27.06.2024 Aufrufe

Mac Life 08/2024

Apples Mega-Updates für iOS, iPadOS, macOS & Co.: Die WWDC 2024 hat begeistert! Freu dich auf jede Menge neue Funktionen und Features für iPhone, iPad, Mac und Apple Watch. Über allem thront die revolutionäre „Apple Intelligence“ – ein Muss für alle Apple-Fans! Apple Design Awards 2024: Vorhang auf für die besten Apps vor der WWDC 2024! Apple ehrt Anwendungen für ihr brillantes Design und ihre innovative Technik. Entdecke, welche Apps die Spitzenplätze erobert haben! Apple Vision Pro im Test: Die Apple Vision Pro erobert endlich auch Deutschland! In unserem ausführlichen Test erfährst du, warum diese Datenbrille ein echter Gamechanger sein könnte und welche Schwächen du kennen solltest.

Apples Mega-Updates für iOS, iPadOS, macOS & Co.: Die WWDC 2024 hat begeistert! Freu dich auf jede Menge neue Funktionen und Features für iPhone, iPad, Mac und Apple Watch. Über allem thront die revolutionäre „Apple Intelligence“ – ein Muss für alle Apple-Fans!

Apple Design Awards 2024: Vorhang auf für die besten Apps vor der WWDC 2024! Apple ehrt Anwendungen für ihr brillantes Design und ihre innovative Technik. Entdecke, welche Apps die Spitzenplätze erobert haben!

Apple Vision Pro im Test: Die Apple Vision Pro erobert endlich auch Deutschland! In unserem ausführlichen Test erfährst du, warum diese Datenbrille ein echter Gamechanger sein könnte und welche Schwächen du kennen solltest.

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Sonos Ace vs. AirPods Max: Kopfhörer-Duell der Giganten!<br />

Nr. 276<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong><br />

9 Euro (D)<br />

A: 9,90 EUR, CH: 15,20 CHF<br />

IT: 11,90 EUR, LUX: 11,50 EUR<br />

NL: 11,50 EUR, BE: 11,50 EUR<br />

ISSN 1860-9988<br />

Jetzt mit noch<br />

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zu iPhone,<br />

iPad und Co.<br />

Super-Siri ist da!<br />

AI = Apple<br />

Mehr als<br />

ChatGPT<br />

auf dem<br />

iPhone!<br />

Die neuen<br />

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schon heute<br />

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Intelligence<br />

10 Dinge, die Apples Künstliche Intelligenz<br />

besser macht als die Ansätze<br />

von Microsoft, Google & Co.<br />

Neu für iPhone & iPad<br />

iOS 18 und<br />

iPadOS 18<br />

Persönlicher, produktiver und<br />

hilfreicher: Wie die neuen Systeme<br />

deinen Alltag vereinfachen und du<br />

jetzt schon davon profitierst<br />

Neu für <strong>Mac</strong>:<br />

macOS Sequoia<br />

iPhone-Integration, Passwort-<br />

Manager und vieles mehr:<br />

Warum macOS 15 das beste<br />

Update seit Jahren ist<br />

Alternative<br />

App Stores<br />

Risiken und Nutzen: Was du<br />

jetzt über App-Marktplätze<br />

für das iPhone wissen musst<br />

ÜBER 100 SEITEN<br />

TESTS + PRAXIS<br />

Zum Deutschland-Start<br />

Test: Apple<br />

Vision Pro<br />

Vier Monate mit Apples VR-Brille:<br />

4.000 Euro teures Spielzeug oder<br />

echter Mehrwert im Alltag?<br />

Das beste Zubehör<br />

22 Experten-Tipps<br />

Ausblick auf visionOS 2<br />

+ Must-have-Apps<br />

Smarthome- Schlösser<br />

im Vergleichstest<br />

Finden statt suchen:<br />

GPS- Tracker für Haustiere<br />

Neue App-Tipps für<br />

iPhone, iPad und <strong>Mac</strong><br />

Happy Birthday:<br />

5 Jahre Apple TV+<br />

So geht’s: Hollywood-<br />

Feeling zum Nulltarif<br />

mit Final Cut Pro<br />

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und vor Ort in unseren 11 Stores.


aus der Redaktion<br />

Editorial<br />

003<br />

Geballte Kompetenz<br />

Die Gesichter der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />

„Apple Intelligence“: Wie Apple<br />

KI einfach neu definiert, die<br />

Deutungshoheit erlangt und die<br />

Konkurrenz alt aussehen lässt<br />

W<br />

as für eine Chuzpe! Bis zur WWDC<br />

hielt sich Apple zum Thema „Artificial<br />

Intelligence“ bedeckt und beansprucht<br />

nun freimütig die Deutungshoheit über<br />

die Abkürzung. Diese steht laut den<br />

Marketing-Rockstars aus Cupertino<br />

schlicht für „Apple Intelligence“. Während<br />

ich die WWDC auf der „Apfeltalk“-<br />

Couch von Michael Reimann live<br />

mitkommentierte, war ich tatsächlich<br />

sprachlos ob dieser gewagten<br />

Mischung aus cleverem Marketing<br />

und reiner Unverfrorenheit.<br />

Gerade erst sprachen wir in der<br />

Redaktion darüber, warum das Thema<br />

KI bei unseren Leserinnen und Lesern<br />

nicht so recht zündet. Schnell war klar: Es mangelt bislang<br />

schlicht an Ideen und Anwendungsfällen für den eigenen<br />

Alltag. Genau das macht sich Apple jetzt zunutze – und<br />

zwar vor Microsoft und Co. Dank Apple Intelligence sind<br />

Tim und sein Team wieder im Rennen!<br />

Herzlichst,<br />

Stefan Molz<br />

Sophie<br />

Bömer<br />

Durch eine glückliche<br />

Fügung hatte Sophie die<br />

Chance, das für iPhone<br />

und iPad neu erschienene<br />

„Assassin’s Creed<br />

Mirage“ zu testen. Und<br />

auch wenn sie schon viel<br />

über die Reihe gehört<br />

hat, so war das doch ihr<br />

erstes Assassin’s Creed. Wie es ihr gefallen<br />

hat, liest du ab Seite 90.<br />

Thomas<br />

Raukamp<br />

Tandem-OLED: Dass dieser<br />

Begriff nichts mit<br />

einvernehmlichem Fahrradfahren<br />

zu tun hat,<br />

war Thomas klar. Trotzdem<br />

wollte er verstehen,<br />

was hinter der Technologie<br />

steckt, die Apple<br />

seinen iPad-Pro-Modellen<br />

gegönnt hat. Die Ergebnisse seiner<br />

Recherche findest du ab Seite 20.<br />

Sven T.<br />

Möller<br />

Erst eins, dann zwei,<br />

dann drei, dann vier:<br />

Weil immer neue<br />

Modelle auf den Markt<br />

kamen, hat sich Svens<br />

Smartlock-Vergleich<br />

immer wieder verschoben.<br />

Doch jetzt ist er<br />

endlich fertig (Seite 68).<br />

Vorerst. Denn just wurde ein weiteres<br />

Modell (mit Home Key!) angekündigt.<br />

Joshua<br />

Kopczynski<br />

Nun geht es endlich los:<br />

Joshuas erste Artikel<br />

kommen in die <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />

– und den Start macht<br />

eine App, die vielleicht<br />

auch dein Leben irgendwann<br />

retten könnte.<br />

Außerdem gab es bei<br />

ihm ordentlich was<br />

auf die Ohren, er durfte gleich zwei tolle<br />

Audiogeräte testen.<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> zum Hören<br />

Dir gefällt, was du liest? Dann hör doch mal rein:<br />

Alle 14 Tage gibt es eine neue Folge von unserem<br />

Podcast „Schleifenquadrat“.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


004<br />

Juli<br />

Inhalt<br />

062<br />

Kopfhörer-Duell:<br />

Sonos Ace versus<br />

AirPods Max<br />

Wissenswertes<br />

aus der Apple-Welt............006<br />

Das iPhone sollte<br />

umbenannt werden!<br />

iPad Air: Was bedeutet „Air“<br />

eigentlich noch?<br />

<strong>Mac</strong> Studio und <strong>Mac</strong> Pro: neue<br />

Modelle erst im Sommer 2025<br />

Neue <strong>Mac</strong>s & iPads haben eine<br />

geheime Zusatzfunktion<br />

Apple verspricht fünf Jahre Softwareupdates<br />

fürs iPhone<br />

Fotos-Bug in iOS 17.5:<br />

der „Skandal“<br />

… und vieles mehr!<br />

026<br />

Neu: Apple<br />

Intelligence<br />

Auf der diesjährigen<br />

WWDC haben Tim<br />

Cook und sein Team<br />

Apples Version einer<br />

Künstlichen Intelligenz<br />

enthüllt. Kann sie<br />

gegen Google und Co<br />

bestehen?<br />

Foto: Apple<br />

TITELTHEMA<br />

WWDC24...........................................024<br />

In fast zwei Stunden gab Apple<br />

bei der Eröffnungs-Keynote<br />

der Entwicklerkonferenz am<br />

10. Juni <strong>2024</strong> einen Einblick auf<br />

kommende Innovationen:<br />

Apple Intelligence................................026<br />

iOS 18................................................................... 030<br />

macOS Sequoia.......................................034<br />

iPadOS 18.........................................................038<br />

watchOS 11....................................................040<br />

Entwickler-Interview........................042<br />

Apple Design Awards...................... 046<br />

Apple Vision Pro....................048<br />

Wie von vielen Seiten prophezeit,<br />

wird die „Extended Reality“-Brille<br />

noch diesen Monat in Deutschland<br />

erscheinen. Wir konnten sie<br />

bereits ausgiebig testen:<br />

Der große Praxis-Test...................... 048<br />

Ausblick auf visionOS 2.................052<br />

Experten-Interview............................054<br />

Teardown: Das steckt drin..........056<br />

Unverzichtbares Zubehör..........058<br />

Die 22 besten Tipps............................060<br />

030<br />

Alles zu den<br />

neuen Systemen<br />

macOS Sequoia, iOS 18,<br />

iPadOS 18 und Co bringen<br />

viele Funktionen,<br />

die unseren Alltag ab<br />

Herbst vereinfachen<br />

sollen. Wir stellen sie<br />

dir ausführlich vor.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


005<br />

<strong>08</strong>2<br />

Alternative<br />

App Stores<br />

Nach sanftem Druck<br />

der EU lässt Apple<br />

Alternativen zum<br />

App Store zu. Wir<br />

sind durch die Reihen<br />

der App-Marktplätze<br />

geschlendert.<br />

068<br />

Smartlocks<br />

im Vergleich<br />

Ein intelligentes Tür -<br />

schloss schafft<br />

schnell und einfach<br />

mehr Komfort in deinem<br />

Zuhause. Wir<br />

haben die wichtigsten<br />

Modelle verglichen.<br />

064<br />

Actioncam:<br />

Insta360 X4<br />

360-Grad-Videos in<br />

bis zu 8K-Auflösung:<br />

Wir haben die brandneue<br />

Actioncam von<br />

Insta360 in der Praxis<br />

getestet und verraten,<br />

wo sie schwächelt.<br />

PRODUKTE & TESTS<br />

Sonos Ace versus<br />

Apple AirPods Max.............062<br />

Gut sieht er aus! Doch kann der<br />

erste Kopfhörer von Sonos auch<br />

klanglich überzeugen?<br />

Insta360 X4 im Test...........064<br />

360-Grad-Videos sind heute keine<br />

große Sache mehr. Vor allem mit<br />

einer so guten Actioncam wieder<br />

der Insta360 X4.<br />

Smarte Türschlösser<br />

im Vergleich................................068<br />

Nuki, Yale, Tedee oder Switchbot:<br />

Ein Smartlock macht den Alltag<br />

angenehmer. Doch welches<br />

Modell ist das beste?<br />

GPS-Tracker (nicht<br />

nur) für Katzen.........................074<br />

Wenn ein geliebtes Haustier verloren<br />

geht, ist das eine schlimme<br />

Sache! Damit das nicht passiert,<br />

häng ihm einen Tracker ans Halsband.<br />

Unser Vergleichstest verrät<br />

dir, welchen du kaufen solltest.<br />

Hardware-Kurztests........ <strong>08</strong>0<br />

Das Wichtigste in aller Kürze:<br />

Diesmal haben wir eine Smartwatch,<br />

eine Bluetooth-Box,<br />

Ansteckmikrofone und einen<br />

E-Book-Reader im Kurzcheck.<br />

Alternative<br />

App-Marktplätze................... <strong>08</strong>2<br />

Auf dem iPhone kannst du nun<br />

auch Apps installieren, die nicht<br />

aus Apples App Store stammen.<br />

Doch es gibt einiges zu beachten.<br />

iPhone-Apps................................<strong>08</strong>6<br />

Unsere neuen Lieblinge aus<br />

dem App Store.<br />

<strong>Mac</strong>-Apps........................................<strong>08</strong>8<br />

Das sind unsere Empfehlungen<br />

aus dem <strong>Mac</strong> App Store.<br />

Spiele-Highlight.................... 090<br />

So spielt sich Assassin’s Creed<br />

Mirage auf iPhone und iPad.<br />

TIPPS & PRAXIS<br />

Final Cut Pro:<br />

mit Plug-ins zum<br />

perfekten Schnitt................. 092<br />

Apples Videoschnitt-Software<br />

ist ein mächtiges Tool. Doch ihre<br />

wahre Kraft entfaltet sie mit den<br />

richtigen Erweiterungen.<br />

Fotos-App: anzeigen,<br />

teilen und drucken............ 090<br />

Im dritten Teil unserer Serie zur<br />

Fotos-App zeigen wir dir, wie du<br />

deine Fotos am besten präsentierst<br />

– sei es digital auf iPhone,<br />

iPad und Apple TV oder ausgedruckt<br />

in einem Fotoalbum.<br />

Apple-Tricks<br />

Trackpad.........................................................096<br />

Bildschirmfotos...................................... 098<br />

LIFE & STYLE<br />

5 Jahre Apple TV+..................106<br />

Seit dem Start im November 2019<br />

setzt Apple mit seinem Streaming-<br />

Dienst auf Klasse statt auf Masse.<br />

Wir klären, ob diese Strategie<br />

noch immer aufgeht.<br />

Rückblick: das erste<br />

Unibody-<strong>Mac</strong>Book.................110<br />

20<strong>08</strong> überführte Apple eine<br />

Fertigungstechnik aus der Automobilbranche<br />

in die Computerproduktion<br />

– und sie hat noch<br />

heute Bestand.<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial ...........................................003<br />

Posteingang .................................104<br />

Kolumne ..............................................112<br />

Impressum .......................................114<br />

Vorschau ............................................114<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


006<br />

News & Trends<br />

Lightbox<br />

Truman Cheng hat bei Lego vorgeschlagen,<br />

dass es einen Apple<br />

Store zum Nachbauen mit vielen<br />

versteckten Details geben sollte.<br />

Sein Vorschlag hat bereits fast<br />

5.000 Unterstützer gefunden.<br />

bit.ly/lego-apple-store<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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News & Trends<br />

Namensfindung<br />

007<br />

Foto: Truman Cheng<br />

Foto: Cătălin Dumitrașcu/Unsplash<br />

Wird aus dem iPhone ein „Apple Phone“? Wenn es nach<br />

dem Erfinder des „i“ geht, sollte Apple das tun.<br />

Das iPhone sollte<br />

umbenannt werden:<br />

Das „i“ muss weg<br />

Das schlägt jedenfalls<br />

Ken Segall in<br />

einem Interview<br />

mit Wired vor. Er<br />

erfand seinerzeit den<br />

„i“-Präfix und überzeugte<br />

Steve Jobs, dass<br />

der i<strong>Mac</strong> seinen Namen<br />

bekommt. Das „i“ sollte<br />

betonen, dass der Computer<br />

für das Internet<br />

gemacht wurde.<br />

Jetzt habe das „i“<br />

jedoch seinen Zweck<br />

erfüllt und wird zunehmend<br />

bedeutungslos,<br />

findet Segall. Apple ist in<br />

der Branche als Innovationsführer<br />

bekannt und<br />

sollte daher auch vor<br />

einem solchen gewagten<br />

Schritt keine Angst<br />

haben. Ferner habe der<br />

„i“-Präfix den Nachteil,<br />

dass sich die entstandenen<br />

Begriffe kaum<br />

bis gar nicht schützen<br />

lassen, was auch schon<br />

einige Nachahmer auf<br />

den Plan rief. Genau das<br />

sei dann auch ein Problem<br />

für das Unternehmen,<br />

weil Trittbrettfahrer<br />

die Wahrnehmung<br />

bei Kunden verwässert.<br />

Jedoch gesteht Segall<br />

ein, dass ein solcher<br />

Schritt gefährlich sein<br />

könnte, da die Marke<br />

äußerst bekannt und<br />

positiv belegt ist.<br />

Tatsächlich hat Apple<br />

spätestens seit Tim Cook<br />

zunehmend versucht,<br />

seine Produkte anders<br />

zu benennen. Man denke<br />

hierbei an die Apple<br />

Watch und die Apple<br />

Vision Pro. Konsequent<br />

wäre es also, wenn das<br />

„i“ nach und nach verschwindet<br />

– aber wollen<br />

wir wirklich ein „Apple<br />

Pad“? LU<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


0<strong>08</strong><br />

News & Trends<br />

iPad Air<br />

iPad Air: Was bedeutet „Air“ eigentlich noch?<br />

Eine kurze Zeitreise: Als Apple<br />

das iPad Air im November<br />

2013 auf den Markt brachte,<br />

war es das dünnste und leichteste<br />

iPad im Angebot. Mit diesen<br />

Charakteristiken konnte sich das<br />

Tablet lange Zeit behaupten und<br />

seinen Namen rechtfertigen – bis<br />

jetzt. Denn seit dem iPad Pro mit<br />

M4-Prozessor darf sich das Flaggschiff<br />

mit diesen Federn schmücken.<br />

Da stellt sich natürlich die<br />

Frage, wie Apple den Suffix „Air“<br />

noch rechtfertigen kann.<br />

Das wollte der Youtuber<br />

„Mrwhosetheboss“ (Arun Maini)<br />

wissen und hat Vertreter von<br />

Apple, John Ternus und Greg Joswiak,<br />

genau das gefragt. Die gute<br />

Nachricht ist, dass Apple darauf<br />

eine Antwort hat, doch wirkt sie<br />

gewissermaßen konstruiert. Laut<br />

„Joz“ solle man sich anschauen,<br />

wie das Air entwickelt wurde. Es<br />

kommt mit Eigenschaften, die<br />

vormals dem Pro-Modell vorbehalten<br />

waren und nun dank eines<br />

erschwinglicheren Preises einer<br />

breiteren Zielgruppe zur Verfügung<br />

sehen. Konkret nennt er<br />

den M2-Chip und den größeren<br />

Bildschirm in 13 Zoll – beides war<br />

bis Anfang Mai ausschließlich im<br />

iPad Pro zu haben. „Offensichtlich“<br />

ändere man den Namen nicht, nur<br />

weil sich äußerliche Metriken des<br />

Produkts ändern, so Joswiak.<br />

Apple sieht die Tablets klar<br />

voneinander abgetrennt. Das<br />

„normale“ iPad der inzwischen<br />

zehnten Generation bilde die normale<br />

Funktion des Tablets ab. Das<br />

Air erbt ehemalige Pro-Features<br />

und macht sie einer größeren<br />

Käufergruppe zugänglich. Das Pro<br />

Wie „Air“ ist das<br />

iPad Air jetzt<br />

noch, wo das<br />

iPad Pro leichter<br />

und dünner<br />

ist?<br />

Foto: Sanjeev Mohindra/Unsplash<br />

vereint den Stand der Technik und<br />

integriert sämtliche Funktionen<br />

und Eigenschaften, die sich in das<br />

Gehäuse packen lassen.<br />

Was in dem Interview fehlt, ist<br />

das iPad mini; es wird weder von<br />

Maini noch von den Apple-Vertretern<br />

erwähnt. Ist es das ungeliebte<br />

Kind? Oder wurde es nur ausgeklammert,<br />

weil es momentan am<br />

längsten keine neue Generation<br />

erhalten hat? LU<br />

One more thing<br />

Apples Marktanteil ist größer als jener von BMW,<br />

Mercedes oder Porsche in der Automobilbranche.<br />

Was ist falsch daran, BMW oder Mercedes zu sein?<br />

<br />

Tim Cook<br />

@tim_cook<br />

Snazzy Labs<br />

@snazzylabs<br />

Steve Jobs<br />

Wir interessieren uns<br />

für deine Meinung<br />

redaktion@maclife.de<br />

facebook.com/maclife.magazin<br />

twitter.com/mac_life<br />

instagram.com/maclife_de<br />

maclife@mastodontech.de<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> c/o falkemedia<br />

Pahlblöken 15 – 17<br />

24232 Schönkirchen<br />

Die Apple Vision Pro wurde durch jahrelange<br />

Entwicklung im Team ermöglicht.<br />

Das ist so toll, dass Menschen beim Probieren<br />

oft emotional werden. Ich habe<br />

das selbst gesehen. Gratulation an unsere<br />

Designer, die den D&AD-Award für<br />

visionOS gewonnen haben.<br />

Mein Testbericht des iPad Pro M4 ist fertig.<br />

Es KANN wie ein echtes „Pro“-Gerät ver -<br />

wendet werden. Ich habe es zwei Wochen<br />

lang als meinen einzigen Computer<br />

genutzt – alles, was ich auf dem <strong>Mac</strong><br />

mache, kann ich auch auf dem iPad. Es<br />

war nur schmerzhaft und unpraktisch.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Briefe<br />

von Lesenden zu kürzen, ausschnittsweise<br />

darzustellen und auch im Internet<br />

zu veröffentlichen. Bitte gib deinen<br />

Namen, Anschrift und eine E-Mail-<br />

Adresse an. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


News & Trends<br />

Desktop-<strong>Mac</strong>s<br />

009<br />

<strong>Mac</strong> Studio und <strong>Mac</strong> Pro:<br />

Neue Modelle sollen erst<br />

im Sommer 2025 kommen<br />

Wenn du mit einem neuen <strong>Mac</strong> Studio<br />

oder <strong>Mac</strong> Pro liebäugelst, wirst du dich<br />

noch etwas gedulden müssen. Denn<br />

Mark Gurman von Bloomberg berichtet,<br />

dass <strong>Mac</strong>s, die bislang noch keinen M3-Chip<br />

haben, auch keinen mehr bekommen werden.<br />

In den Planungen für dieses Jahr seien die beiden<br />

Modelle jedenfalls nicht anzutreffen. Jene<br />

Geräte werden wohl den M3 überspringen und<br />

bekommen im nächsten Zyklus direkt den M4<br />

spendiert. Die Update-Runde soll „später im<br />

Jahr“ mit dem <strong>Mac</strong>Book Pro in 14 und 16 Zoll<br />

sowie dem <strong>Mac</strong> mini beginnen. Die leistungsfähigen<br />

Desktop-Computer hingegen sollen erst<br />

„Mitte 2025“ an der Reihe sein.<br />

Der Grund, den Apple jedoch nicht laut<br />

sagt, könnte am Herstellungsprozess des M3<br />

liegen. Er war der erste Chip, der mit der 3-nm-<br />

Technologie von TSMC gefertigt wurde. Die<br />

sogenannte „Node“, auf der er produziert wird,<br />

<strong>Mac</strong> Studio befindet sich, wie <strong>Mac</strong> mini und <strong>Mac</strong><br />

Pro, im Klub jener, die keinen M3 bekommen.<br />

basiert auf der ersten Generation der Technik<br />

und kann nicht ganz die gewünschte Ausbeute<br />

liefern. Das macht jene Prozessoren, die den<br />

Standards entsprechen, im Verhältnis wertvoller<br />

und damit auch teurer. Hierin dürfte auch<br />

der Grund liegen, warum es Apple mit dem M4,<br />

der im iPad Pro zu finden ist, so eilig bekommen<br />

hat: Er wird mit der zweiten Generation<br />

der 3-nm-Technologie gefertigt, die deutlich<br />

ausgereifter sein soll. LU<br />

Foto: Tran Mau Tri Tam/Unsplash<br />

3<br />

Nanometer<br />

Zahlenspiele<br />

Moderne Prozessoren<br />

werden in<br />

der 3-nm-Technologie<br />

gefertigt<br />

Der M3 war der erste<br />

Chip, der in drei Nanometer<br />

gefertigt wird.<br />

Der M4 nutzt bereits<br />

die zweite Generation.<br />

Wegen schwacher Ausbeute<br />

will Apple schnell<br />

umschwenken. Ausgerechnet<br />

Intel springt ein<br />

und lässt seine neuen<br />

„Lunar Lake“-CPUs<br />

damit fertigen.<br />

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MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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010<br />

News & Trends<br />

Thread<br />

Neue <strong>Mac</strong>s &<br />

iPads haben<br />

eine geheime<br />

Zusatzfunktion<br />

Foto: Dan Farrell/Unsplash<br />

Oft kommt es nicht vor, dass<br />

Apple bestimmte Funktionen<br />

seiner Produkte nicht ankündigt.<br />

Doch im Fall von aktuellen<br />

<strong>Mac</strong>s und den neuen iPads<br />

scheint genau das der Fall zu sein.<br />

Interessanterweise ist diese Tatsache<br />

bei den zahlreichen Teardowns<br />

im Internet nicht aufgefallen<br />

– muss es auch nicht, denn es<br />

steht relativ öffentlich in Regulationsdokumenten<br />

der FCC.<br />

Es geht um die Dokumente<br />

der amerikanischen Zulassungsbehörde<br />

FCC (Federal Communications<br />

Commission). Dort ist<br />

für die M3-<strong>Mac</strong>s sowie den neuen<br />

iPad Air (M2) und iPad Pro (M4)<br />

ein Test für ein Thread-Modul<br />

enthalten. Um eine Zulassung zu<br />

erhalten, müssen Hersteller alle<br />

relevanten Komponenten auf<br />

Konformität mit den Gesetzen<br />

überprüfen – im Umkehrschluss<br />

bedeutet das, dass man nichts testen<br />

würde, was nicht existiert.<br />

Thread ist bei Apple nicht neu.<br />

Bei der Vorstellung des iPhone 15<br />

Pro hat das Unternehmen, wenn<br />

auch nur kurz, angekündigt, dass<br />

das Smartphone den Standard<br />

ebenfalls unterstützt. Immerhin<br />

M3-<strong>Mac</strong>s und<br />

die neuen iPads<br />

unterstützen<br />

Thread – ohne,<br />

dass Apple es<br />

bewirbt.<br />

konnte man damals einen Superlativ<br />

nutzen; das iPhone 15 Pro<br />

sei das erste Thread-kompatible<br />

Smartphone. Vielleicht ließ Apple<br />

diese Information deshalb bei <strong>Mac</strong><br />

und iPad weg?<br />

Thread ist ein Netzwerkprotokoll,<br />

das so ähnlich funktioniert<br />

wie die Mesh-Funktion<br />

bei WLAN. Allerdings ist es für<br />

Dienste gedacht, die wenig Bandbreite<br />

benötigen. Die Idee ist,<br />

dass einerseits die Reichweite<br />

erhöht wird, andererseits der<br />

Ausfall eines Knotenpunkts nicht<br />

dazu führt, dass das gesamte<br />

Netzwerk unerreichbar wird. Auf<br />

Thread baut Matter auf: Das ist<br />

gewissermaßen ein Nachfolger<br />

für HomeKit und alle anderen<br />

herstellerspezifischen Lösungen<br />

für die Kommunikation zwischen<br />

Smart-Home-Produkten.<br />

Dass die technischen Voraussetzungen<br />

dafür geschaffen wurden,<br />

könnte darauf hindeuten,<br />

dass Apple damit in Zukunft noch<br />

etwas plant. LU<br />

Standpunkt<br />

Apple fällt auf alte<br />

Muster zurück und hat<br />

eine teils unübersichtliche<br />

Produktpalette.<br />

Das Unternehmen<br />

sollte sich an die Aufräumarbeiten<br />

von<br />

Steve Jobs erinnern.<br />

Warum sollte ich einen <strong>Mac</strong><br />

Pro kaufen? Um inzwischen<br />

historische Erweiterungskarten<br />

zu verwenden,<br />

deren aktuelle Generationen<br />

auf Thunderbolt gewechselt sind?<br />

Das kann auch der <strong>Mac</strong> Studio.<br />

Interessante Upgrades wie Grafikkarte,<br />

Arbeitsspeicher oder gar<br />

Prozessor sind nicht vorgesehen.<br />

Oder das iPad: Wie erkläre ich<br />

Freunden, welches Gerät das richtige<br />

ist? Was kann das Pro besser<br />

als das Air und reicht nicht eigentlich<br />

auch das Kleine der zehnten<br />

Generation?<br />

Ich finde, Apple fällt mehr und<br />

mehr in die chaotische Situation<br />

Stefan Molz<br />

aus den 90er-Jahren zurück, als<br />

dem Unternehmen eine klare<br />

Vision fehlte, wo es mit den einzelnen<br />

Produkten hinwollte. Die<br />

einzelnen Modelle, die parallel<br />

angeboten werden, sind sich zu<br />

ähnlich, haben zu wenig wirklich<br />

nützliche Alleinstellungsmerkmale.<br />

Apple sollte mal wieder<br />

aufräumen und für klare Verhältnisse<br />

sorgen. So wie damals. 1998.<br />

Vor 26 Jahren. Und 16 GB RAM<br />

zum Standard erklären – bevor es<br />

lächerlich wird.<br />

s.molz@maclife.de<br />

www.maclife.de<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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News & Trends<br />

Tech-Tipp<br />

011<br />

Foto: Daniel Romero/Unsplash<br />

Eine Alternative zum Action-<br />

Button des iPhone 15 Pro!<br />

Tech-Tipp<br />

Wir beantworten Fragen zu deinen<br />

Geräten, Gadgets und Apps<br />

von Joshua Kopczynski<br />

Frage: Die Funktion mit dem Action-Button<br />

beim iPhone 15 Pro ist echt beneidenswert.<br />

Leider habe ich nur ein iPhone 14 Pro und<br />

möchte nicht deswegen upgraden. Gibt es<br />

dafür eine Lösung?<br />

Das iPhone 11 Pro bekommt laut Apple sein letztes „garantiertes“ Update im<br />

Herbst. Aber es handelt sich um einen Mindestzeitraum.<br />

Apple verspricht fünf Jahre<br />

Softwareupdates fürs iPhone<br />

In Großbritannien gibt es ein<br />

neues Gesetz, das Hersteller<br />

von internetfähigen Geräten<br />

dazu verpflichtet, den geplanten<br />

Zeitraum für Softwarepflege<br />

zu benennen. Das Ganze heißt<br />

„Product Security and Telecommunications<br />

Infrastructure<br />

(PSTI)“. Eine der Fragen ist dabei,<br />

wie lange es Sicherheitsupdates<br />

geben wird, was in der Regelung<br />

erschreckend präzise definiert<br />

wird. Apple hat einen solchen<br />

Fragebogen für das iPhone 15 Pro<br />

Max ausgefüllt und dabei angegeben,<br />

dass es „mindestens“ fünf<br />

Jahre lang Updates erhalten soll.<br />

Der Zeitraum beginnt mit dem Tag<br />

des Erstverkaufs, im konkreten<br />

Fall also am 22. September 2023.<br />

Das scheint ein vorsichtiger<br />

Wert zu sein, besonders unter<br />

Liebe des Monats: Qualcomm treibt<br />

ARMe Windows-Laptops an.<br />

dem Gesichtspunkt, dass Samsung<br />

und Google jüngst mit sieben<br />

Jahren werben. Allerdings<br />

muss das kein Nachteil sein:<br />

Bereits bevor sich Apple festlegen<br />

musste, wurden die Smartphones<br />

überdurchschnittlich lang mit<br />

Updates durchgefüttert. Dabei<br />

hat das Unternehmen nicht nur<br />

Sicherheitslücken behoben, sondern<br />

auch neue Funktionen hinzugefügt.<br />

Das iPhone 6s, das 2015<br />

auf den Markt kam, wurde mit iOS<br />

9 ausgeliefert und bekam noch<br />

iOS 15. Das sind sechs „richtige“<br />

Updates. Im Nachgang erhielt iOS<br />

15 zuletzt im März dieses Jahres<br />

Sicherheitsupdates.<br />

Dass Apple „nur“ fünf Jahre<br />

verspricht, sollte niemand beunruhigen<br />

– vor allem, da es sich um<br />

einen Mindestzeitraum handelt. LU<br />

Auf der Computex in Taipeh hat Qualcomm zusammen<br />

mit seinen Partnern ARM-Laptops vorgestellt, auf denen<br />

Windows läuft. Den ersten Berichten zufolge zeigt sich,<br />

dass Apples Schritt der richtige war, denn „Snapdragon X<br />

(Elite)“-Chips präsentieren sich passabel, besonders beim<br />

Stromverbrauch. War Intel die ganze Zeit ein Bremser?<br />

Antwort: Ja, die gibt<br />

es tatsächlich! Und<br />

das schon seit iOS 14<br />

nativ in das iPhone<br />

integriert.<br />

Die Funktion<br />

nennt sich „Auf<br />

Rückseite tippen“<br />

und ist in den Einstellungen<br />

unter den<br />

Bedienungshilfen<br />

versteckt. Wenn du<br />

diese Funktion aktivierst,<br />

kannst du<br />

aus einer Vielzahl<br />

von Aktionen wählen,<br />

die beim Tippen<br />

auf die Rückseite<br />

ausgeführt werden<br />

sollen. Damit lassen<br />

Tief in den Ein stellungen<br />

des iPhone findet sich diese<br />

echt nützliche Funktion.<br />

sich super einfach tolle Shortcuts wie Kamera,<br />

Taschenlampe, Bildschirmfoto, Shazam und<br />

vieles mehr einrichten. Das coolste: Du kannst<br />

sogar zwei verschiedene Aktionen zuweisen.<br />

Für die eine tippst du doppelt, für die andere<br />

dreifach. Das ganze funktioniert mit dem<br />

Beschleunigungssensor in deinem iPhone. Um<br />

diese Funktion zu aktivieren, musst du ganz<br />

einfach in deine Einstellungen auf Bedienungshilfen<br />

gehen und dann den Punkt „Tippen“<br />

auswählen. Ganz unten befindet sich dann<br />

diese Option und du kannst sie direkt von dort<br />

aktivieren und personalisieren. Einen kleinen<br />

Nachteil hast du jedoch im Vergleich zum<br />

Action-Button: Auf Rückseite tippen funktioniert<br />

nur, wenn das iPhone entsperrt ist.<br />

Technische Probleme und Fragen kannst du gern<br />

unter techtipp@maclife.de thematisieren. Häufig<br />

gestellte Fragen können wir hier beantworten.<br />

Bitte habe aber Verständnis dafür, dass wir an<br />

dieser Stelle keine individuellen Pro bleme lösen<br />

können.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


012<br />

News & Trends<br />

iOS 17.5.1<br />

Fotos-Bug in iOS 17.5: der „Skandal“<br />

Apple hat iOS 17.5 für alle<br />

gängigen Geräte veröffentlicht.<br />

Kurz danach stellten<br />

einige Nutzerinnen und<br />

Nutzer fest, dass alte und eigentlich<br />

längst gelöschte Fotos wieder<br />

auftauchten. Schlimmer noch: Ein<br />

Anwender beklagte auf Reddit,<br />

dass dies sogar bei einem inzwischen<br />

verkauften iPad beim<br />

neuen Besitzer passiert ist. Das ist<br />

vom Datenschutz her ein Skandal<br />

– wenn es denn stimmt. Aber das<br />

ist strittig.<br />

Apple hat den Fehler mit iOS<br />

17.5.1 wenige Tage später behoben.<br />

Das Unternehmen konnte jedoch<br />

nur den zugrunde liegenden Bug<br />

aus der Welt räumen; Fotos, die<br />

durch 17.5 versehentlich wieder<br />

hergestellt wurden, blieben in<br />

der Datenbank. Du musst sie also<br />

manuell erneut löschen – was laut<br />

Apple dieses Mal dauerhaft ist.<br />

Das ist gefundenes Fressen<br />

für alle diejenigen, die sich ohnehin<br />

nicht vorstellen können, dass<br />

es Apple ernst meint mit dem<br />

Datenschutz und den zahlreichen<br />

Versprechen, dass Aktivitäten auf<br />

dem iPhone auch dort bleiben.<br />

Aber die Realität ist etwas komplexer<br />

und inzwischen sieht es nach<br />

einem ehrlichen Fehler aus.<br />

Was ist passiert?<br />

Intern besteht die Fotos-App nicht<br />

nur aus den Bildern an sich, sondern<br />

auch aus einer Datenbank. In<br />

ihr sind bestimmte Meta-Daten zu<br />

den Fotos gespeichert, etwa wann<br />

und wo sie aufgenommen wurden<br />

oder zu welchem Album sie gehören.<br />

Diese Datenbank existiert,<br />

damit die Bilder einfacher durchsuch-<br />

und sortierbar sind. Ferner<br />

gibt es die Möglichkeit, gelöschte<br />

Bilder eine bestimmte Zeit lang<br />

wiederherzustellen. Dafür ist der<br />

Reiter „Kürzlich gelöscht“.<br />

Wenn du ein Bild löschen<br />

möchtest, wird es zunächst nicht<br />

tatsächlich gelöscht. Stattdessen<br />

wird es nur zu einer Löschung<br />

vorgemerkt. Offenbar ist es in<br />

einigen Fällen vorgekommen,<br />

dass durch einen Fehler zwar<br />

der Eintrag in der Datenbank<br />

wunschgemäß entfernt wurde,<br />

aber das eigentliche Bild weiterhin<br />

im System vorhanden war. Mit<br />

dem Update auf iOS 17.5 führte<br />

Apple eine Funktion ein, die derlei<br />

Fotos „entdecken“ sollte – und das<br />

augenscheinlich auch tat.<br />

Die Theorien, die sich in der<br />

Zwischenzeit im Internet gebildet<br />

haben, nahmen teils bizarre Formen<br />

an. Eine der beinahe plausibelsten<br />

war es, dass die iCloud,<br />

Kunstgriff „Verschlüsselung“<br />

Die Verschlüsselung ermöglicht auch<br />

sicheres und einfaches Löschen aller<br />

Daten: Der Schlüssel wird vernichtet.<br />

genauer gesagt die Synchronisierung<br />

der Fotos, damit zu tun hat.<br />

Aber der Bug trat auch bei Personen<br />

auf, die diese Funktion deaktiviert<br />

hatten. Zudem konnten<br />

Sicherheitsforscher von Synactiv<br />

die These entkräften. Sie haben<br />

versucht, anhand des Codes nachzuvollziehen,<br />

was wirklich auf<br />

dem iPhone geschieht, wenn der<br />

Fehler ausgelöst wird.<br />

Apple erklärt sich<br />

Gegenüber einer englischsprachigen<br />

Publikation hat sich Apple<br />

zu dem Fehler schließlich geäußert.<br />

Viel Neues gab es zu dem<br />

Zeitpunkt nicht mehr zu hören,<br />

Foto: Brad Stell/Unsplash<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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News & Trends<br />

iOpener<br />

013<br />

iOpener<br />

immerhin vergingen zwischen<br />

iOS 17.5.1 und der Stellungnahme<br />

vier Tage, aber zumindest eine<br />

offizielle Bestätigung der Funde<br />

war drin.<br />

Der Fehler bestand demnach<br />

in der Tat darin, dass die Bilder<br />

nicht tatsächlich aus dem Dateisystem<br />

gelöscht wurden. Das iOS-<br />

Update hat sie dann wiederentdeckt<br />

und neu importiert, weshalb<br />

sie in der Fotos-App erschienen.<br />

Das Phänomen lässt sich auch<br />

über mehrere Geräte hinweg<br />

beobachten. Laut Apple liegt das<br />

daran, dass bei Backups oder<br />

iPhone-zu-iPhone-Übertragungen<br />

ebenfalls die Dateien – unabhängig<br />

vom Zustand der Datenbank<br />

– kopiert werden.<br />

Und was ist mit dem Fall<br />

bei Reddit, der so große Wellen<br />

geschlagen hat? Der Autor hat seinen<br />

Beitrag inzwischen gelöscht<br />

und Apple vermutet, dass der Nutzer<br />

sein iPad nicht korrekt zurückgesetzt<br />

hat. Es scheint plausibel,<br />

dass er nur die Daten aus den<br />

Apps gelöscht und sich vor dem<br />

Verkauf aus der iCloud abgemeldet<br />

hat. Wenn du betrachtest, wie<br />

die Verschlüsselung auf Apples<br />

Geräten funktioniert, klingt das<br />

ziemlich wahrscheinlich: Bei der<br />

Einrichtung denkt sich das System<br />

einen Schlüssel aus, mit dem sämtliche<br />

Nutzerdaten verschlüsselt<br />

werden. Dieser wiederum wird mit<br />

deinem Passcode verschlüsselt<br />

und mit selbigem oder einem biometrischen<br />

Merkmal wie Face ID<br />

oder Touch ID freigegeben. Der<br />

„richtige“ Weg führt hingegen<br />

über die „Einstellungen“, „Allgemein“,<br />

„[iPhone/iPad] übertragen/<br />

zurücksetzen“, „Alle Inhalte & Einstellungen<br />

löschen“. Damit werden<br />

sicher alle Daten vom Gerät<br />

unwiederbringlich gelöscht – denn<br />

hiermit werden alle Codes zurückgesetzt<br />

und der Schlüssel vernichtet.<br />

Zudem wird das Gerät aus<br />

deinem iCloud-Account entfernt.<br />

Übrig bleibt Datenmüll, der buchstäblich<br />

alles bedeuten kann. Und<br />

wenn das Gerät bei nächster Gelegenheit<br />

Wartungsarbeiten durchführt,<br />

werden auch diese Daten<br />

genullt. LU<br />

Technische Neuheiten, die die<br />

Welt bewegen (möchten).<br />

von Joshua Kopczynski<br />

Das Unistellar Smart Teleskop kommt in einer Standard- und einer Pro-Ausführung.<br />

Die Himmelsbeobachtung funktioniert in<br />

Echtzeit direkt vom iPhone aus.<br />

Odyssey Smart Teleskop<br />

Lieferumfang: Teleskop, hochwertiges Stativ<br />

Kompatibilität: iOS und Android<br />

Preis: 2.100 Euro<br />

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Web: www.unistellar.com<br />

Das Teleskop ist transportabel und kann<br />

auch unterwegs verwendet werden.<br />

Das neue „Odyssey Smart-Teleskop“<br />

von Unistellar digitalisiert eure Himmelsbeobachtung.<br />

Mit einem 85-Millimeter<br />

Spiegel-Durchmesser und einer<br />

Brennweite von 320 Millimetern eignet<br />

es sich super für die Beobachtung<br />

von Planeten und Deep-Sky-Objekten.<br />

Dank der motorisierten Alt-Az-Montierung<br />

und der automatischen Funktionen<br />

sind manuelle Anpassungen<br />

überflüssig.<br />

Über die kostenlose iOS- und<br />

Android-App habt ihr Zugriff auf eine<br />

Himmels-Datenbank mit über 5.000<br />

Objekten und eine Star-Datenbank mit<br />

37 Millionen Einträgen. Das Teleskop<br />

kommt mit einem robusten Stativ und<br />

ist sehr handlich.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


014<br />

News & Trends<br />

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„Face your (e)motions“ – dem Fotowettbewerb,<br />

bei dem Menschen<br />

im Fokus stehen. Bis zum 31. Juli<br />

um 12 Uhr hast du die Chance,<br />

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Outdoor-SSD T7 Shield, sowie<br />

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Pro-Ultimate-Serie. Solltest du dir<br />

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Serienbildmodus sowie für hochauflösende<br />

Videos mit hohen Bildraten. Für Back-ups<br />

bei Shootings eignen sich<br />

die robuste T7 Shield und<br />

die schnelle T9. Die portablen<br />

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Schloßstraße 34–36<br />

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Darmstadt<br />

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Osterstraße 102<br />

Hamburg – Hoheluft<br />

Straßenbahnring 17<br />

Hamburg – Schanze<br />

Schanzenstraße 16–18<br />

Lüneburg<br />

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015<br />

»Studio Ghibli hat Generationen mit<br />

eindrucksvollen Bildern und starken<br />

Geschichten verzaubert. Studio Ponoc<br />

führt diese Tradition fort.«<br />

Sven T. Möller<br />

The Imaginary<br />

Netflix/Serie: Lasse dich von „The Imaginary“<br />

(auch „Amandas unsichtbarer<br />

Freund“) in eine Welt entführen, die nur<br />

in deiner Vorstellung existiert. Der Animationsfilm<br />

erzählt die Geschichte von<br />

Rudger, einem unsichtbaren Freund, der<br />

plötzlich auf sich allein gestellt ist, als das<br />

Mädchen, das sich ihn eingebildet hat,<br />

ihn vergisst. Rudger begibt sich auf eine<br />

abenteuerliche Reise, um seinen Platz<br />

in der Welt zu finden. Dabei trifft er auf<br />

andere imaginäre Freunde, die ihm helfen,<br />

seine wahre Identität zu entdecken.<br />

„The Imaginary“ ist eine herzerwärmende<br />

Geschichte über Freundschaft,<br />

Verlust und die Kraft der Fantasie. Mit<br />

wunderschönen Animationen und einer<br />

berührenden Geschichte wird dieser<br />

Film Groß und Klein begeistern.<br />

Der Trickfilm stammt von Studio<br />

Ponoc, das jüngst von einem ehemaligen<br />

Studio- Ghibli-Produzenten gegründet<br />

wurde, und basiert auf dem gleichnamigen<br />

Roman von A.F. Harrold. STM<br />

Time Bandits<br />

Apple TV+/Serie: In der<br />

seriellen Neuverfilmung des<br />

gleichnamigen „Terry Gilliam“-<br />

Films aus dem Jahr 1981<br />

begibt sich eine Gruppe<br />

Abenteurer auf eine abgefahrende<br />

Reise durch Raum<br />

und Zeit – angeführt von<br />

Lisa Kudrow (Friends). Dafür,<br />

dass es dabei zumeist lustig<br />

zugeht, sorgt Co-Schöpfer<br />

Taika Waititi (Thor: Love and<br />

Thunder), der auch ausführender<br />

Produzent war.<br />

Lady in the Lake<br />

Apple TV+/Serie: Baltimore,<br />

1966: Maddie (Natalie Portman)<br />

startet eine neue Karriere<br />

als Journalistin, als ein<br />

ungelöster Mordfall die Stadt<br />

erschüttert. Ihre Ermittlungen<br />

kreuzen sich mit denen<br />

von Cleo (Moses Ingram),<br />

einer engagierten Aktivistin,<br />

die für Gerechtigkeit<br />

kämpft. Gemeinsam decken<br />

sie dunkle Geheimnisse<br />

auf, die weit über den Mord<br />

hinausgehen.<br />

Queenie<br />

Prime/Serie: Queenie<br />

Jenkins (Dionne Brown) versucht<br />

in London ihren Platz<br />

zwischen jamaikanischer<br />

und britischer Kultur zu finden.<br />

Sie arbeitet bei einer<br />

Zeitung, wo sie mit Vorurteilen<br />

und Diskriminierung konfrontiert<br />

wird. Queenie sucht<br />

nach Liebe und Anerkennung,<br />

doch ihre chaotischen<br />

Beziehungen und ihr fragiles<br />

Selbstwertgefühl führen sie<br />

immer wieder in die Krise.<br />

Operation<br />

Marea Negra<br />

ZDF/Serie: Nando, ein junger<br />

Boxer aus Galicien, sieht<br />

im Drogenschmuggel seine<br />

einzige Chance auf ein besseres<br />

Leben. Er wird Teil<br />

einer waghalsigen Mission:<br />

Mit einem selbst gebauten<br />

U-Boot soll er drei Tonnen<br />

Kokain von Südamerika nach<br />

Europa transportieren. Doch<br />

die gefährliche Reise wird<br />

bald zu einem Kampf ums<br />

Überleben.<br />

Fotos: Netflix / Apple / Apple / Amazon / ZDF<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


016<br />

News & Trends<br />

Angehört<br />

Musik<br />

Neue Highlights bei Apple Music, Tidal und Co.<br />

Kein Idiot an der Gitarre, sondern ein begnadeter<br />

Musiker: Mark Oliver Everett, Frontmann der Eeels.<br />

Eels – Eels Time!<br />

Es ist definitiv mal wieder an<br />

der Zeit, über die Eels zu sprechen.<br />

Nicht nur, weil das neue<br />

Album Eels Time! eben diese<br />

vierte Dimension und unsere<br />

Vergänglichkeit thematisiert,<br />

sondern auch, weil es so eine starke Referenz für<br />

die beeindruckende poetische Bandbreite Mark<br />

Oliver Everetts ist. Everett betreibt als „E“ dieses<br />

Musikprojekt seit bald 30 Jahren mit viel Liebe zu<br />

nicht nur traurigen Melodien und einem unglaublichen<br />

Talent zu lakonischem Gesang.<br />

Von kratzig rasselnd bis sanft schnurrend,<br />

aber stets experimentell ist seine Musik. Die Stimmung<br />

des neuen Albums kann weitestgehend<br />

als fragil und retrospektiv beschrieben werden,<br />

immer ohne Pathos.<br />

Jeder Song ist ein kleines Kunstwerk. Die<br />

Texte sind philosophisch und verdienen den Blick<br />

ins Detail. Vergangene Beziehungen und unvergessene<br />

Fehler, der Verlust von Wegbegleiterinnen<br />

und Wegbegleitern, Verzweiflung, aber<br />

immer wieder auch Hoffnung. Das sind die Themen<br />

eines Protagonisten, der immer wieder aufsteht<br />

– und weitergeht.<br />

Die zum Teil ungewöhnliche Instrumentierung<br />

tut ihr übriges: Neben Bass, Gitarre und<br />

Schlagzeug kommen Glockenspiele, Querflöten,<br />

Schellentamburin und Mellotron zum Einsatz.<br />

Foto: EelsTheBand.com<br />

Großkonzerte<br />

Coldplay macht vor,<br />

wie es nachhaltig geht!<br />

von Ilseken Roscher<br />

Die meinen es ernst! Wen<br />

innovative Nachhaltigkeitskonzepte<br />

für Live-Events interessieren,<br />

hat hoffentlich<br />

bereits ein Ticket für eines<br />

der sechs bereits ausverkauften<br />

Coldplay-Konzerte in Düsseldorf<br />

oder München diesen<br />

Sommer. Denn schon<br />

jetzt verursachte die aktuelle<br />

„Music Of The Spheres“-Tour<br />

59 Prozent weniger CO2-Emissionen<br />

als die Stadion-Tourneen<br />

der britischen Pop-Band<br />

Kings of Leon – Can We Please …<br />

… Have Fun: 25 Jahre basslastige Bandgeschichte<br />

in zwei Megahits – darauf lassen sich<br />

die Kings of Leon leicht reduzieren, das wird<br />

der Band aber nicht gerecht. Auf neun Alben<br />

gibt es inzwischen viel zu entdecken. Auf<br />

ihrem Jubiläumsalbum zeigen sie jetzt ihre<br />

ganze Bandbreite.<br />

Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys<br />

Kult: Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys<br />

machen seit sechs Jahren Spaß. Und haben<br />

dabei quasi den Schlager cool gemacht. Das<br />

will was heißen. Seufzend und mit Superlativen<br />

besingen sie weiße Rosen, Palmen und<br />

Sophia Loren; auf ihrem dritten Italo-Pop-<br />

Album mit Kult-Garantie.<br />

Aurora – What Happened …<br />

… To The Heart: Aurora ist nicht mehr das Projekt<br />

einer norwegischen Teenagerin, die durch<br />

die Verwendung einer ihrer Songs in einem TV-<br />

Spot berühmt wurde. Die inzwischen 25-jährige<br />

Ausnahmekünstlerin, die Kirchen und Konzerthallen<br />

füllt, ist Weltklasse und ihr viertes Album<br />

schlicht und ergreifend fantastisch.<br />

2016 und 2017. 7 Millionen<br />

gepflanzte Bäume, wiederverwendbare<br />

LED-Armbänder<br />

für alle im Publikum, Solaranlagen,<br />

Powerbikes und<br />

kinetische Tanzböden zur<br />

Energie gewinnung machen<br />

es möglich. Und das Engagement<br />

der Fans, die in Fahrgemeinschaften,<br />

zu Fuß, mit<br />

dem Fahrrad oder den Öffis<br />

anreisen und beim Tanzen<br />

aus eigenen, wiederbefüllbaren<br />

Flaschen trinken.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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017<br />

Podcasts<br />

Neue Highlights aus der Podcast-Welt<br />

Ich bin die 3. Frau<br />

„Jede dritte Frau weltweit ist von<br />

partnerschaftlicher Gewalt betroffen.“<br />

Mit diesen Worten beginnt jede Folge<br />

des Podcasts der Paar- und Einzeltherapeutin<br />

Christina Diamantis. Der Titel<br />

bezieht sich auf eben jene erschütternde<br />

Statistik, denn in jeder der inzwischen<br />

39 Episoden gibt sie einer dieser Frauen<br />

eine Stimme und lässt sie ihre erschütternden<br />

Erfahrungen teilen.<br />

Die Erzählungen reichen von subtiler<br />

Manipulation und emotionalem Missbrauch<br />

bis hin zu Stalking und lebensbedrohlicher,<br />

körperlicher Gewalt. Die<br />

Frauen beschreiben, wie sie in die Fänge<br />

narzisstischer Partner gerieten, wie sich<br />

die Beziehung entwickelte und welche<br />

verheerenden Auswirkungen dies auf<br />

ihr Leben hatte. Dabei wird deutlich, wie<br />

perfide und systematisch Narzissten<br />

ihre Opfer isolieren, kontrollieren und ihr<br />

Selbstwertgefühl zerstören.<br />

Der Podcast ist jedoch mehr als nur<br />

eine Sammlung von Leidens geschichten.<br />

Er bietet auch wertvolle Informationen<br />

über die Dynamik toxischer Beziehungen,<br />

zeigt Warnsignale für Narzissmus<br />

auf und liefert Strategien, mit denen sich<br />

Betroffene aus einer solchen Beziehung<br />

befreien können.<br />

„Ich bin die 3. Frau“ ist ein wichtiger<br />

Beitrag zur Aufklärung über ein Thema,<br />

das noch immer tabuisiert wird. Durch<br />

die persönlichen Berichte der Frauen<br />

wird das abstrakte Problem der partnerschaftlichen<br />

Gewalt greifbar und emotional<br />

nachvollziehbar. Der Podcast<br />

ermutigt Betroffene, sich nicht zu schämen,<br />

ihre Stimme zu erheben und Hilfe<br />

zu suchen. Gleichzeitig sensibilisiert er<br />

die Öffentlichkeit für die subtilen Mechanismen<br />

des Missbrauchs und trägt dazu<br />

bei, dass toxische Beziehungen schneller<br />

erkannt und beendet werden können.<br />

Der Podcast hat eine Community<br />

geschaffen, in der Betroffene sich austauschen,<br />

gegenseitig unterstützen und<br />

gemeinsam den Weg in ein neues Leben<br />

finden können. „Ich bin die 3. Frau“ ist<br />

somit nicht nur ein Podcast, sondern<br />

eine Bewegung, die das Schweigen<br />

bricht und Frauen hilft, sich aus den Fesseln<br />

toxischer Beziehungen zu befreien.<br />

Weitere Podcast-Tipps<br />

KI verstehen<br />

Künstliche Intelligenz<br />

ist dabei, unser aller<br />

Leben gehörig auf<br />

den Kopf zu stellen.<br />

Um bei den rasanten<br />

Ent wicklungen<br />

auf dem Laufenden<br />

zu bleiben, hat der<br />

Deutschlandfunk<br />

einen wöchentlichen<br />

Podcast gestartet. In<br />

den etwa halbstündigen<br />

Folgen werden<br />

Chancen und Risiken<br />

diskutiert.<br />

Enjoy your Bike<br />

Hier wird so richtig<br />

„abgenerdet“ über das<br />

Fahrrad. Ingo Quendler<br />

ist Rad-Enthusiast<br />

und lebt seine Leidenschaft<br />

unter anderem<br />

im gleichnamigen<br />

Onlineshop aus. Klar,<br />

dass alles, was verkauft<br />

wird, auch getestet<br />

werden muss. Zu<br />

den Tests gesellen<br />

sich Themen wie Bikepacking,<br />

Radsport<br />

und -Urlaube.<br />

Alle bekloppt<br />

Bei Twitch beantworten<br />

die beiden Diplom-<br />

Psychologen Sophia<br />

Krappweis und Alexander<br />

„Hoaxmaster“<br />

Waschkau regelmäßig<br />

Fragen der Community.<br />

Aufgelockert werden<br />

die zum Teil ernsten<br />

Themen durch<br />

die Moderation von<br />

Tommy Krappweis.<br />

Im Podcast gibt es die<br />

Folgen zum zeitsou -<br />

veränen Nachhören.<br />

Seelenfänger<br />

In inzwischen vier<br />

Staffeln beleuchtet<br />

der Podcast des Bayerischen<br />

Rundfunks<br />

Kulte und manipulative<br />

Gruppen wie<br />

den „Anastasia-Kult“<br />

oder das „ System<br />

Shincheonji“. In den<br />

gut recherchierten<br />

Folgen kommen meist<br />

Aussteigerinnen zu<br />

Wort, begleitet von<br />

Investigativ-Journalistinnen.<br />

Systemeinstellungen<br />

Die Plattform netzpolitik.org<br />

berichtet<br />

über digitale Freiheitsrechte<br />

und setzt sich<br />

für eine offene, demokratische<br />

und gerechte<br />

digitale Welt ein. Im<br />

neuen Podcast berichtet<br />

das Team von Menschen,<br />

die plötzlich<br />

ins Visier des Staates<br />

geraten und stellt die<br />

Frage: Wie weit darf<br />

der Staat gehen?<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


018<br />

News & Trends<br />

Redaktionskonferenz<br />

WWDC <strong>2024</strong><br />

Die Entwicklerkonferenz hat im Juni<br />

für ordentlich Stimmung gesorgt. Was<br />

waren abgesehen von Apple Intelligence<br />

die Highlights der Redaktion?<br />

Foto: Blackmagic<br />

Stefan<br />

Molz<br />

Vor allem von macOS<br />

bin ich überrascht!<br />

Mit visionOS 2 wird die Vision Pro<br />

ein ganzes Stück besser. Kaum<br />

mit dem Test für diese Ausgabe<br />

der <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> fertig, habe ich auch<br />

schon den Sprung auf die Beta<br />

gewagt! STEFAN MOLZ<br />

Sven T.<br />

Möller<br />

Persönlich freue ich mich,<br />

dass ich die quälende Suche<br />

nach einem guten Passwort-<br />

Manager endgültig aufgeben<br />

kann. SVEN T. MÖLLER<br />

Endlich bekommt der<br />

Finder ein vernünftiges<br />

Fenstermanagement –<br />

in Zeiten von 4K- oder<br />

gar 5K-Auflösungen ein<br />

spät nachgereichtes<br />

Muss. THOMAS RAUKAMP<br />

Mein Highlight war die Fensterkachelung in<br />

macOS. Ein kleines Feature, das Windows-<br />

Nutzende seit Jahren genießen, endlich nativ<br />

in macOS. Außerdem freue ich mich sehr auf<br />

die Entwicklung der Videospiele auf dem <strong>Mac</strong><br />

und bin gespannt, wie sich das in Zukunft<br />

entwickeln wird. JOSHUA KOPCZYNSKI<br />

Aber das richtige Highlight<br />

der WWDC waren<br />

für mich die Ergänzungen<br />

für Notizen auf<br />

dem iPad: eigene Handschrift-Erkennung<br />

und<br />

„Math Notes“. Vor allem<br />

Zweiteres hat mich<br />

beeindruckt!<br />

Sophie<br />

Bömer<br />

Etwas, was ich mir in der Vergangenheit schon lange<br />

gewünscht habe, hat Apple nun endlich in watchOS<br />

11 integriert: Das Eintragen von Pausenzeiten für<br />

deine Ringe, wenn du dich schonen musst oder krank<br />

bist. SOPHIE BÖMER<br />

Die Spieglung des iPhone ist eine ebenso<br />

praktische Funktion – die indes nicht ganz<br />

neu ist: ChromeOS bietet schon seit über<br />

einem Jahr die Abbildung des eigenen<br />

Smartphones auf dem Desktop an.<br />

Gesammelt und aufgezeichnet<br />

von Joshua Kopczynski<br />

Sieht aus wie ein Roboter aus einem<br />

Star-Wars-Film: die 3D-Kamera<br />

„Blackmagic Ursa Cine Immersive“.<br />

Blackmagic liefert<br />

Kamera für die<br />

3D-Videoproduktion<br />

mit der Vision Pro<br />

Zugegeben: Apples MR-Headset<br />

Vision Pro kam etwas zu kurz auf<br />

der diesjährigen WWDC-Keynote.<br />

Aufregende Entwicklungen gibt es<br />

trotzdem – wie die von Black magic:<br />

Das auf die professionelle Filmproduktion<br />

spezialisierte australische<br />

Unternehmen kündigte eine<br />

Kamera an, die es Filmemachenden<br />

ermöglichen soll, Videos in immersiver,<br />

stereoskopischer 3D-Darstellung<br />

für die Vision Pro aufzunehmen.<br />

Sprich: Die „Blackmagic Ursa<br />

Cine Immersive“ will die Contentproduktion<br />

für Apples Datenbrille<br />

ankurbeln.<br />

Entsprechend hoch sind die<br />

Ansprüche: Die Kamera erlaubt<br />

Videoaufnahmen mit bis zu 8.160<br />

mal 7.200 Pixeln pro Auge. Grundlage<br />

für die Arbeit ist die hauseigene<br />

Videoschnittlösung Davinci<br />

Resolve. Filmschaffende können das<br />

Material direkt mit der Vision Pro<br />

betrachten und bearbeiten.<br />

Sogar Drohnenaufnahmen sollen<br />

mit der Ursa Cine Immersive möglich<br />

sein – um das aus einer Magnesiumlegierung<br />

gefertigte Gerät in<br />

die Luft zu bekommen, bedarf es<br />

jedoch einer Industriedrohne.<br />

Blackmagic nannte noch keinen<br />

Preis für seine professionelle<br />

Kamera. TR<br />

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020<br />

News & Trends<br />

Tandem-OLED<br />

Deshalb sind die<br />

neuen iPad-Pro-<br />

Displays so gut<br />

Mit der Präsentation der aktuellen iPad-Pro-Modelle<br />

ließ Apple ein weiteres Buzzword auf eine an Trends<br />

wahrlich nicht arme Technikwelt los: Was steckt<br />

hinter Tandem-OLED – und was bringt es dir? Wir<br />

beantworten die wichtigsten Fragen.<br />

TEXT: THOMAS RAUKAMP<br />

Trivia-Time: Wann erschien<br />

das erste Tablet mit einem<br />

OLED-Bildschirm? Nein, nicht<br />

im Jahr 2019. Und schon<br />

gar nicht <strong>2024</strong>. Anno 2012 veröffentlichte<br />

Samsung das „Galaxy<br />

Tab 7.7“, um es exklusiv in Großbritannien<br />

anzubieten.<br />

Warum die Südkoreaner ausgerechnet<br />

auf der „Insel“ schon<br />

früh Interessierte für die „organische<br />

Leuchtdiode“ (organic lightemitting<br />

diode) vermuteten, bleibt<br />

wohl auf immer ungeklärt. Sicher<br />

ist hingegen, dass die OLED-Technologie<br />

auf Entdeckungen der<br />

Elektrolumineszenz in organischen<br />

Materialien in den 1950er-Jahren<br />

zurückgeht und seit den 1980ern<br />

Bestandteil von etwa 6.600 Patenten<br />

ist.<br />

Warum erzählen wir dir das<br />

alles? Um Apples <strong>2024</strong>er-Adaption<br />

im iPad mit einer schnippischen<br />

Bemerkung zu belegen. Und die<br />

lautet: na endlich!<br />

Mehr Helligkeit dank<br />

Huckepack-Verfahren<br />

Zugegeben, die OLED-Tech nologie<br />

ist nicht gänzlich an Apple vorbeigegangen;<br />

immerhin verbaut<br />

das Unternehmen seit 2017 – und<br />

dem iPhone X – entsprechende<br />

Displays in seinen Smartphones.<br />

Doch Apple wäre nicht Apple,<br />

wenn das iPad einfach „nur“ einen<br />

weiteren OLED-Screen erhalten<br />

hätte. Und so stellte es den aktuellen<br />

Jahrgang des iPad Pro mit<br />

einem Tandem-OLED-Display vor.<br />

Einen feschen Namen haben sich<br />

die Werbetreibenden in Cupertino<br />

ebenfalls ausgedacht: „Ultra<br />

Retina XDR-Display“, bitte schön!<br />

Das Besondere: Im Gegensatz<br />

zu herkömmlichen OLEDs, die nur<br />

eine organische Emissionsschicht<br />

besitzen, bestehen Tandem-OLED-<br />

Bildschirme aus zwei gestapelten<br />

OLED-Schichten. Zusammen<br />

mit den dazwischenliegenden<br />

Ladungs erzeugungsschichten<br />

zeichnen sie für die Lichtaussendung<br />

verantwortlich.<br />

Und damit wären wir beim<br />

ersten entscheidenden Vorteil:<br />

Erfunden hat’s LG<br />

Echtes Schwarz,<br />

tolle Kontraste:<br />

Mit den Tan-<br />

dem-OLED-<br />

Displays führt<br />

Apple seine<br />

iPad-Pro-<br />

Modell reihe auf<br />

ein neues grafisches<br />

Hoch.<br />

Das vergessen viele: Apple ist kein Monitorhersteller<br />

– und hat die Tandem-OLED-Technologie<br />

daher auch nicht erfunden. Diese Ehre gebührt<br />

vielmehr LG: 2019 unter dem Namen P-OLED<br />

entstanden, fanden die aus zwei OLED-Schichten<br />

bestehenden Bildschirme in den vergangenen<br />

Monaten besonders in Car-Entertainmentsystemen<br />

Verbreitung.<br />

Apple lässt sich nicht gern in die Karten<br />

schauen – daher ist auch nicht bekannt, wer die<br />

Displays für die aktuellen iPad-Pro-Modelle liefert.<br />

Neben LG ist Samsung wahrscheinlich: Die<br />

Südkoreaner treiben die Tandem-OLED-Technologie<br />

ebenfalls seit Jahren voran. Insofern<br />

würde es auch nicht verwundern, wenn der<br />

Nachfolger ihres Tablet-Flaggschiffs „Galaxy<br />

Tab S9 Ultra“ schon bald einen entsprechenden<br />

Bildschirm abbekäme.<br />

Die Tandem-Technologie ist aufgrund<br />

der Kombination mehrerer<br />

Emissionsschichten zu einer<br />

höheren Leuchtdichte fähig als<br />

herkömmliche OLED-Screens.<br />

Liegen diese zumeist bei einer<br />

maximalen Helligkeit von 400<br />

bis 600 Candela pro Quadratmeter,<br />

sind die von Apple verwendeten<br />

Tandem-Varianten zu<br />

einer Spitzenhelligkeit von bis zu<br />

1.600 Nits und einem Standardwert<br />

von 1.000 Nits im Vollbildmodus<br />

(wenn ein Großteil aller<br />

Pixel gleichzeitig mit voller Intensität<br />

leuchten) fähig.<br />

Dies löst ein Problem, das mindestens<br />

die Marketingabteilung<br />

in Cupertino in Erklärungsnot<br />

gebracht hätte. Denn das Retina-<br />

LCD-Display des 12,9 Zoll messenden<br />

Vorgängermodells aus dem<br />

Jahr 2022 schaffte es im Vollbildmodus<br />

bereits auf bis zu 1.000<br />

Nits – der Wechsel zu einem Standard-OLED-Bildschirm<br />

wäre somit<br />

als Rückschritt wahrgenommen<br />

worden.<br />

Hast du schon Brandgeruch<br />

in der Nase?<br />

Zum Vergleich: Heutige OLED-<br />

Fernseher erreichen in der vollflächigen<br />

Weißdarstellung selten<br />

über 250 Nits. Besteht da nicht<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


