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Der_Augenoptiker_1951_09

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:lachzeilschnti lui· daf J/11genoplih1·Jfa11dwe~k • Optik -A1echaJtik -Jölo<br />

NUMMER 9 VERLAG WILLY SCHRICKEL , DOSSELDORF !.15. September <strong>1951</strong>


Seite 2 - Nr. 9 <strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düs3eldorf<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 9/<strong>1951</strong> - Seite 3<br />

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Seite 4 - Nr. 9, <strong>1951</strong><br />

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Alleiniges Organ des<br />

Zentralverbandes der<br />

<strong>Augenoptiker</strong><br />

und Mitteilungsblatt<br />

anderer Verbände<br />

Herausgeber, Verlag Willy Sohrickel, Düsseldorf..LohaU:sen • Sohriftlaitunl'I, Frit1 Müller, Düsseldort • Mitarbeiter, Dr. Karl R.. Bergar, für Werlcstatt-Tecluük<br />

Fachlehrer Bernhard Gorges, für den Fototeil : Dr.-Ing. Felix·· Marmet, für _ die Bei~age „<strong>Der</strong> Meniskus" , Fac_hlehrer Rudolf Mehlhorn<br />

NUMMER 9 ERSCHEINT IN ALLEN BESATZUNGSZONEN 25. SEPTEMBER <strong>1951</strong><br />

Von weHeren Fachgelehrten, dliie Slich in<br />

den letzten Jahrzehnten clJes vorigen Jah,rhunderts<br />

über den augienoptischen Wert<br />

des Monokels, kritisch verbreitlet hahen, sei<br />

der Bud:apester Dr. AdoH S z i 1 j, erwäh~rt,<br />

der im Jahre Hl82 sein v-ortreffädle-s Buch<br />

„Die Br,LJ.le" v,eröff,ent.LitMe. E-r vezitri-t't in<br />

ihm dt!n Standpunkt, Unwissenheit habe es<br />

vel'ISchuldet, daß die Augengläser so l,ange<br />

Jahrhundertie mitun·te-r audi. .recht zwe-ifoI 0<br />

hafte Dienste -gelei-s-teit hätben, woraus· d-er<br />

bei vielen, Men,chen so ·tief eingewurzelbe<br />

Widerwii.!Le gegen ,i,hre . Benutrrung zli erk.lären<br />

sei. Es, könnte aber auch nicht geleugnet<br />

werden, daß dem Augenglas, wie<br />

übrii•gens jede;r Kulture-rrungenschaft, ebWas<br />

von der Eigenscha~t- ein,es zwiei-sch-neidj,gen<br />

Schwertes änhafte. Wenn· auch· bei der<br />

BriJ.le d·ie guten Seiten die schl'echten weitaus<br />

über.ragen, so kai[J,n Szili dem Monoikel<br />

jedoch lrni:ne guobe Sei·be abgewinnen, Er<br />

schreibt• h1i,erzu:<br />

„ Wer spricht. in gute,r Gesell,sch,aft von<br />

dem Monocle! Da.s Monoc1e ist ein Abenteurer,<br />

-ein Geck, ei'll Windbeutel, nidlt<br />

s:el'l:en nur eine l:eere, fens•bergläserne<br />

Sdlei,nex.i,stenz. Und, das nennt Slich Augeru•<br />

gJ,as! Wehe, wenn dhm wi·rklich eine<br />

)löhere optisdle Bed,eu:t111nn' zukommt u111d<br />

Monographie des Monokels<br />

Ein Beitrag zur Geschichte des Einglases - Von Dr. Karl R, Berger<br />

t,ischen Standpunkte geme Gerech!Jigkeit<br />

wide"r-fahren 1,ass,en mödlbe. All:eiln mit<br />

ei·n.eqi guten oku,Listisqien Gewis-sen v·erbri\g~<br />

es siich nur, vor de•r einseitigen Correction<br />

einer Ref,ractionsanomalie, d. h. vor<br />

d'em. künstlichen Erzeugen versdliedener<br />

Öptische,r Verhäl1bni•s_s,e für beide: Aumen<br />

äringend zu warnen. Nur dort, W.Q das<br />

(4. Fortsetzung)<br />

ich nur milt etinem Auge sehe, und dieses<br />

eine sehor kurzsdichtig i,st. Hät:te ich nur<br />

eine Hand odier einen Fuß, würde 'ich<br />

mich mit einem Hands-chuh, einem Stiefel<br />

begnügen. Niiemaind käme d,as, sonderbar<br />

od,er alhern vor. Aber ein Glas ,is-t eben<br />

lächerfüdl. ObgLeiich ein Fenstergla,s vor<br />

einem nidlt sehenden Augs-doch noch viel<br />

lächerl'iche,r wäre.<br />

Nun metiintJ man aUgerilein, ,so ein Eilngl•a,s<br />

wäre doch sehr unbequem, da man<br />

es, immerzu -e


Seite 6 - Nr. 9/<strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

bnlle auf der Nase i.mmer um eine Na,.<br />

senlänge hinter ,seiner scheinbaren lnt,elligenz_<br />

ZU.Tückblie:ibt,. Ja, lieh kenne einige<br />

Brillenllrä.ger, beli denelll man das sichere<br />

Gefühl h~: nimmt man die Brilll;e fort,<br />

bleibt überhaupt ndchlls übrig. .<br />

Früher ahnte ion, geheilt<br />

werden. Um mich an cLi,e Sta,rbrille<br />

zu gewöhnen, kaJUf-te ,idJ. m>i-r eine Bridle.<br />

Und nun tr,age ich •sdie täg>leld ilSlt zu5aimmengeschrumpft<br />

Und die dunklie F,aissung umrändeilb<br />

al1es mit· einem mellc11Ilcho•1'i,sd1en,<br />

schwarzen Traue,rrall1d.<br />

Jetzt fürchte ich mich fias{ da~or, daß<br />

ich wirk.Lich mit dem zweiten Auge w.ieder<br />

werde rehen können, da,ß ich von meinem<br />

geliieb•ten Eing~ais werdle Abschied nehmen<br />

müssen. 'Ich überlege schon: ob ich in dem<br />

Fan nidl.t aim bestien zWtei Eiln,g1'äser t-ragen<br />

,soD11?<br />

Jedenf,aDls wiird· mir dann n:icht mehr das<br />

passieren, w.a:s itch neul,ich hii,er erlebte,<br />

als· miir zwei fr1emdie Ba,uembu11schen begegnetren.<br />

En:bgeiiistert ,s•tarr>ten S>i•e mein<br />

E'inglais an, und: j,m Fortgehen hörte ich,<br />

wie der eine• zum aincLem ,s,agte:<br />

,Host ais ,gsehn? <strong>Der</strong> hot dös ea111e Brülngla.sL<br />

vaillom und loonn>ts net amoi t' " -<br />

Wilr ,Slelhen, daß dler Vier•beid:iig,er des Einglaises<br />

am Schltuß ,seilil!e-r Ausführung;en<br />

auch den Humo·r zu Worbe kommen läßt.<br />

Es wurde damit eine neue Phase ,in der<br />

Gesch:ichte, des Bing1,aises eing,elnd„<br />

Aus der damaligen sehr ·vie,rbr,eiteiten<br />

Witzbl,att-Litera.tur ist das Monok,el als<br />

kennzeichnendes Attribut für bestimmte<br />

Typeng,esta1ten nicht wegzudenken. Ein<br />

charakteristisches Beispiel hieTfür gibt- uns<br />

die Karikatur eines sog. .os,tel•bischen<br />

Krautjunkers•, wie in jenen Ze.iten eine<br />

bestimmtie S.chidit adeU,g,er Großag-rarier<br />

aus den Provinzen jenseits der Elbe in<br />

der Sprache der Satiriker genannt wurde<br />

(Abb. 9), und der hier .sdl.on in der randund<br />

bandlosen Monokel-Mode wiedergegeben<br />

wiird.<br />

IV. Die Ren a iss ,an c e des<br />

Monokels nach 1918<br />

Mit der Katas·trophe dies Krieg,es 1914/18<br />

war die Wel1' des ;in 43 Friiedensjahren<br />

wohlhabend gewordenen Deubschlands zusammengebrochen.<br />

Das A1te stürzte, und<br />

main hätbe ,ainnehmen können,, daß mit vielen<br />

anderen Embl1emeru auch das Monok,el<br />

als dais, si•chtbare Kennz-eidlen dle,r Vo-rnehmen<br />

und dier, die alJs, so,lche ge,l 1 ten<br />

möchten, V()]Ill eisernen Kehrbesen der Zeit<br />

dama1s weggefegt woirdlen sei. Wer hätbe<br />

es woM, Uil'tlemomm:en, ,s;i-ch in jenen Zeiten<br />

des Zusammenbruches mit •ei,111em Mono~e:l<br />

vor der b.rei1ten Offentl1ichikeit s,ehen<br />

zu lassen! - Es ha,tt,e auch zunäoost den<br />

ADJSchein, allls, ob d,a,s Monokel tiabsäch~ich<br />

mi,t unter diie Tirümmer der überllebtien Riequ.i,siten<br />

gel"aben und 5elbst für die F,a,chwelt<br />

von dier B!ildfläche ve,rschwund,en sei.<br />

So findiet man es z. B. in d>er bekanil'ten<br />

1920 herausgegebenen Neua.uf1age des<br />

.Handbuches dies Optik" von Hauboltet<br />

er darauf, .so•n Dtng,s, _w,a,s, sidl<br />

jeder F.atrz~e heute ins Auge kdemmt.• -<br />

A:bs dann di-e Modeliaune d


<strong>Der</strong> Augeil.opt.iker, Düsselldorf Nr. 9/<strong>1951</strong> - Seite 1<br />

Untersuchungen über die zusammenhänge im myopischen Auge<br />

Vortrag beim 2. Kongreß der „Wisserischaftlichen Vereinigung" in Bad Godesberg<br />

Einer der größten Denker und Künstler der italienischen Hochrenaissance,<br />

Leonardo da Vind, hat einmal gesagt:<br />

.Diejenigen, welche sich in Praxis ohne Wissenschaft verlieren,<br />

sind wie Schiffer ohne Steuer und ohne Kompaß, denn<br />

sie wissen nie, wohin sie ihr Weg führt!"<br />

Wenn ich diese schönen Worte an den Anfang meines Vortrages<br />

stelle, so bewußt deshalb, weil diese Worte das „Warum•<br />

und "Wohin" der • Wissenschaftlichen Vereinigung• sehr treffend<br />

kennzeichnen. Wir qualifizierten <strong>Augenoptiker</strong> dürfen uns nicht<br />

in der Praxis allein verlieren, sondern müssen eine Symbiose<br />

zwischen unserer Alltagspraxis und unserer Berufswissenschaft<br />

anstreben, damit ein solider und gebildeter Mittelstand im <strong>Augenoptiker</strong>handwerk<br />

Fuß fassen kann. Die Gefahr eines sich in der<br />

Praxis verlierenden <strong>Augenoptiker</strong>s ist genau so groß, wie die,<br />

durch eine überzüchtete Theorie bedingte Loslösung von der<br />

eigentlichen Aufgabe des <strong>Augenoptiker</strong>s. Allein aus diesen Erwägungen<br />

heraus hat sich die • Wissenschaftliche Vereinigung"<br />

konstituiert und pflegt den kollegialen Gedankenaustausch ebenso<br />

wie ernste Forschungsarbeit zur Verbesserung der Methoden<br />

und zur Hebung des Ansehens des deutschen <strong>Augenoptiker</strong>s in<br />

aller Welt! ...<br />

Somit komme ich zum Beginn meines Vortrags, der sich mit<br />

den Vorgängen im ametropischen und hier speziell dem myopischen<br />

Auge befaßt. Zu Beginn möchte ich Sie, meine sehr verehrten<br />

Damen und Herren, bitten, alle aufzuwerfenden Probleme<br />

rein objektiv zu prüfen und · von jeglicher Uberlieferung abzusehen.<br />

Wir Menschen der modernen Zeit neigen leider allzu<br />

sehr dazu, die Dinge erst zu verurteilen, ehe wir sie beurteilen.<br />

Ich meine damit, daß es uns noch immer viel zu sehr an der<br />

eigenen Meinungsbildung fehlt. Wenn ein tolerantes Denken an<br />

sich schon viel Segen für die Menschheit in sich birgt, so in ganz<br />

besonderer Weise in der Wissenschaft. Niemals haben unikate<br />

Komponente große Dinge vollbracht, vielmehr sind es stets<br />

mehrere Kräfte, die zur fruchtbringenden Resultanten erforderlich<br />

scheinen. <strong>Der</strong> freie Gebrauch des menschlichen Geistes erhebt<br />

uns über die niederen Lebewesen, und so wollen wir an<br />

die Probleme unserer Berufswissenschaft herangehen.<br />

Zwei Punkte schälen sich bei näherer Betrachtung heraus:<br />

1. Welches ist die Ursache eines myopisch gewordenen Auges,<br />

denn nur mit Kenntnis der Ursache eines Vorganges kann<br />

ich ein Mittel zur Bekämpfung der Wirkung finden?<br />

2. Haben wir, die wir unsere Lebensaufgabe in der Erhaltung<br />

des Augenlichtes erblicken, schon a 11 e s getan, um den<br />

Menschen das Bestmögliche für seine Ametropie zu bieten?<br />

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, wenn ich mit der zweiten<br />

Frage vielleicht die Brille irgendwie in Frage stelle, nein, das<br />

soll keineswegs der Fall sein, aber überlegen müssen wir auf<br />

jeden Fall einmal, ob man eine Fehlsichtigkeit nur. in ihrem<br />

status quo korrigieren kann oder ob es mit Kenntnis der tatsächlichen<br />

Ursache auch einmal möglich sein wird, Fehlsichtigkeiten<br />

irgendwie zu beeinflussen. Das hat nichts mit jenen<br />

Scharlatanen zu tun, die da glauben, eine Fehlsichtigkeit durch<br />

Training oder vielleicht auch durch Einnehmen von Tabletten zu<br />

heilen, die man gleich in Dioptrien geordnet kaufen kann! Es<br />

geht hier vielmehr um ein ernstes Problem fortschrittlicher<br />

Wissenschaft, die mit der Lösung solcher Aufgaben sicherlich<br />

mehr für die Menschheit tun würde, als Mittel -zu ersinnen, die<br />

dazu beitragen, Augenlichter auszulöschen, als sie vielmehr zu<br />

erhalten! . . . ·<br />

Mich führten diese Uberlegungen verständlicherweise weit zurück<br />

in die Geschichte der Kurzsichtigkeit überhaupt, und diesen<br />

kleinen St·reifzug, der wesentlich dazu beitragen kann, sich über<br />

die Dinge klarer zu werden, will ich nun hier ebenfalls bringen.<br />

Schon weit vor der Zeitenwende taucht bereits die Frage auf,<br />

warum eigentlich die Kurzsic:htigen immer blinzeln, wenn sie<br />

etwas deutlich sehen wollen. Auc:h hat schon Aristoteles<br />

384 n. Chr. klar erkannt, daß der Kurzsic:htige grundsätzlic:h :zu<br />

kleinen Buchstaben beim Schreiben neigt. <strong>Der</strong> Name Myop =<br />

Blinzler kennzeichnet schon seit 2000 Jahren treffend d,ie Tatsache,<br />

daß der Myop einen stenopäischen Spalt ·zur Reduzierung<br />

der Zerstreuungskreise durch sein Bilnzeln erwirkt. Mercurialis<br />

erklärt im 16. Jahrhundert plötzlich die Dominanz der Myopie<br />

in Italien mit der Zunahme der geistigen Arbeit in Italiens<br />

Universitäten ident.isch und spricht damit zum ersten Male etwas<br />

aus, was durch Jahrhunderte hindurch bis in un,sere moderne<br />

Forschung hinein zum Anlaß von schwerwiegenden Problemen<br />

werden sollte. Mit dieser Identifizierung versucht man auch<br />

heute noch eine Ursache für das Auftreten der Myopie zu finden,<br />

Naharbeit und Myopie, zwei zunächst absurd scheinende, aber<br />

bei näherem Hinsehen doch zum Denken ·anregende Begriffe,<br />

fesseln die Ärzte der damaligen Zeit, und wir wollen ein paar<br />

Theorien herausstellen, die sich in der gleichen Richtung bewegen.<br />

Von Eberhardt Preussner, Fulda<br />

Die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert bringt auch das Zeitalter<br />

der Ophthalmologie, während es bisher nur den Medicus<br />

als praktischen Arzt gab. In diesen neuen Kreisen der Ophthalmologen<br />

erklärt man die Myopie von vornherein als eine<br />

hereditäre Affektion und leitet deshalb auch ganz in dieser<br />

Richtung die Untersuchungen ein. Wenn man damals geafl.nt<br />

hätte, wie richtig diese Auffassung schon war, dann wäre so<br />

mand1er Umweg gespart worden, den die Wissenschaftler gingen,<br />

um schließlich doch zur Erstauffassung zurückzukommen.<br />

Jaeger führte in Wien die erste Reihenuntersuchung an Säuglingen<br />

durch und findet bei 100 Kindern zwisc:hen dem 9. und<br />

16. Lebenstag folgendes Bild:<br />

Myopen: 780/o<br />

Hyperopen: 2'1!'/o<br />

Das war im Jahre 1861 ein gar nicht erschütterndes Resultat,<br />

es bestätigte ja nur das hereditäre der Myopieaffektion. Denn<br />

selbstverständlich kannte man damals noch nicht die Mendelsehen<br />

Gesetze und wußte noch nichts von Erbanlagen. Die damalige<br />

Auffassung erkannte eben nur die Vererbung eines sofort<br />

manifesten Teiles der Erbmasse! Wie konnte es zu solch<br />

einem verhängnisvollen Fehlresultat in Wien kommen? Die<br />

Antwort ist gaqz einfach. Jaeger hatte den bedeutenden Faktor<br />

der Akkommodation nicht in seine Untersuc:huttg einbezogen<br />

und deshalb die Dominanz der Myopie.<br />

Ely unternimmt unter gleichen Verhältnissen etwa 20 Jahre<br />

später eine \\'.eitere Reihenuntersuchung, benutzt aber Atropin<br />

zur Ausschaltung der Akkommodation, was Jaegers Resultat<br />

völlig umkehrt. Diesmal findet man:<br />

Myopen: 11<br />

Hyperopen: 72<br />

Emmetropen: 17<br />

Horstmann bestätigte gleich darauf den Befund von Ely mit<br />

der folgenden prozentualen Zusammensetzung:<br />

Myopie: 700/o<br />

Hyperopie: 2Q'l/o<br />

Emmetropie: 100/o<br />

Königstein findet 1881 sogar 1000/o Hypermetropie, wobei ich<br />

nic:ht unerwähnt lassen will, daß erst durdi Helmholtz 1851 ermöglidit<br />

wurde, daß eine Vitaluntersuchung des Auges beim<br />

Menschen durchgeführt werden konP-te. Mit Verfeinerung der<br />

Handhabung des Augenspiegels wurden dann auch die Ergebnisse<br />

der Reihenuntersuchungen genauer. - ·<br />

Die Summe aus diesen vergangenen Experimenten läßt sich in<br />

drei Abschnitten klarstellen:<br />

1. Noch keinerlei Klärung über die Ursachen de:r Myopie,<br />

man befaßt sich lediglich mit dem manifesten Teil.<br />

2. Hereditäre Myopie, wenn überhaupt, so äußerst selten und<br />

keinesfalls identisch mit den deletären Graden der Erwachsenen.<br />

3. Emmetropie erscheint beim Neugeborenen durchaus nicht<br />

die Normrefraktion zu sein.<br />

Eine völlige Wende in der Myopieforschung bringt der. Breslauer<br />

Augenarzt H. Cohn (1838-1906) mit seiner Auffassung<br />

von der Schulmyopie. Er glaubt an eine Erbfunktion überhaupt<br />

nicht und beginnt seine Untersuchungen auch nicht mit Neugeborenen,<br />

sondern versucht zu beweisen, daß die Myopie<br />

lediglich ein .erworbener Fehler ist. Als Schularzt untersucht<br />

er viele Kinder vom 6. bis 20. Lebensjahr und kommt zu<br />

revolutionierenden Ergebnissen. Die Dominanz der Myopie ist<br />

nach Seinen Feststellungen direkt proportional zum geistigen<br />

Niveau der Schule, so daß die gelehrten Kreise besonders für<br />

die Myopie disponiert zu sein scheinen. Damit wäre die gesamte<br />

Kultur in Gefahr, und Cohn beweist in großen Statistiken<br />

die Wahrheit dieser erschreckenden Perspektive. Wenn in der<br />

Dorfschule nur 120/o Myopie gefunden wurden, so waren es in<br />

städtischen schon 34@/o und schließlich auf Hochschulen über<br />

540/o! H. Cohn erklärt sich im 19. Jahrhundert identisch mit<br />

Mercuriali im 16. Jahrhundert, der damals sc:hon die Verbindung<br />

zur geistigen Anstrengung und damit natürlich zur Naharbeit<br />

sah. Lange konnte Cohn unumschränkter Herrscher mit seiner<br />

Theorie bleiben, bis dann durch von Hippe! die Opposition kam.<br />

Er formuliert etwa so:<br />

1. Es fehlt noch völlig der Beweis, daß sich tatsächlich aus<br />

den sdiwachen Arbeitsmyopien auch die deletären Grade<br />

entwickeln. (Cohn hatte jedes Kind doch nur in einem<br />

Alter untersucht, während dieser Beweis nur zu führen<br />

wäre, wenn er das gleiche Kind 10 bis 15 Jahre später<br />

untersucht hätt~I)<br />

2. Die Prägung des Begriffes .Sdmlmyopie" ist nur teilweise<br />

berechtigt, da man feststellen kann, daß sich die erworbenen<br />

sdlwachen Grade nur bis zu mittleren entwickeln<br />

und nach der Pubertät stationär zu sein scheinen.


