliarmuskel. Er ist ebenfalls ringförmig<br />

gestaltet und bei näherer BetradJ.­<br />

tung sieht man dessen Fasern in hauptsädJ.lich<br />

zwei Richtungen verlaufen. In den<br />

äußeren Schichten ziehen die Fasern von<br />

vorn nach hinten, während man im inneren<br />

Teil einen ringförmigen Verlauf feststellt.<br />

Wie man aus der Abb. 37 weiter ersieht,<br />

liegt diesem Muskel eine locker und dicht<br />

gefaltete Haut von schwarzer Färbung auf.<br />

Man spricht deshalb auch von dem .gefalteten<br />

Teil• des Strahlenkörpers. Dieses<br />

zarte, auf den ersten Blick schwammige<br />

Gewebe verdankt seine schwarze Färbung<br />

der Einlagerung von unzähligen Pigmentkörperchen.<br />

Dieser Teil ist für die Ernährung<br />

des Auges von großer Bedeutung,<br />

Die Regenbogenhaut (1r1s1<br />

Was für den Fotoapparat die Blende<br />

ist, das ist für ,das Auge die Regenbogenhaut.<br />

Dieser Vergleich hat aber bestenfalls<br />

nur bis zu ihrer Anordnung Gültigkeit,<br />

denn in funktioneller Hinsicht gibt<br />

es keinen Fotoapparat, dassen Blende ihr<br />

ebenbürtig ist.<br />

Von vorn gesehen gleicht sie einer runden<br />

Scheibe, die etwas exzentrisch von<br />

einem ebenfalls runden Loch, der Pupille,<br />

durchbohrt ist. Bei genauer Untersuchung<br />

kann man feststellen, daß diese etwas<br />

nasal und nach unten von der Mitte entfernt<br />

liegt. SeitlidJ. betrachtet, bildet sie<br />

einen stumpfen Kegel. Das kommt daher,<br />

weil · der Pupillenrand auf der Linsenvorderfläche<br />

aufliegt, während der mit<br />

dem Strahlenkörper verbundene äußere<br />

Irisrand mehr rückwärtig gelagert ist.<br />

Bei der Geburt hat die Irisvorderfläche<br />

bei allen Menschen eine dunkelblaue,<br />

leicht ins Graue gehende Farbe. Dieser<br />

Umstand erklärt sich aus der Tatsache,<br />

daß zu dieser Zeit noch keine Pigmentzellen<br />

im Irisgewebe eingelagert sind und_<br />

somit das dunkle Auginnere hindurchschimmert.<br />

Erst allmählich lmmmt während<br />

der ersten zwei Lebensjahre die<br />

charakteristische und individuell verschiedene<br />

Färbung der Iris zustande. Sie ist<br />

sowohl von der Menge wie auch von der<br />

Dichtigkeit des eingelagerten Pigments<br />

abhängig. Im Laufe des Lebens- bilden sich<br />

· außerdem noch vollkommen regellos verteilt<br />

rote, braune und schwarze Punkte,<br />

sogenannte Pigmentwarzen.<br />

Bei jedem Menschen ist auch das Relief<br />

der Iris anders. Man versteht darunter<br />

jene aus vielen Gefäßsdllingen bestehende,<br />

nur unregelmäßig gewundene Linie, die<br />

denn zahlreiche Blutgefäße laufen hier zusammen<br />

und verschlingen sich ineinander.<br />

Das ist der sogenannte große Blutkreislauf.<br />

Man bezeichnet deshalb den Strahlenkörper<br />

mit Recht als den blutreichsten Teil<br />

des Auges. Außerdem - und das wollen<br />

wir uns gut merken - liegt dort der Zulluß<br />

des Kammerwassers.<br />

Will nun das Auge sich auf einen nahegelegenen<br />

Gegenstand scharf einstellen,<br />

so verdickt sich der Muskel, wobei der<br />

.Ring" einen kleineren Umfang annimmt.<br />

Dadurch läßt natürlich auch der Zug der<br />

Zonulafasern (Aufhängebändchen, Zonula<br />

ciliaris) nach und die Linse verdickt sich,<br />

denn sie hat ja das Bestreben, in ihre Urform<br />

(im jugendlichen Alter Kugelgestalt)<br />

zurückzugehen. Wie wir wissen, liegt die<br />

Linse mit ihrer Hinterfläche in einer Delle<br />

des Glaskörpers, de.shalb verändert sich<br />

diese Fläche bei der Akkommodation nur<br />

wenig. Die Brechkraftzunahme der Linse<br />

ist also hauptsächlich auf die Krümmung<br />

ihrer Vorderfläche zurückzuführen. Daraus<br />

ist zu ersehen, daß die Akkommodation<br />

eine Drucksteigerung im Auge nicht auslösen<br />

kann.<br />

den Pupillenrand in etwa 2 mm Abstand<br />

umsäumt. Dieses wulstartig auf der Irisvorderfläche<br />

aufgeworfene Gefäßsystem<br />

wird auch k I e i n e r B I u t k r e i s I a u f<br />

genannt und steht mit dem großen Blutkreislauf<br />

des Ziliarkörpers in direkter<br />

Verbindung. Es stellt ein weiteres individuelles<br />

Charakteristikum des Auges dar,<br />

ist bereits von Geburt an voll entwickelt<br />

und verbleibt in diesem Zustand bis zum<br />

Tod.<br />

Selbst bei gleichbleibenden Lichtverhältnissen<br />

ist der Pupillendurchmesser niemals<br />

konstant. Bei genauer Beobachtung<br />

wird man immer minimale Schwankungen<br />

wahrnehmen. Gemütserregungen können<br />

größere Bewegungen auslösen. Ebenso<br />

firtdet bei der Akkommodation eine Verengung<br />

statt. Bekanntlich liegt die funktionel\e<br />

Aufgabe der Regenbogenhaut darin,<br />

die Lichtzufuhr nach dem Auginneren zu<br />

regeln. Die Verengung der Pupille bei<br />

starkem und ihre Erweiterung bei schwachem<br />

Licht geschieht automatisch, unabhängig<br />

von unserem Willen. Das Zusammenziehen<br />

besorgt der Irisschließmuskel<br />

(Sphincter iridis), der über den Nervus<br />

oculomotorius innerviert wird. Vom Auftreffen<br />

der intensiven Strahlung auf die<br />

Netzhautelemente bis zur Pupillenverengung<br />

vergeht nur etwa ½o Sekunde. Die<br />

Vergrößerung der Pupille wird durch den<br />

Pupillenerweiterer (Dilatator) bewerkstelligt,<br />

dessen nervöse Versorgung über den<br />

Nervus sympathicus erfolgt.<br />

Bei einer Lähmung des Sphincters erscheint<br />

die Pupille widernatürlich erweitert.<br />

Ist der Dilatator gelähmt, so hat die<br />

Pupille einen ungewöhnlich kleinen Durchmesser.<br />

Gerd F. aus ·Br. Welche Lichtquelle ist<br />

für Mikroaufnahmen erforderlich?<br />

Antwort : Gebraucht wird ein sehr helles<br />

(große Leuchtdichte), möglichst homogenes<br />

, Licht. Außerdem soll die Lichtquelle<br />

möglichst wenig Wärmestrahlen aussenden.<br />

Früher benutzte man hierzu hauptsächlich<br />

den Lichtbogen und· die Nernstlampe. Die<br />

moderne Mikrofotografie bedient sich<br />

gegenwärtig hauptsächlich sogenannter<br />

Niedervoltlampen. Das sind Spezialglühbirnen<br />

geringer Spannung, bei verhältnismäßig<br />

hoher Stromstärke. Dementsprechend<br />

ist die Leistung hoch (5-100 Watt). Die<br />

Wendel ist in 3 nebeneinanderliegenden<br />

Spiralen angeordnet. Um eine gleichmäßige<br />

Strahlung herbeizuführen, wird der Lampe<br />

(sehr dicht) eine Mattscheibe vorgesetzt.<br />

Praktisch genügt diese Ausführung allen<br />

normalen Ansprüchen. Ihre Lebensdauer<br />

beträgt durchschnittlich 100 Brennstunden<br />

- bei teilweiser Unterbelastung entsprechend<br />

mehr.<br />

Wird eine höhere Intensität verlangt<br />

bzw. erfordern spezielle Aufnahmen eine<br />

andere spektrale Zusammensetzung des<br />

Lichtes, so kommen GleidJ.stromlichtbogen,<br />

Quecksilberhochdrucklampen, bzw. Quecksilberhöchstdrucklampen<br />

zur Anwendung.<br />

Ehr h a r d E. aus N. Die zur Vereinfachung<br />

des Strahlenganges an Linsen<br />

eingeführten Hauptebenen haben bekanntlich<br />

bei jeder Linsenart und<br />

-stärke eine andere Lage. Wie kann<br />

man diesen Hauptpunkt exakt ermitteln?<br />

A n t w o r t : Eine genaue Berechnung<br />

für jede Linse sphärischer Schleifart ist mit<br />

Hilfe der Krümmungsradien sowie der<br />

sin i<br />

Formel sin i' = n auf zeidJ.nerisch-mathematischem<br />

Wege möglich. Eine ausführliche<br />

Anleitung dazu finden wir in P i s t o r<br />

.De r Augen o p t i k er• I. Band, Einführung<br />

in die Optik. Seite 143-144.<br />

Herbert I. aus T. Was hat man sich<br />

unter einem Absorptionsspektrum vorzustellen?<br />

An t wo r t : Das Sonnenlicht z. B. erzeugt<br />

ein Spektrum, das von zahlreichen<br />

dunklen Linien (Fraunhofer'schen Linien)<br />

unterbrochen ist. Diese Erscheinung rührt<br />

daher, daß die Sonne von einem Gasball<br />

(der Chromosphäre} umgeben ist. Diese<br />

Gase absorbieren einen Teil des von der<br />

Sonnenoberfläche ausgestrahlten Lichtes.<br />

Im Gegensatz zu Flüssigkeiten und anderen<br />

durchsichtigen Körpern (z. B. Glas), die<br />

hauptsächlich die Strahlung durchlassen,<br />

deren Farbe sie selbst aufweisen, absorbieren<br />

Gase die Strahlung, deren Farbe<br />

ihnen eigen ist. Im Spektrum erscheint<br />

dann an ihrer Stelle eine dunkle Linie.<br />

Spektren, die von solchen Linien unterbrochen<br />

sind, nennt man Absorptionsspektren.<br />

Ben n o H. aus O. Welche Vorteile hat<br />

der Doppelanastigmat gegenüber einem<br />

anastigmatischen Objektiv.?<br />

An t wo r t : <strong>Der</strong> Anastigmat ist ein<br />

fehlerfreies Objektiv mit hoher Lichtstärke,<br />

das sich aus drei bis zu acht Einzellinsen<br />

zusammensetzt. D o p p e I an a s t i g m a t<br />

heißt nun nicht etwa „doppelt so gut wie<br />

der Anastigmat", sondern diese Bezeichnung<br />

bringt zum Ausdruck, daß zwei<br />

Anastigmate zu einem Objektiv kombiniert<br />

sind. Sie sind so in der Fassung angeordnet,<br />

daß man sie abschrauben und einzeln<br />

verwenden kann. Ist die Kamera mit einem<br />

genügend großen Auszug versehen, so<br />

kann man mit einem Doppelanastigmat<br />

Aufnahmen in verschiedenen Abbildungsmaßstäben<br />

machen.