021<br />

die Gefahr des Einbrennens? Die<br />

Tandem-Technologie bietet auch<br />

in dieser Hinsicht Vorteile. Denn<br />

während herkömmliche OLED-Displays<br />

die gesamte elektrische Last<br />

auf einer organischen Schicht tragen,<br />

verteilen Tandem-OLED-Bildschirme<br />

diese auf deren zwei. In<br />

der Praxis bedeutet dies: Jedes<br />

Pixel im Stapel muss nur halb so<br />

hell leuchten. Dies verzögert den<br />

Alterungsprozess und beugt dem<br />

gefürchteten Burn-in-Effekt sowie<br />

Farbverzerrungen vor.<br />

Hinzu kommt ein softwareseitiger<br />

Effekt, den Apple auch<br />

beim iPhone einsetzt: Fest stehende<br />

Elemente etwa in der Menüleiste<br />

bewegt das Betriebssystem ständig<br />

und für das Auge nicht wahrnehmbar<br />

minimal zu beiden Seiten<br />

und von oben nach unten<br />

hin und her. Dies verhindert ein<br />

Einbrennen.<br />

»Ein einzelnes<br />

OLED-<br />

Panel liefert<br />

nicht genug<br />

Helligkeit<br />

für das<br />

moderne<br />

XDR- Display.«<br />

John Ternus,<br />

Vizepräsident<br />

für Hardware-<br />

Engineering<br />

bei Apple<br />

Noch in diesem<br />

Jahr soll<br />

der erste Laptop<br />

mit einem<br />

Tandem-OLED-<br />

Display erscheinen:<br />

Lieferketten<br />

verraten,<br />

dass Dell mit<br />

seinem Schaumodell<br />

XPS 13<br />

einem möglichen<br />

<strong>Mac</strong>Book<br />

zuvorkommen<br />

will.<br />

Ein Tanz aus Licht und Farben<br />

Schon herkömmliche OLED-<br />

Schirme glänzen durch ihre Farb -<br />

genauigkeit. Anders als die verbreiteten<br />

LCD-Monitore ermöglichen<br />

sie die unabhängige Aktivierung<br />

oder Deaktivierung einzelner<br />

Pixel. Für echtes Schwarz schalten<br />

sie diese kurzerhand ab – was<br />

zusätzlich Strom spart. Das Stapeln<br />

zweier OLED-Schichten<br />

führt zu einer verbesserten<br />

Sichtbarkeit dieser<br />

Pixel – und damit zu einem<br />

höheren Kontrastverhältnis.<br />

Bei den neu vorgestellten<br />

M4-Modellen des iPad<br />

Pro verdoppelte Apple dieses<br />

gegenüber dem 12,9-Zoll-<br />

Vorgänger mit Mini-LED-Screen<br />

auf den Wert 2-Millionen-zu-1.<br />

Apropos Strom: Der Ladungstransfer<br />

zwischen den OLED-<br />

Schichten führt zu einem geringeren<br />

Energieverbrauch und damit<br />

zu einer längeren Akkulaufzeit auf<br />

mobilen Geräten.<br />

Vorteile birgt die Technologie<br />

zudem für die Bewegungsleistung.<br />

Poetisch ausgedrückt: Tandem-<br />

OLED-Displays sind Meisterwerke<br />

der Physik und Materialwissenschaft,<br />

die in einem harmonischen<br />

Tanz aus Licht und Farbe Pixel<br />

im Bruchteil einer Sekunde zum<br />

Leben erwecken und wieder verstummen<br />

lassen. Diese präzise<br />

Choreografie ermöglicht eine<br />

unvergleichliche Kontrolle über<br />

die Bilddarstellung, die sich in<br />

flüssigen Übergängen und gestochen<br />

scharfen Bewegungen selbst<br />

bei rasanter Action auf dem Bildschirm,<br />

im Spiel oder beim Scrollen<br />

äußert.<br />

Vorteil M4<br />

Warum Apple das neue M4-SoC<br />

seiner Silicon-Prozessor familie<br />

ausgerechnet zuerst in einem iPad<br />

einsetzt, dürfte mehrere Gründe<br />

haben. Einer ist sicher die kurz auf<br />

die eigene Präsentation folgende<br />

Vorstellung der ARM-Windows-<br />

PCs mit den ähnlich leistungsstarken<br />

Snapdragon-X-Chips – Apple<br />

wollte einfach vorlegen. Ein anderer<br />

dürfte in der Integration der<br />

Tandem-OLED-Technologie liegen.<br />

Denn zwei OLED-Displayschichten<br />

bringen doppelt so<br />

viele einzeln ansteuerbare Pixel<br />

mit sich. Das M4-SoC beherbergt<br />

daher eine neue zehnkernige Grafikverarbeitungseinheit<br />

(GPU), die<br />

bis zu 120 Mal pro Sekunde Millionen<br />

Pixel an- und ausschaltet,<br />

die Farben und Kontraste reguliert<br />

sowie die Helligkeit bestimmt.<br />

Zudem zeichnet sie für grafische<br />

Funktionen wie das Raytracing<br />

und Mesh-Shading verantwortlich.<br />

Apple war somit gut beraten, die<br />

neuen Chips im iPad Pro zu testen,<br />

bevor sie zusammen mit einem<br />

möglichen Tandem-OLED-Screen<br />

in ein <strong>Mac</strong>Book wandern.<br />

Der Elefant im Raum<br />

heißt <strong>Mac</strong><br />

Was uns zur letzten Frage führt:<br />

Wann präsentiert Apple das erste<br />

<strong>Mac</strong>Book mit der neuen Displaytechnik?<br />

Expertinnen und Experten<br />

erwarten, dass es spätestens<br />

2026 so weit sein wird – wahrscheinlich<br />

bedient Apple zunächst<br />

seine <strong>Mac</strong>Book-Pro-Kunden damit.<br />

Und wer weiß: Vielleicht erhält dieses<br />

bereits einen Triple-OLED-Bildschirm<br />

für eine noch höhere Qualität.<br />

Denn wie bei einem Sandwich<br />

ist die Anzahl der Schichten theoretisch<br />

unbegrenzt.<br />

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Apples<br />

Mega-<br />

Updates<br />

Jede Menge lang herbeigesehnte Funktionen<br />

und neue Features für iPhone, iPad, <strong>Mac</strong> und<br />

Apple Watch, schon jetzt eine neue Version<br />

von visionOS und über allem: „Apple Intelligence“<br />

– das war die WWDC <strong>2024</strong>.<br />

TEXT: SEBASTIAN SCHACK & SOPHIE BÖMER<br />

Schon lange nicht mehr war im Vorfeld einer<br />

Developer-Konferenz so wenig klar, wie in<br />

diesem Jahr. Ja, natürlich, Betriebssystemupdates<br />

für alle Systeme und keine neue<br />

Hardware standen auf der Agenda. Und irgendetwas<br />

mit Künstlicher Intelligenz würde Apple<br />

jetzt wirklich bringen müssen. Aber veritable<br />

Details sickerten erst Stunden vor dem eigentlichen<br />

Event durch. Zu spät, um dafür noch ein<br />

Fass aufzumachen. Und so konnte die Apple-Fan-<br />

Gemeinde sich nach langer Zeit mal wieder ganz<br />

entspannt berieseln lassen von dem, was Tim<br />

Cook, Craig Federighi und Co. vorstellten. Und<br />

das war eine Menge!<br />

Angefangen bei einem neuen Grad an Individualisierung<br />

des iPhone, den kaum jemand<br />

Apple noch getraut hätte über neue iPad-Funktionen,<br />

die aus dem Apple Pencil einen Zauberstab<br />

machen, und eine iPhone-Mirroring-Funktion für<br />

den <strong>Mac</strong>, bis hin eben zum Star des Abends, der<br />

Apple-KI, die nicht nur auf dem Stand der Dinge<br />

zu sein scheint, sondern auch mit Apples Datenund<br />

Privatsphäreschutz nicht bricht.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


026 Titelthema<br />

WWDC24<br />

AI = Apple Intelligence<br />

Apple beschreibt den eigenen, nun auch so titulierten KI-Ansatz als „AI for the rest of us“ und<br />

wärmt damit ein altes <strong>Mac</strong>intosh-Motto auf, das schon damals versprach, alles einfacher und<br />

zugänglicher zu machen als die anderen. Wir sind gespannt, ob Apple hier Wort hält.<br />

Eingangs sei gesagt, dass das<br />

Geschrei, Apple mache jetzt<br />

endlich auch in KI, natürlich<br />

Blödsinn ist. Apple ist schon<br />

längst im Spiel. Bislang bloß nicht<br />

mit Texten, was eine große Mehrheit<br />

der Menschen seit dem kometenhaften<br />

Aufstieg ChatGPTs (und<br />

in dessen Windschatten zahlreicher<br />

anderer Sprachmodelle)<br />

allerdings gleichzusetzen scheinen.<br />

Sei’s drum: Apple ist jetzt<br />

also auch in dieser Spielart von<br />

KI an Bord und fasst seine sämtlichen<br />

KI-Bemühungen unter<br />

dem Namen „Apple Intelligence“<br />

zusammen. Ein Name, der ganz<br />

lustig gewählt ist, irgendwie aber<br />

auch die Ambitionen Apples zu<br />

unterstreichen scheint. Denn der<br />

Name ist lang, er ist sperrig, er ruft<br />

danach, abgekürzt zu werden. Die<br />

naheliegende Abkürzung ist „AI“,<br />

die englischsprachige Entsprechung<br />

des hierzulande geläufigeren<br />

KI für „Künstliche Intelligenz“,<br />

respektive „Artificial Intelligence“.<br />

Will Apple uns damit also nahelegen,<br />

dass der eigene Ansatz so<br />

gut ist, dass eine Umdeutung der<br />

bereits eingeübten Abkürzung<br />

nur recht und billig wäre?<br />

Was steckt drin?<br />

Zu viel erwarten sollten wir alle<br />

gemeinsam zumindest am Anfang<br />

jedenfalls schon einmal nicht.<br />

Denn nicht ohne Grund gibt Apple<br />

selbst an, „Apple Intelligence“<br />

im Herbst zunächst nur als Beta<br />

starten zu wollen – und auch das<br />

zunächst nur für Menschen, die<br />

ihre Gerätesprache auf „Englisch“<br />

gestellt haben. Dann aber<br />

Voraussetzungen<br />

Genutzt werden<br />

kann Apple<br />

Intelligence mit<br />

iPhones, die mindestens<br />

über<br />

einen A17-Pro-<br />

Chip verfügen<br />

sowie mit <strong>Mac</strong>s<br />

und iPads, die<br />

von einen M-Chip<br />

angetrieben werden.<br />

Außerdem<br />

wird’s vorerst<br />

nur auf Englisch<br />

funktionieren.<br />

hat Apple augen scheinlich eine<br />

Menge zu bieten.<br />

Effiziente Textarbeit<br />

Beinahe selbstverständlich versteht<br />

sich Apple Intelligence auf<br />

den Umgang mit Texten. Die<br />

Zusammenfassung langer Texte,<br />

ausufernder Konversationen und<br />

das Umschreiben von Texten, um<br />

einen bestimmten Ton zu treffen –<br />

all das sollte zum Standardrepertoire<br />

gehören, schließlich zeigen<br />

diverse andere Tools schon heute,<br />

dass sie das vor keine große Herausforderung<br />

mehr stellt.<br />

Apple fasst diese Funktionen<br />

als „Writing Tools“ zusammen, die<br />

fast überall zur Verfügung stehen<br />

werden, wo Text angezeigt oder<br />

eingeben werden kann. Auch in<br />

Apps von Dritten.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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027<br />

Da gutes Textverständnis die<br />

Basis für derlei Textmanipulationen<br />

ist, ergeben sich noch weitere<br />

textbasierte Anwendungsfelder<br />

für die Apple-KI. So wird<br />

sie in der Lage sein, eingehende<br />

Nachrichten zu screenen und in<br />

wichtigere und weniger wichtige<br />

zu unterscheiden. „Priority Notifications“<br />

kannst du dir dann beispielsweise<br />

zuoberst anzeigen<br />

lassen und dich um die dringlichsten<br />

Dinge zuerst kümmern. Damit<br />

dir das schneller von der Hand<br />

geht, wird Apple beispielsweise in<br />

Mail „Smart Reply“ anbieten, eine<br />

Funktion, die dir alle zu beantwortenden<br />

Fragen zusammenfasst<br />

und dich mit vorab zusammengestellten<br />

Vorschlägen antworten<br />

lässt.<br />

In diesem Kontext bietet Apple<br />

auch einen neuen Fokus „Reduzierte<br />

Unterbrechungen“ an. Hier<br />

will Apple erkennen, welche eingehenden<br />

Mitteilungen wichtig<br />

genug sind, um dich in deiner<br />

Konzentration zu stören. Wir hoffen,<br />

dass wir in diesem Fokus<br />

auch eigene Prioritäten mitgeben<br />

können.<br />

Zum Funktionsumfang gehört<br />

außerdem die Transkription von<br />

Audioaufnahmen. Und damit du<br />

genügend Aufnahmen hast, die<br />

du transkribieren lassen kannst,<br />

integriert Apple mit iOS 18 die<br />

Möglichkeit, Telefonate mitzuschneiden.<br />

Selbstverständlich<br />

nicht, ohne alle Gesprächsteilnehmer<br />

und -teilnehmerinnen<br />

darauf hinzuweisen.<br />

Bilder, besser als gemalt<br />

Wie auch viele andere aktuelle<br />

KI-Angebote (zumindest in den<br />

jeweiligen Pro-Versionen) versteht<br />

sich Apple Intelligence<br />

auch auf das Generieren von Grafiken,<br />

zunächst in drei Stilen,<br />

Sketch, Illustration und Animation.<br />

Diese können jedoch vielfältig<br />

zum Einsatz gebracht werden.<br />

Ein garantierter Hit werden „Genmoji“,<br />

selbst generierte Emoji. Du<br />

brauchst einen T-Rex auf einem<br />

Surfbrett? Kein Problem.<br />

Überdies wirst du in praktisch<br />

allen Apple-eigenen Apps Zugriff<br />

auf den sogenannten „Image<br />

Playground“ haben, ein Bereich,<br />

in dem du neue Bilder aus Worten<br />

kreieren lassen und verfeinern<br />

kannst, bis sie deiner Idee entsprechen<br />

und für deinen Einsatzzweck<br />

passend sind.<br />

Am meisten beeindruckt hat<br />

uns allerdings der „Image Wand“,<br />

also etwa Bilder-Zauberstab. Er<br />

hilft dir dabei, grobe Skizzen, die<br />

du beispielsweise mit dem Apple<br />

Pencil angefertigt hast, in eine<br />

ansprechende Grafik zu verwandeln.<br />

Zumindest in Apples WWDC-<br />

Demo hat das erstaunlich akkurat<br />

funktioniert. Das darf allerdings<br />

auch niemanden verwundern. Wir<br />

sind gespannt auf erste eigene<br />

Tests.<br />

Die neue Bild-Intelligenz<br />

erstreckt sich auch auf echte<br />

Fotos und Videos aus deiner<br />

Mediathek. So kannst du AI damit<br />

beauftragen, bestimmte Erinnerungsfilme<br />

zu erstellen, beispielsweise<br />

mit allen Aufnahmen, die<br />

dich gemeinsam mit Tieren zeigen.<br />

Damit wird auch schon klar:<br />

Die Suche in der Fotos-App soll<br />

durch Apples KI radikal verbessert<br />

werden. Last, but not least<br />

wird die Fotos-App über ein neues<br />

„Clean up“-Tool verfügen, um beispielsweise<br />

störende Personen<br />

Apples Übergangslösung:<br />

Open AI<br />

Eins ist ganz offensichtlich: Apple hat gewaltige<br />

Anstrengungen unternommen, um das<br />

Thema „Künstliche Intelligenz“ richtig anzugehen.<br />

Dazu gehört auch der Aspekt von<br />

Chatbots wie zum Beispiel Chat GPT. Obwohl<br />

Apple viele KI-Aufgaben auf den jeweiligen<br />

Geräten erledigen lässt und für andere eine<br />

neue, sichere Cloud-Funktionalität erdacht<br />

hat, scheint Apples KI hier und da dennoch an<br />

Grenzen zu stoßen. Zu Hilfe kommen soll hier<br />

eine Kooperation mit Open AI, dem Unternehmen<br />

hinter, genau, Chat GPT.<br />

Bei bestimmten Anfragen und Aufgaben,<br />

die Siri trotz aller „Apple Intelligence“ nicht<br />

lösen kann, wird ein kleiner Dialog aufspringen,<br />

der dir anbietet, diese konkrete Aufgabe<br />

an Chat GPT auszulagern – und dabei natürlich<br />

auch Daten an Open AI zu übertragen. Ein<br />

potenzielles Datenschutzrisiko, über das du<br />

im Zweifel selbst entscheiden musst.<br />

Wir hoffen, dass Apple die Integration von<br />

Chat GPT und anderen Chatbots lediglich<br />

als Krücke nimmt, um jetzt schnell gesetzte<br />

Erwartungen erfüllen zu können und mindestens<br />

auf Augenhöhe mit Microsoft und Google<br />

zu kommen.<br />

Unbedingt wünschenswert ist natürlich,<br />

dass Apple diese „Krückenphase“ dazu nutzt,<br />

genügend Wissen in Siri zu drücken, sodass<br />

Nutzer und Nutzerinnen in naher Zukunft auf<br />

den Rückgriff auf Chat GPT und Co verzichten<br />

können, ohne an Effizienz und Komfort<br />

einbüßen zu müssen. Wir sind uns dabei aber<br />

ziemlich sicher, dass auch Apple die Chat-GPT-<br />

Kooperation als jetzt notwendigen Schritt und<br />

nicht als Wunschszenario betrachtet.


028<br />

oder Gegenstände im Hintergrund<br />

von Fotos zu entfernen. Ob sich<br />

diese Funktion auch auf Videoaufnahmen<br />

erstreckt, ist zu Redaktionsschluss<br />

nicht ganz klar – im<br />

Zweifel ist das aber nur eine Frage<br />

der Zeit.<br />

Neustart für Siri<br />

Siris Karriere als Sprachassistenz<br />

begann durchaus vielversprechend,<br />

verkam aber schnell zu<br />

einem Running Gag. In manchen<br />

Teilen sehr zu Recht, in anderen<br />

auch wirklich nicht nachvollziehbarer<br />

Weise. Unter dem Strich<br />

aber steht, dass auch wir Siri praktisch<br />

nur in Not- und Ausnahmefällen<br />

oder ganz bestimmten Situationen,<br />

etwa beim Auto- oder<br />

Fahrradfahren benutzen. Allerdings:<br />

Ein schneller Blick in den<br />

Kreis aus Familie, Freundinnen<br />

und Freunden zeigt, dass auch in<br />

den Haushalten, in denen Google-<br />

Home- oder Amazon-Alexa-Geräte<br />

stehen, in denen Android-Telefone<br />

verwendet werden, nicht wesentlich<br />

mehr mit den entsprechenden<br />

Sprachassistenzen kommuniziert<br />

wird. Im Alltag kommen sie im<br />

Wesentlichen zum Einsatz, wenn<br />

es darum geht, Musik zu steuern,<br />

Timer zu stellen oder To-dos für<br />

die Erinnerungen-App anzulegen.<br />

Beeindruckend ist schon mal,<br />

dass Apple den Sprung für Siri<br />

als groß genug erachtet, dass ein<br />

„AI“ funktioniert<br />

grundsätzlich<br />

on-device.<br />

Komplexe<br />

Anfragen kann<br />

dein Gerät<br />

unter Zuhilfenahme<br />

einer<br />

geschützten<br />

Cloud beantworten.<br />

Private<br />

Cloud Compute<br />

nennt Apple<br />

das.<br />

komplettes Redesign nur angemessen<br />

ist: neues Icon und neues<br />

Erscheinungsbild. Siri ist nicht länger<br />

dieser Farb-Blop am unteren<br />

Bildschirmrand, sondern wird jetzt<br />

zu einem das gesamte Display einfassende<br />

Farbgewaber.<br />

Das Sprachmodell von Apple<br />

Intelligence soll dafür sorgen,<br />

dass Siri Spracheingaben besser<br />

zu interpretieren weiß und<br />

dementsprechend mit nützlicheren<br />

Antworten und Reaktionen<br />

unterstützt. Hinzu kommt, dass<br />

Siri ohnehin ein umfangreiches<br />

Wissen darüber hat, was auf deinem<br />

Gerät so vor sich geht – mit<br />

Zugriff auf Kontakte, Kalender,<br />

Erinnerungen, Notizen, Mails und<br />

mehr, könnte daraus wahrlich eine<br />

Super-Siri werden, die wir nicht<br />

mehr missen möchten.<br />

Nach den bisherigen Erfahrungen<br />

aber, da möge man uns bei<br />

Apple verzeihen, sind wir vorsichtig<br />

skeptisch und warten lieber ab,<br />

bevor wir loben.<br />

APIs für Developer<br />

Ein äußerst willkommener Schritt<br />

ist, dass Apple den Großteil der<br />

neuen KI-Funktionen auch allen<br />

Entwicklerinnen und Ent wicklern<br />

über Programmierschnitt stellen<br />

(APIs), Frameworks und App<br />

Intents zu Verfügung stellen wird.<br />

So ist sichergestellt, dass auch<br />

sie Siri, die Writing Tools und den<br />

Image Playground in ihren Apps<br />

verwenden können. Und das offenbar<br />

sogar kostenfrei. Ein riesiger<br />

Vorteil gegenüber anderen<br />

KI-Angeboten, die in aller Regel<br />

Gebühren erheben. Das ist nur<br />

Sicherheit und Datenschutz<br />

Dass Apple im Rahmen dieser World Wide<br />

Developer Conference etwas bezüglich<br />

„Künstliche Intelligenz“ vor stellen würde,<br />

war weit im Voraus klar. Dass Apple hier<br />

nicht kleckern, sondern klotzen würde,<br />

ebenso. Eine große Frage aber war, wie derlei<br />

Bemühungen zu Apples großem Produktversprechen<br />

von Sicherheit, Datenschutz<br />

und Privatsphäre passen würde. Schließlich<br />

sind die KI-Angebote von Open AI, Google<br />

und Co. da, wie nicht anders zu erwarten,<br />

alles andere als zimperlich. Alles, das<br />

irgendwo im Web gefunden werden kann,<br />

alles, was die Nutzerinnen und Nutzer eingeben,<br />

kommt rein die Wurst.<br />

Apple hat sich für einen anderen Weg<br />

entschieden. Alles andere wäre auch nicht<br />

vorstellbar gewesen. Im Kern beantwortet<br />

Apple Intelligence alle Anfragen auf dem<br />

Gerät, auf dem du sie getätigt hast. Reicht<br />

die Rechenpower nicht aus, oder sind die<br />

installierten KI-Modelle nicht umfangreich<br />

genug, kann jedes Apple-Intelligence-Gerät<br />

auch auf KI-Server zugreifen. Diese laufen<br />

ebenfalls auf Apple-Silicon-Chips und sollen<br />

das gleiche Level an Sicherheit gewährleisten,<br />

das du von deinen privaten Geräten<br />

kennst. Diese Methode ermöglicht es auch,<br />

dass Apple Intelligence private Daten zur<br />

Lösung von Aufgaben in die Cloud übermitteln<br />

kann, ohne Apples Datenschutzansatz<br />

zu kompromittieren. Apple nennt das „Private<br />

Coud Compute“ und spricht von einem<br />

verifizierbaren Privatsphäreversprechen,<br />

für das es alle relevanten Softwarekomponenten<br />

offenlegen will.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


Titelthema<br />

WWDC24<br />

029<br />

Apple wegen des höchstens<br />

durchwachsenen Erfolgs von<br />

Siri in puncto KI nichts zuzutrauen,<br />

wäre fahrlässig und naiv.<br />

Apple ist klar, dass es hier ins<br />

Hintertreffen geraten ist und<br />

jetzt performen muss.<br />

natürlich, schließlich arbeiten sie<br />

alle Anfragen auf Servern ab, die<br />

betrieben werden wollen. Apples<br />

KI läuft hingegen größtenteils auf<br />

dem jeweiligen Gerät und verursacht<br />

so keine weiteren Kosten, die<br />

Apple weiterberechnen könnte.<br />

Das klingt zunächst einmal<br />

nach einer Win-Win-Win-Situation<br />

für Apple, die Developer Community<br />

und alle Nutzerinnen und<br />

Nutzer, die von KI-Anwendungen<br />

profitieren wollen.<br />

Fazit<br />

Vorausgesetzt, dass alles, was<br />

Apple Intelligence ist, tatsächlich<br />

so funktioniert, wie Apple es im<br />

Rahmen der WWDC präsentiert<br />

hat, dann ist Tim Cook und seinem<br />

Team hier ein wirklich großer<br />

Wurf gelungen, der uns allen viel<br />

Freude bereiten und die Arbeit<br />

am Gerät drastisch vereinfachen<br />

könnte.<br />

Was macht die<br />

Konkurrenz?<br />

Google Gemini<br />

Google hat in<br />

den letzten<br />

Jahren erheblich<br />

in die Forschung<br />

und<br />

Entwicklung im Bereich der<br />

Künstlichen Intelligenz investiert.<br />

Google Gemini ist das<br />

Ergebnis dieser kontinuierlichen<br />

Bemühungen. Aufbauend<br />

auf den Fortschritten von<br />

Google Bard, wurde Gemini<br />

entwickelt, um die Lücken und<br />

Schwächen seines Vorgängers<br />

zu schließen. Dabei profitiert<br />

es von der umfassenden<br />

Datenbasis und den maschinellen<br />

Lerntechniken, die Google<br />

im Laufe der Jahre perfektioniert<br />

hat. Google Gemini bietet<br />

eine breite Palette an Funktionen.<br />

Es kann nicht nur menschliche<br />

Sprache verstehen und<br />

verarbeiten, sondern auch<br />

Microsoft Copilot<br />

komplexe Fragen beantworten,<br />

kreative Inhalte generieren<br />

und sogar technische Probleme<br />

lösen. Es ist in der Lage,<br />

Texte zu analysieren, Zusammenfassungen<br />

zu erstellen und<br />

spezifische Informationen zu<br />

extrahieren. Zudem kann es in<br />

verschiedenen Sprachen operieren<br />

und kontextuell passende<br />

Übersetzungen liefern.<br />

Ein weiteres Highlight ist seine<br />

Fähigkeit zur Sprachsynthese,<br />

die nahezu natürliche Sprachmuster<br />

erzeugt. Alle Daten, die<br />

von der KI verarbeitet werden,<br />

sind anonymisiert und werden<br />

nicht zur Identifizierung einzelner<br />

Personen verwendet. Nutzerinnen<br />

und Nutzer haben<br />

außerdem die Möglichkeit, ihre<br />

Daten zu verwalten und festzulegen,<br />

wie diese verwendet<br />

werden dürfen.<br />

Microsoft<br />

Copilot ist ein<br />

KI-basierter<br />

Assistent, der<br />

in Microsofts<br />

Office-Anwendungen wie Word,<br />

Excel, PowerPoint, Outlook und<br />

Teams eingebettet ist. Ziel ist<br />

es, Nutzenden dabei zu helfen,<br />

ihre täglichen Aufgaben schneller<br />

und effizienter zu erledigen.<br />

Copilot nutzt dabei fortschrittliche<br />

KI-Modelle, um relevante<br />

Informationen bereitzustellen,<br />

Vorschläge zu machen<br />

und Routineaufgaben zu automatisieren.<br />

Es basiert auf dem<br />

von Open AI entwickelten GPT-<br />

Modell, das von Microsoft<br />

erweitert und optimiert wurde,<br />

um in die Microsoft 365 Umgebung<br />

zu passen.<br />

In Word kann Copilot beispielsweise<br />

Texte verfassen,<br />

korrigieren, umschreiben und<br />

zusammenfassen. In Excel hilft<br />

es bei der Datenanalyse, indem<br />

es Muster erkennt und komplexe<br />

Berechnungen durchführt.<br />

In Powerpoint erstellt<br />

Copilot automatisch (mäßig<br />

gute) Präsentationen basierend<br />

auf eingegebenen Daten und<br />

Inhalten. In Outlook unterstützt<br />

es bei der E-Mail-Verwaltung,<br />

indem es E-Mails priorisiert<br />

und passende Antworten vorschlägt.<br />

Schließlich hilft Copilot<br />

in Microsoft Teams, indem<br />

es Meetings transkribiert und<br />

zusammenfasst, To-do-Listen<br />

erstellt und Informationen in<br />

Echtzeit bereitstellt.<br />

Microsoft garantiert, dass<br />

persönliche Daten nicht für<br />

Werbung oder andere kommerzielle<br />

Zwecke verwendet<br />

werden.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


030 Titelthema<br />

WWDC24<br />

iOS 18<br />

Auch, wenn es auf den ersten Blick nicht so<br />

scheint, ist <strong>2024</strong> ein ruhiges Jahr für iOS.<br />

Zwar gibt es zahlreiche neue Funktionen, die<br />

direkte Auswirkungen auf deinen Umgang<br />

mit dem Gerät haben dürften – das meiste<br />

davon hat sich Apple aber abgeschaut.<br />

Anpassbarer<br />

Home-Bildschirm<br />

Ohne jede Übertreibung: Spätestens seit Tag drei mit<br />

unserem allerersten iPhone nervt es uns, dass App-<br />

Icons nicht frei auf dem Home-Bildschirm platzierbar<br />

sind, sondern lediglich in ihrer Reihenfolge angepasst<br />

werden können. 17 Jahre später ist Schluss<br />

damit und wir alle können App-Icons jetzt so lückenhaft<br />

auf dem iPhone verteilen, wie wir lustig sind!<br />

Apple denkt dabei vor allem daran, dass Menschen<br />

bestimmte Bereiche der Hintergrundbilder jederzeit<br />

sichtbar halten wollen, was ein mehr als valider Punkt<br />

ist. Ferner ergeben sich so aber auch ganz neue Möglichkeiten,<br />

Apps zu gruppieren. Hierfür gibt es uneingeschränkten<br />

Applaus.<br />

Noch interessanter aber finden wir, dass Apple<br />

es nun auch zulässt, App-Icons ohne Umwege anzupassen.<br />

So gibt es auch für sie ab iOS 18 einen Darkmode,<br />

den du entweder standardmäßig aktivieren<br />

oder an die Aktivierung des globalen Darkmodes<br />

koppeln kannst. Zusätzlich kannst du App-Icons auch<br />

einfärben. Apple schlägt dazu eine Farbe vor, die<br />

theoretisch bestmöglich zur Farbgebung deines Hintergrundbildes<br />

passt. Letztlich hast du aber die freie<br />

Wahl, während Entwickler und Entwicklerinnen nur<br />

geringen Einfluss darauf haben, was mit ihren App-<br />

Icons geschieht. Ein interessanter Schritt, gehört für<br />

viele Unternehmen ihre Farbe doch zum Markenkern.<br />

Wie die das wohl finden?<br />

Hey, Apple!<br />

Wieso erst jetzt?<br />

Ja, ja, schon klar: Ein großer Teil<br />

der Stärke von Apples Produkten<br />

liegt gerade darin, dass sie ihren<br />

Besitzerinnen und Besitzern Entscheidungen<br />

abnehmen. Und bei<br />

vielen Dingen ist das tatsächlich<br />

auch gut so, denn zu viel Auswahl<br />

verwirrt nur. Was vor dem Supermarktregal<br />

mit den Geschirrspülpulvern,<br />

-Tabs und Gels stimmt,<br />

stimmt auch bei Computer- und<br />

Smartphone-Konfiguration.<br />

Spätestens aber, wenn andere<br />

doch seit Jahren, bald Jahrzehnten<br />

vormachen, wie es geht, ist es doch<br />

wohl an der Zeit, eigene Dogmen zu<br />

überdenken und sich mehr den Nutzerinnen<br />

und Nutzern zuzuwenden.<br />

In Sachen Home-Bildschirm,<br />

Kontrollzentrum und sogar App-<br />

Shortcuts auf dem Sperr-Bildschirm<br />

macht Apple mit iOS 18 genau das<br />

und holt damit auf den zu den ganz,<br />

ganz frühen Android-Versionen.<br />

Smartphones mit Googles Betriebssystem<br />

können all das nämlich<br />

schon längst.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


031<br />

Neue Tricks für<br />

die AirPods Pro<br />

Apple erweitert den Funktionsumfang<br />

der AirPods und vor<br />

allem der AirPods Pro mit schöner<br />

Regelmäßigkeit. In diesem<br />

Jahr kommen zwei weitere praktische<br />

Features hinzu. Das eine<br />

läuft dabei quasi im Hintergrund<br />

ab: Die Stimmenisolation<br />

soll während Telefonaten in lauten<br />

Umgebungen deine Stimme<br />

herausfiltern und dich so für<br />

dein Gegenüber verständlicher<br />

machen. Die zweite Neuerung<br />

erfordert dein Mitwirken: Ruft<br />

dich jemand an, während du die<br />

AirPods Pro in den Ohren hast,<br />

kannst du das Gespräch nun mit<br />

einer nickenden Geste annehmen<br />

und mit einem Kopfschütteln<br />

abweisen. Keine Revolution, aber<br />

eine nette Ergänzung.<br />

Sperrbildschirm<br />

Die Hölle ist<br />

zugefroren!<br />

Jetzt kannst<br />

du entscheiden,<br />

welche<br />

Apps du<br />

mit den seit<br />

Jahren mit<br />

Kamera und<br />

Taschenlampe<br />

belegten<br />

Buttons auf<br />

dem Sperrbildschirm<br />

starten<br />

möchtest.<br />

Halleluja!<br />

Mehr Kontrolle über<br />

das Kontrollzentrum<br />

Neben dem Home-Bildschirm<br />

wird auch das Kontrollzentrum<br />

mit dem ab Herbst verfügbaren<br />

Update auf iOS 18<br />

deutlich konfigurierbarer, individualisierbarer<br />

und schlichtweg<br />

praktischer. Das beginnt<br />

schon damit, dass die verschiedenen<br />

Kontrollelemente<br />

nun nach ihrer Art gruppiert<br />

werden und durch ein kontinuierliches<br />

Streichen nach unten<br />

erreichbar sind. So kannst du<br />

hier mehr Funktionen unterbringen,<br />

ohne den Überblick<br />

zu verlieren.<br />

Mehr Funktionen sind das<br />

Stichwort. In der neuen zugehörigen<br />

Galerie können Apps<br />

noch mehr Kontrollelemente<br />

unterbringen, aus denen du<br />

wählen und mit denen du dir<br />

dein persönliches Kontrollzentrum<br />

zusammenstellen kannst.<br />

Überaus praktisch dabei ist,<br />

dass du die jeweiligen Elemente<br />

mittels eines Anfassers<br />

in ihrer unteren rechten<br />

Ecke in der Größe verändern<br />

kannst, was im Zweifel für eine<br />

nochmals verbesserte Zugänglichkeit<br />

und Übersichtlichkeit<br />

sorgen wird.<br />

Entwicklerinnen und Entwicklern<br />

stehen neue Programmierschnittstellen<br />

(APIs)<br />

zur Verfügung, um Funktionen<br />

ihrer eigenen Apps im<br />

Kontrollzentrum unterzubringen.<br />

Ein echtes Novum für<br />

Apple, das das Kontrollzentrum<br />

bislang ausschließlich auf<br />

hauseigene Anwendungen<br />

beschränkte.<br />

Ungemein praktisch: Wenn<br />

du ein iPhone 15 Pro oder ein<br />

iPhone 15 Pro <strong>Mac</strong> mit „Action<br />

Button“ an der Seite besitzt,<br />

kannst du Kontrollelemente<br />

auch damit verknüpfen.<br />

Apps sperren<br />

Es gibt zahlreiche Gründe, weshalb<br />

man mitunter das eigene<br />

Telefon in fremde Hände gibt.<br />

Genauso zahlreich sind die<br />

Gründe dafür, weshalb man anderen<br />

den Zugriff auf bestimmte<br />

Bereiche verwehren möchte. Mit<br />

iOS 18 wird es nicht nur möglich<br />

sein, jedwede App mit einer<br />

Face-ID-Sperre zu belegen. Du<br />

wirst Apps auch in einen speziellen<br />

Bereich verfrachten können,<br />

sodass andere nicht einmal sehen<br />

können, dass sie installiert sind.<br />

Ein guter Schritt!<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


032<br />

Titelthema<br />

WWDC24<br />

Mehr Ordnung<br />

für deine Fotos<br />

Die Fotos-App gehört sicherlich zu den wichtigsten,<br />

zumindest meistgenutzten Anwendungen<br />

über alle Apple-Geräte hinweg. Da ist es schon<br />

ein kleines Risiko, diese einem praktisch kompletten<br />

Redesign zu unterziehen, zumal Apple damit<br />

in der Vergangenheit nicht nur gute Erfahrungen<br />

gemacht hat – erinnert sei an fehlende iPhoto-<br />

Funktionen und den kompletten Wegfall von<br />

Aperture.<br />

Mit iOS 18 möchte Apple aber die Verwaltung<br />

und Organisation von Fotos vereinfachen und in<br />

Bildern festgehaltene Erinnerungen zugänglicher<br />

machen.<br />

Neben den schon bestehenden Alben wird<br />

es dazu jetzt automatisch erstellte Sammlungen<br />

geben, die Bilder beispielsweise automatisch<br />

nach Daten, Reisen, Menschen (und erstmals<br />

auch Gruppen von Menschen), Haustieren und<br />

mehr gruppieren. Sammlungen, die dir wichtig<br />

sind, kannst du anpinnen und dir sozusagen auf<br />

Kurzwahl legen.<br />

Interessant ist, dass du jetzt in einen gesonderten<br />

Bereich der Fotos-App gelangst, wenn<br />

du vom rechten Bildschirmrand aus nach links<br />

wischst. Hier findest du nicht nur die von dir favorisierten<br />

Aufnahmen, sondern unter anderem<br />

auch Highlight-Bilder, die die Fotos-App selbst<br />

herausgesucht hat.<br />

Das Wichtigste scheint uns aber zu sein, dass<br />

die gesamte Fotos-App anpassbarer an individuelle<br />

Bedürfnisse und Geschmäcker wird. So<br />

kannst du die unterschiedlichen Bereiche relativ<br />

frei umorganisieren, ganz so, wie du es brauchst.<br />

SMS per<br />

Satellit<br />

Mit iPhone<br />

14 oder<br />

neuer<br />

kannst du<br />

schon jetzt<br />

im Notfall<br />

via Satellit<br />

um Hilfe<br />

rufen. iOS 18<br />

weitet das<br />

auf normale<br />

iMessageund<br />

SMS-<br />

Nachrichten<br />

aus.<br />

Ob damit<br />

Kosten verbunden<br />

sein<br />

werden, ist<br />

zu Redaktionsschluss<br />

allerdings<br />

nicht<br />

geklärt.<br />

Mehr Tapbacks<br />

Eine weitere Neuerung in iOS, auf die iPhone-<br />

Besitzende schon länger warten mussten. Zwar<br />

kannst du schon seit einiger Zeit mit sogenannten<br />

Tapbacks auf iMessage-Nachrichten reagieren;<br />

allerdings nur mit einem sehr eingeschränkten<br />

Set aus sechs Grafiken und Symbolen. In diesem<br />

Herbst wird das zur Verfügung stehende Arsenal<br />

erheblich erweitert, nämlich um direkt alle Emojis.<br />

Damit schließt Apples iMessage zu Whatsapp<br />

und so ziemlich allen anderen Messengern auf.<br />

Neue Effekte und<br />

Stile in Nachrichten<br />

Vielleicht auch mit Blick auf die anstehende Integration<br />

von RCS (Rich Communication Services,<br />

das zahlreiche Messenger mehr oder minder<br />

kompatibel zueinander machen wird) schickt<br />

Apple sich in diesem Jahr an, iMessage an vielen<br />

Stellen aufzumotzen. Neben den oben erwähnten<br />

Emoji-Tapbacks lernt iMessage so beispielsweise<br />

in diesem Jahr dazu, Nachrichten zeitversetzt<br />

zu versenden. Hier können wir uns zahlreiche<br />

Szenarien vorstellen, in denen das hilfreich<br />

sein könnte, etwa mitternächtlich zuzustellende<br />

Geburtstagsgrüße.<br />

Neu wird auch sein, dass du Texte in iMessage-Nachrichten<br />

formatieren kannst: fett, kursiv,<br />

unter- und durchgestrichen. Außerdem gibt<br />

es neue Effekte, mit denen du besser auf deine<br />

Nachricht hinweisen oder einfach Quatsch<br />

machen kannst. Ein bisschen Spaß hat schließlich<br />

noch nie geschadet!<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


Mail: endlich Ordnung<br />

im Posteingang<br />

Ähnlich zu Google Mail und<br />

anderen E-Mail-Anbietern<br />

erweitert Apple jetzt die lokale<br />

Mail-App um eine Kategorisierungsfunktion.<br />

Dabei werden<br />

alle Mails auf deinem<br />

Gerät gescannt und einer von<br />

zunächst vier Rubriken zugeschlagen:<br />

„Primary“ für wichtige,<br />

zeitkritische Mails, „Transactions“<br />

für beispielsweise<br />

Kaufbelege, „Updates“ für Newsletter<br />

und Ähnliches sowie „Promotions“<br />

für Werbung. Selbstverständlich<br />

wird es auch einen<br />

Bereich geben, in dem du auf<br />

alle Mails, ohne jedwede Sortierung,<br />

zugreifen kannst. Wie<br />

nützlich diese Funktion wirklich<br />

ist, ist wohl stark davon abhängig,<br />

wie du mit Mails umgehst<br />

und wie sehr du Willens bist,<br />

Apples Algorithmus zu vertrauen,<br />

auf dass dir so keine<br />

wichtige Mail durchrutscht.<br />

Um einiges interessanter<br />

ist, dass Apples Mail-App, KIgestützt,<br />

in der Lage sein wird,<br />

dir in der Mail-Übersicht unterhalb<br />

des Betreffs nicht länger<br />

nur die ersten Zeilen der jeweiligen<br />

Mail, die in der Regel<br />

ohnehin nur aus einer Begrüßungsformel<br />

bestehen, anzuzeigen,<br />

sondern eine Mini-Zusammenfassung<br />

des tatsächlichen<br />

Inhalts, sodass du eine gesuchte<br />

Mail (hoffentlich) schneller wirst<br />

finden können.<br />

Außerdem wird Mail Snippets<br />

aus Nachrichten, wie etwa<br />

Belege, Marketing-Mails und<br />

Newsletter nach Absendern sortieren<br />

können, sodass du beispielsweise,<br />

wie im Screenshot<br />

oben, alle Informationen für<br />

deine nächste Flugreise schnell<br />

parat hast.<br />

Es ist gut, dass Apple sich<br />

wieder intensiver mit der Mail-<br />

App befasst. E-Mail scheint uns<br />

ein Paradebeispiel dafür zu sein,<br />

wo eine systemweit agierende<br />

Künstliche Intelligenz wirklich<br />

hilfreich sein kann. Denn wenn<br />

es dir auch nur ein bisschen<br />

wie uns geht, erträgst du E-Mail<br />

als Nachrichtenkonzept inzwischen<br />

deutlich öfter, als dass du<br />

es feierst. Mit gutem Grund. Hier<br />

kann sich die Apple Intelligence<br />

wahrlich als persönliches Sekretäriat<br />

hervortun und den Alltag<br />

erleichtern.<br />

Konkurrenz für<br />

Paypal & Co. –<br />

aber nicht bei uns<br />

In den USA ist Apple Cash schon längst Realität<br />

und ermöglicht es dir, schnell und einfach<br />

– nämlich direkt aus der Wallet oder per<br />

iMessage – Geld etwa an Freunde, Kolleginnen<br />

oder Familienmitglieder zu senden. Mit Tap<br />

to Cash werden solche Transaktionen jetzt<br />

noch einfacher: Du initiierst den Bezahlvorgang<br />

auf deinem Gerät, ihr haltet eure Geräte<br />

aneinander und … fertig. Praktisch, etwa auch<br />

für Flohmärkte, wo du so unkompliziert und<br />

ohne Weitergabe irgendwelcher persönlicher<br />

Daten bezahlen kannst. Nur halt leider weiterhin<br />

nicht in Deutschland. Ein netter Ausblick<br />

in eine mögliche Zukunft ist es trotzdem.<br />

Wer in den USA lebt, profitiert außerdem<br />

von weiteren Neuerungen rund um Cash-<br />

Back-Programme und kann über Apple Pay<br />

sogar Ratenzahlungen vereinbaren.<br />

Hoffnung auf baldige Verfügbarkeit auch<br />

hierzulande haben wir immerhin bei Apples<br />

Erweiterung von Event-Tickets im Wallet.<br />

Diese können um Zusatzinformationen, wie<br />

etwa Sitzplänen oder sonstigen Informationen<br />

zum Veranstaltungsort ergänzt werden. Das<br />

klingt ziemlich praktisch.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


034 Titelthema<br />

WWDC24<br />

macOS<br />

Sequoia<br />

Nachdem „echte“ Neuerungen mit Mehrwert<br />

für den Alltag in macOS Sonoma rar gesät<br />

waren, schaltet Apple mit dem Nachfolger<br />

Sequoia (einmal mehr ein US-Nationalpark)<br />

wieder einen Gang höher und holt nicht nur<br />

Überfälliges nach, sondern weiß auch mit<br />

tatsächlichen Innovationen zu begeistern.<br />

Mitteilungen<br />

vom iPhone<br />

auf dem <strong>Mac</strong><br />

Mitteilungen, also Push-Nachrichten zu wie auch<br />

immer gearteten Neuigkeiten – eine Mail vom<br />

Chef, ein Tor des Lieblingsvereins oder die Erinnerung,<br />

mehr Wasser zu trinken – sind ein Segen,<br />

jedoch auch zugleich ein Fluch. Und das mindestens<br />

in doppelter Hinsicht. Erstens solltest du dich<br />

mal in einer ruhigen halben Stunde hinsetzen und<br />

durchdenken, welche Mitteilungen, dir wirklich<br />

helfen und welche nur zusätzlichen Stress induzieren<br />

– und letztere ausschalten.<br />

Aber auch aus technischer Sicht, sind sie bislang<br />

oft ein behinderndes Element für den Alltag.<br />

Nämlich dann, wenn sie nur auf einem deiner<br />

Geräte eingehen können. Du sitzt am <strong>Mac</strong><br />

und tippst an einem längeren Text oder sitzt an<br />

einer komplexen Excel-Tabelle und dein iPhone<br />

brummt schon zum dritten Mal. Nimmst du das<br />

iPhone erst einmal in die Hand, hast du oft schon<br />

verloren und die Konzentration ist dahin. Abhilfe<br />

schaffen könnte – der Praxis-Test steht aus – die<br />

neue Idee von Apple, iPhone-Mitteilungen auf<br />

den <strong>Mac</strong> zu spiegeln. So siehst du, was los ist,<br />

ohne dich groß ablenken zu lassen.<br />

Präsentationsvorschau<br />

Du bist oft<br />

in Online-<br />

Meetings?<br />

Du wirst<br />

diese Neuerung<br />

lieben!<br />

Mit der<br />

Präsentationsvorschau<br />

zeigt<br />

dir macOS<br />

vorher, welchen<br />

Teil<br />

deines Bildschirms<br />

du<br />

im Begriff<br />

zu teilen<br />

bist.<br />

iPhone spiegeln<br />

Noch viel spannender als das Spiegeln von<br />

iPhone-Benachrichtigungen auf den <strong>Mac</strong>, ist aber<br />

die Spiegelung des gesamten iPhones auf den<br />

<strong>Mac</strong>-Bildschirm! Mit „iPhone Mirroring“ kannst<br />

du genau das tun: Über das schon lange für das<br />

Zusammenwirken von iPhone und <strong>Mac</strong> zuständige<br />

Continuity, wirst du dir mit macOS Sequoia<br />

jederzeit dein iPhone auf den <strong>Mac</strong> holen, während<br />

das eigentliche Gerät iPhone gesperrt irgendwo<br />

anders herumliegt. Und weil die bloße Home-<br />

Bildschirm-Ansicht dich in der Regel nicht weiterbringt,<br />

geht Apple noch einen Schritt weiter<br />

und ermöglicht auch die vollumfängliche Bedienung<br />

des iPhones mit Maus, Trackpad und Tastatur<br />

vom <strong>Mac</strong> aus. Andersherum landet die Audio-<br />

Ausgabe deines iPhones in diesem Zustand auch<br />

auf dem <strong>Mac</strong>.<br />

Wir begrüßen diesen Schritt sehr, gibt es doch<br />

zahlreiche iPhone-Apps, die bislang eine Installation<br />

auf dem <strong>Mac</strong> unterbinden, obwohl Apple das<br />

mit Catalyst seit Jahren ermöglicht. Nach dem<br />

Update auf iOS 18 und macOS Sequoia kannst<br />

du etwa Meta austricksen und deine Instagram-<br />

Posts direkt am <strong>Mac</strong> ohne Umwege über helfende<br />

Dienste in der App verfassen und veröffentlichen.<br />

Na klar, native Apps für die diversen Szenarien,<br />

die dir einfallen mögen, wären immer noch besser.<br />

Aber „iPhone Mirroring“ ist für solche Anwendungen<br />

weit mehr als eine Krücke.<br />

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035<br />

Highlights in Safari<br />

Neu gestaltete<br />

Reader-Ansicht<br />

Die Lese-Ansicht von gerade längeren<br />

Texten in Safari gehört<br />

schon seit Jahren zu einer unserer<br />

liebsten Funktionen in Apples<br />

Standard-Browser. Nicht zuletzt,<br />

weil sie Webinhalte damit größtenteils<br />

ablenkungs- und störungsfrei<br />

konsumieren und verarbeiten<br />

lassen. Schließlich lässt<br />

sich damit so manche Werbeeinblendung<br />

und so manches Pop-up<br />

umgehen.<br />

Mit dem Update auf macOS<br />

Sequoia lernt der Reader einige<br />

neue Tricks dazu. Zum erweiterten<br />

Funktionsumfang gehört die<br />

Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses<br />

zum vorliegenden Text, das<br />

dir schnell einen Überblick über<br />

seine Struktur verschafft. Nicht<br />

minder interessant ist allerdings,<br />

dass der neue Reader in der Lage<br />

sein wird, eine Zusammenfassung<br />

des angezeigten Texts zu liefern.<br />

Gemeinsam mit dem Inhaltsverzeichnis<br />

kannst du so schnell einschätzen,<br />

ob dir die Lektüre des<br />

gesamten Textes tatsächlich hilft.<br />

Video<br />

Viewer<br />

Videos aus<br />

dem Internet<br />

kannst<br />

du, so sie<br />

mit dem<br />

Safari-Video-<br />

Player<br />

abgespielt<br />

werden,<br />

ab macOS<br />

Sequoia<br />

spielend<br />

leicht via<br />

AirPlay auf<br />

anderen<br />

Geräten<br />

abspielen<br />

oder in<br />

einen neuen<br />

Bild-in-<br />

Bild-Modus<br />

schalten.<br />

Apple nennt Safari den weltweit<br />

schnellsten Browser und<br />

je nachdem, auf welche Werte<br />

man schaut, stimmt das sogar.<br />

Da der Unterschied zu anderen<br />

in der Realität aber oft<br />

eher von akademischer Relevanz<br />

ist, liefert Apple noch<br />

eine andere Statistik mit.<br />

Mit Safari kannst du mit deinem<br />

Akku-betriebenen <strong>Mac</strong><br />

vier Stunden länger Videostreams<br />

schauen als mit Googles<br />

Chrome. Das ist tatsächlich<br />

beeindruckend. Aber auch<br />

sonst ist Safari in vielerlei Hinsicht<br />

unser beliebtester Browser,<br />

unter anderem, weil Apple<br />

das Primat von Datenschutz<br />

und Privatsphäre auch hier<br />

versucht, so weit wie möglich<br />

zu etablieren, mit Tracking-Vorbeugung<br />

und Private<br />

Browsing.<br />

All das ist aber überhaupt<br />

nicht neu. Neu sind die sogenannten<br />

Highlights und die<br />

könnten sich als echter Segen<br />

herausstellen. Dafür müssen<br />

wir, gerade für die Jüngeren,<br />

jedoch einen Schritt zurückgehen.<br />

Es gab einmal eine Zeit,<br />

in der das Internet ein total<br />

guter Ort war, um schnell die<br />

jeweils gesuchten Informationen<br />

zu erlangen, ohne mit<br />

unnützem Zeug überschüttet<br />

zu werden. Selbst Google ist<br />

davor mit seiner Suche nicht<br />

mehr gefeit respektive befeuert<br />

sogar diese User-feindliche<br />

Entwicklung. Sicherlich einer<br />

der Gründe für den Erfolg von<br />

KI-Chat-Bots wie ChatGPT: Hier<br />

führt eine Frage noch direkt zu<br />

einer Antwort.<br />

Apple hat das auch erkannt<br />

und möchte das Web, ohne<br />

das explizit so zu formulieren,<br />

wieder etwas zugänglicher<br />

machen. Mit <strong>Mac</strong>hine Learning<br />

versucht Safari in macOS<br />

Sequoia zu analysieren, was<br />

die wirklich relevanten Informationen<br />

einer Website sind<br />

und macht diese denkbar einfach<br />

über den Klick auf einen<br />

einzigen Button zugänglich.<br />

Beispiele dafür können Navigationshinweise,<br />

etwa zu<br />

Hotels, oder Zusammenfassungen<br />

von Inhalten sein. Aber<br />

auch weiterführende Links,<br />

um mehr über Menschen,<br />

Musik oder Filme zu erfahren.<br />

Das alles mag banal, unnötig<br />

klingen. Aber wenn wir<br />

uns und unser Surfverhalten<br />

im Web beobachten, erkennen<br />

wir, dass dies eine Funktion<br />

ist, die, wenn nicht unser<br />

Leben, dann doch zumindest<br />

Recherchen deutlich vereinfachen<br />

und effizienter gestalten<br />

könnten. Recherchen nicht<br />

im journalistischen Sinne,<br />

sondern etwa auch für die<br />

Urlaubsplanung.


036 Titelthema<br />

WWDC24<br />

Sind diese Apps<br />

nun überflüssig?<br />

Endlich ein echter<br />

Passwort-Manager<br />

Passwort- Manager<br />

Mit der Einführung von Apples<br />

eigener Passwort-Verwaltungsapp<br />

haben andere Passwort-<br />

Manager wie 1Password, Lastpass<br />

oder Dashlane allerdings längst<br />

noch nicht ausgedient. Schließlich<br />

bieten sie zahlreiche Zusatzfunktionen,<br />

wie etwas das Anhängen<br />

von Dateien zu Log-ins oder<br />

das Verwalten von Softwarelizenzen.<br />

Außerdem decken viele von<br />

ihnen alle möglichen Plattformen<br />

ab und ermöglichen so auch<br />

die Synchronisation zwischen<br />

Apple- und Android-Geräten. Oder<br />

gar Unternehmenslösungen, mit<br />

denen bestimmten Mitarbeitenden<br />

Zugriff auf bestimmte Sets<br />

von Passwörtern gewährt werden<br />

kann. Apple liefert die für <strong>2024</strong><br />

erwartbaren Basisfunktionen. Wer<br />

mehr will, benötigt Alternativen.<br />

Fenster-Management<br />

Ganz ähnlich wie mit den Passwort-Managern<br />

verhält es sich<br />

auch mit den schon existenten<br />

Apps zur Verbesserung des Fenster-Managements<br />

unter macOS.<br />

Zu unseren Favoriten gehören bislang<br />

Magnet, Rectangle und Bettersnaptool,<br />

wobei die Liste möglicher<br />

Kandidaten schier endlos<br />

lang ist.<br />

Auch in diesem Bereich bietet<br />

Apple in macOS Sequoia vor allem<br />

die Basics an. Das ist gigantisch<br />

gut für all jene, die sich bislang<br />

noch überhaupt gar nicht damit<br />

auseinandergesetzt haben, dass<br />

sie ihr Computer beim Fenster-<br />

Management vortrefflich unterstützen<br />

kann. Wer schon länger<br />

dort angekommen ist, wird vorerst<br />

nur müde lächeln und beim<br />

bisherigen Tool der Wahl bleiben.<br />

Passwörter nerven! Menschen sind einfach<br />

nicht dafür gemacht, sich hunderte<br />

unterschiedliche, komplexe Zeichenketten<br />

zu merken – und sie auch noch korrekt<br />

Diensten, Apps, gesperrten Dokumenten<br />

und mehr zuzuordnen.<br />

Abhilfe schaffen schon seit vielen, vielen<br />

Jahren sogenannte Passwort-Manager.<br />

Vereinfacht gesagt speichern sie all<br />

die komplexen Zugangsdaten ab, damit<br />

du dir nur noch ein einziges Passwort,<br />

nämlich jenes, das Zugang zum Passwort-<br />

Manager gewährt, merken musst. Apple<br />

hat so etwas schon sehr lange im Programm:<br />

den Schlüsselbund. Ebenso lange<br />

gibt es auch schon die nicht sehr einladende<br />

Anwendung „Schlüsselbundverwaltung“<br />

und in der jüngeren Vergangenheit<br />

kam die Option hinzu, all das<br />

als „iCloud-Keychain“ über deine Apple-<br />

Geräte zu synchronisieren.<br />

Das wirklich praktische an dieser<br />

Lösung: Du musst Log-in-Namen und<br />

Passwörter nicht einmal mehr manuell<br />

aus dem Schlüsselbund kopieren und auf<br />

Web-Seiten einfügen, um dich anzumelden.<br />

Dank passender Integrationen kann<br />

das System das übernehmen und fragt<br />

dich lediglich nach dem Master-Passwort<br />

(oder startet eine Abfrage von Touch ID<br />

oder Face ID). Hinzu gekommen ist jüngst<br />

die Funktion, sogenannte Passkeys anzulegen.<br />

Kryptische Schlüssel, die klassische<br />

Passwörter ersetzen. Auch diese landen<br />

im Schlüsselbund.<br />

All das können auch diverse Apps leisten,<br />

die genau darauf spezialisiert sind.<br />

Und oft sogar noch mehr. Was sie alle<br />

eint, ist, dass sie eine deutlich attraktivere,<br />

intuitivere und praktischere Oberfläche<br />

anbieten, um gespeicherte Passwörter zu<br />

verwalten! Die Schlüsselbundverwaltung<br />

auf dem <strong>Mac</strong> ist ein echter User-Interface-<br />

Horror und das Pendant auf iPhone und<br />

iPad ist nicht nur irritierend unter „Einstellungen“<br />

versteckt, sondern auch keine<br />

echte Glanzleistung.<br />

Ein Missstand, mit dem Apple nun aufräumen<br />

wird. Einer dieser Punkte, wo<br />

ein Wort tatsächlich angebracht ist: endlich!<br />

Mit dem Set aus iOS 18, iPadOS 18,<br />

macOS Sequoia und visionOS 2 hält eine<br />

neue Passwort-Verwaltungsapp Einzug in<br />

das Apple-Ökosystem. Und was bislang<br />

zu sehen ist, lässt uns hoffen, dass Apple<br />

hier für den Großteil der Nutzer und Nutzerinnen<br />

den Nagel auf den Kopf getroffen<br />

haben könnte. Eine ansprechende,<br />

leicht zu durchschauende Oberfläche, die<br />

Zugang zu allen wesentlichen Passwort-<br />

Operationen gewährt, ohne bereits implementierte<br />

Funktionen zu opfern. Und für<br />

den Fall, dass du in heterogenen Arbeitsumgebungen<br />

unterwegs bist: mit der<br />

„iCloud for Windows“-App finden die hier<br />

gespeicherten Passwörter sogar ihren<br />

Weg auf deinen Windows-PC.<br />

Apple leistet hier mehr als solide Evolutionsarbeit,<br />

lässt aber genug Luft nach<br />

oben für alternative Lösungen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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037<br />

Hintergründe<br />

für Video-Calls<br />

Windows lässt grüßen!<br />

Was haben wir <strong>Mac</strong>ianer in den vergangene<br />

Jahrzehnten über Windows gespottet<br />

und gelacht! Und ja, es gibt immer<br />

noch diverse Bereiche, in denen Microsoft<br />

enorm viele Klischees erfüllt und bei<br />

denen man sich schnell an die „<strong>Mac</strong> vs.<br />

PC“-Werbespot-Reihe erinnert fühlt. Aber:<br />

Windows ist längst nicht mehr das hässliche<br />

Betriebssystem für Buchhaltung-<br />

Nerds, sondern hat macOS gelegentlich<br />

sogar etwas voraus.<br />

Schon direkt in Windows integriert<br />

und nach der Installation von Microsoft<br />

Powertoys nochmals verbessert, findet<br />

sich die mehr als praktische Funktion,<br />

dich dabei zu unterstützen, Programmfenster<br />

auf dem Bildschirm so anzuordnen,<br />

wie es am sinnvollsten oder praktischsten<br />

ist.<br />

Mit macOS Sequoia legt Apple hier<br />

nach und ermöglicht es dir etwa, die Fenstergröße<br />

und -form anzupassen, in dem<br />

du das jeweilige Fenster beispielsweise<br />

an die Ränder des Monitors ziehst. Außerdem<br />

wirst du die Möglichkeit erhalten,<br />

bestimmte Bildschirmpositionen mit Tastatur-Shortcuts<br />

zu verbinden. Und: Wenn<br />

du ein Fenster bei gedrückt gehaltener<br />

Option-Taste verschiebst, schlägt dir<br />

macOS direkt ein paar Optionen für die<br />

Platzierung des Fensters an.<br />

Das mag kompliziert klingen, wenn<br />

du es hier nur liest – wir empfehlen:<br />

ausprobieren!<br />

Ein weiteres Sequoia-Feature,<br />

von dem wir jetzt schon wissen,<br />

dass wir es täglich benutzen werden,<br />

ist die Möglichkeit Bildhintergründe<br />

systemseitig einzublenden.<br />

Denn: macOS ist schon<br />

jetzt enorm gut darin, Vorder- und<br />

Hintergrund zu erkennen und<br />

zu separieren. Einige Videokonferenz-Tools<br />

machen das auch<br />

erstaunlich gut (Zoom), andere<br />

beschämend schlecht (Teams).<br />

Mit macOS Sequoia kannst du<br />

in demselben Menü, in dem du<br />

schon jetzt Unschärfe und Belichtung<br />

anpassen kannst, auch den<br />

passenden Hintergrund für deine<br />

Videokonferenz festlegen. Selbst<br />

ohne ausführliche Tests sind wir<br />

vom Start weg überzeugt, dass<br />

diese Funktion dein Online-Meeting-Game<br />

auf ein neues Niveau<br />

heben wird.<br />

Gaming: Apple gibt nicht auf<br />

Manchmal wünschen wir uns,<br />

Apple wäre auch bei anderen Themen<br />

so hartnäckig, wie beim Versuch,<br />

Gaming auf dem <strong>Mac</strong> ein<br />

echtes Ding werden zu lassen.<br />

Zugegeben: Gerade in der jüngeren<br />

Vergangenheit hat Apple<br />

wirklich große Schritte unternommen,<br />

um in jedem Fall zumindest<br />

die technischen Voraussetzungen<br />

dafür zu schaffen, dass<br />

aktuelle Titel auf dem <strong>Mac</strong> laufen<br />

können. Und tatsächlich kann<br />

Apple auch erste Erfolge im Hinblick<br />

auf sogenannte AAA-Titel. So<br />

wird zum Beispiel der kommende<br />

Teil der „Assassin's Creed“-Reihe<br />

zeitgleich zum Launch auf allen<br />

anderen Plattformen auch auf<br />

dem <strong>Mac</strong> zur Verfügung stehen.<br />

Chapeau!<br />

Gleichwohl ist der Weg,<br />

den <strong>Mac</strong> zu einer anerkannten<br />

Gaming-Plattform zu machen,<br />

noch weit. Erst, wenn Spielefans<br />

sich vor dem Start eines neuen<br />

Top-Titels nicht mehr fragen müssen,<br />

ob dieser auch auf dem <strong>Mac</strong><br />

landet, sondern dies mit derselben<br />

Selbstverständlichkeit passiert,<br />

wie der Launch auf Playstation,<br />

Xbox und, ja, Windows-PC,<br />

ist Apple angekommen. Trotzdem<br />

freut es uns schon jetzt für alle<br />

Gamer und Gamerinnen, dass sich<br />

hier derzeit wirklich etwas tut.