Seite 8 - Nr. 9/<strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, DüsselJCl.orf<br />

Professor von Hippel nimmt damit den Albdruck von den erschreckten<br />

Kreisen, die nun schon ihre Augen durch ihr Lernen<br />

in Gefahr sahen. Durch die Cohnsche Theorie aber war.en die<br />

Ärzte in f\.uf_ruhr gekommen und ließen nicht mehr locker, bis<br />

neue Theorien geboren wurden, die jeder für sich in Anspruch<br />

nehmen wollte, den Erreger der Myopie gefunden zu haben.<br />

Es gehört zur lückenlosen Durchforschung des Gebietes, die<br />

Uberlegungen dieser Theorie zu verfolgen und deshalb bringe<br />

ich Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, die interessantesten,<br />

mit denen sich unsere Vorfahren ernstlich beschäftigten.<br />

Die Erblichkeitstheorie<br />

:',c:hon ganz am Anfang det Uberlegungen stand der Schatten<br />

der Vererbung und ich sagte Ihnen schon, daß gerade dieser<br />

Weg der gangbarste gewesen wäre. So standen aber noch viele<br />

Faktoren im Spiel, die immer wieder einen Umweg notwendig<br />

machten. Am exaktesten hat Donders einmal formuliert und ich<br />

gebe desha.lb seine Wort wieder: .Die Myopie jst in den meisten<br />

Fällen eine rein hereditäre Affektion, nj


<strong>Der</strong> Augenopt-iker, Düsseldorf<br />

Nr. 9/<strong>1951</strong> - Seite 9<br />

2. Mosaikvererbung<br />

Vererbung von reinen Eigenschaften beider Seiten.<br />

3. Abgestufte Vererbung<br />

Veränderung der reinen Eigenschaften in individueller Art.<br />

4. Latente Vererbung<br />

Uberspringen von Generationen nach best. Gesetzen.<br />

Aber nicht allein nach dem Gesamtorgan können wir bei der<br />

Vererbung nach diesen Gesetzen gehen, sondern müssen Details<br />

in den Bereich der Möglichkeiten ziehen. So kann die Iris, die<br />

übrigens ein ausgezeichnetes Merkmal für die, Abstam~ung ist,<br />

dem Vaterteil und die Ametropie selbst dem Mutterteil unterliegen.<br />

Ob wir es jemals werden ergründen können, wie in<br />

die,ser Beziehung . die Werkstatt der Natur arbeitet, das steht<br />

in Zweifel.<br />

Um einen weiteren Beweis zur Erbauffassung zu bringen, hat<br />

tnan eineiige Zwillinge näher untersucht und fand eine tatsächlich<br />

verblüffende Ubereinstimmung in den optischen Daten<br />

sowie den anatomischen Voraussetzungen, was bedeutet, daß<br />

die Erbmasse ein sehr wesentliches Wort bei der Gestaltung<br />

der Ametropien des Auges mitzusprechen hat. Ungeklärt bleibt<br />

aber trotz allem noch immer die Frage, ob der Vererbung die<br />

gesamte Verantwortung zugesprochen werden muß oder ob wir<br />

durch irgendwelche schädlichen Einflüsse eine gewisse Latenz<br />

der Myopie so beeinflussen und fördern, daß aus der latenten<br />

Myopie eine manifeste wird! Es bleibt die Frage offen, ob<br />

wir vollkommen machtlos den Erbgesetzen gehorchen müssen<br />

oder ob wir die vorhandenen Anlagen durch Umweltsgestaltung<br />

beeinflussen können, ein Problem, das ja nicht nur in unserem<br />

speziellen Fall, sondern auch auf anderen Gebieten ein umstrittenes<br />

Problem darstellt. Wir müssen das Ergebnis e,rnster<br />

Forschung überlassen, die wohl in dieser Aufgabe e•ine der entscheidendsten<br />

für die Menschheit überhaupt sehen muß.<br />

Anzweiflungen moderner Zeit<br />

Meine sehr · verehrten Damen und Herren, keinesfalls ist es<br />

um das Problem der Myopie in unseren Tagen ruhlger geworden.<br />

Vielmehr bemühen sich weite Kreise um die Klärung der<br />

Ursachen. Wichtig is,t aber, daß die Spreu vom Weizen getrennt<br />

wird, ich meine, daß wir verhindern müssen, daß Dilettanten<br />

und Scharlatane die Unwjssenheit der fehlsichtigen Menschen<br />

dahingehend ausnutzen, daß aus Reklameparoleh unverdienter<br />

Profit geschlagen wird! <strong>Der</strong> ernste und qualifizierte <strong>Augenoptiker</strong><br />

muß durch Kenntnis der wahren Tatsachen aufklärend<br />

wirken. <strong>Der</strong> Kampf gegen die Brille wurde schon von vielen<br />

„Berufenen" verloren und immer wieder tauchen neue, nicht<br />

ungeschickte Propheten auf. die dann den Eitelkeitssinn des<br />

Menschen ausnutzen, um damit Geld zu verdienen. Wir müssen<br />

aber auch bereit dazu sein, neue Gedanken objektiv aufzugreifen<br />

und es ist unsere Pflicht, zu beurteilen und durch unser<br />

exaktes Wissen ein Ja oder Nein abzuwägen.<br />

So wird schon aus dies·em aufgeführten Grund eine vollkomm~ne<br />

Klärung der Vorgänge und Ursachen immer notwendiger.<br />

Ganz allgemein geben wir vom optischen Standpunkt aus<br />

dem myopischen Auge ein konkaves Brillenglas, damit der zu<br />

lange Bau des Augapfels durch ein~ Divergenz der eintretenden<br />

Strahlen ausgeglichen werden kann. Das ist ein Korrigieren<br />

eines vorhandenen Zustandes, den wir damit als unabänderlich<br />

anerkennen! Wir heilen nicht, sondern wir korrigieren<br />

durch An wen d,u n g optischer Hi 1 f s -<br />

in i t t e 1 , ä h n 1 i c h e i n e r P r o t h e s e. Dabei ist notwendig,<br />

daß auch wir wissen, ob der Bau des Auges auch t,atsächlich<br />

unseren Auffassungen entspricht. Unsere Theorie hält<br />

sich an der Tatsache, daß in fast allen Fällen e,ine Achsenmyopie<br />

vorhanden ist und es nur wenig Fälle von Krümmungsmyopien<br />

gibt, Wäre es nämlich nicht so, müßten wir zugestehen,<br />

daß wesentliche Prozentsätze nicht unbedingt einer Myopie<br />

unt,erliegen müßten. Voraussetzung wäre dafür eine Möglichkeit,<br />

die Krümmung und damit die Brechkraft der lens Cristallina zu<br />

beeinflussen! Bedenken wir eiinmal, daß in unseren Tagen noch<br />

absolut ndcht klar ist, wie eigentlich ein menschliches Auge<br />

akkommodiert und doch wollen wir auch die Akkommodation<br />

bzw. die Brechkraftserhöhung der Linse zum Ausgangspunkt der<br />

Myopie machen! Es gibt eine Menge Möglichkeiten, sein Auge<br />

auf verschiedene Entfernungen ednzustellen, das wurde an<br />

Tieren genügend festgestellt, nur beim Menschen sind wir noch<br />

immer nicht über alle Punkte der Theorie hirrweg. Befaßt man<br />

sich eingehend mit dem Problem der Myopie, so kommt man<br />

ja immer wieder zu dem Schluß, den ich bereits formulierte,<br />

nämlich, daß wir auch ohne weiteres über schädliche Einflüsse<br />

zum Ausbruch der vielleicht sonst latent gebliebenen Ametropie<br />

kommen können und diese schädlichen Einflüsse können wir<br />

nur systematisch durchforschen, um einmal den ve,rantwortlichen<br />

zu finden.<br />

Wenn bestimmte Kreise behaupten, daß die meisten Fälle<br />

der deletären Myopie auf Akkommodationsspasmen zurückzuführen<br />

sind, also nicht Achsen-, · sondern Krümmungsmyopien<br />

darstellen, so würde das bedeuten, daß solche Augen normale<br />

Längen von ca. 24 mm aufweisen. Diese Kreise bauen auf dieser<br />

Annahme ihre gesamte Beeinflussungsmethode, ich verwende<br />

bewußt nicht die Bezeichnung Heilmethode, auf. Will man eine<br />

solche Theorie entkräften, dann muß man eben den Nachweis<br />

führen, daß auch diese Augen zu lang gebaut sind. Zu diesem<br />

Zweck sind mehr,ere F~ktoren zu messen, was gar nicht leicht<br />

ist, wenn man sich mit dem Problem näher befaßt.<br />

Um si91 einen Uberblick über die tatsächHchen Längenverhältni>s,se<br />

im Menschlichen machen zu können, muß man die Vorgänge<br />

von der geometrisch opt,ischen Se'ite her aufrollen und' kann dann<br />

die Erkenntnisse in mathematische Ausdrücke bringen. Das erscheint<br />

als unbedingt erforderlich, wenn man von vornherein<br />

eine prozentiuaJ:e Klärung zwischen einer ,a:x~alien Myopie und<br />

einer evtl. akkommodativen Myopie herbeiführen wilil. Reih'enmessungen<br />

,am lebenden, mensmlichen Auge in dieser Richtung<br />

scheinen daDID. unumgänglich und im Fol,g,enden will ich Ihnen,<br />

meine s·ehr verehrten Damen und Herren, dur,ch einf,ache ma,thematLsche<br />

Beziehungen zeig,en, um weich,e. Strecken es· bei diesen<br />

Messungen e,igentlich geht.<br />

Nach GuMstrand können wir für die Normal1läng,e d'es menschlichen<br />

Auges 24 mm einsetzen. Ein kiurzsichtiges Auge kann nun,<br />

auf Grund ,Unserer rein optischen Beobachtungen des,w,egen kurzsichtig<br />

erscheinen, weil diese NornnaHänge nicht 24 mm entspricht,<br />

sondern vielm'ehr eine etwas längere optisdte Achse<br />

zwischen den Augenpolen aufw,eist. Ich sagte „kann", weil diese<br />

Verlängerung Ja absolut ,nicht d'er einzige Grund sein muß! Wir<br />

wis-sen, daß auch die überhöht'e Brechkr·aft der Iens cristaUina<br />

maßgeblich beteiligt sein könnte.<br />

Mathematisch gesehen, ergibt sich unter den gegebenen Verhältnissen<br />

und Anwendung der bekannten BAD-Formel, folgender<br />

Ausdruck:<br />

Dabei bedeute:<br />

A Axiale Refraktion des Auges<br />

D Ges-amtbrechkr,aft des Auges<br />

n A Brechungsindex der Medien<br />

(1)<br />

b 0<br />

A = Strecke vom bildseitigen Hauptpunkt<br />

bis zum hinteren Augenpol.<br />

Um nun eine G1'eichung zu finden, föe sofort Aufschluß über<br />

die besprochene Gesamtlänge des Auges ,ermögliirot, müssen wir<br />

noch den Abstand des bHdseitigen Hauptpunkt 1 es vom vorderen<br />

Augenscheiitel zur Gleichung (1) addieren, so daß ,sich folgende r<br />

Ausdruck ergibt, der dann die tatsächliche Ges,amHäng,e I A in m<br />

ergibt:<br />

<strong>Der</strong> zu addierend,e Summand SH' beträgt wertmäßig gerade<br />

1.6 mm. Setzen wir in d,ies:e Gleichrung 2 irgend eine axiale Refraktion<br />

erin, so bringt das Ergebnis a,utomatisch die Ges,amt1änge<br />

des jeweiligen Augapfels, aHerdings unter der Voraus,s,etzung,<br />

daß es sich um eine rein axiale Myopi,e handeH und das wird in<br />

unserer Gleichung ganz einfoch dadurch dokumentiiert, daß wir<br />

für D = 58.64 dpt-r einset~en. Es kann dann die negative axia1e<br />

Refraktion überhaupt nrur dadurch zustande kommen, daß eben<br />

die Länge des Auges über 24 mIIJ- hinausgeht.<br />

Solange ich D als Konstante betrachte - selbstverständlich<br />

führen wir hier die Rechnungen im akkommodationsiosen Zustand<br />

des Auges durch - muß zu einem ganz bestimmten A<br />

(axiiaJ,e Refraktion) auch ein ganz bestimmtes b (Strecke H'-N)<br />

gehören. Eine VaI1iierung eine,r Größe von beiden bring,t automatisch<br />

,eine Variienmg der anderen mit sich, da sonst die G1'eichung<br />

gestört sein würde! Gehen wir nun aber einmal den Weg<br />

der okkommodativen Myopie, also lassen wir das Glied D wachsen,<br />

so muß der Wert b die konstante Strecke darstellen. b wird<br />

dann gleich der auf Luft reduzierten Brennweite des Auges mit:<br />

1 1<br />

bn A = BnA = 43 . 9 = 22 • 78 mm<br />

Die Gesiamthrechkraft steht dann ,auf der linken Seite der Ausgangsgle,ichung<br />

und nimmt folgende Form an:<br />

Setzen wir nun wieder eirle belriebig·e, gemessene axi'ale Refraktion<br />

in die Gl,eic:hung ein, so z-eigt das Resu:lta:t eine erhöhte<br />

Gesamtbrechkraft an und ist damit genau so myopisch, obwohl<br />

die Normallänge mit 24 mm eingeha,lten wurde.<br />

Aus dies,en Uberle,gung,en ersieht man, daß es nicht mi,t Kenntnis<br />

der Refraktion aHein getan ist, wenn man auf das Kriterium<br />

dieser Ametropie schließen wiJ.l. Vielmehr müßte man entweder<br />

den Wert D in jedem spezieHen Fal1l kennen oder d,ie Strecke b<br />

mes-sen. Beides ist absolut nicht einf.ac:h, aber grundsätzlich lösba·r.<br />

Meine Arbei1l befaßt sich dami,t, auf fotografisch-optischem<br />

Wege diesen tatsächlich vorhandenen Werten näher ru kommen,<br />

damit ein Ansatzpunkt für die weitere Durch.fors


Seite 10 - Nr. 9/<strong>1951</strong> <strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Das Instrument, zur Sichtbarmachung des<br />

Augenhintergrundes, der Au g e n s p i e -<br />

g e l, konnte .in d•iesen Tagen ein Doppel- •<br />

jubiläum feiern. Ein Jahrhundert war g,erade<br />

darüber vergangen, daß diese hochbed,eutsame<br />

Erf.indung der Physik und<br />

Medizin in di,e Praxis zum Segen der f.ehl,­<br />

sichtigen und ,a,ugen:~eidenden Menschheit<br />

ein,gieführ,t worden i,st, und g.I,eich7Jeitig<br />

jährte sich zum 130. Male der Geburtstiag<br />

d-es geni,alen Sdlöpfer.s, di,eses ih..eute ,aus<br />

dem Instrum~ntarium des Ophthalmologen<br />

nicht mehr fortzudenken wi,s,sensmaft11ichen<br />

Geräts: des, großen Arztes und Naturforschers<br />

H e r m ,a n n v o n He 1 m h o 1 t z ..<br />

He·hmholbz, ziunäch,s,t Arzt, spät,er vornehm1ich<br />

Physiker, wa,r einer der bedeutendisten<br />

Ver,tneter der Naturwis,senschaf.t<br />

in d.er zweiten Hälfte des 19. J.ahrhunde•rts.<br />

Fast· ,a,LLe Gebi-ete der Physik hat er durch<br />

sein Eingreifen entscheidend gefördert.<br />

Seine induk,tive Forschung;smet1hode, di


<strong>Der</strong> AugenopUker,. Düsseldorf Nr. 9/<strong>1951</strong> - Seite 11<br />

Schläfenaufsätze zur solides·ten Herrenfassung<br />

umformen. Sie ist besonders -auch da<br />

ge11ade anpassungsfähig, wo eine breite<br />

Nase und enge PD gegeben sind. Aber auch<br />

als Tiefpantoform für Bifokal ist sie vorteilhaft<br />

zu formen, Somit ist sie auch praktisch<br />

zeitlos und kann mit jeder künftigen<br />

Mode wechselnd abgewandelt werden. Für<br />

den „Brillenhändler• aber ist die Poesie<br />

ungeeignet, weil sie in fast allen Fällen<br />

eine meisterhafte Anpassung verlangt.<br />

Die Ausführung wirklicher Maßarbeit<br />

durch einen gewissenhaften Bri.Jlenana-to-<br />

misten rechtfertigt aber auch einen höheren<br />

PreiiS, eben für Spitzenl-eistung. Zur<br />

Spitzenleistung gehört aber auch das künstlerisch-anatomisdl.e<br />

Versdl.önern der Gesichtsformen.<br />

Erst dann, wenn der Brillenanatomist<br />

nach seiner Uberzeugung die vorteilhafteste<br />

Fassungsform gefunden hat, sollte er<br />

dem Käufer den Spiegel vorhalten und<br />

seine Meinung unter Hinweis auf die<br />

anatomiebedingte Notwendigkeit dartun.<br />

Oft ist es a.udl. besser von den· Damen<br />

Natur wohl mit besserem Schönheitssinn<br />

als die Herren ausgerüstet sind.<br />

Die Zeit schrei-tet unaufhaltsam voran.<br />

Es ist die hohe Aufgabe des Brillenanatomisten,<br />

das Gesicht des 20. J,ahrhunderts<br />

individuell kunstvoll zu bekleiden. Als<br />

Leitmotiv für sein Sdl.affen und auch für<br />

sein Werben sollte immer wieder gesagt<br />

werden: Die Augen sind der 'Spiegel der<br />

Seel-e, für sie ist das Bes·te gerade gut<br />

unseres Faches bekräftigt, weil sie von genug! F.K.<br />

Studie_ über eine zweckentsprechende Sehzeichentafel<br />

Besprechung einer Arbeit von Mons. R. Benezet in der französisch-belgischen Zeitschrift „Refraction". H. Reinhardt<br />

