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Der_Augenoptiker_1951_07

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:Jachzeilschrift für daf Jl119enoplihr-.Jfa11dwe~k • Optik -AfRlhwtik -Tolo<br />

NUMMER 7 VERLAG WILLY SCHRICKEL , DUSSELDORF !25. Juli <strong>1951</strong><br />

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<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 3<br />

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Fachlehrer B e r n h a r d G o r g e s I für den Fototeil: Dr. - I n g. F e I i x M a r m e t I für die Beilage „<strong>Der</strong> Meniskus" , Fachlehrer R u d o lf M e h I h o r n<br />

NUMMER 7 ERSCHEINT IN ALLE N BESATZUNGSZONEN 25. JULI <strong>1951</strong><br />

III. Vom Einglas zum Monokel der Neuzeit<br />

Zu Beginn der Neuzeit, die in der Geschichte<br />

schon von 1492, dem Jahre der<br />

Entdeckung Amerikas, gerechnet wird,<br />

scheint das gestielte Einglas, wie wir aus<br />

Zeitbildern ersehen, noch verbreitet gewesen<br />

zu sein. Als Beispiel sei hierfür<br />

das berühmte Gemälde R a ff a e 1 s (1463<br />

bis 1520) im Palazzo Pitti angeführt, das<br />

und Papst L eo X. (1513-21) mit einem gestielten<br />

uµd ~unstvoll gefaßten Einglas<br />

zeigt (Abb. 3). Man sieht zum ersten Male<br />

hier ein Einglas, das deutlich einen K o n -<br />

k a v s c h 1 i f f aufweist. Es wurde demnach<br />

schon damals zur Korrektur der Kurzsichtigkeit<br />

verwendet. Das geht auch aus<br />

einer Nachricht aus dem Jahre 1550 hervor,<br />

die besagt, daß der Arzt Ho 11 e -<br />

r i u s den Myopen das Tragen von „ be­<br />

~onders gesch-liffenen Gläsern" angeraten<br />

habe, womit nur konkav geschliffene gemeint<br />

sein können. Die Einführung der<br />

Konkavgläser in der Mitte des 16. Jahrhunderts<br />

war ein bedeutender Fortschritt<br />

in der Augenoptik für die fehlsichtige<br />

Menschheit. Ihr Wegbereiter war der bekannte<br />

Entdeck.er der Planetenbewegung<br />

und Erfinder des astronomischen Fernrohrs<br />

Johannes Kepler (1571-1630), der im<br />

Jahre 1611 die optischen Gesetze erkannte<br />

und darstellte, auf denen die Wirkung der<br />

verschiedenen Linsen beruht. - Für die<br />

Verbreitung des gestielten Augenglases in<br />

jener Zeit spricht auch ein Kupferstich von<br />

Jan Co 11 a er t nach einem um 1575 entstandenen<br />

Gemälde von S t r ad an u s ;<br />

das eine Straße mit Brillenhändlern darstellt<br />

und in dem sich im Vordergrunde<br />

ein Mann befindet, der ein gestieltes Einglas<br />

vor das rechte Auge hält.<br />

Die verhältnismäßig geringe Verwendung<br />

von Augengläsern noch im 16. Jahrhundert<br />

dürfte ihre Ursache in der Kostenfrage<br />

gehabt haben. Ein Bericht über eine<br />

Beschaffung von Augengläsern für den<br />

Kurfürsten A u g u s t I. v o n S a c h s e n<br />

(1547--86) bestätigt uns diese Feststellung.<br />

Dieser sandte im Jahre 1572 einen Boten<br />

·nach Leipzig, um auf der dortigen Messe<br />

Augengläser für ihn einzuhandeln. Ah; der<br />

Bote dort aber keine vorfand, mußte er<br />

nach Augsburg und schließlich nach Venedig<br />

reisen, um den Wunsch seines Herrn erfüllen<br />

zu können. Venedig scheint damals<br />

der erste .Ort der Fabrikation von Augengläsern<br />

gewesen zu sein. iDiese Ansicht<br />

wurde auch von Prof. Richard ·G r e e ff<br />

vertreten. Aber der Bote des Kurfürsten<br />

fand auch in dieser alten Metropole der<br />

Augenoptik des 16. Jahrhunderts keine<br />

Aagengläser für seinen hohen Auftraggeber<br />

vorrätig. Man vertröstete ihn bis<br />

zum Herbst, wo man die Gläser für ihn<br />

eigens anfertigen werde. Sie wurden dann<br />

in Augsburg gegossen und in Venedig<br />

Monographie des Monokels<br />

Ein Beitrag zur Geschichte des Einglases - Von Dr. Karl R. Berger<br />

geschliffen. Mit dieser Lieferungsart bahnt<br />

sich schon das an, wa,s in der Folgezeit in<br />

verstärktem Maße eintrat. Man gip.g von<br />

den guten venezianischen Gläsern immer<br />

mehr zu den gegossenen über, die vor<br />

allem in Nürnberg und Augsburg hergestellt<br />

wurden. Die mit solchen Gläsern<br />

gefertigten Sehhilfen wurden dann sp_äter<br />

von Trödlern und fliegenden Händlern auf<br />

Messen und Jahrmärkten vertrieben,<br />

waren aber meistens von so schlechter Beschaffenheit,<br />

daß sie, statt der mangelhaften<br />

Sehkraft zu Hilfe zu kommen, sie nur<br />

Papst Leo X. mit gestieltem Einglas<br />

(Raffael, 1463-1520)<br />

noch mehr schwächten. - Die Kosten für<br />

die 1572 auf so umständlichen Wegen für<br />

den Kurfürsten von Sachsen beschafften<br />

Augengläser beliefen ,sich auf eine Summe,<br />

die nach unserem heutigen DM-Gelde eine<br />

vrerstellige Zahl ausgemacht hätte. Bei dieser<br />

Kostspieligkeit nimmt es uns. nicht<br />

wunder, daß die Augenglaser damals zu.<br />

den Luxusgegenständen gerechnet wurden,<br />

deren Beschaffung · nur wenigen möglich<br />

war. Sie waren so ziemlich ein Vorrecht<br />

der Reichen. Bei dem einfachen Volk, das<br />

zu jenen Zeiten des Lesens und Schreibens<br />

zumeist noch unkundig war, lag ohnehin<br />

kein dringendes Bedürfnis nach Sehhilfen<br />

vor. Wie wertvoll ihr Besitz war,<br />

erkennt man aus der Tatsache, daß sie oft<br />

testamentarisch von Vater auf den Sohn<br />

vererbt wurden. -<br />

(2. Fortsetzung)<br />

Für die weitere E~twicklung des Einglases<br />

und damit allgemein auch der<br />

Augengläser überhaupt, darf nicht unberücksichtigt<br />

bleiben, daß es zu allen<br />

Zeiten immer genug Men!:chen gegeben<br />

hat, die jeder Neuerung noch lange ablehnend<br />

gegenüberstehen, wenn andere schon<br />

längst ihren Segen erkannt und sich zunutze<br />

gemacht haben. So hielt man sich<br />

auch beim Aufkommen der Augengläser<br />

im Volke und namentlich auf dem Lande<br />

noch lange an die Anwendung alter Hausmittel<br />

und legte bei nachlassender Sehkraft<br />

lieber rohes Fleisch und andere Wundermittel<br />

auf die Augen, als daß man das<br />

Heranziehen optischer Hilfsmittel in Erwägung<br />

zog. Di·e Abneigung des Volkes<br />

gegen die Augengläser drückt sich recht<br />

gut in der noch im 17. und 18 Jahrihundert<br />

verbreiteten Redensart aus: jemand<br />

„eine Brille auf.setzen", womit gemeint<br />

war, jemand etwas weismachen, mit dem<br />

Ziel, ihn zu betrügen. -<br />

In diesem Zusammenhang ist auch das<br />

Verhalten der Ärzte zu den Augengläsern<br />

im Ausgang des 16. Jahrhunderts nicht<br />

uninteressant. Sie überließen damals sowohl,<br />

als auch in den folgenden Jahrhunderten,<br />

die Auswahl der Augengläser ebenso<br />

ihre Herstellung dem Optiker bzw. dem<br />

Linsenschleifer. Wir finden bei ihnen auch<br />

das Bestreben verbreitet, vor dem Gebrauch<br />

. der Augengläser zu warnen. So<br />

schrieb im Jahre 1583 der namhafte Dresdener<br />

Okulist Georg P a r t i s c h , dem wir<br />

die „Ophthalmodouleia", auf deutsch<br />

Augendienst, das erste Lehrbuch der<br />

Augenheilkunde, verdanken, ein eigenes<br />

Kapitel „ wie man sich vor den Prillen und<br />

Augenglä,sern bewahren und enthalten<br />

soll". Bemerkenswert ist, daß diese Schrift<br />

schon v o r dem eigentlich-im Mißbrauch der<br />

Augengläser ersch,ien, der wenige Zeit d!lr•<br />

auf 'namentlich von S p an i e n , dem damaligen<br />

Land der Moden, ausgehend,<br />

allgemeiner wurde. - Hierbei v:erdienen<br />

auch die • Vermahnungen" des Augustinermönches,<br />

Kanzelredners und Schriftstellers<br />

Ab r a h am a S an t a C 1 a r a (1644 bis<br />

1709) Erwähnung, der mit seinem Badener<br />

Familiennamen Ulrich Megerle hieß. In<br />

dieser Schrift heißt es zunächst: • Wann<br />

nun wegen des wachsenden Alters oder<br />

anderwärtigen Zustand die Augen erblöden,<br />

so kommen die Prillenmacher zu Hilff.<br />

Wer aber der allererste Prillenmacher gewest,<br />

hab ich nicht können erfahren, vermutlich<br />

ist es, daß sie von den Glasmachern,<br />

w.ie der Zweig von


Seite 6-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

durdl. weldl.e mehrmalen der Seelen-Tod<br />

einsteiget. Das Sdl.auen bey den Adamskindern<br />

ist offt ein Ursadl., daß sie Gott<br />

ewig nidl.t Vferden anschauen." -<br />

Wie schon kurz gestreift, machte sich<br />

wie alles Neue auch die Mode die Augengläser<br />

bald zunutz·e, vom damaligen Modenzentrum<br />

Spanien ausgehend. Besonders<br />

in der Regierungszeit der spanischen Könige<br />

Philipp II. (1598--1621) und<br />

Phi 1 i p p III. (1621-65) wurde das<br />

Augenglas von den Hofkavalieren zum<br />

Modegegenstand gemacht. Sie trugen es<br />

audl. mit normalsichtigen Augen, um interessant<br />

auszusehen und als elegante Stutzer<br />

aufzufallen. In der altberühmten<br />

Kostümkunde von Weiß lesen wir, daß<br />

um die angegebene Zeit in Spanien zu<br />

einem vollständigen festlichen Putz als<br />

unerläßlich auch Augengläser gehören. Es<br />

bedienten sich ihrer b e i d, e Geschlechter,<br />

und das Augenglas mußte um s.o größer<br />

sein, je vornehmeren Standes die Person<br />

war, die es trug. Dabei kam seine Notwendigkeit<br />

gar nicht in Betracht; das<br />

Augenglas di-ente lediglich zur Erhöhung<br />

der Grandezza. Namentlich die älteren,<br />

ehrsamen Duennas vergaßen es niemals,<br />

sich - wenn auch ohne Bedürfnis - mit<br />

Augengläsern zu schmücken,<br />

Was das Eing 1 a s anlangt, so ist es<br />

beadJ.tlich, daß um die gleiche Zeit der<br />

spanische Notar ·am Inquisitionsgerichtshof<br />

zu Sevilla, Da z a d e V a I d e s , in<br />

seinem berühmten, im Jahre 1623 erschienenem<br />

Brillenbuch den Gebrauch des Einglases<br />

besonders erwähnt. In diesem Buch<br />

hat er mit großer Gelehrsamkeit und ungeheuerem<br />

Fleiß alles, was damals auf dem<br />

Gebiete der Augenoptik bekannt war, zu<br />

einem umfangreichen und -ausgezeichneten<br />

Werk zusammengefaßt. In dem dritten<br />

Teil des Buches befaßt sich Daza de Valdes,<br />

wenn audJ. ablehnend, mit der Verwendung<br />

des Einglases. <strong>Der</strong> Text ist in<br />

Form von Zwiegesprädlen zw.ischen dem<br />

Optiker und augenglasbedürftigen Personen<br />

abgefaßt. Hierbei fragt ein Fehlsichtiger<br />

den Optiker: .Mein Wunsch war es,<br />

e i n Glas, eingefaßt -in Holz, zu tragen,<br />

um weit zu sehen, um nicht immer gezwungen<br />

zu sein, die Brille auf die Nase zu<br />

setzen.• Darauf antwortet der Optiker:<br />

• Tun Sie das nicht, daß würde Ihnen die<br />

Augen unegal m.-chen. • -<br />

Infolge des sich immer weiter verbreitenden<br />

Bedarfs der Fehlsichtigen an optischen<br />

Korrektionsmitteln war neben der<br />

Entwicklung des Einglases in verstärktem<br />

Maße die des •.Zweiglases•, des Binokels<br />

oder Doppelaugenglases, einhergelaufen.<br />

Aus seiner eigentümlichen Benennung im<br />

Deutschen, aus der Etymologie des Wortes<br />

.Brille", versuchte man zu sdlließen, daß<br />

die ersten Augengläser in Europa aus<br />

einem Mineral verfertigt worden wären,<br />

nämlich aus dem schon eingangs erwähnten<br />

Beryll, einer Edelsteinart, die nach der<br />

Beschrei•bung des römischen Schriftstellers<br />

Plinias durchsichtig und von meergrüner<br />

Farbe gewesen sein soll. Andere vertraten<br />

die Ansicht, daß man für die ersten Brillen<br />

ein grünliches Glas benutzt habe, das<br />

dem Beryll ähnlidJ. sah. Wenigstens soll<br />

sich bei den Italienern die Bezeichnung<br />

Beryll von den durchsichtigen Kristallen<br />

im allgemeinen bis auf das gewöhnliche<br />

Glas erstreckt haben. Auch wird erwähnt,<br />

daß der Beryll im Mittelalter auch zu allerhand<br />

Praktiken der Zauberei und der<br />

Wahrsagekunst verwendet worden sei.<br />

Schließlich habe auch der medizinische<br />

GebraudJ. des pulverisierten Berylls gegen<br />

Krankheiten des Auges zur Ubertragung<br />

dieses Namens auf d-ie Brille vielleicht<br />

mit beigetragen.<br />

In ihrem Werdegang dürfte die Brille<br />

als Zweiaugenglas ursprünglich auf das<br />

Einglas zurückzuführen sein. Das Augenglas<br />

diente zu Anfang ausschließlidl als<br />

Leseglas und wurde als solches zunächst<br />

einfach mit der Hand an seinem Rand festund<br />

über die Schrift gehalten. Seine nächste<br />

Vervollkomm».u11g war · die Anbringung<br />

eines Griffes oder Stieles, mit dem es mit<br />

der Hand vor ein Auge über d.ie Lektüre<br />

gehalten wurde. Das machte auch die Fassung<br />

dieser „Manokles• benannten Eingläser<br />

erforderlich. Nachdem aber das Bedürfnis<br />

des beidäugigen Sehens immer<br />

größer wurde, ließ man aus zwei Eingläsern<br />

das „Zweiglas" entstehen. Um also<br />

be,ide Augen gleichzeitig und gleichmäßig<br />

mit den benötigten Sehhilfen zu versehen,<br />

verband man zwei kurzgestielte Eingläser<br />

an ihren Stielenden mit einem Nagel gelenkartig<br />

miteinander. Die beiden zusammengenieteten<br />

und dadurdl zu einem<br />

Instrument kombinierten Eingläser waren<br />

die sog . .,Nasenquetscher",<br />

die als Vorläufer der<br />

späteren Kneifer und<br />

Klemmer angesehen werden<br />

können. Die Benennung<br />

drückt ihre Handhabung<br />

aus. Sie wurden<br />

auf den Nasenrücken gedrückt<br />

und von diesem<br />

getragen vor die Augen<br />

gebracht. Bis ·in das 18.<br />

Jahrhundert kann man<br />

den Nasenquetscher durd1<br />

alle Epochen der Kunst<br />

verfolgen und dabei mit<br />

Erstaunen feststellen, wie,.<br />

lange die optische Industrie<br />

zur Weite•rentwicklung<br />

dieses Sehbehelfs<br />

gebraucht hat. Das Anbringen<br />

von langen Stäben,<br />

später Bügel gena1.mt,<br />

tdie das Doppelaugenglas<br />

hinter den<br />

Ohren festhalten, ist erst<br />

, l in der ersten Hälfte des<br />

Floh-Emg as aus 18. Jahrhunderts erfolgt.<br />

dem Jahre 1686 So lange hat es gedauert,<br />

bis eine anscheinend einfache<br />

tedlnische Lösung gefunden wurde,<br />

die Augengläser, obwohl sie längst Gegenstände<br />

des täglichen Gebrauchs geworden<br />

waren, vor den Augen fest anzubringen.<br />

Dodl verfolgen wrr· nach dieser Betradltung<br />

der Entwicklung der Brille als Doppelwesen<br />

des Einglases dieses in seiner<br />

Rolle als Einzele~istenz weiter! Bevor es<br />

in der uns heute geläufigen Form als Monokel<br />

in Erscheinung trat, bevor es also<br />

vom gestielten &nglas zum ungestielten<br />

Monokel wurde, das nicht mittels Stiels,<br />

sondern mit dem Schließmuskel des Auges<br />

vor diesem festgehalten wird, wurde ebenfalls<br />

eine lange Spanne Zeit benötigt. Es<br />

darf jedodl hierbei nicht außer adlt gelassen<br />

werden, daß das Einglas schon seit<br />

langem, wenn audl in anderer Form, als<br />

monukulare Sehhilfe gedient hat, und zwar<br />

auf verschiedenen Anwendungsgebieten,<br />

Einige von diesen sollen hier nicht übergangen<br />

werden. So benutzt schon seit Jahrhunderten<br />

der A s t r o n o m auch ein<br />

Ei n g I a s im weiteren Sinne des Wortes.<br />

Er nennt es .Okular-" und fangt mit ihm<br />

mit einem seiner Augen durch das Fernrohr<br />

den Lidltstrahl aus kosmischen Fernen<br />

ein. Dieses Polyphemauge des Stern­<br />

.ferschers hat allerdings wenig mit dem<br />

Utensil zu tun, das wir im alltäglichen<br />

Leben Monokel nennen, es sei denn, daß<br />

man zwischen dem .Sternwarten-Monokel"<br />

und dem „Westentaschen-Monokel" das<br />

gemeinsame in der gewissen Vereinsamung<br />

ihrer Benutzer fände. Beides sind Einaugen,<br />

aber sie blicken von ihren Warten mit dem<br />

Einglase in entgegengesetzte Richtungen:<br />

ins Himmlische das eine und aufs Irdische<br />

das andere.<br />

Wenn uns mit dem Fernrohr das Einglas<br />

einen erweiterten Blick in den Makrokosmus,<br />

die unermeßlich große Wunder,welt<br />

der Gestirne verschafft, so gestattet es uns<br />

mit dem Mikroskop die Vorgänge im<br />

Mikrokosmus, dem Zauberreich der für _uns<br />

sonst unsidltbaren Kleinwelt, zu studieren.<br />

Audi hierbei führt das benötigte Einglas<br />

die Bezeichnung .Okular•. Aber audl der<br />

Weg von den ersten primitiven Vergrößerungs-<br />

und Brenngläsern bis zu den eigentlichen<br />

Mikroskopen, die Goethe als .N a h -<br />

s eh g 1 ä s er" verdeutsdlt haben wollte,<br />

war lang. [)ie ersten Nah:sehgläser, die<br />

physikalisch als „einfadle Mikroskbpe• den<br />

späteren • zusammengesetzten• gegenübergestellt<br />

werden, waren die Lu p e n , ein<br />

Name, der sich<br />

aus dem Französisdlen<br />

.loupe" = • Wolfsgesdlwulst" herleitet. Es<br />

waren zumeist gestielte, konvexe Eingläser<br />

von kurzer •Brennweite. Wenn man<br />

ihre Entwicklung weiter zurückverfolgt,<br />

muß man feststellen, daß -stärkere Lesegläser<br />

anfänglich auch als Lupen gebraucht<br />

wurden; sie bildeten damit gewissermaßen<br />

die Vorläufer des Mikroskops. Das Ur-r<br />

Mikroskop war also ein Einglas. Die Lupe<br />

zählt daher zu den augenoptisdlen Geräten,<br />

deren Verwendung sdlon in altersgrauen<br />

Zeiten bekannt gewesen ist. Wir finden hier<br />

das Einglas, wenn auch im 'Laufe der weiteren<br />

Entwicklung, in den verschiedensten<br />

Formen, Ausstattµngen und Anwendungsgebieten,<br />

vor. Aus dem ursprünglichen<br />

Leseglas wurde die Leselupe zum Betrachten<br />

und Entziffern von Urkunden und<br />

Kleinschriften. Zu ihr gesellte sich dann<br />

die Lupe des Naturforschers zum Untersuchen<br />

von Pflanzenteilen, Beobachten der<br />

Insekten und anderer Kleintiere, wie auch<br />

zum Erkennen von Gesteinen, Mineralien<br />

und Kristallen. Bald klemmte der Uhrmadler<br />

zur Erleichterung seiner Feinarbeit<br />

eine Lupe ins Auge, und der Textilfachmann<br />

benutzte sie zur Prüfung und Beurteilung<br />

der Dichte und Art der Gewebe.<br />

Die Lupe wurde zum Helfer der Sammler,<br />

des Numismatikers, des Philatelisten usw,<br />

Sie diente den Reisenden beim Kartenlesen<br />

und erleichterte den Wanderern und<br />

Fahrern die Orientierung im Gelände. Sie<br />

half den Kunstsachverständigen bei der<br />

Begutachtung von Stichen, Zeichnungen,<br />

Gemälden, Antiquitäten u. a. m. Und bei<br />

allen diesen vielseitigen Anwendungen<br />

waren es immer Eingläser, wenn auch im<br />

weiteren Sinne der uns sonst geläufigen<br />

Bedeutung dieses Begriffes, deren man sidl<br />

dabei bediente. -<br />

In ihrer weiteren Entwicklung zum<br />

Mi-kroskop gab es manche Zwischenstadien,<br />

in denen die Lupe zuweilen eine nach<br />

unseren heutigen Begriffen von der Mikroskopie<br />

merkwürdige Rolle gepielt hat.<br />

Das trifft besonders für Eingläser zu, die<br />

in den Kindertagen der Mikroskopie in<br />

dem bescheidenen Gewand der sogenannten<br />

.F I oh - oder M ü c k eng I ä s er•<br />

ihres Daseins Kreise vollenden, jedenfalls<br />

als „Mikroskope" eine recht naive<br />

Jugendzeit verleben mußten. Ihrer sonderbaren<br />

augenoptischen Mission wegen verdienen<br />

sie hier behandelt zu werden.<br />

In den Schriften des vielseitig gebildeten<br />

Jesuiten At h an a s i u s Kirche r (1601<br />

bis 1680), dem u. a. auch die .Erfindung der<br />

Laterna magica zugesdlrieben wird, finden<br />

wir wertvolle Anga'ben über die . Flohglä-


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Nr. 7/ <strong>1951</strong> - Seite 7<br />