038 Titelthema<br />

WWDC24<br />

iPadOS 18<br />

Für viele, und vor allem für Apple, mag die<br />

Einführung von Multitasking und später Stage<br />

Manager der größte Wurf in der iPadOS-<br />

Historie gewesen sein. Tatsächlich ist es aber<br />

dieses Update, das nachhaltig verändern<br />

wird, was du mit deinem iPad machst.<br />

Saubere Handschrift<br />

dank Smart Script<br />

Der Hauptgrund, weshalb für viele Menschen die<br />

Idee des Apple Pencil zwar verlockend ist, das Ausmaß<br />

der Nutzung seinen Preis aber nicht rechtfertigt:<br />

Ihre Handschrift ist eine Katastrophe und<br />

zeichnen können sie auch nicht. Der Autor dieses<br />

Textes gehört zu dieser Gruppe. Mit dem Update<br />

auf iPadOS 18 wird Apple den Pencil-Absatz gehörig<br />

ankurbeln. Denn fortan ist das iPad in der Lage, hingeschmierte<br />

handschriftliche Notizen deutlich besser<br />

zu „verstehen“ und die Schrift zu glätten. Gefälliger,<br />

lesbarer zu machen.<br />

Das ist allerdings nur der Anfang. Mit dem Apple<br />

Pencil verfasste Texte werden nun wie getippter Text<br />

behandelt. Das heißt unter anderem, dass du einzelne<br />

Buchstaben oder (Halb-)Sätze streichen kannst<br />

und wie in jeder Textverarbeitung auch, schließt etwa<br />

die Notizen-App die entstandene Lücke, in dem der<br />

nachfolgende Text herangerückt wird. Auch die Korrektur<br />

von Tippfehlern wird einfacher: Apples Auto-<br />

Korrektur macht Vorschläge, du nimmst sie an und<br />

das System fügt sie in deiner Handschrift ein.<br />

Auch das Einfügen von Textbausteinen aus anderen<br />

Dokumenten wird so fast schon zu einem Vergnügen.<br />

Denn egal, woher der Text stammt: Fügst<br />

du ihn an einen handschriftlichen Text an, wird er in<br />

deine Handschrift „übersetzt“. Wie von Apple nicht<br />

anders zu erwarten war, passiert das dafür notwendige<br />

<strong>Mac</strong>hine Learning komplett auf deinem Gerät.<br />

Audio-<br />

Transkript<br />

Ein willkommener<br />

Bonus in<br />

„Notizen“<br />

der nächsten<br />

Generation:<br />

Diese<br />

wird Audioaufnahmen<br />

direkt transkribieren<br />

und ihre<br />

Inhalte<br />

zusammenfassen<br />

können.<br />

iPad aus der<br />

Ferne steuern<br />

Die Chancen stehen gut, dass du als Leserin<br />

oder Leser von <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> zu den Menschen<br />

gehörst, die im familiären Umfeld wie<br />

auch im Freundeskreis regelmäßig Tech-Support-Anfragen<br />

erhalten. Mit den Betriebssystemupdates<br />

dieses Jahres erleichtert Apple<br />

dein Leben an dieser Stelle ein ganzes Stück.<br />

Denn über die Screen-Sharing-Funktion von<br />

SharePlay können dir andere nach Installation<br />

der neuesten iPadOS-Version nicht nur<br />

live zeigen, was auf ihrem Bildschirm los ist.<br />

Du als Support-Person kannst auch auf dem<br />

freigegebenen Bildschirm herummalen, um<br />

der Hilfe suchenden Person zu zeigen, wo sie<br />

hinzu tippen hat. Außerdem kannst du aus der<br />

Ferne Zugriff auf das Gerät anfordern und die<br />

Bedienung übernehmen, falls alle Erklärungen<br />

nicht ausreichen. Es ist sehr zu begrüßen, dass<br />

Apple diese Funktion nun direkt ins Betriebssystem<br />

einbaut. So werden Tools wie Teamviewer<br />

zumindest für viele Fälle überflüssig.<br />

Schütze deine Daten!<br />

Apple wäre nicht Apple, wenn es neben all den<br />

großen, bunten, effektvollen Ankündigungen<br />

für die Herbst-Updates aller Betriebssysteme<br />

nicht auch ein paar subtilere Änderungen im<br />

Bereich Datenschutz und Sicherheit gäbe. Und<br />

das ist auch gut so: Immerhin ist der Schutz der<br />

Privatsphäre der User inzwischen zu einem der größten Produktversprechen<br />

Apples geworden. Was schon länger mit Fotos<br />

geht, wird jetzt auch mit Kontakten möglich: Du wirst Apps<br />

nicht mehr den Zugriff auf alle deine Kontakte gewähren müssen,<br />

sondern kannst einzelne auswählen. Überdies verspricht<br />

Apple, die Einstellungen zu Datenschutz und Sicherheit zu überarbeiten.<br />

Ein absolut notwendiger Schritt, denn übersichtlich ist<br />

dieser Bereich schon länger nicht mehr, was seiner Wichtigkeit<br />

nicht gerecht wird.<br />

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039<br />

Neue Szenen<br />

in Freeform<br />

Freeform wird von vielen immer<br />

noch gehörig unterschätzt. Denn<br />

irgendwie ist es natürlich der Notizen-App<br />

ähnlich und doch richtet<br />

es sich an sehr andere Anwendungsszenarien.<br />

Das macht auch<br />

das im Herbst auf uns wartende<br />

Update noch einmal klarer. Hier<br />

führt Apple sogenannte „ Szenen“<br />

ein, mit denen du Inhalte deines<br />

Boards in Bereiche einteilen, organisieren,<br />

beschriften und vor allem<br />

auch präsentieren kannst. In der<br />

Praxis stellen wir uns das in etwa<br />

so vor, wie beispielsweise die Keynote-<br />

und Powerpoint-Alternative<br />

Prezi.<br />

Im selben Atemzug verbessert<br />

Apple die Möglichkeiten, die Freeform<br />

dir bietet, um mit Formen,<br />

Figuren, Bildern und Diagrammen<br />

auf deinen Boards zu hantieren.<br />

Eine schöne Erweiterung nicht<br />

nur für Menschen, die mit dem<br />

Pencil nicht so geübt sind.<br />

Flexible<br />

Menüleiste<br />

Mit iPadOS<br />

18 gewinnen<br />

wir wieder<br />

etwas an<br />

Individualität<br />

zurück.<br />

In einer<br />

über der<br />

eigentlichen<br />

App schwebenden<br />

„Tab<br />

bar“ wirst<br />

du häufig<br />

verwendete<br />

Menüfunktionen<br />

platzieren<br />

können,<br />

um sie so<br />

im direkten<br />

Zugriff zu<br />

haben.<br />

Weit mehr als nur<br />

ein Taschenrechner<br />

Wir haben schon des Öfteren herzhaft gelacht über Apples<br />

Erklärungen, Andeutungen und Ausflüchte dazu, weshalb es<br />

noch immer keine Taschenrechner-App von Apple auf dem iPad<br />

gibt. Es war ja auch ein vollkommen absurder Zustand. Richtig<br />

gelesen: war! Mit iPadOS 18 hat das Warten ein Ende – und es hat<br />

sich sogar gelohnt. Apple bringt nicht nur die Funktionalität des<br />

von iPhone und <strong>Mac</strong> bekannten Taschenrechners auf das Tablet,<br />

sondern stößt in bislang kaum gekannte Dimensionen für derlei<br />

Apps vor!<br />

Dass Apple die Handschrifterkennung mit iPadOS 18 deutlich<br />

aufbohrt, hast du links schon gelesen. Dieser Schritt wirkt<br />

sich aber auch merklich auf den Funktionsumfang des Taschenrechners<br />

aus. Der funktioniert nämlich auch mit dem Apple<br />

Pencil! Und zwar genau so, wie man es auch erwarten würde:<br />

Du schreibst einen mathematischen Ausdruck per Hand auf,<br />

fügst ein ebenfalls händisch gezeichnetes Gleichheitszeichen<br />

an, et voilà, der Taschenrechner präsentiert dir die Lösung –<br />

in deiner Handschrift!<br />

Damit aber nicht genug. Es wird auch erkannt, wenn du<br />

Variablen, wie die in dem Screenshot unten, veränderst und<br />

das entsprechende Ergebnis der Berechnung wird live angepasst.<br />

Außerdem erkennt die App auch Variablen. In dem unten<br />

gezeigten Beispiel kannst du etwa auf die „30°“ tippen. Darüber<br />

erscheint sodann eine Art Regler, mit dem du den Wert anpassen<br />

kannst, ohne ihn löschen und selbst neu schreiben zu müssen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


040 Titelthema<br />

WWDC24<br />

watchOS 11<br />

Klein, aber fein: Nachdem im letzten Jahr das gesamte<br />

Bedienkonzept der Apple Watch mit watchOS 10<br />

überarbeitet wurde, begnügt sich Apple in diesem Jahr<br />

damit, einige Feinjustierungen vorzunehmen, die in<br />

ihrer Summe vieles besser machen.<br />

Personalisierte<br />

Trainings-App<br />

Die Ringe der Apple Watch sind ein guter<br />

Motivator für Menschen, um sich über<br />

den Tag mehr zu bewegen und sich zu<br />

neuen Leistungen anzuspornen. Darüber<br />

hinaus sammelt die Smartwatch zu jeder<br />

deiner Aktivitäten detaillierte Daten und<br />

zeigt sie für dich in der Übersicht der Fitness-App<br />

an. Dazu gehören etwa deine<br />

Bewegungstrends, Auszeichnungen und<br />

absolvierte Trainings.<br />

Allerdings werden dort nicht unbedingt<br />

Werte angezeigt, die für dich wirklich<br />

relevant sind. Um das zu ändern, bietet<br />

Apple mit watchOS 11 die Möglichkeit<br />

die Übersicht der Fitness-App nach den<br />

eigenen Vorstellungen zu gestalten und<br />

nur die Elemente dort anzeigen zu lassen,<br />

die wirklich wichtig für dich sind.<br />

Dazu gehören spezifische Messwerte<br />

zu deinen Lieblings-Trainingsformen wie<br />

Schwimmen, Laufen oder Fahrradfahren,<br />

aber auch Werte deiner Freundinnen und<br />

Freunde mit denen du dich auf täglicher<br />

Basis im freundlichen Wettstreit miteinander<br />

misst. Diese Werte kannst du, anders<br />

als bisher, nicht nur frei auswählen, sondern<br />

auch so für dich anordnen, dass sie<br />

in einer relevanten Reihenfolge für dich<br />

erscheinen.<br />

Fotos-<br />

Zifferblatt<br />

watchOS 11<br />

wählt für<br />

dich die besten<br />

deiner<br />

Fotos aus<br />

und erstellt<br />

dir daraus<br />

ansprechende<br />

Watchfaces<br />

mit anpassbaren<br />

Zifferblättern,<br />

Filtern und<br />

Tiefeneffekten.<br />

Ringe pausieren und<br />

Tagesziele anpassen<br />

Die gleichen Aktivitätsringe, die dich zur Bewegung<br />

und Aktivität motivieren sollen, können unter Umständen<br />

auch schnell zur Belastung oder gar Vorwurf werden.<br />

Denn hast du dich etwa ernsthaft verletzt oder bist<br />

längerfristig erkrankt, sollte nicht Bewegung im Vordergrund<br />

stehen, sondern vielmehr Ruhe, bis es dir wieder<br />

besser geht und dein Körper wieder leistungsfähiger ist.<br />

Ähnliches gilt auch für regelmäßiges Training: Nur wenn<br />

du deinem Körper gelegentlich Ruhe gönnst, kannst du<br />

dich langfristig verbessern. Hier können die ansonsten<br />

hilfreichen Erinnerungen der Apple Watch, dich mehr<br />

zu bewegen und deine Ziele zu erreichen, schnell zum<br />

Ärgernis werden und Frust auslösen.<br />

Um diesen ebenfalls wichtigen Aspekt von Gesundheit<br />

wertzuschätzen, wird Apple mit watchOS 11 jetzt die<br />

Möglichkeit hinzufügen, Ruhetage oder auch längere<br />

Ruhephasen (etwa bei Verletzung oder Krankheit) einzulegen.<br />

In diesen eingestellten Ruhephasen werden deine<br />

Auszeichnungsserien nicht unterbrochen.<br />

Zudem kannst du unterschiedliche Bewegungsziele<br />

für unterschiedliche Wochentage einstellen und so deine<br />

Leistungsziele für feste Trainingstage höher ansetzen<br />

als zum Beispiel für die eingeplanten Ruhetage. Kompliziertes<br />

Hin- und Her-Stellen der Aktivitätsringe entfällt<br />

damit und bietet Nutzerinnen und Nutzern somit vielmehr<br />

Optionen, ihre Trainings und die dabei zu erreichenden<br />

Ziele individuell und flexibel für jeden Wochentag<br />

festzulegen.<br />

WWW.MACLIFE.DE


App für<br />

Vitalwerte<br />

Die neue Vitals-App wird<br />

in watchOS 11 die von<br />

der Apple Watch erfassten<br />

Werte wie Herz- und<br />

Atemfrequenz, Temperatur,<br />

Schlafdauer und Blutsauerstoff<br />

für dich analysieren<br />

und dir bessere<br />

Hintergrundinformationen<br />

zu deiner Gesundheit<br />

bereitstellen. Dabei<br />

erstellt die App für dich<br />

einen Normalbereich<br />

und weist dich automatisch<br />

darauf hin, wenn<br />

Werte sich außerhalb der<br />

Norm bewegen. Für die<br />

Bestimmung der Werte<br />

und des Normbereichs<br />

greift die App auf einen<br />

Algorithmus zurück, der<br />

mithilfe realer Daten aus<br />

der „Apple Heart and<br />

Movement Study“ entwickelt<br />

worden ist.<br />

Trainings-<br />

Intensität<br />

Mit der neuen App<br />

Training Load sollst du<br />

zukünftig besser nachvollziehen<br />

können, wie<br />

sich intensives und langfristiges<br />

Training auf deinen<br />

Körper und deine<br />

Fitness ausübt. Dafür<br />

vergleicht die App die<br />

Workouts der letzten sieben<br />

Tage und die dabei<br />

aufgebrachte Anstrengung<br />

mit den vergangenen<br />

28 Tagen. Am<br />

Ende eines jeden Workouts<br />

kannst du dafür<br />

eine Belastungsbewertung<br />

zur Einschätzung<br />

abgeben. Weitere Faktoren<br />

wie Alter, Größe,<br />

Gewicht, Stress, Muskelkater<br />

oder auch Herzfrequenz<br />

werden bei der<br />

Einschätzung ebenfalls<br />

berücksichtigt.<br />

Schwangerschaft<br />

watchOS 11 wird es Schwangeren in Zukunft<br />

ermöglichen, die eigene Schwangerschaft<br />

zu tracken, ähnlich wie es bereits schon für<br />

das Zyklustracking möglich ist. Bei der Verfolgung der<br />

Schwangerschaft liegt der Fokus vor allem darauf, die<br />

körperlichen und mentalen Veränderungen, die Schwangere<br />

durchlaufen, besser zu protokollieren. So können<br />

etwa wiederkehrende Symptome eingetragen werden.<br />

Zudem können Schwangere auch einen Schwellenwert<br />

für erhöhte Herzfrequenz anpassen, da dieser während<br />

einer Schwangerschaft in der Regel höher ist. Weitere<br />

Werte wie die Beurteilung der mentalen Gesundheit oder<br />

Gehstabilität können ebenfalls zu der Sicherheit von<br />

Schwangeren beitragen.<br />

tvOS 18 mit<br />

neuen Einblicken<br />

Auch wenn wir bei tvOS<br />

niemals große Umwälzungen<br />

des Betriebssystems<br />

erwarten, so können<br />

wir uns dennoch jedes<br />

Jahr auf einige Feinjustierungen<br />

freuen. Dieses<br />

Jahr ist es nicht anders:<br />

Mit InSights bringt Apple<br />

ein Feature für Apple-TV+-<br />

Filme und -Serien, das so<br />

manch einer vielleicht<br />

schon von Amazon Prime<br />

Video kennt. Pausierst du<br />

die Wieder gabe, werden<br />

dir am unteren Bildschirmrand<br />

gerade gezeigte<br />

Schauspielerinnen und<br />

Schauspieler sowie die<br />

gerade spielende Musik<br />

angezeigt. Über erstere<br />

kannst du weitere<br />

Hintergrundinformationen<br />

erfahren. Letztere<br />

kannst du sogar via Apple<br />

Musik direkt einer Playlist<br />

hinzufügen.<br />

Auf dem Apple TV 4K<br />

wird außerdem die neue<br />

Funktion „Dialoge verbessern“<br />

noch intelligenter.<br />

Mithilfe von maschinellem<br />

Lernen und Computional<br />

Audio können Stimmen bei<br />

lauter Musik, lauter Action<br />

oder anderen Hintergrundgeräuschen<br />

verstärkt werden.<br />

Dies funktioniert auch<br />

über AirPods, Bluetooth-<br />

Geräte oder angeschlossene<br />

Speaker, wenn du<br />

unterstützte Inhalte auf<br />

dem iPhone oder dem iPad<br />

schaust.<br />

Auch die Untertitel<br />

werden smarter: Diese<br />

aktivieren sich etwa in<br />

Stellen bei Serien oder Filmen,<br />

bei denen die Sprache<br />

nicht der ausgewählten<br />

Standardsprache<br />

entsprechen. Auch, wenn<br />

du dein Wiedergabe gerät<br />

stumm schaltest oder in<br />

der Wiedergabe zurückspringst,<br />

weil du zum Beispiel<br />

etwas verpasst hast,<br />

aktivieren sich die Untertitel,<br />

damit du besser verstehst,<br />

was vor sich geht.<br />

Und wenn du deinen<br />

Fernseher auch gerne<br />

mal als übergroßen digitalen<br />

Bilderrahmen nutzen<br />

möchtest, haben wir<br />

gute Nachrichten für dich.<br />

Mit tvOS 18 kann dein<br />

Apple TV Porträts aus deiner<br />

eigenen Bilder galerie<br />

als Bildschirmschoner verwenden.<br />

Außerdem kommen<br />

weitere bewegte<br />

Bildschirmschoner aus<br />

bekannten Apple-TV+-Filmen<br />

und -Serien dazu<br />

sowie mehrere animierte<br />

Sequenzen mit Snoopy<br />

und Woodstock.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


042 Titelthema<br />

WWDC24<br />

Die Swift<br />

Students<br />

Challenge<br />

Dass Apple alljährlich die World Wide<br />

Developers Conference veranstaltet,<br />

ist Apple-Fans natürlich bewusst.<br />

Deutlich jünger ist der angegliederte<br />

Nachwuchswettbewerb.<br />

TEXT: SEBASTIAN SCHACK<br />

In einer Welt, die sich ständig<br />

weiterentwickelt und in der<br />

Technologie eine immer wichtigere<br />

Rolle spielt, ist es entscheidend,<br />

die nächste Generation<br />

von Entwicklern und Innovatoren<br />

zu fördern. Apple hat dies erkannt<br />

und die Swift Student Challenge<br />

ins Leben gerufen, eine Initiative,<br />

die junge Talente dazu inspiriert,<br />

ihre Programmierfähigkeiten zu<br />

schärfen und ihre Kreativität zu<br />

entfalten. Im Rahmen der jährlichen<br />

Worldwide Developers Conference<br />

(WWDC) bietet die Challenge<br />

eine Plattform, auf der<br />

Schülerinnen und Schüler sowie<br />

Studierende ihre Ideen präsentieren<br />

und mit der Swift-Programmiersprache<br />

experimentieren<br />

können.<br />

Die Historie der Swift Student<br />

Challenge reicht zurück bis ins<br />

Jahr 2020. Seitdem hat sie Tausenden<br />

von jungen Menschen<br />

weltweit die Chance geboten, ihre<br />

Programmierkenntnisse und Kreativität<br />

zu demonstrieren und wichtige<br />

Fähigkeiten für ihre zukünftige<br />

Karriere und ihr Leben zu<br />

entwickeln. Die Challenge hat<br />

sich schnell zu einem Eckpfeiler<br />

der WWDC entwickelt und zieht<br />

jedes Jahr eine wachsende Zahl<br />

von Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

an.<br />

Die WWDC selbst ist ein Ereignis<br />

von globaler Bedeutung, das<br />

Entwickler aus aller Welt zusam-<br />

Natürlich hat<br />

Apple selbst ein<br />

enormes Interesse<br />

daran,<br />

dass sich möglichst<br />

viele<br />

Menschen für<br />

die App-Entwicklung<br />

mit<br />

Swift entscheiden.<br />

Nicht<br />

zuletzt deshalb<br />

stellt Apple jede<br />

Menge Lernmaterial<br />

bereit<br />

– besonders für<br />

Unerfahrene.<br />

menbringt, um die neuesten<br />

Fortschritte in der Softwareentwicklung<br />

zu diskutieren und zu<br />

erleben. Die Konferenz dient als<br />

Schaufenster für Apples neueste<br />

Betriebssysteme und Technologien<br />

und bietet Workshops, Vorträge<br />

und Networking-Möglichkeiten.<br />

Die Swift Student Challenge<br />

ist ein integraler Bestandteil dieser<br />

Veranstaltung und ermöglicht<br />

es den Teilnehmern, ihre Projekte<br />

einem breiten Publikum<br />

vorzustellen.<br />

Im Jahr <strong>2024</strong> hat Apple die<br />

Zahl der Gewinner von 350 auf<br />

375 erhöht, um noch mehr jungen<br />

Entwickelnden die Möglichkeit<br />

zu geben, anerkannt und gefeiert<br />

zu werden. Diese Erweiterung<br />

spiegelt das wachsende Interesse<br />

und die zunehmende Bedeutung<br />

der Challenge wider. Die Gewinner<br />

erhalten nicht nur Anerkennung,<br />

sondern auch praktische<br />

Vorteile wie eine einjährige Mitgliedschaft<br />

im Apple Developer<br />

Program, Gutscheine für Swift-Zertifizierungsprüfungen<br />

und spezielle<br />

Geschenke von Apple.<br />

Die Einreichungen der Teilnehmenden<br />

sind vielfältig und innovativ.<br />

Sie reichen von Apps, die<br />

Gleichaltrigen psychische Gesundheitsressourcen<br />

zur Verfügung<br />

stellen, bis zu Projekten, die Nachhaltigkeitsbemühungen<br />

auf dem<br />

Campus unterstützen. Einige der<br />

bemerkenswertesten Projekte in<br />

diesem Jahr waren zum Beipsiel<br />

die App „Care Capsule“ von Elena<br />

Galluzzo, die als All-in-One-Assistent<br />

für ältere Menschen konzipiert<br />

ist, und ein Playground von<br />

Asmi Jain, der Anwendenden helfen<br />

soll, ihre Augenmuskeln zu<br />

stärken.<br />

Die Swift Student Challenge<br />

ist mehr als nur ein Wettbewerb;<br />

sie ist ein Sprungbrett für junge<br />

Talente, um die Welt durch Technologie<br />

zu verändern. Sie bietet<br />

eine einzigartige Gelegenheit,<br />

nicht nur technische Fähigkeiten<br />

zu erlernen, sondern auch<br />

Soft Skills wie Problemlösung,<br />

Teamarbeit und Kommunikation<br />

zu entwickeln. Die Challenge<br />

und die WWDC zusammen schaffen<br />

ein Ökosystem, das Innovation<br />

fördert und die nächste Generation<br />

von Technologieführern<br />

hervorbringt.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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043<br />

Swift: die<br />

Verbindung<br />

von Einfachheit<br />

und Leistung<br />

Mit Xcode liefert Apple eine umfangreiche Entwicklungsumgebung für<br />

das Programmieren mit Swift. Vieles geht in Sachen Swift inzwischen<br />

auch auf dem iPad – wer wirklich mit Swift loslegen will, benötigt aber<br />

(auch) einen <strong>Mac</strong>.<br />

Während die Technologiewelt<br />

weiterhin rasant voranschreitet,<br />

bleibt die Swift Student Challenge<br />

ein leuchtendes Beispiel dafür, wie<br />

wichtig es ist, junge Menschen zu<br />

unterstützen und zu ermutigen.<br />

Sie zeigt, dass die Zukunft der<br />

Technologie in guten Händen ist –<br />

in den Händen der Jugend.<br />

Die Bedeutung der WWDC<br />

und der Swift Students<br />

Challenge<br />

Die WWDC ist nicht nur eine Konferenz;<br />

sie ist ein Katalysator für<br />

Veränderung und Fortschritt in<br />

der Technologiewelt. Jedes Jahr<br />

versammelt sie die klügsten Köpfe<br />

der Branche, um Ideen auszutauschen,<br />

zu lernen und zu wachsen.<br />

Die Swift Student Challenge<br />

ergänzt diese Mission, indem sie<br />

jungen Entwicklern ermöglicht,<br />

ihre Arbeit zu präsentieren und<br />

von den Besten der Besten zu<br />

lernen.<br />

Die Challenge hat im Laufe der<br />

Jahre eine beeindruckende Liste<br />

von Alumni hervorgebracht, die<br />

in der Tech-Industrie Fuß gefasst<br />

haben. Viele ehemalige Teilnehmer<br />

haben ihre Karriere bei Apple<br />

selbst begonnen oder sind zu<br />

anderen führenden Technologieunternehmen<br />

gegangen. Ihre<br />

Erfolgsgeschichten dienen als Inspiration<br />

für die neue Generation<br />

von Teilnehmern, die darauf hoffen,<br />

die nächste große App oder<br />

das nächste bahnbrechende Produkt<br />

zu entwickeln.<br />

Mit jedem Jahr wächst die<br />

Swift Student Challenge weiter<br />

und erreicht neue Höhen. Apple<br />

hat sich verpflichtet, die Challenge<br />

zu erweitern und noch mehr jungen<br />

Menschen die Möglichkeit zu<br />

bieten, ihre Träume zu verwirklichen.<br />

Die Zukunft sieht hell aus,<br />

sowohl für die Challenge als auch<br />

für die talentierten jungen Entwicklenden,<br />

die sie hervorbringt.<br />

Die Swift Student Challenge ist<br />

ein lebendiges Beispiel dafür, wie<br />

Unternehmen wie Apple die Verantwortung<br />

übernehmen können,<br />

die nächste Generation zu fördern<br />

und zu unterstützen. Es ist<br />

ein Versprechen an die Zukunft,<br />

dass die Technologie in den Händen<br />

derer liegt, die sie zum Besseren<br />

verändern werden.<br />

Fazit<br />

Die Swift Student Challenge und<br />

die WWDC sind mehr als nur Veranstaltungen;<br />

sie sind Symbole für<br />

Hoffnung und Fortschritt. Sie zeigen,<br />

dass, wenn wir junge Menschen<br />

unterstützen und ihnen die<br />

Werkzeuge geben, die sie benötigen,<br />

sie die Welt verändern können.<br />

Die Challenge ist ein Beweis<br />

dafür, dass die Zukunft der Technologie<br />

hell und vielversprechend<br />

ist, und dass die nächste Generation<br />

bereit ist, diese Herausforderung<br />

anzunehmen.<br />

Vorausgeschickt sei: In den Reihen der für<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> tätigen Redakteure und Autorinnen<br />

halten sich die Programmierkünste in überschaubaren<br />

Grenzen. Über die Jahre haben<br />

wir jedoch immer wieder mit Menschen<br />

gesprochen, die an der Entwicklung kleiner<br />

wie großer Apps beteiligt sind und auf deren<br />

Erfahrungsberichte wir vertrauen.<br />

In der Welt der Softwareentwicklung ist<br />

Swift eine frische Brise, die seit ihrer Vorstellung<br />

im Jahr 2014 die Art und Weise, wie Apps<br />

für Apples Plattform(en) entwickelt werden,<br />

revolutioniert hat. Entwickelt von Apple, ist<br />

Swift eine leistungsstarke und intuitive Programmiersprache,<br />

die das Beste aus moderner<br />

Sprachkonzeption und Engineering-Praxis<br />

in sich vereint. Sie ist für die Entwicklung<br />

von iOS, macOS, watchOS und tvOS konzipiert<br />

und hat sich schnell zu einer der beliebtesten<br />

Sprachen für mobile und Desktop-Anwendungen<br />

entwickelt.<br />

Im Vergleich zu Java oder C++ bietet Swift<br />

eine sauberere Syntax, die das Schreiben von<br />

Code weniger fehleranfällig macht. Im Gegensatz<br />

zu Javascript, das hauptsächlich für Webentwicklung<br />

verwendet wird, ist Swift speziell<br />

für die App-Entwicklung auf Apple-Plattformen<br />

optimiert. Und während Python für seine<br />

Einfachheit bekannt ist, bietet Swift eine bessere<br />

Leistung, was es ideal für rechenintensive<br />

Anwendungen macht.<br />

Was macht Swift besonders?<br />

Swift sticht dabei durch seine klare und prägnante<br />

Syntax hervor, die das Lesen und<br />

Schreiben von Code erleichtert. Es ist eine<br />

„typsichere“ Sprache, was bedeutet, dass<br />

viele gängige Programmierfehler, wie Typverwechslungen<br />

oder unbeabsichtigte Null-Pointer,<br />

zur Kompilierzeit erkannt und behoben<br />

werden können. Dies soll zu sichererem und<br />

zuverlässigerem Code führen.<br />

Swift ist darüber hinaus für seine<br />

Geschwindigkeit bekannt. Apple behauptet,<br />

dass Swift Code oft schneller läuft als der entsprechende<br />

Objective-C Code, die andere,<br />

ältere Sprache, in der für Apple-Geräte entwickelt<br />

werden kann. Dies ist teilweise auf die<br />

Optimierung der Compiler und die Sprachstruktur<br />

zurückzuführen, die darauf ausgelegt<br />

ist, effizienten Code zu produzieren.<br />

Swift unterstützt funktionale Programmierkonzepte<br />

wie Closures, Generics und<br />

Typinferenz, die die Flexibilität und Wiederverwendbarkeit<br />

des Codes erhöhen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


044 Titelthema<br />

WWDC24<br />

Swift-Student-Challenge-<br />

Gewinner im Gespräch<br />

Um mehr über die Swift Students Challenge zu erfahren, haben wir uns mit zwei<br />

Nachwuchsentwicklern verabredet. Beide, Ali P. und Fredrik W., gehören zu den<br />

diesjährigen Gewinnern, wobei Fredrik sogar ein „Distinguished Winner“ ist und<br />

als solcher von Apple zur WWDC in Cupertino eingeladen wird.<br />

Die Teilnahme an der Challenge<br />

stellt den beiden zufolge keine<br />

große Hürde dar: „Im Grunde<br />

muss man lediglich einen Apple<br />

Account haben und sich ein bisschen in<br />

Swift eingelesen haben. Man muss sich<br />

an ein paar Formalitäten halten und<br />

reicht dann einfach eine ZIP-Datei von<br />

einem Playground ein“, erzählt Fredrik.<br />

Die Regeln, die für die App-Einreichung<br />

gelten, sind dabei recht trivial, lernen<br />

wir von Ali: Abgesehen davon, dass die<br />

App natürlich in Swift geschrieben sein<br />

muss, ist „das Einzige, was diese App<br />

nicht darf: ins Internet – sie muss offline<br />

funktionieren.“ Außerdem darf sie nicht<br />

zu komplex sein, da sie nur drei Minuten<br />

lang evaluiert wird.<br />

Wer nach welchen Kriterien entscheidet,<br />

welche Einreichungen prämiert<br />

werden, ist hingegen für beide<br />

ein Rätsel. Zumindest gibt es schon<br />

mal keine offizielle Jury. „Es ist eine<br />

große Blackbox“, sagt Ali. „Also auch<br />

wieder ein bisschen Apple-typisch. Da<br />

steht in den AGBs, wenn deine App<br />

irgendetwas mit Tracking macht oder<br />

versucht, etwas über die Evaluation<br />

herauszufinden, bist du direkt disqualifiziert.<br />

Wir geben dir kein Feedback,<br />

wir sagen nur: Du hast gewonnen oder<br />

du hast verloren.“<br />

Vor dem Beginn der Arbeit an der<br />

eigenen Einreichung kann es aber<br />

durchaus hilfreich sein, sich anzuschauen,<br />

was in den vorigen Jahren<br />

ausgezeichnet wurde. „Da gibt es<br />

ganz verschiedene Dinge von Simulationen<br />

über Spiele bis zu ganz anderen<br />

Ideen. Ich glaube, Apple geht aber<br />

immer auch danach, dass man etwas<br />

Kreatives macht, dass man zeigt, dass<br />

man sich für das Thema Swift interessiert<br />

und Neues ausprobiert“, hat Fredrik<br />

beobachtet.<br />

Eine weitere Einteilung, etwa in<br />

Kategorien erfolgt aber nicht, wollen<br />

wir von Ali wissen. „Das ist korrekt. Es<br />

gibt 350 Gewinner dieses Jahr. Und<br />

jeder von denen hat eben gewonnen.“<br />

Schaut man sich die Gewinner aus<br />

diesem Jahr an, ist auffällig, dass darunter<br />

doch einige sind, die etwas in<br />

Richtung Apple Vision Pro mit Handoder<br />

Eye-Tracking angestellt haben.<br />

Unsere beiden Gesprächspartner gehören<br />

jedoch nicht dazu – auch, weil die<br />

Apple Vision Pro hierzulande noch<br />

nicht erhältlich ist.<br />

Fredrik hat sich seiner Leidenschaft<br />

für lateinamerikanische Musik gewidmet<br />

und hat ein Programm, um Rhythmen<br />

zu bauen, entwickelt. Auch Ali hat<br />

ein persönliches Thema zur Grundlage<br />

gemacht: „Ich wollte gerne in<br />

eine kulturelle Richtung gehen, weil<br />

ich in Deutschland geboren bin, meine<br />

Eltern aber aus dem Iran kommen, ich<br />

also multikulturell aufgewachsen bin.“<br />

So versucht seine App, den kulturellen<br />

Austausch zu fördern: Im Prinzip<br />

werden Menschen, die beisammen sitzen,<br />

mit ConnectiCultures durch Fragen<br />

oder Themenvorgaben angeleitet,<br />

in die Kultur der anderen Person einzutauchen.<br />

„Zum Beispiel schlägt die<br />

App dann Fragen vor, wie ‚Was ist dein<br />

Lieblingsessen aus deiner Kultur?‘ und<br />

dann fangen die Spieler an, darüber<br />

zu reden, sich von ihren Erfahrungen,<br />

ihrer Kindheit und schönen Sachen zu<br />

erzählen.“<br />

An der Swift Students Challenge<br />

kann man im Übrigen auch teilnehmen,<br />

ohne die Absicht zu verfolgen,<br />

das eingereichte Projekt jemals als<br />

„echte“ App in den App Store zu stellen.<br />

„Das ist das Coole daran: Man muss<br />

sich nicht mit jeder Kleinigkeit beschäftigen“,<br />

um beim Wettbewerb dabei zu<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


045<br />

Ali P. beschäftigt sich<br />

schon lange mit dem<br />

Programmieren und mit<br />

Apples Programmiersprache<br />

Swift. Als einer<br />

der Gewinner der Swift<br />

Students Challenge war<br />

er auch schon in unserem<br />

Podcast „Schleifenquadrat“<br />

zu Gast in Episode<br />

238.<br />

Direkt zum Podcast:<br />

apple.co/4ecrv3x<br />

sein, ergänzt Ali – App-Store-Regularien,<br />

Privacy, all das sei hier erst<br />

mal nachrangig, es gehe mehr um<br />

das Konzept.<br />

Übrigens sind sich unsere<br />

Gesprächspartner in noch einer weiteren<br />

Sache einig: Sie halten Swift für<br />

eine tolle Programmiersprache, die sich<br />

auch gerade gut für Neulinge eignet.<br />

„Für mich ist Swift eine Programmiersprache,<br />

die sehr viele Konzepte kombiniert,<br />

die ich gut finde an anderen Programmiersprachen“,<br />

sagt Fredrik. In<br />

den vergangenen Jahren hat er an verschiedenen<br />

Open-Source-Projekten mitgewirkt<br />

und konnte so in verschiedene<br />

Sprachen reinschnuppern. „Am Ende<br />

macht Swift einfach sehr viele Dinge<br />

richtig.“ Und auch, obwohl Swift Apples<br />

Programmiersprache ist und vor allem<br />

bei der Entwicklung für Apples Plattformen<br />

zum Einsatz kommt, festgelegt ist<br />

man darauf nicht. „Swift als solches ist<br />

Open Source und man kann sie auch<br />

auf Windows oder Linux verwenden<br />

und gerade in Richtung Server-seitiger<br />

Apps findet das auch tatsächlich<br />

statt“, berichtet Fredrik aus seiner<br />

Praxiserfahrung.<br />

Auch, wenn niemand so richtig<br />

weiß, wer weshalb gewonnen<br />

hat oder was die eigene Einreichung<br />

von den „normalen“<br />

Gewinnenden abhebt und zu<br />

einem „Distinguished Winner“<br />

macht – das Gewinnen lohnt<br />

sich in jedem Fall. „Im vergangenen<br />

Jahr gab’s AirPods Pro<br />

und in diesem Jahr AirPods Max“,<br />

erzählt Fredrik. Das sei natürlich<br />

auch ein motivierender Faktor, was<br />

man aber wirklich gewinnt, sagt Ali,<br />

sei letztlich doch die Anerkennung von<br />

Apple, die dir sagen „Hey, wir finden es<br />

cool, was du gemacht hast!“ Zwingend<br />

erforderlich ist nach Fredriks Einschätzung<br />

aber auch der Spaß an der Sache<br />

– „sonst würde sich die Zeit, die man<br />

investiert, kaum lohnen. Außer man<br />

schafft es zum Distinguished Winner<br />

und bekommt noch Flüge und Hotel<br />

zur WWDC dazu.“<br />

Bubbles’ Tagebuch:<br />

die App von Challenge-<br />

Gewinner Ali P.<br />

„Bubbles’ Tagebuch“ ist die iPad-App unseres<br />

Interviewpartners Ali P., die als interaktives<br />

Tagebuch für Gedanken und Geschichten<br />

dient. Die App hat eine Bewertung von 4,9 Sternen<br />

und wird als ein Selfcare-Stimmungstagebuch<br />

positioniert, das nicht nur als persönlicher<br />

Rückzugsort dient, sondern auch einen Beitrag<br />

zur geistigen Gesundheit leistet.<br />

Die App zeichnet sich durch ihr Maskottchen,<br />

den freundlichen Bären Bubbles, aus. Dieser<br />

begleitet die Nutzenden durch das Tagebucherlebnis,<br />

stellt Fragen und führt Dialoge,<br />

die das Schreiben erleichtern und angenehmer<br />

gestalten. Die Interaktion mit Bubbles soll dazu<br />

motivieren, regelmäßig Einträge zu verfassen<br />

und die eigene Entwicklung zu reflektieren. Ein<br />

besonderes Merkmal der App ist die Möglichkeit,<br />

Einträge mit Aufklebern und Labels zu personalisieren,<br />

was Nutzern und Nutzerinnen hilft,<br />

Gedanken und Gefühle kreativ auszudrücken.<br />

Die App legt großen Wert auf Datenschutz<br />

und Privatsphäre: Sie ist werbefrei, funktioniert<br />

100 % offline, ist mit einem Passwort geschützt<br />

und bietet verschlüsselte iCloud-Backups sowie<br />

einen einfachen PDF-Export. Für Besitzer und<br />

Besitzerinnen des Apple Pencil bietet die App<br />

zusätzliche Funktionalitäten. Ein weiterer Pluspunkt<br />

ist die soziale Komponente: Ein Teil des<br />

Gewinns wird an die Deutsche Depressionshilfe<br />

gespendet, was die App nicht nur für den<br />

Einzelnen, sondern auch für die Gemeinschaft<br />

wertvoll macht.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


046 Titelthema<br />

Apple Design Awards<br />

Diese 14 Apps sind<br />

ausgezeichnet!<br />

Im Vorfeld der WWDC <strong>2024</strong> hat Apple abermals Apps<br />

für ihr herausragendes Design, ihre technischen<br />

Leistungen und ihre Innovationskraft honoriert.<br />

App: Bears Gratitude<br />

Tagebuch-App<br />

Bears Gratitude<br />

macht das Praktizieren<br />

von Dankbarkeit<br />

leicht und angenehm.<br />

Liebevoll gestaltete Charaktere<br />

und eine warme, einladende<br />

Atmosphäre helfen dir,<br />

deine Dankbarkeit zu kultivieren.<br />

Mit dieser App wird<br />

Dankbarkeit zur täglichen<br />

Routine.<br />

Spiel: NYT Games<br />

Egal, ob du ein<br />

erfahrener Rätselprofi<br />

bist oder<br />

einfach nur nach<br />

einer unterhaltsamen Herausforderung<br />

suchst, die App<br />

der New York Times bietet für<br />

jeden etwas. Mit neuen Rätseln,<br />

verbesserter Navigation<br />

und einer größeren Auswahl<br />

an Spielen sorgt sie für endlosen<br />

Spielspaß.<br />

App: Oko<br />

Oko erhöht die<br />

Unabhängigkeit<br />

von Menschen<br />

mit Sehbehinderungen.<br />

Sie nutzt haptisches<br />

und akustisches Feedback,<br />

Voiceover und dynamischen<br />

Text, um Fußgänger auf den<br />

Ampelstatus aufmerksam<br />

zu machen und ihnen so das<br />

sichere Überqueren von Straßen<br />

zu erleichtern.<br />

Spiel: Crayola Adv.<br />

Ein farben frohes<br />

Abenteuer für<br />

Kids! Wähle aus<br />

einer Reihe von<br />

Charakteren mit verschiedenen<br />

Hauttönen, Fähigkeiten<br />

und Körpertypen und tauche<br />

ein in eine Welt voller Kreativität<br />

und Spaß. Ob du nun<br />

Dekorationen basteln oder<br />

Rätsel lösen möchtest, dieses<br />

Spiel bietet für jeden etwas.<br />

App: Dreams<br />

Entfessle deine<br />

Kreativität mit<br />

dem leistungsstarken<br />

2D-Animationstool<br />

von Procreate. Die<br />

intuitive Steuerung ermöglicht<br />

es dir, deine Ideen<br />

mühelos in animierte Kunstwerke<br />

zu verwandeln. Nutze<br />

vertraute Pinsel und Gesten<br />

und erschaffe atemberaubende<br />

Animationen.<br />

Spiel: Lost in Play<br />

Begib dich auf<br />

eine magische<br />

Reise durch die<br />

Welt der kindlichen<br />

Fantasie. Dieses Spiel<br />

entführt dich mit handgezeichneten<br />

Grafiken, einfachen<br />

Interaktionen und lustigen<br />

Minispielen in eine<br />

Welt voller ausgeklügelte<br />

Rätsel und liebenswerter<br />

Charaktere.<br />

Apple zeichnet Apps<br />

und Spiele in folgenden<br />

Kategorien aus<br />

Spaß und Vergnügen: Spaß,<br />

einprägsam, ansprechend<br />

Inklusion: Barrierefreiheit, Vielfalt,<br />

Unterstützung<br />

Innovation: neuartig, Apple-<br />

Technologien, einzigartig<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


047<br />

App: Crouton<br />

Diese App revolutioniert<br />

deine<br />

Küche. Speichere<br />

deine Lieblingsrezepte,<br />

erstelle Einkaufslisten<br />

und lasse dich Schritt für<br />

Schritt durch den Kochprozess<br />

führen – so einfach war<br />

Kochen noch nie. Mit Crouton<br />

wird das Zubereiten von<br />

Mahlzeiten zum Kinderspiel<br />

und macht gleichzeitig Spaß.<br />

Spiel: Rytmos<br />

Tauche ein in die<br />

faszinierende Welt<br />

der Musik und<br />

Rätsel. Erstelle<br />

Pfade und löse so knifflige<br />

Rätsel. Mit jedem Level fügst<br />

du dem sich entwickelnden<br />

Song ein neues Element<br />

hinzu. Die intuitive Benutzeroberfläche<br />

und die einfachen<br />

Gesten machen das Spiel<br />

leicht zugänglich.<br />

App: Gentler Streak<br />

Gentler Streak<br />

unterstützt dich<br />

bei einem gesünderen<br />

Lebensstil,<br />

indem die App auf positive<br />

Verstärkung und individuelle<br />

Bedürfnisse setzt. Anstatt<br />

dich mit anderen zu vergleichen,<br />

konzentrierst du dich<br />

auf deinen persönlichen Fortschritt<br />

und motivierst dich mit<br />

optimistischen Erinnerungen.<br />

Spiel: The Wreck<br />

In diesem visuellen<br />

Roman begleitest<br />

du Junon,<br />

eine Schriftstellerin,<br />

die im Krankenhaus vor<br />

einer lebensverändernden<br />

Entscheidung steht. Die tiefgründigen<br />

Erzählungen und<br />

intimen Dialoge spiegeln die<br />

emotionalen Höhen und Tiefen<br />

wider, die mit solch einer<br />

Situation einhergehen.<br />

App: Rooms<br />

Entwirf fantasievolle<br />

Welten,<br />

spiele Spiele und<br />

teile deine Kreationen<br />

mit anderen. Diese<br />

App bietet eine einzigartige<br />

Plattform für kreativen Ausdruck<br />

und soziale Interaktion.<br />

Liebevoll gestaltete Räume,<br />

skurrile Elemente und interaktive<br />

Funktionen machen<br />

Rooms zu einem Erlebnis.<br />

Spiel: Lies of P<br />

Begib dich auf ein<br />

düsteres Abenteuer<br />

in einer vom<br />

Krieg zerrütteten<br />

Stadt. Du spielst eine Marionette<br />

auf der Suche nach<br />

ihrem Schöpfer. Atemberaubende<br />

Grafik, realistische Animationen<br />

und eine packende<br />

Geschichte erwarten dich in<br />

dieser Neuinterpretation des<br />

klassischen Märchens.<br />

Interaktion: intuitiv, einfach,<br />

benutzerfreundlich<br />

Sozialer Einfluss: sinnvoll, lebensverbessernd,<br />

wichtig<br />

Visuelle und grafische Gestaltung:<br />

atemberaubend, hochwertig,<br />

unverwechselbar<br />

Räumliches Computing: immersiv,<br />

räumlich, innovativ<br />

App: Djay Pro<br />

Erlebe Musik auf<br />

eine völlig neue<br />

Weise. Djay Pro<br />

nutzt die Möglichkeiten<br />

des räumlichen Computings,<br />

um ein immersives<br />

DJ-Erlebnis zu schaffen. Mixe<br />

Tracks in High Definition,<br />

experimentiere mit hochwertigen<br />

Turntables und tauche<br />

ein in thematisch gestalteten<br />

Umgebungen.<br />

Spiel: Blackbox<br />

Dieses einzigartige<br />

Spiel für Apple<br />

Vision Pro fordert<br />

dich heraus, über<br />

den Tellerrand hinauszuschauen<br />

und Rätsel auf kreative<br />

Weise zu lösen. Blackbox<br />

ist ein Spiel, das dich zum<br />

Nachdenken anregt und deine<br />

Neugier weckt, während du<br />

die Möglichkeiten des räumlichen<br />

Computings erkundest.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


048 Titelthema<br />

Apple Vision Pro<br />

Die Zukunft der<br />

virtuellen Realität?<br />

Ist die Vision Pro das nächste Must-have-Gadget für Apple-Fans?<br />

Zweifel daran gab es bereits zum Verkaufsstart in den USA, jetzt<br />

startet die Brille auch in Deutschland in den Verkauf. Unser Apple-<br />

Vision-Pro-Test erklärt, warum die Datenbrille so genial ist, zeigt<br />

aber auch auf, wo die Schwächen liegen.<br />

TEXT: STEFAN MOLZ<br />

Die Apple Vision Pro stellt<br />

Apples ersten Vorstoß in die<br />

Welt der virtuellen Realitäten<br />

dar. Mit fortschrittlicher<br />

Hardware und innovativer Software<br />

verspricht das Gerät nicht<br />

weniger, als die Art und Weise, wie<br />

wir mit digitalen Inhalten interagieren,<br />

grundlegend zu verändern.<br />

Apple selbst bezeichnet<br />

seine Datenbrille vollmundig als<br />

ersten „räumlichen Computer“.<br />

Die Vision Pro will also mehr als<br />

nur eine weitere „VR-Brille“ sein.<br />

Doch wie schlägt sie sich in der<br />

Praxis? Ist sie lediglich ein teures<br />

Spielzeug für „Early Adopter“<br />

oder tatsächlich reif für die breite<br />

Masse und damit vielleicht sogar<br />

das nächste große Ding für Apple<br />

nach dem iPhone? Wir haben<br />

seit März <strong>2024</strong> zwei der Headsets<br />

im Einsatz und können daher<br />

für unseren Test aus dem Vollen<br />

schöpfen.<br />

Design und Komfort<br />

der Vision Pro<br />

Apples futuristisches Headset<br />

ähnelt optisch einer großen Skibrille<br />

und greift Design- sowie<br />

Bedienelemente anderer Apple-<br />

Produkte wie die digitale Krone<br />

der Apple Watch wieder auf. Mit<br />

einem Gewicht von rund 650<br />

Gramm platziert sie sich auf der<br />

Waage im Vergleich zu anderen<br />

VR-Geräten im Mittelfeld. Bereits<br />

beim ersten in die Hand nehmen<br />

der erste Schockmoment: Die<br />

sogenannte Lichtdichtung, mit<br />

das größte Teil der Vision Pro, lädt<br />

ob ihrer Größe dazu ein, an ihr die<br />

Brille anzuheben – doch schwups<br />

Unsere<br />

App-Tipps<br />

Noch sind<br />

Apps, die<br />

den Kauf<br />

einer Apple<br />

Vision<br />

Pro rechtfertigen,<br />

rar gesät.<br />

Während<br />

unseres<br />

Tests sind<br />

wir aber auf<br />

einige Perlen<br />

gestoßen,<br />

die<br />

zumindest<br />

zum Ausprobieren<br />

auf jede<br />

Vision Pro<br />

gehören:<br />

maclife.de/<br />

vision-apps<br />

löst sich die magnetisch gehaltene<br />

Lichtdichtung und das teure<br />

Headset fällt. Lektion gelernt.<br />

In Gedanken sind wir bei Steve<br />

Jobs und seinem Ausspruch „You<br />

are holding it wrong“ und müssen<br />

schmunzeln. Weniger zum<br />

Schmunzeln wäre uns wohl, wenn<br />

die Brille Schaden genommen<br />

hätte. Apple setzt nämlich auf eine<br />

Front aus Glas.<br />

Den ersten Schreck verkraftet,<br />

punktet die Apple Vision Pro mit<br />

ihrem leicht verstellbaren Kopfband.<br />

Das Strickgewebe-Band<br />

wird über einen Drehknopf ähnlich<br />

dem an einem Fahrradhelm<br />

festgezurrt. Ein bestmöglicher<br />

Sitz wird durch das Einmessen auf<br />

die eigene Person bereits beim<br />

Kauf garantiert: Wer die Vision Pro<br />

online bestellt, scannt den eigenen<br />

Kopf mit einem iPhone oder<br />

iPad mit Face ID und bekommt<br />

dann die passenden Größen für<br />

Band und Lichtdichtung in den<br />

Warenkorb gelegt.<br />

Die Bedienung der Vision Pro<br />

Die Vision Pro setzt nahezu ausschließlich<br />

auf deine Augen und<br />

Handgesten, um mit der Bedienoberfläche<br />

zu interagieren. Beim<br />

ersten Aufsetzen durchläufst du<br />

dazu einen Einrichtungsprozess,<br />

der die Brille individuell an Gesicht,<br />

Hände und Augen anpasst. Außerdem<br />

nimmst du dein virtuelles<br />

Abbild namens Persona auf.<br />

Statt mit der Hand per Maus<br />

oder Trackpad zu zeigen, worauf<br />

du klicken möchtest, werden unter<br />

der Vision Pro deine Augen zum<br />

Mauszeiger. Möchtest du Safari<br />

öffnen, schaust du einfach das entsprechende<br />

Icon auf dem Homescreen<br />

an. Eine Kneifgeste, ähnlich<br />

dem Doppeltippen bei der Apple<br />

Watch, entspricht dem Mausklick.<br />

Hältst du das Kneifen, hast du<br />

gewissermaßen das Gegenstück<br />

zum Rechtsklick und eine Bewegung<br />

deiner Hand bei gehaltenem<br />

Kneifen ist dein „Scrollrad“.<br />

Mit welchen Elementen interagiert<br />

werden kann, erkennst du<br />

an deren Hervorhebung beim<br />

Ansehen. Das ist erst ungewohnt,<br />

geht aber schnell in Fleisch und<br />

Blut über. Systemweit verfügbar<br />

ist das Kontrollzentrum, über<br />

das du etwa die Musikwiedergabe<br />

steuern kannst und Bildschirmaufzeichnungen<br />

startest. Du öffnest<br />

es, indem du an die obere Bildkante<br />

schaust und „zukneifst“.<br />

Auch das „Fensterln“ ist intuitiv<br />

gelöst. Ein Verschieben im dreidimensionalen<br />

Raum, das Verändern<br />

von Fenstergrößen und<br />

das Schließen von Anwendungen<br />

gehen leicht von der Hand. Auch<br />

hier ersetzen Augen und Hand<br />

den Mauszeiger samt Klicks. Einzig<br />

die Bildschirmtastatur wirkt<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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049<br />

Foto: Stefan Molz<br />

die Vision Pro spiegeln. Die Qualität<br />

des virtuellen Bildschirms<br />

ist großartig, dieser entspricht<br />

einem 4K-Display, das sich auf<br />

Wunsch auf Leinwandgröße aufziehen<br />

lässt. Auch der Zeitversatz<br />

ist minimal, Eingaben werden<br />

mit nur kaum wahrnehmbaren<br />

Lag umgesetzt, selbst der Mauszeiger<br />

reagiert flink. Apropos Eingabegeräte:<br />

Wer die Vision Pro<br />

produktiv mit seinem <strong>Mac</strong> nutzen<br />

möchte, sollte, wie eingangs<br />

erwähnt, tunlichst eine „echte“<br />

Tastatur verwenden. Die im Raum<br />

schwebende virtuelle Tastatur ist<br />

lediglich ein Notnagel. Eine interessante<br />

Alternative kann die<br />

Texteingabe per Stimme sein, sie<br />

funktioniert erstaunlich gut. Überhaupt<br />

ist in vielen Aspekten der<br />

Bedienung die Sprachassistenz<br />

Siri eine Hilfe.<br />

wie ein Notbehelf: Die Eingabe<br />

über den Blick auf einzelne Tasten<br />

gefolgt von der Kneifgeste zur<br />

Eingabe erinnert an Zeiten des<br />

SMS-Schreibens ohne T9-Unterstützung.<br />

Das alternative Tippen<br />

direkt auf der Bildschirmtastatur<br />

ist nur unwesentlich schneller,<br />

belustigt dafür aber Umstehende<br />

mit einer Comedy-Einlage<br />

à la Monty Python. Heißt: Wer viel<br />

schreibt, nutzt besser eine externe<br />

Tastatur oder behilft sich mit einer<br />

App wie Typos, welche die Texteingabe<br />

via iPhone ermöglicht.<br />

Der Unzulänglichkeit in Bezug auf<br />

die Tastatur zum Trotz überzeugt<br />

die Bedienung der Vision Pro. Sie<br />

kommt gänzlich ohne zusätzliche<br />

Peripherie aus und die Genauigkeit<br />

sowohl der Augenverfolgung<br />

als auch der Gestenerkennung ist<br />

fast schon unheimlich.<br />

Arbeiten mit der Vision Pro<br />

Apple lanciert die Vision Pro als<br />

„räumlichen Computer“ und somit<br />

vor allem als Arbeitsgerät. Und<br />

genau hier muss es für den Preis<br />

von 4.000 Euro aufwärts auch<br />

punkten.<br />

Die Hardware<br />

der Vision Pro<br />

überzeugt,<br />

doch die Software<br />

benötigt<br />

Feinschliff.<br />

Aktuell richtet<br />

sie sich an<br />

Technikbegeisterte<br />

mit tiefem<br />

Porte monnaie,<br />

Entwickler<br />

und Geschäftskunden.<br />

Das Arbeiten funktioniert in<br />

der Praxis erst einmal gut, denn<br />

du kannst mehrere Apps im Raum<br />

um dich herum platzieren. So<br />

kannst du vor dir etwa ein Safari-<br />

Fenster haben, links davon ein<br />

Word-Dokument bearbeiten und<br />

rechts davon die Nachrichten-<br />

App im Blick behalten. Allerdings<br />

meldet sich später dann doch der<br />

Nacken. Dort, wo sich auch einem<br />

herkömmlichen Bildschirm alles<br />

auf einen Blick hin erfassen lässt,<br />

wird unter der Vision Pro dann<br />

doch ziemlich oft der Kopf bewegt<br />

– samt der 650 Gramm, die sehr<br />

frontlastig sitzen, wird das auf<br />

Dauer mindestens lästig, vielleicht<br />

sogar schmerzhaft.<br />

Räumlicher Computer,<br />

aber „bring your own <strong>Mac</strong>“<br />

Dieses Leid lindert die Funktionalität<br />

der Vision Pro als virtuelles<br />

<strong>Mac</strong>-Display. Den <strong>Mac</strong> dazu allerdings<br />

musst du selbst mitbringen.<br />

Über das Kontrollzentrum und<br />

teils sogar durch den bloßen Blick<br />

auf ein mit deinem Apple-Account<br />

verknüpftes <strong>Mac</strong>Book kannst du<br />

dann dessen Bildschirminhalt in<br />

Killer-App, verzweifelt gesucht<br />

Bei der Qualität der aktuell verfügbaren<br />

Apps zeigt sich ein durchwachsenes<br />

Bild: Viele Anwendungen<br />

sind kaum mehr als aufgebrezelte<br />

iPad-Apps, selbst die eigenen<br />

Anwendungen von Apple sind<br />

oft nicht mehr als Tablet-Apps. So<br />

laufen namhafte Apps wie Things<br />

zwar problemlos, könnten aber<br />

Optimierungen vertragen, die<br />

Apps auch in der räumlichen Tiefe<br />

einen Sinn verleihen.<br />

In die Hoffnung, dass sich<br />

das mit der Zeit und kommenden<br />

Updates verbessert, konnten<br />

wir seit dem Verkaufsstart in den<br />

USA bereits einiges an Wochen<br />

und gar Monaten investieren – bislang<br />

ohne nennenswertes Ergebnis.<br />

Apple sollte Entwickler hofieren,<br />

nur sie können der Vision Pro<br />

mit cleverer Software tatsächlich<br />

Leben einhauchen. Nur muss sich<br />

das auch lohnen – vielleicht wären<br />

hier ja Entwicklungs-Stipendien<br />

eine Idee?<br />

Die Persona-Gruselstunde<br />

Mehr versprochen habe ich mir<br />

vom Aspekt der Videotelefonie<br />

mit der Vision Pro. Meetings und<br />

Calls machen noch immer einen<br />

großen Teil meines Jobs aus. Doch<br />

das sogenannte „Uncanny Valley“,<br />

die als Gruseltal bezeichnete<br />

Akzeptanzlücke zwischen dem<br />

Gezeigten und der wahren Realität,<br />

macht Apple einen dicken<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


050<br />

Drei Dinge, die<br />

du ausprobiert<br />

haben solltest<br />

Egal, ob du am Kauf interessiert bist oder<br />

nicht: Ausprobieren solltest du die Vision Pro<br />

auf jeden Fall. Vielleicht kennst du ja jemanden,<br />

der jemanden kennt. Oder du hast einen<br />

Apple Store in der Nähe, der ab Mitte Juli<br />

ungefähr halbstündige Demos anbietet. Folgendes<br />

solltest du ausprobiert haben, um<br />

das volle Potenzial des Geräts zu erleben:<br />

Virtuelles Kino und immersive<br />

Videos: Die Apple Vision Pro verwandelt<br />

jeden Raum in ein persönliches<br />

Kino mit einer riesigen virtuellen Leinwand<br />

und beeindruckendem Raumklang. Du<br />

kannst nicht nur Filme und Serien in atemberaubender<br />

Qualität genießen, sondern auch<br />

dreidimensionale Filme (Anspieltipp: Dredd)<br />

und Videos erleben, die dich mitten ins<br />

Geschehen versetzen. Besonders angetan<br />

haben es uns die immersiven Videos, die<br />

dich tatsächlich mitten ins Geschehen ziehen,<br />

beispielsweise beim Slacklinen über<br />

norwegischen Fjorden oder im Tonstudio<br />

mit Alicia Keys.<br />

Arbeiten und Multitasking mit<br />

dem räumlichen Computer: Die<br />

Vision Pro kann als Monitor für deinen<br />

<strong>Mac</strong> dienen und dir einen enormen virtuellen<br />

Arbeitsbereich bieten. Zusätzlich<br />

kannst du mehrere Vision-Pro- und iPad-<br />

Apps um dich herum platzieren und gleichzeitig<br />

nutzen, was dein Produktivitätsniveau<br />

erheblich steigern kann. Diese Funktion ist<br />

besonders nützlich für Menschen, die viel<br />

Multitasking betreiben und einen großen<br />

Bildschirm benötigen, ohne tatsächlich<br />

einen physischen Monitor zu haben – aus<br />

dem kleinen Bildschirm eines <strong>Mac</strong>Book Air<br />

wird ein riesiger 4K-Bildschirm!<br />

Spielen: Mit der Vision Pro kannst du<br />

sowohl in AR- als auch in VR-Umgebungen<br />

eintauchen. Spiele wie Synth<br />

Riders fordern dich auch körperlich, doch<br />

auch bereits von Apple Arcade bekannte<br />

Spiele wie Crossy Castle erhalten in den<br />

erweiterten Realitäten wortwörtlich neue<br />

Dimensionen. Ebenfalls spannend: Du kannst<br />

Cloudgaming auf der Vision Pro betreiben.<br />

Mit einem Gamepass-Ultimate-Abonnement<br />

wird die Brille zu einer Xbox Series X samt<br />

riesigem Bildschirm – schnelles Internet und<br />

ein Gamepad vorausgesetzt.<br />

Strich durch die Rechnung. Die<br />

Vision Pro erstellt ein 3D-Abbild<br />

von dir, welches es danach über<br />

die Sensoren und Kameras der<br />

Vision Pro mit Leben füllt. Nur,<br />

dass diese „Personas“ getauften<br />

Avatare auf Menschen außerhalb<br />

des harten Kerns an Apple-Fans<br />

mitunter verstörend wirken.<br />

So wurde ich beim Ausprobieren<br />

im Rahmen eines Google<br />

Meets gar darum gebeten, dann<br />

lieber doch ganz herkömmlich an<br />

einer Videokonferenz teilzunehmen.<br />

Das mag auch daran liegen,<br />

dass mein virtuelles Abbild mir<br />

nicht sonderlich schmeichelt und<br />

von Details wie meinem langen<br />

Haar nachhaltig verwirrt scheint.<br />

Größer ist da die Akzeptanz im<br />

Kreise anderer Vision-Pro-Anwender:<br />

Die neuen räumlichen Personas<br />

verschaffen dem eigenen<br />

Abbild eine physische Präsenz,<br />

etwa, um virtuell mit Freunden via<br />

SharePlay ins Kino zu gehen und<br />

tatsächlich im Virtuellen nebeneinander<br />

sitzen zu können! Dass<br />

ich das gut finde, hat aber auch<br />

einen Beigeschmack des Stockholm-Syndroms,<br />

denn wer eine<br />

Vision Pro hat, will diese ja auch<br />

gut finden.<br />

Spiel und Spaß mit der<br />

Vision Pro<br />

Spaß macht die Vision Pro vor<br />

allem da, wo ein großer Bildschirm<br />

Sinn ergibt. Wer schon<br />

immer gerne mal einen Kinosaal<br />

ganz für sich allein haben wollte,<br />

kann sich diesen Traum nun erfüllen.<br />

Auch 3D-Filme lassen sich auf<br />

der Vision-Brille erleben, deren<br />

räumliche Darstellung überzeugt<br />

besonders. Gleiches gilt für die<br />

leider noch recht überschaubare<br />

Zahl an immersiven Videos, in<br />

denen du mitten ins Geschehen<br />

versetzt wirst.<br />

Auch Videospiele sind eine Riesengaudi,<br />

wobei sich auf Apple<br />

Arcade vor allem mit Tiefeffekt<br />

angereicherte Bestandstitel wie<br />

Crossy Castle und „What the Golf?“<br />

finden. Ausnahmetitel wie Synth<br />

Riders oder unter den Bezahltiteln<br />

Demeo sind die Ausnahmen. Apps,<br />

wie die Rezepte-App Crouton<br />

indes, verwandeln die Apple-Brille<br />

in einen Küchenhelfer, mit dem<br />

du sowohl Rezept als auch Töpfe<br />

gleichzeitig im Blick haben kannst.<br />

Gleichzeitig zweifele ich dabei an<br />

meinem Urteilsvermögen, eine<br />

4.000-Euro-VR-Brille im feucht-fettigen<br />

Treiben einer Küche auf der<br />

Nase zu haben. Wiederum andere<br />

Anwendungen holen die Brücke<br />

der Enterprise ins Wohnzimmer<br />

oder lassen dich mit 3D-Objekten<br />

interagieren.<br />

Die Hardware der Vision Pro<br />

Die Apple Vision Pro ist mit<br />

einem M2-Prozessor ausgestattet,<br />

dem Apple-Silicon-Chip, der so<br />

auch in <strong>Mac</strong>s und iPads zum Einsatz<br />

kommt (und inzwischen gar<br />

nicht mehr so aktuell ist). Flankiert<br />

wird das M-Klasse-Elektronikhirn<br />

vom sogenannten „R1“.<br />

Der R1-Chip führt die Daten der<br />

Sensorik zusammen und sorgt<br />

für eine latenzfreie Verarbeitung<br />

der Bewegungsdaten in Echtzeit.<br />

Dazu erfasst und verarbeitet er<br />

Daten von den zwölf eingebauten<br />

Kameras und Sensoren, darunter<br />

eine TrueDepth-Kamera,<br />

ein LiDAR-Scanner und ein Umgebungslichtsensor.<br />

Diese Hardware<br />

ermöglicht eine präzise Erfassung<br />

der Umgebung und der Bewegungen<br />

von Nutzenden. Außerdem<br />

wird die Vision Pro derart ausgestattet<br />

zur Kamera, die räumliche<br />

Fotos und Videos aufzunehmen<br />

vermag.<br />

Der heimliche Star des Headset<br />

indes sind seine zwei ultrahochauflösenden<br />

Mikro-OLED-<br />

Displays mit einer Pixeldichte von<br />

sagenhaften 3.380 Pixel pro Inch<br />

(ppi). Im Ergebnis bietet diese<br />

nahezu 4K-Qualität pro Auge und<br />

sorgen dank einer Bildwiederholrate<br />

von 90 Hertz bis 100 Hertz<br />

für eine flüssige Darstellung auch<br />

bei schnellen Bewegungen. Foveated<br />

Rendering sorgt dafür, dass<br />

nur der Bereich im direkten Blickfeld<br />

in voller Auflösung dargestellt<br />

wird, was die Ressourcen schont.<br />

Die sogenannte Durchlassansicht<br />

zeichnet ein verzögerungsfreies,<br />

wenn auch leicht verrauschtes<br />

Bild „der Welt da draußen“.<br />

Die integrierten Lautsprecher<br />

bieten einen klaren und deutlichen<br />

Klang, der jedoch bewusst<br />

nicht isolierend wirkt, sodass<br />

du dir deiner Umgebung weiterhin<br />

bewusst bist. Dies ist besonders<br />

in sozialen Situationen oder<br />

öffentlichen Räumen von Vor-<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


