audimax TECH. 04/05 2024 – Karrieremagazin für ITler und Ingenieure
Neue Welten aus der Gamingbranche: Wie auch du vom NPC zum MVP wirst! +++ Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Lieferketten nachhaltig gedacht +++ New Space erschafft neue Traum-Jobs für ITler +++ Masterfreuden für Ingenieure und IT-Checker +++ Alles rund ums Thema Liebe: Auf Wolke 7a mit alternativen Beziehungsmodellen +++ Selbstversuch: Redakteur David nimmt Datingapps unter die Lupe
Neue Welten aus der Gamingbranche: Wie auch du vom NPC zum MVP wirst! +++ Zu Lande, zu Wasser und in der Luft – Lieferketten nachhaltig gedacht +++ New Space erschafft neue Traum-Jobs für ITler +++ Masterfreuden für Ingenieure und IT-Checker +++ Alles rund ums Thema Liebe: Auf Wolke 7a mit alternativen Beziehungsmodellen +++ Selbstversuch: Redakteur David nimmt Datingapps unter die Lupe
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4/5 <strong>–</strong> <strong>2024</strong> · 4. Jhg.<br />
www.<strong>audimax</strong>.de<br />
INFORMATIK<br />
&<br />
ENGINEERING<br />
<br />
Press to access Master S. 52<br />
WIE<br />
WIRD MAN<br />
MAIN CHARACTER<br />
IN DER GAMING<br />
BRANCHE?<br />
<br />
Inventar erweitern <strong>–</strong><br />
Jobs mit Lieferkette S.9<br />
Zaubertrank nehmen <strong>–</strong><br />
Lebensmitteltechnik S. 20<br />
MVP NPC<br />
STAТ Т
3. bis 5. Juli <strong>2024</strong><br />
im Kreuzjochhaus<br />
in Garmisch.<br />
BCG MINT<br />
Summit<br />
<strong>2024</strong>.<br />
Du möchtest wissen, wie du mit deinem Fachwissen<br />
aus dem MINT-Studium in der Group etwas bewegst?<br />
Dann finde es beim dreitägigen BCG MINT Summit <strong>2024</strong><br />
heraus. Da<strong>für</strong> brauchst du keine Vorkenntnisse über<br />
BCG, sondern nur deinen Kopf, Neugier <strong>und</strong> Interesse<br />
an Strategieberatung. Wir zeigen dir, was du bei uns<br />
alles lernen kannst <strong>und</strong> warum MINT <strong>und</strong> Beratung<br />
perfekt zusammenpassen. Klingt gut? Dann bewirb dich<br />
bis zum 9. Juni <strong>2024</strong>.<br />
Join the Group: bcg-events.de/mint-event
EDITORIAL<br />
Furunk ♥<br />
to themen<br />
Illustration: Malchev, DenisSmile/depositphptps.com // Foto: <strong>audimax</strong><br />
Gut Kick in die R<strong>und</strong>e!<br />
Alles neu macht der Mai <strong>–</strong> oder so.<br />
Die Fußball-Saison geht in die entscheidende Phase,<br />
das Sommersemester nimmt immer mehr Fahrt auf <strong>und</strong><br />
viele von uns versuchen sich verzweifelt irgendwie noch<br />
den Beach-Body <strong>für</strong> den Sommer anzutrainieren <strong>–</strong><br />
meist ohne Erfolg. Doch dieses Jahr ziehen wir eh meist<br />
ein Trikot drüber, denn die Fußball-EM im eigenen Land<br />
steht an. An alle die Tickets bekommen haben, Glückwunsch!<br />
Unsere Redaktion ist leider leer ausgegangen.<br />
Mit unserem EM-Planer hast du sogar den perfekten<br />
Überblick, wann du eine Grillparty veranstalten kannst!<br />
Vielleicht willst du aber auch einfach den Strand oder<br />
das Public Viewing zum Flirten nutzen.<br />
Über die wahre Liebe, Alternativen zu klassischen<br />
Beziehungsmodellen <strong>und</strong> den Dating-App-Dschungel<br />
erfährst du einiges in unserem Heft. Egal was du vorhast,<br />
wir wünschen dir viel Spaß <strong>und</strong> natürlich auch<br />
Erfolg in diesem aufregenden Jahr!<br />
Deine <strong>audimax</strong> Redaktion!<br />
P.S. : Follow us on Insta!<br />
NEUE<br />
Superhelden<br />
in der Logistikbranche<br />
gesucht.<br />
Wie wird der<br />
Verkehr zu Wasser,<br />
zu Lande <strong>und</strong> in<br />
der Luft cleaner?<br />
Und ab da<strong>für</strong>! // Seite 9<br />
WELTEN<br />
Wo du in der<br />
Gamingbranche<br />
deine Skills nutzen<br />
kannst <strong>und</strong> hilfst,<br />
Spiele auf das next<br />
Level zu bringen!<br />
Inventar checken!<br />
Spawnen.<br />
Big Player werden. // Seite 25<br />
Was ihr<br />
wollt ♥<br />
Hier dreht sich alles<br />
um das Thema Liebe! S. 62<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 03
Inhalt<br />
Karriere<br />
6 // Start Karriere<br />
Was wünschen sich Bewerber <strong>und</strong><br />
wo ist die nächste Karriere-Messe?<br />
Trainee<br />
Programme<br />
48 // Kommst du morgen rein?<br />
Die Zukunft der Arbeit<br />
50 // Fleißstempel<br />
Lehrkräftemangel in Deutschland.<br />
Was tun?<br />
ENGINEERING<br />
Don't let the unknown<br />
st op you from progressing<br />
Steig ein!<br />
Seite 44<br />
Special<br />
ING<br />
9 // Strecke machen<br />
Zu Lande, im Wasser <strong>und</strong> in<br />
der Luft <strong>–</strong> wo die Lieferkette liefert<br />
14 // Chemie, Chemie? Ja!<br />
Wirf einen Blick ins Karrieremikroskop <strong>und</strong><br />
finde einen Job in der Chemie-Branche<br />
16 // Wirtschaft + ING =<br />
∞ Möglichkeiten<br />
Die Vorzüge beider Fachrichtungen genießen<br />
<strong>–</strong> ein Interview mit Sujieban Suntharalingam<br />
18 // Es gründet so grün...<br />
Startup-Gründer verraten dir, wie sie einen<br />
Funken Idee erfolgreich verkaufen konnten<br />
20 // Was gibt's?<br />
Wir servieren den neuen Status Quo<br />
in der Lebensmitteltechnik<br />
INFORMATION<br />
<strong>TECH</strong>NOLOGY<br />
25 // Neue Welten<br />
KI spielte schon immer eine Rolle<br />
bei der Entwicklung von Games <strong>–</strong><br />
was war <strong>und</strong> was kommt?<br />
30 // In die Tasten!<br />
... fertig, los <strong>–</strong> ein Interview mit<br />
Gründer Marvin Rohmann, Gründer<br />
der E-Sport-Factory<br />
32 // Drohnen, wie drollig!<br />
Mehr als nur ein komisches Etwas<br />
am Himmel <strong>–</strong> sssssssssss<br />
36 // It's a new Space<br />
New Space erschafft neue<br />
Traum-Jobs <strong>für</strong> <strong>ITler</strong><br />
40 // Freiheit <strong>–</strong><br />
Wissenschaftsjahr <strong>2024</strong><br />
Was bedeutet das Motto des<br />
Wissenschaftsjahres »Freiheit« <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>?<br />
42 // Hack Eck<br />
Frisch Gehacktes aus der Redaktion <strong>–</strong><br />
dazu gibt's Apple <strong>und</strong> Kaffee<br />
43 // Masterfreuden<br />
Neun freshe Ideen <strong>für</strong> IT-Checker<br />
Studium<br />
51 // Start Studium<br />
Diese Apps machen deine<br />
Hochschulzeit more handy!<br />
Special<br />
IT<br />
52 // Machma Master?<br />
Das große Master-Special. Tipps <strong>für</strong><br />
Hochschulwahl <strong>und</strong> Finanzierung.<br />
Leben<br />
34 // Der große EM-Planer<br />
Football's coming home <strong>2024</strong>!<br />
Alle Spiele, Alle Tore, Alle Gewinne <strong>–</strong><br />
zum Raustrennen!<br />
47 // Mal ehrlich<br />
Diesmal: Unrealistische Umkleiden <strong>und</strong><br />
gemeine Kleidergrößen<br />
58 // Start Leben<br />
Marinas Tipps <strong>für</strong> den Frühling.<br />
Zum Lesen, Hören, Sehen <strong>und</strong> Gutfühlen<br />
59 // Happy Hirning<br />
Kreuzworträtsel knacken <strong>und</strong> ein<br />
Abenteuerpaket von Feuerwear gewinnen<br />
60 // Wolke 7a<br />
Alternative Beziehungsmodelle.<br />
Wie ist das?<br />
62 // Was ihr wollt<br />
Dr. Sharon Brehm im Interview über<br />
die wahre Liebe <strong>und</strong> verschiedene<br />
Bindungstypen<br />
64 // Swipe Through<br />
Unser Redakteur David im Selbstversuch:<br />
Welche Dating-Apps haben's drauf?<br />
59 // Impressum<br />
Mut<br />
zur Lücke<br />
beweist<br />
66 // ♥<br />
Maya<br />
Leinenbach<br />
Welche Rezepte liebt die<br />
Food-Influencerin <strong>und</strong> wo<br />
lässt sich gut vegan speisen?<br />
Foto: Luna Kloess // llustrationen: karenpong/freepik.com<br />
22 // Tech Eck<br />
Von Marsmenschen <strong>und</strong> Gummibärchen<br />
<strong>audimax</strong><br />
23 // Masterfreuden<br />
Neun freshe Ideen <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong><br />
Nachhaltigkeit<br />
Der Inhalt wird auf<br />
nach Blauem Engel<br />
zertifiziertem Papier<br />
aus 100 % Altpapier<br />
produziert.<br />
<strong>04</strong> // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
#herCAREER<br />
company/hercareer<br />
hercareer<br />
hercareer<br />
DAS GRÖSSTE KARRIERE-<br />
& NETZWERKEVENT<br />
17.<strong>–</strong>18. OKTOBER <strong>2024</strong> | MOC, MÜNCHEN<br />
Für Absolventinnen, Frauen in Fach- <strong>und</strong><br />
Führungspositionen <strong>und</strong> Gründerinnen<br />
r<strong>und</strong> 300<br />
Aussteller:innen<br />
über 300<br />
MeetUps & Talks<br />
über 450<br />
Role Models<br />
über 60<br />
Vorträge & Panels<br />
© Raim<strong>und</strong> Verspohl<br />
© Scott Redinger-libolt / Redphoto GbR<br />
Irene Bader<br />
Vorständin,<br />
DMG MORI Co LTD<br />
& Aufsichtsrätin<br />
Table Captain<br />
Simone Carstens<br />
COO | CFO, Deutsche<br />
Telekom Privatk<strong>und</strong>en-<br />
Vertrieb GmbH,<br />
Aufsichtsrätin<br />
Table Captain<br />
Jenny Gruner<br />
Director Global Marketing<br />
& Digital Business &<br />
Transformation,<br />
Hapag-Lloyd AG<br />
Table Captain<br />
Kostenfreier<br />
Eintritt <strong>und</strong><br />
Anreise mit FlixBus<br />
Infos unter:<br />
© Andrea Heinsohn<br />
Anna-Lena<br />
von Hodenberg<br />
Gründungsgeschäftsführerin,<br />
HateAid<br />
gGmbH<br />
Table Captain &<br />
Speaker<br />
Dr. Caroline von<br />
Kretschmann<br />
Geschäftsf. Gesellschafterin,<br />
Hotel Europäischer<br />
Hof Heidelberg<br />
Speaker<br />
17. Oktober <strong>2024</strong><br />
herCAREER@Night<br />
Das Netzwerkevent mit über<br />
50 Table Captains!<br />
SPONSOR:INNEN<br />
HAUPTMEDIENPARTNER:INNEN<br />
Startup<br />
Valley.news<br />
Anmeldung unter<br />
her-career.com/atnight
Karriere<br />
Was sich Bewerber heutzutage<br />
am meisten wünschen …<br />
sind Minijobs, Homeoffice <strong>und</strong> ortsunabhängiges<br />
Remote Work, wie das Team von<br />
Indeed herausfand. Dabei wurden die Suchanfragen<br />
von 2022 mit dem letzten Jahr<br />
verglichen. In einer anderen Studie kam<br />
heraus, dass sich die Mehrheit der Remote-<br />
Arbeitenden produktiver fühlt. Wo gibt<br />
es die meisten Remote-Jobs? Platz 1: die<br />
IT- <strong>und</strong> Telekommunikationsbranche,<br />
2. Finanz- <strong>und</strong> Rechnungswesen, 3. Vertrieb<br />
<strong>und</strong> Verkauf. Auch in traditionelleren<br />
Sektoren wie dem Ges<strong>und</strong>heitswesen oder<br />
der Tourismusbranche werden Remote-<br />
Positionen in Deutschland angeboten.<br />
// Arbeiten unter Palmen<br />
DER FÜHRUNGSKRAFT-<br />
STELLEN, DIE IN<br />
TEILZEIT VERGEBEN<br />
SIND, WERDEN VON<br />
FRAUEN BESETZT.<br />
KARRIEREFRAGE.<br />
Inwiefern beeinflusst der inklusive<br />
Sprachgebrauch den Jobmarkt?<br />
Die Sprachplattform Preply hat dies in einer<br />
Studie zum Thema »Sprachgebrauch in<br />
Stellenanzeigen« zusammen mit Expertin<br />
Lisa Krawczyk untersucht. Diese meint, es<br />
sei wichtig, sich als Unternehmen klar zum<br />
Thema zu positionieren. »Wer weiterhin<br />
ausschließlich im generischen Maskulinum<br />
formuliert, riskiert damit Bewerbende zu<br />
verlieren«. Oftmals denken Unternehmen,<br />
die Angabe m/w/d würde genügen, um alle<br />
Personengruppen anzusprechen. Oder das<br />
Gegenteil ist der Fall <strong>und</strong> das Unternehmen<br />
wirbt mit einer inklusiven Arbeitskultur,<br />
die aber nur auf dem Papier steht. Krawczyk<br />
empfiehlt, als Unternehmen offener zu werden<br />
<strong>und</strong> Stellenausschreibungen <strong>für</strong> mehrere<br />
Sprachen verfügbar zu machen, um<br />
dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.<br />
Zudem sei meist unklar, wer im Unternehmen<br />
<strong>für</strong> Inklusion zuständig <strong>und</strong> in welchen<br />
Abteilungen das Thema angesiedelt<br />
ist. // everybody is welcome!<br />
KI mit ihren eigenen Waffen schlagen<br />
Immer mehr Personalabteilungen verwenden<br />
KI als vorurteilsfreie Entscheidungshilfe<br />
<strong>für</strong> Bewerbungen. Trotzdem gruselig,<br />
oder? Die Gespräche finden jedoch letztendlich<br />
in Persona statt, um zu sehen, wie<br />
gut man sich versteht. Um überhaupt in die<br />
Vorauswahl zu kommen, solltest du auf den<br />
Punkt kommen oder du schlägst die KI mit<br />
ihren eigenen Waffen <strong>und</strong> schreibst deine<br />
Bewerbung mit ihrer Hilfe. Das Menschliche<br />
sollte dabei aber nicht vergessen werden.<br />
// ganz schön K(r)Iminell<br />
Die 3-3-3 Regel ermöglicht es mindestens<br />
drei Mitarbeitenden ab 15 Uhr gemeinsam<br />
essen oder trinken zu gehen <strong>und</strong> dies vom<br />
Unternehmen abzurechnen. Dabei stehen<br />
pro Person maximal 28 Euro zur Verfügung.<br />
Der Chef vom Sicherheitsunternehmen<br />
Verkada Filip Kaliszan sieht dahinter<br />
einen Profit <strong>für</strong>s Unternehmen, da währenddessen<br />
auch Gespräche über die Arbeit<br />
stattfinden können, die das Geschäft ankurbeln.<br />
// Dazu sagen wir: Prost! ♥ ♥ ♥<br />
Suort<br />
LOCAL BUSINESS<br />
»Shoppen wie ein Milliardär«<br />
Die chinesische Onlineplattform Temu<br />
wirbt mit billigen Preisen <strong>und</strong> Aktionen<br />
wie Glücksrädern. Jedoch ist Vorsicht geboten:<br />
Es kommen fehlende oder gefälschte<br />
Sicherheitskennzeichnungen vor. Nicht<br />
nur das <strong>–</strong> du musst selbst <strong>für</strong> die Folgen der<br />
Schäden haften. // local is clever!<br />
Messe/<br />
Event<br />
Meet<br />
and Greet.<br />
Termine<br />
13.-15.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> Look in!<br />
<strong>audimax</strong><br />
Firmenkontaktmesse // Ort: Paderborn //<br />
Info: www.lookin-messe.de<br />
14.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> Nacht der Unternehmen<br />
// Ort: Aachen // Info: www.nachtderunternehmen.de/aachen<br />
25.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong> Jobfinder <strong>–</strong> Die Karrierebörse<br />