D i e t m a r R. a u s A. Kürzlich kam ein<br />

Alterssichtiger zu uns (beiderseits sph.<br />

+ 3,25), der erklärte, er könne seit<br />

einiger Zeit auch wieder ohne Brille<br />

lesen. Wir machten eine Nah- und Fernprüfung<br />

und fanden seine _Angaben bestätigt.<br />

Woraus erklärt sich diese rätselhafte<br />

Erscheinung?<br />

An t wo r t : Höchstwahrscheinlich handelt<br />

es sich hier um eine besondere Form<br />

von Cataracta senilis, bei der die Trübung<br />

der Linse eine speichenförmige ist. Ähnlich<br />

wie bei einem Wagenrad verlaufen<br />

hier vom Rand der Linse nach deren Mittelpunkt<br />

schmale Trübungsgebiete, zwischen<br />

denen ebensoviele durchsichtige Sektoren<br />

liegen. Dadurch sind zahlreiche kleine<br />

Spaltblenden entstanden, denen diese vorübergehende<br />

Besserung des Sehvermögens<br />

zuzuschreiben ist.<br />

Erwin N. aus B. Welche Bedeutung<br />

hat das Kontrabarometer für die wissenschaftliche<br />

Wetterbestimmung?<br />

Antwort : Das Kontrabarometer ist<br />

ein Instrument, an dem man selbst geringe<br />

Luftdruckschwankungen wahrnehmen kann.<br />

Ermöglicht wird das durch seine sinnvolle<br />

Konstruktion. Ein Torricellisches Rohr normaler<br />

Dicke ist über ein Ausgleichgefäß<br />

mit einer wesentlich dünneren Kapillare<br />

verbunden, in der sich als Verschiebemasse<br />

gefärbtes Toluol bzw. Petroleum befindet.<br />

Bei nachlassendem Luftdruck steigt die gefärbte<br />

Flüssigkeit in der Kapillare um ein<br />

Mehrfaches rascher als die Quecksilbersäule<br />

auf der anderen Seite sinkt. Diese<br />

Bewegungen verlaufen also entgegengesetzt<br />

(konträr), was dem Barometer auch<br />

seinem Namen gab. Während man beim<br />

normalen Quecksilberbarometer die Temperatureinwfrkungen<br />

exakt berücksichtig_en<br />

kann, ist dies beim Kontrabarometer m­<br />

folge der zwei verschiedenen Fl_üssigkeit~_n<br />

nicht möglich. Deshalb findet dieses Gerat<br />

auf meteorologischen Stationen keine Verwendung.<br />

Was hat man sich unter einem Ballontheodolit<br />

vorzustellen?<br />

An t w o r t : Das ist ein Winkelmeßinstrument,<br />

das zur genauen Beobachtung<br />

des Pilotballons während seines Aufstiegs<br />

benutzt wird. Er besteht im wesentlichen<br />

aus 2 Fernrohren (astronomische Systeme),<br />

deren Strahlengänge zwecks besserer Beobachtung<br />

durch Prismen um 90° geknickt<br />

sind. Das kleinere Fernrohr hat ein größeres<br />

Gesichtsfeld als das Beobachtungsfernrohr<br />

und dient zum Aufsuchen des<br />

Ballons. :Oann wird mit dem Beobachtungsfernrohr<br />

der rasch steigende Ballon<br />

verfolgt. Am horizontalen und vertikalen<br />

Teilkreis werden dann laufend die Winkel<br />

abgelesen, aus denen sich der genaue<br />

Standort des Ballons errechnen läßt.<br />

Heinrich P. au s F. Warum hat das<br />

Glasauge nicht die gleiche Form wie<br />

das menschliche Auge, sondern eine<br />

schalenartige Gestalt?<br />

Antwort : Nach der Amputation des<br />

zerstörten oder unrettbar erkrankten Auges<br />

entsteht keinesfalls ein so großer Hohlraum,<br />

der der Augenhöhle entspricht. Auf den<br />

Stumpf der Bewegungsmuskulatur wird ein<br />

Stück Fettgewebe gepfropft und darüber<br />

die Bindehaut zusammengezogen und vernäht.<br />

Die Prothese wird nun so geblasen,<br />

daß sie auf dieser noch bewegungsfähigen<br />

Unterlage möglichst großflächig aufliegt.<br />

Bei gutem Sitz kann dann dadurch das<br />

Glasauge in gewissen Grenzen mitbewegt<br />

werden.<br />

Muß das gefürchtete Auslaufen eines<br />

Auges immer zu seinem Verlust führen,<br />

oder ist diese Ansicht der Bevölkerung<br />

etwas übertrieben?<br />

A n t w o r t : Dafür läßt sich keine Regel<br />

aufstellen, denn es kommt immer darauf<br />

an, an welcher Stelle der Augapfel verletzt<br />

ist und ob demzufolge Kammerwasser oder<br />

Glaskörpersubstanz abfließt. Bei Verletzungen<br />

der Vorderkammer läuft meistens<br />

nur das Kammerwasser ab. Doch gibt dieser<br />

Zustand dem Laien Anlaß zur Besorgnis,<br />

weil dabei der Bulbus etwas einsinkt. Nach<br />

Verschluß der Wunde regeneriert sich jedoch<br />

das Kammerwasser sehr bald. Gefährlich<br />

ist allerdings der Verlust von Glaskörpersubstanz,<br />

wie er mit schweren Verletzungen<br />

einhergeht. Handelt es sid1 um<br />

große Mengen, so ist das Auge kaum noch<br />

zu retten.<br />

W o I f g a n g A. a u s G. Mit welcher Geschwindigkeit<br />

bewegen sich Meteore<br />

vorwärts und in welcher Höhe leuchten<br />

sie auf?<br />

An t wo r t : Die. Fluggeschwindigkeit<br />

eines Meteors ist von verschiedenen Faktoren<br />

abhängig und liegt zwischen 30 bis<br />

90 km in der Sekunde! Auf einen großen<br />

Meteor hat die Anziehungskraft der Erde<br />

selbstverständlich einen größeren Einfluß<br />

als auf einen kleinen, demzufolge ist seine<br />

Geschwindigkeit eine höhere. Weiterhin<br />

bewegt sich bekanntlich unser Planet Erde<br />

selbst mit 30 km um die Sonne. Fliegt der<br />

Meteor in der Erdrichtung, so wird man<br />

seine Geschwindigkeit als gering beurteilen;<br />

bewegt er sich entgegengesetzt, so erscheint<br />

uns seine Geschwindigkeit größer.<br />

In etwa 120 bis 200 km ist die Reibung<br />

infolge des Luftwiderstandes so groß, daß<br />

die Meteore zu glühen beginnen. Bei einer<br />

Erdnähe von ca. 70 km sind sie dann meistens<br />

schon verdampft oder fliegen auseinander<br />

und verlöschen somit. Größere Meteore<br />

leuchten bereits schon in ca. 500 km<br />

Höhe auf, verdampfen nur zu einem geringen<br />

Teil und erreichen die Erde.<br />

G ü n t e r S. a u s N. Wie erklärt man es<br />

sich, daß durch Röntgenbestrahlung<br />

Krebsgeschwüre vernichtet werden, ohne<br />

daß dadurch gesunde Körperteile geschädigt<br />

werden?<br />

An t wo r t : Krebszellen sind Zellen<br />

riesenhaften Wuchses und kurzer Lebensdauer.<br />

Daher können sich diese Geschwüre<br />

auch nicht lange halten, sie werden nicht<br />

mehr genügend ernährt, gehen zugrunde,<br />

sie verjauchen. Solche Zellen sind gegenüber<br />

den Einwirkungen der Röntgenstrahlen<br />

viel empfindlicher als gesunde Zellen.<br />

Wird nun die Dosis der Strahlung richtig<br />

bemessen, so kann man ein Krebsgeschwür<br />

zum Absterben bringen, ohne daß das gesunde<br />

Gewebe Schaden erleidet. Aber gerade<br />

die richtige Dosierung ist das Problem<br />

der Röntgentherapie. Ist die angewandte<br />

Strahlungsmenge zu gering, so wirkt sie<br />

anregend auf die Zellen, fördert also deren<br />

Wachstum. Ist sie hingegen zu groß, so<br />

treten die gefürchteten Gewebsverbrennungen<br />

auf.<br />

Horst M. aus P. Welche Vorteile hat<br />

der Dreilinsenkondensor gegenüber<br />

dem Zweilinsenkondensor?<br />

A n t w o r t : Durch :Einschalten einer<br />

dritten Linse (stark durchgebogener Meniskus)<br />

wird die Lidltquelle besser ausgenutzt.<br />

Das erklärt sich daraus, daß einmal<br />

diese dritte Linse so dicht an der Lampe<br />

liegt, daß nahezu alles Lidlt von ihr erfaßt<br />

und gesammelt wird und zum anderen,<br />

weil dadurdl die Entfernung zwisdlen<br />

Lidltquelle und Dia kürzer wird (Lambertsdles<br />

Entfernungsgesetz). Ein weiterer Vorteil<br />

ist darin zu sehen, daß der Dreilinsenkondensor<br />

zwei Fassungen hat, so daß es<br />

möglich ist, die Leudltfeldlinse auszuwedlseln.<br />

Dieser Austausch wird notwendig,<br />

wenn für die Projektion ein anderes Objektiv<br />

benutzt wird.<br />

<strong>Der</strong> Lehrlings-Funk<br />

Ein Lehrling, der aus begreiflichen Gründen seinen Namen nidtt genannt haben möchte<br />

