Der_Augenoptiker_1952_08
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Amtliches Organ des Zentralverban·des der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
Mitteilungsblatt der Wissenschaftlichen Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V. (W.V.A.), der Deutschen<br />
Gesellschaft für Optometrie (DGO) und des Bundesverbandes Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />
Nummer 8<br />
VERLAG WILLY SCHRICKEL. DOSSELDORF 95. August 1959<br />
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Seite 2 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düs,seldorf<br />
Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 3<br />
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geben, nehmen Sie ein OPTAL-Futteral. Wenn<br />
Sie Ihre Brille darin aufbewahren, kann so etwas<br />
nicht mehr passieren."<br />
<strong>Der</strong> Kunde war dankbar für den Rat und der<br />
Optiker hatte wieder einen kleinen Verdienst<br />
nebenbei.<br />
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Amtliches Organ des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZV A)<br />
Miueilungsblatt:<br />
W issenschaftliche Vereinigung<br />
der <strong>Augenoptiker</strong> e. V. (W.V.A.)<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Optometrie (DGO)<br />
Bundesverband Nichtselbständ.iger<br />
<strong>Augenoptiker</strong> (BNA)<br />
Schriftleitung: Fritz Müller, Geschäftsführer des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
S1ändige Mitarbeiter , Dr. Karl R. Bergar,<br />
Fachlehrer Bernhard Gorges für Werkstatt-Technilr:, Dr.-Ing. Felix Marmel für den Fototeil, Fachlehrer Rudolf Mehlhorn für die Beilage „<strong>Der</strong> Meniskus"<br />
Nummer 8 Verlag Willy Schrickel, Düsseldorf 25. August <strong>1952</strong><br />
Augustin Jean Fresnel<br />
Zum 125. Todestag des großen Theoretikers und Praktikers der Optik<br />
Von Dr. Karl R. Berger<br />
Die Optik verfügt erfreulicherweise über<br />
eine stattliche Anzahl bedeutender Gelehrter,<br />
die nicht nur hervorragende Theoretiker<br />
waren, sondern sich gleichzeitig auch<br />
in praktischen Fragen der Lichtlehre hohe<br />
Verdienste erworben haben. Newton, Gauß,<br />
Fraunhofer, Duncker, Steinheil, Helmholtz,<br />
Abbe zählen beispielsweise zu diesen gro-<br />
• ßen Männern der Optik, die diese glückliche<br />
Gabe besaßen, Theorie und Praxis<br />
harmonisch auf dem Gebiete der optischen<br />
Wissenschaft und Forschung zu vereinen.<br />
Zu ihnen gehört nicht zuletzt auch<br />
A u q u s t i n J e a n F r e s n e l , dessen<br />
Todestag sich in diesen Tagen, am 14. Juli,<br />
zum 125. Male jährte.<br />
Dieser bedeutende Gelehrte Frankreichs<br />
gilt als eine1t der größten optischen Theoretiker.<br />
Mit bewundernswürdiger Vielseitigkeit<br />
hat er es aber auch zu hervorragenden<br />
praktischen Fachleistungen gebracht.<br />
Anläßlich der 125. Wiederkehr<br />
seines Todestages dürfte daher das bedeutsame<br />
Lebenswerk dieses um das ausgedehnte<br />
optische Fachgebiet so außerordentlich<br />
verdienten Mannes an dieser<br />
Ste'lle eine gebührende Würdigung rechtfertigen.<br />
Augustin Jean Fresnel wurde am 10. Mai<br />
1788 in L'Eure bei Broglie in Frankreich<br />
als Sohn eines Architekten geboren, Wie<br />
so manche große Männer, so gehörte auch<br />
er zunächst zu den wenig begabten Schüs<br />
lern. Es heißt, daß er nur mit großer<br />
Schwierigkeit das Lesen erlernt habe, jedoch<br />
zeigte er schon im Alter von neun<br />
Jahren ein auffälliges Interesse für Experimente.<br />
Fresnel besuchte die Polytechnische<br />
Schule und dann die Schule für<br />
Brücken- und Straßenbau, die er als Ingenieur<br />
verließ. Acht Jahre lang war er<br />
darauf im Straßenbau tätig. Noch ahnte er<br />
nichts davon, daß diese mehr dem Zufall<br />
zuzuschreibende Tätigkeit im Straßenbau<br />
durch seine späteren Arbeiten im Leuchtturmwesen,<br />
die der Sicherung der Wasserstraßen<br />
so hervorragend zugute kamen,<br />
eine wichtige Fortsetzung finden sollte. Er<br />
beschäftigte sich in seinen Mußestunden zu<br />
gleicher Zeit mit wisse_nschaftlichen Problemen,<br />
wodurch er besonders von dem Jahre<br />
1815 ab Weltberühmtheit erlangte, Im<br />
Jahre 1823, erst 35 Jahre alt, wurde Fresnel<br />
Mitglied der Akademie der Wissenschaften<br />
in Paris, und im gleichen J11hre<br />
wurden seine Arbeiten von der Königlichen<br />
Gesellschaft zu London preisgekrönt.<br />
In seinen t h e o r e t i s c h e n Arbeiten<br />
beschäftigte sich Fresnel besonders mit<br />
dem Studium der Reflexion, Diffraktion,<br />
Interferenz, Doppelbrechung, Polarisation<br />
und mit der Natur des Lichtes selbst. Von<br />
allen diesen optischen Forschungen dürfte<br />
wohl der .F r e s n e l s c h e S p i e g e l -<br />
versuch" zu den allgemein bekanntesten<br />
gehören. Fresnel erbrachte hierdurd1<br />
einen positiven Beweis für die Wellennatur<br />
des Lichtes, indem er zeigte, daß Licht<br />
zu Licht gebracht Dunkelheit, also eine<br />
Aufhebung des Lichtes bewirkt. Mit dem<br />
Augustin Jean Fresnel<br />
gleichen Problem hatte sich vor Fresnel<br />
besonders der englische Physiker Young<br />
beschäftigt, v.on dem diese Erschei_nung des<br />
Lichtes die Bezeichnung .Interferenz" erhielt.<br />
Young hatte festgestellt, daß es bei<br />
dem Interferenzversuch darauf ankam, daß<br />
sich die Lichtstrahlen unter einem äußerst<br />
kleinen Winkel kreuzen und die Lichtquellen<br />
in jeder Beziehung gleich sein müssen.<br />
1820 griff Fresnel mit Feuereifer den<br />
Youngschen Gedanken von der Interferenz<br />
des Lichtes auf und schlug folgenden geni"<br />
alen Weg ein, um die Bedingungen für<br />
diesen Versuch zu erfüllen: Er ließ auf<br />
zwei Spiegel, die unter einem Winkel von<br />
nahezu 180° gegeneinander geneigt waren,<br />
homogenes Licht fallen, so daß die reflektierten<br />
Strahlen fast parallel von denselben<br />
ausgingen und auf einem Sdiirm abwechselnd<br />
helle und dunkele Interferenzstreifen<br />
erzeugten, die bei der Bedeckung des einen<br />
Spiegels sofort verschwanden. Fresnel erklärte<br />
sich dieses damit, daß bei der wellenförmigen<br />
Fortpflanzung des Lichtes<br />
leicht ein Wellenberg mit einem Wellental<br />
zusammentreffen und eine ebnende<br />
Wirkung haben kann, d. h. an dieser Stelle<br />
gibt es dann keine Lichtwelle, es ist hier<br />
Ruhe, Finsternis. Durch bewundernswert<br />
feine Messungen und Untersuchungen<br />
stellte er dann fest, daß die Punkte des<br />
hellsten Streifens in der Mitte von solchen<br />
Strahlen erzeugt werden, die von der<br />
Lichtquelle bis zu ihren Durchschnittsstellen<br />
gleiche Wege beschrieben haben. Fresnel<br />
zeigte _nun, daß Interferenzerscheinungen<br />
eintreten, wenn die von einer Lichtquelle<br />
ausgehenden Strahlen bestimmte<br />
Gangunterschiede aufweisen, und zwar<br />
findet bei Phasenunterschieden von einer<br />
ungeraden Anzahl von halben Wellenlängen<br />
eine Auslöschung und bei solchen von<br />
einer geraden Anzahl eine Verstärkung<br />
statt. Fresnel wendete bei diesem Interferenzversuch<br />
nacheinander die verschiedensten<br />
Lichtarten des prismatischen Farbenbildes<br />
an und stellte fest, daß die farbigen<br />
Streifen stets schmäler wurden, je<br />
näher sie dem Violett kamen, während sie<br />
für rotes Licht am breitesten waren. Er<br />
folgerte hieraus, daß die einzelnen Farben<br />
sich durch ihre Wellenlänge unterschieden,<br />
und zwar Rot die größte und Violett die<br />
kleinste Wellenlänge unter den Farben des<br />
Spektrums hat.<br />
Re f I ex i o n ist die Zurückwerfung des<br />
Lichtes, die dadurch entsteht, daß die Lichtstrahlen<br />
von der Oberfläche eines neuen<br />
Mediums in das frühere zurückkehren.<br />
Fresnel lieferte durch eingehende Forschungen<br />
zu der theoretischen Erklärung<br />
dieses optischen Problems wichtige Beiträge,<br />
indem er vor allem untersuchte,<br />
in welchem Verhältnis Lidit reflektiert wird<br />
und durchsichtige Körper durchdringt.<br />
Unter Diffraktion oder Beugung<br />
des Lichtes versteht man die von dem italienischen<br />
Gelehrten Grimaldi 1665 zuerst<br />
beobachtete Erscheinung, daß das Licht<br />
sogar hinter dem Rande eines undurchsichtigen<br />
Körpers, wenn auch nur sehr<br />
schwach und kaum merklich, sich fortpflanzt.<br />
Mit dieser gradlinigen Fortpflanzung<br />
des Lichtes scheinbar widersprechenden<br />
Erscheinung hat sich neben einer ganzen<br />
Reihe von Forschern, wie Newton,<br />
Fraunhofer, Schwerd u. a., auch Fresnel<br />
eifrig befaßt. Er fand hierbei eine weitere
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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Bestätigung für die Wellenbewegung des<br />
Lichtes. Demzufolge kommt das gebeugte<br />
Licht dadurch zustande, daß von den Lichtteilchen<br />
in der Nähe des Randes oder<br />
zwischen den beiden Rändern eines schmalen<br />
Spaltes wieder Elementarwellen ausgehen,<br />
die auch hinter die Ränder fortschreiten.<br />
Fresnels großes Verdienst war<br />
es hierbei, daß er 1826 die erste einwandfreie<br />
mathematische li:rklärung der Diffraktion<br />
-gab.<br />
Die D o p p e 1 b r e c h u n g des Lichtes<br />
hatte der dänische Professor Bartholin<br />
schon im Jahre 1661 am isländischen Doppelspat<br />
festgestellt. <strong>Der</strong> Holländer Huygens<br />
hatte 1678 diese eigenartige optische Erscheinung<br />
nach der von ihm begründeten<br />
Undulations- (Wellen-)Theorie gesetzmäßig<br />
erklärt. Bei dieser Doppelbrechung an<br />
Kalkspatkri~tallen wird der eindringende<br />
Lichtstrahl in zwei Strahlen: einen ordentlichen<br />
Strahl, der dem n01;malen Brechungsgesetz<br />
folgt und einen außerordentlichen<br />
Strahl zerlegt, der diesem Gesetz<br />
nicht folgt und meist auch gar nicht in der<br />
Einfallsebene liegt. Da man in den Zeiten<br />
Huygens theoretischen Betrachtungen derartiger<br />
Naturerscheinungen noch nicht sehr<br />
hold war, so verging erst ungefähr ein<br />
Jahrhundert, bis der Engländer Young die<br />
Forschungen Huygens wieder aufnahm und<br />
weiterführte. Sie wurden dan.n von Fresnel<br />
erfolgreich fortgesetzt, der mit selten<br />
mathematischer Klarheit die Doppelbrechungen<br />
theoretisch dahin erklärte, daß<br />
von jedem -leuchtenden Punkt im Innern<br />
der Kristalle zwei Wellenflächen ausgehen,<br />
und zwar eine kugelförmige für den wellenförmigen<br />
Strahl und eine ellepsoide für<br />
den außerordentlichen.<br />
Für die P o 1 a r i s a t i o n des Lichtes<br />
hatte man lange Zeit keine befriedigende<br />
Erklärung in der Optik. Huygens hatte<br />
schon 1678 bei einem Versuch mit der<br />
Doppelbrechung des Lichtes am Kalk_~pat<br />
Erscheinungen als • wundervolles Phanomen"<br />
beschrieben, die auf deJ Polarisation<br />
beruhten. Erst 18<strong>08</strong> beobachtete der französische<br />
Forscher Malus, daß diese eigenartige<br />
Modifikation des Licht~s auch ~urch<br />
Reflexion erzeugt werden konnte. Hieran<br />
knüpfte dann Fresnel, zusammen mit seinem<br />
Freund und Landsmann Arago, eine<br />
Erklärung der Polarisation durch Annahme<br />
transversaler Schwingungen der Lichtteilchen.<br />
Das polarisierte Licht wirkt demnach<br />
nach verschiedenen Richtungen verschieden,<br />
als ob es Pole hätte, da seine Schwingungen<br />
nicht wie bei gewöhnlichem Licht<br />
nach allen Richtungen vor sich gehen,<br />
sondern einander parallel auf dem Strahl<br />
senkrecht stehen. Fresnel baute vor allem<br />
die mathematische Theorie der Polarisation<br />
auf und sein Verdienst war es hierbei<br />
noch daß er auch hierzu Apparate, wie das<br />
nach' ihm benannte .Fresnelsche Ellipsoid"<br />
und das .Fresnelsche Parallelepipedon •<br />
konstruierte, die wesentlich mit zut Entdeckung<br />
und Erklärung der ve!s~iedenen<br />
Erscheinungsformen der Polansation geführt<br />
haben.<br />
Es ist erstaunlich, mit welch einleuchtender<br />
Klarheit und mathematischer Kraft<br />
Fresnel alle diese hervorragenden Forschungen<br />
auf den verschiedenen Gebieten<br />
der theoretischen Optik, deren Umfang und<br />
Bedeutung hier nur teilweise gestreift ist,<br />
durchgeführt hat.<br />
Die von Newton 1670 begründete Emissionstheorie<br />
des Lichtes, nach der dieses<br />
eine ausströmende Materie ist, hatte lange<br />
durdl die gewaltige Autorität ihres großen<br />
Begründers Geltung behalten, obwohl<br />
sie sidl für eine Anzahl von Grundersdleinungen<br />
des Lichtes als nicht ausreidlend<br />
erwies, und obwohl Huygens, als<br />
Zeitgenosse Newtons, um die gleiche Zeit<br />
bereits seine Wellentheorie aufgestellt<br />
hatte.<br />
<strong>Der</strong> heftige Kampf, der erst Anfang des<br />
vorigen Jahrhunderts um diese beiden<br />
Theorien entbrannte, wurde in erster Linie<br />
mit durch die genialen Arbeiten Fresnels<br />
entschieden, der mit diesen wichtige Stützen<br />
für die Richtigkeit der W e 11 e n -<br />
1 e h r e d e s L i c h t e s brachte, so daß<br />
diese endlich zur herrschenden wurde.<br />
Als einer der bedeutendsten Förderer<br />
und Erweiterer dieser Theorie hat Fresnel<br />
mit ihr nicht nur vorhandene optische Erscheinungen<br />
folgerichtig erklärt, sondern<br />
sogar viele bereits vorausgesagt oder angedeutet,<br />
die dann Experiment und Forsdmng<br />
später für ridltig bestätigt haben.<br />
Wenn Fr•esnel durch diese erfolgreiche<br />
wissenschaftliche FoIBchertätigkeit auf den<br />
verschiedensten Gebieten der Optik als ·<br />
ein bahnbrechender Theoretiker und d,abei<br />
vor allem als der Mitbegründer der heutigen<br />
Lichttheode gilt, so hat er sich, wie<br />
schon erwähnt, auch eingehend mit p r a k<br />
t i s c h e n Problemen befaßt, und •hierdurch<br />
ist er eigerrtlich erst in der breiten<br />
Offentlidlkeit bekannt geworden. Das trifft<br />
besonders für seine Arbeiten an der Verbesserung<br />
der- optischen Eimidltungen der<br />
L e u c h t t ü r m e zu. Fresnel kommt das<br />
hohe Verdienst zu, der Schöpfer unseres<br />
modernen Leuchtturmwesens zu sein.<br />
Vorweg zur Aufklärung einiges aus der<br />
Geschichte der Leuchttürme. Sie sind als<br />
wegweisende Feuerzeichen an Hauptansteu,erung·s-<br />
und Orientierungspunkten<br />
des Verkehrs keine Errungensdlaft der<br />
Neuzeit. Wir wissen, daß das „Siebente<br />
Wunder" der Alten Welt der „Pharos<br />
von A 1 ex an d r i e n • war, ein um 290<br />
v. Chr. unter Ptolomäus I. durch Sasostratos<br />
ganz aus Marmor errichteter, 160 Meter<br />
hoher Leuchtturm, auf dessen Spitze man<br />
ein ständiges, 50 bis 60 km weit sidltbares,<br />
frei brennendes Feuer unterhielt. Wenn<br />
Hölie und Sichtweite wirklich stimmen,<br />
würde sogar dieses Riesenbauwerk der<br />
Alten, das allerdings im 13. Jahrhundert<br />
zerstört wurde, unseren modernen Leuchttürmen<br />
ebenbürtig gewesen sein. An Höhe<br />
käme ihm jedenfalls keiner unserer heutigen<br />
Leuchttürme auch nur annähernd<br />
gleich, und auch an Sichtweite würde jener<br />
„ Pharos von Alexandrien • von wenigen<br />
übertroffen; reichen doch n,ur die Feuer<br />
.an den wichtigen OrienUerungspunkten<br />
der Weltmeere kaum weiter als 70 km.<br />
Das 80 Meter hohe Hauptfeuer von Helgoland<br />
mit 45 000 000 Kerzenstärke war eins<br />
der mächtigsten in der Welt und hatte<br />
90 km Sichtweite. -<br />
Im Jahre 1937 lenkte die Nachridlt von<br />
dem Bau einer nE!uen Verkehrsstraße quer<br />
durch die Sahara, die durch 17 große<br />
Leuchttürme gekennzeichnet werden sollte,<br />
die Aufmerksamkeit der Welt auf sich.<br />
Mit dieser etwa 2000 km langen, von Norden<br />
nach Süden führenden Straße sollte<br />
die größte Wüste der Erde, dieses gigantische<br />
„Land des Todes", das zu b.etl'eten<br />
als ein gefährliches Abenteuer gegolten<br />
hatte, dem modernen Verkehr mittels<br />
Flugzeug und Kr.aftwagen erschlossen<br />
werden. Einige Zeit •darauf war auch der<br />
erste dieser Leuchttürme an der Station<br />
„Bidon v• der geplanten Lichtstraße d.es<br />
Sandmeeres errichtet worden. <strong>Der</strong> ausbredlende<br />
zweite Weltkrieg dürfte dann<br />
den weiteren Bau unt·erbrochen haben. -<br />
Bei den Leuchttürmen Fresnels handelte<br />
es sich selbstverständlich nicht um richttungsweisende<br />
Leuchtfeuer in den Sandmeeren<br />
der Wüsten, sondern zunächst um<br />
wegweisende Lichtzeichen für die Seefahrt,<br />
die seinen Forschergeist rege beschäftigt<br />
haben. Fresnel brachte im Jahre 1822 den<br />
wichtigen Fortschritt in das damalige<br />
Leuchtturmswesen, indem er die bisher<br />
verwendeten, v on der feuchten Seeluft so<br />
leicht erblindeten Hohlspiegel durch verbesserte,<br />
sog .• z o n e n lin s en• ersetzte,<br />
die man nadl ihm als „F r e s n e 1 s c h e<br />
Polyzonal-Linsen• bezeic:hnet hat.<br />
Es ist interessant, einmal zu verfolgen, wie<br />
Fresnel in der Lösung dieser praktischen<br />
Aufgabe vorging: Er berechnete zunächst<br />
die Krummflächen der gläsernen Ringe<br />
dieser Zonenlinsen so,. daß alle einen gemeinsdiaftlichen<br />
Brennpunkt besaßen. In<br />
diesem bradlte er die Lic:htquelle an, die<br />
daher ihre Strahlen in nahezu paralleler<br />
Richtung in die Feme sandte und nur<br />
durc:h Absorption in der Luft g,esdlwächt<br />
werden konnte. Da gewöhnliche Konvexlinsen<br />
sich nicht so wirksam herstellen<br />
ließen, weil sie nur Offnungen von 1.2 bis<br />
15 Grad vertragen, erreichte Fresnel mit<br />
seinen Gürtellinsen, daß sie Offnungen<br />
von 40 Grad gestatteten und auf diese<br />
Weise neunmal mehr Lic:ht durchließen.<br />
Damit die Linsen außerdem noch weniger<br />
Licht absorbierten, ließ Fresnel diese von<br />
dünnem Glas herstellen. Ferner brachte er<br />
nodl Planspiegel so an, daß das nah auf- oder<br />
abwärts fallende Licht parallel zur Linsenad1se<br />
hinausgeworfen wurde. Auf diese<br />
Weise erreichte er, daß seine Zonenlinsen,<br />
zumal diese sich auch verhältnismäßig billig<br />
herstellen ließen, mit großem Vorteil<br />
für das Signalwesen der Sdliffahrt, der<br />
Eisenbahn, für militärische Zwecke usw.<br />
benutzt wurden. Dieser Vorteil war besonders<br />
für die damalig,e Sdliffahrt so<br />
groß, daß man Fresnel als den • Wo h 1-<br />
t ä t e r der S chi ff a h r t• bezeichnete.<br />
Wenigen wird es bekannt sein, daß es<br />
ein Optiker war, dem dieser Ehrentitel damals<br />
zuteil geworden ist. Noch im Jahre<br />
1867 waren auf der Pariser Ausstellung<br />
die Fresnelsdlen Zonen!.inse,n als sog .• Zonenlaternen•<br />
in jeder Größe aufgestellt<br />
und erfreuten sich eines allseitigen Zuspruchs.<br />
Die Anordnung dieser optischen Beleuchtungseinrichtungen<br />
der Feuertürme<br />
bietet die heute z. T. noch verwendete sog.<br />
„Fresnel-Optik". Je nach der Art<br />
des zu erzeuge,nden Leuchtfeuers kann<br />
diese Optik ganz verschieden ausgestattet<br />
sein. Für ein festes Feuer bietet die Fresnel-Optik<br />
ein geschlossenes Ganzes, das im<br />
Innern die Lichtquellen enthält. Zur Erzeugung<br />
von unterbrochenem Feuer werden<br />
d•ie Fresnelschen Optiken in Form<br />
regelmäßiger Vielecke aneinandergesetzt<br />
und durch einen Motor um eine senkredlte<br />
Achse gedreht. Da das Licht nur senkrecht<br />
zur Ebene wahrnehmbar ist, so sieht der<br />
Beobadlter das Licht in bestimmten Zeiträumen<br />
aufleuchten und verschwinden. Für<br />
Gruppenfeuer wird die gleiche ViE!lecksanordnung,<br />
aber unter Abblendung einzelner<br />
Seiten des Vielecks, verwendet oder<br />
auch der Fresnel-Optik eine aus, senkrechten<br />
Blechen gebildete, j,alousieartige<br />
Blende vorgesetzt, d.ie nach Bedarf geöffnet<br />
und geschlossen_ werden kann. -<br />
Das Lebenswerk Augustin Jean Fresnels<br />
zeigte uns, daß ihm als bahnbrechenden<br />
Theofetiker alle Theorie im goethischen<br />
Sinne nie .grau• gewesen ist, sondern von<br />
ihm auch die Praxis als .des Lebens goldener<br />
Baum" gewertet und gefördert<br />
wurde. <strong>Der</strong> Ruhm, den er als großer Theoretiker<br />
und zugleich Praktiker der Optik<br />
erlangt hat, wird noch erhöht, wenn man<br />
bedenkt, daß ihm nur die verhältnismäßig<br />
kurze Spanne Zeit von uns bis 1823, also<br />
nur 8 Jahre, für seine rege und vielseitige<br />
Forsdlertätigkeit zur Verfügung gestanden<br />
hat. Schon im Jahre 1824 fing er an zu<br />
kränkeln, und vor 125 Jahren, am 14. JuU<br />
1827, machte ein Blutsturz der glänzenden<br />
Laufbahn dieses um die theoretische Optik,<br />
besonders •als Mitbegründer der Lic:httheorie,<br />
hochverdienten und wegen seiner<br />
praktischen Erfolge im Leuchtturmwesen<br />
als • Wohltäter der Schiffahrt• ehrend benannten<br />
Gelehrten tin Ville d'Avray bei<br />
Paris im Alter von erst 39 Jahren ein<br />
leider allzu frühes Ende.
Man setzt sie sich morgens vor die Augen<br />
und kann mit ihr seiner Arbeit ·nachgehen.<br />
Die Brille ist eine große Seg nung<br />
für die Menschheit. Sie ist so anspruchslos;<br />
man weiß nicht einmal, wer sie<br />
erfunden hat. Keinen Ruhm nimmt sie<br />
für sich in Anspruch, nur seh.en helfen<br />
will sie, denn Sehen ist Leben.<br />
Sollten wir nicht mitunter unserer Brille<br />
insgeheim ein wenig dankbar sein?<br />
Bild und Text aus dem bunten Optiker-Wandkalender 1953, der<br />
demnächst erscheint. So werben wir für das PUNKTAL- und<br />
UMBRAL-Geschäft. Stets sagen wir dem Publikum:<br />
,,Tragen Sie nur eine vom Fachoptiker<br />
angepaßte Brille".