// Ort: Erfurt // Info: www.messeinfo.de<br />
01.-02.06.<strong>2024</strong> jobmesse hannover<br />
// Ort: Hannover //<br />
Info: www.jobmessen.de/de/hannover<br />
15.-16.06.<strong>2024</strong> jobmesse münster<br />
// Ort: Münster //<br />
Info: www.jobmessen.de/muenster<br />
18.-19.06.<strong>2024</strong> Praxisbörse Göttingen<br />
// Ort: Göttingen // Info: www.messeinfo.de<br />
19.06.<strong>2024</strong> Jobs here <strong>–</strong> Das Campus-Open<br />
Air // Ort: Magdeburg //<br />
*<br />
Info: www.hierbleiben-jobs.de/jobshere<br />
Text: Lydia Borsboom // Quellen: businessinsider.de; welt.de; mdr.de; tagesschau.de // Illustration: AlexeyYakovenko, triphka/depositphotos.com<br />
06 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
ice<br />
to see you<br />
Mach dich schlau. Für Studium. Arbeiten. Leben.<br />
<strong>audimax</strong>.de deine Infoplattform<br />
<strong>für</strong> alle Fragen r<strong>und</strong> um Studium <strong>und</strong> Karriere<br />
Themenvorschläge? Ideen? Anregungen?<br />
Immer gerne an<br />
grobbel@<strong>audimax</strong>.de<br />
MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN
ENGINEERING<br />
Chemie<br />
Karriere?<br />
Das geht! S. 14<br />
Der Start einer Karriere fühlt sich<br />
manchmal so an, als stände man<br />
vor einer langen Reise. Ein kleines<br />
mulmiges Gefühl <strong>und</strong> 1.000<br />
mögliche Ziele. Wie umfangreich<br />
schon allein das Engagement in<br />
Lieferketten ist, zeigen die<br />
folgenden Seiten.<br />
Lust, eher im Kleinen <strong>und</strong> ganz<br />
nach deinen Vorstellungen zu<br />
Starten? So geht gründen! // Seite 18<br />
Soviel Zukunftsmusik macht ganz<br />
schön hungrig. Karriere als<br />
Lebensmittel-Ingenieur // Seite 20<br />
Was? Wie?! Du bist noch nicht<br />
soweit? Neun Master-Programme,<br />
mit denen du deine Skills<br />
verschärfst. // Seite 23
ENGINEERING RUBRIK<br />
IN DER LUFT, AUF DEM LAND ODER ZU WASSER <strong>–</strong><br />
DIE LIEFERKETTE MACHT NIRGENDWO HALT<br />
Der Containerumschlag<br />
am Hamburger Hafen<br />
betrug 2023<br />
7,7 Millionen.<br />
Der Verkehr benötigt in<br />
Deutschland über 27,4<br />
Prozent des gesamten<br />
Energieverbrauchs.<br />
NOT LATE<br />
SUPPLY CHAIN PROBLEMS<br />
JUST HAVING A FEW<br />
Quellen: Umweltb<strong>und</strong>estamt.de;statista.de;hamburg-hafen.de;bmz.de // reziart/depositphotos.com<br />
Laut<br />
EU-Verordnung<br />
soll der Flugkraftstoffverbrauch<br />
bis 2<strong>04</strong>0<br />
zu mindestens<br />
34 Prozent nachhaltig sein.<br />
»Ein Klick <strong>und</strong> direkt zu dir nach Hause.« Mit solchen Versprechen<br />
locken viele große Online-Versandhändler ihre K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />
K<strong>und</strong>en. Doch damit die tollsten Gadgets <strong>und</strong> die neusten Klamotten<br />
den Weg zu uns nach Haus finden, legen diese Produkte eine<br />
weite Reise zurück. Das selbe gilt auch <strong>für</strong> Teile <strong>und</strong> Produkte, die<br />
in der Industrie benötigt werden. Das Stichwort hier: Lieferketten.<br />
Ohne diese logistischen Prozesse, wäre unsere globalisierte Wirtschaft<br />
ziemlich aufgeschmissen <strong>und</strong> wahrscheinlich liefe das alles<br />
eher ineffizient ab. Egal ob in der Luft, an Land oder zu Wasser.<br />
»The Supply Chain stuff is really tricky.«<br />
Elon Musk<br />
DUDE, WHERE'S MY TRUCK?<br />
Damit ein<br />
Kleidungsstück<br />
bei uns gekauft werden<br />
kann, legt es ungefähr<br />
18.000 Kilometer zurück.<br />
Dabei werden überall schädliche Emissionen freigesetzt, die<br />
schlecht <strong>für</strong> das Klima sind. Wichtig ist es nun, die Fakten zu betrachten,<br />
um Lösungen zur Eindämmung zu finden. In allen<br />
Bereichen im Logistikprozess werden zunehmend <strong>Ingenieure</strong><br />
benötigt, die eine Emissionsreduzierung <strong>und</strong> eine Effizienzerhöhung<br />
verwirklichen. Wo <strong>und</strong> an welcher Stelle die Schrauben<br />
noch zu drehen sind, welche Rolle dabei <strong>Ingenieure</strong> spielen<br />
<strong>und</strong> was auch wir als Endverbrauchende tun können, erklären uns<br />
Expertinnen <strong>und</strong> Experten.<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 09
ENGINEERING<br />
ZU LANDE, ZU WASSER UND IN DER LUFT<br />
WO DIE LIEFERKETTE LIEFERT.<br />
STRECKE MACHEN.<br />
SUPPLY CHAIN BEGINS AT HOME.<br />
10 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ENGINEERING<br />
SUPPLY CHAIN IS LIKE NATURE.<br />
IT IS ALL AROUND US. (DAVE WATERS).<br />
But it's hard to find them when you need them!<br />
Text: Marina Eckstein // Quellen:dlr.de;dfs.de;lufthansa-cargo.de // Illustration: Malchev/depositphotos.com<br />
IN DER LUFT...<br />
Das schnellste Transportmittel, damit die Ware möglichst fix von<br />
A nach B gelangt, ist nach wie vor das Flugzeug <strong>–</strong> doch hier entstehen<br />
unglaublich viele Emissionen. Weltweit liegt der CO 2<br />
-Ausstoß<br />
der Luftfahrt laut Weltklimarat bei 3 bis 5 Prozent. Eine Unterscheidung<br />
zwischen Fracht- <strong>und</strong> Passagierflug-Emissionen<br />
kann schwierig vorgenommen werden. Aber damit wir uns weiterhin<br />
die tollsten Produkte nach Hause liefern lassen können,<br />
entwickeln Unternehmen <strong>und</strong> <strong>Ingenieure</strong> stetig neue Methoden,<br />
damit diese ganzen Flugwege emissionssparender ablaufen. Klimaschutzstrategien<br />
<strong>für</strong> den internationalen Flugverkehr werden bereits<br />
seit 2009 festgehalten. Ein CO 2<br />
-neutraler Flugverkehr wird<br />
von der europäischen Luftwirtschaft bis 2<strong>05</strong>0 angestrebt.<br />
Art <strong>und</strong> Menge der Emissionen, Wetterbedingungen, Tageszeit<br />
<strong>und</strong> Emissionsort, die Verweildauer <strong>und</strong> die geografische Ausbreitung<br />
der Emissionen sind Faktoren des Luftverkehrs <strong>und</strong> definieren<br />
das Ausmaß der Klimaauswirkung. Bei der Verbrennung von<br />
Kerosin entstehen neben Kohlenstoffdioxid <strong>und</strong> Wasserstoff, auch<br />
Stickoxide, Schwefeldioxide <strong>und</strong> Rußpartikel. Daraus formen sich<br />
die so genannten Kondensstreifen beziehungsweise Zirruswolken,<br />
die großen Einfluss auf die Klimaerwärmung haben können. Davon<br />
abgesehen stößt die gesamte Infrastruktur r<strong>und</strong> um den Flugbetrieb<br />
zusätzlich CO 2<br />
aus.<br />
... SIND GANZ SCHÖN VIELE FLUGZEUGE<br />
Eine Institution, die den Flugbetrieb in Deutschland im Blick<br />
hat, ist die DFS Deutsche Flugsicherung. Diese bringt Flugzeuge<br />
nicht nur flüssig <strong>und</strong> geordnet an ihren Zielflughafen, sondern<br />
sorgt auch <strong>für</strong> einen optimalen Flugverlauf mit geringem Spritverbrauch<br />
unter Fluglärmvermeidung. Michaela Sankowsky,<br />
die bei der DFS in der Abteilung <strong>für</strong> Umweltangelegenheiten arbeitet,<br />
berichtet von folgenden Handlungsfeldern, wie Emissionen<br />
des Flugverkehrs generell minimiert werden können.<br />
Zunächst durch Verringerung des Treibstoffverbrauchs. Das gelingt<br />
aber nur mit modernen <strong>und</strong> effizienten Flugzeugen, die weniger<br />
Kerosin verbrauchen. Mit einer Flugroutenoptimierung verringert<br />
sich ebenso der Kerosinverbrauch <strong>und</strong> die Strecke wird<br />
dadurch kürzer <strong>und</strong> effizienter. Außerdem sind nachhaltige Flugtreibstoffe<br />
auf dem Vormarsch. Die SAF, Sustainable Aviation Fuels,<br />
werden aus Pflanzenabfällen oder Ölresten unter Nutzung von<br />
Grünstrom hergestellt <strong>und</strong> so zum synthetischen Kerosin. Es gilt<br />
als annähernd CO 2<br />
-neutral <strong>und</strong> kann bis zu 50 Prozent dem herkömmlichen<br />
Kerosin beigemischt werden.<br />
HIER WERDEN DIE SCHRAUBEN GEDREHT<br />
Und wie trägt die DFS jetzt dazu bei, Emissionen einzusparen?<br />
Sankowsky berichtet direkt von mehreren Methoden.<br />
Eine davon ist der kontinuierliche Sinkflug. Das ist ein besonders<br />
spritsparendes <strong>und</strong> emissionsarmes Anflugverfahren, bei dem<br />
nach Verlassen der Reisehöhe mit minimaler Triebwerkleistung auf<br />
die Landung vorbereitet wird. Erweitert wird dieses Verfahren mit<br />
dem »späten Sinkflug«, bei dem die Reiseflughöhe möglichst lange<br />
gehalten wird. »Denn je höher ein Flugzeug fliegt, desto weniger<br />
Kraftstoff verbraucht es <strong>und</strong> erzielt damit Einsparungen von bis zu<br />
85 Litern pro Flug«, informiert Sankowsky. Diese Manöver sind aber<br />
nur möglich, wenn die Verkehrs- <strong>und</strong> Wettersituation es zulässt.<br />
Und nun zurück zu den berüchtigten Kondensstreifen. Die Expertin<br />
<strong>für</strong> Umweltangelegenheiten erklärt: Diese entstehen, wenn<br />
der Wasserdampf aus den Triebwerken in großen Flughöhen kondensiert<br />
<strong>und</strong> gefriert. Es bilden sich viele kleine Eiskristalle, die<br />
sich mit der Zeit zu flächigen Kondensstreifen ausbreiten. Das geschieht<br />
je nach geografischer Lage meist in Höhen von 8 Kilometern<br />
<strong>und</strong> darüber. An diesen Erkenntnissen wird gerade gemeinsam<br />
mit Partnern der Luftverkehrswirtschaft geforscht, um diese<br />
klimaintensiven Höhenbänder zukünftig zu vermeiden.<br />
LUFT-LOGISTIK<br />
Viele deutsche Logistikunternehmen setzen zunehmend auf diese<br />
»Sustainable Fuels« <strong>und</strong> bieten ihren K<strong>und</strong>en die Möglichkeit, unter<br />
Benutzung dieses Öko-Kraftstoffes, Emissionen einzusparen.<br />
Johannes Philipper, COO Rail Germany, Hellmann Worldwide Logistics,<br />
berichtet davon, dass diese »Zero Emission Fuels« immer<br />
gefragter bei den K<strong>und</strong>en werden. Diese können sich den emissionsarmen<br />
Kraftstoff extra dazubuchen.<br />
Eines ist sicher: Mit dem Flugzeug können am schnellsten Waren<br />
bewegt werden, aber gleichzeitig sind sie es auch, die am meisten<br />
Emissionen auf der Strecke lassen. Dass auch immer mehr an Alternativen<br />
zum herkömmlichen Kerosin geforscht wird, verdanken<br />
wir zahlreichen Ingenieurfeldern, sowie Chemikern <strong>und</strong> Physikern.<br />
Nun, wie sehen die Alternativen aus <strong>und</strong> wo wird noch<br />
Strecke gemacht?<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 11
ENGINEERING<br />
Unser Ziel als Logistiker ist es, Transporte zukünftig zu reduzieren.<br />
Das heißt nicht, dass wir weniger Waren transportieren, sondern<br />
durch eine smarte <strong>und</strong> intelligente Planung Kapazitäten noch effizienter<br />
nutzen wollen.<br />
<strong>–</strong> Hellmann Worldwide Logistics<br />
ZUR SEE<br />
Im Vergleich zum Flugfrachtverkehr kann die Seefracht wahrlich<br />
nicht mit Schnelligkeit glänzen. Das wäre eine eindeutige<br />
»Schnecke gegen Hase«-Geschichte. Da<strong>für</strong> bietet dieser Logistikprozess<br />
andere Vorteile. Ein Frachter kann deutlich mehr<br />
Ware transportieren, als es Flugzeuge oder LKWs könnten.<br />
Ganz klar. Auch hier kommt es zu einem erheblichen Schadstoffausstoß,<br />
wenn Schwer- oder Dieselöle verbrannt werden. Zusätzlich<br />
entsteht dabei auch giftiger Abfallschlamm aus den unbrennbaren<br />
Bestandteilen <strong>und</strong> dieser muss auch irgendwie entsorgt<br />
werden.<br />
STAU AUF DEM SUEZKANAL<br />
Vielleicht erinnern sich noch einige an die Bilder, die<br />
sechs Tage lang die Nachrichtenwelt im März 2021<br />
dominiert haben. Das 400 Meter lange Containerschiff<br />
»Ever Given« legte <strong>für</strong> fast eine Woche den<br />
Schifffrachtverkehr zwischen China <strong>und</strong> den Niederlanden<br />
lahm. Die Blockade auf dem ägyptischen<br />
Suezkanal kostete laut Kalkulationen von Llyd´s<br />
List der Weltwirtschaft 400 Millionen US-Dollar<br />
pro St<strong>und</strong>e. Direkte Folgen hatte die Verzögerung<br />
außerdem auf die Frachtcontainerkapazität, die in<br />
Europa <strong>und</strong> Asien um 25 Prozent sank.<br />
Im Vergleich emittierten große Containerschiffe r<strong>und</strong> 17 Gramm<br />
Co 2<br />
pro Tonnenkilometer, LKWs kommen dabei auf ungefähr 68<br />
Gramm. Hört sich eigentlich zahlentechnisch ganz gut an. Die<br />
Seefracht kann mehr laden <strong>und</strong> spart auch Emissionen ein. Ökologisch<br />
vorteilhafter ist dieser Logistikprozess dennoch nur bedingt.<br />
Die Seefracht hat eine maßgebliche Rolle in der Verschmutzung<br />
unserer Ozeane. Wir alle kennen die Bilder von riesigen Müllinseln<br />
oder von horizontweiten Ölteppichen, die riesige Schäden<br />
an der Flora <strong>und</strong> Fauna der Meere anrichten. Ebenso müssen ausrangierte<br />
Frachter irgendwie verschrottet werden <strong>und</strong> das ist ziemlich<br />
aufwändig. Die direkten Emissionen der Schiffe, die durch die<br />
Verbrennung von Kraftstoff entsteht, müsste gleichermaßen reduziert<br />
werden. Gelingen würde das über langsamere Fahrtechniken,<br />
verbesserte Antriebstechnologien <strong>und</strong> eine überholte Treibstoff<strong>und</strong><br />
Routenplanung.<br />
AN LAND machen genau zwei Fortbewegungs-mittel<br />
am meisten Strecke. Zum einen die altbekannten Lastkraftwagen<br />
<strong>und</strong> der Schienen-Güterverkehr. Der herkömmliche dieselbetriebene<br />
Lkw verursacht dabei am meisten Schadstoffausstoß.<br />
Johannes Philipper von Hellmann Worldwide Logistics berichtet<br />
von einem Beispiel, bei dem Hellmann seine Transporte von der<br />
Straße auf die Schiene umlagert. Dieses Zugsystem verkehrt täglich<br />
zwischen Bayern <strong>und</strong> Osnabrück. Morgens hin <strong>und</strong> abends<br />
wieder zurück. »Ein Zug ersetzt jeweils 40 LKW. Auf das Jahr gerechnet<br />
werden so allein in Deutschland durch die Verlagerung<br />
von der Straße auf die Schiene bei Hellmann knapp 21.000 t CO2<br />