Es ist durchaus normal, daß die Kandidaten<br />

einige Zeit vor der Prüfung eine<br />

Erregung, ein gewisses Prüfungsfieber befällt.<br />

Aber nicht normal ist, daß sie schon<br />

Monate vorher vor Angst sdllottern, wenn<br />

sie nur an dieses drohende ungewisse Etwas<br />

denken. - Woher mag nun dieser<br />

Alpdruck kommen?<br />

Die Lehrlinge, die vor ihrer Gehilfenprüfung<br />

stehen und so reagieren, müssen bestimmte<br />

Gründe hierfür haben. Ich spredle<br />

von den Sdlülern einer Optikerklasse einer<br />

Stadt in der Bundesrepublik. Idl weiß nicht,<br />

ob die Verhältnisse, die ich jetzt sdlildern<br />

werde, in anderen Städten genau so liegen.<br />

Wenn es nidlt der Fall ist, um so besser;<br />

liegen sie aber ebenso, so sollen meine<br />

Uberlegungen Anregung zur Änderung<br />

sein.<br />

Die Furcht dieser Lehrlinge liegt darin<br />

begründet, daß in einer der letzten Gehilfenprüfungen<br />

ein unwahrscheinlich hoher<br />

Prozentsatz durchfiel. Es waren 100 (in<br />

Worten einhundert) Prozent. Nun könnte<br />

man denken, vielleidlt ist nur einer geprüft<br />

worden, mag sein au


optik vor einem und man muß die Augen<br />

schließen, um nicht schwindelig zu werden,<br />

wenn man an all das denkt, was eigentlich<br />

.gekonnt~ und .gewußt" sein soll. Sicher,<br />

die Schule bringt einem das Gerippe bei,<br />

sie verfolgt einen bestimmten Unterrichtsplan,<br />

aber das genügt nicht. Es fehlt ein<br />

Rezept, nach dem sich der Kandidat vom<br />

ersten Tag seiner Lehre an bis zur Prüfung<br />

systematisch vorbereiten kann. Dieses Rezept<br />

sind das Berufsbild und die Prüfungsbestimmungen.<br />

Ja, wenn der Prüfling so<br />

etwas in der Hand gehabt hätte, aus dem<br />

er entnehmen konnte, welche Gebiete für<br />

die Gehilfenprüfung in Frage kommen,<br />

die schon mehr für die Meisterprüfung<br />

gelten, welche Dinge besonders tief und<br />

eingehend erlernt und die nur ih ihren<br />

wichtigsten Teilen bearbeitet werden müssen,<br />

ja, dann weiß man wenigstens, wie<br />

und worin man sich vorbereiten muß. Aber<br />

so hat man hier etwas in sich hineingefressen,<br />

da etwas flüchtiger drübergesehen<br />

und dort wieder besonders gebüffelt<br />

und allen Arbeiten fehlte doch die Sicherheit.<br />

Die ungefähre Richtung, in der eine Prüfung<br />

verläuft, kann nur aus den Berichten<br />

der früher Geprüften geschlossen werden.<br />

Aber niemand garantiert, ob sie sich nicht<br />

von heute auf morgen ändert. Dazu kommt,<br />

daß ia den verschiedenen Städten das Prüfungsniveau<br />

unterschiedlich ist und der<br />

Schwerpunkt der Fragen auf anderen Teilgebieten<br />

der Augenoptik liegt. Hier sind<br />

es hauptsächlich Fragen, die die praktische<br />

Arbeit betreffen, Materialkunde, hier ist es<br />

die geometrische -oder physiologische Optik,<br />

dort ist es Refraktion, Instrumentenoptik<br />

oder Meteorologie. Sicher, der prüfuhgsreife<br />

Lehrling muß alle diese Gebiete<br />

beherrschen, es fragt sich nur in weldJ.em<br />

Grade!<br />

Es ist daher unumgänglich notwendig,<br />

daß allen Lehrlingen ausnahmslos so<br />

schnell als möglich Berufsbild und Prüfungsbestimmungen<br />

zugestellt werden. Man<br />

hat zwar schon davon gehört, daß beides<br />

bereits in Arbeit bzw. schon im Druck sei,<br />

aber ich möchte darauf hinweisen, daß es<br />

dringend nötig ist, diese Angelegenheit zu<br />

beschleunigen, so daß auch die Lehrlinge,<br />

die demnächst ihre Prüfung ablegen wollen,<br />

noch einen Nutzen davon haben.<br />

Ein anderes Problem ist die Zusammenarbeit<br />

von Berufsschule und Innung (Prüfungsausschuß<br />

und Lehrlingswart). Müßte<br />

es nicht eine Selbstverständlichkeit sein,<br />

daß diejenigen Leute, die an der Erziehung<br />

und Heranbildung des Berufsnachwuchses<br />

J:?eteiligt sind, engstens cooperieren? Ist es<br />

nicht ~chliinm, daß die Leute der Prüfungskommission<br />

erst aus zweiter Hand erfahren,<br />

was den Lehrlingen in der Schule beigebracht<br />

wird, welcher Lehrplan verfolgt<br />

wird? Ist es nicht erstaunlich, daß kein<br />

lehrendes Mitglied der Berufsschule, das<br />

doch den Lehrlingen das theoretische ·Wis•<br />

sen beibringt, in dem Prüfungsausschuß<br />

vertreten ist?<br />

Ich hoffe, daß ich mit diesen Worten vie•<br />

len Prüfungskommissionen Unrecht tue,<br />

daß in anderen Städten die Zusammenarbeit<br />

zwischen Innung und _Schule besser<br />

ist. Ich hoffe aber auch, daß meine Worte<br />

von allen so verstanden werden, wie sie<br />

verstanden werden wollen, daß sie nicht<br />

als aus Kritiksucht geschrieben angesehen<br />

werden. Sie sollen nur den Lehrlingen<br />

dienen und dazu beitragen, daß sie mehr<br />

Sicherheit und Selbstvertrauen bekommen.<br />

Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch<br />

darauf hinweisen, daß auch die äußeren<br />

Umstände der · praktischen Prüfungen zu<br />

wünschen übrig lassen. Was ist bei einem<br />

praktischen Examen wichtiger, als daß alle<br />

Prüflinge unter den gleichen Umständen<br />

arbeiten? Man sollte deshalb versuchen,<br />

die Prüfungsarbeite~ doch möglichst in<br />

einer Werkstätte herstellen zu lassen.<br />

Die Arbeiten müssen ja nicht an einem Tag<br />

fertig sein. Wenn zu viele Prüflinge da<br />

sind, so sollten doch wenigstens einige<br />

gleichwertige Werkstätten ausgewählt werden,<br />

so daß der Unterschied in den Ar•<br />

beitsbedingungen nicht zu groß ist, denn<br />

daß die Art und Güte des Schleifsteins, der<br />

Bohrmaschine usw. Einfluß auf die hergestellten<br />

Gehilfenstücke hat, leuchtet wohl<br />

ohne weiteres ein.<br />

Ich glaube, daß ich im Namen aller Lehrlinge<br />

spreche, wenn ich mit der Bitte an<br />

die Gehilfenprüfungskommissionen herantret~,<br />

unsere Bedenken und Sorgen einmal<br />

vorurteilslos zu prüfen. Meine zweite Bitte<br />

geht an die Innungen. Sorgen Sie dafür,<br />

daß jedem Lehrling schnellstens Berufsbild<br />

und Prüfi.mgsbedingungen in die Hände<br />

kommen! ·<br />

Ich hoffe, daß meine Zeilen ihren Zweck<br />

erreichen, nämlich, daß durch die vorgeschlagenen<br />

Wege die Angst der Lehrlinge<br />

vor der Prüfung und ihre Unsicherheit<br />

einem gesunden Selbstvertrauen weicht,<br />

das auf die klare Linie des Lernens und<br />

Vorbereitens aufgebaut ist.<br />

A'n m e r k u n g d e r R e d a k t i o n<br />

Mit vielem hat dieser Lehrling, der demnächst<br />

selbst in die Prüfung steigt, selbstverständlich<br />

recht. In manchen Bezirken<br />

ist die Zusammenarbeit zwischen Berufsschule<br />

und Innung wirklich so wenig ersprießlich,<br />

daß die Lehrlinge darunter leiden.<br />

Jawohl, die Lehrlinge sind die Leidtragenden<br />

und nicht etwa die Leute, die<br />

man mit irgendwelchen Manipulationen<br />

treffen wilL<br />

Da gibt es Kollegen im Prüfungsausschuß,<br />

die geradezu darauf warten, daß ein großer<br />

Teil der Lehrlinge bei der theoretischen<br />

Prüfung schlecht abschneidet, um damit<br />

dem Fachlehrer zu beweisen, daß sein Planbau<br />

falsch war. Das ist zumindest eine<br />

etwas sonderbare Berufsauffassung. Wenn<br />

ein Lehrer wirklich so ungeschickt ist, daß<br />

er seinen Schülern das nötige Rüstzeug<br />

nicht vermitteln kann, so muß man ihn<br />

eben rechtzeitig durch einen anderen ersetzen.<br />

Daß man deshalb aber erst noch<br />

eine mehr oder weniger große Zahl Lehrlinge<br />

durch die Prüfung rasseln Jäßt, ist<br />

gelinde gesagt, eine Niedertracht. (Diese<br />

Bemerkung bezieht sich nicht auf den<br />

oben geschilderten Falll) Meistens ist aber<br />

die Unfähigkeit des Fachlehrers gar nicht<br />

so groß und es besteht auch, nicht die Absicht,<br />

ihn seines undankbaren Amtes zu<br />

entheben (weil es nämlich der größte<br />

Schreier in der Innung auch nicht übernehmen<br />

möchte), sondern es liegt einfach<br />

daran, daß man ihn schwimmen läßt. Zu<br />

Innungsversammlungen, wo audl Nachwuchsprobleme<br />

behandelt werden, lädt<br />

man ihn prinzipiell nicht ein. Aus zweiter<br />

Hand erfährt er dann · zumeist noch im<br />

entstellten Sinne das, was man ihm besser<br />

verschwiegen hätte, daß man über ihn näm•<br />

lidl das und das gesagt habe. Und nur<br />

die Liebe zu seinen Sdlülern hält ihn davon<br />

ab, den Karren einfadl laufen zu lassen.<br />

Doch aus der Spannung zwischen Innung<br />

und Sdlule ist eine Spaltung geworden.<br />

Beide Teile operieren nidlt mehr auf<br />

der Zweckmäßigkeitsbasis, sondern sudlen<br />

nadl „Rechtsgrundlagen".<br />

Dort, wo dieser Kleinkrieg zum Glück<br />

nicht stattfindet, besteht vermutlich das<br />

Problem der Aufgabenstellung. ,Ein Prüfungsausschuß<br />

hat auf diesem Gebiet wohl<br />

große Erfahrungen, aber er wird sich dabei<br />

immer von eigenen (oft traditionellen) Anschauungen<br />

leiten lassen, und so kommt<br />

es eben, daß bei der theoretischen Prüfung<br />

die Anforderungen örtlidl verschieden sind.<br />

Es war schon immer das erstrebenswerte<br />

Ziel aller fortsdlrittlichen Berufskollegen,<br />

diese Prüfungsbedingungen bis ins kleinste<br />

zu vereinheitlichen. Einheitliche Prüfungs•<br />

bedingungen sdlaffen, das setzt unter<br />

allen Umständen aber erst die Aufstellung<br />

eines für alle Berufsschulen verbindlichen<br />

Lehrplans voraus! Unter einem<br />

Lehrplan verstehen wir nicht etwa eine<br />

Sammlung von Themenvorschlägen, die<br />

bestenfalls noch halbjahrmäßig aufgegliedert<br />

sind (siehe „Vorsdllag eines Berufs•<br />

ausbildungsplanes der Berufsschule für<br />

Lehrlinge des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks• aus<br />

.,Fadll. Vorschriften zur Regl. des Lehrlingswesens<br />

im <strong>Augenoptiker</strong>handwerk•),<br />

sondern ein wirklidl handfestes Gerippe<br />

für die theoretische Ausbild1.mg mit exak•<br />

ten Abgrenzungen der einzelnen Lehrgebiete<br />

aufgeteilt nadl Unterrichtswochen.<br />

Und man sollte diesen Lehrplan nicht für<br />

Ost- oder Westdeutschland machen, sondern<br />

ganz einfadl für Deutschland; denn<br />

einmal wird ja diese Grenze nidlt mehr<br />

sein und dann wollen wir audl keinen<br />

Nachwuchs mit unterschiedlichem Bildungsniveau<br />

haben. ··<br />

In einem können wir jedodl unserem<br />

sorgenbeladenen Lehrling nicht ganz recht<br />

geben. Man bereitet sich während seiner<br />

Lehre nicht auf die Prüfung vor, sondern<br />

auf seinen Beruf. Da.s Prüfungsergebnis ist<br />

lediglich ein Zeugnis dafür, ob man der<br />

Arbeit in diesem Beruf gewadlsen ist oder<br />

nicht. Bereite Dich also so sorgfältig und,<br />

gewissenhaft wie nur möglidl auf Deine<br />

kommenden Berufsaufgaben vor und Du<br />

wirst todsidler die Prüfung bestehen. Ein<br />

Rezept gibt es dafür nicht, und das am<br />

allerwenigsten in Form von Prüfungsbestimmungen.<br />

Doch wir wollen hoffen, daß<br />

obengenannter Lehrplan nicht mehr so<br />

lange auf sich warten läßt, dann hast Du<br />

wenigstens eine Anleitung.<br />

Die Anschauung,<br />

sie ist das A und O einer guten Unterrichtsstunde.<br />

Was tausend-Worte oft nidlt<br />

vermögen, das kann mandlmal durch einen<br />

einfadlen Versudl so gut erklij.rt werden,<br />

daß man es nie wieder vergißt. .Einfacher<br />

Versuch", das heißt nicht, daß. sein Aufbau<br />

und seine Durchführung kein Problem sind<br />

- zumindest für den Lehrer nicht. Oft ·fehlen<br />

für eine soldle erfolgreiche Experimentierarbeit<br />

die. Zeit zur Vorbereitung und<br />

vor allem die nötigen Geräte. Diesem<br />

Mangel hat die Firma PHYWE - AG, Göttingen,<br />

abgeholfen, indem sie vor einiger<br />

Zeit einen Experimentierkasten auf den<br />

Markt bradlte, der alle -Vorrichtungen für<br />

den Aufbau einer optischen Bank enthält.<br />

Vom Stativ angefangen, über eine lichtstarke<br />

Rohrleudlte einschließlich Transformator,<br />

diverse Blenden und Linsen, eine<br />

optisdle SdJ.eibe und Hohl.spiegeln bis zu<br />

den konvexen, konkaven, prismatischen<br />

und halbkreisförmigen Glaskörpern · fehlt<br />

nichts, was zur Demonstration zahlreicher<br />

optischer Vorgänge benötigt wird.<br />

Das Lehrmittel allein schafft es aber<br />

nicht. Erst die ordnende Hand des Lehrers<br />

fügt diese Teile zu einem sinnvollen .Ganzen<br />

zusammen. Audl diese Arbeit der Vorbereitung<br />

kostet Zeit, erheblich viel Zeit.<br />

Und sie muß gr-ündlich durdlgeführt ~erden,<br />

wenn man mit Sidlerheit unangenehme<br />

Pannen während des Vortragens vermeiden<br />

will. Deshalb muß man in dem von<br />

Studienrat M a y bearbeiteten Experimentierbuch<br />

eine sehr wertvolle Ergänzung<br />

sehen. In den 85 ausführlichen und exakten<br />

Versuchsbeschreibungen zeigt er de:Q'.l Fam:<br />

lehrer für Optik einen sidleren Weg, wie<br />

er den gesamten Stoff aus P i s t o r s<br />

„Grundlagen der Augenoptik" für seine<br />

Lehrlinge experimentell behandeln kann<br />

- und das ist viel.<br />

Man kann diesem Experimentierkasten<br />

und der vorzüglich bearbeiteten Anleitung,<br />

die wohl hauptsädllich für den Physikunterricht<br />

an der Volksschule gedacht sind, auch<br />

in Berufssschulkreisen weitgehendste Verbreitung<br />

wünschen.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 19<br />

Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />

prä s i den t : <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />

Geschäftsführer.: Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Fernruf 2 24 41 (nach Geschäftssschluß 4 25 55).<br />

Ge s c h ä. f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Worringer Straße 57 (Linie 8 und 9 ab Hauptbahnhof). - Zuschriften un~ Rückfragen<br />

erbitten wir stets nach Düsseldorf, Worringer Straße 57, um Verzögerungen in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Berlin e. V.<br />

(Geschäftsstelle: Berlin W 50, Eislebener Str. 3, Fernruf: 24 20 <strong>08</strong>)<br />

Die Westberliner <strong>Augenoptiker</strong> veranstalteten einen Dampferausflug<br />

und fuhren mit ihren Kindern am 31. Juli <strong>1952</strong> bei ausnahmsweise<br />

schönem Wetter auf der blauen Havel über Pfaueninsel<br />

bis Moorlake mit dem extra dafür gemieteten Dampfer<br />

.Christei". Leider war bei Moorlake .die Welt mit Brettern vernagelt",<br />

denn bis zur Zonengrenze sind es hier nur noch !5 Meter.<br />

Unterwegs gingen eine Menge Luftballons .Sonnenbnllen nur<br />

vom <strong>Augenoptiker</strong>• über Bord. Segler, Ruderer, Paddler und<br />

wendige Schwimmer machten Jagd auf Beute. Auch ein Polizeiboot<br />

mit Besatzung drehte scharf bei und .rettete• einen Ballon.<br />

Die Polizisten wünschten salutierend • viel Spaß" und zogen befriedigt<br />

von dannen. Nach zirka dreistündiger Dampferfahrt ging<br />

es in Wannsee an Land. In den Räumen und im wunderschönen<br />

Park des .Casino-Hotels" gab es für die Kinder ein munteres<br />

Getummel. Bonbonregen und Wurstschnappen leiteten den Jubel<br />

ein. Nach fröhlichen Spielen auf der Wiese im Park ergötzten<br />

sich die Kinder (auch die ausgewachsenen) an einem lustigen<br />

Kasperletheater, das den Clou ·des Tages bildete. Selbstverständlich<br />

- wie könnte es bei den Optikern anders sein - ' konnte<br />

Kasperle schlecht sehen und nachdem er durch allerlei Schaden<br />

klug geworden war, hatte er eine feine Brille auf seiner langen<br />

Nase und konnte nun nicht nur besser sehen, sondern auch besser<br />

aussehen. Es gab viel Spaß für die Großen und die Kleinen.<br />

Am Abend zogen dann die Kinder- als Glühwürmchen mit ihren<br />

Fackeln durch den Park, während die Erwachsenen den herrlichen<br />

Blick über den Wannsee mit der sinkenden .Sonne genossen.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />

(Geschäftsstelle: Hamburg 36, Holstenwall 12, .Gewerbehaus",<br />

Fernruf: 35 31 91) ' ·<br />

Am 19. Mai <strong>1952</strong> hatte Obermeister K e 1 b die Mitglieder der<br />

Hamburger Auge_noptiker-Innung zu einer Innungsversammlung<br />

eingeladen. Nach kurzer Begrüßung gedachten die ·yer_sammlungsteinehmer<br />

der inzwischen verstorbenen Innup.gsm1tgheder:<br />

Kollege A. Hesselbein;<br />

Kollege J. Plambeck,<br />

Kollege c ._Rhein (Fa. Campbell).<br />

Auf der Tages o r d n .u n g standen folgende Punkte:<br />

t. Preisverhandlung mit den ·Krankenkassen,<br />

2. Sonnenschutzbrillen-Aktion,<br />

3. Wirtschaftliche und sozialpolitische Fragen,<br />

4. Verschiedenes.<br />

Zu Punkt 1 konnte Kollege H. M erb i t z über deh günstigen<br />

Fortgang der PreisverhandlungE:n mit den Krankenkass~n<br />

berichten und den baldigen Abschluß emes neuen Abkommens m<br />

Aussicht stellen. ·<br />

Uber die Sonnenschutzbrillen-Aktion sprach Obermeister K e 1 b.<br />

Er ermahnte die Kollegen, sich in verstärktem Maße für das<br />

•Sombra-Glas• einzusetzen, womit dem Käufer ein wirklich<br />

gutes Glas zu einem annehmbaren Preis geboten wird.<br />

<strong>Der</strong> Geschäftsführer der Innung, Herr W iss man n, sprach<br />

zu Punkt 3 der Tagesordnung über die Investitionshilfe, Kündigung<br />

gewerblicher Räume und über die Altersversorgung des<br />

Handwerks. Ferner wurde der Antrag auf Mitgliedschaft der<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung im Gesamtverband des Hambur_ger_ Ha11;dwerks<br />

einstimmig angenommen. Diese neue Orgamsabon 1st<br />

hier in Hamburg für spezielle Handwerksaufgaben geschaffen<br />

worden.<br />

Ferner wurde ein Beschluß einstimmig angenommen, daß der<br />

Werbebeitrag von 8 /~/o auf 1 9 10 erhöht wird.<br />

<strong>Der</strong> Punkt 4, Verschiedenes, mußte aus Zeitgründen sehr<br />

eingeengt werden, da nach der Versammlung noch ein Vortrag<br />

angesetzt war.<br />

Oberm.eister K e 1 b schloß gegen 20.30 Uhr die gut besuchte<br />

Innungsversammlung.<br />

Die Firma Kr ahn , Hamburg, hatte inzwischen in einem<br />

anderen Raum ihre ophthalmologischen Geräte aufgebaut. H_err<br />

Krahn erläuterte nach kurzer Einführung seine Geräte und hielt<br />

anschließend. ein kleines Praktikum ab. Gezeigt wurden u. a. ein<br />

neues Ophthalmometer (Testbilder nach Java!), ei~ Binokular­<br />

Ophthalmoskop für die Beobachtung des Aug~nhmtergrundes<br />

und ein Universal-Drehtisch für 4 Instrumente. Die ausgestellten<br />

Geräte fanden bei den Kollegen lebhaftes Interesse.<br />

Obermeister K e 1 b dankte Herrn Krahn und seinen Mitarbeitern<br />

herzlichst für die interessanten Ausführungen und Demonstrationen<br />

der ophthalmologischen Geräte.<br />

Mitteilungen des Zentralverbandes<br />

Die blauen Büchlein .Fachliche Vorschriften für die Meisterprüfung<br />

im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk" sind nach eingehender<br />

Durcharbeitung durch die ZVA-Beauftragten wieder greifbar. Sie<br />

kosten 1 , 2 5 D-M pro Exemplar und können, solange der kleine<br />

Vorrat reicht, durch die Geschäftsstelle des ZVA Düsseldorf,<br />

Worringer Straße 57, gegen Voreinsendung des Betrages bezogen<br />

werden (Postscheckkonto Essen Nr. 671 25). F. M.<br />

Haben Sie schon Ihre Meldung für unsere<br />

Gruppen-Sterbegeld-Versicherung abgegeben 1<br />

Sie wissen selbst, wie rasch der Tod an jeden herantreten<br />

kann. Sichern Sie Ihre Familie, bevor es zu späUst oder Gesundheitszustand<br />

und Alter eine Aufnahme in die Gruppen-Sterbegeld-Versicherung<br />

nicht mehr zulassen.<br />

1. Das Sterbegeld beträgt 1000,- DM, bei Tod durch Unfall (bis<br />

zum 65. Lebensjahr) 2000,- DM.<br />

2. Niedrigste Beitragssätze gern. dem bekanntgegebenen Tarif.<br />

Diese günstigen Beitragssätze kann ein einzelner bei Abschluß<br />

einer Alleinversicherung auch nicht annähernd erreichen.<br />

3. Auf Gesundheitsprüfung und Altersbegrenzung wird für den<br />

Anfangsbestand verzichtet.<br />

4. Eine Wartezeit ist nicht vorgesehen.<br />

5. Beim Ausscheiden eines Mitgliedes aus dem Verband kann<br />

die Versicherung beim Gerling-Konzern direkt fortgesetzt<br />

werden.<br />

6. Die Auszahlung des Sterbegeldes erfolgt durch den Zentralverband,<br />

wenn die Versicherung ohne Gesundheitsprüfung<br />

übernommen wurde. Dies bedeutet, daß die Summe umgehend<br />

nach dem Todesfall zur Auszahlung gelangen kann, sofern<br />

kein Selbstmord .oder Unfalltod vorliegt. Es findet also keine<br />

Prüfung der Todesursache statt.<br />

7. <strong>Der</strong> Einzug der Beiträge erfolgt durch den Zentralverband, da<br />

es sich hier um eine soziale Einrichtung ~andelt. Die Beitragszahlung<br />

an ihn hat vierteljährlich im voraus zu erfolgen. Zur<br />

Deckung seiner Unkosten ist eine Verwaltungsgebühr von<br />

0,20 DM pro Versicherung und Monat mit zu entrichten.<br />

8. Die Beiträge sind steuerlich abzugsfähige Sonderausgaben. Es<br />

liegt im Interesse eines jeden einzelnen, sich kurzfristig zu<br />

entsd1ließen und durch möglichst umgehende Ausfüllung der<br />

dem Rundschreiben beiliegenden Karte die Anmeldung zu<br />

unserer sozialen Einrichtung zu vollziehen. ,_ Gleichzeitig<br />

geben wir bekannt, daß die bereits vorliegenden Anmeldungen<br />

bearbeitet werden, sobald die Werbung in ihrer Gesamtheit<br />

abgeschlossen ist. Von Anma-hnungen bitten wi-r deshalb<br />

Abstand zu nehmen. ____ F. M.<br />

Anschriften-Verzeichnisse<br />

Zur Vervollständigung bzw. Berichtigung ihrer Anschriften­<br />

Verzeichnisse geben wir den interessierten Industrie-Firmen<br />

und Fachgroßhändlern folgendes bekannt:<br />

Zugänge:<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg, Sitz Hamburg<br />