-Unter den im Verlauf der letzten hundert Jahre insbesondere<br />

in Frankreich entwickelten Sehzeichentafeln für die subjektive<br />

Fernprüfung werden diejenigen nach Monoyer, De Wecker,<br />

Frommaget, Dubar, Snellen, Parinaud, Hourtiquet, Armaignac,<br />

Nectoux und der auf dem internationalen Kongreß von Neapel<br />

(1900) aufgestellten Ausführungsarten einem eingehenden Vergleich<br />

unterzogen. <strong>Der</strong> Vergleich bezieht sich vor allem auf die<br />

Schrifthöhe, Schriftdicke, den Winkel, unter dem die Zeichen<br />

dem Prüfling erscheinen, also auf die rechnerischen Grundlagen,<br />

also weniger auf die in der- Praxis mit den verschiedensten<br />

Proben erreichten Resultate. Unter den genannten Tafeln ist die<br />

von Monoyer die in der französischen Praxis gebräuchlichste.<br />

Ihre äußersten Werte, 11/10 und 1/10 Visus, liegen bei 5 und<br />

50 Bogenminuten für die Höhe des Sehzeichens, bzw. 7,3 und<br />

73 mm. Die Zwischenwerte werden durdl. Multiplikation von 73<br />

mit dem Zwischenvisus erhalten. Das mußte bei etwas größeren<br />

Winkeln - etwa über 2 bis 3 Grad - zu falsdl.en Sehzeichengrößen<br />

führen, da der Winkel im Bogenmaß nicht mit dem<br />

Tangens des Winkels identisch ist, unsere Sehzeidl.entafel ja<br />

doch aber eine Planfläche und nicht eine Hohlfläche darstellt.<br />

Von besonderem Interesse sind daher die Tafeln von<br />

Armaignac und Nectoux, die dieser Tatsache Rechnung tragen.<br />

Die Tafel von Armaignac basiert auf einer Berechnung der Sehzeichengröße<br />

und der Winkel, bei der diese Größen sowie der<br />

Visus innerhalb der Grenzen 1/10 bis 10/10 gleichmäßig - der<br />

Visus in Stufen von 1/10 - anwachsen.<br />

Bei der Tafel nach Nectoux lag folgende Fragestellung zugrunde:<br />

Welche Maße müssen die Sehzeichen einer Tafel besitzen,<br />

wenn sie mit einer Änderung der sphärischen Fehlsichtigkeit<br />

des Prüflings in Stufen von 0,25 dptr. ~ d~irch Vorsatz von<br />

Gläsern - korrespondieren sollen, und bei Visus 2,0 von der<br />

Hälfte des Winkelwer-ts von 5 Minuten ausgegangen wird. Das<br />

Ergebnis dieser Uberlegungen war eine Tafel mit 18 Visuswerten<br />

- von 0,1 bis 2,0 -, die auf das gesamte Gebiet redlt<br />

gleichmäßig verteilt sind und bei denen der Multiplikationsfaktor<br />

für die Höhe der zugeordneten Sehzeichen von Stufe zu<br />

Stufe etwa 1,06 bis 1,2 beträgt. In der folgenden Tabelle sind<br />

die Werte für die Tiifelp. von Nectoux und Armaignac gegenübergestellt.<br />

Monoyer<br />

Armaignac<br />

Nectoux<br />

Größe der Seh- Winkelwerte<br />

Visus zeichen abge- für die Höhe Visus<br />

rundet in m/ m der Zeichen<br />

Größe der Winkelwerte<br />

Sehzeichen für die Höhe Visus<br />

in mim der Zeichen<br />

Multiplikation,-<br />

faktor<br />

- -<br />

1 /io 73 50' 1 /io<br />

60 41'13' Zfio<br />

--- ·-- -<br />

48 33' 8 /10<br />

!/10 38 26'5" 4 /10<br />

34<br />

3 /10 25<br />

4/10 18<br />

29 20' 5 /10<br />

22 15'10" 8 /10<br />

16 11' 7 /10<br />

- - ----<br />

5 /10 15<br />

8/10 12 8'12" 8 /10•<br />

7 /10 10<br />

8 /10 9.0 6'6" 9 /10<br />

P/10 8.5<br />

10fto 7.3 5' 10/10<br />

6.0<br />

--- --<br />

4'6" 11<br />

/io<br />

l<br />

5.0<br />

72.7 50' 0.1 1.1<br />

58.16 40' 0.12 1.14<br />

~<br />

---~----<br />

43.62 30' 0.14 1.06<br />

!36.55 25' 0.17 1.28<br />

30.53 20' 0.2 1<strong>09</strong><br />

26.17 18'· 0.25 1.13<br />

23.26 16' 0.3 1.06<br />

20.35 14' 0.35 1.11<br />

··---<br />

18.90 13' 0.4 108<br />

-· -<br />

14.54 10' 0.5 1.11<br />

11li3 8' 0.6 1.14<br />

10.17 7' 0.7 1.18<br />

8.72 6' 0.85 1.'J<br />

7.27 5' 1.0 1.11<br />

5.81 4'· 1.2 1.15<br />

5.<strong>09</strong> 3'30" 1.4 1.17<br />

4.36 3' 1.7 1.2<br />

3.63 2·31r 2.0


Seite 12 - Nr. 9/<strong>1951</strong><br />

AA.. Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />

.~ (Ge,chält„1elle, Be,Hn-Sleg!il,, Pe,chke,i,eße 3)<br />

Neue Gesichtspunkte und Geräte für die Brillenanpassung<br />

Wenn man mit fachkritischen Augen die<br />

Brillenträger beobachtet, stellt man immer<br />

wieder fest, die Brillenanpassung und<br />

Beratung bei der Auswahl der Brillenfassung<br />

wird nicht in dem gebotenen Maß<br />

beachtet. Diese Tatsache ließ den Wunsch<br />

nach Behandlung dieses Themas wach werden.<br />

Kollege H. Re in h a r d t , B e r l in ,<br />

stellte sich freundlicherweise für einen<br />

Vortrag über Brillenanpassung am 9. Mai<br />

d. J. zur Verfügung.<br />

Kollege Reinhardt nannte einleitend die<br />

Forderungen, denen die Brillenanpassung<br />

genügen muß und die zugleich deren Aufgabengebiet<br />

aufgliedern.<br />

1. Optische Forderungen:<br />

a) Um eine punktmäßige Abbildung zu<br />

'erreichen, muß der Hornhautscheitelabstand<br />

von 12 mm eingehalten werden.<br />

War dieser in der Meßbrille größer<br />

oder kleiner als 12 mm, sind die<br />

Scheitelbrechwerte auf den endgültigen<br />

12-mm-Abstand bei höheren Fehlsichtigkeiten<br />

umzurechnen.<br />

b) Das Brillenglas muß richtig zentdert<br />

vor dem Auge sitzen.<br />

c) Die optische Achse des Brillenglases<br />

soll d~rch den Augendrehpunkt gehen.<br />

d) Es soll ein uneingescqränktes Gesichtsfeld<br />

gewährleistet sein.<br />

e) Das Bliddeld soll möglichst groß sein.<br />

2.<br />

a)<br />

Anatomische Forderungen:<br />

Die Brille muß der Gesichtsmuskulatur<br />

freies Spiel lassen. . ·<br />

b) Lästiger Druck hinter dem Ohr und. auf<br />

der Nase auf sensible Gesichtsnerven<br />

(z.B. den Nervus supra-trochlearis) muß<br />

vermieden werden.<br />

c) Abschnürung von Blutgefäßen darf<br />

unter keinen Umständen eintreten. Die<br />

Brille soll nur an Ohr und Nase anliegen.<br />

d) Das Gewebe und die Haut des Gesichts<br />

dürfen nicht gereizt werden.<br />

Bei einem Gewicht von 37 g der verglasten<br />

Brille mit großen Seitenstegen ist<br />

mit einem Druck von 1 g pro mm 2 zu<br />

rechnen.<br />

3. Ästhetische Forderungen. Die Brille<br />

soll sich in Form und Farbe in das Gesicht<br />

individuell und harmonisch einfügen.<br />

4. Psychologische Forderungen müssen<br />

dann berücksichtigt werden, wenn bestimmte<br />

betonende oder abschwächende,<br />

Wirkungen erzielt werden sollen. Die<br />

Punkte 3 und 4 unterliegen außerdem<br />

modischen Einflüssen.<br />

Kollege Reinhardt ging dann zur Behandlung<br />

der Maßnahmen über, d~e zur E:·<br />

mittlung der Gesichtsmaße dienen; sie<br />

sind · die Grundlage für die Brillenmaße.<br />

Er empfahl ein Maßsystem, das sich a1_1f<br />

die Median-Ebene, die Ebenen durch die<br />

Pupillen und eine Ebe~e, die __ 10 mm vor<br />

dem Hornhautscheitel hegt, stutzt. Er gab<br />

auf Grund einer größeren Reihe von Messungen<br />

an, daß 800/o aller Menschen r_echts<br />

und links verschiedene Augenm1ttenabstände<br />

von der Nasenmitte haben und<br />

demonstrierte damit die Unzweckmäßigkeit<br />

des Pupillenmittenabstands als Bezugsmaß<br />

für die Brillenfassung. Er unterstützte<br />

seine Ausführungen durch en-face­<br />

Fotografien, bei denen nach entsprechendem<br />

Umkopieren, einmal zwei rechte und<br />

dann zwei linke Gesichtshälften zusammengefügt,<br />

ganz versdliedene Gesichter darzustellen<br />

schienen.<br />

Die bekanntesten Geräte zur Brillenanpassung<br />

sind der einfache Maßstab, die<br />

PD-Messer, die Rieglersche Nasenlehre<br />

usw., die sich jedoch durchweg nur auf<br />

die Ermittlung von Teilgebieten der Gesichtsmaße<br />

beschränken.<br />

Als neues Gerät führte Kollege Reinhardt<br />

dann das von ihm entwickelte und<br />

von der Correkta-G.m.b.H., Berlin, Kurfürstendamm<br />

210, vertriebene Anpaßgerät<br />

vor. Das aus weißem Astralon (Metallteile<br />

Neusilber) hergestellte Gerät ermöglicht<br />

in einfacher Weise folgende Maße<br />

abzunehmen:<br />

Vorbiegung der Gläserebene (Leseneigung),<br />

Bügelneigung;<br />

Lage des Zentrierpunkts in der Scheibe,<br />

Nasensattelneigung,<br />

Stegkröpfung,<br />

Steghöhe, '<br />

Bügellänge,<br />

Nahteilhöhe bei Zweistärkengläsern.<br />

Als besonderes Merkmal sei angedeutet,<br />

daß dieses Gerät im wesentlichen aus<br />

einem Maßstab besteht, an dessen augenseitigem<br />

Ende ein schwenkbarer Teil mit<br />

Visiereinrichtungen und Maßskalen be-<br />

US-Nachrichtentruppe und Unternehmen<br />

konstruieren neue „ Tempo„Kamera•<br />

Eine neue Kamera, die sogenannte „Zwei-Minuten­<br />

Minnie" wurde von der US-Naduichtentruppe in<br />

Zusam~enarbeit mit führenden amerikanisdlen<br />

Unternehmen konstruiert. Das Gerät liefert zwei<br />

Minuten nach der Aufnahme bereits ein fertiges Bild,<br />

ohne daß zum Entwickeln irgendwelche Chemikalien<br />

erforderlich sind. Die Platten lassen sich beliebig oft<br />

verwenden, da die Bilder durch Abwischen wieder<br />

entfernt werden können.<br />

Bei dieser Kamera erübrigt sich auch die Dunkelkammer,<br />

weil das Eslwickeln und Kopieren im Gehäuse<br />

des Gerätes erfolgt. Darüber hinaus werden<br />

die Platten in der Kamera erst dann lichtempfindlich,<br />

wenn man sie elektrisch auflädt, so daß Ihre<br />

Aufbewahrung sehr einfach ist. ,<br />

Das Arbeitsprinzip der .Minnie" beruht auf dem<br />

kurzlich entdeckten elektrostatisch-fotografischen Verfahren,<br />

bei dem das Licht auf eine mit dem chemischen<br />

Grundstoff Selen überzogene und durch Elektrizität<br />

lichtempfindlich gemachte Metallplatte f~llt.<br />

Auf den belichteten Stellen der Platte durdidnngt<br />

die Elektrizität die Masse im Verhältnis zur angetroffenen<br />

'Liditmenge bis zum Plattenboden, so ~aß<br />

ein unsiditbares Bild zurückbleibt. Anschließend wird<br />

auf automatisdiem Wege feingemahlene Hol~kohle<br />

über die · Plattenoberllädie geblasen, wobei ~er<br />

Staub überall dort, wo Elektrizität vorhanden 1st,<br />

festhaltet. Dieses .Pulverbild" kann dann . auf _ge•<br />

wöhnlidies Papier, das zuvor mit. einer Kle~eschicht<br />

überzogen wurde, übertrage~ wer~en. Zur ~1xierun_g<br />

des Abzuges wird schließhdi dlJ' Oberflache mit<br />

einem transparenten Kunststoflilm-Uberzug vers_ehe!'·<br />

Die neue Kamera ist mit einem normalen ObJekllv<br />

und Versdiluß ausgerüstet und arbeitet wie jeder<br />

andere Fotoapparat.<br />

Coblwe ---: ein Klelneplskop<br />

Uber leistungsfähige Kleindiaskope haben _ wir<br />

schon öfter berichten können. Ein ebenso handhdi


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />

Düsseldorf<br />

Beilage • 36 . Folge<br />

25. September <strong>1951</strong><br />

FACHLICHE FORTBILDUNGSSCHRIFT FOR DEN NACHWUCHS<br />

IM AUGENOPTIKER-HANDWERK<br />

Ja, der Urlaub ist nun zu Ende. Unter<br />

uns gesagt, er war wieder mal reidl.lieb<br />

kurz - diese drei lumpigen Wodlen -<br />

und nun muß man wieder ein ganzes Jahr<br />

arbeiten. Ist doeb allerhand. Na, wenn wir<br />

mal die Gesetze ·madl.en, dann wird das<br />

bestimmt anders. Doeb so denkt man<br />

eigentlieb nur die ersten Tage naeb dieser<br />

sd1önen Zeit, wenn abends Zeigefinger<br />

und Daumen so unangenehm rot sind.<br />

Denn meistens hat uns der Kollege die<br />

wunderbarsten Minusgläser oder die<br />

fettesten Dufo-Brocken liegen lassen, damit<br />

wir gleieb den richtigen Zug wieder<br />

rausbekommen. Ist doch nett, nidl.t wahr.<br />

Nun, aueb dieser Punkt wird überwunden<br />

und bald geht alles seinen alten Gang.<br />

Ein wenig anders ist das mit den geistigen<br />

Strapazen, um die wir nidl.t herumkommen,<br />

weil eben unsere Arbeit so ein bißeben<br />

• wissensebaftlieb angehaudl.t • ist. Man<br />

braudl.t dazu nidl.t unbedingt mehr Lehr·<br />

ling sein - audl. als Gehilfe und Meister<br />

kann man einen guten Teil seiner. Freizeit<br />

inmitten von Büebern und Fadl.zeitsdl.riften<br />

verbringen. Bitte, lieber Kollege,<br />

der Du sowieso beim Lesen dieser Zeilen<br />

ab und zu mit einem Auge nach den<br />

Ferienbildern sdl.ielst und jetzt gar noeb<br />

in der Feme die Moralpauke bumsen<br />

hörst, lege die Zeitung niebt gleich weg!<br />

In fünf Minuten denkst Du garantiert anders.<br />

Die Arbeit an der Werkbank mußte<br />

wieder aufgenommen werden. Das ist gesetzlidl.<br />

so festgelegt - nodl.. Das Studium<br />

im Fadl.budl. ist leider kein Gesetz und<br />

deswegen: .hat Zeit bis nädl.ste Wodl.e".<br />

Erstaunlidl., diese Phantasie in puncto<br />

Selbstentsebuldigung! Wie bitte, Ausreden?<br />

leb muß doch sehr bitten! Was idl.<br />

alles zu tun hatte! Am, Montag mußte<br />

ieb ... usw. usw. Siehst Du, Kollege, das<br />

war diese „nächste Woebe". Ja aber, ich<br />

weiß wirklid1 nicht, wo ieb die Zeit dazu<br />

hernehmen soll. Aeb so, keine Zeit hast<br />

Du, das ist natürlieb etwas anderes. Wie<br />

madl.en es dann eigentlieb soldl.e Leute,<br />

von denen man sagt, sie seien • vielbesebäftigt•,<br />

die außer ihrem Beruf nodl<br />

ein, zwei andere Aufgaben so „nebenbei"<br />

erledigen? Das sind jene Mensdlen, deren<br />

Eine Theorie für die Praxis<br />

Das schlechte Gewissen<br />

Wortsdlatz Redewendungen wie .keine<br />

Sekunde Zeit" oder • vollkommen überlastet"<br />

niebt kennt. Du hast sie vielleid1t<br />

bisher als unhöflieb bezeidlnet, weil sie<br />

Dir angelegentlich Deines Besuebes, mit<br />

threm Händedruck den genauen Weg zur<br />

Tür wiesen. Doch Du wolltest wissen, was<br />

diese Wunderknaben dazu befähigt, ein<br />

so hohes Maß an Arbeit spielend zu erledigen.<br />

Du wirst lachen - sie gehen<br />

abends immer zu einer bestimmten Zeit<br />

sdllafen, um morgens in aller Herrgottsfrühe<br />

ohne Wecker (das )st wid1tig) zu<br />

einer bestimmten Zeit zu erwadlen. Wenn<br />

Du das Deinem Körper audl anerziehen<br />

kannst, dann hast Du bereits sehr viel gewonnen.<br />

Zähne putzen, Sdleitel kämmen,<br />

Suppe löffeln, Sebnürsenkel knoten, das<br />

alles maeben sie mit der l i n k e n Hand,<br />

weil sie wissen, daß dureb soldle 1:1.nd<br />

ähnlidte Manipulationen die r e c h t e<br />

(sonst nur wenig beansprudlte) Hirnhälfte<br />

besser durchblutet wird. So viel weißt<br />

Du doeb nun aueb schon von der Physiolt>gie,<br />

daß jene Körperteile mit guten Stoffwedlsel<br />

viel leisten können. Das ist also<br />

der 1. Punkt von diesen Geheimnissen, die<br />

Erziehung des Körpers und damit audl<br />

des Geistes. Zweifellos gehört nodl eine<br />

ganze Menge mehr dazu. Aber Du sollst<br />

Didl nidlt langweilen, sondern gleieb den<br />

2. Tip erfahren. Ein Tag hat 24 Stunden.<br />

Davon verbringt man 8 im Sdllafe und<br />

weitere 8 arbeitenderweise, verbleibt nadi<br />

Adam Riese ein Rest von noebmals 8X60<br />

Minuten. Davon sind gute, sagen wir wertvolle<br />

300 Minuten, · für eine produktive<br />

Tätigkeit nutzbar. Womit nicht gesagt sein<br />

soll, daß Du - um es gleidl auf Dich zu<br />

übertragen' - volle fünf Stunden über<br />

Deiner Fath!Heratur brüten sollst. Eine<br />

solebe Gewaltmaßnahme wäre der erste<br />

entsdleidende Fehler auf Deinem Weg zur<br />

Besserung. Man arbeitet daran nur so<br />

lang, bis man kurz vor der ersten Ermüdungsersebeinung<br />

steht. Dann folgt<br />

- nein, keine Pause - eine Tätigkeit, bei ·<br />

der man nidlt viel zu denken braudlt, die<br />

also ein dressierter Affe ebensogut verriebten<br />

könnte. Davon hat man bald genug<br />

und das Hirn hat sich zwisdlenzeitlich<br />

bereits wieder so weit regeneriert, daß<br />

es für das nächste Kapitel aufnahmefähig .<br />

is-t. Doeb audl jetzt niebt so lange büffeln,<br />

bis eine Panne kommt. Nun erst ist eine<br />

Erholungspause vonnöten. Im Ansdlluß<br />

daran folgt die Wiederholung des_l. Aktes<br />

und Du wirst staunen, was Du an diesem<br />

Tag so .nebenbei• alles gesdrnfft hast.<br />

Natürlid1 braudlt man niebt gleidl mit<br />

einem Fünf-Stunden-Programm zu beginnen<br />

-· ein Baum wädlst audl niebt von<br />

heute auf morgen. Widliig ist, daß man<br />

jede größere Störung, jede Abnormität<br />

vermeidet, daß man sidl keinen Tag voll<br />

ausgibt, daß man mit seinen Kräften ridltig<br />

haushaltet, dann wird der Körper audl<br />

an Deiner • vielen Arbeit" keinen Sdladen<br />

nehmen. Siehst Du. das ist eigentlich sdlon<br />

das ganze Geheimnis jener „ Ubermensd1en",<br />

daß man sieb niebt nur von<br />

Empfindungen und Bedürfnissen leiten<br />

Hißt, sondern bis in die kleinsten Dinge<br />

hinein wissensebaftlidle Erkenntnisse anwendet.<br />

Eines Tages ist dann aud1 etwas<br />

versebwunden - das sebledlte Gewissen<br />

nämlidl, das Du bishe,r Dir selbst gegenübe'l'<br />

haben mußtest, weil Du Dieb immer<br />

von einem Tag zum anderen vertröstet<br />

hast und am Ende den Sdueibtisdl. mit<br />

seiner Fachbuebdekoration schon gar nidlt<br />

mehr ersehen konntest. Aber es war gut,<br />

daß es da war, das sdlled1te Gewissen,<br />

sonst hätte man Didl gleich ganz absdlreiben<br />

können. An seine Stelle tritt nun das<br />

Bewußtsein· und Du biist ein Stück Mann<br />

mehr geworden.<br />

Mit Riesensdlritten gehen wir den Monaten<br />

der langen Abende zu. Uann habe<br />

idl ja furdltbar viel Zeit, wirst Du sagen.<br />

Diese Formulierung is~ falsd1, junger<br />

Freund - nur die Ablenkung ist geringer.<br />

Und übrigens pflegen aueb Herbst• und<br />

Wintertage niebt länger als 24 Stunden<br />

zu währen. Du hast den Willen, Didl fad1-<br />

lid1 noch mehr zu qualifizieren. Dn kennst<br />

die Vielzahl unserer Sachgebiete, wie geometrisdle<br />

Optik, physikalische Optik, Fad1-<br />

red1nen, Fachzeidlnen, Werkstoffkunde,<br />

Anatomie, Physiologie, Brillenkunde, Brillenanpassung,<br />

subjektive und objektive<br />

Refraktion, Meteorologie. Instrumentenkunde,<br />

Fotografie, Gesdläftskunde, Werbung<br />

usw. Du braudlst Deine Augen nidlt<br />

davor zu versdlließen, es wird Dir auch<br />

so sd1led1t. Aber ein PI an könnte Dir<br />

dabei helfen und es wird Dir mit der Zeit<br />

Spaß madlen, ihn Punkt für Punkt zu erfüllen.<br />

Im Vertrauen gesagt, kluge Menseben<br />

haben nodl einen zweiten Plan, das<br />

heißt, es ist mehr ein Programm, ein so•<br />

genanntes S t ö r u n g s p r o g ramm , in<br />

dem alle die Arbeiten ·aufgeführt sind,<br />

die man (als dressierter Affe) auch dann<br />

erledigen kann, wenn der linke Nadlbar<br />

sein Radio auf Gemeinsebaftsempfang eingestellt<br />

hat und der Hausgenosse zur<br />

Redlten sein Holz im Zuge der Rationalisierung<br />

gleidl auf · dem Herd hackt<br />

oder die liebe Tante Olga .Didl audl wieder<br />

einmal besudlt". Alle diese Mensdlen<br />

sind Dir nidlt böse gesinnt, aber sie rauben<br />

Dir Zeit, und diese Zeit ist - aber<br />

wie kann man nur immer gleidl ans Geld<br />

denken - ein Teil Deines hoffentlidl. sehr<br />

erfolgreidlen Lebens. In diesem Sinne, laß<br />

es nidlt beim Wollen bewenden - auch<br />

Reden ist eine wenig ertragreidle Besdläftigung<br />

- nur die T a t ist alles.


