26.04.2024 Aufrufe

audimax TECH. 04/05 2024 – Karrieremagazin für ITler und Ingenieure

Neue Welten aus der Gamingbranche: Wie auch du vom NPC zum MVP wirst! +++ Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Lieferketten nachhaltig gedacht +++ New Space erschafft neue Traum-Jobs für ITler +++ Masterfreuden für Ingenieure und IT-Checker +++ Alles rund ums Thema Liebe: Auf Wolke 7a mit alternativen Beziehungsmodellen +++ Selbstversuch: Redakteur David nimmt Datingapps unter die Lupe

Neue Welten aus der Gamingbranche: Wie auch du vom NPC zum MVP wirst! +++ Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Lieferketten nachhaltig gedacht +++ New Space erschafft neue Traum-Jobs für ITler +++ Masterfreuden für Ingenieure und IT-Checker +++ Alles rund ums Thema Liebe: Auf Wolke 7a mit alternativen Beziehungsmodellen +++ Selbstversuch: Redakteur David nimmt Datingapps unter die Lupe

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4/5 <strong>–</strong> <strong>2024</strong> · 4. Jhg.<br />

www.<strong>audimax</strong>.de<br />

INFORMATIK<br />

&<br />

ENGINEERING<br />

<br />

Press to access Master S. 52<br />

WIE<br />

WIRD MAN<br />

MAIN CHARACTER<br />

IN DER GAMING<br />

BRANCHE?<br />

<br />

Inventar erweitern <strong>–</strong><br />

Jobs mit Lieferkette S.9<br />

Zaubertrank nehmen <strong>–</strong><br />

Lebensmitteltechnik S. 20<br />

MVP NPC<br />

STAТ Т


3. bis 5. Juli <strong>2024</strong><br />

im Kreuzjochhaus<br />

in Garmisch.<br />

BCG MINT<br />

Summit<br />

<strong>2024</strong>.<br />

Du möchtest wissen, wie du mit deinem Fachwissen<br />

aus dem MINT-Studium in der Group etwas bewegst?<br />

Dann finde es beim dreitägigen BCG MINT Summit <strong>2024</strong><br />

heraus. Da<strong>für</strong> brauchst du keine Vorkenntnisse über<br />

BCG, sondern nur deinen Kopf, Neugier <strong>und</strong> Interesse<br />

an Strategieberatung. Wir zeigen dir, was du bei uns<br />

alles lernen kannst <strong>und</strong> warum MINT <strong>und</strong> Beratung<br />

perfekt zusammenpassen. Klingt gut? Dann bewirb dich<br />

bis zum 9. Juni <strong>2024</strong>.<br />

Join the Group: bcg-events.de/mint-event


EDITORIAL<br />

Furunk ♥<br />

to themen<br />

Illustration: Malchev, DenisSmile/depositphptps.com // Foto: <strong>audimax</strong><br />

Gut Kick in die R<strong>und</strong>e!<br />

Alles neu macht der Mai <strong>–</strong> oder so.<br />

Die Fußball-Saison geht in die entscheidende Phase,<br />

das Sommersemester nimmt immer mehr Fahrt auf <strong>und</strong><br />

viele von uns versuchen sich verzweifelt irgendwie noch<br />

den Beach-Body <strong>für</strong> den Sommer anzutrainieren <strong>–</strong><br />

meist ohne Erfolg. Doch dieses Jahr ziehen wir eh meist<br />

ein Trikot drüber, denn die Fußball-EM im eigenen Land<br />

steht an. An alle die Tickets bekommen haben, Glückwunsch!<br />

Unsere Redaktion ist leider leer ausgegangen.<br />

Mit unserem EM-Planer hast du sogar den perfekten<br />

Überblick, wann du eine Grillparty veranstalten kannst!<br />

Vielleicht willst du aber auch einfach den Strand oder<br />

das Public Viewing zum Flirten nutzen.<br />

Über die wahre Liebe, Alternativen zu klassischen<br />

Beziehungsmodellen <strong>und</strong> den Dating-App-Dschungel<br />

erfährst du einiges in unserem Heft. Egal was du vorhast,<br />

wir wünschen dir viel Spaß <strong>und</strong> natürlich auch<br />

Erfolg in diesem aufregenden Jahr!<br />

Deine <strong>audimax</strong> Redaktion!<br />

P.S. : Follow us on Insta!<br />

NEUE<br />

Superhelden<br />

in der Logistikbranche<br />

gesucht.<br />

Wie wird der<br />

Verkehr zu Wasser,<br />

zu Lande <strong>und</strong> in<br />

der Luft cleaner?<br />

Und ab da<strong>für</strong>! // Seite 9<br />

WELTEN<br />

Wo du in der<br />

Gamingbranche<br />

deine Skills nutzen<br />

kannst <strong>und</strong> hilfst,<br />

Spiele auf das next<br />

Level zu bringen!<br />

Inventar checken!<br />

Spawnen.<br />

Big Player werden. // Seite 25<br />

Was ihr<br />

wollt ♥<br />

Hier dreht sich alles<br />

um das Thema Liebe! S. 62<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 03


Inhalt<br />

Karriere<br />

6 // Start Karriere<br />

Was wünschen sich Bewerber <strong>und</strong><br />

wo ist die nächste Karriere-Messe?<br />

Trainee<br />

Programme<br />

48 // Kommst du morgen rein?<br />

Die Zukunft der Arbeit<br />

50 // Fleißstempel<br />

Lehrkräftemangel in Deutschland.<br />

Was tun?<br />

ENGINEERING<br />

Don't let the unknown<br />

st op you from progressing<br />

Steig ein!<br />

Seite 44<br />

Special<br />

ING<br />

9 // Strecke machen<br />

Zu Lande, im Wasser <strong>und</strong> in<br />

der Luft <strong>–</strong> wo die Lieferkette liefert<br />

14 // Chemie, Chemie? Ja!<br />

Wirf einen Blick ins Karrieremikroskop <strong>und</strong><br />

finde einen Job in der Chemie-Branche<br />

16 // Wirtschaft + ING =<br />

∞ Möglichkeiten<br />

Die Vorzüge beider Fachrichtungen genießen<br />

<strong>–</strong> ein Interview mit Sujieban Suntharalingam<br />

18 // Es gründet so grün...<br />

Startup-Gründer verraten dir, wie sie einen<br />

Funken Idee erfolgreich verkaufen konnten<br />

20 // Was gibt's?<br />

Wir servieren den neuen Status Quo<br />

in der Lebensmitteltechnik<br />

INFORMATION<br />

<strong>TECH</strong>NOLOGY<br />

25 // Neue Welten<br />

KI spielte schon immer eine Rolle<br />

bei der Entwicklung von Games <strong>–</strong><br />

was war <strong>und</strong> was kommt?<br />

30 // In die Tasten!<br />

... fertig, los <strong>–</strong> ein Interview mit<br />

Gründer Marvin Rohmann, Gründer<br />

der E-Sport-Factory<br />

32 // Drohnen, wie drollig!<br />

Mehr als nur ein komisches Etwas<br />

am Himmel <strong>–</strong> sssssssssss<br />

36 // It's a new Space<br />

New Space erschafft neue<br />

Traum-Jobs <strong>für</strong> <strong>ITler</strong><br />

40 // Freiheit <strong>–</strong><br />

Wissenschaftsjahr <strong>2024</strong><br />

Was bedeutet das Motto des<br />

Wissenschaftsjahres »Freiheit« <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>?<br />

42 // Hack Eck<br />

Frisch Gehacktes aus der Redaktion <strong>–</strong><br />

dazu gibt's Apple <strong>und</strong> Kaffee<br />

43 // Masterfreuden<br />

Neun freshe Ideen <strong>für</strong> IT-Checker<br />

Studium<br />

51 // Start Studium<br />

Diese Apps machen deine<br />

Hochschulzeit more handy!<br />

Special<br />

IT<br />

52 // Machma Master?<br />

Das große Master-Special. Tipps <strong>für</strong><br />

Hochschulwahl <strong>und</strong> Finanzierung.<br />

Leben<br />

34 // Der große EM-Planer<br />

Football's coming home <strong>2024</strong>!<br />

Alle Spiele, Alle Tore, Alle Gewinne <strong>–</strong><br />

zum Raustrennen!<br />

47 // Mal ehrlich<br />

Diesmal: Unrealistische Umkleiden <strong>und</strong><br />

gemeine Kleidergrößen<br />

58 // Start Leben<br />

Marinas Tipps <strong>für</strong> den Frühling.<br />

Zum Lesen, Hören, Sehen <strong>und</strong> Gutfühlen<br />

59 // Happy Hirning<br />

Kreuzworträtsel knacken <strong>und</strong> ein<br />

Abenteuerpaket von Feuerwear gewinnen<br />

60 // Wolke 7a<br />

Alternative Beziehungsmodelle.<br />

Wie ist das?<br />

62 // Was ihr wollt<br />

Dr. Sharon Brehm im Interview über<br />

die wahre Liebe <strong>und</strong> verschiedene<br />

Bindungstypen<br />

64 // Swipe Through<br />

Unser Redakteur David im Selbstversuch:<br />

Welche Dating-Apps haben's drauf?<br />

59 // Impressum<br />

Mut<br />

zur Lücke<br />

beweist<br />

66 // ♥<br />

Maya<br />

Leinenbach<br />

Welche Rezepte liebt die<br />

Food-Influencerin <strong>und</strong> wo<br />

lässt sich gut vegan speisen?<br />

Foto: Luna Kloess // llustrationen: karenpong/freepik.com<br />

22 // Tech Eck<br />

Von Marsmenschen <strong>und</strong> Gummibärchen<br />

<strong>audimax</strong><br />

23 // Masterfreuden<br />

Neun freshe Ideen <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />

Nachhaltigkeit<br />

Der Inhalt wird auf<br />

nach Blauem Engel<br />

zertifiziertem Papier<br />

aus 100 % Altpapier<br />

produziert.<br />

<strong>04</strong> // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


#herCAREER<br />

company/hercareer<br />

hercareer<br />

hercareer<br />

DAS GRÖSSTE KARRIERE-<br />

& NETZWERKEVENT<br />

17.<strong>–</strong>18. OKTOBER <strong>2024</strong> | MOC, MÜNCHEN<br />

Für Absolventinnen, Frauen in Fach- <strong>und</strong><br />

Führungspositionen <strong>und</strong> Gründerinnen<br />

r<strong>und</strong> 300<br />

Aussteller:innen<br />

über 300<br />

MeetUps & Talks<br />

über 450<br />

Role Models<br />

über 60<br />

Vorträge & Panels<br />

© Raim<strong>und</strong> Verspohl<br />

© Scott Redinger-libolt / Redphoto GbR<br />

Irene Bader<br />

Vorständin,<br />

DMG MORI Co LTD<br />

& Aufsichtsrätin<br />

Table Captain<br />

Simone Carstens<br />

COO | CFO, Deutsche<br />

Telekom Privatk<strong>und</strong>en-<br />

Vertrieb GmbH,<br />

Aufsichtsrätin<br />

Table Captain<br />

Jenny Gruner<br />

Director Global Marketing<br />

& Digital Business &<br />

Transformation,<br />

Hapag-Lloyd AG<br />

Table Captain<br />

Kostenfreier<br />

Eintritt <strong>und</strong><br />

Anreise mit FlixBus<br />

Infos unter:<br />

© Andrea Heinsohn<br />

Anna-Lena<br />

von Hodenberg<br />

Gründungsgeschäftsführerin,<br />

HateAid<br />

gGmbH<br />

Table Captain &<br />

Speaker<br />

Dr. Caroline von<br />

Kretschmann<br />

Geschäftsf. Gesellschafterin,<br />

Hotel Europäischer<br />

Hof Heidelberg<br />

Speaker<br />

17. Oktober <strong>2024</strong><br />

herCAREER@Night<br />

Das Netzwerkevent mit über<br />

50 Table Captains!<br />

SPONSOR:INNEN<br />

HAUPTMEDIENPARTNER:INNEN<br />

Startup<br />

Valley.news<br />

Anmeldung unter<br />

her-career.com/atnight


Karriere<br />

Was sich Bewerber heutzutage<br />

am meisten wünschen …<br />

sind Minijobs, Homeoffice <strong>und</strong> ortsunabhängiges<br />

Remote Work, wie das Team von<br />

Indeed herausfand. Dabei wurden die Suchanfragen<br />

von 2022 mit dem letzten Jahr<br />

verglichen. In einer anderen Studie kam<br />

heraus, dass sich die Mehrheit der Remote-<br />

Arbeitenden produktiver fühlt. Wo gibt<br />

es die meisten Remote-Jobs? Platz 1: die<br />

IT- <strong>und</strong> Telekommunikationsbranche,<br />

2. Finanz- <strong>und</strong> Rechnungswesen, 3. Vertrieb<br />

<strong>und</strong> Verkauf. Auch in traditionelleren<br />

Sektoren wie dem Ges<strong>und</strong>heitswesen oder<br />

der Tourismusbranche werden Remote-<br />

Positionen in Deutschland angeboten.<br />

// Arbeiten unter Palmen<br />

DER FÜHRUNGSKRAFT-<br />

STELLEN, DIE IN<br />

TEILZEIT VERGEBEN<br />

SIND, WERDEN VON<br />

FRAUEN BESETZT.<br />

KARRIEREFRAGE.<br />

Inwiefern beeinflusst der inklusive<br />

Sprachgebrauch den Jobmarkt?<br />

Die Sprachplattform Preply hat dies in einer<br />

Studie zum Thema »Sprachgebrauch in<br />

Stellenanzeigen« zusammen mit Expertin<br />

Lisa Krawczyk untersucht. Diese meint, es<br />

sei wichtig, sich als Unternehmen klar zum<br />

Thema zu positionieren. »Wer weiterhin<br />

ausschließlich im generischen Maskulinum<br />

formuliert, riskiert damit Bewerbende zu<br />

verlieren«. Oftmals denken Unternehmen,<br />

die Angabe m/w/d würde genügen, um alle<br />

Personengruppen anzusprechen. Oder das<br />

Gegenteil ist der Fall <strong>und</strong> das Unternehmen<br />

wirbt mit einer inklusiven Arbeitskultur,<br />

die aber nur auf dem Papier steht. Krawczyk<br />

empfiehlt, als Unternehmen offener zu werden<br />

<strong>und</strong> Stellenausschreibungen <strong>für</strong> mehrere<br />

Sprachen verfügbar zu machen, um<br />

dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.<br />

Zudem sei meist unklar, wer im Unternehmen<br />

<strong>für</strong> Inklusion zuständig <strong>und</strong> in welchen<br />

Abteilungen das Thema angesiedelt<br />

ist. // everybody is welcome!<br />

KI mit ihren eigenen Waffen schlagen<br />

Immer mehr Personalabteilungen verwenden<br />

KI als vorurteilsfreie Entscheidungshilfe<br />

<strong>für</strong> Bewerbungen. Trotzdem gruselig,<br />

oder? Die Gespräche finden jedoch letztendlich<br />

in Persona statt, um zu sehen, wie<br />

gut man sich versteht. Um überhaupt in die<br />

Vorauswahl zu kommen, solltest du auf den<br />

Punkt kommen oder du schlägst die KI mit<br />

ihren eigenen Waffen <strong>und</strong> schreibst deine<br />

Bewerbung mit ihrer Hilfe. Das Menschliche<br />

sollte dabei aber nicht vergessen werden.<br />

// ganz schön K(r)Iminell<br />

Die 3-3-3 Regel ermöglicht es mindestens<br />

drei Mitarbeitenden ab 15 Uhr gemeinsam<br />

essen oder trinken zu gehen <strong>und</strong> dies vom<br />

Unternehmen abzurechnen. Dabei stehen<br />

pro Person maximal 28 Euro zur Verfügung.<br />

Der Chef vom Sicherheitsunternehmen<br />

Verkada Filip Kaliszan sieht dahinter<br />

einen Profit <strong>für</strong>s Unternehmen, da währenddessen<br />

auch Gespräche über die Arbeit<br />

stattfinden können, die das Geschäft ankurbeln.<br />

// Dazu sagen wir: Prost! ♥ ♥ ♥<br />

Suort<br />

LOCAL BUSINESS<br />

»Shoppen wie ein Milliardär«<br />

Die chinesische Onlineplattform Temu<br />

wirbt mit billigen Preisen <strong>und</strong> Aktionen<br />

wie Glücksrädern. Jedoch ist Vorsicht geboten:<br />

Es kommen fehlende oder gefälschte<br />

Sicherheitskennzeichnungen vor. Nicht<br />

nur das <strong>–</strong> du musst selbst <strong>für</strong> die Folgen der<br />

Schäden haften. // local is clever!<br />

Messe/<br />

Event<br />

Meet<br />

and Greet.<br />

Termine<br />

13.-15.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> Look in!<br />

<strong>audimax</strong><br />

Firmenkontaktmesse // Ort: Paderborn //<br />

Info: www.lookin-messe.de<br />

14.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> Nacht der Unternehmen<br />

// Ort: Aachen // Info: www.nachtderunternehmen.de/aachen<br />

25.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> Jobfinder <strong>–</strong> Die Karrierebörse<br />

// Ort: Erfurt // Info: www.messeinfo.de<br />

01.-02.06.<strong>2024</strong> jobmesse hannover<br />

// Ort: Hannover //<br />

Info: www.jobmessen.de/de/hannover<br />

15.-16.06.<strong>2024</strong> jobmesse münster<br />

// Ort: Münster //<br />

Info: www.jobmessen.de/muenster<br />

18.-19.06.<strong>2024</strong> Praxisbörse Göttingen<br />

// Ort: Göttingen // Info: www.messeinfo.de<br />

19.06.<strong>2024</strong> Jobs here <strong>–</strong> Das Campus-Open<br />

Air // Ort: Magdeburg //<br />

*<br />

Info: www.hierbleiben-jobs.de/jobshere<br />

Text: Lydia Borsboom // Quellen: businessinsider.de; welt.de; mdr.de; tagesschau.de // Illustration: AlexeyYakovenko, triphka/depositphotos.com<br />

06 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


ice<br />

to see you<br />

Mach dich schlau. Für Studium. Arbeiten. Leben.<br />

<strong>audimax</strong>.de deine Infoplattform<br />

<strong>für</strong> alle Fragen r<strong>und</strong> um Studium <strong>und</strong> Karriere<br />

Themenvorschläge? Ideen? Anregungen?<br />

Immer gerne an<br />

grobbel@<strong>audimax</strong>.de<br />

MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN


ENGINEERING<br />

Chemie<br />

Karriere?<br />

Das geht! S. 14<br />

Der Start einer Karriere fühlt sich<br />

manchmal so an, als stände man<br />

vor einer langen Reise. Ein kleines<br />

mulmiges Gefühl <strong>und</strong> 1.000<br />

mögliche Ziele. Wie umfangreich<br />

schon allein das Engagement in<br />

Lieferketten ist, zeigen die<br />

folgenden Seiten.<br />

Lust, eher im Kleinen <strong>und</strong> ganz<br />

nach deinen Vorstellungen zu<br />

Starten? So geht gründen! // Seite 18<br />

Soviel Zukunftsmusik macht ganz<br />

schön hungrig. Karriere als<br />

Lebensmittel-Ingenieur // Seite 20<br />

Was? Wie?! Du bist noch nicht<br />

soweit? Neun Master-Programme,<br />

mit denen du deine Skills<br />

verschärfst. // Seite 23


ENGINEERING RUBRIK<br />

IN DER LUFT, AUF DEM LAND ODER ZU WASSER <strong>–</strong><br />

DIE LIEFERKETTE MACHT NIRGENDWO HALT<br />

Der Containerumschlag<br />

am Hamburger Hafen<br />

betrug 2023<br />

7,7 Millionen.<br />

Der Verkehr benötigt in<br />

Deutschland über 27,4<br />

Prozent des gesamten<br />

Energieverbrauchs.<br />

NOT LATE<br />

SUPPLY CHAIN PROBLEMS<br />

JUST HAVING A FEW<br />

Quellen: Umweltb<strong>und</strong>estamt.de;statista.de;hamburg-hafen.de;bmz.de // reziart/depositphotos.com<br />

Laut<br />

EU-Verordnung<br />

soll der Flugkraftstoffverbrauch<br />

bis 2<strong>04</strong>0<br />

zu mindestens<br />

34 Prozent nachhaltig sein.<br />

»Ein Klick <strong>und</strong> direkt zu dir nach Hause.« Mit solchen Versprechen<br />

locken viele große Online-Versandhändler ihre K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en. Doch damit die tollsten Gadgets <strong>und</strong> die neusten Klamotten<br />

den Weg zu uns nach Haus finden, legen diese Produkte eine<br />

weite Reise zurück. Das selbe gilt auch <strong>für</strong> Teile <strong>und</strong> Produkte, die<br />

in der Industrie benötigt werden. Das Stichwort hier: Lieferketten.<br />

Ohne diese logistischen Prozesse, wäre unsere globalisierte Wirtschaft<br />

ziemlich aufgeschmissen <strong>und</strong> wahrscheinlich liefe das alles<br />

eher ineffizient ab. Egal ob in der Luft, an Land oder zu Wasser.<br />

»The Supply Chain stuff is really tricky.«<br />

Elon Musk<br />

DUDE, WHERE'S MY TRUCK?<br />

Damit ein<br />

Kleidungsstück<br />

bei uns gekauft werden<br />

kann, legt es ungefähr<br />

18.000 Kilometer zurück.<br />

Dabei werden überall schädliche Emissionen freigesetzt, die<br />

schlecht <strong>für</strong> das Klima sind. Wichtig ist es nun, die Fakten zu betrachten,<br />

um Lösungen zur Eindämmung zu finden. In allen<br />

Bereichen im Logistikprozess werden zunehmend <strong>Ingenieure</strong><br />

benötigt, die eine Emissionsreduzierung <strong>und</strong> eine Effizienzerhöhung<br />

verwirklichen. Wo <strong>und</strong> an welcher Stelle die Schrauben<br />

noch zu drehen sind, welche Rolle dabei <strong>Ingenieure</strong> spielen<br />

<strong>und</strong> was auch wir als Endverbrauchende tun können, erklären uns<br />

Expertinnen <strong>und</strong> Experten.<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 09


ENGINEERING<br />

ZU LANDE, ZU WASSER UND IN DER LUFT<br />

WO DIE LIEFERKETTE LIEFERT.<br />

STRECKE MACHEN.<br />

SUPPLY CHAIN BEGINS AT HOME.<br />

10 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


ENGINEERING<br />

SUPPLY CHAIN IS LIKE NATURE.<br />

IT IS ALL AROUND US. (DAVE WATERS).<br />

But it's hard to find them when you need them!<br />

Text: Marina Eckstein // Quellen:dlr.de;dfs.de;lufthansa-cargo.de // Illustration: Malchev/depositphotos.com<br />

IN DER LUFT...<br />

Das schnellste Transportmittel, damit die Ware möglichst fix von<br />

A nach B gelangt, ist nach wie vor das Flugzeug <strong>–</strong> doch hier entstehen<br />

unglaublich viele Emissionen. Weltweit liegt der CO 2<br />

-Ausstoß<br />

der Luftfahrt laut Weltklimarat bei 3 bis 5 Prozent. Eine Unterscheidung<br />

zwischen Fracht- <strong>und</strong> Passagierflug-Emissionen<br />

kann schwierig vorgenommen werden. Aber damit wir uns weiterhin<br />

die tollsten Produkte nach Hause liefern lassen können,<br />

entwickeln Unternehmen <strong>und</strong> <strong>Ingenieure</strong> stetig neue Methoden,<br />

damit diese ganzen Flugwege emissionssparender ablaufen. Klimaschutzstrategien<br />

<strong>für</strong> den internationalen Flugverkehr werden bereits<br />

seit 2009 festgehalten. Ein CO 2<br />

-neutraler Flugverkehr wird<br />

von der europäischen Luftwirtschaft bis 2<strong>05</strong>0 angestrebt.<br />

Art <strong>und</strong> Menge der Emissionen, Wetterbedingungen, Tageszeit<br />

<strong>und</strong> Emissionsort, die Verweildauer <strong>und</strong> die geografische Ausbreitung<br />

der Emissionen sind Faktoren des Luftverkehrs <strong>und</strong> definieren<br />

das Ausmaß der Klimaauswirkung. Bei der Verbrennung von<br />

Kerosin entstehen neben Kohlenstoffdioxid <strong>und</strong> Wasserstoff, auch<br />

Stickoxide, Schwefeldioxide <strong>und</strong> Rußpartikel. Daraus formen sich<br />

die so genannten Kondensstreifen beziehungsweise Zirruswolken,<br />

die großen Einfluss auf die Klimaerwärmung haben können. Davon<br />

abgesehen stößt die gesamte Infrastruktur r<strong>und</strong> um den Flugbetrieb<br />

zusätzlich CO 2<br />

aus.<br />

... SIND GANZ SCHÖN VIELE FLUGZEUGE<br />

Eine Institution, die den Flugbetrieb in Deutschland im Blick<br />

hat, ist die DFS Deutsche Flugsicherung. Diese bringt Flugzeuge<br />

nicht nur flüssig <strong>und</strong> geordnet an ihren Zielflughafen, sondern<br />

sorgt auch <strong>für</strong> einen optimalen Flugverlauf mit geringem Spritverbrauch<br />

unter Fluglärmvermeidung. Michaela Sankowsky,<br />

die bei der DFS in der Abteilung <strong>für</strong> Umweltangelegenheiten arbeitet,<br />

berichtet von folgenden Handlungsfeldern, wie Emissionen<br />

des Flugverkehrs generell minimiert werden können.<br />

Zunächst durch Verringerung des Treibstoffverbrauchs. Das gelingt<br />

aber nur mit modernen <strong>und</strong> effizienten Flugzeugen, die weniger<br />

Kerosin verbrauchen. Mit einer Flugroutenoptimierung verringert<br />

sich ebenso der Kerosinverbrauch <strong>und</strong> die Strecke wird<br />

dadurch kürzer <strong>und</strong> effizienter. Außerdem sind nachhaltige Flugtreibstoffe<br />

auf dem Vormarsch. Die SAF, Sustainable Aviation Fuels,<br />

werden aus Pflanzenabfällen oder Ölresten unter Nutzung von<br />

Grünstrom hergestellt <strong>und</strong> so zum synthetischen Kerosin. Es gilt<br />

als annähernd CO 2<br />

-neutral <strong>und</strong> kann bis zu 50 Prozent dem herkömmlichen<br />

Kerosin beigemischt werden.<br />

HIER WERDEN DIE SCHRAUBEN GEDREHT<br />

Und wie trägt die DFS jetzt dazu bei, Emissionen einzusparen?<br />

Sankowsky berichtet direkt von mehreren Methoden.<br />

Eine davon ist der kontinuierliche Sinkflug. Das ist ein besonders<br />

spritsparendes <strong>und</strong> emissionsarmes Anflugverfahren, bei dem<br />

nach Verlassen der Reisehöhe mit minimaler Triebwerkleistung auf<br />

die Landung vorbereitet wird. Erweitert wird dieses Verfahren mit<br />

dem »späten Sinkflug«, bei dem die Reiseflughöhe möglichst lange<br />

gehalten wird. »Denn je höher ein Flugzeug fliegt, desto weniger<br />

Kraftstoff verbraucht es <strong>und</strong> erzielt damit Einsparungen von bis zu<br />

85 Litern pro Flug«, informiert Sankowsky. Diese Manöver sind aber<br />

nur möglich, wenn die Verkehrs- <strong>und</strong> Wettersituation es zulässt.<br />

Und nun zurück zu den berüchtigten Kondensstreifen. Die Expertin<br />

<strong>für</strong> Umweltangelegenheiten erklärt: Diese entstehen, wenn<br />

der Wasserdampf aus den Triebwerken in großen Flughöhen kondensiert<br />

<strong>und</strong> gefriert. Es bilden sich viele kleine Eiskristalle, die<br />

sich mit der Zeit zu flächigen Kondensstreifen ausbreiten. Das geschieht<br />

je nach geografischer Lage meist in Höhen von 8 Kilometern<br />

<strong>und</strong> darüber. An diesen Erkenntnissen wird gerade gemeinsam<br />

mit Partnern der Luftverkehrswirtschaft geforscht, um diese<br />

klimaintensiven Höhenbänder zukünftig zu vermeiden.<br />

LUFT-LOGISTIK<br />

Viele deutsche Logistikunternehmen setzen zunehmend auf diese<br />

»Sustainable Fuels« <strong>und</strong> bieten ihren K<strong>und</strong>en die Möglichkeit, unter<br />

Benutzung dieses Öko-Kraftstoffes, Emissionen einzusparen.<br />

Johannes Philipper, COO Rail Germany, Hellmann Worldwide Logistics,<br />

berichtet davon, dass diese »Zero Emission Fuels« immer<br />

gefragter bei den K<strong>und</strong>en werden. Diese können sich den emissionsarmen<br />

Kraftstoff extra dazubuchen.<br />

Eines ist sicher: Mit dem Flugzeug können am schnellsten Waren<br />

bewegt werden, aber gleichzeitig sind sie es auch, die am meisten<br />

Emissionen auf der Strecke lassen. Dass auch immer mehr an Alternativen<br />

zum herkömmlichen Kerosin geforscht wird, verdanken<br />

wir zahlreichen Ingenieurfeldern, sowie Chemikern <strong>und</strong> Physikern.<br />

Nun, wie sehen die Alternativen aus <strong>und</strong> wo wird noch<br />

Strecke gemacht?<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 11


ENGINEERING<br />

Unser Ziel als Logistiker ist es, Transporte zukünftig zu reduzieren.<br />

Das heißt nicht, dass wir weniger Waren transportieren, sondern<br />

durch eine smarte <strong>und</strong> intelligente Planung Kapazitäten noch effizienter<br />

nutzen wollen.<br />

<strong>–</strong> Hellmann Worldwide Logistics<br />

ZUR SEE<br />

Im Vergleich zum Flugfrachtverkehr kann die Seefracht wahrlich<br />

nicht mit Schnelligkeit glänzen. Das wäre eine eindeutige<br />

»Schnecke gegen Hase«-Geschichte. Da<strong>für</strong> bietet dieser Logistikprozess<br />

andere Vorteile. Ein Frachter kann deutlich mehr<br />

Ware transportieren, als es Flugzeuge oder LKWs könnten.<br />

Ganz klar. Auch hier kommt es zu einem erheblichen Schadstoffausstoß,<br />

wenn Schwer- oder Dieselöle verbrannt werden. Zusätzlich<br />

entsteht dabei auch giftiger Abfallschlamm aus den unbrennbaren<br />

Bestandteilen <strong>und</strong> dieser muss auch irgendwie entsorgt<br />

werden.<br />

STAU AUF DEM SUEZKANAL<br />

Vielleicht erinnern sich noch einige an die Bilder, die<br />

sechs Tage lang die Nachrichtenwelt im März 2021<br />

dominiert haben. Das 400 Meter lange Containerschiff<br />

»Ever Given« legte <strong>für</strong> fast eine Woche den<br />

Schifffrachtverkehr zwischen China <strong>und</strong> den Niederlanden<br />

lahm. Die Blockade auf dem ägyptischen<br />

Suezkanal kostete laut Kalkulationen von Llyd´s<br />

List der Weltwirtschaft 400 Millionen US-Dollar<br />

pro St<strong>und</strong>e. Direkte Folgen hatte die Verzögerung<br />

außerdem auf die Frachtcontainerkapazität, die in<br />

Europa <strong>und</strong> Asien um 25 Prozent sank.<br />

Im Vergleich emittierten große Containerschiffe r<strong>und</strong> 17 Gramm<br />

Co 2<br />

pro Tonnenkilometer, LKWs kommen dabei auf ungefähr 68<br />

Gramm. Hört sich eigentlich zahlentechnisch ganz gut an. Die<br />

Seefracht kann mehr laden <strong>und</strong> spart auch Emissionen ein. Ökologisch<br />

vorteilhafter ist dieser Logistikprozess dennoch nur bedingt.<br />

Die Seefracht hat eine maßgebliche Rolle in der Verschmutzung<br />

unserer Ozeane. Wir alle kennen die Bilder von riesigen Müllinseln<br />

oder von horizontweiten Ölteppichen, die riesige Schäden<br />

an der Flora <strong>und</strong> Fauna der Meere anrichten. Ebenso müssen ausrangierte<br />

Frachter irgendwie verschrottet werden <strong>und</strong> das ist ziemlich<br />

aufwändig. Die direkten Emissionen der Schiffe, die durch die<br />

Verbrennung von Kraftstoff entsteht, müsste gleichermaßen reduziert<br />

werden. Gelingen würde das über langsamere Fahrtechniken,<br />

verbesserte Antriebstechnologien <strong>und</strong> eine überholte Treibstoff<strong>und</strong><br />

Routenplanung.<br />

AN LAND machen genau zwei Fortbewegungs-mittel<br />

am meisten Strecke. Zum einen die altbekannten Lastkraftwagen<br />

<strong>und</strong> der Schienen-Güterverkehr. Der herkömmliche dieselbetriebene<br />

Lkw verursacht dabei am meisten Schadstoffausstoß.<br />

Johannes Philipper von Hellmann Worldwide Logistics berichtet<br />

von einem Beispiel, bei dem Hellmann seine Transporte von der<br />

Straße auf die Schiene umlagert. Dieses Zugsystem verkehrt täglich<br />

zwischen Bayern <strong>und</strong> Osnabrück. Morgens hin <strong>und</strong> abends<br />

wieder zurück. »Ein Zug ersetzt jeweils 40 LKW. Auf das Jahr gerechnet<br />

werden so allein in Deutschland durch die Verlagerung<br />

von der Straße auf die Schiene bei Hellmann knapp 21.000 t CO2<br />

eingespart.« Das sind auf jeden Fall positive Entwicklungen <strong>und</strong><br />

jetzt könnte man meinen, dass einfach alle Straßenprozesse auf<br />

die Güterzüge umgelegt werden könnten. Denn global gesehen,<br />

könnte mit der Verlagerung auf die Schienen sehr viele LKW-<br />

Bewegungen eingespart werden. So einfach ist das natürlich<br />

nicht <strong>und</strong> LKWs sind nach wie vor noch essentiell, wenn es um<br />

das Thema Lieferkette geht. Vor allem hinsichlich der »letzten<br />

Meile«. Zu betonen ist definitiv, dass der Schienengüterverkehr<br />

am wenigsten Treibhausgase pro Tonnenkilometer erzeugt <strong>und</strong><br />

wegen des hohen Elektrifizierungsgrades entstehen kaum direkte<br />

Emissionen.<br />

»DIE LETZTE« WAS?<br />

Die letzte Meile bezieht sich auf den finalen Abschnitt in einem<br />

Logistikprozess, bei dem Produkte oder Güter vom Verteilerzentrum<br />

<strong>und</strong> Lager zum Endverbraucher beziehungsweise<br />

der Zieladresse transportiert werden. Dieser Abschnitt<br />

ist oft der komplexeste oder kostspieligste Teil der<br />

Lieferkette. Eine wichtige Herausforderung <strong>für</strong> Logistikunternehmen<br />

ist hierbei, diese Prozesse zunehmend nachhaltiger<br />

zu gestalten. Gerade bei dem Ausbau der notwendigen<br />

Infrastruktur sind viele Ingenieurfelder direkt oder<br />

indirekt gefragt. Angefangen bei der Transport- <strong>und</strong> Routenoptimierung,<br />

über technologische Innovationen bis hin zur<br />

Datenerfassung. Gerade in städtischen Gebieten sind die Themen<br />

Mobilität <strong>und</strong> ineffiziente Lieferwege maßgebliche Faktoren.<br />