Seite 8 - Nr. 8/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Zum '10 jährigen Bestehen der Fachschule für Optik und Fotote~hnik Berlin<br />
Fünf Jahre sind vergangen, seit an dieser Stelle über das<br />
35jährige Berliner Schuljubiläum berichtet und einigen Gedanken<br />
zur Weiterentwicklung der Schule Raum gegeben wurde. Wenn<br />
auch fünf oder vierzig Jahre in der Entwicklung einer Ausbildungsstätte<br />
keine allzu lange Epoche bedeuten, so ist die jüngste<br />
Vergangenheit im Leben unseres Volkes doch so ereignisreich,<br />
daß eine Rückwirkung auf die Schule nicht aus.bleiben konnte,<br />
und . es mag daher gerechtfertigt erscheinen, anläßlich ihres<br />
40. Geburtstages der letzten Entwicklung zu gedenken.<br />
Wenn auch die Hoffnungen,· die man vor fünf Jahren hegte,<br />
zum größten Teil noch nicht in die Wirklichkeit umgesetzt werden<br />
konnten, so ist inzwischen doch Entscheidendes geschehen,<br />
was man damals nicht zu hoffen gewagt hatte. Die Schule war<br />
durch die Ereignisse des Bombenkrieges materiell schwer getroffen,<br />
und es gehörte einiger Optimismus dazu, die Ausbildung<br />
auch in der Abteilung Optik 1946 wieder aufzunehmen. Räumlichkeiten<br />
und Einrichtung waren unzureichend, der Lehrkörper<br />
arg zusammengeschmolzen. Trotzdem gelang es, auch schon die<br />
Im Erdgeschoß befinden sich zwei Hörsäle, ein Gemeinschafts- ·<br />
raum für die Studierenden mit einer Tischtennis-Einrichtung, die<br />
aus zwei großen Arbeitsräumen und einem kleinen Sammlungsraum<br />
bestehende optische Werkstatt, das Direktorzimmer, das<br />
Lehrerzimmer und das Sekretariat. Im ersten Obergeschoß der<br />
Hörsaal für Physik und Optik, ein zugehöriger Sammlungsraum,<br />
zwei Räume für optisches Praktikum, fünf Räume für Ubungen<br />
zur Gläserbestimmung und Brillenanpassung und zwei Räume für<br />
Fotografie; im zweiten Obergeschoß ein weiterer großer Hörsaal<br />
und weitere Räume für die fototechnische Abteilung der Schule:<br />
zwei Aufnahmeräume, zwei Reproduktionsräume, drei Tageslichträume,<br />
zwei Vergrößerungsdunkelkammern, ·zwei Kopierdunkelkammern<br />
und sieben kleine Einzelkabinen für Negativ- und<br />
Tankentwicklung.<br />
Die op t ische Werkstatt ist mit den modernsten Maschinen<br />
ausgerüstet und verfügt über 18 Arbeitsplätze, die um die Schleifbänke<br />
gruppiert sind; jeder Studierende kann von seinem Arbeitsplatz<br />
auf kürzestem Wege an einen Schleifstein gelangen.<br />
Portal<br />
ersten Studiengänge zufriedenstellend auszubilden. Alte Mitarbeiter<br />
kehrten aus der Kriegsgefangenschaft zurück, und langsam<br />
wurde auch die Einrichtung ergänzt. <strong>Der</strong> entscheidende<br />
Schritt aber konnte im Jahre 1949 eingeleitet werden, als die<br />
Britische Militärregierung das Kanzleigebäude der ehemaligen<br />
Japanischen Botschaft, die 1941 mit den modernsten Mitteln neu<br />
errichtet worden war, zur Verfügung stellte und anregte, es für<br />
Unterrichtszwecke zu verwenden. Das nur verhältnismäßig leicht<br />
beschädigte, über 1000 qm Nutzraum umfassende Gebäude schien<br />
vorerst groß genug, um die dringendste Raumnot zu beheben,<br />
und wurde für die Zwecke der Fachschule hergerichtet. Am<br />
Teilansicht der Vorhalle<br />
Gaslötgeräte, elektrische Lötgeräte, Bohrmaschinen und anderes<br />
sind in genügender Zahl vorhanden, so daß eine reibungslose<br />
Arbeit auch noch bei zwanzig Studierenden gewährleistet ist.<br />
Eine kleine Drehbank und Metallbohrmaschine, wie Maschinen<br />
zur Herstellung von Kunststoffbrillen vervollständigen die Einrichtung·,<br />
eine feinmechanische Werkstatt und eine Oberflächenschleifmaschine<br />
sind im Aufbau begriffen.<br />
<strong>Der</strong> große p h y s i k a 1 i s c h e Hörsaal enthält bemerkenswerterweise<br />
nicht den üblichen festen Experimentiertisch. Zwischen<br />
Tafel- und Projektionsfläche und dem Hörsaalgestühl befindet<br />
sich ein großer freier Raum, der nach Belieben mit fahr-<br />
Teilansicht der optischen Werkstatt<br />
11. März 1950 konnte der Umzug in das neue Gebäude vollzogen<br />
werden. Ein architektonisch schöner Bau nahm nun die Schule<br />
auf, innen und außen von Licht durchflutet, so daß es eine Freude<br />
ist, in solchen Räumen zu arbeiten.<br />
Teilansid1t des Refraktometerraurrtes<br />
baren, Tischen und Experimentierstativen besetzt werden kann.<br />
Man hat so den Vorteil großer Beweglichkeit und kann Versuche<br />
aller Art für jeden Hörer gut sichtbar demonstrieren. Diese<br />
Einrichtung entspricht dem Vorbild, das durdl. meinen verehrten
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 9<br />
Lehrer, Prof. Dr. Pohl, im großen Hörsaal des physikalischen Institutes<br />
in Göttingen. geschaffen wurde. Sie hat sich hervorragend<br />
bewährt. Die optische Sammlung ist neben zahlreichen Einzelteilen<br />
für Versuchsaufbauten mit einer Anzahl moderner<br />
Mikroskope versehen, darunter auch einem Panphot für mikrofotografische<br />
Zwecke.<br />
In der Abteilung A u g e n k u n d e findet man einen Raum<br />
für Skiaskopie und Ophthalmoskopie, einen Raum für subjektive<br />
Gläserbestimmung mit acht Einzelkabinen und Sehprüfgeräten<br />
verschiedenster Art für die Ferne und die Nähe, ferner einen<br />
Raum mit den verschiedenen Refraktometern und Ophthalmometern<br />
und einem binokularen Stereo-Ophthalmoskop nach<br />
Thorner, schließlich einen vollständigen Refraktionsraum mit dreifacher<br />
Instrumentensäule, Olpumpstuhl und Sehprüftrommeln für<br />
das TIB- und das Eichrom-Verfahren und einen Brillenanpaßraum,<br />
in dem auch perimetrische Arbeiten gemacht werden. Zahlreiche<br />
Augenmodelle dienen dem Unterricht in der Ahatomie.<br />
Die foto t e c h n i s c h e Abteilung findet in diesem Zusammenhang<br />
vielleicht nur geringes Interesse. Die einzelnen Räume<br />
sind hier zu Gruppen für die Aufnahmetechnik, für Kopier- und<br />
für Vergrößerungstechnik zusammengefaßt, die je achtzehn Studierende<br />
aufzunehmen vermögen. Jeder Arbeitsplatz enthält<br />
einen Kapier- oder einen Vergrößerungsapparat, jeweils mit Belichtungsuhr<br />
und dem notwendigen Gerät für die Entwicklung,<br />
während der weitere fotografische Prozeß gemeinsam verläuft.<br />
Diese Räumlichkeiten dienen in erster Linie der selbständigen<br />
dreisemestrigen Ausbildung zum Fototechniker, da die Fotografie<br />
im Lehrplan der augenoptischen Abteilung nach dem Kriege sehr<br />
erheblich zu Gunsten der Gläserbestimmung reduziert worden ist.<br />
Stoff ist dabei nicht allein Selbstzweck, insofern er zur täglichen<br />
Berufsausübung unentbehrlich ist, sondern er wird auch jederzeit<br />
unter dem Gesichtspunkt betrachtet und behandelt, allgemeinere<br />
geistige Bildung und objektiv-wissenschaftliches Denken anzuregen.<br />
Diese·m Ziel dienen auch allgemeine Unterrichtsfächer, in<br />
der Zielsetzung dem studium generale der Hochschulen vergleichbar,<br />
in der Absicht, den ganzen Menschen anzusprechen, einsei·<br />
tige Fachausbildung spezialistischen Charakters zu vermeiden<br />
und Staatsbürger heranzubilden, die auch den politischen Forderungen<br />
des Tages gewachsen sind und ihnen mit Verständnis<br />
gegenüberstehen. Diese weitgesteckten Ziele sind sicherlich nicht<br />
Teilansicht eines Kopierraumes<br />
leicht zu erreichen, aber auch hier führt Beharrlichkeit dem Zielt<br />
entgegen. ·<br />
Neben dem Tages-Studium versucht die Schule auch durch<br />
Abend- und Sonderkurse für den jüngeren wie älteren Fachmann<br />
ständige Möglichkeiten der Weiterbildung zu bieten. Mit besonderer<br />
Freude hat es mich erfüllt, daß es im November vorigen<br />
Jahres möglich war, einen 600stündigen Abendkursus mit Ab·<br />
schlußprüfung als .staatlich geprüfter <strong>Augenoptiker</strong>" einzurichten.<br />
Für ältere Berufsangehörige mit mindestens fünfjähriger<br />
Meistertätigkeit, die ein Jahresstudium nicht mehr absolvieren<br />
Einzelkabine für subjektive Prüfung mit Ruka-Variator<br />
Wenn auch diese äußere Entwicklung der Schule durchaus den<br />
Höhepunkt in ihrer nunmehr 40jährigen Existenz darstellt, so<br />
darf darüber doch keineswegs ihre innere vergessen werden. Im<br />
letzten Jahrzehnt sind neue Methoden der Gläserbestimmung<br />
bekannt geworden, die man aus der heutigen Arbeit des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />
nicht mehr wegzudenken vermag. Das Kreuzzylinderverfahren,<br />
die Anwendung der Ophthalmoskopie, das Bichrom<br />
Verfahren, die Refraktions- und Muskelgleichgewichts-Bestimmung<br />
nach Turville (TIB-Verfahren) für Feme und Nähe und weitere<br />
Nahprüfverfahren, schließlich auch eine stärkere, durchaus nicht<br />
übertriebene mathematische Durchdringung des ganzen Unterrichts<br />
sind Forderungen der neuzeitlichen Entwicklung, denen<br />
die Schule Rechnung trägt, um wirklich eine zeitgemäße, auch<br />
dem heutigen Stand der internationalen Optometrie entsprechende<br />
Fachausbildung zu vermitteln. <strong>Der</strong> gesamte fachwissenschaftliche<br />
Tnlansidu da roUstä.ruligen Prüfraumu
Seite 10 - Nr. 8/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
können, wurde dadurch unter Ausnutzung ihrer Berufserfahrung<br />
die Möglichkeit geschaffen, dasselbe Ziel doch noch zu erreichen.<br />
Wenn man sich vor Augen hält, daß sich der Ausbildungsstoff<br />
erheblich vergrößert hat und im weiteren ständigen Zunehmen<br />
begriffen ist, daß aber von det Ausbildung schließlich das gesamte<br />
Niveau der späteren Berufsausübung des Augenoptik~rs<br />
abhängig ist, so nimmt es nicht Wunder, daß das Ausbildungsziel<br />
in der Zeit von zwei Semestern nicht mehr in der wünschenswerten<br />
Weise erreicht werden kann, zumal die Anzahl der Unterrichtsstunden<br />
nach dem Kriege um nahezu 20 Prozent gesenkt<br />
werden mußte. Es ist daher wirklich eine w:ingende Forderung,<br />
die Studiendauer auf vier Semester zu verlängern. Diese Notwendigkeit<br />
wird auch dadurch unterstrichen, daß die „Internationale<br />
Optiker-Liga" kürzlich in Kopenhagen beschlossen hat, die<br />
Fachschul-Ausbildung international in der nächsten Zukunft auf<br />
vorerst mindestens 2100 Stunden zu bringen. In diesem Zusammenhang<br />
scheint mir auch die Forderung unabweislich, die Lehrlinge<br />
vor ihrer Einstellung einer gründlichen Prüfung auf ihre<br />
allgemeinen Fähigkeiten und ihre spezifische Eignung zum<br />
<strong>Augenoptiker</strong> zu unterziehen, wenn das Fachschulstudium die<br />
hohen Ergebnisse zeitigen soll, die Beruf und Offentlichkeit erwarten<br />
müssen. Diese Forderung sei daher allen Berufsorganisationen<br />
dringend ans Herz gelegt.<br />
An diesem Jubiläumstage der Schule ist es mir eine gern getane<br />
Ehrenpflicht, aller derer zu gedenken, die im Laufe der<br />
Jahrzehnte am Aufbau dieser Institutionen tätigen Anteil hatten.<br />
Mein herzlicher Dank gilt der optischen Industrie und den Mitgliedern<br />
des Schulvereins als früheren finanziellen Trägern der<br />
Schule, er gilt allen früheren Direktoren und Lehrern, insbesondere<br />
meinem Vorgänger Dr. W. Mindt, deren Arbeit dem Werk<br />
zur steten Förderung gereichte, er gilt den Behörden der Stadt<br />
Berlin, deren tatkräftige Unterstützung allein den Neuaufbau<br />
nach dem Kriege ermöglichte, und schließlich in nicht geringerem<br />
Maße allen ihren heutigen Mitarbeitern. Mögen audJ. in aller<br />
Zukunft die Umstände nur günstig sein für eine gedeihliche<br />
Weiterentwicklung der Schule im Dienste des <strong>Augenoptiker</strong>berufes,<br />
im Dienste der fehlsichtigen Menschen!<br />
Dr. Thiele.<br />
Minderung der Blendung beim Augenrefraktometer durch Anwendung von Farbfiltern<br />
Das Augenrefraktometer ist ein optisdJ.es<br />
Meßinstrument und wird zur objektiven<br />
Bestimmung der Fehlsichtigkeit verwendet.<br />
<strong>Der</strong> Zweck dieser Bestimmung, die einen<br />
· rein physikalischen Meßvorgang darstellt,<br />
ist es, den Refraktionszustand des fehlsichtigen<br />
Auges zu ermitteln und auf diese<br />
Weise die Dauer der Brillenglasbestimmung<br />
so weit wie möglich zu verkürzen.<br />
Das • endgültige Brillenglas kann jedoch<br />
n iemals auf objektivem Wege bestimmt<br />
werden; ausschlaggebend kann immer nur<br />
die subjektive Prüfung sein, die monokular<br />
und binokular durchzuführen ist. Bei<br />
richtiger Anwendung des Augenrefraktometers<br />
wird im allgemeinen bei der subjektiven<br />
Prüfung nur ein AbgleidJ.en der<br />
objektiv ermittelten Werte erforderlich<br />
sein.<br />
<strong>Der</strong> optische Teil des Augenrefraktometers<br />
besteht im wesentlichen aus dem<br />
Beleuchtungssystem und dem Beobachtungssystem.<br />
Das Beleuchtungssystem hat<br />
die Aufgabe, eine Testmarke auf die Netzhaut<br />
des Prüflingsauges abzubilden. Dabei<br />
w ird von der Netzhaut ein Teil des auffallenden<br />
Lichtes reflektiert. <strong>Der</strong> in Form<br />
der Testmarke beleuchtete Teil der Netzhaut<br />
dient als Gegenstand für das Beobachtungssystem.<br />
Dieses bildet die Netzhaut<br />
mit dem Testmarkenbild ab und ermöglicht<br />
die Beobachtung desselben.<br />
Das optisdJ.e System des Prüflingsauges<br />
ist an diesen Abbildungsvorgängen bet~iligt<br />
UJ?-d beeinflußt sowohl den Beleuc]ltungs-<br />
wie auch den BeobadJ.tungsstrahlengang.<br />
Durch gleidJ.zeitige Veränderung<br />
optischer Teile beider Systeme kann bei<br />
jeder Fehlsichtigkeit die Testmarke sctiarf<br />
oder, bei astigmatischen Augen, ein Teil<br />
desselben scharf abgebildet und beobachtet<br />
werden.<br />
Ein NadJ.teil aller Augenrefrakiomete r<br />
besteht darin, daß bei der Abbildung der<br />
Testmarke auf die Netzhaut der Prüfling<br />
stark geblendet wird. Die Blendung kommt<br />
durch die Anwendung intensiver Lichtquellen<br />
und die dadurch bedingte hohe<br />
Leuchtdichte der Testmarke zustande. Das<br />
ist aber unvemiejdlich, da das Reflexionsvermögen<br />
der Netzhaut verhältnismäßig<br />
gering ist lind das Testmarkenbild bei geringer<br />
Bele_uchfüng dem Beobachter zu<br />
lidJ.tschwach erscheinen würde. Die Blendung<br />
muß also in Kauf genommen werden.<br />
Dazu kommt noch, daß_ die Messung mit<br />
dem Refraktometer in einem mäßig verdunkelten<br />
Raume stattfindet. Das Prüflingsauge<br />
ist ·auf die geringe Helligkeit<br />
adaptiert und empfindet die Blendun g<br />
nicht nur unangenehm, -sondern oft auch<br />
schmerzhaft. Aus diesem Grunde verzichtet<br />
man vielfach auf die Anwendung eines<br />
Augenrefrak.tometers.<br />
Von Dr. Josef Reiner, Köln<br />
Die Folgen der Blendung auf das Prüflingsauge<br />
äußern sich in erster Linie in<br />
der Herabsetzung der Sehleistung für eine<br />
gewisse Zeit. Da aber unmittelbar im Anschluß<br />
an die objektive Messung die subjektive<br />
Prüfung durdJ.geführt werden soll,<br />
wirkt sidJ. die verminderte Sehleistung des<br />
Prüflingsauges besonders störend aus. <strong>Der</strong><br />
Prüfling ist für einige Zeit außerstande,<br />
die bei der subjektiven Prüfung erforderlichen<br />
Angaben zu machen und wird durch<br />
die auftretenden NadJ.bilder gestört. Oft<br />
ist die Blendung mit einem Tränen der<br />
Augen verbunden. Dies ist um so unangenehmer,<br />
als die sich vor der Hornhaut<br />
ansammelnde Tränenflüssigkeit die Messung<br />
mit dem Refraktometer ungünstig l:;>eeinflußt.<br />
Außerdem wirkt sich die starke<br />
Verengung der Pupille, der natürliche<br />
Schutz des Auges gegen Blendung, nadJ.-<br />
teilig aus. ·<br />
Ein einfaches und wirksames Mittel, die<br />
Blendung beim Augenrefraktometer wesentlich<br />
zu mindern, ist ein in den Beleuchtungsstrahlengang<br />
eingesetztes RotfilteT.<br />
Durch dieses gelangt nur langwelliges<br />
Licht in das Prüflingsauge und die Testmarke<br />
erscheint nicht mehr blendend weiß.<br />
Das rote Testmarkenbild, wie es sich bei<br />
zahlreidJ.en Beobachtungen bestätigt hat,<br />
wirkt angenehmer und wird nicht als blendend<br />
empfunden, selbst dann nicht, wenn<br />
die Glühlampe des Refraktometers voll<br />
belastet ist oder gar mit Uberspannung<br />
brennt.<br />
Die Netzhaut erscheint bei weißer BeleudJ.tung<br />
rötlich, weil sie langwelliges<br />
Licht besser reflektiert als kurzwelliges.<br />
Die Durchlässigkeit des Rotfilters ist so zu<br />
wählen, daß nur solche Strahlen in das<br />
Prüflingsauge gelangen, die von der Netzhaut<br />
gut reflektiert werden, denn nur diese<br />
sind für die BeobadJ.tung wesentlich. Die<br />
kurzwellige Strahlung, die nur in geringem<br />
Maße reflektiert wird, ist für die<br />
Messung ohne Bedeutung.<br />
Nach den bisherigen Versuchen eignet<br />
sich beim Rodenstock-Refraktometer am<br />
besten eine etwa 2 · mm dicke Platte aus<br />
dem Filterglas OG 3 der Glaswerke Schott<br />
& Gen., Landshut/Bayern; auch das etwas<br />
strengere Rotglas RG 1 kann verwendet<br />
werden. Bei beiden Gläsern kann man die<br />
Lampe des Refraktometers mit höchster<br />
Leuchtkraft benutzen, ohne eine unangenehme<br />
Blendung des Prüflings zu veruJsachen.<br />
Das Rotfilter ist in den Strahlengang des<br />
Refraktometers so unterzubringen, daß<br />
keine Störung der Abbildung hervorgerufen<br />
wird. Beim Rodenstock-Refraktometer<br />
ist das Anbringen des Filters besonders<br />
einfach. Das RotglasplättdJ.en, mit einem<br />
Durchmesser von etwa 20 mm, wird in eine<br />
Filterfassung, ähnlich wie sie in der Fotografie<br />
benutzt werden, eingefaßt und auf<br />
den Tubus der Ophihalmoskoplinse aufgesteckt.<br />
Dieser Tubus befindet sich links<br />
neben dem Firmenschild, auf dem die Fabriknummer<br />
des Refraktometers eingraviert<br />
ist.<br />
<strong>Der</strong> Vorteil des Rotfilters im Beleuchtungsstrahlengang<br />
des Refraktometers liegt<br />
aber nidlt allein in der Beseitigung der<br />
Blendung. Bekanntlich sind die Augenmedien<br />
nicht .vollkommen trübungsfrei.<br />
Sie enthalten Gewebepartikelchen, an<br />
denen das Licht gestreut wird. Die Größe<br />
der Streuung ist von der Lichtwellenlänge<br />
abhängig. Kurzwelliges Licht wird mehr<br />
gestreut als langwelliges, also blaues stärker<br />
als rotes. Das Streulicht beeinträchtigt<br />
die Messung mit dem Refraktometer durdJ.<br />
die Minderung des Bildkontrastes. Da<br />
durch die Anwendung des Rotfilters das<br />
Streulicht fast vollkommen beseitigt wird,<br />
erscheint das Testmarkenbild kontrastreicher.<br />
Darüber hinaus hat man hierbei<br />
den Vorteil, daß die Farbfehler des Auges<br />
und des Instrumentes ausgesdJ.altet werden<br />
und dadurch eine bessere Strahlenvereinigung<br />
erreicht wird. Die Schnittweitenverlängerung<br />
macht sich kaum bemerkbar<br />
und liegt innerhalb der Genauigkeitsgrenzen<br />
der Messung. Ferner hat es<br />
sich gezeigt, daß im Rotlicht allem Anschein<br />
nach die Akkommodation besser<br />
entspannt wird als bei weißer Beleuchtung.<br />
Die ersten Versuche wurden mit einem<br />
Rodenstock-Refraktometer durdJ.geführt. Im<br />
Prinzip kann diese Methode auch bei anderen<br />
Instrumenten angewendet werden.<br />
Das Rotfilter kann aber audJ. zu demselben<br />
Zweck bei elektrischen Skiaskopen<br />
Verwendung finden.<br />
Zum Andenken an Professor Pistor als den Gründer der Optikerschule in Jena,<br />
wurde diese umbenannt in<br />
Meisterschule für das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk „Hermann Pistor", Jena<br />
Nachdem der letzte Studiengang am 5. Juli zu Ende gegangen ist, beginnt<br />
der neue Jahreskursus Anfang September <strong>1952</strong> mit über 60 Hörern.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 11<br />
Die verschiedenen Möglichkeiten objektiver Refraktion<br />
mit dem Guignet'sehen Schattenphänomen<br />
Vortrag bei der Nordwestdeutschen Tagung der Wissenschaftli~en Vereinigung in Hamburg<br />
von Eberhardt Preussner, Fulda<br />
(Fortsetzung und Schluß)<br />
Eingangs sprach ich ·von einem 3. Kriterium, der Lichtschattenwanderung,<br />
bei dem jegliche Differenzierung zwischen Licht und<br />
Schatten aufhört. Wir können diesen Zustand als „Stehendes<br />
Licht" bzw. als Flack.erpunkt kennzeichnen. <strong>Der</strong> Eintritt in diesen<br />
Zustand, den wir immer anstreben müssen, beginnt dann, wenn<br />
das Skiaskop in die Fernpunktsebene gebracht wird. Wenn wir<br />
vor Eintritt in die Fernpunktsebene einen deutlichen Unterschied<br />
zwischen Licht und Schatten feststellen können, so deshalb, weil<br />
die Beobachtungsstrahlen einen immer größeren Querschnitt aufweisen,<br />
je weiter wir uns von der Fernpunktsebene wegbewegen.<br />
Abb. 5 zeigt ganz deutlich, daß dieser Querschnitt des Beobachtungsstrahlenraumes<br />
immer kleiner wird, je näher das Skiaskop<br />
an den Fernpunkt herantritt.<br />
5 'Prü.<br />
ltb'o. S<br />
Schließlich wird dieser Querschnitt an der Stelle gleich 0, an der<br />
sich die Beobachtungsstrahlen schneiden und das ist in der Fernpunktsebene<br />
der Fall. Es folgen Licht und Sdlatten in so sdlneller<br />
Folge aufeinander, daß wir von einer Verfolgung dieser Wanderung<br />
nicht mehr sprechen können. Die Pupille des Untersudlten<br />
befindet sich dann in einem Flack.erzustand und das Skiaskop ist<br />
im Fernpunkt angelangt.<br />
So wie sich jede Refraktionsmethode auf der Grundlage des<br />
Fernpunktsudlens aufbaut, ist es auch bei der Skiaskopie; und<br />
der Erfolg sowie die Heraufsetzung der Genauigkeitsgrenze<br />
hängt letzten Endes immer nur davon ab, welche Mittel mir<br />
.zur Verfügung stehen, um in das 3. Kriterium einzutreten. Nicht<br />
allein die Beobachtung der Schattenwanderung oder der Leuchtfeldwanderung,<br />
was beides identisdl ist, ermöglidlt eine ,exakte<br />
und schneqe Skiaskopie, sondern die Beadltung der Grenzzone<br />
zwischen Licht und Schatten. Diese sog. Lichtsdlattengrenze zeigt<br />
bereits durch ihre Gestalt, weldler Grad der einen oder der<br />
anderen Fehlsichtigkeit vorliegen kann. Je w~iter das Skias~op<br />
vom Fernpunkt entfernt ist, desto sichelförmiger erscheint die<br />
Begrenzung des Leudltfeldes. Kommen 'wir dann näher an die<br />
Fernpunktsebene heran, so vei;liert sich die Sidlelform i!llmer<br />
·mehr ·und· wird schließlich zu einer vollkommenen geraden Begrenzung<br />
zwischen Licht und Schatten. Aus dem eben Gesagten<br />
geht also hervor, daß eine ausgeprägte Sichelform der Lidltschattengrenze<br />
immer auf eine hochgradige Ametropie hinweist.<br />
Unser Augenmerk müssen wir daher nicht nur der Sc':hattenwandeti.Ing<br />
ah sich widmen, sondern es ist von ganz wesentlicher<br />
Bedeutung, weldle Gestalt die Lichtschatt~ngrenze zeigt.<br />
Mit der Beurteilung der Gestalt des Leuchtfeldes sind aber die<br />
Verfeinerungen der skiaskopischen Beobachtung noch lange nicht<br />
e,rschöpft. <strong>Der</strong> nächste, ganz wesentli.che Faktor, der uns. zur<br />
schnelleren Beurteilung der vorliegenden Fehlsichtigkeit verhilft,<br />
ist das Verhältnis zwisdlen der Geschwindigkeit der Schattenwanderung<br />
zur Drehgeschwindigkeit des Skiaskops. Hand in<br />
Hand mit der sichelförmigen Begrenzung des Leuchtfeldes geht<br />
auch eine gewisse Trägheit des Wedlsels zwischen Licht und<br />
Schatten. Je weiter wü von einem Fernpunkt entfernt sind, d. h.<br />