aus<br />

Anatomie, Physiologie, Pathologie, Ophthalmoskopie und Refraktion<br />

Anatomie<br />

In jenen Lehrbüchern, die die Anatomie<br />

des Auges in kurzer und allgemeindarstellender<br />

Form behandeln, steht oft geschrieben,<br />

daß die Hornhaut uhrglasförmig<br />

am vorderen Bulbusabschnitt auf die Lederhaut<br />

aufgesetzt ist. Dieser Vergleich mit<br />

dem gewölbten Deckglas einer Uhr ist an<br />

sich sehr treffend (das heißt, es kommt<br />

darauf an, was man sich für eine Uhr<br />

dabei vorstellt) .- in einem Punkt jedod1<br />

ist er fast hundertprozentig. Ähnlich wie<br />

ein Uhrgla5 mit seiner steil gesc.hliffenen<br />

Facette in den Metallrand des Uhrdeckels<br />

eingesprengt ist, ist auch die Cornea mit<br />

ihrem Rand in einen Falz der Sklera eingesetzt.<br />

<strong>Der</strong> äußere Lederhautrand Jappt.<br />

dabei etwa 1 mm über. Ein aufmerksamer<br />

Beobachter wird die Form der Hornhaut<br />

(von vorn gesehen) nicht als rund, sondern<br />

als elliptisch angeben. Diese Erscheinung<br />

beruht darauf, daß die oberen und<br />

unteren skleralen Außenschichten etwas<br />

mehr in das Gebiet der Hornhaut übergreifen<br />

als die seitlichen. Genaue Außenmessungen<br />

haben im Durchsdlnitt Horizontaldurc:hmesser<br />

von 11 mm und Vertikaldurchmesser<br />

von 10 mm, also Differenzen<br />

bis zu einem Millimeter ergeben.<br />

Teilt man dagegen ein Auge im Äquatortalschnitt,<br />

so wird man finden, daß<br />

der Cornearand in Wirklichkeit' genau<br />

rund ist. Die Grenzzone von Hqrnhaut. und<br />

Lederhaut wird als L i m b u s c o r n e a<br />

bezeichnet und ist teils von Harnhautfasern,<br />

teils von Sklerafasern gebildet.<br />

Hier hört also der Vergleich mit dem Uhrglas<br />

schon wieder auf, denn der Ubergang<br />

erfolgt allmählic:h.<br />

<strong>Der</strong> Krümmungsradius der Hornhautvorderfläche<br />

wird im Durd1schnitt mit 7,7 mm<br />

angegeben und der der Hinterfläche mit<br />

6,8 mm. Damit ist einmal ausgedrückt, daß<br />

die Hornhaut wesentlic:h stärker gewölbt<br />

ist als der übrige Bulbus (Krümmungsradius<br />

= 12 mm), und zum anderen ersieht<br />

man daraus, daß die Cornea keine plane,<br />

sonder.n eine schwache konkave Wirkung<br />

hat. Ihre Mittendicke beträgt ca. 0,8 mm,<br />

die Randstärke hingegen etwas über 1 mm.<br />

Hier ist -sie also mindestens ebenso dick,<br />

wie die Sklera in ihrem stärksten Teil.<br />

In Bezug auf Stabilität ist sie letzterer<br />

stark überlegen, was jeder feststellen<br />

konnte, der schon einmal ein Auge präpariert<br />

hat. Nachdem nämlich der intraokulare<br />

Druck nicht mehr wirksam ist,<br />

wird die Sklera sofort formlos, während<br />

die Cornea ihre Gestalt beibehält.<br />

Die Hornhaut ist in ihrer Substanz durchaus<br />

nicht etwa homogen, wie man das<br />

ihrem glasklaren Charakter nach vermuten<br />

könnte. Schneidet man von ihr (medional)<br />

mit dem Mikrotom eine hauchdünne<br />

Scheibe ab und bringt sie (eingefärbt)<br />

unter das Mikroskop, so kann man bei<br />

hundertfacher Vergrößerung schon sehr<br />

deutlich fünf Schichten untersc:heiden:<br />

1. Die äußerste Lage ist das sogenannte<br />

Ho r n hau t e p i t h e l , ein Deckzellengewebe<br />

also von ca. 0,04 mm Dicke. <strong>Der</strong><br />

Mediziner spridJ.t von einem Pflastermittel,<br />

weil man es seiner Struktur nadJ. mit übereinandergeschidJ.teten<br />

Pflastersteinen vergleidJ.en<br />

könnte. Wir beobadJ.ten dabei<br />

Hornhaut<br />

audJ. je nadJ. Höhenlage verschiedene Formen<br />

dieser Zellen. Die untersten zum Beispiel<br />

sehen im Querschnitt oval hochstehend<br />

aus. Dann folgen in der mittleren<br />

Schicht annähernd rundliche und als<br />

oberste Lagen sehen wir flachgedrückte<br />

Epithelzellen. Diesem Umstand verdankt<br />

die Hornhautoberfläche ihren starken<br />

Glanz. Bemerkenswert ist die Fähigkeit<br />

des Epithels, sich innerhalb kurzer Zeit<br />

zu erneuern, was bei oberflächlichen Verletzungen<br />

von großer Bedeutung ist.<br />

2. Die darunterliegende Schicht ist die<br />

Bowman'sche Membran (Memb<br />

r a n a B o w m a n i oder L a m i n a<br />

e 1 a s ti c a a n t e r i o r) mit einer Dicke<br />

von rund -0,07 mm (Horn~autschnitt). Sie<br />

ist eine strukturlose, homogene dünne<br />

Haut, von sehr geringer Elastizität, die<br />

mit dem Epithel keine feste Verbindung<br />

hat. Um so inniger ist sie jedoch mit der<br />

darunter liegenden<br />

3. Ho r n haut g rund sub stanz verbunden.<br />

Diese ist die stärkste Schicht und<br />

heißt auch S u b s t a n t i a p r o p r i a ,<br />

Pa r e n c h y m bzw. St r o m a. Mikroskopisch<br />

finden wir hier feine Bindegewebsfasern<br />

(F i b r i 11 e n), durch eine Kitt~<br />

substanz zu Lamellen verbunden, die,<br />

nach oberflächlicher Beobachtung zu urteilen,<br />

parallel verlaufend angeordnet<br />

sind. Diese Lamellen - wie ein Stapel<br />

Papier übereinander geschichtet - haben<br />

jedoch durch zahlreiche querverlaufende<br />

Bindegewebsfasern und elastische Fasern<br />

feste Verbindung untereinander. In den<br />

Zwischenräumen, d


heilen im Sinne unserer technischen Vorstellungen<br />

nicht kennt. Beim Hornhautdurchmesser<br />

finden wir so etwas wie eine<br />

Ausnahme. Er beträgt bei fast allen (gesunden)<br />

Menschen in der Horizontalen<br />

11 mm. Man kann deshalb davon die Regel<br />

ableiten, daß schon kleine Abweichungen<br />

den Verdacht einer pathologischen Veränderung<br />

einschließen. Die Cornea kann<br />

sich im jugendlidlen Alter unter der Einwirkung<br />

eines erhöhten intraokularen<br />

Druckes in ihrer gesamten Gestalt enorm<br />

vergrößern - bis zu einem Durdlmesser<br />

von 16 mm. Diese widernatürliche Ausdehnung,<br />

an der der ganze vordere Bulbusabschnitt<br />

beteiligt ist, kann nur im Kindesalter<br />

erfolgen, weil in diesem Entwicklungsstadium<br />

die Augenhäute geringe<br />

Festigkeit haben, also gut dehnbar sind.<br />

Ein soldles Auge, das im ul!behandelten<br />

Zustand der Erblindung verfällt, bezeidlnet<br />

man audl als H y d r o p h t h a l m u s.<br />

Vom Glaukom im Erwachsenenalter wissen<br />

wir, daß -eine Drucksteigerung zur Aushöhlung<br />

der Sehnerveneintrittsstelle führt,<br />

weil hier die gesamte feste Faserhaut ihre<br />

einzige weidle Stelle hat. Im ersten bzw.<br />

zweiten Lebensjahr, wo diese Krankheit<br />

meistens ihren Anfang nimmt, ist die Faserhaut<br />

(Cornea und Sklera) noch so elastisd1,<br />

daß sidl die Ausdehnung nidlt auf die<br />

Lamina cribrosa zu beschränken ·braudlt.<br />

Das Auge kann dabei bis auf einen saglt-<br />

1.alen Durchmesser von 40 mm! anwachsen,<br />

weshalb man audl den Ausdruck "Ochsenauge•<br />

(B u p h t h a 1 m u s) gebraudlt. Die<br />

stark überdehnte Sklera wird dabei hauchdünn,<br />

wodurdl die Gefahr gegeben ist,<br />

daß sie sdlon bei leichten äußeren mechanisdlen<br />

Einwirkungen perforiert. Tragi_scherwe;se<br />

tritt diese erblidle Erkrankung<br />

(man spridlt audl hier von Glaukom)<br />

meistens beiderseits auf und bedingt so.<br />

eine erhebliche Deformation des Sdlädels.<br />

Hilfe kann u. U. auf operativem Wege gebracht<br />

werden, indem man den intraokularen<br />

Druck von Zeit zu Zeit herabsetzt.<br />

Damit haben wir einen Fall kennengelernt,<br />

bei dem sidl die Cornea auf ihrer<br />

gesamten Fläd1e nahezu gleidlmäßig vergrößert<br />

hat. Anders beim sogenannten<br />

K e rat o k o n u s , wo sidl die Hornhaut<br />

in ihrem zentralen Bezirk kegelförmig vorwölbt.<br />

Audi hier fällt der Krankheitsbeginn<br />

wieder ins jugendlidle Alter, wenn<br />

audl erst im Anschluß an die Entwicklungsjahre.<br />

Rapid ansteigende Myopie, die<br />

sich bis zur Sdlwadlsichtigkeit entwickeln<br />

kann, sowie starker Astigmatismus, dessen<br />

Adlsenlage sidl innerhalb kurzer Zeitabsdlnitte<br />

ständig ändert, führen den Kranken<br />

zum Arzt, der mit Hilfe der Placid-0'­<br />

sdlen Scheibe sofort die Situation erkennt.<br />

Uber die Ursache des Leidens ist man sich<br />

in Fachkreisen nod1 nicht ganz klar. Man<br />

vermutet eine Ernährungsstörung des<br />

Hornhautzentrums. Das Gewebe verliert<br />

dadurch an Festigkeit und gibt somit dem<br />

intraokularen Druck nadl, weshalb man<br />

mit Erfolg druckentlastende Operationen<br />

vornimmt. Während Konkav- bzw. Zylindergläser<br />

bzw. parabolische Gläser wohl<br />

eine vorübergehende Besserung des stark<br />

herabgesetzten Sehvermögens bringen,<br />

halten sie die ständig fortsdlreitende<br />

Krankheit nicht auf. Wesentlich günstiger<br />

sind dafür die f;laftschalen, die einmal die<br />

Unregelmäßigkeiten der Hornhautoberfläche<br />

ausgleidlen und somit wieder einwandfreie<br />

Bilder zustande kommen Jassen<br />

und zum anderen dem Prozeß der wachsenden<br />

Vorwölbung dodl etwas Einhalt gebieten.<br />

Das Leiden tritt doppelseitig auf<br />

und zieht sidl über viele Jahre hin. Es ist<br />

in fast allen Fällen ererbt und befällt das<br />

weibliche Geschlecht häufiger als das<br />

männliche. Im Endstadium trübt sid1 die<br />

Spitze des Hornhautkegels, ein Zeidlen<br />

völliger Degeneration, die nid1t selten<br />

Perforation zur Folge hat.<br />

• (Fortsetzung in Beilage Nr. 37)<br />

(_______<br />

P_r_o_b_l_e_m_e_ u_n_t_e_r_d_e_r_L_u_p_e ____ _ )<br />

Karl-Heinz M. aus B.<br />

Frage : Gibt es für Zelluloidkittungen<br />

eine vorteilhafte Arbeitsmethode, die gute<br />

Haltbarkeit verspricht, ohne daß dabei das<br />

Aussehen der Fassung leidet?<br />

Antwort : Das Kitten von Zelluloidbrillen<br />

ist besonders während der Kriegsund<br />

Nachkriegsjahre aktuell geworden.<br />

Wie auf allen Gebieten, so hat auch uns<br />

diese Notzeit mit dem Mangel an neuen<br />

Fassungen in verstärktem Maße Probleme<br />

der Reparaturtedlnik aufgegeben. Not<br />

madll bekanntlidl erfinderisdl, und so hat<br />

es nid1t an Versudlen gefehlt, die Technik<br />

des Kittens mehr und mehr zu vervollkommnen.<br />

Selbst heute, wo der Begriff<br />

Materialmangel eigentlidl keine Daseinsberedltigung<br />

mehr hat, können wir nidlt<br />

auf die Kittung verzidlten, weil ein großer<br />

Teil der werktätigen Bevölkerung es sid1<br />

nidlt leisten kann, wegen eines Fassungsbrudies<br />

gleich eine neue Brille zu kaufen.<br />

Hauptsächlich drei Forderungen sind es,<br />

die wir bei der Ausführung einer Kittung<br />

zu erfüllen haben: 1. haltbar, 2. sauber<br />

(Erhaltung der Form), 3. schnell und damit<br />

billig. Die Voraussetzungen dafür sind:<br />

Ein gutes Auflösungsmittel (~eines Aceton),<br />

einfaches, aber praktisches Hilfswerkzeug<br />

und zwei sichere, geschickte Hände.<br />

Diese Hände sind wichtiger und besser als<br />

die eleganteste Kittlehre. Ein Verfahren,<br />

das sich seit mehr als adlt Jahren ganz<br />

vorzüglich bewährt hat, ist folgendes. (Es<br />

arbeitet ohne Verwendung einer Kittlehre<br />

selbst bei kompliziertesten Brüchen nodl<br />

exakt.) Die Brudlflädlen bieten in ihrer<br />

Natürlidlkeit die besten Chancen für eine<br />

haltbare Verbindung - glattfeilen derselben<br />

ist also nicht nur überflüssig, sondern<br />

i,ogar nachteilig. Sie werden mehrmals<br />

mit Aceton betupft, bis sie genügend<br />

erweichen. Um rasdles sauberes Arbeiten<br />

ohne unnötigen Acetonverfust zu en:nöglidlen,<br />

ist die Verwendung einer Pipettenflasche<br />

zwecks Aufbewahrung des Lösungsmittels<br />

empfehlenswert. Gemeint ist eine<br />

kleine Flasdle mit eingesdlliffener Glaspipette<br />

und Gummisauger, wie sie für<br />

mikroskopisdle Präparierzwecke üblidl ist.<br />

In diese Pipette schieben wir von oben<br />

(nach Abnahme des Saugers) eine alte<br />

Haarpinselspitze mitsamt der Metallhülse<br />

ein. Hat sidl diese geklemmt, so markieren<br />

wir uns das untere Hülsenende an der<br />

Pipette, ziehen den Pinsel wieder heraus,<br />

s.dlneiden das dünne Pipettenende ab und<br />

sdlleifen den Stumpf sdlräg an. Schieben<br />

wir nun den Pinsel erneut ein, so werden<br />

gerade seine Haare herausragen. Mil.<br />

diesem „Pipettenpinsel" können wir jeweils<br />

gleich so viel Aceton au!i der Flasdle ansaugen,<br />

wie wir für eine Kittung benötigen.<br />

Es gibt kein unerwünsd1tes Abtropfen<br />

mehr, kein Hartwerden des Pinsels<br />

usw.<br />

Beim Antupfen des Auflösungsmittels ist<br />

ein Ablaufen der Flüssigkeit an benachbarte<br />

Fassungsteile unbedingt zu vermeiden,<br />

da sidl sonst :i:wangsläufig zeitraubende<br />

Nacharbeiten ergeben. Sind die<br />

beiden Brudlflädlen genügend erweidlt,<br />

so werden die Fassungsteile unter mäßigem<br />

Druck zusammengebradlt. Dabei ist<br />

auf genaue Ridltung der Fassung zu<br />

achten, was eine gewisse Geschicklid1keit<br />

und Ubung voraussetzt. Nadl ca. 1 Minute<br />

ist die Kittstelle angetrocknet. Diese Zeitangabe<br />

bezieht sidl auf Stegkittungen. Die<br />

Kittung kann nun sidl. selbst überlassen<br />

werden. Um sie herum hat sidl eine kleine<br />

Wulst von Zelluloidbrei gebildet. Ist diese<br />

überall gleichmäßig didt und bleibt sie<br />

audl nadl dem völligen Austrocknen nodl.<br />

bestehen, so war der ausgeübte Druck<br />

richtig. Diese Wulst darf keinesfalls abgefeilt<br />

werden, denn sie ist ein wesenUidler<br />

Faktor für die Stabilität der Kittstelle.<br />

Nadl ca. 6 Stunden ist die Kittung bereits<br />

soweit getrocknet, daß man -sie weiter bearbeiten<br />

kann. Sie wird nun .bandagiert".<br />

Dazu benutzen wir eine 0,8 mm didte<br />

Zelluloidfolie von 5X10 mm Größe, die<br />

wir nahe der einen Schmalseite mit einem<br />

kleinen Lodl versehen. Das Erweidien<br />

(nidlt Auf weidlen) der Folie erfolgt in<br />

einer kleinen, mit Aceton gefüllten .Spezialflasche".<br />

Bei dieser ist durdl den<br />

Gummistopfen ein dünner Stahldraht<br />

(0,6 mm Durdlmesser) gesteckt, an den<br />

unten ein Häkchen angebogen wurde. <strong>Der</strong><br />

Haken soll sidl beim Schließen der Flasdl.e<br />

noch ca. 15 mm über dem Flasdlenboden<br />

befinden. Nun hängen wir die Zelluloidfolie<br />

an das Häkdlen und erweidlen es<br />

in der versdllossenen Flasdle. <strong>Der</strong> Erweichungsprozeß<br />

ist beendet, wenn die<br />

Folie sich krümmt. Die Folie darf keinesfalls<br />

sdlmierig werden. Noch am Stahldraht<br />

hängend, wird sie nun auf die Kittstelle<br />

balanciert und mittels des Pipettenpinsels<br />

um die Kittstelle herummassiert. Von der<br />