Andre Kranke, Head of Corporate Resaerch & Development<br />

erklärt, wie bei der Dachser Group der letzte Step in einer<br />

Lieferkette optimiert wird: »Angepasst an die jeweiligen Anforderungen<br />

setzen 13 lokale Dachser Niederlassungen<br />

bereits batterieelektrische Transporter <strong>und</strong> LKW sowie elektrisch<br />

unterstütze Lastenräder ein, um Ware in ei ner definierten<br />

Zone der Innenstadt emissionsfrei zuzustellen.« Auch bei<br />

Hellmann Logistics wird zunehmend mithilfe der Elektromobilität<br />

auf Kurzstrecken transportiert.<br />

ENGINEERING FOR THE WIN<br />

Dass diese ganzen Veränderungen <strong>und</strong> Fortschritte nicht einfach<br />

von magischer Hand geschehen, liegt natürlich daran, dass viele<br />

spezialisierte <strong>Ingenieure</strong> in sämtlichen Bereichen der Logisitik,<br />

direkt oder indirekt Einfluss auf den Ausbau nehmen.<br />

Quellen: klimaschutz-portal.aero; dhl-freight-connections.com; technik-einkauf.de // Illustration: rastudio/freepik.com<br />

12 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


ENGINEERING<br />

Angefangen bei der Entwicklung der alternativen Kraftstoffe,<br />

über die IT hinter den technischen Systemen, bis hin zur Planung<br />

der Infrastruktur. Beispielsweise verbrennt jede neue Flugzeuggeneration<br />

25 Prozent weniger Kerosin, erklärt Michaela<br />

Sankowsky. Das sind Entwicklungen, die wir <strong>Ingenieure</strong>n verdanken<br />

zu haben. Die DFS bildet übrigens selbst <strong>Ingenieure</strong> im<br />

Bereich Flugsicherung <strong>und</strong> Informatik aus. Herr Kranke bestätigt:<br />

»Insbesonders Elektroingenieure <strong>für</strong> den Betrieb von Nullemissionsfahrzeugen<br />

<strong>und</strong> dem Aufbau <strong>und</strong> Betrieb von erneuerbaren<br />

Energien <strong>und</strong> intelligenter Strominfrastruktur zum Beispiel in<br />

unseren Niederlassungen sind mehr <strong>und</strong> mehr gefragt.«<br />

HIER KÖNNTE ES KRITISCH WERDEN<br />

Tatsächlich sehen die Logistikunternehmen zukünftig einen Mangel<br />

bezüglich des Berufsfeldes der Kraftfahrer. Johannes Philipper<br />

erklärt, dass es wichtig sei, das Berufsfeld des Lkw-Fahrers attraktiver<br />

zu gestalten <strong>und</strong> dazu gehöre es neben vielen anderen Faktoren,<br />

dass diese am Ende des Arbeitstages wieder bei ihren Familien<br />

Zuhause sein können. Auch in diesem Kontext habe sich das<br />

Konzept des Kombinierten Verkehrs mit den relativ kurzen Vor<strong>und</strong><br />

Nachläufen zu den Bahnhöfen bei Hellmann bewährt, weil es<br />

neben den ökologischen auch soziale Aspekte berücksichtige <strong>und</strong><br />

den Bedürfnissen der Arbeitnehmer entspreche. Das größte Stichwort<br />

hinsichtlich der Herausforderungen lautet Technik. Viel Neues<br />

wird momentan getestet <strong>und</strong> ausprobiert, aber bis dies startklar<br />

ist, dauert es noch. Gerade wenn es um den Automatisierungsgrad<br />

von Fahrzeugen geht, bedarf es auch noch recht-licher Prüfungen.<br />

Auch bei Dachser, so Kranke, wird sich die Frage gestellt,<br />

wie zukünftig Lieferketten nachhaltiger gestaltet werden können.<br />

»Die Zahl der Transporte auf der Straße, der Schiene, zu Wasser<br />

<strong>und</strong> in der Luft wird gleichzeitig mit dem globalen Wirtschaftswachstum<br />

weiter zunehmen. Es gilt deshalb, Logistikdienstleistungen<br />

durch das Ausreizen der technischen Möglichkeiten<br />

immer weniger klimabelastend zu gestalten, um so die Logistikbilanz<br />

unserer K<strong>und</strong>en <strong>–</strong> auch mit Blick auf deren eigene Nachhaltigkeitsziele<br />

<strong>–</strong> zu optimieren.«<br />

WAS KÖNNEN WIR MACHEN?<br />

Natürlich ist es bequem, sich alles direkt vor die Haustüre liefern<br />

zu lassen, aber genau hier <strong>–</strong> auf der letzten Meile <strong>–</strong> bleiben enorm<br />

viele Emissionen auf der Strecke. »Ein großer Hebel wäre es,<br />

wenn wir als Endverbraucher es schaffen, wieder aus diesem Anspruchsdenken<br />

herauzukommen, dass alles innerhalb weniger<br />

St<strong>und</strong>en an die Haustür geliefert werden muss. Denn im Einzelhandel<br />

vor Ort kommen die Waren gebündelt an. Das spart Kosten<br />

<strong>und</strong> CO2«, apelliert Johannes Philipper von Hellmann. Dabei<br />

zieht Frau Sankowsky mit, denn wer regional <strong>und</strong> möglichst nachhaltig<br />

einkauft, trägt auch zur Emissionseinsparung bei. Waren<br />

aus Fernost werden in der Regel als Fracht eingeflogen. Ganz<br />

logisch, unser Konsum beeinflusst die Lieferketten <strong>und</strong> trägt<br />

zur Emissionsfreisetzung bei. Dennoch sind wir als Endverbraucher<br />

nicht der »Klimakiller Nr. 1«. Damit auch die Industrie<br />

möglichst nachhaltig handelt, gibt es viele Gesetze <strong>und</strong> Richtlinien<br />

von der EU <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esregierung, damit die Umwelt weniger<br />

verschmutzt wird. Beispielsweise mit der CO 2<br />

-Bepreisung auf<br />

Kerosin.<br />

Jetzt alle Einstiegsmöglichkeiten entdecken!<br />

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JOBEXPERTIN<br />

„Wenn Sie nach dem Studium Ihren Traumjob bei uns finden,<br />

haben wir einen guten Job gemacht.“<br />

NICOLE STANIK<br />

Senior Specialist Talent Acquisition<br />

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// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 13


ENGINEERING<br />

Chemie,<br />

chemie? Ja!<br />

Wirf einen Blick ins Karrieremikroskop<br />

<strong>und</strong> finde den<br />

perfekten Job in der<br />

Chemie-Branche<br />

261 Millionen Euro Jahresumsatz, die drittwichtigste Branche in<br />

Deutschland, ein Viertel des Gesamtumsatzes von Europa <strong>–</strong> die<br />

deutsche Chemie hat immer noch einen massiv hohen Stellenwert<br />

<strong>für</strong> unseren Wirtschaftsstandort. Auch andere Branchen profitieren<br />

davon. R<strong>und</strong> zwei Drittel der Produkte sind Vorleistungsgüter<br />

<strong>und</strong> gehen in nachgelagerte industrielle Prozesse. Dadurch wird<br />

nicht nur die gesamte Wirtschaft angekurbelt, sondern auch der<br />

Erhalt von Arbeitsplätzen gewährleistet. Trotz schwierigem Umfeld<br />

durch die hohen Energiepreise <strong>und</strong> den Ukraine-Krieg scheint<br />

die Chemie-Branche nicht ins Wanken zu geraten. Und du kannst<br />

mit da<strong>für</strong> sorgen, dass das so bleibt!<br />

Auch wir als Chemieunternehmen<br />

nehmen<br />

die angespannte<br />

Situation aufgr<strong>und</strong><br />

der Energiekrise<br />

deutlich war.<br />

Dr. Ute Breitsohl<br />

Head of Employer Branding<br />

<strong>und</strong> Recruting Covestro<br />

Freie Platzwahl?<br />

Selbst wenn sich die Zahlen der Branche gut lesen, gehören altbekannte<br />

Probleme auch in Chemie-Unternehmen zum Alltag.<br />

Das sieht auch Dr. Ute Breitsohl, Head of Employer Branding <strong>und</strong><br />

Recruiting bei Covestro so: »Auch wir als Chemieunternehmen<br />

nehmen die angespannte Situation aufgr<strong>und</strong> der Energiekrise deutlich<br />

war. Auf der einen Seite sehen wir uns mit dem Fachkräftemangel<br />

konfrontiert, auf der anderen Seite stehen uns aktuell nur<br />

begrenzte Mittel zur Verfügung, die wir in Recruiting <strong>und</strong> Employer<br />

Branding Maßnahmen fließen lassen können. Dies heißt <strong>für</strong> uns,<br />

dass wir auch neue Wege gehen müssen, um unsere Vakanzen zu<br />

besetzen.« Über den Fachkräftemangel hast du allmählich bestimmt<br />

schon ausreichend gehört, der Punkt mit Recruiting <strong>und</strong><br />

Employer Branding jedoch könnte <strong>für</strong> dich interessant sein. Denn<br />

da draußen könnte der perfekte Job auf dich warten. Manchmal<br />

ist die Sichtbarkeit der Jobanzeige aber das Problem. Das heißt,<br />

dass auch du gefragt bist <strong>und</strong> eventuell strukturierter <strong>und</strong> intensiver<br />

nach einer passenden Stelle <strong>für</strong> dich suchen könntest. Generell<br />

kann man mit Bereitschaft <strong>und</strong> Eigeninitiative einiges erreichen.<br />

»Für uns ist es wichtig, dass Studierende ein Bild von ihrem<br />

zukünftigen Job haben. Praktika oder Werkstudierenden-Jobs<br />

sind eine ideale Einstiegsmöglichkeit, die im besten Fall zu einer<br />

langfristigen Bindung führen. Wir machen immer wieder gute<br />

Erfahrungen mit der Bindung junger Talente, da sie neue Ideen<br />

<strong>und</strong> andere Denkweisen in unser Unternehmen einbringen«, beschreibt<br />

Breitsohl <strong>und</strong> appelliert daran, dass du nach Unternehmen<br />

schauen solltest, die mit deinen eigenen Werten vereinbar<br />

sind. Skillmäßig solltest du neben deinem Fachwissen besonders<br />

auf deine Softskills achten, meint auch Dr. Breitsohl: »Neben dem<br />

fachlichen Know-how sind die Persönlichkeit <strong>und</strong> die Fähigkeit,<br />

sich immer wieder neues Wissen anzueignen, wichtiger als jemals<br />

zuvor. Skills, die dazu befähigen, sich auf die Herausforderungen<br />

von morgen vorzubereiten, sind wesentlich <strong>für</strong> die Zukunftsfähigkeit<br />

im Arbeitsmarkt <strong>und</strong> auch in unserem Unternehmen.« Schau<br />

also nicht immer nur auf das Hier <strong>und</strong> Jetzt, sondern auch auf die<br />

Zukunft deines Traumjobs.<br />

Die Chemie stimmt meistens<br />

Sorgen um einen Job solltest du dir sowieso nicht machen. Die<br />

Chancen <strong>für</strong> dich sind riesig, weil Stand 2022 473.000 Menschen<br />

in der Chemie- <strong>und</strong> Pharmabranche arbeiten. Das sind 20.000<br />

mehr als noch im Jahr 2017. Auch die Arbeitslosenquote<br />

von nur 2,4 Prozent ist überdurchschnittlich gut. Besonders<br />

gefragt sind in der heutigen Zeit besonders Biotechnologen,<br />

Text: David Heermann // Quellen: vci.de; chemiehoch3.de // Illustrationen: Isovector/depositphotos.com<br />

14 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


ENGINEERING<br />

MAMAMAMASTER<br />

Chemieingenieure <strong>und</strong> Verfahrens- oder Chemietechniker. Viele<br />

Unternehmen stellen sich in den heutigen Zeiten auch auf die<br />

modernen Generationen ein <strong>und</strong> schaffen ein Arbeitsumfeld, das<br />

mehr Fachkräfte anlocken soll. »Wir bieten eine Reihe von Benefits<br />

<strong>für</strong> Jobeinsteiger«, verspricht Ute Breitsohl. »Wir wissen<br />

beispielsweise, dass der Generation Z eine sinnstiftende Tätigkeit<br />

oder Sicherheit im Job wichtig sind. Für sie ist unsere starke<br />

Vision, dass wir uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft ausrichten<br />

<strong>und</strong> sie hier mitgestalten können, ein starkes Argument.<br />

Andere potenzielle neue Kolleg:innen fühlen sich durch den<br />

Chemietarif oder flexible Arbeitsgestaltung wie zum Beispiel<br />

Mobiles Arbeiten angesprochen.«<br />

Geiler Master = Geiler Job?<br />

Wo es interessante Jobs gibt, gibt es natürlich auch interessante<br />

Master. Und ein Master nach dem Bachelor kann sich durchaus<br />

<strong>für</strong> dich lohnen. Bis zu 6.000 Euro mehr als mit einem Bachelorabschluss<br />

kannst du verdienen. Rechts stellen wir dir vier sehr interessante<br />

Masterstudiengänge vor, aber im Endeffekt solltest du dich<br />

mit deiner Entscheidung identifizieren können. Denn arm wirst<br />

du in der Chemiebranche nicht. Eigentlich steht doch deiner Karriere<br />

jetzt nichts mehr im Wege, oder? Dann leg los, je schneller du<br />

dir sicher bist, desto einfacher könnte der Weg werden!<br />

Für uns ist<br />

es wichtig, dass<br />

Studierende ein<br />

Bild von ihrem<br />

zukünftigen Job<br />

haben.<br />

Dr. Ute Breitsohl<br />

Head of Employer Branding<br />

<strong>und</strong> Recruiting Covestro<br />

Weinbau, Önologie <strong>und</strong> Weinwirtschaft<br />

Hier kannst du deine Liebe <strong>für</strong> Forschung <strong>und</strong> Chemie<br />

zusammen mit dem Anbau <strong>und</strong> dem ökonomischen<br />

Aspekt von Wein zusammenführen. An der HS Geisenheim<br />

erlernst du alle Schritte von der nachhaltigen<br />

Rebenkultivierung, die Traubenverarbeitung <strong>und</strong> die<br />

Vermarktung des fertigen Getränks. Und das Beste: Du<br />

kannst nach deinem Master selbst entscheiden, wohin<br />

der Weg geht. In der Wirtschaft <strong>und</strong> in der Forschung<br />

stehen dir nach diesem Master viele Türen offen!<br />

www.hs-geisenheim.de<br />

Kosmetikwissenschaft<br />

Einer der wichtigsten <strong>und</strong> umstrittensten Bereiche, wenn<br />

es um Chemie geht, ist der Kosmetikbereich. Viele große<br />

Hersteller werden immer wieder <strong>für</strong> die teilweise schädlichen<br />

Inhaltsstoffe gerügt. Doch auch hier findet ein<br />

Umdenken statt. Wenn du etwas zur nachhaltigen Kosmetik<br />

beitragen willst, solltest du diesen Studiengang<br />

in Betracht ziehen. Hier kannst du dir auch ökonomische<br />

Aspekte aneignen. Die Uni Hamburg hat ein breites<br />

Portfolio an Auswahlmöglichkeiten, damit du das<br />

Studium auf deine Bedürfnisse zuschneiden kannst.<br />

www.uni-hamburg.de<br />

Elektrochemie <strong>und</strong> Galvanotechnik<br />

Einen ganz besonderen Master hat die TU Ilmenau zu bieten.<br />

Hier kannst du dir Fachkenntnisse in den Bereichen<br />

Elektrochemische Oberflächentechnik, Energiespeicherung<br />

<strong>und</strong> -wandlung aneignen. Da die TU Ilmenau mit<br />

dem Verband <strong>für</strong> Oberflächentechnik <strong>und</strong> zahlreichen<br />

Wirtschaftsunternehmen kooperiert, hast du zudem gute<br />

Chancen, direkt einen Job zu finden. Außerdem kannst du<br />

ein Stipendium in Höhe von 400 Euro bekommen. Klingt<br />

gut, oder?<br />

www.tu-ilmenau.de<br />

Materialchemie<br />

Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen unserer<br />

Zeit. Auch bei der Materialherstellung besteht noch<br />

viel Handlungsbedarf. Die Universität Augsburg bietet<br />

einen Master an, mit dem du da<strong>für</strong> sorgen kannst, dass die<br />

Materialien von morgen noch nachhaltiger werden, als sie<br />

jetzt schon sind. Willst du da<strong>für</strong> sorgen, dass ressourcenschonende<br />

<strong>und</strong> effiziente Werkstoffe bald zu unserem<br />

Alltag gehören? Dann scheint das genau der richtige<br />

Master <strong>für</strong> dich zu sein!<br />

www.uni-augsburg.de<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 15


ENGINEERING<br />

Wirtschaft<br />

+ ING =<br />

∞ Möglichkeiten<br />

Als Wirtschaftsingenieur genießt Sujieban<br />

Suntharalingam die Vorzüge beider Fachrichtungen.<br />

Im Gespräch erfährst du mehr über seinen Beruf<br />

als Projektsteuerer bei der Deutschen Bahn <strong>und</strong> über<br />

seine Studiengänge. Außerdem: alles über das<br />

Wirtschaftsingenieurwesen.<br />

IM INTERVIEW SUJIEBAN<br />

SUNTHARALINGAM<br />

♥ have no fear <strong>–</strong><br />

industrial engineer<br />

is here<br />

*? Sujieban, wie kamst du auf die Idee, Wirtschaftsingenieurwesen<br />

zu studieren?<br />

Mein Interesse an Wirtschaftsingenieurwesen entstand aus meiner Affinität zu<br />

naturwissenschaftlichen Fächern <strong>und</strong> Mathematik. Schon früh war mir klar,<br />

dass ich mich <strong>für</strong> ein ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden würde.<br />

Speziell der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen im Maschinenbau bot mir die<br />

Möglichkeit, ein breites Spektrum an Wissen zu erlangen <strong>–</strong> sowohl technisch als<br />

auch wirtschaftlich. Ich wollte damit meine Flexibilität <strong>und</strong> Attraktivität auf dem<br />

Arbeitsmarkt steigern.<br />

*? Was waren die Studieninhalte im Wirtschaftsingenieurwesen-Studium<br />

an der Hochschule Düsseldorf?<br />

Das Studium an der Hochschule Düsseldorf umfasste sowohl maschinenbauliche<br />

Fächer wie Technische Mechanik <strong>und</strong> Werkstoffk<strong>und</strong>e als auch betriebswirtschaftliche<br />

Inhalte wie Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung oder Investitionsrechnung.<br />

Obwohl die Maschinenbau-Module überwogen, lag die Verteilung ungefähr bei<br />

60 Prozent zu 40 Prozent.<br />

*? Wie ging es nach deinem Bachelorstudiengang<br />

weiter?<br />

Im Anschluss entschied ich mich <strong>für</strong> einen Master in Automotive Engineering and<br />

Management an der Universität Duisburg-Essen. Obwohl der Studiengang stark<br />

auf meinem vorherigen Studium aufbaute, erweiterte er meinen Blickwinkel <strong>und</strong><br />

fokussierte sich verstärkt auf Managementthemen in der Automobil- <strong>und</strong> Mobilitätsbranche.<br />

Mir war es wichtig, meine Denkweise kontinuierlich zu erweitern,<br />

weshalb ich mich <strong>für</strong> einen Master in einem neuen Bereich entschied.<br />

Interview: Lydia Borsboom // Foto: privat<br />

16 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


ENGINEERING<br />

*? Wie gelang dir der Berufseinstieg?<br />

Mein Berufseinstieg war eine spannende Phase, in der ich endlich mein theoretisches<br />

Wissen in die Praxis umsetzen konnte. Dabei war es nicht nur wichtig, fachliches<br />

Know-how einzubringen, sondern auch die Fähigkeit, sich in neue Themen einzuarbeiten,<br />

die ich während meines Studiums erworben hatte.<br />

*? Wie heißt deine momentane Position <strong>und</strong> was sind<br />

deine genauen Aufgaben?<br />

Derzeit bekleide ich die Position eines Projektsteuerers. Meine Hauptaufgaben umfassen<br />

die Terminplanung, Kostensteuerung <strong>und</strong> Schnittstellenkoordination im Rahmen<br />

des klassischen Projektmanagements.<br />

*? War die Stelle speziell <strong>für</strong> Wirtschaftsingenieure<br />

ausgeschrieben? Worin liegen deine Vorteile als<br />

Wirtschaftsingenieur?<br />

Die Stelle war gezielt <strong>für</strong> Wirtschaftsingenieure verschiedener Vertiefungsrichtungen<br />

ausgeschrieben. Als Wirtschaftsingenieur kann ich wirtschaftliche Kennzahlen<br />

analysieren, was <strong>für</strong> die Kostensteuerung von großer Bedeutung ist, <strong>und</strong> mich gleichzeitig<br />

in technische Themen einarbeiten, was die Terminplanung <strong>und</strong> Schnittstellenkoordination<br />

erleichtert.<br />

*? Hat dein Job mehr mit Wirtschaft oder Ingenieurwesen<br />

zu tun? Welcher Teil macht dir mehr Spaß?<br />

Mein Beruf vereint Aspekte aus beiden Bereichen, wobei mir persönlich die technischen<br />

Themen mehr Freude bereiten. Schon während meines Studiums lag mein Fokus<br />

eher auf den technischen Modulen.<br />

*? Wie hat sich der Beruf eines Wirtschaftsingenieurs<br />

gewandelt? Wie könnte er sich in Zukunft entwickeln?<br />

Die Rolle des Wirtschaftsingenieurs umfasst heute zunehmend auch Managementaufgaben.<br />

Viele große Konzerne setzen verstärkt auf Wirtschaftsingenieure, da sie<br />

neben betriebswirtschaftlichem Wissen auch technische Expertise mitbringen.<br />

*? Welche weiteren Kenntnisse, Soft Skills <strong>und</strong><br />

Erfahrungen waren <strong>für</strong> dich noch von Vorteil?<br />

Meine Fähigkeit, gut mit Menschen umzugehen, erwies sich als entscheidender Vorteil.<br />

In dieser Branche ist Kommunikation von großer Bedeutung, da man mit Menschen<br />

aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammenarbeitet.<br />

*? Was waren deine denkwürdigsten Projekte bei der<br />

Deutschen Bahn?<br />

Eines meiner spannendsten Projekte ist das S13-Projekt. Es handelt sich um ein<br />

komplexes Großprojekt, das einen bedeutenden Mehrwert <strong>und</strong> Infrastruktur <strong>für</strong> die<br />

Öffentlichkeit schafft.<br />

*? In welchen Branchen sind Wirtschaftsingenieure<br />

besonders gefragt?<br />

Wirtschaftsingenieure sind in vielen Branchen gefragt, insbesondere im Maschinenbau<br />

<strong>und</strong> im Bauwesen.<br />

*? Wie merke ich, dass der Beruf eines Wirtschaftsingenieurs<br />

zu mir passen könnte?<br />

Wenn du Freude daran hast, dich in unterschiedliche Themen einzuarbeiten, <strong>und</strong><br />

Mathematik dir Spaß bereitet, könnte der Beruf des Wirtschaftsingenieurs genau das<br />

Richtige <strong>für</strong> dich sein. Es ist eine facettenreiche <strong>und</strong> spannende Tätigkeit.<br />

Voll spannend! Vielen Dank!<br />

Mensagespräch<br />

<strong>audimax</strong><br />

real talk!<br />

Sujieban<br />

Suntharalingam<br />

Tätigkeit<br />

Als Projektsteuerer bei der<br />

DB Netz AG plant er die Projekte,<br />

die Kosten <strong>und</strong> koordiniert<br />

Schnittstellen.<br />

Werdegang<br />

Nach einem Studium in Wirtschaftsingenieurwesen<br />

an der<br />

Hochschule Düsseldorf entschied<br />

er sich <strong>für</strong> den Master in Automative<br />

Engineering and Management in<br />

Duisburg.<br />

Lieblingsessen in der Mensa?<br />

Reis mit verschiedenen Beilagen<br />

wie Hähnchen<br />

Wie viele Semester studiert?<br />

8 Semester<br />

Nebenjob als<br />

Tutor<br />

WG oder allein?<br />

Bei meinen Eltern<br />

Früher Vogel oder Langschläfer?<br />

Früher Vogel <strong>–</strong> definitiv<br />

Bier oder Wein?<br />

Cola<br />

Rucksack oder Koffer?<br />

Koffer<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 17


ENGINEERING<br />

aud!max<br />

schnelles<br />

Wissen<br />

Es gründet<br />

so grün …<br />

Du hast eine zukunftsweisende<br />

Idee <strong>und</strong> möchtest ein<br />

Ingenieur-Startup gründen?<br />

EINE KLEINE IDEE WIRD GROSS<br />

Startup-Gründer verraten<br />

dir hier ihre Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> wie sie einen Funken<br />

Idee erfolgreich verkaufen<br />

konnten.<br />

Von der Müllverwertung zur eigentlichen Idee <strong>–</strong> Circular Carbon<br />

»Peik Stenl<strong>und</strong> <strong>und</strong> ich haben uns beim Studium in Schweden<br />

kennengelernt <strong>und</strong> haben 2010 in Uganda das erste gemein-same<br />

Unternehmen gegründet, um Strom mittels Pyrolyse von Maisspindeln<br />

<strong>für</strong> dezentrale Maismühlen zu erzeugen. Die Maisspindel<br />

ist ein Reststoff, der beim Dreschen des Maises entsteht. In<br />

fünf Dörfern konnten wir dann solche Pyrolyse-Anlagen im<br />

kleinen Maßstab aufbauen <strong>und</strong> betreiben. Die dabei entstehende<br />

Kohle wollten wir damals noch zu Briketts pressen, um<br />

diese als alternativen Kochbrennstoff zu verwenden. Zuerst einmal<br />

wurde diese Kohle unbeachtet neben der Anlage gelagert.<br />

Hochschießende Bananenstauden in diesem gelagerten Kohlehaufen<br />

haben dann aber unser Denken komplett geändert. Es<br />

war faszinierend zu sehen, wie diese Bananenstauden, die sich<br />

dort auf natürliche Weise gepflanzt hatten, so viel besser <strong>und</strong><br />

schneller wuchsen als andere Stauden in der Nähe, die auf normaler<br />

Erde wuchsen.<br />

Damit wurde uns das Potenzial der Pflanzenkohle bewusst. Wir<br />

haben dann den Fokus auf Agroforstsysteme mit der Einbindung<br />

von Pflanzenkohle gelegt <strong>und</strong> die Erfolge bestätigten den Ansatz.<br />

Diese Erfahrungen haben uns im Laufe nicht mehr losgelassen<br />

bis wir einen Partner in Europa gef<strong>und</strong>en haben, mit dem wir das<br />

Konzept skalieren konnten. Da<strong>für</strong> wurde die Circular Carbon<br />

2018 gegründet. Wir entwickeln Biomasse-Energiesysteme zur<br />

Produktion von wertvoller Pflanzenkohle <strong>und</strong> erneuerbarer<br />

Energie. Unser Climate Tech-Unternehmen unterstützt Industriek<strong>und</strong>en<br />

darin, ihre Prozesse zu dekarbonisieren, indem wir<br />

in die Anlagentechnik investieren <strong>und</strong> die Anlage <strong>für</strong> die Versorgung<br />

von Energie unserer K<strong>und</strong>en betreiben. Wir produzieren<br />

aus organischen Reststoffen landwirtschaftlich <strong>und</strong> industriell<br />

nutzbare Pflanzenkohle. Per Pyrolyse wird der Ausgangsstoff<br />

unter weitgehendem Ausschluss von Sauerstoff karbonisiert.<br />

Circular Carbon verfügt somit über eine vielversprechende negative<br />

Emissionstechnologie, die<br />

einen Beitrag zu einer klimaneutralen<br />

Wirtschaft leistet, da<br />

somit CO2 wieder in den Boden<br />

eingelagert wird. Wir wollen mit<br />

weiteren Anlagen <strong>und</strong> auch Kooperationen<br />

mit Unternehmen<br />

wie Stadtwerken wachsen <strong>und</strong><br />

den Impact skalieren. Letztere<br />

können unsere Energie <strong>für</strong> die<br />

Fernwärme nutzen.«<br />

<strong>–</strong> Felix Ertl, Co-Fo<strong>und</strong>er von<br />

Circular Carbon<br />

Text: Lydia Borsboom // Quellen: get-in-engineering.de; RocketEngineers -Podcast // Fotos: Circular Carbon; RefresherBoxx // Illustration: amin268/depositphotos.com<br />

18 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


ENGINEERING<br />

»Change the World by Innovation,<br />

Software, Hardware, Politics,<br />

Science, … But do something«<br />

Gernot Sümmermann<br />

Die Welt retten mit einer wasser- <strong>und</strong> chemikalienfreien Waschmaschine<br />

»Die Idee <strong>für</strong> die RefresherBoxx kam meinem Mitgründer<br />

Stefan Chang, der in Chemie promovierte, nach<br />

dem Joggen, als er sich fragte: ›Wie kann man Schuhe<br />

entstinken?‹ Seine Erfahrung im Labor <strong>und</strong> meine im<br />

Maschinenbau kombinierten wir, um eine innovative Hardware<br />

<strong>für</strong> ein alltägliches Problem zu schaffen. Aus einem<br />

kleinen Prototyp <strong>für</strong> Schuhe entstand eine Lösung <strong>für</strong><br />

die Zukunft: Eine wasser- <strong>und</strong> chemikalienfreie Waschmaschine.<br />

Lediglich mit physikalischen Methoden ist es<br />

möglich, Kleidung zu desinfizieren <strong>und</strong> so auf wertvolle<br />

Ressourcen verzichten zu können. Hardware bringt seine<br />

eigenen Schwierigkeiten mit, denn du baust etwas, was<br />

es zuvor nicht gegeben hat. Dementsprechend mussten<br />

wir unter anderem lernen, ein Minimum Viable Product<br />

(MVP) schnell zu entwickeln <strong>und</strong> zu iterieren, herausfinden,<br />

welche Zertifizierungen in unterschiedlichen Ländern<br />

notwendig sind <strong>und</strong> mikrobiologische Tests mit Partnerinstituten<br />

durchführen <strong>und</strong> verkaufen, um Feedback<br />

von K<strong>und</strong>:innen zu sammeln. Die Diversität <strong>und</strong> Offenheit<br />

<strong>für</strong> das Erlernen neuer Dinge <strong>und</strong> Fähigkeiten sowohl aus<br />

anderen Ingenieursdisziplinen als auch im Management-<br />

Bereich, sind unerlässlich. Die Bedeutung des Vertriebs<br />

wird häufig von <strong>Ingenieure</strong>n unterschätzt. Hier herrscht<br />

das falsche Bild, dass mein Produkt gekauft wird, wenn<br />

es nur gut genug ist. Es ist jedoch besser, mit wenig<br />

Produktfunktionen den Verkauf<br />

zu starten <strong>und</strong> von Nutzer:innen<br />

zu lernen, als jahrelang zu entwickeln,<br />

ohne ein Problem zu lösen.<br />

Die Herausforderungen liegen<br />

im Prototypenbau, der Sicherung<br />

von Patenten, in Zertifizierungsverfahren,<br />

Tests, Lieferung,<br />

Vorproduktion <strong>und</strong> vielem mehr.<br />

Dies macht ein Ingenieur-Startup<br />

wesentlich komplexer als eine<br />

Software- oder Dienstleistungsidee,<br />

besonders in Deutschland,<br />

wo der Zugang zu elektronischen<br />

<strong>und</strong> mechanischen Ressourcen weder der schnellste,<br />

noch der günstigste ist. Wichtig ist es, ein starkes Team<br />

an Fre<strong>und</strong>en zu finden, denn du wirst Tag <strong>und</strong> Nacht<br />

mit deinen Mitgründer:innen arbeiten <strong>und</strong> leben müssen.<br />

Gerade in schwierigen Zeiten sind Fre<strong>und</strong>e unverzichtbar,<br />

um sich gegenseitig anzutreiben. Wichtig ist<br />

es, den:die Anwender:in <strong>und</strong> das Problem nicht aus den<br />

Augen zu verlieren. Lass dich nicht von Investments, Wettbewerben,<br />

Events, Businessplänen, etc. ablenken. Nur<br />

so kannst du wirksamen Impact erreichen <strong>und</strong> die Welt<br />

positiv verändern.«<br />

<strong>–</strong> Gernot Sümmermann, Co-Fo<strong>und</strong>er von RefresherBoxx<br />

Warum gründen? Für die Selbstverwirklichung, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Selbst wenn es nur eine<br />

kleine Erfindung ist, wer weiß, welche positive Kettenreaktion sie auslöst? Das Auto oder der Computer wurden auch<br />

nicht an einem Tag <strong>und</strong> von einer Person erf<strong>und</strong>en.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Skills BWL-Kenntnisse, auch Marketing <strong>und</strong> Marktforschung sind hilfreich. Schließlich musst du dich gut mit der<br />

Finanzierung auskennen <strong>und</strong> dein Projekt vermarkten können. Vielleicht findest du einen Gründungs-Partner oder einen<br />

Mitarbeitenden mit diesen Skills?<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Wieso sich entscheiden? Wenn du dir nicht sicher bist, ob du alles auf dein Startup setzen sollst, gibt es auch Alternativen:<br />

Bei einem »Feierabend-Start-up« investierst du in deiner freien Zeit nach deiner Arbeit in deine Schöpfung. Bei<br />

einem »Intrapreneurship« sorgst du innerhalb des Unternehmens als Angestellter <strong>für</strong> Ideen.<br />

++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

Wie Vernetzen? Nach lokalen Vereinen <strong>und</strong> Networking-Events Ausschau halten, sich von Speakern inspirieren lassen.<br />

Ohne Vitamin B wird der Weg wohl etwas einsamer <strong>und</strong> schwieriger.<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 19


ENGINEERING<br />

Foodengineering<br />

Was gibt's?<br />

Wir servieren den neuen Status Quo<br />

in der Lebensmitteltechnik.<br />

Was ist Hauptgang? Was nur Beilage?<br />

DEUTSCHES INSTITUT FÜR<br />

LEBENSMITTEL<strong>TECH</strong>NIK<br />

JAHRESBERICHT 2022:<br />

»Die Automatisierungstechnik<br />

ist in allen<br />

Industriesegmenten ein<br />

Zukunftstreiber. Dies<br />

schafft Möglichkeiten,<br />

Prozesse neu zu entwickeln<br />

oder zu optimieren,<br />

um so die<br />

Produktivität <strong>und</strong><br />

Qualität zu steigern.«<br />

*<br />

Frisch… ganz frisch!<br />

Manch ein Miesepeter mag derzeit schockiert sein. Sobald man<br />

beim Frühstück die Zeitung aufschlägt, überall nur noch KI<br />

<strong>und</strong> Digitalisierung. Da schmeckt sogar das Frühstücksei nicht<br />

mehr, denn <strong>–</strong> Überraschung <strong>–</strong> sogar hiervor macht der technische<br />