eingespart.« Das sind auf jeden Fall positive Entwicklungen <strong>und</strong><br />
jetzt könnte man meinen, dass einfach alle Straßenprozesse auf<br />
die Güterzüge umgelegt werden könnten. Denn global gesehen,<br />
könnte mit der Verlagerung auf die Schienen sehr viele LKW-<br />
Bewegungen eingespart werden. So einfach ist das natürlich<br />
nicht <strong>und</strong> LKWs sind nach wie vor noch essentiell, wenn es um<br />
das Thema Lieferkette geht. Vor allem hinsichlich der »letzten<br />
Meile«. Zu betonen ist definitiv, dass der Schienengüterverkehr<br />
am wenigsten Treibhausgase pro Tonnenkilometer erzeugt <strong>und</strong><br />
wegen des hohen Elektrifizierungsgrades entstehen kaum direkte<br />
Emissionen.<br />
»DIE LETZTE« WAS?<br />
Die letzte Meile bezieht sich auf den finalen Abschnitt in einem<br />
Logistikprozess, bei dem Produkte oder Güter vom Verteilerzentrum<br />
<strong>und</strong> Lager zum Endverbraucher beziehungsweise<br />
der Zieladresse transportiert werden. Dieser Abschnitt<br />
ist oft der komplexeste oder kostspieligste Teil der<br />
Lieferkette. Eine wichtige Herausforderung <strong>für</strong> Logistikunternehmen<br />
ist hierbei, diese Prozesse zunehmend nachhaltiger<br />
zu gestalten. Gerade bei dem Ausbau der notwendigen<br />
Infrastruktur sind viele Ingenieurfelder direkt oder<br />
indirekt gefragt. Angefangen bei der Transport- <strong>und</strong> Routenoptimierung,<br />
über technologische Innovationen bis hin zur<br />
Datenerfassung. Gerade in städtischen Gebieten sind die Themen<br />
Mobilität <strong>und</strong> ineffiziente Lieferwege maßgebliche Faktoren.<br />
Andre Kranke, Head of Corporate Resaerch & Development<br />
erklärt, wie bei der Dachser Group der letzte Step in einer<br />
Lieferkette optimiert wird: »Angepasst an die jeweiligen Anforderungen<br />
setzen 13 lokale Dachser Niederlassungen<br />
bereits batterieelektrische Transporter <strong>und</strong> LKW sowie elektrisch<br />
unterstütze Lastenräder ein, um Ware in ei ner definierten<br />
Zone der Innenstadt emissionsfrei zuzustellen.« Auch bei<br />
Hellmann Logistics wird zunehmend mithilfe der Elektromobilität<br />
auf Kurzstrecken transportiert.<br />
ENGINEERING FOR THE WIN<br />
Dass diese ganzen Veränderungen <strong>und</strong> Fortschritte nicht einfach<br />
von magischer Hand geschehen, liegt natürlich daran, dass viele<br />
spezialisierte <strong>Ingenieure</strong> in sämtlichen Bereichen der Logisitik,<br />
direkt oder indirekt Einfluss auf den Ausbau nehmen.<br />
Quellen: klimaschutz-portal.aero; dhl-freight-connections.com; technik-einkauf.de // Illustration: rastudio/freepik.com<br />
12 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ENGINEERING<br />
Angefangen bei der Entwicklung der alternativen Kraftstoffe,<br />
über die IT hinter den technischen Systemen, bis hin zur Planung<br />
der Infrastruktur. Beispielsweise verbrennt jede neue Flugzeuggeneration<br />
25 Prozent weniger Kerosin, erklärt Michaela<br />
Sankowsky. Das sind Entwicklungen, die wir <strong>Ingenieure</strong>n verdanken<br />
zu haben. Die DFS bildet übrigens selbst <strong>Ingenieure</strong> im<br />
Bereich Flugsicherung <strong>und</strong> Informatik aus. Herr Kranke bestätigt:<br />
»Insbesonders Elektroingenieure <strong>für</strong> den Betrieb von Nullemissionsfahrzeugen<br />
<strong>und</strong> dem Aufbau <strong>und</strong> Betrieb von erneuerbaren<br />
Energien <strong>und</strong> intelligenter Strominfrastruktur zum Beispiel in<br />
unseren Niederlassungen sind mehr <strong>und</strong> mehr gefragt.«<br />
HIER KÖNNTE ES KRITISCH WERDEN<br />
Tatsächlich sehen die Logistikunternehmen zukünftig einen Mangel<br />
bezüglich des Berufsfeldes der Kraftfahrer. Johannes Philipper<br />
erklärt, dass es wichtig sei, das Berufsfeld des Lkw-Fahrers attraktiver<br />
zu gestalten <strong>und</strong> dazu gehöre es neben vielen anderen Faktoren,<br />
dass diese am Ende des Arbeitstages wieder bei ihren Familien<br />
Zuhause sein können. Auch in diesem Kontext habe sich das<br />
Konzept des Kombinierten Verkehrs mit den relativ kurzen Vor<strong>und</strong><br />
Nachläufen zu den Bahnhöfen bei Hellmann bewährt, weil es<br />
neben den ökologischen auch soziale Aspekte berücksichtige <strong>und</strong><br />
den Bedürfnissen der Arbeitnehmer entspreche. Das größte Stichwort<br />
hinsichtlich der Herausforderungen lautet Technik. Viel Neues<br />
wird momentan getestet <strong>und</strong> ausprobiert, aber bis dies startklar<br />
ist, dauert es noch. Gerade wenn es um den Automatisierungsgrad<br />
von Fahrzeugen geht, bedarf es auch noch recht-licher Prüfungen.<br />
Auch bei Dachser, so Kranke, wird sich die Frage gestellt,<br />
wie zukünftig Lieferketten nachhaltiger gestaltet werden können.<br />
»Die Zahl der Transporte auf der Straße, der Schiene, zu Wasser<br />
<strong>und</strong> in der Luft wird gleichzeitig mit dem globalen Wirtschaftswachstum<br />
weiter zunehmen. Es gilt deshalb, Logistikdienstleistungen<br />
durch das Ausreizen der technischen Möglichkeiten<br />
immer weniger klimabelastend zu gestalten, um so die Logistikbilanz<br />
unserer K<strong>und</strong>en <strong>–</strong> auch mit Blick auf deren eigene Nachhaltigkeitsziele<br />
<strong>–</strong> zu optimieren.«<br />
WAS KÖNNEN WIR MACHEN?<br />
Natürlich ist es bequem, sich alles direkt vor die Haustüre liefern<br />
zu lassen, aber genau hier <strong>–</strong> auf der letzten Meile <strong>–</strong> bleiben enorm<br />
viele Emissionen auf der Strecke. »Ein großer Hebel wäre es,<br />
wenn wir als Endverbraucher es schaffen, wieder aus diesem Anspruchsdenken<br />
herauzukommen, dass alles innerhalb weniger<br />
St<strong>und</strong>en an die Haustür geliefert werden muss. Denn im Einzelhandel<br />
vor Ort kommen die Waren gebündelt an. Das spart Kosten<br />
<strong>und</strong> CO2«, apelliert Johannes Philipper von Hellmann. Dabei<br />
zieht Frau Sankowsky mit, denn wer regional <strong>und</strong> möglichst nachhaltig<br />
einkauft, trägt auch zur Emissionseinsparung bei. Waren<br />
aus Fernost werden in der Regel als Fracht eingeflogen. Ganz<br />
logisch, unser Konsum beeinflusst die Lieferketten <strong>und</strong> trägt<br />
zur Emissionsfreisetzung bei. Dennoch sind wir als Endverbraucher<br />
nicht der »Klimakiller Nr. 1«. Damit auch die Industrie<br />
möglichst nachhaltig handelt, gibt es viele Gesetze <strong>und</strong> Richtlinien<br />
von der EU <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esregierung, damit die Umwelt weniger<br />
verschmutzt wird. Beispielsweise mit der CO 2<br />
-Bepreisung auf<br />
Kerosin.<br />
Jetzt alle Einstiegsmöglichkeiten entdecken!<br />
www.rheinmetall.com/jobportal<br />
JOBEXPERTIN<br />
„Wenn Sie nach dem Studium Ihren Traumjob bei uns finden,<br />
haben wir einen guten Job gemacht.“<br />
NICOLE STANIK<br />
Senior Specialist Talent Acquisition<br />
Sie möchten mit Ihrem Können <strong>und</strong> Ihren Ideen wirklich etwas bewirken? Dann werden Sie Teil des Rheinmetall Teams.<br />
Lassen Sie uns innovative Technologien entwickeln. Und gemeinsam Verantwortung in einer sich verändernden Welt<br />
übernehmen. Entdecken Sie jetzt Ihre Karriereperspektiven unter www.rheinmetall.com/karriere<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 13
ENGINEERING<br />
Chemie,<br />
chemie? Ja!<br />
Wirf einen Blick ins Karrieremikroskop<br />
<strong>und</strong> finde den<br />
perfekten Job in der<br />
Chemie-Branche<br />
261 Millionen Euro Jahresumsatz, die drittwichtigste Branche in<br />
Deutschland, ein Viertel des Gesamtumsatzes von Europa <strong>–</strong> die<br />
deutsche Chemie hat immer noch einen massiv hohen Stellenwert<br />
<strong>für</strong> unseren Wirtschaftsstandort. Auch andere Branchen profitieren<br />
davon. R<strong>und</strong> zwei Drittel der Produkte sind Vorleistungsgüter<br />
<strong>und</strong> gehen in nachgelagerte industrielle Prozesse. Dadurch wird<br />
nicht nur die gesamte Wirtschaft angekurbelt, sondern auch der<br />
Erhalt von Arbeitsplätzen gewährleistet. Trotz schwierigem Umfeld<br />
durch die hohen Energiepreise <strong>und</strong> den Ukraine-Krieg scheint<br />
die Chemie-Branche nicht ins Wanken zu geraten. Und du kannst<br />
mit da<strong>für</strong> sorgen, dass das so bleibt!<br />
Auch wir als Chemieunternehmen<br />
nehmen<br />
die angespannte<br />
Situation aufgr<strong>und</strong><br />
der Energiekrise<br />
deutlich war.<br />
Dr. Ute Breitsohl<br />
Head of Employer Branding<br />
<strong>und</strong> Recruting Covestro<br />
Freie Platzwahl?<br />
Selbst wenn sich die Zahlen der Branche gut lesen, gehören altbekannte<br />
Probleme auch in Chemie-Unternehmen zum Alltag.<br />
Das sieht auch Dr. Ute Breitsohl, Head of Employer Branding <strong>und</strong><br />
Recruiting bei Covestro so: »Auch wir als Chemieunternehmen<br />
nehmen die angespannte Situation aufgr<strong>und</strong> der Energiekrise deutlich<br />
war. Auf der einen Seite sehen wir uns mit dem Fachkräftemangel<br />
konfrontiert, auf der anderen Seite stehen uns aktuell nur<br />
begrenzte Mittel zur Verfügung, die wir in Recruiting <strong>und</strong> Employer<br />
Branding Maßnahmen fließen lassen können. Dies heißt <strong>für</strong> uns,<br />
dass wir auch neue Wege gehen müssen, um unsere Vakanzen zu<br />
besetzen.« Über den Fachkräftemangel hast du allmählich bestimmt<br />
schon ausreichend gehört, der Punkt mit Recruiting <strong>und</strong><br />
Employer Branding jedoch könnte <strong>für</strong> dich interessant sein. Denn<br />
da draußen könnte der perfekte Job auf dich warten. Manchmal<br />
ist die Sichtbarkeit der Jobanzeige aber das Problem. Das heißt,<br />
dass auch du gefragt bist <strong>und</strong> eventuell strukturierter <strong>und</strong> intensiver<br />
nach einer passenden Stelle <strong>für</strong> dich suchen könntest. Generell<br />
kann man mit Bereitschaft <strong>und</strong> Eigeninitiative einiges erreichen.<br />
»Für uns ist es wichtig, dass Studierende ein Bild von ihrem<br />
zukünftigen Job haben. Praktika oder Werkstudierenden-Jobs<br />
sind eine ideale Einstiegsmöglichkeit, die im besten Fall zu einer<br />
langfristigen Bindung führen. Wir machen immer wieder gute<br />
Erfahrungen mit der Bindung junger Talente, da sie neue Ideen<br />
<strong>und</strong> andere Denkweisen in unser Unternehmen einbringen«, beschreibt<br />
Breitsohl <strong>und</strong> appelliert daran, dass du nach Unternehmen<br />
schauen solltest, die mit deinen eigenen Werten vereinbar<br />
sind. Skillmäßig solltest du neben deinem Fachwissen besonders<br />
auf deine Softskills achten, meint auch Dr. Breitsohl: »Neben dem<br />
fachlichen Know-how sind die Persönlichkeit <strong>und</strong> die Fähigkeit,<br />
sich immer wieder neues Wissen anzueignen, wichtiger als jemals<br />
zuvor. Skills, die dazu befähigen, sich auf die Herausforderungen<br />
von morgen vorzubereiten, sind wesentlich <strong>für</strong> die Zukunftsfähigkeit<br />
im Arbeitsmarkt <strong>und</strong> auch in unserem Unternehmen.« Schau<br />
also nicht immer nur auf das Hier <strong>und</strong> Jetzt, sondern auch auf die<br />
Zukunft deines Traumjobs.<br />
Die Chemie stimmt meistens<br />
Sorgen um einen Job solltest du dir sowieso nicht machen. Die<br />
Chancen <strong>für</strong> dich sind riesig, weil Stand 2022 473.000 Menschen<br />
in der Chemie- <strong>und</strong> Pharmabranche arbeiten. Das sind 20.000<br />
mehr als noch im Jahr 2017. Auch die Arbeitslosenquote<br />
von nur 2,4 Prozent ist überdurchschnittlich gut. Besonders<br />
gefragt sind in der heutigen Zeit besonders Biotechnologen,<br />
Text: David Heermann // Quellen: vci.de; chemiehoch3.de // Illustrationen: Isovector/depositphotos.com<br />
14 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ENGINEERING<br />
MAMAMAMASTER<br />
Chemieingenieure <strong>und</strong> Verfahrens- oder Chemietechniker. Viele<br />
Unternehmen stellen sich in den heutigen Zeiten auch auf die<br />
modernen Generationen ein <strong>und</strong> schaffen ein Arbeitsumfeld, das<br />
mehr Fachkräfte anlocken soll. »Wir bieten eine Reihe von Benefits<br />
<strong>für</strong> Jobeinsteiger«, verspricht Ute Breitsohl. »Wir wissen<br />
beispielsweise, dass der Generation Z eine sinnstiftende Tätigkeit<br />
oder Sicherheit im Job wichtig sind. Für sie ist unsere starke<br />
Vision, dass wir uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft ausrichten<br />
<strong>und</strong> sie hier mitgestalten können, ein starkes Argument.<br />
Andere potenzielle neue Kolleg:innen fühlen sich durch den<br />
Chemietarif oder flexible Arbeitsgestaltung wie zum Beispiel<br />
Mobiles Arbeiten angesprochen.«<br />
Geiler Master = Geiler Job?<br />
Wo es interessante Jobs gibt, gibt es natürlich auch interessante<br />
Master. Und ein Master nach dem Bachelor kann sich durchaus<br />
<strong>für</strong> dich lohnen. Bis zu 6.000 Euro mehr als mit einem Bachelorabschluss<br />
kannst du verdienen. Rechts stellen wir dir vier sehr interessante<br />
Masterstudiengänge vor, aber im Endeffekt solltest du dich<br />
mit deiner Entscheidung identifizieren können. Denn arm wirst<br />
du in der Chemiebranche nicht. Eigentlich steht doch deiner Karriere<br />
jetzt nichts mehr im Wege, oder? Dann leg los, je schneller du<br />
dir sicher bist, desto einfacher könnte der Weg werden!<br />
Für uns ist<br />
es wichtig, dass<br />
Studierende ein<br />
Bild von ihrem<br />
zukünftigen Job<br />
haben.<br />
Dr. Ute Breitsohl<br />
Head of Employer Branding<br />
<strong>und</strong> Recruiting Covestro<br />
Weinbau, Önologie <strong>und</strong> Weinwirtschaft<br />
Hier kannst du deine Liebe <strong>für</strong> Forschung <strong>und</strong> Chemie<br />
zusammen mit dem Anbau <strong>und</strong> dem ökonomischen<br />
