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Feurio

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Objektive Messwerte<br />

für tragbare Belüftungsgeräte<br />

DIN 14963 werden zur Norm<br />

BEZEICHNUNG VON LÜFTERN<br />

NACH NORM<br />

Die Belüftungsgeräte werden in den Ausführungsarten<br />

in folgende drei Typen eingeteilt:<br />

• Belüftungsgerät mit<br />

Verbrennungsmotorantrieb (TM)<br />

• Belüftungsgerät mit Elektromotorantrieb<br />

(EM) mit und ohne Akku<br />

• Belüftungsgerät mit Wasserturbinenantrieb<br />

(WT)<br />

Es wurden bereits 5 RAMFAN-<br />

Lüfter nach diesem Normverfahren<br />

erfolgreich getestet.<br />

bei der Leistungsfähigkeit von Feuerwehrlüftern<br />

Bisher gab es keine einheitlichen Angaben bezüglich<br />

der Leistungsfähigkeit von Lüftern im Feuerwehrbereich.<br />

Hersteller und Vertreiber benutzten zur Angabe der<br />

Lüfterleistung den Standard nach AMCA (US-Messverfahren),<br />

die Industrienorm der Industrieventilatoren ISO<br />

5801 oder Angaben nach dem Injektorprinzip bzw. dem<br />

Freiluftverfahren. Dies macht einen objektiven Vergleich<br />

bisher nur schwer möglich.<br />

Bereits im Jahr 2013 hatte eine große Berufsfeuerwehr<br />

beim Deutschen Institut für Normung einen Normungsantrag<br />

gestellt. Worum ging es konkret? Einerseits sollten<br />

Größen und Gewichtsklassen der Lüfter klar definiert<br />

werden. Andererseits sollte ihre Leistung nach einem einheitlichen<br />

System definiert und unabhängig gemessen<br />

werden können.<br />

Dem Normungsantrag wurde stattgegeben und ein<br />

Arbeitskreis „tragbare Belüftungsgeräte“ gegründet. Die<br />

wesentlichen Ziele der neuen Norm sind:<br />

• transparente und vergleichbare Messwerte<br />

für alle Feuerwehrlüfter<br />

• Unterscheidung und Definition nach Antriebsart,<br />

Größe und Leistungsklasse<br />

• einheitliche Definition von Sicherheitsstandards,<br />

Kennzeichnung und Dokumentation<br />

Perfekte Bedingungen für einen neutralen<br />

Vergleich schaffen<br />

Neben der Erarbeitung und Definition der neuen Norm<br />

hatte der Arbeitskreis eine besondere Herausforderung<br />

zu meistern. Es musste eine Einrichtung gefunden werden,<br />

in der die Messungen neutral durchführbar waren.<br />

Die Suche war erfolgreich: Im Feuerwehr-Ausbildungszentrum<br />

der Firma Infraserv in Burgkirchen, Bayern<br />

existieren die perfekten Bedingungen für eine zielgerichtete<br />

Prüfung nach DIN.<br />

Die Messungen erfolgten nach einem Verfahren, das an<br />

der Hochschule Coburg von Prof. Eppele, einem Spezialisten<br />

für Strömungsmechanik, und seinem Team entwickelt<br />

wurde. Auch die entsprechende Soft- und Hardware<br />

für die Messeinrichtung wurde durch die Hochschule<br />

Coburg entwickelt.<br />

Die Messung simuliert eine praxisnahe Überdruckbelüftung<br />

in einem dreigeschossigen Gebäude über einen<br />

definierten Zeitraum. Das Gebäude wurde mit einer in<br />

der DIN definierten Messdüse versehen. Die Messwerte<br />

der getesteten Lüfter werden nach dem in der DIN festgelegten<br />

Ablauf ermittelt und von Infraserv zertifiziert. Jetzt<br />

ist endlich ein transparenter und neutraler Vergleich bei<br />

tragbaren Feuerwehrlüftern möglich.<br />

ANMERKUNG: Die Werte der neuen Lüfternorm unterscheiden<br />

sich von denen in ANSI/AMCA240 und auch von<br />

denen anderer Messverfahren teilweise signifikant. Sie<br />

sind mit diesem Dokument jedoch für alle Lüfter einheitlich<br />

und stimmen mit den Anwendungen und Erfordernissen<br />

im Feuerwehrbereich überein.<br />

Die Bezeichnung besteht aus der Benennung<br />

„Belüftungsgerät“, der Normnummer „DIN14963“, der<br />

Antriebsart, der Leistungs- und Größenklasse sowie<br />

gegebenenfalls einer Angabe zum Explosionsschutz<br />

(ex.).<br />

DREI GRÖSSENKLASSEN<br />

Es gibt 3 unterschiedliche Größenklassen. Die der<br />

Größenklasse zugeordneten Maße der Belüftungsgeräte,<br />

einschließlich des Transportgestells und evtl.<br />

vorhandener Räder, dürfen die Werte nach einer fest<br />

definierten Tabelle nicht überschreiten.<br />

Im Feuerwehr-Ausbildungszentrum<br />

der Firma Infraserv erfolgten alle<br />

zielgerichteten Prüfungen nach DIN.<br />

Hier geht<br />

es direkt<br />

zum Shop<br />

FÜNF LEISTUNGSKLASSEN<br />

Es gibt 5 Leistungsklassen. Die Leistungsklasse des Belüftungsgeräts muss<br />

stets in Abhängigkeit von fest definierten Luftvolumenströmen zugeordnet<br />

werden.<br />

• Leistungsklasse 1: Luftvolumenstrom 1.000 m 3 /h bis < 2.000 m 3 /h<br />

• Leistungsklasse 2: Luftvolumenstrom 2.000 m 3 /h bis < 3.000 m 3 /h<br />

• Leistungsklasse 3: Luftvolumenstrom 3.000 m 3 /h bis < 4.000 m 3 /h<br />

• Leistungsklasse 4: Luftvolumenstrom 4.000 m 3 /h bis < 5.000 m 3 /h<br />

• Leistungsklasse 5: Luftvolumenstrom ≥ 5.000 m 3 /h<br />

Änderungswünsche zur neuen Lüfternorm sind als<br />

Entwurf DIN 14963/A1 im Januar 2024 veröffentlicht<br />

worden. Bis zum 8. April 2024 bestand die Möglichkeit,<br />

dazu Stellung zu nehmen. Danach wurde die Lüfternorm<br />

final verabschiedet und kann seitdem endlich die Vergleichbarkeit<br />

der unterschiedlichen Lüfter und Hersteller<br />

sicherstellen.<br />

Beispiel RAMFAN 40V<br />

So ist beispielsweise der Lüfter „RAMFAN 40V“ ein Belüftungsgerät nach<br />

DIN 14963-EM-A-1-2 (Elektromotor mit Akku, Größenklasse 1, Leistungsklasse 2)<br />

Nach diesem Normverfahren wurden bisher 5 Ramfan-Lüfter getestet:<br />

Elektrolüfter EX 520, Akkulüfter EX 50 Li (40 V) und EX 150 Li (52 V),<br />

ex-geschützter Elektrolüfter EFC 150X und Benzinlüfter GX 350.<br />

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