ser•, Sie bestanden anfangs aus einem<br />

Röhrchen, das einerseits mit einer Linse,<br />

andererseits mit einem ebenen Glase geschlossen<br />

war. In die Mitte der Glasscheibe<br />

klebte man das Insekt, das von einem<br />

Leuchter eI'hellt wurde. Um das Objekt<br />

verschieben zu können, stellte man gegen<br />

Ende des 17. Jahrhunderts die Flohgläser<br />

häufig in der Art der Stativlupen her.<br />

(Abb. 4) Auf einem oft in künstlerischer<br />

Drechslerarbeit gefertigten Ständer wurde<br />

oben, in einer Holzfassung seitlich beweglich,<br />

eine Linse angebracht und vor ihr<br />

eine zumeist verstellbare Nadel, auf deren<br />

Spitze der Floh aufgespießt wurde. In der<br />

mikroskopischen Betrachtung mit dem Flohglas<br />

- genauer präzisiert könnte man<br />

F l o h - E i n g l a s sagen -, erblickte man<br />

in jenen Tagen allgemein, wie es in den<br />

alten Schriften heißt, eine .anmutige Gemüts-<br />

und Augenergötzung•, einen „nützlichen,<br />

angenehmen Zeitvertreib". Man<br />

präsentierte sich in lustiger Gesellschaft<br />

gegenseitig mit dem Flohglase die graziösen<br />

Springbeine diskret eingefangener<br />

Flöhe, bewunderte die riesigen Fächeraugen<br />

der Stubenfliege und die Balkendicke<br />

des Menschenhaares. Man bewunderte<br />

die grünen Wälder des Brotschimmels<br />

und beobachtete mit geheimem Gruseln die<br />

Stinkdrüsen der Settwanze, die 6charfe<br />

Spitze des Bienenstachels und den schmerzspendenden<br />

Saugrüssel der Stechmücke. -<br />

In der Regel belief sich die Vergrößerung<br />

der Flohgläser auf das 9- bis 10fache, nur<br />

ausnahmsweise wurde sie bis zum 30-<br />

f achen gesteigert. Es •bedurfte daher geraumer<br />

Zeit, bis sie sich zum .Detektiv der<br />

Kleinwelt", dem zusammengesetzten Mikroskop,<br />

entwickelten, in dem das Einglas<br />

sich nur als Teilhaber mit der Rolle<br />

des Okulars begnügen mußte, dabei aber<br />

mithalf, u, ,a, in dem mysteriösen .Schwefelregen"<br />

den Blütenstaub der Waldbäume<br />

zu entdecken, die gefährlidie Finne in dem<br />

Fleisch unserer Schlachttiere aufzuspüren<br />

und die todbringenden Bazillen dem<br />

menschlichen Auge sichtbar zu machen. -<br />

Aber derlei Teufelswissen unserer modernen<br />

mikroskopischen Forschung hätte<br />

den Menschen der Flohglaszeit auch nur<br />

aus seinem seelisdien Gleichgewicht bringen<br />

kgnnen. Dafür legt eine Episode Zeugnis<br />

ab, die sich 1658 in einer kleinen<br />

tiroler Ortschaft zugetragen hat. Dort erkrankte<br />

und st.arb auf der Durchreise ein<br />

bekannter Naturforscher. <strong>Der</strong> Dorfschulze<br />

hielt den Verstorbenen jedoch nicht eines<br />

„ehrlichen 'Begräbnisses" würdig, weil er<br />

in dem Reisegepäck ein Flohglas mit einem<br />

Floh gefunden ihattr, den er beim Durchblicken,<br />

für den leibhaftigen Teufel erkannte,<br />

den der Tote in diesem Behälter<br />

mit sich geführt hätte. Nach langem Hinund<br />

Herstreiten mit den erschrockenen<br />

Dorfältesten öffnete sich aber zufällig das<br />

vermeintliche Teufelsglas, und es kam ein<br />

gewöhnlicher, haariger Menschenfloh zum<br />

Vorschein, so daß der Leiche doch ein .ehrliches"<br />

Begräbnis zuteil wurde. So konnte<br />

die Seele des Gelehrten, die durch ein Einglas<br />

im Gewande eines· Flohglases in Gefahr<br />

gebracht war, noch gerettet werden.<br />

(Fortsetzung folgt.}<br />

Vom Glaser<br />

:zum weltberühmten Optiker<br />

Joseph Fraunhofer<br />

Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />

(Geschäftsstelle: Berlin-Steglitz, Peschkestraße 3)<br />

Des großen, 1787- geborenen Optikers<br />

Joseph von Fraunhofer, der durch seine<br />

Erfindungen die Grundlage für die Weltgeltung<br />

der deutschen optisdien Industrie<br />

legte, Todestag jährte sich am 7. Juni zum<br />

125. Mal. Er stammt aus ganz keinen Verhältnissen.<br />

Als Sohn eines früh verstorbenen<br />

Straubinger Glasers mußte der Elfjährige<br />

als Lehrling in dem Geschäft des<br />

Spiegelmachers und Glasschneiders Weichselberger<br />

sein Brot verdienen. Als das baufällige<br />

Haus des .Hofspiegel-Lieferanten•<br />

einstürzte und den jungen Fraunhofer<br />

schwer verletzte, hörte der Kurfürst von<br />

dem Pech des bereits damals als sehr begabt<br />

geltenden Jungen und überwies ihm<br />

ein beachtliches Geldgeschenk. Fraunhofer<br />

verwandte es zu seiner Berufsausbildung<br />

und trat ein Jahr darauf in das Mathematisch-mechanische<br />

Institut von Reichenbach<br />

ein. Er durchschaute die Fehler der<br />

bisher ganz unwissenschaftlich hergestellten,<br />

optischen Gläser, schaffte sich eine<br />

eigene Glasschleifmaschine an Und fabrizierte<br />

als erster brauchbare Linsen und<br />

achromatische Objektive für Fernrohre. Bekannte<br />

Astronomen prüften, benutzten die<br />

neuen Gläser und sangen, das Lob des jungen<br />

Optikers an allen wissenschaftlichen<br />

Instituten, so daß Fraunhofer ganz in seiner<br />

Forschungsarbeit aufgehen konnte. Er<br />

untersuchte die Brechkraft der Linsen für<br />

die verschiedenen Farben und entdeckte<br />

die nach ihm benannten .Fraunhoferschen<br />

Linien•, die schmalen dunklen Linien im<br />

Sonnenspektrum, die noch heute das Grundgesetz<br />

der Spektralanalyse bilden. Einige<br />

Jahre später gelang es ihm, die .-Fraunhoferschen<br />

Beugungserscheinungen • zur<br />

Prüfung wissenschaftlicher Gläser festzustellen.<br />

Noch heute !benutzen moderne<br />

optische Versuchs- und Forschungsanstalten<br />

in Jena, Wet-z:lar und Rathenow die verbesserten<br />

Instrumente aus der Fraunhofersehen<br />

Entdeckungszeit. Universitäten und<br />

wissenschaftliqie Akademien zeidmeten<br />

den jungen, später geadelten Erfinder aus,<br />

der im Alter von 38 Jahren, am 't. Juni<br />

1826, allzu früh starb.<br />

zusammenhänge zwischen Auge<br />

und Nervensystem<br />

<strong>Der</strong> Einladung des Berliner Arbeitskreises<br />

der Deutschen Gesellschaft für Optometrie<br />

zum Vortragsabend am 11. April<br />

d. J. waren etwa 160 Kollegen und Freunde<br />

der Gesellschaft gefolgt. Fräulein Dr. med.<br />

A. B r i n km an n , die bereits vor einem<br />

kleineren Mitgli,ederkreis eine Folge von<br />

zwölf hod1interessanten Vorträgen gehalten<br />

hatte, stellte sich freundlicherweise<br />

auch für die Behandlung des Auge-Nerven­<br />

Themas zur Verfügung.<br />

Fräulein Dr. Brinkmann leitete ihren<br />

Vortrag mit einer Ubersicht über die anatomischen<br />

und histologischen Verhältnisse<br />

des Nervensystems ein. Die Oberfläch,e des<br />

Gehirns enthält zahlreiche Windungen, die<br />

der Sitz wichtiger Nervenzentren sind. Das<br />

Sehzentrum liegt beispielsweise im Hinterhaupt.<br />

Im verlängerten Mark liegen die<br />

Zentren des autonomen oder vegetativen<br />

Nervensystems, das die unserem Willen<br />

entzogenen Lebensfunktionen, wie Atmung,<br />

Verdauurig, Wasser-, .Stoff- und Wärmehaushalt,<br />

steuert. Das vegetativt! Nervensystem<br />

enthält den Nervus sympathicus<br />

und den Nervus parasympathicus, (iie<br />

beide für die Augen wichtige Zweige<br />

führen.<br />

Vom Rückenmark aus verlaufen die Nerven<br />

zu den Körperteilen. Sie werden als<br />

periphere Nerven bezeichnet und enthalten:<br />

a) vom Rückenmark zutn Muskel (zentrifugal)<br />

verlaufende motorische Nerven, die<br />

die Muskelbewegungen lenken,<br />

b) von der Haut zum Rückenmark (zentripetal)<br />

verlaufende sensible Nerven, die<br />

auf äußere Einflüsse, wie Temperatur und<br />

Schmerz, reagieren und<br />

c) die sympathischen und parasympathischen<br />

Nerven, die zum vegetativen System<br />

gehören.<br />

Die Nervenversorgung des Auges läßt<br />

sich am sinnfälligsteJ'.!. verfolgen, wenn<br />

man das eigentliche lichtempfindende<br />

Organ, die Netzhaut, als Ausgangspunkt<br />

nimmt, In ihrer Gliederung in:<br />

a) das Sinnesepithel, das aus der Stäbd1en-<br />

und Zapfenschicht gebildet wird,<br />

b) das Ganglion retinae, einer Verbindungsschicht<br />

zwischen den Sehzellen und<br />

c) dem Ganglion opticum, der Nervenzellenschicht,<br />

stellt sie ein sehr kompliziertes<br />

Gebilde dar, dessen nähere Erläuterung<br />

sich in diesem für Fachkreise gegebenen<br />

Bericht erübrigt.<br />

Die aderhautseitigen Fortsätze· der Nervenzellen<br />

des Ganglion opticum biegen<br />

rechtwinklig um und vereinigen sich in<br />

der Papille zu dem gebündelten Nerv, allgemein<br />

als Sehnerv, in der neueren medizinischen<br />

Terminologie als Fasziculus opticus<br />

bezeichnet. Er gehört -seinem Bau nach<br />

zur weißen Gehirnsubstanz, die aus Nerven<br />

f a s e r n besteht.<br />

Im Chiasma opticum erfahren die Sehnervenfasern<br />

eine teilweise Kreuzung.<br />

Während die Fasern aus den beiden temporalen<br />

Netzhauthälften auf der gleichen<br />

Seite in den Traktus opticus ziehen, biegen<br />

die Fasern aus den beiden nasalen<br />

Netzhauthälften in den gegenüberliegenden<br />

Traktus ab. Dadurch verlaufen im<br />

rechten Traktus die temporalen Sehfasern<br />

de•s rechten und die nasalen des linken<br />

Auges. Im linken Traktus liegen die Verhältnisse<br />

sinngemäß umgekehrt. Setzt etwa<br />

eine Geschwulst der Hypophyse, einer<br />

kleinen Drüse in unmittelbarer Nähe des<br />

Chiasma, durch Druck die sich kreuzenden<br />

Fasern aus den nasalen Netzhauthälften<br />

außer Funktion, entsteht der bekann-te beiderseitige<br />

temporale Gesichtsfeldausfall,<br />

die bitemporale Hemianopsie. Seltener entsteht<br />

durch Druck auf die Außenfasern des<br />

Chiasma eine binasale Halbseitsblindheit.<br />

Störungsherde im rechten Hinterhauptslappen,<br />

etwa durch Tumoren, Blutungen<br />

durch Schlaganfall oder Verletzungen,<br />

haben halbseitige Gesichtsfeldausfälle nach<br />

links auf beiden Augen zur Folge (linksseitige<br />

homonyme Hemianopsie). Die<br />

gleiche Erscheinungsform kann auch durch<br />

Traktusverletzungen hervorgerufen werden.<br />

Eine Verletzung des Fasziculus opticus<br />

(zwischen Auge und Chiasma) führt<br />

zur Erblindung des betroffenen Auges,


Seite 8-Nr.1/<strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, -Düsseldorf<br />