mehr oder weniger geschickten Ausführung<br />

dieser Massage hängt es- ab, wieviel<br />

Zeit später die Nacharbeiten in Ansprudl.<br />

nehmen. Uni einer Blasenbildung unter der<br />

Zelluloidfolie vorzubeugen, wird die Kittstelle<br />

vor dem Auftragen der Folie zweimal<br />

kurz hintereinander mit Aceton bestridlen.<br />

Die gleichmäßige und genau bemessene<br />

Flüssigkeitszufuhr während des<br />

Anmassierens ist für das Gelingen der<br />

Arbeit entsdleidend. Man wird dabei darauf<br />

bedacht sein, die Kanten möglichst<br />

verlaufend zu verstreichen. Nun bleibt die<br />

Kittung einen Tag liegen. Für die Art der<br />

Endbearbeitung erhebt sich eine Frage<br />

wirtsdlaftlicher Bedeutung. Was darf<br />

d i e s e R e p a r a t u r k o s t e n ? Da der<br />

Materialaufwand für eine Kittung sehr<br />

gering ist, wird es also die Arbeitszeit<br />

sein, die im wesentlidlen den Preis beeinflußt.<br />

Es ist von Vorteil, schon bei der<br />

Reparaturannahme zu klären, ob der<br />

Kunde seinen Verhältnissen entspredlend<br />

viel oder wenig Geld ausgeben kann. Es<br />

sei jedoch betont, daß dieser Umstand<br />

keinen Einfluß auf die Haltbarkeit der<br />

Kittung haben darf, denn ein Arbeiter, der<br />

im harten Tagewerk seinen Lebensunterhalt<br />

verdient, hat · auf eine zweckmäßige<br />

und stabile Instandsetzung seiner Brille<br />

genau den gleidien Ansprudl wie etwa<br />

ein Herr Direktor Soundso. Nur wird der<br />

Arbeiter in ästhetischer Hinsidlt vielleidlt<br />

keine so hohen Ansprüdle stellen. Man<br />

wird seine Kittung deshalb - sofern er<br />

es nicht ausdrücklidl anders wünscht -<br />

lediglidl mit Aceton abziehen, damit sie<br />

den Glanz der übrigen Fassung wieder<br />

erhält. Er wird kleine Unebenheiten gern<br />

in Kauf nehmen, ·wenn ihm dadurch das<br />

Geld für ein Brot erhalten bleibt. Anders<br />

bei dem ansprudlsvollen Kunden. Ihn werden<br />

wir nur befriedigen können, wenn die<br />

Kittung möglidlst unauffällig aussieht.<br />

I;>eshalb bearbeiten wir zunädlst mit einer<br />

Feile besonders jene Stellen, die das Profil<br />

der Fassung ungünstig beeinflussen. Die<br />

Ubergänge der Aufkittfolie werden sorgfältig<br />

und möglidlst langverlaufend gefeilt.<br />

Dann wird mit feinem Sandpapier<br />

geglättet und auf der Sdlwabbel poliert.<br />

Wurde die Reparatur in allen Arbeitsgängen<br />

ridltig ausgeführt, so darf die Kittstelle<br />

für den Kunden praktisdl nicht sidltbar<br />

sein (abgesehen von den Myopen,<br />

denen ja bekanntlich nidlts entgeht).<br />

Wird eine am Fassungsrand gebrodlene<br />

Brille nadl diesem Verfahren gekittet, so<br />

kann nach einigen Tagen des Trocknens<br />

das Glas gefahrlos über der Ventilette<br />

eingedrückt werden, wobei man die Kittstelle<br />

natürlidl möglidist nidlt mit erhitzt.


Bei alten, brüchigen Fassungen empfiehlt<br />

es sich allerdings, das Glas sofort mit<br />

einzukitten. Hierbei besteht die weitverbreitete<br />

Unsitte, das Glas vorher abzuschleifen,<br />

weil die Bruchflächen etwas<br />

klaffen. Die Nachteile, wie ungleiche Glasgrößen<br />

bzw. Schwierigkeiten bei eventuellem<br />

späterem Umsetzen in ein neues<br />

Mittelteil oder andere Fassung, sind bekannt.<br />

Man kann den Zwischenraum durch<br />

ein mäßig erweichtes Zelluloidblättchen<br />

(Nute aussparen) mühelos ausfüllen und<br />

hat damit dem Kunden die Originalgröße<br />

seines Glases erhalten.<br />

Schrifttum: Römer .Lehrbuch der Augenheilkunde".<br />

FREMD- UND FACHWORTANHANO<br />

B u 1 b u s .(lat.) = wörtlidi die .Zwiebel".<br />

B u 1 b u s o c u 1 i = Augapfel.<br />

B u p h t h a 1 m u s (griech.) = das Ochsenauge,<br />

Bezeichnung für ein krankhaft<br />

(nach vorn) vergrößertes Auge.<br />

Co r p u s c i 1 i a r e (lat.) = der Strahlenkörper,<br />

auch Ciliarkörper genannt.<br />

Corpus v i treu m (lat.) = der Glaskörper.<br />

Co r p u s (lat.) = der Körper.<br />

Vitreum (lat.) = das Glas.<br />

Ch o r i o i de a (griech.) = Aderhaut.<br />

Ca m er a o c u 1 i p o s t er i o r (lat.)<br />

die hintere Augenkammer. Po s t e -<br />

r i o r (lat.) = nachstehend, hintenankommend.<br />

Ca m er a oc u li an t er i o r (lat.)<br />

die vordere Augenkammer. C a m e r a<br />

(lat.) = Kammer. an t e r i o r (lat.) =<br />

vor.<br />

De s c e m et' s c h e M e m b ran (lat.)<br />

= nach dem französischen Arzt D e s -<br />

c e m et (geb. 1732, gest. 1810) benanntes<br />

dünnes, elastisches, sehr widerstandsfähiges<br />

Häutchen, das die hintere Begrenzung<br />

der Hornhautgrundsubstanz bildet.<br />

Sie wird auch mit Lamina (glas-<br />

helle Membran) 1 im i t ans (Grenze)<br />

intern u s (innere) oder Lamina<br />

e 1 a s t i ca (elastisch) poste r i o r (hintenan)<br />

bez_eichnet.<br />

F i b r i 11 e n (lat.) = kleinste Fasern.<br />

Ho r n hauten d o t h e 1 (deutsch-griech.J<br />

= innerste Schicht der Hornhaut, im<br />

Gegensatz zum Epithel nur aus einschichtigem<br />

Plattenepithel bestehend.<br />

H y d r o p h t h a 1 m u s (griech.) = Augenwassersucht,<br />

widernatürliche Vergrößerung<br />

.des Bulbus infolge intraokularer<br />

Drucksteigerung im Kleinkindalter.<br />

Humor a q u e u s (lat.) = das Kammerwasser.<br />

Hum o r (lat.) = . die Feuchtigkeit,<br />

a q u e u s (lat.) = Wasser.<br />

Iris (griech.) = wörtlich: der Regenbogen.<br />

In der Ophthalmologie: die Regenbogenhaut<br />

des Auges.<br />

Li m b u s c o r n e a e (lat.) = die Grenzzone<br />

von Hornhaut und Lederhaut.<br />

die Sehnervenbündel in das Auginnere<br />

eintreten. L a m i n a = dünne Schicht,<br />

C r i b r u m Sieb, c r i b r o s a<br />

siebförmig.<br />

L e n s c r i s t a 11 in a (lat.) = die Kristallinse,<br />

auch einfach Augenlinse genannt.<br />

L e n s (lat.) = Linse.<br />

M a r i o t t e · s c h e r F 1 e c k der<br />

weiße, bzw. blinde Fleck, die Sehnerveneintrittsstelle<br />

(p a pi 11 i a n er v i o p­<br />

t i c i), benannt nach ihrem Entdecker,<br />

dem französischen Physiker E. Mariotte<br />

(geb. 1620, gest. 1684).<br />

M a c u 1 a 1 u t e a (griech.) = der gelbe<br />

Fleck, Stelle des schärfsten Sehens. M a -<br />

c u 1 a (lat.) = Fleck. Lu t e a (lat.) =<br />

gelb.<br />

Nerv u s o p t i c u s (lat.) = der Sehnerv.<br />

0 r a s errat a (lat.) die gezackte<br />

Linie am Strahlenkörper, wo die Netzhaut<br />

endet.<br />

Papi 11 e (Papi 11 a) (lat.) = Hautwärzchen.<br />

P a pi 11 a n er v i o p ti c i (lat.) = Sehnerveneintrittsstelle,<br />

auch blinder oder<br />

weißer Fleck genannt.<br />

Pup i 11 e (lat.) = Sehloch des Auges, vorm<br />

Augenmittelpunkt etwa um 1/6 seii;les<br />

Gesamtdurchmessers n a s a 1 nach unten<br />

verschoben. Durchmesser etwa ·2-8 mm.<br />

Lamina c r i b r o s a (lat.) = die siebartige<br />

Stelle in der Lederhaut, durch die<br />

L i m b u s = Saum, c o r n e a e = Hornhaut,<br />

also Hornhautsaum. Wegen Raummangel mußten einige Fremdund<br />

Fachwörter für die nächste Beilage<br />

zurückgestellt werden.<br />

i«:de ,n,Ü !<br />

• Man soll den Teufel nicht an die Wand malen", sagt ein<br />

altes Sprichwort, und trotzdem ist es manchmal nötig. Unfälle<br />

- werden Sie sagen - gibt es in unserer Werkstatt sehr selten<br />

und schwere Unfälle kommen schon gar nicht vor. Das ist recht<br />

erfreulich und zweifelsohne ein Zeichen dafür, daß in Ihrem<br />

Betrieb alle Gefahrenmomente weitgehendst ausgeschaltet sind<br />

bzw. jeder Beschäftigte die nötige Vorsicht walten läßt. Einmal<br />

passiert aber doch etwas, dann ist alles dran, dann hängt es<br />

hinten und vorn. Vielleicht erkennt man in diesem Moment,<br />

zum ersten Male, daß eben doch nicht a 11 es in Ordnung war.<br />

Doch eine solche Erkenntnis kommt in jedem Fall zu spät, wie<br />

nachfolgend beschriebener Unfall aufzeigt.<br />

Herr XY ist ein in Kollegenkreisen sowie bei den Einwohnern<br />

seines Städtchens wohlangesehener <strong>Augenoptiker</strong>meister.<br />

Er hat ein verhältnismäßig großes Geschäft mit modernen Verkaufs-,<br />

Anpassungs- und Untersuchungsräumen, Büro und einer<br />

ach so kleinen Werkstatt. Ein Gehilfe, eine Verkaufsangestellte<br />

und ein Lehrling (im 1. Lehrjahr) sind bei ihm beschäftigt. Eines<br />

Nachmittags - es ist weder ein Freitag noch der 13. -, Fräulein<br />

Herold füllt gerade die Etuikästen neu auf, - kommt aus der<br />

Werkstatt ein kurzer, erstickter Aufschrei. Gerhard- mein Gott!<br />

denkt sie und eilt na


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 9/<strong>1951</strong> - Seite 11<br />

Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong> (ZVA)<br />

(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />

Prä s i den t : <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />

Geschäftsführer : Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Fernruf 2 24 41 (nach Geschäftssschlu~ 4 25 55).<br />

G e s c h ä f t s s t e 11 e : Düsseldorf, Worringer Straße 57 (Linie 8 und 9 ab Hauptbahnhof). - Zuschriften und Rückfragen<br />

erbitten wir stets nach Düsseldorf, Worri.nger Straße 57, um Verzögerungen in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />

(Gesdläftsstelle: Hamburg 36, Holstenwall 12)<br />

Als Auftakt zur Tagung der WV A in Hamburg veranstalten<br />

die <strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg und der Landesinnungsverband<br />

des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks für Schleswig-Holstein am<br />

· Sonnabend, dem 13. Oktober <strong>1951</strong>,<br />

eim:n E m p f a n g s ab e n d in den schönen Räumen der Aquarium-Ga1,tstätte<br />

in Planten un Biomen. An dieser Tagung wird<br />

der Präsident des Zentralverbandes, Herr Heinz D an n e n -<br />

f e I s er , sich den Innungsmitgliedern vorstellen. Die beiden<br />

Innungen bitten alle Kollegen, mit ihren Damen an dieser Abendveranstaltung<br />

teilzunehmen. Anm e 1 dun g e n s,ind bis spätestens<br />

5. Oktober <strong>1951</strong> an die Augertoptiker-Innung Hamburg,<br />

Hamburg 36, Holstenwall 12, zu richten.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Koblenz-Trier-Birkenfeld<br />

(Gesdläftsstelle: Koblenz, Firmungstraße 9)<br />

Am 26. August <strong>1951</strong> trafen sich ctiie Mitglieder im Berghotel<br />

.,Rittersturz" in K ob 1 e n z zu ihrer J a h r es hau p t ver -<br />

sammlung.<br />

<strong>Der</strong> Stellv. Obermeister, Herr Optikermeister Junk e r s ,<br />

eröffnete die Versammlung durch Begrüßung der Gäste und der<br />

Mitglieder. ·<br />

<strong>Der</strong> Geschäftsführer des Kreisinnungsverbandes, Herr J u n g ,<br />

erstattete Bericht über die Einnahmen und Ausgaben des Rechnungsjahres<br />

1950/51. Im Anschluß hieran brachte Herr Jung<br />

den Etat-Entwurf <strong>1951</strong>1/52 in Vorschlag. Sowohl der Bericht über<br />

die Einnahmen und Ausgaben des Rechnungsjahres 1950/51 als<br />

auch der Etat-Entwurf· <strong>1951</strong>/52 wurden von der Versammlung<br />

einstimmig angenommen.<br />

<strong>Der</strong> Kreisinnungsobermeister, Herr K a h 1 e n b er g , überbrachte<br />

als St,adtverordneter der Stadt Koblenz die Grüße der<br />

Stadt, hierbei der Versammlung einen vollen Erfolg wünschend.<br />

<strong>Der</strong> Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz,<br />

Herr Camp hau s e n , überbrachte Grüße des verhinderten<br />

Hap.dwerkskammerpräsidenten, Herrn Römer.<br />

Herr Optikermeister Be c k er , Koblenz, erhielt in feierlicher<br />

Form durch den·Kreisinnungsobermeister, Herrn Kahlenberg, eine<br />

Urkunde der Handwerkskammer zu seinem 25jähr,igen Geschäfts•<br />

jubiläum.<br />

<strong>Der</strong> Geschäftsführer des „Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>•,<br />

Herr M ü 11 e r , gab einen Uberblick über die „Gesamtlage<br />

des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks". Hierbei zeigte er die Entwicklung<br />

von Brückenau bis zur Gründung des Zentral-Verbandes<br />

am 28. April <strong>1951</strong>. Den Mitgliedern wurde so ein Einblick gegeben,<br />

welche Arbeiten zu bewäl,Ugen sind, die Belange des<br />

Optikerhandwerks· wahrzunehmen.<br />

Anschließend an die Ausführungen des Geschäftsführern, Herrn<br />

Müller, ergriff der Präsident des „Zentralv·erband,es der <strong>Augenoptiker</strong>",<br />

Herr Dannen f e 1 s er, das Wort. In einer mitreißenden<br />

Rede schilderte derselbe den Kalllpf, der um die<br />

Rechte des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks entbrann,t und größtenteils<br />

mit günstigen Ergebnissen zum Abschluß gelangt ist. Hierbei<br />

zeigte er. nicht allein die Stärken der Kollegen, sondern auch<br />

die Schwächen derselben auf, die wohl allen zu Herzen gegangen<br />

sind. .<br />

Die Ausführungen hinsichtlich der Neuerrichtung einer<br />

Optiker-Fachschule in•teressierten alle anwesenden Mitglieder<br />

besonders und wurde rückhaltlos die hi.er geleistete Arbeit<br />

anerkannt.<br />

<strong>Der</strong> Stellvertretende Obermeister, Herr Junkers , machte<br />

sich zum Sprecher der Versammlung und dankte dem Präsidenten<br />

des .Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>• sowie seinem<br />

Geschäftsführer für ihre Be-reitschaft, unsere Versammlung wahrgenommen<br />

zu haben. Gleichzeitig an'erkannte. de,rselbe die bisherigen<br />

Arbeiten, die geleistet wurden,, in der Feststellung, daß<br />

das Vertrauen der Optikerschaft in seine Führung so- -groß ist,<br />

daß alle Mitglieder g~schlossen hinter ihrem Prä_sidenten stehen.<br />

Nach dem Mittagessen hielt Opt-ikermeister He r m e s einen<br />

Schulungsvortrag über das Thema „Die Entwicklung des Augenspiegels<br />

und _sein.e Anwendung bis zur modernen Schneidenrefraktometrie".<br />

Die Ausführlichkeit dieses Vortrages setzte die<br />

Mitglieder sowie deren Angestellte in die Lage, .ihr Wissen<br />

wesentlich zu erweitern.<br />

Anschließend hatten die Mitglieder bei einem .Gemütlichen<br />

Beisammensein" Gelegenheit, gegenseitig Fühlung zu nehmen<br />

und dadurch das Zusammengehörigkeitsgefühl zu veritiefen.<br />

Die diesjährige Jahres-Hauptversammlung wird allen in lebhafter<br />

Erinnerung bleiben.<br />

Es wurde allgemein lebhaft bedauert, daß der Vorsitzende<br />

des „Südwestdeutschen <strong>Augenoptiker</strong>-Verbandes", Herr Nosch.<br />

Freiburg, verhindert war, an der Versammlung teilzunehmen.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Nord-Baden<br />

(Geschäftsstelle: Heidelberg, Hauptstraße 30)<br />

Am 5. Aug u s t 1 9 5 1 führte die <strong>Augenoptiker</strong>-Innung Nord­<br />