-Lillmeyer, Paul, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Hamburg-La., Langenhomer Chaussee 213<br />

Landes-Innungsverband Sdileswlg-Holsteln, Sitz Lübedt<br />

Cavex, Optische . Werkstätten, Lübedt, Schlumacherstraße 12<br />

Briem, Erich, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Büdelsdorf b. Rendsburg, Hollerstraße 29<br />

Seifert, Heinz, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Glüdtsburg/Ostsee, Flandernweg 9<br />

Meuschke, K.arl, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Uetersen Krs. Pinneberg, Marktsir. 1<br />

Menz, Paul, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Preetz/Holst., Schellhorner Straße 6<br />

Rathjen; Hans, <strong>Augenoptiker</strong>, Innien/Hölst.<br />

Schubert, Rudolf, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Flensburg, Rathausstraße 6<br />

Reinhardt, Ursula, <strong>Augenoptiker</strong>meisterin, Malente•Gremsmühlen, Bahnhof•<br />

straße 10<br />

Zu streichen sind:<br />

Landes-InnllJlgsveiband Schleswig-Holstein, Sitz Lilbedt<br />

Sievert Nachf., lnh. Kunigk, Ursula, Plön/Holst., Lange Straße 19<br />

Berichtigungen :,<br />

Landes-Innungsverband Sdileswig-Holsteln, Sitz Lübedt<br />

Krause, Leo, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Glüdtstadt, Markt 18,<br />

s t a t t Breitenburg üb. Itzehoe<br />

Ha.nsen, Kurt, <strong>Augenoptiker</strong>, Hömum/Sylt, Budersandstraße 17,<br />

s t a t t Schlidtbm g üb. Elmshorn<br />

Augenqptlker-Innung lllr den Reg.-Bez. Arnsberg, Sitz Dortmund<br />

Schriek, Wilhelm, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Dortmund, Wisstraße 181/1,<br />

s t a t t Hiltrop, Wall 2<br />

Siepmann. 'Franz, Augenoplilr:ermeister. Dortmund, Oestermärsdie Straße ,u,<br />

s t a t t Sonnenstralle 196<br />

Schulte-1.adbeck A. & L. Allgenopti)r::enneister, Bochum, KortumstraBe 71,<br />

s t a t t Bongudtstnlle 9


SEjitl:l 20 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

AUS DEM HANDWERK<br />

Geschäftseröffnungen und -verlegungen<br />

Bodlum: Die Firma Sdlulte-Ladbeck verlegte Ihr seit 1871 bestehendes Fach·<br />

gesdlält für Optik und Foto nach nunmehr beendetem Umbau in ihr Eigentum<br />

nadi Korlumstraße 77.<br />

Worms: Die Firma Hermann Meurer, Marktplatz 29, deren Anwesen durdl<br />

Bombenangriffe im Kriege total zerstört wurde, hat nun wieder aufgeba ut<br />

und konnte jetzt ihre neuzeitlidien, sdiönen Räume wieder beziehen. Das<br />

Fadigeschält wird von Frau Meurer, deren Mann seit Stalingrad vermißt ist,<br />

tatkräftig, unter Mithilfe von Herrn Eugen Goldbadi als Geschäftsführer, vor•<br />

bildlich geführt.<br />

Jubiläen<br />

Brlllen-Sdlmldt, Hannover und Bremen<br />

.so Jahre im Dienst meiner Kundschaft•<br />

Fünfzig Jahre handwerklidlen Strebens und Fleißes liegen zwisdlen der Grün•<br />

dung des optisdien Handwerksbetriebes und Fadigesdiältes des Herrn Diplom•<br />

Optiker Albert Sdimldt in Hannover Im Jahre 1902 und dem heutigen Jubiläumsfest,<br />

das die Firma Brillen-Sdimidt, Albert Schmidt K.-G. am 19. August <strong>1952</strong><br />

beging.<br />

Das Stammhaus ist vor 75 Jahren in Rathenow als optische Schleiferei und<br />

Werkstatt zur Herstellung von Brillenfassungen und Klemmern gegründet worden.<br />

1891 gab Herr Albert Schmidt sen. seine Fabrikation in Rathenow auf und eröffnete<br />

sein optisches Fachgeschäft in Magdeburg. Aus dieser Firma gründete sein<br />

Sohn 1902 in Hannover seinen Betrieb unter dem Namen „Brillen-Schmidt'", der<br />

seit fünfzig Jahren nidit nur in Hannover und Umgebung; sondern auch mit seinen<br />

Filialen in Han.-Linden, in Bremen und auch in Halle· als erstklassiges Fachgeschäft<br />

Ihrem Nahmen Ehre machen.<br />

Zielbewußtes handwerkliches Streben und unermüdliche Arbeitsfreudigkeit ließen<br />

.,Brillen-Sdimidt" in Stadt und Land Niedersachsen zu einem Begriff für vorzüg•<br />

liche fachliche Bedienung der Kundschaft werden. Zeuge des unermüdlichen<br />

Strebens ist di-e stete Entwicklung, die nur durch den Terror des Bombenkrieges<br />

gehemmt werden konnte. Das Hauptgeschäft In Hannover fiel 1943 ebenso wie<br />

seine Filialen in Linden und Bremen den Bombenangriffen zum Opfer. Das Zweiggeschäft<br />

Halle mußte wegen der Zonenschwierigkeiten abgegeben werden.<br />

<strong>Der</strong> Wiederaufbau der total zerstörten Betriebe Ist das Verdienst des heutigen<br />

Inhabers, Herrn Albert S c h o r 1 i n g , unter dessen Leitung es gelungen ist,<br />

bis zum Jubiläumsjahr <strong>1952</strong> das Hauptgeschäft am Kröpcke im Europahaus, die<br />

Filiale am Schwarzen Bären wieder aufzubauen und den Wiederaufbau der<br />

Filiale in Bremen am alten Platz einzuleiten.<br />

Geschäftsführung und Belegschaft, von denen 10 Herren das 25jährige Bestehen<br />

bereits miterlebt haben, nützten den 19. August <strong>1952</strong> zum besinnlichen<br />

Rückblick und als Start zu strebsamem Schaffen nach dem Beispiel ihres Seniorchefs,<br />

zur Ehre ihres Firmennamens „Brillen-Schmidt".<br />

Lengerlm/w ·esll.: <strong>Der</strong> Uhrmachermeister und <strong>Augenoptiker</strong> Friedrich Altevogt<br />

wird am 26. August <strong>1952</strong> 80 Jahre und feiert am 2. September <strong>1952</strong> sein<br />

50jähriges Geschäftsjubiläum.<br />

Verlag und Schriftleitung entbieten ihre Glückwünsche.<br />

Todesfälle<br />

Die Firma Becker - 0 p t I k , Hannover, Inh. Diplom-Optiker Hans Ahrens,<br />

hat den Tod ihres langjährigen Mitarbeiters, des staatl. approbierten <strong>Augenoptiker</strong>s<br />

H e I n z W a 1 t e m i' t e zu beklagen, der seit 1933 In diesem Fachgeschäft<br />

tätig war und seine ganze Arbeitskraft dem Betriebe in Treue und Zuverlässigkeit<br />

gewidmet hat.<br />

Verlag und Schriftleitung spredien ihr Beileid aus.<br />

Fördergemeinschaft der Deutschen Augenoptik<br />

(Gemeinschaftswerbung)<br />

Köln, Ehrenstraße 47, Fernruf: 7 14 47<br />

Die U n f a 11-Verhütungs - Woche war Veranlassung,<br />

dem Verkehrsministerium vorzuschlagen, vermehrt darauf bedacht<br />

zu sein, daß die Kraftfahrer mit den nötigen Sehhilfsmitteln<br />

ausgerüstet sind und dafür zu sorgen, daß sich die<br />

Kraftfahrer ihrer Fahrlässigkeit bewußt bleiben, wenn sie ohne<br />

Sehhilfsmittel ein Kraftfahrzeug führen. <strong>Der</strong> Bundesminister für<br />

Verkehr hat in Beantwortung dieser Vorschläge u. a. auf die Bestimmung<br />

des § 2 der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung hingewiesen,<br />

die folgenden Wortlaut hat: ·<br />

• Wer infolge körperlicher oder geistiger Mängel sich nicht<br />

sicher im Verkehr bewegen kann, darf daran nur teilnehmen,<br />

wenn in geeigneter Weise Vorsorge getroffen ist, daß er andere<br />

nicht gefährdet.•<br />

Daraus folgt für Kraftfahrer mit mangelhaftem Sehvermögen<br />

die Verpflichtung, für einen Ausgleich •dieses Mangels zu sorgen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> sollte daher diese Tatsache werbemäßig ausnutzen<br />

und den vorstehend wiedergegebenen Text des § 2 der<br />

Straßenverkehrs-Zulassungsordnung in geeigneter Weise im<br />

S c h au f e n s t e r und L a d e n 1 o k a 1 herausstellen. Eine<br />

soldl.e Werbung kann ihre Wirkung niemals verfehlen. Darüber<br />

hinaus ist von der Gemeinschaftswerbung vorgesehen, dieses<br />

Thema bei einem der nächsten Inserate zu berücksichtigen.<br />

Aus gegebener Veranlassung teilen wir mit, daß Res o p a 1-<br />

p 1 a k a t e , die für die Eisenbahnwerbung in der Bundesbahn<br />

Verwendung fanden, noch genügend vorrätig sind, so daß die<br />

. Fördergemeinschaft" alle diesbezüglichen Wünsche direkt zu erfüllen<br />

vermag. Geben Sie daher Ihren Bedarf hierin nicht der<br />

Herstellerfirma Römmler GmbH auf, sondern an die .Fördergemeinschaft"<br />

nach Köln, Ehrenstraße 47.<br />

In Beantwortung verschiedener an uns gerichteter Anfragen<br />

geben wir bekannt, daß für die laufende Unterbringung unserer<br />

illustrierten Werbeinserate jeweils die 5 am meisten gelesenen<br />

Zeitschriften herangezogen wurden, durch die wir zirka 900/o aller<br />

Leser, die überhaupt ein illustriertes Blatt zur Hand nehmen,<br />

angesprochen haben. Es sind dies .<strong>Der</strong> Stern", die . Frankfurter<br />

Illustrierte•, .Quick", . Constanze " und . Das Beste•. - Nach der<br />

laufend durchgeführten Beobadltung der Auflagen-Entwicklung<br />

wurde festgestellt. daß die Auflage der . Revue • die der .Frank-<br />

furter Illustrierte" recht beträchtlich übertroffen hat, was Veranlassung<br />

war, die für die restlichen Monate des Jahres <strong>1952</strong> vorgesehenen<br />

Anzeigen von der .Frankfurter Illustrierte" auf die<br />

.R.evue" zu übertragen.<br />

Wir hatten in Ergänzung des .Arbeitsbericht der Fördergemeinschaft"<br />

nach dem Stand vom 1. Juli <strong>1952</strong>, der inzwischen in dem<br />

Besitz aller Innungsmitglieder sein dürfte, in einem Sonder-Rundschreiben<br />

vom 17 .- Juli d. J. schon auf die sehr niedrigen Verwaltungskosten<br />

für die Gemeinschaftswerbung hingewiesen. Trotzdem<br />

bleibt die• .,Fördergemeinschaft" darum .bemüht, die Büro­<br />

Unkosten ständig weiter zu senken, bzw. zu verhindern, daß neue<br />

Belastungen für die Verwaltung hinzukommen. Diese Gefahr<br />

liegt aber vor, wenn der Versand und die Berechnung einzelner<br />

Werbemittel wie Prospekte u. ä. weiterhin durch die .Fördergemeinschaft"<br />

wie bisher vorgenommen werden. Im Einverständnis<br />

mit dem ZV A wird die .Fördergemeinschaft" deshalb mit<br />

Wirkung vom 1. 0 kt ober d. J. den Versand der von den<br />

<strong>Augenoptiker</strong>n bestellten Werbemittel gegen Nachnahme<br />

von der jeweiligen Druckerei zugunsten der Firma Rühle vornehmen.<br />

Es wird dabei sichergestellt, daß der Empfänger außen<br />

an der Sendung ersehen kann, um was es sich handelt, um so<br />

Annahme-Verweigerungen durch Irrtümer zu vermeiden. Diese<br />

Neuregelungen tragen dazu bei, daß die vom <strong>Augenoptiker</strong>­<br />

Handwerk und der Industrie bzw. dem Fachgroßhandel aufgebrachten<br />

Gelder wirklich umfassend dem originären Zweck,<br />

nämlich der Aufklärungsarbeit zugeführt werden, und alle unnötigen<br />

Verwaltungsunkosten oder Steuerabgaben sich vermeiden<br />

lassen. Wir sind sicher, daß a 11 e <strong>Augenoptiker</strong> für diese<br />

Änderungen Verständnis haben werden.<br />

Nachstehend bringen wir einige Hinweise, wie die E c h o -<br />

W e r b u n g in Tageszeitungen aufgezogen werden kann und<br />

weitere Beispiele von redaktionellen Presse-Auszügen, die unsere<br />

„Fördergemeinschaft" in Zusammenarbeit mit Werbe-Fachleuten<br />

brachte, um die Bevölkerung auch über die richtige Wahl<br />

von Sonnenschutzbrillen aufzuklären. -<br />

Die .Nordsee-Zeitung•<br />

hat in ihrer Ausgabe vom 8. Juni <strong>1952</strong> den ganzen Text der<br />

neuen Grundbroschüre .<strong>Der</strong> wichtigste Ihrer 5 Sinne veröffentlicht,<br />

vermutlich auf Veranlassung eines aktiven Kollegen. Das<br />

Beispiel zeigt, daß örtliche Zeitungen durchaus bereit sind, den<br />

allgemein gehaltenen Text unserer Grundbroschüre abzudrucken.<br />

Das ist für unsere Gemeinschaftswerbung sehr dienlich, weshalb<br />

wir recht viele <strong>Augenoptiker</strong> zur Nachahmung aufforder1:1,<br />

Ein weiteres Beispiel hierfür ist der in einer Tageszeitung erschienene,<br />

geschickt formulierte Aufsatz „<strong>Der</strong> Schulkopfschmerz"<br />

mit folgendem Text:<br />

.Manchen Kindern macht die Schule echte Kopfschmerzen. Nicht<br />

etwa im übertragenen Sinne, sondern wirkliche Schmerzen im<br />

Kopf. Nach den ersten Unterrichtsstunden bekommen die Kinder<br />

Kopfweh, bei manchen gesellt sich Erbrechen hinzu. An Sonntagen<br />

und schulfreien Tagen tritt dieser Kopfschmerz nicht auf.<br />

Solche Kinder kommen mitunter in den Verdacht, sich drücken zu<br />

wollen. In Wirklichkeit hapert es mit ihren Augen. Solange das<br />

Kind im Spielalter ist, wird irgendeine Fehlsichtigkeit oft nicht<br />

bemerkt. Beim Eintritt in die Schule stellen sich gröbere Sehfehler,<br />

besonders Kurzsichtigkeit, verhältnismäßig rasch heraus.<br />

Es gibt aber auch Sehfehler, die weniger leicht zu entlarven sind.<br />

Es kann sich um eine abweichende Stellung der Augen handeln,<br />

die so gering ist, daß sie zwar nicht als eigentliches Schielen<br />

auffällt, die aber das· Kind doch zwingt, seine Augen mit gewaltsamer<br />

Anstrengung in eine Stellung zu bringen, die ihm einwandfreies<br />

Erkennen der Buchstaben beim Lesen und Schreiben<br />

ermöglicht. Oder es liegen Ungleichmäßigkeiten der Hornhautkrümmungen<br />

vor, die dem Auge beim genauen Hinsehen eine<br />

besondere Anstrengung zumuten, damit ein deutliches Erfassen<br />

möglich wird.<br />

Es empfiehlt sich, wenn Kinder über dieses .Schulkopfweh"<br />

klagen, sie zum Augenarzt zu bringen. Mit ausgleichenden Gläsern<br />

ist dem Kinde geholfen, und es ist von der Belastung der<br />

dauernden, oft noch dazu fruchtlosen Uberanstrengung befreit.•<br />

F.M.<br />

Augenarzt warnt vor dem Dunkelglas<br />

Zu Ihrem Beitrag "Sonnenbrille kann das Leben retten":<br />

•. . . Wenn gesagt ist, man solle die Sonnenbrille herausholen,<br />

wenn die bewährte Lesebirne nicht mehr stark genug erscheint,<br />

so sind damit die grundlegenden sah-physiologischen Erkenntnisse<br />

nicht beachtet worden. Durd\ Vorsatz eines Dunkelglases<br />

kommt es reflektorisch zur Pupillenerweiterung, so daß also<br />

ein weniger scharfes Nahesehen eintreten würde, das wiederum<br />

eine erhöhte Akkommodation des Auges bewirken würde. Also<br />

wäre im Endeffekt das Ergebnis lediglich ein überanstrengtes<br />

Auge. Dies gilt natürlich nur für die angeführte Sonnenbrille<br />

bei der Leselampe. Abgesehen davon gibt es Augenerkrankungen<br />

(grüner Star), bei denen von manchen Augenärzten vor einer zu<br />

dunklen Brille gewarnt wird, da über die Pupillenerweiterung<br />

mandunal eine Drucksteigerung eintreten kann. Ihre Ansicht<br />

über die Art der Sonnenbrillen kann ich als Augenarzt nicht<br />

teilen .•• •<br />

Dr. med. S t ein b o r n , Augenarzt, Ingelheim.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Gutes Glas und gute Fassung<br />