Allgemein erhöhter Schädelinnendruck<br />

erzeugt die Stauungspapille. Ihr Auftreten<br />

muß den Verdacht auf eine beginnende<br />

Hirngeschwulst lenken. Eine temporale Abblassung<br />

der Papille entsteht durch Erkrankung<br />

der zentralen Sehnervenfa·sern, die<br />

ihren Ursprung in der Macula haben.<br />

Das im Hinterhauptslappen liegende<br />

Sehzentrum gl,edert sich in das w .ahrnehmungs-<br />

und in ~as Erinnerungsfeld. Beide<br />

sind durch Bahnen miteinander verbunden.<br />

Wird dem Wahrnehmungsfeld ein Bild zugeführt,<br />

wird zugleich im Erinnerungsfeld<br />

ein von früher her abgelagerter Eindruck<br />

wachgerufen, mit dessen Hilfe der Gegenstand<br />

als das erkannt wird, was er ist.<br />

Man kann sich auch ohne optische Erregung<br />

.ein Erinnerungsbild wachruf.en;<br />

man kann sich daher ein einmal gesehene~<br />

Bild vorstellen. Ist da.s Erinnerungsfeld<br />

geschädigt, kommt es zur sogenannten<br />

Seelenblindheit. Obgleich die Gegenstände<br />

nach Form und Farbe gen.au und sdlarf gesehen<br />

werden, können sie infolge Fehlens<br />

des Erinnerungsbildes nicht erkannt<br />

werden.<br />

<strong>Der</strong> motorische Augennerv (Nervus<br />

oculo-motorius} enthält Fasern, die zu den<br />

Bewegungsmuskeln führen und außerdem<br />

parasympathische Fasern, die den Pupil·<br />

lenschließmuskel (Sphinkter pupillae) und<br />

den Ciliarmuskel versorgen. <strong>Der</strong> Ursprungsort<br />

der Par.a-sympathicusfasern liegt<br />

im oberen Teil des Okulomotoriuskernes.<br />

Zu letztem zweig,en wieder Fasern des<br />

Traktus opticus ab.<br />

Trifft die Netzhaut ein Lichtreiz, wird<br />

dieser über den Traktus opticus Und die<br />

Oculomotoriuskerne dem Parasympathicus<br />

zugeführt; der Parasympathicus bewirkt<br />

dadurch eine Pupillenver.eng,ung. Da vom<br />

Tractus opticus der einen Seite Nervenbahnen<br />

zu den Oculomotoriusk:ernen beider<br />

Augen gehen, bewirkt die Belichtung<br />

des einen Auges stets eine Pupillenverengung<br />

auf beiden Augen.<br />

Zur Prüfung der Lichtreaktion müssen<br />

daher stets beide Augen abgedunkelt werden<br />

und dann erst darf dem Licht durch<br />

Wegnehmen der einen Hand Zutritt gegeben<br />

werden. Deckt man nur das eine<br />

Auge ab, so bleibt die verdunkelte Pupille<br />

infolge der kausuellen Reaktion ebenfalls<br />

gereizt und eng, beim Wegnehmen der<br />

Hand von dem noch verdunkelten Auge<br />

wird sich die Pupille dieses Auges nicht<br />

weiter verengen. Es wird irrtümlich eine<br />

mangelhafte Lichtreaktion angenommen.<br />

Mangelhafte Lichtreaktion wird auch dadurch<br />

vorg,etäuscht, daß der Prüfling nicht<br />

in die Feme sieht. Pupillenverengung entstent<br />

nämlich auch beim Atkkommodieren<br />

und Konvergieren, die sogenannte Konvergenzreaktion.<br />

Sie ist als eine Art Mitbewegung<br />

des Sphinkters bei der Betätigung<br />

des Ciliarmuskels aufzufassen.<br />

<strong>Der</strong> Musculus dilatator pupillae wird<br />

durch einen Zweig des Nervus sympathicu&<br />

gelenkt. Dieser Muskel bewirkt die<br />

Pupillenerweiterung. Eine Erweiterung<br />

oder Verengung der Pupillen läßt sich jeweils<br />

über zwei Angriffspunkte bewirken.<br />

Durch Lähmung des Parasympathicus oder<br />

durch Reizung des Sympathicus werden<br />

die PupHlen weit. In der Augenheilkunde<br />

wird dazu meist Atropin oder Homatropin<br />

verwendet. Seine Wirkung beruht auf<br />

einer Lähmung der Nervenendigung,en des<br />

gesamten parasympathischen Nervensystems.<br />

Sie beschränkt sich daher auch<br />

nicht allein auf eine Pupillenerweiterung<br />

.(Mydriasis). Folgen der Atropinwirkung<br />

sind Akkommodationslähmung, Steigerung<br />

des intraokularen Druckes, Hemmung der<br />

Speichel- und Schweißsekretion, Erweiterung<br />

der Bronchien, Herzschlagbeschleunigung.<br />

Während A tropin durch Lähmung des<br />

Parasympathicus eine Mydriasis bewirkt,<br />

kann durch Cocain oder Addrenalin eine<br />

Reizung de•s Sympathicus und damit durch<br />

Tätigkeit des Musculus dilatator pupillae<br />

die Pupillenerweiterung hervorgerufen<br />

werden.<br />

Eine Verengung der Pupillen wird durch<br />

Phystigmin, Eserin oder Pilocarpin, den<br />

Parasympathicus reizende Mittel, hervorgerufen.<br />

Nebenerscheinungen sind erhöhter<br />

Tränen- und Speichelfluß, Bronchialsekretion,<br />

Ubelkeit, Erbrechen.<br />

Für das Erkennen einiger Vergiftungen<br />

ist die Pupillenweite urul -reaktion von<br />

Bedeutung. So hat eine Morphiumvergiftung<br />

enge, stecknadelkopfgroße Pupillen<br />

zur Folge. Bei einer akuten Alkoholvergiftung<br />

dagegen sind die Pupillen weit.<br />

Ebenso bei einer Cocainvergiftung. Pilzvergiftung<br />

und Botulismus (Fleischvergiftung)<br />

haben ebenfalls Mydriasis zur Folge,<br />

Schlafmittelvergiftung erzeugt lichtstarre<br />

Pupillen.<br />

fün Erkrankung,sherd i:m Nervus opticus,<br />

der Erblindung des betroffenen Auges bewirkt,<br />

zeigt sich durch amaurotische Pupillenstarre.<br />

Die Pupille des blinden Auges<br />

hat aufgehobene direkte und erhaltene indirekte<br />

Lichtreaktion. Bei dem sehenden<br />

Auge ist die direkte Lichtreaktion erhalten,<br />

die indirekte dagegen aufgehoben.<br />

<strong>Der</strong> untere Teil des Ursprungskerns des<br />

Oculomotorius enthält die Zentren für den<br />

Lidhebermuskel (levator palpebrae), die<br />

oberen, unteren und inneren g,eraden, sowie<br />

den unteren schrägen Augenmuskel.<br />

<strong>Der</strong> obere schräge Augenmuskel wird vom<br />

Nervus trochlearis und der äußere gerade<br />

Muskel vom Nervus abducens . versorgt,<br />

die jeder einen besonderen Kern als Zentrum<br />

haben. Eine enge Kopplung besteht<br />

zwischen den Zellelementen, die die gegenüberliegenden<br />

geraden äußeren und inneren<br />

Augenmuskeln versorgen.<br />

<strong>Der</strong> sensible Nerv des Gesichts, der Trigeminus,<br />

führt in seinem oberen Ast<br />

Fasern zur Hornhaut und zu den Bindehäuten.<br />

Auch der obere A'St des motorischen<br />

Nerven der Gesichtsmuskulatur, des<br />

Nervus facialis, gibt einen parasympathischen<br />

Anteil ab, der sekretorische Fasern<br />

für die Tränendrüsen führt. Außerdem versorgt<br />

der Nervus .faciaHs den Musculus<br />

orbicularis oculi, durch den der Lidschluß<br />

bewirkt wird.<br />

Die Lider können willkürlich geschlossen<br />

werden. Dauernder unwillkürlicher Lidschluß<br />

besteht während des Schlafes. Reflektorisch<br />

werden die Lider geschlossen,<br />

wenn die ,sensiblen Trigeminusfasern der<br />

Horn• und Bindehaut durch Staub, Gase<br />

oder Fremdkörper gereizt werden. Die<br />

Reize werden zentripetal zum verlängerten<br />

Mark geführt, wo sie auf die motorische<br />

Bahn des· Nervus facialis überspringen<br />

und mit Hilfe des Musculus orbicularis<br />

oculi die Lider schließen. Auch durch intensive<br />

Beleuchtung wird Lidschluß hervorgerufen.<br />

Dieser Reflexbogen verläuft<br />

jedoch über den Sehnerven und das<br />

optische Wahrnehmungszentrum. Hornund<br />

Bindehaut haben Schmerz- und Kälte-,<br />

aber keine Druck- und Wärmeempfindung,<br />

Die Tränenabson;d~ung wird durch den<br />

sensiblen Trig,eminus und die parasympathischen<br />

Fasern des Nervus facialis gesteuert.<br />

Die normale Tränenabsonderung<br />

wird durch die Reizwirkung der an der<br />

Luft verdunstenden Tränenflüssigkeit ausgelöst.<br />

Auch starke Lichtr,eize bewirken<br />

reflektorisch vom Sehnerven her Tränenabsonderung.<br />

Eine zentrale, vom Gehirn<br />

au•sgehende (z. B. als Folge eines SchlaganfaU.s)<br />

Facialislähmung setzt die Gesichtsmuskulatur,<br />

meist •einseitig, außer Tätigkeit.<br />

Die Lidspalte ist geöffnet, infolge<br />

des fehlenden Lidsch1ages und der dadurch<br />

gestörten Tränenverteilung wird die Hornhaut<br />

leicht trodcen und erscheint matt.<br />

W enn die sekretorischen Fasern mitbetrof-<br />

fen sind, hört auch die Tränena.bsonderung<br />

des Auges der betroffenen Seite auf. Es<br />

kommt zu einseitigem Weinen. Will der<br />

an einer Facialislähmung Erkrankte das<br />

Auge schließen, so bleibt das Lid offen,<br />

das Auge rollt aber wie bei normalem<br />

Lidschluß nach außen und oben unter das<br />

offene Lid.<br />

<strong>Der</strong> von den Bogengängen des Innen•<br />

ohres zum Kleinhirn verlaufende Gleichgewichtsnerv<br />

ljlteht in Verbindung mit den<br />

Augenmuskelkernen. Dadurch werden reflektorisch<br />

Augenbewegungen ausgelöst,<br />

wenn der Kopf aus der Gleichgewicht•slage<br />

gebracht wird. Die Augen sind dadurch bestrebt,<br />

die primäre Ruhestellung einzunehmen.<br />

Bei Neigung des Kopfes nach<br />

links führen die Augen eine gleichgerichtete<br />

Radbewegung nach rechts aus. Bei Zerstörung<br />

des Innenohres fal1eii diese Augenbewegungen<br />

weg. Durch Reizung · des<br />

Gleichgewimtsnerven wird ein unwillkürliches<br />

Hin- und Herschwenken der Bulbi<br />

(Nystagmus) hervorgerufen. Er setzt sich<br />

aus einer langsamen Bewegung der Augen<br />

in gleicher Richtung und einer ruckartigen<br />

Rückbewegung zusammen.<br />

Bedingt durch Herde im Kleinhirn, ist<br />

der Nystagmus ein Frühsymptom für di!,!<br />

multiple Sklerose. Weitere an den Augen<br />

sichtbare Symptome der multiplen Sklerose<br />

sind, oft Jahre vorauseilend und von vor•<br />

übergehender Natur, Augenmuskelstörungen<br />

mit zeitweisem Doppeltsehen, die<br />

retrobulbäre Neuritis, die subjektiv ais<br />

Flimmern empfunden wird, f~rner die temporale<br />

Abblassung der Papille und unter<br />

Umständen sogar eine vorübergehende Erblindung.<br />

Zum Abschluß machte Fräulein Dr. Brinkmann<br />

auf die am Auge so deutlich erkennbaren<br />

Veränderungen bei der Basedowschen<br />

Krankheit, die auf einer Uberproduktion<br />

der das vegetative Nervensystem<br />

lenkenden Schilddrüse, im wesentlichen<br />

Uberwiegen des Sympathicus, ~ruht. Es<br />

gibt viele Nervenerkrankungen, die oft<br />

schon zu Beginn durch bestimmte Erscheinungen<br />

an den Augen charakterisiert sind.<br />

Die Untersuchung der Augen kann daher<br />

für das Erkennen anderer Erkrankungen<br />

von großer Bedeutung sein, um so mehr,<br />

als oft allein die Frühd!a·gno·se die Möglichkeit<br />

einer günstigen Beeinflussung<br />

sein kann.<br />

Wilhelm Boeck<br />

Aus der Industrie<br />

Zelss-Opton leiert Richtfest<br />

Aalen/Wllrttbg. Im Beisein von Vertretern der<br />

Regie rung, des Innen-, Wirtschafts- und des Finanzministeriums<br />

feierte die Firma Zeiss-Opton Richtfest<br />

eines großen Montagebaues. Arbeitsminister Stetter<br />

umriß die Bedeutung, die das Werk industriell und<br />

sozial in Württemberg-Baden hat, und spradl den<br />

Wunsch auf baldige Vereinigung mit dem Stammbetrieb<br />

in Jena aus. Bisher wurden tausend berufsfremde<br />

Arbeiter in dem Werk angelernt. Professor<br />

Dr. Bauersfeld sagte, daß die Firma möglichst bald<br />

die Satzungen der alten Carl-Zeiss-Stiltung wiederaufleben<br />

lassen wlll. Bürgermeister Bosch überbrachte<br />

die Glüdcwünsche der Industriegemeinde, die sidi<br />

seit 1939 durch den Zeissbetrieb nahezu verdoppelt<br />

hat.<br />

Btaunsdlwelg. V o i g t 1 ä n d e r & S o h n A G,<br />

Optische und feinmechanische Werke. Das Grundkapital<br />

wurde 1 :1 auf 6 Mill. DM umgestellt, der<br />

gesetzlichen Rüdclage wurden 0,6, der freien Rüdclage<br />

0, 16 und der Stiftungseinrichtung 0,05 Mlll DM<br />

zugewiesen. Für 1948/49 (31. 12.) wird die vertraglich<br />

fes.tg elegte Mindestdividende von 3'/, an die<br />

Minderheitsaktionäre gezahlt. Ein Verlust wurde<br />

von der Schering AG übernommen, als deren Organ<br />

die Gesellschaft geführt wird. Die Gesdiältsentwidclung<br />

seit der Währungsreform ist günstig. Neue<br />

Typen von Fotoapparaten haben sidi gut eingeführt.<br />

Vor allem konnte der Export stark gefördert werden.<br />

Göttingen. E m 1 1 B u s c h A G Optische Industrie.<br />

Die HV. genehmigte die Umstellung des AK. von<br />

6 Mill. RM auf 5000 DM sowie die gleichzeitige Erhöhung<br />

auf 50 000 DM zur Erreichung der Mindestnennsumme.<br />

Die Ges. belaßt sich ,zunächst mit dem<br />

Vertrieb von B r i 11 eng 1 ä s er n , für deren Herstellung<br />

befreundete Firmen ihre Fabrikationsaniagea<br />

zur Verfügung gestellt haben. Darüber hinaus ist<br />

auch die Fertigung anderer Busdi-Instrumente eingeleitet.


Det <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Feldstecher »an den ?Kann ßldnq,en« t<br />

Eine kleine werbliche Betrachtung<br />

Ja, das ist nicht so gam leicht. Ganz ·abgesehen<br />

davon, daß der Kreis derer, die<br />

Verwendung für einen Feldstecher und die<br />

nötigen finanziellen Mittel dafür haben,<br />

kein allzu großer ist; sind die tatsächlichen<br />

Interessenten schwer erkenn- und erreichbar,<br />

um sie .ansprec:hen• zu können. Zwar<br />

ist im<br />

Schaufenster<br />

immer ein Mittel gegeben, für Feldstecher<br />

zu werben, aber man kann mit ihm nur zu<br />

denen sprechen, die vorübergehen und ...<br />

stehenbleiben, wobei noch zu bedenken ist,<br />

daß _Interessenten für Feldstec:her zum größten<br />

Teil Autos besitzen und sowieso nicht<br />

allzu oft vor die Schaufenster kommen.<br />

Nichtsdestowenige'r sollte man sich bemühen,<br />

in stärkerem Maße aus Passanten Bes.chauer<br />

zu machen. Und das kann man nicht,<br />

wenn man, mehr oder weniger schön arrangiert,<br />

neben Brillen usw. auch ein paar Feldstecher<br />

zeigl. Man muß da schon den Mut<br />

aufbringen, der Auslage einmal ein anderes<br />

Gesicht zu geben, mehr Anschaulic:hkeit in<br />

die Dekoration zu bekommen, denn nur<br />

dann werden die Vorübergehenden stehen<br />

bleiben und sich die Auslage betrac:hten.<br />

So in der Reisezeit einmal ein spezielles<br />

Reisefenster oder, wenn der Raum begrenzt<br />

ist, wenigstens eine Reise-Ecke! Diese Reise­<br />

Atmosphäre läßt sich schon schaffen, indem<br />

man entsprechende RequisitE:n wie Reisekoffer,<br />

Rucksack usw. ins Fenster . bringt<br />

und dazu Feldstecher für die Reise dekoriert.<br />

Vielleicht ein Schild dazu „Im Reisegepäck.<br />

darf ein guter Feldstecher nicht fehlen!"<br />

Oder man setzt sic:h mit einem Reisebüro<br />

in ·verbin'dung und läßt sich Plakate<br />

oder Reiseprospekte zur Verfügung stellen,<br />

die dann eine sehr bunte und nette Kulisse<br />

für ein . Feldstecherfenster ergeben. Auch in<br />

diesem Falle in geeigneter Weise eine<br />

Schlagzeile dazu wie „Ein Feldstec:her erhöht<br />

Ihre Reise-Freuden!" oder .Mit einem<br />

Feldstecher auf die Ferienreise!". So kurz<br />

solc:he Schlagzeilen auc:h sein mögen, sie<br />

geben doch irgendwie eine Anregung, veranlassen<br />

den Besc:hauer zu der Uberlegung,<br />

daß er zu der etwa beabsic:htigten Hochgebirgsreise<br />

erst mit einem Feldstec:her<br />

erhöhten Genuß habe. In ähnlicher Weise<br />

kann man auch zu der. geeigneten Zeit einmal<br />

ein Jagdfenster dekorieren oder vor<br />

großen sportlichen Ereignissen ein Sportfenster.<br />

Sportveranstaltungen haben l_ieutzutage<br />

oft eine in die Tausende gehende<br />

Zusc:hauermenge, spielen sic:h in großem<br />

Rahmen ab, so daß man sie eigentlich nur<br />

mit einem Feldstec:her gut verfolgen kann.<br />

Ein Plakat für das Sc:haufenster stellen die<br />

Veranstalter immer .gern zur Verfügung,<br />

und wenn man das dann als Hintergrund<br />

bringt und im Vordergrund Feldstecher ausstellt,<br />

dann brauc:ht man nur noch mit einem<br />

kleinen, Schriftschild die richtige Gedankenverbindung<br />

herzustellen. Man kann da<br />

sagen: .,Sie verfolgen das Geschehen auf<br />

dem Sportplatz besser mit einem guten<br />

Feldstecher" oder "Mehr Genuß an den<br />

sportlichen Kämpfen mit einem Feldstecher!"<br />

._ In diesem Zusammenhang sei<br />

noc:h an eine andere Werbemöglic:hkeit erinnert.<br />

Konfektionshäuser zeigen oft sehr<br />

schöne Spezialfenster für die Reisezeit. Es<br />

ist kein Fehler; solchen einmal den einen<br />

oder anderen Feldstecher als Requisiten für<br />

derartige Dekorationen zur Verfügung zu<br />

stellen. Kommt als Gegenleistung ein kleines<br />

Plakat mit einem Hinweis auf den Optiker<br />

ins Fenster, hat man eine zusätzliche<br />

und kostenlose Werbung. Man sollte daran<br />

auch für andere Dinge, etwa Sonnenbrillen<br />

usw. denken!<br />

Stärkere Erfolge kann man sich von einer<br />

versprechen,<br />

Direktwerbung<br />

also von Prospekten und<br />

Werbebriefen, die man an einzelne Adressen<br />

verschickt. Wenn es nur nicht so schwer<br />

wäre, die Adressen solcher M.enschen zu<br />

bekommen, bei denen man Interesse für<br />

eine derartige Anschaffung voraussetzen<br />

kann. Diese Schwierigkeit ist aber kein Anlaß,<br />

gleich zu resignieren. Durch Beziehungen<br />

kann man vielleicht die Anschriften<br />

der Mitglieder eines Jagdklubs oder sonstiger<br />

Vereine erhalten. Und wenn auch<br />

das Herausschreiben geeignet ersc:heinender<br />

Adressen aus dem Adreßbuch einige<br />

Arbeit verursacht, sollte man sie doc:h nicht<br />

scheuen. In kleineren Orten kennt man ja<br />

so ungefähr die besser situierten Familien,<br />

in größeren Orten geben die Wohnviertel<br />

gewisse Anhaltspunkte. Prospekte von Lieferanten<br />

sind ja oft zur Hand bzw. können<br />

bezogen werden, so daß man eine gute<br />

Grundlage für die Werbung hat. Nur darf<br />

man sich dann nicht damit begnügen, einen<br />

häßlichen Firmenstempel aufzudrucken und<br />

die Prospekte kommentarlos zu versc:hick.en,<br />

sondern man läßt sich ein kleines Begleitbriefehen<br />

drucken oder vervielfältigen, mit<br />

dem man dann den oder die Prospekte versc:hickt.<br />

Man braucht da nicht viel Worte zu<br />

machen, sondern schreibt etwa ganz sc:hlicht<br />

und einfach:<br />

Was halten Sie<br />

von den in beigefügten Druckschriften<br />

abgebildeten Feldstechern? Haben Sie<br />

nicht auch schon daran gedacht, sich<br />

ein solches Glas anzuschaffen?<br />

Vielleicht suchen Sie mich bei erster<br />

Gelegenheit einmal auf, um sich diese<br />

und auch andere Feldstecher „in<br />

natura" anzusehen und Ihre speziellen<br />

Wünsche mit mir zu besprechen?<br />

An der nötigen fachmännischen Beratung<br />

soll es nicht fehlen, ich werde<br />

mir jedenfalls alle Mühe geben, Sie<br />

zufrieden zu. stellen.<br />

Darf ich auf Ihren unverbindlichen<br />

Besuch hoffen? Ich danke dafür im<br />

voraus und zeichne<br />

m<br />

mit bester Empfehlung<br />

Karl Six<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Mit Absicht haben wir unser Muster sehr<br />

allgemein gehalten, damit es für alle Fälle<br />

benutzt werden kann. Hat man die Adr@ssen<br />

eines bestimmten Kreises vor sich, etwa<br />

von Jagdfreunden, sollte man. den Text<br />

natürlich auf diese zuschneiden. <strong>Der</strong> Text<br />

beginnt mit einer Schlagzeile, das ist gewissermaßen<br />

eine Ausweic:hlösung. Richtiger<br />

wäre es, eine persönlic:he Anrede einzusetzen,<br />

aber das läßt sich _von einem Optiker,<br />

der keinen Bürobetrieb unterhält,<br />

nicht .9ut verlangen. Eine allgemeine Anrede<br />

wie ,;Seh:r geehrter Herr" ist zu unpersönlich<br />

und kann u. U. verschnupfen, wenn<br />

der Empfänger einen Titel hat,· auf den er<br />

Wert legt. Deshalb an Stelle der Anrede die<br />

kleine Schlagzeile. Im übrigen ist nic:ht viel<br />

Arbeit dabei. Man braucht nur Umsc:hläge<br />

schreiben zu lassen, den Brief zu untersc:hreiben,<br />

das Ganze sauber zu kuvertieren<br />

und als Drucksache zu versenden. Aber<br />

bitte auf den Umschlag nicht .Drucksache"<br />

stempeln oder schreiben. Es gibt auf der<br />

einen Seite keine postalische V ocschrift,<br />

die das verlangt, auf der anderen Seite<br />

mindert die Stempelung zu einer Reklame-<br />

-9<br />

Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 9<br />

drucksac:he den Werbewert. <strong>Der</strong> bequemere<br />

Werbeweg ist allerdings die<br />

Anzeige<br />

und auch mit ihr kann man die in Frage<br />

kommenden Kreise sehr gut ansprechen,<br />

wenn man die Texte entsprec:hend abstimmt.<br />

Machen wir uns das an drei kleinen<br />

Beispielen klar. Zunächst einmal die Jäger:<br />

Die Jagd geht auf!<br />

Fehlt Ihnen noch das richtige Glas<br />

für ·die Jagd, dann zögern Sie nicht,<br />

einen Besuch bei Optiker GRON z::<br />

machen. Was er an Feldstechern<br />

bringt, wird Ihnen sicher gefallen. Er<br />

berät Sie gut und erfüllt Ihre Wünsche.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Alexander Grün<br />

Forstweg _BB<br />

Es kommt also darauf an, mit der Schlagzeile<br />

sofort die Jäger anzusprechen, was<br />

etwa auch durch Uberschriften wie „Jagdfreunde"<br />

oder „Waidmanns Heil" geschehen<br />

kann. Im übrigen kann es nur Aufgabe<br />

der Anzeige sein, den Leser zu einem Besuch<br />

zu veranlassen. Oder nehmen wir die<br />

Reisezeit.<br />

Ihre Reise ins Hochgebirge<br />

ist ohne Feldstecher nur eine halbe<br />

Sache. Gute Feldstecher sind une1!Jbehrliche<br />

Reisebegleiter , und diese<br />

-finden Sie in den verschiedensten Preislagen<br />

und Ausführungen bei <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Walter Wendql<br />

Markt 8<br />

Wir haben hier einmal das Hochgebirge<br />

herausgegriffen, weil hier die Notwendigkeit<br />

der Anschaffung besonders augensc:heinlich<br />

ist. Man kann natürlich auch vom<br />

„Mehr sehen auf der Reise• sprec:hen oder<br />

von dem • Was in keinem Reisegepäck fehlen<br />

sollte". Endlich noch die Propaganda in<br />

den Kreisen der Sportler. Hier knüpft man<br />

am besten an ein bevorstehendes Sportereignis<br />

an und sc:hreibt: ·<br />

Die Boxkämpfe im Neckarstadion<br />

am übernächsten Sonntag lcönnen Sie<br />

von allen Plätzen bis in alle Einzelheiten<br />

verfolgen, 1Aienn •Sie mit einem<br />

g~ten Feldstecher ausgerilstet sind.<br />

Sehen Sie ' sich doch einmal an, wie<br />

preiswert es gute Gläser dieser Art<br />

gibt im /Jelcannten Fachgeschäft von<br />

Gustav Späth<br />

<strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Hauptstraße 11 Telefon 34 34<br />

Wenn man sich gut überlegt, was man<br />

sagen will und das dann in schlic:hten Worten<br />

zum Ausdruck bringt, ist die Geschic:hte<br />

gar nicht schwer. Und ob man solc:he Anzeigen<br />

in · der Tagespresse bringt oder in ir<br />

geeigneten Zeitschriften, das muß man von ir<br />

Fall zu Fall entscheiden. Es ließe sich noch ir<br />

vieles über die Werbung für Feldstecher<br />

sagen, wir glauben aber,. daß diese wenigen<br />

Anregu~gen genügen, um unsere Leser zu<br />

veranlassen, sic:h eingehender mit der Frage<br />

zu befassen und weitere Lösungen zu<br />

suchen. Und gesc:hieht das, dann wird zweifellos<br />

noch mancher Feldstecher .an den<br />

Mann gebracht".<br />

SEDA


Seite 10-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Prismatische Brillengläser durch Dezentration in eigener Werkstatt?<br />

Das Dezentrieren von zylindrischen Brillengläsern. (Fortsetzung ans Nr. 4/<strong>1951</strong>)<br />

Von Bernhard Gorgu, staa!l. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Fachlehrer an der Fachschule für Optik und Fototechnik von Groß-Berlin<br />

I. Das Umrechnen eines Doppelprismas in ein Gesamtprisma 6 Einheiten, also 6 prdptr Basis 145°. Die neue Verordnung lautet<br />

1_!11 Heft 4/<strong>1951</strong> des .<strong>Augenoptiker</strong>" wurde im Beispiel 3 jetzt:<br />

zyl. -2,0; Achse 900 = Prisma_ 6 prdptr Basis 1450<br />

erlautert! wie man durch Dezentrieren ein Do_ppelprisma (Basis 180° L.: sph. + 6,5 =<br />

und Basas 90°) erhalten kann. Häufig wird jedoch der Fall eintreten,<br />

daß sich die erforderliche Dezentration nicht erzielen läßt.<br />

Das prismatische Glas muß in einem solchen Falle von der<br />

Brillenglasschleiferei angefertigt werden. Es ist dann empfehlenswert,<br />

die Prismenkombination in ein Gesamtprisma umzurechnen.<br />

Beispiel I<br />

Verordnung:<br />

R.: sph. -4,0 = zyl. -3,0; Achse 0 8 = Prisma 4 prdptr<br />

Basis o 0 = Prisma 3 prdptr Basis 270 8<br />

Um zu erkennen, ob sich diese Prismenkombination in eigener<br />

Werikstatt ausführen läßt, muß die Dezentration für die beitien<br />

Hauptschnitte ermittelt werden. Dies sei kurz geschildert. (Vergleiche<br />

Heft 4/<strong>1951</strong> des .<strong>Augenoptiker</strong>".)<br />

1. Die Prismenkombinationen in den Hauptschnitten:<br />

Hauptschnitt 0 8 : -4,0 = Prisma 4 prdptr Basis o 0<br />

Hauptschnitt 90°: -7,0 = Prisma 3 prdptr Basis 270°<br />

2. Die Dezentrationen in den Hauptschnitten:<br />

10 • P 10 · 4 40<br />

Hauptschnitt 0 8 e =--w-=---=-to=+~ =+ 10 mm<br />

1<br />

10 · P 10 · 3 30<br />

Hauptschnitt 90° e =- S' :-- _ 710<br />

=+-- 7 - = + 4,3 mm<br />

1<br />

Es ist offensichtlich, daß sich diese Prismenkombination nicht<br />

in eigener Werkstatt herstellen läßt, denn in der Waagerechten<br />

werden laut Rechnung 10 mm Dezenfration erforderlich. Das<br />

bedeutet, · daß der Unterschied in den Durchmessern des Rohglases<br />

und des Gebrauchsglases immerhin 20 mm betragen muß.<br />

(Vergleiche Heft 2/<strong>1951</strong> des .<strong>Augenoptiker</strong>",)<br />