Aspekt von Wein zusammenführen. An der HS Geisenheim<br />
erlernst du alle Schritte von der nachhaltigen<br />
Rebenkultivierung, die Traubenverarbeitung <strong>und</strong> die<br />
Vermarktung des fertigen Getränks. Und das Beste: Du<br />
kannst nach deinem Master selbst entscheiden, wohin<br />
der Weg geht. In der Wirtschaft <strong>und</strong> in der Forschung<br />
stehen dir nach diesem Master viele Türen offen!<br />
www.hs-geisenheim.de<br />
Kosmetikwissenschaft<br />
Einer der wichtigsten <strong>und</strong> umstrittensten Bereiche, wenn<br />
es um Chemie geht, ist der Kosmetikbereich. Viele große<br />
Hersteller werden immer wieder <strong>für</strong> die teilweise schädlichen<br />
Inhaltsstoffe gerügt. Doch auch hier findet ein<br />
Umdenken statt. Wenn du etwas zur nachhaltigen Kosmetik<br />
beitragen willst, solltest du diesen Studiengang<br />
in Betracht ziehen. Hier kannst du dir auch ökonomische<br />
Aspekte aneignen. Die Uni Hamburg hat ein breites<br />
Portfolio an Auswahlmöglichkeiten, damit du das<br />
Studium auf deine Bedürfnisse zuschneiden kannst.<br />
www.uni-hamburg.de<br />
Elektrochemie <strong>und</strong> Galvanotechnik<br />
Einen ganz besonderen Master hat die TU Ilmenau zu bieten.<br />
Hier kannst du dir Fachkenntnisse in den Bereichen<br />
Elektrochemische Oberflächentechnik, Energiespeicherung<br />
<strong>und</strong> -wandlung aneignen. Da die TU Ilmenau mit<br />
dem Verband <strong>für</strong> Oberflächentechnik <strong>und</strong> zahlreichen<br />
Wirtschaftsunternehmen kooperiert, hast du zudem gute<br />
Chancen, direkt einen Job zu finden. Außerdem kannst du<br />
ein Stipendium in Höhe von 400 Euro bekommen. Klingt<br />
gut, oder?<br />
www.tu-ilmenau.de<br />
Materialchemie<br />
Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen unserer<br />
Zeit. Auch bei der Materialherstellung besteht noch<br />
viel Handlungsbedarf. Die Universität Augsburg bietet<br />
einen Master an, mit dem du da<strong>für</strong> sorgen kannst, dass die<br />
Materialien von morgen noch nachhaltiger werden, als sie<br />
jetzt schon sind. Willst du da<strong>für</strong> sorgen, dass ressourcenschonende<br />
<strong>und</strong> effiziente Werkstoffe bald zu unserem<br />
Alltag gehören? Dann scheint das genau der richtige<br />
Master <strong>für</strong> dich zu sein!<br />
www.uni-augsburg.de<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 15
ENGINEERING<br />
Wirtschaft<br />
+ ING =<br />
∞ Möglichkeiten<br />
Als Wirtschaftsingenieur genießt Sujieban<br />
Suntharalingam die Vorzüge beider Fachrichtungen.<br />
Im Gespräch erfährst du mehr über seinen Beruf<br />
als Projektsteuerer bei der Deutschen Bahn <strong>und</strong> über<br />
seine Studiengänge. Außerdem: alles über das<br />
Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
IM INTERVIEW SUJIEBAN<br />
SUNTHARALINGAM<br />
♥ have no fear <strong>–</strong><br />
industrial engineer<br />
is here<br />
*? Sujieban, wie kamst du auf die Idee, Wirtschaftsingenieurwesen<br />
zu studieren?<br />
Mein Interesse an Wirtschaftsingenieurwesen entstand aus meiner Affinität zu<br />
naturwissenschaftlichen Fächern <strong>und</strong> Mathematik. Schon früh war mir klar,<br />
dass ich mich <strong>für</strong> ein ingenieurwissenschaftliches Studium entscheiden würde.<br />
Speziell der Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen im Maschinenbau bot mir die<br />
Möglichkeit, ein breites Spektrum an Wissen zu erlangen <strong>–</strong> sowohl technisch als<br />
auch wirtschaftlich. Ich wollte damit meine Flexibilität <strong>und</strong> Attraktivität auf dem<br />
Arbeitsmarkt steigern.<br />
*? Was waren die Studieninhalte im Wirtschaftsingenieurwesen-Studium<br />
an der Hochschule Düsseldorf?<br />
Das Studium an der Hochschule Düsseldorf umfasste sowohl maschinenbauliche<br />
Fächer wie Technische Mechanik <strong>und</strong> Werkstoffk<strong>und</strong>e als auch betriebswirtschaftliche<br />
Inhalte wie Kosten- <strong>und</strong> Leistungsrechnung oder Investitionsrechnung.<br />
Obwohl die Maschinenbau-Module überwogen, lag die Verteilung ungefähr bei<br />
60 Prozent zu 40 Prozent.<br />
*? Wie ging es nach deinem Bachelorstudiengang<br />
weiter?<br />
Im Anschluss entschied ich mich <strong>für</strong> einen Master in Automotive Engineering and<br />
Management an der Universität Duisburg-Essen. Obwohl der Studiengang stark<br />
auf meinem vorherigen Studium aufbaute, erweiterte er meinen Blickwinkel <strong>und</strong><br />
fokussierte sich verstärkt auf Managementthemen in der Automobil- <strong>und</strong> Mobilitätsbranche.<br />
Mir war es wichtig, meine Denkweise kontinuierlich zu erweitern,<br />
weshalb ich mich <strong>für</strong> einen Master in einem neuen Bereich entschied.<br />
Interview: Lydia Borsboom // Foto: privat<br />
16 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ENGINEERING<br />
*? Wie gelang dir der Berufseinstieg?<br />
Mein Berufseinstieg war eine spannende Phase, in der ich endlich mein theoretisches<br />
Wissen in die Praxis umsetzen konnte. Dabei war es nicht nur wichtig, fachliches<br />
Know-how einzubringen, sondern auch die Fähigkeit, sich in neue Themen einzuarbeiten,<br />
die ich während meines Studiums erworben hatte.<br />
*? Wie heißt deine momentane Position <strong>und</strong> was sind<br />
deine genauen Aufgaben?<br />
Derzeit bekleide ich die Position eines Projektsteuerers. Meine Hauptaufgaben umfassen<br />
die Terminplanung, Kostensteuerung <strong>und</strong> Schnittstellenkoordination im Rahmen<br />
des klassischen Projektmanagements.<br />
*? War die Stelle speziell <strong>für</strong> Wirtschaftsingenieure<br />
ausgeschrieben? Worin liegen deine Vorteile als<br />
Wirtschaftsingenieur?<br />
Die Stelle war gezielt <strong>für</strong> Wirtschaftsingenieure verschiedener Vertiefungsrichtungen<br />
ausgeschrieben. Als Wirtschaftsingenieur kann ich wirtschaftliche Kennzahlen<br />
analysieren, was <strong>für</strong> die Kostensteuerung von großer Bedeutung ist, <strong>und</strong> mich gleichzeitig<br />
in technische Themen einarbeiten, was die Terminplanung <strong>und</strong> Schnittstellenkoordination<br />
erleichtert.<br />
*? Hat dein Job mehr mit Wirtschaft oder Ingenieurwesen<br />
zu tun? Welcher Teil macht dir mehr Spaß?<br />
Mein Beruf vereint Aspekte aus beiden Bereichen, wobei mir persönlich die technischen<br />
Themen mehr Freude bereiten. Schon während meines Studiums lag mein Fokus<br />
eher auf den technischen Modulen.<br />
*? Wie hat sich der Beruf eines Wirtschaftsingenieurs<br />
gewandelt? Wie könnte er sich in Zukunft entwickeln?<br />
Die Rolle des Wirtschaftsingenieurs umfasst heute zunehmend auch Managementaufgaben.<br />
Viele große Konzerne setzen verstärkt auf Wirtschaftsingenieure, da sie<br />
neben betriebswirtschaftlichem Wissen auch technische Expertise mitbringen.<br />
*? Welche weiteren Kenntnisse, Soft Skills <strong>und</strong><br />
Erfahrungen waren <strong>für</strong> dich noch von Vorteil?<br />
Meine Fähigkeit, gut mit Menschen umzugehen, erwies sich als entscheidender Vorteil.<br />
In dieser Branche ist Kommunikation von großer Bedeutung, da man mit Menschen<br />
aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zusammenarbeitet.<br />
*? Was waren deine denkwürdigsten Projekte bei der<br />
Deutschen Bahn?<br />
Eines meiner spannendsten Projekte ist das S13-Projekt. Es handelt sich um ein<br />
komplexes Großprojekt, das einen bedeutenden Mehrwert <strong>und</strong> Infrastruktur <strong>für</strong> die<br />
Öffentlichkeit schafft.<br />
*? In welchen Branchen sind Wirtschaftsingenieure<br />
besonders gefragt?<br />
Wirtschaftsingenieure sind in vielen Branchen gefragt, insbesondere im Maschinenbau<br />
<strong>und</strong> im Bauwesen.<br />
*? Wie merke ich, dass der Beruf eines Wirtschaftsingenieurs<br />
zu mir passen könnte?<br />
Wenn du Freude daran hast, dich in unterschiedliche Themen einzuarbeiten, <strong>und</strong><br />
Mathematik dir Spaß bereitet, könnte der Beruf des Wirtschaftsingenieurs genau das<br />
Richtige <strong>für</strong> dich sein. Es ist eine facettenreiche <strong>und</strong> spannende Tätigkeit.<br />
Voll spannend! Vielen Dank!<br />
Mensagespräch<br />
<strong>audimax</strong><br />
real talk!<br />
Sujieban<br />
Suntharalingam<br />
Tätigkeit<br />
Als Projektsteuerer bei der<br />
DB Netz AG plant er die Projekte,<br />
die Kosten <strong>und</strong> koordiniert<br />
Schnittstellen.<br />
Werdegang<br />
Nach einem Studium in Wirtschaftsingenieurwesen<br />
an der<br />
Hochschule Düsseldorf entschied<br />
er sich <strong>für</strong> den Master in Automative<br />
Engineering and Management in<br />
Duisburg.<br />
Lieblingsessen in der Mensa?<br />
Reis mit verschiedenen Beilagen<br />
wie Hähnchen<br />
Wie viele Semester studiert?<br />
8 Semester<br />
Nebenjob als<br />
Tutor<br />
WG oder allein?<br />
Bei meinen Eltern<br />
Früher Vogel oder Langschläfer?<br />
Früher Vogel <strong>–</strong> definitiv<br />
Bier oder Wein?<br />
Cola<br />
Rucksack oder Koffer?<br />
Koffer<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 17
ENGINEERING<br />
aud!max<br />
schnelles<br />
Wissen<br />
Es gründet<br />
so grün …<br />
Du hast eine zukunftsweisende<br />
Idee <strong>und</strong> möchtest ein<br />
Ingenieur-Startup gründen?<br />
EINE KLEINE IDEE WIRD GROSS<br />
Startup-Gründer verraten<br />
dir hier ihre Erfahrungen<br />
<strong>und</strong> wie sie einen Funken<br />
Idee erfolgreich verkaufen<br />
konnten.<br />
Von der Müllverwertung zur eigentlichen Idee <strong>–</strong> Circular Carbon<br />
»Peik Stenl<strong>und</strong> <strong>und</strong> ich haben uns beim Studium in Schweden<br />
kennengelernt <strong>und</strong> haben 2010 in Uganda das erste gemein-same<br />
Unternehmen gegründet, um Strom mittels Pyrolyse von Maisspindeln<br />
<strong>für</strong> dezentrale Maismühlen zu erzeugen. Die Maisspindel<br />
ist ein Reststoff, der beim Dreschen des Maises entsteht. In<br />
fünf Dörfern konnten wir dann solche Pyrolyse-Anlagen im<br />
kleinen Maßstab aufbauen <strong>und</strong> betreiben. Die dabei entstehende<br />
Kohle wollten wir damals noch zu Briketts pressen, um<br />
diese als alternativen Kochbrennstoff zu verwenden. Zuerst einmal<br />
wurde diese Kohle unbeachtet neben der Anlage gelagert.<br />
Hochschießende Bananenstauden in diesem gelagerten Kohlehaufen<br />
haben dann aber unser Denken komplett geändert. Es<br />
war faszinierend zu sehen, wie diese Bananenstauden, die sich<br />
dort auf natürliche Weise gepflanzt hatten, so viel besser <strong>und</strong><br />
schneller wuchsen als andere Stauden in der Nähe, die auf normaler<br />
Erde wuchsen.<br />
Damit wurde uns das Potenzial der Pflanzenkohle bewusst. Wir<br />
haben dann den Fokus auf Agroforstsysteme mit der Einbindung<br />
von Pflanzenkohle gelegt <strong>und</strong> die Erfolge bestätigten den Ansatz.<br />
Diese Erfahrungen haben uns im Laufe nicht mehr losgelassen<br />
bis wir einen Partner in Europa gef<strong>und</strong>en haben, mit dem wir das<br />
Konzept skalieren konnten. Da<strong>für</strong> wurde die Circular Carbon<br />
2018 gegründet. Wir entwickeln Biomasse-Energiesysteme zur<br />
Produktion von wertvoller Pflanzenkohle <strong>und</strong> erneuerbarer<br />
Energie. Unser Climate Tech-Unternehmen unterstützt Industriek<strong>und</strong>en<br />
darin, ihre Prozesse zu dekarbonisieren, indem wir<br />
in die Anlagentechnik investieren <strong>und</strong> die Anlage <strong>für</strong> die Versorgung<br />
von Energie unserer K<strong>und</strong>en betreiben. Wir produzieren<br />
aus organischen Reststoffen landwirtschaftlich <strong>und</strong> industriell<br />
nutzbare Pflanzenkohle. Per Pyrolyse wird der Ausgangsstoff<br />
unter weitgehendem Ausschluss von Sauerstoff karbonisiert.<br />
Circular Carbon verfügt somit über eine vielversprechende negative<br />
Emissionstechnologie, die<br />
einen Beitrag zu einer klimaneutralen<br />
Wirtschaft leistet, da<br />
somit CO2 wieder in den Boden<br />
eingelagert wird. Wir wollen mit<br />
weiteren Anlagen <strong>und</strong> auch Kooperationen<br />
mit Unternehmen<br />
wie Stadtwerken wachsen <strong>und</strong><br />
den Impact skalieren. Letztere<br />
können unsere Energie <strong>für</strong> die<br />
Fernwärme nutzen.«<br />
<strong>–</strong> Felix Ertl, Co-Fo<strong>und</strong>er von<br />
Circular Carbon<br />
Text: Lydia Borsboom // Quellen: get-in-engineering.de; RocketEngineers -Podcast // Fotos: Circular Carbon; RefresherBoxx // Illustration: amin268/depositphotos.com<br />
18 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ENGINEERING<br />
»Change the World by Innovation,<br />
Software, Hardware, Politics,<br />
Science, … But do something«<br />
Gernot Sümmermann<br />
Die Welt retten mit einer wasser- <strong>und</strong> chemikalienfreien Waschmaschine<br />
»Die Idee <strong>für</strong> die RefresherBoxx kam meinem Mitgründer<br />
Stefan Chang, der in Chemie promovierte, nach<br />
dem Joggen, als er sich fragte: ›Wie kann man Schuhe<br />
entstinken?‹ Seine Erfahrung im Labor <strong>und</strong> meine im<br />
Maschinenbau kombinierten wir, um eine innovative Hardware<br />
<strong>für</strong> ein alltägliches Problem zu schaffen. Aus einem<br />
kleinen Prototyp <strong>für</strong> Schuhe entstand eine Lösung <strong>für</strong><br />
die Zukunft: Eine wasser- <strong>und</strong> chemikalienfreie Waschmaschine.<br />
Lediglich mit physikalischen Methoden ist es<br />
möglich, Kleidung zu desinfizieren <strong>und</strong> so auf wertvolle<br />
Ressourcen verzichten zu können. Hardware bringt seine<br />
eigenen Schwierigkeiten mit, denn du baust etwas, was<br />
es zuvor nicht gegeben hat. Dementsprechend mussten<br />
wir unter anderem lernen, ein Minimum Viable Product<br />