Fortschritt nicht halt. Auch die alltäglichsten Lebensmittel<br />

aus dem Supermarkt sind nicht nur Teil einer industriellen<br />

Produktion sondern auch einer steten Optimierung. Das<br />

Deutsche Institut <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik gibt regelmäßig<br />

einen Jahresbericht heraus, in dem die neuesten Trends <strong>und</strong><br />

technischen Neuerungen der Lebensmittel verarbeitenden Industrie<br />

vorgestellt werden. »Natürlich befindet sich auch das<br />

Lebensmittelsystem als solches in stetigem Wandel«, schreibt<br />

Vorstand des DLI Dr. Volker Heinz im Vorwort des Berichtes<br />

2022. »Um die politisch wie auch gesellschaftlich geforderte<br />

Transformation zu einem nachhaltigeren, resilienten<br />

Ernährungssystem zu fördern, sind ganzheitliche Ansätze<br />

notwendig.« Selbstverständlich spielen hier vor allem Automatisierung<br />

<strong>und</strong> der Einsatz von KI eine Rolle. Zeit, diese Möglichkeiten<br />

einmal genauer zu beleuchten.<br />

38 % der befragten Lebensmittel-<br />

Unternehmen fänden die<br />

Einführung eines Roboter-<br />

Führerscheins sinnvoll.<br />

Mit 19 % ist die häufigste<br />

Antwort <strong>für</strong> fehlenden Roboter-<br />

Einsatz in Unternehmen: kein<br />

derzeitiges wirtschaftliches<br />

Interesse. Gefolgt von<br />

»Unzureichender Erfahrung« (7 %)<br />

*<br />

Mit KI in der Küche<br />

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz hat zunächst viele Vorteile<br />

vor allem im Bereich des maschinellen Lernens. Das<br />

System wird durch eine Vielzahl an Eindrücken <strong>und</strong> Regeln<br />

trainiert <strong>und</strong> so immer komplexer. Oft geht es dabei um die<br />

Klassifizierung von Bilddateien. Im Kontext einer industriellen<br />

Produktion von leblosen Objekten wie beispielsweise<br />

Autos funktioniert das auch w<strong>und</strong>erbar. Bei der Qualitätskontrolle<br />

weiß die künstliche Intelligenz sofort, wie ein makelloses<br />

Bauteil auszusehen hat. Anders ist das bei Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> vor allem Naturprodukten. Auch bei fehlerfreien Äpfeln<br />

Text: Florian Grobbel // Illustration: freepik.com<br />

20 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


ENGINEERING<br />

»Knapp 50 % der befragten Betriebe<br />

nutzen bereits Roboter <strong>und</strong> es<br />

existiert eine hohe Bereitschaft,<br />

in Roboter zu investieren.«<br />

Dr. Désirée Schneider, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />

ergeben sich durch ihre natürliche Beschaffenheit schnell Unterschiede,<br />

die eine künstliche Intelligenz nur schwer zu deuten weiß.<br />

In der Entwicklung ist hier also definitiv noch Luft nach oben.<br />

Andere Szenarien sind schon durchaus realistischer. Da<strong>für</strong> muss<br />

man fast ans Ende der Lebensmittelkette schauen <strong>–</strong> in den Supermarkt.<br />

Durch das Sammeln von Erfahrungsdaten aus dem Verkauf<br />

plus dem Einbeziehen von äußeren Daten <strong>–</strong> wie zum Beispiel<br />

Wettervorhersagen <strong>–</strong> kann eine KI berechnen wann welche Produkte<br />

besonders häufig gekauft werden. So kann effizienter <strong>und</strong><br />

letztendlich auch nachhaltiger produziert werden.<br />

*<br />

Der nächste Gang wird automatisch<br />

Über die Möglichkeiten von Robotik in der Lebensmitteltechnik<br />

haben wir mit Dr. Désirée Schneider, Projektleiterin des Fachzentrums<br />

Lebensmittel bei der Deutschen Landwirtschafts-<br />

Gesellschaft (DLG), gesprochen:<br />

Frau Dr. Schneider, welche Rolle spielt Robotik in der<br />

Lebensmitteltechnik derzeit?<br />

Werden die Umfrageergebnisse des »DLG-Trendmonitors 2023 <strong>–</strong><br />

Roboter in der Lebensmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie« zur Roboterzahl<br />

in den befragten Betrieben (n=65) betrachtet, so kann erkannt<br />

werden, dass etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmenden<br />

(51 %) keine Roboter besitzen. Von den restlichen 49 % besitzen die<br />

meisten Betriebe fünf bis zehn (12 %), einen (9 %) oder zwei (11 %)<br />

Roboter. Mehr als 100 Roboter sind bei keinem der befragten<br />

Betriebe im Einsatz. Es ist zu erkennen, dass Betriebe aller Größen<br />

<strong>und</strong> Umsatzzahlen Roboter einsetzen.<br />

Wie sieht dieser Einsatz aus?<br />

Roboter werden vor allem in der Logistik, in der Verarbeitung <strong>und</strong><br />

beim Verpacken eingesetzt. Die an der Umfrage teilnehmenden<br />

Betriebe setzen ihre Roboter in der Logistik meist bei der Palettierung,<br />

Kommissionierung <strong>und</strong> Depalettierung ein. Dies zeigt, dass<br />

Roboter in der Logistik häufig Aufgaben übernehmen, die Mitarbeitende<br />

physisch belasten <strong>und</strong> die Arbeitssicherheit gefährden.<br />

Dadurch können Unternehmen durch den Einsatz von Robotern<br />

bessere Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz schaffen. Im Bereich<br />

der Verarbeitung werden Roboter vor allem <strong>für</strong> das Positionieren,<br />

Sortieren sowie Kontrollieren <strong>und</strong> Dosieren eingesetzt. Hier zeigt<br />

sich, dass Roboter häufig sogenannte Pick-and-Place-Aufgaben<br />

übernehmen, bei denen Präzision am Fließband gefragt ist. Durch<br />

den Einsatz von Robotern können unattraktive, monotone Arbeiten<br />

ersetzt <strong>und</strong> durch Automatisierung Personal eingespart werden.<br />

Dadurch werden Kosten gespart <strong>und</strong> in Anbetracht von Fachkräftemangel<br />

Produktionsabläufe gesichert.<br />

Und beim Verpacken?<br />

Beim Verpacken sind Roboter in den befragten Unternehmen vor<br />

allem beim Umverpacken im Einsatz. Außerdem werden sie beim<br />

Primärverpacken, Kennzeichnen <strong>und</strong> Verschließen benutzt.<br />

Welche Entwicklungen sind in den kommenden Jahren<br />

noch denkbar?<br />

Es kann gesagt werden, dass Roboteranlagen immer mehr an Bedeutung<br />

in der Lebensmittelindustrie gewinnen. Knapp 50 % der<br />

befragten Betriebe nutzen bereits Roboter <strong>und</strong> es existiert eine<br />

hohe Bereitschaft in sie zu investieren. Besitzen Unternehmen bereits<br />

Roboter, sind die meisten dazu bereit, auch zukünftig weiter<br />

in sie zu investieren. Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Anwendung von Robotern ist<br />

<strong>für</strong> die meisten Unternehmen die Verbesserung von Arbeitsbedingungen,<br />

Effektivitätsverbesserung sowie Personaleinsparung.<br />

Eine außergewöhnliche Entwicklung könnte es im Lieferservice<br />

geben. Lieferroboter haben ein geringes Gewicht <strong>und</strong> können<br />

Bestellungen bis zu 10 kg autonom ausliefern. Sie sind zum Beispiel<br />

mit 360-Grad-Kameras ausgestattet <strong>und</strong> sollen sich gleichermaßen<br />

durch Straßen als auch unebenes Gelände navigieren <strong>und</strong><br />

bewegen können. Drohnen wurden in ländlichen Gebieten <strong>für</strong> die<br />

Lieferung von medizinischen Gütern bereits erfolgsversprechend<br />

getestet. Drohnen, die Lebensmittel <strong>und</strong> kritische Medikamente in<br />

verschiedene Gebiete liefern, wären also denkbar.<br />

*<br />

Und was wird aus mir?<br />

Klar ist: Für die Küche von morgen braucht es nicht nur Meisterköche,<br />

sondern auch Meister-<strong>Ingenieure</strong>. Diese sollten die Zukunftsthemen<br />

KI <strong>und</strong> Robotik ganz genau kennen wie auch die<br />

Umfrage der DLG zeigt: »Sollte etwas wie ein ›Roboterführerschein‹<br />

eingeführt werden, so sind die meisten robotererfahrenen<br />

Unternehmen der Meinung, dass ein solcher ›Führerschein‹ Inhalte<br />

zum Thema Arbeitsschutz <strong>und</strong> Sicherheitssysteme, technische<br />

Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Hygienic Design, Lebensmittelsicherheit <strong>und</strong><br />

-qualität sowie Richtlinien, Normen <strong>und</strong> rechtliche Regelungen<br />

beinhalten sollte«, berichtet Dr. Désirée Schneider. Ganz oben auf<br />

der Speisekarte eines modernen Lebensmittelingenieurs sollten<br />

Interdisziplinarität <strong>und</strong> Problemlösefähigkeit stehen. Um eingespielten<br />

Teams in Unternehmen die neue Technik zu vermitteln,<br />

ist <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> außerdem eine gute Vermittlerfähigkeit nötig.<br />

Hungrig geworden?<br />

An Guatn!<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 21


Tech Eck<br />

BREAKING NEWS FÜR INGENIEURE ♥<br />

Freiwillige Marsmenschen gesucht. Die NASA sucht ab<br />

Frühjahr 2025 vier Personen, die ein Jahr lang in einem simulierten<br />

Mars-Habitat leben sollen. Die zukünftigen Bewohner des »Mars<br />

Dune Alpha«-Raums in Texas nennen sich dann »Analog-Astronauten«<br />

<strong>und</strong> werden sogar da<strong>für</strong> bezahlt. Der Alltag sieht in etwa so aus:<br />

Gemüse anbauen, simulierte »Marswalks« in einem Sandkasten, die<br />

Beaufsichtigung wissenschaftlicher Experimente <strong>und</strong> die Einhaltung<br />

eines strengen Trainingsplans. Die Nasa verlangt da<strong>für</strong> einen<br />

Masterabschluss in einem MINT-Fach sowie körperliche <strong>und</strong> geistige<br />

Ges<strong>und</strong>heit. Schließlich muss man eine einjährige Isolation mit drei<br />

weiteren Personen auf engem Raum gut durchstehen. Leider ist die<br />

Bewerbung nur auf US-Bürger ausgerichtet.<br />

Angry Waters Unsere Vergangenheit hat gezeigt,<br />

dass wir uns besser <strong>für</strong> Extremwetterereignisse rüsten<br />

müssen. Einen Beitrag da<strong>für</strong>, dass Menschen in<br />

Zukunft nicht mehr ihre Häuser durch starke Überflutungen<br />

verlieren, könnte der Forscher Nils Goseberg<br />

der TU Braunschweig leisten. In seinem Projekt<br />

»AngryWaters« erfindet er ein Simulationswerkzeug<br />

<strong>für</strong> Vorhersagen darüber, wie weit das Wasser bei existierender<br />

Bebauung ins Landesinnere vordringt. Die<br />

»Angry Waters«, extreme Strömungsereignisse, die auf<br />

Gebäude treffen, werden simuliert, um zu erforschen,<br />

unter welchen Bedingungen die Gebäude einstürzen.<br />

Die German E-Angst Trotz der deutschen Autoliebe<br />

gibt es noch viel Ablehnung gegenüber des<br />

klimafre<strong>und</strong>licheren Modells. Zum Beispiel kursieren<br />

Vorurteile darüber, dass E-Autos gar nicht so umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

sind. Die Batterieherstellung setzt zwar<br />

tatsächlich bereits vor der ersten Fahrt viel CO2 frei,<br />

jedoch ist dies kein Vergleich mit den Ausstößen anderer<br />

Antriebsvarianten. Zudem wird stets da<strong>für</strong> gesorgt,<br />

dass der Strom aus den Ladesäulen grün ist. Apropos,<br />

viele Deutsche haben eine sogenannte »Reichweitenangst«,<br />

sprich sie glauben, dass es nicht genügend Aufladestationen<br />

gebe. Jedoch gibt es an Autobahnen<br />

genug Möglichkeiten, nur gen Süden sollte man gut im<br />

Voraus planen. Für einen langlebigen Akku sorgt eine<br />

etwa halbvoll aufgeladene Batterie.<br />

Aluminium, das Leben rettet Forscher einer Universität in Schweden<br />

haben eine Lösung gef<strong>und</strong>en, wie PKWs durch den Aufprall auf<br />

LKWs weniger deformiert werden. Dadurch würde es weniger Todesfälle<br />

im Straßenverkehr geben. Schließlich enden 90 Prozent der PKW-<br />

LKW-Unfälle tödlich <strong>für</strong> Autofahrer. Durchgeführte Crashtests zeigen,<br />

dass die Deformation durch eine am Lkw angebrachte Art Box aus<br />

Aluminiumwaben <strong>und</strong> viel Luft um 30 bis 60 Prozent reduziert wird.<br />

Musks Bewerbungsmarathon Wenn du dich bei<br />

Tesla bewerben willst, wirst du auf Herz <strong>und</strong> Nieren geprüft.<br />

Bei über 3 Millionen Bewerbern musste schon<br />

2022 gut aussortiert werden. Das Einstellungsverfahren<br />

ist bereits ein Vollzeitjob. Es umfasst bis zu neun Vorstellungsgespräche<br />

<strong>und</strong> eine zeitaufwendige Präsentation.<br />

Außerdem sollte man laut der befragten <strong>Ingenieure</strong> zugeben,<br />

wenn man etwas nicht weiß, denn es werden immer<br />

Folgefragen gestellt. Bei der Präsentation wird gefordert,<br />

ein früheres Projekt vorzustellen. Hier geht es nicht darum,<br />

die komplizierteste Technik zu präsentieren, sondern<br />

darum, dass du über alle Einzelheiten Bescheid<br />

weißt. Der ganze Prozess kann bis zu einem halben Jahr<br />

dauern. Schließlich muss Elon Musk selbst noch deine<br />

Einstellung genehmigen.<br />

Gummibärchen aus alten Windrädern<br />

Windräder zu recyclen stellt uns vor eine Herausforderung.<br />

Die Anlagen werden etwa alle 20 Jahre<br />

abgebaut. Stahl, Beton <strong>und</strong> Kupfer können problemlos<br />

in der Bau- <strong>und</strong> Metallindustrie wiederverwertet<br />

werden. Doch was macht man mit den<br />

bis zu 45 Meter langen <strong>und</strong> 9 bis 12 Tonnen schweren<br />

Rotorblättern, die sich schwer recyceln lassen?<br />

»Wings for Living« dachte sich, warum nicht<br />

Möbel daraus machen? Dazu gehören Outdoormöbel,<br />

Stadtmöbel mit Solarfolien <strong>und</strong> Fußgängerbrücken.<br />

Forscher haben nun auch ein Verb<strong>und</strong>harz<br />

hergestellt, das man beim Recyceln in Süßigkeiten<br />

wiederverwerten kann.<br />

Ready or not, here she comes! Kennt ihr noch die<br />

Vampirin von »Zauberer vom Waverly Place« oder Teddy<br />

von »Good Luck Charlie«? Die Schauspielerin <strong>und</strong> Sängerin<br />

Bridgit Mendler hat ihren Ph.D. vom Massachusetts<br />

Institute of Technology <strong>und</strong> ihren J.D. von der Harvard Law<br />

School. Nun ist sie CEO des Startups Northwood Space.<br />

Ziel ist es, die Satellitentechnologie durch die Massenproduktion<br />

von Bodenstationen zur Datenerfassung auf<br />

der Erde zugänglicher zu machen.<br />

ENGINEER:<br />

A PERSON WHO DOES PRECISION<br />

GUESS-WORK BASED ON UNRELIABLE<br />

DATA PROVIDED BY THOSE OF<br />

QUESTIONABLE KNOWLEDGE<br />

see also magician, wizard.<br />

Text: Lydia Borsboom // Quellen: businessinsider.de; vdi-nachrichten.com; tagesschau.de; ingenieur.de; space.com // Illustration: freepik.com<br />

22 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


Einfach machen ♥<br />

MASTERFORUM<br />

LECKER, LECKER DIESE KOST<br />

KI kann dir deine Hausarbeit schreiben oder dem Papst eine weiße<br />

Daunenjacke anziehen. Roboter servieren dir deinen Kaffee<br />

oder stellen dein Paket zu. Welche Rolle diese Zukunftstechniken<br />

in der Lebensmittelverarbeitung haben, erforscht der Master<br />

Food Processing an der Hochschule Fulda. Hier vertiefst du<br />

deine Kenntnisse in Lebensmitteltechnologie, Natur- <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaften<br />

<strong>und</strong> bereitest dich in kleinen Studiengruppen<br />

auf eine Karriere in der Industrie, Beratung oder Forschung<br />

vor. www.hs-fulda.de<br />

NOCH IN 500 JAHREN…<br />

… werden vielleicht die Gebäude stehen, bei deren Errichtung<br />

du beteiligt bist. Die Gr<strong>und</strong>lagen da<strong>für</strong> baust du im innovativen<br />

Master Zukunftssicheres Bauen aus. Wie lassen sich Häuser<br />

errichten, um den zukünftigen ökologischen, ökonomischen<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen zu sein?<br />

Mit dieser Frage beschäftigst du dich vier Semester an der Frankfurt<br />

University of Applied Science. Im Wahlpflichtteil kannst du<br />

deinen Schwerpunkt unter anderem auf Akustik oder angewandte<br />

Forschung setzen. www.frankfurt-university.de<br />

MARS IST KEIN SCHOKORIEGEL<br />

Damit die zukünftigen Astronauten bald völlig losgelöst von der<br />

Erde schweben können, braucht es eine Menge Fachkräfte mit<br />

Know-how. Der Master Aerospace Technologies bildet diese<br />

Experten mit Wissen in Luftfahrzeugbau, Aerodynamik, Raumfahrzeugbau<br />

oder Raumfahrtantriebe aus. Deine Skills kannst du<br />

nicht nur bei der nächsten Mars-Mission einsetzen, sondern auch<br />

in der Automobilbranche, im Schiffbau oder der Energietechnik.<br />

www.hs-bremen.de<br />

GRÜNES TÜFTELN<br />

An der Hochschule Magdeburg Stendal kannst du unsere<br />

Umwelt ein bisschen besser machen. In der Ingenieurökologie<br />

hast du die Möglichkeit, Fähigkeiten um ökologische<br />

Prinzipien <strong>und</strong> Konzepte zu lernen. Dabei baust du nicht nur<br />

deine Skills in Ökosystemgestaltung <strong>und</strong> -wiederherstellung,<br />

Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz oder Umwelttechnik aus, sondern<br />

schätzt auch Umweltrisiken ein <strong>und</strong> stellst Nachhaltigkeitsstrategien<br />

auf. www.studieren.h2.de<br />

Neun<br />

freshe<br />

Ideen <strong>für</strong><br />

<strong>Ingenieure</strong><br />

Machste<br />

Master?<br />

Wäre schon<br />

cool …<br />

HALBE SACHE, VOLLE ENERGIE<br />

Falls du nach deinem Bachelorabschluss nicht gleich wieder 24/7<br />

<strong>für</strong> die Uni eingespannt werden möchtest, ist vielleicht dieser<br />

Teilzeit-Master an der Fachhochschule Dortm<strong>und</strong> etwas <strong>für</strong> dich.<br />

Der Studiengang Energiesysteme ist nach Angaben der Hochschule<br />

einzigartig in NRW. Im Gegensatz zum Vollzeitstudium<br />

(4 Semester) dauert das Teilzeitstudium ein Jahr länger <strong>und</strong> bietet<br />

die Möglichkeit nebenher viel praktische Erfahrung zu sammeln.<br />

Potenzielle Karrieremöglichkeiten findest du in Unternehmen<br />

der Energieversorgung, bei System- <strong>und</strong> Softwareentwicklern<br />

oder Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauern. www.fh-dortm<strong>und</strong>.de<br />

SAVE ME. SAVE YOU. SAVE US.<br />

Engagement <strong>und</strong> Karriere unter einen Hut packen? Das geht,<br />

wenn du dich <strong>für</strong> Rettungsingenieurwesen an der TH Köln<br />

entscheidest. Im Studium gehst du verschiedenen Gefahren auf<br />

die Spur <strong>und</strong> setzt dich mit den technisch möglichen Mitteln auseinander,<br />

um sie zu unterbinden. Mit dieser Bandbreite bist du<br />

nach dem Studium ein perfekter Generalist <strong>und</strong> bereit <strong>für</strong> den<br />

Einsatz in Feuerwehren <strong>und</strong> Rettungsdiensten oder du sorgst <strong>für</strong><br />

technische Sicherheit in Unternehmen. www.th-koeln.com<br />

WIE DIE LOTOSBLUME<br />

Die Bionik ist ein typisches Beispiel <strong>für</strong> eine »Über den Tellerrand«-<br />

Wissenschaft. Mit der Biomechatronik gelingt das auf jeden<br />

Fall. An der Universität Bielefeld holst du dir Inspiration aus Biologie,<br />

Medizin <strong>und</strong> sogar Psychologie <strong>und</strong> reicherst sie mit deinen<br />

technischen Ideen an. Das sehr forschungsbasierte Studium setzt<br />

dabei Schwerpunkte in der Entwicklung <strong>für</strong> Automatisierungstechnik,<br />

Ges<strong>und</strong>heits-/Rehabilitationstechnik, Medizintechnik<br />

oder Robotik. www.uni-bielefeld.de<br />

Text: Florian Grobbel<br />

NA, DA SCHAU HER!<br />

Egal ob <strong>für</strong> die neue Designerbrille, Technik im Krankenhaus<br />

oder den Flug ins All: Laser- <strong>und</strong> Optotechnologien spielen<br />

eine relevante Rolle in der Zukunftsplanung. Dennoch fehlen wie<br />

in fast allen Ingenieur-Branchen die Fachkräfte. Mit deinem Master<br />

an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena kannst du diesem Trend<br />

entgegentreten. www.eah-jena.de<br />

NICHT VERKEHRT<br />

Zugegeben, bis zum vollständig autonomen Fahren ist es noch<br />

ein weiter Weg, allerdings werden in unseren Tagen bereits die<br />

Gr<strong>und</strong>lagen geschaffen. An der FH Erfurt kannst du im Master<br />

Verkehr <strong>und</strong> Transport die Zukunft neuer Antriebstechniken<br />

oder die wachsende Verflechtung der Verkehrsteilnehmer mitgestalten.<br />

www.fh-erfurt.de<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 23


News?<br />

Hack Eck S. 42<br />

Ein Level-Up kriegst du nicht nur<br />

mit unserem Leitartikel zur Gamesbranche,<br />

sondern auch mit allen<br />

anderen Themen in unserem IT-Teil.<br />

Nicht ganz so hoch wie Raketen<br />

fliegen Drohnen. Wichtige Zukunftstechnik<br />

ist ihre Entwicklung aber<br />

dennoch. // Seite 32<br />

<strong>2024</strong> startet die erste Rakete<br />

von deutschem Boden.<br />

Glaubst du nicht? Lies nach in<br />

unserem Artikel zum New Space.<br />

// Seite 36<br />

IT x Philosophie?!<br />

Was ist Freiheit <strong>für</strong> Informatiker?<br />

Unser Special zum Wissenschaftsjahr<br />

<strong>2024</strong>. // Seite 40<br />

INFORMATIKNice IT-<br />

Illustration: freepik.com


INFORMATIK<br />

WAS GEHT<br />

AB?<br />

GAMING IST IN, GAMING IST COOL.<br />

DAS LIEGT VOR ALLEM DARAN, DASS AUCH HEUTE<br />

NOCH ZAHLREICHE BANGER AUF DEN MARKT<br />

KOMMEN UND ZAHLREICHE GAMERINNEN UND<br />

GAMER VOR DEN PC LOCKEN.<br />

WAS WAR UND WAS KOMMT NOCH?<br />

Gaming ist <strong>für</strong> viele Menschen immer noch das Hobby Nr. 1. Zahlreiche St<strong>und</strong>en<br />

werden vor den Bildschirmen verbracht <strong>und</strong> auch Eltern beißen sich die Zähne<br />

aus, wenn das obligatorische: »Spiel doch mal draußen!« kommt. Im Reallife gibt<br />

es halt keine Prinzessin Peach, die du vor Bowser retten musst. Pech gehabt, Mama<br />

<strong>und</strong> Papa! Allein auf der Vertriebsplattform Steam tummeln sich bis zu 36 Millionen<br />

User gleichzeitig. Tagtäglich spielen über eine Millionen User »Counterstrike 2«,<br />

»PUBG: Battlegro<strong>und</strong>s« hatte zu Hochzeiten sogar über 3 Millionen Spieler gleichzeitig.<br />

Beeindruckende Zahlen <strong>und</strong> das ist nur eine der vielen Vertriebsplattformen.<br />

Mittlerweile bieten viele Publisher wie EA, Microsoft oder Amazon Abomodelle<br />

an, um vor allem vielseitig interessierte Spieler zu binden. So kann man<br />

das neueste »EA FC« oder »Starfield« direkt spielen <strong>und</strong> muss da<strong>für</strong> im Monat nur<br />

um die zehn Euro ausgeben. Das funktioniert natürlich auch bei Spielen, die ohne<br />

dieses Modell nicht so gut performen würden, wie man es erwartet. Zudem findet<br />

man einige Klassiker <strong>und</strong> Diamanten in den Katalogen. Spiele wie »Baldur‘s Gate<br />

3« oder »Elden Ring« werden von den Modellen natürlich erstmal ausgeschlossen,<br />

da sie ihr Geld auf jeden Fall wert sind <strong>und</strong> die Verkaufszahlen stimmen. Denn<br />

egal wie sich die Spieleflut noch entwickelt, Games, die gut geschrieben <strong>und</strong><br />

designt sind, werden sich auf kurz oder lang immer durchsetzen. Und die Entwicklungsmöglichkeiten<br />

können sich durch KI noch einmal völlig verändern.<br />

Du willst mehr darüber wissen? Dann lies weiter!<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 25


INFORMATIK<br />

WERDEN NPCS BALD ZU UNSEREN BFFS?<br />

DIE KI MACHTS MÖGLICH <strong>–</strong> ODER NICHT?<br />

»Einige Leute nennen es künstliche Intelligenz, aber in Wirklichkeit<br />

wird uns diese Technologie verbessern. Ich denke<br />

also, dass wir statt künstlicher Intelligenz unsere Intelligenz<br />

erweitern werden.« Ginni Rometty, CEO <strong>und</strong> Präsidentin von IBM<br />

Wusstest du, dass KI eigentlich seit Jahrzehnten ein Thema<br />

ist? Wenn dir das nicht klar war, liegt das vor allem daran,<br />

dass sich die Definition der Begrifflichkeit stark verändert<br />

hat. Dr. Eike Langbehn, Professor an der HAW Hamburg erklärt:<br />

»KI-Technologien sind schon lange fest überall dort<br />

verbreitet, wo Informatik oder Software drin ist. In Computerspielen<br />

sind das klassischerweise Gegner, gegen die man<br />

spielt oder Wegfindungs-Algorithmen, die einem auf der<br />

Reise von A nach B helfen. Heutzutage versteht man darunter<br />

meistens Machine Learning. Viel geforscht wird vor allem<br />

daran, dass man sich tatsächlich mit virtuellen Spielfiguren<br />

unterhalten kann <strong>und</strong> die Spielwelt ein bisschen realistischer<br />

wird.« Du siehst, egal ob in »Super Mario«, »Die Siedler« oder<br />

»Last of Us«, KI spielte schon immer <strong>–</strong> mehr oder weniger<br />

<strong>–</strong> eine Rolle bei der Entwicklung von Games.<br />

Text: David Heermann// Quellen: gamestar.de; steamdb.info; pctipp.ch // Illustration: DenisSmile/depositphotos.com<br />

26 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


INFORMATIK<br />

NEUE<br />

WELTEN<br />

KI schon fest im Sattel<br />

KI oder eher gesagt das »Machine Learning« soll nun also auch<br />

die Gamingbranche verändern. Auch wenn man sich an die<br />

neue Definition hält, macht sie das schon lange. Denn laut Felix<br />

Falk, Geschäftsführer des game-Verbands, hat die Zukunftstechnologie<br />

schon jetzt einen nicht zu unterschätzenden<br />

Einfluss:<br />

»Die Games-Branche ist einer der Pioniere<br />

beim Einsatz Künstlicher Intelligenz.<br />

Schon seit vielen Jahren wird in mehreren sehr unterschiedlichen<br />

Bereichen auf KI gesetzt: Das reicht von der Entwicklung<br />

der Spiele bis zum Community-Management. Auch als<br />

›Trainingsgelände‹ <strong>für</strong> unterschiedliche Arten von KI werden<br />

Games schon seit vielen Jahren verwendet, etwa <strong>für</strong> das autonome<br />

Fahren.« Wie du siehst, spielt die Games-Branche also<br />

auch umgekehrt eine Rolle, wenn es um die Entwicklung von<br />

KI geht. Generell ist kaum eine Branche so prädestiniert wie die<br />

Games-Branche: »Bereits beim Erstellen von Prototypen wird<br />

KI eingesetzt, etwa um erste Ideen <strong>für</strong> das Art Design zu entwickeln.<br />

Später werden mittels Künstlicher Intelligenz ›Assets‹,<br />

also einzelne Elemente in der Spielwelt, erstellt oder Bugs im<br />

Spiele-Code gesucht«, so Falk. Viele Bereiche also, in denen die<br />

Künstliche Intelligenz schon zum Tragen kommt.<br />

Death of the Creatives?<br />

Wenn KI jetzt schon in so vielen Bereichen eingesetzt wird, stellt<br />

sich die Frage, welche positiven <strong>und</strong> negativen Aspekte die Entwicklung<br />

haben kann. Jörg Burbach, Professor <strong>für</strong> Game Design<br />

an der IU Internationale Hochschule, bringt ein bisschen Licht<br />

ins Dunkel: »Die Chancen sind <strong>–</strong> denke ich <strong>–</strong> dass sich viele Spiele-<br />

Entwickler mit ganz neuen Möglichkeiten konfrontiert sehen.<br />

AZ frei<br />

GEGENTEILIGE ENTWICKLUNG<br />

DER UMSATZ DES DEUTSCHEN-GAMING-<br />

MARKTS IST 2023 UM 6 PROZENT<br />

AUF CIRCA 9,97 MILlIARDEN EURO<br />

GESTIEGEN. ALLERDINGS LIEGT DAS<br />

VOR ALLEM AN SPIELEKONSOLEN UND<br />

IN-GAME-KÄUFEN. DIE ZAHL DER<br />

VERKAUFTEN SANK ALLERDINGS UM<br />

8 PROZENT. #GUTODERSCHLECHT?<br />

GTA 6: The Hype is real<br />

Das meist erwartete Game<br />

des letzten Jahrzehnts kommt<br />

wahrscheinlich 2025, spätestens<br />

2026 auf den Markt.<br />

Der Trailer hat auf YouTube<br />

schon 182 Millionen Aufrufe.<br />

#hypetrain<br />

Disneys neue gaming-Ära?<br />

Nachdem sich disney in den<br />

letzten jahren schon die Lizenzen<br />

<strong>für</strong> Star wars, Marvel <strong>und</strong><br />

Indiana Jones gesichert hatte,<br />

wird nun die Führungsetage von<br />

disney Games ausgebaut.<br />

#großangriff<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 27


INFORMATIK<br />

Besonders im Bereich des Prototyping sehe ich großes Potenzial.<br />

Ein Beispiel ist, dass schon in einer Demo <strong>für</strong> einen Publisher<br />

Sprachausgabe mit hoher Qualität enthalten sein könnte <strong>und</strong> das<br />

mit einem Budget, <strong>für</strong> das echte Sprecher nicht zu haben sind.«<br />

Doch derzeit sei die KI noch nicht in der Lage, gut ausgebildete <strong>und</strong><br />

erfahrene Sprecher ersetzen zu können. Generell könnte Künstliche<br />

Intelligenz ein ganz bestimmtes Problem hervorrufen:<br />

»Nehmen wir als Beispiel die Musik«, fährt Burbach fort.<br />

»Generische Hintergr<strong>und</strong>musik <strong>für</strong> TikTok<br />

oder YouTube lässt sich mit wenig Geld <strong>und</strong><br />

Aufwand durch eine generative KI erstellen.<br />

Aber dabei bleibt die Diversität auf der Strecke.<br />

Es klingt alles gleich, sieht alles gleich<br />

aus <strong>und</strong> die Geschichten lesen sich gleich.<br />

Ich habe in den 90er Jahren viel Musik am Computer gemacht<br />

<strong>und</strong> in 2023 einige Tracks mit einer generativen KI machen lassen.<br />

Bisher haben mehr als 80 Prozent der Befragten erkannt, welche<br />

Titel selbst geschrieben <strong>und</strong> welche KI-gemacht worden sind.«<br />

Auch Felix Falk sieht die Vorteile, unterstreicht aber auch die Wichtigkeit<br />

von kreativen Köpfen: »Zwar wird die Künstliche Intelligenz<br />

mehr Aufgaben übernehmen, damit am Ende aber dennoch<br />

ein spannendes Spiel entsteht, muss die KI auch zielgerichtet eingesetzt<br />

werden.<br />

PS VR2 geht unter<br />

Die neue VR-Brille von<br />

PlayStation verkauft sich so<br />

schlecht, dass die Produktion<br />

erstmal eingestellt wird.<br />

Jetzt müssen die Restposten an<br />

den Mann gebracht werden.<br />

#katastrophe<br />

Game of the Year<br />

Baldur‘s Gate 3 hat die<br />

Massen elektrisiert.<br />

Tolle Charaktere, eine mitreißende<br />

Story <strong>und</strong> tausende<br />

Entscheidungsmöglichkeiten<br />

haben gezeigt, welche<br />

kreativen Geister in der<br />

Gaming-Branche arbeiten.<br />

#sogehts<br />

Vielmehr werden KI-Systeme den Entwicklerinnen<br />

<strong>und</strong> Entwicklern helfen, Standardaufgaben<br />

schneller <strong>und</strong> effizienter zu lösen.<br />

Dadurch bleibt mehr Zeit <strong>für</strong> die wichtigen<br />

Arbeitsschritte.«<br />

Illustration: nintendo<br />

28 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


INFORMATIK<br />

KI kann eine Allzweckwaffe sein, du hast aber die Chance, am<br />

Ende trotzdem deinen eigenen Stempel aufzudrücken <strong>und</strong><br />

musst es sogar tun, damit ein Spiel nicht unter einer Vielzahl<br />

von Konkurrenten untergeht.<br />

Wir stellen also fest, dass die Kreativität<br />

auf keinen Fall ausstirbt, wenn gute <strong>und</strong><br />

besondere Spiele entwickelt werden sollen.<br />

Die KI könnte eher als Helfer <strong>für</strong> lästige Aufgaben dienen <strong>und</strong><br />

damit den Workflow bei der Spieleentwicklung deutlich steigern.<br />

Wenn wir über das Online-Gaming sprechen, müssen wir<br />

aber noch eine Gefahr benennen, die nicht unterschätzt werden<br />

darf. Dr. Eike Langbehn macht sich vor allem beim Thema<br />

Jugendschutz berechtigte Sorgen: »Auch jetzt liegen im Online-<br />

Gaming schon große Gefahren, wenn man sich überlegt, mit<br />

wem Kinder <strong>und</strong> Jugendliche online in Kontakt kommen können.<br />