3. Das Umrechnen des Doppelprismas in ein Gesamtprisma<br />


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

4. Die Be,rechnung der Dezentratlon für die beiden Hauptschnitte<br />

Es, ergibt sich für<br />

Hauptschnitt 30°: -7,0 ::::Prisma 2,6 prdptr; Basis 21(\0<br />

-Hauptschnitt 120°: -10,0::::Prisma 1,5 prdptr; Basis 120°<br />

und folgende Dezentrationen:<br />

10• P 10·2,6 26<br />

Hauptschnitt 30 6 : e = - ~ =- _ 7<br />

, 0<br />

, s:+ 7 =+ 3,7 mm<br />

10•P 10·1,5 15<br />

Hauptschnitt 120°: e = .... --W- = - _ 10,0 =+ 10 =.f 1,5 mm<br />

Es wurde also errechnet:<br />

eine üezentration von 3,7 mm in ,Basisrichtung, d. h. 210° und<br />

eine Dezentration von 1,5 mm in Basisrichtung, d. h. 120°.<br />

' \<br />

\<br />

\<br />

/<br />

\<br />

300"<br />

}00<br />

Abb. 3<br />

Das Gesamtprisma 3 prdptr (Basi•<br />

180 1 ) ergibt die Einzelprismen<br />

1,5 prdptr (Basis 120') und<br />

2,6 prdptr (Basis 210') .<br />

Abb. 4<br />

<strong>Der</strong> geometrisdie Mittelpunkt G ergibt<br />

sidi durch das Abtrdgen der<br />

Dezentrationsstredc.en 3;1 mm von 0<br />

aus in Riditung 210' und 1,5 mm<br />

in Riditung 120'.<br />

5. Das Anzeichnen des geometrischen Mittelpunktes<br />

Jetzt kann das Anzeichnen des geometrischen Mittelpunktes auf<br />

dem Glas vorgenommen und überleg:t werden, ob die Dezentrierung<br />

des Glases in eigener Werkstatt ausführbar ist. Bei einer<br />

Gläserscheibe mit 42 mm Länge ist dies aus einem Rohglas 50 mm<br />

noch möglich, denn die halbe Differenz der beiden Gläser beträgt<br />

50-42 . •<br />

- -= 4 mm.<br />

2<br />

Man zeichnet sich die beiden Hauptschnitte das Glases mit<br />

einem Fettstift an und merkt sich besonders die Achse des<br />

Minuszylinders. (Vgl. Heft 10/1950 des- .<strong>Augenoptiker</strong>".)<br />

Mit Hilfe des • Tabo"-Achsenschema wird die „Null-Linie"<br />

- 0-180°-Richtung - markiert und damit die Achsenrichtung<br />

festgelegt (Abb. 4).<br />

Vom optischen Mittelpunkt aus, dem Schnittpunkt der drei<br />

Linien, wird zunächst die Dezentration von 3,7 mm in Richtung<br />

2100 abgetragen und von diesem Punkt aus weitere 1,5 mm<br />

parallel zum 120 6 -Hauptschnitt in Richtung 120°; <strong>Der</strong> Endpunkt<br />

ist dann der geometrische Mittelpunkt. Damit ist die Aufgabe<br />

gelöst.<br />

Beispiel IV<br />

Verordnung:<br />

L: sph. +s,o c zyl. +2,0; A. 50 9 :::: Prisma 4 prdptr.;<br />

B. 0 1 .:=-Prisma 3 prdptr; B. 210°<br />

Die Dezentration für diese Verordnung zu bestimmen, erscheint<br />

im ersten Augenblick besonders schwierig. Die Abb. 5 soll uns<br />

die Arbeitsweise der Ermittlung der notwendigen Dezentration<br />

er !eich tern.<br />

1. Das Einzeichnen der bekannten Werte in die Zeichnung<br />

a) Die beiden Hauptschnitte 50° (die 50-230 Grad-Linie) und<br />

140° (die 140---'-320 Grad-Linie)<br />

b) Die Null-Linie (0-180 Grad-Linie)<br />

c) Die Senkrechte (90-270 Grad-Linie).<br />

2. Das Einzeichnen der beiden Gesamtprismen und ihrer<br />

Richtungen<br />

a) Prisma 4 prdptr; Basis o 0 : Es werden vom Punkt O aus<br />

4 Meßeinheiten in Richtung O Grad bis zum Punkt Pt<br />

abgetragen.<br />

b) Prisma 3 prdptr; Basis 270°: Es werden vom Punkt O aus<br />

3 Meßeinheiten in Richtung 270 Grad bis zum Punkt P2<br />

abgetragen.<br />

3. Das Einzeichnen der Einzelprismen und ihrer Richtungen<br />

a) Das Prisma 4 prdptr; Basis o 0 ergibt nach Ergänzung der<br />

Figur zu einem Rechteck die beiden Einzelprismen:<br />

Prisma 2,5 prdptr; Basis 50° und Prisma 3 prdptr; Basis 320°.<br />

b) Das Pri•sma 3 prdptr; B~sis 270° ergibt nach Ergänzung der<br />

Figur zu einem Rechteck die beiden Einzelprismen~<br />

Prisma 2,3 prdptr; Basis 230° und Prisma 1,9 prdptr;<br />

Basis 320°.<br />

Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 11<br />

4. Das Zusammenwirken der Einzelprismen<br />

Durch die Ze.rlegug der beiden. Gesamtprismen sind jetzt vier<br />

Einzelprismen entstanden, die paarweise zusammenwirken:<br />

a) Hauptsdmltt 50° (die 50-230 Grad-Linie)<br />

Prisma 2,5 prdptr; Basis 50° o Prisma 2,3 prdptr; Basis 230 1 •<br />

Diese Prismen wirken entgegengesetzt und es bleibt die Differenz<br />

aus beiden 2,5-2,3 = 0,2: Prisma 0,2 prdptr; Basis so•.<br />

!>) Hauptschnitt 140° (die 140-320 Grad-Linie)<br />

Prisma 3 prdptr; Basis 320 1 :::: Prisma 1,9 prdptr; Basis 320'.<br />

Diese Prismen wirken zusammen und ergänzen sich. Es entsteht<br />

ein Prisma aus der Summe der beiden 3 + 1,9 = 4,9, d. h.<br />

Prisma 4,9 prdptr; Ba~is 320°.<br />

5. Die Hauptschnittswerte und die prismatischen Wirkungen<br />

Die Hauptschnittswerte ergeben sich<br />

Hauptschnlllsrlchtungen : 50° t 40° E r g e b n i s :<br />

sph. + 8,0 + 8,0 + 8,0 Hauptsdmitt 50° = + 8,0<br />

zyl. + 2,0 ; Achse 50° 0 + 2,0 Hauptschnitt 140° = + 10,0<br />

Hauptschnlltswerte: +s,o + 10,0<br />

Man erhfil'tL<br />

Hauptscttnftt,· 50° ,.,. + 8,0 _<br />

Prisma 0,2 prdptr; Basis 5'Y'<br />

Haupt11dm!tt 140° = + 10,0 - Prisma 4,9 prdptr; Basis 320'<br />

und folgende Dezentrdtionen:<br />

lO•P 10·0,2 2<br />

Hauptschnitt 50°: e = =--~ 5<br />

-, - =- +s,o =-- 8<br />

- =-0 25 mm<br />

10 · P 10•4,9 49<br />

Hauptschnitt 140°: e = --- 5<br />

,- = - +'I0,0 = - 10 =- 4,9 mm<br />

1SD°- - - -<br />

90°<br />

1<br />

Abb. 5<br />

Aus dem 1. Gesamtprisma 4 prdptr (0 1 ) entstehen die Einzelprismen<br />

2,5 prdptr (50 1 ) und 3 prdptr (320') und aus dem 2. Gesamt!lrisma<br />

3 prdptr (270') entstehen die Einzelprismen 1,9 prdptr (3200) und<br />

2,3 prdptr (230') .<br />

1<br />

6. Das Anzeichnen der Dezentrierung<br />

Wie bereits in Beispel III gezeigt, erfolgt nun das Anzeichnen<br />

der Dezentration auf das Brillenglas. In diesem Fall ist zu<br />

beachten, daß die Dezentrationen entgegengesetzt zur Basisrichtung<br />

erfolgen, also 0,25 mm in Richtung 230° und 4,9 mm<br />

in Richtung 140°. Eine Dezentrierung von knapp 5 mm, dürfte in<br />

der Praxis in sehr vielen Fällen möglich sein und damit die<br />

Herstellung einer solchen Verordnung in eigener Werkstatt.<br />

Visuprox Präz. Nahsehprobentafel na.ch<br />

Prozent, mit Arbeitstätigkeits- und<br />

Beleuchtungsskala.<br />

Mod. T. DM 4.50<br />

isupmx- erlag, [13a) Hof/ Saale, Lore~tr. 12


Seite 12-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />

Ober die Visuprox-Nahsehprobentafel mit Beleuchtungsskala<br />

Ober .den Zusammenhang von Sehschärfe<br />

und industrieller Leistungsfähigkeit konn•<br />

ten auch der deutsche Ingenieur und Werkmeister<br />

sich bereits in ihren Fachzeitungen<br />

unterrichten. Dieses neue Gebiet jedoch<br />

- bessere Sehschärfe, bessere Leistung -<br />

beschäftigt sich · nur indirekt mit der<br />

Leistungssteigerung,· während der Ingenieur<br />

gewohnt ist, Leistungssteigerungen<br />

durch direkte maschinelle Erneuerungen<br />

etc. oder gesundheitsfördernde Einrichtungen<br />

herbeizuführen. Dieses letztere<br />

stellt auch eine Art indirekter Leistungssteigerung<br />

dar und man findet es jetzt<br />

schon selbstverständlich, daß Porzellanfabriken<br />

zur Vermeidung der Staublunge<br />

(Silicose) ihre Arbeiter in regelmäßigen<br />

Abständen in e i g e n e r Röntgenabteilung<br />

untersuchen lassen, um die Leute<br />

rechtzeitig in staubfreie Abteilungen<br />

zu versetzen. Ebenso richten<br />

Bergwerksbetriebe Höhensonnen•<br />

bestrahlung ein, um die Gesundheit<br />

ihrer Arbeiter zu erhalten,<br />

die, unter Tag arbeitend, Licht und<br />

Luft entbehren müssen. Auf diesen<br />

Gebieten und ähnlichen ist also<br />

die Aufklärung der Betriebsleitung<br />

druck die Rolie der Nahsehprobe, wie für<br />

die Feme der gedubbte Film. Die meisten<br />

wissen aber nicht, da{3 der Zeitungsdruck<br />

als Sehprobe viel zu grob ist. Auf 30 cm<br />

Entfernung ist er selbst dann noch lesbar,<br />

wenn das Auge nur weniger als 300/o Sehschärfe<br />

hat.<br />

Betriebsleiter, Ingenieure und Werkmeister<br />

wissen das nidlt, weil sie auf<br />

ihren Fadlschulen und Technikums davon<br />

nichts hören und das schöne Sprichwort<br />

.was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß",<br />

dürfte die Ursache sein, weshalb man in<br />

den Betrieben die Sehkraft als Arbeitskraft<br />

noch nicht bewertet und beachtet.<br />

Auf diesem Gebiet kann . der <strong>Augenoptiker</strong><br />

in persönlichem Gesprädl nodl<br />

eine Aufklärungsarbeit unter den Werkmeistern<br />

und Ingenieuren, die zu seinem<br />

Sehschärfe<br />

Sehzeichen Hl 30 cm. Alntand<br />

N,,r,entlip Sehich4rle /ü„<br />

nocl,lo/g.ndB und llmlitN<br />

Ar6eiMn<br />

0/d<br />

647 0 10<br />

9 73S24 0 20<br />

Transportarbeit<br />

Hi/1,arl,eit<br />

,') G 30 Bauarbeit<br />

schon sehr weit fortgeschr4tten.<br />

Daß jedoch die Sehkraft<br />

e i n e r K o n t r o 11 e u n d P f l e - Abbildung dar oberen HAift a dar Vlsuprox . Tafel<br />

g e b e d a r f , d a r a n w i 11 m a n Die Feinheit des Orlglnals kann In diesem D111ct nicht Wiedergegeben w enlen.<br />

noch nicht recht glauben.<br />

<strong>Der</strong> Grund hierfür ist wohl darin<br />

zu suchen und zu finden, daß man<br />

annimmt, der Mensch weiß oder merkt<br />

selbst, wenn die Leistung seiner Augen<br />

nachläßt. <strong>Der</strong> Betroffene merkt es aber<br />

nur dann, wenn er einen Vergleich hat<br />

und hier spielt heutzutage das Kino die<br />

Rolle einer, sagen wir, volkstümlichen<br />

Sehprobe, oder vielmehr hat sie gespielt.<br />

Bei den heutigen textlosen Filmstreifen<br />

kommt es den Besuchern in vielen<br />

Fällen nicht zum Bewußtsein, wie<br />

wenig scharf sie das Bild erkennen, oder<br />

wie scharf sie es eigentlich sehen müßten.<br />

In den Jahren 1945--47 hatten die Kinobesucher<br />

oft einkopierte Texte zu lesen,<br />

um der Handlung des Filmes überhaupt<br />

folgen zu können. Gerade in dieser Zeit<br />

konnte man feststellen, daß viele Brillenträger<br />

entdeckten, daß ihre Gläser nicht<br />

mehr paßten oder überhaupt die Anschaffung<br />

einer .BTille notwendig war. Unterstützend<br />

für diese Entdeckung wirkte noch<br />

der Umstand, daß die weiße Schrift oft<br />

nicht auf schwarzem Grund gedubbt war,<br />

sondern auf Hell- und Mitteltöne des<br />

Filmstreifens, also oft der Kontrast fehlte,<br />

der das Lesen erleichtert. Hier handelt<br />

es sich immer um die Fernsehschärfe .. Für<br />

die industrielle Arbeit ist aber -die Nahsehschärfe<br />

ein wichtiger Faktor. Für den<br />

Hausgebrauch spielt das Nadelöhr, der<br />

Fahrplan, besonders aber der Zeitungs-<br />

Kundenkreis gehören, leisten. Meist ha ben<br />

die Brillenkunden großes Interesse, über<br />

Astigmatismus oder die Schleifart astigmatischer<br />

Gläser zu hören. Es ist also durchaus<br />

möglich, in diesen Kreisen aufmerksame<br />

Ohren zu finden, die über die feine<br />

Nahseharbeit eines Auges und seine<br />

Leistungsfähigkeit staunen werden.<br />

Um besonders den industriellen Sektor<br />

zu erfassen, wurde bei der neuen „ V i s u -<br />

pro x -Ta f e 1• die Nahsehschärfe in G/o<br />

angegeben, da allgemein jede Leistung in<br />

0/o erfaßt wird. Die Linieneinteilung dieser<br />

Tafel und der gute Zeilenabs_tand<br />

macht die Tafel im Gebraudl besonders<br />

angenehm und auch für den Laien verwendbar.<br />

Arbeitsämter oder Einstellungsbüros<br />

können auch mit diesem billigen<br />

Gerät sofort die visuelle Eignung für . eine<br />

bestimmte Arbeit, die in Beispielen neben<br />

der Sehschärfenspalte eingetragen ist, ablesen.<br />

Eine große Firma gab einige Zahlen<br />

bekannt, die bei Errichtung eines neuen<br />

Werkes mit „Visuprox• erzielt wurden:<br />

Von 400 Bewerbern wurden auf Grund<br />

einer Visuprox-Prüfung ff'/o mangels unzureichender<br />

visueller Leistungsfähigkeit<br />

von vornherein zurückgewiesen.<br />

Die Erweiterung der Sehschärfentafel<br />

durch Angliederung einer B e 1 e u c h -<br />

tungsskala und deren Wert wurde<br />

bis jetzt noch gar nicht voll erkannt. Diese<br />

Skala kann dazu dienen, die Beleuchtung<br />

Ergebnis einer Visuprox-Prüfung, zur Verfügung gestellt von einem Textilwerk.<br />

"-~•eiltführer<br />

Sortierung<br />

Abteilungen: Sp. u. T. Sp. T.-Bet~ Vorarbeiter W . K.<br />

Kontrollen<br />

Insgesamt unteuudit: 595 220 375 46 329<br />

Brillenträg,u 56 30 26 2 24<br />

Sehsdiärfe unter 0,8 bei 6 m 131 49 82 5 71<br />

1<br />

Sehsdiärfe unter 1,2 bei 3 m 57 18 39 1 38<br />

Sehvermögen unter 0,5 In Leseentfernung 1<strong>07</strong> 54 53 9 44<br />

Lebensalter über 45 57 .42 15 3 12<br />

davon Korrekturbedürftig 42 30 12 1 11<br />

Durdisdinittsalter 31,2 35,4 29,1 31,9 26,4<br />

V-Werk<br />

1<br />

Tabelle -<br />

Sehvermögen<br />

1<br />

Sanitäts-Station<br />

Für den Augenarzt Wld <strong>Augenoptiker</strong> ist die Gegenüberstellung der Zeilen 6 und 7 besonders aufsdilußreidi.<br />

Interessant ist noch, daß der Betrieb audl die Sehsdiärfe zwisdien 1-4 m beamtet (arbeitsüblidler Abstand In<br />

der Produktion). Eine l!ntfemung, In der nadi Ansidit des Betriebsarztes sowohl der Weit- als audi der Kurzaidltlge<br />

mittleren Grades tut genen so sieht wie der Normalsidltlge.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