je höher der Grad der vorliegenden Fehlsichtigkeit- ist, desto<br />
langsamer wird die Wanderung des Leuchtfeldbildes sein. Den<br />
geometrischen Beweis dafür liefert Abb. 6.<br />
11<br />
14-- ---Cl _ ___ .,<br />
-qbb. 6<br />
Das gesamte Beobachtungsstrahlenbündel kann man mit einem<br />
zweiarmigen Hebel vergleichen, del' versdlieden lang ist und<br />
seinen Drehpunkt im punktum remotum findet. <strong>Der</strong> eine Hebelarm<br />
liegt dann spi09elseitig, während der andere auf der Seite<br />
des Prüflingsauges verläuft. Die Skizzierung dieses Vorganges<br />
N<br />
N<br />
zeigt uns ganz deutlich, daß der größere Abstand vom Fernpunkt<br />
auc.b die größere Spiegeldrehung erfordert, um in der<br />
Prüflingspupille den gleichen Schattenweg zu bestreid1en, für den<br />
im geringeren Abstand schon eine kleinere -Spiegelkippung genügen<br />
würde. Gehen wir noch weiter an den Fernpunkt heran,<br />
so ist unter Beibehaltung einer konstanten Drehgeschwindigkeit<br />
des Skiaskops die Sdiattenwanderung so schnell geworden, daß·<br />
wir schließlich im Fernpunkt selbst die bekannte Flackererscheinung<br />
sehen. Von aussclilaggebender Bedeutung für die NutzbaTmachung<br />
dieser Erscheinung der variablen Schattengeschwindigkeit<br />
ist dabei, daß unsere eigene Spiegelbewegung unter allen<br />
Umständen konstant bleibt. Eine Variierung bzw. Angleichung<br />
einer eigenen Spiegeldrehung an die wachsende Geschwindigkeit<br />
des Schattens in Richtung Fernpunktsebene würde eine feinere<br />
Beurteilung des Fehlsichtigkeitsgrades illusorisch mad1en. Da<br />
die menschliche Hand sehr wohl dazu neigt, sich von der Sd1attenwanderung<br />
beeinflus-sen zu lassen, geht gerade dieses Moment<br />
der Beobachtung oft verloren. Es wäre e r n s t 1 ich<br />
zu überlegen, und das nicht nur aus der eben<br />
angestellten Uberlegung, ein . Skiaskop in<br />
Form ' eines Standgerätes zu konstruieren,<br />
bei dem die Drehung des Skiaskops sowie die<br />
Bewegung auf der optischen Achse des Auges<br />
mechanisch und damit vollständig synchron<br />
vor sich geht.<br />
Bis jetzt hatte ich über die Entstehung und d,ie Gestalt des<br />
Guignet'schen Schattenphänomens gesprochen und damit über<br />
mehr oder wenig theoretische Erläuterungen, die ich für notwendig<br />
erachte. Im zweiten Teil meiner Ausführungen will ich<br />
Ihnen den augenblicklichen Stand der technischen Möglichkeiten<br />
sowie der Steigerungen der Genauigkeit näherbringen.<br />
Die Skiaskopie benötigt an und für sich sehr wenig Hilfsmittel<br />
und man muß staunen, daß trotzdem eine verhältnismäßig<br />
große Genauigkeit erreicht werden kann. Diese hohe Genauigkeit<br />
ist aber von vielen zunädlst unwichtig erscheinenden Faktmen<br />
abhängi:g µnd es ist keineswegs der Fall, daß man mit einem<br />
gewöhnlichen Augenspiegel ohne weiteres eine Refraktionsbestimmung<br />
bis zu 0,25 dptr durchführen kann. Ja, ich möchte<br />
sogar so weit gehen, zu behaupten, daß. wir mit den m·eist angewandten<br />
Mitteln, nämlich ein Handskiaskop, ein Bandmaß und<br />
einem frei beweglichen Prüflingskopf, überhaupt nicht die Genauigkeit<br />
der 0,25 dptr erreichen können.<br />
Die Genauigkeitssteigerung, deren einzelne Faktoren ich jetzt<br />
erläutern werde, wird Ihnen zeigen, mit welcher Sachkenntnis<br />
und Uberlegung die erfolgreid;ie praktische Skiaskopie verbunden<br />
ist.<br />
Die Art der Lichtquelle und des Spiegels<br />
Wenn Sie die Refraktionsräume der eihzelnen Geschäfte anschauen,<br />
dann finden Sie in sehr vielen Fällen zur Durchführung<br />
der Skiaskopie eine sog. Skiasköpierlanipe und einen· gewöhnlichen<br />
Handaugenspiegel. Gegen diese Zusammenstellung ist an<br />
und für sich nichts einzuwenden. Die Skiaskopierlampe besteht<br />
in diesen Fällen zumeist aus einem einfachen Blechgehäuse, in<br />
dessen Innerem eine unmattierte Glühbirne für normale Netzspannung<br />
eingeschraubt ist. <strong>Der</strong> Lichtaustritt wird dann lediglich<br />
durch eine Offnung im Blechgehäuse erreicht. Solche Skiaskopierlampen<br />
werden an einem Schwenkarm in der Höhe des Kopfes<br />
des Prüflings angebracht und senden nun ihr Licht auf den Spiegel<br />
des Untersu chenden, von wo aus sie auf dem Reflexionswege<br />
in das Auge des Untersuchten gelangen. Wir wollen diese<br />
Beleuchtungsanordnung zur Skiaskopie als die alte, leider noch<br />
üblidle, .aber völlig· falsche bezeichnen.<br />
In keinem optischen Instrument, das eine Lichtquelle nötig<br />
hat, ist heute noch die normale Netzspannung im Gebrauch, und<br />
das doch nur deshalb, weil man zur Steigerung der Genauigkeit<br />
höchste Leuchtdichte bei möglichst punktförmiger Gestalt des<br />
Leuchtfadens benötigt. Uberall in diesen Instrumenten verwenden<br />
wir die sog. Niedervoltlampe, nur in unserer Skiaskopierlampe,<br />
die uns zu genauesten Refraktionsergebnissen verhelfen<br />
soll, gehen wir von der normalen Netzspannung nicht ab. Wie<br />
unsinnig das ist, soll Ihnen ein praktisches Beispiel aus der<br />
Lichttechnik erläutern.<br />
Bei einer 220-V-Glühlampe mit einer Leistung von 100 W erhalten<br />
wir eine Leuchtdichte auf der mattierten Oberfläche von<br />
70 Stilb. Dagegen liefert uns eine Niedervoltlampe von nur 6 V<br />
bei einer Leistung von 5 W eine Leuchtdichte von 700 Stilb. Man<br />
erreicht also unter Verwendung der zuletzt beschriebenen Niedervoltlampen<br />
beim 20.. Teil der elektrischen Leistungen die
Seite 12 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />
10fache Lichtintensität. Das ist deshalb möglich, weil die Helligkeit<br />
des Leuchtfeldbildes in der Pupille direkt von der Leuchtdichte<br />
der verwandten Lichtquelle und nicht von der Größe der<br />
leuchtenden Fläche abhängig ist.<br />
Nicht nur wegen der schlechten Beleuchtungsverhältnisse ist<br />
diese übliche Anordnung der Lichtquelle abzulehnen, sondern<br />
auch deshalb, weil bei dieser Anordnung das Bild der Lichtquelle<br />
gerade dann sehr weit von der fovea entfernt liegt, wenn wir<br />
die maximale Helligkeit für die Beobachtung des Schattenphänomens<br />
dr.ingend benötigen, nämlich im Kriterium des Schat•<br />
tenumschlages. Bedenken wJr noch, daß doch die Leuchtintensität<br />
mit dem Quadrat der Entfernung von der Lichtquelle abnimmt,<br />
so ist es ohne weiteres einleuchtend, wie ungeeignet für die<br />
Zwecke der Skiaskopie eine solche Beleuchtungsanordnung ist.<br />
Schon durch- eine einfache Änderung dieses Zustandes können<br />
wir eine ganz wesentliche Verbesserung der Lichtverhältnisse<br />
und damit natürlich auch der Genauigkeit herbeiführen. Diese<br />
richtigere Anordnung der Skiaskopierlampe ist in Abb. 7 ver•<br />
anschaulicht.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
geben ist, müssen wir bei der objektiven Methode der Skiaskopie<br />
damit rechnen, daß der Prüfling auf den in endlicher<br />
Entfernung befindlichen Spiegel akkommodiert. Diese unwillkürliche<br />
Einstellung des Prüflingsauges auf den naheliegenden<br />
Spiegel würde letztlich dazu führen, daß unser· Refraktionsergebnis<br />
lediglich den Abstand des Untersuchten vom Spiegel<br />
darstellt, also eine völlig uninteressante Messung.<br />
Auf Grund der uns bekannten Fusionsvorgänge, die eine Kupplung<br />
zwisdlen Konvergenz und Akkommodation bedingen, kann<br />
die Ursache der Akkommodation auch in der Konvergenzstellung<br />
eines nicht abgedeckten freien Auges liegen. Es ist daher<br />
unbedingt ratsam, vor jeder skiaskopis•chen Beobadltung eine<br />
Abdeck.scheibe vor das nicht untersuchte Auge zu setzen. Jegliche<br />
Skiaskopie hat also .monokular" zu erfolgen.<br />
Um nun aber den Teil der Akkommodation auch tatsächlich<br />
auszuschalten, der auf den nahen Spiegel erfolgt, kann man<br />
zwei Wege beschreiten:<br />
<strong>Der</strong> Weg, der den. besten Erfolg in dieser Richtung verspricht,<br />
ist die Anwendung der Fixations- und ·Entakkommodatiorls<br />
Kollimators nach Fincham. Diese Geräte zeigt Abb. 8.<br />
u<br />
L."<br />
Wir entnehmen daraus, daß die Skiaskopierlampe einerseits<br />
mit einer Niedervoltspannung gespeJst und nicht nahe am Untersuchten,<br />
sondern nahe am Beobachter angeordne·t sein muß. In<br />
diesem Falle befindet sich das virtuelle Spiegelbild der Licht•<br />
quelle in der )3eobachterpupille und beim Eintritt in den Flackerpunkt<br />
liegt das scharfe Bild der Lichtquelle gerade auf de1 Nelz•<br />
haut. Die maximale Lichtausbeute im kritischen Stadium der Beobachtung<br />
ist mit dieser Änderung schon ganz wesentlich, und<br />
ich kann Ihnen nur empfehlen, das eben Gesagte praktisch zu<br />
erproben. Beim elektrischen Skiaskop ist beiden Forderungen<br />
weitgehendst Genüge getan, so daß in dieser Beziehung das<br />
elektrische Handskiaskop bei weitem vorzuziehen ist. Die dritte<br />
Möglichkeit der Verbesserung in dieser Richtung wäre, einen<br />
Hilfskondensor zwischen Lichtquelle und Spiegel zu sr.halten.<br />
Die Durchrechnung ergföt dabei eine 25fache Steigerung der<br />
Lichtausbeute für die skiaskopisdle Beobadltung. Audi diese<br />
Möglichkeit ist im elektrischen Handskiaskop verwirklicht und<br />
um so einleuchtender, als uns allen klar ist, daß in einen<br />
modernen Projektionsapparat unbedingt ein Kondensor gehört.<br />
Sehr wesentlidl ist zur Steigerung der Genauigkeit auch die<br />
Größe der spiegelnden Fläche bzw. der Durchmesser des, Spiegel·<br />
lodles. Wir kennen alle die störende Erscheinung eines zweiten<br />
Schattens, der nichts anderes ist als das optische Bild des Spiegelloches,<br />
das durdl das optisdle System des Auges projiziert wird.<br />
Wir nennen diese Erscheinung Lodlschatten und dürfen uns nidlt<br />
von der Wanderung dieses Lodlsdlattens verleiten lassen, auf<br />
die Refraktion zu schließen. Die Lochschattenwanderung ist unter<br />
allen Umständen mitläufig und wir müssen bei der Wahl des<br />
Spiegels darauf sehen, daß der Spiegellochdurchmesser nicht<br />
größer wird, als es die dabei auftretende Diffraktion erlaubt.<br />
<strong>Der</strong> Lochsdlatten muß unbedingt kleiner als die Pupille des Untersuchten<br />
sein, denn sonst wäre eine Beobachtung eines Leuchtfeldschattens<br />
nicht mehr möglidl. Die Durchrechnung ergibt einen<br />
günstigen Spiegellochdurchmesser von 1 mm. Die Herabsetzung<br />
der wirksamen Pupillenöffnung flädlenmäßig gesehen und damit<br />
der Lichtintensität, ist gerade 16fach. Hier Abhilfe und Verbesserung<br />
zu schaffen ist dann möglich, wenn w~r anstatt des Spiegels<br />
eine halbdurdllässige Scheibe benutzen, weil diese die Beobachterpupille<br />
in voller Größe wirksam bleiben läßt. Wenn<br />
auch bei einer solchen Anordnung der Lichtverlust von 10CJil/o =<br />
750/o beträgt, so bleibt dodl immer nodl der 4. Teil der Intensität<br />
zur skiaskopischen Beobachtung, und das ist viermal mehr als<br />
bei der Benutzung eines normalen Spiegels mit 1 mm Bohrung!<br />
Auch der freie Durchmesser der spiegelnden Flädle muß einer<br />
genauen Betrachtung unterzogen werden. Die Arbeiten von Herrn<br />
Dr. Littmann i. Fa. Zeiss-Opton, auf die ich midi hier stütze, er•<br />
geben einen günstigen Minimaldurchmesser von 20 mm. Dieser<br />
Durdlmesser erscheint notwendig, um die Schattenwanderung<br />
von einem zum anderen Pupillenrand verfolgen '1:U können.<br />
Die Beachtung der Akkommodationsentspannung<br />
des Untersuchten<br />
Die Schneidenrefraktometrie läßt zwar die eigene Akkommodation<br />
unberücksichtigt, erfordert aber andererseits eine möglichst<br />
vollkommene Entakkommodation des Untersudlten. Dabei<br />
können wir von der Entspannung der latenten Akkommodation<br />
durch die Mydriatica absehen und uns auf rein optische Mittel<br />
beschränker1. Während bei der subjekt.iven Refraktion diese Entakkommodation<br />
sdlon durdl den Abstand der Optotypen ge-<br />
L<br />
~bb.8<br />
Nahe vor dem untersudlten Auge, dessen Pupille der Beobachter<br />
betrachtet, ist eine Glasplatte eingeschaltet, welche eine Kollimatorwirkung<br />
reflektorisdi vermittelt. <strong>Der</strong> Kollimator selbst<br />
besteht aus· einer Lichtquelle, einem Kondensor und dem Objektiv.<br />
Zwischen beiden befindet sich eine Testmar~e. die verschiebbar<br />
auf der Kollimatorachse angebracht ist. Man kann ohne<br />
weiteres einsehen, daß die Testmarke dann ins Unendliche abgebildet<br />
wird, wenn sie im Brennpunkt des Objektivs steht. <strong>Der</strong><br />
Untersuchte fixiert dann diese Testmarke und kann seine Akkommodation<br />
entspannen. Das ganze Prinzip ist nicht anderes<br />
als die Anwendung der Methode, im aufrechten Bild zu refraktionieren.<br />
So wie bei allen Refraktiorusgeräten muß auch hier<br />
darauf geachtet werden, daß die Testmarke etwas in das Bereidl<br />
der Hypermetropie hineinverstellt werden, muß, um völlig Entspannung<br />
zu garantieren. Die Glasplatte dieses Gerätes stört<br />
die Refraktionsmessung gar nicht.<br />
Eine wesentlich unkompliziertere Möglidlkeit, das gleiche zu<br />
erreichen, ist dann gegeben, wenn wir mit der sog. labilen<br />
Methode arbeiten. Dieser Vorgang spielt sich wie folgt ab:<br />
Nachdem man näherungsweise den Flackerpunkt gefunden hat,<br />
geht man so nahe an das Auge des Prüflings heran, bis die<br />
Spiegeldrehung wieder mit der Schattengrenze vierläuft. Ansdlließend<br />
fordert man den Untersudlten auf, die im Spiegel<br />
sichtbare Lichtquelle zu visieren. Da dieses Spiegelbild aber bei<br />
richtiger Anordnung der Lidltquelle in der Pupille des Beobachters<br />
liegt, sehen wir gerade wieder den Umschlagpunkt.<br />
Unser Auge befindet sich dann allerdings nicht im Fernpunkt<br />
des untersuchten Auges, · sondern eben lediglich im Umsdllagpunkt,<br />
der einer gewissen räumlichen Ausdehnung unterworfen<br />
ist. Die Entspannung der Akkommodation des Untersuchten wird<br />
nun dadurch erreicht, daß man das Skiaskop vom Prüflingsauge<br />
langsam entfernt, wobei die Akkommodation des Prüflings so<br />
lange folgen wird, bis wir selbst im Fernpunkt dieses Auges<br />
angelangt sind. Erst wenn wir nun noch weiter von diesem<br />
Punkt weggehen, tritt deutlich der Umschlag des Schattens ein;<br />
die Akkommodation des Prüflings kann nicht mehr folgen und<br />
das Ziel der Entakkommodation ist erreicht. Mit anderen Worten<br />
können wir uns merken, daß wir grundsätzlich den am weitesten<br />
vom Prüfling entfernt liegenden Umschlagpunkt als Fernpunkt<br />
kennzeidlnen. Allerdings kann man diese Entakkommodationsmethode<br />
nur auf dem labilen Wege der Skiaskopie anwenden.<br />
Die Meßrichtung zur Ermittlung der fovealen Refraktion<br />
Immer wenn wir uns mit der Messung der axiale_n Refraktion<br />
eines Auges befassen, stellen wir die sog. foveale Refraktion<br />
fest. Wir meinen damit den Brechungszustand im Zentrum der
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 13<br />
fovea oder im paraxialen Gebiet des Auges. Je weiter wir uns<br />
aus dieser Zone entfernen und je mehr wir in die peripheren<br />
Teile der Netzhaut gelangen, desto merkbarer ändert sich die<br />
zu messende Refraktion dieses Auges. Die Differenz ist ganz<br />
erheblich und beträgt z.B. unter Zugrundeiegung eines Pupillendurchmessers<br />
von 4 mm = 1,2 dptr von der Mitte bis zum Rand.<br />
Aus dieser Tatsache erkennen wir, daß es sehr wichtig ist, die<br />
foveale Refraktion von der· peripheren zu unterscheiden. Da wir<br />
uns lediglich mit der ersten befassen, müssen wi.r auch bei der<br />
Skiaskopie Sorge tragen, daß der Beleuchtungsstrahlenraum<br />
wirklich die fovea trifft und nicht ihre peripheren Teile. Die<br />
Möglichkeit, dieser Forderung zu. genügen, bedarf keiner besonderen<br />
Methode, vielmehr erreichen wir unser Ziel hier bereits<br />
durch die exakte Entakkommodation des untersuchten<br />
Auges. In dieser Richtung hatte .ich bereits ausgeführt, daß bei<br />
Anwendung des Fixations- und Entakkommodations-Kollimators<br />
eine Testmarke in das untersuchte Auge gespiegelt wird. Durch<br />
Fixation dieser Marke ist dem Auge von vornherein seine Blickrichtung<br />
vorgeschrieben, und dadurch ist auch automatisch die<br />
Forderung der fovealen Refra~tion erfüllt. Nicht anders sieht es<br />
bei der Durchführung der labilen Entakkommodation aus denn<br />
auch hier verlangen wir vom untersuchten · Auge die Fixation<br />
eines bestimmten Punktes, nämlich des Glühfadenwendels des<br />
Skia,skops.<br />
In der Praxis können wir sofort feiststellen, ob wir uns mit dem<br />
Beleuchtungsstrahlengang im fovealen Gebiet des untersuchten<br />
Auges befinden, in dem wir aufmerksam die Intensität des<br />
Leuchtfeldbildes beachten. Sobald der Prüfling eine Blickwendung·<br />
aus der Fixationsrichtung macht, leuchtet der rötliche<br />
Scliein auf der Netzhaut bedeutend heller auf als in fovealer<br />
Richtung. Dies ist dann das untrügliche Zeichen dafür, daß das<br />
untersuchte Auge in seine vorgeschriebene Blickrichtung verwiesen<br />
werden muß.<br />
Vergleich zwischen der stabilen und der labilen Methode<br />
<strong>Der</strong> deutsche Refraktionist beschränkt sich in seiner Arbeit<br />
allgemein auf die Methode der statischen Skiaskopie, während<br />
in den englisch sprechenden Ländern auch die dynamische Skiaskopie<br />
ausgeführt wird . . Wir wissen, daß sich die Statik und<br />
die Dynamik hier lediglich auf das optische System des Auges<br />
bezieht. Innerhalb der uns geläufigen statischen Skiaskopie unterscheiden<br />
wir die stabile und die labile Methode, wobei sich die<br />
Stabilität und die Labilität auf den Status des Augenspiegels<br />
während der Untersuchung bezieht. Man kann nun einer.seits<br />
mit der labilen Methode allein und andererseits auch mit der<br />
stabilen Untersuchungsweise zum Erfolg kommen. Aus eigener<br />
Erfahrung heraus bin ich zu der Uberzeugung gelangt, daß man<br />
am günstigsten eine Kombination zwischen der labilen und der<br />
i,tabilen Skiaskopie anwendet. Man sucht dann auf stabilem<br />
Wege näherungsmäßig den Umschlag herbeizuführen, um dann<br />
labil die neutrale Zone zu durchlaufen. Bei einiger Ubung kann<br />
man durch diese Kombinationsmethode recht schnell und damit<br />
ohne unnötige Ermüdung des Prüflings zum Resultat gelangen.<br />
Hierbei ist allerdings wieder Voraussetzung, daß wir uns mit<br />
den eingangs besprochenen Beobachtungen an der Lichts,chattengrenz.e<br />
sowie der Geschwindigkeitsverhältnisse eingehend vertraut<br />
machen. Man erkennt dann nämlich mit der Zeit, welche<br />
Form bzw. Geschwindigkeit der Lichtschattengrenze einer bestjmmten<br />
Ametropie charakteristisch zugeordnet ist. Nach dieser<br />
Erkenntnis wählt man das notwendig erscheinende Nebelglas,<br />
dem die Aufgabe zufällt, auf stabilem Wege den Fernpunkt<br />
zwischen Beobachter und Prüfling zu legen. Dann schließt sich<br />
die labile Methode an, mit deren Hilfe wir die endgültige Fernpunktslage<br />
feststellen. Das Vorsetzen des notwendigen Nebelglases<br />
bedarf noch einer etwas genaueren Betrachtung, denn besonders<br />
bei der stabilen Methode geschieht das oft mit den sog.<br />
Skiaskopierleisten. Aus den verschiedensten Gründen is·t von<br />
dieser Methode dringend abzuraten. Einmal wirkt sowohl ästhetisch<br />
als auch psychologisch die Skiaskopierleiste auf den Prüfling<br />
unbedingt negativ. Zum anderen bedingt die Verwendung<br />
der Skiaskopierleis,te eine ganz wesentliche Reduzierung der<br />
Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse. Dieser Umstand beruht<br />
ganz einfach darauf, daß wir ja niemals in der Lage sein können,<br />
einen konstanten Scheitelabstand von cJ = 12 mm einzuhalten.<br />
Wie sich eine Variation dieses Abstandes unter Zugrundelegung<br />
von verschiedenen Untersuchungsentfernungen auswirkt, das<br />
zeigt Ihnen folgende Gegenüberstellung nach Dr. Littmann:<br />
s /j, s<br />
± 16,5 mm } max. Fehlertoleranz<br />
± 62,5 mm zur Einhaltung der<br />
± 250 mm ¼ dptr Genauigkeit<br />
Unter- { 250 mm<br />
suchungs-<br />
500 mm<br />
dis,tanz + 1000 mm<br />
Daraus geht einwandfrei hervor, daß zur Einhaltung einer<br />
möglichst hohen Genauigkeitsgrenze der Skiaskopie Voraussetzung<br />
ist, dem Prüfling eine Probierbrille mit einwandfreiem<br />
Sitz vor der Untersuchung anzupassen. Will man noch feinere<br />
Genauigkeiten erreichen, so müßte man sein Augenmerk noch<br />
auf die Mittendicken der benutzten Probiergläser sowie deren<br />
Durchbiegungskurven legen.<br />
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Schlußvergleich zwischen den Ergebnissen der subjektiven<br />
und der objektiven Methode der Skiaskopie<br />
Wenn ich Ihnen eingangs sagte, daß die Brauchbarkeit einer<br />
Methode niemals durch ihre r.ichtigen Theorien entschieden<br />
werden kann, sondern immer nur durch die praktische Bewährung,<br />
so trifft das ganz besonders für unsere Refraktionsmethoden<br />
zu. Die Meinungen werden selbstverständlich gerade zwischen<br />
objektiver und subjektiver Refraktion sehr auseinandergehen,<br />
und das meistens nur deshalb, weil man die Kombination<br />
beider Methoden als zeitraubende Mehrbelastung ansieht. Die<br />
krassesten Antagonien aber entstehen zweifellos um die Mög•<br />
lichkeiten objektiver Refraktion mit Hilfe des Guignet'schen<br />
Schattenphänomens! Die einen behaupten; sie können mühelos<br />
den geringsten Astigmatismus in jeder Achsenlage feststellen<br />
und werden auf der anderen Seite von denen als wahre Weltwunder<br />
bestaunt, die sich schon freuen werden, überhaupt einmal<br />
den Schatten im 'Auge zu s·ehen.<br />
Aus einer Reihenuntersuchung an 45 Personen der Firma<br />
Zeiss-Opton zur Klärung der Genauigkeitsgrenzen zwischen subjektiver<br />
und objektiver Refraktion entnehmen wir sehr anschaulich,<br />
mit welch hoher Genauigkeit das objektive dem subjektiven<br />
nahe kommt.<br />
Die theoretischen Berechnungen unter Berucksidltigung aller<br />
möglichen Nuancierungen haben nach Dr. Littmann eine Reproduzierbarkeit<br />
der Meßergebnisse von 0,05 dptr ergeben.<br />
Dieses erstaunliche Ergebnis ist selbstverständlich nur eine theoretische<br />
Genauigkeit, die ja, wenn sie praktisch erreichbar wäre,<br />
für unsere Dioptrienabstufungen ,und die Empfindlichkeitsschwelle<br />
des Auges unwichtig wäre.<br />
Wichtig ist aber unbedingt, daß alle die, die den Möglichkeiten<br />
der Skiaskopie mit Pessimismus entgegentreten, im Irrtum<br />
sind. Daß wir mit der Skiaskopie eine außergewöhnlich<br />
gute Refraktionsmöglichkeit in der Hand haben, steht außer<br />
jedem Zweifel. Wir können deshalb diese Methode berechtigterweise<br />
mit dem gleichen Optimismus betreiben und fördern,<br />
wie wir es mit der subjektiven Methode schon lange tun. Denen<br />
allerdings, die glauben, ohne besondere praktische Erfahrung und<br />
ohne Kenntnis der Theorie, hohe Genauigkeiten zu erzielen,<br />
müssen wir mit Skepsis begegnen. Ich glaube, daß überhaupt<br />
nur deshalb die Skiaskopie so viele Wider5:acher findet, weil<br />
man die Mühe scheut, sich ganz eingehend mit dieser Methode<br />
zu befassen, und weil man die eintretenden Mißerfolge dann<br />
einer Unbrauchbarkeit der Methode selbst zuschreibt.