Wenn die KI jetzt menschliches Verhalten noch realistischer<br />

darstellen kann, ist es dort auch viel schwerer zu unterscheiden,<br />

ob man gerade mit einem Menschen oder einer KI<br />

Kontakt hat.« Das kann im schlimmsten Fall zu finanziell bedrohlichen<br />

<strong>–</strong> oder sogar lebensgefährlichen Situationen führen.<br />

Neue Klassen freigeschaltet<br />

Umso wichtiger ist es <strong>für</strong> dich natürlich zu wissen, inwieweit<br />

sich das Berufsbild ändert <strong>und</strong> welche neuen Skills du<br />

benötigst.<br />

»Die zukünftigen Games-Entwickler <strong>und</strong><br />

Entwicklerinnen werden drei Dinge benötigen:<br />

Talent <strong>und</strong> Handwerk wie bisher <strong>und</strong><br />

Technik.<br />

Die ersten beiden sind ohnehin die notwendige Basis <strong>für</strong> einen<br />

kreativen Beruf. Aber in Zukunft ist es in jedem Fall nötig, sich<br />

mit KI <strong>und</strong> anderer Technik auseinanderzusetzen <strong>–</strong> sei es, um<br />

sie zu benutzen oder sie nicht zu benutzen«, beschreibt Burbach.<br />

»Die Entscheidung kann ja schließlich auch sein, KI aktiv abzulehnen.<br />

Für die korrekte Verwendung des Outputs einer KI<br />

muss die entsprechende Person jedoch Erfahrung <strong>und</strong> Talent<br />

haben <strong>und</strong> das Handwerk beherrschen. Hier geht es aber nicht<br />

darum, zu viele Finger zu erkennen, sondern die Stimmigkeit<br />

einer Grafik oder eines Objektes bewerten zu können.« Das<br />

muss natürlich nicht bedeuten, dass du in deiner Kreativität eingeschränkt<br />

wirst, doch die Kontrollaufgaben bei der Spielentwicklung<br />

könnten in den nächsten Jahren auf die KI übergehen.<br />

Spieleinstellungen überarbeiten?<br />

Bedeutet das jetzt <strong>für</strong> dich, dass du die Lerninhalte deines Studiengangs<br />

überdenken musst? Keine Angst: So schlimm ist es nicht.<br />

»Man beschäftigt sich am besten frühzeitig<br />

mit KI <strong>und</strong> sollte ein Verständnis da<strong>für</strong><br />

entwickeln«<br />

empfiehlt Langbehn. »Am Ende muss man kein KI-Experte werden,<br />

aber man sollte die Entwicklung auch nicht unterschätzen<br />

oder ignorieren <strong>und</strong> sich mit ihr befassen. Dann ist man <strong>für</strong> die<br />

Zukunft ganz gut aufgestellt.« Schaut man sich den Arbeitsmarkt<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung innerhalb der Gamingbranche an, solltest<br />

du danach Ausschau halten, was gesucht wird. Viele Entwickler<br />

mussten sich in den letzten Jahren von Mitarbeitenden trennen<br />

<strong>und</strong> die Unsicherheit in der Branche ist spürbar. Doch Angst ist<br />

ein schlechter Ratgeber. Das sieht auch Jörg Burbach so: »Bei jedem<br />

neuen Medium wurde der Tod des vorhergehenden prognostiziert.<br />

Schallplatte, Kassette, CD, MP3, Streaming. In <strong>2024</strong> werden<br />

Kassetten <strong>und</strong> Schallplatten wieder in großen Stückzahlen<br />

verkauft. Sie sind laut einer Übersicht, die Mitte März <strong>2024</strong> herauskam,<br />

der Wachstumstreiber <strong>–</strong> nicht das Streaming alleine. Ich<br />

nehme an, dass es auch am immer gleichen Klang der Produzenten<br />

<strong>für</strong> den Streaming-Markt liegt, dass Schallplatten eine Renaissance<br />

erlebt haben. Und genau da liegt ja eine Möglichkeit, sich<br />

selber einzubringen.<br />

Manche Studierende haben ihren Stil schon<br />

gef<strong>und</strong>en, andere finden ihn im Studium,<br />

wieder andere im Job <strong>–</strong> das hängt auch von<br />

den Menschen ab, mit denen man sich umgibt,<br />

die inspirieren.<br />

Und dieser eigene Stil <strong>und</strong> die Ideen sind das, was wir den KI-<br />

Systemen voraus haben, denn deren Aufgaben sind in erster<br />

Linie ein Remix des bereits Existierenden.« Wir halten also fest:<br />

Ja, KI wird die Gamingbranche in den nächsten Jahren weiter verändern.<br />

Doch, wenn du aufgeweckt <strong>und</strong> offen mit KI umgehst,<br />

kannst du davon profitieren. Denn im Gr<strong>und</strong>e ist die KI nur ein<br />

Werkzeug, um die Entwicklung von Spielen in einigen Punkten<br />

zu vereinfachen. Deine Kreativität <strong>und</strong> deine Ideen können<br />

Games immer noch den eigenen Stempel aufdrücken <strong>und</strong> das<br />

wird sich auch so schnell nicht ändern. Leg also los <strong>und</strong> hab<br />

deinen Anteil am nächsten »Spiel des Jahres«!<br />

Auch experience<br />

points sammeln!<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 29


INFORMATIK<br />

Y<br />

X<br />

X<br />

A<br />

In die Tasten!<br />

Die E-Sport-Factory ist<br />

ein wahrer Luxustempel<br />

<strong>für</strong> Gamer. Wir wollten<br />

vom Gründer Marvin<br />

Rohmann wissen, wie<br />

sie ins Leben gerufen<br />

wurde, wie es dem<br />

E-Sport-Standort Deutschland<br />

geht <strong>und</strong> inwieweit<br />

Gaming die Berufswahl<br />

beeinflusst.<br />

MARVIN ROHMANN IST GESELL-<br />

SCHAFTER UND GESCHÄFTSFÜHRER<br />

DER MAZE GMBH, DIE UNTER<br />

ANDEREM FÜR DIE E-SPORT-FACTORY<br />

ZUSTÄNDIG IST.<br />

Warum habt ihr die E-Sport-Factory ins<br />

Leben gerufen?<br />

Im Gr<strong>und</strong>e genommen war die E-Sport-Factory eine<br />

»Schnapsidee«. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es<br />

ein Hobbyraum <strong>für</strong> fünf Fre<strong>und</strong>e wird. Und im Laufe der<br />

Überlegung kam uns dann der Gedanke, dass wir die<br />

Räume ja irgendwie auch nur ein-, zweimal im Monat<br />

nutzen können <strong>und</strong> dementsprechend anderen ermöglichen<br />

wollen, sich hier einzumieten. Und da natürlich<br />

nicht alle aus dem Osnabrücker Raum kommen, dachten<br />

wir, man müsse auch irgendwie Schlafplätze schaffen.<br />

Dann ist das Ganze eskaliert <strong>und</strong> wir haben 1.200 Quadratmeter<br />

Fläche umgebaut <strong>und</strong> ein Unternehmen daraus<br />

gemacht. Heute machen wir neben der E-Sport-Factory<br />

als Event-Location hier auch Trainingslager, vermieten<br />

Fläche an Teams <strong>und</strong> machen Unternehmensberatungen<br />

mit unserer Agentur.<br />

Wie geht es denn der deutschen E-Sport-<br />

Branche gerade? Was läuft gut, was<br />

könnte besser laufen?<br />

Das ist natürlich ein Markt, der sich in den letzten Jahren super<br />

schnell weiterentwickelt hat. Ich habe selbst mal professionell<br />

Counter-Strike gespielt <strong>und</strong> habe 2010 meine aktive Karriere<br />

beendet <strong>und</strong> bin meinem Beruf nachgegangen. Wenn ich jetzt<br />

sehe, was in den letzten 14 Jahren passiert ist, dann ist das<br />

schon eine ganze Menge. Jetzt gerade sind wir in einer Zeit, wo<br />

die Entwicklung mal nicht so rasant steigt <strong>und</strong> etwas stagniert.<br />

Wir haben auch an einigen Stellen gemerkt, dass der E-Sport-<br />

Markt einfach noch gar nicht so professionalisiert ist, wie wir<br />

das gerne hätten oder uns immer gedacht haben. Aber das<br />

sollte auch niemanden einschüchtern oder verängstigen, denn<br />

das ist ganz normal.<br />

Interview: David Herrmann // Fotos: sSportfactory // Illustration: bernardojbp, grgroupstock/depositphotos.com<br />

30 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


<strong>audimax</strong><br />

real talk<br />

INFORMATIK<br />

Glaubst du, dass das Thema E-Sport noch<br />

mehr in die Gesellschaft getragen werden<br />

muss? Von vielen wird es ja immer noch<br />

nicht als Sport anerkannt.<br />

Das ist im Gr<strong>und</strong>e ja eine politische Diskussion. Ich glaube,<br />

das ist auch nur eine Frage der Zeit. Klar gibt es Themen wie<br />

Visa-Angelegenheiten, bei denen es super hilfreich wäre, wenn<br />

es als Sportart anerkannt wird. Aber <strong>für</strong> den normalen Gamer<br />

<strong>und</strong> E-Sportler ist das gar nicht so relevant. Ganz wichtig <strong>für</strong><br />

die Debatten <strong>und</strong> das Thema Akzeptanz ist aber ganz klar<br />

Aufklärung. Wir hatten zum Beispiel im letzten Monat eine<br />

Veranstaltung eines Vermögensverwalters. Wir haben also<br />

ganz unterschiedliche Unternehmen hier, die sich dem Bereich<br />

öffnen <strong>und</strong> auch ihre K<strong>und</strong>en einladen, diese Welt einmal<br />

zu erleben. Das ist wertvolle Arbeit, die sich irgendwann<br />

auszahlt <strong>und</strong> sich dann vielleicht auch eine Akzeptanz<br />

entwickelt <strong>für</strong> das, was wir hier machen.<br />

Welche persönlichen Fähigkeiten<br />

verbessert Gaming?<br />

Natürlich gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen<br />

zu Reaktionszeiten oder dem räumlichen Denken, da kann<br />

man sich aber einfach selbst mal belesen. Ich kann nur über<br />

meine eigene Entwicklung sprechen. Viele meiner Softskills<br />

habe ich durchs Spielen erlernt. Ich habe mich damals noch<br />

während der Ausbildung mit einer eigenen Werbeagentur<br />

selbstständig gemacht <strong>und</strong> im Bereich E-Commerce Webentwicklung<br />

gearbeitet. Das ganze Wissen, das ich da schon hatte,<br />

habe ich mir autodidaktisch angeeignet. Ich habe dann beispielsweise<br />

den Raid-Planer selbst entwickelt <strong>und</strong> mir so beigebracht,<br />

wie PHP-Programmierung funktioniert, was HTML ist<br />

<strong>und</strong> so weiter. Auch an meinem Sprachverständnis habe ich immer<br />

gearbeitet. Wenn du Raid-Leiter einer Gilde bist <strong>und</strong> mit 40<br />

Personen, die ein unterschiedliches Alter haben <strong>und</strong> verschiedene<br />

Sprachen sprechen, ein Ziel verfolgst, dann musst du auch<br />

mal googeln, wie man jemanden kritisieren kann, ohne dass er<br />

demotiviert ist. Und über solche Dinge habe ich schon mit 16<br />

oder 17 Jahren nachgedacht. Daher glaube ich, dass auf dieser<br />

Ebene viel passiert, was im späteren Berufsleben helfen kann.<br />

Also glaubst du, dass E-Sportler oder Gamer<br />

im späteren Berufsleben Vorteile haben?<br />

Also ich kenne viele Profispieler, auch teilweise aus meiner Zeit,<br />

die auch in der Szene geblieben sind <strong>und</strong> jetzt zum Beispiel bei<br />

Hardware-Distributoren oder bei Software-Herstellern arbeiten<br />

<strong>und</strong> da recht erfolgreich sind.<br />

Ebenso gibt es genauso viele oder mehr, die es dann in andere<br />

Winde verweht hat <strong>und</strong> die jetzt irgendwo in anderen Branchen<br />

arbeiten. Aber ich glaube, wenn du im E-Sport oder im Gaming<br />

zu Hause warst, du weißt wie die Szene tickt <strong>und</strong> dadurch deinen<br />

Wettbewerbsvorteil hast, kannst du in der Branche einen Einstieg<br />

finden.<br />

Habt ihr als E-Sport Factory spezielle<br />

Angebote <strong>für</strong> Studierende?<br />

Wir haben auf jeden Fall sehr viele Anwärter <strong>für</strong> Stellen hier.<br />

Da wir pro Woche um die 50 Bewerbungen bekommen, ist Bewerbermanagment<br />

<strong>für</strong> uns ein großes Thema. Für Studierende<br />

bieten wir auf jeden Fall Praktika <strong>und</strong> die Betreuung von Bachelor-<br />

<strong>und</strong> Masterarbeiten an. Wir haben auch zurzeit zwei Werkstudenten.<br />

Eine Mitarbeiterin studiert E-Sport-Management,<br />

während der andere Mitarbeiter einen klassischen Studiengang<br />

belegt. Duale Studiengänge bieten wir noch nicht an, vielleicht<br />

kommt das ja irgendwann.<br />

Welche Projekte stehen noch<br />

in Zukunft an?<br />

Wir sind ja hier in Osnabrück mit unserem Standort vertreten<br />

<strong>und</strong> tatsächlich ist es so: Wenn man bei uns versucht, sich<br />

mit seinem Team einzubuchen oder du mit deinen Fre<strong>und</strong>en<br />

hier eine LAN-Party machen willst, dann haben wir Vorlaufzeiten,<br />

die schon eher am Ende dieses Jahres liegen. Und deshalb<br />

ist <strong>für</strong> uns das Ziel, hier nochmal Fläche zu schaffen <strong>und</strong><br />

uns zu vergrößern. Vielleicht gibt es auch nochmal einen zusätzlichen<br />

Standort, daran möchte ich aber noch nicht denken.<br />

Eigene Eventformate sind auch in Planung, doch wir wollen<br />

ges<strong>und</strong> wachsen <strong>und</strong> nicht irgendwelche Experimente wagen.<br />

Die Corona-Zeit hat auch nochmal alles auf den Kopf gestellt.<br />

Und wenn man so will, hatten wir die letzten zwei Jahre, wo wir<br />

wirklich mal das machen können, was wir wollen <strong>und</strong> so wie<br />

wir es wollen. Von daher genieße ich es gerade total, dass es so<br />

funktioniert, wie wir uns das damals vorgestellt haben.<br />

Level up!<br />

Game on, noob.<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 31


INFORMATIK<br />

Drohnen,<br />

wie drollig!<br />

Drohnen <strong>–</strong> vor zehn Jahren<br />

noch ein komisches Etwas am Himmel.<br />

Zehn Jahre später sagt die Drohnenindustrie<br />

Nein zu Vorurteilen.<br />

Für einige noch technisches Neuland aber inzwischen sind<br />

Drohnen aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Angefangen<br />

bei Drohnenshows, Filmaufnahmen oder beim Tierschutz.<br />

Drohnen erleichtern in vielerlei Hinsicht Lebens- <strong>und</strong><br />

Arbeitsbereiche von Menschen. Nun ist die Drohnentechnik<br />

<strong>für</strong> viele noch nicht so ganz koscher <strong>und</strong> einige beäugen die<br />

Entwicklung noch kritisch. Ein Klischee jagt das nächste <strong>und</strong><br />

diese werden heute vom Leiter der bayerischen Drohnenakademie<br />

Prof. Dr. Helmut Roderus <strong>und</strong> dem wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter Michael Kirschner-Rang aufgeräumt oder<br />

eben nicht.<br />

Mit Drohnen werden nur Leute überwacht<br />

Roderus: Ganz klar, mit Drohnen kann man w<strong>und</strong>erbar<br />

Leute überwachen. Eine Drohne vom eigenen Gr<strong>und</strong>stück<br />

aufsteigen zu lassen <strong>und</strong> beim Nachbarn in die Fenster hineinzufilmen<br />

<strong>–</strong> technisch geht das alles. Deshalb gibt es aber<br />

ganz klare Regelungen, die vorgeben was erlaubt ist <strong>und</strong> was<br />

nicht. Das sind, meines Erachtens nach, vernünftige Regeln.<br />

In der Drohnenakademie bringen wir den Menschen den<br />

richtigen Umgang mit dieser Technik bei.<br />

Kirschner-Rang: Da möchte ich hinzufügen: Man kann mit<br />

einer Handykamera genauso ein Foto oder eine Aufzeichnung<br />

machen, ohne das es jemand bemerkt. Drohnen sind ein super<br />

Werkzeug, wie auch ein Handy ein super Werkzeug ist.<br />

Drohnen sind das neue Feuerwerk<br />

Kirschner-Rang: Ich gehe sogar so weit <strong>und</strong> sage: Drohnen<br />

wären das bessere Feuerwerk, obwohl das klassische sehr<br />

faszinierend ist. Diese Faszination teile ich auch, aber es überwiegt<br />

der Umweltaspekt. Ich würde es begrüßen, wenn man<br />

mehr Drohnen in den Himmel bringt. Drohnenshows können<br />

auch viel flexibler auf eine Zuschauergruppe abgestimmt werden,<br />

aber natürlich spielt noch der Kostenfaktor eine Rolle.<br />

Wenn das in Einklang gebracht werden kann, dann finde ich,<br />

wären Drohnen das bessere Feuerwerk.<br />

Drohnenentwicklung = Militärentwicklung<br />

Roderus: Das ist ein sehr ernstes <strong>und</strong> aktuelles Thema.<br />

Man muss sich bewusst machen, dass viele technische Entwicklungen<br />

gerade durch das Militär angetrieben werden.<br />

Der momentane technische Stand im zivilen Drohnenbereich<br />

war vor zehn Jahren im Militär schon fast<br />

ein alter Hut. Viele Gegenstände können als Waffe umfunktioniert<br />

werden <strong>und</strong> so ist es bei Drohnen auch.<br />

Dahingehend forscht <strong>und</strong> entwickelt die Drohnenakademie<br />

nur <strong>für</strong> den zivilen Gebrauch von Drohnen.<br />

Die bayerische Drohnenakademie<br />

ist eine Einrichtung<br />

innerhalb der Hochschule<br />

Ansbach <strong>und</strong> forscht im zivilen<br />

Bereich der Flugrobotik.<br />

Drohnen schützen bedrohte Tierarten<br />

Kirschner-Rang: Da<strong>für</strong> muss man gar nicht soweit weg<br />

gehen, um damit bedrohte Arten oder Tiere im generellen zu<br />

schützen. Ein Kollege rettet Rehkitze auf Äckern von Landwirten.<br />

Ob das Schützen der Tiere in einem Reservat oder auf dem<br />

Acker nebenan passiert, ist trotzdem der selbe Sachverhalt <strong>und</strong><br />

jedes Mal eine sehr gute Nutzung.<br />

Roderus: Inzwischen sind Landwirte ohnehin dazu angehalten,<br />

ihre Felder mit Drohnen zu überfliegen, um Tiere zu schützen,<br />

die sich möglicherweise darauf befinden.<br />

Interview: Marina Eckstein // Illustration: pikisuperstar/freepik.com<br />

32 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


ANZEIGE<br />

3 Fragen: // Ein wichtiges Bindeglied<br />

Julia K. von KNDS über die nötigen Skills in ihrem<br />

Beruf <strong>und</strong> die Möglichkeiten nach dem dualen Studium<br />

Foto: KNDS<br />

Wie sehen Ihre Aufgaben bei KNDS aus?<br />

Gemeinsam mit meinen Kollegen betreue ich organisatorische<br />

Themen im Bereich der Fertigung hier am Standort Kassel. Dazu<br />

zählen zum Beispiel die Hallenflächenplanung als auch die Betreuung<br />

von Dienstleistern. Der Projektkoordination <strong>für</strong> die Beschaffung<br />

unterschiedlichster Betriebsmittel kommt eine besondere<br />

Rolle zu. Das kann eine Schweißerei-Ausstattung sein, Werkzeugmaschinen,<br />

Prüfstände unterschiedlicher Größe oder Arbeitspodeste.<br />

Meist sind wir das Bindeglied zwischen den einzelnen<br />

Fertigungs-Fachabteilungen <strong>und</strong> den Lieferanten <strong>und</strong> stimmen<br />

uns auch eng mit unserem Einkauf <strong>und</strong> der Arbeitssicherheit ab.<br />

Auf welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Soft Skills kommt es in Ihrem<br />

Beruf an? Einfach gesagt: Man muss die Fähigkeit haben, den<br />

Überblick zu behalten. Ich bin stets informiert über den Sachstand<br />

aller laufenden <strong>und</strong> bevorstehenden Beschaffungs-,<br />

Umzugs- oder sonstigen Projekte unserer Abteilung. Nur so kann<br />

ich sicherstellen, dass Kosten <strong>und</strong> Termine genau geplant <strong>und</strong> eingehalten<br />

werden können. Dazu gehört natürlich auch eine hohe<br />

Flexibilität, ein gr<strong>und</strong>legendes technisches Verständnis <strong>und</strong> Spaß<br />

an Kommunikation.<br />

Bevor sie übernommen wurden, haben<br />

Sie ein duales Studium bei KNDS gemacht?<br />

Wem würden Sie es empfehlen?<br />

Ja, ich habe ein Studium im Praxisverb<strong>und</strong> im Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen<br />

mit Fachrichtung Maschinenbau absolviert.<br />

Zeitgleich lief meine Ausbildung zur Industriekauffrau.<br />

Mein Masterstudium konnte ich dann direkt im Anschluss an<br />

meinen Bachelor berufsbegleitend angehen. In jeder Phase meiner<br />

Ausbildung <strong>und</strong> meines Studiums wurde ich von meinen Kollegen<br />

<strong>und</strong> Vorgesetzten unterstützt. Ich kann jedem nur empfehlen,<br />

das häufig doch recht trockene Wissen des Studiums mit »echter«<br />

Praxiserfahrung zu kombinieren. Meine Ausbildung als auch<br />

mein Studium haben mich hervorragend auf meine berufliche<br />

Karriere bei KNDS vorbereitet.<br />

Sichere dir<br />

deinen Job!<br />

In der Fertigung durchstarten!<br />

... bei KNDS Deutschland in München oder Kassel.<br />

Starte deine Karriere in der Fertigung bei KNDS Deutschland <strong>–</strong> einem der<br />

führenden europäischen Hersteller <strong>für</strong> militärische Landsysteme.<br />

Hier vereint sich Handwerk mit modernster Technologie <strong>und</strong> du hast die<br />

Möglichkeit einzigartige Produkte von höchster Qualität zu schaffen. Dich<br />

erwarten vielfältige Karrieremöglichkeiten in den Bereichen Produktionssteuerung,<br />

Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung, Maschinenbau u.v.m.<br />

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innovativen Projekten mit tollen Entwicklungsperspektiven!<br />

Nimmst du die Herausforderung an?<br />

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Football's ♥<br />

Das Sommermärchen 2.0.<br />

GRUPPE A<br />

GRUPPE B<br />

GRUPPE C<br />

GRUP<br />

:<br />

14. JUNI, 21.00, MÜN<br />

GER<br />

:<br />

15. JUNI, 15.00, KÖL<br />

HUN<br />

:<br />

19. JUNI, 21.00, KÖL<br />

SCO<br />

:<br />

19. JUNI, 18.00, STU<br />

GER<br />

:<br />

23. JUNI, 21.00, FRA<br />

SUI<br />

:<br />

23. JUNI, 21.00, STU<br />

SCO<br />

SCO<br />

SUI<br />

SUI<br />

HUN<br />

GER<br />

HUN<br />

:<br />

15. JUNI, 18.00, BER<br />

ESP<br />

:<br />

15. JUNI, 21.00, DOR<br />

ITA<br />

:<br />

19. JUNI, 15.00, HAM<br />

CRO<br />

:<br />

20. JUNI, 21.00, GEL<br />

ESP<br />

:<br />

24. JUNI, 21.00, DÜS<br />

ALB<br />

:<br />

24. JUNI, 21.00, LEI<br />

CRO<br />

CRO<br />

ALB<br />

ALB<br />

ITA<br />

ESP<br />

ITA<br />

:<br />

16. JUNI, 18.00, STU<br />

SLO<br />

:<br />

16. JUNI, 21.00, GEL<br />

SRB<br />

:<br />

20. JUNI, 18.00, FRA<br />

DEN<br />

:<br />

20. JUNI, 15.00, MÜN<br />

SLO<br />

:<br />

25. JUNI, 21.00, KÖL<br />

ENG<br />

:<br />

25. JUNI, 21.00, MÜN<br />

DEN<br />

DEN<br />

ENG<br />

ENG<br />

SRB<br />

SLO<br />

SRB<br />

POL :<br />

16. JUNI, 15<br />

AUT :<br />

17. JUNI, 21<br />

POL :<br />

21. JUNI, 18<br />

NED :<br />

21. JUNI, 21<br />

FRA :<br />

25. JUNI, 18<br />

NED :<br />

25. JUNI, 18<br />

30. JUNI, 21.00, Köln<br />

ACHTELFINALE 3<br />

:<br />

B1<br />

ADEF3<br />

A1<br />

29. JUNI, 21.00, Dortm<strong>und</strong><br />

ACHTELFINALE 1<br />

:<br />

C2<br />

Jippie<br />

oder zzzz!<br />

Jetzt deine<br />

Kurse<br />

bewerten!<br />

AF3<br />

VF1<br />

<strong>05</strong>. JULI, 18.00, STUTTGART<br />

VIERTELFINALE 1<br />

:<br />

:<br />

HALBFINALE 1<br />

09. JULI, 21.00, München<br />

AF1<br />

VF2<br />

14. JULI <strong>2024</strong><br />

FINA<br />

AF5<br />

:<br />

VIERTELFINALE 2<br />

<strong>05</strong>. JULI, 21.00, Hamburg<br />

AF6<br />

F1<br />

:<br />

ACHTELFINALE 5<br />

01. JULI, 21.00, Frankfurt<br />

ABC3<br />

D1<br />

:<br />

ACHTELFINALE 6<br />

01. JULI, 18.00, Düsseldorf<br />

E2


coming home!<br />

Weil's einfach schön ist.<br />

PE D<br />

GRUPPE E<br />

GRUPPE F<br />

NED<br />

.00, HAM<br />

FRA<br />

.00, DÜS<br />

AUT<br />

.00, BER<br />

FRA<br />

.00, LEI<br />

POL<br />

.00, DOR<br />

AUT<br />

.00, BER<br />

:<br />

17. JUNI, 18.00, FRA<br />

BEL<br />

:<br />

17. JUNI, 15.00, MÜN<br />

ROU<br />

:<br />

21. JUNI, 15.00, DÜS<br />

SVK<br />

:<br />

22. JUNI, 21.00, KÖL<br />

BEL<br />

:<br />

26. JUNI, 18.00, STU<br />

UKR<br />

:<br />

26. JUNI, 18.00, FRA<br />

SVK<br />

SVK<br />

UKR<br />

UKR<br />

ROU<br />

BEL<br />

ROU<br />

:<br />

18. JUNI, 18.00, DOR<br />

TUR<br />

:<br />

18. JUNI, 21.00, LEI<br />

POR<br />

:<br />

22. JUNI, 18.00, DOR<br />

TUR<br />

:<br />

22. JUNI, 15.00, HAM<br />

GEO<br />

:<br />

26. JUNI, 21.00, HAM<br />

CZE<br />

:<br />

26. JUNI, 21.00, GEL<br />

GEO<br />

GEO<br />

CZE<br />

POR<br />

CZE<br />

TUR<br />

POR<br />

02. JULI, 18.00, München<br />

02. JULI, 21.00, Leipzig<br />

ACHTELFINALE 7<br />

ACHTELFINALE 8<br />

:<br />

:<br />

E1 ABCD3 D1 F2<br />

♥ 21.00, Berlin<br />

AF7<br />

06. JULI, 21.00, Berlin<br />

VIERTELFINALE 3<br />

:<br />

AF8<br />

LE<br />

VF3<br />

:<br />

HALBFINALE 2<br />

10. JULI, 21.00, Dortm<strong>und</strong><br />

VF4<br />

AF4<br />

:<br />

VIERTELFINALE 4<br />

06. JULI, 18.00, Düsseldorf<br />

AF2<br />

: :<br />

ACHTELFINALE 4 ACHTELFINALE 2<br />

30. JUNI, 18.00, Gelsenkirchen 29. JUNI, 18.00, Berlin<br />

C1 DEF3 A2 B2


INFORMATIK<br />

It's a new<br />

Unendliche Weiten? Unendliche Chancen!<br />

New Space erschafft neue Traum-Jobs <strong>für</strong> <strong>ITler</strong><br />

Weit, weit draußen in der Nordsee <strong>–</strong> etwa 350 Kilometer vor<br />

der Küste <strong>–</strong> liegt er: der deutsche Weltraum-Bahnhof. Darunter<br />

sollte man sich nun aber kein riesiges Gelände vorstellen wie<br />

das US-amerikanische Kennedy-Space-Center im Cape Canaveral.<br />

Eigentlich findet man dort <strong>–</strong> weit, weit draußen in der<br />

Nordsee <strong>–</strong> nur das Spezialschiff »German-Offshore Spaceport<br />

Alliance«. Dass es sich hierbei trotzdem um einen ziemlich bedeutungsvollen<br />

Ort handelt, soll in diesem Jahr bewiesen werden.<br />

Im April <strong>2024</strong> startet von hier die erste Weltraum-Rakete<br />

von einem deutschen Bahnhof. Ein wichtiger Schritt in eine<br />

blühende Zukunft der Raumfahrt, bei der Deutschland eine<br />

maßgebliche Rolle spielen kann. Die Weichen stehen dabei vor<br />

allem in eine Richtung: New Space. Ein Konzept, das nicht nur<br />

gut klingt, sondern auch vielversprechende Karrieremöglichkeiten<br />

bietet.<br />

What's NEW, folks?<br />

Elon Musk hätte heute wahrscheinlich nicht so viel zu grinsen<br />

ohne Menschen wie Edward H. White, Judith Resnik<br />

oder Christa McAuliffe. Im Vergleich zu dem des Milliardärs<br />

sagen diese Namen wohl den wenigsten etwas. Sie gehören zu<br />

Menschen, die ihr Leben <strong>für</strong> die bemannte Raumfahrt geopfert<br />

haben <strong>und</strong> bei der ersten Apollo-Mission oder in der Challenger-<br />

Rakete starben. So verkehrt diese Tode waren <strong>–</strong> diese Rückschläge<br />

haben einen wichtigen Teil zur Entwicklung der modernen<br />

Raumfahrt beigetragen <strong>und</strong> letztendlich auch zum Erfolg<br />

von Musks Durchbruch. Beim Thema New Space gilt »Space X«<br />

als das Paradebeispiel <strong>und</strong> Beginn einer neuen Raumfahrt-<br />

Ära. Doch was steckt genau hinter dem Konzept? Dipl.-Ing.<br />

Simon Jäckel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Verein<br />

Deutscher <strong>Ingenieure</strong> VDI hilft bei einer Definition: »Dieser<br />

Begriff bezieht sich auf eine neue Generation von Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Start-ups, die innovative Ansätze <strong>für</strong> den Zugang zum<br />

Weltraum <strong>und</strong> die Nutzung von Raumfahrttechnologien verfolgen«,<br />

so der Experte. »Im Vergleich zu traditionellen Raumfahrtunternehmen<br />

sind ›New Space‹-Unternehmen agiler,<br />

flexibler <strong>und</strong> fokussierter auf kosteneffiziente Lösungen.<br />

Sie nutzen neue Technologien wie 3D-Druck, künstliche Intelligenz<br />

<strong>und</strong> Big Data, um den Zugang zum Weltraum <strong>und</strong> neue<br />

Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.« Der Aufwand einer<br />

großen, staatlichen Raumfahrt-Mission ist gigantisch. Ein<br />

Kilogramm Nutzlast in den Weltraum zu befördern kostete<br />

beim damaligen Space-Shuttle 65.000 Dollar. Beim europäischen<br />

Dauer-Projekt »Ariane 6« sind ca. 10.200 Dollar angedacht.<br />

Im Vergleich dazu stellen die Falcon-Raketen von Space<br />

X absolute Preisbrecher dar. 1.500 Dollar kostet es, einen Kilo<br />

Nutzlast ins All zu schießen. Kleiner <strong>und</strong> im Vergleich teurer,<br />

aber da<strong>für</strong> zielgerichteter, effizienter <strong>und</strong> individueller. Da<strong>für</strong><br />

stehen sogenannte Microlauncher <strong>–</strong> das Herzstück der »New<br />

Space«-Ära. Nicht überraschend, dass in diesem Bereich ausgerechnet<br />

immer mehr Start-ups <strong>und</strong> kleine Unternehmen aufblühen<br />

<strong>–</strong> auch in Deutschland.<br />

Lass die Raketen STARTEN!<br />

Hält man in Deutschland Ausschau nach riesigen Entwicklungshallen<br />

über deren Eingang ein prominenter Name <strong>für</strong><br />

DAS Raumfahrtunternehmen der Republik steht, sucht man<br />

vergebens. Die Zukunft der deutschen Raumfahrt wird zu<br />

einem großen Teil von Start-ups <strong>und</strong> jungen Firmen geschrieben,<br />

die überall im Land verteilt sind.<br />

Ohne Satelliten<br />

geht nichts mehr:<br />

keine Sportschau,<br />

kein Aktienhandel,<br />

keine Lieferkette,<br />

keine Flugzeugreise.<br />

Jonas Kellner, Rocket Factory Augsburg<br />

Text: Florian Grobbel // Foto: hylimpulse TechnologIes Gmbh // Illustration: rawpixel.com/freepik.com<br />

36 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


INFORMATIK<br />

*space<br />

Innovationen in der Branche werden zum<br />

Beispiel im Schwäbischen geschaffen. Die<br />

Aufgabe der Rocket Factory Augsburg<br />

(RFA) ist die Entwicklung einer modernen<br />

günstigen Trägerrakete, um die Zugangsschwelle<br />

zum Weltraum zu senken <strong>und</strong><br />

Daten von Satelliten zu ermöglichen. Ziel<br />

soll es sein, unsere Erde besser zu vernetzen, verstehen <strong>und</strong> somit auch beschützen zu<br />

können. Und das auf möglichst preissparende Weise. »Wir arbeiten aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

mit günstigem Edelstahl <strong>für</strong> unsere Tankstrukturen <strong>und</strong> verwenden zahlreiche standardisierte<br />

Bauteile aus der Automobil-, Öl- oder Energiebranche«, erklärt Jonas Kellner<br />

von der RFA. Im stetigen Wachstum der Satellitenanzahl im All sieht Kellner eine der<br />

dringendsten Aufgaben der zukünftigen Entwicklung. »Entsprechend wichtig ist es <strong>für</strong><br />

Deutschland nicht nur einen eigenen Zugang zum Weltraum zu haben, sondern auch<br />

aktiv <strong>und</strong> zielgerichtet innovative Technologie in diesem Bereich zu fördern <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />

aufzubauen«, so Kellner. Tastächlich ist es auf den ersten Blick ziemlich überraschend,<br />

wie viele Lebensbereiche durch die zunehmende Zahl von Satelliten positiv beeinflusst<br />

werden <strong>–</strong> abseits von Fernsehprogrammen <strong>und</strong> Straßenkarten. So profitiert zum Beispiel<br />

auch das Agrarwesen von New Space. »Satellitengestützte Anwendungen ermöglichen<br />

in der Landwirtschaft eine zentimetergenaue Ausbringung von Saatgut, Düngemitteln<br />

<strong>und</strong> Wasser auf die Felder. Im Ergebnis steht ein höherer Ertrag bei einem geringeren<br />

Einsatz von Ressourcen«, schreibt der B<strong>und</strong>esverband der deutschen Industrie (BDI),<br />

dessen Präsident Siegfried Russwurm Ende letzten Jahres den ersten deutschen Raketenstart<br />