(MVP) schnell zu entwickeln <strong>und</strong> zu iterieren, herausfinden,<br />
welche Zertifizierungen in unterschiedlichen Ländern<br />
notwendig sind <strong>und</strong> mikrobiologische Tests mit Partnerinstituten<br />
durchführen <strong>und</strong> verkaufen, um Feedback<br />
von K<strong>und</strong>:innen zu sammeln. Die Diversität <strong>und</strong> Offenheit<br />
<strong>für</strong> das Erlernen neuer Dinge <strong>und</strong> Fähigkeiten sowohl aus<br />
anderen Ingenieursdisziplinen als auch im Management-<br />
Bereich, sind unerlässlich. Die Bedeutung des Vertriebs<br />
wird häufig von <strong>Ingenieure</strong>n unterschätzt. Hier herrscht<br />
das falsche Bild, dass mein Produkt gekauft wird, wenn<br />
es nur gut genug ist. Es ist jedoch besser, mit wenig<br />
Produktfunktionen den Verkauf<br />
zu starten <strong>und</strong> von Nutzer:innen<br />
zu lernen, als jahrelang zu entwickeln,<br />
ohne ein Problem zu lösen.<br />
Die Herausforderungen liegen<br />
im Prototypenbau, der Sicherung<br />
von Patenten, in Zertifizierungsverfahren,<br />
Tests, Lieferung,<br />
Vorproduktion <strong>und</strong> vielem mehr.<br />
Dies macht ein Ingenieur-Startup<br />
wesentlich komplexer als eine<br />
Software- oder Dienstleistungsidee,<br />
besonders in Deutschland,<br />
wo der Zugang zu elektronischen<br />
<strong>und</strong> mechanischen Ressourcen weder der schnellste,<br />
noch der günstigste ist. Wichtig ist es, ein starkes Team<br />
an Fre<strong>und</strong>en zu finden, denn du wirst Tag <strong>und</strong> Nacht<br />
mit deinen Mitgründer:innen arbeiten <strong>und</strong> leben müssen.<br />
Gerade in schwierigen Zeiten sind Fre<strong>und</strong>e unverzichtbar,<br />
um sich gegenseitig anzutreiben. Wichtig ist<br />
es, den:die Anwender:in <strong>und</strong> das Problem nicht aus den<br />
Augen zu verlieren. Lass dich nicht von Investments, Wettbewerben,<br />
Events, Businessplänen, etc. ablenken. Nur<br />
so kannst du wirksamen Impact erreichen <strong>und</strong> die Welt<br />
positiv verändern.«<br />
<strong>–</strong> Gernot Sümmermann, Co-Fo<strong>und</strong>er von RefresherBoxx<br />
Warum gründen? Für die Selbstverwirklichung, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Selbst wenn es nur eine<br />
kleine Erfindung ist, wer weiß, welche positive Kettenreaktion sie auslöst? Das Auto oder der Computer wurden auch<br />
nicht an einem Tag <strong>und</strong> von einer Person erf<strong>und</strong>en.<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Skills BWL-Kenntnisse, auch Marketing <strong>und</strong> Marktforschung sind hilfreich. Schließlich musst du dich gut mit der<br />
Finanzierung auskennen <strong>und</strong> dein Projekt vermarkten können. Vielleicht findest du einen Gründungs-Partner oder einen<br />
Mitarbeitenden mit diesen Skills?<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Wieso sich entscheiden? Wenn du dir nicht sicher bist, ob du alles auf dein Startup setzen sollst, gibt es auch Alternativen:<br />
Bei einem »Feierabend-Start-up« investierst du in deiner freien Zeit nach deiner Arbeit in deine Schöpfung. Bei<br />
einem »Intrapreneurship« sorgst du innerhalb des Unternehmens als Angestellter <strong>für</strong> Ideen.<br />
++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />
Wie Vernetzen? Nach lokalen Vereinen <strong>und</strong> Networking-Events Ausschau halten, sich von Speakern inspirieren lassen.<br />
Ohne Vitamin B wird der Weg wohl etwas einsamer <strong>und</strong> schwieriger.<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 19
ENGINEERING<br />
Foodengineering<br />
Was gibt's?<br />
Wir servieren den neuen Status Quo<br />
in der Lebensmitteltechnik.<br />
Was ist Hauptgang? Was nur Beilage?<br />
DEUTSCHES INSTITUT FÜR<br />
LEBENSMITTEL<strong>TECH</strong>NIK<br />
JAHRESBERICHT 2022:<br />
»Die Automatisierungstechnik<br />
ist in allen<br />
Industriesegmenten ein<br />
Zukunftstreiber. Dies<br />
schafft Möglichkeiten,<br />
Prozesse neu zu entwickeln<br />
oder zu optimieren,<br />
um so die<br />
Produktivität <strong>und</strong><br />
Qualität zu steigern.«<br />
*<br />
Frisch… ganz frisch!<br />
Manch ein Miesepeter mag derzeit schockiert sein. Sobald man<br />
beim Frühstück die Zeitung aufschlägt, überall nur noch KI<br />
<strong>und</strong> Digitalisierung. Da schmeckt sogar das Frühstücksei nicht<br />
mehr, denn <strong>–</strong> Überraschung <strong>–</strong> sogar hiervor macht der technische<br />
Fortschritt nicht halt. Auch die alltäglichsten Lebensmittel<br />
aus dem Supermarkt sind nicht nur Teil einer industriellen<br />
Produktion sondern auch einer steten Optimierung. Das<br />
Deutsche Institut <strong>für</strong> Lebensmitteltechnik gibt regelmäßig<br />
einen Jahresbericht heraus, in dem die neuesten Trends <strong>und</strong><br />
technischen Neuerungen der Lebensmittel verarbeitenden Industrie<br />
vorgestellt werden. »Natürlich befindet sich auch das<br />
Lebensmittelsystem als solches in stetigem Wandel«, schreibt<br />
Vorstand des DLI Dr. Volker Heinz im Vorwort des Berichtes<br />
2022. »Um die politisch wie auch gesellschaftlich geforderte<br />
Transformation zu einem nachhaltigeren, resilienten<br />
Ernährungssystem zu fördern, sind ganzheitliche Ansätze<br />
notwendig.« Selbstverständlich spielen hier vor allem Automatisierung<br />
<strong>und</strong> der Einsatz von KI eine Rolle. Zeit, diese Möglichkeiten<br />
einmal genauer zu beleuchten.<br />
38 % der befragten Lebensmittel-<br />
Unternehmen fänden die<br />
Einführung eines Roboter-<br />
Führerscheins sinnvoll.<br />
Mit 19 % ist die häufigste<br />
Antwort <strong>für</strong> fehlenden Roboter-<br />
Einsatz in Unternehmen: kein<br />
derzeitiges wirtschaftliches<br />
Interesse. Gefolgt von<br />
»Unzureichender Erfahrung« (7 %)<br />
*<br />
Mit KI in der Küche<br />
Der Einsatz Künstlicher Intelligenz hat zunächst viele Vorteile<br />
vor allem im Bereich des maschinellen Lernens. Das<br />
System wird durch eine Vielzahl an Eindrücken <strong>und</strong> Regeln<br />
trainiert <strong>und</strong> so immer komplexer. Oft geht es dabei um die<br />
Klassifizierung von Bilddateien. Im Kontext einer industriellen<br />
Produktion von leblosen Objekten wie beispielsweise<br />
Autos funktioniert das auch w<strong>und</strong>erbar. Bei der Qualitätskontrolle<br />
weiß die künstliche Intelligenz sofort, wie ein makelloses<br />
Bauteil auszusehen hat. Anders ist das bei Lebensmitteln<br />
<strong>und</strong> vor allem Naturprodukten. Auch bei fehlerfreien Äpfeln<br />
Text: Florian Grobbel // Illustration: freepik.com<br />
20 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ENGINEERING<br />
»Knapp 50 % der befragten Betriebe<br />
nutzen bereits Roboter <strong>und</strong> es<br />
existiert eine hohe Bereitschaft,<br />
in Roboter zu investieren.«<br />
Dr. Désirée Schneider, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
ergeben sich durch ihre natürliche Beschaffenheit schnell Unterschiede,<br />
die eine künstliche Intelligenz nur schwer zu deuten weiß.<br />
In der Entwicklung ist hier also definitiv noch Luft nach oben.<br />
Andere Szenarien sind schon durchaus realistischer. Da<strong>für</strong> muss<br />
man fast ans Ende der Lebensmittelkette schauen <strong>–</strong> in den Supermarkt.<br />
Durch das Sammeln von Erfahrungsdaten aus dem Verkauf<br />
plus dem Einbeziehen von äußeren Daten <strong>–</strong> wie zum Beispiel<br />
Wettervorhersagen <strong>–</strong> kann eine KI berechnen wann welche Produkte<br />
besonders häufig gekauft werden. So kann effizienter <strong>und</strong><br />
letztendlich auch nachhaltiger produziert werden.<br />
*<br />
Der nächste Gang wird automatisch<br />
Über die Möglichkeiten von Robotik in der Lebensmitteltechnik<br />
haben wir mit Dr. Désirée Schneider, Projektleiterin des Fachzentrums<br />
Lebensmittel bei der Deutschen Landwirtschafts-<br />
Gesellschaft (DLG), gesprochen:<br />
Frau Dr. Schneider, welche Rolle spielt Robotik in der<br />
Lebensmitteltechnik derzeit?<br />
Werden die Umfrageergebnisse des »DLG-Trendmonitors 2023 <strong>–</strong><br />
Roboter in der Lebensmittel- <strong>und</strong> Getränkeindustrie« zur Roboterzahl<br />
in den befragten Betrieben (n=65) betrachtet, so kann erkannt<br />
werden, dass etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmenden<br />
(51 %) keine Roboter besitzen. Von den restlichen 49 % besitzen die<br />
meisten Betriebe fünf bis zehn (12 %), einen (9 %) oder zwei (11 %)<br />
Roboter. Mehr als 100 Roboter sind bei keinem der befragten<br />
Betriebe im Einsatz. Es ist zu erkennen, dass Betriebe aller Größen<br />
<strong>und</strong> Umsatzzahlen Roboter einsetzen.<br />
Wie sieht dieser Einsatz aus?<br />
Roboter werden vor allem in der Logistik, in der Verarbeitung <strong>und</strong><br />
beim Verpacken eingesetzt. Die an der Umfrage teilnehmenden<br />
Betriebe setzen ihre Roboter in der Logistik meist bei der Palettierung,<br />
Kommissionierung <strong>und</strong> Depalettierung ein. Dies zeigt, dass<br />
Roboter in der Logistik häufig Aufgaben übernehmen, die Mitarbeitende<br />
physisch belasten <strong>und</strong> die Arbeitssicherheit gefährden.<br />
Dadurch können Unternehmen durch den Einsatz von Robotern<br />
bessere Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz schaffen. Im Bereich<br />
der Verarbeitung werden Roboter vor allem <strong>für</strong> das Positionieren,<br />
Sortieren sowie Kontrollieren <strong>und</strong> Dosieren eingesetzt. Hier zeigt<br />
sich, dass Roboter häufig sogenannte Pick-and-Place-Aufgaben<br />
übernehmen, bei denen Präzision am Fließband gefragt ist. Durch<br />
den Einsatz von Robotern können unattraktive, monotone Arbeiten<br />
ersetzt <strong>und</strong> durch Automatisierung Personal eingespart werden.<br />
Dadurch werden Kosten gespart <strong>und</strong> in Anbetracht von Fachkräftemangel<br />
Produktionsabläufe gesichert.<br />
Und beim Verpacken?<br />
Beim Verpacken sind Roboter in den befragten Unternehmen vor<br />
allem beim Umverpacken im Einsatz. Außerdem werden sie beim<br />
Primärverpacken, Kennzeichnen <strong>und</strong> Verschließen benutzt.<br />
Welche Entwicklungen sind in den kommenden Jahren<br />
noch denkbar?<br />
Es kann gesagt werden, dass Roboteranlagen immer mehr an Bedeutung<br />
in der Lebensmittelindustrie gewinnen. Knapp 50 % der<br />
befragten Betriebe nutzen bereits Roboter <strong>und</strong> es existiert eine<br />
hohe Bereitschaft in sie zu investieren. Besitzen Unternehmen bereits<br />
Roboter, sind die meisten dazu bereit, auch zukünftig weiter<br />
in sie zu investieren. Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Anwendung von Robotern ist<br />
<strong>für</strong> die meisten Unternehmen die Verbesserung von Arbeitsbedingungen,<br />
Effektivitätsverbesserung sowie Personaleinsparung.<br />
Eine außergewöhnliche Entwicklung könnte es im Lieferservice<br />
geben. Lieferroboter haben ein geringes Gewicht <strong>und</strong> können<br />
Bestellungen bis zu 10 kg autonom ausliefern. Sie sind zum Beispiel<br />
mit 360-Grad-Kameras ausgestattet <strong>und</strong> sollen sich gleichermaßen<br />
durch Straßen als auch unebenes Gelände navigieren <strong>und</strong><br />
bewegen können. Drohnen wurden in ländlichen Gebieten <strong>für</strong> die<br />
Lieferung von medizinischen Gütern bereits erfolgsversprechend<br />
getestet. Drohnen, die Lebensmittel <strong>und</strong> kritische Medikamente in<br />
verschiedene Gebiete liefern, wären also denkbar.<br />
*<br />
Und was wird aus mir?<br />
Klar ist: Für die Küche von morgen braucht es nicht nur Meisterköche,<br />
sondern auch Meister-<strong>Ingenieure</strong>. Diese sollten die Zukunftsthemen<br />
KI <strong>und</strong> Robotik ganz genau kennen wie auch die<br />
Umfrage der DLG zeigt: »Sollte etwas wie ein ›Roboterführerschein‹<br />
eingeführt werden, so sind die meisten robotererfahrenen<br />
Unternehmen der Meinung, dass ein solcher ›Führerschein‹ Inhalte<br />
zum Thema Arbeitsschutz <strong>und</strong> Sicherheitssysteme, technische<br />
Gr<strong>und</strong>kenntnisse, Hygienic Design, Lebensmittelsicherheit <strong>und</strong><br />
-qualität sowie Richtlinien, Normen <strong>und</strong> rechtliche Regelungen<br />
beinhalten sollte«, berichtet Dr. Désirée Schneider. Ganz oben auf<br />
der Speisekarte eines modernen Lebensmittelingenieurs sollten<br />
Interdisziplinarität <strong>und</strong> Problemlösefähigkeit stehen. Um eingespielten<br />
Teams in Unternehmen die neue Technik zu vermitteln,<br />
ist <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> außerdem eine gute Vermittlerfähigkeit nötig.<br />
Hungrig geworden?<br />
An Guatn!<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 21
Tech Eck<br />
BREAKING NEWS FÜR INGENIEURE ♥<br />
Freiwillige Marsmenschen gesucht. Die NASA sucht ab<br />
Frühjahr 2025 vier Personen, die ein Jahr lang in einem simulierten<br />
Mars-Habitat leben sollen. Die zukünftigen Bewohner des »Mars<br />
Dune Alpha«-Raums in Texas nennen sich dann »Analog-Astronauten«<br />
<strong>und</strong> werden sogar da<strong>für</strong> bezahlt. Der Alltag sieht in etwa so aus:<br />
Gemüse anbauen, simulierte »Marswalks« in einem Sandkasten, die<br />
Beaufsichtigung wissenschaftlicher Experimente <strong>und</strong> die Einhaltung<br />
eines strengen Trainingsplans. Die Nasa verlangt da<strong>für</strong> einen<br />
Masterabschluss in einem MINT-Fach sowie körperliche <strong>und</strong> geistige<br />
Ges<strong>und</strong>heit. Schließlich muss man eine einjährige Isolation mit drei<br />
weiteren Personen auf engem Raum gut durchstehen. Leider ist die<br />
Bewerbung nur auf US-Bürger ausgerichtet.<br />
Angry Waters Unsere Vergangenheit hat gezeigt,<br />
dass wir uns besser <strong>für</strong> Extremwetterereignisse rüsten<br />
