BOKU Magazin 2/2024

DIDAKTIK
Die Bedeutung von KI in der
forschungsgeleiteten Lehre und
worauf geachtet werden muss
Von Andreas Zitek und Alexandra Strauss-Sieberth
Künstliche Intelligenz oder KI
ist mittlerweile ein Thema an
allen Hochschulen. Insbesondere
„Large Language Models“ (LLMs)
wie ChatGPT üben derzeit auf das
gesamte Bildungssystem einen großen
Druck aus.
Viele Hochschulen, wie auch die BOKU,
haben daher Orientierungsrahmen für
den Einsatz von KI in der Lehre geschaffen,
eidesstattliche Erklärungen
angepasst und Regelungen für die
Kennzeichnung der Verwendung von
KI-Tools in schriftlichen Abschlussarbeiten
festgelegt (siehe zusätzliche
Informationen am Ende des Artikels).
In diesem Beitrag wollen wir Lehrende
zu Wort kommen lassen, die sich
intensiv mit KI in der Forschung, aber
auch in der Lehre auseinandersetzen,
um ein gemeinsames Verständnis und
eine gemeinsame Strategie zu entwickeln.
Schließlich sieht das World
Economic Forum in den Bereichen
KI und Nachhaltigkeit in Zukunft die
größten Jobzuwächse, weshalb genau
diese Kombination für die Studierenden
der BOKU von höchster Relevanz
ist.
Wir haben dazu BOKU-Lehrende zum
Einsatz von Künstlicher Intelligenz
befragt.
Wie beeinflusst KI die Forschung,
welche Rolle spielt sie und wird sie
in Zukunft spielen? Wie verwenden
Sie KI in der Forschung?
Andreas Holzinger: Für mich als Forscher
in diesem Bereich ist es sehr
amüsant, dass jetzt jede(r) über KI
spricht, obwohl die Popularität dieses
Begriffs (der eigentlich ein falscher
Begriff ist, welchen wir aber nie mehr
aus unserem Sprachgebrauch wegbekommen
werden) vor allem durch die
großen Erfolge im maschinellen Lernen
(Machine-Learning) entstanden
ist – mit dem derzeit besten Beispiel,
den sehr populären großen Sprachmodellen.
Eines dieser Sprachmodelle
ist der sogenannte Generative
Pre-trained Transformer, abgekürzt
GPT. Sprachmodelle wie GPT haben
drei augenscheinliche Eigenschaften:
1) sie funktionieren, 2) die Bedienung
ist einfach, und 3) sie liefern oft verblüffende
Ergebnisse. Das, was wir
46 BOKU Mag 2 | 2024