Dr. Sd:imidt-Hoepke empfiehlt bei Ihnen, am Tage möglid:ist<br />

dunkle Gläser zu tragen, um ein besseres Nad:itsehen zu errei­<br />

~en. Weiter sd:ireibt der Verfasser, daß es nid:it notwendig sei,<br />

die Infrarot- und Ultraviolett-Strahlen abzusd:iirmen, da das Auge<br />

von Natur aus weitgehend dagegen gesd:iützt sei. Es wird zweifellos<br />

bei dauerndem Gebraud:i von dunklen Gläsern ein besseres<br />

Nad:itsehen dadu~d:i erreid:it, daß sid:i die Iris an ein stärkeres<br />

Offnen gewöhnt. Dadurd:i wird aber die natürlid:ie Schutzeinrichtung<br />

des Auges gegen übermäßige Lichteinstrahlung und<br />

gegen augensd:iädlid:ie Strahlen in ihrer Wirksamkeit stark herabgesetzt.<br />

Die unsid:itbaren Ultraviolett- und Ultrarotstrahlen<br />

können in diesem Falle in weit größerem Maße in das Auge eindringen<br />

und empfindlid:ie Sd:iäden hervorrufen, wie Bindehautentzündungen<br />

oder grünen Star, Gletsd:ierbrand oder Schneeblindheit<br />

usw. Aber selbst dort, wo sold:ie Sd:iäden nid:it eintreten, werden<br />

Augen, weld:ie durd:i das dauernde und unmotivierte Tragen zu<br />

dunkler Gläser ihrer normalen Funktion entwöhnt werden, stark<br />

lid:itscheu und krankhafte Störungen treten auf.<br />

Viele Augenärzte mad:ien, während der Sommermonate insbesondere,<br />

tagtäglid:i darüber ihre Beobad:itungen, und viele unbelehrbare<br />

Träger von dunklen Augenbrillen müssen dies mit<br />

bitteren Erfahrungen bezahlen. Die Ansid:it des Verfassers, die<br />

sid:i auf amerikanisd:ie Untersud:iungen stützt, wonach billigere<br />

Gläser keinesfalls sd:iled:iter als teuere seien und keineswegs<br />

dem Auge sd:iaden, ist völlig unverständlid:i.<br />

Neben der sd:iützenden Wirkung muß ein braud:ibares farbiges<br />

Augensd:iutzglas natürlid:i aud:i eine gewisse Dämpfung sid:itbaren<br />

Lid:ites bewirken, die in unseren geographischen Breiten<br />

im allgemeinen zwischen 25 und 500/o liegt. Bei dieser Dämpfung<br />

dürfen natürlid:i keine Farbveränderungen auftreten. Betrad:itet<br />

man beispielsweise . die vom Verfasser empfohlenen billigen<br />

Gläser, so wird man feststellen, daß durd:i sie in den meisten<br />

Fällen FarbvE1ränderungen hervorgerufen werden, die oft so<br />

weit gehen, daß statt blau grün oder umgekehrt gesehen wird.<br />

Wirkliche brauchbare Augensd:iutzgläser, die alle von Ihnen geforderten<br />

Bedingungen erfüllen, müssen naturgemäß aus einem<br />

wertvollen Rohglas hergestellt werden und aud:i eine sorgfältige<br />

Bearbeitung erfahren. Sie sind naturgemäß wesentlid:i teuerer<br />

als die Sonnenbrillen, deren Qualität weit unter der sd:iled:itester<br />

Fenstersd:ieiben liegt.<br />

Dr. Heinrid:i S c h n e i d e r , Bad Kreuznach.<br />

Sonnenbrille als Lebensretter<br />

Zehn Prozent aller Unfälle durdl Blendung<br />

Schlechte Brillen gefährlich<br />

In jedem Jahr verursachen Kraftfahrer mit ungenügendem<br />

Sehvermögen während der Nacht 50 Prozent aller Unfälle. Mindestens<br />

ad:it bis zehn Prozent aller Unfälle werden durch die<br />

Blendwirkung von Sonne und Sd:ieinwerfern hervorgerufen oder<br />

dadurch, daß Tagesfahrten in greller Sonne und mit ungeschützten<br />

Augen be.i den Fahrern einen 50prozentigen Verlust der<br />

Nachtsicht zur Folge haben.<br />

Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 21<br />

Hervorragende deutsche Augenspezialisten führen viele Unglücke<br />

darauf zurück, daß die Augen, die während des Tages am<br />

Strand, in den Bergen oder am Wasser der grellen Sonne ausgesetzt<br />

waren, in der Nacht erheblich geschwächt sind. Sie ermittelten<br />

in gründlichen Untersuchungen, daß Arbeiter, die sonst<br />

m_~t Sonnenbril_le im Freien Dienst tun, einige Stunden nad:i der<br />

Dammerung emen Verlust von 50 bis 90 Prozent des Lid:itreflekts<br />

erleiden, wenn sie am Tage keine trugen. Im Sommer<br />

gehen Millionen Menschen in aller Welt direkt vom Strand zu<br />

ihren Wagen und fahren in der Dämmerung oder Dunkelheit<br />

heim, in einer Zeit also, in der sie die Lichtintensität am meisten<br />

braud:ien, die in diesem Zeitraum jedoch am sd:iwäd:isten ist.<br />

Normalerweise läßt die Lichtempfindlichkeit - besonders<br />

nachts - im Alter von 40 bis 45 Jahren nach und erreicht<br />

den niedrigsten Punkt zwischen 55 und 60 Jahren. Unter Seeleuten,<br />

Fisd:iern, Fliegern, Bauern und Arbeitern, die ununterbrod:ien<br />

in der Sonne arbeiten, tritt das Nachlassen der Lidltempfindlichkeit<br />

viel früher ein, und der niedrigste Lichtklarheitspunkt<br />

liegt bei 45 Jahren.<br />

Menschen mit schlechter Nachtsicht sind oft Opfer von Autound<br />

anderen Unfällen. Autofahrer mögen normalerweise · eine<br />

Person sehen, die 100 Meter voraus plötzli'ch auftaucht. Bei einer<br />

Geschwindigkeit von 70 Kilometern in der Stunde können sie<br />

noch rechtzeitig bremsen. Erleidet der Fahrer einen 50prozentigen<br />

Verlust der l':lachtsid:it, dann erkennt er den Fußgänger<br />

erst auf 50 Meter. Eme Entfernung also, die fast zu kurz ist um<br />

rechtzeitig zu halten. Fahrer mit schlechter Nachtsicht haben °eine<br />

verminderte Chance, auf schlecht beleuchteten Straßen oder auf<br />

dem lande Bäume, Umleitungszeichen, Rücklichter oder aus Seitenstraßen<br />

plötzlich auftauchende Fahrzeuge rechtzeitig zu erke~nen.<br />

Ersch_einu_ngen, die auch auf See und in der Luft Gültigkeit<br />

haben. Em Pilot, der am Tage lange in der Sonne flog und<br />

in der Dunkelheit auf einem unbeleuchteten Flugplatz landen<br />

sollte, machte eine Bruchlandung, weil er die Fähigkeit verloren<br />

hatte, den Horizont festzustellen.<br />

Bisher bezeichnete man Sonnenbrillen als Luxusartikel. Heute<br />

sind sie ~icht _nur ein Teil der dienstlichen Ausstattung - z.B. in<br />

der amenkamschen Armee - sondern ein tägliches Utensil vie•<br />

ler Milli~nen, die __ ihr~n Wer~ aus eigener Erfahrung erkannten.<br />

Oft aber 1~t es gefahrhcher,_ eme schl~chte Sonnenbrille zu tragen<br />

als gar keme. Zwar absorbiert das mmderwertige, ungeschliffene<br />

dunkle Sonnenglas, das man .billigst• kaufen kann, zwar einen<br />

Teil der Strahlen, die wir als Licht wahrnehmen, aber es kann<br />

nicht gleichzeitig die unsichtbaren und schädlichen Strahlen wirksam<br />

ausfiltern. Gegen Blendung geschützt, öffnet sich aber die<br />

Iris - bei dunklen Gläsern besonders weit - und das empfindliche<br />

Innere des Auges ist damit der Einwirkung der gefährlichen<br />

Strahlen erbarmungslos preisgegeben.<br />

Am besten sind Sonnenschutzgläser, die sowohl die Blendung<br />

beseitigen, gleichzeitig aber auch die ultravioletten und ultraroten<br />

Strahlen ausreichend absorbieren. Alle sonstigen Gläser, die<br />

weder geschliffen noch poliert sind, bestehen meist aus gewöhnlichem<br />

farbigen Glas oder Zelluloid und können in keinem Fall<br />

einen Schutz für unser kostbarstes Gut - die Augen- bedeuten.<br />

Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V.<br />

Sitz Bad Godesberg<br />

Vorsitsender<br />

H. Sauerbom, Fulda<br />

Po ■ lfaoh 239<br />

Schriftführer<br />

R. Henneböle, Siegen<br />

Bahnhofstraße 18<br />

P01tsohaok-Konto<br />

Köln 1190 22 .<br />

(WVA, Bad Godesberg!<br />

WV A-Stiftung<br />

Rhein-Ruhr Bank<br />

lemsohaid 85101<br />

<strong>Der</strong> erste Sonderdruck der WVA<br />

Auf vielfachen Wunsch der Kollegen, die Vorträge im Rahmen<br />

der Tagungen hörten, entschloß sich der Vorstand der WVA<br />

wertvolle Vortragsarbeit in Form von Sonderdrucken auch denen<br />

zugänglich zu machen, die nicht immer an solchen Vorträgen<br />

teilhaben können.<br />

Nachdem Bbr. Preussner am 9. März <strong>1952</strong> in Wiesbaden über<br />

das Thema .Die Praxis der Akkommodometrie" referiert hatte,<br />

wurde beschlossen, diese umfangreiche Arbeit als ersten Sonderdruck<br />

der WV A in vollem Wortlaut herauszubringen. Dieser<br />

Vortrag wurde vor allem deshalb gewählt, weil er für die Praxis<br />

der Nahglasbestimmung wertvolles Material enthält, das nicht<br />

nur dem flüchtigen Wort anvertraut sein soUte.<br />

In der Einführung des nun erschienenen Heftes finden wir eine<br />

Ubersicht .der einzelnen Punkte, die den Inhalt des Heftes aufgliedern.<br />

Es heißt dort wörtlich: .Es soll Ziel meiner Ausführungen<br />

sein, Ihnen die Wichtigkejt der akkommodometrischen<br />

Messung für die Praxis der Nahglasbestimmung zu zeigen. Um<br />

dies mit der notwendigen Gründlid:ikeit erreichen zu können,<br />

erweist sich eine Aufgliederung der gesamten Materie in Einzelabschnitte<br />

für unbedingt notwendig. Deshalb gebe idl Ihnen am<br />

Anfang diese Aufteilung in den einzelnen Punkten bekannt:<br />

1. Sinn und Zweck der Akkommodometrie.<br />

2. Das Akkommodationsvermögen eines emmetropischen Auges,<br />

graphisch dargestellt.<br />

3. Ametropische Einflüsse auf die normale Akkommodation.<br />

4. Die Ursachen eines nicht normalen Akkommodationsvermögens.<br />

5. Instrumentar zur Messung des Akkommodationsvermögens.<br />

6. Koordinierung einer exakten Nahglasbestimmung unter besonderer<br />

Berücksichtigung der akkommodometrischen Messung.<br />

7. Möglichkeiten zur Verbesserung der vorhandenen Akkommodometer.<br />

Im ersten Abschnitt begründet der Autor den Sinn und Zweck<br />

einer akkommodometrischen Messung innerhalb einer exakten<br />

Nahglasbestimmung .• Die akkommodometrische Messung ist unbedingt<br />

notwendig, weil sie Aufschluß darüber versd:iafft, ob der<br />

Akkommodationsmed:ianismus seine normale Funktion besitzt.<br />

Sobald man für die Nahglasbestimmung allein das Lebensalter<br />

und die eventuelle Arbeitsentfernung zugrundelegt, vernachlässigt<br />

man die Ausnutzung des effektiv vorhandenen Akkommodationsvermögens.•


Seite 22 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

Weiter finden wir in graphisdien Darstellungen die Normalkurven<br />

der mensdilidien Akkommodation unter Berücksiditigung<br />

der Arbeiten von F. C. Donders und des Amerikanets Duane. Im<br />

nädisten Absdinitt führt der Verfasser Kardinalpunkte und<br />

Strecken für das akkommodationslose bzw. maximal akkommodierte<br />

Auge ein. <strong>Der</strong> dritte Absdinitt befaßt sich mit dem äußeren·<br />

Akkommodationserfolg nadi Prof. Erggelet und den Einflüssen<br />

auf die akkommodometrisdie Messung.<br />

Mit eindringlidien Worte~ zeigt der Verfasser die Ursachen<br />

eines nidit normalen Akkommodationsvermögens, die meistens<br />

ernste gesundheitlidie Sdiäden mit sidi bringen und von denen<br />

der verantwortu,ngsbewußte <strong>Augenoptiker</strong> Kenntnis haben ·muß,<br />

damit fachärztlidie Behandlung angeraten werden kann. Zum<br />

Absdiluß dieses Absdinittes weist der Verfasser nochmals darauf<br />

hin, daß wir von der Abgabe einer Nahbrille unbedingt absehen<br />

müssen, wenn wir eine ungewöhnlidie Veränderung der Akkommodationsverhältnisse<br />

feststellen.<br />

<strong>Der</strong> 5. Teil der Arbeit zeigt in Wort und Bild die Instrumente<br />

auf, die im In- und Ausland zur Akkommodometrie benutzt<br />

werden. Es folgen die Besenreibungen der deutsdien Geräte von<br />

Prof. Dr. Dr. Sdiober sowie des Universalnahprüfgerätes des Kollegen<br />

Abel, Berlin.<br />

Für den Leser am aufschlußreidisten dürfte der Abschnitt sein,<br />

der die Koordinierung einer exakten Nahglasbestimmung bringt<br />

unter besonderer Berücksiditigung der akkommodometrischeu<br />

Messung. <strong>Der</strong> Verfasser zeigt die praktisdie Durdiführung mit<br />