in Durchgängen, Laderampen usw. zu<br />

schätzen. Eine viel größere Bedeutung aber<br />

hat die Skala dadurch, daß sie anzeigt,<br />

wie rasch bei zunehmender Dämmerung<br />

die Sehschärfe abnimmt. Prof. A. Kühl hat<br />

schon 1933 auf die Anwendung dieser Tatsache<br />

hingewiesen. Als gerichtlicher Sachverständiger<br />

hat er auf Grund der zusammenhänge<br />

zwisdlen Sehschärfe und<br />

Beleuchtung in Kriminal- und Unfallverhandlungen<br />

dem Gerichtshof ermöglicht,<br />

bei der Beurteilung des Tatbestandes auch<br />

psychologisch-optische Gesichtspunkte in<br />

Betracht zu stellen und diese zur Be-, sehr<br />

oft aber auch zur Entlastung des Angeklagten<br />

in die Waagschale zu werfen.<br />

Die Visuprox-Tafel, die wohl als die ausgeklügelste<br />

Sehprobentafel alle diese Erkenntnisse<br />

der physiologisdlen Optik berücksichtigt,<br />

kann also auch für derartige<br />

}:älle der Beurteilung der Sehverhältnisse<br />

Slola zur C rmittlung<br />

,cJ,wacMr l•leudlung<br />

11-LII•<br />

0,02<br />

0,16<br />

0,25<br />

0,5<br />

lmploltleM l1Jn1tl<br />

Beltuclltung IOr:<br />

lfotw•ndige<br />

,rbeit,platr<br />

81leucJ,1ung /(Ir:<br />

gl'Obe hboit<br />

50 lt-Lu,<br />

mitt1ll11'n. Arbeit<br />

100 lt-Lu,<br />

ferk1l,r1arme<br />

StraHen<br />

Fol,,ikl#Jle<br />

in der Dämmerung angewandt werden.<br />

Allerdings vollzieht sich die Anwendung<br />

der Visuprox-Tafel auf diesem Gebiet<br />

nicht durch einfaches Ablesen, sondern es<br />

gehört einige Erfahrung dazu, jeden Fall<br />

richtig zu erkennen und zu beurteilen,<br />

denn in der P r a x i s hat man es nicht<br />

mit mathematisch genauen Sehzeidlen zu<br />

tun, sondern mit Personen oder Gegenständen,<br />

deren Merkmale allerdings in der<br />

Größenausdehnung auf die Größenverhältnisse<br />

der Sehzeichen reduziert werden<br />

müssen.<br />

Für den <strong>Augenoptiker</strong> bietet also die<br />

• Visuprox"-Tafel, die für dert Ingenieur<br />

und Werkmeister konstruiert wurde, abgesehen<br />

von der deutlichen Ablesbarkeit<br />

:der Sehschärfe in 0/e, die Möglichkeit,<br />

nunmehr auch der Sehschärfe bei verschiedenen<br />

Dämmerungsgraden seine Aufmerksamkeit<br />

zu widmen.<br />

Die feinen Sehzeichen in ihrer ü b e r -<br />

s i c h t l i c h e n Anordnung erweitern das<br />

Anwendungsgebiet der ·Visuprox-Tafel für<br />

den Lupenverkauf. Sogar beim Feldstecherverkauf<br />

ist die Tafel ein willkommenes<br />

Beobachtungobjekt, wenn man sie<br />

auf fünf oder mehr Meter Entferung durch<br />

den Feldstecher betrachtet. Besteht die<br />

Möglichkeit, den Raum zu verdunkeln, so<br />

kann man sogar dem Käufer eines Feldstechers<br />

die Dämmerungsleistung des<br />

Glases vorführen.<br />

Vielleicht ist die Vielseitigkeit der<br />

Visuprox-Tafel mit diesen angedeuteten<br />

Beispielen noch gar nicht erschöpfend behandelt.<br />

Interessant ist noch zu bemerken, daß<br />

die Anregung zur Konstruktion der • Visuprox"-Tafel<br />

auf das Jahr 1943 zurückgeht,<br />

als ältere Leute in die Betriebe eingestellt<br />

wurden. Nachdem die Veröffentlichung von<br />

Tiffin ebenfalls auf diese Zeit zurückgeht,<br />

ist anzunehmen, daß auch in Amerika die<br />

gleiche Ursadle die Konstruktion des<br />

.Ortho-Rate'r" veranlaßte.<br />

L i t e r a tu r an g ab e n über das Gebiet<br />

der visuellen Arbeitsleistung: Zeitschrift<br />

Werkstattstechnik und Maschinenbau,<br />

Springerverlag Berlin W 35, Heft 7/<br />

1949, S. 203 Tiffin-Witte: Beziehungen<br />

zwischen Sehvermögen und industrieller<br />

Leistungsfähigkeit. - Heft 2/<strong>1951</strong> S. 57<br />

H. Baderschneider: Sehkraft= Arbeitskraft.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong><br />

Düsseldorf<br />

Beilage • 34. Folge<br />

lS. Juli <strong>1951</strong><br />

FACHLICHE FORTBILDUNGSSCHRIFT F□ R DEN NACHWUCHS<br />

IM AUGENOPTIKER-HANDWERK<br />

/f~ ae,.. ~M~ litta aie ~'"~<br />

Heißluft<br />

Unumstritten 1st die Tatsadle, daß fa-st<br />

alle Kollegen lie·ber zwei ZeUuloidbrHlen<br />

bauen, als eine Metallbrille. Die Gründe<br />

dafür ldegen auf der Hand. Erstens ist eine<br />

größere Toleranz bezüglim des Glasdurdlmessers<br />

„zuläss.ig" und 2weitens ist die<br />

Mont 1 age rationeller. Mit einem Wort:<br />

Sdlnelleres, gefahrloseres und (was für<br />

mandle Kollegen nicht unwidltig ist) bequemeres<br />

Arbeiten, als bei Nickel„ oder<br />

Doublefassungen. An Stelle des Schraubenziehers<br />

tritt hier jene tedmisch,e Vorrichtung,<br />

die ein zweckmäßig-es Erwärmen der<br />

Zelluloid.fassungen besorg;t. Un,sere alten<br />

Meister haben früher nur mit der Flamme<br />

des Bunsenbrenners -gearbeitet. Gewiß hat<br />

es dabei manchen „Fassungsbrand," gegeben,<br />

aber das kam eigentlich selten vor. Die<br />

Umstellung auf unsere ,modernen Heißlufterzeuger<br />

bedeutete für diese alten .Flammenkünstler"<br />

ke.ine Schwierigkeit. Fällt<br />

heute jedoch einmal das Stromnetz für<br />

mehr als zwei Stunden aus, so steht mancher<br />

junge Kollege vor einem schier unlösbaren<br />

Problem. E,r weiß d,ann näml:ich<br />

nicht, wie er die Glä,ser in die Fassung hineinbringen<br />

soll. Es sei'denn, er benutzt heißes<br />

Was ... brrrl Das madlen nur Pfuscher.<br />

Hier beweist jedenfalls die Praxis doch noch<br />

einmal, wozu die etwas vorsintflutliche Methode<br />

mit dem ·Bunsenbrenner gut sein<br />

kann .- allerdings nur für den, der s-ie beherrscht!<br />

Es ließen sich noch unge2)ählte<br />

andere Fälle anführen, wo man als .der<br />

Fachmann• mit - nach unseren modernen<br />

Begriffen - unzulänglichen Mitteln zu arbeiten<br />

gezwungen ist. Natürlidl ist ein<br />

Trick dabei, damit die FB.Ssung n.idlt von<br />

vornherein dem Verbrennung,stod verfällt.<br />

Man braudl't dazu er•stens eine weiche,<br />

züngelnde Flamme und -zwei,ten,s ein leichtes<br />

aber s-idlere•s Handge1enk. Drittens<br />

muß die Fassung ständig in genau bemessenen<br />

Bewegungen durch den u n t e r e n<br />

TeH der Flamme geführt werden. Und viertens<br />

muß man höllisdl aufpa,ssen. W,er es<br />

also nooh nicht kann, sollte es unbed,in.gt<br />

einmal versuchen, damit er im Notfall nicbit<br />

ganz so ratlos ist. Aber bitte nicht gleich<br />

es wäre wirk­<br />

mit einer neuen Fassung -<br />

lich schade darum,<br />

Doch nun zu unseren modernen Heißlufterzeugern.<br />

Sie sind gewöhnlich nach dem<br />

Prinzip des Föns gebaut. Eine hochtourige<br />

Turbine ,saugt Luft an und bläst sie durch<br />

einen säulenförmigen Heizkörper. In einem<br />

angebauten Becher staut sidl die heilße Luft<br />

etwa·s und sorgt so für eine ,allseitig,e Erwärmung<br />

der Fassung. Die Heizsphale ist<br />

in· ihren Abmessungen bzw. ihrem Wirkungsg,r,a,d<br />

so berechnet, daß im Zusammen,­<br />

wirken mit dem Luftsitrom der max.imale<br />

Erhitzung,sgrad nicht überschritten werden<br />

kann. Ein neues Gerät sollt:e man zur Vorsicht<br />

noch einmal nachprüfen, in dem ma:ri<br />

mit einem chem.isdi.en TheI'IJilometer mindestens<br />

fünfaehn Minuten lanig sein Wirkungsbereich<br />

kontrolliert. Mehr als 100° C<br />

dürfen da'bei nicht err~icht werden. Das Arbeiten<br />

mit diesem Ge·rät ist dann durchaus<br />

gefahrlos und -rationell. Leider hat es aber<br />

trotzdem zwei erhebliche Mängel. V,iele<br />

Städte kranken auch heute noch an stanken<br />

Sdlwankungen ihres Stromnet2es. Die<br />

Spannung fällt plötzlich ab und aus unserer<br />

Heißluftdusche wird dabei ein Wa·rmluftbläser.<br />

Das kommt daher, weil die<br />

Lei,stung des Heizkörpers nunmehr im MißverhäHnis<br />

zu dem kalten Luftstrom steht.<br />

<strong>Der</strong> andere Nadlteil liegt auf akusbischem<br />

Gebiet. Manche Geräte haben eine -geradezu<br />

verdädltige Ähnlichkeit mit ehemaligen<br />

Luftschulzs.irenen. I>ieser Umstand verbietet<br />

es, sie dort aufzustellen, wo sie oft am<br />

dringendsten gebraucht werden, nämlich<br />

im Verkaufsraum oder Anpassungs-raum.<br />

Schade um den guten Kunden, der beim<br />

Einschalten unseres „Nerventöters" .fludltartig<br />

den Laden veriäßt. Manchmal kann<br />

hi0i" dadurch Abhilfe gesdlaHen werden,<br />

indem man das Gei"äit auf Gummi oder Filz<br />

lagert. Warum sollte man es eigentlidl<br />

nicht auch in der T,ischplatt,e der Werkstatt<br />

versenken? So könnte es uns weder durdl<br />

seine sperrige Form noch durch sein oftmals<br />

verhängnisvolles .Anschlußkabel stören.<br />

Ein zweckmäßiger Sdlieber, der gleidlzeitig<br />

den Stromkreis bei>m Zuschieben unterbricht,<br />

deckt das Gan2e während des<br />

Nidltgebrauchs ab. Außerdem kann hier<br />

nach Belieben eine zusätzliche Schallisolation<br />

durdl Glaswolle oder ähnliches erfolgen.<br />

Eine andere Lösung des Geräuschproblems<br />

hat sidl während der Kriegs- und<br />

Nadlkriegs-jahre ergeben, als nämlich In<br />

vi-elen Werkstätten die Heißlufterzeuger<br />

infolge Motor,schaden ausfielen. Man bediente<br />

sich in solchen Fällen dail'll normaler<br />

GLühkörper (mit Edisongewinde),<br />

w,ie sie für Heizsonnen usw. üblich. sind.<br />

Um einen möglich·st großen Nutzeffekt zu<br />

erzielen, baute man kegelförmige Reflektoren<br />

dazu. Das Ganze wurde dann in<br />

einer schmalen Konservenbüdlse (Spargeldose}<br />

unt•erg,ebracht und mit GlaswoMe isoliert.<br />

Oben wurde das Rohr durch ein Stück<br />

grobmasdligen Siebdraht abgedeckt. Diese<br />

billigen einfachen Geräte, die sich gleidlzeitig<br />

zum Kitten von Doppelfokusglä'Sern<br />

vorzüglidl eigneten, haben sidl bestens bewährt.<br />

Es kam nur darauf an, den Heizwiderstand<br />

in seiner Drahtlänge so zu<br />

bemessen, daß die zuläs,si,ge maximale<br />

Erhitzung,stemperatur nicht übersdlritten<br />

wurde. Ein erhebl,imer Nachteil war allerdings<br />

die lange Anheizze_it, so daß man<br />

nicht sofort die benöti


Zelluloid in seiner gesamten Masse durchdringen,<br />

während bei der bisher üblichen<br />

Heißluft sich das Materi,a! v-0n seiner<br />

Oberfläche bis zum Innern nur langsam erwärmte.<br />

Kohlen- oder gar Kollektorschäden<br />

blieben bei langjährigem Betrieb unserer<br />

üblichen Heißluft,erz.euger nicht aus. <strong>Der</strong><br />

Infrarotstrahler arbeitet geräuschlos und<br />

verlangt praktisch keine W,artung. Seine<br />

Lebensdauer ,ist bedeutend größer als die<br />

aus<br />

einer Glühlampe. Schnelle, sichere, exakte<br />

Arbeitsweise, zweckmäßige · Ausführung<br />

und verhältnismäßig niedrige Betriebskosten,<br />

das· sind die hervorragenden<br />

Eigenschaften des IR-Strahlers. Er wird als<br />

Werkstattgerät des Augenoptike·rs wohl<br />

eine große Zukunft haben und es ist<br />

w,ahrscheinlich, daß mit ihm für längere<br />

Zeit d,ie letzte Entwicklu,ngsstufe unserer<br />

technischen Wärmeerzeuger erreicht ist.<br />

Anatomie, Physiologie, Pathologie, Ophthalmoskopie und Refraktion<br />

M a n i f e s t e s S c h i e l e n , diesem<br />

Wort s,ind wir bei den letzten Aus.führun~<br />

gen mehrmals begegnet. Die deutsche Be·­<br />

zeidmung „offenbares Schielen" besagt<br />

dasselbe und schließt alle Mifü;tellungen<br />

der Gesichtsldnien ein (ohne Rücksicht auf<br />

den Grad derselben), die der Fus-io_nszwang<br />

nicht mehr zu überwinden vermag,<br />

die man gewissermaßen ,als Dauerzustand<br />

aufzufassen hat. An einzelnen Beispielen<br />

wurde erklärt, wie s-ich aus dem latenten<br />

Schielen ein manifestes entwickeln kann.<br />

Jedoch sind die Ursachen des letzteren so<br />

vielgestaltig, daß es den Rahmen diese1<br />

Ausführungen sprengen würde, auf alle<br />

Einzelheiten derselben einzugehen. Als<br />

eine Art Zwischenstufe vom. latenten zum<br />

manifesten Schielen kann man den p e r i o -<br />

d i s c h e n St r ab i s m u s betrachten. Es<br />

handelt sich hierbei um Schielstellungen<br />

(sie haben ebenfolls verschied1enste Ursachen),<br />

die über eine bestimmte ZeH latent<br />

bleiben und plötzlich durch einen, erkennharen<br />

Anlaß oder auch aus unerklärlichen<br />

Gründen (das heißt für den Laien<br />

unerk1ärl!ch) vorübergehend manifest werden.<br />

Grundsätzlich hat man das manifeste<br />

Schielen seiner Ursache nach in zwei Gebiete<br />

zu zerfegen.<br />

1. Das muskuläre Schielen<br />

(Strabismus muscularis), das wir als Störung<br />

des Muskelgleichgewichtes in seinen<br />

verschiedensten Formen bereits kennen<br />

gelernt haben. Sofern der Refraktionszustand<br />

beider Augen g.Jeichwertig ist, kann<br />

es wechselseitig auftreten (alternierender<br />

Strabismus), so daß entweder das linke<br />

Auge schieI,t und das rechte fixiert oder das<br />

rechte Auge schielt und das linke fixiert.<br />

Dieser Zustand is-t jedoch verhältnismäßig<br />

selten anzutreffen, er macht noch keine<br />

1S-/o aller Fälle aus. Weitaus häufiger (ca.<br />

800/o) findet man einse-itige,s Schielen (monoculärer<br />

oder stationärer Str,a.bismus) vor.<br />

Ein Auge, und zwaT immer da·s mit der geringeren<br />

Sehleistung, weicht s-tändiq von<br />

der NormalsteHun,g ab (pe:rmanentes ~chielen}.<br />

Zumeist geht dieser Zust,and aus dem<br />

latenten Schielen hervor und während<br />

einer qewis·sen Ubergangszeit treten störende<br />

Doppelbilder auf. Sobald di-ese jedoch<br />

nicht mehr empfunden werden, .ist die<br />

Ausschaltung (Exklusion} des Schielauges<br />

vom bin-okularen Sehakt bereits vollzogen.<br />

Als charakteristisches, äußeres Merkmal<br />

dieses konstanten Stellungsfehlers bemerken<br />

wir, daß das Schielauge alle Bewegungen<br />

des normalen (fixierenden) Auges<br />

im gleichen Sinne und unter Einhaltung<br />

des gleichen Sdrlelwinkels begleitet. De~<br />

halb spricht man auch von einem soge-<br />

Fortsetzung: und Schluß aus Beilage 33<br />

nannten B e g 1 e i t s chi e 1 e n (Strabismus<br />

c o n c o mit an ·s). In Abbildung Nr. 33<br />

ist ein solcher Fall dargestellt.<br />

Da,s linke Auge ist das fixierende (FA)<br />

und befindet sich in der Geradeau,s-Blickstellung<br />

(Auge als Vollinie und Gesichtslinie<br />

als Strichpunktlinie gezeichnet). Das<br />

rechte ist das Schi-elauge (SA). Sein,e Gesichtslinie<br />

i-st ,stark nach innen gerichtet -<br />

oder mit anderen Worten, es besteht „Innenschielen<br />

rechts" (Strabismus convergens<br />

muscularis). Macht jetzt das fix.ierende<br />

linke Auge (FA)· eine Blickwendung<br />

Abb.33<br />

von 3Q O nach rechts (punktiert gezeichnet).,<br />

so wird es vom schielenden rechten Auge<br />

bei dieser Bewegung begleitet. Und zwar<br />

führt das rechte Auge (SA) ebenfaUs eine<br />

Blickwendung von 30 ° aus.<br />

2. D a s L ä h m u n g s s chi e 1 e n (Strabismus<br />

paralyticus) hat dage,gen einen<br />

ganz anderen Charakter. <strong>Der</strong> Schielwinkel<br />

kann hierbei - je nach .den· zeitweiligen<br />

Blickstellungen - einmal enorm groß s,ein,<br />

während er ein anderes Mal gleich Null<br />

ist, was einer Parallelstellung der Gesichtslinien<br />

praktisch gleichkommt. Dieser Zustand<br />

erklärt sich daraus, daß durch die<br />

Lähmung eines Muskels, d-as Muskelgleichgewicht<br />

gestört ist. <strong>Der</strong> Gegenspieler des<br />

gelähmten Muskels bat eine größere Wirkung<br />

und wendet durch seinen Zug den<br />

Augapfel .aus der Normalstellung ab. Je<br />

nach dem Grad der Lähmung - wir haben<br />

zu unterscheiden, zwischen sogenannten<br />

Par es e n, das sind Bewegungs,schwächen,<br />

also teilweise oder unvollständige<br />

Lähmungen und den P a r a 1 y s e n , den<br />

totalen Lähmungen - bleibt da,s gelähmte<br />

Auge bei den Blickwendungen zurück. Ab­<br />

·bildung 34 zeigt einen Fall von „Innenschielen<br />

rechts'" (Stra,bismus convergens<br />

paralyticus), das durch eine totale Lähmung<br />

des äußeren geraden Muskels (Abducens)<br />

GM am rechten Auge bedingt ist.<br />

1<br />

. I<br />

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1 /<br />

([)<br />

\<br />

.. /<br />

/ I Abb.34<br />

/<br />

/<br />

:'<br />

Das linke Auge ist in Takt und, blickt<br />

geradeaus (Vollini:e). Das r,echte Auge<br />

weicht hin,g,egen mit seiner Gesicht~linie<br />

(StrichpunktLini-e) erheblich nach innen ab.<br />

- Die Mißstellung wurde -absichtlich übertrieben<br />

dargestellt. - Bei einer Blickwendung<br />

des linken Auges nach rechts (punktierte<br />

Linien) verbleibt d,as rechte Auge in<br />

seiner ur,sprünglichen Mißstellung, weil<br />

eben der Impuls, der beide Mus:keLpaare<br />

zum Zwecke dieser Bewegung innerv-ieren<br />

muß, den Abducens des rechten Auges infolge<br />

eines Defektes der Nervenbahn nicht<br />

erreichen kann. Bei dieser Blickst~lun,g ist<br />

also der Schielwinkel wesentlich größer als<br />

beim Geradeausblick. Allgemein kann man<br />

desha~b sagen, die Mißstellung des · gelähmten<br />

Auges wird um so größer bzw. offensichtlicher,<br />

je mehr sich die B_lickrichtung<br />

des normalen Auges der Zugrichtung<br />

des gelähmten Muskels nähert. Den gegenteiHgen<br />

Fall beobachten wir .in Abbildung<br />

35. Bei linksseitiger Blickwendung<br />

nimmt der Schielwinke,l mehr und mehr ab,<br />

bis dann das linke Auge e,ine Stellung erreicht<br />

hat, wo der Aus.fall des gelähmten<br />

Muskels GM (vom rechten Auge) praktisch<br />

bedeutungslos wird.<br />

\<br />

\.<br />

\<br />

Parallelstellung der Gesichtslini,en ist<br />

herbei,geführt, binokulares Einfachsehen somit<br />

möglich. Es ist deshalb kaum verwun-


derlidl, wenn jene Mensdlen, die von einer<br />

so gearteten Lähmung betr-offen sind, durdl<br />

eine ausgleichende Kopfdrehung diesen Defekt<br />

zu korrigieren versudlen. Um beim Geradeausblidc<br />

(auf die Körperstellung bezogen)<br />

Doppelbilder zu vermeiden, drehen<br />

sie ihren Kopf nach redlts (Abbildung<br />

Nr. 36), bis die Gesidlt-slinie ihres linken<br />

Auge,s parallel zur Mißstellung des rechten<br />

Auges verläuft.<br />

Abb.36<br />

Die Zwangshaltung des Kopfes ist für<br />

alle Augenmuskel'iähmungen dlarakteristisdl<br />

- ihre Ridltung n


D i a s k o p (griedl.) = ein Bildwerfer für<br />

Durdilidltprojektion.<br />

d i s p a r a t (lat.) = einander nidlt gk!idlsinnig<br />

zugeordnet, unvereinbar.<br />

ß x k I u s i o n (lat.) = die Aus-schaltun,g.<br />

Eine E x k I u s i o n s b r i 11 e ist eine<br />

Sehhilfe, die ein Auge zweck,s Unterdrückung<br />

von Doppelbildern vom Sehakt<br />

aussdlaltet.<br />

Fovea centrali ·s (lat.) = die Netzhautgrube<br />

oder das Sehgrübchen, die<br />

Stelle des schärfst~n Sehens.<br />

f o v e a I e s S e h e n (lat.-deutsch)<br />

= unter normalen Verhältnissen ein unbedingt<br />

sdrnrfes, deutliches Sehen.<br />

Fusion (lat.) = die Verschmelzung.<br />

He t er o p h o r,i e (griech.) = Sammelbegriff<br />

für alle Arten, von latentem bzw.<br />

manifestem Schielen, wie Esophorie, Exophorie,<br />

Hyperphorie, Kataphorie und Zyklophorie.<br />

Ho r o p t er 'kreis (griech.-deutsch)<br />

= eine gedachte kreisförmige Linie, die<br />

alle diejenigen Raumpunkt.e schneidet,<br />

die auf korrespondierenden Netzhautstellen<br />

zur Abbildung kommen.<br />

i den t i s c h (lat.) = g,Ieichbedeutend,<br />

wesensgleich.<br />

k a r t o g r a phi s c h<br />

(franz .• griech.)<br />

= auf geographische Karten bezü-glich.<br />

k o r r es p o n die r e n d (lat.) = einander<br />

zugeordnet.<br />

Mikro o r q an i s m e n (griech.)<br />

= Kleinstlebewesen.<br />

maximal (lat.) = von Maximum,<br />

das ist der Höchstwert.<br />

monoculäres S-chiele•n (griech.,<br />

lat.-deutsch) = das einäugige bzw. einseitige<br />

Schielen.<br />

Mo til i t ä tss töru n qen (lat.-deutschl<br />

=: ein Sammelbegriff für Störungen des<br />

Bewegungsapparates. Mo t I o n (lat.)<br />

= die Bewegung.<br />

0 r .t h o p h o r i e (qriech.) = d,ie richtige<br />

bzw. normale Stellung des Augenpa,ares,<br />

die binokulares Einfachsehen ermög:licht.<br />

0 p a I g las (lat.-deutsch) = im Volksmund<br />

als Milchgias bezeichnet. Ein Glas,<br />

das bei seiner Schmelze durdl Zusatz<br />

von Knochenasche oder anderen Subsbanzen<br />

einen trüben Charaikter erhält.<br />

Es wirkt daher auf durchscheinend,es<br />

Licht zerstreuend.<br />

Para 1 y s e (griech.) = die Lähmung.<br />

Parese bzw. P-aresis (griech.)<br />

= eine Lähmungserscheinung bzw. Bewegungsschwäche<br />

durch Nervendefekt<br />

verursacht.<br />

P e r f o ratio n (lat.) = die Durchlöcherung,<br />

der Durchbruch.<br />

p e r i o d i s c h e s Schi e 1 e n (griech.­<br />

deutsch) = . zeitweiliges, vorübergehendes,<br />

sich wiederholendes Schielen.<br />

permanentes Schielen (lat.-deutsch)<br />

= anhaltendes, ständiges, d,auerndes<br />

Schielen.<br />

Pr Im ä r s t e 11 u n g (lat.-deutsm) = von<br />

P r i m a die Erste. Primärstellung der<br />

Augen, das ist jeille Lage des Augenpaares,<br />

wo die Augenachsen beim Fern­<br />

•blick (geradeaus) parallel verlaufen.<br />

S e kund ä r s t e 11 u n g (lat.-d!eutsch<br />

= von S e k u n d a = die Zweite. Sekundärstellung<br />

der Augen, das ist jede<br />

Lag~ des Augenpaares, di,e von der<br />

Primärstellung abweicht.<br />

St r ab i s m u s c o n c o mit ans (lat.)<br />