Baden unter Leitung von Obermeister K ü n :i 1 e r ihre J a h r e ::; -<br />

Haupt v e r s am m l u n g 1950/51 in Heidelberg durch. Als<br />

Gäste waren erschienen: Herr LI M R i e g er , Frankfurt a. M.,<br />

der Stellvertretende Präsident des ZV A, Obermeister Mo 11 e n -<br />

k o p f, Stuttgart, Obermeister No s c h , Freiburg (Breisgau),<br />

Herr O s t e r b e r g , Kassel, Herr R a s k o p ; Offenbach, und<br />

der Geschä{tsführer der Handwerkskammer Mannheim, Herr<br />

Dr. Menge 1 b er g.<br />

Den ersten Teil der Versammlung eröffnete· Obermeister<br />

K ü n z l e, r mit einem Rückblick auf die im vergangenen Geschäftsjahr<br />

geleistete Arbeit, die in. ihrer Hauptsache aus der<br />

inneren und äußeren Festigung der Innung bestand. Krankenkassen-Verhandlungen<br />

konnten leider nm: zum Teil die dringend<br />

notwendig gewordenen Preisangleichungen erbringen und werden<br />

deshalb laufend weitergeführt.<br />

AUS DEM HANDWERK<br />

Geschäftseröffnungen und -verlegungen<br />

Essen-Bredeney: <strong>Der</strong> Staat!. gepr. <strong>Augenoptiker</strong> Hermann HU!smann verlegte<br />

am 10. September <strong>1951</strong> sein Spezialgesdiäft für Augenoptik von der Gral­<br />

Bernadotte-Stniße in seinen Neubau Bredeneyer Straße 115.<br />

Essen: <strong>Augenoptiker</strong>meister H. Rotber eröffnete am 21. Mai <strong>1951</strong> in modernen,<br />

sdiönen Räumen, RUttensdlelder Straße 48, ein optisches Fadigesdläft.<br />

Jubiläen<br />

Augsburg: Am 15. September <strong>1951</strong> feierte der <strong>Augenoptiker</strong>meisler Anton TrepL<br />

Heiliggrabstraße, sein 25jähriges Geschäfts- und gleidtzeitig ~ein 42jähri•<br />

ges Berufsjubiläum.<br />

Düsseldorf: Am 3,- August <strong>1951</strong> konnte <strong>Augenoptiker</strong>meister Wllll HambUdlea,<br />

Kaiserstraße 1, sein 25Jäbriges Geschäfts-Jubiläum begehen. Seinen Fadlkenntnissen<br />

und seiner Umsicht ist es zu danken, daß die Firma Hambüchen<br />

aus kleinen Anfängen sich zu einem anerkannten Fachgeschäft für Optik und<br />

Foto entwickelte.<br />

Regensburg: Hans Brand!, Diplom- und Hofoptiker, Königstraße 6, beging am.<br />

23. September <strong>1951</strong> sein 40jähriges Gesdiäfts~Jubiläum. Im Jahre 1911 kam<br />

Herr Brand! als gebürtiger Regensburger aus Spanien zurück, wo er in einem<br />

der größten optischen Gesdtäfte lange Jahre tätig war. Aus kleinsten Anfängen<br />

hat er dann in seiner Heimatstadt Regensburg sich selbständig gemadlt<br />

und steht nadl 40jähriger Tätigkeit einem Betrieb vor, der weit über<br />

die Grenzen Bayerns hinaus bekannt ist. Zu l;itudienzwecken bereiste Herr<br />

Brand! im Laufe der Jahre 27 Staaten in Amerika, Afrika und Europa. Dem<br />

Kollegen Brand! gelten unsere besten Wünsdie für ferneres Wohlergehen.<br />

Straubing: Die Firma Paul Starcke, Inh. Optikermeister Paul Starcke, beging am<br />

15. September <strong>1951</strong> ihr 70jähriges Bestehen. Sein Großvater gleidten Namens,<br />

einer der ersten Mitarbeiter der Firma Carl Zeiss, Jena, wanderte nach dem<br />

Baltikum aus, wo er in Libau das erste optisdte Fadtgeschäft mit angesdllossener<br />

feinmedianischer Werkstatt unter sdtwlerigsten Bedingungen gründete<br />

und in emsigem Fleiß dieses Unternehmen zu dem angesehensten entwidtelte.<br />

Ab 1903 übernahm sein ältester Sohn Ridtard nadi langjähriger Ausbildung<br />

bei der Firma Richter in Petersburg den väterlidten Betrieb. <strong>Der</strong> Weltkrieg<br />

1914-18, die ansdtließende Revolution usw. blieben auf das Gesdiiift nidJt<br />

ohne Wirkung, aber dank nicht versagender Energie und durdi sein fadlmännisdtes<br />

Können wurde die Firma weit und breit geschätzt. .Qualllät<br />

meine -beste Reklame• war der Leitsatz Richard Starckes, der 1936 versdüed.<br />

Seirr Erbe wird seit dieser Zeit von seinem einzigsten Sohn Paul mit bester<br />

Umsidtt weitergeführt. Er lernte beim Vat,er und absolvierte die Jenaer<br />

Fadthodtsdiule. Durdt die Besetzung Libaus Im Jahre 1939 durch die Russen<br />

war er gezwungen, nach Lodsch zu gehen, wo er auf der Hauptstraße wiederum<br />

ein Spezialgesdtäft für Optik und Foto gründete. Diesem Gesdläft<br />

wurde 1942 ein Zweiggesdtäft in Bunzlau angegliedert. Durch den unglüdllichen<br />

Kriegsausgang verlor er sozusagen alles und rettete sich zusammen<br />

mit seiner Mutter nach Regen im Bayer. Wald. Während er zunächst als Einsdlleifer<br />

bei der Firma Rodenstodc in Regen tätig war, konnte Paul Stardre<br />

im September 1946 in Straubing a. d. Donau · endlidl wieder ein Spezialgesdtäft<br />

für Oktik und Foto neu eröffnen. Seinem unermüdlichen Fleiß, seiner<br />

Energie und nidit zuletzt seiner Tatkraft gelang es, seit 1949 wieder eines<br />

der führen(len Gesdtälte unserer Branche zu unterhalten und darüber hinaus<br />

eine Filiale in Fulda eröffnen.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Berlin<br />

Das 40jährige Geschäftsjubiläum konnte die Firma Emil M01ler-Erbei1, Berlin­<br />

Siemensstadt, am 10. September <strong>1951</strong> begehen. <strong>Der</strong> trübere Inhabo>r staat!. gepr.<br />

<strong>Augenoptiker</strong> Emil Müller, der Begründer der optisdten Abteilung des Betriebes,<br />

fiel mit seiner Gattin leider einem Bombenangriff zum Opfer.<br />

Wir wiinsdlen. dem Betrieb weiterhin gutes Gedeihen.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Berlin, gez.: Brandt.<br />

1


Seite 18 - Nr. 9/<strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Besonderes Augenmerk beanspruchten im vergangenen Geschäftsjahr<br />

die unter Ausnutzung der Gewerbefreiheit äußerst<br />

zahlreich eingegangenen Anträge von Uhrmachern auf zusätzliche<br />

Eintragung als <strong>Augenoptiker</strong> in die Handwerksrolle sowie<br />

Aufnahme in die <strong>Augenoptiker</strong>-Innung. Teilweise meldeten sich<br />

Handwerker, die auch nicht die geringsten Voraussetzungen für<br />

das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwe·rk erfüllten, so daß angesichts der<br />

bestehenden Gewerbefreiheit die ablehnende Einstellung der<br />

Innung sich nidlt durchsetzen ließ. Besonders war hier ein von<br />

wenig Handwerkskameradschaft zeugendes Verhalten des .Zentralverbandes<br />

der Uhrmacher" festzustellen. Um die Meinung<br />

der Innungsmitglieder zu erforschen, ist deshalb eine geheime<br />

Abstimmung über die Aufnahmeanträge auf die Tagesordnung<br />

gesetzt worden.<br />

Gerade der Haltung des .Zentralverband.es der Uhrmacher"<br />

gegenüber, aber auch zur Stärkung des <strong>Augenoptiker</strong>-Berufes in<br />

vielfältigen anderen Fragen, hat Obermeister K ü n z l e r es<br />

immer als vordringliche Aufgabe betradltet, unermüdlich für das<br />

Zustandekommen des "Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>" einzutreten,<br />

der dann am 25. April <strong>1951</strong> in Bad Godesberg gegründet<br />

werden konnte.<br />

Obermeister K ü n z l er dankte dem Innungsbeirat für die<br />

ihm immer wieder zuteil gewordene Unterstützung und Mitarbeit,<br />

dem Gesdiäftsführer Diplom-Kaufmann Dr. Frisdl für<br />

seine allzeit bere,ite Initiative und allen Innungsmitgliedern für<br />

ihre Aufgesdllossenheit und Unterstützung, die als ein erfreuliches<br />

Zeid1en wachsenden gegens·eitigen Vertrauens gewertet<br />

werden kann.<br />

Die ansd1ließenden Neuwahlen des Innungs-Vorstandes ergaben<br />

die nahezu einstimmige Wiederwahl des bisherigen<br />

Innungs-Vorstandes und einen einstimmigen Vertrauensbeweis<br />

für Obermeister Künzler.<br />

<strong>Der</strong> ;vorgelegte Haushaltplan für <strong>1951</strong>/52 fand allgemeine Zustimmung<br />

und der vom Innungsbeirat befürwortete Entwurf<br />

einer neuen Innungssatzung wurde in geheimer Abstimmung<br />

angenommen.<br />

Eine teilweise redlt leidenschaftlidl geführte Diskussion über<br />

die vorliegenden Aufnahmeanträge, in der immer wieder das<br />

Untragbare der gegenwärtigen Redltslage hervorgehoben wurde,<br />

fand in ausführlichen Darlegungen von Herrn Dr. Mengelberg<br />

ihren Höhepunkt und wurde mit einer geheimen Abstimmung<br />

zu allen vorliegenden An-trägen abgesdllossen.<br />

Fördergemeinsdtait der deutsdten Augenoptik<br />

(Gemeinschaftswerbung)<br />

Unter dem Motto<br />

.,Das ist ein Zweimarkstück, mein Herr•<br />

sind Anzeigen-Inserate erschienen in:<br />

.Quick" . . . Nr. 32 vom 12.8. <strong>1951</strong> Seite 1060<br />

.Neue Illustrierte• . Nr. 33 vom 15. 8. <strong>1951</strong> 18<br />

.<strong>Der</strong> Stern• Nr. 33 vom 19.8.<strong>1951</strong> 24<br />

.Frankfurter Illustrierte". Nr. 31 vom 5. 8. <strong>1951</strong> 22<br />

.<strong>Der</strong> Spiegel" Nr. 32 vom· 8.8.<strong>1951</strong> 21<br />

.Constanze• Nr. 16 1. Augustheft 35<br />

.Das Beste" vom August 125<br />

Wir verweisen des weiteren auf den beiliegenden Prospekt<br />

.Ein erschütterndes Ergebnis" (je Exemplar DM 0,04)<br />

Wir bitten, von dieser neuen Werbemöglichkeit für Sehhilfen<br />

im eigenen Interesse recht regen Gehr.auch zu madlen. Bestellungen<br />

für diese Druckschrift sind an den .Zentralverband<br />

der <strong>Augenoptiker</strong>", Düsseldorf, Worringer Straße 57, zu richten.<br />

Wir hatten in Heft Nr. 7/51 mit der Wiedergabe von redaktionellen<br />

Presseauszügen begonnen, die die Bevölkerung über<br />

die .Notwendigkeit der richtigen Brille für FehlsichtigkeLt" und<br />

• zweckmäßige Auswahl und fachmännische Anpassung der<br />

Brille" aufklären sollen. Nadlstehend einige weitere Beispiele:<br />

Vor- und Nachteile der Sonnenbrille<br />

Wenn wir heute im Sommer eine Sonnenbrille tragen, so<br />

zweifellos nicht nur, weil es .modern" ist, sondern vor allem<br />

deshalb, weil wir unsere Augen vor Blendung schützen wollen.<br />

Erfahrung,sgemäß erreicht man aber mit vielen Sonnenbrillen<br />

gerade d.as Gegenteil: das Auge wird nicht geschont, sondern<br />

gesdlädigt.<br />

Bekanntlich enthält das Sonnenlicht außer den sichtbaren audl<br />

uns-ichtbare Strahlen, die ganz verschieden auf das Auge einwirken.<br />

Während die Blendung durch die sichtbaren Strahlen sofort<br />

erfolgt, werden die Schädigungen, die auf die Einwirkung<br />

der unsichtbaren Strahlen zurückzuführen sind, oft erst später<br />

bemerkt. Da gewöhnlidle farbige Gläser nur das sidltbare Lidlt<br />

dämpfen, während die schädlichen unsidltbaren Strahlen ungehindert<br />

durch die weit geöffnete Iris in das Auge gelangen<br />

können, kommt es in der Folge häufig zu Reizungen und Schwellungen<br />

des Auges, zu Bindehautentzündung usw.<br />

Eine gute Sonnenbrille muß deshalb so beschaffen sein, daß<br />

ihr~ Gläser nicht nur das s,ichtbare Licht abschwächen, sondern<br />

auch die unsichtbaren Strahlen daran hindern, das Auge zu erreidlen.<br />

Es muß also ein F i l t e r g l a s vor das Auge gesetzt<br />

werden, wobei zu berücksidltigen ist, daß jedes farbige Filterglas<br />

den Farbeindruck beeinflußt. Die natürlidlste Farbwiedergabe<br />

gestatten rauchgraue Gläser, die alle Lichtwellenlängen<br />

gleichmäßig abschwädlen, Erfahrungsgemäß wirken aber graue<br />

Gläser ungünstig auf das seelische Befinden.des Mensdlen, weshalb<br />

sie heute kaum noch verwendet werden. Im Verlauf zahlreicher<br />

Versud1e konnten mit grün- oder braungefärbten Gläsern<br />

die besten Ergebnisse erzielt werden. Weiter stellte man fest,<br />

daß jedes Filterglas, das bei der Absorption der auffallenden<br />

Strahlen erwärmt wird, diese Wärme auch nadl dem Auge hin<br />

ausstrahlt. Um diesen Nadlteil zu beseitigen, ve,rsudlt man schon<br />

seit langem, die Gläser mit einer dünnen Metallsdlic:hJt zu "verspiegeln"<br />

und damit eine Art Kühlung des Auges zu erreichen.<br />

Infolge ihres ungewöhnlichen Aussehens konnten sich jedoch<br />

diese „Idealgläser" bis jetzt nodl nicht durchsetzen. Ferner beobachtete<br />

man, daß sehr dunkle Gläser so stark absorbieren,<br />

daß die Schattenpartien in größerem Maßstab erscheinen, gleichzeitig<br />

aber an Deutlichkeit erheblich verlieren. Deshalb sind<br />

Gläser von mittlerer Stärke empfehlenswer>t.<br />

Auf das Glas kommt es an<br />

Die Sonnenbrille als Augenschutz<br />

So sehr die Sonnenbrille Mode geworden ist, so ungerechtfertigt<br />

wäre es, sie lediglich als Modeartikel ansehen zu wollen.<br />

Ihre Form mag noch so modisdl dekorativ sein, ihren Zweck<br />

muß die Sonnenbrille erfüllen, das Auge - eines der kostbarsten<br />

Sinnnesorgane - zu schützen.<br />

Es ist eine alte Erfahrung, daß man bei grellem Sonnenlicht<br />

die Augen zukneifen muß. Das Auge wehrt sich damit unwillkürlich<br />

gegen die Blendung durch die hellen Strahlen. Das Zukneifen<br />

- von dem übrigens die Krähenfüßdlen in den Augenw.inkeln<br />

und zum Teil auch die Gesiichtsrunzeln kommen sollen<br />

- is-t die Abwehr, die man äußerlidl wahrnimmt. Die innere<br />

Abwehr besteht darin, daß sidl die Iris verengt,_ damit nur<br />

wenige Strahlen in das Augeninnere gelangen können. So<br />

sdlirmt sich das Auge selbst gegen Sonnenwirkung ab, die bei<br />

entsprechend grelle,r Strahlung sdlädigend sein kann. Setzt man<br />

eine Sonnenbrille auf, so ist das Auge gegen Blendung gesdlützt,<br />

die Iris öffnet sidl, ohne daß das empfindlidle Augeninnere der<br />

Einwirkung vor allem der gefährlidlen unsichtbaren Strahlen<br />

ausgesetzt ist. Um das zu erreichen, muß eine Sonnenbrille n,atürlidl<br />

nidlt nur das sidltbare Lidlt dämpfen, sondern auch die unsichtbaren<br />

Strahlen dem Auge fernhalten. Dies wird durdl den<br />

FarbfiHer erzielt, der bei einer guten Sonnenbrille derart ist,<br />

daß er das Farbbild der Natur nicht verändert, daß also grün<br />

weiter als grün gesehen wird. Nicht unwichtig ist bei Sonnensdlutzgläsern<br />

die Farbwahl, denn die Farbe ist bei vielen Menschen<br />

nicht ohne psydlolog-ischen Einfluß. Grau wirkt zum Beispiel<br />

drückend auf das Gemüt. Dagegen werden gelbbraune und<br />

grünliche Tönungen als wohltuend empfunden, sie schließen<br />

überdies auch Farbverwechslungen aus. Wesentlich aber ist vor<br />

allem die Güte der Gläser, die bei den bekannten Marken-.<br />

erzeugnissen unanfedltbar ist. Diese Gläser werden in den<br />

großen deutschen optisdlen Werken hergestellt, deren Leistung<br />

längst Weltruf hat. So wird das kostbare Rohglas auf Grund<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen in schwierigen Schmelzprozessen<br />

gewonnen, und ständige Kontrollen garantieren darübe·r<br />

hinaus für jedes Glas die angegebene Schutz- und optische<br />

Wirkungen.<br />

Und warum sollte ein so nützliches Hilfsmittel wie die Sonnen- snbrille<br />

nicht mit der Mode gehen? Ihre äußere Form macht sie sie<br />

liebenswert, ihr Zweck unentbehrlich.<br />

Wußten Sie warum ...<br />

... schledlte Sonnenbrillen gefährlich sind? - Weil sie das<br />

Auge über die tatsädlliche Lichtstärke täuschen. Das Auge muß<br />

sich vor allem vor den unsichtbaren ultravioletten Strahlen<br />

schützen. Bei heller Sonne zieht sich die Iris zusammen, und dadurch<br />

wird gleichzeitig d,as ultraviolette Licht mit abgebremst.<br />

Sdllechte Sonnengläser bremsen aber vor allem das sidltbare<br />

Licht ab: die Iris zieht sich dann weniger stark zusammen, und<br />

das ungenügend verminderte Ultraviolett hat freien Zutritt.<br />

Zur gefälligen Beachtung !<br />

Aus gegebener Veranlassung bitten wir diejenigen <strong>Augenoptiker</strong>,<br />

die durch Kennziffern-Anzeigen St e 11 e n an geb o t e<br />

ausschreiben, den Bewerbern auch dann, wenn sie nidlt eingestellt<br />

werden, die Zeugnisabschriften usw. zurückzusenden.<br />

Die Beifügung eines .Antwortschreibens würde zweifellos den<br />

Eindruck des Zusammengehörigkeitsgefühls zwisdlen Meister<br />

und Gesellen mehr stärken, als wenn nur die Unterlagen<br />

-- vielleicht sogar anonym - zurückgeschickt werden.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsselrlorf Nr. 9/<strong>1951</strong> - Seite 19<br />

Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V.<br />

· Vorsitzender:<br />

Dipl.-Optilcer HANS SAUERBORN W.·V. A.<br />

Fulda, Unterm HI. Kreuz 8, Telefon 2732<br />

Schriftführer:<br />

ERWIN BRINK<br />

Wuppertal-Barmen, Warth 27 • Telefon 556<strong>09</strong><br />

Aus den Bezirksgruppen Hessen-Nord und -Süd<br />

Die beiden hessischen Bezi-rksgruppenleiter W. S c h ä f er,<br />

K a s s e l , und C. Kr i e g e r, Wies b ade n, hatten im<br />

August zu Veranstaltungen eingeladen.<br />

In K a s s e l traf sich Nord-Hessei;i. am 12. August und in<br />

F r a n k f u r t a m M a i n Süd-Hessen am 26. August.<br />

<strong>Der</strong> gute Besuch dieser ersten Verans.taltungen in unserem<br />

hessischen Raum durch Mitglieder und Gäste verdient hervorgehoben<br />

zu werden. An dem Frankfurter Treffen hatten sich<br />

auch Bundesbrüder aus den benachbarten Bezirksgruppen beteiligt.<br />

Bbr. Hans Sauerbor n, Fulda, berichtete auf den Treffen<br />

ausführlid1 über die internationale Optiker-Tagung in London<br />

und stellte dabei vor allem den persönlichen günstigen Eindruck,<br />

den die deutsche Delegation von dieser repräsentativen Veranstaltung<br />

mitbrachte, in den Vordergrund seiner Ausführungen.<br />

Auf der südhessischen Tagung konnte Bbr. S au erb o r n anschließend<br />

über das auf Einladung der WVA zustandegekommene<br />

Treffen von an der Schulfrage interessierten Kollegen am<br />

13. August in Frankfurt am Main berichten. Außer Vorstandsmitgliedern<br />

der WVA waren Vertreter der DGO und des<br />

.Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>• zugegen. An diesem Tag<br />

wurde ein-stimmig der Beschluß gefaßt, eine neue Fachhochschule<br />

in der westdeutschen Bundesrepublik ins Leben zu rufen, nad1-<br />

dem mindestens die Jenaer Schule für den Besuch aus dem<br />

westlichen Deutschland gänzlich ausgefallen ist. Zum Sdrnlleiter<br />

wurde einstimmig Diplom-Optiker Dr. K. S c h a c h t s c h a h e l<br />

gewählt.<br />

Sodann sprach auf beiden hessischen Veran-staltunyen Bbr.<br />

0 sterbe r g, Kassel, über das Thema .Die verschiedenen<br />

Ursachen der Sehschärfenherabsetzung•. <strong>Der</strong> Vortrag ging von<br />

der Notwendigkeit feinabgestufter Sehprobentafeln für die sorgfältige<br />

Feststellung der freien und korregieJ1ten Sehschärfe aus.<br />

Die weiteren Ausführungen wurden unterstützt durch ausgezeichnete<br />

Farbfotos des lebenden Auges. Zunächst wurden an Aufnahmen<br />

des vorderen Augenabschnittes krankhafte Veränderungen<br />

des optischen Systems des menschlichen Auges gezeigt,<br />

welche Ursache von· Sehschärff!nherabsetzungen sein können. Es<br />

fölgten Aufnahmen des Augenhintergrundes in seinen verschiedensten<br />

Erscheinungsformen beim gesunden Auge, wie audl die<br />

oft recht schwer zu deutenden Aufnahmen des erkrankten Augenhintergrundes.<br />

Wohl selten wurde so eindrucksvoll demon-st-riert,<br />

welcihe außerordentl-iche Verantwortung der gläserbestimmende<br />

<strong>Augenoptiker</strong> gegenüber dem Kunden trägt. Eine gewissenhafte<br />

Handhabung moderner objektiver Hilfsmittel erscheint unerläßlich,<br />

um auch in solchen Fällen, in welchen eine Erkrankung<br />

eine merkliche Sehschärfenherabsetzung zunädist nicht zur Folge<br />

hat, zu einer frühzeitigen fachärztlichen Behandlung zu raten.<br />

Die von weitem Fachwissen zeugenden Ausführungen mahn -<br />

ten erneut zur gewissenhaften Einhaltung der<br />

Pi s t o r s c h e n Punkte zur B r i 11 e n b e s t i mm u n g.<br />

Auf dem südhessischen Treffen kam es zu dem Punkt .Aus<br />

der Praxis - für die Praxis" zu einer AusspJ1ache über das<br />

Thema .Sonnenschutzglas•. Es wurde allerseits- herausgestellt,<br />

daß für die Zukunft die Aufgabe des <strong>Augenoptiker</strong>s in der Verbreitung<br />

sorgfältig geschliffener und spektroskopisch einwand- •<br />

freier Schutzgläser liegen muß. Weiterhin entbrannte das Redegefecht<br />

um die Frage, ob mit einer speziellen Modesdiau nach<br />

englischem Vorbild oder m-tttels des Kulturfilmes für die gutaussehende<br />

Brille geworben werden sollte. Schließlich wurde<br />

dem aufklärenden Film mit seiner größeren Breitenwirkung für<br />

die nächste Zukunft der Vorzug gegeben.<br />

Nach dem gemeinsamen Mittagessen fuhr die Mehrzahl der<br />

Teilnehmer nach Bad Homburg vor der Höhe, wo inmitten des<br />

herrlichen Kurparkes im Terrassenkaffee unte·r tunlichster Zurückstellung<br />

der Fachwissenschaft die Stunden in zwanglosem<br />

Beisammensein schneJ.l dahmsdrwanden.<br />

Die nächste südhessische Veranstaltung soll im November in<br />

Wiesbaden stattfinden.<br />

Aus der Bezirksgruppe Hamburg<br />

Auch in Hamburg ist nun die Fortbildungsarbeit im Sinne der<br />

WVA-Aufgaben angelaufen und der erste Vortragsabend -am<br />

29. August <strong>1951</strong> verdient als Erfolg verzeichnet zu werden.<br />

Bbr. San o w konnte zu Beginn der Veranstaltung etwa<br />

80 Bundesbrüder und Gäste begrüßen und die erfreuliche Tatsache<br />

feststellen, daß besonders die junge Generation unserem<br />

Ruf zahlreich gefolgt war.<br />

In einem kurzen Referat wurde noch einmal der Sinn und der<br />

Zweck der WVA herausgestellt. Gerade wir <strong>Augenoptiker</strong> dürfen<br />

in unserem Beruf ke.ine medlanischen Roboter des Handwerks<br />

werden und gerade bei uns müssen in regelmäßigen Abständen<br />

die Olbud1sen der Theorie nachgefüllt werden.<br />

Herr Dr. Jens e n (Möller/Wedel) nahm dann das Wort zu<br />

dem Thema .Die punktuelle Korrektion sphärischer Brillengläser•.<br />

Er wies in seinen interessanten Ausführungen nadl,<br />

welche oft langjährigen Bemühungen und Berechnungen nötig<br />

sind, um die bestmöglichsten Kurven der punktuell abbildenden<br />

Gläser festzustellen.<br />

Wieder einmal nahmen wir die Erkenntnis mit auf den Weg,<br />

wie nötig die Aufklärung unserer Kunden ist. Natürlich muß<br />

man sich erst einmal selbst ein geilques Bild der Entwicklung<br />

gemacht haben und auf alle Fälle vermeiden, den Kunden mit<br />

Schlag- und Fremdwörtern zu bearbeiten, die er doch nicht versteht.<br />

Je besser wir bei der oft schwierigen Theorie uns dem<br />

Kunden verständlich machen können-, um so mehr gewinnt man<br />

den Eindruck, von einem wirklichen Fachmann beraten zu sein.<br />

Das bedingt allerdings .auch ein gut fundiertes Wissen unseres<br />

vielseitigen Berufes. Wer in s·einem Beruf nur s viel lernt, wie<br />

er täglich in klingender Münze umsetzen kann, der hat seinen<br />

Beruf verfehlt. In diesem Sinne sollte nun auch der nicht ganz<br />

leichte Vortrag von Herrn Dr. Jensen verstanden sein.<br />

Nachdem Bbr. Sanow Herrn Dr. Jensen für seine mit Beifall<br />

aufgenommenen Ausführungen gedankt hatte, nahm Herr Professor<br />

Dr. Dr. Schober das Wort zu dem Thema .Modeme<br />

Methoden zur Visusbestimmung". In seiner piusähnlichen, leimtverständlichen<br />

Art wußte er die Kollegen sofort zu fesseln, um<br />

uns in geschichtlicher Folge bis zu den letzten Erkenntnissen<br />

die verschiedenen Methoden der Visusbest


Seite 20 - Nr. 9/<strong>1951</strong><br />

~g~<br />

Die Firma A. Vennemann, <strong>Augenoptiker</strong>,<br />

gegründet 1851 in Bad Ä ach e n,<br />

macht uns auf die· von fär gest 1 al,te-te<br />

Per 1 ran d - SchwebebaJ,ken-Gliasbri,Ue aufmerik,sam,<br />

die bei guter Bea,rbe:i,tung 1.lilld<br />

genauer Anpassung eine eliega,nte Schmuckbrille<br />

für die Dame diarstel,lrt und bei jeder<br />

Gelegenheit g,etragien wenden kann.<br />

Die nachstehenden AbbHdungien legen<br />

Zeugnis ab von der Art und dem Aussehen<br />

diese! neuartigen Schmuckbrifrlie.<br />

Als- "Arbeitsga.rug für das EiinschLeifen<br />

des PerJ.randes ist zu beachten:<br />

Die Gläser werden in der gewünschten<br />

Fo;rm und der der AugienweLte angepaßten<br />

Größe in F,l .achrand g,eschl,i.ffen (etwa<br />

1 bis 1½ mm größer). Bei· Konvex9läsern<br />

muß die Randstärke mindestem;. 2 mm dick<br />

sein, während sie sich bei K!onkav:gläsern<br />

von seihst ,ergibt. Na.eh Anfertigiung der<br />

Hachra.DJd,Facette werden die Perllen am<br />

.äuße•ren G'1iasrand" a111f einem normal1en<br />

Schileifstein mib etwa 2 mm abgierundeten<br />

Kanten etwa 1 mm t,j.ef dlar.in· einig.eschhlffen<br />

und zwar so, daß zwisdlen j,ede,r P,er1e<br />

ein' Randansatz stehen b1eibt. Das Glas<br />

muß so ,gehalten werden, daß de,r Perleinschlitf<br />

nach dem Mittelpunkt dies G1ases<br />

zeigt. A1sdann wea-den die PerLen und der<br />

Flachrand auf einer PoJ.ierscheibe mit<br />

PoHeirot po,I,iert (Vonsicht, n i.cht mier-fläche kommen,<br />

sonst ents·behen matte, s·törende Ste1-<br />

len). Nach dem Polieiren werden di•e Gläsier<br />

gebohrt und eingesetzt (s. Abbildung 1).<br />

Die Erf,ahmng,en haben g,ezeigt, daß man<br />

Br.illengläser bis zu einer Stärke von<br />

+ 6.0 D und auch Doppelfokus,gläser mit<br />

Perlrand versehen kiann, ohne


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 9/<strong>1951</strong> - Seite 21<br />

Zur Einkommensteuererklärung 1950<br />

Für die Veranlagung zur Einkommensteuer<br />

für 1950 sehen die Änderungen und<br />

Ergänzungen der Einkommensteuer-Richtlinien<br />

im ganzen eine Verschärfung der<br />

Anforderungen an die A b s e t z u n g von<br />

Be t r i e b s a u s g a b e n wie auch an die<br />

0 r d n u n g s m ä ß i g k e i t der B u c h •<br />

f ü h r u n g, die besonders für die Gewährung<br />

der Steuerver~ünstigungen von Bedeutung<br />

sein kann, vor.<br />

Zur Ordnungsmäßigkeit der Buchführung<br />

nehmen die Richtlinien den Standpunkt<br />

ein, daß sie- auch zu verneinen ist, wenn<br />

nur Geschäfte geringen Umfangs und von<br />

unwesentlicher Bedeutung nicht verbucht<br />

sind und zu einer ergänzenden Schätzung<br />

geführt haben. Steuervergünstigungen können<br />

also aus diesem· Grunde versagt werden,<br />

was mit der Entscheidung des Obersten<br />

Finanzgerichtshofes vom 4. August<br />

1950 in Widerspruch steht; diese Rechtsprechung<br />

soll sich nur auf die RM-Zeit beziehen.<br />

Es fragt sich, welcher Auffassung<br />

sich nunmehr der Bundesfinanzhof anschließen<br />

wird.<br />

Für die Steuerpflichtigen, die ihren G e -<br />

w i n n nach dem U b e r s c h u ß d e r<br />

Einnahmen über die Ausgaben<br />

berechnen, erfordert die Buchführungsverordnung<br />

für die Inanspruchnahme von<br />

Steuervergünstigungen grundsätzlich die<br />

E i n z e l a u f z e i c h n u n g der Einnahmen<br />

und Ausgaben. Es soll aber die Eintragung<br />

der täglichen Einnahmesumme genügen,<br />

wenn sie durch Kassenstreifen, Kassenzettel<br />

oder Einnahmelisten, bis zum<br />

31. Juli <strong>1951</strong> auch durch tägliche Kassenberichte<br />

belegt ist.<br />

Regelmäßig muß auf den Bilanzstichtag<br />

eine k ö r p e r 1 i c h e B e s t a n d s a u f -<br />

n a h m e aller dem Betrieb dienenden<br />

Wirtschaftsgüter erfolgen. Wird jedoch<br />

über die Einrichtungs- und sonstigen Anlagegüter<br />

ein fortlaufendes Bestandsverzeichnis<br />

mit Zu- und Abgängen, die belegmäßig<br />

nadl,gewiesen werden, geführt, so<br />

genügt es; wenn die körperliche Bestandsaufnahme<br />

einmal im Jahr vorgenommen<br />

und je nach dem Ergebnis das Bestandsverzeichnis<br />

berichtigt wird. Entsprechendes<br />

gilt für . die Waren und sonstigen Umlaufgüter,<br />

wenn Lagerbücher geführt werden.<br />

Ausgenommen sind Gegenstände, deren<br />

buchmäßiger Bestand wegen schnellen Verderb<br />

oder dergl._ nicht ohne ergänzende<br />

Schätzung in die Bilanz übernommen wer•<br />

den kann, ebenso Wirtschaftsgüter, die im<br />

einzelnen besonders wertvoll und leimt<br />

aufnehmbar sind.<br />

Bringt der Steuerpflidltige ein s t e u e r -<br />

b e g ü n s t i g t e s S p a r g u t h a b e n oder<br />

solche Wertpapiere aus dem Privat- in das<br />

Betriebsvermögen ein, so soll dies als vorzeitige<br />

Rückzahlung die Steuervergünstigung<br />

aufheben. Wenn audl abzuwarten<br />

bleibt, ob sidl die Redltsprechung auf den<br />

gleidlen Standpunkt stellen wird, so ist es<br />

doch ratsam, eine derartige Maßnahme zu<br />

vermeiden.<br />

Zum Halten eines Personenkraftwagens<br />

wird in den neuen Ric:htlinien darauf hingewiesen,<br />

daß bei nidlt ins Handelsregister<br />

eingetragenen Gewerbetreibenden und<br />

Handwerkern ein Personenkraftwagen, der<br />

im Jahr der Anschaffung zur Hälfte oder<br />

mehr zu privaten Zwecken benutzt wird,<br />

in vollem Umfange zum Privatvermögen<br />

rechnet. Die Sonderabschreibungen für Ersatzbeschaffungen<br />

(in den beiden ersten<br />

Jahren bis insgesamt 5r:Jl/o der Anschaffungskosten)<br />

können infolgedessen auf<br />

einen derartigen Wagen nicht vorgenommen<br />

werden; die gesamten Aufwendungen<br />

einschließlich der jährlidlen gewöhnlichen<br />

Abschreibungen sind nur anteilig entsprechend<br />

der Nutzung des Wagens für betriebliche<br />

Zwecke jährlich absetzbar.Bei Gewerbezweigen,<br />

in denen keine oder nur eine gelegentlidle<br />

Benutzung eines Personenkraftwagens<br />

für betriebliche Zwecke in Betracht<br />

kommt, - die geschäftliche Tätigkeit<br />

sich auf einen Ort beschränkt und das Aufsuchen<br />

von Geschäftsfreunden nicht oder<br />

nur selten erforder.t, - kann der Steuerpflkhtige<br />

den Personenkraftwagen allgemein<br />

nicht zum Betriebsvermögen rechnen.<br />

<strong>Der</strong> Nachweis einer gelegentlichen Benutzung<br />

und der Aufwendungen für betriebliche<br />

Zwecke muß einwandfrei geführt<br />

werden. Hier sollen die anteiligen Kosten<br />

höchs,ens insoweit abzugfähig sein, als sie<br />

die Ausgaben für die Benutzung eines<br />

Mietkraftwagens ni~t übersteigen, eine<br />

Verwaltungsvorschrift, die im Gesetz keine<br />

Stütze findet, daher u. U. mit Recht•smitteln<br />

anfechtbar ist.<br />

Die Ausgaben für Brennstoff usw. auf<br />

F a h r t e n zur Arbe i t s stät t e dür-<br />

Aus lndustrle und<br />

Im Registergerid1t des Amtsgerichts Heidelberg ist<br />

unter B Nr. 235 am 6. J u 1 i l 9 5 1 folgendes veröffentlimt:<br />

.Firma H e i d e I b e r g e r O p t I k , G.m.b.H.,<br />

in H e i d e I b e r g. Durch Beschluß der Gesellschafterversammlung<br />

vom 29. Juni <strong>1951</strong> ist die Gesellschaft<br />

gemäß § 35 DMBll.Ges. in Verbindung mit<br />

dem Gesetz über die Umwandlunq von Kapitalgesellschaften<br />

vom 5. Juli 1934 in der Weise, umgewandelt<br />

worden, daß sie unter Zugrundelegung der Bilanz<br />

zum 1, Mai <strong>1951</strong> ihr Vermögen mit Aktiven und Passiven<br />

unter Ausschluß der Liquidation auf die Gesellschafter<br />

Heinrich Schneider, Bruno Holzhüter und<br />

Adolf Holzhüter überträgt. Diese führen das Unternehmen<br />

als offene Handelsgesellschaft unter der<br />

Firma: Heidelberger Optik Schneider & Co. mit dem<br />

Sitz in Heidelberg weiter. Die Firma ist erloschen.•<br />

Jubiläum<br />

Die Kasseler Firma O t t o F e n n e l S ö h n e<br />

KG, Werkstätten geodätisdler Instrumente, bestand<br />

am 23. Juni hundert Jahre. Das Unternehmen wurde<br />

gegründet von dem Feinmechaniker Otto Fenne!, dem<br />

Vater des heute 91jährigen Betriebsleiters Dr.-Ing.<br />

e. h. Adolf Fenne!. 1870 wurde bereits das Ausland<br />

auf die Fennel-Instrumente aufmerksam: Tachygraphometer<br />

fanden in den deutschen Kolonien Verwendung<br />

und an den Fennelschen geodätlsdien Instrumenten<br />

wurden Vermessungstechniker bei chinesisdien<br />

Bergbaugesellschaften ausgebildet. Vor allem<br />

war es seine konstruktive Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern<br />