Seite 14 - Nr. 8/<strong>1952</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Eine wesentliche Unterstützung zur bes,seren Ausnutzung der<br />
vielen notwendigen Beobachtungen, die ich im Laufe meiner<br />
Ausführungen beschrieb, kann ein Standgerät in der Form eines<br />
Refraktometers darstellen. Mit solch einem Gerät wäre es meines<br />
Erachtens vi~l leichter, die beschriebenen Faktoren wie Gestalt<br />
der Lichtschattengrenze, Geschwindigkeit der Schattenwanderung,<br />
Fixation zur fovealen Refraktion, Entakkommodation und Einhaltung<br />
des Scheitelabstandes sowie die Synchronisierung der<br />
Spiegeldrehung s·o zu nützen, damit wir in der Praxis eine gute<br />
Näherung an die errechnete theoretische Genauigkeit erlangen.<br />
Diese Faktoren sind es nun eiI1J11al, die die moderne Skiaskopie<br />
aus dem Stadium des Experiments in eine praktisch verwertbare<br />
Refraktionsmethode umwandeln-.<br />
Bei Drucklegung des ersten Teils dieses Aufsatzes in Heft 7/<strong>1952</strong> ist leider auf<br />
Seite 6 in Verbindung mit Abbildung 3 a und b ein Fehler unterlaufen, den<br />
wir wie folgt beridltigen:<br />
Das Leudltfeld muß in Abbildung 3 a bei Q ebenso tief liegen, wie in Abbil•<br />
dung 3 b, w,ihrend bei dieser das Leuchtfeld Q so nahe an der lovea liegen muß,<br />
wie bei Abbildung 3 a.<br />
Von der Arbeit des Optikers in USA.<br />
Von Dr. Fr. G. H. Schmidt, Braunschweig-GI.<br />
Die Geschäftsmethodik der Optiker, und<br />
zwar in erster Linie der <strong>Augenoptiker</strong>,<br />
zeigt in ihrer Zusammensetzung ptakti•<br />
scher Maßnahmen ein wesentlich anderes<br />
Geskht, als wir es von hier aus deutlich<br />
erkennen können. Dabei zeigen sich bei<br />
dieser geschäftlichen Arbeit des USA<br />
Optikers einige Züge, die auch ohne glatte<br />
Nachahmung überseeisch - amerikanischer<br />
Methoden auch für clen westeuropäischen<br />
Optiker bis zu einem bes·timmten Grad<br />
nachahmenswert bzw. auswertbar wären.<br />
Deswegen b.andelt es sich bei dieser Darstellung<br />
durchaus nicht nur um eine Schilderung<br />
der Vorgänge bei den nordamerikanischen<br />
Optikern, sondern um eine Hinweisung<br />
auf das, was vielleicht diesen<br />
oder jenen unserer Fachleser zu eigenen<br />
Maßnahmen in seinem Wirkungsbereich<br />
anregen könnte.<br />
Wir müssen uns in Europa auch bei der<br />
optischen Branche, wenn wir das Geschäftsgebaren<br />
der Fachkollegen in den Staaten<br />
richtig begreifen wollen, vor allen Dingen<br />
darüber klar werden, daß ja die USA<br />
nicht, wie sich das rein vorstellungsmäßig<br />
unserem Unterbewußtsein meistens aufdrängt,<br />
aus einer unendlichen Kette von<br />
Groß- oder gar Millionenstädten bestehen.<br />
Man ist oft überrascht, wenn man hört,<br />
daß mehr als 70 v. H. der nordamerikanischen<br />
Optiker in Siedlungen unter 75 000<br />
Einwohnern leben und arbeiten, daß davon<br />
wieder rund ein Drittel in ausgesprochenen<br />
Dörfern, allerdings Großsiedlungen<br />
bis etwa 5000 Bewohnern, tätig sind. Allerdings<br />
bedeuten diese Dorfsiedlungen mei•<br />
stens die Basis für weite agrarische Farmund<br />
Landwirtschaftsgebiete, was den dort<br />
sitzenden Optikern zu einem auf große<br />
Räume bekannten Fachmann ohne weiteres<br />
JI1acht.<br />
Wenden wir uns zunächst der Arbeit des<br />
Optikers in den Großstädten zu, so hat<br />
dieser allerdings unter der heftigen und<br />
finanzstarken Konkurrenz von Versandgeschäften<br />
zu leiden, die auch immer mehr<br />
in das optische Geschäft einsteigen. Dabei<br />
kommt es bedauerlicherweise auch manchmal<br />
zu glatten Entgleisungen der wilden<br />
Konkurrenz, etwa zu den berüchtigten<br />
.Fernverfahren für Augenprüfung" oder<br />
auch der .Ferndiagnose von Augenleiden".<br />
Es ist anerkennenswert, daß die amerikanischen<br />
Vereinigungen der <strong>Augenoptiker</strong><br />
in erster Linie aus ihren Gemeinschaftskassen<br />
eine zielbewußte Aufklärungsaktion<br />
beim großstädtischen Publikum der<br />
USA aufwenden, um solchen direkten<br />
Schädigungen der betroffenen Personen<br />
mit einigem Erfolg entgegentreten zu können.<br />
Es ist aber ebenso bedauerlich, wie<br />
überhaupt das Erscheinen einer solchen<br />
Schwarzkonkurrenz an sich, daß es Augenfachleute<br />
gibt, die mit ihrem guten Namen<br />
noch dieses Vorgehen von optischen Versandabteilungen<br />
unterstützen. Dagegen<br />
tichtet sich die interne Abwehrarbeit der<br />
optischen Fachverbände in den Staaten<br />
ganz besonders.<br />
Kommen wir aber in die optischen Betriebe<br />
und Läden der Optiker in den kleineren<br />
Siedlungen, so werden wir finden,<br />
daß hier bereits die Fadtleistung bei nahezu<br />
allen Volksgruppen derart geschätzt<br />
wird, daß der Optiker hier wesentlich<br />
sicherere Leistungen zum Nutzen det All•<br />
gemeinheit aufweisen kann. Allerdings<br />
haben die meisten der außerhalb von<br />
Großsiedlungen sitzenden Optiker - und<br />
zwar wieder in erster Linie der <strong>Augenoptiker</strong><br />
- gewisse Werbe- und Geschäftsverfahren<br />
eingeführt, die nun bereits seit<br />
Jahrzehnten zu den inzwischen erreid1ten<br />
befriedigenden Zuständen im Gebiet der<br />
angewandten amerikanischen Optik führten.<br />
Gerade dort, wo der Optiker infolge der<br />
eigenartigen geosozialen Konstruktur des<br />
Landes und der Besiedlungsvorgänge auf<br />
eigene Füße gestellt ist und gewissermaßen<br />
erst die Bedeutung der Mitwirkung<br />
des Optikers für das persönlid1e, wirtsdl.aftlidie,<br />
soziale und kulturelle Leben<br />
den ständig in Umschichtung befindlichen<br />
Volksmassen demonstrieren muß, zeichnen<br />
sich die energischen und immer den örtlichen<br />
Verhältnissen angepaßten Maßnah•<br />
men dieser Optiker besonders ab. So werden<br />
fast alle Optiker sich eine sehr genaue<br />
und von Zeit zu Zeit neuerlich aufgestellte<br />
Liste über Bevölkerungsstand, Bevölkerungswechsel,<br />
Arbeitsvoraussetzungen, wirt•<br />
schaftliche Entwicklung und soziale Lage<br />
eines großen Anliegergebietes beschaffen.<br />
Man findet immer wieder, daß gerade bei<br />
Verpachtungen, Ubernahmen und Verkäufen<br />
von optischen Betrieben eine erste<br />
Frage der Interessenten diejenige naeh der<br />
.bevölkerungspolitischen Entwicklung" des<br />
Gebietes ist, in dem die zukünftige Entfaltung<br />
eines optischen Betriebes durch•<br />
geführt werden soll. Wir können dazu ein<br />
praktisches Beispiel bringen, das darstellt,<br />
in welcher Weise ein Optischer-Laden<br />
Besitzer und <strong>Augenoptiker</strong> vorgeht, wenn<br />
er seinen Geschäftseinfluß und den richtigen<br />
Umkreis seiner fachlichen Wirkungsmöglichkeit<br />
berechnen will.<br />
Bekanntlich erscheinen in USA die sogenannten<br />
„Professional Facts and Figures•<br />
auch für die optische Branche. Dazu werden<br />
die fachlichen Development-Boards<br />
laufend in Anspruch genommen, um für<br />
alle USA-Staaten und für deren einzelne<br />
Verwaltungsbezirke die ständige Umschichtung<br />
der Bevölkerungszusammensetzung<br />
fortlaufend zu erfahren. Denn es ist<br />
gerade für die optische Branche in diesem<br />
großen Unionsgebiet wichtig zu erfahren,<br />
ob alteingesessene Bevölkerungsteile vorherrschen,<br />
ob Zuwanderer aus Italien, Spanien,<br />
England oder Frankreich angesiedelt<br />
werden, ob die Einkommen dieser Anwohner<br />
aus industrieller, gewerblidier, verkehrswirtsdiaftlicher,<br />
kultureller oder ver~<br />
waltungsmäßiger Arbeit in erster Linie bezogen<br />
werden. Denn die Ansprüche und<br />
das Verständnis aller dieser verschiedenen<br />
Bevölkerungsgruppen - man zählt für das<br />
Unionsgebiet heute 488 verschiedene<br />
Grundbevölkerungen der Rasse und der<br />
Abstammung nach - für die optisdie Leistung·<br />
muß auf sehr verschiedene Weise<br />
geweckt werden.<br />
Eben weil das so ist, wird es auch verständlich,<br />
daß die meisten der nordamerikauischen<br />
Optiker nicht das in Westeuropa<br />
so weitverbreitet~ Verfahren der Abwar-<br />
tung auf Kunden und Interessenten anwenden<br />
können. Sie können und dürfen<br />
sich auch nicht auf gelegentliche Werbungen<br />
durch Inserate oder Klebepropaganda<br />
an Säulen und Hauswänden verlassen,<br />
de.nn der USA-Bürger ist gegen jede unpersönliche<br />
und ihn nicht gerade in seinen<br />
eigenen Bedürfnissen direkt ansprechende<br />
Werbung sehr empfindlich und durchweg<br />
ablehnend. Auch der Optiker muß deswegen<br />
auf dem Wege einer Brief- oder<br />
Rundsendungs-Reklame zunäd1st versuchen,<br />
allmählich den Wirkungskreis seines<br />
Geschäftes zu erfassen.<br />
Bei unserem Beispiel hatte nun ein sol•<br />
cher Optiker ermittelt, daß er daraufhin<br />
Kunden für bestimmte Oplikerartikel, die<br />
als Erkennungserzeugnis für diese F~rschungswerbung<br />
angesetzt waren, aus<br />
einem Umkreise von ca. 420 Quadratmeilen<br />
gewonnen hatte. Das ist also ein<br />
sehr großes Gebiet, das aber nur eine Bevölkerung<br />
von knappen 600 000 Köpfen<br />
aufzuweisen hatte, die nach dem Resultat<br />
ihrer jährlichen Produktionsumsätze (es<br />
handelte sich hier um ei!l agrarisches Hinterland<br />
im Staate South-Carolina) rund für<br />
7 Millionen Dollar Warenwerte zu Markte<br />
brachten. Daraufhin ermittelte der Optiker<br />
anhand von Gewerbestandsnachweisungen,<br />
Personenstands-Directories, aus den Unterlagen<br />
der regionalen Bevölkerungsstatistik-Offices<br />
usw. die vorzugsweise<br />
Beschäftigungslage, die Verteilung der<br />
Bevölkerung auf Selbständige, Angestellte,<br />
Männer, Frauen und Kinder, Schulverhältnisse,<br />
Gesundheitsvorgänge im allgemeinen<br />
· und im besonderen, es wurden nach<br />
den Ausweisen der Anstalten, Augen<br />
_ kliniken und Gewerbeärzte die Augengesundheitszustänqe<br />
oder ihre Abweichun<br />
'gen ermittelt usw.<br />
Diese an sich nicht unbeträditliche Arbeit<br />
vermittelt· dabei aber den Optikern<br />
die Möglichkeit, gleich an der richtigen ·<br />
Stelle mit den richtigen, und zwar direkten<br />
· Angeboten aufzutreten. So wurden damals<br />
bei unserem Beispiel von den Augenkliniken<br />
und Augenfachärzten Erhebungen<br />
gemacht, daß für die rund 17 900 Arbeiter<br />
dieses Gebietes gesundheitliche Schädigun•<br />
gen durch neue Arbeits'{erfahren in Sand•<br />
steinbrüdien, keramischen Betrieben, Porzellan-<br />
und Glaswerken usw. auftraten.<br />
Die Optiker hatten damit bereits die Möglichkeit,<br />
sich mit ihren Erzeugnissen zum<br />
Schutz und zur Abwehr derartiger Berufskrankheiten<br />
in Betrieben, die mit Silikosegefahren<br />
arbeiten, vorzustellen und ihre<br />
Mitwirkung bei der unbedingt notwendigen<br />
Abwehr anzubieten. Und das mit .<br />
Erfolg.<br />
Haben wir hier g·esehen - und für rund<br />
. 800/o aller optischen Betriebe trifft solches<br />
und ähnliches Verfahren zu -, daß der<br />
Optiker in USA sehr persönlidi bei den<br />
verschiedenen Anwendungsgebieten seiner<br />
Erzeugnisse und optischen Waren mitwirkt,<br />
so verstehen wir auch, daß trotz<br />
der recht buntscheckigen Zusammensetzung<br />
der Bevölkerung an den meisten Arbeitsplätzen<br />
der amerikanischen Optiker doch<br />
die Bevölkerung eine sehr vertrauensvolle<br />
Einstellung zu .ihren• Optikern bereits<br />
gewonnen hat. Und diese Vertrauensstellung,<br />
die wir bei den amerikanischen Verhältnissen<br />
so wie wir sie meistens sehen,.<br />
gar nicht erwarten, ist das größte Plus der<br />
USA-Optiker überhaupt.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />
Dü'sseldorf<br />
Beilage • 42 . Folge<br />
25. August <strong>1952</strong><br />
FACHLICHE FORTBILDUNGSSCHRIFT FOR DEN NACHWUCHS<br />
IM AUGENOPTIKER-HANDWERK<br />
Es ist 7 Uhr morgens. Als der Lehrling<br />
Meier den schweren Rolladen hochgeleiert<br />
hat, flutet bereits gleißende Sonne zum<br />
Schaufenster herein. .Na, da werden ·wir<br />
ja heute wieder ganz schön schwitzen",<br />
denkt ·er und schlendert mit nicht eben<br />
sonderlicher Begeisterung in die Werkstatt.<br />
Gequält pfietscht ein Minus-zwölf-Komma<br />
Ntill-Glas unter seinen Fingern auf der<br />
Sdileiffläche. In Gedanken malt er ein<br />
Schild: • Während der Sommermonate keine<br />
Abgabe von Brillen für hochgradige<br />
Myopen".<br />
St!chzig Zentimeter neben dem Schleifstein<br />
ist das Fenster, Und hinter diesem<br />
Fenster liegt ein Garten mit Büschen,<br />
Blumenbeeten und Apfelbäumen. Leise<br />
schaukeln die gelben Früchte im Morgenwind,<br />
geradezu verführerisch zum Werkstattfenster<br />
herüberblinkend .. Jetzt .unter<br />
so einem :Saum im Gras liegen, in den<br />
blauen Himmel ,hineingucken und dabei<br />
einen saftigen Klarapfel schnurpsen, davon<br />
kann· wahrscheinlich nur ein Mädchen<br />
träumen. <strong>Der</strong> Lehrling Meier hingegen hat<br />
ganz anderes inl. Sinn. Er möchte jetzt<br />
auf gr9ßer Fahrt sein, nicht allein, nicht<br />
zum Vergnügen und auch nicht irgendwo<br />
hin, sondern zusammen mit seinen Kollegen,<br />
einer fernen Industriestadt ehtgegen,<br />
um dort einmal selbst fu erleben, wie man<br />
Bi,illengläser schleift eitler Mikroskope baut.<br />
In der yornehmen Gelehrtensprache heißt<br />
so etwas: Exkursion. Sie dient dazu, das<br />
Wissen einer Gruppe Werdender Fachleute<br />
durch unmittelbare Anschauung in natürlichster<br />
U_berzeugung zu erweitern. Und sie<br />
v e r d i e n t es, däß sie nicht nur in den<br />
Köpfen einiger kühndenkender <strong>Augenoptiker</strong>lehrlinge<br />
existiert, sondern daß sie<br />
auch wirklich einmal durchgeführt wird.<br />
Kollege Meier, im Vertrauen gesagt,<br />
Fachlehrer lassen sich nach entsprechender<br />
Bearbeitung für so etwas gewinnen. Auch<br />
die Schulleitung gibt. dann meistens ihren<br />
Stempel unter die erforderlichen Papiere.<br />
Bleiben also nur noch die pekuniäre<br />
Frage un
Probleme unter der Lupe<br />
aus<br />
Anatomie, Physiologie, Ophthalmoskopie und Refraktion<br />
<strong>Der</strong> Strahlen- oder Ciliarkörper (Corpus ~iliare)<br />
Betrachten wir ein Auge im Längsschnitt<br />
(vergleiche Abb. 37 im „Meniskus" 35 vom<br />
25. August 1951), so sehen wir an der<br />
Iriswurzel einen Keil, dessen Spitze nach<br />
dem hinteren Teil des Auges zeigt. Das<br />
ist der ringförmige Ciliarkörper, der im<br />
wesentlichen aus zwef SchidJ.ten besteht.<br />
Nach der Lederhaut zu finden wir eine<br />
dicke Muskelschicht, den Akkommodationsoder<br />
Ziliarmuskel. Er ist ebenfalls ringförmig<br />
gestaltet und bei näherer BetradJ.<br />
tung sieht man dessen Fasern in hauptsädJ.lich<br />
zwei Richtungen verlaufen. In den<br />
äußeren Schichten ziehen die Fasern von<br />
vorn nach hinten, während man im inneren<br />
Teil einen ringförmigen Verlauf feststellt.<br />
Wie man aus der Abb. 37 weiter ersieht,<br />
liegt diesem Muskel eine locker und dicht<br />
gefaltete Haut von schwarzer Färbung auf.<br />
Man spricht deshalb auch von dem .gefalteten<br />
Teil• des Strahlenkörpers. Dieses<br />
zarte, auf den ersten Blick schwammige<br />
Gewebe verdankt seine schwarze Färbung<br />
der Einlagerung von unzähligen Pigmentkörperchen.<br />
Dieser Teil ist für die Ernährung<br />
des Auges von großer Bedeutung,<br />
Die Regenbogenhaut (1r1s1<br />
Was für den Fotoapparat die Blende<br />
ist, das ist für ,das Auge die Regenbogenhaut.<br />
Dieser Vergleich hat aber bestenfalls<br />
nur bis zu ihrer Anordnung Gültigkeit,<br />
denn in funktioneller Hinsicht gibt<br />
es keinen Fotoapparat, dassen Blende ihr<br />
ebenbürtig ist.<br />
Von vorn gesehen gleicht sie einer runden<br />
Scheibe, die etwas exzentrisch von<br />
einem ebenfalls runden Loch, der Pupille,<br />
durchbohrt ist. Bei genauer Untersuchung<br />
kann man feststellen, daß diese etwas<br />
nasal und nach unten von der Mitte entfernt<br />
liegt. SeitlidJ. betrachtet, bildet sie<br />
einen stumpfen Kegel. Das kommt daher,<br />
weil · der Pupillenrand auf der Linsenvorderfläche<br />
aufliegt, während der mit<br />
dem Strahlenkörper verbundene äußere<br />
Irisrand mehr rückwärtig gelagert ist.<br />
Bei der Geburt hat die Irisvorderfläche<br />
bei allen Menschen eine dunkelblaue,<br />
leicht ins Graue gehende Farbe. Dieser<br />
Umstand erklärt sich aus der Tatsache,<br />
daß zu dieser Zeit noch keine Pigmentzellen<br />
im Irisgewebe eingelagert sind und_<br />
somit das dunkle Auginnere hindurchschimmert.<br />
Erst allmählich lmmmt während<br />
der ersten zwei Lebensjahre die<br />
charakteristische und individuell verschiedene<br />
Färbung der Iris zustande. Sie ist<br />
sowohl von der Menge wie auch von der<br />
Dichtigkeit des eingelagerten Pigments<br />
abhängig. Im Laufe des Lebens- bilden sich<br />
· außerdem noch vollkommen regellos verteilt<br />
rote, braune und schwarze Punkte,<br />
sogenannte Pigmentwarzen.<br />
Bei jedem Menschen ist auch das Relief<br />
der Iris anders. Man versteht darunter<br />
jene aus vielen Gefäßsdllingen bestehende,<br />
nur unregelmäßig gewundene Linie, die<br />
denn zahlreiche Blutgefäße laufen hier zusammen<br />
und verschlingen sich ineinander.<br />
Das ist der sogenannte große Blutkreislauf.<br />
Man bezeichnet deshalb den Strahlenkörper<br />
mit Recht als den blutreichsten Teil<br />
des Auges. Außerdem - und das wollen<br />
wir uns gut merken - liegt dort der Zulluß<br />
des Kammerwassers.<br />
Will nun das Auge sich auf einen nahegelegenen<br />
Gegenstand scharf einstellen,<br />
so verdickt sich der Muskel, wobei der<br />
.Ring" einen kleineren Umfang annimmt.<br />
Dadurch läßt natürlich auch der Zug der<br />
Zonulafasern (Aufhängebändchen, Zonula<br />
ciliaris) nach und die Linse verdickt sich,<br />
denn sie hat ja das Bestreben, in ihre Urform<br />
(im jugendlichen Alter Kugelgestalt)<br />
zurückzugehen. Wie wir wissen, liegt die<br />
Linse mit ihrer Hinterfläche in einer Delle<br />
des Glaskörpers, de.shalb verändert sich<br />
diese Fläche bei der Akkommodation nur<br />
wenig. Die Brechkraftzunahme der Linse<br />
ist also hauptsächlich auf die Krümmung<br />
ihrer Vorderfläche zurückzuführen. Daraus<br />
ist zu ersehen, daß die Akkommodation<br />
eine Drucksteigerung im Auge nicht auslösen<br />
kann.<br />
den Pupillenrand in etwa 2 mm Abstand<br />
umsäumt. Dieses wulstartig auf der Irisvorderfläche<br />
aufgeworfene Gefäßsystem<br />
wird auch k I e i n e r B I u t k r e i s I a u f<br />
genannt und steht mit dem großen Blutkreislauf<br />
des Ziliarkörpers in direkter<br />
Verbindung. Es stellt ein weiteres individuelles<br />
Charakteristikum des Auges dar,<br />
ist bereits von Geburt an voll entwickelt<br />
und verbleibt in diesem Zustand bis zum<br />
Tod.<br />
Selbst bei gleichbleibenden Lichtverhältnissen<br />
ist der Pupillendurchmesser niemals<br />
konstant. Bei genauer Beobachtung<br />
wird man immer minimale Schwankungen<br />
wahrnehmen. Gemütserregungen können<br />
größere Bewegungen auslösen. Ebenso<br />
firtdet bei der Akkommodation eine Verengung<br />
statt. Bekanntlich liegt die funktionel\e<br />
Aufgabe der Regenbogenhaut darin,<br />
die Lichtzufuhr nach dem Auginneren zu<br />
regeln. Die Verengung der Pupille bei<br />
starkem und ihre Erweiterung bei schwachem<br />
Licht geschieht automatisch, unabhängig<br />
von unserem Willen. Das Zusammenziehen<br />
besorgt der Irisschließmuskel<br />
(Sphincter iridis), der über den Nervus<br />
oculomotorius innerviert wird. Vom Auftreffen<br />
der intensiven Strahlung auf die<br />
Netzhautelemente bis zur Pupillenverengung<br />
vergeht nur etwa ½o Sekunde. Die<br />
Vergrößerung der Pupille wird durch den<br />
Pupillenerweiterer (Dilatator) bewerkstelligt,<br />
dessen nervöse Versorgung über den<br />
Nervus sympathicus erfolgt.<br />
Bei einer Lähmung des Sphincters erscheint<br />
die Pupille widernatürlich erweitert.<br />
Ist der Dilatator gelähmt, so hat die<br />
Pupille einen ungewöhnlich kleinen Durchmesser.<br />
Gerd F. aus ·Br. Welche Lichtquelle ist<br />
für Mikroaufnahmen erforderlich?<br />
Antwort : Gebraucht wird ein sehr helles<br />
(große Leuchtdichte), möglichst homogenes<br />
, Licht. Außerdem soll die Lichtquelle<br />
möglichst wenig Wärmestrahlen aussenden.<br />
Früher benutzte man hierzu hauptsächlich<br />
den Lichtbogen und· die Nernstlampe. Die<br />
moderne Mikrofotografie bedient sich<br />
gegenwärtig hauptsächlich sogenannter<br />
Niedervoltlampen. Das sind Spezialglühbirnen<br />
geringer Spannung, bei verhältnismäßig<br />
hoher Stromstärke. Dementsprechend<br />
ist die Leistung hoch (5-100 Watt). Die<br />
Wendel ist in 3 nebeneinanderliegenden<br />
Spiralen angeordnet. Um eine gleichmäßige<br />
Strahlung herbeizuführen, wird der Lampe<br />
(sehr dicht) eine Mattscheibe vorgesetzt.<br />
Praktisch genügt diese Ausführung allen<br />
normalen Ansprüchen. Ihre Lebensdauer<br />
beträgt durchschnittlich 100 Brennstunden<br />
- bei teilweiser Unterbelastung entsprechend<br />
mehr.<br />
Wird eine höhere Intensität verlangt<br />
bzw. erfordern spezielle Aufnahmen eine<br />
andere spektrale Zusammensetzung des<br />
Lichtes, so kommen GleidJ.stromlichtbogen,<br />
Quecksilberhochdrucklampen, bzw. Quecksilberhöchstdrucklampen<br />
zur Anwendung.<br />
Ehr h a r d E. aus N. Die zur Vereinfachung<br />
des Strahlenganges an Linsen<br />
eingeführten Hauptebenen haben bekanntlich<br />
bei jeder Linsenart und<br />
-stärke eine andere Lage. Wie kann<br />
man diesen Hauptpunkt exakt ermitteln?<br />
A n t w o r t : Eine genaue Berechnung<br />
für jede Linse sphärischer Schleifart ist mit<br />
Hilfe der Krümmungsradien sowie der<br />
sin i<br />
Formel sin i' = n auf zeidJ.nerisch-mathematischem<br />
Wege möglich. Eine ausführliche<br />
Anleitung dazu finden wir in P i s t o r<br />
.De r Augen o p t i k er• I. Band, Einführung<br />
in die Optik. Seite 143-144.<br />
Herbert I. aus T. Was hat man sich<br />
unter einem Absorptionsspektrum vorzustellen?<br />
An t wo r t : Das Sonnenlicht z. B. erzeugt<br />
ein Spektrum, das von zahlreichen<br />
dunklen Linien (Fraunhofer'schen Linien)<br />
unterbrochen ist. Diese Erscheinung rührt<br />
daher, daß die Sonne von einem Gasball<br />
(der Chromosphäre} umgeben ist. Diese<br />
Gase absorbieren einen Teil des von der<br />
Sonnenoberfläche ausgestrahlten Lichtes.<br />
Im Gegensatz zu Flüssigkeiten und anderen<br />
durchsichtigen Körpern (z. B. Glas), die<br />
hauptsächlich die Strahlung durchlassen,<br />
deren Farbe sie selbst aufweisen, absorbieren<br />
Gase die Strahlung, deren Farbe<br />
ihnen eigen ist. Im Spektrum erscheint<br />
dann an ihrer Stelle eine dunkle Linie.<br />
Spektren, die von solchen Linien unterbrochen<br />
sind, nennt man Absorptionsspektren.<br />
Ben n o H. aus O. Welche Vorteile hat<br />
der Doppelanastigmat gegenüber einem<br />
anastigmatischen Objektiv.?<br />
An t wo r t : <strong>Der</strong> Anastigmat ist ein<br />
fehlerfreies Objektiv mit hoher Lichtstärke,<br />
das sich aus drei bis zu acht Einzellinsen<br />
zusammensetzt. D o p p e I an a s t i g m a t<br />
heißt nun nicht etwa „doppelt so gut wie<br />
der Anastigmat", sondern diese Bezeichnung<br />
bringt zum Ausdruck, daß zwei<br />
Anastigmate zu einem Objektiv kombiniert<br />
sind. Sie sind so in der Fassung angeordnet,<br />
daß man sie abschrauben und einzeln<br />
verwenden kann. Ist die Kamera mit einem<br />
genügend großen Auszug versehen, so<br />
kann man mit einem Doppelanastigmat<br />
Aufnahmen in verschiedenen Abbildungsmaßstäben<br />
machen.