= das Begl-eitschielen.<br />

Strabismus convergen•s (lat.)<br />

= das Innenschielen, Einwärtsschielen.<br />

S trab i s m u s d i v e r gen s (lat.)<br />

= das Außemschielen, Auswärtssdlielen.<br />

S t r ab i s m u s m u s c u l a r i s (lat.)<br />

= das Schielen, dessen Ursame in einer<br />

Muskelanomalie, Muskelsmwäche oder<br />

eines Muskeldefektes liegt.<br />

Strabismus paralyticus (lat.-griech.)<br />

= das Lähmungssch,i,eJen.<br />

S trab i s m u s ver t i c a I i s (lat.)<br />

= das Höhenschielen.<br />

<strong>Der</strong> Lehrlings • Funk<br />

V i r u s (lat.) = ein sehr kleiner Krankheitserreger,<br />

der im Lichtmikroskop nicht<br />

sichtbar ist, also nur mit dem Elektronenmikroskop<br />

,gesehen werden kann.<br />

Hannes Steppke mit seinem Hörbild<br />

Erlauschte Lektion<br />

Irgend etwas liegt heute in der Luft, man<br />

weiß nur noch lllicht was. <strong>Der</strong> Chef steckt<br />

sich schon •die zweite Havanna ,an - ein<br />

Ereignis, das man von der Werkstatt aus<br />

mit gemismten Gefühlen beobachtet. Herr<br />

Priemel 1<br />

der Gehilfe, marschiert auch schon<br />

den ganzen Morgen etwas nervös durms<br />

Gelände. Endlich kurz vor Mitt,a,g brummt<br />

der Summer - zweimal, das gilt Herrn<br />

Priemel. .,Mit mir hat er's also diesmal<br />

nich". Schwein gehabt!"' Von einem Alpdruck<br />

befreit geht Kuno, der Lehrling-, wieder<br />

an seine Arbeit. Im Allerheiligsten<br />

bleibt es auffällig ruhtg•. Man sollte eigentlich<br />

mal hören .•. klar, warum denn nicht11<br />

Die Wand zwischen Laden und Büro ist nur<br />

dünn. Wenn man da ganz ruhig ist, kann<br />

man jedes Wort verstehen . ., ... selbstver•<br />

ständlich bin ich mit Ihren Leistungen zufrieden,<br />

sowohl im Laden als auch in der<br />

Weril{Sitatt - - aber auf der anderen Seite<br />

müssen Sie einsehen, daß Ihr derzeitiger<br />

Lohn eine gewisse Höchstgrenze erreicht<br />

hat:· Kurze ~ause, vermutlich mamt der<br />

Chef jetzt -ein paar krä.ftige Z:ü1ge an der<br />

Havanna. Dann meldet sich eine zaghafte<br />

Stimme: ,.Ich möchte - - ,also das ist so,<br />

meine Braut un,d ich - - wir wollen hei•<br />

raten."' .,Herzlichen Glückwunsch zu diesem<br />

Entschluß, aber ich wüßte wirklich nicht, in<br />

welmer Hinsimt dieses Ereignis meinen<br />

Geschäfts,g·ang positiv beeinflussen :könnte."<br />

Jetzt dauert es nicht mehr lange, dann wird<br />

er ungemütlich, der Alte. ,.Sehen Sie, Herr<br />

Priemel, als im so alt war wie Sie, da hab'<br />

ich mich ein wenig auch um die Voraussetzungen<br />

für einen flotten Geschäftsgang gekümmert<br />

- und mein (;hef hat diese Bemühungen<br />

nicht übersehen können. Wir<br />

hatten damals keine so sch.önen großen<br />

Schaufenster wie hier. Trotzdem - jeden<br />

Monat, solche Dekorationen! Das Geld<br />

könnten Sie sim bei mir noch verdienen -<br />

aber ich brauche Samen, die die Konkurrenz<br />

noch nicht g,ebr,amt hat. Originelle<br />

Einfälle müssen das seip, die den Vorübergehenden<br />

zum Stehenbleiben 7JW,ingen." In<br />

diesem Augenblick ,geht die Ladentür auf<br />

- Kundschalft, Kuno muß seinen Hormposten<br />

verlassen. Doch abends als er nach<br />

Hause kommt, denkt er nom einmal über<br />

das Erlauschte nach. Dekorieren muß man<br />

also können und - wie sagte der Chef,<br />

originelle Ideen muß man haben. In einem<br />

knappen halben Jahr wird seine Lehre zu<br />

Ende sein. Kuno ist ein fixer Kerl, er hat<br />

den Ehrgeiz, den anderen immer eine Nasenlänge<br />

vor-aus zu sein. Flugs smwingt er<br />

sich aufs Stahlroß und fährt runter zu Onkel<br />

Arthur - das ist der Mann, der beim<br />

Textilmüller immer die tollen Schaufenster<br />

macht. _.,Ja siehst du, am Anfang ist natürlim<br />

die Idee und dann muß du genau wissen,<br />

wieviel Raum du zur Verfüigun,g hast<br />

und wie er -sim werbetemnisch am besten<br />

nutzen läßt. Dabei kann man sich leimt<br />

Yerhauen. Kann sehr· unangenehm werden<br />

~o etwas - Material und Zeitaufwand, beides<br />

kostet Geld. Am besten, du machst dü<br />

ein Modellschaufenster. Ich meine das so:<br />

Das Schaufenster deiner Firma baust du im<br />

Maßstab 1: 10 naturgetreu nam und führst<br />

darin die Dekoration erst mal .im kleinen<br />

aus. Gefällt sie deinem Chef, dann ist es<br />

ein Kinderspiel, die Sache noch einmal im<br />

großen Maßstab zu wiederholen." Kuno ist<br />

beq,eistert davon - er wird dieses Modellsdlaufenster<br />

bauen. In der Nacht hat ·er<br />

einen aufregenden Traum. Irgendwo war<br />

da.s Stidl.wort „Verkehrserziehunqswoche"<br />

ge-fallen.. Kuno nahm diese Gelegenheit<br />

beim Smopfe und machte dazu eine Dekoration.<br />

Auf der Rückwand „seines Schaufensters"<br />

demonstrierte er einen Autounfall,<br />

der seine Ursache in dem schlechten<br />

Sehvermögen des Fahrzeugführers hatte.<br />

Vor dem Smaufenst,er, halb über dem Bürgersteig<br />

hängt eine Verkehrsampel. Gerade<br />

leumtet sie grün, jetzt kommt gelb und als<br />

das rote Licht aufflammt, ertönt aus d.em<br />

eingebauten Lautsprecher Schallplattenmusik.<br />

Diese •bricht plötzlich ab: .,Fußgänger,<br />

Achtung! Auch Du kannst einen<br />

s.olmen Verkehrsunfall verursachen .. .''<br />

Und nom etwas hat Kuno .in d,ieser Nacht<br />

geträumt. Die Optiker seiner Stadt {man<br />

sollte das nicht für möglich halten) waren<br />

sich wirklim einmal einig und führten in<br />

di-esem Zusammenhang: eine Kinogemeinsmaftswerbung<br />

durch, wobei dieselbe<br />

Schallplatte abends noch einmal im Lichtspieltheater<br />

ablief. Na, wenn das keine<br />

Werbung isH Ja, ja, den Seinigen gibt's der<br />

Herr im Schlafe.


Det. ~ugenopti er, Düsseldorf Nr. 7/<strong>1951</strong>-Seite 17<br />

Zentralverband der <strong>Augenoptiker</strong><br />

(für das Bundesgebiet und Westberlin)<br />

Vor s. i t z ende r : <strong>Augenoptiker</strong>meister Heinz Dannenfelser, Köln, Hohe Straße 116, Fernruf 7 25 98.<br />

Geschäftsführer: Fritz Müller, Düsseldorf, Worringer Straße 57, Fernruf 2 24 41 ·(nach Geschäftsssdtluß 4 25 55).<br />

G es c h ä f t s stelle : Düsseldorf, Worringer Straße 57 (Linie 8 und 9 ab Hauptbahnhof). - Zuschriften· und Rückfragen<br />

erbitten wir stets nach Düsseldorf, Worringer Straße 57, um Verzög,erungen in der Bearbeitung zu vermeiden.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Bezirk Düsseldorf<br />

Am Mittwoch, dem 2 0. J u n i 1 9 5 1 , fand die schon längst<br />

fällige Innungsver!jammlung statt, die Herr Obermeister B r i n k<br />

eröffnete mit einer Begrüßung der erschienenen Kollegen und<br />

der Gäste. Anwesend waren Herr D a n n e n f e I s e r als Präsident<br />

des .Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>•, Herr M ü l I er<br />

in seiner Eigenschaft als Gesdläftsführer des Landesverbandes<br />

.Nordrhein", Herr Dr. Spie s s als Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft<br />

Düsseldorf und }Jerr <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Grün als 2. Vorsitzender des .Bundesnichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong>•.<br />

Nach Genehmigung des Prokokolls der vorangegangenen<br />

Sitzung, gab Obermeister Brink einen umfassenden Tätigkeitsbericht.<br />

Anschließend sprach der Präsident über die Meister- und<br />

Gehilfenprüfungen und die Ausbildung des Nachwuchses im<br />

allgemeinen.<br />

<strong>Der</strong> Wirtschaftstreuhänder Herr J a n d a behandelte in einem<br />

längeren Referat das Rechnungswesen, die Kassenführung und<br />

allgemeine Steuer•Fragen, soweit sie für den <strong>Augenoptiker</strong> von<br />

besonderem Interesse sind. Seine sehr aufschlußreichen Ausführungen<br />

fanden ·ungeteilten• Beifall.<br />

Herr O p p e n l ä n d e r von der Kreishandwerkerschaft Düsseldorf<br />

legte das Zahlenmaterial des verflossenen Etatjahres vor<br />

und ansdlließend den neuen Haushaltplan, Für das Jahr 1950/51<br />

wurde dem Vorstand Entlastung erteilt und da Einsprüche gegen<br />

den neuen Haushaltplan nicht erfolgten, wurde er durch den<br />

Obermeister in Kraft gesetzt. Als. Kassenprüfer schlug man die<br />

Kollegen Heinrich M ü 11 er , Düsseldorf, und Ernst B r o den ,<br />

Ratingen vor, was einstimmig bejaht wurde.<br />

Herr Grün als 2. Vorsitzender des B NA sprach über die<br />

Ziele dieses Verbandes und die Pläne über die Weiterbildung<br />

des Nachwuchses. Hierbei unterstrich er insbesondere die Bestrebungen<br />

des B NA , mii den Innungsverbänden aufs Beste<br />

zusammenzuarbeiten.<br />

Herr Präsident D a n n e n f e I s e r nahm nach kurzer Pause<br />

erneut das Wort, um über die Gründung des .Zentralverbandes<br />

der <strong>Augenoptiker</strong>" in Bad Godesberg eingehend zu sprechen und<br />

alle übrigen Probleme zu behandeln, die das <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerk<br />

insbesondere im Innungs-Bezirk Düsseldorf angeht.<br />

Er bat nachdrücklichst um weiteren Zusammenhalt, denn einmal<br />

müßte der nun fast zweijährige Kampf zum Erfolge führen,<br />

weil das Recht auf unserer Seite sei.<br />

Mit der Neufestsetzung von Preisen durch die Industrie für<br />

Brillengläser und einigen Hinweisen auf die mit den Krankenkassen<br />

vorgesehenen Verhandlungen, schloß Herr Dannen•<br />

f e l s er seine mit größtem Beifall aufgenommenen Ausführungen.<br />

Bevor Herr Obermeister ,8 r in k die sehr anregend verlaufene<br />

Innungs-Versammlung gegen 19 Uhr sdlloß, einigte man sich<br />

schließlich noch, die zukünftigen Innungsversammlungen auf<br />

einen Sonntag-Vormittag zu verlegen, . um damit allen Kollegen<br />

die Teilnahme zu ermöglichen. -<br />

gez. Deselaers.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Bezirk Essen<br />

In der Mitglieder'l,'.ersammlung der <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />

Essen vom 29. Mai <strong>1951</strong> im .Haus Hindenburg• konnte Obermeister<br />

Mo h r i n g· e r als hochwillkommene Gäste den Herrn<br />

Präsidenten des Zentral-Verbandes der Au9enoptiker, <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

Hans D an n e n f e l s er, Köln, und den Geschäftsführer<br />

des Verbandes, Herrn Fritz M ü 11 er, begrüßen.<br />

Die Versammlung war sehr erfreut über deren Erscheinen und<br />

zeigte dies auch ganz offenkundig.<br />

Zunächst fanden interne Innungsangelegenheiten ihre Erledigung:<br />

Herr · Geschäftsführer Franz Zimmermann von der<br />

Kreishandwerkerschaft Essen erstattete die Jahresrechnung für<br />

das Geschäftsjahr 1950 und trug auch den Haushaltsvoranschlag<br />

für das Geschäftsjahr <strong>1951</strong> unter Erläuterung aller Einnahmeund<br />

Ausgabetitel vor. Jahresrechnung und Haushaltsplan fanden<br />

einstimmige Genehmigung, wodurch insbesondere die in der<br />

Innung herrschende Einmütigkeit deutlich zum Ausdruck kam.<br />

Alsdann nahm V.erbandsgeschäftsführer Fritz M ü 11 er das<br />

Wort und berichtete eingehend über die inzwischen stattgehmdenen<br />

Verhandlungen mit der optischen Industrie im Bundesgebiet<br />

hinsichtlich der Erhöhung der Preise für Gläser und<br />

Gestelle, wobei er ausführlich auf den vom Verband gemachten<br />

Vorschlag der besonderen Behandlung der Markenbrillengläser<br />

einging. Nach lebhafter Aussprache über diesen Punkt, an der<br />

auch Präsident Dannen f e l s er teilnahm, billigte die Versammlung.<br />

einstimmig den Verbandsvorschlag.<br />

Weiter sprach Herr M ü 11 er über die Forderung des <strong>Augenoptiker</strong>handwerks<br />

gegenüber den Ortskrankenkassen auf eine<br />

entsprechende Erhöhung der Preise für Kassenlieferungen und<br />

teilte mit, daß nach Kündigung des Vertrages mit dem VDAK<br />

zum 30. Juni <strong>1951</strong> die Verhandlung wegen eines Neuabschlusses<br />

mit Nachdruck geführt würde.<br />

Insbesondere · wendete sich der verdienstvolle Verbandsgesdläftsf.ührer<br />

Fritz M ü 11 er in seinen Ausführungen der Gemeinschaftswerbu09<br />

zu. Er beleudltete eindringlich, wie wertvoll<br />

die Bildung der „Fördergemeinschaft der deutschen Augenoptik•,<br />

in der die Produk!tion, der Fachhandel und die Augenoptiiker<br />

zur gemeinsamen Werbung zusammengeschlossen seien, sich bisher<br />

ausgewirkt habe. Notwendig sei aber, daß zu dieser allgemeinen<br />

Werbung a~ch die persönliche des Augenoptiked<br />

~reten müsse. Hierbei sei der größte Augenmerk auf eine wirkungsvolle<br />

Gestaltung des Schaufensters zu legen.<br />

Die Mitteilung, daß von Seiten des .Zentralverbandes• eine<br />

allgemeine und ständige Augenüberprüfung bei den Schülern<br />

und Schülerinnen der Volks-, Höheren und Berufsschulen bei<br />

den maßgebenden Stellen angestrebt werde, löste allgemeine<br />

Zustimmung und Befriedigung aus.<br />

Nunmehr nahm Herr Präsident D an n e n f e l s e r in grundlegenden<br />

und mit offensichtlidler Hingabe an sein Amt vorgetragenen<br />

· Ausführungen zu den Gesamtaufgaben der Organisation<br />

der <strong>Augenoptiker</strong> Stellung. Nach einem Berich.t über die<br />

endlich erfolgte Gründung des .Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>•<br />

für das Bundesgebiet und Westberlin wandte er sich<br />

insbesondere der Ausbildung des Berufsnachwuchses zu. Er<br />

warnte von unüberlegter Einstellung von Lehrlingen, weil der<br />

Beruf übersetzt wäre und viele Gesellen erwerbslos seien. Mit<br />

vollem Ernst und aufopferungsbereiter Lehrtätigkeit müsse die<br />

gründliche und umfassende Ausbildung der Lehrlinge betrieben<br />

werden: ,Dabei müßten Betrieb, Innung und Berufsschule verständnisvoll<br />

zusammenwirken.<br />

Auch den Fragen einer wirkungsvollen Werbung wendete er<br />

sich zu.<br />

Die anwesenden Mitglieder nahmen mit großem Interesse<br />

regen Anteil an den Ausführungen des Präsidenten D an n e n -<br />

f e l s e r und des Geschäftsführers M ü 1 I e r , wofür die lebhafte<br />

Aussprache ein beredtes Zeugnis ablegte. Obermeister Mo h­<br />

r in g er dankte in herzlidler Weise den beiden Herren für<br />

ihre wertvollen Vorträge und gab die Versicherung ab, daß die<br />

Innung Essen einmütig zum Landesinnungsverband und auch<br />

zum Zentralverband stehen werde.<br />

Obermeister M o h r i n g e r warb dann noch für eine Unterstützung<br />

der Bestrebung der Innung, die Fachklasse der <strong>Augenoptiker</strong>lehrlinge<br />

bei der Handweü.er-Berufsschule in Duisburg<br />

mit den erforderlichen Einridltungs- und Unterrichtsmaterialien<br />

zu versehen. Eine durdlgeführte Geldsammlung erbrachte den<br />

nidlt geringen Betrag von rund 400,- DM. Herzlich dankte er<br />

den. Spendern. Er gab dann noch den Inhalt eines neuen Abkommens<br />

mit der Innungskrankenkasse der Kreishandwerkerschaft<br />

Essen über neue Preise für die Belieferung dieser Kasse<br />

bekannt.<br />

Einen freudigen Höhepunkt · erreichte die Versammlung, als<br />

Obermeister M o h r i n g e r dem eifrigen und von seiner Aufgabe<br />

ganz erfüllten Lehrlingswart der Innung, Herrn <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

und Diplom-Optiker Karl K l o t h , der am 1. April<br />

ds. Js. 4uf eine 25jährige erfolgreiche Tätigkeit bei der Firma<br />

<strong>Augenoptiker</strong> Ruhllik.e zurückblicken konnte, das hierüber von<br />

der Handwerkskarnmer Düsseldorf ausgestellte Ehren-Diplom<br />

überreichte. Er verband diese Ehrung mit dem herzlidlen IDank<br />

der Innung für seine dem Berufsstande bei der Betreuung und<br />

Ausbil


Seite 18-Nr. 7 <strong>1951</strong><br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />

Die Meisterprüfungen der Hamburger <strong>Augenoptiker</strong>-Innung<br />

fanden im Mai statt; hierzu hatten sich sechs Prüflinge gemeldet.<br />

<strong>Der</strong> Meisterprüfungsausschuß unter Vorsitz von Kollegen Bau -<br />

man n legte folgende Arbeiten fest:<br />

Arbeitsprobe:<br />

Eine Presbyopenbrille nach gegebenen Maßen. Steg aus<br />

vollem Neusilbermaterial gefeilt. Ränder nach selbstgefeilter<br />

Formscheibe gebogen. Gläser torisch und prismatisch.<br />

Eine Refraktion an älterer, kurzsichtiger Person, mit genauen<br />

schriftlichen Angaben über die einzelnen Prüfungsvorgänge.<br />

Meisterstück:<br />

Eine Schwebebalkenbrille in Schmetterlingsform, nach<br />

Modellkopf mit torischen Gläsern, bei gleichzeitiger genauer<br />

Anpassung der .fertigen Brille.<br />

Anpassen einer Cell-Lagerbrille.<br />

_Die praktische Arbeit, die Refraktion sowie das Anpassen<br />

wurden auf 3 Tage verteilt und fanden unter Aufsicht der<br />

Prüfungsmeister in der Innungs-Lehrwerkstatt statt.<br />

Zu den t h e o r e t i s c h e n Prüfungen in der Handwerkskammer<br />

kamen noch vier weitere Prüflinge, so daß im<br />

ganzen zehn Gehilfen daran teilnahmen.<br />

Als Au f s a t z wurde gestellt: <strong>Der</strong> Sehvorgang im menschlichen<br />

Auge. Des weiteren 20 schriftliche Fragen aus dem<br />

Gebiet der Optik. Mit mündlicher Fragestellung nahm die<br />

Prüfung ihren Abschluß.<br />

Von den sechs Meisterprüflingen genügten nur drei den gestellten<br />

Anforderungen.<br />

Im Beisein des Obermeisters K e l b sowie einigen Herren<br />

von der Gewerbekammer und des Prüfungsausschusses fand die<br />

Meisterprüfung einen würdigen Abschluß.<br />

M a n n i g<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Regierungsbezirk Münster i.W.<br />

(Sitz Recklinghausen)<br />

Am 3 0. Mai 1 9 5 1 fand in den Zoo-Gaststätten in M ü n s t er<br />

i. W. eine außerordentliche Innungs versa mm 1 u n g statt,<br />

die Herr Obermeister M e e s e mit der Begrüßung der zahlreich<br />

erschienenen Mitglieder eröffnete. ~ Das vom Geschäftsführer<br />

verlesene Protokoll der letzten Versammlung wurde gut geheißen.<br />

Nach Erledigung weiterer Regularien berichtete der<br />

stellv. Obermeister Wies man n über die Delegierten-Tagung<br />

in Bad Godesberg. <strong>Der</strong> Vortragende schilderte eingehend die<br />

Gründung des .Zentralverbandes der <strong>Augenoptiker</strong>", wobei er<br />

die Einmütigkeit aller gefaßten Beschlüsse besonders unterstrich.<br />

- <strong>Der</strong> Obermeister referierte über die· derzeitige schwierige<br />

Lage des <strong>Augenoptiker</strong>-Handwerks, wobei er auch die bevorstehenden<br />

VEirhandlungen mit den Krankenkassen ·erwähnte. Er<br />

kam :hierbei auch auf das vom „Deutschen Handwerksinstitut<br />

e. V." München erstellte Kalkulations-Gutachten zu •sprechen und<br />

empfahl es den Kollegen dringend zur Anschaffung; - Von<br />

Herrn W i es man n unterstützt, sprach Obermeister M e e s e<br />

schließlich-über Nachwuchsfragen, wobei die Lehrlingsausbilß.ung<br />

im Mittelpunkt der Darlegungen stand. - <strong>Der</strong> Geschäftsführer<br />

der Innung berichtete dann über die Wiederherstellung · der<br />

Selbstverwaltung in der Sozialversicherung, die als Fortsdlritt<br />

von jedem Handwerker nur begrüßt werden kann.<br />

Nachdem Herr Obermeister M e es e auf verschiedene Fragen<br />

der Kollegen Auskunft gegeben hatte, schloß er die· so anregend<br />

verlaufene Versammlung.<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung München-Oberbayern<br />

Die <strong>Augenoptiker</strong>innung München-Oberbayern veranstaltete<br />

am 28. Juni <strong>1951</strong> eine Lehrlings-Freisprechungsfeier im wohlbekannten<br />

Salvatorkeller, zu der alle Innungsmitglieder mit ihren<br />

Angehörigen sowie die Angehörigen der Prüflinge eingeladen<br />

waren. <strong>Der</strong> Obermeister, Herr Gutsch, begrüßte die Erschien·enen,<br />

der Vorsitzende des Landesinnungsverbandes, Herr Herder, widmete<br />

den Prüflingen freundliche Worte und ermahnte sie, bei der<br />

Freude über den Prüfungserfolg nicht die Dankbarkeit gegenüber<br />

ihren Eltern und Lehrmeistern zu vergessen, die ßJe mit<br />

Mühe und Opfern an diesen Wendepunkt ihres Lebens geführt<br />

haben. Die 14 Junggehilfen, die die Prüfung bestanden haben,<br />

wurde12 dann durch den Obermeister mit Handschlag und Aushändigung<br />

des Gehilfenbriefes freigesprochen. Sie waren für den<br />

Abend Gäste der Innung. Die vier erfolgreichsten Prüflinge wurden<br />

durch Uberreichung eines Buchpreises geehrt. Es sprachen<br />

noch der Vorsitzende des Gehilfen-Prüfungsausschusses, Herr<br />

Fischer, der stellv. Obermeister, Herr Liebold, und der Leiter der<br />

Berufsschule, Herr Prof. Müller. Anschließend vergnügten sich<br />

Jung und Alt bei Musik, froher Unterhaltung und Tanz.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

A U S DE M HANDWE RK<br />

Geschällserölinungen und -verlegungen<br />

Kleve: <strong>Der</strong> UhrmiHher'?eister und <strong>Augenoptiker</strong> Willy Wahmers eröffnete<br />

Große Straße m semem neu erbauten Hause ein Fachgeschäft für Uhren<br />

und Optik.<br />

Münster 1. W.i -<strong>Augenoptiker</strong>meister Josef· Kruse zeigt uns seine Geschäftsverlegung<br />

von Wiener Straße 33 nach Warendorler Straße 57 an.<br />

Rendsburg: Am 1. Juli übernahm Frau E. Bracht von dem Pächter das optische<br />

Fachgeschäft ihres in russischer Kriegsgefangensdlaft verstorbenen Mannes<br />

so ~aß si~ die'Firma Johannes Bradlt, Jungf8rnstieg 6, wieder in Familien~<br />

besitz befindet.<br />

Jubiläum<br />

Lüdenscheid: Vor fünfzig Jahren, am 1. Juli 1901, eröffnete der Juwelier und<br />