Titelthema<br />

Apple Vision Pro<br />

051<br />

teil – in diesen fühlst du dich mit<br />

der Brille auf dem Kopf ohnehin<br />

schon wie ein Alien. Daran ändert<br />

auch EyeSight nichts, Apples Darstellung<br />

deiner Augen auf einem<br />

nach außen zeigendem Lentikular-Display.<br />

Deren Darstellungsqualität<br />

ist nicht viel höher als die<br />

der 3D-Wackelbilder aus meiner<br />

Jugend – und tatsächlich kommt<br />

hier zumindest im Ansatz ähnliche<br />

Technik zum Einsatz.<br />

Was uns immer wieder auffiel,<br />

war die Wärmeentwicklung.<br />

Diese wird durch Lüftungsschlitze<br />

und einen extrem leisen Lüfter<br />

zwar gut in Schach gehalten, doch<br />

selbst bei normaler Raumtemperatur<br />

weigerte sich die Vision<br />

Pro reproduzierbar Bildschirmfotos<br />

via Xcode aufzunehmen –<br />

eben mit Verweis auf eine zu hohe<br />

Temperatur.<br />

Foto: Stefan Molz<br />

Kein Dauerläufer, aber mit<br />

Option auf „Notstrom“<br />

Die Akkulaufzeit beträgt laut<br />

Apple etwa zwei Stunden bei allgemeiner<br />

Nutzung und bis zu 2,5<br />

Stunden bei der Wiedergabe von<br />

Videos. Es mag an unseren Einstellungen<br />

gelegen haben, aber diese<br />

Werte haben wir wiederkehrend<br />

um einige Minuten unterschritten,<br />

Apples Angaben aber sind<br />

nah an der Realität. Dank eines<br />

akkuseitigen USB-C-Anschlusses<br />

kann das Gerät jedoch auch<br />

während des Betriebs aufgeladen<br />

werden, was eine längere Nutzung<br />

ermöglicht – dann klappt es<br />

auch mit dem nächsten „Herr der<br />

Ringe“-Filmmarathon.<br />

Ob die eher mäßige Akkulaufzeit<br />

durch zukünftige Software-<br />

Updates verbessert wird, darfst<br />

du ebenso wie auch wir bezweifeln.<br />

Das weiß auch Apple und bietet<br />

daher schon heute zusätzliche<br />

Akkus an, die mit je 219 Euro<br />

sportlich bepreist sind. Unser Tipp<br />

ist nicht schön, aber günstiger:<br />

einfach die größtmögliche Powerbank<br />

kaufen, die du zu schleppen<br />

bereit bist.<br />

Fazit<br />

Und? Ist die Apple Vision Pro<br />

nun das nächste große Ding? Die<br />

Apple Vision Pro ist ein beeindruckendes<br />

Stück Technologie, sie<br />

hebt die virtuelle Realität auf ein<br />

neues Niveau. Im Vergleich zu den<br />

Produkten primär von Meta ist<br />

das hier das klar bessere, qualitativ<br />

hochwertigere, visionäre und,<br />

auch das muss gesagt sein, deutlich<br />

teurere Produkt. Mit leistungsstarker<br />

Hardware, der klaren Darstellung<br />

und dem innovativen<br />

Bedienkonzept ganz ohne Eingabegeräte<br />

bietet die Vision Pro ein<br />

einzigartiges Erlebnis.<br />

Allerdings zeigt sich im Alltag,<br />

gewissermaßen nach den „Flitterwochen“,<br />

auch eine gewisse<br />

Ernüchterung. Für die sind nicht<br />

einmal valide Kritikpunkte wie das<br />

hohe Gewicht, eine eventuelle Veranlagung<br />

zur Motion Sickness und<br />

die überschaubare Akkulaufzeit<br />

ausschlaggebend, sondern vielmehr<br />

die Erkenntnis, dass stets<br />

das Gefühl eines „das soll alles<br />

gewesen sein“ bleibt?<br />

Apples Vision-Plattform steckt<br />

noch in den Kinderschuhen und<br />

muss weiterentwickelt werden.<br />

Apple tut gut daran, auf die Rückmeldungen<br />

der Nutzerinnen und<br />

Nutzer zu hören, um die Hardware<br />

und Software zu verbessern.<br />

Bereits visionOS 2 lässt hoffen.<br />

Nur dann hat die Vision Pro eine<br />

Chance darauf, „ein großes Ding“<br />

zu werden. Nicht das nächste, aber<br />

vielleicht das übernächste!<br />

Wertung<br />

Apple Vision Pro<br />

Hersteller: Apple<br />

Preis: ab 3.999 Euro<br />

Web: www.apple.de<br />

beeindruckende<br />

Bildqualität, innovative<br />

Steuerung, virtuelles<br />

<strong>Mac</strong>- Display,<br />

tolle Entertainmentmaschine<br />

extremer Preis, hohes<br />

Gewicht, dürftige<br />

App-Auswahl<br />

NOTE<br />

2,0<br />

Fazit: Die Apple Vision<br />

Pro beeindruckt mit<br />

herausragender visueller<br />

Qualität und innovativer<br />

Bedienung, dem ihr<br />

hoher Preis, das Gewicht<br />

und das aktuelle Software-Angebot<br />

auf dem<br />

Weg zum „next big thing“<br />

im Wege stehen.<br />

Stefan Molz<br />

»Der Fanboy in mir<br />

möchte die Welt da<br />

draußen von der<br />

Vision Pro überzeugen.<br />

Vernunftbegabt<br />

jedoch kann<br />

ich Apples XR-Brille<br />

nahezu niemandem<br />

empfehlen – selbst<br />

für Entwickler stellt<br />

sie aktuell ein Investment<br />

dar, das sich nur<br />

schwerlich rechnen<br />

wird. Und da wären<br />

wir bei der Frage nach<br />

Henne und Ei …«<br />

s.molz@maclife.de<br />

@<strong>Mac</strong>_<strong>Life</strong><br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


052<br />

Titelthema<br />

Apple Vision Pro<br />

Ein erster Blick<br />

auf visionOS 2<br />

Die Apple Vision Pro wird zum Verkaufsstart in<br />

Deutschland mit visionOS 1.2 ausgeliefert. Doch<br />

das erste große Update steht bereits in den Startlöchern:<br />

visionOS 2 ist für den Herbst angekündigt<br />

und bringt zahlreiche Verbesserungen mit sich.<br />

TEXT: STEFAN MOLZ<br />

Räumliche Fotos<br />

Die Fotos-App in visionOS 2 ermöglicht<br />

es, 2D-Aufnahmen in räumliche Fotos zu<br />

verwandeln. Die dazu notwendigen Tiefeninformationen<br />

schlummern bereits<br />

in den Fotos deiner Bibliothek. Du hast<br />

also in den vergangenen Monaten und<br />

Jahren bereits räumliche Fotos aufgenommen,<br />

ohne es zu wissen! Auf Knopfdruck<br />

erhalten die Bilder eine wie greifbar<br />

anmutende Räumlichkeit. Fotos<br />

lassen sich künftig zudem via SharePlay<br />

in FaceTime-Telefonaten teilen. Voraussetzung:<br />

auch die Gegenstelle trägt eine<br />

Vision Pro. Zu guter Letzt ist die Fotos-<br />

App neugestaltet; die Bedienung soll einfacher<br />

von der Hand gehen.<br />

Neue Handgesten für<br />

intuitive Navigation<br />

Die Navigation in visionOS 2 wird durch<br />

neue Handgesten deutlich vereinfacht.<br />

Du kannst wichtige Funktionen wie die<br />

Home-Ansicht und das Kontrollzentrum<br />

mit einfachen Gesten erreichen und<br />

Informationen wie die aktuelle Uhrzeit<br />

und den Batteriestand auf einen Blick<br />

anzeigen lassen – Umwege über die<br />

digitale Krone oder gar Assistive Touch<br />

sind dann nicht länger nötig.<br />

Ultrawide-Bildschirm<br />

für den <strong>Mac</strong><br />

Das virtuelle <strong>Mac</strong>-Display erhält eine<br />

höhere Auflösung. Der Monitor wird<br />

so zu einem um dich gewölbten Ultraweitwinkel-Bildschirm,<br />

welcher zwei<br />

4K-Monitoren entspricht. Das ist eine<br />

viel elegantere Lösung als die Idee,<br />

mehrere <strong>Mac</strong>-Bildschirme darzustellen!<br />

Verbesserte Apps und<br />

neue Funktionen<br />

Safari ermöglicht das Eintauchen in<br />

Panoramafotos und bietet neue Datenschutz-Tools.<br />

Die Apple-TV-App unterstützt<br />

Multi-View, bis zu fünf Streams<br />

können gleichzeitig angesehen werden<br />

– das wird vor allem Sportfans freuen.<br />

Die Achtsamkeit-App folgt grafisch der<br />

eigenen Atmung, und systemweite<br />

Live-Untertitel erleichtern es, gesprochenen<br />

Dialogen zu folgen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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053<br />

Erweiterte<br />

Möglich keiten<br />

für Apps<br />

visionOS 2<br />

bringt Entwicklerinnen<br />

und<br />

Entwicklern<br />

neue APIs und<br />

Frameworks.<br />

Diese Schnittstellen<br />

und<br />

Werkzeuge sollen<br />

das Erstellen<br />

volumetrischer<br />

Apps<br />

und Spiele<br />

vereinfachen.<br />

Über das sogenannte<br />

TabletopKit<br />

könnte<br />

zudem eine<br />

ganze Reihe an<br />

Brettspielen<br />

den Weg in die<br />

Mixed Reality<br />

finden. Ferner<br />

kommt auch<br />

HealthKit auf<br />

die Vision Pro,<br />

Gesundheitsund<br />

Fitnessdaten<br />

aus<br />

Health können<br />

so auch auf der<br />

Vision Pro dargestellt<br />

werden.<br />

Ebenfalls neu<br />

visionOS 2 glänzt mit einer<br />

Handvoll größerer neuer<br />

Funktionen. Doch auch im<br />

Detail hat Apple Features<br />

ergänzt und entscheidend<br />

nachgebessert – im Rahmen<br />

der WWDC-Keynote wurde<br />

aus Zeitgründen schlicht<br />

nicht auf die vielen kleinen<br />

Verbesserungen eingegangen,<br />

die visionOS 2 in der<br />

Summe zu einem großen<br />

Schritt nach vorn verhelfen:<br />

AirPlay-Empfänger<br />

Eine neue Option in den Einstellungen<br />

ermöglicht Air-<br />

Play-Empfang, etwa um den<br />

Bildschirminhalt eines iPad<br />

oder iPhone in die Vision Pro<br />

zu spiegeln.<br />

Mausunterstützung<br />

Nicht nur das Magic<br />

Trackpad wird als Eingabegerät<br />

unterstützt, mit visionOS<br />

2 ist zudem die Bedienung<br />

per Maus möglich.<br />

iPad-Apps tragen Schwarz<br />

iPad-Apps lassen sich nun<br />

unabhängig von App-spezifischen<br />

Modi im Dunkelmodus<br />

nutzen.<br />

Videos im Apple-Theater-<br />

Modus wiedergeben<br />

Alle Videos lassen sich jetzt<br />

im Apple-Theater-Modus<br />

abspielen.<br />

Verbesserte Personas<br />

Nach dem Update musst du<br />

deine Persona neu einrichten.<br />

Diese wirkt nun realistischer<br />

und spiegelt dich mit<br />

weniger Verzögerung im virtuellen<br />

Raum.<br />

90-Hertz-Handtracking<br />

Die Hände werden jetzt in<br />

höherer zeitlicher Auflösung<br />

nachverfolgt. Das ist besonders<br />

relevant für Mixed Reality<br />

und Spiele, sorgt im Allgemeinen<br />

aber auch so für<br />

eine flüssigere Bedienung.<br />

Neue Passwort-App<br />

Die neue Passwort-App bietet<br />

eine tiefere Integration in<br />

das System als der bisherige<br />

iCloud-Schlüsselbund.<br />

Schöner streamen<br />

Netflix, YouTube und Co. lassen<br />

eine native visionOS-App<br />

vermissen. Apple hilft nach,<br />

in dem es die Wiedergabe<br />

von Videoinhalten in Safari<br />

aufhübscht.<br />

Tastatur einblenden<br />

Das Magic Keyboard (und die<br />

Tastatur deines <strong>Mac</strong>Books)<br />

lässt sich unter visionOS 2 in<br />

virtuelle Umgebungen einblenden.<br />

So kannst du auch<br />

dann weiter mit der Tastatur<br />

arbeiten, wenn du das 10-Fingersystem<br />

nicht beherrschst.<br />

Gäste willkommen<br />

Die Vision Pro lässt sich<br />

unter dem neuen Betriebssystem<br />

zumindest mit einer<br />

Person recht einfach teilen.<br />

Das System merkt sich dazu<br />

die Einmessung der Hände<br />

und Augen des jeweils letzten<br />

Gastes.<br />

Persistente Fenster<br />

Deine individuell gestaltete<br />

Arbeitsfläche mit ihren<br />

Fensterpositionen bleibt<br />

auch nach einem Neustart<br />

erhalten.<br />

Homescreen umgestalten<br />

Icons lassen sich jetzt<br />

umorganisieren, Ordner aber<br />

fehlen noch immer.<br />

Allgemeine Leistungsverbesserungen<br />

Das neue Betriebssystem<br />

fühlt sich bereits in der Vorabversion<br />

für Entwickler<br />

schneller und flüssiger an.<br />

Auch das Eyetracking ist ersten<br />

Berichten nach nochmals<br />

deutlich besser geworden.<br />

Bora-Bora-Umgebung<br />

Abwechslung im Hinblick<br />

auf Arbeitsumgebung – die<br />

nächste <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> entsteht<br />

nicht auf dem Mond, sondern<br />

am Strand von Bora-<br />

Bora (wenn auch nur in der<br />

virtuellen Realität).<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


054 Titelthema<br />

Experten-Interview<br />

»Technologie sollte<br />

positive Emotionen<br />

auslösen!«<br />

Apple möchte die Vision Pro als Spatial-Computer im professionellen<br />

Umfeld etablieren. Wir unterhielten uns dazu mit Anand<br />

van Zelderen von der Universität Zürich, der eine Studie zu<br />

Virtual-Reality-Anwendungen am Arbeitsplatz leitet.<br />

TEXT: THOMAS RAUKAMP<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>: Anand, beantwortest du dieses Interview<br />

ganz traditionell am Computer oder trägst<br />

du dabei eine VR-Brille?<br />

Anand van Zelderen: Ich trage zurzeit keine VR-<br />

Brille – und ich hoffe, dass du bisher keine Leute<br />

interviewen musstest, die eine tragen. Denn das<br />

wäre wohl ein recht fragwürdiges Vergnügen.<br />

Zur Person<br />

Anand P. A. van Zelderen<br />

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Center for<br />

Leadership in the Future<br />

of Work der Universität<br />

Zürich. Sein Schwerpunkt<br />

liegt im Bereich Organisationsverhalten<br />

und<br />

Technologie. Er leitet das<br />

„Future of Work VR Laboratory“<br />

des „Center for<br />

Leadership in the Future<br />

of Work“ und ist Gründer<br />

der „Openverse Open Science<br />

Initiative“. Seine Forschung<br />

konzentriert sich<br />

auf die transformative und<br />

disruptive Rolle der räumlichen<br />

Datenverarbeitung<br />

für die Zukunft der Arbeit.<br />

Woher kommt dein Enthusiasmus für virtuelle<br />

Realitäten?<br />

Ich habe in den Niederlanden Psychologie studiert.<br />

Als ich für meine Doktorarbeit nach Brüssel<br />

umzog, konzentrierten sich meine Studien<br />

darauf, wie sich Technologie auf den Arbeitsalltag<br />

auswirkt. Mit der Zeit wurde ich dabei auf die<br />

Nutzung virtueller Realität am Arbeitsplatz aufmerksam.<br />

Konkrete Untersuchungen zu diesem<br />

Thema lagen aber nicht vor – was mich überraschte.<br />

Meine Universität stellte mir ein Budget<br />

zur Verfügung; so nahm ich die Chance wahr,<br />

baute meine eigene Forschungsgruppe und Infrastruktur<br />

auf und leitete eine Gemeinschaft von<br />

Experten im Bereich der virtuellen Realität.<br />

Unsere Studien an der Schnittstelle von VR<br />

und Management waren recht einzigartig, und<br />

so bekam ich ein Angebot von der Universität<br />

Zürich, mein eigenes Labor aufzubauen.<br />

Eines deiner Projekte ist das „Future of Work<br />

Virtual Reality Lab“. Wie kam es dazu?<br />

Das FoW VR Lab wird von der Universität Zürich<br />

unterstützt, nachdem die Popularität der VR-<br />

Technologie und der Zugang zunahmen und sie<br />

für den Einsatz in verschiedenen Arbeitsumfeldern<br />

interessant und erschwinglich wurde.<br />

Wir haben gezielt nach Firmen gesucht, deren<br />

Mitarbeitende sich für unser Projekt anbieten –<br />

etwa auf dem sozialen Job-Netzwerk Linkedin.<br />

Überdies arbeiten wir als Universität mit verschiedenen<br />

Partnerunternehmen und -organisationen<br />

zusammen.<br />

Wie können wir uns die Teilnahme vorstellen?<br />

Die Mitarbeitenden haben weiter in ihren Büros<br />

gearbeitet, hatten also ihre Computer, ihre Tas-<br />

tatur und Maus vor sich. Gleichzeitig trugen sie<br />

eine Mixed-Reality-Brille, um im virtuellen Raum<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Wie war die Aufnahme?<br />

Anfangs waren viele Teilnehmende zurückhaltend,<br />

denn sie befürchteten, dass sie sich zu<br />

sehr von ihrer eigenen Realität entfernen würden.<br />

Einige klagten zudem über Phänomene von<br />

„Cybersickness“, also Gleichgewichtsprobleme<br />

oder Kopfschmerzen.<br />

Im Lauf der Studie reagierten die meisten<br />

jedoch positiv – nicht enthusiastisch, aber positiv.<br />

Auffällig ist, dass viele negative Kommentare von<br />

Menschen stammen, die bisher wenig oder gar<br />

keine Erfahrung mit MR- oder VR-Geräten hatten.<br />

Diesen Trend teilt diese noch neue Technologie<br />

mit anderen Innovationen: Wenn etwas neu<br />

ist, neigen viele dazu, zunächst einmal das Negative<br />

darin zu sehen. Diese Angst lässt nach oder<br />

verschwindet oft, je mehr Zeit Menschen damit<br />

verbringen.<br />

Zu welchen Ergebnissen kam die Studie konkret?<br />

Zunächst einmal das Positive: 44 Prozent der Teilnehmenden<br />

sind offen für die Idee, ihre Kolleginnen<br />

und Kollegen virtuell zu treffen, wenn sie im<br />

Homeoffice arbeiten. 25 Prozent gaben sogar an,<br />

häufiger von zu Hause aus arbeiten zu wollen,<br />

wenn ihre Unternehmen entsprechende Technologien<br />

anbieten würden.<br />

53 Prozent der Menschen, die teilnahmen, halten<br />

das Metaverse in seiner jetzigen Form jedoch<br />

für Zeitverschwendung. Und nur 6 Prozent bevorzugen<br />

es, ihre Kollegen virtuell statt im echten<br />

Leben zu treffen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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055<br />

Foto: Apple<br />

nologien so einsetzen können, dass sie einen<br />

wirklichen Mehrwert im Alltag der Menschen darstellen<br />

und ihr Leben aktiv verbessern.<br />

Umgekehrt erwachsen aber ganz neue Herausforderungen<br />

– auch aus psychologischer<br />

Sicht. Wenn Leute etwa Musik mit KI erstellen,<br />

mögen sie vielleicht eine Menge Zuspruch erhalten<br />

– aber sich gleichzeitig wie Betrüger vorkommen<br />

und ein „Super-Imposter-Syndrom“<br />

davontragen.<br />

So enthusiastisch ich somit in Bezug auf die<br />

neuen Technologien bin, betrachte ich sie doch<br />

sehr skeptisch und vorsichtig. Wir müssen uns<br />

stets fragen, ob und wie sie unserem Leben Wert<br />

und Sinn verleiht – und ich meine nicht nur ökonomischen<br />

Wert.<br />

»53 Prozent<br />

der Teilnehmenden<br />

halten das<br />

Metaverse<br />

für Zeitverschwendung.«<br />

Können VR- Brillen langfristig<br />

positive Emotionen<br />

auslösen? Der studierte<br />

Psychologe Anand van<br />

Zelderen von der Universität<br />

Zürich ist skeptisch.<br />

Mit welchen Erwartungen gingen die Menschen<br />

ans Metaverse heran?<br />

Unsere Teilnehmenden gaben zumeist an, fokussierter<br />

und mit mehr Inspiration arbeiten zu<br />

wollen. Viele schätzten auch die technische<br />

Herausforderung.<br />

Und haben sich diese Erwartungen erfüllt?<br />

Eher nicht: Nur 15 Prozent denken, dass das<br />

Arbeiten in der virtuellen Welt zu mehr Zufriedenheit<br />

beigetragen hat. 66 Prozent der Teilnehmenden<br />

treten dem Metaverse nach Beendigung<br />

der Studie sogar mit eher negativen Emotionen<br />

entgegen.<br />

Was vermissen die Menschen besonders?<br />

Viele beklagen ein Gefühl der Einsamkeit. In<br />

unserem Projekt konnten die Teilnehmenden ja<br />

durchaus virtuell mit ihren Kollegen zusammenarbeiten.<br />

Trotzdem schien für viele eine Dimension<br />

zu fehlen – die tatsächliche physische Nähe.<br />

Technologie haftet zunächst immer etwas<br />

Dystopisches, oft sogar Negatives an. Der Begriff<br />

des Metaverse stammt aus dem Science-Fiction-<br />

Roman „Snow Crash“ und beschreibt einen Eskapismus,<br />

um aus einer zerfallenden Welt auszubrechen.<br />

Das muss Mark Zuckerberg scheinbar<br />

attraktiv erschienen sein (lacht).<br />

Hinzu kommt, dass die Menschen derzeit mit<br />

vielen neuen Technologien auf einmal konfrontiert<br />

sind. Es gibt ja nicht nur die Entwicklung<br />

virtueller Realitäten, besonders die Künstliche<br />

Intelligenz erscheint bedrohlich – nicht zuletzt<br />

für den eigenen Arbeitsplatz.<br />

Für mich als Forscher ist es daher in erster Linie<br />

die Frage interessant, wie wir diese neuen Tech-<br />

Was denkst du über die Vision Pro?<br />

Apple ist ohne Zweifel eine sehr beeindruckende<br />

Hardware gelungen, die die bisherigen Entwicklungen<br />

nochmals übertrifft. Gleichzeitig fehlen<br />

mir aber noch die konkreten Anwendungen für<br />

das Spatial-Computing.<br />

Was müsste Apple für eine breitere Aufnahme<br />

verändern?<br />

Wichtig sind drei Komponenten: Technik muss<br />

einfach zu nutzen, ihre Anwendung schnell<br />

erlernbar und der Nutzen erkennbar sein. Ein<br />

perfektes Vorbild, das alle drei Kriterien intuitiv<br />

erfüllt: das iPhone. Es ist zudem einigermaßen<br />

erschwinglich. Hinzu kommt: Nutzt<br />

du kein Smartphone, nimmst du<br />

mittlerweile sogar soziale Nachteile<br />

in Kauf. All diese Punkte erfüllt ein<br />

Spatial-Computer bisher nicht.<br />

Noch wichtiger ist jedoch, wie<br />

sich Menschen bei der Nutzung fühlen.<br />

Technologie sollte positive Emotionen<br />

auslösen. Dies geschieht in<br />

erster Linie über soziale Aspekte:<br />

Hilft sie, mich mit meinem Umfeld<br />

enger zu verknüpfen? Unterstützt<br />

sie meine soziale Identität? Trägt sie<br />

zu meiner Selbstwahrnehmung bei?<br />

Befürchten Menschen allerdings,<br />

durch ihre Anwendung zu vereinsamen,<br />

sind sie nicht gewillt, sie zu<br />

nutzen.<br />

Wo siehst du die VR-Technologie in<br />

fünf oder zehn Jahren?<br />

Ich denke, dass Künstliche Intelligenz<br />

die VR-Anwendungen sehr<br />

viel interessanter machen wird. KI<br />

wird selbsttätig virtuelle Umgebungen<br />

gestalten, in denen wir uns für<br />

unsere Arbeit, Ausbildung und in<br />

unserer Freizeit bewegen. Die Synergien<br />

sind riesig – und wir sollten<br />

beide Entwicklungen daher<br />

nicht länger getrennt voneinander<br />

betrachten.<br />

Das Future of Work<br />

Virtual Reality Lab …<br />

… der Universität Zürich<br />

erforscht, wie Virtual-Reality-<br />

Anwendungen die Arbeitswelt<br />

verbessern können. Das<br />

„FoW VR Lab“ fördert die Forschung<br />

zu VR in der Arbeit,<br />

ermöglicht neue Ansätze zur<br />

Durchführung von VR-Forschung<br />

und testet das Potenzial<br />

als Lernwerkzeug. Es<br />

bietet zudem neue Möglichkeiten<br />

für Menschen, sich virtuell<br />

zu treffen und zusammenzuarbeiten.<br />

Das Labor<br />

dient dazu, die Forschung am<br />

„Center for Leadership in the<br />

Future of Work“ der Universität<br />

voranzutreiben.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


056 Titelthema<br />

Apple Vision Pro<br />

Teardown: Das alles steckt<br />

in der Apple Vision Pro<br />

Das hier ist das Kabel der<br />

Vision Pro. Anstelle von<br />

USB-C finden wir hier<br />

einen speziellen Lightning-<br />

Anschluss, der zur Folge<br />

hat, dass alternative Kabel<br />

und Stromquellen nicht<br />

verwendbar sind. Zum Ausklinken<br />

des Kabels wird ein<br />

SIM-Tool verwendet.<br />

Das 3D-gestrickte „Solo<br />

Knit Band“ ist wohl das<br />

bekanntere der beiden<br />

Kopfbänder, die du einfach<br />

untereinander austauschen<br />

kannst. Es besteht aus<br />

fein gewebtem Stoff und<br />

ist durch ein Drehrädchen<br />

einstellbar.<br />

Das EyeSight-Display funktioniert<br />

stereoskopisch, um einen<br />

3D-Effekt zu erzielen. Dadurch<br />

sollen die Augen realistischer<br />

angezeigt werden können.<br />

Allerdings ist das Display sehr<br />

dunkel und die Auflösung ist<br />

ebenfalls sehr gering.<br />

Die nötige Rechenpower stellt ein<br />

Apple-M2-Prozessor zur Verfügung,<br />

der gleiche wie im <strong>Mac</strong>. Zusätzlich<br />

befindet sich der R1-Chip in der<br />

Vision Pro, der speziell für die Verarbeitung<br />

der Kameras, des LiDAR-<br />

Sensors und der TrueDepth-Kamera<br />

zuständig ist.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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057<br />

Der Akku selbst wiegt 353 Gramm und<br />

setzt sich aus drei einzelnen Akkus<br />

zusammen, die jeweils mit 3.166 Milliamperestunden<br />

in etwa die Größe<br />

eines iPhone-Akkus besitzen. Sicher<br />

verschraubt und verklebt ist das Ganze<br />

in einem soliden Aluminium-Case.<br />

Das ist die Lichtdichtung. Es gibt<br />

28 verschiedene Größen, um für<br />

möglichst jeden eine passende<br />

Größe bereit zu stellen. Zum<br />

Glück sind sie magnetisch befestigt,<br />

sodass sie ausgetauscht<br />

und gereinigt werden können.<br />

Foto: iFixit<br />

Die Linsen werden von Zeiss produziert,<br />

und es gibt sie in verschiedenen Ausführungen.<br />

Dafür müssen die Augen<br />

vorher eingemessen werden – das geht<br />

im Apple Store. Die Linsen selbst müssen<br />

mit der Vision Pro gekoppelt werden,<br />

was die Verwendung von Drittanbieter-Linsen<br />

erschwert.<br />

Die dualen Displays sind jeweils<br />

6,6 Quadratzentimeter groß und besitzen<br />

eine unglaubliche Auflösung von<br />

3.660 mal 3.200 Pixeln. Das ergibt eine<br />

Pixeldichte von 3.386 PPI. Zum Vergleich:<br />

Auf einen Pixel eines iPhone 15<br />

Pro passen über 50 Pixel der Vision Pro.<br />

Echt beeindruckend!<br />

Das Frontglas besteht aus Plastik und<br />

Glas. In ihm befinden sich zwölf Kameras,<br />

die dein Umfeld genau darstellen<br />

können. Als wäre das nicht genug,<br />

befinden sich hier auch noch LiDAR-<br />

Scanner, die die Entfernungen perfekt<br />

messen können. Übrigens: Die Reparatur<br />

kostet 799 US-Dollar.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


058 Titelthema<br />

Apple Vision Pro<br />

Unverzichtbares Zubehör<br />

Zubehör für die Vision Pro existiert bereits reichlich. Wir haben uns seit dem Verkaufsstart<br />

in den USA bereits durch eine ganze Reihe an Zubehörteilen getestet und haben die aktuell<br />

besten Accessoires zusammengestellt.<br />

TEXT: STEFAN MOLZ<br />

Empfehlung<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong> Zeiss Optical Inserts<br />

Apple Travel Case<br />

Irgendwo zwischen Jogginganzug aus<br />

Ballonseide und NASA-inspiriertem<br />

Weltall-Design ist das Apple Vision Pro<br />

Travel Case verortet. Apples Reise-Case<br />

besteht aus einer fluffigen Stoffhülle,<br />

unter der eine Hartschale steckt. Der<br />

formschlüssige Innenraum bietet Platz<br />

für das Headset, der Akku der Vision<br />

Pro wird mit Klett fixiert. Weiteres Zubehör,<br />

etwa ein Satz Korrekturlinsen und<br />

AirPods Pro, finden in einem kleinen<br />

Täschlein mit Kordel zum Verschließen<br />

einen Platz. Die Konstruktion ist robust,<br />

die Schutzwirkung hoch, aber für ein<br />

„Travel Case“ ist das Apple-Original<br />

trotz eines praktischen Trageriemens<br />

schlicht zu sperrig. Mit einem Preis von<br />

219 Euro bietet sie keinen ausreichenden<br />

Mehrwert im Vergleich zu günstigeren<br />

Alternativen, sie eignet sich eher<br />

zur repräsentativen Aufbewahrung der<br />

Vision Pro für Fans außergewöhnlichen<br />

Apple-Designs als zum Reisen.<br />

Spigen Klasden<br />

Die Menge an Angeboten macht klar:<br />

Eine Tasche zur Aufbewahrung ist<br />

offensichtlich das eine Accessoire, das<br />

mit auf jeden Vision-Pro-Einkaufszettel<br />

gehört. Apple bedient dabei Fans des<br />

ausgefallenen Designs, Amazear setzt<br />

mit seinem Pelican-Case-Nachbau auf<br />

besten und dennoch maßgeschneiderten<br />

Schutz. Spigen indes trifft mit dem<br />

Spigen Klasden die goldene Mitte. Klasden<br />

ist deutlich kompakter als das offizielle<br />

Apple-Case, nimmt jedoch immer<br />

noch einen großen Teil deines Rucksacks<br />

oder Handgepäcks ein. Das Case<br />

bietet ausreichend Platz für Zubehör,<br />

Ladegeräte, Powerbanks und Kopfbänder<br />

samt AirTag-Versteck. Der flauschige<br />

Trenner in der Mitte hält alles<br />

an Ort und Stelle, selbst bei starkem<br />

Schütteln bewegt sich nichts im Inneren.<br />

Angst vor Kratzern muss niemand<br />

haben, die Materialien fühlen sich allesamt<br />

hochwertig und robust an.<br />

Zeiss Optical Inserts<br />

Unter der Vision Pro sind Fehl sichtige<br />

ebenso „blind“ wie in der realen Welt.<br />

Wer keine Kontaktlinsen tragen möchte,<br />

benötigt daher entsprechende Sehstärkeneinsätze.<br />

Auf die hat Apple gewissermaßen<br />

das Monopol, denn die Einsätze<br />

werden über einen mit den<br />

Einsätzen gelieferten spezifischen QR-<br />

Code mit der Vision Pro gekoppelt. Qualitativ<br />

sind die Zeiss Optical Inserts über<br />

jeden Zweifel erhaben. Die Einsätze<br />

sind klar mit Links und Rechts beschriftet,<br />

lassen sich einfach einsetzen und<br />

halten magnetisch derart fest, dass sie<br />

nicht versehentlich herausfallen. Sie<br />

verbessern die Schärfe erheblich, allerdings<br />

können sie im geringen Umfang<br />

auch Reflexionen und Blendeffekte verstärken<br />

– wichtig ist die richtige Größe.<br />

Die Inserts sind in verschiedenen Stärken<br />

verfügbar. In Sehstärke ist der Kauf<br />

allerdings nur online gegen das Hochladen<br />

einer Verschreibung möglich.<br />

Preis: 219 Euro<br />

Web: www.apple.de<br />

Preis: 60 Euro<br />

Web: www.spigen.com<br />

Preis: ab 115 Euro<br />

Web: www.zeiss.de<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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059<br />

Spigen Head Strap<br />

Der Tragekomfort der Vision Pro ist<br />

mäßig, die Brille ist schwer und das<br />

schicke Solo-Knit-Kopfband verteilt das<br />

Gewicht nicht optimal. Das weiß auch<br />

Apple und legt mit dem Dual-Loop-<br />

Band eine zumindest etwas komfortablere<br />

Tragelösung bei, welche einen<br />

zusätzlichen Riemen über den Kopf<br />

spannt. Aber auch die Alternative ist<br />

nicht der Weisheit letzter Schluss und<br />

so finden sich diverse Trage lösungen<br />

im Handel, die den Komfort steigern<br />

wollen. Der Spigen Head Strap beweist<br />

sich dabei als qualitativ hochwertige<br />

Lösung. Er wird zusätzlich zum Solo-<br />

Knit-Band an der Vision Pro befestigt.<br />

Heraus kommt dabei gewissermaßen<br />

eine bequemere Version der<br />

Dual-Loop-Bands. Der von Ohr zu Ohr<br />

über den Kopf laufende Riemen reduziert<br />

die Frontlastigkeit erheblich. Leider<br />

lässt sich dieser nicht für alle Köpfe<br />

auch eng genug einstellen.<br />

Empfehlung<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong> Amazear Hard Case<br />

Amazear Hard Case<br />

Manchmal wird Mut belohnt. Etwa<br />

beim Bestellen des Hard Case von<br />

Amazear, einer uns bislang unbekannten<br />

Marke. Das Case besteht aus robustem<br />

Polypropylen, eine Dichtung sorgt<br />

für Schutz vor Wasser und Staub nach<br />

IP67. Im Inneren sorgt hochdichter<br />

Schaumstoff für sicheren Halt. Passgenaue<br />

Aussparungen in dem geruchsneutralen<br />

Material bieten Platz für die<br />

Vision Pro samt Akku mit Ersatz, ein<br />

Ladegerät, Kabel und weiteres Zubehör<br />

– etwa eine Powerbank oder ein<br />

Gamepad wie dem Dualsense-Controller<br />

von Sony. Ein gut verstecktes Fach<br />

für einen AirTag ist ebenfalls vorhanden.<br />

Diverse Extras werden mitgeliefert,<br />

darunter ein Mikrofaserbeutel beispielsweise<br />

für Sehstärkeneinsätze, ein<br />

3 Meter langes USB-C-Ladekabel, ein<br />

Linsenschutz sowie ein Mikrofasertuch<br />

und zwei Klettstreifen.<br />

Aimtel TPU-Schutzabdeckung<br />

Die Vision Pro verlangt nach pfleg licher<br />

Behandlung – auch und vor allem, da<br />

die Frontpartie aus echtem Glas besteht.<br />

So setzt sich bei Apples Datenbrille<br />

fort, was iPhone, Apple Watch und Co<br />

zementierten: Es gibt eine ganze Reihe<br />

an Schutzfolien und Abdeckungen. Von<br />

Folien raten wir klar ab, keiner unserer<br />

drei Testlinge ließ sich auch nur im<br />

Entferntesten zufriedenstellend aufbringen.<br />

Aus weichem Plastik geformte<br />

Schutzabdeckungen wie das unter<br />

zahlreichen anderen Bezeichnungen<br />

erhältliche Modell von Aimtel indes lassen<br />

sich passgenau über die Glasfront<br />

überstülpen. Aussparungen an Stellen<br />

mit Sensoren und Kameras sichern die<br />

Funktion auch mit angebrachter Abdeckung.<br />

Dennoch erhielten wir Fehlermeldungen,<br />

allerdings ohne Auswirkung<br />

auf die Funktion der Brille. Die<br />

Aimtel TPU-Schutzabdeckung bietet<br />

einen guten Schutz vor Kratzern und<br />

Stößen. Das geringe Gewicht und die<br />

gute Passform machen das Headset<br />

nicht unhandlich. Kurzum: keine sonderlich<br />

schicke, dafür aber effektive<br />

Lösung zum Schutz der Vision Pro.<br />

Preis: 33 Euro<br />

Web: www.spigen.com<br />

Preis: 90 Euro<br />

Web: www.amazon.de<br />

Preis: 18 Euro<br />

Web: www.amazon.de<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


060 Titelthema<br />

Apple Vision Pro<br />

Die 22 besten Tipps und<br />

Tricks zur Apple Vision Pro<br />

Die Apple Vision Pro bietet eine Vielzahl an Funktionen, die das Benutzererlebnis revolutionieren.<br />

Hier sind einige der besten Tipps und Tricks, die wir in den ersten Monaten mit Apples<br />

AR-Brillen gesammelt haben, damit du das Beste aus deinem Gerät herauszuholen vermagst.<br />

TEXT: STEFAN MOLZ<br />

So wird die Vision<br />

Pro zum iPad<br />

1 5<br />

Du kannst Apps ganz nah an dich heranholen.<br />

Das ist insbesondere bei kompatiblen<br />

iPad-Apps sinnvoll, die sich<br />

dann annähernd wie auf einem echten<br />

iPad bedienen lassen. Das ermöglicht<br />

dir schnelles Wischen, Tippen und Auswählen,<br />

was viel effizienter ist als die<br />

Steuerung nur durch Augenbewegungen<br />

und Gesten.<br />

2<br />

Gestensteuerung<br />

zum Scrollen<br />

Durch das Halten der Kneifgeste<br />

gefolgt von einem Neigen des Handgelenks<br />

nach oben/unten kannst du<br />

durch lange Seiten in Safari scrollen.<br />

Dies erleichtert das Navigieren in der<br />

„Länge“ der Seite.<br />

3<br />

Apps schnell<br />

schließen<br />

Um das Schließen einer App zu<br />

erzwingen, etwa, weil sie keine Eingaben<br />

mehr annimmt, halte die digitale<br />

Krone und die Taste oben links auf<br />

der Vision Pro gleichzeitig gedrückt,<br />

bis das „Programme sofort beenden“-<br />

Menü erscheint. Wähle dort dann die<br />

gewünschte App, um sie zu beenden.<br />

4<br />

Dokumente und<br />

Filme übertragen<br />

Du kannst Filme und Dokumente von<br />

deinem <strong>Mac</strong> auf die Vision-Pro-Dateien-<br />

App übertragen. Ein Mediaplayer wie<br />

VLC oder der Moon Player sind gegebenenfalls<br />

erforderlich, um diese<br />

Inhalte anzusehen.<br />

Nützliche<br />

Siri-Befehle<br />

Siri kann viele Aufgaben für dich übernehmen.<br />

Verwende Sprachbefehle wie<br />

„Hey Siri, öffne Safari“ oder „Hey Siri,<br />

wechsle zur Umgebung Mond“, um<br />

Apps zu starten oder Umgebungen<br />

zu ändern. Siri kann auch komplexere<br />

Anfragen bearbeiten, wie das Senden<br />

von Nachrichten oder das Erstellen<br />

von Erinnerungen – das geht deutlich<br />

schneller als über die virtuelle Tastatur.<br />

6<br />

Fenster durch die<br />

Gegend werfen<br />

Du kannst App-Fenster „herumwerfen“,<br />

indem du den Griff unter dem Fenster<br />

greifst und loslässt, nachdem du eine<br />

Wurfbewegung gemacht hast. Das ist<br />

eine schnelle Methode, um Fenster im<br />

Raum zu verteilen – dann, wenn Präzision<br />

nicht notwendig ist.<br />

7<br />

Assistive Touch<br />

für Schnellzugriff<br />

Richte Assistive Touch ein, um mit doppeltem<br />

oder langem Kneifgesten wie<br />

„Home anzeigen“ oder „Kontrollzentrum<br />

öffnen“ auszuführen. Gehe zu „Einstellungen“,<br />

„Bedienungshilfen“ und<br />

aktiviere dort unter „Physisch und<br />

motorisch“ und „Interaktionen“ schließlich<br />

Assistive Touch.<br />

8<br />

Fenster größen<br />

anpassen<br />

Du kannst Fenstergrößen über das<br />

Maximum hinaus vergrößern, indem<br />

du mit beiden Fingern hinauszoomst.<br />

Aktiviere dies unter „Einstellungen“,<br />

„Display“ und wähle dort unter „Display“,<br />

„Erscheinungsbild“ die Option<br />

„Zweihändiger Fensterzoom“ aus.<br />

9<br />

Blitzschnelle<br />

Kalibrierung<br />

Kalibriere das Hand- und Eye tracking<br />

schnell, indem du den oberen linken<br />

Knopf viermal drückst. Das kann nötig<br />

sein, wenn du etwa die Kopf bänder<br />

tauschst und die Vision Pro etwas<br />

anders sitzt.<br />

10<br />

Ablenkungsfrei<br />

schreiben<br />

Drehe die digitale Krone leicht, um<br />

die Umgebung so einzustellen, dass<br />

sie nicht ablenkt, aber genug von der<br />

Tastatur sichtbar ist. Dies hilft, den<br />

Fokus auf das Arbeiten zu halten. Erst<br />

visionOS 2 bietet eine Option, explizit<br />

deine Tastatur in die virtuelle Umgebung<br />

einzublenden.<br />

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061<br />

11<br />

Neue Safari-<br />

Fenster öffnen<br />

Um schnell ein neues Fenster in Safari<br />

zu öffnen, schaue auf die Adressleiste,<br />

kneife zu und ziehe sie heraus.<br />

Dies erspart dir das Navigieren durch<br />

Menüs und macht das Arbeiten mit<br />

mehreren Fenstern effizienter.<br />

12<br />

Der „Popcorn-<br />

Modus“<br />

Bei Aktivitäten wie Popcorn essen kann<br />

versehentlich die Kneifgeste ausgelöst<br />

werden. Wechsle in den Einstellungen<br />

zur Handerkennung deiner nicht<br />

dominanten Hand, um solcherlei Störungen<br />

zu vermeiden. Dazu öffne die<br />

Einstellungen, wechsele in den Bereich<br />

„Augen & Hände“ und wähle dort die<br />

entsprechende Hand unter „Hände“,<br />

„Handeingabe“. Vergiss nicht, nach<br />

der Nutzung wieder beide Hände zu<br />

aktivieren!<br />

13<br />

Bildschirmaufnahmen<br />

erstellen<br />

Du kannst deinen Bildschirm in der<br />

Apple Vision Pro aufnehmen. Öffne<br />

dazu das Kontrollzentrum und wähle<br />

das Aufnahme-Symbol. Halte es bei<br />

der Auswahl mit der Kneifgeste weiter<br />

gedrückt, um zusätzliche Optionen wie<br />

die Aufnahme von Ton als „Kommentarspur“<br />

zu aktivieren. Um schnell ein<br />

Bildschirmfoto aufzunehmen, drückst<br />

du einfach die Taste und die digitale<br />

Krone an der Oberseite der Vision Pro<br />

gleichzeitig. Bildschirmfotos kannst<br />

du auch via Siri anfertigen. Die Aufnahmen<br />

findest du in der Fotos-App.<br />

14<br />

Kontroll zentrum<br />

platzieren<br />

Platziere das Kontrollzentrum in der<br />

Vertikalen höher, um es außerhalb deines<br />

Sichtfeldes zu haben. Öffne die<br />

„Einstellungen“-App und navigiere zum<br />

Eintrag „Kontrollzentrum“. Wähle dort<br />

unter „Anzeigeposition“ die Höhe für<br />

das Kontrollzentrum aus, die für dich<br />

am besten geeignet ist.<br />

15<br />

Safari-Tabs<br />

wiederfinden<br />

Du hast Safari-Fenster „verlegt“?<br />

Wähle schlicht das Seitenleisten-Symbol<br />

oben links im Browser an und<br />

dann das Apple-Vision-Pro-Symbol, um<br />

eine Übersicht aller offenen Tabs zu<br />

erhalten.<br />

16<br />

Multitasking<br />

mit Fenstern<br />

Du kannst zwei Fenster gleichzeitig<br />

bewegen, indem du mit der rechten<br />

Hand das eine und mit der linken Hand<br />

das andere Fenster greifst. Dies ist<br />

besonders hilfreich beim Organisieren<br />

deines Arbeitsbereichs.<br />

17<br />

Siri zum Fensterplatzieren<br />

nutzen<br />

Um Fenster schneller zu platzieren,<br />

schau in die Richtung, in der du das<br />

Fenster haben möchtest, und sage<br />

dann beispielsweise „Siri, öffne Safari“.<br />

Das Fenster öffnet sich dann genau<br />

dort, wo du hinsiehst.<br />

18<br />

Mit dem iPhone<br />

entsperren<br />

Du kannst deine Apple Vision Pro mit<br />

deinem iPhone entsperren, indem du<br />

„iPhone in der Nähe aktiviert Optic ID“<br />

aktivierst. Wichtig: Beide Geräte müssen<br />

sich in Nähe zueinander befinden<br />

und mit derselben Apple-ID verknüpft<br />

sein. Ist die Option aktiviert, beschleunigt<br />

sich der Anmeldeprozess erheblich.<br />

Statt über die Eingabe des Passcodes<br />

reicht nun ein Scan der Iris via<br />

Optic ID zum Entsperren von Apples<br />

XR-Brille.<br />

19<br />

FaceTime mit<br />

Nicht-Apple-Fans<br />

FaceTime ist nicht mehr auf Apple-Nutzende<br />

beschränkt. Erstelle einen Einladungslink<br />

aus dem Home-Bildschirm,<br />

um mit Freundinnen und Freunden<br />

auf Android oder Windows zu chatten.<br />

Wähle dazu den zweiten Reiter im<br />

Register links des Homescreens namens<br />

„Personen“, und erstelle dann über<br />

das Plus-Zeichen einen Link. Teile diesen<br />

Link dann über deine bevorzugte<br />

Kommunikationsplattform.<br />

20<br />

Apps schnell<br />

minimieren<br />

Um schnell alle Anwendungen auszublenden,<br />

drücke zweimal schnell hintereinander<br />

die digitale Krone. Möchtest<br />

du auf den Home-Bildschirm<br />

zugreifen, drücke die Krone nur einmal.<br />

21<br />

Multitasking<br />

optimieren<br />

Nutze die Multitasking-Fähigkeiten der<br />

Vision Pro, um mehrere Apps gleichzeitig<br />

zu verwenden. Du kannst Apps<br />

nebeneinander öffnen und ihre Größe<br />

anpassen, um effizienter zu arbeiten.<br />

Diese Funktion ist besonders nützlich<br />

für Aufgaben wie Notizen machen während<br />

einer Videokonferenz oder das<br />

Durchsuchen von Dokumenten während<br />

des Lesens einer E-Mail. Außerdem<br />

kannst du durch das Öffnen von<br />

Apps den virtuellen Desktop deines<br />

<strong>Mac</strong> erweitern – nutze etwa die Vision-<br />

Pro-Version von Safari, um keinen Platz<br />

auf deinem virtuellen <strong>Mac</strong>-Bildschirm<br />

mit Browser-Fenstern zu belegen.<br />

22<br />

Apps einfach<br />

ausblenden<br />

Eine Vielzahl von Apps in 3D um sich<br />

herum zu haben, kann Spaß machen.<br />

Allerdings wird der virtuelle Arbeitsplatz<br />

auch schnell unübersichtlich.<br />

Wenn du dich auf eine einzige App<br />

konzentrieren möchtest, gehe wie<br />

folgt vor: Schaue auf das „X“- Symbol,<br />

mit dem du normalerweise eine App<br />

schließt, halte es mit der Kneif geste<br />

gedrückt und wähle „Andere Apps<br />

ausblenden“.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


062<br />

Produkte & Tests<br />

Sonos Ace<br />

Konkurrenz für<br />

die AirPods Max<br />

Um einen Kopfhörer von Sonos wurde lange<br />

spekuliert. Jetzt ist der Ace endlich da – Zeit für<br />

den Test: Klingt er so gut, wie er aussieht und<br />

vermag er gegen die AirPods Max zu bestehen?<br />

TEXT: STEFAN MOLZ<br />

Der Sonos Ace möchte der eine einzig wahre<br />

Kopfhörer für alle Sonos-Fans sein. Der<br />

Erfolg des Unternehmens im Bereich Multiroom-Audio<br />

und Soundbars soll so auf die<br />

Ohren der treuen Kundschaft verlängert werden.<br />

Funktionen wie Geräuschunterdrückung, benutzerfreundliche<br />

Steuerung und hohe Klangqualität<br />

betrachtet Sonos als gesetzt. Darüber hinaus bietet<br />

der Ace die Integration in das eigene Sonos-<br />

Set-up: Auf einen einfachen Knopfdruck lässt sich<br />

der Sound einer Arc-Soundbar auf den Ace übertragen<br />

und vice versa.<br />

Design trifft Komfort<br />

Der Sonos Ace setzt auf ein schlankes Profil, eine<br />

edle matte Oberfläche und Metallakzente. Die<br />

leichten Memory-Foam-Ohrpolster und das luftig<br />

anmutende Design sorgen für hohen Tragekomfort,<br />

auch bei längerem Gebrauch. Die austauschbaren<br />

Ohrpolster bestehen aus veganem Lederimitat.<br />

Sie halten magnetisch am Kopfhörer, so<br />

wie auch bei den AirPods Max. Kontrastierende<br />

Farben an der Innenseite der Hörmuscheln zeigen<br />

auf einen Blick, wie der Kopfhörer aufgesetzt<br />

werden muss.<br />

Das gut sitzende Kopfband endet in den von<br />

den Ohrteilen verdeckten Gelenken, über die sich<br />

die Sonos Ace flach zusammenlegen lassen. Die<br />

akustische Abdichtung ist ausgezeichnet, auch<br />

Menschen mit Brille können die Sonos-Kopfhörer<br />

ohne Komfortverlust längere Zeit tragen:<br />

Auch nach mehr als drei Stunden mit „Der Herr<br />

der Ringe: Die Gefährten“ gab es am Kopf des<br />

als Mimose geltenden Testers keine Druckstellen<br />

zu beklagen. Außerdem fiel positiv auf, dass<br />

sich lange Haare nirgends verfangen. Den Komfort<br />

rundet das geringe Gewicht von lediglich<br />

312 Gramm ab – das ist deutlich weniger als die<br />

385 Gramm der AirPods Max.<br />

Wird der Ace nicht genutzt, lässt er sich flach<br />

zusammengelegt ganz einfach in seiner leichten<br />

Hülle aufbewahren, im Lieferumfang befindet<br />

sich eine Tragetasche aus Filz. An dieser fiel uns<br />

besonders positiv das magnetische Kabeltäschchen<br />

auf. Ein etwas kurz geratenes USB-C-Kabel<br />

(78 Zentimeter) sowie ein USB-C-auf-Miniklinke-<br />

Kabel (120 Zentimeter) liegen ebenfalls bei.<br />

Elegantes Design:<br />

Der Sonos Ace kombiniert<br />

Stil mit hohem<br />

Tragekomfort.<br />

Wertung<br />

Hersteller: Sonos<br />

Preis: 499 Euro<br />

Web: sonos.com<br />

hervorragende Klangqualität<br />

dank speziell<br />

entwickelter 40-mm-<br />

Treiber, hoher Tragekomfort<br />

durch leichte<br />

Materialien, effektive<br />

Geräuschunterdrückung<br />

und alltagstauglicher<br />

Aware-Modus,<br />

TV Audio Swap,<br />

3D- Audio, tauschbare<br />

Ohrpolster<br />

hoher Preis im Vergleich<br />

zur Konkurrenz,<br />

recht kleine<br />

Ohrpolster, kein ver -<br />

lustfreies Audio an<br />

<strong>Mac</strong>, iPhone und iPad<br />

NOTE<br />

1,5<br />

Fazit: Der Sonos Ace<br />

überzeugt mit herausragender<br />

Klangqualität,<br />

hohem Tragekomfort<br />

und effektiver Geräuschunterdrückung.<br />

Trotz<br />

des hohen Preises eine<br />

lohnende Investition<br />

für alle, die Wert auf<br />

exzellenten Sound und<br />

sauberes Design legen.<br />

Klangqualität erstaunlich analytisch<br />

Die zwei speziell entwickelten dynamischen<br />

40-mm-Treiber des Sonos Ace geben einen weiten<br />

Frequenzbereich mit hoher Präzision und<br />

Klarheit wieder. Egal, ob Musik in Raumklang,<br />

Podcasts oder Telefongespräche – alles klingt<br />

klar und präzise. Die Klangcharakteristik ist als<br />

neutral und detailliert zu bezeichnen; der Bass ist<br />

ausgewogen, ohne zu dick aufzutragen. Statt auf<br />

maximale Lautstärke zu setzen, steht der Sonos<br />

Ace für eine klare, verzerrungsfreie Wiedergabe<br />

auch bei höheren Lautstärken. Anpassungen für<br />

Höhen, Bass und Balance sind über einen Entzerrer<br />

in der Sonos-App möglich.<br />

Der Sonos Ace unterstützt Bluetooth 5.4, an<br />

<strong>Mac</strong>, iPad und iPhone kommt der AAC-LC-Codec<br />

zum Einsatz. Die Unterstützung für verlustfreies<br />

Audio über den Qualcomm-Snapdragon-SoundaptX-Lossless-Codec<br />

liegt in der Apple-Welt leider<br />

brach. Daran ändert bedauerlicherweise auch die<br />

Möglichkeit der Nutzung als USB-Sound-Device<br />

leider nichts.<br />

Intuitive Steuerung und<br />

intelligente Funktionen<br />

Die Steuerung des Sonos Ace ist bedienerfreundlich.<br />

Sie erfolgt über echte Tasten, was eine natürlichere<br />

und einfachere Bedienung ermöglicht als<br />

die bei Kopfhörern verbreitete Touch-Steuerung.<br />

Die als „Inhaltsschlüssel“ betitelte silberne<br />

Taste an der rechten Hörmuschel hat gleich mehrere<br />

Funktionen. Als Zwei-Wege-Schieber mit<br />

Druckpunkt lässt sich über sie die Lautstärke<br />

einstellen, die Wiedergabe steuern und Anrufe<br />

annehmen respektive ablehnen. Die darunterlegende<br />

Taste dient dem Wechsel des Modus<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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063<br />

der Geräuschkontrolle und der Aktivierung der<br />

Sprachsteuerung aktivieren.<br />

Über die Taste an der linken Hörmuschel wird<br />

der Ace eingeschaltet und in den Pairing-Modus<br />

versetzt. Die daneben befindliche USB-C-Buchse<br />

dient dem Aufladen und dem Anschluss des<br />

Aux-Kabels.<br />

Silence is golden<br />

Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC, Active<br />

Noise Cancellation) nutzt acht in den Kopfhörern<br />

platzierte Mikrofone, um Umgebungsgeräusche<br />

zu erkennen, um diese mit Antischall<br />

effektiv zu reduzieren. Tatsächlich arbeitet die<br />

Geräuschunterdrückung sehr effektiv und qualitativ<br />

gleichauf mit den Mitbewerbern. Ein unangenehmes<br />

Druckgefühl auf den Ohren bei aktivierter<br />

Geräuschunterdrückung konnten wir<br />

nicht feststellen.<br />

Ein Kompromiss aus Geräuschunterdrückung<br />

und Teilhabe an der Außenwelt bietet der Aware-<br />

Modus des Sonos Ace. Dieser lässt Umgebungsgeräusche<br />

durch, selbst ein an einen gerichtetes<br />

Flüstern und kleine Details sind deutlich hören.<br />

Schlussendlich lässt sich der Sonos Ace natürlich<br />

auch ohne jegliche Geräuschunterdrückung<br />

betreiben.<br />

Das ganz persönliche Kino<br />

Mit nur einem Tastendruck wechselt der TV-Sound<br />

von der Sonos Arc zum Sonos Ace. 3D-Audio mit<br />

Dolby Atmos bietet immersiven Klang aus allen<br />

Richtungen, dynamisches Head Tracking gibt das<br />

Gefühl, jederzeit Teil der Action zu sein. Ein Surround-System<br />

ersetzten der Ace natürlich dennoch<br />

nicht, aber Filme machen so auch unter<br />

Kopfhörern Spaß!<br />

Lange Akkulaufzeit, schnelles Aufladen<br />

Der fest in den Sonos Ace integrierte Akku verspricht<br />

mindestens 30 Stunden Hör- oder Sprechzeit<br />

– diese haben wir im Testzeitraum erreicht<br />

Die Sonos Ace sind<br />

Bluetooth-Kopfhörer<br />

und lassen sich sowohl<br />

über die Sonos-App<br />

als auch jede andere<br />

App auf dem iPhone<br />

bespielen.<br />

und sogar überschritten. Praktisch ist, dass<br />

bereits ein dreiminütiges Aufladen drei Stunden<br />

Akkulaufzeit ermöglicht. Das vollständige Aufladen<br />

dauert in etwa zwei Stunden. Um die Energieeffizienz<br />

zu steigern, unterbricht die Trageerkennung<br />

die Musikwiedergabe, wenn der Sonos Ace<br />

abgesetzt wird.<br />

Ein Kopfhörer nicht nur für Sonos-Fans<br />

Der Sonos Ace überzeugt durch sein elegantes<br />

Design, den hohen Tragekomfort und die hohe<br />

Klangqualität. Die Geräuschunterdrückung arbeitet<br />

effektiv, die einfache Bedienung steht den Air-<br />

Pods Max kaum in etwas nach. Trotz des hohen<br />

Preises lohnt sich die Investition, da der Kopfhörer<br />

im Hinblick auf Komfort, Klang und Verarbeitung<br />

überzeugt. Wer jedoch bereits über hochwertige<br />

Kopfhörer wie die AirPods Max oder die<br />

Sony WH-1000XM5 verfügt, verbessert sich nur<br />

dann, wenn er auch anderweitig in das Sonos-<br />

System investiert ist.<br />

Foto: Stefan Molz<br />

Sonos Ace: Das sind die Alternativen<br />

Apple AirPods Max<br />

Im direkten Vergleich zu den Apple AirPods<br />

Max ist der Sonos Ace leichter und komfortabler<br />

zu tragen. Beide Kopfhörer liefern<br />

eine hervorragende Klangqualität, wobei der<br />

Sonos Ace das etwas neutralere und detailliertere<br />

Klangbild liefert. Die AirPods Max<br />

hingegen klingen satter und sind durch kräftigen<br />

Bass der bessere Sparringspartner für<br />

kontemporäre Musik und im direkten Vergleich<br />

das, was man wohl „gefälliger“ nennt.<br />

Unterschiede beim Handling gibt es kaum:<br />

Der sogenannte Inhaltsschlüssel des Sonos<br />

Ace ähnelt stark der Bedienung der AirPods<br />

Max über dessen digitale Krone.<br />

Sony WH-1000XM5<br />

Der Sonos Ace bietet im Vergleich zu den Sony<br />

WH-1000XM5 eine ähnliche Klangqualität, beide<br />

Kopfhörer stehen für präzise und ausgewogene<br />

Wiedergabe. Die Geräuschunterdrückung des<br />

Sonos Ace ist effektiv, im Sony WH-1000XM5<br />

indes arbeitet diese adaptiv. Geschmacksache:<br />

Der Sonos Ace überzeugt mit einem<br />

eleganteren Design und bietet einen höheren<br />

Tragekomfort – letzteres insbesondere<br />

für Brillentragende. Zudem gefällt<br />

das Etui des Sonos Ace besser. In letzterer<br />

Kategorie sind die AirPods Max mit ihrem<br />

Silikon-Leibchen leider ein Totalausfall.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