<strong>für</strong> <strong>2024</strong> ankündigte. Das Thema Raumfahrt wird beim BDI dementsprechend groß<br />

geschrieben <strong>und</strong> auch Experten sind sich dem wachsenden Interesse Deutschlands gewiss.<br />

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INFORMATIK<br />

Um wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />

müssen deutsche Unternehmen weiterhin<br />

in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung investieren<br />

<strong>und</strong> innovative Technologien entwickeln,<br />

um ihre Position als eine der weltweit<br />

führenden Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtindustrien<br />

zu festigen. Dipl.Ing. Simon Jäckel, VDI<br />

»Deutschland ist ein Schlüsselspieler in der Europäischen<br />

Raumfahrtagentur (ESA) <strong>und</strong> beteiligt sich an zahlreichen internationalen<br />

Projekten <strong>und</strong> Raumfahrtmissionen«, erklärt<br />

VDI-Mitarbeiter Simon Jäckel. »Dennoch gibt es auch Bereiche,<br />

in denen Verbesserungen möglich sind wie zum Beispiel bei der<br />

Schaffung von Produktionskapazitäten von Kleinsatelliten, der<br />

schnelleren Einführung von Innovationen <strong>und</strong> neuen Technologien,<br />

bei der Effizienz <strong>und</strong> bei der Anpassung an die sich ändernden<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnisse. Auch die Kürzung des nationalen<br />

Raumfahrtetats stellt die Branche gerade vor einige Herausforderungen.«<br />

Ebenso schlägt auch in der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtbranche<br />

der Fachkräftemangel zu.<br />

Kerzen <strong>für</strong> den Weltraum?<br />

Mehr denn je ist in der weiteren Entwicklung einer erfolgreichen<br />

Raumfahrtbranche <strong>und</strong> entsprechenden Karriere der wachsende<br />

Fokus auf IT-Anwendungen unumgänglich <strong>–</strong> auch im<br />

vorbereitenden Studium. »Die Gr<strong>und</strong>lagen zur Raumfahrt liegen<br />

in Mathematik <strong>und</strong> auch Physik, viele Anwendungen sind<br />

auch mit Softwareentwicklung <strong>und</strong> Programmiersprachen<br />

verb<strong>und</strong>en. Datenverarbeitung <strong>und</strong> Regelungstechnik sind<br />

weitere Bereiche, die wichtig sind <strong>–</strong> je nach Anwendung«, so die<br />

Einschätzung von Mario Kobald, CEO von HyImpulse. Das Unternehmen<br />

aus Neuenstadt im Landkreis Heilbronn entwickelt<br />

kleine Launcher <strong>für</strong> Satelliten auf dem europäischen Markt.<br />

Die Raketentriebwerke sollen sich dabei durch eine schnelle<br />

Markteinführung auszeichnen sowie kostengünstig sein <strong>–</strong> vor<br />

allem beim Treibstoff. Hier setzt HyImpulse auf einen sehr besonderen<br />

Weg: »Unser Unternehmen zeichnet sich aus durch<br />

unseren innovativen Hybridraketenantrieb«, so Kobald. »Hierbei<br />

verwenden wir Kerzenwachs zusammen mit Sauerstoff<br />

als Treibstoffe. Dies ermöglicht ein sehr sicheres <strong>und</strong> zugleich<br />

günstigeres Antriebssystem als bisherige Flüssig antriebe.« Als<br />

unumgänglich sieht der CEO die zunehmende Auseinandersetzung<br />

auch mit künstlicher Intelligenz: »KI wird Anwendung<br />

finden in vielen Bereichen im Alltag. In der Raumfahrt sind viele<br />

Anwendungen denkbar, von der Analyse von Testdaten am<br />

Boden, Unterstützung <strong>und</strong> Entwicklung von neuen Antrieben<br />

<strong>und</strong> Produkten bis hin zu Echtzeit-Auswertung <strong>und</strong> Analyse<br />

von Daten im Flug.«<br />

English is no rocket science<br />

Auch wenn es ein großes Ziel ist, die Raketenindustrie im eigenen<br />

Land immer weiter auszubauen, die Branche ist <strong>und</strong> bleibt<br />

international. Eine entscheidende Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />

Karriere sind daher Fremdsprachenkenntnisse. »Wir sind ein<br />

sehr internationales Team mit über 300 Leuten aus 45 Nationen.<br />

Es muss also fließend Englisch gesprochen werden <strong>und</strong> interkulturelles<br />

Verständnis vorliegen«, erklärt Jonas Kellner von<br />

der Rocket Factory Augsburg. Des Weiteren empfiehlt er ein<br />

hohes Maß an Teambereitschaft <strong>und</strong> einen guten Umgang mit<br />

Stress. »Niemand bei RFA kann einfach <strong>für</strong> sich arbeiten, alles<br />

ist eng verzahnt <strong>und</strong> voneinander abhängig. Die Komplexität<br />

ist hoch, ebenso wie der Zeitdruck.« Die Raumfahrtbranche<br />

ist ein Arbeitsumfeld, in dem kein Tag dem anderen gleicht.<br />

Gegenwärtig gibt es jährlich eine Vielzahl neuer Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> die Konkurrenz wächst <strong>–</strong> gerade auf dem Markt der<br />

Start-ups. Auch ein gewisses Maß an Perfektionismus ist bei<br />

einer Karrie re in der Raumfahrtbranche nicht verkehrt <strong>–</strong><br />

schließlich soll ein verpatzter Raketenstart auf jeden Fall verhindert<br />

werden. »Im Gegenzug«, so schließt Jonas Kellner,<br />

»arbeitet man in einer unglaublich spannenden Industrie,<br />

erhält viel Verantwortung <strong>und</strong> Einblicke, <strong>und</strong> lebt quasi<br />

Science-Fiction.«<br />

Deutschland ist seit<br />

langem ein wichtiges<br />

Element in der europäischen<br />

Raumfahrtindustrie.<br />

Vor allem in<br />

Baden-Württemberg <strong>und</strong><br />

Bayern sind viele<br />

Raumfahrtfirmen <strong>und</strong><br />

auch Zulieferer<br />

ansässig.<br />

Mario Kobald, HyImpulse<br />

Illustration: rawpixel.com/freepik.com<br />

38 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


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Laser im Weltraum? // Die Kommunikation der Zukunft<br />

Einblicke in die spannende Welt der Lasertechnik<br />

<strong>und</strong> deine Karrieremöglichkeiten bei TESAT.<br />

Text <strong>und</strong> Foto: TESAT<br />

Wenn heute eine optische Kommunikation via Laser zwischen Satelliten stattfindet,<br />

dann zumeist mit Technik von TESAT. Die erste erfolgreiche Kommunikation<br />

mittels Licht über zehntausende Kilometer im Weltraum fand bereits im Jahr 2008<br />

statt. Seither sind wir die wesentlichen Treiber <strong>für</strong> den Auf- <strong>und</strong> Ausbau der Laserkommunikation<br />

im All, mit bis jetzt über 80.000 optischen Satellitenverbindungen<br />

<strong>und</strong> Distanzen von mehr als 45.000 Kilometern.<br />

Ob Telekommunikation, Navigation, Klima-/Erdbeobachtung oder Wissenschaft,<br />

unser Beitrag zur Digitalisierung der Satellitenkommunikation setzt neue<br />

Maßstäbe auf der ganzen Welt. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung auf diesem<br />

Gebiet garantieren wir, als Marktführer, ein Höchstmaß an Innovation, Nachhaltigkeit,<br />

Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Ausfallsicherheit. R<strong>und</strong> 1.100 Mitarbeitende leisten am<br />

Standort Backnang ihren Beitrag, verschiedenste raumfahrtspezifische Produkte zu<br />

entwickeln, zu fertigen, zu testen <strong>und</strong> zu vertreiben, vom kleinsten Bauteil bis hin zu<br />

kompletten Satellitennutzlasten. Die Faszination <strong>für</strong> den Weltraum treibt uns zu immer<br />

neuen <strong>und</strong> besseren Lösungen an. Flache Hierarchien, ein großartiges Team, ein<br />

ausgesprochen spannendes Themengebiet <strong>und</strong> der sich im enormen Wachstum befindende<br />

Raumfahrtmarkt, sorgen <strong>für</strong> ein motivierendes <strong>und</strong> herausforderndes Arbeitsumfeld.<br />

Denn genau jetzt entstehen die großen Satellitenkonstellationen von morgen.<br />

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etablieren, K<strong>und</strong>entrends zu erkennen<br />

<strong>und</strong> in die weiteren Pläne der TESAT zu<br />

integrieren <strong>–</strong> diese Herausforderung<br />

spornt mich täglich an, meinen Beitrag<br />

zu einer weiterhin erfolgreichen<br />

Entwicklung zu leisten.«<br />

Julian Woicke, Sales Manager bei TESAT<br />

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Wissenschafts<br />

Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, dass das Handeln <strong>für</strong> die Wahrung der Rechte anderer nicht mehr Einschränkungen unterworfen ist<br />

als erforderlich. Ihr Erhalt stellt eine große Verantwortung <strong>für</strong> die Gesellschaft dar. Einschränkungen können dabei explizit sein,<br />

in Form von Gesetzen <strong>und</strong> Regeln. Sie können aber auch implizit auftreten, dann oft als Bestandteil von Ungerechtigkeiten.<br />

Implizite, ungerechte Einschränkungen werden zum Beispiel in der niedrigen sozialen Mobilität in Deutschland sichtbar, im<br />

starken Gender-Ungleichgewicht in MINT-Berufen oder auch in der stark fragmentierten deutschen Informatik-Bildungslandschaft,<br />

die alle drei Folgen wesentlicher Schwächen des deutschen Bildungssystems sind. Soweit staatliche Akteure dabei versagen,<br />

allen gleichermaßen solche Freiheiten zu bieten, müssen wir uns daher individuell einbringen <strong>und</strong> uns auf verschiedenste<br />

Weise gegen Ungerechtigkeiten <strong>und</strong> unnötige Einschränkungen einsetzen. Beispiele da<strong>für</strong> können die Schaffung kostenloser<br />

Bildungsangebote im Ehrenamt sein, die stete Beachtung einer gerechten Ressourcenverteilung in allen Entscheidungsprozessen<br />

<strong>und</strong> auch die Forschung an Technologien, die mehr Zugänglichkeit versprechen.<br />

+++ Stefan Hildebrand, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin <strong>und</strong> Co-Fo<strong>und</strong>er von BYTE Challenge<br />

F<br />

♥<br />

R<br />

☕<br />

E<br />

☺<br />

Unter diesem Motto steht<br />

das Wissenschaftsjahr <strong>2024</strong><br />

I<br />

Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, die technischen Möglichkeiten<br />

zu nutzen, um einen Mehrwert <strong>für</strong> die Gesellschaft zu<br />

schaffen <strong>und</strong> an der Lösung ihrer Fragen <strong>und</strong> Probleme<br />

zu arbeiten. Dem technischen Fortschritt wohnt nicht nur<br />

ein Selbstzweck inne, die Anwendungsmöglichkeiten sind<br />

vielfältig <strong>und</strong> die freie Nutzung kann die Gesellschaft<br />

weiter voranbringen. Die Gr<strong>und</strong>lagen sind gelegt <strong>und</strong><br />

viele gemeinschaftlich entwickelte Open-Source-Projekte<br />

können sehr einfach angewendet werden. Diese freie<br />

Nutzung <strong>und</strong> Partizipationsmöglichkeit an der technischen<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung kann bei sozialen <strong>und</strong> nachhaltigen<br />

Fragestellungen helfen <strong>und</strong> reale Probleme lösen.<br />

Die Zurverfügungstellung von frei nutzbaren Daten von<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Behörden jeglicher Art fördert diesen<br />

Prozess, an dem bereits junge Informatikinteressierte<br />

teilhaben können. Die freie Nutzung von Wissen in der<br />

Anwendung bringt <strong>für</strong> den Anwendenden <strong>und</strong> den Nutzenden<br />

Vorteile. +++ Pascal Dzikus, Consultant <strong>für</strong> Data & AI<br />

Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, wenn Programmcode<br />

frei verfügbar ist. Denn durch kollaborative<br />

Arbeiten an einem Projekt ist es möglich, gute,<br />

sichere <strong>und</strong> vor allem freie Software zu entwickeln.<br />

Die Open-Source-Community hat es<br />

geschafft, kostenfreie Alternativen zu proprietären<br />

Produkten zu entwickeln, um auch finanziell<br />

schwächeren Personen <strong>und</strong> Unternehmen eine<br />

Möglichkeit zu gewähren, die gleichen Dienste<br />

zu nutzen. Aus sozial-ökonomischer Sicht ist<br />

Open-Source <strong>und</strong> damit freie Software ein<br />

wichtiger Eckpfeiler unserer Gesellschaft ohne<br />

die es wichtige Entwicklungen der letzten Jahre<br />

nicht gegeben hätte. Weiterhin ist es w<strong>und</strong>ervoll,<br />

einen Teil zu einer großen <strong>und</strong> bekannten<br />

Software beitragen zu können <strong>und</strong> zu sehen,<br />

wie die eigenen Code-Zeilen produktiv in weit<br />

verbreiteten Systemen genutzt werden.<br />

+++ Kai Eßmann, Software Engineer<br />

Für mich bedeutet Freiheit vor allem die Kontrolle über meine persönlichen Daten <strong>und</strong> Privatsphäre.<br />

Jede*r sollte das Recht haben, seine*ihre Daten zu schützen <strong>und</strong> zu entscheiden, wie sie verwendet<br />

werden. Dazu gehört der Zugang zu Verschlüsselungstools <strong>und</strong> die Möglichkeit, anonym im Internet<br />

zu surfen. Für mich ist Freiheit eng mit Open-Source-Software verb<strong>und</strong>en, wodurch Innovationen<br />

gefördert werden <strong>und</strong> jede*r Zugang zur Technologie erhält. Ebenso bedeutsam ist der freie Zugang<br />

zu Bildung <strong>und</strong> Wissen <strong>für</strong> alle, unabhängig von Herkunft <strong>und</strong> finanziellen Möglichkeiten.<br />

+++ Robin Pappe, IT-Security Consultant<br />

Interview: Lydia Borsboom // Illustration: <strong>audimax</strong><br />

40 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


jahr <strong>2024</strong> ~♥~<br />

Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, dass alle Menschen eine weitestmögliche Selbstverwirklichung leben können. Die Digitalisierung<br />

bietet viele Möglichkeiten, eine Chancengleichheit zu schaffen <strong>und</strong> positiv darauf zu wirken, wie wir unser Leben gestalten<br />

wollen. Jedoch ist das Feld auch durch wirtschaftliche, politische <strong>und</strong> weitere Interessen geprägt, was nicht immer im Einklang<br />

mit dem steht, was <strong>für</strong> die Menschheit das Sinnvollste ist. Eine offene <strong>und</strong> zugängliche Diskussion über die Entwicklung mit der<br />

Offenheit, sich auf verschiedene Meinungen einzulassen <strong>und</strong> diese in den Entwicklungen einzubinden, ist notwendig. Universitäten<br />

als neutrale Wissens- <strong>und</strong> Austauschplattform <strong>und</strong> weitere Foren sind hier essenziell. Auch das Netzwerk der Jungen Gesellschaft<br />

der Informatik ist <strong>für</strong> mich persönlich eine solche Plattform geworden. Wir müssen lernen, offen miteinander zu sprechen,<br />

Ängste <strong>und</strong> Sorgen wahrzunehmen <strong>und</strong> einzubinden. Besonders mit Blick auf die aktuellen KI-Entwicklungen ist hier wieder<br />

viel Potenzial, demokratische Elemente zu stärken <strong>und</strong> Selbstverwirklichung zu ermöglichen. Die Dystopien sind uns aber alle<br />

sehr präsent. Bereiche wie KI-Ethik sollten hier an Bedeutung gewinnen <strong>und</strong> ein Gewicht haben, um Freiheiten zu garantieren.<br />

+++ Jason Kilby , Consultant <strong>für</strong> AI-Compliance<br />

Was bedeutet<br />

Freiheit <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>?<br />

I<br />

♫<br />

T<br />

H #<br />

E<br />

Über die in der Verfassung ausdrücklich erwähnten Freiheitsrechte hinaus<br />

sind im Zuge der Digitalisierung noch einige hinzugekommen. Dazu gehört<br />

das Recht, sich gegen ein digitales Leben entscheiden zu können, weil<br />

man sich diese Geräte nicht leisten, aufgr<strong>und</strong> von körperlichen Einschränkungen<br />

nicht nutzen, sie nicht verstehen, oder ihnen nicht trauen kann.<br />

Als Techniker möchte ich die Freiheit haben, auf meinen Geräten die Software<br />

einzusetzen, die ich <strong>für</strong> richtig halte. Wenn ich mir ein Smartphone<br />

kaufe, möchte ich darauf das Betriebssystem meiner Wahl aufspielen,<br />

nicht das vorinstallierte mit Werbeapps <strong>und</strong> Trackingmechanismen. Auf<br />

meinem Router will ich die Firmware nutzen, mit der ich am besten klarkomme<br />

<strong>und</strong> nicht die vom Internetanbieter künstlich in ihren Möglichkeiten<br />

beschränkte. Wenn ich mir ein Haus kaufe, wähle ich mir schließlich<br />

auch die Einrichtung aus <strong>und</strong> nicht die Baufirma. So wie ein Buch mir gehört,<br />

wenn ich es gekauft habe <strong>und</strong> ich danach damit anstellen kann, was<br />

ich will, möchte ich mit einem gekauften E-Book oder Musikstück nach<br />

meinem Gutdünken verfahren. Wenn ich es verschenken oder verleihen<br />

möchte, will ich da<strong>für</strong> niemanden fragen müssen. Vor über 40 Jahren hat<br />

das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht in seinem Volkszählungsurteil festgestellt,<br />

dass ich mich unbeobachtet fühlen muss, um meine Freiheitsrechte wirklich<br />

leben zu können. In der Praxis ist davon jedoch immer weniger zu<br />

spüren. Kameraüberwachung öffentlicher Plätze gehört zum Alltag. Nicht<br />

nur der Staat, sondern auch die Wirtschaft hat lebhaftes Interesse an uns,<br />

<strong>und</strong> so erfahren bei jedem Seitenaufruf im Netz h<strong>und</strong>erte Firmen, was wir<br />

uns ansehen, wie lange, mit welchem Gerät, <strong>und</strong> an welchem Ort. Google,<br />

Meta <strong>und</strong> Amazon kennen jedes unserer kleinen Geheimnisse. Egal, ob du<br />

dein Coming Out schon hattest <strong>–</strong> die großen Informationssammler wussten<br />

es schon lange vorher. Die ständige Beobachtung <strong>und</strong> Auswertung<br />

unseres Privatlebens mag harmlos erscheinen, immerhin bemerken wir<br />

kaum etwas davon. Tatsächlich kann sie dazu führen, dass wir unser<br />

Verhalten anpassen. +++ Jochim Selzer, Chaos Computer Club<br />

Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, in einer lebendigen<br />

<strong>und</strong> gerechten Gesellschaft Meinungen zu<br />

äußern <strong>und</strong> Entscheidungen zu treffen, die die<br />

eigenen Interessen <strong>und</strong> die der Gemeinschaft<br />

widerspiegeln. In demokratischen Vereinsstrukturen<br />

werden verschiedene Perspektiven<br />

geschätzt <strong>und</strong> der Austausch von Ideen <strong>und</strong><br />

Wissen gefördert. Dies unterstützt nicht nur<br />

ein Gefühl der Zugehörigkeit, sondern ermöglicht<br />

auch kollektive Aktionen zur Förderung<br />

gemeinsamer Ziele <strong>und</strong> zur Bewältigung von<br />

Herausforderungen. Das Engagement in diesen<br />

Strukturen stärkt die individuelle Stimme<br />

<strong>und</strong> fördert gleichzeitig Solidarität <strong>und</strong> Zusammenhalt.<br />

Es ermöglicht den Mitgliedern, Verantwortung<br />

zu übernehmen <strong>und</strong> aktiv an der<br />

Gestaltung ihrer Disziplin <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />

insgesamt teilzuhaben. Letztendlich trägt<br />

dieses Engagement dazu bei, eine dynamische<br />

<strong>und</strong> inklusive Gemeinschaft zu schaffen, in der<br />

jeder die Möglichkeit hat, gehört zu werden<br />

<strong>und</strong> einen positiven Beitrag zu leisten.<br />

+++ Deborah Fleischhut, Werkstudentin<br />

Informationssicherheit<br />

Juhu!<br />

Freiheiterkeit.<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 41


Hack Eck<br />

LATEST NEWS FÜR IT-SYMPHATHISANTEN ♥<br />

Neuer Sheriff in der Stadt. ChatGPT ist das Nonplusultra,<br />

wenn es um KI geht. Denkste! Denn Claude 3 der<br />

Firma Anthropics schneidet in Tests deutlich besser<br />

ab als der große Konkurrent. Zwar sind die standardisierten<br />

Tests nicht unbedingt aussagekräftig, jedoch<br />

zeigt sich, dass sich auch die Konkurrenz von ChatGPT<br />

durchaus sehen lassen kann. Wir dürfen gespannt sein!<br />

#konkurrenzbelebtdasgeschäft<br />

LECKER!<br />

FIBONACHOS<br />

#mathiseverywhere<br />

Apple vs. Spotify. Apple muss 1,8 Milliarden Euro an die<br />

EU zahlen, weil Spotify sich beschwert hat. Klingt nach einem<br />

schlimmen Nachbarschaftsstreit. Doch wieso? Weil die App-<br />

Store-Bedingungen von Apple anderen Musik-Streamingdiensten<br />

das Leben erschweren. Das sorgt <strong>für</strong> einen Wettbewerbsnachteil.<br />

Deshalb hat die EU Apple zur Kasse gebeten.<br />

Apple wiederum argumentiert, dass Spotify ja eher in der<br />

Monopolstellung sei. Dieser Beef ist noch lange nicht vorbei!<br />

#konzernkindergarten<br />

K<strong>und</strong>enservice ade? Jeder weiß, wie sehr Chatbots<br />

<strong>und</strong> Co. nerven können, wenn man den K<strong>und</strong>enservice<br />

braucht, um ein Problem zu beheben. Durch die immer<br />

besser werdende KI-Technologie könnten Chatbots<br />

bald aber wirklich zu den wahren Problemlösern werden.<br />

Nachteil? Es wird immer weniger Arbeitsplätze<br />

geben. Man geht davon aus, dass 30 Prozent des Anrufvolumens<br />

<strong>und</strong> 50 bis 70 Prozent des direkten K<strong>und</strong>enkontakts<br />

bald wegfallen könnten. Das würde vor<br />

allem <strong>für</strong> Call-Center das Ende bedeuten. #dontcallme<br />

ICH DACHTE DEN CLOWN AUS IT GIBT<br />

ES GAR NICHT <strong>–</strong> BIS ICH UNSEREN<br />

PROGRAMMIERER NACH SEINER NACHT-<br />

SCHICHT GESEHEN HABE...<br />

Was hat er denn geschrieben? Ray Tomlinson wird <strong>für</strong><br />

immer in den Geschichtsbüchern bleiben. Kennst du nicht?<br />

Na, das ist doch der Typ, der die erste E-Mail der Welt verfasst<br />

hat. Dumm nur, dass er vergessen hat, was drin stand. Oder der<br />

Inhalt darf niemals das Licht der Welt erblicken. Wer weiß, wer<br />

weiß ... #Mail<strong>für</strong>dich<br />

Evil Link. Spam- <strong>und</strong> Phishingmails gehören bei nahezu<br />

jedem zum Alltag. Wusstest du, dass mittlerweile sogar 47<br />

Prozent aller versendeten Mails weltweit Spam-E-Mails<br />

sind? Deutschland liegt mit einem Anteil von drei Prozent<br />

europaweit auf Rang drei hinter Spanien (ca. 10 Prozent) <strong>und</strong><br />

Italien (ca. 3 Prozent). Also immer schön aufpassen, wem ihr<br />

antwortet <strong>und</strong> auf welchen Link ihr klickt! #klickmalnicht<br />

Username: admin<br />

Password: admin<br />

Kaffee vor der Cam. Was darf niemals passieren?<br />

Auf jeden Fall, dass der Kaffee leer ist. Mitarbeiter der Universität<br />

Cambridge hatten eine tolle Idee <strong>und</strong> platzierten<br />

die erste Webcam der Geschichte vor eine Kaffeekanne. So<br />

konnte dreimal pro Minute ein Bild von der Kanne gesendet<br />

werden <strong>und</strong> das Kaffee-Problem war behoben. Erst zwei<br />

Jahre später konnte die Erfindung jedoch benutzt werden.<br />

Bis dahin war es nämlich unmöglich, Bilder über das Internet<br />

zu versenden. #kannengate<br />

Apple in Todesangst? Wenn man an Apple denkt, denkt<br />

man an Erfolg <strong>und</strong> unglaublich gute Technik. Doch das war<br />

nicht immer so. Anfangs hatte das Unternehmen große<br />

Probleme. Ein kleiner tragbarer Computer namens Newton-<br />

PDA floppte. Daraufhin musste ausgerechnet Microsoft<br />

Apple mit einer Finanzspritze, Kooperationen <strong>und</strong> Patentlizenzierungen<br />

aus der Patsche helfen. #glückgehabt<br />

Text: David Heermann// Quellen: codepalm.de; schaal-it.de; letstech.at; golem.de // Illustration: Betka82/depositphotos.com<br />

42 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //


Masterfreuden ♥<br />

MASTERFORUM<br />

SICHERHEITSSTUFE: WOLKEN<br />

Aufbauend auf einen Bachelor im Bereich Informatik richtet<br />

sich der Studiengang Cloud Applications <strong>und</strong> Security<br />

Engineering an alle, die Interessen an dem Design <strong>und</strong> der<br />

Umsetzung moderner Softwarekonzepte haben. Das alles mit<br />

Bezug zu relevanten <strong>und</strong> praxisnahen Anwendungsgebieten. Der<br />

Hauptfokus liegt auf Cloud <strong>und</strong> Security aber bietet zusätzlich<br />

individuelle Wahlmöglichkeiten r<strong>und</strong> um Virtualisierung,<br />

Orchestrierung <strong>und</strong> Cloud Computing. www.thi.de<br />

AUS DREI MACH EINS<br />

Du kannst dich nicht auf eine Fachrichtung festlegen? Kein Problem!<br />

An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg kannst du<br />

gleich drei verschiedene Bereiche kombinieren, damit auch du fit<br />

<strong>für</strong> die Industrie 4.0 wirst. Intergrated Engineering vereinigt<br />

neben betriebswirtschaftlichem <strong>und</strong> informationstechnischem<br />

Know-how gleichzeitig noch Ingenieurfachwissen. Während des<br />

Studiums kannst du flexibel deine Module wählen <strong>und</strong> dich so<br />

passgenau spezialisieren. www.cas.dhbw.de<br />

GAMES, GAMES, GAMES!<br />

Du zockst gerne <strong>und</strong> hast Bock, mal mit einem eigenen Computerspiel<br />

durchzustarten? Dann wäre Visual Computing & Games<br />

Technology an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eine ideale<br />

Anlaufstelle. Hier werden dir vertiefte Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische<br />

Fähigkeiten vermittelt, damit auch dein Game ein voller Erfolg<br />

wird. Der Fokus im Studium liegt vor allem auf Virtual- <strong>und</strong> Augmented<br />

Realitiy, Deep Learning oder auf Charakter Animation.<br />

Und falls du lieber in Teilzeit studieren möchtest, dann ist das auch<br />

kein Problem. www.h-brs.de<br />

IN ENGLISH PLEASE<br />

Damit auch du mit deinen elektrotechnischen Kenntnissen international<br />

durchstarten kannst, solltest du mal einen Blick auf das<br />

Masterprogramm Electrical Engineering an der Hochschule<br />

Kempten werfen. Lehrsprache ist auf Englisch <strong>und</strong> das Programm<br />

ist auf drei Semester Regelstudienzeit angelegt. Schwerpunkt<br />

liegt vor allem auf der Anwendungsorientierung. Nach deinem<br />

Studium kannst du dich von der Entwicklung bis zum Management<br />

orientieren <strong>und</strong> big ins globale Business einsteigen.<br />

www.hs-kempten.de<br />

Neun<br />

freshe<br />

Ideen <strong>für</strong><br />

IT Checker!<br />

Machste<br />

Master?<br />

Wäre schon<br />

cool …<br />

COMPUTING ALLA<br />

GEISTESWISSENSCHAFTEN<br />

Egal ob mit oder ohne Vorkenntnisse im Bereich Informatik,<br />

der Studiengang Computing in Humanities richtet<br />

sich an alle, auch mit einem geistes-, kultur- oder humanwissenschaftlichen<br />

Bachelorabschluss. Der interdisziplinäre<br />

Studiengang bietet vielfältige Schwerpunktsetzungen:<br />

beispielsweise im Bereich Kulturinformatik, Kognitive<br />

Systeme oder Mensch-Computer-Interaktion. Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />

<strong>für</strong> den Masterstudiengang ist das Interesse an<br />

Digital Humanities <strong>und</strong> die Offenheit <strong>für</strong> IT-Fragestellungen.<br />

www.uni-bamberg.de<br />

AKTEN SORTIEREN WAR GESTERN<br />

Wenn du einen Bachelorabschluss in den Bereichen Maschinenbau,<br />

Mechatronik, Produktions- oder Fertigungstechnik gemacht<br />

hast, dann wäre der Master Data Management in Product<br />

Development and Production an der Hochschule Aalen genau<br />

das richtige <strong>für</strong> dich. Hier werden gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse<br />

aus genannten Bachelorstudiengängen weiterführend vertieft<br />

<strong>und</strong> du wirst sozusagen zum Vermittler zwischen der digitalen<br />

<strong>und</strong> realen Welt in Sachen Daten. www.hs-aalen.de<br />

SCHLAUE MASCHINEN<br />

Das Studium Artificial Intelligence and Machine Learning<br />

an der TU Darmstadt gliedert sich in vier Wahlbereiche, in<br />

denen du frei nach deinen Interessensgebieten wählen kannst.<br />

Von den Gr<strong>und</strong>lagen einer KI, über die Methoden <strong>und</strong> Modelle<br />

bis hin zu anwendungsorientierten Veranstaltungen, wird hier<br />

alles abgedeckt. Hier erwartet dich eine gute Mischung aus Theorie<br />

<strong>und</strong> Praxis mit integrierten Projekten <strong>und</strong> Praktika.<br />

www.informatik.tu-darmstadt.de<br />

Text: Marina Eckstein<br />

MASTERKEY<br />

Ohne mathematische Modelle <strong>und</strong> Methoden läuft in der<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft nichts mehr. Der Studiengang<br />

Optimierung <strong>und</strong> Simulation an der Hochschule Bielefeld<br />

bereitet dich vorzüglich auf eine Tätigkeit in Berufsfeldern<br />

wie Technische Berechnung oder Systemanalysen vor. Hier lernst<br />

du verschiedene Computerprogramme kennen, Optimierungs-<br />

<strong>und</strong> Simulationsmethoden <strong>und</strong> das praxisorientiert<br />

in Kooperation mit Unternehmen. www.hsbi.de<br />

M.SC. AUCH OHNE B.SC.?<br />

Kein Informatik-Bachelor? Kein Problem! Gerade in der Informatik<br />

fehlt es an Fachkräften, die noch andere Perspektiven mitbringen.<br />

An der TU Chemnitz lernst du alle Gr<strong>und</strong>lagen des informatischen<br />

Denkens <strong>und</strong> der methodischen Arbeit während des<br />

Studiums der Informatik <strong>für</strong> Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaftler.<br />

Gerade der Einblick aus beiden Profilen, hilft im<br />

späteren beruflichen Werdegang. Die Studienzeit beträgt drei<br />

Semester in Vollzeit <strong>und</strong> sechs in Teilzeit. www.tu-chemnitz.de<br />

// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 43


TRAINEES WANTED<br />

Don't let the unknown<br />

st op you from progressing<br />

Trainee<br />

Trainee-Stellen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr<br />

beliebt. Doch was ist das eigentlich, was muss<br />

man beachten <strong>und</strong> wieviel Geld verdient man?<br />

Wir beantworten die wichtigsten Fragen.<br />

Trainee- Programme werden<br />

dir den Pfad erleuchten.<br />

Du willst nach deinem Studium auf jeden Fall in die<br />

Arbeitswelt, fühlst dich aber praktisch noch nicht ganz bereit,<br />

um direkt einzusteigen? Dann sind Trainee-Programme die<br />

perfekte Brücke zwischen Uni <strong>und</strong> Unternehmen. Hier lernst du<br />

alle Basics, die du brauchst, kannst den Arbeits-Alltag kennenlernen<br />

<strong>und</strong> musst auch nicht unter dem Druck einer Festanstellung<br />

sofort liefern. Auch, wenn du eine Branche als Quereinsteiger<br />

betrittst oder dich beruflich umorientieren willst, kann ein<br />

Trainee-Programm genau der richtige Schritt <strong>für</strong> dich sein.<br />

Wer suchet, der findet.<br />

Wenn du dich entschieden hast, eine Trainee-Stelle anzutreten,<br />

musst du natürlich erstmal wissen wo. Das Gute ist: In<br />

nahezu jeder Branche werden mittlerweile Trainee-Stellen angeboten.<br />

Von kleinen Unternehmen bis hin zu den Big Playern<br />

in Deutschland <strong>–</strong> Trainee-Programme sind bei vielen Unternehmen<br />

beliebt. Auf den bekannten Plattformen wie LinkedIn,<br />

Xing oder Indeed gibt es zahlreiche Stellen in ganz Deutschland.<br />

Auf Seiten wie »Trainee-Geflüster« kannst du sogar<br />

spezifisch nach Stellen suchen <strong>und</strong> besser aussortieren, was dir<br />

zusagt <strong>und</strong> von was du eher Abstand nehmen möchtest.<br />

Bewerben musst du dich,<br />

kein anderer!<br />

Du hast dir eine Liste mit den Stellen gemacht, die du<br />

interessant findest? Dann bewirb dich! Hier kannst du<br />

dich auf standardisierte Verfahren einstellen. Lebenslauf,<br />

Anschreiben abschicken <strong>und</strong> auf die Einladung<br />

zum Bewerbungsgespräch warten. Bei großen Unternehmen<br />

kann es natürlich auch mehrere Bewerbungsphasen<br />

geben. Ganz wichtig ist nochmal zu betonen,<br />

dass du nicht da bist um das Unternehmen, in das<br />

du willst, über den grünen Klee zu loben. Du musst<br />

zeigen, was dich stark macht <strong>und</strong> warum genau du<br />

zu der Stelle passt. Denn im Endeffekt bereicherst du<br />

deinen Arbeitgeber ja, da bringt es nichts zu sagen, wie<br />

toll schon alles ist. Am Ende musst du dich verkaufen<br />

<strong>und</strong> wenn du das schlau machst, steht einer Trainee-<br />

Stelle kaum etwas im Wege.<br />

Text: David Heermann // Quelle: trainee-geflüster.de // Illustration: karenpong/freepik.com<br />