müssen. Einen Beitrag da<strong>für</strong>, dass Menschen in<br />
Zukunft nicht mehr ihre Häuser durch starke Überflutungen<br />
verlieren, könnte der Forscher Nils Goseberg<br />
der TU Braunschweig leisten. In seinem Projekt<br />
»AngryWaters« erfindet er ein Simulationswerkzeug<br />
<strong>für</strong> Vorhersagen darüber, wie weit das Wasser bei existierender<br />
Bebauung ins Landesinnere vordringt. Die<br />
»Angry Waters«, extreme Strömungsereignisse, die auf<br />
Gebäude treffen, werden simuliert, um zu erforschen,<br />
unter welchen Bedingungen die Gebäude einstürzen.<br />
Die German E-Angst Trotz der deutschen Autoliebe<br />
gibt es noch viel Ablehnung gegenüber des<br />
klimafre<strong>und</strong>licheren Modells. Zum Beispiel kursieren<br />
Vorurteile darüber, dass E-Autos gar nicht so umweltfre<strong>und</strong>lich<br />
sind. Die Batterieherstellung setzt zwar<br />
tatsächlich bereits vor der ersten Fahrt viel CO2 frei,<br />
jedoch ist dies kein Vergleich mit den Ausstößen anderer<br />
Antriebsvarianten. Zudem wird stets da<strong>für</strong> gesorgt,<br />
dass der Strom aus den Ladesäulen grün ist. Apropos,<br />
viele Deutsche haben eine sogenannte »Reichweitenangst«,<br />
sprich sie glauben, dass es nicht genügend Aufladestationen<br />
gebe. Jedoch gibt es an Autobahnen<br />
genug Möglichkeiten, nur gen Süden sollte man gut im<br />
Voraus planen. Für einen langlebigen Akku sorgt eine<br />
etwa halbvoll aufgeladene Batterie.<br />
Aluminium, das Leben rettet Forscher einer Universität in Schweden<br />
haben eine Lösung gef<strong>und</strong>en, wie PKWs durch den Aufprall auf<br />
LKWs weniger deformiert werden. Dadurch würde es weniger Todesfälle<br />
im Straßenverkehr geben. Schließlich enden 90 Prozent der PKW-<br />
LKW-Unfälle tödlich <strong>für</strong> Autofahrer. Durchgeführte Crashtests zeigen,<br />
dass die Deformation durch eine am Lkw angebrachte Art Box aus<br />
Aluminiumwaben <strong>und</strong> viel Luft um 30 bis 60 Prozent reduziert wird.<br />
Musks Bewerbungsmarathon Wenn du dich bei<br />
Tesla bewerben willst, wirst du auf Herz <strong>und</strong> Nieren geprüft.<br />
Bei über 3 Millionen Bewerbern musste schon<br />
2022 gut aussortiert werden. Das Einstellungsverfahren<br />
ist bereits ein Vollzeitjob. Es umfasst bis zu neun Vorstellungsgespräche<br />
<strong>und</strong> eine zeitaufwendige Präsentation.<br />
Außerdem sollte man laut der befragten <strong>Ingenieure</strong> zugeben,<br />
wenn man etwas nicht weiß, denn es werden immer<br />
Folgefragen gestellt. Bei der Präsentation wird gefordert,<br />
ein früheres Projekt vorzustellen. Hier geht es nicht darum,<br />
die komplizierteste Technik zu präsentieren, sondern<br />
darum, dass du über alle Einzelheiten Bescheid<br />
weißt. Der ganze Prozess kann bis zu einem halben Jahr<br />
dauern. Schließlich muss Elon Musk selbst noch deine<br />
Einstellung genehmigen.<br />
Gummibärchen aus alten Windrädern<br />
Windräder zu recyclen stellt uns vor eine Herausforderung.<br />
Die Anlagen werden etwa alle 20 Jahre<br />
abgebaut. Stahl, Beton <strong>und</strong> Kupfer können problemlos<br />
in der Bau- <strong>und</strong> Metallindustrie wiederverwertet<br />
werden. Doch was macht man mit den<br />
bis zu 45 Meter langen <strong>und</strong> 9 bis 12 Tonnen schweren<br />
Rotorblättern, die sich schwer recyceln lassen?<br />
»Wings for Living« dachte sich, warum nicht<br />
Möbel daraus machen? Dazu gehören Outdoormöbel,<br />
Stadtmöbel mit Solarfolien <strong>und</strong> Fußgängerbrücken.<br />
Forscher haben nun auch ein Verb<strong>und</strong>harz<br />
hergestellt, das man beim Recyceln in Süßigkeiten<br />
wiederverwerten kann.<br />
Ready or not, here she comes! Kennt ihr noch die<br />
Vampirin von »Zauberer vom Waverly Place« oder Teddy<br />
von »Good Luck Charlie«? Die Schauspielerin <strong>und</strong> Sängerin<br />
Bridgit Mendler hat ihren Ph.D. vom Massachusetts<br />
Institute of Technology <strong>und</strong> ihren J.D. von der Harvard Law<br />
School. Nun ist sie CEO des Startups Northwood Space.<br />
Ziel ist es, die Satellitentechnologie durch die Massenproduktion<br />
von Bodenstationen zur Datenerfassung auf<br />
der Erde zugänglicher zu machen.<br />
ENGINEER:<br />
A PERSON WHO DOES PRECISION<br />
GUESS-WORK BASED ON UNRELIABLE<br />
DATA PROVIDED BY THOSE OF<br />
QUESTIONABLE KNOWLEDGE<br />
see also magician, wizard.<br />
Text: Lydia Borsboom // Quellen: businessinsider.de; vdi-nachrichten.com; tagesschau.de; ingenieur.de; space.com // Illustration: freepik.com<br />
22 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
Einfach machen ♥<br />
MASTERFORUM<br />
LECKER, LECKER DIESE KOST<br />
KI kann dir deine Hausarbeit schreiben oder dem Papst eine weiße<br />
Daunenjacke anziehen. Roboter servieren dir deinen Kaffee<br />
oder stellen dein Paket zu. Welche Rolle diese Zukunftstechniken<br />
in der Lebensmittelverarbeitung haben, erforscht der Master<br />
Food Processing an der Hochschule Fulda. Hier vertiefst du<br />
deine Kenntnisse in Lebensmitteltechnologie, Natur- <strong>und</strong> Wirtschaftswissenschaften<br />
<strong>und</strong> bereitest dich in kleinen Studiengruppen<br />
auf eine Karriere in der Industrie, Beratung oder Forschung<br />
vor. www.hs-fulda.de<br />
NOCH IN 500 JAHREN…<br />
… werden vielleicht die Gebäude stehen, bei deren Errichtung<br />
du beteiligt bist. Die Gr<strong>und</strong>lagen da<strong>für</strong> baust du im innovativen<br />
Master Zukunftssicheres Bauen aus. Wie lassen sich Häuser<br />
errichten, um den zukünftigen ökologischen, ökonomischen<br />
<strong>und</strong> gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen zu sein?<br />
Mit dieser Frage beschäftigst du dich vier Semester an der Frankfurt<br />
University of Applied Science. Im Wahlpflichtteil kannst du<br />
deinen Schwerpunkt unter anderem auf Akustik oder angewandte<br />
Forschung setzen. www.frankfurt-university.de<br />
MARS IST KEIN SCHOKORIEGEL<br />
Damit die zukünftigen Astronauten bald völlig losgelöst von der<br />
Erde schweben können, braucht es eine Menge Fachkräfte mit<br />
Know-how. Der Master Aerospace Technologies bildet diese<br />
Experten mit Wissen in Luftfahrzeugbau, Aerodynamik, Raumfahrzeugbau<br />
oder Raumfahrtantriebe aus. Deine Skills kannst du<br />
nicht nur bei der nächsten Mars-Mission einsetzen, sondern auch<br />
in der Automobilbranche, im Schiffbau oder der Energietechnik.<br />
www.hs-bremen.de<br />
GRÜNES TÜFTELN<br />
An der Hochschule Magdeburg Stendal kannst du unsere<br />
Umwelt ein bisschen besser machen. In der Ingenieurökologie<br />
hast du die Möglichkeit, Fähigkeiten um ökologische<br />
Prinzipien <strong>und</strong> Konzepte zu lernen. Dabei baust du nicht nur<br />
deine Skills in Ökosystemgestaltung <strong>und</strong> -wiederherstellung,<br />
Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz oder Umwelttechnik aus, sondern<br />
schätzt auch Umweltrisiken ein <strong>und</strong> stellst Nachhaltigkeitsstrategien<br />
auf. www.studieren.h2.de<br />
Neun<br />
freshe<br />
Ideen <strong>für</strong><br />
<strong>Ingenieure</strong><br />
Machste<br />
Master?<br />
Wäre schon<br />
cool …<br />
HALBE SACHE, VOLLE ENERGIE<br />
Falls du nach deinem Bachelorabschluss nicht gleich wieder 24/7<br />
<strong>für</strong> die Uni eingespannt werden möchtest, ist vielleicht dieser<br />
Teilzeit-Master an der Fachhochschule Dortm<strong>und</strong> etwas <strong>für</strong> dich.<br />
Der Studiengang Energiesysteme ist nach Angaben der Hochschule<br />
einzigartig in NRW. Im Gegensatz zum Vollzeitstudium<br />
(4 Semester) dauert das Teilzeitstudium ein Jahr länger <strong>und</strong> bietet<br />
die Möglichkeit nebenher viel praktische Erfahrung zu sammeln.<br />
Potenzielle Karrieremöglichkeiten findest du in Unternehmen<br />
der Energieversorgung, bei System- <strong>und</strong> Softwareentwicklern<br />
oder Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbauern. www.fh-dortm<strong>und</strong>.de<br />
SAVE ME. SAVE YOU. SAVE US.<br />
Engagement <strong>und</strong> Karriere unter einen Hut packen? Das geht,<br />
wenn du dich <strong>für</strong> Rettungsingenieurwesen an der TH Köln<br />
entscheidest. Im Studium gehst du verschiedenen Gefahren auf<br />
die Spur <strong>und</strong> setzt dich mit den technisch möglichen Mitteln auseinander,<br />
um sie zu unterbinden. Mit dieser Bandbreite bist du<br />
nach dem Studium ein perfekter Generalist <strong>und</strong> bereit <strong>für</strong> den<br />
Einsatz in Feuerwehren <strong>und</strong> Rettungsdiensten oder du sorgst <strong>für</strong><br />
technische Sicherheit in Unternehmen. www.th-koeln.com<br />
WIE DIE LOTOSBLUME<br />
Die Bionik ist ein typisches Beispiel <strong>für</strong> eine »Über den Tellerrand«-<br />
Wissenschaft. Mit der Biomechatronik gelingt das auf jeden<br />
Fall. An der Universität Bielefeld holst du dir Inspiration aus Biologie,<br />
Medizin <strong>und</strong> sogar Psychologie <strong>und</strong> reicherst sie mit deinen<br />
technischen Ideen an. Das sehr forschungsbasierte Studium setzt<br />
dabei Schwerpunkte in der Entwicklung <strong>für</strong> Automatisierungstechnik,<br />
Ges<strong>und</strong>heits-/Rehabilitationstechnik, Medizintechnik<br />
oder Robotik. www.uni-bielefeld.de<br />
Text: Florian Grobbel<br />
NA, DA SCHAU HER!<br />
Egal ob <strong>für</strong> die neue Designerbrille, Technik im Krankenhaus<br />
oder den Flug ins All: Laser- <strong>und</strong> Optotechnologien spielen<br />
eine relevante Rolle in der Zukunftsplanung. Dennoch fehlen wie<br />
in fast allen Ingenieur-Branchen die Fachkräfte. Mit deinem Master<br />
an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena kannst du diesem Trend<br />
entgegentreten. www.eah-jena.de<br />
NICHT VERKEHRT<br />
Zugegeben, bis zum vollständig autonomen Fahren ist es noch<br />
ein weiter Weg, allerdings werden in unseren Tagen bereits die<br />
Gr<strong>und</strong>lagen geschaffen. An der FH Erfurt kannst du im Master<br />
Verkehr <strong>und</strong> Transport die Zukunft neuer Antriebstechniken<br />
oder die wachsende Verflechtung der Verkehrsteilnehmer mitgestalten.<br />
www.fh-erfurt.de<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 23
News?<br />
Hack Eck S. 42<br />
Ein Level-Up kriegst du nicht nur<br />
mit unserem Leitartikel zur Gamesbranche,<br />
sondern auch mit allen<br />
anderen Themen in unserem IT-Teil.<br />
Nicht ganz so hoch wie Raketen<br />
fliegen Drohnen. Wichtige Zukunftstechnik<br />
ist ihre Entwicklung aber<br />
dennoch. // Seite 32<br />
<strong>2024</strong> startet die erste Rakete<br />
von deutschem Boden.<br />
Glaubst du nicht? Lies nach in<br />
unserem Artikel zum New Space.<br />
// Seite 36<br />
IT x Philosophie?!<br />
Was ist Freiheit <strong>für</strong> Informatiker?<br />
Unser Special zum Wissenschaftsjahr<br />
<strong>2024</strong>. // Seite 40<br />
INFORMATIKNice IT-<br />
Illustration: freepik.com
INFORMATIK<br />
WAS GEHT<br />
AB?<br />
GAMING IST IN, GAMING IST COOL.<br />
DAS LIEGT VOR ALLEM DARAN, DASS AUCH HEUTE<br />
NOCH ZAHLREICHE BANGER AUF DEN MARKT<br />
KOMMEN UND ZAHLREICHE GAMERINNEN UND<br />
GAMER VOR DEN PC LOCKEN.<br />
WAS WAR UND WAS KOMMT NOCH?<br />
Gaming ist <strong>für</strong> viele Menschen immer noch das Hobby Nr. 1. Zahlreiche St<strong>und</strong>en<br />
werden vor den Bildschirmen verbracht <strong>und</strong> auch Eltern beißen sich die Zähne<br />
aus, wenn das obligatorische: »Spiel doch mal draußen!« kommt. Im Reallife gibt<br />
es halt keine Prinzessin Peach, die du vor Bowser retten musst. Pech gehabt, Mama<br />
<strong>und</strong> Papa! Allein auf der Vertriebsplattform Steam tummeln sich bis zu 36 Millionen<br />
User gleichzeitig. Tagtäglich spielen über eine Millionen User »Counterstrike 2«,<br />
»PUBG: Battlegro<strong>und</strong>s« hatte zu Hochzeiten sogar über 3 Millionen Spieler gleichzeitig.<br />
Beeindruckende Zahlen <strong>und</strong> das ist nur eine der vielen Vertriebsplattformen.<br />
Mittlerweile bieten viele Publisher wie EA, Microsoft oder Amazon Abomodelle<br />
an, um vor allem vielseitig interessierte Spieler zu binden. So kann man<br />
das neueste »EA FC« oder »Starfield« direkt spielen <strong>und</strong> muss da<strong>für</strong> im Monat nur<br />
um die zehn Euro ausgeben. Das funktioniert natürlich auch bei Spielen, die ohne<br />
dieses Modell nicht so gut performen würden, wie man es erwartet. Zudem findet<br />
man einige Klassiker <strong>und</strong> Diamanten in den Katalogen. Spiele wie »Baldur‘s Gate<br />
3« oder »Elden Ring« werden von den Modellen natürlich erstmal ausgeschlossen,<br />
da sie ihr Geld auf jeden Fall wert sind <strong>und</strong> die Verkaufszahlen stimmen. Denn<br />
egal wie sich die Spieleflut noch entwickelt, Games, die gut geschrieben <strong>und</strong><br />
designt sind, werden sich auf kurz oder lang immer durchsetzen. Und die Entwicklungsmöglichkeiten<br />
können sich durch KI noch einmal völlig verändern.<br />
Du willst mehr darüber wissen? Dann lies weiter!<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 25
INFORMATIK<br />
WERDEN NPCS BALD ZU UNSEREN BFFS?<br />
DIE KI MACHTS MÖGLICH <strong>–</strong> ODER NICHT?<br />
»Einige Leute nennen es künstliche Intelligenz, aber in Wirklichkeit<br />
wird uns diese Technologie verbessern. Ich denke<br />
also, dass wir statt künstlicher Intelligenz unsere Intelligenz<br />
erweitern werden.« Ginni Rometty, CEO <strong>und</strong> Präsidentin von IBM<br />
Wusstest du, dass KI eigentlich seit Jahrzehnten ein Thema<br />
ist? Wenn dir das nicht klar war, liegt das vor allem daran,<br />
dass sich die Definition der Begrifflichkeit stark verändert<br />
hat. Dr. Eike Langbehn, Professor an der HAW Hamburg erklärt:<br />