064<br />

Produkte & Tests<br />

Insta360 X4<br />

Eine rundum<br />

gelungene<br />

Actioncam<br />

Insta360 hat seine erfolgreiche<br />

X-Reihe aufgemotzt: Die Insta360<br />

X4 liefert eine 8K-Auflösung und<br />

erzielt teils höhere Bildraten als<br />

ihre Vorgängerin. Dennoch überzeugt<br />

sie nicht in allen Bereichen,<br />

wie der Praxistest zeigt.<br />

TEXT: UDO LEWALTER<br />

360-Grad-Kameras galten<br />

viele Jahre als Exoten unter<br />

den Filmapparaten. Sie<br />

waren zu Beginn riesengroß<br />

und unerschwinglich – und entsprechend<br />

uninteressant für die<br />

breite Masse. Erst die Rundum-<br />

Kameras der chinesischen Firma<br />

Insta360 sorgten für den Durchbruch<br />

dieser Gerätegattung. Dank<br />

vergleichsweise niedriger Preise,<br />

einer guten Technik und robuster,<br />

für den Action-Einsatz gedachter<br />

Gehäuse wurde vor allem<br />

die X-Serie zum Kassenschlager.<br />

Alleine von der X3 gingen seit<br />

dem Verkaufsstart im September<br />

2022 bereits mehr als eine Million<br />

Exemplare über die Ladentheken.<br />

Um mit dem Nachfolger der –<br />

Unternehmensangaben zufolge –<br />

erfolgreichsten 360-Grad-Kamera<br />

der Welt noch einen draufzulegen,<br />

hat Insta360 die X4 mit starker<br />

Technik ausgestattet: 8K-Auflösung<br />

und hohe Bildraten sollen potenzielle<br />

Käuferinnen und Käufer<br />

überzeugen. Alles nur leere Marketingversprechen<br />

oder tatsächlich<br />

ein großer Schritt nach vorn?<br />

Wir haben die X4 gegen<br />

ein iPhone 15 Pro Max und die<br />

Insta360 One RS 1-Zoll 360 Edition<br />

antreten lassen. Letztere<br />

ist mit zwei hochwertigen 1-Zoll-<br />

360-Grad-Objektiven des renommierten<br />

deutschen Kameraherstellers<br />

Leica ausgestattet. Zwei<br />

starke Gegner also. Die X3 hält da<br />

übrigens nicht mit, weshalb sie in<br />

diesem Vergleich weitestgehend<br />

keine Rolle spielt. In einem Testlauf<br />

hat sich gezeigt, dass die X4<br />

ihrer Vorgängerin in allen Bereichen<br />

überlegen ist – wie man es<br />

von einem getunten Nachfolger<br />

auch erwarten darf. Einzig der<br />

Preis spricht unter Umständen für<br />

die X3: Sie ist 80 Euro günstiger.<br />

Die Insta360<br />

X4 ist etwas<br />

größer und<br />

schwerer als<br />

ihre Vorgängerin.<br />

Nachteil für<br />

Besitzer der X3:<br />

Deren Zubehör<br />

lässt sich beim<br />

Umstieg auf die<br />

Nachfolgerin<br />

weitestgehend<br />

nicht mehr<br />

verwenden.<br />

Das 2,5-Zoll-Display der X4 wirkt riesig im Vergleich<br />

zu dem der 1-Zoll-Insta – und es strahlt heller, sodass<br />

selbst bei Sonnenschein Inhalte gut zu erkennen sind.<br />

Größer und stärker<br />

Die X4 ist wie die X3 im Hochformat<br />

gebaut und besitzt eine<br />

feste Gehäuseeinheit – im Vergleich<br />

zur Vorgängerin ist diese<br />

gewachsen und mit 203 Gramm<br />

circa 12 Prozent schwerer. Dennoch<br />

passt auch diese Kamera mit<br />

einer Breite von 4,6, einer Höhe<br />

von 12,36 und einer Tiefe von 3,76<br />

Zentimetern prima in die Jackentasche.<br />

Im Vergleich zur X3 und zu<br />

Actioncams wie der Gopro Hero12<br />

Black ist sie aber sperriger. Das<br />

kann sich beim Einsatz, etwa bei<br />

einer Snowboard-Abfahrt oder<br />

beim Bungee-Jumping, durchaus<br />

bemerkbar machen – je nachdem,<br />

wo du sie befestigst.<br />

Die Vorteile der größeren Bauweise<br />

machen diesen Makel aber<br />

wieder wett: In die X4 passt unter<br />

anderem ein deutlich größerer<br />

Akku. Die Kamera besitzt einen<br />

2.290 Milliamperestunden (mAh)<br />

starken Energiespeicher, der laut<br />

Insta360 bei 5,7K-Aufnahmen mit<br />

30 Bildern pro Sekunde (frames<br />

per second, fps) eine im Vergleich<br />

zum Vorgänger 67 Prozent längere<br />

Aufnahmezeit ermöglichen<br />

soll. Und tatsächlich gingen bei<br />

unserem Testgerät in dieser Einstellung<br />

erst nach 143 Minuten die<br />

Lichter aus, bei 8K war eine Laufzeit<br />

von bis zu 75 Minuten drin.<br />

Zum Vergleich: Die 1-Zoll-Schwester<br />

hält bei 6K-Auflösung circa 70<br />

Minuten durch. Bemerkenswert ist<br />

auch, dass die X4 bei 5,7K-Auflösung<br />

(30 fps) die gesamte Laufzeit<br />

bei einer Umgebungstemperatur<br />

von circa 23 Grad ohne Überhitzungsprobleme<br />

übersteht –<br />

sie läuft in dieser Einstellung also<br />

durch, bis der Akku leer oder die<br />

Speicherkarte voll ist. Bei 8K-Auflösung<br />

(30 fps) hingegen schaltet<br />

die Kamera vorzeitig ab – schafft<br />

aber immerhin circa 45 Minuten.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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065<br />

Ein weiterer Vorteil des großen<br />

Gehäuses: Das Touchdisplay ist<br />

von 2,3 auf 2,5 Zoll (6,35 Zentimeter)<br />

gewachsen – und im Vergleich<br />

zum Bildschirm der rund 840 Euro<br />

teuren One RS 1-Zoll 360 Edition<br />

schon fast riesig. Deren 1,4-Zoll-<br />

Display reicht bestenfalls aus, um<br />

den Bildausschnitt zu kontrollieren.<br />

Änderungen bei den Einstellungen<br />

lassen sich aber sinnvoll<br />

nur mit der App auf dem Smartphone<br />

vornehmen. Die Steuerung<br />

der X4 hingegen gelingt auch mithilfe<br />

des größeren Displays gut.<br />

Gegen den 6,7-Zoll-Bildschirm<br />

des iPhone 15 Pro Max wirkt aber<br />

selbst das mickrig.<br />

Das Gehäuse der X4 ist wie<br />

beschrieben eine feste Einheit.<br />

Das bringt den Vorteil, dass die<br />

Kamera in bis zu 10 Metern Tiefe<br />

wasserdicht ist. Das iPhone 15<br />

Pro Max ist nach IEC-Norm 60529<br />

unter IP68 klassifiziert und somit<br />

bis zu 30 Minuten und in einer<br />

Tiefe von bis zu 6 Metern ebenfalls<br />

entsprechend geschützt.<br />

Die One RS 1-Zoll 360 Edition hingegen<br />

ist ohne zusätzlich zu<br />

erworbendes Tauchgehäuse bestenfalls<br />

vor Spritzwasser sicher.<br />

Denn sie besitzt wie alle Geräte<br />

aus der One-R(S)-Serie einen<br />

modularen Gehäuseaufbau. Das<br />

bedeutet: Die drei Module des<br />

Geräts – Batterie, Kamera und Prozessoreinheit<br />

mit Touchscreen<br />

– lassen sich im Stil von Lego-<br />

Steinen an- und abstecken. Eine<br />

Plastikhalterung schützt die Komponenten<br />

und hält sie zusammen.<br />

Tauglich für knallharte<br />

Outdoor-Einsätze?<br />

Diese diffizile Bauweise sowie<br />

die fehlende Wasserdichtigkeit<br />

und ein vergleichsweise hohes<br />

Gewicht von 239 Gramm sind<br />

Gründe dafür, dass die Insta360<br />

One RS 1-Zoll 360 Edition nicht als<br />

Actioncam gilt. Auch das iPhone<br />

ist für einen entsprechenden Einsatz<br />

kaum geeignet, zu empfindlich<br />

ist das Display und auch<br />

die Geräteform ist eher ungünstig<br />

dafür. Die X4 hingegen fällt<br />

in diese Kategorie – sie ist für<br />

den Einsatz in Extremsituationen<br />

gedacht und entsprechend robust<br />

gebaut. Einen Schwachpunkt hat<br />

sie aber: die beiden Linsen. Die<br />

stehen etwas vor und sind somit<br />

Oben: Die Aufnahmen<br />

der<br />

Weitwinkelkamera<br />

des<br />

iPhone 15 Pro<br />

Max (links)<br />

schlagen sich<br />

bei 10-facher<br />

Vergrößerung<br />

am besten. Der<br />

X4-Shot (Mitte)<br />

fällt deutlich ab,<br />

am unschärfsten<br />

ist der des<br />

1-Zoll-Modells.<br />

Unten: Im Dunkeln<br />

liefert<br />

die iPhone-<br />

Weitwinkellinse<br />

(rechts)<br />

die meisten<br />

Details und die<br />

beste Schärfe.<br />

Die 1-Zoll-Insta<br />

(Mitte) fällt<br />

deutlich ab,<br />

schlägt sich<br />

aber besser als<br />

die X4, deren<br />

Bilder stark verrauscht<br />

sind.<br />

ungeschützt. Bei einem Sturz<br />

etwa sind sie schnell beschädigt.<br />

Daher hat Insta360 der Kamera<br />

zwei Linsenschützer beigelegt,<br />

die sich bei Bedarf aufsetzen lassen.<br />

Je nach Lichteinfall sind dann<br />

allerdings unnatürliche Reflexionen<br />

zu sehen. Außerdem sollten<br />

die Aufsätze nicht nur an den<br />

Außenseiten gereinigt werden,<br />

sondern vor dem Aufstecken auch<br />

innen – wo ansonsten womöglich<br />

Fingerabdrücke sitzen, die die<br />

Bildqualität beeinträchtigen.<br />

Was steckt drin?<br />

So viel zu den Äußerlichkeiten.<br />

Mindestens ebenso spannend sind<br />

die technischen Spezifikationen:<br />

Die X4 liefert mit bis zu 8K (7.680<br />

mal 3.840 Pixel) die höchste Auflösung<br />

im Testfeld. Das One RS<br />

1 Zoll Edition schafft maximal<br />

6K (6.144 mal 3.072 Pixel), beim<br />

iPhone 15 Pro Max sind bis zu 4K<br />

(3.840 mal 2.160 Pixel) drin. Die<br />

maximale Auflösung bleibt bei<br />

den Insta360-Geräten allerdings<br />

allein schwenkbaren 360-Grad-<br />

Aufnahmen vorbehalten, die<br />

sich etwa mit VR-Brillen betrachten<br />

lassen. Aber selbst die „platten“<br />

2D-Clips, die du mit der kostenfreien<br />

Insta360-App am Handy<br />

oder mit der Insta360-Studio-<br />

Software am <strong>Mac</strong> bearbeitest,<br />

wirken relativ scharf – im Fall<br />

des X4-Modells landen sie beim<br />

Export mindestens als 720p-Files<br />

(1.280 mal 720 Bildpunkte) auf<br />

den Apple-Geräten. Für Facebook<br />

und Instagram reicht das unter<br />

Umständen schon. Falls mehr<br />

gewünscht ist, kein Problem: Auf<br />

Wunsch schiebst du Auflösung bei<br />

8K-360-Grad-Videos auf bis zu 4K<br />

im Flachbildformat hoch.<br />

Was generell auffällt: 8K ist<br />

kein theoretischer Wert oder<br />

substanzloses Marketing. Den<br />

Unterschied zwischen den Aufnahmen<br />

der beiden Insta360-<br />

Kameras sieht man bereits auf<br />

den ersten Blick. Die X4 stellt Szenen<br />

und Motive detailreicher und<br />

schärfer dar als ihre Schwester<br />

in der höchsten Auflösung. Der<br />

Ausschnitt lässt sich zudem auf<br />

Wunsch etwas stärker vergrößern,<br />

bevor das Video an Qualität<br />

verliert. Da ist beim iPhone allerdings<br />

noch mehr Spielraum – bei<br />

allen Brennweiten. Die 4K-Aufnahmen<br />

wirken stets knackiger<br />

als die X4-Clips, entsprechend<br />

stärker lässt sich ein Ausschnitt<br />

vergrößern.<br />

Extremsituationen in Zeitlupe<br />

Die 8K-Auflösung ist nicht der<br />

einzige technische Clou, den<br />

Insta360 der X4 spendiert hat. Auf<br />

Wunsch dreht sie Videos mit einer<br />

Bildrate von bis zu 100 Bildern pro<br />

Sekunde (frames per second, fps).<br />

Auf den höchsten Wert kommt<br />

sie jedoch nur, wenn du die Auflösung<br />

auf 4K (3.840 mal 1.920<br />

Pixel) runterschraubst. Bearbeitest<br />

du nur einen Ausschnitt daraus,<br />

so ist dieser entsprechend<br />

grob aufgelöst. Sinnvoll ist es<br />

daher, die Auflösung auf 5,7K zu<br />

stellen. Dann sind immerhin noch<br />

bis zu 60 fps drin. Was das bringt?<br />

Eine höhere Bildrate ermöglicht<br />

es Filmerinnen und Filmern, langsamere<br />

und somit spektakulärere<br />

Zeitlupen zu erstellen, da mehr<br />

Einzelbilder zur Verfügung stehen.<br />

Bei der 1-Zoll-Schwester fallen<br />

Slow-Motion-Aufnahmen praktisch<br />

flach: Bei 6K filmt sie – wie<br />

die X4 bei 8K – nur mit maximal<br />

30 fps. Das iPhone 15 Pro schafft<br />

in 4K bis zu 60 fps.<br />

Die 5,7K-Option ist im Fall der<br />

X4 aus einem weiteren Grund interessant:<br />

Bei dieser Auflösung lässt<br />

sich ein HDR-Modus hinzuschalten.<br />

Die Bildrate ist dann allerdings<br />

auf 30 fps begrenzt. HDR<br />

steht für High Dynamic Range –<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


066<br />

also für einen hohen Dynamikumfang.<br />

Dieser bewirkt, dass Farben<br />

und Kontraste realistischer<br />

dargestellt werden, insbesondere<br />

in Szenen mit hohen Helligkeitsunterschieden.<br />

Der Himmel beispielsweise<br />

ist bei HDR-Aktivierung<br />

nicht nur eine helle Fläche,<br />

sondern strukturiert und farbstark<br />

– unter anderem sind die Wolken<br />

zu sehen. Gleichzeitig sind Details<br />

in dunklen Bildbereichen gut zu<br />

erkennen. Die 1-Zoll-Version bietet<br />

dieses Feature bei der Erstellung<br />

von Fotos (maximale Auflösung:<br />

21 Megapixel, 6.528 mal 3.264 Bildpunkte)<br />

ebenfalls an, aber nicht<br />

bei Videos. Das iPhone verwendet<br />

standardmäßig HDR – bei Videos<br />

(mit Dolby Vision) und Fotos.<br />

Im Dunkeln gehen<br />

die Lichter aus<br />

Auch bei Aufnahmen in schlechten<br />

Lichtverhältnissen ist 5,7K die<br />

beste Wahl bei der X4. Hast du<br />

die Kamera im Dunkeln auf 8K<br />

gestellt, gibt sie sogar einen entsprechenden<br />

Hinweis auf dem<br />

Display aus. Warum? In 5,7K arbeiten<br />

die Sensoren mit größeren<br />

Pixeln, die mehr Licht aufnehmen<br />

– was zu mehr Details und weniger<br />

Rauschen als bei höheren Auflösungen<br />

führt. Das Bild ist dann<br />

sauberer, klarer und besitzt einen<br />

höheren Dynamikbereich.<br />

Dennoch darfst du keine allzu<br />

guten Aufnahmen bei schlechten<br />

Lichtverhältnissen erwarten. Wie<br />

praktisch jede Actioncam strauchelt<br />

sie in dieser Disziplin. Fotos<br />

(maximale Auflösung: 72 Megapixel,<br />

11.904 mal 5.952 Bildpunkte)<br />

und Filme sind größtenteils detailarm,<br />

unscharf und selbst bei niedrigen<br />

ISO-Werten verrauscht.<br />

Hinzu kommen unschöne Bildinstabilitäten<br />

bei Videos, seltsame<br />

Schlieren, ausgelöst durch<br />

die digitale Stabilisierung, die bei<br />

Dunkelheit schlechter arbeitet.<br />

Ein Effekt, der auch bei der 1-Zoll-<br />

Schwester auftritt. Die bekommt<br />

Szenen bei schummrigem Licht<br />

mit ihren doppelt so großen Leica-<br />

Sensoren jedoch generell deutlich<br />

besser hin. Die Ergebnisse<br />

sind zwar nicht top, aber selbst<br />

Aufnahmen in extremen Verhältnissen<br />

sind zumindest als Social-<br />

Media-Clips verwendbar. Auch<br />

in dieser Disziplin schneidet das<br />

iPhone 15 Pro Max am besten ab.<br />

Selbst die lichtschwächere Weitwinkellinse<br />

stellt Aufnahmen<br />

detailreicher, schärfer, weniger<br />

verrauscht und mit einer höheren<br />

Farbtreue dar. Generell haben<br />

aber alle drei Geräte bei schlechten<br />

Lichtverhältnissen Probleme.<br />

Stabiler Sound<br />

Gerade bereits kurz angeschnitten:<br />

Die digitale Stabilisierung<br />

schwächelt im Dunkeln. Bei guten<br />

Lichtverhältnissen hingegen<br />

leistet die Technik der beiden<br />

Insta360-Cams ganze Arbeit. Sie<br />

gleicht selbst heftige Verwackler<br />

aus – bei jeweils den höchsten<br />

Auflösungen. Das iPhone stabilisiert<br />

Aufnahmen ebenfalls hervorragend<br />

in allen Videomodi<br />

und besitzt mit dem Actionmodus<br />

noch eine spezielle, leistungsstärkere<br />

Bildstabilisierungsoption, die<br />

allerdings auf 2,8K begrenzt ist<br />

und den Ausschnitt etwas vergrößert.<br />

Die Aufnahmen sind entsprechend<br />

nicht ganz so scharf und<br />

detailreich wie in 4K.<br />

Doch selbst das schönste<br />

Video wirkt nicht ohne guten Ton<br />

– und den fängt die X4 überraschend<br />

ordentlich ein, auch weil<br />

die automatische Windrauschreduzierung<br />

Störungen beträchtlich<br />

reduziert (aber nicht beseitigt).<br />

Das Mikrofon der Actioncam<br />

ist klar besser als das des RS-<br />

Modells. Bei der 1-Zoll-Kamera<br />

klingt die Kulisse kraftloser und<br />

nervt teils mit klirrenden Höhen.<br />

Sounddateien der X4 lassen sich<br />

hingegen problemlos für Social-<br />

Media-Clips verwenden. Mit ein<br />

wenig Feintuning ist der Ton unter<br />

Umständen sogar für größere<br />

Videoprojekte geeignet: Wenn<br />

du unter Final Cut Pro die Stimmisolation<br />

anschaltest, erhältst du<br />

zumeist ein brauchbares Ergebnis.<br />

Das iPhone liefert in dieser<br />

Disziplin die beste Qualität: Stimmen<br />

klingen am natürlichsten und<br />

dynamischsten.<br />

Der Kamera entgeht nichts<br />

Das Kern-Feature der beiden<br />

Insta360-Kameras sind Rundum-<br />

Aufnahmen, die sich mit Smartphones<br />

nicht verwirklichen lassen.<br />

Etwa filmreife Kamerafahrten<br />

oder witzige Tiny-Planet-Einstellungen<br />

– hier wird die Landschaft<br />

3 schnelle Tipps für<br />

bessere Aufnahmen<br />

Bitrate verändern: Mit einer höheren Bitrate stehen<br />

vereinfacht ausgedrückt mehr Bildinformationen<br />

zur Verfügung. Dies führt zu einer<br />

höheren Detailgenauigkeit, weniger Komprimierungsartefakten<br />

und einem insgesamt<br />

schärferen und klareren Bild. Daher solltest du<br />

diese Option unter „Einstellungen“ > „Bildeinstellungen“<br />

> „Bitrate“ von der Werkseinstellung<br />

„niedrig“ auf „hoch“ setzen. Laut Insta360<br />

liegt der maximale Wert bei 200 Mbit/s. Das hat<br />

allerdings Auswirkungen auf die Dateigrößen:<br />

Während einminütiger 8K-Clip in der niedrigen<br />

Einstellung etwa 1 GB groß ist, wächst er in der<br />

hohen Option auf 1,5 GB.<br />

Flackern verhindern: Wenn die Bildrate der<br />

Kamera nicht mit der Frequenz der Flimmerrate<br />

(gemessen in Hertz, Hz) einer Lichtquelle übereinstimmt,<br />

kommt es zu einem wahrnehmbaren<br />

Flackern im Video. In Deutschland beträgt die<br />

Netzspannung 230 Volt bei 50 Hertz Netzfrequenz.<br />

Entsprechend solltest du die manuellen<br />

Einstellungen anpassen: Für die Bildfrequenz<br />

der Video-Aufnahme wählst du 25, 50 oder 100<br />

fps, bei der Verschlusszeit 1/25, 1/50 oder 1/100.<br />

Meist reicht es aber schon, in den Einstellungen<br />

unter „Bildeinstellungen“ > „Anti-Flimmern“ die<br />

automatische Erkennung zu aktivieren.<br />

Bessere Nachtaufnahmen: Um bei Nacht halbwegs<br />

passable Aufnahmen zu machen, solltest<br />

du den ISO-Wert anpassen. Doch Vorsicht: Ein<br />

hoher hellt die Szene zwar auf, sorgt aber auch<br />

für verstärktes Bildrauschen. 800 sollte daher<br />

der Maximalwert sein. Stelle zudem die Belichtungskorrektur<br />

auf +1, um das Bild leicht aufzuhellen.<br />

Die Verschlusszeit ist ebenfalls ein wichtiger<br />

Faktor für gute Aufnahmen bei Nacht:<br />

Wähle für die Belichtungszeit möglichst den<br />

Kehrwert der doppelten Bildrate. Sprich: Stelle<br />

sie auf 1/50, wenn du mit 25 fps aufnimmst.<br />

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Produkte & Tests<br />

Insta360 X4<br />

067<br />

so verzerrt, dass sie aussieht wie<br />

ein kleiner Planet. Der eigentliche<br />

Clou ist aber die Nachbearbeitung:<br />

Sind die Aufnahmen im<br />

Kasten, lässt sich mit der kostenfreien<br />

Insta360-Software am <strong>Mac</strong>,<br />

iPad oder iPhone nachträglich der<br />

Kamerawinkel beliebig einstellen,<br />

um sowohl bei Filmen als auch bei<br />

Fotos das gewünschte Motiv bestmöglich<br />

einzufangen. Nicht selten<br />

entdeckst du dabei eine tolle<br />

Einstellung, die während der Aufnahme<br />

eigentlich gar nicht im<br />

Fokus stand. Du verpasst mit der<br />

360-Grad-Knipse also kein Motiv<br />

und keinen Moment.<br />

Mit der Software erzeugst du<br />

obendrein Kameraschwenks, aktivierst<br />

Filter, schneidest Filme<br />

zurecht, bestimmst Zeitlupen- und<br />

Zeitraffer-Passagen, erzeugst coole<br />

Zoom-Effekte und mehr. Die Ergebnisse<br />

sind beeindruckend. Das<br />

Ganze bedarf nur einer kurzen Einarbeitungszeit,<br />

da die Anwendung<br />

intuitiv aufgebaut ist und zahlreiche<br />

Anleitungen, Vorlagen, KI-Features<br />

und Automatiken bietet.<br />

Fazit<br />

Die Insta360 X4 ist eine gut verarbeitete<br />

Actioncam mit beeindruckender<br />

360-Grad-Aufnahmequalität<br />

in 8K, hohen Bildraten<br />

in 5,7K und vielen Features für<br />

kreative Aufnahmen. Sie überflügelt<br />

ihre Vorgängerin und schlägt<br />

sogar die Insta360 One RS 1-Zoll<br />

360 Edition in beinahe jeder Disziplin.<br />

Nur wer Aufnahmen primär<br />

bei schlechten Lichtverhältnissen<br />

drehen möchte, sollte zur fast<br />

300 Euro teureren Schwester greifen.<br />

Das iPhone 15 Pro Max ist beiden<br />

Kameras in puncto Bild- und<br />

Tonqualität überlegen, teils sogar<br />

deutlich. Aber dafür müssen Interessierte<br />

auch tiefer in die Tasche<br />

greifen. Sie bekommen zu Preisen<br />

ab 1.449 Euro einen tollen Allrounder,<br />

der nicht nur gute Fotos<br />

und Videos liefert – aber keine<br />

Actioncam, die beeindruckende<br />

Rundum-Ansichten erstellt.<br />

Wertung<br />

Insta360 X4<br />

Hersteller: Insta360<br />

Preis: 560 Euro<br />

Web: www.insta360.com<br />

8K bei 360-Grad-Aufnahmen,<br />

5,7K mit<br />

hoher Bildrate, sehr<br />

gute Bildqualität<br />

und -stabilisierung,<br />

herausragende App,<br />

HDR, wasserdicht<br />

Qualitätsverlust bei<br />

schlechten Lichtverhältnissen,<br />

kein<br />

GPS-Modul<br />

NOTE<br />

1,5<br />

Fazit: Die X4 liefert<br />

spektakuläre Aufnahmen<br />

und tolle Zeitlupensequenzen<br />

– sofern<br />

die Lichtverhältnisse<br />

stimmen.<br />

So funktioniert<br />

eine 360-Grad-<br />

Kamera<br />

Die Insta360 X4 nimmt<br />

beim Dreh gleich zwei Aufnahmen<br />

auf – denn sie verfügt<br />

über ein Linsenpaar:<br />

Eine Kamera sitzt vorne,<br />

die andere auf der Rückseite<br />

des Geräts. Jede<br />

erstellt beim Filmen eine<br />

180-Grad-Aufnahme. Die<br />

Software der Kamera setzt<br />

beide Halbkugeln selbsttätig<br />

zusammen, die Algorithmen<br />

entfernen dabei<br />

sogar einen Selfiestick. Im<br />

Idealfall entsteht so eine<br />

nahtlose 360-Grad-Kugel.<br />

Manchmal stört jedoch eine<br />

unschöne Kante – nicht nur<br />

bei der X4, sondern bei den<br />

meisten Rundum-Knipsen.<br />

Die entsteht, wenn sich ein<br />

Motiv zu nah an den Seiten<br />

der Kamera befindet.<br />

Teile etwa von Gesichtern<br />

oder Gebäuden, die in der<br />

Schnittlinie liegen, fehlen.<br />

Du solltest daher beim Dreh<br />

möglichst ein paar Meter<br />

entfernt von deinem Hauptmotiv<br />

stehen oder eine der<br />

beiden Kameras darauf<br />

zudrehen.<br />

Workshop: GPS-Daten dank Apple Watch<br />

1<br />

Die<br />

Insta360 X4 hat kein GPS-<br />

Modul. Wenn du eine Apple Watch<br />

besitzt, kommst du aber an die<br />

Daten. Zeichne dazu ein Work-out<br />

mit Apples Fitness-App auf, wenn<br />

du (dich) mit der X4 filmst.<br />

2<br />

Öffne<br />

nach Abschluss des Trainings<br />

in der Insta360-App das entsprechende<br />

Video und tippe unten<br />

auf „Stats“. Wähle nun „Apple<br />

Health“ und die GPS-Daten, die du<br />

benötigst – etwa „Tempo“.<br />

3<br />

Die<br />

entsprechenden Werte blendet<br />

die App jetzt dauerhaft im<br />

Video ein – auch beim Export in die<br />

Fotos-App. Den Look der Anzeigen<br />

veränderst du über Einstellungen<br />

wie „Cool“ und „Futuristisch“.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


068<br />

Produkte & Tests<br />

Smarte Türschlösser<br />

Den Haustürschlüssel<br />

kannst du<br />

vergessen!<br />

Die Zeiten, in denen eine zufallende Haustür<br />

den Einsatz eines teuren Schlüsselnotdienstes<br />

nach sich zog, sind vorbei. Und<br />

auch sonst bieten smarte Türschlösser<br />

einige Vorteile. Wir haben die wichtigsten<br />

Vertreter mit HomeKit verglichen.<br />

TEXT: SVEN T. MÖLLER<br />

B<br />

argeld ist dem kontakt losen<br />

Bezahlen mit Apple Pay<br />

gewichen, die Wallet-App<br />

hält digitale Abbilder aller<br />

Kundenkarten bereit und unverzichtbare<br />

Dokumente wie Ausweis<br />

oder Führerschein finden in<br />

der MagSafe-Wallet am iPhone-<br />

Rücken Platz. Das Smartphone<br />

als ständiger Begleiter hat die<br />

Brief tasche längst abgelöst. Und<br />

auch dem Schlüsselbund geht es<br />

zunehmend an den Kragen. Viele<br />

Autos lassen sich bereits ohne<br />

Schlüssel starten. Und smarte Türschlösser<br />

machen den Haustürschlüssel<br />

obsolet. Wie sie funktionieren,<br />

welche Funktionen sie<br />

bieten und welches Gerät das<br />

Beste ist, erfährst du in unserem<br />

Vergleichstest.<br />

Dabei konzentrieren wir uns<br />

auf aktuelle Geräte, die sich direkt<br />

per HomeKit oder mit einem kleinen<br />

Umweg über den noch jungen<br />

Smarthome-Standard Matter<br />

in dein bestehendes Apple-Heim<br />

einklinken. Der Vorteil: Du kannst<br />

das smarte Schloss per Home-App<br />

steuern und somit in deine Automationen<br />

integrieren.<br />

So kannst du das Schloss beispielsweise<br />

morgens und abends<br />

zu einer festen Uhrzeit oder<br />

abhängig vom Sonnenstand aufrespektive<br />

abschließen lassen.<br />

Oder du koppelst das Verhalten<br />

des smarten Schlosses an einen<br />

Bewegungsmelder, der auf deine<br />

Haustür gerichtet ist. Auch lebensrettende<br />

Automationen sind<br />

denkbar: Kombiniere das Schloss<br />

zum Beispiel mit einem smarten<br />

Rauchmelder, sodass sich die Tür<br />

automatisch öffnet, sobald dieser<br />

Alarm schlägt.<br />

Voraussetzungen<br />

Ein smartes Türschloss<br />

ist im Grunde nichts<br />

anderes als ein kleiner<br />

Motor, der einen<br />

bestehenden Schlüssel<br />

respektive den Zylinderstift<br />

drehen kann. Alle<br />

Geräte lassen sich an<br />

Türen mit Eurozylindern<br />

installieren und rückstandslos<br />

demontieren.<br />

Sie eignen sich also auch<br />

Die Testaufstellung<br />

von links<br />

nach rechts:<br />

Nuki, Switchbot,<br />

Tedee und<br />

Yale.<br />

für Mietobjekte. Einzige<br />

Voraussetzung: Der<br />

Schließzylinder muss<br />

über eine sogenannte<br />

Notfall- und Gefahrenfunktion<br />

verfügen. Diese<br />

besondere Bauart sorgt<br />

dafür, dass der Schlüssel<br />

auch gedreht werden<br />

kann, auch wenn auf<br />

der anderen Seite ein<br />

Schlüssel steckt.<br />

Einfache Montage<br />

Bevor du dich aber um die Einrichtung<br />

kümmern kannst, musst<br />

du das Schloss natürlich zunächst<br />

montieren. Das funktioniert bei<br />

all unseren Testkandidaten ähnlich<br />

– und glücklicherweise auch<br />

ähnlich einfach. Je nachdem, wie<br />

weit der Schließzylinder innen aus<br />

der Tür herausragt, kommt eine<br />

geschraubte oder geklebte Montageplatte<br />

zum Einsatz. Diese<br />

bringst du zunächst an der Tür an<br />

und steckst dann einen Schlüssel<br />

in das Schloss. Abschließend<br />

wird das Gehäuse auf die Montageplatte<br />

gesetzt und arretiert.<br />

Bei Nuki und Yale kommt ein einfacher<br />

Schließ- respektive Klick-<br />

Mechanismus zum Einsatz, bei<br />

Switchbot musst du vier winzige<br />

Innensechskantschrauben festziehen.<br />

Alles keine wirkliche Herausforderung.<br />

Eine Ausnahme bildet<br />

das Schloss von Tedee. Es ist<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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069<br />

Foto: Sven T. Möller<br />

Schlüsselfertig:<br />

Folgende Zugangsmöglichkeiten<br />

bieten<br />

smarte Türschlösser<br />

Schlüssel: Natürlich kannst du deine Haustür auch<br />

mit einem smarten Türschloss ganz gewohnt von<br />

außen mit einem Schlüssel auf- und zuschließen.<br />

Keypad: Alle Hersteller bieten als optionales Zubehör<br />

ein Tastenfeld an, das per Bluetooth mit dem<br />

Türschloss kommuniziert. Hier hinterlegst du permanente,<br />

einmalige oder temporäre Zahlencodes,<br />

die du an Gäste weitergeben kannst.<br />

Fingerabdruck: Viele dieser Keypads gibt es auch<br />

mit einem Fingerabdrucksensor. So öffnest du<br />

deine Tür, wie du auch deinen <strong>Mac</strong> entsperrst.<br />

NFC: Einige Schlösser funktionieren auch per „Near<br />

Field Communication“. Bei Yale beispielsweise<br />

kannst du dein Smartphone an den sogenannten<br />

„Dot“ halten, um das Schloss zu entsperren.<br />

App: Für alle vorgestellten Schlösser gibt es eigene<br />

Apps für iPhone und Apple Watch. Zusätzlich<br />

kannst du das Schloss in die Home-App einklinken.<br />

Standort: Einige Apps arbeiten mit deinem Standort<br />

(oder besser, dem deines iPhone). Heißt, wenn<br />

du dich entfernst, schließt das Schloss ab. Näherst<br />

du dich deinem Zuhause, wird die Tür automatisch<br />

aufgeschlossen.<br />

mit einem Durchmesser von nur<br />

45 Millimetern winzig und sitzt<br />

direkt auf dem Schloss. Damit<br />

das hält, hast du zwei Optionen,<br />

die zusätzliches Geld kosten: die<br />

eine circa 70 Euro für einen speziellen,<br />

modularen Schließzylinder<br />

von Gerda, dem Mutterkonzern<br />

von Tedee. Dieser hat auf der<br />

Innenseite statt eines Schlüssellochs<br />

einen Stift, an dem du das<br />

smarte Schloss festschraubst. Bei<br />

der anderen Option zahlst du 30<br />

Euro für einen Adapter und musst<br />

zusätzlich einen Schlüssel opfern,<br />

da du ihn zurechtsägen musst.<br />

Wofür du dich letztlich entscheidest,<br />

hängt von deinem Geldbeutel,<br />

deinem handwerklichen<br />

Geschick und nicht zuletzt von der<br />

Anzahl deiner Schlüssel ab. Da wir<br />

für unseren Test keinen Schlüssel<br />

mit der Eisensäge malträtieren<br />

wollten, haben wir uns für Option<br />

eins entschieden. Nach anfänglichem<br />

Zögern stellte sich das Tauschen<br />

des Schließzylinders als<br />

keine große Sache heraus und war<br />

in wenigen Minuten erledigt.<br />

Das Gute: Alle Varianten (mit<br />

Ausnahme des zersägten Schlüssels)<br />

lassen sich rück standslos<br />

zurückbauen, weshalb nichts<br />

dagegen spricht, ein smartes Türschloss<br />

in einem Mietobjekt zu<br />

installieren.<br />

Sicherheit<br />

Die vorgestellten<br />

Türschlösser dienen<br />

in erster Linie<br />

dem Komfort.<br />

Sie erhöhen die<br />

Sicherheit nicht<br />

unbedingt, da<br />

von außen weiterhin<br />

ein Schlüssel<br />

zum Einsatz<br />

kommt. Sie sind<br />

aber selbst dank<br />

Ende-zu-Ende-<br />

Verschlüsselung<br />

aber vor Angriffen<br />

geschützt.<br />

Davon abgesehen<br />

ver schaffen sich<br />

Einbrechende<br />

meist noch immer<br />

mechanisch<br />

Zutritt.<br />

Äußerlichkeiten<br />

Wie bereits erwähnt ist das Tedee<br />

Pro winzig im Vergleich zu den<br />

anderen Schlössern. Der Aluminium-Korpus<br />

mit Kunststoff-<br />

Deckel wirkt wie ein geschrumpftes<br />

Thermostat und wiegt so viel<br />

wie zwei Tafeln Schokolade. Die<br />

übrigen drei Kandidaten sind<br />

von ähnlicher Größe: Das Yale<br />

kommt in einem etwas schlankeren<br />

Metallgehäuse daher, das<br />

Nuki wirkt dank kleinerem Kunststoffgehäuse<br />

nicht ganz so wuchtig<br />

wie das Schloss von Switchbot,<br />

das es im Gegensatz zu allen<br />

anderen ausschließlich in Schwarz<br />

gibt. Auch vom Gewicht her nehmen<br />

sich die drei nicht viel: 435<br />

Gramm bringt die Aluminium-<br />

Magnesium-Legierung des Switchbot-Schlosses<br />

auf die Waage,<br />

580 Gramm sind es bei Nuki,<br />

662 Gramm bei Yale.<br />

Im Alltag aber zählen diese<br />

Werte gar nicht so viel. Denn einmal<br />

angebracht, wirst du vom<br />

Gewicht nicht mehr viel spüren.<br />

Und auch an die Größe eines<br />

jeden Schlosses gewöhnst du<br />

dich, denn für gewöhnlich ist der<br />

Bereich unter der Türklinke ohnehin<br />

frei. Und ob da nun ein schlankes<br />

Tedee- oder ein klobiges<br />

Switchbot-Schloss hängt, wirst du<br />

nach ein paar Tagen übersehen.<br />

Wichtiger ist da sicherlich<br />

das Design im Allgemeinen und<br />

dessen Empfinden ist bekanntlich<br />

subjektiv. Dennoch, müssten<br />

wir uns auf ein Ranking festlegen,<br />

würde es vom Linus L2<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


070<br />

Produkte & Tests<br />

Smarte Türschlösser<br />

Unser Tipp Auch gut Bester Preis<br />

Nuki Smart Lock Pro<br />

Rundum gelungen<br />

Das Smart Lock der 4. Generation von<br />

Nuki überzeugt uns vor allem durch<br />

den bedachten Umgang mit Sicherheit.<br />

Dass die App sowohl für dich als<br />

Besitzer als auch für deine Gäste keinen<br />

Account voraussetzt, ist in unseren<br />

Augen ein großes Plus. Das schenkt<br />

genug Vertrauen, um der App für<br />

die praktische „Auto Unlock“-Funktion<br />

dauerhaften Zugriff auf unseren<br />

Standort zu gewähren. In Kombination<br />

mit dem Keypad<br />

mit Fingerabdrucksensor<br />

Testsieger und dem Türsensor<br />

bleiben keine<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong> Nuki Smart Lock Pro<br />

Wünsche offen.<br />

Yale Linus L2<br />

Massiv und leistungsstark<br />

Wenn du auf der Suche nach einem soliden<br />

Smart Lock bist, dem du ein umfassendes<br />

Sicherheitssystem auf gleichem<br />

Hause an die Seiten stellen kannst, bist<br />

du bei Yale genau richtig. Das massive<br />

Metall-Gerät wirkt wertig und langlebig.<br />

Auch, dass ein Türsensor Teil des Lieferumfangs<br />

ist, ist ein Pluspunkt. Abzüge<br />

gibt es für die Account-Pflicht der App,<br />

die sogar eine Telefonnummer verlangt,<br />

und das Fehlen einer eigenen Taste am<br />

Schloss selbst. Schade ist zudem, dass<br />

der beiliegende Dot für uns iPhone-<br />

Fans wenig Sinn ergibt, da Apple sich<br />

die Aktion des NFC-Chips ebenso wie<br />

bei der Standort-basierten Automation<br />

bestätigen lässt.<br />

Switchbot Lock Pro<br />

Der günstige Einstieg<br />

Mit 140 Euro kostet das Switchbot Lock<br />

Pro auf den ersten Blick nur halb so viel<br />

wie unser Testsieger. Nicht vergessen<br />

solltest du allerdings, dass du mindestens<br />

weitere 35 Euro investieren musst,<br />

wenn du aus der Ferne zugreifen und<br />

das Schloss in die Home-App integrieren<br />

willst. Nichtsdestotrotz kostet<br />

das Rundum-sorglos-Paket, bestehend<br />

aus smartem Schloss, Hub Mini sowie<br />

Keypad mit Fingerabdrucksensor, nur<br />

etwas mehr als<br />

das Yale Linus L2<br />

und wesentlich<br />

Preis-Tipp weniger als ein<br />

vergleichbares<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong> Switchbot Lock Pro<br />

Nuki-Paket.<br />

von Yale angeführt. Sein hochwertig<br />

verarbeiteter Metallkorpus<br />

wirkt wie aus einem Guss und<br />

das hohe Gewicht unterstreicht<br />

die Wertigkeit. Auf dem dicht folgenden<br />

zweiten Platz würden<br />

sich das Schloss von Nuki und das<br />

kleine Tedee einfinden. Die Kombination<br />

aus Aluminium und weißem<br />

Kunststoff erscheint edel,<br />

der kleine Knauf von Tedee greift<br />

am wenigsten in die Gesamtoptik<br />

der Tür ein. Schlusslicht unserer<br />

Design-Rangliste würde das klobige<br />

Switchbot-Schloss bilden. Der<br />

große, schwarze Kasten ist auch<br />

an dunklen Türen kaum zu übersehen<br />

und die vielen Spalten wirken<br />

wenig elegant.<br />

Stromversorgung<br />

und Funktionen<br />

Wichtiger als das Aussehen bei<br />

einem smarten Schloss ist natürlich<br />

der Funktionsumfang. Und<br />

der ist vordergründig bei allen<br />

Geräten gleich. Alle ersetzen den<br />

Schlüssel auf der Innenseite der<br />

Tür mit einem Drehknauf, mit dem<br />

du die Tür trotz aller Intelligenz<br />

weiterhin händisch schließen<br />

kannst. Bei Tedee ist das ganze<br />

Schloss der Knauf, Switchbot und<br />

Nuki kommen mit einem geriffelten<br />

respektive glatten Drehregler<br />

daher. Bei Yale erinnert der<br />

Mechanismus eher an – nun ja,<br />

uns fällt kein besserer Vergleich<br />

ein – einen Dosenöffner. Der Funktion<br />

an sich tut dies aber keinen<br />

Abbruch und alle Schlösser lassen<br />

sich gleichsam bequem drehen.<br />

Ihr eigentliches Potenzial entfalten<br />

die Schlösser natürlich erst<br />

durch die Zufuhr von Strom. Und<br />

dieser wird bei allen Testkandidaten<br />

etwas anders vorgehalten.<br />

Am einfachsten hat es Switchbot<br />

gelöst. Unter der magnetischen<br />

Abdeckplatte verbirgt sich ein Batterie-Träger,<br />

der vier AA-Batterien<br />

aufnimmt. Damit soll das Schloss<br />

bis zu neun Monate durch halten.<br />

Der Hersteller arbeitet wohl auch<br />

noch an einem zweigeteilten<br />

Akku-Pack, das sogar erst nach<br />

Kein Strom?<br />

Alle Geräte nutzen<br />

Akkus oder Batterien<br />

und melden<br />

sich rechtzeitig,<br />

sollte sich<br />

deren Kapazität<br />

dem Ende neigen.<br />

Und keine<br />

Angst vor Stromausfall,<br />

denn die<br />

Schlösser kommunizieren<br />

bei<br />

Bedarf per Bluetooth<br />

mit dem<br />

iPhone. Einzig auf<br />

den Fernzugriff<br />

wirst du mangels<br />

WLAN verzichten<br />

müssen.<br />

einem Jahr aufgeladen werden<br />

will. Bis zum Redaktionsschluss<br />

war es aber noch nicht erhältlich.<br />

Auch Nuki und Yale setzen<br />

auf einen wiederaufladbaren Akku<br />

mit USB-C-Anschluss, der bis zu<br />

6 Monate halten soll. Nuki allerdings<br />

mit dem Vorteil, dass der<br />

Akku auch geladen werden kann,<br />

während er im Schloss steckt.<br />

Bei Yale musst du ihn zum Laden<br />

herausnehmen.<br />

Anders bei Tedee: Der Akku ist<br />

fest verbaut und muss daher im<br />

Betrieb geladen werden. Hierfür<br />

legt Tedee ein extra-langes Ladekabel<br />

bei. Damit sich das Kabel<br />

nicht verheddert, wenn sich das<br />

Schloss dreht, hat sich der Hersteller<br />

von Apple inspirieren lassen<br />

und den Micro-USB-Stecker mit<br />

einer Art MagSafe ausgestattet.<br />

Drei der vier Hersteller haben<br />

verstanden, dass der Mensch es<br />

sich gern so einfach wie möglich<br />

macht und offerieren eine Option,<br />

den Motor zum Schließen des<br />

Schlosses von innen auf Knopf-<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


071<br />

Nennt sich smartes Türschloss, verfolgt aber einen ganz anderen Ansatz<br />

als der Wettbewerb: Das Schließsystem von Netatmo macht den Schlüssel<br />

intelligent, hat aber keinen Motor.<br />

druck zu aktivieren. Bei Tedee ist<br />

es die gesamte Kappe, bei Nuki<br />

und Switchbot das Innere des<br />

Drehrads, das gedrückt werden<br />

kann. Nuki erweitert dieses Feature<br />

durch eine „Lock ’n’ Go“-Funktion,<br />

die das Schloss zunächst aufund<br />

nach einer von dir gewählten<br />

Zeit wieder abschließt. In unserem<br />

Alltag hat sich dies als besonders<br />

praktisch erwiesen, gerade, wenn<br />

wir ein ums andere Mal mit vollen<br />

Händen das Haus verließen und<br />

keine Hand fürs iPhone freihatten.<br />

Mit einem Finger oder Knöchel<br />

aufs Schloss zu drücken, haben<br />

wir immer geschafft.<br />

Ebenfalls am besten von<br />

Nuki gelöst ist das visuelle Signalisieren<br />

des Ist-Zustands des<br />

Schlosses, sprich, ist die Tür aufoder<br />

zugeschlossen. Bei Switchbot<br />

kannst du es an dem kleinen<br />

orangefarbenen Punkt erahnen,<br />

Tedee und Yale lassen eine LED<br />

ihre Farbe ändern – allerdings nur<br />

beim Schließvorgang selbst. Bei<br />

Nuki kannst du den LED-Ring pulsieren<br />

lassen, während die Tür<br />

aufgeschlossen ist. Hast du dein<br />

smartes Schloss aber erst einmal<br />

optimal eingestellt und auf deinen<br />

Alltag abgestimmt, bist du<br />

auf solche Details eigentlich nicht<br />

angewiesen.<br />

App, HomeKit und<br />

Komfortfunktionen<br />

Und damit kommen wir zu dem<br />

Teil des Tests, bei dem sich die<br />

Schlösser am meisten unterscheiden.<br />

Klar, alle Geräte unterstützen<br />

HomeKit. Das war Teilnahmevoraussetzung.<br />

Zur initialen<br />

Einrichtung empfehlen sich aber<br />

die jeweiligen Apps der Hersteller.<br />

Und hier merken wir, dass sich<br />

abermals das Team von Nuki die<br />

meisten Gedanken gemacht hat<br />

– vor allem in Sachen Sicherheit.<br />

Die schlanke App der Österreicher<br />

kommt ganz ohne Account<br />

aus. Weder du als Bewohner noch<br />

deine potenziellen Gäste müssen<br />

sich auf den Servern des Herstellers<br />

registrieren. Das ist löblich!<br />

Bei Tedee funktioniert das<br />

Anmelden mit Apple, Google oder<br />

deiner E-Mail-Adresse. Switchbot<br />

lässt zusätzlich Amazon-Konten<br />

sowie das Verbergen der eigenen<br />

E-Mail-Adresse mit Apple zu.<br />

Yale verlangt zusätzlich auch eine<br />

Mobilfunknummer.<br />

Die Einrichtung klappte bei<br />

allen Testgeräten auf Anhieb, viele<br />

Apps arbeiten mit leicht verständlichen<br />

Erklärvideos. Auch bei der<br />

anschließenden Übergabe an die<br />

Home-App sind wir in keine Probleme<br />

gelaufen.<br />

Foto: Netatmo<br />

Ganz anders:<br />

das Türschloss<br />

von Netatmo<br />

Netatmo geht mit seinem smarten Türschloss<br />

einen ungewöhnlichen Weg: Der französische<br />

Hersteller verzichtet auf einen Motor und setzt<br />

stattdessen auf einen komplett neuen Schließzylinder<br />

mit smarter Komponente. Öffnen und<br />

Abschließen funktioniert also wie gehabt –<br />

mit einem Schlüssel. Aber nicht irgendeinem<br />

Schlüssel, sondern einem smarten NFC-Schlüssel,<br />

der sich nicht so leicht kopieren lässt wie<br />

sein gezackter Bruder – bei dem meist ein Foto<br />

ausreicht, um ihn zu kopieren. Führst du eben<br />

jenen smarten Schlüssel in das Schloss ein,<br />

verbinden sich ansonsten getrennte Komponenten<br />

im Schließzylinder, und du kannst das<br />

Schloss wie gewohnt aufschließen. Auf der<br />

Innenseite gibt es zu diesem Zweck einen großen<br />

Drehknauf.<br />

Die App ist schnell eingerichtet, ebenso<br />

wie die Verbindung zur Home-App. So kannst<br />

du das Schloss auch per iPhone oder Siri steuern.<br />

Das heißt, auf Knopfdruck in der App oder<br />

Zuruf aktiviert sich das Schloss und du kannst<br />

den Knauf an der Außenseite drehen. Aber<br />

Achtung: Bis das Schloss reagiert, dauert es<br />

mitunter ein paar Sekunden.<br />

Der smarte Schließzylinder von Netatmo<br />

ist also eher eine smarte Erweiterung deiner<br />

bestehenden Haustür. Du kannst Gästen digitalen<br />

Zutritt gewähren, ohne ihnen einen<br />

Schlüssel geben zu müssen. Und verlorene<br />

Schlüssel sind kein Problem mehr, da du sie<br />

einfach in der App entfernen kannst. Aber vergiss<br />

nicht: Das Schloss öffnet und schließt<br />

nicht automatisch, wie die anderen smarten<br />

Türschlössern in unserem Vergleichstest.<br />

Auch die Installation ist anders, da du<br />

deinen bestehenden Schließzylinder austauschen<br />

musst. Doch was sich komplex<br />

anhört, entpuppt sich zügig als leichte Fingerübung,<br />

da der Zylinder nur von einer Stulpschraube<br />

gehalten wird. Dank mitgeliefertem<br />

Messwerkzeug und Verlängerungskits lässt<br />

sich das Schloss an verschiedene Türstärken<br />

anpassen. Einziger Wermutstropfen: Der<br />

Mikro-USB-Anschluss zum Aufladen der Batterien<br />

wirkt nicht mehr ganz zeitgemäß.<br />

Alles in allem ist das smarte Türschloss<br />

von Netatmo eine interessante Alternative<br />

für alle, die ihr Zuhause smart machen wollen,<br />

aber nicht auf den klassischen Schlüssel<br />

verzichten möchten. Es bietet eine gute Kombination<br />

aus physischer und digitaler Sicherheit,<br />

ist einfach zu installieren und lässt sich in<br />

HomeKit integrieren. Allerdings musst du auf<br />

Komfortfunktionen wie automatisches Öffnen<br />

und Schließen verzichten.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


072<br />

Produkte & Tests<br />

Smarte Türschlösser<br />

Eine Sonderstellung nimmt<br />

die Lösung von Switchbot ein. Das<br />

Schloss selbst kann nur per Bluetooth<br />

kommunizieren. Für die Verwaltung<br />

aus der Ferne und die<br />

HomeKit-Integration benötigst<br />

du eine zusätzliche Bridge. Diese<br />

schlägt je nach Ausstattung mit 35<br />

respektive 80 Euro zu Buche. Für<br />

unseren Test stand uns der günstigere<br />

Hub Mini zur Verfügung.<br />

Die kleine weiße Plastikbox muss<br />

in Bluetoothreichweite mit Strom<br />

versorgt und in der App eingerichtet<br />

werden. Dann übernimmt<br />

sie die Kommunikation zwischen<br />

Schloss und Apple-Smarthome.<br />

Dieser Umweg ist vermutlich auch<br />

der Grund dafür, dass das Schloss<br />

auf Befehle aus der Home-App am<br />

langsamsten reagiert.<br />

Warten auf Home Key<br />

Kinderleichte<br />

Montage, einfache<br />

Einrichtung<br />

– auch für<br />

Laien.<br />

Apple Home Key verspricht<br />

eine schlüssellose<br />

Zukunft, in der<br />

dein iPhone oder<br />

deine Apple Watch<br />

deine Haustür öffnen.<br />

Es ist quasi ein digitaler Schlüssel, den du<br />

sicher in deiner Wallet-App ablegst und per NFC<br />

(Near Field Communication) auf kompatible<br />

Türschlösser übertragen kannst. Das ist nicht<br />

nur bequem, sondern auch sicherer als herkömmliche<br />

Schlüssel. Derzeit lässt Home Key<br />

in Deutschland aber noch auf sich warten. Die<br />

Verzögerung liegt vermutlich an unterschiedlichen<br />

Sicherheitsstandards, Datenschutzbestimmungen<br />

und der notwendigen Zertifizierung<br />

von Türschlössern. Wie viel Komfort und<br />

Sicherheit Apples Lösung gegenüber den von<br />

uns getesteten Geräten bieten wird, muss sich<br />

erst noch zeigen. Denn außer einer einfachen<br />

Weitergabe (an iPhone-Nutzende) sehen wir<br />

kaum Vorteile.<br />

(Optionales) Zubehör<br />

Viele Szenarien lassen sich dank<br />

iPhone- oder Apple- Watch-App<br />

und der HomeKit- Integration<br />

abdecken. Möchtest du aber<br />

auch Menschen Zutritt gewähren,<br />

die weniger versiert mit neuer<br />

Technik sind, bieten die Hersteller<br />

verschiedene Lösungen an.<br />

Alle smarten Schlösser kannst<br />

du beispielsweise um ein Keypad<br />

erweitern, bei dem du zahlreiche<br />

einmalige, temporäre oder unlimitierte<br />

Codes hinterlegen kannst.<br />

Bei Tedee ist das Gerät im Gegensatz<br />

zum Schloss unnötig klobig,<br />

Yale punktet mit extra großen Tasten.<br />

Bei Nuki und Switchbot hast<br />

du zusätzlich die Option für einen<br />

Fingerabdrucksensor.<br />

Gleichfalls empfehlenswert<br />

ist ein Türsensor, der bei Yale und<br />

Switchbot direkt mitgeliefert wird.<br />

Dieses kleine Add-on, das du vielleicht<br />

als Tür- und Fensterkontakt<br />

kennst, ermöglicht es dem<br />

Schloss zu erkennen, ob die Tür<br />

offen steht. Klar, schließen kann<br />

das Schloss die Tür dann nicht,<br />

aber immerhin eine Nachricht auf<br />

dein iPhone schicken.<br />

Nuki bieten mit dem Fob dann<br />

noch eine kleine Bluetooth-Fernbedienung<br />

für den Schlüsselbund<br />

und Yale mit dem Dot einen kleinen<br />

NFC-Chip, der allerdings nur<br />

mit Android richtig funktioniert.<br />

Die smarten Schlösser<br />

im Alltag<br />

Das Gute vorweg: Ihre Hauptaufgaben<br />

haben alle Testkandidaten<br />

anstandslos erledigt. Dazu gehören<br />

das Aufschließen morgens<br />

und das Abschließen abends zu<br />

einer bestimmten Zeit per Home-<br />

Kit, sowie das Schließen per Hersteller-App.<br />

Im übrigen Umgang<br />

mit der Home-App zeigten sich<br />

aber Unterschiede. Während das<br />

Schloss von Nuki nahezu sofort<br />

auf eine Eingabe aus der Home-<br />

Foto: Nuki<br />

App reagierte, dauerte es bei<br />

Switchbot, Yale und Tedee einige<br />

Sekunden – quälend lange Sekunden,<br />

wenn du vollbepackt im<br />

strömenden Regen nach Hause<br />

kommst. Letztere beide haben<br />

indes angekündigt, die Unterstützung<br />

von Matter nachzureichen,<br />

was dieses Problem beheben<br />

könnte.<br />

Besonders gefallen hat uns die<br />

„Auto Unlock“-Funktion der Nuki-<br />

App. Diese schließt die Tür automatisch<br />

auf, wenn du dich deinem<br />

Zuhause näherst. Theoretisch<br />

wäre eine solche Automation mit<br />

allen Schlössern in der Home-App<br />

möglich. Da Apple Haustüren aber<br />

als sicherheitsrelevant einstuft,<br />

musst du eine Aktion wie das Aufschließen<br />

der Haustür zusätzlich<br />

bestätigen, indem du dein iPhone<br />

entsperrst. Und dann kannst<br />

du auch gleich auf das entsprechende<br />

Widget tippen.<br />

Fazit<br />

Der Markt für smarte Türschlösser<br />

ist überschaubar, bietet aber<br />

eine anständige Auswahl. Keines<br />

der getesteten Geräte muss<br />

sich verstecken. Switchbot bietet<br />

einen preisgünstigen Einstieg,<br />

Yale eine funktionale Erweiterung<br />

für das umfassende, hauseigene<br />

Sicherheitssystem. Warum<br />

das Tedee fast doppelt so teuer<br />

ist, erschließt sich uns nicht. Das<br />

beste Gesamtpaket bietet Nuki.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


073<br />

Tedee Pro<br />

Nuki Smart Lock<br />

Pro (4. Gen)<br />

Yale Linus L2<br />

Switchbot<br />

Lock Pro<br />

Netatmo Smartes<br />

Türschloss<br />

Maße Ø 45 mm × 55 mm 110 × 60 × 60 mm 51,7 × 146,2 × 45,75 mm 120 × 59 × 83,9 mm Ø 50 mm × 145 mm<br />

Gewicht 196 g 580 g 662 g 435 g keine Angabe<br />

Lautstärke –<br />

Stromversorgung<br />

fest verbauter<br />

LiPo-Akku (3.000 mAh)<br />

herausnehmbares<br />

Nuki Power Pack<br />

(2.100 mAh)<br />

herausnehmbarer<br />

Akku mit 2 x 1.865 mAh<br />

Li-Ionen-Zellen<br />

4 x AA-Batterien<br />

(Akkupack optional)<br />

4 x AAA-Batterien,<br />

Mikro-USB für den<br />

Notfall<br />

Laufzeit 6 bis 10 Monate bis zu 6 Monate bis zu 6 Monate bis zu 9 Monate bis zu 12 Monate<br />

Laden<br />

HomeKit<br />

Mikro-USB mit<br />

magnetischem Adapter<br />

USB-C USB-C USB-C –<br />

Matter wird nachgereicht wird nachgereicht<br />

App<br />

Watch-App<br />

Konnektivität Bluetooth LE 5.0,<br />

WLAN 2,4 GHz<br />

Bluetooth 5,<br />

WLAN 2,4 GHz<br />

Bluetooth 5.3,<br />

WLAN 2,4/5 GHz<br />

Bluetooth 4.2<br />

Bluetooth 4.2, NFC<br />

Material Aluminium / Kunststoff Aluminium / Kunststoff Metall Aluminium-Magnesium-<br />

Legierungen<br />

Aluminium<br />

Farben<br />

Weiß/Silber oder<br />

Schwarz<br />

Schwarz/Silber oder<br />

Weiß/Silber<br />

Schwarz oder Silber Schwarz Silber<br />

vorhandener<br />

Zylinder<br />

(mit Adapter)<br />

Voraussetzung<br />

Eurozylinder mit<br />

abgesägtem Schlüssel<br />

oder Gerda-Schließzylinder<br />

Europrofilzylinder<br />

mit Not- und Gefahrenfunktion<br />

Eurozylinder, die passt an so gut wie alle<br />

mindestens 3 mm Zylinder<br />

herausragen oder 22 mm<br />

Rundzylinder<br />

Eurozylinder<br />

Besonderheiten<br />

LED, Button am Schloss<br />

Button am Schloss,<br />

Nuki Fob (60 Euro),<br />

Door Sensor (60 Euro)<br />

LED, Yale Dot<br />

(3 Stück für 30 Euro)<br />

NFC-Karte, LED,<br />

Button am Schloss<br />

Smarte NFC-Schlüssel<br />

Schließzylinder<br />

70 Euro (Gerda, Sicherheitsklasse<br />

6)<br />

100 Euro 40 Euro (Yale Linus<br />

Adjustable Cylinder)<br />

– inklusive<br />

Bridge 110 Euro (nicht nötig) 100 Euro (nicht nötig) 80 Euro (nicht nötig) Mini 35 Euro,<br />

Hub 2 80 Euro<br />

–<br />

Keypad 100 Euro 160 Euro (mit Fingerabdrucksensor)<br />

70 Euro 100 Euro (mit Fingerabdrucksensor)<br />

–<br />

Preis 400 Euro 290 Euro 230 Euro 140 Euro<br />

(Bundle 240 Euro)<br />

380 Euro<br />

Vorteile<br />

kompakt und elegant,<br />

Akku, leise, stark<br />

weder Account- noch<br />

Cloud-Zwang, sehr gute<br />

App, Funktionstaste<br />

Türsensor inklusive,<br />

gute Verarbeitung<br />

Türsensor inklusive,<br />

Schnell-Taste<br />

per App oder smartem<br />

Schlüssel aktivierbar<br />

Nachteile<br />

Account-Pflicht auch für<br />

Gäste, laden per Micro-<br />

USB, klobiges Keypad<br />

– kein Hardware-Button,<br />

Account-Pflicht<br />

Matter/HomeKit nur mit<br />

Hub, Account-Pflicht,<br />

reagiert sehr langsam<br />

mit der Home-App<br />

kein Motor, Zylinder<br />

muss getauscht werden<br />

1,8 1,5 2,2 2,3 –<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


074<br />

Produkte & Tests<br />

GPS für Katzen<br />

Stubentiger<br />

auf Abwegen<br />

Ob in Städten oder auf dem freien Land:<br />

Frei laufende Katzen legen oft weite Strecken<br />

zurück. Um diese zu verfolgen, bieten sich<br />

Tracker an. Wir sagen dir, welche Lösungen<br />

es gibt und worauf du bei der Auswahl<br />

achten solltest.<br />

TEXT: THOMAS RAUKAMP<br />

D<br />

u kennst das Bild: An Bäumen<br />

und Laternenpfählen finden<br />

sich immer wieder Vermisstenanzeigen<br />

für Katzen. Es<br />

gibt keine offiziellen Statistiken<br />

darüber, wie viele Mauser in<br />

jedem Jahr in Deutschland verloren<br />

gehen. Fest steht jedoch:<br />

Besonders Freigänger sind einem<br />

hohen Risiko ausgesetzt, sich zu<br />

verirren, etwa in einem Schuppen<br />

oder Keller festzusitzen oder<br />

sogar einem Diebstahl zum Opfer<br />

zu fallen.<br />

Doch auch wenn es so schlimm<br />

nicht kommt: Wohl jeder Katzenhalter<br />

ist vertraut mit dem unguten<br />

Gefühl, wenn der Liebling<br />

einmal nicht wie gewohnt zur<br />

Fressenszeit vor der Tür steht –<br />

um dann am nächsten Morgen<br />

aufzutauchen, als wenn nichts<br />

wäre. Gern gesellt sich dazu die<br />

sanfte Neugierde, wo sich das Tier<br />

eigentlich herumtreibt, wenn es<br />

allein draußen unterwegs ist.<br />

GPS ≠ GSM<br />

Immer mehr Katzenbesitzerinnen<br />

und -besitzer „stalken“ ihre Tiere<br />

daher – und zwar mit Trackern.<br />

Am häufigsten sind dabei GPS-<br />

Tracker, da diese den weitesten<br />

Radius versprechen. Um ihre<br />

Funktionsweise zu verstehen, gilt<br />

es zunächst, den Unterschied zwischen<br />

einem GPS-Signal und einer<br />

GSM-Verbindung zu erkennen. Mit<br />

Ersterem ruft der Tracker seinen<br />

Standort anhand des Längenund<br />

Breitengrads mithilfe einer<br />

Satellitenverbindung ab. Damit<br />

diese Daten bei dir ankommen,<br />

muss das Gerät mit dem Server<br />

des Dienstanbieters Kontakt aufnehmen<br />

– und tut dies wie ein<br />

Smartphone mit einer SIM-Karte,<br />

die sich ebenfalls in dem Tracker<br />

befindet. Startest du nun die dazugehörige<br />

iPhone-App, verbindet<br />

sie sich mit ebendiesem Server,<br />

der den aufgezeichneten Standortverlauf<br />

zur grafischen Aufarbeitung<br />

liefert. Du siehst: Die<br />

Daten deiner Katze legen noch<br />

größere Wege zurück als deine<br />

Katze selbst.<br />

Klingt gut – allerdings ist die<br />

GPS-Signalrezeption von mehreren<br />

Faktoren abhängig. So ist für<br />

eine genaue Geolokalisation eine<br />

möglichst offene Umgebung mit<br />

wenig Hindernissen notwendig.<br />

Sprich: Ein GPS-Tracker funktioniert<br />

auf dem freien Land besser<br />

als in den Betonwüsten der Großstädte.<br />

Denn die Signale neigen<br />

dazu, an Gebäuden abzuprallen,<br />

was die Genauigkeit der Daten<br />

beeinflusst. Noch schlimmer: Sitzt<br />

die Katze etwa in einem Keller<br />

fest, empfängt der Sender das<br />

GPS-Signal eventuell nicht oder<br />

nur unzureichend – und das kann<br />

dem Tier zum Verhängnis geraten.<br />

GPS-Tracker sind also toll,<br />

um die Wege der Katze auch in<br />

einem weitläufigen Revier zu verfolgen.<br />

Immerhin ist dies – je nach<br />

Geschlecht, Alter, Kastrationsstatus<br />

und Nahrungsangebot – in<br />

ländlichen Gegenden bis zu 6 Hektar<br />

groß. In dichter besiedelten<br />

Räumen, also in Städten, bietet<br />

Achte bei der<br />

Auswahl des<br />

Trackers darauf,<br />

dass dieser<br />

speziell für Katzen<br />

entwickelt<br />

wurde. Der<br />

Weenect-XS-<br />

Tracker ist nicht<br />

allzu klobig und<br />

wiegt lediglich<br />

27 Gramm.<br />

sich eine andere Technik an – und<br />

die kommt dir sicher bekannt vor.<br />

Bluetooth-Tracker<br />

Wer Bluetooth-Tracker sagt, meint<br />

zumeist AirTags – zumindest innerhalb<br />

des Apple-Ökosystems. Die<br />

Arbeitsweise der ebenso unscheinbaren<br />

wie leicht gewichtigen<br />

Suchchips ist denkbar einfach:<br />

Ein AirTag sendet ein Bluetooth-<br />

Signal aus, das Geräte innerhalb<br />

von Apples „Wo ist?“-Netzwerk<br />

empfangen, um den Standort verschlüsselt<br />

an die iCloud weiterzuleiten.<br />

Der Vorteil: Theoretisch ist<br />

jeder iPhone-, iPad- und <strong>Mac</strong>-Nutzende<br />

Teil des weltweit wohl größten<br />

Suchnetzwerks.<br />

Und das überbrückt den offensichtlich<br />

größten Nachteil von<br />

Bluetooth- gegenüber GPS-Trackern:<br />

Für sich allein betrachtet,<br />

erreichen AirTags sogar unter<br />

idealen Bedingungen selten eine<br />

höhere Reichweite als 100 Meter –<br />

in dicht besiedelten Gebieten liegt<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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075<br />