Uhrmachermeister Albert Hokage im Hause Thünenstraße 20 ein Gesdläft<br />

für Uhre_n, Augenoptik, Gold- und Silberwaren. 1902 verlegte er es in das<br />

Hays W1lhelmstraße 24. Im Jahre 1928 eröffnete Albert Hohage im Hause<br />

W1lh.elmstraße _34 eine Abteilung !ür Optik und Foto, und 1937 wurde das<br />

Gebaude abgenssen_, um dem heutigen repräsentativen und zweckmäßig ein·<br />

gendlteten Hohage-Haus Platz zu machen. Darin fanden dann die beiden<br />

Söhne des Gründers ein Wirkungsfeld. Werner Hohage übernahm das Fachgeschäft<br />

fü,r Uhren, Gold und Silbe_rwaren, Karl Heinz Hohage das Fachgeschäft<br />

fur Ophk und Foto. Wie 1hr Vater haben sie beide eine gründhdle<br />

Fadlausb1ldung genossen und konnten ihre Kenntnisse innerhalb und<br />

außerhalb Deutschlands erweitern.<br />

Als der Vater am 3. No~ember 1940 die Augen schloß, standen beide<br />

Söhne und der überwiegende Teil der Angestellten im Felde und das<br />

Ge.sdläft war g~sdllossen. Seit dem Ende des Krieges nahm es ei~e günstige<br />

Encw1dtftrng, mcht zuletzt wegen des allen Neuerungen und zielbewußter<br />

Werbung gegenüber stets offenen Sinns der Inhaber. Heute besdläftigt<br />

Karl Heinz Hohage sechs, Werner Hohage sogar 16 Angestellte.<br />

Solides Können, Fleiß und fortschrittlicher Geist haben dem Unternehmen<br />

bisher zum Erfolg verholfen und werden ihre Kraft ·audl in Zukunft erweisen.<br />

Verlag und Sdlriltleitung gratulieren herzlidlst.<br />

Nachtrag Nr. 40 für die lnnungslisten<br />

Zugänge<br />

Landesinnungsverband Schleswig-Holstein, Sitz Lübeck<br />

Reltz, Hugo, Optiker, Kellinghusen, Hauptstraße 25<br />

Landesinnungsverband Niedersac:hsen, Sitz Hannover<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hannover<br />

Riede!, Josef Optiker, Wunstori/Hann., Lange Strilße 28<br />

Landesinnungsverband Westlaien, Sitz Dortmund<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez, Detmold<br />

Sdlüle, Willy, Optiker, Lemgo 1. W ., Neue Torstraße 24<br />

Hllberer, Fritz_ Optiker, Barntrup/Lippe, Mittelstraße 19<br />

Landeslnnungsverband .Nordrhein", Sitz Düsseldorf<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Reg.-Bez. Aachen<br />

Becker, Karl, Optiker, Mechernich/Eifel, Bahnstraße 40<br />

Hilden, Theo, Optiker, Düren/Rhld., Josef-Sehregel-Straße 32<br />

Krlescher, Peter, Optiker, Würselen, Bissener Straße 44<br />

Engellngs sen., Karl, Optiker, Erkelenz, Bahnstraße<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung für den Bez. Essen<br />

Rother, Herbert, <strong>Augenoptiker</strong>meister, Essen, Rüttensdleider<br />

Schl.-H. 388<br />

N.-H. 782<br />

1<br />

W.-H. 1782<br />

W,-H, 1783<br />

Ndr.-A. 1864<br />

Ndr.-A. 1865<br />

Ndr.-A. 1866<br />

Ndr .•A, 1877<br />

Str. 48<br />

Ndr.-E. 2393<br />

Zu streichen sind:<br />

<strong>Augenoptiker</strong>-Innung Hamburg<br />

Thöleke, Uve, staatl. gepr. <strong>Augenoptiker</strong>, Stade, Neustraße 3 H.-H. 83<br />

Landeslnnungsverband Schleswig-Holstein, SIiz Lübed< ·<br />

Stemmann, Johann, Optiker, Quld


<strong>Der</strong> Augenoptik.er, Düsseldorf<br />

Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 19<br />

Verpflegung:<br />

Möglidlkeit zu g_emeinsamen Mahlzeiten ab 1,25 DM pro<br />

Gedeck.<br />

Anreise:<br />

Schülerkarten der Bundesbahn.<br />

Termine:<br />

Kurs I 6. bis 11. August <strong>1951</strong><br />

II 13. bis 18. August <strong>1951</strong><br />

III 20. bis 25. August <strong>1951</strong><br />

Anmeldung:<br />

An DOSCHAG-SEMINAR, Sekretariat, Bonn, Sternstr. 13.<br />

Teilnehmergebühr:<br />

Neben den Kosten für Anreise, Unterb~ingung und Verpflegung<br />

sind 80,- DM als Hörergebühr in Rechnung zu<br />

stellen.<br />

Die .Fördergemeinschaft_ der deutschen Augenoptiku als Interessenvertretung<br />

der -G e m e i n s c h a f t s w e r b u n g und die<br />

_sich ihr zur Verfügung gestellten fortschrittlich tätigen <strong>Augenoptiker</strong>meister<br />

bemühen sich laufend, die Bevölkerung über die<br />

„Not,wendigkeit der Brille für Fehlsichtige" und die „Ridltige<br />

Auswahl und fachmännische Anpassung der Brille" durch redaktionelle<br />

Presse-Veröffentlichungen in verstärktem Maße aufzuklären.<br />

Nachstehende Beispiele legen hiervon Zeugnis ab:<br />

• Wetzlarer Neue Zeitung" vom 3. August 1950:<br />

„Unaufmerksamkeit" in der Schute<br />

,,Kannst du das lesen?" .<br />

Nach den längsten und beliebtesten Ferien des Jahres werden<br />

heute wieder die Schulranzen gepadct. Wohl kein Kind .brennt•<br />

darauf, wieder Vokabeln zu lernen, Rechenaufgaben zu lösen,<br />

ruhig sitzen zu müssen nach vier Wodlen schöner Ferienerlebnisse.<br />

Für manche beginnt erneut die Zeit, da sie sich plagen<br />

müssen. <strong>Der</strong> Lehrer - das wissen sie schon jetzt - wird<br />

sie zum Aufpassen mahnen, obwohl sie sich alle Mühe geben,<br />

dem Unterricht zu folgen. Vielleicht wird der Erzieher dann die<br />

Eltern benachrichtigen, die Ihr Kind möglicherweise bestrafen,<br />

.. weil es nicht aufpaßt, weil es nicht lernen w i 11".<br />

.Ihr Kind ist fehlsichtigu<br />

Nicht jeder Lehrer mag sich näher mit der . Ursache solcher<br />

Unaufmerksamkeit befassen. Dabei genügte für die eine Möglichkeit,<br />

vcin der hier die Rede sein soll, die •schlichte Frage:<br />

„Kannst du auch lesen, was ich hier an die Tafel geschrieben<br />

habe?" Es würde ihm manchesmal verzagt die Antwort: ,.Nicht<br />

so genau, Herr Lehrer." <strong>Der</strong> Erzieher wird· nun mit den Eltern<br />

des betreffenden Kindes spt'echen, sie werden mit ihrem Kind<br />

den Arzt aufsuchen. Die Auskunft des Augenarztes: .,Ihr Kind<br />

ist fehlsichtig" schließt nach ein'er sorgfältigen Untersuchung,<br />

die gar nicht weh tut, auch die Auskunft ein, wie hier geholfen<br />

werden kann. Jeder Sehfehler ist durch eine geeignete Brille<br />

zu korrigieren. <strong>Der</strong> Arzt verweist die Eltern mit seinem Rezept<br />

an einen aner,kannten Optiker. <strong>Der</strong> versetzt sie meist erneut<br />

in Erstaunen .• Sechs minus, eine ziemlich starke Brille", erklärt<br />

er. Vater und Mutter sehen schon durch dieses Glas die ,schöne<br />

Welt nur noch verschwommen, das Kind aber bedarf dieses<br />

Glases, um so gut sehen zu können wie seine Eltern.<br />

A·ber nicht allein viele Kinderaugen brauchen Hilfe: Die Zahl<br />

der .Fehlsidltigen in aller Welt wird auf 700/o aller Menschen<br />

(ohne Berüdcsichtigung der „Presbyopie". d. i. Alterssichtigkeit)<br />

geschätzt.<br />

Bedauerlich, daß nicht schon in der Schule die Sehkraft der<br />

Augen sorgfältig überprüft wird. Es könnte dem Kind, den<br />

Eltern und den Lehrern manches erspart bleiben, wenn die Fehlsichtigkeit<br />

des Kindes rechtzeitig korrigiert würde.<br />

(,.Bremer Nachrichten• vom 13. April <strong>1951</strong>)<br />

70 Prozent fehlsichtig<br />

Etwa 70 Prozent aller Bewohner der Bundesrepublik sind fehlsichtig,<br />

hat sich auf Grund ärztncher Untersuchungen ergeben,<br />

Nur 25 Prozent der Fehlsidl.tigen versuchen durch eine Brille<br />

ihre Sehleistung zu verbessern. Verminderte berufliche Leistungen<br />

und erhöhte Unfallzahlen sind nach Ansicht von Fachkreisen<br />

die Folge dieser Tatsadl.en.<br />

(. Tageb:latt Heidelberg" vom 18. Mai <strong>1951</strong>)<br />

Die Sonnenschutzbrille<br />

Millionen Sonnenschutzbrillen werden jährlich gekauft. Trotzdem<br />

findet man unter den Sonnensdmtzbrillenträgern viele mit<br />

entzündeten Augen. Sie klagen über Krankheitserscheinungen,<br />

hervorgerufen durch über.mäßige Sonneneinstrahlung. Und dabei<br />

war die Absicht der Käufer, sidl neben angenehmem Sehen audl.<br />

einen wirksamen Schutz für die Augen bei starkem Sonnenlidl.t<br />

zu verschaffen.<br />

Fast ausschließlich sind diese Schädigungen auf den Gebraudl<br />

gewöhnlicher Sonnenbrillen zurüdczuführen, wie sie mit Gläsern<br />

aller Farben und Schattierungen für wenig Geld überall zu haben<br />

sind Man sieht damit zunächst angenehm, aber in den meisten<br />

Fällen schützen sie die Auqen nicht und sind daher tüdcisch und<br />

gefährlich. ·<br />

Warum soll eine Sonnenbrille Schutz gewähren?<br />

Weil das Sonnenlicht Strahlen enthält, sichtbare Lichtstrahlen<br />

und unsichtbare Ultraviolett- und Ultrarotstrahlen, die ganz verschieden<br />

auf das Auge einwirken und es bei entsprechender<br />

Konzentration (grelle Strahlung) schädigen können. Die Blendung<br />

durch die sichtbaren hellen Strahlen ist sofort, die schädigende<br />

Wirkung der unsichtbaren Strahlen oft erst später bemerkbar.<br />

.<br />

Dagegen wehrt. sich das ungeschützte Auge: die Iris verengt<br />

sich, so daß nur wenige Strahlen in das Augenninnere gelangen<br />

können. Diese selbsttätige Abwehr genügt jedoch nicht, das<br />

Auge muß auch noch zugekniffen werden.<br />

Setzt man eine Sonnenbrille auf, so ist zwar das lästige und<br />

auf die Dauer anstrengende Zukneifen nicht notwendig. Gegen<br />

Blendung geschützt, öffnet sich aber die Iris - bei zu dunklen<br />

Gläsern besonders weit - und das empfindliche Innere des Auges<br />

ist damit der Einwirkung der gefährlichen unsichtbaren Strahlen<br />

ausgesetzt.<br />

Die unsidltbaren ultravioletten und ultraroten Strahlen kön•<br />

nen mannigfache Schädigungen in und am Auge hervorrufen.<br />

Um diese zu verhindern, muß eine gute Sonnenbrille so beschaffen<br />

sein, daß sie nicht nur das sichtbare Licht dämpft,<br />

sondern die unsichtbaren Strahlen hindert, das Auge zu erreichen.<br />

·<br />

Oft ist es darum gefährlidl.er, eine schlechte Sonnenbrille zu<br />

tragen, als gar keine. Denn, wie ein mit Ruß dunkel gefärbtes<br />

Glas, so absorbiert das minderwertige Sonnenglas zwar einen<br />

Teil der Strahlen, die wir als Licht wahrnehmen, aber es kann<br />

nicht gleichzeitig die unsichtbaren und schädlichen Strahlen wirksam<br />

ausfilte·rn.<br />

Es ist deshalb richtig:<br />

Das beste Sonnenschutzglas ist das, welches die Blendung<br />

beseitigt, das Farbenbild der Natur nicht verändert und gleichzeitig<br />

die unsichtbaren ultravioletten und ultraroten Strahlen<br />

absorbiert.<br />

<strong>Der</strong>artige Gläser ,werden in den großen deutschen ontischen<br />

Werken hergestellt, die durch ihre Leistung in der ganzen Welt<br />

bekannt geworden sind. Auf Grund wissenschaftlicher Untersuchungen<br />

wird das kostbare Rohglas in schwierigen Schmelzprozessen<br />

gewonnen. Ständige Kontrollen in Laboratorien und<br />

Werkstätten garantieren für jedes Glas die angegebene Schutzund<br />

optische Wir:kung.<br />

Solche Gläser, auf deren einwandfreien Schutz gegen die Wirkungen<br />

der schädlichen Strahlen man sich unbedingt verlassen<br />

kann, sind nur in den Geschäften der Fachoptiker erhältlich.<br />

Sonnenbrillen, die heute von allen möglichen Nichtfachleuten<br />

angeboten werden, und von denen der Käufer nicht weiß, woher<br />

sie kommen, haben meistens Gläser, die aus gewöhnlichem<br />

farbigem Glase hergestellt sind. Diese sind weder geschliffen noch<br />

poliert und deshalb auch optisch minderwertig.<br />

Die Markengläser vom Fadloptiker mögen mehr kosten, aber<br />

wenn schon eine Sonnenbrille, dann eine gute, vom Fachmann<br />

angepaßte, die das Ange bewahrt und nicht schädigt.<br />

Denn: Für das Auge -ist das Beste gerade gut genug.<br />

(.,Mannheimer Morgen" vom 29. Mai <strong>1951</strong>)<br />

Blick auf die Sonnenbrille<br />

Wieder steht der Sommer vor der Tür. Und mit seinem :Einzuq<br />

erleben wir, wie jedes Jahr auf Straßen und Plätzen, am Strand<br />

und auf den bunten Terrassen der Cafes, den Anblidc der sonnenbrillenbewehrten<br />

Gesichter. <strong>Der</strong> Zwedc heiligt die Mittel, war<br />

man einst festzustellen genötigt - und doch hat sidl. die Sonnenbrille<br />

längst von einem reinen Nützlidl.keitsinstrument zum<br />

Schmuckstüdc und modischen Renomme unserer Damenwelt qewandelt.<br />

Heute zieren schöne· und wohlgeformte Gesidlter kühn<br />

geschwungene und blitzende Gestelle - auf daß der grelle<br />

Schein der Sonne die empfindlichen Augen unserer Stadtmensdren<br />

nicht blende . . . 1 Eine fast schillernde Pracht der Farben,<br />

von grün, blau, bis braun -und sogar rosenrot (nicht nur für<br />

Optimisten!) funkelt einem in den Gläsern entgegen. Es sollte<br />

eigentlich lohnen, einmal nicht durdJ., sondern au f diese Gläser<br />

einen kritischen Blidc zu werfen.<br />

Einen doppelten Zwedc sollen sie erfüllen: Einmal, das Auge<br />

vor dem .agressiven• Teil des Sonnenlichtes, den kurzwelligen<br />

blauen, violetten und besonders den ultravioletten Strahlen zu<br />

schützen. Und zum anderen, indem sie durch Dämpfung die Sehnerven<br />

vor Blendung und Uberreizung bewahrt, auch die natürliche<br />

Komposition der Farben ~icht zu verfäls.dl.en. Legen wir<br />

dodl. Wert darauf, die Welt nach wie vor so zu sehen, wie<br />

sie sich uns wirklich darbietet, und nicht grün oder blau . übermalt".<br />

Sonst nämlich sind die angenehmen Empfindungen, die


Seite 20- Nr. 7 <strong>1951</strong><br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldo1f<br />

jeden befallen, der unser sonnenüberflutetes Dasein nun in<br />

gedämpfterem Licht betrachten darf, nichts als eine Selbsttäuschung!<br />

Es kommt ja nicht nur darauf an, daß die dunkle Brille<br />

.Licht wegnimmt•. Die blauen oder grünen Gläser sieben aus<br />

dem sidJ.tbaren Anteil der Sonnenstrahlung durdl Absorption<br />

nur einen gewissen Farbanteil heraus, so daß dann das Glas<br />

im durchfallenden Lidlt nur in der übrigbleibenden Mischfarbe<br />

erscheint, die zu der versdlluckten Farbe addiert, wieder • weiß"<br />

ergibt.<br />

Nur der Physiker mit seinen optisdlen Instrumenten könnte<br />

definitiv beurteilen, ob das Brillenglas auch wirklich jenen<br />

.gefährlidlen• Strahlenanteil, namentlidl im Ultravioletten, absorbiert<br />

- wenn man sich aus Sparsamkeitsgründen verleiten<br />

läßt, eine der ungezählten billigen Sonnenbrillen zu kaufen,<br />

die es beinahe ·an jedem Kiosk gibt, und deren Hersteller keine<br />

sonde.rlidlen Garantien für Qualität bieten. W irksamen Sdlutz<br />

geben den Augen in der Tat nur gute, geprüfte Markel).gläser,<br />

wie Neophan und Umbra!. Den empfindlidlen ~ehnerven werden<br />

von den durdlgelassenen längerwelligen Lichtstrahlen (gelb,<br />

orange, rot) der Sonne keine Sdläden mehr zugefügt, und zudem<br />

zeichnen diese Glassorten sich durch genügend w irklichkeits•<br />

getreue Reproduktion der natürli.chen Farbwerte aus. Es heißt<br />

also wohl oder übel etwas tief-er in die Tasche greifen I <strong>Der</strong><br />

Zweck einer guten Sonnenbrille wird damit erreicht, und wir<br />

können uns jetzt mit ruhigstem Gewissen nach Herzenslust den<br />

bräunenden und versdlönernden Strahlen der Sonne aussetzen!<br />

Bundesverband Nichtselbständiger <strong>Augenoptiker</strong> (BN A)<br />

1. Vorsitzender:<br />

Adalbert Grün, Mülheim-Ruhr,<br />

Marienhof 29<br />

Schriftführung:<br />

A. Sürig, Düsseldorf, Blücherstraße 24<br />

An alle Nichtselbständigen <strong>Augenoptiker</strong> des Bundesgebietes und Westberlins!<br />

<strong>Der</strong> B NA bittet alle nichtselbständigen <strong>Augenoptiker</strong> des gesamten Bundesgebietes und Westberlins, sofern sie .noch nicht in örtli


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf Nr. 7/<strong>1951</strong> - Seite 21<br />

Wissenschaftliche Vereinigung der <strong>Augenoptiker</strong> e.V.<br />

Vorsitzender , Schriftführer :<br />

Dipl.-Optilter HANS SAUERDORN W. V. A.<br />

ERWIN BRINK<br />

fulda, Unterm HI. Kreu1 8, Telefon 2732 Wuppertal-Barmen, Warth 27 • Telefon 55609<br />

Einladung<br />

Anfang August findet im Rhein-Main-Gebiet eine Wochenendtagung<br />

der Bezirksgruppe Hessen-Süd statt. Auf dem vorläufigen<br />

F-rogramm stehen u. a.:<br />

1. Bericht über die Londoner Tagung.<br />

2. Aus der Praxis - für die Praxis.<br />

Die WV A-Mitglieder der Bezirksgruppe Hessen-Süd werden<br />

noch durch Rundschreiben eingeladen. Interessierte Gäste sind<br />

herzlich willkommen und wollen das Einladungsschreiben bitte<br />

anfordern bei Curt Krieger, Wiesbaden, Langgasse 5.<br />

Aus dem Bezirk Nordwürttemberg:<br />

Am 10. Juni begann der WVA-Bezirk Nordwürttemberg in<br />

der Landeshauptstadt Stuttgart seine Fortbildungsarbeit mit<br />

einem fachwissenschaftlichen Vortrag, den Bbr. E. Pr e u s s n er<br />

vor 150 Gästen und Mitgliedern hielt. Das Thema des Vortrages<br />

befaßte sich mit den Funktionen der Akkommodation in ihren<br />

Entwicklungen vom Tier zum Menschen. In kurzep, sehr verständlichen<br />

Worten klärte der Redner zum Anfang den Begriff<br />

.Akkommodation• und die drei grundsätzlich möglichen Einrichtungen<br />

zur Angleichung des Auges an verschiedene Einstellen"tfernungen.<br />

Die theoretischen Erklärungen wurden durch<br />

Lichtbilder unterstützt. Bbr. Preussner zeigte dann Akkommodationsmechanismen<br />

bei Insekten, Amphibien, Reptilien und<br />

Fischen bis zu den Säugetieren, um dann wieder die menschlische<br />

Akkommodation näher zu erläutern. Es folgte die Klärung<br />

der fünf Punkte der Helmholtzschen Theorie und die noch heute<br />

darin strittigen Vorg,änge. Sehr schön wurde der Begrüf des<br />

äußeren und inneren Akkommodationserfolges demonstriert. Als<br />

Abschluß dieser interessanten Ausführungen ging der Redner<br />

auf den noch weniger bekannten Effekt der Akkommodationsgeschwindigkeit<br />

ein und deren mögliche Beeinflussung.<br />

<strong>Der</strong> Beifall, den dieser Vortrag fand, bewies die positive<br />

Einstellung der Kollegen zur Fortbildungsarbeit der WV A. Dem<br />

Wunsche nach weiteren derartigen Veranstaltungen wird entsprochen.<br />

werden.<br />

Aus dem Bezirk Südwurttemberg:<br />

Auch in Südwürttei;nberg-Hohenzollern wurde die Arbeit der<br />

WV A aufgenommen. Bbr. Ac k er m an n lud am 17. Juni zu<br />

einer Arbeitstagung nach Sigmaringen ein. Vor 80 erschienenen<br />

Gästen und Mitgliedern hielt -Bbr. E. Pr e u s s n er einen Vortrag<br />

über obiektive Augenrefraktion und zeigte in Lichtbildern<br />

eine • Gesamtentwicklung von über 100 Jahren. Anschaulich<br />

brachte der Redner die Methode im aufrechten Bild und leitete<br />

anschließend zur Skiaskopie über. Es war allgemeiner Wunsdl,<br />

Herrn Preussner im Rahmen der WV A-Fortbilrlungsarbeit nodl<br />

öfter mit solchen interessanten Vorträgen zu hören.<br />

Bbr. Ackermann referierte dann über die Aufgaben des <strong>Augenoptiker</strong>s<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Kostenstruktur.<br />