»KI-Technologien sind schon lange fest überall dort<br />
verbreitet, wo Informatik oder Software drin ist. In Computerspielen<br />
sind das klassischerweise Gegner, gegen die man<br />
spielt oder Wegfindungs-Algorithmen, die einem auf der<br />
Reise von A nach B helfen. Heutzutage versteht man darunter<br />
meistens Machine Learning. Viel geforscht wird vor allem<br />
daran, dass man sich tatsächlich mit virtuellen Spielfiguren<br />
unterhalten kann <strong>und</strong> die Spielwelt ein bisschen realistischer<br />
wird.« Du siehst, egal ob in »Super Mario«, »Die Siedler« oder<br />
»Last of Us«, KI spielte schon immer <strong>–</strong> mehr oder weniger<br />
<strong>–</strong> eine Rolle bei der Entwicklung von Games.<br />
Text: David Heermann// Quellen: gamestar.de; steamdb.info; pctipp.ch // Illustration: DenisSmile/depositphotos.com<br />
26 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
INFORMATIK<br />
NEUE<br />
WELTEN<br />
KI schon fest im Sattel<br />
KI oder eher gesagt das »Machine Learning« soll nun also auch<br />
die Gamingbranche verändern. Auch wenn man sich an die<br />
neue Definition hält, macht sie das schon lange. Denn laut Felix<br />
Falk, Geschäftsführer des game-Verbands, hat die Zukunftstechnologie<br />
schon jetzt einen nicht zu unterschätzenden<br />
Einfluss:<br />
»Die Games-Branche ist einer der Pioniere<br />
beim Einsatz Künstlicher Intelligenz.<br />
Schon seit vielen Jahren wird in mehreren sehr unterschiedlichen<br />
Bereichen auf KI gesetzt: Das reicht von der Entwicklung<br />
der Spiele bis zum Community-Management. Auch als<br />
›Trainingsgelände‹ <strong>für</strong> unterschiedliche Arten von KI werden<br />
Games schon seit vielen Jahren verwendet, etwa <strong>für</strong> das autonome<br />
Fahren.« Wie du siehst, spielt die Games-Branche also<br />
auch umgekehrt eine Rolle, wenn es um die Entwicklung von<br />
KI geht. Generell ist kaum eine Branche so prädestiniert wie die<br />
Games-Branche: »Bereits beim Erstellen von Prototypen wird<br />
KI eingesetzt, etwa um erste Ideen <strong>für</strong> das Art Design zu entwickeln.<br />
Später werden mittels Künstlicher Intelligenz ›Assets‹,<br />
also einzelne Elemente in der Spielwelt, erstellt oder Bugs im<br />
Spiele-Code gesucht«, so Falk. Viele Bereiche also, in denen die<br />
Künstliche Intelligenz schon zum Tragen kommt.<br />
Death of the Creatives?<br />
Wenn KI jetzt schon in so vielen Bereichen eingesetzt wird, stellt<br />
sich die Frage, welche positiven <strong>und</strong> negativen Aspekte die Entwicklung<br />
haben kann. Jörg Burbach, Professor <strong>für</strong> Game Design<br />
an der IU Internationale Hochschule, bringt ein bisschen Licht<br />
ins Dunkel: »Die Chancen sind <strong>–</strong> denke ich <strong>–</strong> dass sich viele Spiele-<br />
Entwickler mit ganz neuen Möglichkeiten konfrontiert sehen.<br />
AZ frei<br />
GEGENTEILIGE ENTWICKLUNG<br />
DER UMSATZ DES DEUTSCHEN-GAMING-<br />
MARKTS IST 2023 UM 6 PROZENT<br />
AUF CIRCA 9,97 MILlIARDEN EURO<br />
GESTIEGEN. ALLERDINGS LIEGT DAS<br />
VOR ALLEM AN SPIELEKONSOLEN UND<br />
IN-GAME-KÄUFEN. DIE ZAHL DER<br />
VERKAUFTEN SANK ALLERDINGS UM<br />
8 PROZENT. #GUTODERSCHLECHT?<br />
GTA 6: The Hype is real<br />
Das meist erwartete Game<br />
des letzten Jahrzehnts kommt<br />
wahrscheinlich 2025, spätestens<br />
2026 auf den Markt.<br />
Der Trailer hat auf YouTube<br />
schon 182 Millionen Aufrufe.<br />
#hypetrain<br />
Disneys neue gaming-Ära?<br />
Nachdem sich disney in den<br />
letzten jahren schon die Lizenzen<br />
<strong>für</strong> Star wars, Marvel <strong>und</strong><br />
Indiana Jones gesichert hatte,<br />
wird nun die Führungsetage von<br />
disney Games ausgebaut.<br />
#großangriff<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 27
INFORMATIK<br />
Besonders im Bereich des Prototyping sehe ich großes Potenzial.<br />
Ein Beispiel ist, dass schon in einer Demo <strong>für</strong> einen Publisher<br />
Sprachausgabe mit hoher Qualität enthalten sein könnte <strong>und</strong> das<br />
mit einem Budget, <strong>für</strong> das echte Sprecher nicht zu haben sind.«<br />
Doch derzeit sei die KI noch nicht in der Lage, gut ausgebildete <strong>und</strong><br />
erfahrene Sprecher ersetzen zu können. Generell könnte Künstliche<br />
Intelligenz ein ganz bestimmtes Problem hervorrufen:<br />
»Nehmen wir als Beispiel die Musik«, fährt Burbach fort.<br />
»Generische Hintergr<strong>und</strong>musik <strong>für</strong> TikTok<br />
oder YouTube lässt sich mit wenig Geld <strong>und</strong><br />
Aufwand durch eine generative KI erstellen.<br />
Aber dabei bleibt die Diversität auf der Strecke.<br />
Es klingt alles gleich, sieht alles gleich<br />
aus <strong>und</strong> die Geschichten lesen sich gleich.<br />
Ich habe in den 90er Jahren viel Musik am Computer gemacht<br />
<strong>und</strong> in 2023 einige Tracks mit einer generativen KI machen lassen.<br />
Bisher haben mehr als 80 Prozent der Befragten erkannt, welche<br />
Titel selbst geschrieben <strong>und</strong> welche KI-gemacht worden sind.«<br />
Auch Felix Falk sieht die Vorteile, unterstreicht aber auch die Wichtigkeit<br />
von kreativen Köpfen: »Zwar wird die Künstliche Intelligenz<br />
mehr Aufgaben übernehmen, damit am Ende aber dennoch<br />
ein spannendes Spiel entsteht, muss die KI auch zielgerichtet eingesetzt<br />
werden.<br />
PS VR2 geht unter<br />
Die neue VR-Brille von<br />
PlayStation verkauft sich so<br />
schlecht, dass die Produktion<br />
erstmal eingestellt wird.<br />
Jetzt müssen die Restposten an<br />
den Mann gebracht werden.<br />
#katastrophe<br />
Game of the Year<br />
Baldur‘s Gate 3 hat die<br />
Massen elektrisiert.<br />
Tolle Charaktere, eine mitreißende<br />
Story <strong>und</strong> tausende<br />
Entscheidungsmöglichkeiten<br />
haben gezeigt, welche<br />
kreativen Geister in der<br />
Gaming-Branche arbeiten.<br />
#sogehts<br />
Vielmehr werden KI-Systeme den Entwicklerinnen<br />
<strong>und</strong> Entwicklern helfen, Standardaufgaben<br />
schneller <strong>und</strong> effizienter zu lösen.<br />
Dadurch bleibt mehr Zeit <strong>für</strong> die wichtigen<br />
Arbeitsschritte.«<br />
Illustration: nintendo<br />
28 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
INFORMATIK<br />
KI kann eine Allzweckwaffe sein, du hast aber die Chance, am<br />
Ende trotzdem deinen eigenen Stempel aufzudrücken <strong>und</strong><br />
musst es sogar tun, damit ein Spiel nicht unter einer Vielzahl<br />
von Konkurrenten untergeht.<br />
Wir stellen also fest, dass die Kreativität<br />
auf keinen Fall ausstirbt, wenn gute <strong>und</strong><br />
besondere Spiele entwickelt werden sollen.<br />
Die KI könnte eher als Helfer <strong>für</strong> lästige Aufgaben dienen <strong>und</strong><br />
damit den Workflow bei der Spieleentwicklung deutlich steigern.<br />
Wenn wir über das Online-Gaming sprechen, müssen wir<br />
aber noch eine Gefahr benennen, die nicht unterschätzt werden<br />
darf. Dr. Eike Langbehn macht sich vor allem beim Thema<br />
Jugendschutz berechtigte Sorgen: »Auch jetzt liegen im Online-<br />
Gaming schon große Gefahren, wenn man sich überlegt, mit<br />
wem Kinder <strong>und</strong> Jugendliche online in Kontakt kommen können.<br />
Wenn die KI jetzt menschliches Verhalten noch realistischer<br />
darstellen kann, ist es dort auch viel schwerer zu unterscheiden,<br />
ob man gerade mit einem Menschen oder einer KI<br />
Kontakt hat.« Das kann im schlimmsten Fall zu finanziell bedrohlichen<br />
<strong>–</strong> oder sogar lebensgefährlichen Situationen führen.<br />
Neue Klassen freigeschaltet<br />
Umso wichtiger ist es <strong>für</strong> dich natürlich zu wissen, inwieweit<br />
sich das Berufsbild ändert <strong>und</strong> welche neuen Skills du<br />
benötigst.<br />
»Die zukünftigen Games-Entwickler <strong>und</strong><br />
Entwicklerinnen werden drei Dinge benötigen:<br />
Talent <strong>und</strong> Handwerk wie bisher <strong>und</strong><br />
Technik.<br />
Die ersten beiden sind ohnehin die notwendige Basis <strong>für</strong> einen<br />
kreativen Beruf. Aber in Zukunft ist es in jedem Fall nötig, sich<br />
mit KI <strong>und</strong> anderer Technik auseinanderzusetzen <strong>–</strong> sei es, um<br />
sie zu benutzen oder sie nicht zu benutzen«, beschreibt Burbach.<br />
»Die Entscheidung kann ja schließlich auch sein, KI aktiv abzulehnen.<br />
Für die korrekte Verwendung des Outputs einer KI<br />
muss die entsprechende Person jedoch Erfahrung <strong>und</strong> Talent<br />
haben <strong>und</strong> das Handwerk beherrschen. Hier geht es aber nicht<br />
darum, zu viele Finger zu erkennen, sondern die Stimmigkeit<br />
einer Grafik oder eines Objektes bewerten zu können.« Das<br />
muss natürlich nicht bedeuten, dass du in deiner Kreativität eingeschränkt<br />
wirst, doch die Kontrollaufgaben bei der Spielentwicklung<br />
könnten in den nächsten Jahren auf die KI übergehen.<br />
Spieleinstellungen überarbeiten?<br />
Bedeutet das jetzt <strong>für</strong> dich, dass du die Lerninhalte deines Studiengangs<br />
überdenken musst? Keine Angst: So schlimm ist es nicht.<br />
»Man beschäftigt sich am besten frühzeitig<br />
mit KI <strong>und</strong> sollte ein Verständnis da<strong>für</strong><br />
entwickeln«<br />
empfiehlt Langbehn. »Am Ende muss man kein KI-Experte werden,<br />
aber man sollte die Entwicklung auch nicht unterschätzen<br />
oder ignorieren <strong>und</strong> sich mit ihr befassen. Dann ist man <strong>für</strong> die<br />
Zukunft ganz gut aufgestellt.« Schaut man sich den Arbeitsmarkt<br />
<strong>und</strong> die Entwicklung innerhalb der Gamingbranche an, solltest<br />
du danach Ausschau halten, was gesucht wird. Viele Entwickler<br />
mussten sich in den letzten Jahren von Mitarbeitenden trennen<br />
<strong>und</strong> die Unsicherheit in der Branche ist spürbar. Doch Angst ist<br />
ein schlechter Ratgeber. Das sieht auch Jörg Burbach so: »Bei jedem<br />
neuen Medium wurde der Tod des vorhergehenden prognostiziert.<br />
Schallplatte, Kassette, CD, MP3, Streaming. In <strong>2024</strong> werden<br />
Kassetten <strong>und</strong> Schallplatten wieder in großen Stückzahlen<br />
verkauft. Sie sind laut einer Übersicht, die Mitte März <strong>2024</strong> herauskam,<br />
der Wachstumstreiber <strong>–</strong> nicht das Streaming alleine. Ich<br />
nehme an, dass es auch am immer gleichen Klang der Produzenten<br />
<strong>für</strong> den Streaming-Markt liegt, dass Schallplatten eine Renaissance<br />
erlebt haben. Und genau da liegt ja eine Möglichkeit, sich<br />
selber einzubringen.<br />
Manche Studierende haben ihren Stil schon<br />
gef<strong>und</strong>en, andere finden ihn im Studium,<br />
wieder andere im Job <strong>–</strong> das hängt auch von<br />
den Menschen ab, mit denen man sich umgibt,<br />
die inspirieren.<br />
Und dieser eigene Stil <strong>und</strong> die Ideen sind das, was wir den KI-<br />
Systemen voraus haben, denn deren Aufgaben sind in erster<br />
Linie ein Remix des bereits Existierenden.« Wir halten also fest:<br />
Ja, KI wird die Gamingbranche in den nächsten Jahren weiter verändern.<br />
Doch, wenn du aufgeweckt <strong>und</strong> offen mit KI umgehst,<br />
kannst du davon profitieren. Denn im Gr<strong>und</strong>e ist die KI nur ein<br />
Werkzeug, um die Entwicklung von Spielen in einigen Punkten<br />
zu vereinfachen. Deine Kreativität <strong>und</strong> deine Ideen können<br />
Games immer noch den eigenen Stempel aufdrücken <strong>und</strong> das<br />
wird sich auch so schnell nicht ändern. Leg also los <strong>und</strong> hab<br />
deinen Anteil am nächsten »Spiel des Jahres«!<br />
Auch experience<br />
points sammeln!<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 29
INFORMATIK<br />
Y<br />
X<br />
X<br />
A<br />
In die Tasten!<br />
Die E-Sport-Factory ist<br />
ein wahrer Luxustempel<br />
<strong>für</strong> Gamer. Wir wollten<br />
vom Gründer Marvin<br />
Rohmann wissen, wie<br />
sie ins Leben gerufen<br />
wurde, wie es dem<br />
E-Sport-Standort Deutschland<br />
geht <strong>und</strong> inwieweit<br />
Gaming die Berufswahl<br />
beeinflusst.<br />
MARVIN ROHMANN IST GESELL-<br />
SCHAFTER UND GESCHÄFTSFÜHRER<br />
DER MAZE GMBH, DIE UNTER<br />
ANDEREM FÜR DIE E-SPORT-FACTORY<br />
ZUSTÄNDIG IST.<br />
Warum habt ihr die E-Sport-Factory ins<br />
Leben gerufen?<br />
Im Gr<strong>und</strong>e genommen war die E-Sport-Factory eine<br />
»Schnapsidee«. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es<br />
ein Hobbyraum <strong>für</strong> fünf Fre<strong>und</strong>e wird. Und im Laufe der<br />
Überlegung kam uns dann der Gedanke, dass wir die<br />
Räume ja irgendwie auch nur ein-, zweimal im Monat<br />
nutzen können <strong>und</strong> dementsprechend anderen ermöglichen<br />
wollen, sich hier einzumieten. Und da natürlich<br />
nicht alle aus dem Osnabrücker Raum kommen, dachten<br />
wir, man müsse auch irgendwie Schlafplätze schaffen.<br />
Dann ist das Ganze eskaliert <strong>und</strong> wir haben 1.200 Quadratmeter<br />
Fläche umgebaut <strong>und</strong> ein Unternehmen daraus<br />
gemacht. Heute machen wir neben der E-Sport-Factory<br />
als Event-Location hier auch Trainingslager, vermieten<br />
Fläche an Teams <strong>und</strong> machen Unternehmensberatungen<br />
mit unserer Agentur.<br />
Wie geht es denn der deutschen E-Sport-<br />
Branche gerade? Was läuft gut, was<br />
könnte besser laufen?<br />
Das ist natürlich ein Markt, der sich in den letzten Jahren super<br />
schnell weiterentwickelt hat. Ich habe selbst mal professionell<br />
Counter-Strike gespielt <strong>und</strong> habe 2010 meine aktive Karriere<br />
beendet <strong>und</strong> bin meinem Beruf nachgegangen. Wenn ich jetzt<br />
sehe, was in den letzten 14 Jahren passiert ist, dann ist das<br />
schon eine ganze Menge. Jetzt gerade sind wir in einer Zeit, wo<br />