Unterstützung von genau errechneten Tabellen, bei denen der<br />

erforderlidie Nahzusatz unter Berücksiditigung des individuellen<br />

Arbeitsgebietes ablesbar ist. Wenn man sidi eingehend mit die•<br />

ser Methode befaßt hat, wird man den Vorteil bald erkennen<br />

und diese Tabellen kaum nodi entbehren können.<br />

Das Heft umfaßt 30 Seiten und 18 Abbildungen, die im Rotaprintverfahren<br />

vorzüglidi wiedergegeben sind. Erhältlich. ist das<br />

Heft durch Ernst Fischer, Mainz, Große Bleiche 22. EP<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düs-seldorf<br />

Für den Südwest-Raum,<br />

also in erster Linie für die Bundesbrüder der Bezirksgruppen<br />

Hessen, Baden, Württemberg und Pfalz, findet am 31. August<br />

eine Bezirkstagung in Darmstadt statt.<br />

Die widitigsten Programmpunkte:<br />

S a m s t a g , d e n 3 O. Au g u s t 1 9 5 2<br />

ab 20 Uhr finden sich die bereits eintreffenden Bundesbrüder<br />

mit ihren Damen im Hotel „Atlantic" (ab Hauptbahnhof<br />

Straßenbahn 2 und 6 bis Luisenplatz) zusammen. Dortselbst<br />

audi Quartiernadiweis.<br />

'<br />

Sonntag, den 31. August <strong>1952</strong><br />

ab 9 Uhr im Parkhotel, Rheinstraße 41 (ab Hauptbahnhof<br />

Straßenbahn 1, 2 und 6 bis Rhein-Neckar-Straße) Fachvorträge.<br />

Um pünktlidies Ersdieinen wird gebeten.<br />

Es werden spredien:<br />

Fritz Sdimitt, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Darmstadt<br />

Dr. Reiner, Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong>, Köln<br />

Dr. Eitz, Hensoldt-Werke,· Wetzlar<br />

Ausspradie „Aus der Praxis - für die Praxis"<br />

13 Uhr gemeinsames Mittagessen im Parkhotel<br />

15 Uhr Fahrt zur Bergstraße (Fürstenlager - Auerbadi mit<br />

·kurzem Spaziergang zum Cafe Fürstenhöhe)<br />

17 Uhr gemeinsame Kaffeetafel im Cafer Fürstenhöhe.<br />

An den Zielen der Vl/,V A interessierte <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

sind als Gäste willkommen.<br />

Mr. ·Harold Degen h a r d t und Gattin, Epsom, Surrey/England,<br />

bitten uns mit ,Sdireiben vom 5. Juli d. J„ nadistehende<br />

Zeilen zu veröffentlichen, was wir hiermit gern erfüllen:<br />

„ Wir danken den Mitgliedern der W VA für die liebenswür4ige<br />

Gastfreundschaft, die Sie uns bei unserem Besuch anlä{Jlich der<br />

WVA-Tagung in Bad Godesberg erwiesen haben. Die glücklichen<br />

Erinnerungen nahmen wir mit heim und werden sie nie vergessen."<br />

Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />

(Geschäftsstelle: Walter Moebis, Berlin-N 65, Otawistr. 3)<br />

1. Vorsitzender: Peter Abel<br />

Postscheck : Berlin-Wes! Nr., 16632<br />

Kassierer: Willy Faulbaum,<br />

Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 9<br />

Da Änderungen im Programm des IV. Kongresses der<br />

. ,,Deutschen Gesellschaft für Optometrie",<br />

der in der Zeit vom 22. bis 27. September <strong>1952</strong> in Berlin stattfindet,<br />

notwendig geworden sind, drucken wir nadistehend die<br />

Folge nodimals ab.<br />

Montag, den 22. September <strong>1952</strong>:<br />

Kurzlehrgang TIB-Verfahren, ganztägig.<br />

Dienstag, den 23. September <strong>1952</strong>:<br />

Kurzlehrgang Neuzeitlidie Nahprüfungen, ganztägig, ab<br />

1<br />

9 Uhr in der Fadisdiule, Tiergartenstraße.<br />

Abends: Zwangloses Beisammensein im „Sdiultheiß", an der<br />

Gedäditniskirdie.<br />

Mittwodi, den 24. September <strong>1952</strong>:<br />

9.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer<br />

9.30 Uhr W. Friang, Kopenhagen: Die Arbeit des Optometristen<br />

für den Fortsdiritt der Mensdiheit<br />

10.45 Uhr W. Ecke, Dresden:<br />

Neues zur dynamisdien Skiaskopie<br />

11.30 Uhr Pause .<br />

12.00 Uhr Dr. Th. Graff, Frankfurt/M.:<br />

Akkommodation und Bildgröße<br />

ab 20.00 Uhr Begrüßungsabend im .Atelier" des Kurfürstenkellers<br />

im H.-Hotel am Zoo<br />

Donnerstag, den 25. September <strong>1952</strong>: •<br />

9.00 Uhr Dipl.-Ing. K. Mütze (Deutsdie Akademie der Wissensdiaften),<br />

Bln-Adlershof:<br />

Ergebnisse von Augenuntersudiungen mit dem<br />

Dioptriemeter<br />

10.15 Uhr E. Preussner, Fulda:<br />

Die Einführung legaler Toleranzen in die<br />

Methoden moderner Refraktion<br />

11.15 Uhr Pause<br />

11.45 Uhr G. Giles, London, Sektr. d. 1.O.L.:<br />

Farbsinnprüfungen<br />

13.00 Uhr Dr. W. Lindenberg, Berlin:<br />

Auge und Drogen<br />

ab 16.00 Uhr Ausstellung neuzeitlidier Untersudiungsgeräte<br />

Maschinen für die Werkstatt und Fadi.büdler<br />

(in der Fadlsdi.ule)<br />

Freitag, den 26. September <strong>1952</strong>:<br />

9.00 Uhr A. E. Turville, London:<br />

Die Bedeutung der Refraktionsbestimmung für die<br />

Bestimmung' und Behandlung von Muskelfehlern<br />

10.15 Uhr Dr. E. Notteboom, Jena:<br />

Das Zeiss-Koinzidenzrefraktometer<br />

11.15 Uhr Pause<br />

11.45 Uhr Dr. Riditer, Berlin:<br />

Farbenphysiologie<br />

13.00 Uhr Dr. Thiele, Berlin<br />

Neue Betraditungen und Erfalirungen zur TIB<br />

ab 16.00 Uhr Ausstellung (wie Donnerstag)<br />

20.00 Uhr Jahreshauptversammlung der DGO im „Sdiultheiß''.<br />

an der Gedächtniskirdi.e<br />

Sonnabend, den 27. September <strong>1952</strong>:<br />

vormittags Festakt anläßlidl des 40jährigen Bestehens de:r<br />

Deutsdien Fadisdiule in Berlin<br />

21.00 Uhr Gesellschaftsabend in sämtlidien Räumen des<br />

„Hauses Gerhus", Berlin-Grunewald<br />

Einlaß 20.00 Uhr.<br />

Bei diesem Kongreß wird erstmalig die Stiftung des .Deutschen<br />

Preises für Optometrie• vorgenommen,<br />

Sdiirmherr des Kongresses: Dr. Dr. Walther Sdireiber, Bürgermeister<br />

der Stadt Berlin.<br />

Die Vorträge finden in der Tedinisdien Universität, Berlin­<br />

Charlottenburg, Hardenbergstraße 35, im Hörsaal 301 des Erweiterungsbaues<br />

statt.<br />

Fahrverbindungen: U-Bahnhöfe ~ie und Zoo.<br />

Straßenbahnlinien: 2, 6, 25, 44, 51 , 55, 77, 78 . S-Bahnhof Zo.o.<br />

Fahrverbindungen zur Fadisdiule Tiergartenstraße 24-27 Omnibus<br />

A 16, U-Bahnhöfe Wittenbergplatz .und Nollendorfplatz,<br />

S-Bahnhöfe Zoo und Potsdamerplatz.<br />

Fahrverbindungen zum .Haus Gerhus", Berlin-Grunewald,<br />

Brahmsstraße, Omnibus A 17; Straßenbahnlinien 5, 57, 76.<br />

Für unsere Gäste steht während der· Kongreßtage der Kleinbus<br />

der DGO zur Verfügung.<br />

Alle Anfragen, die den Kongreß betreffen und die Anmeldungen<br />

für die Kurzlehrgänge, sind an den Kongreßleiter Kollegen<br />

Nitzschke, Berlin-Wilmersdorf, Detmolder<br />

S t r a ß e 6 6 zu ridi.ten.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 23<br />

Interessenten für das Heft 3 der Schriftenreihe „Die binokulare<br />

Prüfung des :Muskel- und Refraktionsgleichgewichts nach Turville"<br />

werden gebeten, ihre Bestellung bei der Geschäftsleitung<br />

der „Deutschen Gesellschaft für Optometrie", Berlin N 65, Otawistraße<br />

3, aufzugeben. <strong>Der</strong> Preis beträgt 2,50 DM.<br />

Die Lieferung erfolgt auch an Nichtmitglieder.<br />

Das Heft 1 .Die 15 Abschnitte einer modernen Refraktionsbestimmung"<br />

ist, soweit noch vorrätig, für 1,- DM zu haben.<br />

Heft 2 .Die Kreuzzylindermethode" erscheint demnächst.<br />

Notieren Sie sich schon heute die Daten und lassen Sie sich<br />

den Kongreß auf keinen Fall entgehen, denn selten wird Ihnen<br />

so viel Fachliches geboten, wie in diesem Jahr.<br />

Auch die gesellschaftlichen Darbietungen sind einmalig und<br />

spricht man in den Fachkreisen schon heute davon.<br />

<strong>Der</strong> Kongreß wird der Höhepunkt des fachlichen Lebens der<br />

<strong>Augenoptiker</strong>, der Festabend der Höhepunkt des gesellschaftlichen<br />

Lebens der Kollegen sein.<br />

Mbs.<br />

Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BN A)<br />

1. Vorsitzender:<br />

Adalbert Grün, Mülheim-Ruhr,<br />

Marienhof 29<br />

Eine Hand wäscht die andere<br />

Lieber Berufskollege! Heute wenden wir uns gewissermaßen in<br />

eigener Sache an Siel Eine Frage im Vertrauen! Haben Sie<br />

pünktlich Ihre Beiträge bezahlt, oder sind Sie vielleicht einen<br />

oder mehrere Monate im Rückstand? Machen Sie es Ihrem Kassierer<br />

nicht unnötig schwer, auch er muß monatlich mit dem Bundeskassierer<br />

abrechnen. <strong>Der</strong> Verband kann aber seine Aufgaben<br />

nur erfüllen und Ih r e Interessen nur vertreten, wenn ihm<br />

die Mittel dazu in die Hand gegeben werden. Es liegt im Interesse<br />

eines jeden einzelnen Kollegen, seiner Beitragspflicht<br />

p ü n kt I i ch nachzukommen. <strong>Der</strong> Verband sieht sich leider gezwungen,<br />

Kollegen, die länger als drei Monate mit Ihren Beiträgen<br />

im Rückstand sind, aus dem Verband auszuschließen. Eine<br />

Neuaufnahme kann dann frühestens nach sechs Monaten erfolgen.<br />

Darum erledigen Sie schnellstens Ihre Beitragspflichten, Sie<br />

tun es nur für sich selbst.<br />

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />

Bezirk Aachen<br />

Am 18. Juli <strong>1952</strong> fand in der Handwerkskammer Aachen eine<br />

Monatsversammlung des BNA Bezirk Aachen statt, zu der auch<br />

der Schriftführer des Bundesverbandes, Herr Kollege Sürig, Düsseldorf,<br />

erschienen war. Da in der vorangegangenen Versammlung<br />

aller Gesellen des Regierungsbezirkes Aachen in Anwesenheit<br />

des Herrn Obermeisters Bündgens die Gesellenausschüsse<br />

gewählt wurden, war auch unser Obermeister Gast des BNA. Die<br />

rege Beteiligung und das vollzählige Erscheinen hatte auch hier<br />

gezeigt, daß die Gesellen nicht die Absicht haben, abseits zu<br />

stehen, sondern gewillt sind, mitzuarbeiten an den Aufgaben<br />

zur Förderung unseres Handwerks.<br />

Den Höhepunkt des Abends bildete das Referat des Herrn<br />

S ü r i g über den Aufbau und Zweck sowie die Ziele des Verbandes.<br />

Aus seinen einfachen, jedoch beredten Ausführungen<br />

hat jeder Anwesende sich ein klares Bild machen können,<br />

worum es eigentlich beim BNA geht. All!) Schwierigkeiten<br />

im Kampf um eine feste organisatorische Entwicklung, die<br />

Widerstände bei den Verhandlungen mit den vorgesetzten<br />

Stellen (alles. das braucht nicht näher erwähnt zu werden, da es<br />

aus unseren F.achzeitschriften ersichtlich ist) wurden nochmals<br />

ganz deutlich vor Augen geführt. Herr Sürig betonte vor allen<br />

Dingen, das Vorsorge getroffen sei, daß alle Verhandlungen,<br />

besonders der Abschluß eines Tarifvertrages und die daraus<br />

resultierenden Ergebnisse nur Anwendung für Mitglieder des<br />

BNA finden würden. Alle Kollegen, die glauben würden, sich in<br />

eine Wartestellung zu begeben, um eines Tages zu ernten, ohne<br />

gesät zu haben, befänden sich in einem bedauerlichen Irrtum.<br />

Schriftführung:<br />

A. Sürig, Düsseldorf, Blücherstraße 24<br />

Und wir freuen uns mit über die Erfolge, die der BNA bis jetzt<br />

errungen hat und wollen hoffen; daß die weitere Arbeit gelingt<br />

und -yon einträchtigem Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und<br />

~r~e1t~ehmer getragen_ wird. Da?ei ist Vorbedingung, daß alle<br />

d1e3emgen Kollegen, die noch mcht dem BNA angehören, ihre<br />

Kraft in den Dienst für eine gute Sache stellen und sich aktiv<br />

an der weiteren Arbeit beteiligen. Besonderen Dank muß denjenigen<br />

gezollt werden, die den Grundstock für den Verband<br />

gelegt und damit erst eine weitere Arbeit ermöglicht haben.<br />

Gez. : K r i e g e r , 1. Vorsitzender<br />

Gez. : N a t h a n , Schriftführer<br />

Bezirk Dortmund ·<br />

. Die nächste Monatsversammlung der Bezirksgruppe Dortmund<br />

findet a~ Sonnt?g, dem 1 4. S e p t e m b e r 1 9 5 2 , vormittags<br />

10 Uhr, 1m Kolpmghaus zu Dortmund, Silberstraße 26, statt. Alle<br />

Kollegen sind herzlichst eingeladen.<br />

Bezirk Gelsenkirchen<br />

Am 10. August <strong>1952</strong> hielt die Bezirksgruppe Gelsenkirchen<br />

· ihre Monatsversammlung ab. Als Gäste waren einige Mitglieder<br />

des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> erschienen. Nach Erledigung<br />

der Bezirksgruppen-Angelegenheiten hielt der Augenarzt<br />

Dr. Schuhmacher einen Vortrag über Star und Starbrillen. Er<br />

schilderte eingehend die Entstehungsursachen des Stars und<br />

~essen op:rative Beseit!gung,. Die alte Methode der Staroperat10n<br />

geschieht nach Reifung des Stars und hat meistens eine<br />

Nachoperation zur Folge. Dadurch ist der Patient an eine lange<br />

Behandlu~gsze!t gebunden. Die neue Art der Operation erfolgt<br />

sofort bei Begmn des Stars. Herr Dr. Schuhmacher ging auf das<br />

Gebiet der ~tarbri!len über. Er erörterte die Forderungen des<br />

· A!ztes und die vom <strong>Augenoptiker</strong> zu berücksichtigenden Punkte.<br />