Dieses Thema wurde durch die humorvolle Art des Vortrages<br />

wesentlich belebt und verlor so bei allen Kollegen den Ansdlein<br />

der grauen Theorie.<br />

Deutsche Gesellschaft für angewandte Optik<br />

52. Tagung am 16. und 17. Mai <strong>1951</strong> in Bad Kreuznach<br />

Die im Jahre 1949 wieder ins Leben gerufene<br />

Gesellschaft hielt ihre diesjährige<br />

wissenschaftliche Tagung in Bad Kreuznach<br />

ab. Die Leitung lag in den Händen des<br />

1. Vorsitzenden, Herrn Dr. K. R ä n t s c h<br />

(Oberkochen), die örtliche Vorbereitung<br />

hatte Herr Dr. Klar man n (Bad Kreuznach}<br />

übernommen. Zunächst wurde in der<br />

ordentlichen Mitgliederversammlung als<br />

Schriftführer Herr Dr. N. Günther<br />

(Oberkochen) neu gewählt und Herr Dr.<br />

Franke (Wetzlar) als Schatzmeister wiederum<br />

in seinem · Amt bestätigt. Als Ort<br />

für die nächste Tagung erhielt Be r l i n<br />

die meisten Stimmen. Die Bildung wissenschaftlicher<br />

Ausschüsse wurde vorgeschlagen<br />

und soll demnächst verwirklicht<br />

werden.<br />

Die wissenschaftlich-en Vorträge erforderten<br />

fast 2 Tage intensiver Arbeit. Es<br />

seien hier die Themen der einzelnen Vortra·genden<br />

in loser Reihenfolge genannt.<br />

Auf den Inhalt selbst kann aus räumlichen<br />

Gründen hier nicht eingegangen werden.<br />

Die wissenschaftliche Zeitschrift .Optik",<br />

als das Fachorgan der Gesellschaft, aus<br />

der Wissenschaftlichen Verlagsgesell-sdlaft<br />

m.b.H., Stuttgart, wird jedoch sowohl<br />

Referate -ü-ber die einzelnen Vorträge als<br />

auch zum Teil die Originalarbeiten der<br />

Verfass-er über die Themen bringen.<br />

Die ersten 4 Themen interessieren-<br />

auch den <strong>Augenoptiker</strong>.<br />

Es sprachen die Herren:<br />

Th. Graf f (Frankfurt a. M.): Erfindung<br />

und Fortentwicklung des Augenspiegels.<br />

N. G ü n t h er (Oberkochen): Das Grundgesetz<br />

d-er Raumwahrnehmung.<br />

H. Schober (Schloß Borste!): Einige<br />

auf neuen Gesichtspunkten beruhende<br />

ophthalmologische Untersuchungsgeräte<br />

(Sehzeichenprojektor, Kampimeter, Adaptometer).<br />

E. Lau (Berlin-Karow): Ein Dioptimeter.<br />

Uber Themen aus der f o t o g r a f i -<br />

s c h e n Optik spradlen die Herren:<br />

W. E w a l d (Bad Kreuznach): Ein_leitende<br />

Worte zu den Vorträg-en von Herrn<br />

D. Hacmann, Grenchen (Schweiz). und<br />

Herrn H. Schulz, ebenfalls aus Grenchen.<br />

D. Ha cm an (Grenchen): Uber ein Cy­<br />

Claron 1 : 1,8/50 mm von D. Hacman<br />

(Grenchen) und G. Klemt (Bad Kreuznach).<br />

H. S c h u I z (Grenchen): Perspektive, Bildplastik<br />

und Schärfentiefe.<br />

H. D z lobe k (Berlin): Uber Vignettierung.<br />

S. R ö s c h (Wetzlar): Farbfilmprüfungen.<br />

Uber o p t i s c h e Instrumente trugen<br />

die folgenden Herren vor:<br />

G. Hans e n (Oberkochen): Zeiss-Opton­<br />

Monochromator mit optischer Wellenlängenablesung.<br />

H. J -e n s e n (Wedel): Ein NElphelometer.<br />

K. R ä n t s c h (Oberkochen): Uber zwei<br />

neue Zeiss-Opton-Feinmeßgeräte.<br />

Spezielle g e o d ä t i s c h e Instrumentenfragen<br />

wurden von den Herren:<br />

H. G i g a s (Frankfurt a. M.): Neue Forderungen<br />

an geodätische Instrumente für<br />

Haupttriangulationen, und<br />

G. F ö r s t n er (Oberkochen): Das Zeiss­<br />

Opton~Nivellier Ni 2, behandelt.<br />

Für die F e r t i g u n g s p r a x i s war<br />

der Vortrag von<br />

G. Rosenthal (W-etzlar): Beitrag zur<br />

Radienmessung von G. Franke (Wetzlar)<br />

und G. Rosenthal (Wetzlar) von Bedeutung,<br />

und auf<br />

t h e o r e t i s c h e m Gebiet Jagen die<br />

Vorträg-e von<br />

Chr. v. H o f e (Gelnhausen): Uber zusammengesetzte<br />

Fernrohrobjektive, und<br />

H. Wagner (Wetzlar): Zur mathematischen<br />

Behandlung von Spiegelungen.<br />

Am Abend des ersten Tages waren die<br />

Teilnehmer von der Firma Jos. Schneider<br />

u. Co. (Bad Kreuznach) ins Kurhaus zu<br />

Gast geladen und verlebten dort einen<br />

genußreichen Abend, den Herr Professor<br />

Dr. A. Kji h l (München), der frühere langjährige<br />

l . Vorsitzende und jetziges Ehrenmitglied,<br />

durdi seine lallllige Damenrede<br />

zu verschönen verstand. Aus Berlin war<br />

zur Tagung ein Sonderomnibus eingetroffen,<br />

der auch eine größere Zahl Studenten<br />

der Technischen Univer,sität Berlin-Charlottenburg<br />

mitbrachte. <strong>Der</strong> gesamte Verlauf<br />

der Tagung ließ erfreulicherweise die<br />

innere Festigung erkennen, die die Gesellschaft<br />

in den letzten Jahren gewonnen hat.<br />

Sowohl für die Mitglieder als auch für die<br />

Gäste der Gesellschaft dürfte sie als· sehr<br />

erfolgreich gebucht werden können.<br />

Modescha1t beim „Oaks"-Hennen<br />

<strong>Der</strong> Oaks-Tag der Epsom (Surrey) Rennen ist<br />

immer der Tag der Frauen gewesen, und der<br />

Tag, an dem man einzigartige Modegebilde •td11m<br />

kann. Die Rennbesucherin Mrs. J. R. Mullion t~<br />

eine mit Margeriten bedeckte Baskenmütu mit<br />

feinem grünen Schleier. Ihre Schildpatt-Glber<br />

waren an einer Schildpattkette bef utigt.<br />

1.Juni <strong>1951</strong>


Seite 22-Nr. 7/<strong>1951</strong><br />

Optiker aus drei Ländern<br />

Prominente deutsche, belgische und französische Optiker nahmen zwischen<br />

dem 24. und 25. April an einer ·Reihe von. Tagungen und Vorlesungen<br />

in Bad Godesberg teil.<br />

Yo,dere Reihe Pon link, noch rechu : Mr. Roo,en (L'ln,titut Central d'Optique, Paris),<br />

Profe11or Pi,tor (l6na), Mr. /•an Thiriart (Direktor der Socitft,I ,j'Optometrie de Bel­<br />

&i'fu•), Mr. Jo,ef Kerjf (Prä,ident d,r &ciete d'Optometrie de Belgique).<br />

Hinter• Reihe Pon links nach rechu: Mr. Erik Maa1 (Brü11el), Herr P•ter Abel- (Bert in<br />

Centralvereinigung<br />

Deutscher Handelsvertreter- und Handelsmakler-Verbände (CDH)<br />

Fachgemeinschaft Foto, Kino, Optik<br />

Fotovertreter gegen Luxussteuer<br />

Die Fachgemeinschaft Foto, Kino, Optik in der Centralver­<br />

·einigung Deutscher Handelsvei:treter- und Handelsmakler-Verbände<br />

(ODH) wendet sich mit Nachdrudc gegen die Einbeziehung<br />

der Erzeugnisse der optisdlen und fotografischen Industrie in<br />

die geplante Luxussteuer. Diese Erzeugnisse sind nicht zu den<br />

Luxusgütern zu rechnen. Die Amateurfotografie wird erfahrungsgemäß<br />

von den breiten Schichten der Bevölkerung ausgeübt<br />

und ist keineswegs einf! Angelegenheit der Schichten mit<br />

höherem Einkommen. Außerdem sind Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst heute ohne die Fotografie nicht denkbar, und gerade<br />

dort würde eine Sonderbesteuerung infolg.e der geringen zur<br />

Verfügung stehendeill Geldmittel die unangenehmsten Folgen<br />

haben. <strong>Der</strong> unausbleibliche Rüdcgang des Inlandabsatzes bei<br />

einer Sonderbesteuerung würde audl die Industrie in ihrer<br />

Exportfähigkeit beeinträchtigen. Die infolge des Sinkens der<br />

Kaufkraft ohnehin bedenkliche wirtschaftliche Lage der Fotohändlef<br />

würde weiter erschwert werden.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Düsseldorf<br />

Deutsche Gesellschaft für Optometrie<br />

Geschäftsstelle: Berlin-Steglitz, Peschkestraße 3<br />

Das Programm des III. Kongresses der Deutschen Gesellschaft<br />

für Optometrie<br />

der vom 27_ bis 29. September <strong>1951</strong> in Berlin stattfindet<br />

Merken Sie sich bitte diesen Termin vor<br />

27. September<br />

9 Uhr Eröffnung des Kongresses<br />

9.20 Uhr Herr Dr. J oh. F I ü g g e , Göttingen,<br />

Zylinderskiaskopie<br />

10.30 Uhr Herr H. R e i n h a r d t , Berlin. <strong>Der</strong> Einfluß von<br />

Verzeichnung und Astigmatismus von Brillengläsern<br />

auf die Sehsdlärfe.<br />

28. September:<br />

9 Uhr Frl. Dr. Brink man n, Berlin. Kleine Einführung<br />

in die Bakteriologie des Auges.<br />

10.30 Uhr Herr B. Gor g es, Berlin. Die Messung des Nahastigmatismus<br />

und die Möglidlkeiten seiner Korrektion.<br />

11.45 Uhr Herr Prof. Dr. med. Jahn k e , Berlin. Modeme<br />

Heilmethoden in der Augenheilkunde.<br />

a) Keratoplastik.<br />

b) Penicillinbehandlung.<br />

29. September:<br />

10.45 Uhr Herr W. B o eck, Berlin. Zeitgemäße Betrachtung$n<br />

zur Anpassung von Doppelfokusgläsern.<br />

11.30 Uhr Herr Dr. W. Th i e 1 e , Berlin. Relative Akkommodation<br />

und relative Konvergenz.<br />

13 Uhr Sdlluß.<br />

Für den 27. und 29, September ist nodl je ein weiterer Vortrag<br />

vorgesehen.<br />

Anläßlidl des K o n g r es s es finden statt:<br />

Am 27. 9. Ein Begrüßungsabend.<br />

Am 28. 9. Die Jahreshauptversammlung der DGO.<br />

Am 29. 9. <strong>Der</strong> Gesellsdlaftsabend.<br />

Am 27. und 28. Eine Ausstellung von Geräten und Instrumenten<br />

· zur Augenuntersudlung sowie von Masdlinen und<br />

Werkzeugen für die Werkstatt des <strong>Augenoptiker</strong>s.<br />

Kurzkurse:<br />

Am 25. 9. Ganztägig: Die Kreuzcylindermethode.<br />

Am 26. 9. Ganztägig: <strong>Der</strong> T.I.B.-Balance-Test.<br />

Die Anschrift der DGO in Angelegenheiten des Kongresses<br />

lautet: Karl H ein z Ni t z s c h k e, ,Berlin - Wilmersdorf,<br />

Detmolder Straße.<br />

Änderungen des Programms bleiben vorbehalten<br />

Ernste Mahnung<br />

an Rtrgierung und Bundestag<br />

Uhlemeyers Oeduld ist am Ende<br />

Mit Worten sind unsere Minister und<br />

Parteivertreter gern mittelstandsfreundlidl.<br />

Ihre Taten aber sehen oft ganz anders aus.<br />

Hierfür hat der Bundestag kürzlidl allein<br />

auf dem Steuergebiet zwei erstaunlidle Beispiele<br />

geliefert, und zwar auf Grund von<br />

Gesetzentwürfen der Bundesregierung. Das<br />

eine ist die Abschaffung der „Warenhaussteuer",<br />

das andere die „Einführung einer<br />

Mindeststeuer", weldle die Gemeinden<br />

künftig von soldlen Kleinbetrieben · erheben<br />

dürfen, die sonst gewerbesteuerfrei<br />

geblieben wären.<br />

1hnlidle Mißgriffe und Versäumnisse<br />

sind audl in der Wirtsdlafts- und Sozialpolitik<br />

der letzten Zeit häufig vorgekommen.<br />

Mit diesen sehr unerfreulichen<br />

Dingen befaßt sich der Präsident des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Handwerks,<br />

Töpfermeister U h 1 e m e y e r , in einem<br />

Zeitungsartikel. Er sagt darin den Regierungsstellen<br />

und den Parteien ernste Wahrheiten.<br />

Zwei grundsätzlidle, immer wiederkehrende<br />

Fehler wirft er ihnen vor: ihren<br />

Hang, den Weg des geringsten Widerstandes<br />

auf Kosten der mittelständisdlen<br />

Kreise zu gehen, und ihre .Vorliebe für<br />

schematische Verfahren, mit denen alles<br />

über einen Kamm geschoren wird, obwohl<br />

sich ein Gesetz oft bei den Kleinbetrieben<br />

ganz anders und viel härter auswirkt als<br />

bei den großen. Uhlemeyer sdlreibt:<br />

„Nach den vielen Enttäusdlungen ist<br />

die Geduld des Handwerks jetzt zu Ende.<br />

Auf allen Gebieten erleben wir fortlaufend<br />

in Handwerks- und Mittelstandsfragen<br />

Versäumisse und Mißgriffe, die<br />

bei dem Willen zu einer positiven<br />

Mittelstand!ipolitik durchaus vermeidbar<br />

wären, vermeidbar auch bei den großen<br />

Sdlwierigkeiten, mit denen die Bonner<br />

Instanzen sicherlich zu ringen haben.<br />

Wenn sidl Regierung und Parteien nicht<br />

in Kürze sehr hartnäckigen Widerstand<br />

und Schwierigkeiten von ungeahnter<br />

Tragweite aufladen wollen, müssen sie<br />

sidl schnellstens auf eine positive Mittelstandspolitik<br />

umstellen. Bei keiner<br />

Entsdleidung darf die Rücksid1tnahme auf<br />

qie kleinen und mittleren Betriebe außer<br />

acht gelassen werden.'<br />

Handwerk für Maßarbeit<br />

beim Kündigungsschutz<br />

<strong>Der</strong> „Zentralverband des Deutsdlen Handwerks"<br />

hat sidl mit 5 anderen Spitzenverbänden<br />

zusammengefunden, um •beim Bundestag<br />

eine Anpassung des Kündigungsschutz-Gesetzentwunfs<br />

an die Bedürfnisse<br />

der kleineren Betriebe zu erreidlen. Die<br />

anderen 5 Or-ganisationnen sind:<br />

Deutsdler Bauernv~rband - Hauptgemeinschaft<br />

des Einzelhandels - Bundes•<br />

Aus der Handwerksorganisation<br />

verband der freien Berufe - Deutscher<br />

HD'tel- und Gaststättenverband - Gesamtverband<br />

des Groß- und Außenhandel~.<br />

Diese 6 Spitzenverbände verlangen gemeinsam<br />

zwei widltige Änderungen des<br />

Gesetzentwurfs:<br />

1. Die „Freigrenze• soll von 3 auf 10 Arbeitnehmer<br />

erhöht werden, das Gesetz<br />

soll also nur für Betriebe mit mehr als<br />

1-0 Besdläftigten gelten.<br />

· 2. Die „Karenzzeit" soll nidlt 3 Monate,<br />

sondern ein Jahr dauern, die Karenzzeit<br />

ist die Anwartschaftszeit, bis für den<br />

einzelnen Arbeitnehmer der Kündigungsschutz<br />

wirksam wird.<br />

Leider hat der Bundestagsausschuß für<br />

Arbeit diese Änderungen abgelehnt. Die<br />

Entscheidung wird jetzt vom Plenum des<br />

Bundestages getroffen werden. Es wird,<br />

wie das Deutsdle Handwerksblatt schreibt,<br />

Farbe bekennen müssen, ob es gewillt und<br />

in der Lage ist, im Interesse der Gesunderhaltung<br />

der Kleinbetriebe eine gesetzgeberische<br />

Maßarbeit zu leisten, die den<br />

unterschiedlichen Verhältnissen im kleinund<br />

großbetrieblidlen Bereich der Volkswirtsdlaft<br />

Rechnung trägt. ·<br />

<strong>Der</strong> „Zentralverband des Deutsdlen Handwerks"<br />

fZDH) hat den beteiligten Regierungsstellen,<br />

den Fraktionen im Bundestag<br />

und zahlretchen Abgeordneten zum<br />

Kündigungsschutz eine iklare und entsdliedene<br />

Erklärung übermittelt. Die weiteren<br />

Seilritte tut das Handwerk gemeinsam mit<br />

den 5 anderen Spitzenorganisationen.


<strong>Der</strong> <strong>Augenoptiker</strong>, Dusseldorf<br />

Internationaler Optiker-Kongreß, 10.-13. Juli <strong>1951</strong>, in London<br />

Erster Bericht (Nach Redaktionsschluß eingegangen)<br />

Montag, den 9. Juli, herrlicher Sonnenschein,<br />

18 Teilnehmer, darunter 2 Damen,<br />

fahren erwartungsvoll via Aachen, Brüssel<br />

Ostende. Etwas Angst vor der Seekrankheit<br />

ist schnell überwunden und in vierstündiger<br />

Uberfahrt geht es nach Dover.<br />

In London hatten sich zum Empfang der<br />

deutschen Delegation der Praes. B.O.S.<br />

Mr. E. H. Dupunt und Mr. Degenhardt eingefunden<br />

und die Reisegesellschaft in ihre<br />

Quartiere begleitet.<br />

Dienstagmargen Eröffnung des Kongresses<br />

durch Sir Harold Hartley, dem Vorsitzenden<br />

der brit. Vereinigung zur Förderung<br />

der Wissenschaften. <strong>Der</strong> Präsident<br />

des Kongresses, Mr. H. B. Marton, konnte<br />

die Vertreter von 21 Nationen aus aller<br />

Welt begrüßen. Er wies auf die verbesserten<br />

Refraktionsmethoden hin, die erhöhte<br />

Einsatzfähigkeit des arbeitenden Menschen<br />

ermöglichen. Eine besondere Ehrung widmete<br />

er Helmholrz, dessen Augenspiegel<br />

in diesem Jahr den 100. Geburtstag feiert.<br />

Eines der noch wenig vorhandenen Exemplare<br />

seines Werkes von 1851 .Die Anwendung<br />

des Augenspiegels" befindet sich<br />

in der Ausstellung im King's College.<br />

Bereits am Nachmittag begann im King's<br />

College, das eigens für die Tagung zur<br />

Verfügung gestellt wurde, das umfangreiche<br />

Programm der wissenschaftlichen<br />

Vorträge.<br />

Die gesellschaftlidien Veranstaltungen<br />

waren für alle Teilnehmer besondere Ereignisse.<br />

Am Dienstag Abend zunächst ein Empfang<br />

in der .Apothecaries' Hall". In den<br />

historischen Räumen nach althergebrachtem<br />

Brauch machten die Stunden einen besonderen<br />

Eindruck auf alle Teilnehmer.<br />

Mittwoch fanden sich die Teilnehmer zu<br />

einem überaus interessanten Vortrag im<br />

Hörsaal der „Royal Institution" ein, den<br />

Prof. Young hielt über das Thema: .Die<br />

Gesichtswahrnehmung und ihre Beziehung<br />

zur Sprache.•<br />

<strong>Der</strong> Höhepunkt der gesellsc:haftlichen<br />

Veranstaltungen war zweifellos das große<br />

Bankett im herrlichen Savoy-Hotel.<br />

<strong>Der</strong> Präsident begrüßte u. a. den englischen<br />

Gesundheitsminister und Mr. Flemming<br />

(Erfinder des Penicillin), sowie hohe<br />

Würdenträger des öffentlichen Lebens.<br />

<strong>Der</strong> Ges.undheitsminister gab seiner besonderen<br />

Freude über die Anwesenheit der<br />

deutschen Delegation Ausdruck und hoffte,<br />

daß so, wie sich der Kongreß über alle<br />

Grenzen hinweg für die Menschheit einsetze,<br />

auch die Politik. die gleichen Ziele<br />

erreichen möge. Er wies darauf hin, daß<br />

der englische Gesundheitsdienst im letzten<br />

Jahr 18 Millionen Brillen verausgabt habe,<br />

was zweifellos einem Weltrekord gleichkomme.<br />

Die Veranstaltung, ein glänzender<br />

Beweis für die Verständigungsmöglidikeit<br />

der Völker, endete wie üblic:h mit der englischen<br />

Nationalhymne.<br />

<strong>Der</strong> Freitag ist Abschlußtag des ersten<br />

Teiles der Tagung mit der Ansprache des<br />

Präsidenten Marton und Dank-Erwiderungen<br />

der Delegations-Führer.<br />

Am späten Nac:hmittag sind die Teilnehmer<br />

Gast der engl. Regierung mit einem<br />

Empfang beim Gesundheitsminister Hilay<br />

Marquand M. P. in seinem Ministerium.<br />

Briefkasten<br />

Peter Holz.<br />

Wer ist Hersteller der (hinteren) Kondensorlinse<br />

aus dem Dux-Kino, Modell 401<br />

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Nr. 7/<strong>1951</strong>-Seite 23<br />

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