D i e t m a r R. a u s A. Kürzlich kam ein<br />
Alterssichtiger zu uns (beiderseits sph.<br />
+ 3,25), der erklärte, er könne seit<br />
einiger Zeit auch wieder ohne Brille<br />
lesen. Wir machten eine Nah- und Fernprüfung<br />
und fanden seine _Angaben bestätigt.<br />
Woraus erklärt sich diese rätselhafte<br />
Erscheinung?<br />
An t wo r t : Höchstwahrscheinlich handelt<br />
es sich hier um eine besondere Form<br />
von Cataracta senilis, bei der die Trübung<br />
der Linse eine speichenförmige ist. Ähnlich<br />
wie bei einem Wagenrad verlaufen<br />
hier vom Rand der Linse nach deren Mittelpunkt<br />
schmale Trübungsgebiete, zwischen<br />
denen ebensoviele durchsichtige Sektoren<br />
liegen. Dadurch sind zahlreiche kleine<br />
Spaltblenden entstanden, denen diese vorübergehende<br />
Besserung des Sehvermögens<br />
zuzuschreiben ist.<br />
Erwin N. aus B. Welche Bedeutung<br />
hat das Kontrabarometer für die wissenschaftliche<br />
Wetterbestimmung?<br />
Antwort : Das Kontrabarometer ist<br />
ein Instrument, an dem man selbst geringe<br />
Luftdruckschwankungen wahrnehmen kann.<br />
Ermöglicht wird das durch seine sinnvolle<br />
Konstruktion. Ein Torricellisches Rohr normaler<br />
Dicke ist über ein Ausgleichgefäß<br />
mit einer wesentlich dünneren Kapillare<br />
verbunden, in der sich als Verschiebemasse<br />
gefärbtes Toluol bzw. Petroleum befindet.<br />
Bei nachlassendem Luftdruck steigt die gefärbte<br />
Flüssigkeit in der Kapillare um ein<br />
Mehrfaches rascher als die Quecksilbersäule<br />
auf der anderen Seite sinkt. Diese<br />
Bewegungen verlaufen also entgegengesetzt<br />
(konträr), was dem Barometer auch<br />
seinem Namen gab. Während man beim<br />
normalen Quecksilberbarometer die Temperatureinwfrkungen<br />
exakt berücksichtig_en<br />
kann, ist dies beim Kontrabarometer m<br />
folge der zwei verschiedenen Fl_üssigkeit~_n<br />
nicht möglich. Deshalb findet dieses Gerat<br />
auf meteorologischen Stationen keine Verwendung.<br />
Was hat man sich unter einem Ballontheodolit<br />
vorzustellen?<br />
An t w o r t : Das ist ein Winkelmeßinstrument,<br />
das zur genauen Beobachtung<br />
des Pilotballons während seines Aufstiegs<br />
benutzt wird. Er besteht im wesentlichen<br />
aus 2 Fernrohren (astronomische Systeme),<br />
deren Strahlengänge zwecks besserer Beobachtung<br />
durch Prismen um 90° geknickt<br />
sind. Das kleinere Fernrohr hat ein größeres<br />
Gesichtsfeld als das Beobachtungsfernrohr<br />
und dient zum Aufsuchen des<br />
Ballons. :Oann wird mit dem Beobachtungsfernrohr<br />
der rasch steigende Ballon<br />
verfolgt. Am horizontalen und vertikalen<br />
Teilkreis werden dann laufend die Winkel<br />
abgelesen, aus denen sich der genaue<br />
Standort des Ballons errechnen läßt.<br />
Heinrich P. au s F. Warum hat das<br />
Glasauge nicht die gleiche Form wie<br />
das menschliche Auge, sondern eine<br />
schalenartige Gestalt?<br />
Antwort : Nach der Amputation des<br />
zerstörten oder unrettbar erkrankten Auges<br />
entsteht keinesfalls ein so großer Hohlraum,<br />
der der Augenhöhle entspricht. Auf den<br />
Stumpf der Bewegungsmuskulatur wird ein<br />
Stück Fettgewebe gepfropft und darüber<br />
die Bindehaut zusammengezogen und vernäht.<br />
Die Prothese wird nun so geblasen,<br />
daß sie auf dieser noch bewegungsfähigen<br />
Unterlage möglichst großflächig aufliegt.<br />
Bei gutem Sitz kann dann dadurch das<br />
Glasauge in gewissen Grenzen mitbewegt<br />
werden.<br />
Muß das gefürchtete Auslaufen eines<br />
Auges immer zu seinem Verlust führen,<br />
oder ist diese Ansicht der Bevölkerung<br />
etwas übertrieben?<br />
A n t w o r t : Dafür läßt sich keine Regel<br />
aufstellen, denn es kommt immer darauf<br />
an, an welcher Stelle der Augapfel verletzt<br />
ist und ob demzufolge Kammerwasser oder<br />
Glaskörpersubstanz abfließt. Bei Verletzungen<br />
der Vorderkammer läuft meistens<br />
nur das Kammerwasser ab. Doch gibt dieser<br />
Zustand dem Laien Anlaß zur Besorgnis,<br />
weil dabei der Bulbus etwas einsinkt. Nach<br />
Verschluß der Wunde regeneriert sich jedoch<br />
das Kammerwasser sehr bald. Gefährlich<br />
ist allerdings der Verlust von Glaskörpersubstanz,<br />
wie er mit schweren Verletzungen<br />
einhergeht. Handelt es sid1 um<br />
große Mengen, so ist das Auge kaum noch<br />
zu retten.<br />
W o I f g a n g A. a u s G. Mit welcher Geschwindigkeit<br />
bewegen sich Meteore<br />
vorwärts und in welcher Höhe leuchten<br />
sie auf?<br />
An t wo r t : Die. Fluggeschwindigkeit<br />
eines Meteors ist von verschiedenen Faktoren<br />
abhängig und liegt zwischen 30 bis<br />
90 km in der Sekunde! Auf einen großen<br />
Meteor hat die Anziehungskraft der Erde<br />
selbstverständlich einen größeren Einfluß<br />
als auf einen kleinen, demzufolge ist seine<br />
Geschwindigkeit eine höhere. Weiterhin<br />
bewegt sich bekanntlich unser Planet Erde<br />
selbst mit 30 km um die Sonne. Fliegt der<br />
Meteor in der Erdrichtung, so wird man<br />
seine Geschwindigkeit als gering beurteilen;<br />
bewegt er sich entgegengesetzt, so erscheint<br />
uns seine Geschwindigkeit größer.<br />
In etwa 120 bis 200 km ist die Reibung<br />
infolge des Luftwiderstandes so groß, daß<br />
die Meteore zu glühen beginnen. Bei einer<br />
Erdnähe von ca. 70 km sind sie dann meistens<br />
schon verdampft oder fliegen auseinander<br />
und verlöschen somit. Größere Meteore<br />
leuchten bereits schon in ca. 500 km<br />
Höhe auf, verdampfen nur zu einem geringen<br />
Teil und erreichen die Erde.<br />
G ü n t e r S. a u s N. Wie erklärt man es<br />
sich, daß durch Röntgenbestrahlung<br />
Krebsgeschwüre vernichtet werden, ohne<br />
daß dadurch gesunde Körperteile geschädigt<br />
werden?<br />
An t wo r t : Krebszellen sind Zellen<br />
riesenhaften Wuchses und kurzer Lebensdauer.<br />
Daher können sich diese Geschwüre<br />
auch nicht lange halten, sie werden nicht<br />
mehr genügend ernährt, gehen zugrunde,<br />
sie verjauchen. Solche Zellen sind gegenüber<br />
den Einwirkungen der Röntgenstrahlen<br />
viel empfindlicher als gesunde Zellen.<br />
Wird nun die Dosis der Strahlung richtig<br />
bemessen, so kann man ein Krebsgeschwür<br />
zum Absterben bringen, ohne daß das gesunde<br />
Gewebe Schaden erleidet. Aber gerade<br />
die richtige Dosierung ist das Problem<br />
der Röntgentherapie. Ist die angewandte<br />
Strahlungsmenge zu gering, so wirkt sie<br />
anregend auf die Zellen, fördert also deren<br />
Wachstum. Ist sie hingegen zu groß, so<br />
treten die gefürchteten Gewebsverbrennungen<br />
auf.<br />
Horst M. aus P. Welche Vorteile hat<br />
der Dreilinsenkondensor gegenüber<br />
dem Zweilinsenkondensor?<br />
A n t w o r t : Durch :Einschalten einer<br />
dritten Linse (stark durchgebogener Meniskus)<br />
wird die Lidltquelle besser ausgenutzt.<br />
Das erklärt sich daraus, daß einmal<br />
diese dritte Linse so dicht an der Lampe<br />
liegt, daß nahezu alles Lidlt von ihr erfaßt<br />
und gesammelt wird und zum anderen,<br />
weil dadurdl die Entfernung zwisdlen<br />
Lidltquelle und Dia kürzer wird (Lambertsdles<br />
Entfernungsgesetz). Ein weiterer Vorteil<br />
ist darin zu sehen, daß der Dreilinsenkondensor<br />
zwei Fassungen hat, so daß es<br />
möglich ist, die Leudltfeldlinse auszuwedlseln.<br />
Dieser Austausch wird notwendig,<br />
wenn für die Projektion ein anderes Objektiv<br />
benutzt wird.<br />
<strong>Der</strong> Lehrlings-Funk<br />
Ein Lehrling, der aus begreiflichen Gründen seinen Namen nidtt genannt haben möchte<br />
Es ist durchaus normal, daß die Kandidaten<br />
einige Zeit vor der Prüfung eine<br />
Erregung, ein gewisses Prüfungsfieber befällt.<br />
Aber nicht normal ist, daß sie schon<br />
Monate vorher vor Angst sdllottern, wenn<br />
sie nur an dieses drohende ungewisse Etwas<br />
denken. - Woher mag nun dieser<br />
Alpdruck kommen?<br />
Die Lehrlinge, die vor ihrer Gehilfenprüfung<br />
stehen und so reagieren, müssen bestimmte<br />
Gründe hierfür haben. Ich spredle<br />
von den Sdlülern einer Optikerklasse einer<br />
Stadt in der Bundesrepublik. Idl weiß nicht,<br />
ob die Verhältnisse, die ich jetzt sdlildern<br />
werde, in anderen Städten genau so liegen.<br />
Wenn es nidlt der Fall ist, um so besser;<br />
liegen sie aber ebenso, so sollen meine<br />
Uberlegungen Anregung zur Änderung<br />
sein.<br />
Die Furcht dieser Lehrlinge liegt darin<br />
begründet, daß in einer der letzten Gehilfenprüfungen<br />
ein unwahrscheinlich hoher<br />
Prozentsatz durchfiel. Es waren 100 (in<br />
Worten einhundert) Prozent. Nun könnte<br />
man denken, vielleidlt ist nur einer geprüft<br />
worden, mag sein au
optik vor einem und man muß die Augen<br />
schließen, um nicht schwindelig zu werden,<br />
wenn man an all das denkt, was eigentlich<br />
.gekonnt~ und .gewußt" sein soll. Sicher,<br />
die Schule bringt einem das Gerippe bei,<br />
sie verfolgt einen bestimmten Unterrichtsplan,<br />
aber das genügt nicht. Es fehlt ein<br />
Rezept, nach dem sich der Kandidat vom<br />
ersten Tag seiner Lehre an bis zur Prüfung<br />
systematisch vorbereiten kann. Dieses Rezept<br />
sind das Berufsbild und die Prüfungsbestimmungen.<br />
Ja, wenn der Prüfling so<br />
etwas in der Hand gehabt hätte, aus dem<br />
er entnehmen konnte, welche Gebiete für<br />
die Gehilfenprüfung in Frage kommen,<br />
die schon mehr für die Meisterprüfung<br />
gelten, welche Dinge besonders tief und<br />
eingehend erlernt und die nur ih ihren<br />
wichtigsten Teilen bearbeitet werden müssen,<br />
ja, dann weiß man wenigstens, wie<br />
und worin man sich vorbereiten muß. Aber<br />
so hat man hier etwas in sich hineingefressen,<br />
da etwas flüchtiger drübergesehen<br />
und dort wieder besonders gebüffelt<br />
und allen Arbeiten fehlte doch die Sicherheit.<br />
Die ungefähre Richtung, in der eine Prüfung<br />
verläuft, kann nur aus den Berichten<br />
der früher Geprüften geschlossen werden.<br />
Aber niemand garantiert, ob sie sich nicht<br />
von heute auf morgen ändert. Dazu kommt,<br />
daß ia den verschiedenen Städten das Prüfungsniveau<br />
unterschiedlich ist und der<br />
Schwerpunkt der Fragen auf anderen Teilgebieten<br />
der Augenoptik liegt. Hier sind<br />
es hauptsächlich Fragen, die die praktische<br />
Arbeit betreffen, Materialkunde, hier ist es<br />
die geometrische -oder physiologische Optik,<br />
dort ist es Refraktion, Instrumentenoptik<br />
oder Meteorologie. Sicher, der prüfuhgsreife<br />
Lehrling muß alle diese Gebiete<br />
beherrschen, es fragt sich nur in weldJ.em<br />
Grade!<br />
Es ist daher unumgänglich notwendig,<br />
daß allen Lehrlingen ausnahmslos so<br />
schnell als möglich Berufsbild und Prüfungsbestimmungen<br />
zugestellt werden. Man<br />
hat zwar schon davon gehört, daß beides<br />
bereits in Arbeit bzw. schon im Druck sei,<br />
aber ich möchte darauf hinweisen, daß es<br />
dringend nötig ist, diese Angelegenheit zu<br />
beschleunigen, so daß auch die Lehrlinge,<br />
die demnächst ihre Prüfung ablegen wollen,<br />
noch einen Nutzen davon haben.<br />
Ein anderes Problem ist die Zusammenarbeit<br />
von Berufsschule und Innung (Prüfungsausschuß<br />
und Lehrlingswart). Müßte<br />
es nicht eine Selbstverständlichkeit sein,<br />
daß diejenigen Leute, die an der Erziehung<br />
und Heranbildung des Berufsnachwuchses<br />
J:?eteiligt sind, engstens cooperieren? Ist es<br />
nicht ~chliinm, daß die Leute der Prüfungskommission<br />
erst aus zweiter Hand erfahren,<br />
was den Lehrlingen in der Schule beigebracht<br />
wird, welcher Lehrplan verfolgt<br />
wird? Ist es nicht erstaunlich, daß kein<br />
lehrendes Mitglied der Berufsschule, das<br />
doch den Lehrlingen das theoretische ·Wis•<br />
sen beibringt, in dem Prüfungsausschuß<br />
vertreten ist?<br />
Ich hoffe, daß ich mit diesen Worten vie•<br />
len Prüfungskommissionen Unrecht tue,<br />
daß in anderen Städten die Zusammenarbeit<br />
zwischen Innung und _Schule besser<br />
ist. Ich hoffe aber auch, daß meine Worte<br />
von allen so verstanden werden, wie sie<br />
verstanden werden wollen, daß sie nicht<br />
als aus Kritiksucht geschrieben angesehen<br />
werden. Sie sollen nur den Lehrlingen<br />
dienen und dazu beitragen, daß sie mehr<br />
Sicherheit und Selbstvertrauen bekommen.<br />
Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch<br />
darauf hinweisen, daß auch die äußeren<br />
Umstände der · praktischen Prüfungen zu<br />
wünschen übrig lassen. Was ist bei einem<br />
praktischen Examen wichtiger, als daß alle<br />
Prüflinge unter den gleichen Umständen<br />
arbeiten? Man sollte deshalb versuchen,<br />
die Prüfungsarbeite~ doch möglichst in<br />
einer Werkstätte herstellen zu lassen.<br />
Die Arbeiten müssen ja nicht an einem Tag<br />
fertig sein. Wenn zu viele Prüflinge da<br />
sind, so sollten doch wenigstens einige<br />
gleichwertige Werkstätten ausgewählt werden,<br />
so daß der Unterschied in den Ar•<br />
beitsbedingungen nicht zu groß ist, denn<br />
daß die Art und Güte des Schleifsteins, der<br />
Bohrmaschine usw. Einfluß auf die hergestellten<br />
Gehilfenstücke hat, leuchtet wohl<br />
ohne weiteres ein.<br />
Ich glaube, daß ich im Namen aller Lehrlinge<br />
spreche, wenn ich mit der Bitte an<br />
die Gehilfenprüfungskommissionen herantret~,<br />
unsere Bedenken und Sorgen einmal<br />
vorurteilslos zu prüfen. Meine zweite Bitte<br />
geht an die Innungen. Sorgen Sie dafür,<br />
daß jedem Lehrling schnellstens Berufsbild<br />
und Prüfi.mgsbedingungen in die Hände<br />
kommen! ·<br />
Ich hoffe, daß meine Zeilen ihren Zweck<br />
erreichen, nämlich, daß durch die vorgeschlagenen<br />
Wege die Angst der Lehrlinge<br />
vor der Prüfung und ihre Unsicherheit<br />
einem gesunden Selbstvertrauen weicht,<br />
das auf die klare Linie des Lernens und<br />
Vorbereitens aufgebaut ist.<br />
A'n m e r k u n g d e r R e d a k t i o n<br />
Mit vielem hat dieser Lehrling, der demnächst<br />
selbst in die Prüfung steigt, selbstverständlich<br />
recht. In manchen Bezirken<br />
ist die Zusammenarbeit zwischen Berufsschule<br />
und Innung wirklich so wenig ersprießlich,<br />
daß die Lehrlinge darunter leiden.<br />
Jawohl, die Lehrlinge sind die Leidtragenden<br />
und nicht etwa die Leute, die<br />
man mit irgendwelchen Manipulationen<br />
treffen wilL<br />
Da gibt es Kollegen im Prüfungsausschuß,<br />
die geradezu darauf warten, daß ein großer<br />
Teil der Lehrlinge bei der theoretischen<br />
Prüfung schlecht abschneidet, um damit<br />
dem Fachlehrer zu beweisen, daß sein Planbau<br />
falsch war. Das ist zumindest eine<br />
etwas sonderbare Berufsauffassung. Wenn<br />
ein Lehrer wirklich so ungeschickt ist, daß<br />
er seinen Schülern das nötige Rüstzeug<br />
nicht vermitteln kann, so muß man ihn<br />
eben rechtzeitig durch einen anderen ersetzen.<br />
Daß man deshalb aber erst noch<br />
eine mehr oder weniger große Zahl Lehrlinge<br />
durch die Prüfung rasseln Jäßt, ist<br />
gelinde gesagt, eine Niedertracht. (Diese<br />
Bemerkung bezieht sich nicht auf den<br />
oben geschilderten Falll) Meistens ist aber<br />
die Unfähigkeit des Fachlehrers gar nicht<br />
so groß und es besteht auch, nicht die Absicht,<br />
ihn seines undankbaren Amtes zu<br />
entheben (weil es nämlich der größte<br />
Schreier in der Innung auch nicht übernehmen<br />
möchte), sondern es liegt einfach<br />
daran, daß man ihn schwimmen läßt. Zu<br />
Innungsversammlungen, wo audl Nachwuchsprobleme<br />
behandelt werden, lädt<br />
man ihn prinzipiell nicht ein. Aus zweiter<br />
Hand erfährt er dann · zumeist noch im<br />
entstellten Sinne das, was man ihm besser<br />
verschwiegen hätte, daß man über ihn näm•<br />
lidl das und das gesagt habe. Und nur<br />
die Liebe zu seinen Sdlülern hält ihn davon<br />
ab, den Karren einfadl laufen zu lassen.<br />
Doch aus der Spannung zwischen Innung<br />
und Sdlule ist eine Spaltung geworden.<br />
Beide Teile operieren nidlt mehr auf<br />
der Zweckmäßigkeitsbasis, sondern sudlen<br />
nadl „Rechtsgrundlagen".<br />
Dort, wo dieser Kleinkrieg zum Glück<br />
nicht stattfindet, besteht vermutlich das<br />
Problem der Aufgabenstellung. ,Ein Prüfungsausschuß<br />
hat auf diesem Gebiet wohl<br />
große Erfahrungen, aber er wird sich dabei<br />
immer von eigenen (oft traditionellen) Anschauungen<br />
leiten lassen, und so kommt<br />
es eben, daß bei der theoretischen Prüfung<br />
die Anforderungen örtlidl verschieden sind.<br />
Es war schon immer das erstrebenswerte<br />
Ziel aller fortsdlrittlichen Berufskollegen,<br />
diese Prüfungsbedingungen bis ins kleinste<br />
zu vereinheitlichen. Einheitliche Prüfungs•<br />
bedingungen sdlaffen, das setzt unter<br />
allen Umständen aber erst die Aufstellung<br />
eines für alle Berufsschulen verbindlichen<br />
Lehrplans voraus! Unter einem<br />
Lehrplan verstehen wir nicht etwa eine<br />
Sammlung von Themenvorschlägen, die<br />
bestenfalls noch halbjahrmäßig aufgegliedert<br />
sind (siehe „Vorsdllag eines Berufs•<br />
ausbildungsplanes der Berufsschule für<br />
Lehrlinge des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks• aus<br />
.,Fadll. Vorschriften zur Regl. des Lehrlingswesens<br />
im <strong>Augenoptiker</strong>handwerk•),<br />
sondern ein wirklidl handfestes Gerippe<br />
für die theoretische Ausbild1.mg mit exak•<br />
ten Abgrenzungen der einzelnen Lehrgebiete<br />
aufgeteilt nadl Unterrichtswochen.<br />
Und man sollte diesen Lehrplan nicht für<br />
Ost- oder Westdeutschland machen, sondern<br />
ganz einfadl für Deutschland; denn<br />
einmal wird ja diese Grenze nidlt mehr<br />
sein und dann wollen wir audl keinen<br />
Nachwuchs mit unterschiedlichem Bildungsniveau<br />
haben. ··<br />
In einem können wir jedodl unserem<br />
sorgenbeladenen Lehrling nicht ganz recht<br />
geben. Man bereitet sich während seiner<br />
Lehre nicht auf die Prüfung vor, sondern<br />
auf seinen Beruf. Da.s Prüfungsergebnis ist<br />
lediglich ein Zeugnis dafür, ob man der<br />
Arbeit in diesem Beruf gewadlsen ist oder<br />
nicht. Bereite Dich also so sorgfältig und,<br />
gewissenhaft wie nur möglidl auf Deine<br />
kommenden Berufsaufgaben vor und Du<br />
wirst todsidler die Prüfung bestehen. Ein<br />
Rezept gibt es dafür nicht, und das am<br />
allerwenigsten in Form von Prüfungsbestimmungen.<br />
Doch wir wollen hoffen, daß<br />
obengenannter Lehrplan nicht mehr so<br />
lange auf sich warten läßt, dann hast Du<br />
wenigstens eine Anleitung.<br />
Die Anschauung,<br />
sie ist das A und O einer guten Unterrichtsstunde.<br />
Was tausend-Worte oft nidlt<br />
vermögen, das kann mandlmal durch einen<br />
einfadlen Versudl so gut erklij.rt werden,<br />
daß man es nie wieder vergißt. .Einfacher<br />
Versuch", das heißt nicht, daß. sein Aufbau<br />
und seine Durchführung kein Problem sind<br />
- zumindest für den Lehrer nicht. Oft ·fehlen<br />
für eine soldle erfolgreiche Experimentierarbeit<br />
die. Zeit zur Vorbereitung und<br />
vor allem die nötigen Geräte. Diesem<br />
Mangel hat die Firma PHYWE - AG, Göttingen,<br />
abgeholfen, indem sie vor einiger<br />
Zeit einen Experimentierkasten auf den<br />
Markt bradlte, der alle -Vorrichtungen für<br />
den Aufbau einer optischen Bank enthält.<br />
Vom Stativ angefangen, über eine lichtstarke<br />
Rohrleudlte einschließlich Transformator,<br />
diverse Blenden und Linsen, eine<br />
optisdle SdJ.eibe und Hohl.spiegeln bis zu<br />
den konvexen, konkaven, prismatischen<br />
und halbkreisförmigen Glaskörpern · fehlt<br />
nichts, was zur Demonstration zahlreicher<br />
optischer Vorgänge benötigt wird.<br />
Das Lehrmittel allein schafft es aber<br />
nicht. Erst die ordnende Hand des Lehrers<br />
fügt diese Teile zu einem sinnvollen .Ganzen<br />
zusammen. Audl diese Arbeit der Vorbereitung<br />
kostet Zeit, erheblich viel Zeit.<br />
Und sie muß gr-ündlich durdlgeführt ~erden,<br />
wenn man mit Sidlerheit unangenehme<br />
Pannen während des Vortragens vermeiden<br />
will. Deshalb muß man in dem von<br />
Studienrat M a y bearbeiteten Experimentierbuch<br />
eine sehr wertvolle Ergänzung<br />
sehen. In den 85 ausführlichen und exakten<br />
Versuchsbeschreibungen zeigt er de:Q'.l Fam:<br />
lehrer für Optik einen sidleren Weg, wie<br />
er den gesamten Stoff aus P i s t o r s<br />
„Grundlagen der Augenoptik" für seine<br />
Lehrlinge experimentell behandeln kann<br />
- und das ist viel.<br />
Man kann diesem Experimentierkasten<br />
und der vorzüglich bearbeiteten Anleitung,<br />
die wohl hauptsädllich für den Physikunterricht<br />
an der Volksschule gedacht sind, auch<br />
in Berufssschulkreisen weitgehendste Verbreitung<br />
wünschen.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 19<br />
Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />
(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />
prä s i den t : <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />
Geschäftsführer.: Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Fernruf 2 24 41 (nach Geschäftssschluß 4 25 55).<br />
Ge s c h ä. f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Worringer Straße 57 (Linie 8 und 9 ab Hauptbahnhof). - Zuschriften un~ Rückfragen<br />
erbitten wir stets nach Düsseldorf, Worringer Straße 57, um Verzögerungen in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Berlin e. V.<br />
(Geschäftsstelle: Berlin W 50, Eislebener Str. 3, Fernruf: 24 20 <strong>08</strong>)<br />
Die Westberliner <strong>Augenoptiker</strong> veranstalteten einen Dampferausflug<br />
und fuhren mit ihren Kindern am 31. Juli <strong>1952</strong> bei ausnahmsweise<br />
schönem Wetter auf der blauen Havel über Pfaueninsel<br />
bis Moorlake mit dem extra dafür gemieteten Dampfer<br />
.Christei". Leider war bei Moorlake .die Welt mit Brettern vernagelt",<br />
denn bis zur Zonengrenze sind es hier nur noch !5 Meter.<br />
Unterwegs gingen eine Menge Luftballons .Sonnenbnllen nur<br />
vom <strong>Augenoptiker</strong>• über Bord. Segler, Ruderer, Paddler und<br />
wendige Schwimmer machten Jagd auf Beute. Auch ein Polizeiboot<br />
mit Besatzung drehte scharf bei und .rettete• einen Ballon.<br />
Die Polizisten wünschten salutierend • viel Spaß" und zogen befriedigt<br />
von dannen. Nach zirka dreistündiger Dampferfahrt ging<br />
es in Wannsee an Land. In den Räumen und im wunderschönen<br />
Park des .Casino-Hotels" gab es für die Kinder ein munteres<br />
Getummel. Bonbonregen und Wurstschnappen leiteten den Jubel<br />
ein. Nach fröhlichen Spielen auf der Wiese im Park ergötzten<br />
sich die Kinder (auch die ausgewachsenen) an einem lustigen<br />
Kasperletheater, das den Clou ·des Tages bildete. Selbstverständlich<br />
- wie könnte es bei den Optikern anders sein - ' konnte<br />
Kasperle schlecht sehen und nachdem er durch allerlei Schaden<br />
klug geworden war, hatte er eine feine Brille auf seiner langen<br />
Nase und konnte nun nicht nur besser sehen, sondern auch besser<br />
aussehen. Es gab viel Spaß für die Großen und die Kleinen.<br />
Am Abend zogen dann die Kinder- als Glühwürmchen mit ihren<br />