Foto: Weenect<br />

Interview mit Youtube-Tierarzt<br />

Dr. Karim Montasser:<br />

»GPS-Tracker sorgen für<br />

Sicherheit und schonen die<br />

Nerven!«<br />

diese sogar lediglich bei 15 bis 30<br />

Metern. Aufgrund des „Wo ist?“-<br />

Netzwerks ist die Reichweite aber<br />

praktisch unbegrenzt. Das zusätzlich<br />

verwendete Ultrabreitband-<br />

Format ermöglicht sogar eine<br />

Lokalisation bis auf wenige Zentimeter<br />

– und führt dich somit im<br />

besten Fall direkt zu deiner Katze.<br />

GPS oder Bluetooth?<br />

Das alles funktioniert jedoch nur,<br />

wenn das Netzwerk aus Apple-<br />

Geräten eng vermascht ist. In<br />

ländlichen Gegenden ist dies oft<br />

nicht gegeben. Daraus leitet sich<br />

unsere Kaufempfehlung ab: Ist<br />

deine Katze primär in besiedelten<br />

Umgebungen unterwegs,<br />

erscheint ein Bluetooth-Tracker<br />

als die leichtere und unkompliziertere<br />

Lösung. Streift sie hingegen<br />

über ein weitläufiges Revier auf<br />

dem Land mit vielen Freiflächen,<br />

ermöglicht ein GPS-Halsband die<br />

sichere Verfolgung auch über<br />

große Distanzen.<br />

Auch für<br />

Hunde?<br />

Viele Anbieter<br />

führen für Katzen<br />

und Hunde optimierte<br />

GPS-Tracker<br />

in ihrem Sortiment.<br />

Weenect<br />

und Tractive bieten<br />

diese sogar in<br />

zwei Ausführungen<br />

an. Gehören<br />

beide Tierarten<br />

zu deinem Haushalt,<br />

solltest du<br />

ihre Daten in<br />

einem Konto<br />

zusammenfassen<br />

können, um sie<br />

in einer App zu<br />

verwalten.<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>: Karim, warum sollten<br />

Besitzerinnen und -besitzer<br />

von frei laufenden Katzen in ein<br />

GPS-Halsband investieren?<br />

Dr. Karim Montasser: Ein GPS-<br />

Halsband hilft in erster Linie,<br />

wenn die Katze tatsächlich verschwindet.<br />

Besonders Modelle,<br />

die den letzten bekannten<br />

Standort markieren, sind empfehlenswert:<br />

Wenn die Katze in<br />

einen Keller oder eine Garage<br />

kriecht, kommt sie oft nicht<br />

mehr raus. Das kommt leider<br />

häufiger vor, als viele denken.<br />

Und an diesen Orten gibt es<br />

meist kein Signal. Tracker, die<br />

nur passiv zu orten sind, helfen<br />

da nicht weiter.<br />

Ich persönlich finde aber,<br />

dass ein GPS-Tracker nicht<br />

nur die Sicherheit von Katzen<br />

erhöht, sondern auch die Nerven<br />

der Besitzerinnen und Besitzer<br />

schont. Wenn du weißt, wo<br />

deine Katze unterwegs ist und<br />

wie groß ihr Revier ist, kannst<br />

du dir viel Stress ersparen. Die<br />

zufütternden Nachbarn sind so<br />

genauso ausfindig zu machen,<br />

wie potenzielle Gefahrenstellen<br />

– etwa an viel befahrenen<br />

Straßen.<br />

Worauf sollten Interessierte bei<br />

der Auswahl noch achten?<br />

Zuverlässigkeit und Gewicht<br />

sind für mich die wichtigsten<br />

Aspekte. Ein GPS-Tracker ist<br />

dann nützlich, wenn er zuverlässig<br />

den Standort anzeigt und die<br />

Katze ihn toleriert. Zum Glück<br />

gibt es mittlerweile sehr kleine<br />

Tracker.<br />

Viele Katzenfreunde befürchten,<br />

dass ihre Tiere sich an dem<br />

Halsband strangulieren – ist<br />

diese Sorge berechtigt?<br />

Nein, das passiert schon lange<br />

nicht mehr. Du solltest bei Katzen<br />

nur Sicherheitshalsbänder<br />

nutzen, die bei einer Zugkraft<br />

Dr. Karim Montasser, geboren 1987<br />

in Kairo, Ägypten, studierte Tiermedizin<br />

und promovierte in Neurologie<br />

an der Justus-Liebig-Universität in<br />

Gießen. Er ist als „Der Tierarzt“ als<br />

Youtuber und also Fernsehmoderator<br />

in den Sendungen „Die Haustierprofis“<br />

und „Wir lieben Tiere“ in<br />

der ARD und auf RTL aktiv. Im September<br />

erscheint sein Buch „Eingetaucht:<br />

Das Tierwohl-Paradox“.<br />

von 1 bis 2 Kilogramm aufgehen.<br />

Wenn eine Katze also an<br />

einem Ast oder ähnlichem hängen<br />

bleibt, geht das Halsband<br />

auf und es passiert nichts weiter.<br />

Halsband und GPS-Tracker<br />

kannst du ja ohne Probleme<br />

wiederfinden, dafür ist die Trackingfunktion<br />

ja da.<br />

Nicht alle Katzen tragen bereits<br />

ein Halsband. Wie können ihre<br />

Besitzerinnen und Besitzer sie<br />

daran gewöhnen?<br />

Schritt für Schritt. Die allermeisten<br />

Katzen haben kein<br />

Problem mit Halsbändern, wenn<br />

sie langsam daran gewöhnt<br />

werden. Zeige also zunächst<br />

das Halsband und lass die Katze<br />

es beschnüffeln. Verknüpfe das<br />

Erlebnis positiv mit Futter. Dann<br />

anlegen, wieder abnehmen und<br />

positiv bestärken. Und zuletzt<br />

die Anlegedauer erhöhen. Das<br />

klappt meist innerhalb von<br />

einer bis zwei Wochen ohne<br />

Probleme.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


076<br />

GPS trifft auf Funk<br />

Bei der Bestimmung des Standorts<br />

fährt der unter anderem dank<br />

einer Vorstellung in dem Start-up­<br />

Format „Die Höhle des Löwen“<br />

bekannt gewordene Pettracer<br />

zweigleisig: Zu einem GPS-Tracker<br />

gesellt sich ein Schmalband-Funksender.<br />

Diese Signalkombination<br />

löst das oben skizzierte Dilemma<br />

einer reinen GPS-Lösung: Ist die<br />

Katze in einem geschlossenen<br />

Raum eingeschlossen und damit<br />

für das GPS unsichtbar, erhöhen<br />

sich die Chancen, dass du sie mit<br />

dem Peilsender trotzdem findest.<br />

AirTags bieten<br />

sich besonders<br />

in dicht besiedelten<br />

Räumen<br />

fürs Tracking<br />

an. Im Onlineshop<br />

von Lucybalu<br />

findest<br />

du extra dafür<br />

entworfene<br />

Halsbänder.<br />

Foto: LucyBalu<br />

Damit die Ortung funktioniert,<br />

platzierst du zu Hause die im Erstausstattungsset<br />

enthaltene Basisstation.<br />

Diese bietet eine Reichweite<br />

von bis zu 1,6 Kilometern oder 5<br />

Quadratkilometern – das sollte in<br />

vielen Fällen schon ausreichen. Die<br />

Installation wirkt hingegen etwas<br />

umständlich: Dafür muss der <strong>Mac</strong><br />

ran – eleganter wäre eine Kompletteinrichtung<br />

per Smartphone<br />

gewesen.<br />

Der Pettracer sticht besonders<br />

durch seine üppige Akkulaufzeit<br />

von bis zu 30 Tagen hervor. Dies<br />

erzielen die Schweizer Entwickler<br />

mithilfe eines cleveren Energiemanagements:<br />

Bewegt sich die<br />

Katze nicht, weil sie etwa ihre<br />

Umgebung beobachtet oder döst,<br />

fragt das GPS-Modul seine Position<br />

seltener ab – und spart somit<br />

Batterie. Ein spezieller Suchmodus<br />

erlaubt hingegen die fortlaufende<br />

Positionsbestimmung.<br />

Mal ehrlich: Katzen mit einem<br />

GPS-Tracker sehen immer etwas<br />

überladen aus. Der Pettracer<br />

kommt hingegen etwas sympathischer<br />

daher, verteilt er doch Akku<br />

und Elektronik im Halsband selbst.<br />

Ein Verstellband nebst Sicherheitsverschluss<br />

erlaubt die individuelle<br />

Anpassung an das Tier.<br />

So viel Technik hat allerdings<br />

ihren Preis: Mit knapp 200 Euro für<br />

die Erstanschaffung inklusive Basisstation<br />

liegt das Pettracer-Set deutlich<br />

über dem Wettbewerb.<br />

Erfahrung aus Österreich<br />

Ganz so dezent ist Tractive nicht:<br />

Der mittlerweile über mehrere Pro­<br />

duktgenerationen gereifte GPS-<br />

Tracker für Katzen kommt in der<br />

Größe einer Praline daher, wiegt<br />

aber trotzdem nur 25 Gramm. Mithilfe<br />

einer Befestigungsklammer<br />

findet die Sender-Akku-Einheit am<br />

beiliegenden Sicherheitshalsband<br />

festen Halt. Dessen Glöckchen ist<br />

allerdings nicht jederkatzens Ding.<br />

Die Einrichtung geht flott und<br />

direkt am iPhone vonstatten. In<br />

knapp zwei Minuten war unser<br />

Gerät einsatzbereit. Überhaupt<br />

wirkt die App aufgeräumt und<br />

durchdacht und ist daher unser<br />

Favorit. Für die Standort- und Verlaufsdarstellung<br />

bietet sie neben<br />

der Standard- eine Satelliten- und<br />

Openstreetmap-Ansicht.<br />

Clever: Um den Akku zu schonen,<br />

offeriert die iPhone-App die<br />

Einrichtung einer Energiesparzone.<br />

Dazu verbindet die App<br />

deinen Tracker mit deinem WLAN-<br />

Netzwerk. Strolcht die Katze in<br />

dessen Empfangsbereich herum,<br />

entfällt die Positionsbestimmung<br />

per GPS – was Strom spart. Hält<br />

die Batterie normalerweise nur<br />

knapp zwei Tage ohne „Nachtanken“<br />

durch, erweitert sich dieser<br />

Zeitraum – je nach Aktivität des<br />

Trägers – auf bis zu einer Woche.<br />

Als dritte Verbindungsart bietet<br />

Tractive ein Bluetooth-Radar<br />

an. Dies ist dann hilfreich, wenn<br />

dein Liebling in einem geschlossenen<br />

Gebäude festsitzt, in dem kein<br />

GPS-Empfang möglich ist. Ausgehend<br />

vom letzten aufgezeichneten<br />

Standort erlaubt die Funktion<br />

die Annäherung sogar ohne aktive<br />

Mobilfunkverbindung.<br />

Die iPhone-App als Fährtenleser<br />

Neben der Tracker-Hardware<br />

solltest du bei deiner<br />

Auswahl auch ein Auge auf<br />

die Software werfen. Eine<br />

gute iPhone-App sollte verschiedene<br />

Funktionen bieten,<br />

um den Aufenthaltsort<br />

und das Wohlbefinden der<br />

Katze im Blick zu be halten.<br />

Am offensichtlichsten ist<br />

die Echtzeitortung: Die<br />

App sollte den Standort<br />

präzise anzeigen und eine<br />

Historie der zurückgelegten<br />

Wege anbieten. Komfortabel<br />

ist zudem das<br />

sogenannte Geofencing:<br />

Verlässt das Tier eine festgelegte<br />

sichere Zone (also<br />

etwa den Garten), erhältst<br />

du eine Benachrichtigung.<br />

Einige Apps ähneln fast<br />

schon Fitnessanwendungen<br />

und zeichnen Schritte<br />

und Schlafphasen auf, um<br />

über das Wohlbefinden<br />

Aufschluss zu geben. Wichtig<br />

ist auch, dass du mit<br />

der App ein Lichtsignal am<br />

Tracker auslösen kannst,<br />

um deine Katze im Dunkeln<br />

schneller zu finden.<br />

Möchtest du etwa deine<br />

Partnerin oder deinen Partner<br />

an den Exkursionen<br />

eures Lieblings teilhaben<br />

lassen, solltest du darauf<br />

achten, dass du mehrere<br />

Nutzende zu den App-<br />

Inhalten einladen kannst.<br />

So macht das Stalken gleich<br />

doppelt so viel Spaß.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


Produkte & Tests<br />

GPS für Katzen<br />

077<br />

Tracken mit 5G<br />

Auf letzte Möglichkeit verzichtet<br />

der Weenect-XS-Tracker bisher,<br />

der sich somit vollständig auf<br />

ein vorhandenes GPS-Signal verlässt.<br />

Dafür verbindet sich die<br />

enthaltene SIM-Karte als einzige<br />

mit dem aktuellen 5G-Netz. Ist<br />

dieses nicht vorhanden, fällt das<br />

Gerät auf die 4G- und 2G-Netze<br />

zurück. Damit dürfte der Tracker<br />

die höchste Netzabdeckung<br />

erreichen.<br />

Zwar wirkt der mit einer Silikonhülle<br />

am beiliegenden Sicherheitshalsband<br />

Halt findende Tracker<br />

nicht ganz so wertig wie die<br />

Konkurrenz von Tractive, dafür ist<br />

das Gehäuse etwas kleiner und<br />

daher nicht allzu klobig. Mit einem<br />

Gewicht von 27 Gramm gehört<br />

das aus Frankreich stammende<br />

Gerät zu den Leichtgewichten<br />

unter den GPS-Trackern.<br />

Bei der Akkulaufzeit greift<br />

Weenect zum selben Trick wie<br />

Tractive: Bewegt sich die Katze<br />

innerhalb deines WLAN-Netzes,<br />

darf die GPS-Ortung ruhen. Und<br />

das spart Akku: Bis zu zehn Tage<br />

hält die Batterie dann.<br />

Apropos Ortung: Weenect XS<br />

offeriert ein besonders genaues<br />

Livetracking, um die Position bis<br />

zu einmal pro Sekunde abzufragen.<br />

Klar, dies ist wiederum<br />

nicht die akkuschonendste Funktion<br />

(weshalb sie sich nach zwei<br />

Minuten beendet). Dafür ist sie<br />

umso genauer – ein GPS-Signal<br />

vorausgesetzt.<br />

Eine Besonderheit stellt das<br />

SMS-Paket dar: Jeder Alarm<br />

erreicht dich dann auch per Kurzbenachrichtigung<br />

– und damit<br />

unabhängig von einer Internetverbindung.<br />

Allerdings musst du<br />

dafür zusätzlich zu deinem Abo<br />

eine Premium-Option für knapp<br />

3 Euro im Monat hinzubuchen.<br />

Gebühr erst nach zwei Jahren<br />

Wo wir gerade beim Thema Geld<br />

sind: Für ihre Dienste (also etwa<br />

»Ein Tracker<br />

sollte sich<br />

im Ernstfall<br />

nicht<br />

nur auf das<br />

GPS-Signal<br />

verlassen.<br />

Insofern<br />

kommen<br />

unsere<br />

Empfehlungen<br />

von Pettracer<br />

und<br />

Tractive.«<br />

Thomas<br />

Raukamp<br />

für die SIM-Karte und das Bereitstellen<br />

der Serverdienste) machen<br />

nahezu alle Anbieter von GPS-<br />

Halsbändern ein Abo zur Pflicht.<br />

Einen anderen, nahezu „Appleesquen“<br />

Weg geht das von seinen<br />

Filialgeschäften bekannte<br />

Unternehmen Fressnapf. Dessen<br />

Tracker nämlich ist in der Anschaffung<br />

zunächst einmal etwas teurer,<br />

dafür steht aber erst nach zwei<br />

Jahren die erste Nutzungsgebühr<br />

an – und die ist mit 10 Euro pro<br />

Jahr (!) erfreulich günstig.<br />

Zu gefallen weiß die Gestaltung<br />

der App, die Wegstrecken<br />

und auch Gesundheitsfunktionen<br />

übersichtlich auflistet.<br />

Weniger performant zeigt sich<br />

der reine GPS-Tracker in puncto<br />

Akkunutzung: Fressnapf verzichtet<br />

etwa auf die Einrichtung<br />

einer WLAN-Zone, in der sich das<br />

Signal abschaltet. Daher bedarf<br />

die Batterie in unserer Erfahrung<br />

nach spätestens drei Tagen einer<br />

Auffrischung.<br />

Empfehlung<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong> Tractive GPS Cat<br />

Apple AirTags Pettracer Tractive GPS Cat Weenect XS<br />

Fressnapf GPS-<br />

Tracker für Katzen<br />

Größe ø 3,19 × 0,8 cm 21,5 cm (Mindestumfang) 5,5 × 2,8 × 1,7 cm 6,05 × 2,45 × 1,5 cm 7,8 × 3,7 × 1,7 cm<br />

Gewicht 11 g (plus Halsband) 34 g 25 g 27 g 35 g<br />

Akkulaufzeit bis zu einem Jahr bis zu 30 Tage bis zu 7 Tage bis zu 10 Tage bis zu 3 Tage<br />

Konnektivität Bluetooth GPS, 433-MHz-Funk GPS, Bluetooth, WLAN GPS, WLAN GPS<br />

Reichweite 100 Meter europaweit,<br />

Funk bis zu 1,6 km<br />

weltweit europaweit deutschlandweit<br />

Livetracking<br />

Aktivität<br />

Geofencing eingeschränkt in Planung<br />

Heatmap<br />

Schutzklasse IP67 keine Zertifizierung IPX7 IP68 IP67<br />

LED<br />

Ton<br />

Preis<br />

39 Euro<br />

(plus Halsband)<br />

198 Euro<br />

(inkl. Basisstation)<br />

34,99 Euro 49,99 Euro 74,99 Euro<br />

Abogebühren keine ab 125 Euro pro Jahr ab 13 Euro pro Monat ab 9,99 Euro pro Monat keine<br />

3,0 2,5 1,5 2,5 3,0<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


078<br />

Produkte & Tests<br />

COMSPOT Service<br />

Empfehlung<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong> COMSPOT Service<br />

Offline-Shopping hat Zukunft<br />

Den <strong>Mac</strong> in den Laden schleppen? Das kann sich absolut lohnen, egal ob zum Trade-in oder<br />

Reparatur. Unser Redakteur Jörg hat das bei COMSPOT in Oldenburg ausprobiert und das<br />

Team dazu mit seinem „iPhone-Totalschaden“ ganz schön ins Schwitzen gebracht. Aber auch<br />

da hatte der Apple Premium Partner direkt eine passende Lösung.<br />

TEXT: JÖRG RIEGER ESPÍNDOLA<br />

C<br />

OMSPOT bietet in seinen<br />

Filialen nicht nur alles rund<br />

um Apple, sondern auch<br />

Beratung und Service,<br />

inklusive Apple-Care und Reparaturen<br />

außerhalb der Garantie.<br />

Ich habe mich daher in die Filiale<br />

nach Oldenburg aufgemacht und<br />

den Store besucht. Aber natürlich<br />

nicht allein, mit dabei hatte<br />

ich meinen schon etwas älteren<br />

i<strong>Mac</strong>. Den wollte ich vor Ort schätzen<br />

und ankaufen lassen. Ob<br />

das tatsächlich der bessere Deal<br />

als Kleinanzeigen ist? Man darf<br />

gespannt sein.<br />

Natürlich war ich im Store<br />

angekündigt, denn für einen<br />

„ Secret Shopper“ bin ich einfach<br />

nicht gemacht. Schon der erste<br />

Blick in den Laden zeigt ein<br />

Konzept, das verdächtig an die<br />

Apple Stores erinnert. Und das<br />

hat auch System, verrät mir spä-<br />

ter Store leiter Joshua, da man als<br />

Apple-Partner natürlich dicht am<br />

bekannten Look der Marke dran<br />

ist. Gut aussehen tut’s auf alle Fälle.<br />

Insgesamt habe ich aber den<br />

Eindruck, dass es bei COMSPOT<br />

doch deutlich entspannter und<br />

auf Augenhöhe abläuft, als in den<br />

Läden mit dem weißen Apfel. Ich<br />

fühle mich da immer etwas verloren<br />

und es klingt alles etwas<br />

auswendig gelernt.<br />

Die Herzlichkeit der Mitarbeitenden<br />

in Oldenburg, die hat<br />

mich beeindruckt und man fühlt<br />

sich sofort gut aufgehoben. Und<br />

obwohl ich Freitags schon direkt<br />

um 10 Uhr auf der Matte stand,<br />

in der Annahme, dass dann<br />

bestimmt kaum jemand schon den<br />

Laden stürmt, hatten die vier Mitarbeitenden<br />

schon alle Hände voll<br />

zu tun. Und mittendrin stand dann<br />

ich mit meinem i<strong>Mac</strong> – der wurde<br />

Auf zum Tradein<br />

– Redakteur<br />

Jörg schaut,<br />

was für seinen<br />

„i<strong>Mac</strong>-Opa“ bei<br />

COMSPOT noch<br />

rausspringt.<br />

aber dann direkt begutachtet,<br />

bewertet und abgekauft. Preislich<br />

hätte ich im Privatverkauf online<br />

sicher etwas mehr bekommen,<br />

aber so gab’s keine nervigen Verhandlungen<br />

und mit Abgabe des<br />

Geräts war ich auch sämtliche<br />

Verpflichtungen wie Übernahmegarantie<br />

los. Dafür aber hatte ich<br />

direkt die Gutschrift für einen Neukauf<br />

parat. Insgesamt empfand<br />

ich den Vorgang als unkompliziert,<br />

so fällt der Abschied vom „i<strong>Mac</strong>-<br />

Senior“ leicht. Ich habe mich<br />

dank der Beratung von Joshua<br />

für ein nagelneues <strong>Mac</strong>Book Air<br />

entschieden.<br />

Gut gefallen hat mir, dass<br />

COMSPOT alle Farben und Modelle<br />

direkt zum Anfassen hatte. Ich<br />

war mir nicht ganz sicher, welche<br />

Größe es sein soll und da ist es<br />

wirklich praktisch, so ein Gerät<br />

auch einfach vor dem Kauf in die<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


Produkte & Tests<br />

COMSPOT Service<br />

079<br />

Hand zu nehmen. Und ich habe<br />

wirklich alle angefasst, inklusive<br />

schlechtem Gewissen, das später<br />

wieder jemand die Teile mit dem<br />

Lineal ausrichten darf. Positiv<br />

überrascht war ich, dass meine<br />

Sonderkonfiguration mit mehr<br />

Speicher direkt auf Lager war.<br />

Einen fiesen und nicht ganz<br />

ernst gemeinten Test der Vor-Ort-<br />

Reparatur machte ich dann noch<br />

mit einem eher übel zugerichteten<br />

iPhone. Das war mein Joker und<br />

den zog ich dann souverän aus<br />

dem Rucksack und brachte damit<br />

Lisa Marie vom Service-Team zum<br />

Staunen und mit einem Lacher<br />

sagte sie mir, dass sie sowas bislang<br />

hier noch nie auf dem Tisch<br />

hatte. Und die direkt folgende<br />

Ansage, dass dieses iPhone nicht<br />

mehr zu retten ist, die hatte ich<br />

ehrlich gesagt auch erwartet.<br />

Aber klar, da fuhr auch ein Auto<br />

drüber und es war eh ein Wunder,<br />

dass es überhaupt noch irgendwie<br />

zusammengehalten hat.<br />

Aber grundsätzlich kann<br />

COMSPOT in den Filialen vor<br />

Ort kleinere Probleme an allen<br />

iPhones direkt reparieren, also<br />

der klassische Displayschaden<br />

oder Tausch der Batterie. Natürlich<br />

alles mit original Apple<br />

Ersatzteilen. Für größere Reparaturen<br />

gibt’s auf Wunsch auch<br />

Leihgeräte, sollte der Vorgang<br />

länger dauern. Displayschutzfolien,<br />

laut den Mitarbeitenden<br />

ein beliebter Artikel und auch<br />

absolut sinnvoll, werden als Service<br />

direkt im Laden aufgezogen.<br />

So erspart man sich die Experimente<br />

zuhause, alles blasen- und<br />

staubfrei aufzubringen. Ich bin<br />

da schon mehrfach kläglich dran<br />

gescheitert. Und daher hab ich<br />

die Gelegenheit genutzt, mein<br />

iPhone-Display in Oldenburg<br />

absichern zu lassen.<br />

Ansonsten werden Reparaturen<br />

direkt vor Ort erledigt. Egal<br />

ob Displayschaden am iPhone,<br />

ein Defekt am <strong>Mac</strong> oder AirPods,<br />

die den Dienst verweigern. Joshua<br />

fügt hier außerdem hinzu:<br />

„Auch sämtliche AppleCare- und<br />

Garantiereparaturen werden von<br />

uns in der Filiale von zertifizierten<br />

Technikern durchgeführt“. Und<br />

wenn kein Laden um die Ecke ist,<br />

unter www.comspot.de/repair<br />

kann man das Ganze auch online<br />

starten.<br />

Was mir während meines<br />

Besuchs in der Filiale aufgefallen<br />

ist – die Mitarbeitenden nehmen<br />

sich wirklich viel Zeit, um zu<br />

beraten und zu erklären. Vieles<br />

geschieht auf Zuruf, also wenn<br />

direkt Fragen auftreten. Für konkrete<br />

Fragen wird dann gerne ein<br />

konkreter Termin vereinbart, um<br />

wirklich die benötigte Zeit und<br />

Ruhe zu haben. Das geschieht<br />

in gemütlicher Runde an einem<br />

großen Tisch im Store, bei dem<br />

dann das geballte Expertenwissen<br />

gefragt ist. Während<br />

die Erklärung der Funktionen<br />

einer Apple Watch oder das<br />

Deaktivieren der Ortungsdienste<br />

die Mitarbeitenden übliches Tagesgeschäft<br />

ist, kümmert man sich<br />

auch gerne um Spezialfälle. „Heute<br />

habe ich beispielsweise einen<br />

Kunden, der von Windows auf<br />

<strong>Mac</strong> umsteigt und alle Prozesse<br />

über native <strong>Mac</strong>-Apps steuern will.<br />

Das sind aber teils sehr spezielle<br />

Stylische Atmosphäre:<br />

<strong>Mac</strong>s<br />

und iPhones<br />

shoppen macht<br />

in diesem<br />

Ambiente<br />

doppelt Spaß.<br />

Das COMSPOT-<br />

Team aus Olden -<br />

burg: Lisa Marie,<br />

Luis, Lea, Joshua,<br />

und Tillmann<br />

(von links nach<br />

rechts)<br />

Lösungen aus dem Maschinenbau.<br />

Also habe ich mich schon<br />

entsprechend vorbereitet und bin<br />

gespannt, wie wir das später hinbekommen“,<br />

verriet mir Lisa Marie.<br />

Und soviel darf ich verraten – der<br />

Kunde wurde happy gemacht.<br />

Beim Herumstromern im<br />

COMSPOT-Store hat mir persönlich<br />

gefallen, dass die Auswahl<br />

beim Zubehör, egal ob für <strong>Mac</strong>,<br />

iPhone oder iPad, wirklich gigantisch<br />

ist: Von der externen Festplatte<br />

über <strong>Mac</strong>Book-Taschen bis<br />

hin zum App-gesteuerten Roboter<br />

ist alles vorhanden. Nicht zu vergessen<br />

natürlich hunderte verschiedene<br />

iPhone-Hüllen aller<br />

bekannten Hersteller.<br />

Mein persönliches Fazit: Für<br />

COMSPOT gibt es eine klare Service-Empfehlung.<br />

Das Store-Konzept<br />

zeigt, wie „Ladenverkauf“<br />

auch bei Technikprodukten hervorragend<br />

funktioniert und einen<br />

echten Mehrwert zum Online-<br />

Shopping bietet. Der Rundumservice,<br />

verbunden mit geschulten<br />

und kompetenten Mitarbeitern,<br />

hat mir wirklich gefallen. Und was<br />

ich eben auch nicht wusste ist,<br />

dass man bei COMSPOT auch die<br />

AppleCare und andere Garantiereparaturen<br />

erledigen kann und<br />

damit der teils heftig lange Weg in<br />

einen Apple Store entfällt.<br />

Und ganz ehrlich: Die Herzlichkeit<br />

und Fröhlichkeit des gesamten<br />

Teams in Oldenburg sind wirklich<br />

ansteckend. Und wer keine<br />

COMSPOT-Filiale in der Nähe hat:<br />

Auch Online-Shopping macht<br />

Laune, unter www.comspot.de<br />

gibts alles rund um die Apple-Produkte<br />

und natürlich auch Zubehör<br />

von Herstellern wie Logitech,<br />

Microsoft oder Belkin.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


<strong>08</strong>0<br />

Produkte & Tests<br />

Hardware-Kurztests<br />

Scanwatch Light<br />

Smartwatch: Bereits zweimal<br />

durften wir Withings’<br />

Scanwatch-Uhren als elegante<br />

Alternative für Uhrentragende<br />

empfehlen, die<br />

sich zwar smarte Funktionen<br />

wünschen, denen die<br />

Apple Watch aber zu digital<br />

daherkommt. Und auch die<br />

„Light“-Variante der Smartuhr-Serie<br />

aus Frankreich<br />

schreibt die Gestaltungshandschrift<br />

weiter und vereint<br />

eine Reihe von Metriken<br />

unter einem anlogen<br />

Äußeren. Dem Namenszusatz<br />

Rechnung tragend, entfallen<br />

jedoch im Vergleich<br />

zur großen Schwester einige<br />

Funktionen.<br />

Optisch fällt dies in erster<br />

Linie durch das Fehlen<br />

des in das Zifferblatt eingelassenen<br />

Schrittzählers auf.<br />

Dessen Darstellung hat sich<br />

in das dreireihige, monochrome<br />

OLED-Display verzogen,<br />

das Withings schon zur<br />

Veröffentlichung der Scanwatch<br />

2 angeschärft hat und<br />

das seitdem gut zu lesen ist.<br />

Gleichzeitig übernimmt das<br />

Light-Modell eine Einschränkung:<br />

Empfangene Nachrichten<br />

laufen durch die Anzeige<br />

– sind sie etwas länger, verlierst<br />

du leicht den Faden.<br />

Es ist erstaunlich, wie<br />

viele Funktionen die Light<br />

dem 100 Euro teureren<br />

Modell entleihen durfte. Zum<br />

Herz- und Aktivitätstracking<br />

kommt eine Schlafüberwachung,<br />

die sich in der an dieser<br />

Stelle bereits gelobtem<br />

Begleitapp mit ausführlichen<br />

Daten und grafischen Aufbereitungen<br />

widerspiegelt.<br />

Selbst die Überwachung des<br />

Menstruationszyklus hat das<br />

„Downgrade“ überstanden.<br />

Doch natürlich lohnt sich<br />

der Vergleich: Weg fallen<br />

etwa die mit der 2er-Inkarnation<br />

eingeführten Sensoren<br />

zur Temperaturmessung<br />

sowie zur Bestimmung des<br />

Blutsauerstoffgehalts. Auch<br />

Möglichkeiten zur Anfertigung<br />

eines EKGs suchst du<br />

vergeblich.<br />

Etwas schade finden wir,<br />

dass es die in fünf Farben<br />

erhältlich Scanwatch Light<br />

lediglich in einer Unisex-<br />

Größe von 37 Millimetern<br />

gibt – an starken Handgelenken<br />

mag sie etwas verloren<br />

wirken. TR<br />

Wertung<br />

Hersteller: Withings<br />

Preis: 250 Euro<br />

Web: withings.com<br />

elegantes, analoges Design,<br />

hervorragende Akkulaufzeit,<br />

Apple-Health-Einbindung<br />

nur eine Größe, GPS nur mit<br />

Smartphone<br />

NOTE<br />

1,5<br />

Fazit: Withings hat an den<br />

richtigen Funktionen gespart<br />

– zurück bleibt eine leichte,<br />

elegante Smartuhr.<br />

Soundcore Boom 2 Plus<br />

Lautsprecher: Beim ersten<br />

Anfassen fällt direkt auf:<br />

Das Gerät hat echt Volumen.<br />

Dabei ist die Box trotzdem<br />

mit dem Griff und dem mitgelieferten<br />

Umhängeband<br />

sehr handlich und erstaunlich<br />

leicht. Mit beeindruckenden<br />

140 Watt Leistung<br />

im Batteriebetrieb kann die<br />

Anker mit der JBL Boombox<br />

mithalten, die im Batteriebetrieb<br />

ebenfalls auf 140 Watt<br />

kommt. Die kostet jedoch<br />

mehr als das Doppelte – für<br />

rund 200 Euro ist die Anker<br />

nämlich ein echtes Schnäppchen.<br />

Vier aktive Treiber und<br />

zwei Passiv-Radiatoren, die<br />

mit LEDs ausgestattet sind,<br />

sorgen nicht nur für einen<br />

tollen Klang, sondern auch<br />

für eine coole Lichtshow bei<br />

Partys. In der zugehörigen<br />

App gibt es vielseitige Einstellungen.<br />

Die Beleuchtung<br />

kannst du aber bei Bedarf<br />

auch deaktivieren.<br />

Kommen wir zum Wichtigsten:<br />

dem Klang. Die<br />

Soundcore Boom 2 Plus ist<br />

perfekt für Outdoor-Partys.<br />

Die Lautstärke ist ohrenbetäubend,<br />

und wer Rücksicht<br />

auf Nachbarinnen und Nachbarn<br />

nehmen will, sollte besser<br />

das Weite suchen. Der<br />

Bass ist schon bei niedriger<br />

Lautstärke sehr präsent und<br />

nimmt selbst bei hoher Lautstärke<br />

kaum ab – in dieser<br />

Preisklasse nicht selbstverständlich.<br />

In der Voreinstellung<br />

mit der Bass-up-Taste<br />

ist der Klang jedoch etwas<br />

dumpf und betont auch die<br />

Hochbässe um 120 Hertz,<br />

was zu unangenehmem<br />

Dröhnen führt. Doch keine<br />

Sorge: Schaltest du die Bass-<br />

Taste aus und begrenzt die<br />

Leistung auf 100 Watt, wird<br />

der Klang plötzlich sehr ausgewogen.<br />

Sprache ist gut<br />

verständlich und die Höhen<br />

sind detailliert, ohne zu verschwimmen<br />

oder zu schmerzen.<br />

Tieftöne werden präzise<br />

wiedergegeben und vor<br />

allem schnelle Kickdrums<br />

kann der Soundcore mit der<br />

nötigen Power wiedergeben.<br />

Der Lautsprecher hat<br />

echtes Potenzial und ist ein<br />

ernst zu nehmender Konkurrent<br />

zur JBL Boombox. JOK<br />

Wertung<br />

Hersteller: Anker<br />

Preis: 200 Euro<br />

Web: de.soundcore.com<br />

lauter, klarer Sound, tolle<br />

Verarbeitung<br />

teilweise etwas zu basslastig<br />

NOTE<br />

1,4<br />

Fazit: Der Anker Soundcore<br />

Boom 2 Plus ist ein vielseitiger<br />

Bluetooth-Lautsprecher, der<br />

sowohl durch seine Klangqualität<br />

als auch durch sein Design<br />

überzeugt. Wer gerne basslastige<br />

Musik hört, wird hier<br />

besonders auf seine Kosten<br />

kommen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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<strong>08</strong>1<br />

Boox Palma<br />

E-Book-Reader: Langes<br />

Starren auf Bildschirme vor<br />

dem Zubettgehen beeinflusst<br />

den Schlaf negativ.<br />

Ein Grund ist die reduzierte<br />

Melatoninproduktion durch<br />

den Blauanteil im Licht der<br />

diversen Bildschirme. Etwas,<br />

dem Apple mit der Funktion<br />

„Night Shift“ begegnet.<br />

Gleichfalls ungünstig für<br />

einen gesunden Schlaf sind<br />

ohne Zweifel die kurz vor<br />

dem Schlafen konsumierten<br />

Inhalte. Ein weiterer Grund,<br />

warum einige (willensstarke)<br />

Menschen ihre aufmerksamkeitsheischenden<br />

Geräte<br />

wie iPhone und iPad aus<br />

dem Schlafzimmer verbannt<br />

haben. Nichtsdestotrotz sind<br />

Bücher, Hörspiele und Podcasts<br />

beliebte Einschlafrituale,<br />

gegen die es wenig einzuwenden<br />

gibt. Und da auch<br />

wir uns gern von einem<br />

guten Hörbuch in den Schlaf<br />

säuseln lassen und ohnehin<br />

mehr Bücher lesen wollten,<br />

kam der Boox Palma ganz<br />

gelegen. Wir haben uns also<br />

gefragt: „Kann der Palma<br />

das iPhone aus dem Schlafzimmer<br />

verbannen?“<br />

Die Kurze Antwort: Ja,<br />

kann er. Denn sein 6,1 Zoll<br />

großes E-Ink-Display löst mit<br />

824 mal 1.648 Pixeln auf und<br />

stellt Texte gestochen scharf<br />

dar. Wird es beim Schmökern<br />

irgendwann dunkel,<br />

schaltet sich auf Wunsch<br />

automatisch die Hintergrundbeleuchtung<br />

ein,<br />

deren Farbtemperatur wir<br />

ebenfalls einstellen können.<br />

Lesefutter findet auf unterschiedlichen<br />

Wegen den<br />

Weg auf den mit 128 Gigabyte<br />

üppig ausgestatteten<br />

Reader, auf dem ein angepasstest<br />

Android 11 läuft.<br />

Dank Google Play Store<br />

sind die Optionen schier<br />

grenzenlos. Wir wider stehen<br />

allen Versuchungen und<br />

beschränken uns auf Leseund<br />

Audio-Apps wie Kindle,<br />

ARD Audiothek und Tolino.<br />

Oft vergessen und doch<br />

so praktisch: In der App<br />

der Büchereien „Onleihe“<br />

kannst du digitale Medien<br />

ausleihen.<br />

Gewappnet mit diesem<br />

Arsenal gelingt es uns tatsächlich<br />

nach einiger Zeit,<br />

dem Doomscrolling zu entsagen<br />

und auf das iPhone im<br />

Bett zu verzichten. STM<br />

Wertung<br />

Hersteller: Boox<br />

Preis: 300 Euro<br />

Web: boox.com<br />

handlich, Google Play Store,<br />

gutes Display, viel Speicher<br />

nicht wasserdicht,<br />

kein Mobilfunk<br />

NOTE<br />

1,8<br />

Fazit: Der Boox Palma ist ein<br />

ungewöhnlicher E-Book-Reader,<br />

der die Lücke zwischen<br />

Kindle und iPhone schließt.<br />

Shure Movemic<br />

Two Receiver Kit<br />

Ansteckmikrofon: Das<br />

Shure Movemic-Kit ist eine<br />

praktische Lösung für alle,<br />

die beim Aufnehmen auf<br />

Funkstreckenmikrofone setzen.<br />

Das Set besteht aus<br />

zwei kabellosen Ansteckmikrofonen<br />

und einem Ladecase,<br />

das stark an die Air-<br />

Pods erinnert. Einfach die<br />

Mikrofone ins Case stecken,<br />

aufladen und loslegen.<br />

Shure wirbt damit, dass<br />

dieses Set die kleinsten<br />

kabellosen Ansteckmikrofone<br />

der Welt sind. Und ja,<br />

diese Mikrofone sind tatsächlich<br />

sehr kompakt,<br />

wenn man bedenkt, dass<br />

hier Mikrofon, DAC und Sender<br />

in einem Gehäuse stecken.<br />

Dazu sind sie sehr<br />

leicht und lassen sich super<br />

einfach per Bluetooth mit<br />

dem iPhone verbinden.<br />

Nicht ganz so klein und<br />

handlich wie herkömmliche<br />

Lavalier-Mikrofone, dafür<br />

musst du dich nicht mit<br />

Kabelsalat oder einem Sender<br />

herumärgern.<br />

Natürlich kannst du dieses<br />

Set aber abseits von<br />

Bluetooth und iPhone auch<br />

an richtigen Kameras benutzen.<br />

Den Receiver steckst du<br />

dafür einfach auf den Blitzschuh<br />

der Kamera. USB-C<br />

sorgt dabei für Flexibilität<br />

und Zukunftssicherheit.<br />

Shure setzt bei der Verarbeitung<br />

wie gewohnt auf<br />

hohe Qualität, nur das Ladecase<br />

fällt etwas ab – der<br />

Deckel wackelt und wirkt<br />

nicht besonders stabil. Die<br />

Mikrofone selbst überzeugen<br />

aber: Sie sind klein,<br />

leicht und haben eine lange<br />

Akkulaufzeit. Die Audioqualität<br />

ist wirklich gut.<br />

Ein Highlight ist der integrierte<br />

Mischer im Receiver,<br />

der viele Einstellungen bietet.<br />

Die iPhone-App „Motiv<br />

Video“ erlaubt umfangreiche<br />

Anpassungen und direkte<br />

Videoaufnahmen. Ein kleiner<br />

Haken: Bei der Verwendung<br />

mit dem iPhone werden<br />

externe Video-Apps nicht<br />

unterstützt. JOK<br />

Wertung<br />

Hersteller: Shure<br />

Preis: 560 Euro<br />

Web: www.shure.com<br />

sehr guter Sound, gute<br />

Konnektivität<br />

auf dem iPhone nur mit<br />

der Motiv-App verwendbar,<br />

Verarbeitung vom Ladecase<br />

könnte besser sein.<br />

NOTE<br />

2,1<br />

Fazit: Das Shure Movemic Two<br />

Receiver Kit ist eine gute Wahl<br />

für alle, die ein kompaktes und<br />

hochwertiges Mikrofon-Set<br />

suchen. Einzig das Ladecase<br />

könnte etwas stabiler sein.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


<strong>08</strong>2<br />

Produkte & Tests<br />

App-Marktplätze<br />

Ausprobiert:<br />

Alternative<br />

App Stores auf<br />

dem iPhone<br />

Dank der neuen EU-Regulierungen kannst du<br />

künftig auf dem iPhone und bald auch auf dem<br />

iPad sogenannte „Alternative Marktplätze“ für<br />

Apps nutzen. Apple hat, um mit den europäischen<br />

Gesetzen konform zu gehen, in der EU seine<br />

Systeme dahin gehend geöffnet. Wir haben ein<br />

paar Stores ausprobiert und zeigen dir, wie du<br />

sie auf dein iPhone bekommst.<br />

TEXT: MICHAEL REIMANN<br />

Bisher war es nur unter großen<br />

Umständen oder gar<br />

nicht möglich, Apps, die<br />

nicht in Apples App Store<br />

zur Verfügung standen, auf das<br />

iPhone zu bekommen. Apple<br />

hat seit dem Start des App Store<br />

immer das Argument der Sicherheit<br />

vorangestellt. Denn der Konzern<br />

unterzieht jede App einer<br />

Prüfung, bevor er sie im App<br />

Store zum Kauf oder Download<br />

anbietet.<br />

Für seine Dienstleistungen<br />

berechnet der Konzern bis zu 30<br />

Prozent Provision vom Kaufpreis.<br />

Die Provision, aber auch die restriktiven<br />

Regularien rund um den<br />

App Store sorgten immer wieder<br />

für Kritik. Die EU hat vor einiger<br />

Zeit ein Gesetz zur Regulierung<br />

an den Start gebracht, den<br />

sogenannten Digital Markets Act<br />

– kurz DMA, das im Frühjahr in<br />

Kraft getreten ist. Ein Teil davon<br />

besagt, dass Apple es erlauben<br />

muss, auch Apps, die nicht aus<br />

dem eigenen App Store kommen,<br />

auf den Geräten zuzulassen. Dazu<br />

gehören auch alternative App<br />

Stores.<br />

Apple hat mit dem Release von<br />

iOS 17.4 genau diese Möglichkeit<br />

geschaffen. Apple nennt die „fremden“<br />

Stores „App-Marktplätze“.<br />

Das direkte Laden von Apps auf<br />

dein iPhone, also ohne zwischengeschalteten<br />

Store, ist nun auch<br />

möglich. Der App-Anbieter muss<br />

dafür aber einige Hürden überwinden.<br />

Daher beschäftigen wir uns<br />

hier zunächst damit, wie du einen<br />

alternativen Marktplatz installierst<br />

und daraus dann Apps lädst.<br />

Voraussetzung dafür ist, dass<br />

du eine Apple-ID mit Adresse in<br />

der EU hast und dich auch innerhalb<br />

der EU aufhältst und dein<br />

iPhone mindestens iOS 17.4 hat.<br />

Außerhalb der EU gelten diese<br />

Regeln nicht und wenn du bereits<br />

Apps aus anderen App Stores geladen<br />

hast, bekommen diese nach<br />

30 Tagen Aufenthalt außerhalb<br />

der EU auch keine Updates mehr.<br />

Wir probieren einige dieser<br />

App Stores aus. Den mit viel Aufmerksamkeit<br />

gestarteten Altstore<br />

Pal und Setapp Mobile. Bevor wir<br />

damit loslegen, solltest du in den<br />

Einstellungen deines iPhone checken,<br />

ob es alternative Stores<br />

überhaupt zulässt. Per Default ist<br />

diese Einstellung aber aktiv. Du<br />

findest sie unter „Einstellungen ><br />

Bildschirmzeit > Beschränkungen<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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<strong>08</strong>3<br />

> App-Installationen & Käufe“. Dort<br />

muss der Schalter „App-Marktplätze“<br />

auf „Erlauben“ stehen.<br />

Apple stellt aber noch eine weitere<br />

Hürde auf. Dazu unten mehr.<br />

Altstore Pal<br />

Den Altstore gab es auch schon<br />

vor dem DMA. Früher waren die<br />

Einrichtung und Nutzung aufwendiger,<br />

weil du einen eigenen<br />

Server betreiben musstest. Nun<br />

kannst du den Altstore einfach<br />

von der Webseite laden und auf<br />

dein iPhone installieren. Die EU-<br />

Version nennt sich Altstore Pal.<br />

Allerdings kommt das Ganze nicht<br />

umsonst daher. Entwickler Riley<br />

Testut möchte pro Jahr und Gerät<br />

1,79 Euro für die Nutzung haben<br />

und begründet das mit Kosten,<br />

die Apple den Betreibern berechnet.<br />

Das ist die sogenannte Core<br />

Technology Fee – kurz CTF. Die<br />

Zahlung erledigst du über eine<br />

Kreditkarte oder Paypal an den<br />

Dienstleister Stripe. Nach der Zahlung<br />

erhältst du einen Download-<br />

Link zum Altstore Pal. Dieser zeigt<br />

sich bisweilen etwas zickig. Wenn<br />

es nicht beim ersten Mal mit dem<br />

Download und der Installation<br />

klappt, kannst du das iPhone neu<br />

starten und den Vorgang durch<br />

erneute Eingabe deiner E-Mail-<br />

Adresse wiederholen. Erneut<br />

bezahlen musst du dabei nicht.<br />

Um App-Marktplätze nutzen zu<br />

können, musst du das in den Einstellungen<br />

von iOS erlauben.


<strong>08</strong>4<br />

Wichtig zu wissen: Den Altstore<br />

PAL abonnierst du pro Gerät.<br />

Eine Nutzung eines bestehenden<br />

Abos auf mehreren iPhones ist<br />

derzeit nicht möglich. Nach dem<br />

Anklicken des Download-Links<br />

passiert zunächst nichts, denn<br />

Apple möchte, dass du die Installation<br />

in den Einstellungen noch<br />

einmal bestätigst. Erst dann lädt<br />

der Store auf das iPhone. Das gilt<br />

für alle App-Marktplätze.<br />

Jetzt hast du Zugriff auf den<br />

Altstore Pal. Dieser ist derzeit<br />

noch sehr übersichtlich, denn es<br />

befinden sich nur zwei Apps dort.<br />

Der „Copy & Paste Helper Clip“<br />

und Delta, ein Emulator für Nintendo-Systeme.<br />

Riley möchte in<br />

Zukunft mehr Entwicklerinnen<br />

und Entwickler in seinen Store ziehen.<br />

Bisher bleibt der Erfolg aber<br />

aus. Wenn du Emulationen von<br />

Nintendo-Klassikern spielen willst,<br />

dann ist Delta eine gute Lösung.<br />

Ob dir das 1,79 Euro im Jahr wert<br />

ist, musst du selbst entscheiden.<br />

Das Netz ist allerdings voll von<br />

Beschwerden, dass der Download<br />

des Stores nicht richtig funktioniert.<br />

Der Entwickler stellt deshalb<br />

extra eine Troubleshooting-Seite*<br />

zur Verfügung. In der Regel hilft<br />

diese.<br />

Setapp Mobile<br />

Setapp gibt es auch schon länger<br />

am Markt. Du kennst die App<br />

vielleicht von macOS. Hier handelt<br />

es sich im Großen und Ganzen<br />

um ein App-Bündel-Abo. Du<br />

abonnierst Setapp und hast Zugriff<br />

auf viele Apps. Setapp Mobile verfolgt<br />

den gleichen Ansatz. Auch<br />

hier hast du für einen monatlichen<br />

Betrag von knapp 10 Euro<br />

Zugriff auf eine ganze Reihe von<br />

mehr oder weniger nützlichen<br />

Apps. Du kannst Set app mobile<br />

aber zunächst 30 Tage kostenlos<br />

testen.<br />

Setapp mobile organisiert seinen<br />

Store nach Aufgaben. Im Titel<br />

der App findest du also nicht ihren<br />

– oft nichtssagenden – Namen,<br />

sondern die Aufgaben, die du<br />

gegebenenfalls mit ihr lösen<br />

kannst. So findest du zum Beispiel<br />

die Aufgabe „Transfer your playlists“.<br />

Die dafür zuständige App<br />

Links: Noch<br />

ist das Angebot<br />

im Altstore<br />

Pal mit nur<br />

zwei Apps sehr<br />

überschaubar.<br />

Mitte: Setapp<br />

Mobile zeigt die<br />

Apps nach Aufgaben<br />

an, die<br />

du mit ihnen<br />

lösen kannst.<br />

Rechts: Zugang<br />

zum Aptoide<br />

iOS Store<br />

bekommst du<br />

zurzeit nur per<br />

Einladungscode.<br />

*faq.altstore.io/<br />

altstore-pal/<br />

troubleshooting<br />

heißt „Freeyourmusic“.<br />

Das Konzept von Setapp<br />

Mobile hat den Vorteil, dass du<br />

mit einer Zahlung Zugriff auf alle<br />

Apps hast. Diese App-Bündel gibt<br />

es auch erfolgreich unter macOS.<br />

Allerdings sind im Angebot auch<br />

viele Apps, die für die meisten<br />

Userinnen und User wohl keinen<br />

Sinn ergeben. Dennoch ist –<br />

zumindest unter macOS – so manche<br />

Perle dabei. Ob sich das bei<br />

Setapp Mobile auch so entwickelt,<br />

wird sich zeigen.<br />

Aptoide iOS Store<br />

Der Aptoide iOS Store bezeichnet<br />

sich als erste alternativer Game-<br />

Store für iOS. Zum Zeitpunkt dieses<br />

Artikels ist der Store aber noch<br />

nicht allgemein verfügbar. Die<br />

Betreiber versenden sogenannte<br />

Einladungscodes. Erst wenn du<br />

so einen bekommst, kannst du<br />

Aptoide für iOS auf deinem iPhone<br />

installieren. Die Betreiber vergeben<br />

laut <strong>Mac</strong>rumors 500 bis 1000<br />

Einladungen pro Tag.<br />

Auch Aptoide ist kein Unbekannter.<br />

Alleine der Name des<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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Produkte & Tests<br />

App-Marktplätze<br />

<strong>08</strong>5<br />

Stores lässt erkennen, dass der<br />

Store ursprünglich seit 2009 auf<br />

dem Android-System zu Hause<br />

war und auch immer noch ist.<br />

Der Store hat sich hauptsächlich<br />

auf Spiele spezialisiert. Unter<br />

Android findest du Klassiker wie<br />

PUBG Mobile, Clash of Clans, Fortnite<br />

und viele weitere. Unter iOS<br />

wird das Angebot laut den Betreibern<br />

jeden Tag erweitert. Große<br />

Namen findest du dort derzeit<br />

aber noch nicht. Es sind Apps<br />

wie Word Jungle, Condor – Leap<br />

of Faith, Solitaire, Mahjong und<br />

Charades.<br />

Ob und wann die eine Million<br />

Apps, die es unter Android dort<br />

gibt, auch auf iOS erreicht werden,<br />

ist noch nicht klar. Apps wie<br />

Fortnite von Epic werden vermutlich<br />

eher in Epics eigenem Store<br />

erscheinen. Denn Epic will in der<br />

EU auch mit einem eigenen Marktplatz<br />

für iOS starten.<br />

Wann Aptoide seinen Store<br />

für die Allgemeinheit öffnet, steht<br />

noch nicht fest. Eine diesbezügliche<br />

Anfrage von <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> wurde<br />

bisher nicht beantwortet.<br />

Mobivention<br />

ist für kommerzielle<br />

Nutzung<br />

gedacht<br />

und daher<br />

nicht öffentlich<br />

verfügbar.<br />

Mobivention App Marketplace<br />

Dieser Marketplace richtet sich<br />

ausschließlich an Unternehmenskunden.<br />

Einen öffentlich verfügbaren<br />

Download der Marketplace-<br />

App gibt es nicht. Daher ist der<br />

Store für dich eher uninteressant.<br />

Wenn du ihn doch haben willst,<br />

musst du auf der Webseite eine<br />

Anfrage stellen.<br />

App- und App-Store-Updates<br />

App-Updates in den jeweiligen<br />

Marktplätzen werden wie beim<br />

Apple-App-Store über die jeweiligen<br />

Stores geladen. Der Altstore<br />

Pal ließ sich derzeit noch nicht<br />

per „In-App-Update“ aktualisieren.<br />

Hier musst du den Store erneut<br />

respektive in der neuesten Version<br />

von der Seite des Anbieters<br />

laden. Beim Altstore Pal gab es<br />

dabei wieder die Probleme, diesen<br />

per Download-Link zu bekommen.<br />

Setapp Mobile kann sich automatisch<br />

aktualisieren.<br />

Ausblick<br />

Wenn du dich auf Fortnite auf<br />

dem iPhone oder iPad freust,<br />

dann warte auf den Epic-Games-<br />

Marktplatz. Dieser soll in der EU<br />

kommen. Epic und Apple lagen ja<br />

lange im Streit über die Gebühren<br />

und Zahlungsmethoden. Deshalb<br />

ist Fortnite in Apples eigenem<br />

Software-Laden nicht mehr<br />

zu bekommen.<br />

Altstore PAL<br />

Entwickler Riley Testut <strong>Mac</strong>paw<br />

Gerüchte besagen außerdem,<br />

dass auch Microsoft einen Store<br />

plant. Wie die genauen Modalitäten<br />

der Stores aussehen werden,<br />

ist derzeit noch nicht bekannt.<br />

Fazit<br />

Die schöne neue Freiheit, in der<br />

EU Apps aus beliebigen Quellen<br />

zu laden, ist zu diesem Zeitpunkt<br />

noch recht überschaubar. Apple<br />

hat auch für die Nutzerinnen und<br />

Nutzer einige Hürden im Namen<br />

der Sicherheit aufgestellt, die du<br />

überwinden musst, damit diese<br />

Apps dann auf deinem iPhone<br />

landen. Ob sich daher das Konzept<br />

der alternativen Marktplätze<br />

durchsetzt, muss sich zeigen. Größere<br />

Hoffnung macht das Laden<br />

von einzelnen Apps direkt von<br />

den Webseiten der jeweiligen Entwicklerinnen<br />

und Entwickler. Auch<br />

hier sind die Hürden derzeit noch<br />

hoch, aber das kann sich noch<br />

ändern. Angebote der Art gibt es<br />

auch noch nicht beziehungsweise<br />

sie sind nicht bekannt.<br />

Das App-Angebot in den<br />

Marktplätzen ist derzeit auch sehr<br />

überschaubar. Hier bleibt zu hoffen,<br />

dass sich in Zukunft mehr<br />

tut. Spätestens, wenn Epic und<br />

Microsoft mit eigenen Marktplätzen<br />

kommen, wird es vielleicht<br />

interessant und ein spannender<br />

Wettbewerb.<br />

Setapp mobile<br />

Preis 1,79 Euro/Jahr 9,49 Euro / Monat<br />

Web altstore.io setapp.com<br />

Pro schlankes Interface, einfache Bedienung Apps nach Aufgaben sortiert, ein Betrag<br />

für alle Apps, einfache Bedienung<br />

Kontra<br />

Fazit<br />

Nur zwei Apps, Installation mitunter<br />

umständlich<br />

Erster App-Marktplatz mit einem Emulator<br />

im Angebot. Installation zu umständlich.<br />

Wenn du nur den Emulator Delta<br />

haben willst, geht das auch anders.<br />

viele Apps mit wenig Nutzen<br />

Ein monatlicher Betrag für die Nutzung<br />

vieler Apps ist ein Ansatz, der vom <strong>Mac</strong><br />

kommt. Leider viele Apps, deren Nutzen<br />

nur gering ist.<br />

2,0 1,8<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


<strong>08</strong>6<br />

Produkte & Tests<br />

App-Tipps<br />

iPhone-Apps<br />

Unsere Empfehlungen aus dem App Store<br />

Saving <strong>Life</strong><br />

Leben retten per App: Jeden Tag<br />

erleiden 300 Menschen in Deutschland<br />

einen plötzlichen Herztod – das<br />

sind mehr als 100.000 Fälle im Jahr.<br />

Dabei zählt jede Minute: Die Überlebenschance<br />

der Betroffenen erhöht<br />

sich mit jeder Minute, in der vor dem<br />

Eintreffen des Rettungsdienstes<br />

wiederbelebt wird, um 10 Prozent.<br />

Genau hier setzt „Saving <strong>Life</strong>“ an.<br />

Die App alarmiert bei bestimmten<br />

Notfallbildern freiwillig registrierte<br />

Ersthelferinnen und Ersthelfer.<br />

Durch die Anbindung an<br />

Rettungsleitstellen und die GPSbasierte<br />

Ersthelferalarmierung wird<br />

ein zusätzliches Glied in der Rettungskette<br />

etabliert. So können qualifizierte<br />

Helfende schneller am Notfallort<br />

eintreffen und lebensrettende<br />

Maßnahmen einleiten, noch bevor<br />

der Rettungsdienst vor Ort ist.<br />

Ein weiteres nützliches Feature<br />

von Saving <strong>Life</strong> ist die integrierte<br />

Karte, die alle verfügbaren<br />

AEDs (Automatisierte externe Defibrillatoren)<br />

in der Nähe anzeigt. Im<br />

Notfall zeigt dir die App eine Route<br />

zum Notfallort an, was die Zeit bis<br />

zum Eintreffen am Einsatzort weiter<br />

verkürzt.<br />

Saving <strong>Life</strong> wurde vom Arbeiter- -<br />

Samariter-Bund in Schleswig-Holstein<br />

entwickelt und ist bisher nur<br />

dort verfügbar. Deutschlandweit<br />

gibt es jedoch weitere Apps, die<br />

nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren.<br />

Diese regionalen Apps,<br />

wie Corhelper, First Aed oder Katretter,<br />

sind alle darauf ausgelegt,<br />

Ersthelfende schnell und effektiv zu<br />

alarmieren und so die Zeit bis zum<br />

Eintreffen des Rettungsdienstes<br />

bestmöglich zu nutzen.<br />

Fazit: Mit Saving <strong>Life</strong> kannst du als<br />

Ersthelferin oder Ersthelfer aktiv<br />

werden und die wertvollen Minuten<br />

bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes<br />

überbrücken. Eine App, die<br />

nicht nur sinnvoll ist, sondern auch<br />

Leben retten kann.<br />

App des<br />

Monats<br />

Preis: kostenfrei<br />

App Store: apple.co/3K0JE6Q<br />

Ada<br />

Gesundheits-Check: Mit<br />

der App „Ada“ kannst du<br />

mögliche Ursachen für<br />

deine Beschwerden herausfinden.<br />

Entwickelt von<br />

ärztlichem Fachpersonal, liefert Ada<br />

eine möglichst genaue Vordiagnose<br />

in wenigen Minuten, rund um die Uhr.<br />

Du beantwortest einfache Fragen zu<br />

den Symptomen und du erhältst einen<br />

Bericht, der dir sagt, was nicht stimmen<br />

könnte. Das ersetzt aber natürlich<br />

keinen Arztbesuch.<br />

Katwarn<br />

Ortsbasierte Sicherheit:<br />

Katwarn informiert<br />

dich standortbasiert<br />

über Gefahren wie Großbrände<br />

und Extremwetter.<br />

Du kannst Warnungen für deinen<br />

aktuellen Standort und sieben weitere<br />

Orte erhalten. Die App nutzt energieeffiziente<br />

Ortung und schont so den<br />

Akku. Neben deutschlandweiten Warnungen<br />

des Deutschen Wetterdienstes<br />

nutzen viele Städte und Landkreise<br />

Katwarn für lokale Warnungen.<br />

Breathwrk<br />

Atmen als Tool: Mit<br />

Breath wrk optimierst du<br />

deine Atmung für mentale<br />

und körperliche<br />

Gesundheit. Die App hilft<br />

dir dabei Stress zu reduzieren, Energie<br />

und Fokus zu steigern und deine<br />

Ausdauer zu verbessern. Außerdem<br />

kann sie dir auch beim Einschlafen helfen.<br />

Breathwrk bietet wissenschaftlich<br />

fundierte Atemübungen, anpassbare<br />

Funktionen und einen umfangreichen<br />

Kurskatalog.<br />

Preis: kostenfrei<br />

App Store: apple.co/3IctBRr<br />

Preis: kostenfrei<br />

App Store: apple.co/4aeLMCA<br />

Preis: kostenfrei*<br />

App Store: apple.co/4bgEYpn<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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<strong>08</strong>7<br />