Die Versammlung dankte Herrn Dr. Schuhmacher durch reichen<br />

Beifall. Es kam zu einer regen Aussprache, an welcher sich auch<br />

die Herren des ZV A mit größter Anteilnahme beteiligten. Eine<br />

Zusage von Herrn Dr. Schuhmacher, demnächst einen weiteren<br />

Vortrag zu halten, wurde sehr begrüßt. Nach Ablauf der Versammlung<br />

ging es zum gemütlichen Teil über, und es wurde<br />

mit. ein~! Kegelpartie ein schöner Absdlluß gefunden.<br />

Die nadlste Versammlung findet am 7. September 195 2<br />

um 9.30 Uhr in Ge 1 senk i r c h e n im Restaurant „Zum halben<br />

Ha~n•, Kirchstraße 3, statt. Vorgesehen ist ein Vortrag über<br />

opt~sche Instrumente. Alle nidltselbständigen Kollegen aus den<br />

Bezirken Bottrop, Gladbeck und Recklinghausen werden nochmals<br />

ebenso dringend wie herzlidlst eingeladen.<br />

Kollegen, es geht Eudl an!<br />

Ein Blick in die ausländische Fachpresse<br />

Aus Anzeigen und Artikeln in der USA-Fachpresse:<br />

Die Anzeigen in • The Optical Journal and Review of<br />

Optometry" beziehen sich auf Brillenfassungen mit Zell-Oberteil<br />

und Double-Glasrändern und -Stegen, auf solche mit viel<br />

Schmuck auf den Augenbrauen-Rändern und den Bügeln, auf<br />

Fassungen zum Umhängen mit Perlenkette und schließlich auf<br />

Spezial-Kinderbrillen. Dreistärkengläser und farbige Mehrstärkengläser<br />

werden besonders herausgestellt. Stark geblümte<br />

Brokatetuis für Brillen sind Trumpf.<br />

An Art i k e 1 n sind erwähnenswert:<br />

Doktortitel für Optometristen;<br />

Einheitliche Sehtafelzeidlen der American Optometrie Association;<br />

Genaue Anpassung von Dreistärkengläsern;<br />

Normales und anormales binokulares Sehen.<br />

Aus Anzeigen und Artikeln in der Fachpresse Englands:<br />

Die Wer b u n g ist zugeschnitten auf Glasbrillen mit farbigem<br />

Metall-Augenbrauen-Schmuck, auf moderne Lorgnetten und Faltschutzbrillen.<br />

Weiter werden hervorgehoben ein neuer Prismenfeldstecher<br />

9X35, Metall-Brillenetuis mit Fohlenfell überzogen,<br />

Dreistärkengläser-Probiergläserkästen.<br />

Berichte sprechen über:<br />

Klinische Ausbildung der Optometristen;<br />

Internationale Optometrie;<br />

Leserbriefe mit Stellungnahmen gegen die vorgesehene Registrierung<br />

bzw. Trennung von Augenoptik als wissenschaftlichem Beruf<br />

und praktischen Optikern als Handwerker.<br />

Di~ . <strong>Augenoptiker</strong>-Gesellschaft Bombay" berichtet aus Indien:<br />

Uber mangelhafte Ausbildung- und starken Konkurrenzkampf<br />

sowie schlechte Geschäftslage. In Ungarn erzeugte ZEISS-Gläse;<br />

werden nicht als soldle anerkannt.<br />

Die A n z e i g e n in „ The Indian Optician" sind u. a. abge-<br />

5itellt ~~1f Werkzeugmaschinen, französische Fassungen und ·Neophanglaser.<br />

Aus A~zeigen und Artikeln in französischen Zeitschriften:<br />

A;ls mteressante Art i k e I möchten wir hervorheben:<br />

Rationelle Ideen für die Einrichtung optischer Geschäfte;<br />

Augenverletz~gen_ und ihre Auswirkung bei Boxern;<br />

Erfahrungen mit Kinderbrillen (Ratschläge für die Mütter) .<br />

Erf~rungen miJ optischen Instrumenten am Nordpol. '<br />

Die A n z e 1 gen ~ W e r b_ u n g hebt Brillenfassungen aus<br />

unbrei:inbarem Plasti


Seite 24 Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

Aus der Handwerksorganisation<br />

ZDH. - Prof. Dr. R ö s s 1 e, der Direktor de,s Deutschen Handwerksinstitutes,<br />

Ist zum Dekan der Staatswissensdlaftlichen Fakultät an der Universität Mündlen<br />

gewählt worden. Ferner wurde er kürzlich Vorsitzender des Verbandes betriebwirtschaftlidler<br />

Hochschullehrer, dem audl Gelehrte aus Osterreidl, der Sthweiz,<br />

Holland, Sdlweden, Japan und anderen Ländern angehören.<br />

Grundsatz- und Aktionsprogramm des Deutschen<br />

Mittelstandsblocks<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Mittelstandsblock, der in seiner Landesgruppentagung in Bonn am<br />

11. Juli widltige Be~chlüsse für seinen organisatorfsdlen Ausbau und seine weitere<br />

Arbeit gefaßt hat, gibt ein Grundsatz- und ein Aktionsprogramm bekannt.<br />

I. Grundsatzprogramm<br />

<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock erstrebt eine gerechte und ausgleidlende<br />

Regelung der sozialen Verhältnisse, welche die persönliche Freiheit und Menschenwürde<br />

gewährleistet.<br />

<strong>Der</strong> Deutsche Mittelstandsblock sieht es daher als seine vornehmste Aufgabe<br />

an, das individuelle Streben und Wirken der deutschen Menschen zu sdlützen<br />

und zu fördern - gleichgültig, ob sie ihr Sdlicksal in wirtsdlaltlicher Selbständigkeit<br />

und Selbstverantwortung frei gestalten oder sich als Beamte, Angestellte<br />

oder Arbeiter dem Mittelstand soziologisch zugehörig fühlen.<br />

<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock verlangt, daß wirtsdlaltspolitische und sozialpolitisdle<br />

Entsdleldungen und Maßnahmen nidlt einseitig auf Großwirtschaft und<br />

organisierte Arbeitnehmerschaft ausgerichtet werden, sondern in gleidler Weise<br />

auf die Bedürfnisse der mittelständisdlen Schichten. ·<br />

<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock fordert, daß die auf den Grundsätzen des Privateigentums<br />

beruhende privatwirtschaftliche Ordnung voll zur Geltung kommt<br />

und dadurch das Streben nach Eigenbesitz und Selbstverantwortung auf breitester<br />

Grundlage gestärkt und gepflegt wird.<br />

<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock setzt sich dafür ein, daß Staatswirtsdlaft und<br />

Staatsverwaltung durch Selbstverwaltung aufgelockert und in die dienende Rolle<br />

am Volksganzen zurückgeführt werden.<br />

<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock wendet sich gegen die Vermassungsersdleinungen<br />

unserer Zeit unC:. t


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Aus Industrie und Großhaiidel<br />

Herrn Paul Henrldu, Geschäftsleiter der Firma<br />

Zeiss-Opton, Oberkochen, wurde durch die Rechtsund<br />

Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Eberhard-Karls-Universität<br />

zu Tübingen der Grad und die<br />

Würde eines Dr. rer. pol. h. c. verliehen.<br />

Verlag und Schriftleitung spredien ihre Glückwünsche<br />

aus.<br />

*<br />

Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 25<br />

Zeiss, Jena, weiter verlagert<br />

.Damit nldlt ganze optlsdle Industrie ausllilltl"<br />

Mit der Begründung, es müsse der Gefahr vorgebeugt<br />

werden, daß durch einen .Unglücksfall' die<br />

gesamte optische Industrie der DDR, die in ihrem weitaus<br />

größten und bedeutendsten Teil in den volkseigenen<br />

Zelss-Werken in Jena auf engstem Raum<br />

zusammengedrängt ut, ausfallen und der .nationalen<br />

Wirtschaft• damit ein unermeßlicher Schaden entstehen<br />

könne, hat die Direktion der Zeiss-Werke<br />

jetzt die Verlagerung weiterer Betriebsabteilungen<br />

in alle Teile Thüringens angeordnet.<br />

Die SED-Betriebsgruppe hat die Maßnahme der<br />

Werkleitung befürwortet und erklärt, daß sie aus<br />

Gründen der Sicherheit" erforderlich geworden sei.<br />

Eine Abteilung des Werkes mit 200 Arbeitern und<br />

Angestellten ist bereits seit dem 1._ Juli _<strong>1952</strong> _in<br />

Seebach bei Eisenach untergebracht. Eme weitere 1st<br />

in die Nähe von Eisfeld verlagert worden. Auch nach<br />

Weimar werden große Teile der Zeiss-Werke ver-<br />

0lagert. Bis Jahresende sollen etwa 2000 Angestellte<br />

und Arbeiter nach dort.gebracht werden.<br />

Den für die Verlagerung vorgesehenen Arbeitern<br />

ist in einem Rundschreiben bedeutet worden, daß die<br />

volkseigenen Zeiss-Werke von besonderer Wichtigkeit<br />

für die Ausrüstung der nationalen Streitkräfte seien<br />

und daß daher die Verlagerungsmaßnahmen verstanden<br />

werden müßten.<br />

Voigtländer Aktlengesellsdlalt, optlsdle und<br />

lelnmedlanisdle Werke, Braunsdlwelg<br />

Nach dem GB sind im Geschäftsjahr 1951 erhebliche<br />

Fortschritte erzielt worden, die in einem entsprechenden<br />

Gesdläftsergebnis ihren Ausdruck finden. Das<br />

Tochterunternehmen der Schering AG konnte den Anforderungen<br />

mengenmäßig nicht nachkommen, weil die<br />

Nadlfrage noch weiter anstieg; Bei bedeutend erweitertem<br />

Gesamtumsatz erhöhten sich die Exportumsätze<br />

gegenüber dem Vorjahr um 184¼. Eine Kapitalerhö•<br />

hung sei in Aussicht genommen. Die Ausweitung<br />

des Geschäfts drückt sich in der Erhöhung der Bilanzsumme<br />

um rund 7 Miil. DM aus. Die Zugänge beim<br />

Anlagevermögen betrugen 1,056 Miil., die Erhöhung<br />

der Warenbestände auf Grund der Produktions- und<br />

Absatzausweitung beträgt 4,7 Mill, DM. Ebenso wie im<br />

Vorjahr soll eine Mindestdividende von 30/o auf das<br />

AK von 6 Mill. DM verteilt werden. <strong>Der</strong> Rohertrag<br />

stellte sich auf 7,8 (gegen 5,5) Mill. DM, nach Ab·<br />

setzung der Aufwendungen und Absdireibungen ist,<br />

ebenso wie im Vorjahr, die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ausgeglichen.<br />

<strong>Der</strong> • Verband der Deutschen Feinmechanischen und<br />

Optischen Industrie e.V. •, Köln, Ehrenstraße 47, hat<br />

mit Hilfe der ausländisdien Vertretungen von Herstellerfirmen<br />

auf dem Gebiet der Augenoptik ein<br />

dreisprachiges Fadlwörterbudl erarbeitet, welches die<br />

gebräudilichsten Fachausdrücke der Augenoptik in<br />

englischer, französischer und spanischer Sprache<br />

bringt, - Dieses Wörterbuch ist audi für den Augen•<br />

optiker wertvoll, und wenn die Bestellung an obige<br />

Anschrift bis spätestens Ende August d. J. erfolgt, so<br />

kann sie bei Bemessung der ersten Auflage noch berücksichtigt<br />

werden. - Es empfiehlt sich, den Betrag<br />

von 3,- DM pro Stück zusammen mit Ihrer<br />

Bestellung über Postsdleckkonto Köln Nr. 247 69 an<br />

den Industrie-Verband zu überweisen. -<br />

10 Jahre iünger - in einem Augenblick<br />

Wie verändert sich doch das Gesicht eines Menschen, der<br />

seine Sehkraft überfordert, in dem Augenblick, da endlidi<br />

die Brille den verzerrten, harten, angestrengten Ausdruck<br />

löst, die Muskeln entspannt und die Haut glättet. Wer will<br />

da noch behaupten, eine Brille mache alt? Im Gegenteil: sie<br />

verjüngt! Moderne Brillen sind nicht nur exakte Sehhilfen, sie<br />

verbessern außerdem das Aussehen durch die Schönheit ihrer<br />

Formen und Farben. Ihr Augen-Optiker wird Sie beraten.<br />

Dieses Inserat und weitere Anzei8'en, die laufend in den illustriertr.n Zeitschriften erscheinen,<br />

werden '10n der „Fördergemeinschajt" als Gal'1anos zur Leihweisen.Abgabe bereit gehalten. Ebensi,<br />

sind Foto'1ergrößerungen der Werbe-Inserate, z.B. 60x90 cm zu ca. DM 10, - , erhältlich.<br />

Dem „Hellweger Anzeiger" entnehmen wir die Notiz<br />

Kamener hielt Vorträge in Frankreich<br />

in welcher .<strong>Augenoptiker</strong>meister Spanuth '10n seinem Besuch in der Optiker-Akademie Morez plaudert.<br />

Auf Einladung der staatlichen Optiker- Rückkehr aus Frankreich begeistert über<br />

Akademie „Victor-Berard" in Morez weilte die Aufnahme. Er war der erste Deutsche,<br />

der Kamener· <strong>Augenoptiker</strong>meister Horst der nach dem Krieg als Gast der Akademie<br />

Spanuth etwa eine Woche· lang in Frank- in Morez weilte. Dem „Hellweger Anreich.<br />

Er besichtigte die Laboratorien, die zeiger" eTZählte er von der Ausbildung<br />

Hörsäle sowie das Internat der Akademie der Optiker in Frankreich. Vier Jahre<br />

und hielt vor zwei Klassen Vorträge über lang muß eine Optiker-Akademie besucht<br />

die Ausbildung der Optiker in Deutsch- werden. Auch eine Fremdsprache wird<br />

land, über den Aufbau des deutschen unterrichtet. Die Wahl besteht zwischen<br />

Optikerhandwerks und die Versorgung Deutsch und Englisch. Von etwa 300 anmit<br />

Brillen durch die Sozialversicherung. gehenden Optikern - darunter auch eini-<br />

Er hatte auch Gelegenheit, optische Be- gen weiblichen - wird die Akademie in<br />

triebe Frankreichs zu sehen. Das in der Morez besucht. Alle wohnen in einem In­<br />

Nähe der schweizerischen Grenze herrlich ternat. Bei der Besichtigung der Anstalt<br />

gelegene Morez gilt als ein Zentrum der<br />

optischen Industrie. Es ist für Frankreich<br />

zeigte der Direktor dem Gast aus Kamen<br />

auch Geräte, die der Vater des Kamener<br />

das, was dem Deutschland der Vorkriegs- Optikers konstruiert hatte. Durch die Konzeit<br />

die durch ihre optischen Werke be- struktion ophthalmologischer Apparate -<br />

kannte brandenburgische Kreisstadt Ra- darunter sind Geräte für die Augenheilthenow<br />

war. kunde zu verstehen - hat Dr. Spanulh<br />

Meister Spanuth äußerte sidl nadi seiner sidl in Fachkreisen · be.: :lie Giemen<br />

Deutschlands hinaus einen Namen gemacht.<br />

<strong>Der</strong> Kamener traf in Morez auch<br />

einen Optiker-Fachmann, dessen Vater aus<br />

Rathenow ausgewandert war und damals<br />

Spanuth senior gut gekannt hatte.<br />

Als sich der <strong>Augenoptiker</strong>meister Spanuth<br />

zum Abschied bei dem Direktor der<br />

Akademie bedankte, wurde ihm entgegnet,<br />

daß ja auch er der Schule etwas gegeben<br />

habe und daß die angehenden Optiker<br />

einen Blick tun konnten, wie es in<br />

ihrem Beruf in dem Nachbarland Deutschland<br />

aussieht.<br />

Als Dank für die freundliche Aufnahme<br />

hat Horst Spanuth einen Schüler zum Besuch<br />

nach Kamen eingeladen. Ein Lehrer<br />

hat den Be.sten des dritten Jahrgangs ausgewählt,<br />

einen Zwanzigjährigen aus Blois<br />

an der Loire. Im September wird er kommen.<br />

Die Optische Industrie in Kamen und<br />

andere Betriebe haben sich bereits bereit<br />

erklärt, dem jungen Franzosen ihre Einrichtungen<br />

zu zeigen und ihm so einen<br />

Einblidr. in deutsche Industrie- und Handwerksbetriebe<br />

zu geben.