Fackeln durch den Park, während die Erwachsenen den herrlichen<br />
Blick über den Wannsee mit der sinkenden .Sonne genossen.<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />
(Geschäftsstelle: Hamburg 36, Holstenwall 12, .Gewerbehaus",<br />
Fernruf: 35 31 91) ' ·<br />
Am 19. Mai <strong>1952</strong> hatte Obermeister K e 1 b die Mitglieder der<br />
Hamburger Auge_noptiker-Innung zu einer Innungsversammlung<br />
eingeladen. Nach kurzer Begrüßung gedachten die ·yer_sammlungsteinehmer<br />
der inzwischen verstorbenen Innup.gsm1tgheder:<br />
Kollege A. Hesselbein;<br />
Kollege J. Plambeck,<br />
Kollege c ._Rhein (Fa. Campbell).<br />
Auf der Tages o r d n .u n g standen folgende Punkte:<br />
t. Preisverhandlung mit den ·Krankenkassen,<br />
2. Sonnenschutzbrillen-Aktion,<br />
3. Wirtschaftliche und sozialpolitische Fragen,<br />
4. Verschiedenes.<br />
Zu Punkt 1 konnte Kollege H. M erb i t z über deh günstigen<br />
Fortgang der PreisverhandlungE:n mit den Krankenkass~n<br />
berichten und den baldigen Abschluß emes neuen Abkommens m<br />
Aussicht stellen. ·<br />
Uber die Sonnenschutzbrillen-Aktion sprach Obermeister K e 1 b.<br />
Er ermahnte die Kollegen, sich in verstärktem Maße für das<br />
•Sombra-Glas• einzusetzen, womit dem Käufer ein wirklich<br />
gutes Glas zu einem annehmbaren Preis geboten wird.<br />
<strong>Der</strong> Geschäftsführer der Innung, Herr W iss man n, sprach<br />
zu Punkt 3 der Tagesordnung über die Investitionshilfe, Kündigung<br />
gewerblicher Räume und über die Altersversorgung des<br />
Handwerks. Ferner wurde der Antrag auf Mitgliedschaft der<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung im Gesamtverband des Hambur_ger_ Ha11;dwerks<br />
einstimmig angenommen. Diese neue Orgamsabon 1st<br />
hier in Hamburg für spezielle Handwerksaufgaben geschaffen<br />
worden.<br />
Ferner wurde ein Beschluß einstimmig angenommen, daß der<br />
Werbebeitrag von 8 /~/o auf 1 9 10 erhöht wird.<br />
<strong>Der</strong> Punkt 4, Verschiedenes, mußte aus Zeitgründen sehr<br />
eingeengt werden, da nach der Versammlung noch ein Vortrag<br />
angesetzt war.<br />
Oberm.eister K e 1 b schloß gegen 20.30 Uhr die gut besuchte<br />
Innungsversammlung.<br />
Die Firma Kr ahn , Hamburg, hatte inzwischen in einem<br />
anderen Raum ihre ophthalmologischen Geräte aufgebaut. H_err<br />
Krahn erläuterte nach kurzer Einführung seine Geräte und hielt<br />
anschließend. ein kleines Praktikum ab. Gezeigt wurden u. a. ein<br />
neues Ophthalmometer (Testbilder nach Java!), ei~ Binokular<br />
Ophthalmoskop für die Beobachtung des Aug~nhmtergrundes<br />
und ein Universal-Drehtisch für 4 Instrumente. Die ausgestellten<br />
Geräte fanden bei den Kollegen lebhaftes Interesse.<br />
Obermeister K e 1 b dankte Herrn Krahn und seinen Mitarbeitern<br />
herzlichst für die interessanten Ausführungen und Demonstrationen<br />
der ophthalmologischen Geräte.<br />
Mitteilungen des Zentralverbandes<br />
Die blauen Büchlein .Fachliche Vorschriften für die Meisterprüfung<br />
im <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk" sind nach eingehender<br />
Durcharbeitung durch die ZVA-Beauftragten wieder greifbar. Sie<br />
kosten 1 , 2 5 D-M pro Exemplar und können, solange der kleine<br />
Vorrat reicht, durch die Geschäftsstelle des ZVA Düsseldorf,<br />
Worringer Straße 57, gegen Voreinsendung des Betrages bezogen<br />
werden (Postscheckkonto Essen Nr. 671 25). F. M.<br />
Haben Sie schon Ihre Meldung für unsere<br />
Gruppen-Sterbegeld-Versicherung abgegeben 1<br />
Sie wissen selbst, wie rasch der Tod an jeden herantreten<br />
kann. Sichern Sie Ihre Familie, bevor es zu späUst oder Gesundheitszustand<br />
und Alter eine Aufnahme in die Gruppen-Sterbegeld-Versicherung<br />
nicht mehr zulassen.<br />
1. Das Sterbegeld beträgt 1000,- DM, bei Tod durch Unfall (bis<br />
zum 65. Lebensjahr) 2000,- DM.<br />
2. Niedrigste Beitragssätze gern. dem bekanntgegebenen Tarif.<br />
Diese günstigen Beitragssätze kann ein einzelner bei Abschluß<br />
einer Alleinversicherung auch nicht annähernd erreichen.<br />
3. Auf Gesundheitsprüfung und Altersbegrenzung wird für den<br />
Anfangsbestand verzichtet.<br />
4. Eine Wartezeit ist nicht vorgesehen.<br />
5. Beim Ausscheiden eines Mitgliedes aus dem Verband kann<br />
die Versicherung beim Gerling-Konzern direkt fortgesetzt<br />
werden.<br />
6. Die Auszahlung des Sterbegeldes erfolgt durch den Zentralverband,<br />
wenn die Versicherung ohne Gesundheitsprüfung<br />
übernommen wurde. Dies bedeutet, daß die Summe umgehend<br />
nach dem Todesfall zur Auszahlung gelangen kann, sofern<br />
kein Selbstmord .oder Unfalltod vorliegt. Es findet also keine<br />
Prüfung der Todesursache statt.<br />
7. <strong>Der</strong> Einzug der Beiträge erfolgt durch den Zentralverband, da<br />
es sich hier um eine soziale Einrichtung ~andelt. Die Beitragszahlung<br />
an ihn hat vierteljährlich im voraus zu erfolgen. Zur<br />
Deckung seiner Unkosten ist eine Verwaltungsgebühr von<br />
0,20 DM pro Versicherung und Monat mit zu entrichten.<br />
8. Die Beiträge sind steuerlich abzugsfähige Sonderausgaben. Es<br />
liegt im Interesse eines jeden einzelnen, sich kurzfristig zu<br />
entsd1ließen und durch möglichst umgehende Ausfüllung der<br />
dem Rundschreiben beiliegenden Karte die Anmeldung zu<br />
unserer sozialen Einrichtung zu vollziehen. ,_ Gleichzeitig<br />
geben wir bekannt, daß die bereits vorliegenden Anmeldungen<br />
bearbeitet werden, sobald die Werbung in ihrer Gesamtheit<br />
abgeschlossen ist. Von Anma-hnungen bitten wi-r deshalb<br />
Abstand zu nehmen. ____ F. M.<br />
Anschriften-Verzeichnisse<br />
Zur Vervollständigung bzw. Berichtigung ihrer Anschriften<br />
Verzeichnisse geben wir den interessierten Industrie-Firmen<br />
und Fachgroßhändlern folgendes bekannt:<br />
Zugänge:<br />
<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg, Sitz Hamburg<br />
-Lillmeyer, Paul, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Hamburg-La., Langenhomer Chaussee 213<br />
Landes-Innungsverband Sdileswlg-Holsteln, Sitz Lübedt<br />
Cavex, Optische . Werkstätten, Lübedt, Schlumacherstraße 12<br />
Briem, Erich, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Büdelsdorf b. Rendsburg, Hollerstraße 29<br />
Seifert, Heinz, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Glüdtsburg/Ostsee, Flandernweg 9<br />
Meuschke, K.arl, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Uetersen Krs. Pinneberg, Marktsir. 1<br />
Menz, Paul, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Preetz/Holst., Schellhorner Straße 6<br />
Rathjen; Hans, <strong>Augenoptiker</strong>, Innien/Hölst.<br />
Schubert, Rudolf, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Flensburg, Rathausstraße 6<br />
Reinhardt, Ursula, <strong>Augenoptiker</strong>meisterin, Malente•Gremsmühlen, Bahnhof•<br />
straße 10<br />
Zu streichen sind:<br />
Landes-InnllJlgsveiband Schleswig-Holstein, Sitz Lilbedt<br />
Sievert Nachf., lnh. Kunigk, Ursula, Plön/Holst., Lange Straße 19<br />
Berichtigungen :,<br />
Landes-Innungsverband Sdileswig-Holsteln, Sitz Lübedt<br />
Krause, Leo, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Glüdtstadt, Markt 18,<br />
s t a t t Breitenburg üb. Itzehoe<br />
Ha.nsen, Kurt, <strong>Augenoptiker</strong>, Hömum/Sylt, Budersandstraße 17,<br />
s t a t t Schlidtbm g üb. Elmshorn<br />
Augenqptlker-Innung lllr den Reg.-Bez. Arnsberg, Sitz Dortmund<br />
Schriek, Wilhelm, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Dortmund, Wisstraße 181/1,<br />
s t a t t Hiltrop, Wall 2<br />
Siepmann. 'Franz, Augenoplilr:ermeister. Dortmund, Oestermärsdie Straße ,u,<br />
s t a t t Sonnenstralle 196<br />
Schulte-1.adbeck A. & L. Allgenopti)r::enneister, Bochum, KortumstraBe 71,<br />
s t a t t Bongudtstnlle 9
SEjitl:l 20 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
AUS DEM HANDWERK<br />
Geschäftseröffnungen und -verlegungen<br />
Bodlum: Die Firma Sdlulte-Ladbeck verlegte Ihr seit 1871 bestehendes Fach·<br />
gesdlält für Optik und Foto nach nunmehr beendetem Umbau in ihr Eigentum<br />
nadi Korlumstraße 77.<br />
Worms: Die Firma Hermann Meurer, Marktplatz 29, deren Anwesen durdl<br />
Bombenangriffe im Kriege total zerstört wurde, hat nun wieder aufgeba ut<br />
und konnte jetzt ihre neuzeitlidien, sdiönen Räume wieder beziehen. Das<br />
Fadigeschält wird von Frau Meurer, deren Mann seit Stalingrad vermißt ist,<br />
tatkräftig, unter Mithilfe von Herrn Eugen Goldbadi als Geschäftsführer, vor•<br />
bildlich geführt.<br />
Jubiläen<br />
Brlllen-Sdlmldt, Hannover und Bremen<br />
.so Jahre im Dienst meiner Kundschaft•<br />
Fünfzig Jahre handwerklidlen Strebens und Fleißes liegen zwisdlen der Grün•<br />
dung des optisdien Handwerksbetriebes und Fadigesdiältes des Herrn Diplom•<br />
Optiker Albert Sdimldt in Hannover Im Jahre 1902 und dem heutigen Jubiläumsfest,<br />
das die Firma Brillen-Sdimidt, Albert Schmidt K.-G. am 19. August <strong>1952</strong><br />
beging.<br />
Das Stammhaus ist vor 75 Jahren in Rathenow als optische Schleiferei und<br />
Werkstatt zur Herstellung von Brillenfassungen und Klemmern gegründet worden.<br />
1891 gab Herr Albert Schmidt sen. seine Fabrikation in Rathenow auf und eröffnete<br />
sein optisches Fachgeschäft in Magdeburg. Aus dieser Firma gründete sein<br />
Sohn 1902 in Hannover seinen Betrieb unter dem Namen „Brillen-Schmidt'", der<br />
seit fünfzig Jahren nidit nur in Hannover und Umgebung; sondern auch mit seinen<br />
Filialen in Han.-Linden, in Bremen und auch in Halle· als erstklassiges Fachgeschäft<br />
Ihrem Nahmen Ehre machen.<br />
Zielbewußtes handwerkliches Streben und unermüdliche Arbeitsfreudigkeit ließen<br />
.,Brillen-Sdimidt" in Stadt und Land Niedersachsen zu einem Begriff für vorzüg•<br />
liche fachliche Bedienung der Kundschaft werden. Zeuge des unermüdlichen<br />
Strebens ist di-e stete Entwicklung, die nur durch den Terror des Bombenkrieges<br />
gehemmt werden konnte. Das Hauptgeschäft In Hannover fiel 1943 ebenso wie<br />
seine Filialen in Linden und Bremen den Bombenangriffen zum Opfer. Das Zweiggeschäft<br />
Halle mußte wegen der Zonenschwierigkeiten abgegeben werden.<br />
<strong>Der</strong> Wiederaufbau der total zerstörten Betriebe Ist das Verdienst des heutigen<br />
Inhabers, Herrn Albert S c h o r 1 i n g , unter dessen Leitung es gelungen ist,<br />
bis zum Jubiläumsjahr <strong>1952</strong> das Hauptgeschäft am Kröpcke im Europahaus, die<br />
Filiale am Schwarzen Bären wieder aufzubauen und den Wiederaufbau der<br />
Filiale in Bremen am alten Platz einzuleiten.<br />
Geschäftsführung und Belegschaft, von denen 10 Herren das 25jährige Bestehen<br />
bereits miterlebt haben, nützten den 19. August <strong>1952</strong> zum besinnlichen<br />
Rückblick und als Start zu strebsamem Schaffen nach dem Beispiel ihres Seniorchefs,<br />
zur Ehre ihres Firmennamens „Brillen-Schmidt".<br />
Lengerlm/w ·esll.: <strong>Der</strong> Uhrmachermeister und <strong>Augenoptiker</strong> Friedrich Altevogt<br />
wird am 26. August <strong>1952</strong> 80 Jahre und feiert am 2. September <strong>1952</strong> sein<br />
50jähriges Geschäftsjubiläum.<br />
Verlag und Schriftleitung entbieten ihre Glückwünsche.<br />
Todesfälle<br />
Die Firma Becker - 0 p t I k , Hannover, Inh. Diplom-Optiker Hans Ahrens,<br />
hat den Tod ihres langjährigen Mitarbeiters, des staatl. approbierten <strong>Augenoptiker</strong>s<br />
H e I n z W a 1 t e m i' t e zu beklagen, der seit 1933 In diesem Fachgeschäft<br />
tätig war und seine ganze Arbeitskraft dem Betriebe in Treue und Zuverlässigkeit<br />
gewidmet hat.<br />
Verlag und Schriftleitung spredien ihr Beileid aus.<br />
Fördergemeinschaft der Deutschen Augenoptik<br />
(Gemeinschaftswerbung)<br />
Köln, Ehrenstraße 47, Fernruf: 7 14 47<br />
Die U n f a 11-Verhütungs - Woche war Veranlassung,<br />
dem Verkehrsministerium vorzuschlagen, vermehrt darauf bedacht<br />
zu sein, daß die Kraftfahrer mit den nötigen Sehhilfsmitteln<br />
ausgerüstet sind und dafür zu sorgen, daß sich die<br />
Kraftfahrer ihrer Fahrlässigkeit bewußt bleiben, wenn sie ohne<br />
Sehhilfsmittel ein Kraftfahrzeug führen. <strong>Der</strong> Bundesminister für<br />
Verkehr hat in Beantwortung dieser Vorschläge u. a. auf die Bestimmung<br />
des § 2 der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung hingewiesen,<br />
die folgenden Wortlaut hat: ·<br />
• Wer infolge körperlicher oder geistiger Mängel sich nicht<br />
sicher im Verkehr bewegen kann, darf daran nur teilnehmen,<br />
wenn in geeigneter Weise Vorsorge getroffen ist, daß er andere<br />
nicht gefährdet.•<br />
Daraus folgt für Kraftfahrer mit mangelhaftem Sehvermögen<br />
die Verpflichtung, für einen Ausgleich •dieses Mangels zu sorgen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong> sollte daher diese Tatsache werbemäßig ausnutzen<br />
und den vorstehend wiedergegebenen Text des § 2 der<br />
Straßenverkehrs-Zulassungsordnung in geeigneter Weise im<br />
S c h au f e n s t e r und L a d e n 1 o k a 1 herausstellen. Eine<br />
soldl.e Werbung kann ihre Wirkung niemals verfehlen. Darüber<br />
hinaus ist von der Gemeinschaftswerbung vorgesehen, dieses<br />
Thema bei einem der nächsten Inserate zu berücksichtigen.<br />
Aus gegebener Veranlassung teilen wir mit, daß Res o p a 1-<br />
p 1 a k a t e , die für die Eisenbahnwerbung in der Bundesbahn<br />
Verwendung fanden, noch genügend vorrätig sind, so daß die<br />
. Fördergemeinschaft" alle diesbezüglichen Wünsche direkt zu erfüllen<br />
vermag. Geben Sie daher Ihren Bedarf hierin nicht der<br />
Herstellerfirma Römmler GmbH auf, sondern an die .Fördergemeinschaft"<br />
nach Köln, Ehrenstraße 47.<br />
In Beantwortung verschiedener an uns gerichteter Anfragen<br />
geben wir bekannt, daß für die laufende Unterbringung unserer<br />
illustrierten Werbeinserate jeweils die 5 am meisten gelesenen<br />
Zeitschriften herangezogen wurden, durch die wir zirka 900/o aller<br />
Leser, die überhaupt ein illustriertes Blatt zur Hand nehmen,<br />
angesprochen haben. Es sind dies .<strong>Der</strong> Stern", die . Frankfurter<br />
Illustrierte•, .Quick", . Constanze " und . Das Beste•. - Nach der<br />
laufend durchgeführten Beobadltung der Auflagen-Entwicklung<br />
wurde festgestellt. daß die Auflage der . Revue • die der .Frank-<br />
furter Illustrierte" recht beträchtlich übertroffen hat, was Veranlassung<br />
war, die für die restlichen Monate des Jahres <strong>1952</strong> vorgesehenen<br />
Anzeigen von der .Frankfurter Illustrierte" auf die<br />
.R.evue" zu übertragen.<br />
Wir hatten in Ergänzung des .Arbeitsbericht der Fördergemeinschaft"<br />
nach dem Stand vom 1. Juli <strong>1952</strong>, der inzwischen in dem<br />
Besitz aller Innungsmitglieder sein dürfte, in einem Sonder-Rundschreiben<br />
vom 17 .- Juli d. J. schon auf die sehr niedrigen Verwaltungskosten<br />
für die Gemeinschaftswerbung hingewiesen. Trotzdem<br />
bleibt die• .,Fördergemeinschaft" darum .bemüht, die Büro<br />
Unkosten ständig weiter zu senken, bzw. zu verhindern, daß neue<br />
Belastungen für die Verwaltung hinzukommen. Diese Gefahr<br />
liegt aber vor, wenn der Versand und die Berechnung einzelner<br />
Werbemittel wie Prospekte u. ä. weiterhin durch die .Fördergemeinschaft"<br />
wie bisher vorgenommen werden. Im Einverständnis<br />
mit dem ZV A wird die .Fördergemeinschaft" deshalb mit<br />
Wirkung vom 1. 0 kt ober d. J. den Versand der von den<br />
<strong>Augenoptiker</strong>n bestellten Werbemittel gegen Nachnahme<br />
von der jeweiligen Druckerei zugunsten der Firma Rühle vornehmen.<br />
Es wird dabei sichergestellt, daß der Empfänger außen<br />
an der Sendung ersehen kann, um was es sich handelt, um so<br />
Annahme-Verweigerungen durch Irrtümer zu vermeiden. Diese<br />
Neuregelungen tragen dazu bei, daß die vom <strong>Augenoptiker</strong><br />
Handwerk und der Industrie bzw. dem Fachgroßhandel aufgebrachten<br />
Gelder wirklich umfassend dem originären Zweck,<br />
nämlich der Aufklärungsarbeit zugeführt werden, und alle unnötigen<br />
Verwaltungsunkosten oder Steuerabgaben sich vermeiden<br />
lassen. Wir sind sicher, daß a 11 e <strong>Augenoptiker</strong> für diese<br />
Änderungen Verständnis haben werden.<br />
Nachstehend bringen wir einige Hinweise, wie die E c h o -<br />
W e r b u n g in Tageszeitungen aufgezogen werden kann und<br />
weitere Beispiele von redaktionellen Presse-Auszügen, die unsere<br />
„Fördergemeinschaft" in Zusammenarbeit mit Werbe-Fachleuten<br />
brachte, um die Bevölkerung auch über die richtige Wahl<br />
von Sonnenschutzbrillen aufzuklären. -<br />
Die .Nordsee-Zeitung•<br />
hat in ihrer Ausgabe vom 8. Juni <strong>1952</strong> den ganzen Text der<br />
neuen Grundbroschüre .<strong>Der</strong> wichtigste Ihrer 5 Sinne veröffentlicht,<br />
vermutlich auf Veranlassung eines aktiven Kollegen. Das<br />
Beispiel zeigt, daß örtliche Zeitungen durchaus bereit sind, den<br />
allgemein gehaltenen Text unserer Grundbroschüre abzudrucken.<br />
Das ist für unsere Gemeinschaftswerbung sehr dienlich, weshalb<br />
wir recht viele <strong>Augenoptiker</strong> zur Nachahmung aufforder1:1,<br />
Ein weiteres Beispiel hierfür ist der in einer Tageszeitung erschienene,<br />
geschickt formulierte Aufsatz „<strong>Der</strong> Schulkopfschmerz"<br />
mit folgendem Text:<br />
.Manchen Kindern macht die Schule echte Kopfschmerzen. Nicht<br />
etwa im übertragenen Sinne, sondern wirkliche Schmerzen im<br />
Kopf. Nach den ersten Unterrichtsstunden bekommen die Kinder<br />
Kopfweh, bei manchen gesellt sich Erbrechen hinzu. An Sonntagen<br />
und schulfreien Tagen tritt dieser Kopfschmerz nicht auf.<br />
Solche Kinder kommen mitunter in den Verdacht, sich drücken zu<br />
wollen. In Wirklichkeit hapert es mit ihren Augen. Solange das<br />
Kind im Spielalter ist, wird irgendeine Fehlsichtigkeit oft nicht<br />
bemerkt. Beim Eintritt in die Schule stellen sich gröbere Sehfehler,<br />
besonders Kurzsichtigkeit, verhältnismäßig rasch heraus.<br />
Es gibt aber auch Sehfehler, die weniger leicht zu entlarven sind.<br />
Es kann sich um eine abweichende Stellung der Augen handeln,<br />
die so gering ist, daß sie zwar nicht als eigentliches Schielen<br />
auffällt, die aber das· Kind doch zwingt, seine Augen mit gewaltsamer<br />
Anstrengung in eine Stellung zu bringen, die ihm einwandfreies<br />
Erkennen der Buchstaben beim Lesen und Schreiben<br />
ermöglicht. Oder es liegen Ungleichmäßigkeiten der Hornhautkrümmungen<br />
vor, die dem Auge beim genauen Hinsehen eine<br />
besondere Anstrengung zumuten, damit ein deutliches Erfassen<br />
möglich wird.<br />
Es empfiehlt sich, wenn Kinder über dieses .Schulkopfweh"<br />
klagen, sie zum Augenarzt zu bringen. Mit ausgleichenden Gläsern<br />
ist dem Kinde geholfen, und es ist von der Belastung der<br />
dauernden, oft noch dazu fruchtlosen Uberanstrengung befreit.•<br />
F.M.<br />
Augenarzt warnt vor dem Dunkelglas<br />
Zu Ihrem Beitrag "Sonnenbrille kann das Leben retten":<br />
•. . . Wenn gesagt ist, man solle die Sonnenbrille herausholen,<br />
wenn die bewährte Lesebirne nicht mehr stark genug erscheint,<br />
so sind damit die grundlegenden sah-physiologischen Erkenntnisse<br />
nicht beachtet worden. Durd\ Vorsatz eines Dunkelglases<br />
kommt es reflektorisch zur Pupillenerweiterung, so daß also<br />
ein weniger scharfes Nahesehen eintreten würde, das wiederum<br />
eine erhöhte Akkommodation des Auges bewirken würde. Also<br />
wäre im Endeffekt das Ergebnis lediglich ein überanstrengtes<br />
Auge. Dies gilt natürlich nur für die angeführte Sonnenbrille<br />
bei der Leselampe. Abgesehen davon gibt es Augenerkrankungen<br />
(grüner Star), bei denen von manchen Augenärzten vor einer zu<br />
dunklen Brille gewarnt wird, da über die Pupillenerweiterung<br />
mandunal eine Drucksteigerung eintreten kann. Ihre Ansicht<br />
über die Art der Sonnenbrillen kann ich als Augenarzt nicht<br />
teilen .•• •<br />
Dr. med. S t ein b o r n , Augenarzt, Ingelheim.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Gutes Glas und gute Fassung<br />
Dr. Sd:imidt-Hoepke empfiehlt bei Ihnen, am Tage möglid:ist<br />
dunkle Gläser zu tragen, um ein besseres Nad:itsehen zu errei<br />
~en. Weiter sd:ireibt der Verfasser, daß es nid:it notwendig sei,<br />
die Infrarot- und Ultraviolett-Strahlen abzusd:iirmen, da das Auge<br />
von Natur aus weitgehend dagegen gesd:iützt sei. Es wird zweifellos<br />
bei dauerndem Gebraud:i von dunklen Gläsern ein besseres<br />
Nad:itsehen dadu~d:i erreid:it, daß sid:i die Iris an ein stärkeres<br />
Offnen gewöhnt. Dadurd:i wird aber die natürlid:ie Schutzeinrichtung<br />
des Auges gegen übermäßige Lichteinstrahlung und<br />
gegen augensd:iädlid:ie Strahlen in ihrer Wirksamkeit stark herabgesetzt.<br />
Die unsid:itbaren Ultraviolett- und Ultrarotstrahlen<br />
können in diesem Falle in weit größerem Maße in das Auge eindringen<br />
und empfindlid:ie Sd:iäden hervorrufen, wie Bindehautentzündungen<br />
oder grünen Star, Gletsd:ierbrand oder Schneeblindheit<br />
usw. Aber selbst dort, wo sold:ie Sd:iäden nid:it eintreten, werden<br />
Augen, weld:ie durd:i das dauernde und unmotivierte Tragen zu<br />
dunkler Gläser ihrer normalen Funktion entwöhnt werden, stark<br />
lid:itscheu und krankhafte Störungen treten auf.<br />
Viele Augenärzte mad:ien, während der Sommermonate insbesondere,<br />
tagtäglid:i darüber ihre Beobad:itungen, und viele unbelehrbare<br />
Träger von dunklen Augenbrillen müssen dies mit<br />
bitteren Erfahrungen bezahlen. Die Ansid:it des Verfassers, die<br />
sid:i auf amerikanisd:ie Untersud:iungen stützt, wonach billigere<br />
Gläser keinesfalls sd:iled:iter als teuere seien und keineswegs<br />
dem Auge sd:iaden, ist völlig unverständlid:i.<br />
Neben der sd:iützenden Wirkung muß ein braud:ibares farbiges<br />
Augensd:iutzglas natürlid:i aud:i eine gewisse Dämpfung sid:itbaren<br />
Lid:ites bewirken, die in unseren geographischen Breiten<br />
im allgemeinen zwischen 25 und 500/o liegt. Bei dieser Dämpfung<br />
dürfen natürlid:i keine Farbveränderungen auftreten. Betrad:itet<br />
man beispielsweise . die vom Verfasser empfohlenen billigen<br />
Gläser, so wird man feststellen, daß durd:i sie in den meisten<br />
Fällen FarbvE1ränderungen hervorgerufen werden, die oft so<br />
weit gehen, daß statt blau grün oder umgekehrt gesehen wird.<br />
Wirkliche brauchbare Augensd:iutzgläser, die alle von Ihnen geforderten<br />
Bedingungen erfüllen, müssen naturgemäß aus einem<br />
wertvollen Rohglas hergestellt werden und aud:i eine sorgfältige<br />
Bearbeitung erfahren. Sie sind naturgemäß wesentlid:i teuerer<br />
als die Sonnenbrillen, deren Qualität weit unter der sd:iled:itester<br />
Fenstersd:ieiben liegt.<br />
Dr. Heinrid:i S c h n e i d e r , Bad Kreuznach.<br />
Sonnenbrille als Lebensretter<br />
Zehn Prozent aller Unfälle durdl Blendung<br />
Schlechte Brillen gefährlich<br />
In jedem Jahr verursachen Kraftfahrer mit ungenügendem<br />
Sehvermögen während der Nacht 50 Prozent aller Unfälle. Mindestens<br />