44 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Geld ist nicht alles, aber<br />

ohne ist auch blöd.<br />

Jetzt kommen wir zu einer Frage, die sich natürlich<br />

jeder stellt: »Wieviel verdiene ich eigentlich?« Das ist<br />

natürlich vor allem ein wichtiger Punkt, wenn du <strong>für</strong><br />

dein Trainee-Programm umziehen <strong>und</strong> dein Budget<br />

festlegen musst. Eine klare Antwort darauf gibt es<br />

natürlich nie, weil Branche, Unternehmensgröße <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esland eine wichtige Rolle spielen können. Generell<br />

ist die Gehaltsspanne sehr groß. Während du<br />

in der Werbung nur r<strong>und</strong> 23.000 Euro Brutto-Jahresgehalt<br />

erwarten kannst, sind in der Banking-Branche<br />

ca. 57.000 Euro drin. Oft stehen Gehälter schon in<br />

den Jobanzeigen. Ansonsten: Fragen kostet nichts.<br />

Wahrscheinlich wirst du am Ende nicht das verdienen,<br />

was du vielleicht erwartest, aber bedenke, dass<br />

du bei einem Trainee-Programm noch ausgebildet<br />

wirst, wichtige Arbeitserfahrung sammelst <strong>und</strong> die<br />

Tür auf dem Arbeitsmarkt danach noch weiter offen<br />

steht.<br />

Nicht alles was glänzt,<br />

ist Gold.<br />

Natürlich gibt es auch Nachteile, wenn es um Trainee-<br />

Programme geht. Du hast nur einen befristeten<br />

Vertrag <strong>und</strong> das Unternehmen hat dadurch wenig<br />

Risiko. Damit bist du in einer eher unsicheren Situation.<br />

Deswegen solltest du Stellenanzeigen genau<br />

lesen, da einige unseriöse Angebote im Internet<br />

lauern. Auch könnte es sein, dass du dir Fähigkeiten<br />

in einem bestimmten Unternehmen aneignest,<br />

die bei Jobwechsel schon wieder unwichtiger sind.<br />

Deshalb solltest du auch schauen, wie die Aufstiegsmöglichkeiten<br />

innerhalb des Unternehmens sind, das<br />

du favorisierst. So verhinderst du Enttäuschungen,<br />

denn egal wie gut du arbeitest, wenn nach deinem<br />

Traineeship kein Platz ist, hast du schlechte Karten.<br />

Finden Sie bei uns Ihre berufliche Heimat. Die VGH ist mit über 1,9 Millionen Privat<strong>und</strong><br />

Firmenk<strong>und</strong>en der größte regionale Versicherer in Niedersachsen. Mehrfach<br />

ausgezeichnet als Top-Arbeitgeber bieten wir Ihnen spannende Aufgaben, tolle<br />

Entwicklungsmöglichkeiten <strong>und</strong> einen sicheren Arbeitsplatz.<br />

Gemeinsam mit Ihnen realisieren wir <strong>für</strong> Ihre künftigen Aufgaben einen maßgeschneiderten<br />

Karriereeinstieg. In unserem 18 Monate dauernden Traineeprogramm<br />

werden Sie ressortübergreifend eingesetzt <strong>und</strong> durch individuelle Fördermaßnahmen<br />

gezielt <strong>und</strong> professionell auf Ihren beruflichen Weg in unserem Unternehmen<br />

vorbereitet. Hierbei bieten wir Ihnen einen verantwortungsvollen Freiraum, Ihr Können<br />

zu entfalten <strong>und</strong> sich fachlich <strong>und</strong> persönlich weiterzuentwickeln.<br />

Die VGH Versicherungen suchen engagierte <strong>und</strong> qualifizierte<br />

Trainees (m/w/d)<br />

Master (m/w/d)<br />

Rechtswissenschaften<br />

Mathematik | Informatik<br />

Wirtschaftswissenschaften<br />

Ihre Aufgaben:<br />

9 praktische Mitarbeit in verschiedenen, zu Ihnen passenden, Bereichen<br />

unseres Hauses<br />

9 Kennenlernen der wesentlichen Prozesse, Methoden <strong>und</strong> Verfahren des<br />

Unternehmens<br />

Ihr Profil:<br />

9 abgeschlossenes Masterstudium mit sehr gutem Leistungsbild in rechtlichen,<br />

mathematischen, wirtschaftswissenschaftlichen, Ingenieur-oder<br />

IT- Studiengängen<br />

9 gerne (versicherungsnahe) Praxiserfahrung durch Praktika<br />

9 eine selbständige, strukturierte <strong>und</strong> eigenverantwortliche Arbeitsweise<br />

9 Bereitschaft zu partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

9 individuell auf Sie angepasste spannende Praxisphasen <strong>und</strong> begleitende<br />

Schulungen<br />

9 ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

9 ein gutes Betriebsklima<br />

9 flexible Arbeitszeiten <strong>und</strong> die Möglichkeit zum Home-Office<br />

9 gute Karriere- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten<br />

9 ein attraktives Gehalt nach Tarifgruppe VI PVT<br />

9 einen attraktiven Standort im Herzen von Hannover<br />

Ihre Bewerbung<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Geben Sie<br />

Ihre persönlichen Daten im Online-Bewerbungsformular an <strong>und</strong> laden Sie Anschreiben,<br />

Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnisse in wenigen Minuten hoch.<br />

Für Vorabinformationen:<br />

VGH Versicherungen<br />

Christiane Besa-Schmidt<br />

Telefon <strong>05</strong>11 362-2152<br />

www.karriere.vgh.de


TRAINEES WANTED<br />

Success is a journey,<br />

not a destination.<br />

Don't trust the<br />

fortune cookie<br />

Die Wege sind verschieden,<br />

das Ziel bleibt gleich.<br />

Wie läuft dein Traineeship jetzt eigentlich ab?<br />

Da gibt es verschiedene Modelle. Klassischerweise<br />

durchläufst du mehrere Abteilungen eines Unternehmens,<br />

um später flexibel einsetzbar zu sein.<br />

Natürlich gibt es aber auch Trainee-Programme,<br />

die fachspezifisch sind, das heißt, dass du nur in<br />

einer bestimmten Abteilung eingesetzt wirst, um<br />

dir das Wissen vollumfänglich aneignen zu können.<br />

Falls du international erfolgreich werden willst<br />

oder Auslandserfahrung sammeln möchtest, besteht<br />

auch die Möglichkeit, ein Trainee-Programm<br />

mit Auslandsaufenthalt zu absolvieren. In manchen<br />

Branchen sind Trainee-Programme auch etwas anders<br />

aufgebaut, zum Beispiel im Management. Da<br />

dort sehr viel Geld verdient werden kann, sind die<br />

Programme umso anspruchsvoller.<br />

SCHON GEWUSST?<br />

Die optimale Dauer <strong>für</strong><br />

ein Trainee-Programm<br />

liegt zwischen 12 <strong>und</strong><br />

18 Monaten.<br />

Traineebeispiel KPMG<br />

»Wir bieten unseren Mitarbeitenden fachliche Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> Karriereentwicklung, die sich nach ihren<br />

Bedürfnissen <strong>und</strong> Stärken richtet. Wir begleiten sie dabei<br />

mit Trainings, Mentorings <strong>und</strong> Programmen, abgestimmt<br />

auf ihre individuellen Karriereziele.<br />

Eine herausgehobene Position nehmen unsere Traineeprogramme<br />

ein. Sie bieten unseren Trainees die Möglichkeit,<br />

Einblicke in unterschiedliche Unternehmens<strong>und</strong><br />

Arbeitsbereiche zu bekommen <strong>und</strong> Wissen über<br />

verschiedene Geschäftsmodelle zu erwerben, bevor sie<br />

sich <strong>für</strong> einen Bereich ihrer Wahl entscheiden. Sie selbst<br />

wählen die Kombination aus Arbeitsbereichen, die<br />

<strong>für</strong> sie passend sind <strong>und</strong> die sie während des Traineeprogramms<br />

kennenlernen. Begleitet werden sie auf<br />

den verschiedenen Stationen durch Trainings <strong>und</strong><br />

Mentorings. Unsere Trainees können sich im Rahmen<br />

der Programme zudem ein umfangreiches Netzwerk<br />

innerhalb des Unternehmens aufbauen <strong>und</strong> von erfahrenen<br />

Expertinnen <strong>und</strong> Experten lernen. Wir bei<br />

KPMG sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeitenden<br />

von diesem Erfahrungsaustausch profitieren <strong>und</strong><br />

so gemeinsam über sich hinauswachsen können.«<br />

Dagmar Zippel, Head of Recruiting & Employer Branding KPMG<br />

Deutschland<br />

Illustration: karenpong/freepik.com<br />

46 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


REALTALK<br />

die<br />

aud!max<br />

KOLUMNE<br />

Text: Lydia Borsboom // Foto:<strong>audimax</strong><br />

Mal ehrlich!<br />

Geht ihr eigentlich gern shoppen? Ich muss sagen,<br />

dass es bei mir reine Stimmungssache ist. Wenn<br />

man etwas findet, worin man sich wohlfühlt, kein<br />

Problem. Aber die Stimmung kann durch das Anprobieren<br />

der Kleidung auch gewaltig in den Keller<br />

gehen. Dabei verstehe ich das nicht. Sollten<br />

nicht Kleidungsgeschäfte, Modedesigner <strong>und</strong> Co.<br />

alles da<strong>für</strong> tun, damit sich die K<strong>und</strong>en wohl fühlen?<br />

Wieso sind die Umkleidekabinen dann extrem<br />

überbelichtet, sodass man jeden Pickel, jede Cellulite<br />

<strong>und</strong> seine Augenringe aus allen Winkeln betrachten<br />

kann? Ich verstehe ja, dass man die Kleidung<br />

detailliert betrachten muss, aber sobald das<br />

Selbstbewusstsein eines Menschen, der seinen Körper<br />

mal mehr <strong>und</strong> mal weniger in Ordnung findet<br />

(was ja normal ist) so schrumpft, dass er letztendlich<br />

gar nichts kauft, weil »ja eh alles scheiße aussieht«,<br />

dann ist das doch schlechtes Marketing <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> uns alle eine Lose-Lose Situation. Von den unrealistischen<br />

Kleidergrößen will ich gar nicht<br />

DIESMAL: AUDIMAX-REDAKTEURIN LYDIA<br />

ÜBER SELBSTBEWUSSTSEINS-ZERSTÖRENDE<br />

UMKLEIDEN UND UNREALISTISCHE<br />

KLEIDERGRÖSSEN<br />

anfangen. Ich kann hier nur aus der Sicht einer Frau<br />

sprechen, da würde es mich mal interessieren, wie<br />

es euch Männern geht. Während Bodyshaming in<br />

unserer Kultur verboten ist, tritt sie noch im Geheimen<br />

in den Umkleiden auf. Ich bin mir sicher,<br />

dass man viele Essstörungen dadurch vermeiden<br />

könnte. Als Person mit einem einigermaßen normalen<br />

Körper (schade, dass ich das sagen muss,<br />

denn was ist schon normal?) weiß ich, dass meine<br />

Beine zu kurz, meine Hüfte zu breit, meine Taille zu<br />

schmal <strong>und</strong> mein Bauch zu dick ist. Ich kann euch<br />

nur mitgeben, wir Käufer*innen haben auch etwas<br />

Macht! Kauft wirklich nur das, was euch passt.<br />

Nicht nur Hosen sind ein leidiges Thema, sondern<br />

auch BHs. Wie viele Mädels <strong>und</strong> Frauen quetschen<br />

sich wohl tagtäglich in viel zu enge (Bügel-)BHs, bekommen<br />

dadurch Schmerzen am Rücken <strong>und</strong> an<br />

der Brust? Heutzutage gibt es da viel bessere Alternativen<br />

<strong>–</strong> hört euch einfach mal um! ✩<br />

#$!&<br />

DU SIEHST DAS<br />

GANZ ANDERS<br />

ALS UNSERE<br />

REDAKTEURIN<br />

LYDIA?<br />

Dann antworte ihr!<br />

leserbrief@<strong>audimax</strong>.de<br />

ANZEIGE<br />

Drei Fragen: // Wie läuft es als Trainee bei Dr. Oetker?<br />

Constanze verrät euch: Worauf kommt's im Traineeprogramm<br />

bei Dr. Oetker an <strong>und</strong> was macht am meisten Spaß?<br />

Text <strong>und</strong> Foto: Dr. Oetker<br />

Wie sehen deine Aufgaben als Trainee bei Dr. Oetker aus?<br />

Die Aufgaben sind sehr vielfältig <strong>und</strong> reichen von der Unterstützung<br />

im Tagesgeschäft bis hin zu eigenverantwortlichen Projekten.<br />

Als Trainees sind wir <strong>für</strong> die Planung unseres Programms<br />

selbst zuständig <strong>–</strong> so durchlaufen wir während der 18 Monate<br />

auch Abteilungen außerhalb unseres eigenen Schwerpunktes. Ziel<br />

ist es, den interdisziplinären Austausch zu fördern <strong>und</strong> das Unternehmen,<br />

die Geschäftsbereiche <strong>und</strong> die Unternehmenskultur<br />

kennenzulernen. Dabei werden wir sowohl von Mentor*innen<br />

als auch Pat*innen begleitet. Ich selbst war bislang im internationalen<br />

Accounting, Einkauf, Controlling <strong>und</strong> Sustainability Team<br />

tätig. Aktuell befinde ich mich in meiner Auslandsstation in unserer<br />

spanischen Landesgesellschaft im sonnigen Barcelona. Hier<br />

unterstütze ich das Finance Team <strong>und</strong> werde in viele Aufgaben <strong>und</strong><br />

spannende Projekte der spanischen <strong>und</strong> portugiesischen Landesgesellschaften<br />

eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Was glaubst du? Was war deinem Unternehmen wichtig,<br />

dich als Trainee auszuwählen?<br />

Neben den fachlichen Anforderungen ist meiner Einschätzung<br />

nach die eigene Persönlichkeit ausschlaggebend <strong>für</strong> Dr. Oetker.<br />

Dabei wird besonderer Wert auf Eigeninitiative, Authentizität,<br />

Aufgeschlossenheit <strong>und</strong> Lernbereitschaft gelegt.<br />

Constanze Teutrine, International Trainee<br />

Finance Accounting, Dr. August Oetker<br />

Nahrungsmittel KG<br />

Das ist sehr wichtig, denn durch die Rotation innerhalb des Traineeprogramms<br />

erwarten uns viele unterschiedliche Abteilungen<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen, bei denen wir gemeinsam mit neuen<br />

Kolleg*innen an verschiedensten Projekten arbeiten.<br />

Was war dein bisher coolstes Projekt?<br />

Definitiv das Projekt während meines Einsatzes im Nachhaltigkeitsbereich!<br />

Dort hatte ich die Möglichkeit, ein Konzept zur<br />

Reduzierung von C02-Emissionen eigenständig voranzutreiben.<br />

Dies umfasste die Skizzierung verschiedener Lösungsvorschläge,<br />

eine Risikobewertung sowie die gemeinsame Ausarbeitung eines<br />

Umsetzungsplans. Hierbei konnte ich tiefe Einblicke in den<br />

Status Quo <strong>und</strong> die Ziele von Dr. Oetker auf<br />

dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft<br />

gewinnen. Mein persönliches Highlight war<br />

die abschließende Präsentation vor dem Nachhaltigkeitsteam<br />

am Ende meines Einsatzes.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 47


ARBEITSWELTEN<br />

Stay<br />

Go<br />

Kommst du<br />

morgen rein?<br />

Während der Corona-Pandemie hatten<br />

alternative Arbeitsformen ihre Blütezeit.<br />

Was ist daraus geworden? Und ist das Büro<br />

weiterhin dem Untergang geweiht?<br />

EINERSEITS<br />

Im Februar haben r<strong>und</strong><br />

24 % der Beschäftigten<br />

in Deutschland zumindest<br />

teilweise von zu<br />

Hause gearbeitet.<br />

ANDERERSEITS<br />

33 % der befragten<br />

Unternehmen einer<br />

weltweit angelegten<br />

Studie geben an, eine<br />

Büropflicht zu haben.<br />

*<br />

Wie alles kam … Es ging damals alles ziemlich<br />

schnell <strong>–</strong> vielleicht ein bisschen zu schnell. Während die gesamte<br />

bevölkerte Welt durch die Auswirkungen der Corona-<br />

Pandemie beeinflusst war, wurde sich wohl in jedem einzelnen<br />

Büro die Frage gestellt: Geht das auch von zu Hause? Ja,<br />

es ging <strong>–</strong> irgendwie. Kurzerhand hatte sich aus der Not eine<br />

Tugend entwickelt <strong>und</strong> das Homeoffice war vollends etabliert.<br />

Vier Jahre nach Ausbruch der Pandemie werden nicht<br />

nur damalige politische Entscheidungen hinterfragt, sondern<br />

auch eben jene Etablierung auf dem Arbeitsmarkt immer<br />

öfter angezweifelt. Viele Unternehmen wollen der Homeoffice-Revolution<br />

mit einem neuen Trend kontern, das Büroleben<br />

wieder schmackhafter machen <strong>und</strong> sogar eine Präsenzpflicht<br />

einführen. Doch das ist gar nicht so einfach.<br />

*<br />

Noch daheim? Es ist nämlich so, dass sich das Arbeiten<br />

von daheim nachweislich routiniert hat. »Ungeachtet der<br />

Debatten um die Rückkehr ins Büro bei einzelnen Unternehmen<br />

hat sich Homeoffice in Deutschland fest etabliert«, stellt<br />

ifo-Experte Jean-Victor Alipour fest.<br />

Das Institut hat knapp 9.000<br />

Unternehmen befragt. »Es ist<br />

unbestritten, dass Präsenzarbeit dem Homeoffice in einigen<br />

Bereichen überlegen ist: etwa beim Transfer von Wissen,<br />

bei Kreativität in der Gruppe oder bei sozialen Aspekten«,<br />

fährt Alipour fort. »Eine stärkere Koordination von Bürozeiten<br />

zur Stärkung des persönlichen Austauschs ist durchaus<br />

sinnvoll. Unsere Daten zeigen jedoch: eine Abschaffung des<br />

Homeoffice zeichnet sich keinesfalls ab.« Für Unternehmen,<br />

die ihre Angestellten alle wieder unter der Obhut des Firmendaches<br />

sammeln wollen, ist das kein gutes Zeichen. Dennoch<br />

wird mehr denn je versucht, mit entsprechenden Konzepten<br />

gegenzusteuern.<br />

*<br />

New dawn, new work?<br />

Bei »Return to office«-Kampagnen wird vor allem auf die kommunikativen<br />

Seiten der »New Work«-Ära eingegangen: Teamwork,<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Kreativität. Einige Unternehmen<br />

planen, bestimmte Boni <strong>für</strong> Bürogänger zu etablieren, andere<br />

setzen auf streng regulierte <strong>und</strong> reduzierte Homeoffice-Zeiten.<br />

Dass diese Praxis auf Unmut stößt, überrascht nicht. Aber<br />

auch die Co-Working Konzepte scheinen nicht mehr so stark<br />

zu ziehen wie noch vor der Pandemie. Beispielhaft da<strong>für</strong> ist das<br />

Insolvenz-Verfahren des Büroraum-Anbieters WeWork. Das<br />

US-Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Konzept<br />

des Co-Working als große Kette weltweit zu verbreiten.<br />

Auszeichnend <strong>für</strong> WeWork sind lichtdurchflutete Büros mit<br />

Industriecharme <strong>und</strong> hellen Böden. Es fehlt nicht an gemütlichen<br />

Lounge-Sesseln noch an luftreinigenden Grünpflanzen<br />

oder sonst etwas, das einem klassischen »New Work«-Büro<br />

fehlen könnte. Neben schlechter Kalkulierung an der Börse<br />

machten auch die hohen Mieteinnahmen das Projekt stetig unattraktiver.<br />

Die Folge: Vor allem in Deutschland wird das Angebot<br />

der Büro-Kette deutlich eingekürzt. Es zeigt sich, dass<br />

auch die Ansätze von »New Work« noch nicht so ausgereift<br />

sind, dass Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer die Flexibilität<br />

des Homeoffice vollends aufgeben wollen. Dennoch ist<br />

es richtig, immer wieder neue Konzepte auszuprobieren, um<br />

die entscheidenden Vorteile der Büropräsenz hervorzuheben.<br />

Wie immer gilt: Die Mischung macht's!<br />

Text: Florian Grobbel // Illustration: Porechenskaya/depositphotos.com<br />

48 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


Vier Fragen: //<br />

Rein in die Praxis!<br />

Sinja Mohr ist Trainee in der Edeka-Zentrale<br />

in Hamburg. Im Interview erzählt sie, warum<br />

sie sich keinen besseren Berufseinstieg<br />

vorstellen kann.<br />

Nach ihrem Studium der Lebensmittel-<br />

Chemie lernt die Food-Expertin Sinja<br />

jetzt die volle Praxis bei EDEKA<br />

Wieso hast du dich <strong>für</strong> die<br />

EDEKA-Zentrale als Arbeitgeber entschieden?<br />

Durch mein Studium lag mein Fokus natürlich bereits auf dem<br />

Lebensmittelbereich. Die EDEKA-Zentrale sprach mich direkt<br />

an, weil es ein großes Unternehmen ist, das <strong>für</strong> hohe Qualität<br />

steht. Dass die Stellenausschreibung im Bereich Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> -management war, passte außerdem sehr gut, weil das<br />

auch die Felder waren, die mich während des Studiums besonders<br />

interessierten. In so einem großen Betrieb Fuß zu fassen,<br />

könnte kein besserer Berufseinstieg sein. Durch die Vernetzung<br />

in der EDEKA-Zentrale <strong>und</strong> die Strukturierung des Traineeprogramms<br />

sah ich die Chance, auch andere Abteilungen während<br />

meiner Zeit kennenzulernen. Hinzu kam, dass ich Hamburg<br />

als Wohnort auch sehr interessant fand <strong>–</strong> es ist schließlich eine<br />

lebenswerte Stadt.<br />

Welche Erwartungen hattest du ans Traineeprogramm<br />

<strong>und</strong> wurden diese bisher erfüllt?<br />

Meine Erwartung war es, durch diese besondere Möglichkeit, die<br />

das Traineeprogramm bietet, einen umfassenden Berufseinstieg<br />

zu bekommen, viel zu lernen <strong>und</strong> mir ein großes Netzwerk aufzubauen<br />

<strong>–</strong> <strong>und</strong> das wurde bisher zu 100 % erfüllt.<br />

Was war dein bisheriges Highlight?<br />

Ich finde die Seminare, die zusätzlich zu den Stationen regelmäßig<br />

stattfinden, sehr bereichernd. Nicht nur, dass so der Zusammenhalt<br />

zwischen den Trainees gestärkt wird, man lernt auch<br />

enorm viel über sich selbst. Mit verschiedenen Übungen trainieren<br />

wir Soft Skills. Das ist ein großer Benefit des Programms.<br />

Welche Eigenschaften muss man deiner Meinung<br />

nach <strong>für</strong> ein Traineeprogramm in der EDEKA-Zentrale<br />

mitbringen?<br />

Ich denke, die wichtigste Eigenschaft ist Eigeninitiative. Das Traineeprogramm<br />

gibt einem die Möglichkeit, sich persönlich <strong>und</strong><br />

beruflich weiterzuentwickeln, aber die Chance dazu muss jede:r<br />

selbst ergreifen. Durch den Aufbau des Traineeprogramms in<br />

der EDEKA-Zentrale erwartet einen alle paar Monate eine neue<br />

Station. Da<strong>für</strong> muss man aufgeschlossen sein, um sich immer<br />

wieder einzufinden <strong>und</strong> mit neuen Kolleg:innen im Team zu<br />

arbeiten. Das hat aber auch den großen Vorteil, viele neue Teams<br />

<strong>und</strong> die unterschiedlichsten Arbeitsweisen kennenzulernen.<br />

Wir glauben an Talente.<br />

Und an Persönlichkeit.<br />

Komm zu uns ins Team!<br />

PRAKTIKUM <strong>für</strong> Bachelor- <strong>und</strong> Master Studierende:<br />

• Du kannst bei uns dein Pflicht- oder freiwilliges<br />

Praktikum mit einer Dauer von 3 bis zu 6 Monaten<br />

absolvieren<br />

• Beim Prakti-Stammtisch <strong>und</strong> dem Studi-<br />

Lunch lernst du Praktikant:innen aus anderen<br />

Bereichen kennen<br />

• Dein Gehalt: 2.080 Euro (freiwilliges Praktikum),<br />

1.200 Euro (Pflichtpraktikum)<br />

TRAINEEPROGRAMM <strong>für</strong> Absolvent:innen:<br />

• In 18 Monaten absolvierst du dein Traineeprogramm<br />

mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag<br />

• Du durchläufst Stationen innerhalb deines<br />

Schwerpunkts, eine Wunschabteilung sowie<br />

Einsätze im Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel<br />

• Wir fördern deine Entwicklung durch (Persönlichkeits-)Trainings,<br />

Fachvorträge <strong>und</strong> einem<br />

bereichsübergreifenden Trainee-Projekt<br />

• Dein Gehalt: 50.400€ brutto im Jahr auf Basis<br />

einer 38,5 St<strong>und</strong>enwoche<br />

Finde heraus, ob wir<br />

zueinander passen.<br />

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BRANCHENEINBLICK<br />

WEITER SO!<br />

super!<br />

Raus aus der freien Wirtschaft <strong>und</strong><br />

rein ins Bildungswesen <strong>–</strong> Mit Quereinstieg<br />

gegen den Lehrkräftemangel<br />

Lehrkräftemangel in Deutschland <strong>–</strong> inzwischen so sicher wie das<br />

Amen in der Kirche. Traurig aber wahr <strong>und</strong> in den letzten Jahren<br />

hat sich an dem Notstand des Bildungspersonals kaum etwas getan.<br />

Deshalb setzen die B<strong>und</strong>esländer inzwischen auf neue Taktiken,<br />

um ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unterrichten zu können<br />

<strong>–</strong> auf Seiteneinsteiger beziehungsweise Quereinsteiger. Hier werden<br />

Personen mit einer entsprechenden fachlichen Vorbildung, die<br />

ihr Studium nicht »auf Lehramt« absolviert haben, gezielt eingesetzt.<br />

An welcher Stelle es besonders Nachholbedarf gibt <strong>und</strong> ob<br />

wir vielleicht bald gar nicht mehr um fehlende Lehrkräfte bangen<br />

müssen, klären wir <strong>für</strong> euch. Da<strong>für</strong> haben wir den Präsidenten des<br />

Deutschen Lehrerverbandes Stefan Düll <strong>und</strong> das Bayerische Staatsministerium<br />

<strong>für</strong> Unterricht <strong>und</strong> Kultus (StMUK) um eine Einschätzung<br />

gebeten.<br />

Wer ist Schuld? Die Kinder!<br />

Nachdem vor ein paar Wochen bekannt wurde, dass die Geburtenrate<br />

seit 2021 deutlich gesunken ist, sollte man meinen, das<br />

Problem »Lehrkräftemangel« wäre vom Tisch. Naja, so einfach<br />

ist das wiederum nicht. Bevor der Coronaknick erheblichen<br />

Einfluss auf das Nachwuchsverhalten nahm, stieg bis 2021 die<br />

Geburtenrate in Deutschland stetig an. Laut Hochrechnungen<br />

kamen bis zur Coronazeit jährlich ungefähr 795.00 Kinder auf die<br />

Welt <strong>und</strong> diese müssen folglich sechs Jahre später auch die Schulbank<br />

drücken. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes<br />

Stefan Düll berichtet hierzu: Die Prognosen dahingehend liegen<br />

im Gr<strong>und</strong>schulbereich so, dass ab dem Schuljahr 2026/27 der Lehrkräftemangel<br />

überw<strong>und</strong>en sein könnte. Dennoch kann es immer<br />

zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen. Vor allem im demographischen<br />

Bereich, der von der weltpolitischen Lage beeinflusst<br />

wird, kann es Überraschungen geben. Auf die faule Haut legen ist<br />

also nicht! Weiterführend berichtet Düll: »Lehrkräfteverbände<br />

haben seit Jahren auf die sich entwickelnde Situation hingewiesen.<br />

Der Deutsche Lehrerverband <strong>und</strong> seine Mitglieder fordern seit<br />

langem, dass in Zeiten ohne Lehrkräftemangel auch über Bedarf<br />

Stellen geschaffen werden <strong>und</strong> eingestellt wird, damit in Zeiten<br />

des Lehrkräftemangels dieser nicht so stark ausfällt. »Als Ideal<br />

sieht der Deutsche Lehrerverband eine Lehrkräfteversorgung von<br />

130 % an.« So gäbe es kleinere Klassen, bessere Vertretungsangebote<br />

<strong>und</strong> weniger Unterrichtsausfälle.<br />

50 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin<br />

TOP<br />

Fleiß stempel!<br />

GANZ TOLL!<br />

WEITER SO!<br />

das<br />

geht<br />

besser<br />

nice<br />

Wo fehlt was?<br />

B<strong>und</strong>esweit fehlt vor allem Personal, das die MINT-Fächer oder<br />

auch Kunst <strong>und</strong> Musik unterrichtet. Gerade an Gr<strong>und</strong>-, Förder<strong>und</strong><br />

Berufsschulen fehlen momentan noch die meisten Lehrkräfte.<br />

Laut einer Einschätzung des StMUK gibt es hier großen Bedarf in<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelschulen. Laut Berechnungen des Bildungsforschers<br />

Klaus Klemm <strong>und</strong> der Friedrich-Ebert Stiftung liegt der<br />

Lehrkräftemangel bis 2035 bei ungefähr 127.000 unbesetzten Stellen<br />

deutschlandweit. Jetzt gibt es mehr Kinder, aber weniger Menschen<br />

entscheiden sich <strong>für</strong> ein Lehramtstudium. Unis reagieren<br />

<strong>und</strong> bieten mehr Studienplätze an <strong>und</strong> senken den NC. Dennoch<br />

plädiert Herr Düll, dass an der gr<strong>und</strong>sätzlichen Attraktivität des<br />

Berufsbildes zu arbeiten ist. Diese beginnt dort, wo Jugendliche die<br />

Schule als einen ansprechenden Arbeitsort wahrnehmen. »Wenn<br />

die Gebäude saniert <strong>und</strong> gut ausgestattet sind, die Technik nicht<br />

hinterherhinkt <strong>und</strong> Lehrkräfte nicht überlastet werden <strong>und</strong> Zeit<br />

haben, auf ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einzugehen, ist das eine<br />

gute Werbung <strong>für</strong> den Beruf.«<br />

Und wie geht das jetzt mit dem Quereinstieg?<br />

Inzwischen geht es nicht mehr ohne. Natürlich ist die Lage in<br />

jedem B<strong>und</strong>esland unterschiedlich. In Berlin könnte ohne Quer<strong>und</strong><br />

Seiteneinsteigende die Unterrichtsversorgung nicht mehr<br />

aufrecht erhalten werden. Die Personen müssen natürlich auch<br />

ausreichend auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden. Dabei sind sich<br />

der Deutsche Lehrerverband <strong>und</strong> das StMUK einig: Es benötigt<br />

eine gründliche Qualifizierung im didaktisch-methodischen <strong>und</strong><br />

pädagogischen Bereich. Fachkenntnisse alleine reichen also nicht<br />

aus, falls du dich nun <strong>für</strong> die Lehrertätigkeit berufen fühlst. In<br />

Bayern läuft gerade die #imherzenlehrer-Kampagne, die sich genau<br />

an Personen mit akademischem Abschluss richtet, die genug von<br />

der freien Wirtschaft haben <strong>und</strong> sich <strong>für</strong> den Beruf als Lehrkraft<br />

begeistern. Dieser Weg in den Lehrberuf beginnt mit einer<br />

zweijährigen Vorbereitungszeit <strong>und</strong> nach einem Examen sind<br />

die Absolvierenden mit gr<strong>und</strong>ständig studierten Lehramtsabsolventen<br />

gleichzusetzen. In der Vorbereitungszeit durchläuft<br />

man ein pädagogisches Qualifizierungsprogramm, das auf die<br />

Anforderungen <strong>und</strong> Bildungsziele der jeweiligen Schulart zugeschnitten<br />

ist. Vergütet wird in der Zeit nach den Anwärterbezügen<br />

der jeweiligen Schulart. Einen Lichtblick am Ende des<br />

Tunnels im Lehrkräftemangel gibt es, wenn auch nur einen kleinen.<br />

Letztes Jahr gab es ein Plus von 1,6 Prozent der Studienbeginner<br />

im Lehramt. Trotzdem bleiben die<br />

Quereinsteigenden unverzichtbar.<br />

Text: Marina Eckstein // Quellen: Seiteneinstieg in den Schuldienst<strong>–</strong>Klaus Klemm; zeit.de; deutsches-schulportal.de // Illustrationen: freepik.com


Studium<br />

Text: Florian Grobbel // Quellen: Deutsches Studierendenwerk; Unesco: »Global Flow of Tertiary-Level Students« // Foto: Triumph0828/depositphotos.com; Vahlen Verlag<br />