Die drei besten Passwortmanager<br />

Auf der diesjährigen WWDC hat Apple angekündigt, aus dem ehemaligen<br />

iCloud-Schlüssel bund eine eigenständige App zu machen. Bis es so weit ist,<br />

kannst du eine dieser drei Alternativen nutzen.<br />

Bitwarden<br />

Open Source: Speichern, generieren,<br />

teilen. Als Open-Source-Plattform<br />

bietet Bitwarden vielseitige<br />

Sicherheitsfunktionen, die sensible<br />

Daten schützen können. Bitwarden<br />

ist auf allen gängigen Geräten<br />

verfügbar, sei es auf iPhone, <strong>Mac</strong>,<br />

Windows oder Android. Dank der<br />

Unterstützung von Yubikey, gängigen<br />

Authentifizierung-Apps und<br />

anderen Zwei-Faktor-Systemen,<br />

bietet es mehrere Möglichkeiten,<br />

den Zugriff durch Unbefugte zu<br />

verhindern.<br />

Neben der einfachen Verwaltung<br />

von Passwörtern ermöglicht<br />

Bitwarden insbesondere auch<br />

das Hosten einer eigenen Passwort-Cloud,<br />

um Passwörter zwischen<br />

den Geräten zu synchronisieren.<br />

Ebenso erlaubt Bitwaden<br />

das sichere Speichern von Notizen,<br />

Dateien und Kreditkarteninformationen.<br />

Die Funktion „Bitwarden<br />

Send“ erlaubt sogar das sichere<br />

Teilen verschlüsselter Dateien und<br />

Texte mit anderen Nutzerinnen und<br />

Nutzern.<br />

1Password<br />

Marktführer: 1Password ist etabliert<br />

im Bereich Passwort-Management<br />

und bietet einen ähnlichen<br />

Funktionsumfang wie Bitwarden.<br />

Allerdings bietet 1Password keine<br />

kostenfreie Version an. Mit einem<br />

Preis von 4 Euro pro Monat ist es<br />

ebenfalls teurer als das Premium-<br />

Abonnement von Bitwarden. Trotzdem<br />

ist es eine empfehlenswerte<br />

Option für diejenigen, die Wert auf<br />

Sicherheit und Komfort legen. Eine<br />

der Stärken von 1Password ist die<br />

ansprechende Nutzungsoberfläche,<br />

die sowohl intuitiv als auch<br />

ästhetisch ansprechend ist. Ein<br />

besonderes Merkmal von 1Password<br />

ist der intelligente Passwortgenerator,<br />

der mithilfe von KI individuelle<br />

und sichere Passwörter<br />

generiert und so die Sicherheit von<br />

Online-Konten gewährleistet. Ebenfalls<br />

erwähnenswert ist die hervorragende<br />

Integration der „Autofill“-<br />

Funktionalität in die verschiedenen<br />

Betriebssysteme. Insgesamt lässt<br />

der Funktionsumfang nur wenig zu<br />

wünschen übrig.<br />

Dashlane<br />

Open Source – Alternative: Dashlane<br />

ist ein leistungsstarker Passwortmanager,<br />

der neben ähnlichen<br />

Funktionen wie bei Bitwarden und<br />

auch noch zusätzliche Features wie<br />

ein VPN und die Verwaltung von<br />

FIDO2-Passkeys für passwortloses<br />

Einloggen anbietet. Eine Warnung,<br />

wenn Passwörter in einem<br />

Datenleck gefunden wurden, gibt<br />

es ebenfalls. Währenddessen funktioniert<br />

der smarte Passwortmanager<br />

immer flüssig und synchronisiert<br />

schnell zwischen allen<br />

Geräten. Dashlane ist theoretisch<br />

kostenfrei, bietet dann aber nur<br />

die Verwendung auf einem Gerät<br />

zur gleichen Zeit an und begrenzt<br />

die Anzahl der gespeicherten Passwörter<br />

auf 25 Stück. Die Premium-<br />

Pläne jedoch befreien dich von diesen<br />

Beschränkungen und sind ab<br />

4 Euro pro Monat verfügbar. Dashlane<br />

kombiniert umfassendes Passwort-Management<br />

mit zusätzlichen<br />

Sicherheitsfeatures wie einem<br />

VPN und der Implementierung von<br />

Passkeys.<br />

Preis: kostenfrei*<br />

App Store: apple.co/3X4mjZo<br />

Abo: ab 4 Euro/Monat<br />

App Store: apple.co/4dWbPS0<br />

Abo: ab 4 Euro/Monat<br />

Web: apple.co/3WY73NR<br />

*In-App-Käufe möglich<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


<strong>08</strong>8<br />

Produkte & Tests<br />

App-Tipps<br />

<strong>Mac</strong>-Apps<br />

Unsere Empfehlungen aus dem App Store<br />

Spaces<br />

Mona<br />

Mastodon-Meister: Das soziale<br />

Netzwerk Mastodon hat seit der<br />

Twitter-Übernahme durch Elon Musk<br />

einen enormen Zulauf erhalten. Viele<br />

frustrierte Nutzerinnen und Nutzer<br />

sind zu dem Open-Source-Netzwerk<br />

gewandert und teilen dort kurze<br />

Gedanken, Bilder und Momente. Mit<br />

der passenden <strong>Mac</strong>-App macht das<br />

„Tooten“ gleich noch mehr Spaß.<br />

Mona von Junyu Kuang bringt<br />

das soziale Netzwerk auf <strong>Mac</strong>, iPad<br />

und iPhone. Der universelle Download<br />

ist zunächst kostenfrei. Damit<br />

kannst du ein einzelnes Mastodon-<br />

Konto eintragen und mit der App<br />

nutzen. Die kostenpflichtigen Premium-Funktionen<br />

schalten darüber<br />

hinaus Funktionen frei. Zum einmaligen<br />

Preis von rund 13 Euro für die<br />

<strong>Mac</strong>-App oder rund 23 Euro für alle<br />

Versionen schaltest du alle Begrenzungen<br />

ab. Dann kannst du mehr als<br />

ein Mastodon-Konto nutzen, deine<br />

Beiträge mit Bildern und Videos<br />

Preis: kostenfrei*<br />

App Store: apple.co/3RiwLZE<br />

App des<br />

Monats<br />

ausstatten sowie diese vorausplanen.<br />

Besonders schön: Mit der Pro-<br />

Version kannst du selbst erstellte<br />

Themes anderer Mona-Nutzerinnen<br />

und -Nutzer einbinden. Mona<br />

setzt auf viele clevere Details wie<br />

die Anzeige von geteilten Beiträgen.<br />

Dabei hebt die App den geteilten<br />

Inhalt optisch vom Profil ab, das diesen<br />

teilt. Damit erkennst du selbst<br />

beim schnellen Durchscrollen, welche<br />

Inhalte nur indirekt aus deinem<br />

Netzwerk stammen. Mastodon-Funktionen<br />

wie Umfragen, Inhaltswarnungen<br />

und Filter unterstützt die<br />

Anwendung ebenfalls. Dank der<br />

iCloud-Integration synchronisiert die<br />

App deine stumm geschalteten Elemente,<br />

Lesestände und mehr zwischen<br />

all deinen Geräten.<br />

Fazit: Mona ist für alle Mastodon-<br />

Fans eine Empfehlung und die bessere<br />

Alternative zur Mastodon-<br />

Nutzung im Webbrowser.<br />

Ordnung bei der Arbeit: Spaces ist die Antwort<br />

auf unübersichtliche <strong>Mac</strong>-Fenster. Mit<br />

eigenen „Workspaces“ kannst du deine Arbeitsumgebung<br />

genau definieren. Das kann eine<br />

generelle Umgebung für „Arbeit“ oder „Privat“<br />

sein. Oder du definierst konkrete Arbeitsschritte<br />

als eigenen Workspace. Dabei legst du<br />

einzelne Anwendungen, Internet seiten oder<br />

das Systemverhalten fest, die der Start deines<br />

Workspace automatisch aktivieren soll.<br />

Besonders praktisch: Du kannst zu den einzelnen<br />

Anwendungen festlegen, wo und wie sich<br />

das App-Fenster öffnen soll. Du kannst sogar<br />

das System anpassen und unter anderem die<br />

Dock-Position für deinen Workspace ändern.<br />

Mit einem weiteren Klick deaktivierst du den<br />

Workspace. Alternativ kann Spaces auch zum<br />

Starten von Apps und Öffnen von Webseiten<br />

verwendet werden. Die Integration in Apples<br />

Kurzbefehle-App kombiniert Spaces in deine<br />

Automatisierungsroutinen. Die App kostet<br />

rund 18 Euro im Einzelkauf und kann dir helfen,<br />

deinen <strong>Mac</strong> auf deine Arbeitsweisen schnell<br />

und einfach anzupassen.<br />

Preis: 18 Euro<br />

Web: spacesformac.xyz<br />

Mit Spaces bringst du Ordnung auf deinen<br />

chaotischen <strong>Mac</strong>-Bildschirm.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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<strong>08</strong>9<br />

Die drei besten Apps für das mobile Büro<br />

Sommerzeit heißt nicht automatisch Urlaubszeit. Wer bei großer Hitze und<br />

allgemeiner Urlaubsstimmung trotzdem mit dem <strong>Mac</strong> arbeiten muss, freut<br />

sich über jede Hilfe, die das mobile Büro verbessert.<br />

Coconutbattery<br />

Batteriestatus: Apples Batterie-<br />

Management ist im Laufe der Jahre<br />

zwar stetig besser geworden, lässt<br />

allerdings immer noch zu wünschen<br />

übrig. Deshalb hat sich das kleine<br />

Helferlein Coconutbattery seit fast<br />

zwanzig Jahren als unverzichtbare<br />

Hilfe auf dem <strong>Mac</strong>Book bewiesen.<br />

Die kostenfreie App liefert dir<br />

auf einen Blick die wichtigsten<br />

Werte zum Zustand deines Laptop-<br />

Akkus. Du kannst dir also den aktuellen<br />

Ladezustand der Batterie<br />

anschauen, welchen Wert sie maximal<br />

noch aufnehmen kann und wie<br />

das alles in Relation zur ursprünglichen<br />

Batterie-Kapazität steht. Die<br />

Anzahl der abgeschlossenen Ladezyklen<br />

ist ebenfalls eine nützliche<br />

Information. Kurzum: Coconutbattery<br />

informiert dich zum<br />

Gesundheitszustand deiner <strong>Mac</strong>-<br />

Book-Batterie. Mit dem Kauf einer<br />

Plus-Lizenz für rund 13 Euro kann<br />

dir die App weitere Werte zu deinem<br />

<strong>Mac</strong>Book auslesen, beispielsweise<br />

zum Zustand deiner SSD.<br />

Benachrichtigungen sind mit der<br />

Plus-Version ebenfalls möglich.<br />

Transmit<br />

Datenumzug: Wer häufig Daten<br />

auf interne Firmen-Rechner oder<br />

öffentliche Internetserver kopieren<br />

muss, kann sich diese Arbeit mit<br />

Transmit erleichtern. Die Anwendung<br />

kostet einmalig rund 50 Euro<br />

auf der Entwickler-Webseite oder<br />

rund 26 Euro jährlich als <strong>Mac</strong>-App-<br />

Store-Abo. Der Einzelkauf ist dabei<br />

unsere klare Empfehlung, da diese<br />

App-Version ohne Einschränkungen<br />

auskommt. Beide Versionen bieten<br />

eine Testphase von sieben Tagen.<br />

Nachdem du deine Verbindungen<br />

eingerichtet und aufgebaut<br />

hast, kannst du mittels simpler<br />

Drag-and-drop-Bewegungen deine<br />

Dateien zwischen deinem lokalen<br />

<strong>Mac</strong>Book und dem externen Speicher<br />

austauschen. Transmit ermöglicht<br />

dir sogar das Umbenennen<br />

von Server-Dateien. Cloud- Speicher<br />

von Diensten wie Dropbox oder<br />

Microsoft Onedrive kannst du damit<br />

ebenfalls verwalten. Clevere Details<br />

überzeugen im Alltag: Du kannst<br />

deine Favoriten ablegen und<br />

schneller nutzen. Die Sync-Funktion<br />

tauscht deine Einstellungen zwischen<br />

verschiedenen <strong>Mac</strong>s aus.<br />

Camo<br />

Kameraverbesserung: Ein großer<br />

Nachteil der <strong>Mac</strong>Books ist ihre eingebaute<br />

Webcam. Die beste Bildqualität<br />

erreichst du, wenn du diese<br />

gar nicht erst nutzt. Stattdessen<br />

kannst du mit Camo deine iPhone-<br />

Kamera als Webcam auf den <strong>Mac</strong><br />

bringen. Apple bietet diese Funktion<br />

zwar ebenfalls an, Camo geht<br />

allerdings weit über Apples Möglichkeiten<br />

hinaus. Du kannst damit<br />

beispielsweise auch Android-<br />

Smartphones als Webcam nutzen.<br />

Außerdem bietet die Camo-App<br />

viele weitere Funktionen, um dein<br />

Bild zu verbessern. Du kannst Overlays<br />

erstellen und damit Bauchbinden<br />

anzeigen. Die Bildqualität<br />

verbesserst du mit simplen Filtern<br />

oder kleinteiligen Einstellungen<br />

zum Kontrast, der Schärfe oder<br />

anderen Kameraeinstellungen.<br />

Camo ist zunächst kostenfrei. Das<br />

Pro-Abo bietet aber höhere Auflösungen<br />

bis zu 4K und Bildwiederholungsraten<br />

mit 60 Bildern<br />

pro Sekunde. Das Abo kostet rund<br />

9 Euro pro Monat. Camo ist unverzichtbar<br />

im Einsatz von Videokonferenzen<br />

oder Videopräsentationen.<br />

Preis: kostenfrei*<br />

App Store: coconut-flavour.com<br />

Preis: 50 Euro<br />

App Store: www.panic.com<br />

Preis: kostenfrei*<br />

App Store: apple.co/4csoElJ<br />

*In-App-Käufe möglich<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


090<br />

Produkte & Tests<br />

Assassin's Creed Mirage<br />

Springen,<br />

schleichen,<br />

meucheln<br />

Nicht immer ist Bewährtes die beste<br />

Wahl. Stattdessen kann die Rückkehr zu<br />

den Wurzeln frischen Wind bringen. Das<br />

beweist Assassin’s Creed Mirage, das<br />

frisch für iPhone und iPad erschienen ist.<br />

TEXT: SOPHIE BÖMER<br />

Assassin’s Creed Mirage ist der aktuelle Titel<br />

der bekannten Videospiel-Reihe vom französischen<br />

Entwickler Ubisoft. Seit letztem<br />

Jahr ist es für Konsolen und PC verfügbar,<br />

im Juni erschien es endlich auch für iPhone und<br />

iPad. Ubisoft hat sich bei Mirage auf seine Wurzeln<br />

besonnen und orientiert sich stärker denn<br />

je an den Ursprüngen der Serie: Weniger Draufhauen<br />

und mehr kluges Schleichen.<br />

Eine spannende Reise<br />

Wie es sich für ein ordentliches Action-Adventure<br />

gehört, erwartet dich eine actiongeladene<br />

Story: Du spielst als Protagonist Basim Ibn Ishaq.<br />

Der junge Dieb wird zu Beginn des Spiels von<br />

den „Verborgenen“ rekrutiert – einem Vorläufer<br />

der Assassinen- Bruderschaft, die in den vorherigen<br />

Teilen immer wieder eine große Rolle spielt.<br />

Während er eine harte Ausbildung zum Assassinen<br />

durchläuft, enthüllt er auch einige Geheimnisse<br />

seiner eigenen Vergangenheit, die in engem<br />

Zusammenhang mit der Handlung von Assassin’s<br />

Creed Mirage stehen.<br />

Und wem der Name Basim bekannt vorkommt:<br />

Bereits im vorherigen Teil, Assassin’s<br />

Creed Valhalla, gehört Basim zum Cast. Mirage,<br />

das ursprünglich als DLC für Valhalla gedacht<br />

war, wurde dann doch zu einem eigenen Teil<br />

gemacht und befasst sich mit der Hintergrundgeschichte<br />

von Basim. Die Geschichte von Mirage<br />

ist weitaus gradliniger als die vorheriger Teile,<br />

was dazu führt, dass Spielerinnen und Spieler ihr<br />

leichter folgen können und die Spielzeit auf angenehm<br />

knackige 30 Stunden beschränkt ist.<br />

Allerdings fehlt ihr auch der gewisse Pep<br />

und sie wirkt an einigen Stellen etwas generisch:<br />

Basim zum Beispiel ist ein ehrlicher Charakter,<br />

der stets ohne viel Zögern oder inneren Konflikt<br />

die richtigen Entscheidung trifft. Leider ist<br />

das kaum mitreißend. Auch die Bösen sind böse,<br />

die Guten sind gut: Es bleibt bei typischen Span-<br />

Um Gegner zu besiegen,<br />

hast du eine Vielzahl<br />

von Optionen, um<br />

dich unbemerkt an sie<br />

anzuschleichen.<br />

Wertung<br />

Hersteller: Ubisoft<br />

Preis: 25 Euro<br />

Web: www.ubisoft.com<br />

besseres Pacing<br />

dank entschlacktem<br />

Gameplay<br />

generische Story<br />

NOTE<br />

2,1<br />

Fazit: Ein solider Teil der<br />

„Assassin’s Creed“- Reihe,<br />

der sich zum Teil von<br />

ausgelutschten Ubisoft-<br />

Formel-Bestandteilen<br />

ablöst und dadurch<br />

etwas frischen Wind in<br />

die Spiele-Serie bringt.<br />

nungsverhältnissen, die wenig Innovation oder<br />

Ideenreichtum bei dem Erzählen einer involvierenden<br />

Geschichte durchblicken lassen. Insgesamt<br />

ist die Handlung von Mirage also eher<br />

leichte Kost.<br />

Eine lebendige Welt<br />

Wie für Assassin’s Creed üblich, findet das Spiel<br />

in einem historischen Setting statt. Für Mirage<br />

bedeutet das: Bagdad des 9. Jahrhunderts während<br />

der Blütezeit des Abbasiden-Kalifats. Ubisoft<br />

gelingt es, die große Stadt lebendig und<br />

abwechslungsreich wirken zu lassen. Das funktioniert<br />

nicht zuletzt dadurch, dass viele der NPCs<br />

sich auch auf Arabisch unterhalten. Zudem sind<br />

die Gassen stets belebt und bieten viele Möglichkeiten,<br />

ausgiebig auch die letzten Winkel zu<br />

erkunden. Und auch wenn der Wüstenlandschaft<br />

die spannenden „Landmarks“ fehlen, hatten wir<br />

nicht das Gefühl, uns in der Stadt zu langweilen.<br />

Zurück zu den Wurzeln<br />

Vorherige Teile von Assassin’s Creed haben sich<br />

immer mehr auf Killermaschinen als Protagonisten<br />

konzentriert und sich damit von den Ursprüngen<br />

der Serie entfernt. Statt schlauem Schleichen,<br />

Verstecken und im richtigen Moment zuschlagen<br />

als zentrale Gameplay-Elemente, wirkte dies<br />

in vorherigen Teilen eher wie eine uninteressante<br />

Option. Nicht so bei Mirage: Basim ist kein Prügelprofi<br />

und das spiegelt sich auch in den Spielhandlungen<br />

wider. Während du dank vieler Hilfsmittel<br />

und Werkzeuge sehr geschickt vorgehen kannst,<br />

um Orte zu infiltrieren und Ziele auszuschalten,<br />

ist die direkte Auseinandersetzung mit Gegnern<br />

wesentlich limitierter. Leider sind diese Begegnungen<br />

gleichzeitig auch recht unausgeglichen,<br />

was nicht zuletzt an der KI der NPCs liegt. Entwe-<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


091<br />

der sind sie sehr leicht zu besiegen, weil sie leicht<br />

hereinzulegen sind und nicht viel aushalten, oder<br />

aber sie sind so übermäßig stark, dass du bei<br />

einer Konfrontation schon mal vor Frust mit den<br />

Zähnen knirschen kannst.<br />

Nichtsdestotrotz hat Ubisoft viel richtig<br />

gemacht bei Mirage. Es wurde auf übermäßig<br />

umfangreiche Sammelobjekte verzichtet, du<br />

hast einige Freiheiten bei der Missionsauswahl<br />

(auch bei der Hauptstory) und erhältst zudem<br />

bei Nebenaufgaben auch optionale Herausforderungen,<br />

bei denen du deine Fähigkeiten im Spiel<br />

besonders unter Beweis stellen musst.<br />

Mirage besinnt sich zudem auf ein weiteres,<br />

zuletzt etwas vernachlässigtes Element: das<br />

kunstvolle und dynamische Parkouring durch<br />

die Stadt. Dieses ist in Mirage zum größten Teil<br />

ebenfalls gelungen, nur manchmal ließ uns die<br />

immer mal wieder auftretende Ungenauigkeit bei<br />

der Ansteuerung des nächsten Hindernisses die<br />

Haare raufen.<br />

Ein kompaktes Abenteuer<br />

Mirage ist der Beweis dafür, dass mehr nicht<br />

immer gleich besser ist. Ubisoft hat sich an einigen<br />

Stellen zurückgenommen und so die Spielerfahrung<br />

deutlich entschlackt. Statt 100 Spielstunden<br />

sind es „nur“ noch 30, dafür erhältst du<br />

mit Mirage trotzdem eine actionreiche, spaßige<br />

und durchdachte Spielerfahrung, die sich der früheren<br />

Glorie der Reihe wieder mehr annähert.<br />

Einzig die doch eher maue Story von Assassin’s<br />

Creed ist hier ein deutlicher Dämpfer.<br />

Hast du ein iPad<br />

mit M-Chip oder<br />

ein iPhone 15<br />

Pro oder Pro<br />

Max, kannst du<br />

Assassin’s Creed<br />

Mirage darauf<br />

genießen.<br />

Klettern, springen,<br />

rutschen: Mithilfe von<br />

Parkour bewegst du<br />

dich schnell, flüssig und<br />

vor allem unterhaltsam<br />

durch die Gassen von<br />

Bagdad.<br />

Bald erhältlich:<br />

Assassin’s Creed<br />

Shadows<br />

Während Assassin‘s Creed Mirage<br />

gerade erst für iPhone und iPad<br />

erschienen ist, rührt Ubisoft bereits fleißig<br />

die Werbetrommel für den nächsten<br />

Titel der Reihe: Assassin’s Creed<br />

Shadows. Spielerinnen und Spieler werden<br />

die verwobene Geschichte von<br />

Naoe, einer erfahrenen Shinobi-Assassinin<br />

aus der Provinz Iga, und Yasuke,<br />

einem mächtigen Samurai aus historischen<br />

Legenden, erleben.<br />

Als Naoe und Yasuke können die<br />

Spielenden zwei sich ergänzende Spielstile<br />

meistern, dabei werden sie zum<br />

Beispiel entweder auf Naoes Stealth-<br />

Fähigkeiten oder Yasukes Kampffähigkeiten<br />

zurückgreifen können.<br />

Assassin’s Creed Shadows wird am<br />

15. November <strong>2024</strong> erscheinen und<br />

zum Launch nicht nur auf den üblichen<br />

Plattformen wie Playstation, Xbox oder<br />

PC verfügbar sein, sondern auch für<br />

den <strong>Mac</strong>. Nach einer langen Gaming-<br />

Durststrecke scheint Apple dank jüngster<br />

Bemühungen nun langsam endlich<br />

einen Fuß in die Tür zum Gaming-<br />

Markt zu bekommen. Der AAA-Titel wird<br />

80 Euro für Konsolen sowie 70 Euro für<br />

PC und <strong>Mac</strong> kosten.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


092<br />

Tipps & Praxis<br />

Final Cut Pro<br />

Mit Plug-ins zum<br />

perfekten Schnitt<br />

Final Cut Pro ist ein leistungsstarkes Videoschnittprogramm.<br />

Mit Erweiterungen lässt sich noch mehr<br />

aus der Software herausholen – einige der besten<br />

Plug-ins gibt es sogar gratis. Ein Überblick.<br />

TEXT: UDO LEWALTER<br />

Final Cut Pro ist eines der derzeit<br />

beliebtesten und leistungsfähigsten<br />

Videobearbeitungsprogramme.<br />

Es bietet<br />

eine Vielzahl von Funktionen und<br />

Werkzeugen, mit denen Nutzerinnen<br />

und Nutzer Filme schneiden,<br />

kolorieren, vertonen und mit<br />

Effekten versehen – sprich: professionelle<br />

und kreative Videos<br />

erstellen. Doch so umfangreich<br />

die Features von Final Cut Pro<br />

auch sind, es gibt Bereiche, in<br />

denen die Software an ihre Grenzen<br />

stößt. Hier kommen Plug-ins<br />

ins Spiel.<br />

Das sind zusätzliche Softwarekomponenten,<br />

die die Funktionalität<br />

von Final Cut Pro erweitern<br />

oder verändern. Sie helfen dir<br />

dabei, Zeit zu sparen, neue Effekte<br />

zu erzeugen oder einfach deine<br />

Videos aufzupeppen. Es gibt etliche<br />

solcher Erweiterungen, die<br />

du aus verschiedenen Quellen im<br />

Netz herunterladen kannst. Einige<br />

sind kostenfrei, andere sündhaft<br />

teuer – und viele sind es wert, ausprobiert<br />

zu werden.<br />

Welche Arten von<br />

Plug-ins gibt es?<br />

Plug-ins für Final Cut Pro lassen<br />

sich in verschiedene Kategorien<br />

einteilen. Unerlässlich für einen<br />

authentischen Film-Look sind<br />

etwa Überblendungen, auch<br />

Transitions genannt. Sie sind ein<br />

wesentliches Werkzeug, um in<br />

einem Video von einer Szene zur<br />

nächsten zu führen. Du nutzt sie,<br />

um einen Wechsel des Schauplatzes<br />

oder der Stimmung vorzubereiten<br />

und die visuelle Erzählung<br />

zu verstärken. Final Cut Pro bietet<br />

zwar einige vordefinierte Transitions,<br />

die sind jedoch sehr häu-<br />

fig in Videos im Netz zu sehen.<br />

Mit Übergangsvorlagen von Drittherstellern<br />

spendierst du deinen<br />

Clips einen individuellen Look und<br />

hebst dich von der Masse ab.<br />

Einige Übergänge beinhalten<br />

dynamische Bewegungen, die eine<br />

Szene lebendig machen – etwa<br />

durch Schwenken, Zoomen oder<br />

Drehen. Andere setzen auf Farbfilter<br />

oder Farbverläufe, um die Stimmung<br />

zu ändern oder den Fokus<br />

zu verschieben. Beliebt sind auch<br />

Geschwindigkeitsänderungen:<br />

Zeitlupe oder Zeitraffer innerhalb<br />

eines Übergangs erzeugen Spannung.<br />

Einige Transitions beinhalten<br />

Soundeffekte oder Texteinblendungen,<br />

die den visuellen<br />

Effekt verstärken und die Aufmerksamkeit<br />

auf den Übergang lenken.<br />

Texturen oder Muster fügen unter<br />

Umständen eine künstlerische<br />

Note hinzu oder unterstreichen<br />

die Atmosphäre. In Musikvideos<br />

gerne genutzt: sogenannte Glitch<br />

Transitions. Anstatt eines sauberen<br />

Schnitts fügen sie absichtlich<br />

Störungen und Verzerrungen ein,<br />

die an analoge Videofehler oder<br />

digitale Pannen erinnern. Sie verleihen<br />

dem Video einen modernen,<br />

fehlerhaften Effekt.<br />

Mit Plug-ins<br />

verbesserst du<br />

nicht nur Funktionen<br />

von<br />

Final Cut Pro<br />

oder fügst neue<br />

hinzu, auch<br />

Arbeitsabläufe<br />

lassen sich<br />

beschleunigen.<br />

Mit Stilisierungseffekten<br />

verwandeln<br />

sich Schnappschüsse<br />

in<br />

interessante<br />

Eyecatcher.<br />

Gefilterte Videos<br />

Eine weitere Plug-in-Kategorie<br />

sind die Filter. Damit sind Videoeffekte<br />

gemeint, die das Aussehen<br />

von Videos verändern und verbessern.<br />

Sie beeinflussen verschiedene<br />

Aspekte eines Clips, etwa<br />

Farbbalance, Helligkeit, Kontrast<br />

und Sättigung.<br />

Die Farbkorrektur ist ein Beispiel<br />

für ein Filter-Werkzeug. Mit<br />

ihr lassen sich Kolorierungen verändern,<br />

um eine gewünschte Stimmung<br />

zu erzeugen oder Farbfehler<br />

zu korrigieren – der Prozess wird<br />

auch Color Grading genannt. Die<br />

Weichzeichnung ist ein weiteres<br />

beliebtes Stilmittel: Dabei nimmst<br />

du Teilen des Bildes bewusst die<br />

Klarheit, um etwa Tiefenunschärfe<br />

zu simulieren. Die Vignettierung<br />

wiederum erzeugt dunkle Ränder<br />

– durch den Helligkeitsabfall lenkst<br />

du den Fokus der Betrachtenden<br />

auf das Zentrum oder ein Motiv.<br />

Wer echtes Hollywood-Feeling<br />

aufkommen lassen möchte, setzt<br />

auf das Filmkorn (Grain). Das fügt<br />

dem Video ein körniges Aussehen<br />

hinzu, das eine nostalgische, analoge<br />

Atmosphäre erzeugt. Der Einsatz<br />

eignet sich perfekt für Dokumentationen<br />

– oder wenn du<br />

Spannung, Dramatik oder Melancholie<br />

erzeugen möchtest.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


093<br />

Es gibt zahlreiche weitere hilfreiche<br />

Tools, die für einen tollen<br />

Film-Look unerlässlich sind. Etwa<br />

die serienmäßig in Final Cut Pro<br />

vorhandenen Filmbalken (Letterbox).<br />

Sie erzeugen eine nostalgische<br />

oder cinematische Optik. Du<br />

findest das Stilmittel im Schnittprogramm<br />

unter Effekte > Video<br />

> Stilisieren > Letterbox. Die Balken<br />

gibt es für verschiedene Bildseitenverhältnisse:<br />

„2:35:1“ etwa<br />

ist das Standard-Widescreen-<br />

Maß für Kinofilme. Es wird oft<br />

auch als Cinemascope bezeichnet.<br />

Wer die Ultra-Widescreen-<br />

Variante mit massiven Letterboxen<br />

nutzen möchte, klickt auf<br />

„3:00:1“. Das erzeugt einen tollen<br />

Panorama-Look.<br />

Foto: Apple<br />

eine spezielle Art von Texten, die<br />

typischerweise am unteren Bildschirmrand<br />

platziert sind, um<br />

Informationen wie Namen oder<br />

Orte anzuzeigen – etwa in Nachrichtensendungen.<br />

„Scrolling Credits“<br />

wiederum sind Texte, die vertikal<br />

über den Bildschirm rollen,<br />

oft verwendet am Ende von Filmen,<br />

um die Mitwirkenden aufzuführen.<br />

Beliebt sind auch Flicker-<br />

Effekte: Durch schnelle Schnitte<br />

innerhalb eines Titels entsteht ein<br />

Flackern, das Aufmerksamkeit<br />

erregt und für einen modernen<br />

Look sorgt. Der Glitch-Effekt hingegen<br />

simuliert digitale Störungen.<br />

Damit lässt sich unter anderem<br />

ein futuristischer Stil erzielen.<br />

Hier spielt die Musik<br />

Ein tolles Bild alleine reicht nicht,<br />

auch der Sound muss stimmen –<br />

mit Plug-ins lässt sich der deutlich<br />

verbessern. Einige gute Module<br />

sind in Final Cut Pro bereits ab<br />

Werk enthalten, Equalizer wie<br />

Channel EQ beispielsweise. Damit<br />

regelst du die Höhen, Mitten und<br />

Tiefen eines Tonkanals. Mit einem<br />

Audio-Kompressor (Compressor)<br />

lässt sich hingegen der Dynamikumfang<br />

ändern. Er macht – vereinfacht<br />

gesprochen – leise Passagen<br />

lauter sowie laute Abschnitte leiser<br />

und sorgt so für einen ausgewogeneren<br />

und gleichmäßigeren Klang.<br />

Ein Limiter wiederum verhindert<br />

Übersteuerungen, die zu Klangverzerrungen<br />

führen können.<br />

Als eine weitere wesentliche<br />

Plug-ins-Kategorie gelten Werk-<br />

zeuge. Sie helfen dabei, den Workflow<br />

in Final Cut Pro zu verbessern.<br />

Mithilfe der Erweiterungen<br />

lassen sich beispielsweise Motive<br />

in einem Video leichter freistellen<br />

oder Logos und Intros erzeugen.<br />

Andere nehmen dir Arbeit beim<br />

Animieren von Effekten ab.<br />

So kommen Plug-ins ins<br />

Programm<br />

Die Installation von Plug-ins kann<br />

auf verschiedene Weise erfolgen,<br />

abhängig von der Art der Erweiterung<br />

und dem Installationspaket.<br />

Kauf-Plug-ins lassen sich in der<br />

Regel komfortabel per Installationsprogramm<br />

ins Videoschnittprogramm<br />

einfügen. Ein Doppelklick<br />

auf die entsprechende Datei<br />

genügt. In einigen Fällen musst<br />

du das Plug-in nach der Installation<br />

noch mit einem vom Anbieter<br />

generierten Lizenzschlüssel aktivieren.<br />

Fertig.<br />

Bei Gratis-Plug-ins, die du von<br />

der Webseite eines Entwicklers<br />

laden kannst, verhält sich das teils<br />

komplizierter. Hier müssen die<br />

Daten oft in die passenden Ordner<br />

auf dem <strong>Mac</strong> geschoben werden.<br />

Entsprechende Anleitungen<br />

bieten die Entwickler jedoch<br />

zumeist an.<br />

Zu beachten bei der Installation<br />

von Plug-ins ist ansonsten:<br />

Zum einen solltest du sie nur bei<br />

einem vertrauenswürdigen Anbieter<br />

herunterladen. Zum anderen<br />

ist zu prüfen, ob die Erweiterung<br />

mit deinen Versionen von Final<br />

Cut Pro und macOS kompatibel ist.<br />

Wer schreibt, der bleibt<br />

Mit der Kategorie Schriften, auch<br />

Titel genannt, sind in Final Cut Pro<br />

Textstile gemeint, die sich für Titel<br />

und Untertitel in Videos verwenden<br />

lassen. Sie beziehen sich auf<br />

die visuelle Gestaltung des Textes<br />

– einschließlich Schriftart, Größe,<br />

Farbe, Ausrichtung – und weitere<br />

Formatierungsoptionen. Die<br />

simpelste Art ist der „Basic Title“,<br />

ein einfacher sowie klarer Text,<br />

der sich überall im Video platzieren<br />

lässt. „Lower Thirds“ sind<br />

Mit dem Minstaller<br />

verwaltest<br />

du deine<br />

bei Motionvfx<br />

gekauften Plugins.<br />

Nur wenige<br />

Unternehmen<br />

bieten eine<br />

vergleichbar<br />

komfortable<br />

Lösung an.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


094<br />

Filter: Mfilmlook<br />

Mfilmlook von Motionvfx ist ein gelungenes Komplettpaket<br />

für Fans des cinematischen Film-Looks. Es bietet unter<br />

anderem mehr als 60 vorgefertigte Presets – mit nur einem<br />

Klick verwandelt jedes von ihnen deinen Clip in einen Hollywood-Streifen.<br />

Das Plug-in baut Filmbalken, Linseneffekte<br />

(Lens Flare), Farbanpassungen, eine Vignette und Unschärfeeffekte<br />

ein – perfekt für Einsteigerinnen und Einsteiger oder<br />

wenn es schnell gehen muss. Wer seinem Clip noch mehr<br />

Individualität verleihen möchte, nutzt etliche grundlegende<br />

Anpassungsmöglichkeiten: Helligkeit, Filmkorn, Weißabgleich,<br />

Schärfe, Kontrast und Sättigung lassen sich mit Reglern<br />

optimieren. Dank einer selektiven Farbkorrektur passt<br />

du bestimmte Farbtonbereiche von Videos zudem gezielt an.<br />

Obendrein bietet Mfilmlook 30 professionelle LUTs (Look Up<br />

Tables) – die Farbfilter bringen eine schnelle und einfache<br />

Farbkorrektur. Einziger Haken: Bis vor Kurzem hat Motionvfx<br />

das Plug-in noch einzeln zum Preis von circa 100 Euro angeboten.<br />

Inzwischen ist es Bestandteil des Cinestudio-Pakets,<br />

das ausschließlich im Abo verfügbar ist.<br />

Werkzeug: Gyroflow<br />

Final Cut Pro stabilisiert auf Knopfdruck Videos, die Ergebnisse<br />

sind allerdings oft mäßig. Deutlich besser bekommt<br />

das Gyroflow hin – sofern deine Kamera Gyrodaten aufzeichnet.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Stabilisierungsmethoden,<br />

die die Bildinformationen analysieren, nutzt die Software<br />

die vom Lagesensor ermittelten Bewegungsdaten, um<br />

die Verwacklungen präziser zu korrigieren. Geräte von Herstellern<br />

wie DJI, Insta360, Sony oder Gopro speichern diese<br />

Informationen ab. Die Handhabung ist simpel: Du ziehst das<br />

Gyroflow-Plug-in einfach auf einen Clip in der Timeline, mit<br />

Reglern lassen sich dann Anpassungen vornehmen. „Smoothness“<br />

ist der relevanteste, damit steuerst du die Stärke der<br />

Stabilisierung. Das Programm hält auf Wunsch sogar den<br />

Horizont gerade (Horizon Lock). Einige Actioncams können<br />

das zwar schon von Haus aus, Kameras etwa von Sony<br />

fehlt jedoch diese Funktion. Tipp: Wenn dir die Final-Cut-<br />

Pro-Integration nicht wichtig ist, dann installiere die Standalone-Software<br />

von Gyroflow – die ist kostenfrei. Das Plug-in<br />

namens Gyroflow Toolbox schlägt mit 9,99 Euro zu Buche.<br />

Werkzeug: Keyper<br />

Egal, ob den Himmel austauschen<br />

oder die Kulisse ändern: Den Hintergrund<br />

in Final Cut Pro zu wechseln, ist<br />

ohne die Verwendung umständlicher<br />

Greenscreen-Aufbauten mit extrem<br />

viel Arbeit verbunden – oft ist es sogar<br />

unmöglich. Das Plug-in Keyper trennt<br />

mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI)<br />

Personen – und seit Version 2.1 auch<br />

andere Motive – in Videos automatisch<br />

vom Hintergrund. Das klappt zwar<br />

nicht immer tadellos, sofern sich eine<br />

Person oder ein Tier jedoch nicht allzu<br />

stark bewegt, lassen sich mit dem Plugin<br />

durchaus gute Ergebnisse erzielen.<br />

Werkzeug: Tap5a<br />

Die Plug-ins des Finnen Tapio Haaja<br />

sind bei Final-Cut-Pro-Nutzenden<br />

beliebt, weil sie einfach zu verwenden<br />

sind, häufige Bearbeitungsaufgaben<br />

beschleunigen und er sie kostenfrei auf<br />

seinem YouTube-Kanal anbietet – die<br />

Download-Links sowie Installationsanleitungen<br />

sind in den Beschreibungstexten<br />

der Videos zu finden. Zu den<br />

bekanntesten Tap5a-Plug-ins gehört<br />

„Tap5a Quick In-Out Bouncer“. Mithilfe<br />

der Erweiterung lässt du Bilder, Schriften<br />

oder Logos in Videos förmlich hinund<br />

herspringen oder umherwirbeln –<br />

ein toller dynamischer Effekt.<br />

Sound: Channel EQ<br />

Mit dem Equalizer Channel EQ regelst<br />

du die Klangcharakteristik eines<br />

Videos durch Anheben oder Absenken<br />

bestimmter Frequenzen. Wirkt<br />

etwa die Stimme in einem Interview<br />

zu flach, ziehst du die Höhen und Tiefen<br />

etwas hoch, um den Klang aufzupeppen.<br />

Das ist beispielsweise nötig,<br />

wenn du ein schlechtes Mikrofon verwendest<br />

oder bei der Aufnahme auf<br />

in Handys eingebaute Schallaufnehmer<br />

setzt. Channel EQ ist serienmäßig<br />

in Final Cut Pro integriert, zu finden ist<br />

das Plug-in im „Effekte“-Reiter unter<br />

„Audio“ > „EQ“ > „Channel EQ“.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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Tipps & Praxis<br />

Final Cut Pro<br />

095<br />

Werkzeug & Titel: Mcamrig<br />

Mcamrig automatisiert die Erstellung von Kamerabewegungen<br />

und Animationen. Spielend leicht lassen sich damit<br />

Kamerafahrten, Zooms und Schwenks erzeugen, ohne dass<br />

du mühsam Einzelbild für Einzelbild die Position etwa eines<br />

Objektes (das sogenannte Keyframing) festlegen musst. Das<br />

spart viel Zeit. Die Vielfalt an Bewegungstypen und die präzise<br />

Steuerung ermöglichen die Umsetzung kreativer Animationen,<br />

die mit standardmäßigen Final-Cut-Pro-Werkzeugen<br />

nur schwer oder gar nicht realisierbar sind. Doch damit nicht<br />

genug: Videos lassen sich auf Wunsch mit Effekten aufpeppen.<br />

Die „Pixallate“-Option etwa erzeugt einen Retro-Look,<br />

der an Videospiele-Klassiker erinnert. „Wriggle“ hingegen<br />

generiert einen Verwacklungseffekt – als sei ein Video aus<br />

der Hand gefilmt. Damit peppst du statische Aufnahmen auf.<br />

Das Feature erzeugt bei Bedarf aber auch eine wellenartige<br />

Verzerrung, die den Eindruck erweckt, die Kamera würde<br />

vibrieren. Ein solcher Effekt lässt sich prima als Stilmittel einsetzen<br />

– damit vermittelst du etwa ein Gefühl von Unruhe<br />

oder Bedrohung in einer Szene.<br />

Filter: Dehancer Pro<br />

Beim Thema Color Grading ist Dehancer Pro eine Empfehlung.<br />

Es erzeugt einen tollen Look, der analogem Filmmaterial<br />

von Herstellern wie Kodak, Rollei, Konica, Fujifilm und<br />

Polaroid täuschend ähnlich sieht. 63 Filmprofile stehen in<br />

Version 7.1.1 zur Auswahl. Deine etwa mit dem iPhone erstellten<br />

Clips schickst du damit auf Wunsch auf eine Zeitreise<br />

– sie sehen nach der Bearbeitung aus wie Filme aus den<br />

60er- oder 70er-Jahren. Effekte wie eine beliebig einstellbare<br />

Körnung – der sogenannte Film Grain – oder Halation<br />

(erzeugt einen Lichthof um helle Bildbereiche, die meist rötlich<br />

oder orangefarben schimmern) und Bloom (produziert<br />

ein weiches, diffuses Leuchten um helle Bildbereiche) sorgen<br />

für teils beeindruckende Ergebnisse. Praktisch: Videos, die<br />

du mit einem farb- und kontrastarmen LOG-Profil aufgenommen<br />

hast, lassen sich mit wenigen Klicks in das Standardformat<br />

(Rec.709) wandeln – dazu stehen Dutzende Kameraprofile<br />

von Herstellern wie Apple, Sony, Canon und DJI<br />

zur Auswahl. Das umfangreiche Paket hat allerdings seinen<br />

Preis: Dehancer Pro ist mit circa 500 Euro sehr teuer.<br />

Filter: Color Finale 2 Pro<br />

Color Finale 2 Pro bietet etliche Farbkorrekturwerkzeuge,<br />

mit denen sich<br />

die grundlegenden Einstellungen oder<br />

einzelner Bereiche präzise anpassen<br />

lassen. Die Farbbalance eines Videos<br />

verfeinerst du für jeden Farbkanal<br />

bei Bedarf einzeln. Dabei lassen sich<br />

bestimmte Bereiche des Clips isolieren,<br />

sodass du Farbkorrekturen gezielt<br />

anwendest. Die Änderungen gehen<br />

dank intuitiver Räder, Kurven und Farbbalance-Tools<br />

gut von der Hand – Color<br />

Finale 2 Pro ist ein umfangreiches Profi-<br />

Tool, in das sich aber auch Einsteigerinnen<br />

und Einsteiger schnell einarbeiten.<br />

Filter: Fxfactory Pro<br />

Fxfactory Pro bietet eine riesige Bibliothek<br />

an Effekten, mit denen sich<br />

Videos auf vielfältige Weise verändern<br />

lassen – darunter Übergänge,<br />

Titel, Textanimationen und Stilisierungseffekte.<br />

Mit nur einem Klick<br />

erzielst du zumeist ein gutes Ergebnis,<br />

auf Wunsch lassen sich Effekte über<br />

Regler nach Belieben anpassen. Die<br />

Benutzeroberfläche ist intuitiv gestaltet,<br />

sodass selbst Einsteigerinnen und<br />

Einsteiger schnell loslegen können.<br />

102 Effekte und 38 Übergänge: Fxfactory<br />

Pro bietet viel – und ist entsprechend<br />

teuer. Preis: 440 Euro.<br />

Titel: Saber<br />

Mit dem kostenfreien Plug-in Saber lassen<br />

sich Logos und Schriften regelrecht<br />

zum Glühen bringen. Das<br />

umfangreiche Tool erstellt Lichteffekte<br />

mit Details wie sanftem Leuchten, pulsierenden<br />

Verläufen und dynamischen<br />

Schatten. Mit einer Vielzahl von Stilen<br />

bestimmst du den Look des Energieeffekts<br />

– von hauchdünnen Laserstrahlen<br />

bis hin zu massiven Blitzen. Die Erweiterung<br />

bietet eine intuitive Benutzeroberfläche,<br />

in der sich Einsteigerinnen<br />

und Einsteiger schnell zurechtfinden<br />

– und Profis einen enormen Spielraum<br />

für Experimente haben.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


096<br />

Tipps & Praxis<br />

iPhone-Fotografie<br />

Foto: Prostock-studio - stock.adobe.com<br />

Powerguide: Fotos<br />

anzeigen, teilen und drucken<br />

Mit Apples Fotos-Anwendung kannst du nicht nur deine Bilder verwalten und bearbeiten,<br />

sondern diese auch anzeigen und teilen. Für analoge Familienalben setzt du Apps von<br />

Drittanbietern ein. Wir zeigen dir, wie das alles geht.<br />

TEXT: CHRISTIAN STEINER<br />

Teil 3<br />

Nachdem du deine Schnappschüsse<br />

verbessert und sortierst<br />

hast, willst du deine<br />

Bilder nutzen. Das fängt bei<br />

der banalen Anzeige auf all deinen<br />

Geräten oder als Diashow für<br />

den Freundeskreis an. Fotos von<br />

gemeinsamen Familienausflügen<br />

willst du sicherlich mit allen anderen<br />

teilen. Und die wirklich wichtigen<br />

Erinnerungen haben ein analoges<br />

Fotoalbum für die Ewigkeit<br />

verdient. Wir zeigen dir mit diesem<br />

Artikel, wie du deine besten<br />

Bilder mit dem iPhone anzeigst,<br />

teilst und ausdruckst.<br />

Hier findest<br />

du alle Teile<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />

06/<strong>2024</strong>:<br />

Fotos machen<br />

mit dem iPhone<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong><br />

07/<strong>2024</strong>:<br />

Fotos sortieren<br />

und bearbeiten<br />

Fotos auf dem iPhone<br />

anzeigen<br />

Apples Fotos-App präsentiert dir<br />

deine Fotomediathek. Hier kannst<br />

du deine Bilder in verschiedenen<br />

Kontexten wie Orten, Zeiten oder<br />

gruppiert um Personen anzeigen.<br />

Die App erstellt darüber hinaus<br />

eigene „Momente“, bei denen<br />

deine besten Bilder automatisch<br />

anhand eines Themas gesammelt<br />

und als Diashow aufbereitet<br />

werden. Apple nennt diese<br />

Momente „Rückblicke“ und das<br />

Ergebnis kann überzeugen. Hier<br />

findest du automatische Sammlungen<br />

zu Familienreisen, Events,<br />

Konzerten oder anderen Ereignissen,<br />

die du mit deiner Kamera<br />

eingefangen hast. Besonders die<br />

Sammlungen von Baby- und Kinderfotos<br />

sind für Eltern und Großeltern<br />

immer wieder ein Quell der<br />

Freude. Die Rückblicke erstellt<br />

die Fotos-App automatisch und<br />

zunächst ohne dein Zutun. Bei<br />

Bedarf kannst du diese bearbeiten.<br />

Wie das funktioniert, erklären<br />

wir dir im Workshop. Besonders<br />

schön: Deine Rückblicke synchronisieren<br />

zwischen deinen Apple-<br />

Geräten drahtlos mittels iCloud,<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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Tipps & Praxis<br />

iPhone-Fotografie<br />

097<br />

sodass du diese auch auf dem<br />

iPad oder dem Apple TV präsentieren<br />

kannst.<br />

Eine weitere nützliche Funktion<br />

ist das iPhone- und iPad-Widget<br />

der Fotos-App. Damit kannst<br />

du dir „empfohlene“ Bilder direkt<br />

auf deinem Home-Bildschirm von<br />

iPhone und iPad anzeigen lassen.<br />

Das Widget rotiert mehrmals täglich<br />

deine besten Schnappschüsse<br />

in der Anzeige. Hier findest du einzelne<br />

Fotos oder die Vorschaubilder<br />

deiner Rückblicke. Bei Bedarf<br />

kannst du dir von dir erstellte<br />

Alben mit dem Widget anzeigen<br />

lassen. Das Widget der Fotos-App<br />

ist eine echte Empfehlung, um<br />

besonders alte und vergessene<br />

Erinnerungen zurück in den Alltag<br />

zu holen. Das Konzept haben<br />

andere Apps sogar noch erweitert.<br />

Die Fotos-Anwendung bietet<br />

dir mit der „Diashow“-Funktion<br />

eine eigene Präsentationsform<br />

für deine Bilder. Damit kannst du<br />

eigene Rückblicke und Momente<br />

erstellen, die besonders nützlich<br />

zum Teilen mit der Familie sind.<br />

Um eine Diashow zu erstellen,<br />

wählst du mehrere Bilder aus,<br />

tippst auf den Kreis mit den drei<br />

Punkten und abschließend auf<br />

„Diashow“. Bei der Diashow-Darstellung<br />

kannst du bei „ Optionen“<br />

auswählen, welche Überblen-<br />

Fotos in Widgets teilen<br />

Die Fotos-App erstellt dir automatisch Rückblicke zu<br />

deinen Erinnerungen und Motiven.<br />

Apples Fotos-Widget präsentiert<br />

dir deine besten Bilder und<br />

Rückblicke auf dem Home-Bildschirm<br />

und erinnert somit an<br />

vergangene Erlebnisse. Leider<br />

kannst du diese Bilder und das<br />

Widget aber nicht teilen und<br />

mit deinen Kontakten auf die<br />

gleichen Bilder schauen. Das<br />

geht nur mit Apps aus dem App<br />

Store. Mit der App „Magnets“<br />

kannst du deine Bilder im Widget<br />

der App nicht nur anzeigen,<br />

sondern mit Kontakten<br />

teilen. Dann erscheint das gleiche<br />

Bild nicht nur bei dir auf<br />

dem Home-Bildschirm, sondern<br />

auch bei deinen Kontakten.<br />

Ihr könnt sogar kurze Texte<br />

eingeben und somit Nachrichten<br />

austauschen. Anders als bei<br />

Apples Widget müsst ihr allerdings<br />

selbst die Bilder zum Teilen<br />

auswählen. Im App Store<br />

gibt es weitere App-Alternativen<br />

dieser Art, die aber oftmals<br />

durch Datensammlung oder zu<br />

hohe Preise negativ auffallen.<br />

So geht’s: Rückblicke bearbeiten<br />

1<br />

Die<br />

Fotos-App auf deinem iPhone<br />

erstellt automatisch Rückblicke<br />

zu Erlebnissen, Ereignissen oder<br />

gemeinsamen Motiven. Diese<br />

kannst du nachträglich bearbeiten.<br />

Öffne dazu die App und navigiere<br />

bei „Für dich“ zu den Rückblicken.<br />

2<br />

Um<br />

den Titel des Rückblicks zu<br />

ändern, tippst du auf die drei<br />

Punkte. Hier kannst du auch auswählen,<br />

dass dir dieser Rückblick<br />

seltener angezeigt wird. Alternativ<br />

kannst du diese Sammlung komplett<br />

löschen.<br />

3<br />

Weitere<br />

Einstellungen änderst du,<br />

indem du den Rückblick öffnest<br />

und das Menü mit den drei Punkten<br />

antippst. Hier kannst du Bilder<br />

hinzufügen oder entfernen. Filter<br />

und Musik änderst du mit dem<br />

Notensymbol.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


098<br />

Tipps & Praxis<br />

iPhone-Fotografie<br />

dungseffekte, welche Musik und<br />

welche Geschwindigkeit die Diashow<br />

nutzen soll. Du kannst dabei<br />

sogar Musik aus deiner eigenen<br />

Musikmediathek einsetzen. Die<br />

Anzeige als Diashow ist mit ganzen<br />

Alben möglich. Leider kannst<br />

du die Diashows nicht als Video<br />

oder Präsentation speichern. Dazu<br />

ist der Umweg über die Fotos-App<br />

auf dem <strong>Mac</strong> nötig.<br />

Fotos mit dem iPhone teilen<br />

Die besten Fotos willst du nicht<br />

nur anzeigen, sondern auch teilen.<br />

Zunächst natürlich mit dir selbst<br />

und mit deinen übrigen Geräten.<br />

Die Urlaubsfotos, die du mit<br />

dem iPhone schießt, bearbeitest<br />

und in einem eigenen Album sortierst,<br />

kannst du drahtlos auf deinem<br />

Apple TV oder iPad anzeigen.<br />

Das geht am einfachsten mit<br />

Apples iCloud. Auf dem iPhone<br />

aktivierst du diese Funktion in deinen<br />

iCloud-Optionen in der Einstellungen-App.<br />

Nach der Aktivierung<br />

lädt das iPhone deine Bilder<br />

in eine eigene iCloud-Mediathek,<br />

auf die dann alle deine Geräte<br />

automatisch zugreifen können.<br />

Neben dem einfachen Datenaustausch<br />

hat diese Funktion einen<br />

weiteren Vorteil: Du kannst deinen<br />

lokalen Speicher von iPhone, iPad<br />

und <strong>Mac</strong> entlasten. Dazu aktivierst<br />

du auf deinen Geräten den Haken<br />

zur Speicheroptimierung. Dann<br />

Urlaubseindrücke<br />

verschickst<br />

du<br />

am besten mit<br />

einem geteilten<br />

iCloud-Album<br />

an Freundinnen,<br />

Freunde<br />

und Familie.<br />

ersetzt das Gerät die Original-Bilder<br />

durch verkleinerte Dateien,<br />

sodass du weniger Speicher nutzt<br />

und trotzdem auf deine Bilder<br />

und Videos zugreifen kannst. Die<br />

hochaufgelösten Originale verbleiben<br />

aber in der iCloud, sodass<br />

du diese nicht verlierst.<br />

Weiterhin willst du deine Bilder<br />

und Schnappschüsse bestimmt<br />

auch mit anderen Familienmitgliedern<br />

und Freundinnen und Freunden<br />

teilen. Das geht ebenfalls am<br />

besten mit Apples iCloud. Die einfachste<br />

Methode ist das Erstellen<br />

eines geteilten Fotoalbums. Diese<br />

Alben funktionieren genauso<br />

wie deine anderen selbst erstellen<br />

Alben. Allerdings kannst du<br />

andere Apple-Nutzerinnen und<br />

Nutzer mit ihren Apple-IDs einladen,<br />

sodass sie auf das geteilte<br />

Album zugreifen können. Dann<br />

können sie selbst Bilder für die<br />

gesamte Gruppe hinzufügen oder<br />

Foto als Hintergrundbild<br />

Die wohl populärste Nutzung der eigenen<br />

Lieblingsbilder ist die Anzeige im Sperrbildschirm<br />

des iPhone. Das geht ebenfalls mit<br />

der Fotos-App. Öffne dazu das Bild, das du im<br />

Sperrbildschirm anzeigen möchtest. Mit dem<br />

Teilen-Knopf öffnest du die Option „Als Hintergrund“.<br />

Anschließend öffnet sich der Editor für<br />

den Sperrbildschirm. Hier positionierst du das<br />

Bild und fügst Widgets oder Filter hinzu. Um<br />

das iPhone Hintergrundbild zu ändern, musst<br />

du allerdings in die Einstellungen-App wechseln.<br />

Hier findest du bei „Hintergrundbild“ die<br />

Möglichkeit, deine eigenen Schnappschüsse als<br />

iPhone-Hintergrund auszuwählen. Du kannst<br />

die Bilder sogar automatisch durchwechseln,<br />

sodass du nach Tageszeiten oder passend zu<br />

einem Fokus-Modus andere Bilder für den<br />

Sperr- und Home-Bildschirm siehst.<br />

So geht’s: Bilder mittels iCloud-Link teilen<br />

1<br />

Wenn<br />

du besonders viele Bilder<br />

oder Videos teilen möchtest, dann<br />

bietet sich die Bündelung mittels<br />

iCloud-Link an. Dazu wählst du in<br />

der Fotos-App auf deinem iPhone<br />

zunächst alle Bilder aus, die du<br />

teilen möchtest.<br />

2<br />

Anschließend<br />

öffnest du den Teilen-<br />

Dialog. Hier wischst du so weit nach<br />

unten, bis du die Option „iCloud-<br />

Link kopieren“ findest. Tippe auf den<br />

gleichnamigen Knopf. Nach einer<br />

kurzen Wartezeit schließt sich der<br />

Teilen-Dialog automatisch.<br />

3<br />

Dein<br />

iPhone hat nun einen Link zu<br />

allen Bildern erstellt. Diesen kannst<br />

du in beliebige Apps wie Mail oder<br />

Messengerdiensten einfügen und<br />

teilen. Deine Kontakte können die<br />

Bilder dann auf einer Webseite<br />

ansehen und laden.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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099<br />

Bilder, die<br />

andere mit dir<br />

teilen, kannst<br />

du in deiner<br />

Fotomediathek<br />

speichern.<br />

Kommentare teilen. Mit einem<br />

Haken in den Einstellungen kannst<br />

du diese Alben sogar als Internetseite<br />

freigeben. Das ist dann allerdings<br />

komplett öffentlich und<br />

sollte besonders bei privaten Bildern<br />

mit Vorsicht genutzt werden.<br />

Für Familien gibt es mit der<br />

geteilten Fotomediathek eine weitere<br />

nützliche Funktion, die das<br />

umständliche Teilen einzelner Bilder<br />

umgehen kann. Stattdessen<br />

kannst du dann in den Einstellungen<br />

der Kamera-App festlegen,<br />

dass neue Fotos automatisch in<br />

die geteilte Mediathek abgelegt<br />

werden sollen, wenn sich andere<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

in der Nähe deines iPhones<br />

befinden. Ein weiterer Haken aktiviert<br />

das automatische Teilen von<br />

Bildern zu Hause und ohne die<br />

Nähe anderer. Du kannst allerdings<br />

auch in der Kamera-Anwendung<br />

händisch auswählen, welche<br />

Schnappschüsse in welche Mediathek<br />

wandern.<br />

Die Fotos-Anwendung macht<br />

dir sogar Vorschläge zum Teilen<br />

von Bildern. Diese findest du in<br />

der Ansicht „Für dich“. Das können<br />

Bilder von gemeinsamen Ausflügen,<br />

Veranstaltungen oder Verabredungen<br />

sein. Du kannst die vorgeschlagenen<br />

Bilder auswählen<br />

und dann mit dem Teilen-Knopf<br />

auf verschiedenen Wegen mit deinen<br />

Kontakten teilen. Das geht<br />

zwischen zwei iPhones am besten<br />

mittels AirDrop, wenn beide<br />

Geräte nebeneinander liegen. Einzelne<br />

Bilder oder kleinere Sammlungen<br />

kannst du mittels Chat-<br />

Apps und -Gruppen ebenfalls<br />

teilen. Bei größeren Datenmengen<br />

kannst du alle ausgewählten<br />

Bilder mittels eines gemeinsamen<br />

iCloud-Links teilen. Diesen<br />

kopierst du dann in Chat-Apps<br />

oder in E-Mails, sodass deine Kontakte<br />

den Download der Bilder<br />

komfortabel mit einem Klick starten<br />

können. Wie das funktioniert,<br />

erklären wir dir im Workshop.<br />

Wenn du plattformübergreifend<br />

deine Bilder teilen möchtest, dann<br />

bieten sich Dienste wie Dropbox<br />

oder Google Fotos an. Diese können<br />

auch mit Windows-PCs und<br />

Android-Smartphones für alle<br />

Beteiligten einen komfortablen<br />

Austausch ermöglichen.<br />

Fotos mit dem iPhone<br />

ausdrucken<br />

Das analoge Fotoalbum hat nichts<br />

von seiner Faszination verloren.<br />

Deshalb gibt es auch heute noch<br />

Mittel und Wege, um deine digitalen<br />

iPhone-Schnappschüsse auf<br />

Geteilte Bilder speichern<br />

Mit den Apps von Drogerieketten<br />

„Rossmann“ und „DM“ kannst du<br />

deine Bilder ausdrucken.<br />

Papier zu bringen. Die einfachste<br />

Methode ist Apples „AirPrint“-<br />

Funktion. Damit können sich<br />

iPhones und unterstützte Drucker<br />

drahtlos verbinden und im gleichen<br />

WLAN-Netzwerk deine Fotos<br />

ausdrucken. Das funktioniert mit<br />

dem Teilen-Knopf und der „Drucken“-Option.<br />

Solltest du allerdings<br />

keinen Drucker besitzen,<br />

der hochwertiges Fotopapier verwenden<br />

kann, dann ist ein anderer<br />

Weg nötig. Drogerieketten<br />

wie „DM“ und „Rossmann“ bieten<br />

eigene Fotostationen in ihren Filialen<br />

an. Dort kannst du dein iPhone<br />

verbinden und deine ausgedruckten<br />

Fotos direkt mitnehmen. Alternativ<br />

lädst du die kostenfreien<br />

Apps „Foto-Paradies“ von DM oder<br />

die „Rossmann Fotowelt“ aus dem<br />

App Store. Damit kannst du deine<br />

Bilder ebenfalls drucken lassen<br />

und per Post nach Hause oder in<br />

eine Filiale schicken.<br />

Der Alltag ist geprägt von Bildern,<br />

die Kontakte mit uns teilen. Ganz<br />

besonders Gruppenchats in Messengerapps<br />

wie Whatsapp, Signal<br />

oder Apples iMessage werden oftmals<br />

genutzt, um Schnappschüsse<br />

und gemeinsame Erlebnisse zu teilen.<br />

Apple kennt das Problem und<br />

ermöglicht deshalb, dass du diese<br />

Bilder in deiner eigenen Fotomediathek<br />

speicherst. Das geht<br />

bei iMessage-Nachrichten besonders<br />

einfach. Hier findest du neben<br />

einzelnen Bildern oder Bildersammlungen<br />

einen Pfeil-Knopf.<br />

Damit speicherst du die Bilder in<br />

deiner Fotos-App und findest sie<br />

ohne Chatverlauf wieder. Alternativ<br />

kannst du in der Nachrichten-App<br />

auf einen Kontakt tippen<br />

und in dieser Ansicht sämtliche<br />

geteilten Medien, Links und Fotos<br />

wiederfinden.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


100<br />

Tipps & Praxis<br />

Trackpad<br />

macOS bietet viele nützliche<br />

Funktionen für Trackpads.<br />

Dabei spielt es keine<br />

Rolle, ob du ein <strong>Mac</strong>Book<br />

nutzt oder einen Desktop-<strong>Mac</strong><br />

mit externem<br />

Trackpad. Selbst am iPad<br />

lässt es sich nutzen. Wir<br />

zeigen, welche Funktionen<br />

die Arbeit erleichtern<br />

und welche du besser<br />

ausschaltest.<br />

TEXT: MATTHIAS ZEHDEN<br />

Gesten finden und konfigurieren<br />

Wer bisher mit einer Maus gearbeitet hat, verschafft sich am besten erst mal<br />

im Einstellungsmodul „Trackpad“ einen Überblick. Das stellt in den Bereichen<br />

„Zeigen und Klicken“, „Scrollen und Zoomen“ und „Weitere Gesten“ die<br />

verfügbaren Funktionen samt erklärender Animationen vor. Neben einigen<br />

Funktionen siehst du rechts ein Menü, über das sich die Geste wechseln lässt.<br />

So kannst du zum Beispiel wählen, ob du für den Aufruf von Mission Control<br />

oder zum Wechseln von Spaces mit drei oder vier Fingern streichen möchtest.<br />

Stören dich einzelne Gesten, kannst du sie ausschalten. Es lassen sich auch<br />

weitere Gesten aktivieren, die in der Standardkonfiguration nicht aktiv sind,<br />

wie der Aufruf von Exposé für Apps.<br />

Geräte verwalten<br />

Um ein externes Trackpad zu nutzen,<br />

musst du es einmalig in den Bluetooth-<br />

Einstellungen anmelden. Danach<br />

erkennen und verbinden sich <strong>Mac</strong> und<br />

Trackpad automatisch. Öffne in den<br />

Einstellungen das Kontextmenü zum<br />

Gerät, um den Namen zu ändern. Im<br />

Menü lässt sich auch die Verbindung<br />

vorübergehend trennen, wobei die Verbindungsdaten<br />

gespeichert bleiben.<br />

Um die endgültig zu löschen, wähle<br />

„Ignorieren“. Der <strong>Mac</strong> verwaltet bei<br />

Bedarf Maus und Trackpad oder auch<br />

internes und externes Trackpad parallel.<br />

Du kannst frei wählen, welches<br />

Gerät du benutzen möchtest. Besteht<br />

die Gefahr einer Fehlbedienung, erlaubt<br />

macOS auf <strong>Mac</strong>Books in der Einstellung<br />

„Bedienungshilfen > Zeiger steuerung“,<br />

das interne Trackpad automatisch zu<br />

deaktivieren, wenn ein externes Gerät<br />

oder eine Maus verbunden ist.<br />

Tippen statt Klicken<br />

An der Funktion „Klick durch Tippen“<br />

scheiden sich die Geister. Sie bewirkt,<br />

dass kurzes Tippen auf das Trackpad,<br />

nicht zu verwechseln mit dem einstellbaren<br />

Druck für die Simulation der<br />

Taste, einen Klick auslöst. Während<br />

Personen, die das Trackpad gewohnt<br />

sind, das als willkommene Erleichterung<br />

nutzen, geht es Ungeübten<br />

leicht auf die Nerven, weil sie oft aus<br />

Versehen klicken. Probiere es einfach<br />

aus, und schalte es bei Bedarf in den<br />

Trackpad-Einstellungen ganz unten im<br />

Bereich „Zeigen und Klicken“ aus.<br />

Drehen verhindern<br />

Um markierte Objekte zu drehen, legst<br />

du zwei Finger auf das Trackpad und<br />

bewegst sie umeinander. Das passiert<br />

beim Zoomen und Scrollen auch schon<br />

mal versehentlich. In vielen Apps ist<br />

das lästig, aber harmlos, da es nur die<br />

Anzeige betrifft. Schlimmer ist es bei<br />

Layouts und Montagen, wenn du das<br />

Dokument veränderst und es nicht<br />

gleich merkst. Dann hilft auch ein<br />

„Undo“ nur bedingt weiter. Abhängig<br />

von deinen Apps, kann es daher sinnvoll<br />

sein, das Drehen unter „Scrollen<br />

und Zoomen“ zu deaktivieren.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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101<br />