wie Prof. Förster und Prof. Dr. v. Hammer<br />

(Hammer-Fennel"scher Tachymeter-Theodolit),<br />

die seinen Ruf weithin verbreitete.<br />

Siemens übernimmt Steinbeil-Anlagen<br />

Nach einer Mitteilung des bayerischen Wirtschaftsministeriums<br />

hat sich die Siemens & Halske<br />

AG, München, entschlossen, umfangreiche Werksanlagen<br />

der weltbekannten o p t i, s c h e n F i r m a<br />

Steinbeil & Söhne, München, zu übernehmen. Siemens<br />

& Halske werde zur Neueinrichtung in diesen<br />

Anlagen zunächst etwa 200 Spezialkräfte nach München<br />

ziehen, um damit einen neuen Betrieb mit rund<br />

2500 Beschäftigten aufzubauen. Durch diese Vereinbarungen<br />

soll nicht nur der Konkurs der Firma Steinheil<br />

sowie deren Muttergesellschaft G. Seiht Nach!.<br />

aufgehoben werden, sondern auch ausreichendes Kapital<br />

zur Verfügung stehen, um diesem Werk wieder<br />

eine angemessene Geltung zu versdiaffen.<br />

Zelss-Betrlebsräte tagten In Oberkochen<br />

Vom 25. bis 27. Juni waren bei der Zeiss-Opton­<br />

GmbH in Oberkochen Abgesandte von Betriebsräten<br />

aller der Carl-Zeiss-Stiltung nahestehenden Unter•<br />

nehmen versammelt, darunter Vertreter der Firmen<br />

Schott & Gen. in Landshut, Zeiss Ikon AG in Stuttgart,<br />

Berlin und Kiel, Winkel GmbH in Göttingen,<br />

Hensoldt AG in Wetzlar, Deutsche Spiegelglas AG<br />

in Grünenplan und Mltterteidi.<br />

Die Abgesandten der Betriebsräte besdiäftigten<br />

sich in enger Fühlungnahme mit der obersten Leitung<br />

der Carl-Zeiss-Stiftun9 und der Zeiss-Opton<br />

GmbH mit Problemea des wirtsdlafUidieJl Aufbaues<br />

fen nur als Geschäftsunkosten tlerücksichtigt<br />

werden, wenn der Wagen überwiegend<br />

betrieblichen Zwecken dient, andernfalls<br />

nur, wenn öffentliche Verkehrsmittel nicht<br />

in ausreichender Weise vorhanden sind,<br />

sonst lediglich die Ausgaben für die letzteren.<br />

Wird eine Ur 1 au b s reise mit<br />

einer G e s c h ä f t s r e i s e verbunden, so<br />

handelt es sich durchweg, wie auch sonst<br />

bei 9etnischten privaten und betrieblichen<br />

Zwecken, um Privatausgaben. Wird statt<br />

eines für die Betriebszwecke üblichen Fahrzeuges,<br />

wie L i e f e r w a g e n , ein Personenkraftwagen,<br />

auch etwa mit Anhänger,<br />

benutzt, so werden nur die betriebsüblichen<br />

Kosten, z. B. für einen Lieferwagen,<br />

anerkannt. Das gleiche gilt bei Benutzung<br />

eines schweren Wagens. Es bleibt abzuwarten,<br />

ob sich die höchstridlterliche Rechtsprechung,<br />

die bereits früher eine andere<br />

Auffassung vertrat, insoweit den Richtlinien<br />

anschließen wird.<br />

Die Angabe des Zahlungsempfängers bei<br />

Betriebsausgaben bei Zahlung überhöhter<br />

Preise soll in der Regel vom Finanzamt -<br />

wie durc:hweg bei den sog. Sc:hmiergeldem<br />

- verlangt werden. Nicht entschieden ist,<br />

ob, wenn der Kauf in anderer Weise nachgewiesen<br />

wird, wenigstens der normale<br />

Kaufpreis abgesetzt werden kann.<br />

Ausgaben für die Bewirtung von Geschäftsfreunden<br />

werden für 1950 nodl insoweit<br />

voll anerkannt, als sie ausschließlich<br />

durch den Betrieb veranlaßt sind und sich<br />

in angemessenem Rahmen halten. Aufwendungen<br />

für ge~ellsc:haftliche Veranstaltungen<br />

im Anschlu'ß an Tagungen sollen nicht<br />

absetzbar sein.<br />

Dr. Wuth.<br />

Fachgroßhandel<br />

und mit sozialrechtlidien Fragen. Alle Beteiligteu<br />

waren sldl darüber einig, daß nur durch einP.n umfassenden<br />

Ausbau aller Unternehmen die wirtschaftliche<br />

Grundlage geschaffen werden kann, um die<br />

Tradition der Carl-Zeiss-Stiltung fortsetzen zu können,<br />

also sozial Vorbildlimes zu vollbringen.<br />

Aus Anlaß der Tagunq hatten Geschäftsleitung<br />

und Betriebsrat der Zeiss-Opton GmbH eine Betriebsversammlung<br />

einberufen. In dieser Versammlµng qab<br />

zunächst H. U t z vom Betriebsrat der Z-eiss-Optou<br />

GmbH einen Rechenschaftsbericht über die vergangenen<br />

Jahre ab. Er ging dabei auch auf die im Gemeinderat<br />

der Stadt H e i d e n h e i m angestellten<br />

Erwägungel/- ein, den Zuzug von Fachkräften zu drosseln.<br />

Er bezeichnete es als nicht nur wünschenswert,<br />

sondern wirtschaftlidl unerläßlidi, weitere Fadikräfte<br />

der Zeiss-Opton GmbH zuzuführen. Diese Fachkräfte<br />

nähmen - so führte er aus - nidit etwa anderen<br />

die Arbeitsplätze weg, sondern schüfen im Gegenteil<br />

die Möglichkeit, neue Arbeitsplätze auch für andere<br />

einrichten zu können. Auf• jeden Fadiarbeiter kommen<br />

im Oberkochener Werk 10 Anlernlinge und Hilfsarbeiter.<br />

Das Mitglied der Geschäftsleitung der Zeiss-Opton<br />

GmbH, Dr.-Ing. K ü p p e n b ende r, gab anschließend<br />

einen Uberblidt über die Gründung und<br />

das Werden des Werkes in Oberkochen, das nunmehr<br />

von 80 Arbeitskräften auf 2600 Arbeitskräfte<br />

angewachsen ist und weiter wachsen wird, <strong>Der</strong> weitaus<br />

überwiegende Teil der Belegschaft besteht aus<br />

Einheimischen und Heimatvertriebenen. Für sie konnten<br />

· nahezu 2000 neue Arbeitsplätze geschaffea werden.<br />

Ansdllleßend kamen Vertreter der verschiedenen<br />

Betriebsräte zu Wort. Sie bradtten gemeinsam zum<br />

Ausdruck, überaus stark beeindrudtt zu sein von<br />

dem, was in Oberkodlen in knapp fünf Jahren aufgebaut<br />

worden ist. Sie drüdtten aber audl den Willen<br />

der vertretenen Belegschaften aus, weiter mitzuwirken<br />

an der großen Aufgabe, für die soziale<br />

Tätigkeit der Carl-Zeiss-Stiftung und ihrer Werke die<br />

unerläßliche Grundlage zu sdlaffen.<br />

Jetter & Sdlerer l: l<br />

Die AG. für Feinmechanik, vormals Jetter & Sdierer,<br />

Tuttlingen, hat der GV. die RMS-Bilanz und die<br />

DME-Bilanz vorgelegt. Durdi die Neubewertung ergab<br />

sich ,ain Vermögensüberschuß von (alle Beträge<br />

in Mill. DM) 7,65, der wie folgt verwandt wird:<br />

Umstellung des AK 1: 1 = 4,32, Zuweisungen an die<br />

gesetzliche Rüdtlage 2,45 und die freie Rüdtlage 0,88.<br />

In der Bilanz steht den Gesamtverbindllmlr.eiten "°n<br />

0,29 ein Umlaufvermögen von 4,33 gegenüber, wovon<br />

allein 4,15 auf Vorräte entfallen. In der RMS-Bilanz<br />

(1. Januar bis 20. Juni 1948) war ein Reingewinn von<br />

108 538 Mark ausgewiesen worden, wodurdi sidi der<br />

Verlustvortrag aus 1947 auf 305 658 Mark ermälllgt<br />

hatte.<br />

Die Firma Georg M a i e r , Optisdle Waren.<br />

N il r n b e r g , hat ihren Betrieb von Lortzingstr. 5<br />

in eigene Räume nach D a g o b e r t s t r a 8 e 4 verlegt.


Seite 22 -<br />

Nr. 9/195-f<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Neues vom<br />

·Vergrößerungi;gerät für Fachfotografen<br />

Ein neues Vergrößerungsgerät für den<br />

Fachfotografen mit recht vielseitigen Verwendungsmöglidlkeiten<br />

hat das V e r •<br />

g r ö ß e r u n g s w e r k D r e s d e n gesdlaffen.<br />

Es ist bestimmt für Formate zwisdlen<br />

24,X 36 mm und 6X9 cm, besitzt für<br />

die drei Brennweiten 55, 75 und 105 mm<br />

automatisdle Sdlarfeinstellung und ermöglidlt<br />

Vergrößerungsmaßstäbe von 1:1,1 bis<br />

1:28 für die kurze; von 1:1,4 bis 1:20 für<br />

die mittlere ·und von 1 :1 bis 1 :10 für die<br />

lange Brennweite, wobei freilidl die höheren<br />

Maßstäbe Handeinstellung und Schwenken<br />

der Bildbühne um 180°, die geringeren<br />

die Verwendung eines Verlängerungstubus<br />

verlangen. Man kann Negative auf<br />

Platte und Film vergrößern. Für letztere<br />

dient ein Spezialfilmspanner, bei. dem der<br />

Film während des Transportes nur mit den<br />

Rändern aufliegt. Für die automatisdle<br />

Sdlarfeinstellung lassen sidl Höhendifferenzen<br />

bei versdliedenen Kassetten bzw.<br />

Kopierbrettern ausgleidlen. In der Negativbühne<br />

ist eine weitgehend verstellbare<br />

Lidltabdedrnng angeordnet, so daß man<br />

alles überflüssige Lidlt abblenden kann.<br />

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sowie Feineinstellung mit Hilfe eines griffigen<br />

Triebrades vorgesehen.<br />

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Es sind lobenswerte Bemühungen der<br />

Industrie, das gute, alte Blitzlidltpulver<br />

seiner häßlidlen Begleitersdleinungen zu<br />

entkleiden und es audl im Zeitalter der<br />

syndlronisierten Lampen- und Elektronenblitze<br />

konkurrenzfähig zu madlen. Das<br />

trifft auf den neuen .seuthelin-Kapselblitz"<br />

zu. Er wird in drei Helligkeitsstufen<br />

bei gleidlen äußeren Abmessungen zum<br />

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eigens für ihn geschaffenen Blitzkapselfassung<br />

für 3,90 DM verwenden. Die Konstruktion<br />

verhindert weitgehend alle Gefahren<br />

infolge unbeabsidltigter Fehlzündung.<br />

Das Einführen der frisdlen sowie das<br />

Ausstoßen der abgebrannten Kapsel erfolgt<br />

sdmell mit einem einzigen Handgriff. Das<br />

Abbrenngeräusch ist sehr gering; das ver•<br />

pönte .Knallen" der meisten Pulverblitzlidde<br />

ist beseitigL Ubrigens gibt es nebt!n<br />

der Blitzkapselfassung für syndlronisierte<br />

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65-800/o - durch Fixieren mit<br />

Natriumthiosulfat in das leidlt wasserlöslidle<br />

Komplexsalz Silberdinatriumthiosulfat<br />

verwandelt werden. In den aus dem Fixier•<br />

bad kommenden Bildern ist daher Fixiernatron<br />

nebst dem Ansäuerungsmittel und<br />

das genannte Auflösungsprodukt vorhanden.<br />

Beim Wässern müssen diese Chemikalien<br />

entfernt werden, und zwar besonders<br />

sorgfältig bei Bildern auf Papier oder<br />

Karton, weil ·einerseits hier audl der Papierfilz<br />

vom Fixiernatron durdltränkt ist,<br />

andererseits die Lebensdauer der Resultate<br />

davon abhängt, daß Emulsion und Bildträger<br />

dlemisdl möglidlst sauber sind.<br />

Andernfalls zeigt sidl die Bildung von<br />

braunen Flecken oder eine totale bzw. partielle<br />

Vergilbung, indem sidl unter dem<br />

Einfluß der Atmosphärilien aus dem Bildsilber<br />

gelbliches oder bräunliches Sdlwefelsilber<br />

bildet.<br />

In jedem Labor ist daher die Frage nadl<br />

einer Kontrolle des Wässerunifsvorganges<br />

und der restlosen Entfernung des Fixiernatrons<br />

von großer Widltiqkeit. Abgesehen<br />

von sogenannten Fixiernatronzerstörem<br />

wie Kaliumpersulfat, Kaliumperkarbonat,<br />

Kaliumpermanganat u. a., die nidlt<br />

immer sidleren Erfolg verspredlen, gibt es<br />

folgende bewährte Mittel:<br />

1. Von dem neuen Tetenal-Fixiernatron­<br />

Prüfer, der als intensiv blau gef.ärbte Lösung<br />

gebraudlsfertig in den Handel kommt,<br />

füllt man etwa 1 cm 1 in ein Reagenzglas<br />

und läßt Wasdlwasser von den Negativen<br />

oder Positiven zutropfen. Selbst Spuren<br />

von Fixiernatron entfärben die Prüflösung.<br />

Diese zeigt einen Gehalt von nur 0,05 mg<br />

Natriumthiosulfat an.<br />

2. Von einer Lösung von je 1 g Kaliumpermanganat<br />

und Kaliumkarbonat in 1000<br />

cm 3 Wasser versetzt man in einem Reagenzglas<br />

etwa 5 cm 1 mit der gleidlen<br />

Menge des zu prüfenden Wassers. Entfärbt<br />

sidl die Lösung, enthä_lt das Wasdlwasser<br />

nodl Fixiernatron; die Wässerung<br />

ist also nodl nicht abgesdllossen.<br />

3. Man setzt dem letzten Waschwasser<br />

einige Tropfen einer etwa 100/oigen Silbernitratlösung<br />

zu. Enthält es nodl Fixiernatron,<br />

beobadltet man eine braune oder<br />

.;chwärzlidle Fällung; · die Bilder müssen<br />

dann in frisdlem Wasser weiterbehandelt<br />

werden.<br />

4. Man tropft in ein Reagenzglas mit<br />

dem letzten Wasdlwasser vorsidltig<br />

Sdlwefelsäure (niemals umgekehrt das<br />

Wasser zur Sdlwefelsäure geben!); enthält<br />

das Wasdlwasser noch Fixiernatron, zersetzt<br />

sich dieses unter Ausscheidung von<br />

feinstverteiltem Schwefel; die Lösung trübt<br />

sich mehr oder weniger langsam, und es<br />

tritt ein Geruch von Schwefeldioxyd oder<br />

Schwefelwasserstoff auf.<br />

Leitz-Leicavit<br />

Unter dieser Bezeichnung bringt die<br />

Firma Le i t z , Wetzlar, einen Ansatz zur<br />

Leica heraus, der an Stelle des Bodendedcels<br />

an die Kamera angesetzt wird und<br />

nun wahlweise in zeitlich stark verkürzter<br />

Folge Einzelaufnahmen oder audl, und<br />

hier liegt sein eigentlicher Vorteil, Serienaufnahmen<br />

gestattet. Bei den Einzelaufnahmen<br />

bleibt das Auge am Sucher, während<br />

die linke Hand mittels Bodenhebels<br />

den Filmtransport und die Verschlußspannung,<br />

die rechte Hand die Verschlußauslösung<br />

betätigt. Bei der Serienauslösung<br />

besorgt der Hebel allein sämtliche mechanisdlen<br />

Vorgänge selbsttätig, so daß es<br />

ohne weiteres möglidl ist, den gesamten<br />

Filmstreifen mit seinen 36 Aufnahmen in<br />

etwa 15 bis 20 Sekunden zu belichten,<br />

ohne daß das Federwerk nach einer gewissen<br />

Anzahl von Belichtungen wieder<br />

aufgezogen werden müßte.<br />

Robot Ila<br />

Die Robot zeigt in dem neuen Modell Ha<br />

einige wesentliche Verbesserungen. Während<br />

bislang in dieser Kamera nur Spezialkassetten<br />

verwendet werden konnten, und<br />

zwar wegen der bis jetzt in starken Grenzen<br />

schwankenden Zugkraft bei den handelsüblichen<br />

Patronentypen, verwendet<br />

die .Robot na• erstmalig die gebräudllichen<br />

Kassetten, nachdem sich allerdings<br />

die Hersteller auf Betreiben des Normenausschusses<br />

zur Einhaltung bestimmter,<br />

gleichbleibender Auszugskräfte für den<br />

Film bereit erklärten, so daß beträchtliche<br />

Schwankungen im Laufe der Zeit nicht<br />

mehr zu befürdlten sind. Jedenfalls weist ·<br />

das neue Robotmodell stärkeres Feder•<br />

werk und Verschlußverbesserungen auf.<br />

Trotzdem ist die jetzt vom Federwerk<br />

transportierte Bilderzahl geringer als bei<br />

den bewährten Spezialkassetten, je nach<br />

der Patronensorte. Daneben zeigt die<br />

Robot IIa den Blitzlichtkontakt F mit<br />

0,008 Sek. (8 Millisekunden) Vorzündzeit<br />

und einer Verschlußeinstellung zwischen<br />

•tu und 1 /100 Sekunde je nach der verwendeten<br />

Blitzlidltlampenart, sowie den Syndlronkontakt<br />

X ohne Vorzündzeit für<br />

Elektronenblitz, wobei auch die kürzeste<br />

Belichtungszeit von 1 /500 Sekunde eingestellt<br />

werden kann. Schließlich hat die Firma<br />

Schneider für die Robot ein neues Weitwinkelobjektiv,<br />

das Xenagon 1: 3,5 und<br />

30 mm Brennweite, berechnet.<br />

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Nr. 9i<strong>1951</strong><br />

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bisher abgelehnt. Ein Grund unserer passiven Haltung läßt sid, nüd,tern und klar in<br />

wenige Worte kleiden:<br />

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Hierin llegt gleichzeitig die Begrenzung In der Verwendung l<br />

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r,.<br />

,..;:. - . ~~ .- ! P.\<br />

,>tra-·· ~ ·~[.JY"V ' ._•.,<br />

.~ '·:' , • t.·· .. • • III><br />

-~ ,-:\- . .. ...... . ..<br />

\J~- ~<br />

. .<br />

169<br />

.<br />

KindeT hatten SehBtö1"ungen,<br />

abef"<br />

nu,- 23<br />

wa7'en augenltrztHch<br />

betreut.<br />

Was bedeutet das? In dieser Schule leidet jedes dritte<br />

Kind an einer Störung seines Sehvermögens. Jedes dritte Kind<br />

.ist nicht im vollen Besitz der normalen Sehleistung. Von den<br />

· 169 sehbehinderten Kindern hatten 126 leichte Augenfehler (soweit<br />

man beim Auge überhaupt von „leichten• Fehlern sprechen<br />

darf). Von diesen 126 Kindern waren nur 13 in augenärztlicher<br />

Behandlung. 43 der 169 sehbehinderten Kinder waren stark<br />

f ehlsichtig - und selbst von diesen waren nur t O augenärztlich<br />

betreut. Das bedeutet: 77 Prozent der nidit vollsichtigen Kinder<br />

mußten die dringend notwendige ärztliche Hilfe entbehren.<br />

Es muß angenommen werden, daß es sich hier nicht um einen<br />

Einzelfall handelt und daß eine Untersuchung größeren Umfangs<br />

ähnliche Ergebnisse zeitigen würde. Wieviele Kinder und Eltern<br />

mag es geben, die heute nodt nicht wissen, daß die jungen<br />

Augen nidtt ganz in Ordnung sind, daß mangelnde Leistung<br />

in der Sdutle, Unaufmerksamkeit, Müdigkeit und Kopfschmerzen<br />

in gesdiwächten Augen ihre Erklärung finden.


Vernachlässigte Augen verschlimmern sich von Jahr<br />

zu. Jahr. Mancher Erwachsene brauchte heute nicht mit dicken<br />

Brillengläsern herumzulaufen, wenn Eltern und Lehrer in seiner<br />

Kindheit den jungen Augen mehr Beachtung geschenkt hätten.<br />

Denn beginnende Sehstörungen hmen sich noch leicht durch die<br />

richtige Brille ausgleichen. Je früher man das Leiden erkennt,<br />

desto größer ist die Aussicht auf Heilung, desto leichter ist die<br />

weitere Augenversdtlediterung zu hemmen. Man kann von den<br />

Kindern nicht erwarten, daß sie den wahren Grund „sehen,,,<br />

.<br />

wenn sie leicht ermüden, weniger leisten und sich unsicher fühlen„<br />

Viele Kinder verheimlichen sogar ihre Sehbehinderung aus falsdiem<br />

Ehrgeiz oder aus Eitelkeit. Aber für die Eltern und Erzieher<br />

ist die ständige Beobachtung der Sehfähigkeit der Jungen<br />

und Mädchen eine ernste POicht.<br />

Darum ist es so wichtig,. mit den Kindern den Augenarzt<br />

oder den Augen- Optiker sofort aufzusuchen, wenn sich<br />

die ersten Anzeichen einer Sehstörung zeigen. Diese Symptome<br />

sind:<br />

• Verkniffener Gesichtsausdruck.,<br />

• ungewöhnliche Müdigkeit,.<br />

• Nervosität,<br />

• entzündete Augen,<br />

• zu geringer Abstand beim Lesen.<br />

Helft Euren Kindern. Nehmt auch den kleinsten Sehfehler ernst.<br />

Laßt die Augen der Kinder regelmäßig prüfen. Später werden<br />

die Kinder dankbar sein, daß ihr kostbares Augenlicht so gut<br />

behütet wurde. Denkt immer daran: Die Zähne lassen sich ersetzen,<br />

die Augen nicht.

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