BEST BUDDIES?<br />

Wie Künstliche Intelligenz <strong>und</strong><br />

wissenschaftliches Arbeiten<br />

Hand in Hand gehen können .<br />

Wie ist das nun? Darf ich, soll ich, muss<br />

ich? Der Einsatz von Programmen wie<br />

ChatGPT in Hausarbeiten beschäftigt die<br />

Hochschullandschaft mittlerweile seit Jahren.<br />

Ein allgemeingültiger Konsens scheint<br />

fern. BWL-Professor Ulrich Bucher <strong>und</strong><br />

seine Kollegen haben sich damit nun in<br />

ihrem Buch »Künstliche Intelligenz <strong>und</strong><br />

wissenschaftliches Arbeiten« auseinander<br />

gesetzt <strong>und</strong> versprechen einen »Turbo <strong>für</strong><br />

ein erfolgreiches Studium«. In sechs Kapiteln<br />

erklären die Wissenschaftler die Funktionsweise<br />

von ChatGPT, gehen auf rechtliche<br />

Aspekte ein <strong>und</strong> geben Tipps, wie die<br />

Recherche mit der KI am besten gelingen<br />

kann. // Das Buch erschien <strong>2024</strong> im<br />

Verlag Franz Vahlen <strong>und</strong> kostet 16,90 €<br />

5,3<br />

MILLIONEN STUDIERENDE<br />

WELTWEIT STUDIERTEN<br />

2019 AUSSERHALB<br />

IHRES HEIMATLANDES.<br />

DAS BESAGT EIN<br />

UNESCO BERICHT.<br />

Apps<br />

DIE DEIN SPEICHER-<br />

PLATZ NOCH AUSHÄLT…<br />

ALSO WIRKLICH<br />

Splitwise <strong>–</strong> Her mit der Kohle!<br />

Einfach keine Lust mehr jedem ausgelegten<br />

Kinoeintritt oder dem geborgten Geld <strong>für</strong><br />

die Spezi nachzurennen? In dieser App<br />

lassen sich Kosten gemeinsam protokollieren<br />

<strong>und</strong> aufteilen. Auch der gemeinsame<br />

Urlaub kann so finanziell fair aufgeteilt<br />

werden.<br />

Forest <strong>–</strong> Lass den Baum leben<br />

Halt! Bevor du jetzt schon wieder dein<br />

Handy checkst, lies bitte kurz weiter! Bei<br />

Forest geht es genau darum. Öffnest du die<br />

App kannst du zusehen, wie aus einem<br />

Samen langsam ein Baum erwächst.<br />

Sobald du jedoch dein Handy benutzt<br />

<strong>und</strong> das Programm schließt, verwelkt der<br />

Baum. Perfekt <strong>für</strong>s Konzentrieren <strong>und</strong><br />

Detoxen in der nächsten Lern-Session.<br />

Repetico <strong>–</strong> Wie war das gleich?!<br />

Der gute alte Karteikasten ist die Gr<strong>und</strong>lage<br />

<strong>für</strong> diese Lern-App, denn hier kannst<br />

du nicht nur eigene Karteikarten zu deinen<br />

Fächern erstellen <strong>und</strong> verwalten, sondern<br />

Wo ist Wohnung? Eigene Wohnung zu<br />

teuer? WG zu intim? Dann bleibt oft nur<br />

das Wohnheim als Option übrig. Doch hier<br />

ist es nicht so leicht, einen Platz zu finden.<br />

Das Deutsche Studierendenwerk (DSW)<br />

hat im Februar eine statistische Übersicht<br />

zur Lage des studentischen Wohnraums<br />

2023 veröffentlicht. Demnach gebe es<br />

aktuell 237.000 staatlich geförderte Wohnheimplätze<br />

<strong>für</strong> Studierende. Bei der großen<br />

Nachfrage ist das allerdings noch lange<br />

nicht genug. »Die Studenten- <strong>und</strong> Studierendenwerke<br />

bauen, wo sie nur können.<br />

Mehr als 18.000 Wohnheimplätze<br />

sind bei ihnen derzeit in Planung oder im<br />

Bau«, erklärt DSW-Vorstandsvorsitzender<br />

Matthias Anbuhl. Der B<strong>und</strong> plant in den<br />

Jahren <strong>2024</strong> <strong>und</strong> 2025 jeweils weitere 500<br />

Millionen Euro zu stellen.<br />

dir auch ein Zieldatum <strong>für</strong> deine Kartensätze<br />

anlegen, um optimal auf die Prüfung<br />

vorbereitet zu sein. Außerdem kannst du<br />

deine Karten mit deinen Fre<strong>und</strong>en teilen.<br />

Yuno <strong>–</strong> Allgemein wissend<br />

Verstanden… Lesen ist absolut nicht<br />

dein Ding <strong>und</strong> Podcasts sind dir häufig<br />

einfach zu lang. Kein Gr<strong>und</strong>, deine<br />

Allgemeinbildung gleich abzuschreiben,<br />

denn mit Yuno kannst du dein Wissen<br />

schnell boostern. Egal ob zu Geschichte,<br />

Natur, Musik oder Wissenschaft <strong>–</strong> in<br />

jeweils zehn minütigen Audio-Slots<br />

erfährst du spannendes aus dem jeweiligen<br />

Wissensgebiet. Zum Behalten oder<br />

Weitergeben.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 51


MASTERSTUDIUM<br />

Machma<br />

Master?<br />

Irgendwie ist da das Gefühl, noch nicht genug zu haben.<br />

Die Zeit im Bachelor ging zu schnell um <strong>und</strong> dein Brain<br />

braucht noch Futter? Das klingt ganz so, als wärst du<br />

bereit <strong>für</strong> den Master!<br />

na : noch ne r<strong>und</strong>e drehen?<br />

Mit jedem Jahr sprießen mehr <strong>und</strong> mehr Masterstudiengänge<br />

aus dem Boden. Ergebnis: Ein buntes Potpourri<br />

verschiedenster Fachrichtungen, damit auch<br />

garantiert jeder auf seine Kosten kommt. Beim anfänglichen<br />

googeln fällt auf, wie spannend <strong>und</strong> spezialisiert<br />

das Weiterbildungs-Studium sein kann. Wo früher<br />

kaum Spielraum war, ist heute viel Luft <strong>für</strong> Freiraum.<br />

Die Auswahl groß, die Entscheidung schwer. Jetzt bloß<br />

nicht den Kopf verlieren! Wir bringen Ordnung ins Chaos<br />

<strong>und</strong> deine Gedanken in richtige Bahnen. Auf den nächsten<br />

Seiten erwarten dich die relevantesten Hard Facts<br />

in puncto Entscheidung, Bewerbung <strong>und</strong> Finanzierung.<br />

Man munkelt, es sei nie verkehrt, sich »frühzeitig zu kümmern«.<br />

Und tatsächlich solltest du dich gedanklich zwölf<br />

Monate vor Aufnahme des Masterstudiums mit der Thematik<br />

auseinandersetzen. Welches Studienmodell soll's sein? Wo<br />

zieht's dich hin <strong>und</strong> welcher Bereich soll inhaltlich vertieft<br />

werden? Hast du einen Plan, kannst du Suchmaschinen<br />

<strong>und</strong> Portale wie »studieren.de« <strong>und</strong> »hochschulkompass.de«<br />

zum Glühen bringen. Dabei wirst du nicht nur über 9.000<br />

Masterstudiengänge stolpern, sondern auch mit Fristen <strong>und</strong><br />

Aufnahmekriterien konfrontiert. Sammel den Input, halte<br />

ihn schriftlich fest, pin's dir an die Wand oder leg's unter<br />

dein Kopfkissen. Hauptsache du hast die Fristen auf<br />

dem Schirm.<br />

bin ich genug?<br />

Kommen wir zu der Frage, die viele Studis da draußen umher<br />

treibt: Bringe ich die Skills mit, die mein Masterstudium<br />

mir abverlangt? Wie sehen die Kriterien aus <strong>und</strong><br />

kann ich in der Zwischenzeit noch fehlende Zulassungsvoraussetzungen<br />

erfüllen? Leider lässt sich pauschal<br />

nicht beantworten, was genau dich erwarten wird. Jede<br />

Hochschule/Uni hat eigene Vorgehensweisen bei der Auswahl<br />

seiner zukünftigen Master-Studis. An Uni A reicht<br />

eine Standard-Bewerbung, an Hochschule B musst du dich<br />

einem Aufnahmetest stellen. In anderen Einrichtungen<br />

wiederum sind Mindest-ECTS, Erwerbstätigkeit oder Praktika<br />

von Nöten. Und auch persönliche Auswahlgespräche<br />

sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Worauf du dich<br />

schlussendlich einstellen musst, kannst du auf den Websites<br />

der jeweiligen Hochschulen in Erfahrung bringen.<br />

unliebsamer papierkram?<br />

Allseits bekannte Bewerbungsformalitäten wie Anschreiben<br />

<strong>und</strong> Lebenslauf sollten jedem ein Begriff sein. Bewirbst<br />

du dich <strong>für</strong> einen Masterstudiengang, gesellen<br />

sich zusätzliche Dokumente dazu. Das können Nachweise<br />

wie Zeugnisse oder Praktikumsbescheinigungen sein. Oft<br />

müssen Empfehlungsschreiben oder eine Notenübersicht<br />

der letzten Hochschule eingereicht werden. Nicht vergessen:<br />

Papier ist geduldig. Kümmere dich also rechtzeitig<br />

um die Bescheinigungen <strong>und</strong> behalte im Hinterkopf,<br />

dass bestimmte Dokumente beglaubigt eingereicht werden<br />

müssen.<br />

»catchy« kannst du?<br />

Das Bewerbungsanschreiben ist deine ganz persönliche<br />

Bühne. Dein Platz <strong>für</strong> Perception Management vom Feinsten.<br />

Verzichte auf Standardfloskeln, um dich von der<br />

Masse abzuheben. Vergiss dabei aber nie, wer sich deine<br />

Zeilen durchliest. Punkte mit kurzen <strong>und</strong> prägnanten<br />

Sätzen, die gerade so viel verraten, dass die Uni nicht<br />

anders kann, als dich einzuladen. Trotzdem sollte dein<br />

Anschreiben genug Raum <strong>für</strong> Neugierde <strong>und</strong> Nachfragen<br />

lassen. Du willst den Masterplatz. Also verpacke in deinen<br />

Zeilen, warum es gerade Uni XYZ sein soll. Beziehe<br />

dich dabei auf konkrete Beschreibungen <strong>und</strong> den Modulkatalog<br />

deines Wunschstudienganges.<br />

Text: Florian Grobbel // Foto: VuSang, rajagambar99/freepik.com<br />

52 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


MASTERSTUDIUM<br />

10.218<br />

Masterstudiengänge hat<br />

das Portal StudyCheck in<br />

seiner Datenbank.<br />

Die Auswahl ist also<br />

riesig!<br />

mal ganz einfach!<br />

Ein paar Tipps-to-go, damit deine Bemühungen ganz<br />

sicher nicht <strong>für</strong> die Tonne sind: Jede Hochschule gibt<br />

gewisse Leitrichtlinien in Sachen Bewerbungsmodalitäten<br />

bekannt. Halte dich daran. Wenn maximal zwei Seiten<br />

Bewerbungsanschreiben gefordert sind, wirst du mit<br />

einem 30-seitigen Halbroman keinen Erfolg verzeichnen.<br />

Vermeide zu persönliche Details aus deinem Leben. Derartige<br />

Infos driften schnell ins Unprofessionelle ab<br />

<strong>und</strong> lösen im worst case Mitleid oder Belustigung aus.<br />

Copy-Paste-Bewerbungen sind ein absolutes No-Go <strong>und</strong><br />

landen in der Regel direkt im Müll. Personalisierung<br />

ist hier das A <strong>und</strong> O.<br />

hinter dem angestrebten Masterstudium? Neben der persönlichen<br />

Eignung wird auch dein Know-how auf den Prüfstand<br />

gestellt. Um fachspezifische Fragen wirst du also nicht<br />

herumkommen. In der Regel findet die Auswahl in Form eines<br />

Einzelgespräches statt. Aber auch die Befragung mehrerer<br />

Studis gleichzeitig ist nicht unüblich. Richte dich auf<br />

eine Dauer von ungefähr 30 Minuten ein. Genauere Infos<br />

über Ablauf <strong>und</strong> Inhalt der Gespräche kannst du bei der<br />

hochschulinternen Fachschaft in Erfahrung bringen.<br />

ein schnitt = einschnitt?<br />

Es ist alles perfekt, aber der NC bringt die Zulassung<br />

ins Wackeln? Ok, bye. Aber ist das wirklich so? Tatsächlich<br />

nur bedingt. Beispielsweise vergeben ausgewählte<br />

Master-Hochschulen Credits <strong>für</strong> die Absolvierung des<br />

Bachelor-Studiums in Regelstudienzeit, die Teilnahme an<br />

studiengangs-spezifischen Projekten oder die Erwerbstätigkeit<br />

im jeweiligen Fachbereich. Auch Praktika oder<br />

Auslandsaufenthalte lassen deine BA-Note an bestimmten<br />

Hochschulen nach oben schießen. Auswahltests/-gespräche<br />

sind eine weitere Chance, das Ruder herum zu reißen.<br />

Aber: Augen <strong>und</strong> Ohren offen halten! Jede Hochschule hat<br />

ihre ganz eigene Herangehensweise.<br />

face to face?<br />

Das Auswahlgespräch steht an. Für Dozenten <strong>und</strong> Professoren<br />

bietet sich im persönlichen Schlagabtausch die<br />

Möglichkeit, die Studenten hinter der Bewerbung besser<br />

kennenzulernen. Bist du kommunikativ? Bist du stressigen<br />

Situationen gewachsen? Welcher Berufswunsch steckt<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 53


MASTERSTUDIUM<br />

Master?<br />

Plan!<br />

Schalt mal um:<br />

Welches Programm darf’s sein?<br />

dual<br />

Vom Dualen Bachelorstudium hast du sicher schon mal was<br />

gehört. Der Duale Master funktioniert prinzipiell genauso.<br />

Was du da<strong>für</strong> brauchst? Ein Unternehmen, das diese<br />

Ausbildung anbietet <strong>und</strong> eine Hochschule mit passendem Studiengang.<br />

Alternativ kannst du versuchen, deinen jetzigen<br />

Arbeitgeber von dem Modell zu überzeugen. Wie im Dualen<br />

Bachelor erlangst du neben deinem beruflichen Werdegang<br />

einen akademischen Abschluss. Die Kosten übernimmt in der<br />

Regel der Arbeitgeber. Während du Berufspraxis sammelst,<br />

lernst du Kommilitonen aus unterschiedlichen Firmen <strong>und</strong><br />

Fachbereichen kennen <strong>–</strong> der Networking-Effekt ist nicht zu<br />

unterschätzen <strong>und</strong> kann <strong>für</strong> deine spätere Karriere sehr<br />

hilfreich sein. Trotz der vielen Vorteile sollte dir bewusst<br />

sein, dass deine Semesterferien nicht so großzügig<br />

ausfallen wie bei Studierenden, die nicht dual studieren.<br />

Das Duale Masterstudium ist zeitintensiv <strong>und</strong> es wird<br />

<strong>–</strong> vor allem zur Prüfungsphase <strong>–</strong> stressige Zeiten geben.<br />

Selbstmotivation <strong>und</strong> -organisation sind daher ein Muss!<br />

international<br />

Ein erheblicher Anteil der Pflichtveranstaltungen findet<br />

in Fremdsprachen statt. Zudem können ein obligatorischer<br />

Auslandsaufenthalt oder ein internationaler<br />

Doppelabschluss Merkmale des internationalen Studiums<br />

sein. Die Veranstaltungen des Masters »Managing Global<br />

Dynamics« der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt<br />

(THWS) finden beispielsweise komplett in englischer<br />

Sprache statt. Dort kannst du etwa in Italien oder<br />

Rumänien dein Auslandssemester verbringen <strong>und</strong> wertvolle<br />

Erfahrungen sammeln. Denke daran, dass der Aufenthalt<br />

im Ausland eine gewisse Vorbereitungszeit benötigt.<br />

Ausreichende Sprachkenntnisse musst du in der<br />

Regel vorab nachweisen. Prüfe unbedingt auch den Status<br />

deiner Reisedokumente <strong>und</strong> kläre offene Prüfungsangelegenheiten<br />

vorab mit deinen Dozenten. Bei Fragen kann<br />

dir auch das Internationale Büro der Uni Hilfestellung<br />

geben.<br />

privat<br />

Mainstream-Studiengänge? Fehlanzeige! An privaten Hochschulen<br />

sind die Studiengänge meist sehr spezialisiert.<br />

Wenn du also schon genau weißt, wo du beruflich einmal<br />

hin möchtest, bist du hier an der richtigen Adresse.<br />

Durch kleine Studiengänge ist individuelle <strong>und</strong> persönliche<br />

Betreuung garantiert. Die Dozierenden kommen meistens<br />

direkt aus der Wirtschaft, weshalb sie ihr Wissen<br />

praxisnah vermitteln können. Auch obligatorische Praxisphasen<br />

<strong>und</strong> -projekte sowie Fallbeispiele geben schon jetzt<br />

Einblick in die Job-Realität. Auch wenn dir die Semestergebühren<br />

hoch erscheinen: Es zahlt sich aus. Allein mithilfe<br />

moderner Ausstattung haben private Einrichtungen<br />

oft die Nase vorn. Vor allem <strong>für</strong> Menschen, die sich nicht<br />

örtlich binden wollen oder flexibel lernen möchten, gibt<br />

es oft eigene Studienmodelle. Achtung: Achte darauf, dass<br />

die Hochschule staatlich anerkannt ist, ansonsten kann es<br />

dir passieren, dass du am Ende nur ein Zertifikat in deinen<br />

Händen hältst.<br />

fernstudium<br />

Beim Fernstudium werden Vorlesungen, im Gegensatz zum<br />

Präsenzstudium nicht an der Uni gehalten. Vorteil: Du<br />

kannst quasi von überall, unabhängig von Ort <strong>und</strong> Zeit<br />

studieren. Das Fernstudium kommt komplett ohne den Besuch<br />

von Vorlesungen aus. Viele Unis <strong>und</strong> Hochschulen<br />

stellten während der Pandemie auf Onlinelehre um. Fühlt<br />

sich an wie Fernstudium, ist es aber nicht. Onlinelehre<br />

stellt eher eine Übergangslösung dar. Beim Fernstudium<br />

bekommen Studierende prüfungsrelevante Materialien<br />

nach Hause geliefert. Zeit beim Lernen kann dabei<br />

komplett selbst eingeteilt werden. Lernerfolg wird<br />

meist durch Selbstkontroll- <strong>und</strong> Einsendeaufgaben festgestellt.<br />

Zum Semesterende steht eine Klausur an. Der<br />

erworbene Hochschulabschluss ist<br />

dem einer Präsenz-Hochschule<br />

gleichwertig.<br />

Text: Florian Grobbel // Foto: dolachum1999/freepik.com // Illustration: lchumpitaz/freepik.com<br />

54 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


MASTERSTUDIUM<br />

1 NICEN<br />

Abschluss!<br />

Haben<br />

will!<br />

berufsbegleitend<br />

Heißt: Berufliche Praxis in einem Beruf <strong>und</strong> ein akademisches<br />

Studium in Teilzeit. In der Uni bist du an ausgewählten<br />

Abenden, Wochenenden oder in längeren Blöcken.<br />

Die restliche Zeit eignest du dir Studieninhalte über<br />

E-Learning an. Leistungen aus der Berufsausbildung<br />

können in manchen Fällen <strong>für</strong> das Studium angerechnet<br />

werden. Im Gegensatz zum berufsbegleitenden Studium<br />

wird beim berufsintegrierenden Studium eine berufliche<br />

Teilzeit-Tätigkeit mit dem Studium kombiniert. Hier<br />

liegt also der Fokus auf dem Studium. Entweder wird tageweise<br />

oder in längeren Blöcken gearbeitet, sodass sich<br />

Studium <strong>und</strong> Arbeit abwechseln. Während der Studienzeiten<br />

wirst du von der betrieblichen Arbeit freigestellt<br />

<strong>und</strong> das Ganze wird mithilfe eines Vertrags<br />

zwischen Arbeitgeber <strong>und</strong> Hochschule festgehalten.<br />

Wie beim Bachelor gibt es auch<br />

im Master verschiedene<br />

Abschluss-rten. Neben Master<br />

o rts <strong>und</strong> Science gibt es<br />

auch Master o Education,<br />

Las, Musi, Engineering <strong>und</strong><br />

Business Administration.<br />

quereinstieg?<br />

Gibt‘s tatsächlich auch im Studium. Die Universität der<br />

Künste in Berlin macht vor, wie es geht: »Der Quereinstiegsmaster<br />

›Lehramt Bildende Kunst‹ bietet Absolventen<br />

künstlerischer Studiengänge eine sichere Berufsperspektive.<br />

Im viersemestrigen Q-Master werden<br />

pädagogische, wissenschaftliche <strong>und</strong> künstlerische<br />

Kenntnisse <strong>für</strong> die Arbeit in der Schule vermittelt«,<br />

erklärt Rebekka Hüttmann, Vizepräsidentin <strong>für</strong> Lehrkräftebildung<br />

an der Udk Berlin. Heißt genau: Wer sich<br />

nach dem Bachelor neben der Kunst auch der Pädagogik<br />

verschreiben möchte, bekommt an der UdK grünes Licht.<br />

Und das ganz ohne Lehramtsstudium als Gr<strong>und</strong>lage. Den<br />

Q-Master gibt es beispielsweise auch an der FU Berlin.<br />

Dort spricht er Lehramtsstudierende an, die nicht<br />

über die notwendigen Voraussetzungen <strong>für</strong> das Regelstudium<br />

des Lehramts an Sek<strong>und</strong>arschulen <strong>und</strong> Gymnasien<br />

verfügen.<br />

„My idea is to<br />

inspire humans<br />

developing<br />

sustainable ideas<br />

for themselves<br />

and their society.“<br />

JEAN-PATRICK<br />

Student of Faculty of Management,<br />

Economics and Social Sciences


MASTERSTUDIUM<br />

Quanta<br />

kosta?<br />

bitcoins<br />

oder<br />

was?<br />

bafög<br />

Du hast schon im Bachelor BAföG bezogen? Kein Problem,<br />

der Anspruch auf BAföG ist trotz Zweitstudium gegeben.<br />

Dabei ist zu beachten: Die Rückzahlung verschiebt<br />

sich durch Aufnahme des Masters nicht nach hinten.<br />

Aufschieben allerdings ist drin. Und das geht ganz bequem<br />

online <strong>und</strong> papierlos. Deine Eltern sind außen vor,<br />

wenn du bereits fünf Jahre (bzw. drei Jahre nach Ausbildung)<br />

Berufserfahrung vorweisen kannst. Einfacher<br />

ist das Antragsprozerede deswegen nur bedingt, denn<br />

an elternunabhängiges BAföG sind viele Bedingungen<br />

geknüpft. Berufsausbildungen oder vorab absolvierte<br />

duale Studiengänge fließen beispielsweise nicht in<br />

die Erwerbstätigkeit mit ein. Und auch das in dieser<br />

Zeit verdiente Gehalt ist von Relevanz.<br />

stipendium & kredit<br />

Soziales Engagement, einschlägige Berufserfahrung,<br />

außergewöhnliche Projekte, ja selbst Bedürftigkeit<br />

sind <strong>für</strong> viele Institutionen inzwischen förderungswürdige<br />

Aspekte. Die Liste der Anbieter ist lang, die<br />

Voraussetzungen unterschiedlich. Recherche muss also<br />

sein. Wir finden: Den Aufwand ist es wert. Bildungskredite<br />

sind nicht so wild wie man denkt <strong>und</strong> im Master<br />

problemlos beziehbar: Mindestens drei, maximal 24<br />

Monate je 100, 200 oder 300 Euro Cash auf die Kralle.<br />

Auslandsstudium? Gar kein Stress. Voraussetzung:<br />

Besagtes Studium sollte gleichwertig dem einer deutschen<br />

Hochschule sein. Du kannst dir auch über 1.000<br />

Euro auf einen Schlag auszahlen lassen. Der Studienkredit<br />

muss verzinst zurückgezahlt werden.<br />

jobben<br />

Jobben neben dem Studium ist müßig. Keine Frage. Aber<br />

wie wär's zur Abwechslung mal mit einem fachspezifischen<br />

Arbeitsplatz? Hochschulen bieten bezahlte Tutorienplätze<br />

an, Unternehmen locken mit lukrativen<br />

Werkstudentenstellen <strong>–</strong> oftmals sogar besser bezahlt<br />

als geläufige Minijobs. Vergiss also die Tellerwäsche<br />

<strong>und</strong> strecke deine Fühler nach Bereichen aus, die auch<br />

nach dem Studium relevant sind.<br />

Masterstimmen:<br />

Ich bin Kristina, 24 <strong>und</strong> studiere im 4. Semester den<br />

Master Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt.<br />

Der Master hat einen großen Wahlpflichtbereich,<br />

so hatte ich immer eine Auswahl an Seminaren, die ich<br />

spannend fand. Mein Schwerpunkt liegt in der Anglistik<br />

<strong>und</strong> Amerikanistik, es gibt noch sechs weitere Bereiche,<br />

aus denen man seine Schwerpunkte wählen kann.<br />

Da ich im Bachelor etwas anderes studiert habe,<br />

musste ich ein Zusatzmodul belegen, während andere<br />

Studierende einen noch größeren Wahlpflichtbereich<br />

haben. Obwohl ich dieses Modul hatte, fehlte mir eine<br />

Veranstaltung zu Gr<strong>und</strong>lagen in der Literaturwissenschaft,<br />

insbesondere in Bezug auf Methoden. Der Master<br />

bedeutet insgesamt aber sehr viel Freiheit bei<br />

der Auswahl der Themen, mit denen man sich beschäftigen<br />

will.<br />

----------------------------------------------------------<br />

Im Wintersemester 2022/2023<br />

gab es 589.916 Studierende in<br />

einem Master-Studiengang an<br />

deutschen Hochschulen.<br />

----------------------------------------------------------<br />

Alles neu bei Theresa Bachelorarbeitsphase: Abgabedruck,<br />

Versagensangst, Panik <strong>und</strong> über allem schwebt<br />

die Frage: »Was mache ich jetzt?« War ich doch zum<br />

Studium ausgezogen, um frei zu sein, mich kennenzulernen<br />

<strong>und</strong> erwachsen zu werden. Also entschied ich<br />

mich <strong>für</strong> einen Masterstudiengang 400 Kilometer entfernt:<br />

Neue Stadt, neue Menschen, neue Herausforderung.<br />

Und diesen Tapetenwechsel habe ich gebraucht.<br />

Der Master war fordernd, der Workload riesig, die<br />

Deadlines hart. Und mittendrin ich in meinem Chaos.<br />

Aber das änderte sich: In Windeseile reifte ich zur<br />

Orga-Queen (<strong>für</strong> meine Verhältnisse), lernte den Umgang<br />

mit meinen eigenen Schwächen <strong>und</strong> echtes Teamwork.<br />

Eigenschaften, die mein heutiger Arbeitgeber an<br />

mir sehr schätzt.<br />

Quellen: Statistisches B<strong>und</strong>esamt // Foto: VGH // Illustration: vectorom /freepik.com<br />

56 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


ANZEIGE<br />

2022 haben 34.393 Menschen<br />

mit einem ausländischen<br />

Bachelor in Deutschland<br />

ihren Masterabschluss<br />

absolviert.Das allgemeine<br />

Durchschnittsalter <strong>für</strong> den<br />

Abschluss betrug 26,1 Jahre.<br />

4 Fragen: //<br />

an Christiane Besa-Schmidt<br />

von der VGH Versicherung<br />

Ein Gespräch über Karrierechancen <strong>und</strong><br />

wie Absolventen einen »Fuß in die Tür«<br />

bekommen.<br />

-------------------------------------------------------<br />

Entscheidungshilfe <strong>für</strong> Julian Selbst mit 30 war<br />

die Entscheidung noch mal einen Masterabschluss<br />

zu machen <strong>für</strong> mich die richtige. Da mich im Berufsleben<br />

noch viele Jahre praktische Erfahrung erwartet,<br />

wollte ich noch einmal eintauchen in die<br />

Theorie der Wissenschaft, da sie einem auch später<br />

im Berufsleben hilft, strukturiert Probleme<br />

zu lösen. In meinem Management Studium an der Uni<br />

Würzburg habe ich die Möglichkeit, meine Studienschwerpunkte<br />

ganz nach meinen Interessen zu legen.<br />

So konnte ich beispielsweise in IT-Kurse reinschnuppern,<br />

mein theoretisches Marketingwissen<br />

erweitern <strong>und</strong> auch am VWL Lehrstuhl Verständnis<br />

<strong>für</strong> Zusammenhänge der Geldpolitik erlangen. Die<br />

erworbene breite Wissensbasis <strong>und</strong> die vermittelten<br />

theoretischen Konzepte haben <strong>für</strong> mich die<br />

beste Gr<strong>und</strong>lage zur Entscheidung über meine später<br />

Berufswahl geschaffen.<br />

-------------------------------------------------------<br />

Per Quereinstieg Lehrer werden? Das geht!<br />

Und zwar an der Universität der Künste Berlin. Für<br />

alle, die ein künstlerisches oder künstlerischpädagogisches<br />

Studium abgeschlossen haben <strong>und</strong><br />

ihre Leidenschaft zur Musik <strong>und</strong> Kunst jetzt an die<br />

nächste Generation weitergeben möchten, ist der<br />

Quereinstiegs-Master ins Lehramt die perfekte Möglichkeit.<br />

Er wird in den Fächern Musik oder Bildende<br />

Künste angeboten <strong>und</strong> bildet dich in vier<br />

Semestern zum Unterrichten an Integrierten Sek<strong>und</strong>arschulen<br />

<strong>und</strong> Gymnasien aus.<br />

Mehr Infos unter:<br />

quereinstieg-lehramt.udk-berlin.de<br />

Christiane Besa-Schmidt arbeitet<br />

in der Personalentwicklung<br />

bei der VGH Versicherung<br />

Was zeichnet die VGH Versicherungen<br />

als Arbeitgeber aus?<br />

Die VGH ist ein öffentlich-rechtliches Unternehmen <strong>und</strong> der<br />

größte regionale Versicherer in Niedersachsen. Seit fast 275 Jahren<br />

ist es unsere Aufgabe, den Menschen in Niedersachsen umfassenden<br />

Schutz <strong>und</strong> Sicherheit zu bieten. Über 1,9 Millionen Privat<strong>und</strong><br />

Firmenk<strong>und</strong>en, vertrauen auf unsere Leistungen <strong>und</strong> unseren<br />

Service. Die Fairness im Miteinander, die wir unsren K<strong>und</strong>en versprechen,<br />

versprechen wir auch unseren Mitarbeitenden <strong>und</strong><br />

Partnern. Wir legen viel Wert auf soziale Verantwortung, Innovationen,<br />

Förderungen <strong>und</strong> unseren außerordentlichen Teamgeist.<br />

Welche Fachrichtungen sind bei Ihnen<br />

besonders gefragt?<br />

Für unser Traineeprogramm suchen wir insbesondere Rechtswissenschaftler:innen,<br />

Mathematiker:innen, Wirtschaftswissenschaftler:innen<br />

<strong>und</strong> Informatiker:innen.<br />

Wie sieht das Traineeprogramm aus?<br />

Unser Traineeprogramm wirft niemanden ins kalte, sonder<br />

eher ins »wohltemperierte« Wasser. Wir bieten Ihnen einen<br />

verantwortungsvollen Freiraum, um Ihr Können zu entfalten<br />

<strong>und</strong> sich fachlich <strong>und</strong> persönlich weiterzuentwickeln.<br />

Das Traineeprogramm ist individuell auf die Trainees zugeschnitten<br />

<strong>und</strong> schon während des Programms kann Verantwortung<br />

übernommen werden. Mit gezielten Fördermaßnahmen<br />

bereiten wir unsere Trainees professionell auf spätere<br />

Positionen in unserem Unternehmen vor. Regelmäßige Trainee-<br />

Treffen <strong>und</strong> Trainee-Workshops bieten beste Voraussetzungen<br />

<strong>für</strong> unsere Trainees, zügig Netzwerke zu knüpfen <strong>und</strong> sich von<br />

Beginn an optimal in die VGH zu integrieren.<br />

Gibt es andere Wege, wie Studierende <strong>und</strong> Hochschulabsolventen<br />

bei den VGH Versicherungen<br />

»einen Fuß in die Tür« bekommen?<br />

Es besteht natürlich auch die Möglichkeit des Direkteinstiegs<br />

auf offene Stellen <strong>für</strong> diejenigen, die schon genau wissen, was zu<br />

ihnen passt. Und um unser Unternehmen schon vor dem Studienabschluss<br />

von innen kennenlernen zu können, bieten wir Werkstudierendentätigkeiten<br />

bzw. Hochschulpraktika in unterschiedlichen<br />

Bereichen unseres Hauses an.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 57


Leben<br />

Hören.<br />

Spannung pur.<br />

Zwei Dinge, die<br />

mich persönlich<br />

sehr interessieren,<br />

sind Geschichte<br />

<strong>und</strong> True Crime.<br />

Eine Kombination<br />

aus beidem ist der Podcast Verbrechen der<br />

Vergangenheit von Geo Epoche. In jeder<br />

Folge taucht man in einen anderes zeithistorisches<br />

Setting ein <strong>und</strong> begibt sich auf<br />

die Spuren längst vergessener Verbrechen.<br />

// Inhaltswarnung checken!<br />

Sehen.<br />

Zwei an einem Tag. Ein Revival der dramatischen<br />

Liebesgeschichte <strong>und</strong> Romanadaption,<br />

die schon vor 13 Jahren kein<br />

Auge trocken ließ. Die Serie zeigt Emma<br />

<strong>und</strong> Dexter immer an einem 15. Juli in<br />

einer Zeitspanne von 19 Jahren.<br />

// Definitive Heulgarantie<br />

Lesen.<br />

♥ Frust im Datinggame? ♥<br />

In Date Education berichtet Dr. Nasanin<br />

Kamani von ihren eigenen (Online-)Dating<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> ordnet ihre Datepartner<br />