ad:it bis zehn Prozent aller Unfälle werden durch die<br />
Blendwirkung von Sonne und Sd:ieinwerfern hervorgerufen oder<br />
dadurch, daß Tagesfahrten in greller Sonne und mit ungeschützten<br />
Augen be.i den Fahrern einen 50prozentigen Verlust der<br />
Nachtsicht zur Folge haben.<br />
Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 21<br />
Hervorragende deutsche Augenspezialisten führen viele Unglücke<br />
darauf zurück, daß die Augen, die während des Tages am<br />
Strand, in den Bergen oder am Wasser der grellen Sonne ausgesetzt<br />
waren, in der Nacht erheblich geschwächt sind. Sie ermittelten<br />
in gründlichen Untersuchungen, daß Arbeiter, die sonst<br />
m_~t Sonnenbril_le im Freien Dienst tun, einige Stunden nad:i der<br />
Dammerung emen Verlust von 50 bis 90 Prozent des Lid:itreflekts<br />
erleiden, wenn sie am Tage keine trugen. Im Sommer<br />
gehen Millionen Menschen in aller Welt direkt vom Strand zu<br />
ihren Wagen und fahren in der Dämmerung oder Dunkelheit<br />
heim, in einer Zeit also, in der sie die Lichtintensität am meisten<br />
braud:ien, die in diesem Zeitraum jedoch am sd:iwäd:isten ist.<br />
Normalerweise läßt die Lichtempfindlichkeit - besonders<br />
nachts - im Alter von 40 bis 45 Jahren nach und erreicht<br />
den niedrigsten Punkt zwischen 55 und 60 Jahren. Unter Seeleuten,<br />
Fisd:iern, Fliegern, Bauern und Arbeitern, die ununterbrod:ien<br />
in der Sonne arbeiten, tritt das Nachlassen der Lidltempfindlichkeit<br />
viel früher ein, und der niedrigste Lichtklarheitspunkt<br />
liegt bei 45 Jahren.<br />
Menschen mit schlechter Nachtsicht sind oft Opfer von Autound<br />
anderen Unfällen. Autofahrer mögen normalerweise · eine<br />
Person sehen, die 100 Meter voraus plötzli'ch auftaucht. Bei einer<br />
Geschwindigkeit von 70 Kilometern in der Stunde können sie<br />
noch rechtzeitig bremsen. Erleidet der Fahrer einen 50prozentigen<br />
Verlust der l':lachtsid:it, dann erkennt er den Fußgänger<br />
erst auf 50 Meter. Eme Entfernung also, die fast zu kurz ist um<br />
rechtzeitig zu halten. Fahrer mit schlechter Nachtsicht haben °eine<br />
verminderte Chance, auf schlecht beleuchteten Straßen oder auf<br />
dem lande Bäume, Umleitungszeichen, Rücklichter oder aus Seitenstraßen<br />
plötzlich auftauchende Fahrzeuge rechtzeitig zu erke~nen.<br />
Ersch_einu_ngen, die auch auf See und in der Luft Gültigkeit<br />
haben. Em Pilot, der am Tage lange in der Sonne flog und<br />
in der Dunkelheit auf einem unbeleuchteten Flugplatz landen<br />
sollte, machte eine Bruchlandung, weil er die Fähigkeit verloren<br />
hatte, den Horizont festzustellen.<br />
Bisher bezeichnete man Sonnenbrillen als Luxusartikel. Heute<br />
sind sie ~icht _nur ein Teil der dienstlichen Ausstattung - z.B. in<br />
der amenkamschen Armee - sondern ein tägliches Utensil vie•<br />
ler Milli~nen, die __ ihr~n Wer~ aus eigener Erfahrung erkannten.<br />
Oft aber 1~t es gefahrhcher,_ eme schl~chte Sonnenbrille zu tragen<br />
als gar keme. Zwar absorbiert das mmderwertige, ungeschliffene<br />
dunkle Sonnenglas, das man .billigst• kaufen kann, zwar einen<br />
Teil der Strahlen, die wir als Licht wahrnehmen, aber es kann<br />
nicht gleichzeitig die unsichtbaren und schädlichen Strahlen wirksam<br />
ausfiltern. Gegen Blendung geschützt, öffnet sich aber die<br />
Iris - bei dunklen Gläsern besonders weit - und das empfindliche<br />
Innere des Auges ist damit der Einwirkung der gefährlichen<br />
Strahlen erbarmungslos preisgegeben.<br />
Am besten sind Sonnenschutzgläser, die sowohl die Blendung<br />
beseitigen, gleichzeitig aber auch die ultravioletten und ultraroten<br />
Strahlen ausreichend absorbieren. Alle sonstigen Gläser, die<br />
weder geschliffen noch poliert sind, bestehen meist aus gewöhnlichem<br />
farbigen Glas oder Zelluloid und können in keinem Fall<br />
einen Schutz für unser kostbarstes Gut - die Augen- bedeuten.<br />
Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V.<br />
Sitz Bad Godesberg<br />
Vorsitsender<br />
H. Sauerbom, Fulda<br />
Po ■ lfaoh 239<br />
Schriftführer<br />
R. Henneböle, Siegen<br />
Bahnhofstraße 18<br />
P01tsohaok-Konto<br />
Köln 1190 22 .<br />
(WVA, Bad Godesberg!<br />
WV A-Stiftung<br />
Rhein-Ruhr Bank<br />
lemsohaid 85101<br />
<strong>Der</strong> erste Sonderdruck der WVA<br />
Auf vielfachen Wunsch der Kollegen, die Vorträge im Rahmen<br />
der Tagungen hörten, entschloß sich der Vorstand der WVA<br />
wertvolle Vortragsarbeit in Form von Sonderdrucken auch denen<br />
zugänglich zu machen, die nicht immer an solchen Vorträgen<br />
teilhaben können.<br />
Nachdem Bbr. Preussner am 9. März <strong>1952</strong> in Wiesbaden über<br />
das Thema .Die Praxis der Akkommodometrie" referiert hatte,<br />
wurde beschlossen, diese umfangreiche Arbeit als ersten Sonderdruck<br />
der WV A in vollem Wortlaut herauszubringen. Dieser<br />
Vortrag wurde vor allem deshalb gewählt, weil er für die Praxis<br />
der Nahglasbestimmung wertvolles Material enthält, das nicht<br />
nur dem flüchtigen Wort anvertraut sein soUte.<br />
In der Einführung des nun erschienenen Heftes finden wir eine<br />
Ubersicht .der einzelnen Punkte, die den Inhalt des Heftes aufgliedern.<br />
Es heißt dort wörtlich: .Es soll Ziel meiner Ausführungen<br />
sein, Ihnen die Wichtigkejt der akkommodometrischen<br />
Messung für die Praxis der Nahglasbestimmung zu zeigen. Um<br />
dies mit der notwendigen Gründlid:ikeit erreichen zu können,<br />
erweist sich eine Aufgliederung der gesamten Materie in Einzelabschnitte<br />
für unbedingt notwendig. Deshalb gebe idl Ihnen am<br />
Anfang diese Aufteilung in den einzelnen Punkten bekannt:<br />
1. Sinn und Zweck der Akkommodometrie.<br />
2. Das Akkommodationsvermögen eines emmetropischen Auges,<br />
graphisch dargestellt.<br />
3. Ametropische Einflüsse auf die normale Akkommodation.<br />
4. Die Ursachen eines nicht normalen Akkommodationsvermögens.<br />
5. Instrumentar zur Messung des Akkommodationsvermögens.<br />
6. Koordinierung einer exakten Nahglasbestimmung unter besonderer<br />
Berücksichtigung der akkommodometrischen Messung.<br />
7. Möglichkeiten zur Verbesserung der vorhandenen Akkommodometer.<br />
Im ersten Abschnitt begründet der Autor den Sinn und Zweck<br />
einer akkommodometrischen Messung innerhalb einer exakten<br />
Nahglasbestimmung .• Die akkommodometrische Messung ist unbedingt<br />
notwendig, weil sie Aufschluß darüber versd:iafft, ob der<br />
Akkommodationsmed:ianismus seine normale Funktion besitzt.<br />
Sobald man für die Nahglasbestimmung allein das Lebensalter<br />
und die eventuelle Arbeitsentfernung zugrundelegt, vernachlässigt<br />
man die Ausnutzung des effektiv vorhandenen Akkommodationsvermögens.•
Seite 22 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />
Weiter finden wir in graphisdien Darstellungen die Normalkurven<br />
der mensdilidien Akkommodation unter Berücksiditigung<br />
der Arbeiten von F. C. Donders und des Amerikanets Duane. Im<br />
nädisten Absdinitt führt der Verfasser Kardinalpunkte und<br />
Strecken für das akkommodationslose bzw. maximal akkommodierte<br />
Auge ein. <strong>Der</strong> dritte Absdinitt befaßt sich mit dem äußeren·<br />
Akkommodationserfolg nadi Prof. Erggelet und den Einflüssen<br />
auf die akkommodometrisdie Messung.<br />
Mit eindringlidien Worte~ zeigt der Verfasser die Ursachen<br />
eines nidit normalen Akkommodationsvermögens, die meistens<br />
ernste gesundheitlidie Sdiäden mit sidi bringen und von denen<br />
der verantwortu,ngsbewußte <strong>Augenoptiker</strong> Kenntnis haben ·muß,<br />
damit fachärztlidie Behandlung angeraten werden kann. Zum<br />
Absdiluß dieses Absdinittes weist der Verfasser nochmals darauf<br />
hin, daß wir von der Abgabe einer Nahbrille unbedingt absehen<br />
müssen, wenn wir eine ungewöhnlidie Veränderung der Akkommodationsverhältnisse<br />
feststellen.<br />
<strong>Der</strong> 5. Teil der Arbeit zeigt in Wort und Bild die Instrumente<br />
auf, die im In- und Ausland zur Akkommodometrie benutzt<br />
werden. Es folgen die Besenreibungen der deutsdien Geräte von<br />
Prof. Dr. Dr. Sdiober sowie des Universalnahprüfgerätes des Kollegen<br />
Abel, Berlin.<br />
Für den Leser am aufschlußreidisten dürfte der Abschnitt sein,<br />
der die Koordinierung einer exakten Nahglasbestimmung bringt<br />
unter besonderer Berücksiditigung der akkommodometrischeu<br />
Messung. <strong>Der</strong> Verfasser zeigt die praktisdie Durdiführung mit<br />
Unterstützung von genau errechneten Tabellen, bei denen der<br />
erforderlidie Nahzusatz unter Berücksiditigung des individuellen<br />
Arbeitsgebietes ablesbar ist. Wenn man sidi eingehend mit die•<br />
ser Methode befaßt hat, wird man den Vorteil bald erkennen<br />
und diese Tabellen kaum nodi entbehren können.<br />
Das Heft umfaßt 30 Seiten und 18 Abbildungen, die im Rotaprintverfahren<br />
vorzüglidi wiedergegeben sind. Erhältlich. ist das<br />
Heft durch Ernst Fischer, Mainz, Große Bleiche 22. EP<br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düs-seldorf<br />
Für den Südwest-Raum,<br />
also in erster Linie für die Bundesbrüder der Bezirksgruppen<br />
Hessen, Baden, Württemberg und Pfalz, findet am 31. August<br />
eine Bezirkstagung in Darmstadt statt.<br />
Die widitigsten Programmpunkte:<br />
S a m s t a g , d e n 3 O. Au g u s t 1 9 5 2<br />
ab 20 Uhr finden sich die bereits eintreffenden Bundesbrüder<br />
mit ihren Damen im Hotel „Atlantic" (ab Hauptbahnhof<br />
Straßenbahn 2 und 6 bis Luisenplatz) zusammen. Dortselbst<br />
audi Quartiernadiweis.<br />
'<br />
Sonntag, den 31. August <strong>1952</strong><br />
ab 9 Uhr im Parkhotel, Rheinstraße 41 (ab Hauptbahnhof<br />
Straßenbahn 1, 2 und 6 bis Rhein-Neckar-Straße) Fachvorträge.<br />
Um pünktlidies Ersdieinen wird gebeten.<br />
Es werden spredien:<br />
Fritz Sdimitt, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Darmstadt<br />
Dr. Reiner, Fachschule für <strong>Augenoptiker</strong>, Köln<br />
Dr. Eitz, Hensoldt-Werke,· Wetzlar<br />
Ausspradie „Aus der Praxis - für die Praxis"<br />
13 Uhr gemeinsames Mittagessen im Parkhotel<br />
15 Uhr Fahrt zur Bergstraße (Fürstenlager - Auerbadi mit<br />
·kurzem Spaziergang zum Cafe Fürstenhöhe)<br />
17 Uhr gemeinsame Kaffeetafel im Cafer Fürstenhöhe.<br />
An den Zielen der Vl/,V A interessierte <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />
sind als Gäste willkommen.<br />
Mr. ·Harold Degen h a r d t und Gattin, Epsom, Surrey/England,<br />
bitten uns mit ,Sdireiben vom 5. Juli d. J„ nadistehende<br />
Zeilen zu veröffentlichen, was wir hiermit gern erfüllen:<br />
„ Wir danken den Mitgliedern der W VA für die liebenswür4ige<br />
Gastfreundschaft, die Sie uns bei unserem Besuch anlä{Jlich der<br />
WVA-Tagung in Bad Godesberg erwiesen haben. Die glücklichen<br />
Erinnerungen nahmen wir mit heim und werden sie nie vergessen."<br />
Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />
(Geschäftsstelle: Walter Moebis, Berlin-N 65, Otawistr. 3)<br />
1. Vorsitzender: Peter Abel<br />
Postscheck : Berlin-Wes! Nr., 16632<br />
Kassierer: Willy Faulbaum,<br />
Berlin-Steglitz, Albrechtstraße 9<br />
Da Änderungen im Programm des IV. Kongresses der<br />
. ,,Deutschen Gesellschaft für Optometrie",<br />
der in der Zeit vom 22. bis 27. September <strong>1952</strong> in Berlin stattfindet,<br />
notwendig geworden sind, drucken wir nadistehend die<br />
Folge nodimals ab.<br />
Montag, den 22. September <strong>1952</strong>:<br />
Kurzlehrgang TIB-Verfahren, ganztägig.<br />
Dienstag, den 23. September <strong>1952</strong>:<br />
Kurzlehrgang Neuzeitlidie Nahprüfungen, ganztägig, ab<br />
1<br />
9 Uhr in der Fadisdiule, Tiergartenstraße.<br />
Abends: Zwangloses Beisammensein im „Sdiultheiß", an der<br />
Gedäditniskirdie.<br />
Mittwodi, den 24. September <strong>1952</strong>:<br />
9.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung der Teilnehmer<br />
9.30 Uhr W. Friang, Kopenhagen: Die Arbeit des Optometristen<br />
für den Fortsdiritt der Mensdiheit<br />
10.45 Uhr W. Ecke, Dresden:<br />
Neues zur dynamisdien Skiaskopie<br />
11.30 Uhr Pause .<br />
12.00 Uhr Dr. Th. Graff, Frankfurt/M.:<br />
Akkommodation und Bildgröße<br />
ab 20.00 Uhr Begrüßungsabend im .Atelier" des Kurfürstenkellers<br />
im H.-Hotel am Zoo<br />
Donnerstag, den 25. September <strong>1952</strong>: •<br />
9.00 Uhr Dipl.-Ing. K. Mütze (Deutsdie Akademie der Wissensdiaften),<br />
Bln-Adlershof:<br />
Ergebnisse von Augenuntersudiungen mit dem<br />
Dioptriemeter<br />
10.15 Uhr E. Preussner, Fulda:<br />
Die Einführung legaler Toleranzen in die<br />
Methoden moderner Refraktion<br />
11.15 Uhr Pause<br />
11.45 Uhr G. Giles, London, Sektr. d. 1.O.L.:<br />
Farbsinnprüfungen<br />
13.00 Uhr Dr. W. Lindenberg, Berlin:<br />
Auge und Drogen<br />
ab 16.00 Uhr Ausstellung neuzeitlidier Untersudiungsgeräte<br />
Maschinen für die Werkstatt und Fadi.büdler<br />
(in der Fadlsdi.ule)<br />
Freitag, den 26. September <strong>1952</strong>:<br />
9.00 Uhr A. E. Turville, London:<br />
Die Bedeutung der Refraktionsbestimmung für die<br />
Bestimmung' und Behandlung von Muskelfehlern<br />
10.15 Uhr Dr. E. Notteboom, Jena:<br />
Das Zeiss-Koinzidenzrefraktometer<br />
11.15 Uhr Pause<br />
11.45 Uhr Dr. Riditer, Berlin:<br />
Farbenphysiologie<br />
13.00 Uhr Dr. Thiele, Berlin<br />
Neue Betraditungen und Erfalirungen zur TIB<br />
ab 16.00 Uhr Ausstellung (wie Donnerstag)<br />
20.00 Uhr Jahreshauptversammlung der DGO im „Sdiultheiß''.<br />
an der Gedächtniskirdi.e<br />
Sonnabend, den 27. September <strong>1952</strong>:<br />
vormittags Festakt anläßlidl des 40jährigen Bestehens de:r<br />
Deutsdien Fadisdiule in Berlin<br />
21.00 Uhr Gesellschaftsabend in sämtlidien Räumen des<br />
„Hauses Gerhus", Berlin-Grunewald<br />
Einlaß 20.00 Uhr.<br />
Bei diesem Kongreß wird erstmalig die Stiftung des .Deutschen<br />
Preises für Optometrie• vorgenommen,<br />
Sdiirmherr des Kongresses: Dr. Dr. Walther Sdireiber, Bürgermeister<br />
der Stadt Berlin.<br />
Die Vorträge finden in der Tedinisdien Universität, Berlin<br />
Charlottenburg, Hardenbergstraße 35, im Hörsaal 301 des Erweiterungsbaues<br />
statt.<br />
Fahrverbindungen: U-Bahnhöfe ~ie und Zoo.<br />
Straßenbahnlinien: 2, 6, 25, 44, 51 , 55, 77, 78 . S-Bahnhof Zo.o.<br />
Fahrverbindungen zur Fadisdiule Tiergartenstraße 24-27 Omnibus<br />
A 16, U-Bahnhöfe Wittenbergplatz .und Nollendorfplatz,<br />
S-Bahnhöfe Zoo und Potsdamerplatz.<br />
Fahrverbindungen zum .Haus Gerhus", Berlin-Grunewald,<br />
Brahmsstraße, Omnibus A 17; Straßenbahnlinien 5, 57, 76.<br />
Für unsere Gäste steht während der· Kongreßtage der Kleinbus<br />
der DGO zur Verfügung.<br />
Alle Anfragen, die den Kongreß betreffen und die Anmeldungen<br />
für die Kurzlehrgänge, sind an den Kongreßleiter Kollegen<br />
Nitzschke, Berlin-Wilmersdorf, Detmolder<br />
S t r a ß e 6 6 zu ridi.ten.
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 23<br />
Interessenten für das Heft 3 der Schriftenreihe „Die binokulare<br />
Prüfung des :Muskel- und Refraktionsgleichgewichts nach Turville"<br />
werden gebeten, ihre Bestellung bei der Geschäftsleitung<br />
der „Deutschen Gesellschaft für Optometrie", Berlin N 65, Otawistraße<br />
3, aufzugeben. <strong>Der</strong> Preis beträgt 2,50 DM.<br />
Die Lieferung erfolgt auch an Nichtmitglieder.<br />
Das Heft 1 .Die 15 Abschnitte einer modernen Refraktionsbestimmung"<br />
ist, soweit noch vorrätig, für 1,- DM zu haben.<br />
Heft 2 .Die Kreuzzylindermethode" erscheint demnächst.<br />
Notieren Sie sich schon heute die Daten und lassen Sie sich<br />
den Kongreß auf keinen Fall entgehen, denn selten wird Ihnen<br />
so viel Fachliches geboten, wie in diesem Jahr.<br />
Auch die gesellschaftlichen Darbietungen sind einmalig und<br />
spricht man in den Fachkreisen schon heute davon.<br />
<strong>Der</strong> Kongreß wird der Höhepunkt des fachlichen Lebens der<br />
<strong>Augenoptiker</strong>, der Festabend der Höhepunkt des gesellschaftlichen<br />
Lebens der Kollegen sein.<br />
Mbs.<br />
Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BN A)<br />
1. Vorsitzender:<br />
Adalbert Grün, Mülheim-Ruhr,<br />
Marienhof 29<br />
Eine Hand wäscht die andere<br />
Lieber Berufskollege! Heute wenden wir uns gewissermaßen in<br />
eigener Sache an Siel Eine Frage im Vertrauen! Haben Sie<br />
pünktlich Ihre Beiträge bezahlt, oder sind Sie vielleicht einen<br />
oder mehrere Monate im Rückstand? Machen Sie es Ihrem Kassierer<br />
nicht unnötig schwer, auch er muß monatlich mit dem Bundeskassierer<br />
abrechnen. <strong>Der</strong> Verband kann aber seine Aufgaben<br />
nur erfüllen und Ih r e Interessen nur vertreten, wenn ihm<br />
die Mittel dazu in die Hand gegeben werden. Es liegt im Interesse<br />
eines jeden einzelnen Kollegen, seiner Beitragspflicht<br />
p ü n kt I i ch nachzukommen. <strong>Der</strong> Verband sieht sich leider gezwungen,<br />
Kollegen, die länger als drei Monate mit Ihren Beiträgen<br />
im Rückstand sind, aus dem Verband auszuschließen. Eine<br />
Neuaufnahme kann dann frühestens nach sechs Monaten erfolgen.<br />
Darum erledigen Sie schnellstens Ihre Beitragspflichten, Sie<br />
tun es nur für sich selbst.<br />
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />
Bezirk Aachen<br />
Am 18. Juli <strong>1952</strong> fand in der Handwerkskammer Aachen eine<br />
Monatsversammlung des BNA Bezirk Aachen statt, zu der auch<br />
der Schriftführer des Bundesverbandes, Herr Kollege Sürig, Düsseldorf,<br />
erschienen war. Da in der vorangegangenen Versammlung<br />
aller Gesellen des Regierungsbezirkes Aachen in Anwesenheit<br />
des Herrn Obermeisters Bündgens die Gesellenausschüsse<br />
gewählt wurden, war auch unser Obermeister Gast des BNA. Die<br />
rege Beteiligung und das vollzählige Erscheinen hatte auch hier<br />
gezeigt, daß die Gesellen nicht die Absicht haben, abseits zu<br />
stehen, sondern gewillt sind, mitzuarbeiten an den Aufgaben<br />
zur Förderung unseres Handwerks.<br />
Den Höhepunkt des Abends bildete das Referat des Herrn<br />
S ü r i g über den Aufbau und Zweck sowie die Ziele des Verbandes.<br />
Aus seinen einfachen, jedoch beredten Ausführungen<br />
hat jeder Anwesende sich ein klares Bild machen können,<br />
worum es eigentlich beim BNA geht. All!) Schwierigkeiten<br />
im Kampf um eine feste organisatorische Entwicklung, die<br />
Widerstände bei den Verhandlungen mit den vorgesetzten<br />
Stellen (alles. das braucht nicht näher erwähnt zu werden, da es<br />
aus unseren F.achzeitschriften ersichtlich ist) wurden nochmals<br />
ganz deutlich vor Augen geführt. Herr Sürig betonte vor allen<br />
Dingen, das Vorsorge getroffen sei, daß alle Verhandlungen,<br />
besonders der Abschluß eines Tarifvertrages und die daraus<br />
resultierenden Ergebnisse nur Anwendung für Mitglieder des<br />
BNA finden würden. Alle Kollegen, die glauben würden, sich in<br />
eine Wartestellung zu begeben, um eines Tages zu ernten, ohne<br />
gesät zu haben, befänden sich in einem bedauerlichen Irrtum.<br />
Schriftführung:<br />
A. Sürig, Düsseldorf, Blücherstraße 24<br />
Und wir freuen uns mit über die Erfolge, die der BNA bis jetzt<br />
errungen hat und wollen hoffen; daß die weitere Arbeit gelingt<br />
und -yon einträchtigem Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und<br />
~r~e1t~ehmer getragen_ wird. Da?ei ist Vorbedingung, daß alle<br />
d1e3emgen Kollegen, die noch mcht dem BNA angehören, ihre<br />
Kraft in den Dienst für eine gute Sache stellen und sich aktiv<br />
an der weiteren Arbeit beteiligen. Besonderen Dank muß denjenigen<br />
gezollt werden, die den Grundstock für den Verband<br />
gelegt und damit erst eine weitere Arbeit ermöglicht haben.<br />
Gez. : K r i e g e r , 1. Vorsitzender<br />
Gez. : N a t h a n , Schriftführer<br />
Bezirk Dortmund ·<br />
. Die nächste Monatsversammlung der Bezirksgruppe Dortmund<br />
findet a~ Sonnt?g, dem 1 4. S e p t e m b e r 1 9 5 2 , vormittags<br />
10 Uhr, 1m Kolpmghaus zu Dortmund, Silberstraße 26, statt. Alle<br />
Kollegen sind herzlichst eingeladen.<br />
Bezirk Gelsenkirchen<br />
Am 10. August <strong>1952</strong> hielt die Bezirksgruppe Gelsenkirchen<br />
· ihre Monatsversammlung ab. Als Gäste waren einige Mitglieder<br />
des Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong> erschienen. Nach Erledigung<br />
der Bezirksgruppen-Angelegenheiten hielt der Augenarzt<br />
Dr. Schuhmacher einen Vortrag über Star und Starbrillen. Er<br />
schilderte eingehend die Entstehungsursachen des Stars und<br />
~essen op:rative Beseit!gung,. Die alte Methode der Staroperat10n<br />
geschieht nach Reifung des Stars und hat meistens eine<br />
Nachoperation zur Folge. Dadurch ist der Patient an eine lange<br />
Behandlu~gsze!t gebunden. Die neue Art der Operation erfolgt<br />
sofort bei Begmn des Stars. Herr Dr. Schuhmacher ging auf das<br />
Gebiet der ~tarbri!len über. Er erörterte die Forderungen des<br />
· A!ztes und die vom <strong>Augenoptiker</strong> zu berücksichtigenden Punkte.<br />
Die Versammlung dankte Herrn Dr. Schuhmacher durch reichen<br />
Beifall. Es kam zu einer regen Aussprache, an welcher sich auch<br />
die Herren des ZV A mit größter Anteilnahme beteiligten. Eine<br />
Zusage von Herrn Dr. Schuhmacher, demnächst einen weiteren<br />
Vortrag zu halten, wurde sehr begrüßt. Nach Ablauf der Versammlung<br />
ging es zum gemütlichen Teil über, und es wurde<br />
mit. ein~! Kegelpartie ein schöner Absdlluß gefunden.<br />
Die nadlste Versammlung findet am 7. September 195 2<br />
um 9.30 Uhr in Ge 1 senk i r c h e n im Restaurant „Zum halben<br />
Ha~n•, Kirchstraße 3, statt. Vorgesehen ist ein Vortrag über<br />
opt~sche Instrumente. Alle nidltselbständigen Kollegen aus den<br />
Bezirken Bottrop, Gladbeck und Recklinghausen werden nochmals<br />
ebenso dringend wie herzlidlst eingeladen.<br />
Kollegen, es geht Eudl an!<br />
Ein Blick in die ausländische Fachpresse<br />
Aus Anzeigen und Artikeln in der USA-Fachpresse:<br />
Die Anzeigen in • The Optical Journal and Review of<br />
Optometry" beziehen sich auf Brillenfassungen mit Zell-Oberteil<br />
und Double-Glasrändern und -Stegen, auf solche mit viel<br />
Schmuck auf den Augenbrauen-Rändern und den Bügeln, auf<br />
Fassungen zum Umhängen mit Perlenkette und schließlich auf<br />
Spezial-Kinderbrillen. Dreistärkengläser und farbige Mehrstärkengläser<br />
werden besonders herausgestellt. Stark geblümte<br />
Brokatetuis für Brillen sind Trumpf.<br />
An Art i k e 1 n sind erwähnenswert:<br />
Doktortitel für Optometristen;<br />
Einheitliche Sehtafelzeidlen der American Optometrie Association;<br />
Genaue Anpassung von Dreistärkengläsern;<br />
Normales und anormales binokulares Sehen.<br />
Aus Anzeigen und Artikeln in der Fachpresse Englands:<br />
Die Wer b u n g ist zugeschnitten auf Glasbrillen mit farbigem<br />
Metall-Augenbrauen-Schmuck, auf moderne Lorgnetten und Faltschutzbrillen.<br />
Weiter werden hervorgehoben ein neuer Prismenfeldstecher<br />
9X35, Metall-Brillenetuis mit Fohlenfell überzogen,<br />