Infos anzeigen<br />

Unter „Zeigen und Klicken“ findest<br />

du auch die Funktion mit dem etwas<br />

ungelenken Namen „Nachschlagen &<br />

Datenerkennung“. Sie lässt sich durch<br />

das Tippen mit drei Fingern auf ein<br />

Wort oder Objekt auslösen. Abhängig<br />

von der App erhältst du wie mit dem<br />

Kontextmenübefehl „Nachschlagen“<br />

die Ergebnisse einer Internetsuche,<br />

aus dem Lexikon oder Übersetzungsvorschläge.<br />

Viele übersehen dabei,<br />

dass die Funktion auch im Finder sehr<br />

praktisch ist: Dort ruft sie nämlich die<br />

Übersicht einer Datei auf.<br />

Druckstärke fürs<br />

Klicken optimieren<br />

Die mechanische Taste alter Trackpads<br />

hat Apple bei neueren Geräten durch<br />

ein drucksensibles Feld abgelöst. Das<br />

ist weniger anfällig für Schmutz und<br />

Verschleiß. Außerdem hat es den Vorteil,<br />

dass sich die Stärke des Drucks<br />

einstellen lässt, ab dem der <strong>Mac</strong> einen<br />

Klick wahrnimmt. Das ist interessant,<br />

wenn du zwischen Tippen und Klicken<br />

unterscheiden können musst. Um<br />

den Druck anzupassen, öffne die Systemeinstellung<br />

„Trackpad“. Auf dem<br />

Reiter „Zeigen und Klicken“ kannst du<br />

bei neueren „Force Touch“-Trackpads<br />

mit dem Schieber „Klicken“ zwischen<br />

leichtem, mittlerem und starkem Druck<br />

wählen. Darunter kannst du optional<br />

noch starkes Drücken für die Nachschlagefunktion<br />

aktivieren.<br />

Langsamer scrollen<br />

Wischst du mit zwei Fingern über das<br />

Trackpad, um den Inhalt eines Fensters<br />

zu scrollen, läuft der normalerweise<br />

deutlich nach. Das hilft bei langen<br />

Wegen und sieht nebenbei auch noch<br />

cool aus. Es kann aber dazu führen,<br />

dass du die gewünschte Stelle verpasst<br />

und wieder etwas zurückfahren<br />

musst. Zur Abhilfe öffne die Einstellung<br />

„Bedienungshilfen > Zeigersteuerung“.<br />

Klicke auf die Taste „Trackpad-Optionen“<br />

und schalte die Option „ Trägheit beim<br />

Scrollen verwenden“ aus. Dadurch<br />

stoppt die Bewegung schneller, wenn<br />

du die Finger vom Trackpad nimmst.<br />

Außerdem kannst du in den Trackpad-<br />

Optionen auch die Scrollgeschwindigkeit<br />

anpassen oder das Scrollen mit<br />

dem Trackpad ganz abschalten.<br />

Trackpad am iPad verwenden<br />

Einfacher zoomen<br />

Mit dem Trackpad lässt sich in vielen<br />

Apps schnell und einfach die Darstellungsgröße<br />

ändern, was vor allem bei<br />

kleineren Bildschirmen praktisch ist.<br />

Der einfachste Fall ist die Kneif-Geste<br />

mit zwei Fingern zum Rein- und Rauszoomen.<br />

Du kannst auch mit zwei<br />

Fingern doppelt auf ein Objekt tippen,<br />

um es an die Fenstergröße anzupassen<br />

und auch wieder zur Ausgangsgröße<br />

zurückzukehren. Das nennt sich in den<br />

Trackpad-Einstellungen „Intelligentes<br />

Zoomen“. Zusätzlich bieten die Bedienungshilfen<br />

eine Zoomfunktion. Mit ihr<br />

kannst du den ganzen Bildschirm oder<br />

einen Teilbereich zoomen, indem du<br />

bei gedrückter [ctrl]-, [alt]- oder [cmd]-<br />

Taste zwei Finger senkrecht über das<br />

Trackpad ziehst.<br />

Bluetooth-Trackpads lassen sich auch mit dem iPad nutzen. Die Voraussetzung<br />

dafür ist ein iPad mit mindestens iPadOS 13.4. Hast du das Trackpad in „Einstellungen<br />

> Bluetooth“ am iPad angemeldet, erscheint auf dem Bildschirm ein<br />

großer Punkt als Zeiger, den du mit dem Trackpad führst. So kannst du Apps<br />

starten, die Einfügemarke in einem Text platzieren und vieles mehr. Auch ein<br />

Sekundärklick ist möglich, um zum Beispiel wie beim langen Tippen auf das<br />

Display das Kontextmenü einer App zu öffnen. Die neueren Trackpads unterstützen<br />

deutlich mehr Gesten als die erste Version. In „Einstellungen > Allgemein<br />

> Trackpad & Maus“ stellst du ein, wie schnell der Punkt dem Finger auf<br />

dem Trackpad folgt. Außerdem lässt sich im Einstellungsbereich „Bedienungshilfen<br />

> Zeigersteuerung“ unter anderem Größe und Aussehen des Zeigers auf<br />

dem iPad anpassen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


102<br />

Tipps & Praxis<br />

Screenshots<br />

Es gibt viele Gelegenheiten,<br />

bei denen Fotos<br />

vom Bildschirm nützlich<br />

sind. Wir stellen die dafür<br />

verfügbaren Optionen vor,<br />

darunter auch einige, die<br />

nicht direkt über die App<br />

zu erreichen sind. Selbst<br />

Fotos von einem freigegeben<br />

<strong>Mac</strong> im lokalen<br />

Netz sind problemlos<br />

möglich.<br />

TEXT: MATTHIAS ZEHDEN<br />

Temporär speichern<br />

Die Screenshot-Funktion kann das Bild<br />

nicht nur als Datei speichern. Drückst<br />

du bei der Aufnahme zusätzlich die<br />

Control-Taste, speichert der <strong>Mac</strong> das<br />

Bildschirmfoto in der Zwischenablage.<br />

Das funktioniert sowohl mit dem ganzen<br />

Bildschirm als auch mit einem<br />

Bereich. Auf diesem Weg kannst du das<br />

Bild direkt in einer <strong>Mac</strong>-App einsetzen<br />

oder es mithilfe der über iCloud synchronisierten<br />

Zwischenablage auch auf<br />

einem anderen deiner Geräte mit der<br />

gleichen Apple-ID verwenden.<br />

Kurzbefehl ändern<br />

Wer will, kann die Tastenkombination<br />

für Bildschirmfotos auch ändern. Öffne<br />

dafür die Systemeinstellung „Tastatur“<br />

und klicke darin auf „Tastaturkurzbefehle“.<br />

Wähle dann in der linken Spalte<br />

den Eintrag „Bildschirmfotos“. Auf<br />

der rechten Seite erscheinen nun die<br />

fünf Basisbefehle der Funktion. Klicke<br />

doppelt auf einen der aktuellen Kurzbefehle<br />

und drücke die gewünschte<br />

Tastenkombination. Ist die bereits<br />

vergeben, erscheint eine Warnung. Entferne<br />

die Markierung in der Checkbox,<br />

um einen Befehl zu deaktivieren.<br />

Bereich aufnehmen<br />

Statt mit [cmd] + [shift] + [3] den ganzen<br />

Bildschirm festzuhalten, kannst du<br />

auch die [4] anstelle der [3] drücken,<br />

um mit der Maus einen Rahmen für<br />

einen Bereich aufzuziehen. Drücke<br />

dabei die Leertaste, um die aktuelle<br />

Auswahl als Ganzes zu verschieben.<br />

Hältst du [shift] gedrückt, ändert sich<br />

die Auswahl nur noch horizontal oder<br />

vertikal, je nachdem in welche Richtung<br />

du zuerst ziehst. Mit [shift] + [alt] ändert<br />

sich die Auswahl symmetrisch. Nutzt du<br />

nur [alt], ändert sich der Rahmen symmetrisch<br />

in beiden Richtungen. Sobald<br />

du die Maustaste loslässt, speichert der<br />

<strong>Mac</strong> das Bild. Mit [esc] lässt sich der<br />

Vorgang jederzeit abbrechen.<br />

Drücke vor dem Aufziehen des<br />

Rahmens einmal kurz die Leertaste,<br />

um durch Anklicken ein Element der<br />

Oberfläche auszuwählen, zum Beispiel<br />

ein Fenster, ein Widget oder ein Menü.<br />

Drücke erneut die Leertaste, um zur<br />

Auswahl per Rahmen zurückzukehren.<br />

Weitere Optionen anzeigen<br />

Der Kurzbefehl [cmd] + [shift] + [5] löst nicht sofort eine Aufnahme aus, sondern<br />

startet das Dienstprogramm Bildschirmfoto mit aktiver Optionspalette. In<br />

der kannst du nicht nur zwischen Fotos von Bildschirm, Fenster oder Bereich<br />

wählen, sondern auch der Aufnahme eines Videos. Für weitere Funktionen klicke<br />

auf „Optionen“, um das zugehörige Menü zu öffnen. Darin lässt sich unter<br />

anderem die Anzeige des Mauszeigers aktivieren, was jedoch nur bei Fotos<br />

des ganzen Bildschirms klappt. Du kannst auch den Speicherort der Aufnahme<br />

ändern und eine Verzögerung von 5 oder 10 Sekunden einstellen. Mit der Taste<br />

ganz rechts in der Palette startest du die Aufnahme. [esc] schließt die App<br />

ohne Aktion.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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103<br />

Miniatur verwenden<br />

Der <strong>Mac</strong> blendet eine kleine Vorschau<br />

der Aufnahme in der rechten unteren<br />

Bildschirmecke ein, bevor er sie als<br />

Datei speichert. Dadurch hast du die<br />

Gelegenheit, die Miniatur in ein Finder-<br />

Fenster zu ziehen, um den Speicherort<br />

das neue Bildschirmfoto zu ändern. Ein<br />

Klick auf die Vorschau zeigt das Bild<br />

in der Übersichtsfunktion. Klicke darin<br />

auf „Fertig“, um das Foto zu speichern,<br />

oder auf den Papierkorb, um es zu<br />

löschen. Willst du die Aufnahme sofort<br />

verwerfen, befördere die Miniatur<br />

gleich in den Papierkorb. Du kannst die<br />

Vorschau auch auf ein Programm oder<br />

ein Dokument ziehen, um das Bild darin<br />

zu nutzen. Damit das Bildschirmfoto<br />

die Aufnahme sofort speichert, schalte<br />

„Schwebende Miniatur anzeigen“ im<br />

Optionsmenü der App-Palette aus.<br />

Aufnahmeoptionen im Terminal anpassen<br />

Die Screenshot-Funktion des <strong>Mac</strong> bietet noch weitere Optionen, die im Terminal<br />

mit dem Befehl defaults write com.apple.screencapture erreichbar sind.<br />

Auf den Befehl folgt ein Leerzeichen und dann die Option. Der Schatten bei<br />

Fensterfotos lässt sich temporär durch Drücken von [alt] bei der Aufnahme<br />

unterdrücken. Um ihn dauerhaft loszuwerden, gibst du die Option disableshadow<br />

-bool yes ein und drückst den Zeilenschalter. Ersetze „yes“ durch „no“,<br />

um den Schatten wieder zu aktivieren. Außerdem kannst du mit type jpg das<br />

Bildformat von PNG in JPG ändern. Weitere Formatoptionen sind png, bmp, gif,<br />

pdf, tga, tif, exr und jp2. Die meisten entsprechen den Namen der Bildformate,<br />

die letzten beiden stehen für OpenEXR und JPEG 2000. Ist dir der erzeugte<br />

Dateiname nach dem Schema „Bildschirmfoto <strong>2024</strong>-06-12 um 19.11.42“ zu lang<br />

und zu kompliziert, nutze die Option name XXX. Sie ändert den Dateinamen in<br />

„XXX ...“. Außerdem kannst du mit der Option include-date -bool no das Anhängen<br />

von Datum und Uhrzeit deaktivieren. Ersetzt du „no“ durch „yes“, ist die<br />

Datumsangabe wieder da.<br />

Workshop: So machst du einen Screenshot<br />

über die Bildschirmfreigabe<br />

1<br />

Für<br />

ein Foto vom Bildschirm eines<br />

anderen <strong>Mac</strong> im lokalen Netzwerk,<br />

aktiviere auf diesem in der Systemeinstellung<br />

„Allgemein > Teilen“ die<br />

Bildschirmfreigabe.<br />

2<br />

Klicke<br />

auf deinem <strong>Mac</strong> in der Seitenleiste<br />

unter „Orte“ auf „Netzwerk“.<br />

Öffne den entfernten <strong>Mac</strong>,<br />

klicke oben auf „Bildschirmfreigabe“<br />

und melde dich an.<br />

3<br />

Die<br />

App Bildschirmfreigabe startet.<br />

Schalte im Menü „Darstellung“<br />

die „Hohe Qualität“ ein und mache<br />

mit „Verbindung > Bildschirmfoto<br />

sichern …“ ein Foto.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


104<br />

Tipps & Praxis<br />

Posteingang<br />

Fragen an<br />

die Redaktion<br />

Bitte hab Verständnis dafür, dass wir an dieser Stelle ausschließlich Fragen<br />

von allgemeinem Interesse hervorheben und beantworten. Individuelle<br />

Anliegen sind uns dennoch wichtig, jede Nachricht wird gelesen.<br />

Wir freuen uns über Fragen und<br />

Kritik. Bitte kontaktiere uns bei<br />

Facebook, X oder Instagram.<br />

Oder werde Teil unserer Community:<br />

maclife.de/discord<br />

facebook.com/maclife.magazin<br />

x.com/mac_<strong>Life</strong><br />

instagram.com/maclife_de<br />

maclife@mastodontech.de<br />

Kurz & knapp<br />

nachgefragt<br />

Ich habe eine Frage zu<br />

meiner Mail-App auf<br />

dem iPhone. Ich habe<br />

mir da neulich einige<br />

neue E-Mail-Konten<br />

drauf eingerichtet (für<br />

die Arbeit). Das iPhone<br />

schickt mir aber keine<br />

Benachrichtigungen zu<br />

neuen E-Mails in diesen<br />

Postfächern. Was ist<br />

da los, was mache ich<br />

falsch?<br />

Du kannst die Mitteilungen<br />

von der Mail-App<br />

für die einzelnen Postfächer<br />

individuell einstellen.<br />

Vermutlich ist<br />

deshalb irgendwo der<br />

Wurm bei dir drin. Schau<br />

am besten in der Einstellungen-App<br />

bei Mail<br />

unter „Mitteilungen<br />

anpassen“ nach. Hier<br />

kannst du die Hinweise<br />

für jedes Postfach individuell<br />

einstellen. Vermutlich<br />

sind die Benachrichtigungen<br />

dort für<br />

deine neuen Postfächer<br />

deaktiviert.<br />

Neues iPad, altes Zubehör<br />

Guten Morgen,<br />

ich bin gerade dabei, mir das neue<br />

iPad Air mit dem neuen M2-Chip zu bestellen<br />

und damit mein altes iPad zu ersetzen.<br />

Ich habe hier auch noch einen Apple Pencil<br />

und ein Magic Keyboard in der Schublade.<br />

Beides würde ich gern mit meinem<br />

neuen Gerät nutzen, bin mir aber nicht<br />

sicher, ob das überhaupt geht. Könnt ihr<br />

mir da helfen? Was sollte ich kaufen, falls<br />

mein altes Zubehör nicht mehr passt?<br />

Hilfe, ist das alles kompliziert!<br />

Danke und liebe Grüße<br />

Svenja per E-Mail<br />

Guten Morgen, Svenja,<br />

ja, die iPad-Modelle und das viele<br />

Zubehör sind in der Tat recht kompliziert.<br />

Grundsätzlich gilt: Die neuen iPads funktionieren<br />

natürlich mit dem neuen Zubehör.<br />

Also der neue Apple Pencil Pro ist mit<br />

deinem neuen iPad Air kompatibel. Bei den<br />

alten Stiften sieht die Sache schon komplizierter<br />

aus. Lediglich der Apple Pencil<br />

mit USB-C funktioniert ebenfalls am<br />

neuen iPad Air. Aber Achtung: Viele nützliche<br />

Funktionen des Pro-Pencils fehlen<br />

bei diesem Modell. Bei dem Magic Keyboard<br />

hängt die Weiternutzung von der<br />

Gerätegröße ab. Wenn du beim Neukauf<br />

vergleichbare Bildschirmgrößen wählst,<br />

dann sollte die Tastatur passen. Das 11-ZolliPad-Air<br />

kann also das Magic Keyboard für<br />

11-Zoll-Geräte verwenden. Das Magic Keyboard<br />

für 12,9-Zoll-Geräte passt am neuen<br />

13-Zoll-iPad-Air.<br />

Die Mitteilungs einstellungen<br />

der Mail-App verstecken<br />

wichtige Optionen.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

Altes<br />

Zubehör<br />

kannst<br />

du unter<br />

Umständen<br />

am neuen<br />

iPad Air<br />

weiternutzen.<br />

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105<br />

Hilfe, ich habe mein<br />

iPhone verloren!<br />

Hey <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>,<br />

ich hab mein iPhone verloren,<br />

vielleicht ist es mir auch in der U-Bahn<br />

aus der Handtasche geklaut worden. So<br />

oder so: Mein iPhone ist weg! Was kann<br />

ich machen, um mein iPhone wiederzufinden?<br />

Was ist mit meinen Daten? Hilfe!<br />

Emilia aus Köln<br />

Hallo Emilia,<br />

als Erstes solltest du mit der<br />

„Wo ist?“-App versuchen, dein iPhone zu<br />

finden. Wenn du kein weiteres Apple-Gerät<br />

mit der Anwendung nutzen kannst, dann<br />

funktioniert das ebenfalls im Browser auf<br />

icloud.com. Findet die App dein Gerät?<br />

Super! Dann kennst du zumindest den<br />

Standort und kannst mit diesen Informationen<br />

zur Polizei gehen. Ebenso solltest<br />

du bei deinem Gerät den Punkt „Als verloren<br />

markieren“ aktivieren. Das sorgt dafür,<br />

dass dein iPhone in einen besonderen<br />

Modus schaltet, sodass niemand an deine<br />

Daten herankommt. Das deaktiviert beispielsweise<br />

Apple Pay und Zahlungsdaten.<br />

Du kannst sogar eine Nachricht auf dem<br />

verschollenen iPhone anzeigen, in die du<br />

deine Kontaktdaten einträgst, sodass ehrliche<br />

Finderinnen und Finder sich bei dir<br />

melden können. Viel Glück bei der Suche!<br />

Die „Wo ist?“-App hilft dir,<br />

deine verlorenen oder<br />

gestohlenen Geräte zu<br />

finden und zu schützen.<br />

Ich habe mir ein neues<br />

iPhone 15 gekauft und<br />

will nun meine Apple<br />

Watch mit dem neuen<br />

Smartphone nutzen.<br />

Wie verbinde ich die beiden<br />

Geräte denn nun?<br />

Das klingt jetzt so, als<br />

hättest du dein neues<br />

iPhone bereits eingerichtet<br />

und nutzt<br />

das neue Gerät im Alltag?<br />

Dann bleibt dir<br />

nicht viel übrig, als<br />

deine Apple Watch<br />

vom alten Gerät zu entkoppeln<br />

und damit zu<br />

löschen. Erstelle deshalb<br />

zunächst ein Backup<br />

deiner Watch. Öffne<br />

dann die Watch-App auf<br />

deinem alten iPhone,<br />

tippe bei „Meine Watch“<br />

auf „Alle Apple Watches“<br />

und dort auf die Info-<br />

Taste neben deiner Uhr.<br />

Hier findest du den Eintrag<br />

„Apple Watch entkoppeln“.<br />

Anschließend<br />

startest du die Kopplung<br />

von deinem neuen<br />

iPhone und spielst das<br />

Backup bei Bedarf auf<br />

die Watch.<br />

Passwort für Apple-ID vergessen<br />

Das Passwort für deine Apple-ID kannst<br />

du bei Bedarf zurücksetzen.<br />

Hallo <strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Team,<br />

ich habe ein riesengroßes Problem<br />

und weiß nicht genau, was ich tun<br />

soll! Ich habe das Passwort für meine<br />

Apple-ID vergessen. Was kann ich jetzt<br />

tun, wie komme ich wieder in meinen<br />

Apple-Account?!<br />

Kevin per E-Mail<br />

Hallo Kevin,<br />

du hast durchaus Möglichkeiten,<br />

um dein Passwort zurückzusetzen. Hast du<br />

weitere Apple-Geräte, mit denen du in deinem<br />

Apple-Konto eingeloggt bist? Dann<br />

kannst du in den Einstellungen zu deiner<br />

Apple-ID dein Passwort ändern. Das geht<br />

auf einem iPhone, iPad, <strong>Mac</strong> oder sogar<br />

mit einer Apple Watch. Falls du selbst kein<br />

weiteres Gerät hast, kannst du vielleicht<br />

ein Apple-Gerät von einem vertrauenswürdigen<br />

Kontakt nutzen. Dazu musst du<br />

die Telefonnummer von deinem Wiederherstellungskontakt<br />

allerdings bereits in<br />

den Einstellungen deiner Apple-ID hinterlegt<br />

haben. Anschließend kannst du mit<br />

diesem Gerät die Support-App nutzen und<br />

darüber dein Passwort zurücksetzen. Falls<br />

all das nicht funktioniert, kannst du Apples<br />

Online-Werkzeug iforgot.apple.com im<br />

Browser aufrufen und dort dein Passwort<br />

zurücksetzen. Alternativ empfehlen wir<br />

den Besuch in einem Apple Store.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


106<br />

Netflix / Arte = Apple TV+<br />

Seit dem 1. November 2019 mischt Apple mit seinem Streaming-Dienst Apple TV+ im hart<br />

umkämpften Markt der Video-on-Demand-Anbieter mit. Es ist der Snob unter den Rowdys<br />

wie Netflix oder Amazon. Apple setzt auf Qualität und Exklusivität statt auf Masse.<br />

TEXT: DR. MARCO FILECCIA<br />

Bei Filmen und Serien konzentriert<br />

sich Cupertino<br />

auf Eigenproduktionen, die<br />

gerne „Originals“ genannt<br />

werden. Zudem bestehen „First-<br />

Look-Verträge“ mit verschiedenen<br />

Produktionsfirmen. So sind die<br />

Filme und Serien von „Appian Way<br />

Productions“ von Leonardo DiCaprio,<br />

Idris Elbas „Green Door Pictures“<br />

oder auch Ridley Scotts „Scott<br />

Free Productions“ zuerst bei<br />

Apple TV+ zu sehen. „Originals“<br />

und exklusive Live-Sport-Übertragungen<br />

sind der Goldstandard im<br />

Video-Service-Geschäft und eine<br />

der Hauptgründe für Kundinnen<br />

und Kunden, ein Abo abzuschließen.<br />

Exklusive Inhalte gibt es auch<br />

bei anderen Streaming-Anbietern,<br />

die aber zusätzlich ein riesiges<br />

Angebot an weiteren Serien und<br />

Filmen im Abo haben.<br />

Wie immer in ökonomischen<br />

Piranha-Becken ist es nicht so einfach,<br />

wie es scheint. Hier die Möglichkeiten,<br />

an den Video-Content<br />

zu gelangen:<br />

Abonnement (Subscription):<br />

Das Abonnement ist die Hauptmethode,<br />

über die Dienste Inhalte<br />

anbieten. Hierbei zahlst du eine<br />

monatliche oder jährliche Gebühr<br />

und erhältst unbegrenzten<br />

Zugang zu einem umfangreichen<br />

Katalog von Filmen, Serien und<br />

Dokumentationen. Bei Netflix beispielsweise<br />

(bei Apple TV+ nicht!)<br />

gibt es verschiedene Abo-Stufen,<br />

die sich in der Anzahl der gleichzeitig<br />

möglichen Streams, der<br />

Preise und<br />

Auszeichnungen<br />

verdienen<br />

kein<br />

Geld, sind<br />

aber wichtig<br />

für das<br />

Ansehen<br />

der Marke,<br />

was Apple<br />

wichtig sein<br />

dürfte.<br />

Bildqualität (z.B. HD, Ultra HD) und<br />

manchmal auch in der Anzahl der<br />

unterstützten Geräte unterscheiden.<br />

Netflix und Disney+ bieten<br />

ihren Content ausschließlich als<br />

Abonnement an, Kauf oder Ausleihe<br />

ist nicht möglich.<br />

Ausleihe oder Kauf (Rent or<br />

Buy): Amazon und Apple bieten<br />

neben ihren Abo-Streamingdiensten<br />

auch Filme und Serien zum<br />

Kauf oder zur Ausleihe an. Ausleihe:<br />

Du bezahlst eine geringere<br />

Gebühr, um einen Film oder eine<br />

Episode für einen begrenzten Zeitraum<br />

(üblicherweise 24 bis 48<br />

Stunden) anzusehen. Nach diesem<br />

Zeitraum verfällt der Zugriff.<br />

Kauf: Du bezahlst einmalig einen<br />

höheren Betrag, um einen dauerhaften<br />

Zugriff auf einen Film<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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<strong>Life</strong> & Style<br />

Apple TV+<br />

107<br />

oder eine Serie zu erhalten. Der<br />

gekaufte Inhalt wird deinem<br />

Konto hinzugefügt, und du kannst<br />

ihn jederzeit wieder anschauen.<br />

Kostenfrei oder billiger mit<br />

Werbung (Ad-supported): Einige<br />

Dienste bieten eine kostenfreie<br />

oder preiswertere, werbefinanzierte<br />

Option an, bei der Nutzer<br />

Filme und Serien mit geringeren<br />

oder ohne Abonnementgebühren<br />

anschauen können, allerdings mit<br />

Werbeunterbrechungen.<br />

Wenn du dich also wunderst,<br />

dass du doch auch Serien und<br />

Filme bei Apple TV kaufen oder<br />

leihen kannst, vergisst du den<br />

kleinen mathematischen Operator<br />

für die Addition, das „+“-Zeichen<br />

dahinter. Apple TV (ohne<br />

irgendwas) heißt die TV-Set-Top-<br />

Box (die kleine schwarze Kiste)<br />

und ist namensgleich die Software-Plattform<br />

für Videoinhalte,<br />

inklusive eines Stores, in dem<br />

Inhalte geliehen oder gekauft<br />

werden können. Apple TV+ (mit<br />

dem Pluszeichen) steht für den<br />

Abonnement-Streaming-Dienst.<br />

Apple TV+ hat den geringsten<br />

Content-Umfang im Vergleich<br />

zu anderen Anbietern und das mit<br />

Abstand, während sich das Angebot<br />

von Filmen und Serien zum<br />

Kaufen und Leihen bei Apple nicht<br />

sehr von Amazon unterscheidet.<br />

Beim Platzhirschen Netflix<br />

gibt es rund 5.350 Filme und<br />

2.550 Serien, die ausschließlich<br />

im Abo stecken und nicht<br />

gekauft oder geliehen werden<br />

können. Bei Prime Video gibt es<br />

4.150 und 1.950, bei Disney+ 1.700<br />

und 2.500. Bei Apple TV+ gibt<br />

es schlappe 75 Filme, von denen<br />

zwei Drittel (50) exklusiv oder teilexklusiv<br />

produziert wurden und<br />

153 Serien, mit einem Anteil von<br />

114 exklusiven oder teil-exklusiven<br />

Serien. Unter diesen Eigenproduktionen<br />

für Apple sind erstaunlich<br />

viele Dokumentationen. Pro Jahr<br />

gab es ab 2020 zwölf bis 17 neue<br />

Filme, aber nur vier Premieren im<br />

ganzen Jahr 2023, was entweder<br />

ein Alarmsignal für Neuproduktionen<br />

oder Corona geschuldet ist.<br />

Apple hat eine beeindruckende<br />

Erfolgsbilanz bei wichtigen<br />

Preisverleihungen. „Ted<br />

Lasso“ erzielte 2021 vier Primetime<br />

Emmy Awards, darunter<br />

Auszeichnungen für die beste<br />

Comedy-Serie, den besten Hauptdarsteller<br />

in einer Comedy-Serie<br />

(Jason Sudeikis), den besten<br />

Nebendarsteller in einer Comedy-<br />

Serie (Brett Goldstein) und die<br />

beste Nebendarstellerin in einer<br />

Comedy-Serie (Hannah Waddingham).<br />

Im Jahr 2023 hatte Apple<br />

54 Emmy-Award-Nominierungen<br />

für 13 Produktionen, 2022 ähnlich<br />

viele. In diesem Jahr erreichte<br />

Apple mit seinem Streamingdienst<br />

zum zweiten Mal in Folge<br />

die höchsten durchschnittlichen<br />

Bewertungen aller bekannten<br />

Streamingdienste auf der Internet<br />

Movie Database (IMDb). In<br />

Verbindung mit Kino-Veröffentlichungen<br />

erhielten Apple-Produktionen<br />

<strong>2024</strong> sogar 13 Oscar-<br />

Nominierungen (zehn für „Killers<br />

of the Flower Moon“ und drei für<br />

„Napoleon“).<br />

Die Film-Inhalte auf<br />

Apple TV+ in Zahlen*<br />

Es gibt 75 Filme, darunter sind<br />

„Argylle“, „Napoleon“, „Killers of<br />

Übersicht des Contents bei ausgewählten<br />

Video-on-demand-Anbietern<br />

Im Event im Mai<br />

zeigte Apple,<br />

wie es sich das<br />

Videoschauen<br />

vorstellt.<br />

Filme im Abo 5.359 4.165 – 1.689 75 –<br />

Serien im Abo 2.563 1.963 – 2.493 153 –<br />

Kauf-/Leihfilme – – 29.938 – – 25.134<br />

Kauf-/Leihserien – – 4.<strong>08</strong>5 – – 3.539<br />

Foto: Apple<br />

the Flower Moon“, „The Family<br />

Plan“, „Tetris“ und „Finch“. An diesen<br />

Beispielen lässt sich Apples<br />

Geschäftsmodell der exklusiven<br />

Inhalte gut veranschaulichen: Vier<br />

dieser Filme gibt es ausschließlich<br />

und (im Abo) kostenfrei bei<br />

Apple TV+, zwei („Napoleon“ und<br />

„Killers of the Flower Moon“) gibt<br />

es zum Kauf auch bei vielen anderen<br />

Anbieter, kostenfrei (als Abonnent)<br />

aber ausschließlich bei<br />

Apple.<br />

Die Serien-Inhalte auf<br />

Apple TV+ in Zahlen*<br />

Wer will, kann sich aktuell 153<br />

Serien anschauen. Einige der<br />

beliebtesten Serien laufen exklusiv<br />

auch seit Tag Eins, so „The Morning<br />

Show“ und „For All Mankind“,<br />

die am 1. November 2019 starteten.<br />

Hinzu kamen „Silo“, „Masters<br />

of the Air“ oder „See“. Besonders<br />

fleißig waren die Produzenten im<br />

Jahre 2022, da gab es 40 neue<br />

Serien, wobei hier immer pro Staffel<br />

gezählt werden müsste. Die<br />

meisten Folgen hat übrigens eine<br />

Serie in der Nische: „Carpool Karaoke“<br />

hat 59 Folgen in fünf Staffeln.<br />

Apple hat bereits beträchtliche<br />

Summen in die Produktion originärer<br />

Inhalte investiert. Valide<br />

Zahlen veröffentlicht das Unternehmen<br />

nicht, aber begründete<br />

Schätzungen sagen, dass es insgesamt<br />

zwei Milliarden US-Dollar<br />

waren. Die Serien „See“ und „The<br />

Morning Show“ sind besonders<br />

teuer: Pro Folge sollen sie rund<br />

15 Millionen US-Dollar gekostet<br />

haben und stehen damit auf Platz<br />

10 und 11 der teuersten Serien<br />

aller Zeiten. (Nebenbei: Die teuerste<br />

soll – wen wundert’s – „Der<br />

*Stand Mai <strong>2024</strong><br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


1<strong>08</strong><br />

<strong>Life</strong> & Style<br />

Apple TV+<br />

Herr der Ringe: Die Ringe der<br />

<strong>Mac</strong>ht“ sein mit Produktionskosten<br />

von 58 Millionen pro Folge.)<br />

Sport<br />

Im März 2022 gab Tim Cook<br />

bekannt, auch in das Geschäft mit<br />

Live-Sport einzusteigen. So zeigt<br />

Apple den „Friday Night Baseball“<br />

kostenfrei im Abo und bietet den<br />

„MLS Season Pass“ (69 Euro pro<br />

Saison) exklusiv für die Spiele der<br />

US-amerikanischen Major Soccer<br />

League mit dem Aushängeschild<br />

Lionel Messi an. Gerüchteweise<br />

steigt der Konzern auch in die<br />

Übertragung der Formel 1 ein.<br />

Preise<br />

Der Dienst, ursprünglich für<br />

knapp fünf Euro pro Monat angeboten,<br />

hat im Laufe der Zeit massive<br />

Preiserhöhungen erfahren<br />

und steht nun bei zehn<br />

Euro monatlich. Verfügbar ist<br />

Apple TV+ nicht nur auf Apple-<br />

Geräten, sondern per App auch<br />

auf diversen Smart-TVs und Spielkonsolen<br />

wie der Playstation<br />

4 und 5. Im 1. Quartal <strong>2024</strong> hat<br />

Apple mit der Sparte Services,<br />

also mit allen Abo-Angeboten wie<br />

iCloud, Music, Fitness und Arcade,<br />

einen Umsatz von 23,11 Milliarden<br />

US-Dollar erwirtschaftet.<br />

Es gibt Schätzungen der Abozahlen<br />

für Apple TV+, die zwischen<br />

25 und 40 Millionen liegen,<br />

hinzu kommt eine ähnlich hohe<br />

Zahl an nicht zahlenden Kunden,<br />

die mit einem neuen Apple-Gerät<br />

den Dienst drei Monate kostenfrei<br />

erhalten. Nicht zu vergessen:<br />

Apple ist familienfreundlich und<br />

du kannst dein Abo mit fünf Personen<br />

teilen. Auch das senkt die<br />

Anzahl zahlender Kunden in Großfamilien<br />

und unter Freunden.<br />

Mit der Multiview-Funktion<br />

können Fans bis<br />

zu vier Spiele<br />

gleichzeitig auf<br />

Apple TV 4K<br />

und dem iPad<br />

ansehen.<br />

Die beliebtesten<br />

Videoon-demand-<br />

Plattformen<br />

In Klammern die<br />

Marktanteile bei<br />

neu abgeschlossenen<br />

Abos auf<br />

dem deutschen<br />

Markt im 4. Quartal<br />

2023, Quelle:<br />

Kantar.<br />

1. Netflix<br />

(13,8 %)<br />

2. Amazon<br />

Prime Video<br />

(23,4 %)<br />

3. Disney+<br />

(18,3 %)<br />

4. Joyn<br />

(7 %)<br />

5. WOW/Sky<br />

(6 %)<br />

6. DAZN<br />

(6,3 %)<br />

7. Paramount+<br />

(9,2 %)<br />

8. Apple TV+<br />

(o.A.)<br />

9. RTL+<br />

(5,4 %)<br />

10. MagentaTV<br />

(o.A.)<br />

Apple TV+ ist die Triangel im<br />

Orchester Apple. Sie wird deutlich<br />

seltener gespielt als Violinen oder<br />

Trompeten und hat auf keinen<br />

Fall eine Hauptrolle. Dennoch ist<br />

sie entscheidend für bestimmte<br />

Momente und verleiht der gesamten<br />

musikalischen Darbietung<br />

Tiefe und Vollständigkeit. Das gilt<br />

auch für das Unternehmensportfolio:<br />

Es mag nicht das profitabelste<br />

sein, aber es ist wesentlich,<br />

um das Angebot abzurunden und<br />

dem Unternehmen eine umfassende<br />

Präsenz auf dem Technikmedienmarkt<br />

zu sichern.<br />

Selbstverständlich ist der<br />

Streamingdienst ein Business<br />

für Apple, das Geld verdienen<br />

muss. Wie immer gibt es für die<br />

undurchdringbare Sphinx Apple<br />

nur Schätzungen: Bei einem<br />

Umsatz von 3,5 Milliarden US-Dollar<br />

bleiben vielleicht 500 Millionen<br />

als Gewinn in der Kasse. Aber<br />

das ist, anders als bei Netflix, vielleicht<br />

nicht die Hauptaufgabe für<br />

das Luxusbaby Streamingdienst<br />

in der Apple-Familie. Das ist eine<br />

sehr komfortable Situation für die<br />

<strong>Mac</strong>her, die nicht ständig Geldquellen<br />

suchen müssen. So wie<br />

zuletzt Netflix, das die Werbung<br />

massiv ausgebaut hat, was viele<br />

Nutzerinnen und Nutzer ebenso<br />

massiv nerven dürfte.<br />

Werbefreiheit und<br />

Familienfreigabe<br />

Apple hat trotz des Mini-Inklusiv-<br />

Angebots im Abonnement einen<br />

ähnlich großen Katalog an Kaufund<br />

Leih-Inhalten wie Amazon.<br />

Aus diesem Grunde kann Apple es<br />

sich leisten, beim Streaming-Abo-<br />

Dienst klein und exklusiv zu bleiben,<br />

auf Qualität, statt auf Masse<br />

zu setzen und das Gesamtpaket<br />

Hardware plus Software plus Services<br />

im Blick zu behalten. Wer ein<br />

iPhone kauft, kann im Ökosystem<br />

auch (hochwertige!) Serien und<br />

Filme schauen. Und nur hier! Wer<br />

also die „The Morning Show“, „For<br />

All Mankind“, „Ted Lasso“ sehen<br />

möchte, braucht ein „Apple TV+“-<br />

Abonnement. Und wer einen anderen<br />

Inhalt möchte, könnte ihn bei<br />

Apple kaufen, womit das Unternehmen<br />

auch daran verdient.<br />

In der Anfangszeit des Streamings<br />

reichte eine Netflix-Mitgliedschaft<br />

aus, um Zugang zu<br />

einer breiten und heilen Welt des<br />

Online-Entertainments zu erhalten.<br />

Mittlerweile hat sich der<br />

Markt jedoch deutlich diversifiziert,<br />

und eine Vielzahl von Anbietern<br />

kämpft um deine Gunst.<br />

Für diejenigen, die sowohl über<br />

ausreichend Zeit als auch über<br />

das nötige Kleingeld verfügen,<br />

besteht durchaus die Möglichkeit,<br />

monatlich bis zu 200 Euro für verschiedene<br />

Streaming-Services zu<br />

investieren. Allerdings wird wohl<br />

nur ein kleiner Teil der Nutzer tatsächlich<br />

so tief in die Tasche greifen.<br />

Die meisten stehen schnell<br />

vor der Wahl, welchen Dienst sie<br />

abonnieren möchten. Da die meisten<br />

Streaming-Services monatlich<br />

kündbar sind, hat sich eine<br />

neue Art von Publikum entwickelt:<br />

die Streaming-Nomaden. Diese<br />

Zuschauer springen von einem<br />

Anbieter zum nächsten, auf der<br />

Suche nach neuen Inhalten oder<br />

ihrer Lieblingsserie, die sie während<br />

des jeweiligen Abonnement-<br />

Monats schauen.<br />

Fazit<br />

Es gibt scheinbar die großen Discounter<br />

und den kleinen Bio-<br />

Laden. Tatsächlich ist Apple beides.<br />

Es hat einen riesigen Katalog<br />

an Filmen und Serien im Angebot,<br />

für die du einzeln zahlen kannst.<br />

Und gleichzeitig hat es einen sehr<br />

hochwertigen Warenbestand ausgewählter<br />

Produkte und exklusiver<br />

Angebote im Abo-Regal. Damit<br />

ist Apple immer auf der sicheren<br />

Seite. Es lockt die Streaming-<br />

Nomaden mit diesen Inhalten und<br />

kann wohl damit leben, dass sie<br />

nur für einen Monat treu bleiben,<br />

denn sie werden wiederkommen,<br />

spätestens mit der nächsten Staffel<br />

Ted Lasso oder The Morning<br />

Show oder For All Mankind.<br />

Ob sich das Geschäftsmodell<br />

von „klein, aber fein“ dauerhaft<br />

für Apple rechnet? Die Frage<br />

stellt sich offenbar gar nicht.<br />

Selbst wenn der Streamingdienst<br />

Verluste schreiben sollte, könnte<br />

Apple ihn trotzdem fortführen,<br />

nur um in dem Geschäft mitzumischen<br />

und ihre Hardware attraktiver<br />

zu machen. Die Triangel<br />

Apple TV+ ist im Apple-Konzert<br />

wohl mehr Imagepflege und Portfolio-Vollständigkeit<br />

denn Geldmaschine.<br />

Gut für uns.<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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109<br />

Tipps der Redaktion<br />

Fotos: Apple<br />

Calls<br />

Serie, Audio-Mystery, 2021<br />

Ein Geheimtipp ist „Calls“, bei der die<br />

Geschichte nur durch Telefongespräche<br />

erzählt wird. In jeder Episode bestehen<br />

die Inhalte aus diesen Gesprächen fiktiver<br />

Figuren. Dabei sieht man keine Filmaufnahmen<br />

der Figuren, sondern abstrakte<br />

Grafiken, Linien, geometrische<br />

Formen und Lichteffekte auf schwarzem<br />

Hintergrund, die die Stimmen und<br />

den Gesprächsverlauf visualisieren. Die<br />

Namen der Figuren und ihr gesprochener<br />

Text erscheinen in weißer Schrift auf<br />

dem Bildschirm und verändern sich entsprechend<br />

der Handlung und Stimmung.<br />

Wahnsinnig spannend, wenn du es<br />

schaffst, dich darauf zu konzentrieren.<br />

Zur Serie: apple.co/3oJEMYR<br />

Severance<br />

Serie, Sci-Fi-Thriller, 2022<br />

Nach dem Tod seiner Frau beginnt der<br />

ehemalige College-Professor Mark bei<br />

Lumon Industries in New York zu arbeiten.<br />

Dort werden die Erinnerungen der<br />

Mitarbeiter durch einen chirurgischen<br />

Eingriff im Rahmen des Severance-Programms<br />

in Arbeits- und Privatleben<br />

getrennt. Severance ist herrlich ungewöhnlich<br />

und hat ein wahnsinnig gutes<br />

Set-Design.<br />

Zur Serie: apple.co/3BF5Fmy<br />

Wolfwalkers<br />

Film, Zeichentrick, 2020<br />

Die junge Robyn reist mit ihrem Vater<br />

nach Irland, um das letzte Wolfsrudel zu<br />

vertreiben. Doch als sie die freigeistige<br />

Mebh kennenlernt, die zu einem geheimnisvollen<br />

Stamm gehört, der sich nachts<br />

in Wölfe verwandelt, ändert sich alles.<br />

Wolfwalkers ist der letzte Teil der „irischen<br />

Trilogie“ des Animationsstudios<br />

Cartoon Saloon nach „Das Geheimnis von<br />

Kells“ und „Die Melodie des Meeres“.<br />

Zum Film: apple.co/3zUY5Fu<br />

Tetris<br />

Film, Drama, 2023<br />

Geometrische Formen so anordnen,<br />

dass sie geschlossene Reihen erzeugen.<br />

Beschreibst du jemandem das Konzept<br />

von Tetris, könnte es langweiliger<br />

kaum klingen. Trotzdem hast vielleicht<br />

auch du schon Stunden damit verbracht.<br />

Die rasante Geschichte hinter dem Computerspiel<br />

beschreibt der gleichnamige<br />

Film, der den Handeltreibenden Henk<br />

Rogers auf der Hatz nach den weltweiten<br />

Rechten in die Mühlen des Kalten Krieges<br />

geraten lässt.<br />

CODA<br />

Film, Drama, 2021<br />

CODA (ein Remake des französischen<br />

Films „Verstehen Sie die Béliers?“) ist eine<br />

herzzerreißende Geschichte, die unser<br />

Autor Marco Fileccia in seiner beruflichen<br />

Laufbahn tatsächlich erlebt hat:<br />

CODA steht für „children of deaf adults“,<br />

also Kinder gehörloser Eltern. In der Realität<br />

unfassbar beeindruckend, setzt<br />

der Film noch einen drauf: Die 17-jährige<br />

Ruby tritt dem Schulchor bei, um<br />

ihrem Schwarm Miles näherzukommen.<br />

Ihr Chorleiter Bernardo Villalobos entdeckt<br />

ihr Gesangstalent und bietet ihr<br />

ein Stipendium für das Berklee College<br />

of Music an, wenn sie private Gesangsstunden<br />

nimmt. Drumherum gibt es eine<br />

Menge Drama in einem tollen Film, der<br />

2022 den Oscar als bester Film gewann.<br />

For All Mankind<br />

Serie, Science-Fiction, seit 2019<br />

In einer alternativen Welt betritt der sowjetische<br />

Kosmonaut Alexei Leonow als<br />

erster Mensch den Mond, einen Monat<br />

vor Neil Armstrongs „Apollo 11“-Mission.<br />

Nach anfänglicher Resignation setzt die<br />

NASA den Wettlauf zum Mond fort und<br />

erweitert das Apollo-Programm, um eine<br />

Mondstation zu bauen und – wie die Russen<br />

– Frauen in die US-Raumfahrt einzubeziehen.<br />

In den mittlerweile drei Staffeln<br />

springen die Produzenten jeweils<br />

mindestens ein Jahrzehnt weiter und<br />

weil es eine alternative Geschichtsschreibung<br />

ist, besitzt die Menschheit inzwischen<br />

eine Mars station. Mehr sei nicht<br />

verraten. Viel Drama, geniale Story für<br />

alle Science-Fiction-Fans und Bilder, die<br />

unglaubliches Augenfutter sind.<br />

Zum Film: apple.co/3zm7sMS Zum Film: apple.co/2WJcLXf Zur Serie: apple.co/3Mvk2xI<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


110<br />

<strong>Life</strong> & Style<br />

Das Unibody-<strong>Mac</strong>Book<br />

Jony Ives ganzer Stolz<br />

Was heute zum Standard eines modernen Laptops gehört, war im Jahr 20<strong>08</strong> eine echte<br />

Innovation: das Unibody-Design. Damit brachten Apple und Jony Ive eine Idee der Automobilindustrie<br />

in die Computerproduktion.<br />

TEXT: CHRISTIAN STEINER<br />

Die Idee hinter dem Unibody-<br />

Design ist simpel, aber clever:<br />

Anstatt das <strong>Mac</strong>Book-<br />

Gehäuse aus vielen einzelnen<br />

Teilen zusammenzubasteln, wird<br />

es aus einem einzelnen Stück Aluminium<br />

herausgefräst. Das verschafft<br />

der Struktur eine bessere<br />

Haltbarkeit und macht das<br />

Gehäuse leichter. Diese Technik<br />

ist in der Automobilindustrie als<br />

„Monocoque“ bekannt. Der Begriff<br />

setzt sich zusammen aus dem<br />

griechischen Begriff „mónos“ (zu<br />

Deutsch „allein, einzeln“) und dem<br />

französischen Wort „coque“ (zu<br />

Deutsch: die Schale einer Frucht<br />

oder Nuss). Apple nannte das Prinzip<br />

ab dem Jahr 20<strong>08</strong> „Unibody“<br />

und präsentierte diese Innovation<br />

stolz auf der Bühne.<br />

Das erste <strong>Mac</strong>Book im<br />

„Unibody“-Design<br />

Technisch gesehen kommt dem<br />

ersten <strong>Mac</strong>Book Air die Ehre zuteil,<br />

das erste <strong>Mac</strong>Book im innovativen<br />

Unibody-Design zu sein.<br />

Bei der legendären Präsentation<br />

im Januar 20<strong>08</strong> zog Steve Jobs<br />

das ultradünne <strong>Mac</strong>Book zwar<br />

aus deinem Papierumschlag, er<br />

äußerte sich allerdings nicht zum<br />

Fertigungsverfahren. Das holte<br />

Jony Ive persönlich nach. Auf dem<br />

Special Event im Oktober 20<strong>08</strong><br />

tauchte die Bezeichnung „Unibody“<br />

erstmals auf. Damals ging<br />

es darum, dass die erweiterte<br />

<strong>Mac</strong>Book-Familie in diesem neuen<br />

Design gehüllt wurde.<br />

Die komplette Präsentation ist<br />

bemerkenswert und unterstreicht<br />

die Wichtigkeit dieser Innovation.<br />

Ive war dafür bekannt, die kleinen<br />

und großen Keynote-Bühnen<br />

Faktencheck:<br />

Zahlen und Fakten zu den<br />

ersten Unibody-<strong>Mac</strong>Books<br />

Wann erschien das erste <strong>Mac</strong>Book Air?<br />

Am 29.01.20<strong>08</strong>.<br />

Wann erschienen die Unibody-<strong>Mac</strong>Books?<br />

Das <strong>Mac</strong>Book und <strong>Mac</strong>Book Pro erschienen am<br />

14.10.20<strong>08</strong>.<br />

Was kosteten die <strong>Mac</strong>Books damals?<br />

Das <strong>Mac</strong>Book startete bei rund 1.200 Euro, das<br />

<strong>Mac</strong>Book Pro kostete rund 1.800 Euro.<br />

Wie wäre der Preis heute?<br />

Das <strong>Mac</strong>Book würde heute inflationsbereinigt<br />

rund 1.700 Euro kosten, das <strong>Mac</strong>Book Pro käme<br />

auf rund 2.500 Euro.<br />

zu meiden. Aber um der anwesenden<br />

Presse das Unibody-Prinzip<br />

zu erklären, führte er persönlich<br />

durch die einzelnen Herstellungsschritte<br />

der neuen <strong>Mac</strong>Books.<br />

Ebenfalls ungewöhnlich: Steve<br />

Jobs reichte anschließend leere<br />

Gehäuse-Platten der Unibody-<br />

<strong>Mac</strong>Books durch die Sitzreihen,<br />

sodass die Pressevertreterinnen<br />

und Pressevertreter sich selbst<br />

von der stabilen Struktur überzeugen<br />

konnten. Das war ebenfalls<br />

eine höchst ungewöhnliche<br />

Präsentationsform, betonte aber<br />

Apples Stolz auf das neue Design.<br />

All das gipfelte in einem eigenen<br />

Erklärvideo mit Jony Ive und im<br />

gewohnten Werbeformat.<br />

Das Unibody-Design<br />

setzt sich durch<br />

Apple ist bekannt für innovative<br />

Produktdesigns, die allerdings<br />

nicht immer die Geräte verbessern<br />

oder vom Markt angenommen<br />

werden. Die Butterfly-<br />

Tastaturen der <strong>Mac</strong>Book-Modelle<br />

zwischen 2015 und 2019 waren so<br />

fehleranfällig, dass sie die Reputation<br />

der Apple-Laptops zeitweise<br />

beschädigten und Apple zu<br />

einem Austauschprogramm zwan-<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

WWW.MACLIFE.DE


111<br />

Ein Blick<br />

zurück<br />

ins Jahr<br />

20<strong>08</strong><br />

gen. Der <strong>Mac</strong> Pro im Mülltonnen-<br />

Design war ebenfalls ein Reinfall,<br />

den Apple hinter ver schlossenen<br />

Türen der Presse gegenüber<br />

sogar zugab. Das Unibody-Design<br />

ist glücklicherweise das Gegenteil<br />

davon und immer noch das<br />

Standardverfahren für moderne<br />

<strong>Mac</strong>Books. Zwischenzeitlich versuchte<br />

sich Apple an einem Unibody-<strong>Mac</strong>Book<br />

aus Plastik, das<br />

allerdings nur zwischen 2009 und<br />

2011 verkauft wurde. Ebenfalls<br />

im Jahr 2009 begann der i<strong>Mac</strong><br />

ein eigenes Unibody-Gehäuse zu<br />

erhalten, das ebenfalls bis heute<br />

die Grundlage des Desktop-Computers<br />

bildet.<br />

Das Unibody-Design heute<br />

Die Kombination aus Aluminiummaterialien<br />

und der Mono coque-<br />

Bauweise hat auch im Jahr <strong>2024</strong><br />

nichts von ihrem Reiz verloren.<br />

Mittlerweile fertigt Apple nahezu<br />

alle Geräte mit der Unibody-<br />

Methode. Änderungen gibt es<br />

dabei höchstens im Detail. Das<br />

<strong>Mac</strong>Book Air hat seit dem Sommer<br />

2022 seine ikonische Keilform<br />

verloren, das Unibody-Prinzip ist<br />

dennoch geblieben.<br />

Lediglich der Begriff „Unibody“<br />

hat an Relevanz verloren und<br />

taucht mittlerweile nicht mehr in<br />

Apples Marketingmaterial auf. Die<br />

Idee, das Gehäuse von Computern,<br />

Laptops und Smartphones<br />

aus einem Metall-Block zu fräsen,<br />

ist bis heute bestehen geblieben.<br />

Produkte wie das iPhone 15 Pro im<br />

neuen Titan-Look stehen daher<br />

in direkter Linie zu Jony Ives Unibody-Design<br />

aus dem Jahr 20<strong>08</strong>.<br />

Ein seltener<br />

Anblick auf<br />

der Apple-<br />

Bühne: Jony<br />

Ive präsentiert<br />

das Unibody-<br />

Design höchstpersönlich.<br />

Kurios: Steve<br />

Jobs lässt Produktmuster<br />

des<br />

neuen Unibody-<br />

<strong>Mac</strong>Book durch<br />

die Sitzreihen<br />

gehen.<br />

Das neue<br />

iPhone 15 Pro<br />

führt das Unibody-Design<br />

mit neuen<br />

Materialien<br />

fort.<br />

Fotos: Apple<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong>


112<br />

<strong>Life</strong> & Style<br />

Von Außen betrachtet<br />

Haste keine Kohle?<br />

Denk halt selbst!<br />

KI soll zur Cashcow für<br />

die verschiedensten<br />

Technologien werden.<br />

Basteln die Unternehmen<br />

gerade an einer neuen<br />

Zweiklassengesellschaft?<br />

von Thomas Raukamp<br />

Wie lassen sich heute eigentlich<br />

Computer verkaufen? Das ist eine<br />

durchaus berechtigte Frage. Denn<br />

immerhin ist der Markt mehr als<br />

gesättigt. Ob Unternehmen, Organisationen,<br />

Universitäten, Schulen<br />

– und nicht zuletzt Privatpersonen:<br />

Wer einen Computer will, der hat<br />

einen. Und wer immer noch keinen<br />

hat, kommt im Büro oder im öffentlichen<br />

Leben nur schwer um die<br />

Benutzung herum. Und tatsächlich:<br />

Das vergangene Jahr war<br />

eines der schwächsten in Hinblick<br />

auf die Anzahl verkaufter<br />

PCs.<br />

Eine neue Cashcow muss also<br />

her – und Microsoft und Google<br />

meinen diese gefunden zu<br />

haben. Und wie sollte es heute<br />

anders sein? Die heißt natürlich<br />

Künstliche Intelligenz. Warum also nicht eine neue<br />

Produktkategorie darum herum basteln – das hat doch<br />

schließlich mit den Ultrabooks und den Evo-Laptops<br />

schon bestens geklappt!<br />

Gesagt, getan: Passend zum KI-Hype legte Microsoft<br />

die Spezifikationen für die sogenannten Copilot-Plus-<br />

PCs fest. Der Name ist Programm: Nur diese Geräteklasse<br />

bringt laut den Erschaffenden genügend Leistung<br />

mit, um alle AI-Funktionen schnell genug auf der<br />

Hardware selbst auszuführen. Im Falle einer eher kontrovers<br />

aufgenommenen Neuigkeit ergibt dies durchaus<br />

Sinn: „Recall“ nennt sich die Erinnerungsfunktion von<br />

Windows 11, die alle paar Sekunden einen Screenshot<br />

der Arbeitsbildschirme liefert. Um diese auszulesen<br />

und zu interpretieren, bedarf es einer zeitgemäßen<br />

„Neural Processing Unit“. Und diese NPU liefert eben<br />

nur die neue Geräteklasse.<br />

Microsoft zuvorgekommen war einige Monate vorher<br />

Google. Das Unternehmen rief die „Chromebook<br />

Plus“-Spezifikationen aus – eine Mindestanforderung<br />

für performante Mittelklasserechner. Die sollten das<br />

ohnehin schon federleichte ChromeOS nicht nur noch<br />

schneller wuppen, sondern vor allem die Grundlage für<br />

exklusive AI-Funktionen legen. Diese lieferte Google<br />

pünktlich zu den Keynotes von Microsoft und Apple vor.<br />

Darunter betriebssystemweite Möglichkeiten zur Unterstützung<br />

beim Schreiben – hast du schon mal gehört,<br />

oder? Und Google hat noch mehr ins Paket geschnürt:<br />

zwölf Monate Gratisnutzung der KI-Anwendung Gemini<br />

Advanced. Danach geht’s allerdings weiter mit (aktuell)<br />

stattlichen 22 Euro pro Monat.<br />

Überhaupt: die KI und das Geld. Wer in den Genuss<br />

der höchsten Künstlichen Intelligenz kommen will, der<br />

muss blechen – egal, ob bei Open AI oder Google. Das<br />

ist auf der einen Seite verständlich – immerhin möchten<br />

die Unternehmen ihre immensen Anfangsinvestitionen<br />

zumindest ansatzweise wieder einspielen. Gleichzeitig<br />

laufen wir Gefahr, eine neue soziale Schere aufklappen<br />

zu lassen: Auf höchstem Niveau privat, in der Ausbildung<br />

oder im Beruf mitspielen darf nur, wer genügend<br />

Geld mitbringt. Alle anderen müssen draußen bleiben<br />

– oder gar gänzlich selbst denken. Was bei genauerer<br />

Betrachtung ja gar nicht mal so unattraktiv klingt.<br />

Pixel-Smartphone-Fan und Chromebook-Nutzer Thomas<br />

Raukamp leistet sich in lockerer Folge einen ironischen<br />

Blick aus dem und auf das Google-Universum.<br />

t.raukamp@maclife.de<br />

www.maclife.de<br />

MAC LIFE | JULI <strong>2024</strong><br />

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Du liest <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>. Vielleicht sogar<br />

regelmäßig. Aber hörst du uns<br />

auch schon? Wir, die Köpfe hinter<br />

<strong>Mac</strong> <strong>Life</strong>, diskutieren im<br />

„Schleifenquadrat“- Podcast regelmäßig<br />

über Neuigkeiten aus dem<br />

Apple- Universum, Fundstücke,<br />

Lieblingsgeräte – und wagen dabei<br />

auch immer wieder einen Blick<br />

über den Tellerrand hinaus. Regelmäßig<br />

um spannende Gäste aus<br />

der Szene bereichert, ist Schleifenquadrat<br />

die perfekte<br />

Ergänzung zu<br />

Magazin und Website<br />

– <strong>Mac</strong> <strong>Life</strong> für<br />

die Ohren!<br />

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auch du uns<br />

bei Apple<br />

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ChatGPT<br />

auf dem<br />

iPhone!<br />

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ISSN 1860-9988<br />

114<br />

im nächsten heft<br />

Vorschau<br />

01<br />

iOS 18: Das<br />

musst du<br />

wissen!<br />

Der große Ratgeber zur<br />

Vorabversion des neuen<br />

iPhone-Systems.<br />

03<br />

Neues Leben<br />

für alte <strong>Mac</strong>s<br />

Zu gut für den Elektroschrott:<br />

Wir haben clevere<br />

Ideen für ältere <strong>Mac</strong>s.<br />

iOS 18 kommt:<br />

RCS erklärt<br />

Bald wird RCS SMS<br />

ersetzen oder zumindest<br />

ergänzen. Damit<br />

wird auch die Kommunikation<br />

mit „Green<br />

Bubble“-Freundinnen<br />

und -Freunden deutlich<br />

einfacher – ganz ohne<br />

Whatsapp!<br />

Foto: Apple<br />

Fitness-Gadgets:<br />

smarte Ringe<br />

Sophie verabschiedet<br />

sich aus der Redaktion<br />

(bleibt uns aber an<br />

anderer Stelle erhalten)<br />

– nicht aber, ohne<br />

uns zu verraten, was<br />

smarte Ringe taugen.<br />

Können sie eine Apple<br />

Watch ersetzen?<br />

Ausgabe<br />

09/<strong>2024</strong><br />

erscheint am<br />

05. August<br />

02<br />

Neustart für<br />

das iPad<br />

iPadOS 18 hebt das iPad softwareseitig<br />

auf das nächste Level.<br />

Lohnt das Update schon jetzt?<br />

Ordnung in der<br />

Menüleiste<br />

Du möchtest den<br />

Überblick in der Menüleiste<br />

deines <strong>Mac</strong><br />

behalten? Nach dem<br />

Skandal um die App<br />

Bartender sichten wir<br />

Helferlein rund um die<br />

hilfreichen Menulets<br />

und geben Tipps.<br />

Foto: Apple<br />

Foto: Quaritsch Photography/Unsplash<br />

Nr. 276<br />

Olenissimenem ipicienias molenis + Maximus asperorem Nem lacitem + Veratus doloreceptus sum eaquidi taturepe<br />

Sonos Ace vs. AirPods Max: Kopfhörer-Duell der Giganten!<br />

Super-Siri ist da!<br />

AI = Apple<br />

Intelligence<br />

10 Dinge, die Apples Künstliche Intelligenz<br />

besser macht als die Ansätze<br />

von Microsoft, Google & Co.<br />

Zum Deutschland-Start<br />

Test: Apple<br />

Vision Pro<br />

Vier Monate mit Apples VR-Brille:<br />

4.000 Euro teures Spielzeug oder<br />

echter Mehrwert im Alltag?<br />

Neu für iPhone & iPad<br />

iOS 18 und<br />

iPadOS 18<br />

Persönlicher, produktiver und<br />

hilfreicher: Wie die neuen Systeme<br />

deinen Alltag vereinfachen und du<br />

jetzt schon davon profitierst<br />

falkemedia GmbH & Co. KG<br />

Sitz von Verlag und Redaktion<br />

Pahlblöken 15 – 17, 24232 Schönkirchen,<br />

Tel. +49 (0)431 200 766 00, redaktion@maclife.de<br />

HRA 8785 Amtsgericht Kiel<br />

PhG: falkemedia lifestyle GmbH (HRB 12311 AG Kiel)<br />

Geschäftsführer: Kassian Alexander Goukassian<br />

Herausgeber<br />

Kassian Alexander Goukassian (V.i.S.d.P.)<br />

Chefredakteur | Chief Content Officer<br />

Stefan Molz, s.molz@falkemedia.de<br />

Redaktion<br />

Sophie Bömer (sb), Joshua Kopczynski (jok),<br />

Sven T. Möller (stm), Thomas Raukamp (tr)<br />

Redaktionelle Mitarbeitende<br />

Uwe Albrecht, Nadine Juliana Dressler, Tobias Friedrich,<br />

Joachim Kläschen, Udo Lewalter, Benjamin Otterstein,<br />

Matthias Parthesius, Laura Plautz, Ilseken Roscher,<br />

Christian Steiner (cs), Sebastian Schack (ssc), Lars<br />

Ulrich (lu), Matthias Zehden (maz), Michael Reimann<br />

Titelgestaltung und Layout<br />

Sven T. Möller<br />

Korrektorat und Lektorat<br />

Carl-Philipp Schmeller, Sophie Bömer<br />

Abonnementbetreuung<br />

<strong>Mac</strong>-<strong>Life</strong>-Aboservice, Pahlblöken 15 – 17,<br />

24232 Schön kirchen, Tel. +49 (0)431 200 76 60,<br />

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Anzeigen<br />

Sascha Eilers, Tel. +49 (0)4340 49 93 79,<br />

s.eilers@falkemedia.de<br />

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Mediadaten <strong>2024</strong><br />

Das beste Zubehör<br />

22 Experten-Tipps<br />

Ausblick auf visionOS 2<br />

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Nr. 276<br />

<strong>08</strong>/<strong>2024</strong><br />

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Neu für <strong>Mac</strong>:<br />

macOS Sequoia<br />

iPhone-Integration, Passwort-<br />

Manager und vieles mehr:<br />

Warum macOS 15 das beste<br />

Update seit Jahren ist<br />

Alternative<br />

App Stores<br />

Risiken und Nutzen: Was du<br />

jetzt über App-Marktplätze<br />

für das iPhone wissen musst<br />

ÜBER 100 SEITEN<br />

TESTS + PRAXIS<br />

Smarthome- Schlösser<br />

im Vergleichstest<br />

Finden statt suchen:<br />

GPS- Tracker für Haustiere<br />

Neue App-Tipps für<br />

iPhone, iPad und <strong>Mac</strong><br />

Happy Birthday:<br />

5 Jahre Apple TV+<br />

So geht’s: Hollywood-<br />

Feeling zum Nulltarif<br />

mit Final Cut Pro<br />

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Impressum<br />

Produktionsmanagement<br />

impress, Monforts Quartier 32,<br />

41238 Mönchengladbach<br />

Vertrieb<br />

DMV Der Medienvertrieb GmbH & Co. KG , Meßberg 1,<br />

20<strong>08</strong>6 Hamburg, Tel. +49 (0)40 3019 1800<br />

Vertriebsleitung: Hans Wies,<br />

hans.wies@dermedienvertrieb.de<br />

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Datenschutz: falkemedia GmbH & Co. KG,<br />

Abt. Datenschutz, Pahlblöken 15 – 17, 24232 Schönkirchen,<br />

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