verschiedenen Kategorien zu. Um ehrlich<br />

zu sein, konnte ich einige Personentypen<br />

wiedererkennen<br />

<strong>und</strong> habe mich auch<br />

selbst ertappt gefühlt.<br />

Wenn du also auch dein<br />

Date durschauen möchtest,<br />

ist das Buch eine<br />

große Empfehlung.<br />

// Call me!<br />

58 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin<br />

30%<br />

DEINER ZEIT<br />

SCHWEIFEN DEINE<br />

GEDANKEN ZU<br />

IRGENDWELCHEN<br />

TAGTRÄUMEN AB.<br />

~~~ZZZZZ~~~<br />

<strong>audimax</strong><br />

green life!<br />

Go Green. Alte Einmachgläser oder<br />

Frischhaltedosen haben wir doch alle zuhause.<br />

Mein liebster Weg, um Verpackungsmüll<br />

einzusparen, ist der Unverpacktladen.<br />

Klar wird der Einkauf so etwas<br />

schwerer, aber von Reis bis Gewürzen findest<br />

du dort alles. Einfach mal in deiner<br />

Stadt abchecken. // Lieben wir!<br />

Ins Leben startet<br />

heute <strong>für</strong> dich Marina.<br />

Am Morgen zählt<br />

sie auf ihren Nachrichten-Podcast<br />

<strong>und</strong><br />

möglichst viel Ruhe.<br />

Poesie. Sebastian Becker alias tschieftschief<br />

begeistert mich jetzt schon seit langem mit<br />

seinen coolen Sprüchen <strong>und</strong> nachdenklichen<br />

Zitaten. Mit seinem einzigartigen<br />

Stil <strong>und</strong> Design trifft er mit seinen Worten<br />

doch immer ins Schwarze. Vor allem<br />

über das Thema Liebe <strong>–</strong> zu anderen <strong>und</strong><br />

vor allem zu sich selbst <strong>–</strong> schreibt Sebastian<br />

seine Werke. Trotz minimalistischer<br />

Gestaltung hinterlassen seine Texte großen<br />

Eindruck bei mir <strong>und</strong> ich bin inzwischen<br />

auch ein kleines Fangirl geworden.<br />

Natürlich konnte ich bei seinen Merchandise<br />

Produkten auch nicht Nein sagen. // ♥<br />

Marinas<br />

Tipp!<br />

Ein Fest <strong>für</strong> alle Sinne Alle Filmfans <strong>und</strong> Otakus aufgepasst! Schon zum 24. Mal findet<br />

in Frankfurt das Japanische Filmfestival Nippon Connection statt. Vom 28. Mai<br />

bis zum 2. Juni werden an acht Veranstaltungsorten r<strong>und</strong> 100 Filme aus Japan gezeigt.<br />

Abseits davon kann sich das Publikum auf Essens- <strong>und</strong> Handwerksstände eines<br />

japanischen Marktes freuen <strong>und</strong> die Festivaltage bei Konzerten ausklingen lassen.<br />

// Tanoshimu!<br />

Text: Marina Eckstein // Foto: netflix.com; plus.rtl.de; weltbild.de; instagram.com @tschieftschief; ©<strong>2024</strong> »18×2 Beyond Youthful Days« Film // Illustration: freepik.com


Fotos: Feuerwear; trendoffice// Rätsel: © SeHer<br />

Happy HiRNiNG<br />

Rätselhaft. Für Quizzer.<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

13<br />

14<br />

18<br />

1<br />

3<br />

21 22<br />

23 24 25 26 27<br />

28 29 30 31<br />

34<br />

Bye, bye Rücken!<br />

15<br />

19<br />

9<br />

5<br />

4<br />

32 33<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

8<br />

16 17<br />

Waagerecht 1 Original-Bestimmung der Taste mit drei Buchstaben 7 Ornithologischer Bestandteil<br />

der Parabel 10 Wenn auf ihm gelöscht wird, bedarf es nicht der Feuerwehr 13<br />

Auf ihnen gehört Kreischen zum Auf <strong>und</strong> Ab 14 Führt, wenn kein Rad dran hängt, Hessen<br />

hoch hinaus 15 Klingt wie amerikanisches Wappentier, dieser Hasenbezwinger 16 Das sollte<br />

Ihnen zu Khan, nicht Kahn, in den Sinn kommen 18 Nervende Sachen tun was? 19 Hexerische<br />

Krautzugaben in aller Frühe 21 Ihr Auftrag bedeutet Schutz, ihr Einsatz Kommunikation<br />

22 Afrikaner ohne feste Nationalität 23 Der Sicherheit des Staates diente er als kleinstes<br />

Glied (Abk.) 24 Königstier, auch päpstlich bekannt 26 Deren Wende basiert u. a. auf Windigem<br />

28 Wie wird es nach dem 21.12. immer früher? 30 Gekürztes Betätigungsfeld jener, die<br />

die Öffentlichkeit nicht scheuen (engl.) 31 Fehlt dem Bravo-Sommer (Abk.) 32 Was sagen<br />

Huey, Louie <strong>und</strong> Dewey zu Daisy? 34 Wesentliches ist immer auch wie? 35 Ein jeder hat es,<br />

zum Kinohit fehlt aber Ice (engl.)<br />

Senkrecht 1 Was bekommt kein Schotte zurück nach dem Verleihen? 2 Betrug? Ja <strong>–</strong> unter<br />

Kindern 3 Bei ihm kommt es nicht auf die Mehrheit an, sondern auf alle Stimmen 4 Zeigt sich<br />

nur im Niedrigtemperaturbereich 5 Wer musste volle zwei Dekaden auf des Gatten Rückkehr<br />

warten? 6 Wo<strong>für</strong> soll mal Denkmal, mal Knoten im Taschentuch nützen? 7 Vorsicht ist geboten,<br />

auch wenn sich nur ein solcher auftut! 8 Kriminelles Ergebnis, verstellt sich der Erbauer<br />

9 An ihr zu bleiben wird, sprichwörtlich abgewandelt, dem Schuster empfohlen 10 Präsentiert<br />

sich mal lockig, mal mit W<strong>und</strong>erhorn 11 Vermessen? Dann, jedenfalls bei Sternk<strong>und</strong>lern,<br />

ggf. in dieser Einheit (Abk.) 12 Weibliches Element der Feinarbeit 17 Verschiebt<br />

Schätzung vorsätzlich in den Bereich der Verachtung 18 Der Vogel kommt auch im Kirchenvokabular<br />

vor 20 Ergebnis mangelnden Losglücks 25 Stellt die größte Hürde zwischen Wolfenbüttel<br />

<strong>und</strong> Helmstedt dar 27 Zeugt von Seltenheitswert, nicht nur in der Bachelorarbeit<br />

Wenn du selbst alles im Griff haben möchtest,<br />

dann liegst du mit dem »to-sync automatic« von<br />

Trendoffice genau richtig. Die Mechanik des Drehstuhls<br />

stellt sich automatisch auf dein Körpergewicht<br />

ein. Ergonomie <strong>und</strong> Style müssen sich nicht ausschließen<br />

<strong>–</strong> wie der »to-sync automatic« zeigt!<br />

Eine Übersicht findest du auf trendoffice.com<br />

Have a seat!<br />

35<br />

6<br />

20<br />

2<br />

7<br />

Sachen packen <strong>–</strong><br />

<strong>und</strong> Action!<br />

Mit dem Action-Set von Feuerwear hast du alles<br />

Wichtige immer dabei. Das Set besteht aus dem<br />

Bestseller-Rucksack Eddie, ein moderner Rolltop-Rucksack<br />

<strong>und</strong> dem beliebten Portemonnaie<br />

Fred, mit genug Platz <strong>für</strong> Bargeld, Karten <strong>und</strong><br />

Papiere. Mit dem stabilen Metallhaken lässt sich<br />

das Rolltop von Rucksack Eddie in drei Positionen<br />

verschließen. In allen drei Positionen macht<br />

Eddie durch sein schlankes Profil eine gute<br />

Figur. Portemonnaie Fred schützt Deine Wertsachen:<br />

Personalausweis, Führerschein <strong>und</strong><br />

wichtige Karten finden in den 11 Kartenfächern<br />

Platz. Jedes Kartenfach ist doppelt belegbar, <strong>für</strong><br />

insgesamt 22 Karten. Mehr Infos zum Action-<br />

Set auf feuerwear.de. Unter allen richtigen<br />

Einsendungen unseres Kreuzworträtsels an<br />

chefred@<strong>audimax</strong>.de verlosen wir gemeinsam<br />

mit Feuerwear zwei<br />

Action-Sets.<br />

IMPRESSUM<br />

Gewinnspiel!<br />

Lieb ich <strong>–</strong><br />

Mach ich!<br />

Teilnahmeschluss: 30.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

die Lösung gibt es ab 15.06.<strong>2024</strong> auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />

VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Deutschherrnstraße 47a,<br />

9<strong>04</strong>29 Nürnberg, Tel: 0911 23 77 9-0, Fax: 0911 20 49 39,<br />

E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />

Geschäftsführer: Dr. Ulrich Ch. Knapp<br />

Verlagsleiter:Sven Kretzer<br />

REDAKTION Fon: 0911 23 77 9-44, Mail: leserbriefe@au di max.de<br />

Chefredaktion: Florian Grobbel (V.i.S.d.P.)<br />

Redaktion: Lydia Borsboom, Marina Eckstein, David Heermann<br />

Gestaltung: Andrea Pfliegensdörfer<br />

Titelbild: FrameStudio/freepik.com, freepik.com<br />

Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />

Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 0911 23 77 9-23<br />

ANZEIGEN Fon: 0911 23 77 9-48<br />

Mediaberatung: Rolf Ganzer, Yasin Kahraman, Achim Lohberger, Josefine<br />

Lorenz, Dr. Rowena Sandner<br />

Es gelten die aktuellen Mediadaten auf <strong>audimax</strong>-media.de. <strong>audimax</strong> ist<br />

politisch unabhängig. Wir drucken, zertifiziert mit dem »Blauen Engel«,<br />

besonders CO2-frei <strong>und</strong> energiesparend. Der Inhalt wird auf nach Blauem<br />

Engel zertifiziertem Papier aus 100 % Altpapier produziert. Für die<br />

Vollständigkeit <strong>und</strong> Richtigkeit von Ter min an ga ben wird keine Gewähr<br />

über nom men. Für an uns unverlangt ge sandte Ma nus kripte, Fotos <strong>und</strong><br />

Illus wird nicht gehaftet. Beteiligungsverhältnisse der <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />

GmbH gemäß §8 Abs 3<br />

BayPrG: 100% VMM Verlag + Medien Management Gruppe GmbH.<br />

e-Paper: www.<strong>audimax</strong>.de<br />

Verbreitete Auflage: laut IVW <strong>04</strong>/23: 26.000 Expl., ISSN 1439-233X<br />

Das nächste <strong>audimax</strong> Campus erscheint im Juni <strong>2024</strong>.<br />

Hinweis: Der Lesbarkeit halber haben wir in allen Artikeln das generische<br />

Maskulinum verwendet. Selbstverständlich sind Frauen, Männer <strong>und</strong><br />

Personen, die sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlen, immer<br />

gleichermaßen angesprochen.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 59


FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />

Geht da auch was anderes? Man munkelt.<br />

Wolke 7a ♥<br />

WAS, WENN EUCH JEMAND SAGT, IHR KÖNNT LIEBEN WIE IHR WOLLT?<br />

»DIE LIEBE GEHT MANCHMAL SELTSAME WEGE, ABER MEISTENS DIE RICHTIGEN« <strong>–</strong><br />

VIELLEICHT KANNST DU DICH JA MIT DIESEM SPRUCH IDENTIFIZIEREN. DENN WAS<br />

GIBT ES KOMPLIZIERTERES ALS DIE LIEBE? ES GIBT ZAHLREICHE ALTERNATIVE<br />

BEZIEHUNGSFORMEN, VON DENEN DU VIELLEICHT SCHON GEHÖRT HAST.<br />

IN DEN FOLGENDEN ERFAHRUNGSBERICHTEN VON MENSCHEN, DIE IN SOLCH<br />

EINER FORM GELEBT HABEN ODER LEBEN, ERFAHRT IHR DEREN SICHTWEISE<br />

AUF PARTNERSCHAFT UND SEXUALITÄT.<br />

Ich allein bin <strong>für</strong> mein Glück verantwortlich<br />

»Ich glaube daran, dass ich mit meinem Partner oder Partnerin ein Leben lang zusammen sein will <strong>und</strong><br />

gehe in eine Beziehung auch nur mit dieser Aussicht ein. Ich glaube allerdings auch daran, dass ich mich<br />

während einer langfristigen Beziehung sexuell nach der Erfahrung mit anderen sehne. Deswegen ist ein<br />

offenes Beziehungsmodell auch das einzige, was <strong>für</strong> mich in Frage kommt. ♥ Eine offene Beziehung wird<br />

einem jedoch niemals das geben können, was in der bestehenden Beziehung fehlt. Wenn ich also merke:<br />

›Da versuche ich etwas zu kompensieren‹, muss ich mich aus dem weichen Kokon der Sorglosigkeit <strong>und</strong><br />

des Momentglückes entziehen, mich mit meinem Partner:in austauschen <strong>und</strong> eine Lösung finden. ♥ In<br />

meiner letzten Beziehung hat das super funktioniert. Wir hatten einen ähnlichen Wertekompass <strong>und</strong> haben<br />

uns darüber ausgetauscht. Gr<strong>und</strong>tonus war ›Bevor es zu kompliziert <strong>für</strong> die Beziehung wird, lass die Hose<br />

lieber an‹. Wir waren in einer Fernbeziehung <strong>und</strong> es war sehr angenehm in der Zeit dazwischen auch mal<br />

Nähe zu spüren. Es gab nie Streit wegen Eifersucht. An dem Punkt, wo die Eifersucht einsetzt, ob monogam<br />

oder offen, stimmen ganz andere Parameter nicht mehr. Eifersucht ist <strong>für</strong> mich die Verpackung einer<br />

Box, in der ganz viele Fragen stecken: Bin ich eifersüchtig durch ein geringes Selbstwertgefühl? Habe ich<br />

Angst, dass mich mein Partner:in <strong>für</strong> jemand anderen verlässt? Und all diese Sachen werden nichtig, wenn<br />

man <strong>für</strong> sich verinnerlicht hat: Ich bin genug. ♥ Was mein Patner:in macht, hat nie etwas mit mir zu tun.<br />

Ich werde glücklich sein, auch ohne Beziehung. Etwas komisch war es, besonders anfangs, von Treffen zu<br />

erzählen. Wenn man jedoch die Aussicht hat, vielleicht ein Leben miteinander zu verbringen, muss auch<br />

nicht die perfekte Lösung in zwei Wochen gef<strong>und</strong>en sein. Abschließend kann ich sagen, dass ich eine sehr<br />

positive erste Erfahrung mit dem Konzept einer offenen Beziehung hatte <strong>und</strong> vielleicht auch deswegen<br />

sehr entspannt <strong>und</strong> mit einem Urvertrauen in solche Situationen hineingehe.« ♥ Weiblich, 24 Jahre<br />

Interview: Lydia Borsboom; Illustration: Nadin_16<strong>04</strong> /depositphotos.com<br />

60 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />

LOVE IS … (answers may vary)<br />

Erik Lutz, 30 Jahre, organisiert den »Polytreff Bayreuth« <strong>–</strong><br />

jeden 3. Montag im Monat um 19:30 im Café Kraftraum<br />

Mehrere Lieben <strong>–</strong> geht das?<br />

Als ich vor zehn Jahren das erste Mal auf Polyamorie<br />

aufmerksam wurde, war mir schnell klar: Das will<br />

ich! Nicht mehr Nein sagen zu müssen zur Liebe;<br />

den Partner nicht verlieren, nur weil irgendwo anders<br />

noch eine weitere Liebe aufblüht … plötzlich<br />

schien alles greifbar <strong>und</strong> irgendwie einfach.<br />

♥ Die Idee ist simpel: Mein Partner muss mich<br />

nicht mehr verlassen, wenn er sich fremdverliebt,<br />

ich kriege meine Eifersucht mit einer gehörigen<br />

Portion Selbstliebe <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

in den Griff <strong>und</strong> letzten Endes wird<br />

unsere Liebe nur noch größer, weil ich merke, dass<br />

er oder sie mich nach wie vor liebt. ♥ In den Jahren<br />

danach sammelte ich viele Erfahrungen <strong>–</strong> gute wie<br />

schlechte <strong>–</strong> erlebte Sternst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Abgründe,<br />

wie sie in jedem Leben, in jeder Beziehung auftreten.<br />

Die großen Widersprüche aufzulösen, gelang<br />

mir trotzdem nicht. Auch das Nein-Sagen musste<br />

ich lernen. Immer noch zerbrachen Beziehungen<br />

an der Liebe zu jemand anderem. ♥ Heute habe<br />

ich den Eindruck, dass diese Beziehungsform den<br />

meisten Leuten nicht entspricht. Ausnahmen gibt<br />

es natürlich immer. Zu eifersüchtig sind wir Menschen,<br />

wenn wir leidenschaftlich lieben; <strong>und</strong> <strong>für</strong>einander<br />

wichtig <strong>und</strong> verlässlich zu sein, ist<br />

immerhin auch ein integraler Bestandteil unserer<br />

Existenz. Vor allem aber haben mir der Abgang von<br />

der Uni <strong>und</strong> der Einstieg ins Berufsleben gezeigt,<br />

dass Zeit die Ressource ist, um die sich im Leben<br />

<strong>und</strong> so auch in der Liebe fast alles dreht <strong>–</strong> <strong>und</strong> die<br />

reicht bei einem 40-St<strong>und</strong>en-Job oft nicht mal<br />

dazu, eine Beziehung vernünftig zu führen, ganz<br />

zu schweigen von Fre<strong>und</strong>schaften, Kindern oder<br />

Hobbys. ♥ Heute bin ich der Überzeugung, man<br />

muss eine Beziehung einfach gemeinsam gestalten.<br />

Ich kenne einige Leute, die auf diesem Weg unversehens<br />

in einer alternativen Beziehungsform gelandet<br />

<strong>und</strong> darin glücklich geworden sind. Wichtig ist,<br />

dass man aufeinander aufpasst. Respekt, Rücksicht<br />

<strong>und</strong> Kompromissbereitschaft sind Klassiker, die<br />

wohl so schnell nicht aus der Mode kommen <strong>–</strong><br />

egal ob in einer polyamoren Beziehung oder in<br />

einer anderen.<br />

Fre<strong>und</strong>e lieben<br />

Ich teile mit einer Person sexuelle Anziehung<br />

<strong>und</strong> lebe diese mit ihr aus. Jedoch wenig anderes.<br />

Wir haben beide unsere Leben <strong>–</strong> auch<br />

durch die räumliche Distanz <strong>–</strong> abseits von unserem<br />

Beisammensein <strong>und</strong> sind uns einig,<br />

dass wir in keine gemeinsame Zukunft investieren<br />

wollen. Das befreit uns sehr<br />

<strong>und</strong> ermöglicht uns, einfach auf<br />

Sicht zu fahren. Mit anderen<br />

STOP<br />

HERE AND<br />

THINK ABOUT<br />

SOMEONE YOU<br />

LOVE<br />

Menschen in meinem Umfeld<br />

teile ich ebenso eine innige<br />

Vertrautheit beim Umarmen<br />

<strong>und</strong> Kuscheln, das bestimmt<br />

ähnliche Belohnungszentren<br />

anspricht wie sexuelle Reize.<br />

Ich fühle mich sehr gut damit,<br />

meine Verbindungen zu den<br />

Menschen in meinem Leben ständig<br />

im Wandel zu sehen <strong>und</strong> durch die Art des<br />

Austauschs zu definieren. Ich denke wir schaffen<br />

viele Probleme <strong>und</strong> Kommunikationskonflikte,<br />

wenn wir versuchen, uns an Schubladen<br />

<strong>und</strong> verinnerlichten Rollen zu orientieren.<br />

Das Abweichen der echten, chaotischen<br />

<strong>und</strong> wandelbaren Realität zwischen zwei Menschen<br />

von diesen klassischen Rollen sorgt oft<br />

<strong>für</strong> Unsicherheit <strong>und</strong> ist die Ursache vieler Krisen.<br />

Und ebenso möchte ich auch mit offenen<br />

Armen <strong>und</strong> Augen durch die Welt gehen <strong>und</strong><br />

Menschen begegnen. Ich kann mir auch absolut<br />

vorstellen, dass ich eine Person treffen<br />

werde, mit der ich noch viel mehr austauschen<br />

möchte <strong>und</strong> ein langfristiges, monogames<br />

Miteinander haben kann <strong>und</strong> will. Einfach mal<br />

gucken, was man so im Moment fühlt <strong>und</strong> sich<br />

da seine Fähigkeit zur Ehrlichkeit bewahren<br />

<strong>und</strong> diese pflegen. Männlich, 29 Jahre<br />

Are you Single?<br />

Naw, I'm Album.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 61


FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />

Was<br />

ihr<br />

wollt ♥<br />

EINE GUTE FRAGE<br />

Offene Beziehung,<br />

Polyamorie, Situationship,<br />

Fre<strong>und</strong>schaft+...<br />

Welche Beziehungsart<br />

ist die richtige <strong>für</strong><br />

mich <strong>und</strong> welcher<br />

Bindungstyp bin ich<br />

eigentlich? In diesen<br />

Fragen dreht sich<br />

alles um das Thema<br />

Liebe ♥.<br />

IM INTERVIEW FRAU<br />

DR. SHARON BREHM,<br />

♥-COACH UND SYSTEMISCHE<br />

PAARTHERAPEUTIN<br />

Ȇber neue Erfahrungen<br />

können wir alte<br />

Verletzungen heilen.«<br />

♥ Hallo Frau Dr. Brehm, wie haben sich<br />

alternative Beziehungstypen in den letzten<br />

Jahren gewandelt? Gibt es heutzutage<br />

mehrere als damals?<br />

Während früher einzig Monogamie gesellschaftlich akzeptiert<br />

war, gibt es heutzutage auch Raum <strong>für</strong> andere Konstellationen:<br />

offene Beziehungen oder auch Polyamorie ist vielmehr im<br />

Mainstream angekommen. Doch auch die Anforderungen an<br />

Personen in einer Beziehung haben sich verändert. Die klassische<br />

Rollenaufteilung, bei welcher der Mann der »Ernährer« ist<br />

<strong>und</strong> die Frau sich um alle emotionalen Belange kümmert, wird<br />

nach <strong>und</strong> nach aufgeweicht.<br />

♥ Was braucht es <strong>für</strong> eine glückliche <strong>und</strong><br />

erfüllte Partnerschaft? Und wie kann man<br />

in einer lockeren Bindung glücklich sein?<br />

Für die meisten braucht es dazu emotionale Sicherheit. Die definiert<br />

aber jede:r unterschiedlich. Manche brauchen da<strong>für</strong> Loyalität<br />

<strong>und</strong> Ehrlichkeit, andere Akzeptanz <strong>und</strong> wieder andere Bestätigung.<br />

Haben wir diese emotionale Sicherheit nicht, greifen<br />

wir schnell zu unseren Schutzmechanismen. Dies ist meist <strong>für</strong><br />

uns selbst <strong>und</strong> unser Gegenüber unangenehm bis schmerzhaft.<br />

Umso bewusster <strong>und</strong> ehrlicher wir unsere emotionalen Bedürfnisse<br />

ansprechen <strong>und</strong> zeigen können, desto weniger Unmut<br />

taucht auf. Wichtig ist: Wir selbst tragen die Verantwortung <strong>für</strong><br />

unsere emotionalen Bedürfnisse.<br />

♥ In Ihrem Buch »Smart Loving« erzählen<br />

Sie von verschiedenen Bindungstypen.<br />

Können Sie diese kurz erläutern?<br />

Die Bindungstypen klingen in der Fachliteratur oft wie Diagnosen.<br />

Doch unser Bindungsstil ist keine Krankheit. Er ist eher<br />

eine Beschreibung da<strong>für</strong>, wie wir auf Nähe reagieren oder was<br />

<strong>für</strong> uns emotionale Sicherheit bedeutet.<br />

Leader <strong>–</strong> der ängstliche Bindungsstil <strong>–</strong> sind oft sehr loyal <strong>und</strong><br />

großzügig. Sie denken an andere <strong>und</strong> sind bereit, viel Liebe zu<br />

geben. Aber wenn ihre Verlustangst getriggert wird, beginnen<br />

sie zu klammern. Sie versuchen Gespräche zu initiieren, versuchen<br />

andere eifersüchtig zu machen oder beginnen auch mal<br />

zu nörgeln.<br />

Rebels <strong>–</strong> der vermeidende Bindungsstil <strong>–</strong> besticht durch seine<br />

Autonomie <strong>und</strong> Unabhängigkeit. Diese Menschen kommen oft<br />

sehr gut mit sich alleine klar. Doch wenn man sie in ihrer Unabhängigkeit<br />

einschränkt, zu hohe Erwartungen an sie stellt oder<br />

ihre Bindungsangst hochkommt, fliehen sie eher. Sie beginnen<br />

zu rationalisieren, sich zurückzuziehen oder auch jemanden zu<br />

ghosten.<br />

Artists <strong>–</strong> der ängstlich-vermeidende Bindungsstil <strong>–</strong> sind oft<br />

wahre Lebenskünstler:innen, die auch schon einige Hürden<br />

in ihrem Leben gemeistert haben. Leider haben sie oft erlebt,<br />

was zu viel Nähe, aber auch was Verlust <strong>und</strong> Distanz bedeutet.<br />

Interview: Lydia Borsboom // Foto: Jasmin Breidenbach; Südwestverlag<br />

62 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />

Sie kennen sowohl Verlustangst als auch Bindungsangst. Oft<br />

neigen sie dazu, ihre eigenen Bedürfnisse nicht wahrzunehmen<br />

<strong>und</strong> reagieren <strong>für</strong> ihr Umfeld oft überraschend, wenn sie<br />

Grenzen setzen.<br />

Healer <strong>–</strong> der sichere Bindungsstil <strong>–</strong> ist mit sich selbst <strong>und</strong> seiner<br />

Umwelt oft im Reinen. Healer haben oft das nötige Werkzeug,<br />

um selbst in emotional unsicheren Situationen eine gut<br />

passende Strategie zu wählen. Leider wird dieser Bindungsstil<br />

von den anderen Bindungsstilen im Dating-Game oft als »langweilig«<br />

wahrgenommen.<br />

♥ Situationship <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft plus,<br />

funktioniert das? Worin liegt der<br />

Unterschied?<br />

Eine Fre<strong>und</strong>schaft Plus entsteht oft aus einer Fre<strong>und</strong>schaft<br />

heraus. Sie kann auch eine Situationship sein. Situationships<br />

bezeichnen eine Phase zwischen Dating <strong>–</strong> einem bloßen<br />

Kennenlernen <strong>–</strong> <strong>und</strong> einer Beziehung. Ob dies funktioniert,<br />

hängt natürlich immer von den jeweiligen Personen ab. Oftmals<br />

stecken dahinter aber Personen, die sich in diesem »Zwischending«<br />

wohler fühlen, weil ihre Ängste nicht so hochkommen.<br />

Für Rebels sind beides gute Optionen, um eben Nähe zu empfinden<br />

<strong>und</strong> trotzdem ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Doch<br />

wenn ihr Gegenüber langfristig eine Beziehung möchte, kann<br />

dies zu Konflikten führen. Denn meist empfindet das Gegenüber<br />

das fehlende Commitment als Zurückweisung. Gerade<br />

Leader <strong>und</strong> Artists leiden darunter <strong>und</strong> verfallen dann oft in<br />

Selbstkritik <strong>und</strong> Selbstzweifel. Healer würden in so einem Fall<br />

die Sitationship beenden.<br />

♥ Würden Sie einem Paar zu einer<br />

offenen Beziehung raten oder einem<br />

Single zu einer Fre<strong>und</strong>schaft plus oder<br />

Situationship? In welchem Fall?<br />

Das hängt immer sehr an der jeweiligen Situation <strong>und</strong> sollte<br />

vor allem mit den betroffenen Personen ausgehandelt werden.<br />

Eine pauschale Antwort kann ich hier leider nicht geben.<br />

Direkt in eine Fre<strong>und</strong>schaft plus oder Situationship zu starten,<br />

ist aus meiner Erfahrung heraus <strong>für</strong> die meisten eher ein Kompromiss.<br />

Dazu würde ich pauschal nicht raten.<br />

♥ Ist die Vorstellung veraltet, dass nur die<br />

einzig wahre Liebe uns glücklich macht?<br />

Liebe, als gelebte Verbindung, macht uns tatsächlich glücklicher<br />

<strong>und</strong> gesünder. Unser Körper kann mit Infektionen <strong>und</strong><br />

Krankheiten leichter umgehen, wir bekommen mehr Energie<br />

<strong>und</strong> fühlen uns verb<strong>und</strong>ener. Liebe zu geben <strong>und</strong> zu bekommen,<br />

kann uns tatsächlich glücklicher machen. Vorausgesetzt,<br />

wir sind in einer Verbindung, in der es Raum <strong>für</strong> unsere Bedürfnisse<br />

gibt. Einfach nur in einer Beziehung zu sein um des<br />

Status Willen, macht uns eher unglücklich. Wir fühlen uns<br />

einsamer als alleine. Und Statistiken zeigen, dass gerade verheiratete<br />

Frauen mit Kindern unglücklicher sind als kinderlose<br />

Singles. Dies würde ich allerdings auf die Beziehungsqualität<br />

zurückführen.<br />

♥ Verzerren Liebesromanzen in Film,<br />

Fernsehen <strong>und</strong> Literatur unsere Sichtweise<br />

auf die Liebe? Falls ja, inwiefern?<br />

Meistens zeigen Liebesromanzen das Kennenlernen zwischen<br />

Rebel <strong>und</strong> Leader. Wir lernen also die oft aufregende Datingphase<br />

mit einer langfristigen Beziehung abzugleichen. Da<br />

Beziehungspflege in den wenigsten Filmen eine Rolle spielt,<br />

zweifeln wir an unseren Beziehungen anstatt sie zu einem<br />

wirklich magischen <strong>und</strong> schönen Ort werden zu lassen. Außerdem<br />

verändern sich Beziehungsdynamiken oft nicht dadurch,<br />

dass man nun »offiziell in einer Beziehung« ist. Das Spiel aus<br />

Nähe <strong>und</strong> Distanz ist aber <strong>für</strong> die allermeisten kräftezehrend.<br />

♥ Wie steht es mit queeren Bindungen?<br />

Gibt es hier einen Unterschied zu heterosexuellen<br />

Beziehungsformen?<br />

Queere Beziehungen haben weniger Automatismen, wenn es<br />

um Geschlechterrollen in Beziehungen geht. Schließlich hinterfragen<br />

sie diese auch in anderen Domänen ihres Lebens. Diese<br />

Offenheit <strong>und</strong> Flexibilität macht Platz <strong>für</strong> die Bedürfnisse der<br />

jeweiligen Personen <strong>und</strong> ermöglicht einen konstruktiven Austausch.<br />

Doch natürlich ist auch diese Aussage mit Vorsicht zu<br />

genießen. Menschen, egal welchen Geschlechts, hinterfragen<br />

mehr <strong>und</strong> mehr alte Prägungen <strong>und</strong> sind bereit, alte Verletzungen<br />

zu heilen.<br />

♥ Offene Beziehung <strong>und</strong> Kinder, wie<br />

geht das?<br />

Über viel Kommunikation <strong>und</strong> ein emphatisches Miteinander.<br />

Es gibt, wie auch in anderen Beziehungen, kein Erfolgsrezept,<br />

das <strong>für</strong> alle passt. Aber Paare, die diese Kombination<br />

meistern, haben oft einen sehr offenen Dialog, achten stark auf<br />

die Bedürfnisse aller <strong>und</strong> erlauben sich, Dinge zu verändern<br />

<strong>und</strong> anzupassen.<br />

♥ Wie wird sich die Vorstellung von<br />

Liebe, Sexualität <strong>und</strong> Familie in Zukunft<br />

entwickeln?<br />

Ich kann hier ja nur eine Prognose wagen: Aber wenn ich mir<br />

etwas wünschen dürfte, dann, dass wir mehr Beziehungen miteinander<br />

eingehen, die ein Kraftort <strong>für</strong> uns sind. Wir alle bringen<br />

Verletzungen in neue Beziehungen ein oder verletzen unseren<br />

Herzensmenschen, ohne es böse zu meinen. Im Idealfall<br />

hätten wir dann aber das nötige »Werkzeug«, um der anderen<br />

Person einen sicheren Rahmen zu geben <strong>und</strong> eine andere <strong>–</strong> heilsame<br />

<strong>–</strong> Erfahrung zu machen. Denn über neue Erfahrungen<br />

können wir alte Verletzungen heilen. Deswegen habe ich mein<br />

neues Buch gerade darüber geschrieben.<br />

Auch spannend:<br />

dieses Buch lesen.<br />

Am 15. Mai <strong>2024</strong> erscheint Dr. Sharon<br />

Brehms neues Buch über die Heilung<br />

von Verletzungen in der Liebe <strong>und</strong> das<br />

Auflösen von Triggern <strong>und</strong> Blockaden.<br />

Beispiele aus ihrem Praxisalltag sollen<br />

dabei zum Nachdenken anregen.<br />

Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 63


FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />

♥<br />

Swipe through<br />

Oberflächlichkeit,<br />

schlechte Dates <strong>und</strong><br />

nicht mehr als kurzfristiger<br />

Spaß werden<br />

von vielen Usern<br />

beschrieben! Doch sind<br />

Dating-Apps wirklich<br />

so schlimm?<br />

EIN SELBSTVERSUCH VON<br />

REDAKTEUR DAVID.<br />

Ja, ich gebe zu, dass ich in meinen großen App-Test mit<br />

deutlichen Vorurteilen gestartet bin. Denn natürlich<br />

habe ich die klassischen Dating-Apps schon vorher genutzt<br />

<strong>und</strong> war nicht begeistert. Wenig Matches, viele<br />

Fakes <strong>und</strong> frustrierende Gratis-Modelle sind nicht nur<br />

nervig, sondern können auch zu einem mentalen Problem<br />

werden. Ich bin beim Selbst-Experiment sogar noch einen<br />

Schritt weiter gegangen <strong>und</strong> habe alle Push-Benachrichtigungen<br />

aktiviert. Und was soll ich sagen: Es war teilweise<br />

unangenehmer als gedacht. Vielleicht liegt es an meinen<br />

Schreibskills oder an der Überforderung mit so vielen<br />

Dating-Apps aber es war alles andere als erfolgreich <strong>und</strong><br />

am Ende habe ich noch weniger Bock auf diese Apps als<br />

vorher. Die Matches, die interessant wirkten, waren entweder<br />

chattechnisch schnell eingeschlafen oder haben<br />

gar nicht erst zurückgeschrieben. Auch die Push-Benachrichtigungen<br />

wie: »Schau doch mal nach, ob dich jemand<br />

mag«, machen den Alltag nicht gerade geil, weil sie auch<br />

mal in blöden Momenten kommen können. In einer Zeit,<br />

in der man immer weniger Menschen im realen Leben<br />

kennenlernt, echt frustrierend.<br />

Der weirdeste Moment war ein Match mit einer wirklich<br />

sympathischen Frau. Als sie dann auf Telegram schreiben<br />

wollte, war ich schon skeptisch, wollte aber erst einmal<br />

mitspielen. Dann bekam ich ein Vorstellungsvideo <strong>und</strong><br />

Sprachnachrichten, die so 0815 waren, dass ich schnell<br />

merkte: Es werden Menschen bezahlt, um Fake-Profile zu<br />

personifizieren <strong>–</strong> irre! Dadurch werden vor allem naive<br />

Menschen sehr schnell angezogen <strong>und</strong> um ihr Geld gebracht.<br />

Pass bitte auf dich auf!<br />

Natürlich gibt es auch die guten Seiten der Dating-Apps<br />

<strong>und</strong> es gibt wirklich ganz tolle Profile, <strong>für</strong> die sich die<br />

Mühe <strong>und</strong> Suche lohnt. Doch vor allem bei geringem<br />

Selbstwertgefühl oder zu hohen Erwartungen sollte man<br />

von Dating-Apps eher Abstand nehmen. Vielleicht ist<br />

es dann doch besser, sich in der freien Wildbahn auf die<br />

Suche zu begeben.<br />

LOVOO Zählt eigentlich noch zu den klassischen<br />

Dating-Apps, hat aber ein paar sehr interessante<br />

Features. Besonders die Radarfunktion mit potenziellen<br />

Kandidatinnen im Umkreis kann sehr cool sein <strong>und</strong><br />

helfen, die Premiumfunktionen zu umgehen. Auch Eisbrecher,<br />

die du jede Woche bekommst, sind hilfreich,<br />

weil du Frauen, die dir besonders gefallen, direkt anschreiben<br />

kannst. Kann man schon machen!<br />

BOO Bevor du diese App herunterlädst, solltest du erst<br />

einmal den »16Personalities-Test« machen. Denn das besondere<br />

Feature dieser App sind die detaillierten Infos zu<br />

deinem Seelenleben. Das macht die Suche nach dem<br />

Seelenverwandten deutlich leichter. Problematisch ist bisher<br />

die sehr geringe Zahl an Menschen aus deiner Nähe.<br />

TURN UP Die App <strong>für</strong> Leute, die Musik lieben <strong>und</strong><br />

gerne auf Konzerte <strong>und</strong> Festivals gehen. Hier gibst du<br />

direkt deine Lieblingsbands, Songs <strong>und</strong> die Lieder an, die<br />

zu bestimmten Situationen <strong>für</strong> dich am besten passen,<br />

<strong>und</strong> kannst so Fre<strong>und</strong>e, coole Dates oder deine Yoko Ono<br />

finden. Kleine Einschränkung: Die App ist eher rockig<br />

geprägt. Eine Swiftie habe ich vergeblich gesucht...<br />

HINGE Hier ist besonders deine Kreativität gefordert.<br />

Wenn du schon an der Tinder-Bio scheiterst, dann wird<br />

Hinge <strong>für</strong> dich wahrscheinlich zum Problem werden. Auf<br />

der anderen Seite kannst du hier am aktivsten werden:<br />

Wenn dir ein Foto oder eine Beschreibung besonders<br />

gefällt, kannst du spezifisch liken <strong>und</strong> kommentieren.<br />

So kann es einfacher fallen, ins Gespräch zu kommen.<br />

BADOO, JAUMO UND CO. Bei vielen Apps<br />

wimmelt es einfach von Fake-Profilen oder Frauen, die<br />

tausende Kilometer weit weg wohnen. Bevor die Apps<br />

nichts aktiv dagegen unternehmen, sollte man von vielen<br />

Dating-Apps lieber Abstand halten, weil das Frustrationslevel<br />

in die Höhe steigen kann.<br />

would you recommend?<br />

Ist dir auch schon passiert?<br />

Würde dir nie passieren?<br />

Ich habe Redebedarf.<br />

Schreib mir!<br />

heermann@<strong>audimax</strong>.de<br />

Text: David Heermann // Foto: <strong>audimax</strong><br />

64 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin


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Schon mit 13 Jahren hatte sie den Traum von einem eigenen Kochbuch mit einfachen veganen<br />

Rezepten. Also startete sie 2019 als Content Creatorin den Instagram- <strong>und</strong> TikTok-Account<br />

»Fitgreenmind« <strong>und</strong> erzielte dadurch großen Erfolg. Gerne lässt sie sich auch von traditionellen<br />

Rezepten <strong>und</strong> ausländischer Küche inspirieren, welche sie in vegan umwandelt.<br />

Text: Lydia Borsboom // Foto: Luna Kloess; RannyDe/depositphotos.com<br />

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