Dreistärkengläser-Probiergläserkästen.<br />
Berichte sprechen über:<br />
Klinische Ausbildung der Optometristen;<br />
Internationale Optometrie;<br />
Leserbriefe mit Stellungnahmen gegen die vorgesehene Registrierung<br />
bzw. Trennung von Augenoptik als wissenschaftlichem Beruf<br />
und praktischen Optikern als Handwerker.<br />
Di~ . <strong>Augenoptiker</strong>-Gesellschaft Bombay" berichtet aus Indien:<br />
Uber mangelhafte Ausbildung- und starken Konkurrenzkampf<br />
sowie schlechte Geschäftslage. In Ungarn erzeugte ZEISS-Gläse;<br />
werden nicht als soldle anerkannt.<br />
Die A n z e i g e n in „ The Indian Optician" sind u. a. abge-<br />
5itellt ~~1f Werkzeugmaschinen, französische Fassungen und ·Neophanglaser.<br />
Aus A~zeigen und Artikeln in französischen Zeitschriften:<br />
A;ls mteressante Art i k e I möchten wir hervorheben:<br />
Rationelle Ideen für die Einrichtung optischer Geschäfte;<br />
Augenverletz~gen_ und ihre Auswirkung bei Boxern;<br />
Erfahrungen mit Kinderbrillen (Ratschläge für die Mütter) .<br />
Erf~rungen miJ optischen Instrumenten am Nordpol. '<br />
Die A n z e 1 gen ~ W e r b_ u n g hebt Brillenfassungen aus<br />
unbrei:inbarem Plasti
Seite 24 Nr. 8/<strong>1952</strong><br />
Aus der Handwerksorganisation<br />
ZDH. - Prof. Dr. R ö s s 1 e, der Direktor de,s Deutschen Handwerksinstitutes,<br />
Ist zum Dekan der Staatswissensdlaftlichen Fakultät an der Universität Mündlen<br />
gewählt worden. Ferner wurde er kürzlich Vorsitzender des Verbandes betriebwirtschaftlidler<br />
Hochschullehrer, dem audl Gelehrte aus Osterreidl, der Sthweiz,<br />
Holland, Sdlweden, Japan und anderen Ländern angehören.<br />
Grundsatz- und Aktionsprogramm des Deutschen<br />
Mittelstandsblocks<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Mittelstandsblock, der in seiner Landesgruppentagung in Bonn am<br />
11. Juli widltige Be~chlüsse für seinen organisatorfsdlen Ausbau und seine weitere<br />
Arbeit gefaßt hat, gibt ein Grundsatz- und ein Aktionsprogramm bekannt.<br />
I. Grundsatzprogramm<br />
<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock erstrebt eine gerechte und ausgleidlende<br />
Regelung der sozialen Verhältnisse, welche die persönliche Freiheit und Menschenwürde<br />
gewährleistet.<br />
<strong>Der</strong> Deutsche Mittelstandsblock sieht es daher als seine vornehmste Aufgabe<br />
an, das individuelle Streben und Wirken der deutschen Menschen zu sdlützen<br />
und zu fördern - gleichgültig, ob sie ihr Sdlicksal in wirtsdlaltlicher Selbständigkeit<br />
und Selbstverantwortung frei gestalten oder sich als Beamte, Angestellte<br />
oder Arbeiter dem Mittelstand soziologisch zugehörig fühlen.<br />
<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock verlangt, daß wirtsdlaltspolitische und sozialpolitisdle<br />
Entsdleldungen und Maßnahmen nidlt einseitig auf Großwirtschaft und<br />
organisierte Arbeitnehmerschaft ausgerichtet werden, sondern in gleidler Weise<br />
auf die Bedürfnisse der mittelständisdlen Schichten. ·<br />
<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock fordert, daß die auf den Grundsätzen des Privateigentums<br />
beruhende privatwirtschaftliche Ordnung voll zur Geltung kommt<br />
und dadurch das Streben nach Eigenbesitz und Selbstverantwortung auf breitester<br />
Grundlage gestärkt und gepflegt wird.<br />
<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock setzt sich dafür ein, daß Staatswirtsdlaft und<br />
Staatsverwaltung durch Selbstverwaltung aufgelockert und in die dienende Rolle<br />
am Volksganzen zurückgeführt werden.<br />
<strong>Der</strong> Deutsdle Mittelstandsblock wendet sich gegen die Vermassungsersdleinungen<br />
unserer Zeit unC:. t
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Aus Industrie und Großhaiidel<br />
Herrn Paul Henrldu, Geschäftsleiter der Firma<br />
Zeiss-Opton, Oberkochen, wurde durch die Rechtsund<br />
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Eberhard-Karls-Universität<br />
zu Tübingen der Grad und die<br />
Würde eines Dr. rer. pol. h. c. verliehen.<br />
Verlag und Schriftleitung spredien ihre Glückwünsche<br />
aus.<br />
*<br />
Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 25<br />
Zeiss, Jena, weiter verlagert<br />
.Damit nldlt ganze optlsdle Industrie ausllilltl"<br />
Mit der Begründung, es müsse der Gefahr vorgebeugt<br />
werden, daß durch einen .Unglücksfall' die<br />
gesamte optische Industrie der DDR, die in ihrem weitaus<br />
größten und bedeutendsten Teil in den volkseigenen<br />
Zelss-Werken in Jena auf engstem Raum<br />
zusammengedrängt ut, ausfallen und der .nationalen<br />
Wirtschaft• damit ein unermeßlicher Schaden entstehen<br />
könne, hat die Direktion der Zeiss-Werke<br />
jetzt die Verlagerung weiterer Betriebsabteilungen<br />
in alle Teile Thüringens angeordnet.<br />
Die SED-Betriebsgruppe hat die Maßnahme der<br />
Werkleitung befürwortet und erklärt, daß sie aus<br />
Gründen der Sicherheit" erforderlich geworden sei.<br />
Eine Abteilung des Werkes mit 200 Arbeitern und<br />
Angestellten ist bereits seit dem 1._ Juli _<strong>1952</strong> _in<br />
Seebach bei Eisenach untergebracht. Eme weitere 1st<br />
in die Nähe von Eisfeld verlagert worden. Auch nach<br />
Weimar werden große Teile der Zeiss-Werke ver-<br />
0lagert. Bis Jahresende sollen etwa 2000 Angestellte<br />
und Arbeiter nach dort.gebracht werden.<br />
Den für die Verlagerung vorgesehenen Arbeitern<br />
ist in einem Rundschreiben bedeutet worden, daß die<br />
volkseigenen Zeiss-Werke von besonderer Wichtigkeit<br />
für die Ausrüstung der nationalen Streitkräfte seien<br />
und daß daher die Verlagerungsmaßnahmen verstanden<br />
werden müßten.<br />
Voigtländer Aktlengesellsdlalt, optlsdle und<br />
lelnmedlanisdle Werke, Braunsdlwelg<br />
Nach dem GB sind im Geschäftsjahr 1951 erhebliche<br />
Fortschritte erzielt worden, die in einem entsprechenden<br />
Gesdläftsergebnis ihren Ausdruck finden. Das<br />
Tochterunternehmen der Schering AG konnte den Anforderungen<br />
mengenmäßig nicht nachkommen, weil die<br />
Nadlfrage noch weiter anstieg; Bei bedeutend erweitertem<br />
Gesamtumsatz erhöhten sich die Exportumsätze<br />
gegenüber dem Vorjahr um 184¼. Eine Kapitalerhö•<br />
hung sei in Aussicht genommen. Die Ausweitung<br />
des Geschäfts drückt sich in der Erhöhung der Bilanzsumme<br />
um rund 7 Miil. DM aus. Die Zugänge beim<br />
Anlagevermögen betrugen 1,056 Miil., die Erhöhung<br />
der Warenbestände auf Grund der Produktions- und<br />
Absatzausweitung beträgt 4,7 Mill, DM. Ebenso wie im<br />
Vorjahr soll eine Mindestdividende von 30/o auf das<br />
AK von 6 Mill. DM verteilt werden. <strong>Der</strong> Rohertrag<br />
stellte sich auf 7,8 (gegen 5,5) Mill. DM, nach Ab·<br />
setzung der Aufwendungen und Absdireibungen ist,<br />
ebenso wie im Vorjahr, die Gewinn- und Verlustrechnung<br />
ausgeglichen.<br />
<strong>Der</strong> • Verband der Deutschen Feinmechanischen und<br />
Optischen Industrie e.V. •, Köln, Ehrenstraße 47, hat<br />
mit Hilfe der ausländisdien Vertretungen von Herstellerfirmen<br />
auf dem Gebiet der Augenoptik ein<br />
dreisprachiges Fadlwörterbudl erarbeitet, welches die<br />
gebräudilichsten Fachausdrücke der Augenoptik in<br />
englischer, französischer und spanischer Sprache<br />
bringt, - Dieses Wörterbuch ist audi für den Augen•<br />
optiker wertvoll, und wenn die Bestellung an obige<br />
Anschrift bis spätestens Ende August d. J. erfolgt, so<br />
kann sie bei Bemessung der ersten Auflage noch berücksichtigt<br />
werden. - Es empfiehlt sich, den Betrag<br />
von 3,- DM pro Stück zusammen mit Ihrer<br />
Bestellung über Postsdleckkonto Köln Nr. 247 69 an<br />
den Industrie-Verband zu überweisen. -<br />
10 Jahre iünger - in einem Augenblick<br />
Wie verändert sich doch das Gesicht eines Menschen, der<br />
seine Sehkraft überfordert, in dem Augenblick, da endlidi<br />
die Brille den verzerrten, harten, angestrengten Ausdruck<br />
löst, die Muskeln entspannt und die Haut glättet. Wer will<br />
da noch behaupten, eine Brille mache alt? Im Gegenteil: sie<br />
verjüngt! Moderne Brillen sind nicht nur exakte Sehhilfen, sie<br />
verbessern außerdem das Aussehen durch die Schönheit ihrer<br />
Formen und Farben. Ihr Augen-Optiker wird Sie beraten.<br />
Dieses Inserat und weitere Anzei8'en, die laufend in den illustriertr.n Zeitschriften erscheinen,<br />
werden '10n der „Fördergemeinschajt" als Gal'1anos zur Leihweisen.Abgabe bereit gehalten. Ebensi,<br />
sind Foto'1ergrößerungen der Werbe-Inserate, z.B. 60x90 cm zu ca. DM 10, - , erhältlich.<br />
Dem „Hellweger Anzeiger" entnehmen wir die Notiz<br />
Kamener hielt Vorträge in Frankreich<br />
in welcher .<strong>Augenoptiker</strong>meister Spanuth '10n seinem Besuch in der Optiker-Akademie Morez plaudert.<br />
Auf Einladung der staatlichen Optiker- Rückkehr aus Frankreich begeistert über<br />
Akademie „Victor-Berard" in Morez weilte die Aufnahme. Er war der erste Deutsche,<br />
der Kamener· <strong>Augenoptiker</strong>meister Horst der nach dem Krieg als Gast der Akademie<br />
Spanuth etwa eine Woche· lang in Frank- in Morez weilte. Dem „Hellweger Anreich.<br />
Er besichtigte die Laboratorien, die zeiger" eTZählte er von der Ausbildung<br />
Hörsäle sowie das Internat der Akademie der Optiker in Frankreich. Vier Jahre<br />
und hielt vor zwei Klassen Vorträge über lang muß eine Optiker-Akademie besucht<br />
die Ausbildung der Optiker in Deutsch- werden. Auch eine Fremdsprache wird<br />
land, über den Aufbau des deutschen unterrichtet. Die Wahl besteht zwischen<br />
Optikerhandwerks und die Versorgung Deutsch und Englisch. Von etwa 300 anmit<br />
Brillen durch die Sozialversicherung. gehenden Optikern - darunter auch eini-<br />
Er hatte auch Gelegenheit, optische Be- gen weiblichen - wird die Akademie in<br />
triebe Frankreichs zu sehen. Das in der Morez besucht. Alle wohnen in einem In<br />
Nähe der schweizerischen Grenze herrlich ternat. Bei der Besichtigung der Anstalt<br />
gelegene Morez gilt als ein Zentrum der<br />
optischen Industrie. Es ist für Frankreich<br />
zeigte der Direktor dem Gast aus Kamen<br />
auch Geräte, die der Vater des Kamener<br />
das, was dem Deutschland der Vorkriegs- Optikers konstruiert hatte. Durch die Konzeit<br />
die durch ihre optischen Werke be- struktion ophthalmologischer Apparate -<br />
kannte brandenburgische Kreisstadt Ra- darunter sind Geräte für die Augenheilthenow<br />
war. kunde zu verstehen - hat Dr. Spanulh<br />
Meister Spanuth äußerte sidl nadi seiner sidl in Fachkreisen · be.: :lie Giemen<br />
Deutschlands hinaus einen Namen gemacht.<br />
<strong>Der</strong> Kamener traf in Morez auch<br />
einen Optiker-Fachmann, dessen Vater aus<br />
Rathenow ausgewandert war und damals<br />
Spanuth senior gut gekannt hatte.<br />
Als sich der <strong>Augenoptiker</strong>meister Spanuth<br />
zum Abschied bei dem Direktor der<br />
Akademie bedankte, wurde ihm entgegnet,<br />
daß ja auch er der Schule etwas gegeben<br />
habe und daß die angehenden Optiker<br />
einen Blick tun konnten, wie es in<br />
ihrem Beruf in dem Nachbarland Deutschland<br />
aussieht.<br />
Als Dank für die freundliche Aufnahme<br />
hat Horst Spanuth einen Schüler zum Besuch<br />
nach Kamen eingeladen. Ein Lehrer<br />
hat den Be.sten des dritten Jahrgangs ausgewählt,<br />
einen Zwanzigjährigen aus Blois<br />
an der Loire. Im September wird er kommen.<br />
Die Optische Industrie in Kamen und<br />
andere Betriebe haben sich bereits bereit<br />
erklärt, dem jungen Franzosen ihre Einrichtungen<br />
zu zeigen und ihm so einen<br />
Einblidr. in deutsche Industrie- und Handwerksbetriebe<br />
zu geben.
Seite 26 - Nr. 8/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
<strong>Der</strong> Kredit im Handwerk<br />
Beachtliche Teile des handwerklichen<br />
Vermögens, teilweise irt den Betrieben investiert,<br />
teilweise in Sparkassenguthaben,<br />
Versicherungspolicen oder Wertpapieren<br />
angelegt, sind durch die Währungszusammenbrüche<br />
in den Jahren 1923 und 1948<br />
verloren gegangen. Die Folge davon war,<br />
daß die Handwerksbetriebe sowohl in den<br />
zwanziger Jahren als auch nach der Währungsreform<br />
nur allmählich wieder aufbauen<br />
und sich entfalten konnten, ja die<br />
Erneuerung der Anlagen und die Wiederauffüllung<br />
der Lager in vielen Fällen nur<br />
durch die Aufnahme von Krediten möglich<br />
wurde, obwohl die Nachfrage nach handwerklichen<br />
Leistungen geblieben, zum Teil<br />
sogar beachtlich gestiegen war.<br />
Die Erfüllung der Kreditverpflichtungen,<br />
die Handwerker in früheren Jahren eingegangen<br />
sind, wurden, das kann man zur<br />
Ehre des Handwerks sagen, pünktlich zurückbezahlt;<br />
denn ein Handwerksmeister<br />
konnte sich die Gefährdung seines guten<br />
Rufes durch eine Verschuldung oder Uberschuldung<br />
- vor allem auf dem Lande und<br />
in Kleinstädten - nicht leisten. Konkurse<br />
waren daher auch im Bereich der Handwerkswirtschaft<br />
eine Seltenheit. Auch<br />
heute ist eine Vielzahl von Handwerkern<br />
wieder gezwungen, Kredite aufzunehmen,<br />
die - vor allem was langfristige Kredite<br />
anbelangt - sehr schwer zu erhalten sind.<br />
Allen Handwerksmeistern, die mit fremden<br />
Mitteln arbeiten, muß vor Augen geführt<br />
werden, daß die pünktliche Erfüllung<br />
ihrer Verpflichtungen voraussetzt, daß die<br />
Kredite, die sie selbst an Staat und Private<br />
gewähren, zeitgerecht eingehen und<br />
daß die Fristigkeit der gegebenen Kredite<br />
mit der der erhaltenen Kredite abgestimmt<br />
wird. Die Tatsache, daß die Laufzeit der<br />
aktiven Kredite von der der passiven Kredite<br />
weit abweicht, verbunden mit der allgemeinen<br />
Liquiditätskrise, hat besonders<br />
die Klein- und Mittelbetriebe in Schwierigkeiten<br />
gebracht, die noch dadurch vergrößert<br />
werden, daß die meist kurzfristigen<br />
fremden Mittel zur Investierung verwendet<br />
wurden und nicht der Ergänzung<br />
des kurzfristig umlaufenden Vermögens<br />
dienten. Die Abschreibungen, die zur<br />
Amortisation der Schulden verwendet werden<br />
könnten, gehen nur nach und nach ein,<br />
so daß beachtliche Beträge, die von Haus<br />
aus dem Einkommen zuzurechnen sind, zur<br />
Deckung der aus Kreditprolongation herrührenden<br />
Aufwendungen und der Zinseszinsen<br />
verwendet werden müssen. Es kann<br />
hier kein Programm entwickelt werden,<br />
wie man der Kreditnot des Handwerks begegnen<br />
könnte, doch soll darauf hingewie-<br />
sen sein, daß jeder Betriebsinhaber zur<br />
Linderung der Kreditnot im eigenen Betrieb<br />
beitragen kann, wenn er seine Außenstände<br />
auf ein Mindestmaß beschränkt.<br />
Ziele sind nicht einzuraumen, um einen<br />
Auftrag zu bekommen oder um den Umsatz<br />
zu steigern, sondern wenn Kredite .<br />
gewährt werden, dann planvoll und an<br />
zahlungskräftige Kunden, wobei eine sorgfältige<br />
Terminkontrolle unerläßlich ist. Es<br />
ist heute mehr denn je erforderlich, den<br />
Zahlungskonditionen - vor allem der<br />
Preisstellung - Beachtung zu schenken.<br />
Eine Unterscheidung zwischen Bar- und<br />
Terminpreis ist unerläßlich. Ein Barpreis<br />
ist jene Summe, die sofort bei Ubergabe<br />
der Leistung oder zumindest innerhalb einiger<br />
weniger Tage erstattet wird. Er enthält<br />
die Selbstkosten, wie sie bis zum Tag<br />
der Fertigstellung des Auftrages angefallen<br />
sind, und den Gewinnaufschlag. Ein Terminpreis<br />
ist ein Zielpreis, in den die Kreditzinsen<br />
einkalkuliert werden müssen.<br />
Diese Zinsen werden sichtbar durch den<br />
Zusatz „bei Barzahlung oder Zahlung innerhalb<br />
der und der Zeit soundso viel Prozent<br />
Skonto•. Nebenbei bemerkt beachten<br />
viele Meister bei Eingang einer Lieferantenredmung<br />
die Zahlungsbedingungen viel<br />
zu wenig. Mancher könnte, wenn er seine<br />
Liquidität entsprechend kontrollierte, zusätzliche<br />
Gewinne dadurch erzielen, daß er<br />
Lieferantenskonti in Anspruch nimmt. Die<br />
Uberwachung der Fälligkeitstage ist in der<br />
Handwerkswirtschaft ganz besonders wichtig;<br />
denn der Handwerker steht als Kunde<br />
in der Regel Kaufleuten gegenüber, die auf<br />
pünktliche Bezahlung drängen, während er<br />
private und öffentliche Haushalte beliefert,<br />
denen der Zahlungsrhythmus, der sich in<br />
der Wirtschaft eingebürgert hat, nicht geläufig<br />
ist.<br />
Bei Behandlung aller Finanzierungsfragen<br />
ist daran zu denken, daß auch im<br />
Handwerk durch die Technik, die Modernisierung<br />
der Verkaufsräume, die unerläßlich<br />
gewordene Werbung, die steuerlichen<br />
Verpflichtungen, die Abgaben an die Sozialversicherung<br />
usw. det Kapitalbedarf erheblich<br />
gesteigert wurde. Es ist daher ein<br />
Gebot der Stunde, bei Fragen der Betriebsführung<br />
stets auch an die finanzielle Seite<br />
der Betriebsführung zu denken; denn was<br />
nützt es dem Meister, wenn er über eine<br />
ausgezeichnete Wer.kstätte und gutgehende<br />
Maschinen verfügt und hervorragende Produkte<br />
herzustellen vermag, aber durch<br />
Nichtbeachtung der finanziellen Führung<br />
wieder Verlustquelle um Verlustquelle erschließt.<br />
Rößle<br />
Briefkasten<br />
Wer ist In der Lage, die Herstellerfirma für Ladibrillen<br />
nach Prof. Lindner anzug~ben?<br />
Aus gegebener Veranlassung sind wir daran Interessiert,<br />
festzustellen, ob ein ehemaliges Vorstands•<br />
mitglied der früheren <strong>Augenoptiker</strong>-Innung A u s s i g<br />
zurzeit in den Westzonen ansässig ist.<br />
Mitteilungen an den Verlag erbeten!<br />
<strong>Der</strong> kurzsichtige Aufseher:<br />
„Wenn Sie nicht sofort aufhörm, nehme ich<br />
Sie fest/"<br />
Bebrillte Hühnera ugen<br />
- Eine wahre Fabel -<br />
Seit geraumer Zeit fehlt es an einer Zusammenfassung<br />
aller für die Lohnsteuer-Erhebung maßgeblichen<br />
Gesetzesvorschriften und Verwaltungsrichtlinien.<br />
Diesen Mangel behebt die soeben Im Hermann<br />
Luchterhand V:erlag erschienene Druckschrift mit<br />
den einsdlläglgen Bestimmungen des Einkommensteuerrechts,<br />
der Lohnsteuer-Durchlüh.rungsverordnung<br />
In der Fassung vom 10. Dezember 1951 und den um•<br />
fassenden Lohnsteuerrichtlinien vom 17. Januar <strong>1952</strong><br />
In ungekürztem Wortlaut. Durch überall aufgenommene<br />
Seiten-Verweisungen wird es dem Leser ermöglicht,<br />
sidl über jede Einzelfrage, über die er Aufschluß<br />
wünscht, erschöpfend und zuverlässig zu unterrichten.<br />
Allgemein verständliche Erläuterungen er•<br />
höhen die Braudlbarkeit, ein umfassendes Stichwortverzeichnis<br />
läßt zu jeder Frage schnell die zutreffende<br />
Antwort finden. Nidlt nur für den Arbeitgeber, die<br />
Lohnbüros und Betreuungsabteilungen der Betriebe,<br />
sondern auch für Betriebsräte, Gewerkschaftsfunktionäre<br />
und Sadtbearbeiter in den Interessenverbänden<br />
ist es ein leichtes, sich die unbedingt erforderliche<br />
gründliche Kenntnis der Materie durch die<br />
Lektüre des vorliegenden Bandes zu versdtaffen.<br />
Wir empfehlen deshalb unseren Mitgliedsfirmen,<br />
die Broschüre, die unter dem Titel .Die Lohnsteuer ab<br />
l. Januar <strong>1952</strong> mit den Vorsdlriften des Einkommensteuergesetzes,<br />
der Lohnsteuer-Durchführungsverordnung<br />
vom 10. Dezember 1951 und den Lohnsteuer<br />
Riditlinien vom 17. Januar <strong>1952</strong> sowie der Lohnsteuer<br />
Jahrestabelle und ausführliche Erläuterungen" von<br />
Assessor Ludwig A . Heuer in einem Umfang von<br />
270 Seiten zum Preis von 4,80 DM erschienen ist,<br />
entweder direkt bei dem H e r m a n n L u c h t e r •<br />
band Verlag, Neuwied am Rhein, oder<br />
durdi Vermittlung einer Buchhandlung In einer Anzahl<br />
zu bestellen, die für die GesdJ.äftsführung, die<br />
Betreuungsabteilungen des Betriebes, den Betrtebsrat<br />
und die Mitarbeiter ausreldJ.t, die mit der Lohnabrechnung<br />
beauftragt sind.<br />
NadJ.dem das Lastenausgleichsgesetz verkündet ist,<br />
wird den Lesern unserer Zeitsdirift die genaue Kenntnis<br />
der neuen Vorsdiriften zum LastenausgleidJ. von<br />
Bedeutung sein. Hierzu bietet das So)lderheft der<br />
.Deutsdien Steuerzeitung•, Ausgabe A, .Lllstenausgleidisabgaben•,<br />
zum Preise von 4, 5 0 DM die<br />
beste Mög!ldikeit. Es ist im Industrieverlag Carlheinz<br />
Gehlsen, Konstanz, llüddestraße 1, ersdtienen.<br />
Die neue Gewerbesteuer mit dem Wortlaut des<br />
Gesetzes, den Durdiführungsbestimmungen sowie Erläuterungen<br />
nadi den neuen Gewerbesteuer-Riditlinien.<br />
Von Ala Köhler. Umfang 80 Seiten, Format<br />
DIN A 5, broschiert, Preis 2,90 DM. Erschienen im<br />
Hermann-Luditerhand-Verlag, Berlin-Frohnau und<br />
Neuwied a. Rh.<br />
Die Sdtrift überrasdJ.t trotz der für die Praxis erforderlidJ.en<br />
VollständigkeU durdi ihren geringen Umfang.<br />
Hinter jedem Gesetzesparagraphen und den dazugehörigen<br />
Durdiführungsbestimmungen folgen gemeinverständlidie<br />
Kurz-Erläuterungen mit zahlreichen<br />
praktisdJ.en Bei,splelen. DadurdJ. kann sldi audi der<br />
Laie sehr rasch und leicht einen Uberbl!ck über alle<br />
auftauchenden Fragen auf diesem Reditsgebiet schallen.<br />
Ein ausfübrlidies Stichwortregister erleidJ.tert das<br />
Nadisdilagen. Jeder GewerbesteuerpllidJ.tige wird<br />
sich mit den neuen Durchführungsbestimmungen und<br />
Riditlinien auseinanderzusetzen haben. Dabei ist ihm<br />
diese Broschüre eine wertvolle Hilfe.<br />
In Lincoln lebt ein kluger Farmer,<br />
dessen Hühner aber sich dermaßen<br />
stritten, daß sie ihre Hauptaufgabe,<br />
das Eierlegen, darüber ganz vergaßen.<br />
Drum konstruiert er für sie rosa Brillen,<br />
mit denen sie nur noch nach unten<br />
ihr Futter sahen und nicht ihre<br />
Konkurrenten. -<br />
Und die Gefahr schien damit überwunden.<br />
Zwar hat der Farmer uns noch nicht<br />
berichtet<br />
über Erfolge mit dem Eierlegeförderungsbestreben.<br />
Mit seiner Hühner-Augen-Optik hat er aber<br />
ohne Zweifel<br />
dem Brillentragen einen neuen Sinn<br />
gegeben.<br />
Dr. Spatz
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf -<br />
Nr. 8/<strong>1952</strong> - Seite 27<br />
B€CK & SOHne<br />
-,G €GR. 1892 t
Seite 28 - . Nr. 8/<strong>1952</strong><br />
<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />
Anschrift für Kennzifferanzeigen<br />
Verla Will Schrickel, 22a Düsseldorf-Lohausen 1<br />
___<br />
....__ Stellen-Angebote<br />
Bewerbungsunterlagen<br />
sind für den Einsender wertvoll und<br />
· oft unersetzlf eh, Es wird deshalb ge<br />
beten, eingesandte Zeugnisabschriften<br />
und sonstige Unterlage!', die nicht meh1<br />
benötigt werden, unverzüglich zurück<br />
zusenden.<br />
.<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />
Anzeigen- Abteilung<br />
Junger<br />
<strong>Augenoptiker</strong>gehilfe<br />
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und einwandfreier Charakter<br />
werden verlangt. Englische<br />
Sprachkenntnisse erwünscht<br />
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