Seite 26 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

<strong>Der</strong> Kredit im Handwerk<br />

Beachtliche Teile des handwerklichen<br />

Vermögens, teilweise irt den Betrieben investiert,<br />

teilweise in Sparkassenguthaben,<br />

Versicherungspolicen oder Wertpapieren<br />

angelegt, sind durch die Währungszusammenbrüche<br />

in den Jahren 1923 und 1948<br />

verloren gegangen. Die Folge davon war,<br />

daß die Handwerksbetriebe sowohl in den<br />

zwanziger Jahren als auch nach der Währungsreform<br />

nur allmählich wieder aufbauen<br />

und sich entfalten konnten, ja die<br />

Erneuerung der Anlagen und die Wiederauffüllung<br />

der Lager in vielen Fällen nur<br />

durch die Aufnahme von Krediten möglich<br />

wurde, obwohl die Nachfrage nach handwerklichen<br />

Leistungen geblieben, zum Teil<br />

sogar beachtlich gestiegen war.<br />

Die Erfüllung der Kreditverpflichtungen,<br />

die Handwerker in früheren Jahren eingegangen<br />

sind, wurden, das kann man zur<br />

Ehre des Handwerks sagen, pünktlich zurückbezahlt;<br />

denn ein Handwerksmeister<br />

konnte sich die Gefährdung seines guten<br />

Rufes durch eine Verschuldung oder Uberschuldung<br />

- vor allem auf dem Lande und<br />

in Kleinstädten - nicht leisten. Konkurse<br />

waren daher auch im Bereich der Handwerkswirtschaft<br />

eine Seltenheit. Auch<br />

heute ist eine Vielzahl von Handwerkern<br />

wieder gezwungen, Kredite aufzunehmen,<br />

die - vor allem was langfristige Kredite<br />

anbelangt - sehr schwer zu erhalten sind.<br />

Allen Handwerksmeistern, die mit fremden<br />

Mitteln arbeiten, muß vor Augen geführt<br />

werden, daß die pünktliche Erfüllung<br />

ihrer Verpflichtungen voraussetzt, daß die<br />

Kredite, die sie selbst an Staat und Private<br />

gewähren, zeitgerecht eingehen und<br />

daß die Fristigkeit der gegebenen Kredite<br />

mit der der erhaltenen Kredite abgestimmt<br />

wird. Die Tatsache, daß die Laufzeit der<br />

aktiven Kredite von der der passiven Kredite<br />

weit abweicht, verbunden mit der allgemeinen<br />

Liquiditätskrise, hat besonders<br />

die Klein- und Mittelbetriebe in Schwierigkeiten<br />

gebracht, die noch dadurch vergrößert<br />

werden, daß die meist kurzfristigen<br />

fremden Mittel zur Investierung verwendet<br />

wurden und nicht der Ergänzung<br />

des kurzfristig umlaufenden Vermögens<br />

dienten. Die Abschreibungen, die zur<br />

Amortisation der Schulden verwendet werden<br />

könnten, gehen nur nach und nach ein,<br />

so daß beachtliche Beträge, die von Haus<br />

aus dem Einkommen zuzurechnen sind, zur<br />

Deckung der aus Kreditprolongation herrührenden<br />

Aufwendungen und der Zinseszinsen<br />

verwendet werden müssen. Es kann<br />

hier kein Programm entwickelt werden,<br />

wie man der Kreditnot des Handwerks begegnen<br />

könnte, doch soll darauf hingewie-<br />

sen sein, daß jeder Betriebsinhaber zur<br />

Linderung der Kreditnot im eigenen Betrieb<br />

beitragen kann, wenn er seine Außenstände<br />

auf ein Mindestmaß beschränkt.<br />

Ziele sind nicht einzuraumen, um einen<br />

Auftrag zu bekommen oder um den Umsatz<br />

zu steigern, sondern wenn Kredite .<br />

gewährt werden, dann planvoll und an<br />

zahlungskräftige Kunden, wobei eine sorgfältige<br />

Terminkontrolle unerläßlich ist. Es<br />

ist heute mehr denn je erforderlich, den<br />

Zahlungskonditionen - vor allem der<br />

Preisstellung - Beachtung zu schenken.<br />

Eine Unterscheidung zwischen Bar- und<br />

Terminpreis ist unerläßlich. Ein Barpreis<br />

ist jene Summe, die sofort bei Ubergabe<br />

der Leistung oder zumindest innerhalb einiger<br />

weniger Tage erstattet wird. Er enthält<br />

die Selbstkosten, wie sie bis zum Tag<br />

der Fertigstellung des Auftrages angefallen<br />

sind, und den Gewinnaufschlag. Ein Terminpreis<br />

ist ein Zielpreis, in den die Kreditzinsen<br />

einkalkuliert werden müssen.<br />

Diese Zinsen werden sichtbar durch den<br />

Zusatz „bei Barzahlung oder Zahlung innerhalb<br />

der und der Zeit soundso viel Prozent<br />

Skonto•. Nebenbei bemerkt beachten<br />

viele Meister bei Eingang einer Lieferantenredmung<br />

die Zahlungsbedingungen viel<br />

zu wenig. Mancher könnte, wenn er seine<br />

Liquidität entsprechend kontrollierte, zusätzliche<br />

Gewinne dadurch erzielen, daß er<br />

Lieferantenskonti in Anspruch nimmt. Die<br />

Uberwachung der Fälligkeitstage ist in der<br />

Handwerkswirtschaft ganz besonders wichtig;<br />

denn der Handwerker steht als Kunde<br />

in der Regel Kaufleuten gegenüber, die auf<br />

pünktliche Bezahlung drängen, während er<br />

private und öffentliche Haushalte beliefert,<br />

denen der Zahlungsrhythmus, der sich in<br />

der Wirtschaft eingebürgert hat, nicht geläufig<br />

ist.<br />

Bei Behandlung aller Finanzierungsfragen<br />

ist daran zu denken, daß auch im<br />

Handwerk durch die Technik, die Modernisierung<br />

der Verkaufsräume, die unerläßlich<br />

gewordene Werbung, die steuerlichen<br />

Verpflichtungen, die Abgaben an die Sozialversicherung<br />

usw. det Kapitalbedarf erheblich<br />

gesteigert wurde. Es ist daher ein<br />

Gebot der Stunde, bei Fragen der Betriebsführung<br />

stets auch an die finanzielle Seite<br />

der Betriebsführung zu denken; denn was<br />

nützt es dem Meister, wenn er über eine<br />

ausgezeichnete Wer.kstätte und gutgehende<br />

Maschinen verfügt und hervorragende Produkte<br />

herzustellen vermag, aber durch<br />

Nichtbeachtung der finanziellen Führung<br />

wieder Verlustquelle um Verlustquelle erschließt.<br />

Rößle<br />

Briefkasten<br />

Wer ist In der Lage, die Herstellerfirma für Ladibrillen<br />

nach Prof. Lindner anzug~ben?<br />

Aus gegebener Veranlassung sind wir daran Interessiert,<br />

festzustellen, ob ein ehemaliges Vorstands•<br />

mitglied der früheren <strong>Augenoptiker</strong>-Innung A u s s i g<br />

zurzeit in den Westzonen ansässig ist.<br />

Mitteilungen an den Verlag erbeten!<br />

<strong>Der</strong> kurzsichtige Aufseher:<br />

„Wenn Sie nicht sofort aufhörm, nehme ich<br />

Sie fest/"<br />

Bebrillte Hühnera ugen<br />

- Eine wahre Fabel -<br />

Seit geraumer Zeit fehlt es an einer Zusammenfassung<br />

aller für die Lohnsteuer-Erhebung maßgeblichen<br />

Gesetzesvorschriften und Verwaltungsrichtlinien.<br />

Diesen Mangel behebt die soeben Im Hermann<br />

Luchterhand V:erlag erschienene Druckschrift mit<br />

den einsdlläglgen Bestimmungen des Einkommensteuerrechts,<br />

der Lohnsteuer-Durchlüh.rungsverordnung<br />

In der Fassung vom 10. Dezember 1951 und den um•<br />

fassenden Lohnsteuerrichtlinien vom 17. Januar <strong>1952</strong><br />

In ungekürztem Wortlaut. Durch überall aufgenommene<br />

Seiten-Verweisungen wird es dem Leser ermöglicht,<br />

sidl über jede Einzelfrage, über die er Aufschluß<br />

wünscht, erschöpfend und zuverlässig zu unterrichten.<br />

Allgemein verständliche Erläuterungen er•<br />

höhen die Braudlbarkeit, ein umfassendes Stichwortverzeichnis<br />

läßt zu jeder Frage schnell die zutreffende<br />

Antwort finden. Nidlt nur für den Arbeitgeber, die<br />

Lohnbüros und Betreuungsabteilungen der Betriebe,<br />

sondern auch für Betriebsräte, Gewerkschaftsfunktionäre<br />

und Sadtbearbeiter in den Interessenverbänden<br />

ist es ein leichtes, sich die unbedingt erforderliche<br />

gründliche Kenntnis der Materie durch die<br />

Lektüre des vorliegenden Bandes zu versdtaffen.<br />

Wir empfehlen deshalb unseren Mitgliedsfirmen,<br />

die Broschüre, die unter dem Titel .Die Lohnsteuer ab<br />

l. Januar <strong>1952</strong> mit den Vorsdlriften des Einkommensteuergesetzes,<br />

der Lohnsteuer-Durchführungsverordnung<br />

vom 10. Dezember 1951 und den Lohnsteuer­<br />

Riditlinien vom 17. Januar <strong>1952</strong> sowie der Lohnsteuer­<br />

Jahrestabelle und ausführliche Erläuterungen" von<br />

Assessor Ludwig A . Heuer in einem Umfang von<br />

270 Seiten zum Preis von 4,80 DM erschienen ist,<br />

entweder direkt bei dem H e r m a n n L u c h t e r •<br />

band Verlag, Neuwied am Rhein, oder<br />

durdi Vermittlung einer Buchhandlung In einer Anzahl<br />

zu bestellen, die für die GesdJ.äftsführung, die<br />

Betreuungsabteilungen des Betriebes, den Betrtebsrat<br />

und die Mitarbeiter ausreldJ.t, die mit der Lohnabrechnung<br />

beauftragt sind.<br />

NadJ.dem das Lastenausgleichsgesetz verkündet ist,<br />

wird den Lesern unserer Zeitsdirift die genaue Kenntnis<br />

der neuen Vorsdiriften zum LastenausgleidJ. von<br />

Bedeutung sein. Hierzu bietet das So)lderheft der<br />

.Deutsdien Steuerzeitung•, Ausgabe A, .Lllstenausgleidisabgaben•,<br />

zum Preise von 4, 5 0 DM die<br />

beste Mög!ldikeit. Es ist im Industrieverlag Carlheinz<br />

Gehlsen, Konstanz, llüddestraße 1, ersdtienen.<br />

Die neue Gewerbesteuer mit dem Wortlaut des<br />

Gesetzes, den Durdiführungsbestimmungen sowie Erläuterungen<br />

nadi den neuen Gewerbesteuer-Riditlinien.<br />

Von Ala Köhler. Umfang 80 Seiten, Format<br />

DIN A 5, broschiert, Preis 2,90 DM. Erschienen im<br />

Hermann-Luditerhand-Verlag, Berlin-Frohnau und<br />

Neuwied a. Rh.<br />

Die Sdtrift überrasdJ.t trotz der für die Praxis erforderlidJ.en<br />

VollständigkeU durdi ihren geringen Umfang.<br />

Hinter jedem Gesetzesparagraphen und den dazugehörigen<br />

Durdiführungsbestimmungen folgen gemeinverständlidie<br />

Kurz-Erläuterungen mit zahlreichen<br />

praktisdJ.en Bei,splelen. DadurdJ. kann sldi audi der<br />

Laie sehr rasch und leicht einen Uberbl!ck über alle<br />

auftauchenden Fragen auf diesem Reditsgebiet schallen.<br />

Ein ausfübrlidies Stichwortregister erleidJ.tert das<br />

Nadisdilagen. Jeder GewerbesteuerpllidJ.tige wird<br />

sich mit den neuen Durchführungsbestimmungen und<br />

Riditlinien auseinanderzusetzen haben. Dabei ist ihm<br />

diese Broschüre eine wertvolle Hilfe.<br />

In Lincoln lebt ein kluger Farmer,<br />

dessen Hühner aber sich dermaßen<br />

stritten, daß sie ihre Hauptaufgabe,<br />

das Eierlegen, darüber ganz vergaßen.<br />

Drum konstruiert er für sie rosa Brillen,<br />

mit denen sie nur noch nach unten<br />

ihr Futter sahen und nicht ihre<br />

Konkurrenten. -<br />

Und die Gefahr schien damit überwunden.<br />

Zwar hat der Farmer uns noch nicht<br />

berichtet<br />

über Erfolge mit dem Eierlegeförderungsbestreben.<br />

Mit seiner Hühner-Augen-Optik hat er aber<br />

ohne Zweifel<br />

dem Brillentragen einen neuen Sinn<br />

gegeben.<br />

Dr. Spatz


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf -<br />

Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 27<br />

B€CK & SOHne<br />

-,G €GR. 1892 t


Seite 28 - . Nr. 8/<strong>1952</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Anschrift für Kennzifferanzeigen<br />

Verla Will Schrickel, 22a Düsseldorf-Lohausen 1<br />

___<br />

....__ Stellen-Angebote<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

sind für den Einsender wertvoll und<br />

· oft unersetzlf eh, Es wird deshalb ge<br />

beten, eingesandte Zeugnisabschriften<br />

und sonstige Unterlage!', die nicht meh1<br />

benötigt werden, unverzüglich zurück<br />

zusenden.<br />

.<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />

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