02.05.2024 Views

atw - International Journal for Nuclear Power | 03.2024

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information. www.nucmag.com

Ever since its first issue in 1956, the atw – International Journal for Nuclear Power has been a publisher of specialist articles, background reports, interviews and news about developments and trends from all important sectors of nuclear energy, nuclear technology and the energy industry. Internationally current and competent, the professional journal atw is a valuable source of information.

www.nucmag.com

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

48<br />

<br />

Environment and Safety<br />

Auslegung waren weitere wichtige Merkmale beim Design<br />

des TFP-Systems. Es wird sicher gestellt, dass selbst<br />

im Falle eines Ausfalls einzelner Komponenten die<br />

Funktionalität des Systems aufrecht erhalten bleibt. Das<br />

zu entwickelnde System sollte auch in der Lage sein,<br />

verschiedenen Umweltbedingungen, wie Treibgut,<br />

Schlammwasser, hohe und extreme Außen tempe raturen<br />

sowie hohe Abgastemperaturen, standzuhalten.<br />

Darüber hinaus wurden strenge An<strong>for</strong>derungen hinsichtlich<br />

der Erdbebensicherheit nach spezifischen<br />

kerntechnischen Regelwerken, wie z. B. KTA 2201.4<br />

oder KTA 3211.2, gestellt. Die Fertigung sollte nach den<br />

kerntechnisch spezifischen Qualitätsstandards (beispielsweise<br />

KTA 1401 und IAEA 50-C-Q) erfolgen. Ein<br />

zusätzlicher Anwendungsfall des TFP­ Systems ergibt<br />

sich bei der Vermeidung einer internen Überflutung<br />

von Raum zu Raum. Somit kann auch eine mögliche<br />

Kontaminationsverschleppung verhindert werden.<br />

Diese umfassende Herangehensweise verdeutlicht die<br />

Notwendigkeit und den Anspruch, mit dem das TFP-<br />

System entwickelt wurde, um höchste Sicherheitsstandards<br />

für Kernkraftwerke zu bereitzustellen.<br />

Trümmerschutz TFP-System<br />

Um den Schutz vor potenziellen Trümmern und<br />

anderen externen Einflüssen zu maximieren, wurde<br />

neben dem TFP-System auch ein dazugehöriger<br />

Trümmerschutz entwickelt, der verschiedene Auslegungsansätze<br />

verfolgt.<br />

Eine der wichtigsten Funktionen des Trümmerschutzes<br />

ist der Schutz vor schwimmenden Lasten, wie z. B.<br />

Treibgut wie Gastanks oder Bäume.<br />

Dazu gehört der Schutz vor Trümmerteilen eines<br />

Flugzeugabsturzes (FLAB), bei dem die Konstruktion<br />

darauf abzielt, die Auswirkungen eines solchen Ereignisses<br />

zu minimieren.<br />

Zudem können Vorkehrungen getroffen werden,<br />

um die kerntechnischen Anlagen vor Schäden durch<br />

Tornados und/oder tornadoindizierten Lasten zu<br />

schützen.<br />

Je nach An<strong>for</strong>derungsfall kann der Trümmerschutz zur<br />

Abwehr terroristischer Angriffe weiterentwickelt<br />

werden, indem die Strukturen verstärkt und z. B.<br />

Objektschutzgitter implementiert werden.<br />

Das Ergebnis dieser An<strong>for</strong>derungen ist das zum<br />

Patent angemeldete TFP-System<br />

Um den hohen nuklearen Sicherheitsstandards gerecht<br />

zu werden, wurde die Schließfunktion des<br />

TsunamiFloodProtection (TFP)-Systems auf das Wesentliche<br />

reduziert. Dabei wurden doppelte Schwimmsysteme<br />

gemäß vorgegebener Auftriebskräfte konstruiert,<br />

die in Führungsstangen laufen und im Falle eines<br />

Tsunamis eine konstruierte Grundplatte dichtschließen<br />

(s. Abbildung 2). Dieses System wird für die maximale<br />

Flexibilität in einem speziell entwickelten modularen<br />

Einbaurahmen verschraubt und in den Trümmerschutz<br />

integriert (s. Abbildung 3). Der internationale<br />

Recherche bericht war positiv und die Patentierbarkeit<br />

des TFP-Systems wurde durch das internationale<br />

Patent amt in Brüssel in Aussicht gestellt.<br />

Zusätzlich ist der Trümmerschutz darauf ausgelegt,<br />

den Einfluss von Explosionsdruckwellen zu minimieren.<br />

Hierfür werden verstärkte Betonstrukturen<br />

verwendet, um die Auswirkungen von Druckwellen zu<br />

reduzieren und die Anlagenteile zu schützen. Denkbar<br />

ist auch eine Erweiterung der Konstruktion mit<br />

Explosionsdrucklappen.<br />

Darüber hinaus ist der Trümmerschutz so konzipiert,<br />

dass er extremen Wetterbedingungen wie z. B. extremen<br />

Winden, Eislasten und extremen Außentemperaturen,<br />

standhalten kann.<br />

Zusätzlich wird in dem Trümmerschutz eine Erdbebenentkopplung<br />

integriert, um die Anlagen vor den Auswirkungen<br />

eines Erdbebens zu schützen und Schäden<br />

zu minimieren. Die Verankerung des Trümmerschutzes<br />

erfolgt mittels Dübelplatten und/oder in Verbindung<br />

mit der bestehenden Gebäudebewehrung, um eine sichere<br />

Standfestigkeit herzustellen.<br />

In dem Trümmerschutz können weitere anlagenspezifische<br />

Schutzmaßnahmen implementiert werden,<br />

um kerntechnische Anlagen vor zusätzlichen Bedrohungen<br />

zu sichern.<br />

Abb. 2.<br />

Prototyp TFP-Modul<br />

Durch seine spezielle Konstruktion ist das TFP-System<br />

passiv inhärent und vollständig redundant. Es kann<br />

sowohl großen Massen von Schlamm und Treibgut,<br />

extremen Wetterbedingungen sowie auch hohen Erdbebenlasten<br />

standhalten.<br />

Ausgabe 3 › Mai

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!