die Entwicklung mal nicht so rasant steigt <strong>und</strong> etwas stagniert.<br />
Wir haben auch an einigen Stellen gemerkt, dass der E-Sport-<br />
Markt einfach noch gar nicht so professionalisiert ist, wie wir<br />
das gerne hätten oder uns immer gedacht haben. Aber das<br />
sollte auch niemanden einschüchtern oder verängstigen, denn<br />
das ist ganz normal.<br />
Interview: David Herrmann // Fotos: sSportfactory // Illustration: bernardojbp, grgroupstock/depositphotos.com<br />
30 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
<strong>audimax</strong><br />
real talk<br />
INFORMATIK<br />
Glaubst du, dass das Thema E-Sport noch<br />
mehr in die Gesellschaft getragen werden<br />
muss? Von vielen wird es ja immer noch<br />
nicht als Sport anerkannt.<br />
Das ist im Gr<strong>und</strong>e ja eine politische Diskussion. Ich glaube,<br />
das ist auch nur eine Frage der Zeit. Klar gibt es Themen wie<br />
Visa-Angelegenheiten, bei denen es super hilfreich wäre, wenn<br />
es als Sportart anerkannt wird. Aber <strong>für</strong> den normalen Gamer<br />
<strong>und</strong> E-Sportler ist das gar nicht so relevant. Ganz wichtig <strong>für</strong><br />
die Debatten <strong>und</strong> das Thema Akzeptanz ist aber ganz klar<br />
Aufklärung. Wir hatten zum Beispiel im letzten Monat eine<br />
Veranstaltung eines Vermögensverwalters. Wir haben also<br />
ganz unterschiedliche Unternehmen hier, die sich dem Bereich<br />
öffnen <strong>und</strong> auch ihre K<strong>und</strong>en einladen, diese Welt einmal<br />
zu erleben. Das ist wertvolle Arbeit, die sich irgendwann<br />
auszahlt <strong>und</strong> sich dann vielleicht auch eine Akzeptanz<br />
entwickelt <strong>für</strong> das, was wir hier machen.<br />
Welche persönlichen Fähigkeiten<br />
verbessert Gaming?<br />
Natürlich gibt es zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen<br />
zu Reaktionszeiten oder dem räumlichen Denken, da kann<br />
man sich aber einfach selbst mal belesen. Ich kann nur über<br />
meine eigene Entwicklung sprechen. Viele meiner Softskills<br />
habe ich durchs Spielen erlernt. Ich habe mich damals noch<br />
während der Ausbildung mit einer eigenen Werbeagentur<br />
selbstständig gemacht <strong>und</strong> im Bereich E-Commerce Webentwicklung<br />
gearbeitet. Das ganze Wissen, das ich da schon hatte,<br />
habe ich mir autodidaktisch angeeignet. Ich habe dann beispielsweise<br />
den Raid-Planer selbst entwickelt <strong>und</strong> mir so beigebracht,<br />
wie PHP-Programmierung funktioniert, was HTML ist<br />
<strong>und</strong> so weiter. Auch an meinem Sprachverständnis habe ich immer<br />
gearbeitet. Wenn du Raid-Leiter einer Gilde bist <strong>und</strong> mit 40<br />
Personen, die ein unterschiedliches Alter haben <strong>und</strong> verschiedene<br />
Sprachen sprechen, ein Ziel verfolgst, dann musst du auch<br />
mal googeln, wie man jemanden kritisieren kann, ohne dass er<br />
demotiviert ist. Und über solche Dinge habe ich schon mit 16<br />
oder 17 Jahren nachgedacht. Daher glaube ich, dass auf dieser<br />
Ebene viel passiert, was im späteren Berufsleben helfen kann.<br />
Also glaubst du, dass E-Sportler oder Gamer<br />
im späteren Berufsleben Vorteile haben?<br />
Also ich kenne viele Profispieler, auch teilweise aus meiner Zeit,<br />
die auch in der Szene geblieben sind <strong>und</strong> jetzt zum Beispiel bei<br />
Hardware-Distributoren oder bei Software-Herstellern arbeiten<br />
<strong>und</strong> da recht erfolgreich sind.<br />
Ebenso gibt es genauso viele oder mehr, die es dann in andere<br />
Winde verweht hat <strong>und</strong> die jetzt irgendwo in anderen Branchen<br />
arbeiten. Aber ich glaube, wenn du im E-Sport oder im Gaming<br />
zu Hause warst, du weißt wie die Szene tickt <strong>und</strong> dadurch deinen<br />
Wettbewerbsvorteil hast, kannst du in der Branche einen Einstieg<br />
finden.<br />
Habt ihr als E-Sport Factory spezielle<br />
Angebote <strong>für</strong> Studierende?<br />
Wir haben auf jeden Fall sehr viele Anwärter <strong>für</strong> Stellen hier.<br />
Da wir pro Woche um die 50 Bewerbungen bekommen, ist Bewerbermanagment<br />
<strong>für</strong> uns ein großes Thema. Für Studierende<br />
bieten wir auf jeden Fall Praktika <strong>und</strong> die Betreuung von Bachelor-<br />
<strong>und</strong> Masterarbeiten an. Wir haben auch zurzeit zwei Werkstudenten.<br />
Eine Mitarbeiterin studiert E-Sport-Management,<br />
während der andere Mitarbeiter einen klassischen Studiengang<br />
belegt. Duale Studiengänge bieten wir noch nicht an, vielleicht<br />
kommt das ja irgendwann.<br />
Welche Projekte stehen noch<br />
in Zukunft an?<br />
Wir sind ja hier in Osnabrück mit unserem Standort vertreten<br />
<strong>und</strong> tatsächlich ist es so: Wenn man bei uns versucht, sich<br />
mit seinem Team einzubuchen oder du mit deinen Fre<strong>und</strong>en<br />
hier eine LAN-Party machen willst, dann haben wir Vorlaufzeiten,<br />
die schon eher am Ende dieses Jahres liegen. Und deshalb<br />
ist <strong>für</strong> uns das Ziel, hier nochmal Fläche zu schaffen <strong>und</strong><br />
uns zu vergrößern. Vielleicht gibt es auch nochmal einen zusätzlichen<br />
Standort, daran möchte ich aber noch nicht denken.<br />
Eigene Eventformate sind auch in Planung, doch wir wollen<br />
ges<strong>und</strong> wachsen <strong>und</strong> nicht irgendwelche Experimente wagen.<br />
Die Corona-Zeit hat auch nochmal alles auf den Kopf gestellt.<br />
Und wenn man so will, hatten wir die letzten zwei Jahre, wo wir<br />
wirklich mal das machen können, was wir wollen <strong>und</strong> so wie<br />
wir es wollen. Von daher genieße ich es gerade total, dass es so<br />
funktioniert, wie wir uns das damals vorgestellt haben.<br />
Level up!<br />
Game on, noob.<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 31
INFORMATIK<br />
Drohnen,<br />
wie drollig!<br />
Drohnen <strong>–</strong> vor zehn Jahren<br />
noch ein komisches Etwas am Himmel.<br />
Zehn Jahre später sagt die Drohnenindustrie<br />
Nein zu Vorurteilen.<br />
Für einige noch technisches Neuland aber inzwischen sind<br />
Drohnen aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken. Angefangen<br />
bei Drohnenshows, Filmaufnahmen oder beim Tierschutz.<br />
Drohnen erleichtern in vielerlei Hinsicht Lebens- <strong>und</strong><br />
Arbeitsbereiche von Menschen. Nun ist die Drohnentechnik<br />
<strong>für</strong> viele noch nicht so ganz koscher <strong>und</strong> einige beäugen die<br />
Entwicklung noch kritisch. Ein Klischee jagt das nächste <strong>und</strong><br />
diese werden heute vom Leiter der bayerischen Drohnenakademie<br />
Prof. Dr. Helmut Roderus <strong>und</strong> dem wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiter Michael Kirschner-Rang aufgeräumt oder<br />
eben nicht.<br />
Mit Drohnen werden nur Leute überwacht<br />
Roderus: Ganz klar, mit Drohnen kann man w<strong>und</strong>erbar<br />
Leute überwachen. Eine Drohne vom eigenen Gr<strong>und</strong>stück<br />
aufsteigen zu lassen <strong>und</strong> beim Nachbarn in die Fenster hineinzufilmen<br />
<strong>–</strong> technisch geht das alles. Deshalb gibt es aber<br />
ganz klare Regelungen, die vorgeben was erlaubt ist <strong>und</strong> was<br />
nicht. Das sind, meines Erachtens nach, vernünftige Regeln.<br />
In der Drohnenakademie bringen wir den Menschen den<br />
richtigen Umgang mit dieser Technik bei.<br />
Kirschner-Rang: Da möchte ich hinzufügen: Man kann mit<br />
einer Handykamera genauso ein Foto oder eine Aufzeichnung<br />
machen, ohne das es jemand bemerkt. Drohnen sind ein super<br />
Werkzeug, wie auch ein Handy ein super Werkzeug ist.<br />
Drohnen sind das neue Feuerwerk<br />
Kirschner-Rang: Ich gehe sogar so weit <strong>und</strong> sage: Drohnen<br />
wären das bessere Feuerwerk, obwohl das klassische sehr<br />
faszinierend ist. Diese Faszination teile ich auch, aber es überwiegt<br />
der Umweltaspekt. Ich würde es begrüßen, wenn man<br />
mehr Drohnen in den Himmel bringt. Drohnenshows können<br />
auch viel flexibler auf eine Zuschauergruppe abgestimmt werden,<br />
aber natürlich spielt noch der Kostenfaktor eine Rolle.<br />
Wenn das in Einklang gebracht werden kann, dann finde ich,<br />
wären Drohnen das bessere Feuerwerk.<br />
Drohnenentwicklung = Militärentwicklung<br />
Roderus: Das ist ein sehr ernstes <strong>und</strong> aktuelles Thema.<br />
Man muss sich bewusst machen, dass viele technische Entwicklungen<br />
gerade durch das Militär angetrieben werden.<br />
Der momentane technische Stand im zivilen Drohnenbereich<br />
war vor zehn Jahren im Militär schon fast<br />
ein alter Hut. Viele Gegenstände können als Waffe umfunktioniert<br />
werden <strong>und</strong> so ist es bei Drohnen auch.<br />
Dahingehend forscht <strong>und</strong> entwickelt die Drohnenakademie<br />
nur <strong>für</strong> den zivilen Gebrauch von Drohnen.<br />
Die bayerische Drohnenakademie<br />
ist eine Einrichtung<br />
innerhalb der Hochschule<br />
Ansbach <strong>und</strong> forscht im zivilen<br />
Bereich der Flugrobotik.<br />
Drohnen schützen bedrohte Tierarten<br />
Kirschner-Rang: Da<strong>für</strong> muss man gar nicht soweit weg<br />
gehen, um damit bedrohte Arten oder Tiere im generellen zu<br />
schützen. Ein Kollege rettet Rehkitze auf Äckern von Landwirten.<br />
Ob das Schützen der Tiere in einem Reservat oder auf dem<br />
Acker nebenan passiert, ist trotzdem der selbe Sachverhalt <strong>und</strong><br />
jedes Mal eine sehr gute Nutzung.<br />
Roderus: Inzwischen sind Landwirte ohnehin dazu angehalten,<br />
ihre Felder mit Drohnen zu überfliegen, um Tiere zu schützen,<br />
die sich möglicherweise darauf befinden.<br />
Interview: Marina Eckstein // Illustration: pikisuperstar/freepik.com<br />
32 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ANZEIGE<br />
3 Fragen: // Ein wichtiges Bindeglied<br />
Julia K. von KNDS über die nötigen Skills in ihrem<br />
Beruf <strong>und</strong> die Möglichkeiten nach dem dualen Studium<br />
Foto: KNDS<br />
Wie sehen Ihre Aufgaben bei KNDS aus?<br />
Gemeinsam mit meinen Kollegen betreue ich organisatorische<br />
Themen im Bereich der Fertigung hier am Standort Kassel. Dazu<br />
zählen zum Beispiel die Hallenflächenplanung als auch die Betreuung<br />
von Dienstleistern. Der Projektkoordination <strong>für</strong> die Beschaffung<br />
unterschiedlichster Betriebsmittel kommt eine besondere<br />
Rolle zu. Das kann eine Schweißerei-Ausstattung sein, Werkzeugmaschinen,<br />
Prüfstände unterschiedlicher Größe oder Arbeitspodeste.<br />
Meist sind wir das Bindeglied zwischen den einzelnen<br />
Fertigungs-Fachabteilungen <strong>und</strong> den Lieferanten <strong>und</strong> stimmen<br />
uns auch eng mit unserem Einkauf <strong>und</strong> der Arbeitssicherheit ab.<br />
Auf welche Fähigkeiten <strong>und</strong> Soft Skills kommt es in Ihrem<br />
Beruf an? Einfach gesagt: Man muss die Fähigkeit haben, den<br />
Überblick zu behalten. Ich bin stets informiert über den Sachstand<br />
aller laufenden <strong>und</strong> bevorstehenden Beschaffungs-,<br />
Umzugs- oder sonstigen Projekte unserer Abteilung. Nur so kann<br />
ich sicherstellen, dass Kosten <strong>und</strong> Termine genau geplant <strong>und</strong> eingehalten<br />
werden können. Dazu gehört natürlich auch eine hohe<br />
Flexibilität, ein gr<strong>und</strong>legendes technisches Verständnis <strong>und</strong> Spaß<br />
an Kommunikation.<br />
Bevor sie übernommen wurden, haben<br />
Sie ein duales Studium bei KNDS gemacht?<br />
Wem würden Sie es empfehlen?<br />
Ja, ich habe ein Studium im Praxisverb<strong>und</strong> im Studienfach Wirtschaftsingenieurwesen<br />
mit Fachrichtung Maschinenbau absolviert.<br />
Zeitgleich lief meine Ausbildung zur Industriekauffrau.<br />
Mein Masterstudium konnte ich dann direkt im Anschluss an<br />
meinen Bachelor berufsbegleitend angehen. In jeder Phase meiner<br />
Ausbildung <strong>und</strong> meines Studiums wurde ich von meinen Kollegen<br />
<strong>und</strong> Vorgesetzten unterstützt. Ich kann jedem nur empfehlen,<br />
das häufig doch recht trockene Wissen des Studiums mit »echter«<br />
Praxiserfahrung zu kombinieren. Meine Ausbildung als auch<br />
mein Studium haben mich hervorragend auf meine berufliche<br />
Karriere bei KNDS vorbereitet.<br />
Sichere dir<br />
deinen Job!<br />
In der Fertigung durchstarten!<br />
... bei KNDS Deutschland in München oder Kassel.<br />
Starte deine Karriere in der Fertigung bei KNDS Deutschland <strong>–</strong> einem der<br />
führenden europäischen Hersteller <strong>für</strong> militärische Landsysteme.<br />
Hier vereint sich Handwerk mit modernster Technologie <strong>und</strong> du hast die<br />
Möglichkeit einzigartige Produkte von höchster Qualität zu schaffen. Dich<br />
erwarten vielfältige Karrieremöglichkeiten in den Bereichen Produktionssteuerung,<br />
Qualitätsmanagement, Prozessoptimierung, Maschinenbau u.v.m.<br />
Werde Teil unseres Teams <strong>und</strong> arbeite an spannenden,<br />
innovativen Projekten mit tollen Entwicklungsperspektiven!<br />
Nimmst du die Herausforderung an?<br />
Dann bewirb dich jetzt unter:<br />
www.knds.de/karriere
Football's ♥<br />
Das Sommermärchen 2.0.<br />
GRUPPE A<br />
GRUPPE B<br />
GRUPPE C<br />
GRUP<br />
:<br />
14. JUNI, 21.00, MÜN<br />
GER<br />
:<br />
15. JUNI, 15.00, KÖL<br />
HUN<br />
:<br />
19. JUNI, 21.00, KÖL<br />
SCO<br />
:<br />
19. JUNI, 18.00, STU<br />
GER<br />
:<br />
23. JUNI, 21.00, FRA<br />
SUI<br />
:<br />
23. JUNI, 21.00, STU<br />
SCO<br />
SCO<br />
SUI<br />
SUI<br />
HUN<br />
GER<br />
HUN<br />
:<br />
15. JUNI, 18.00, BER<br />
ESP<br />
:<br />
15. JUNI, 21.00, DOR<br />
ITA<br />
:<br />
19. JUNI, 15.00, HAM<br />
CRO<br />
:<br />
20. JUNI, 21.00, GEL<br />
ESP<br />
:<br />
24. JUNI, 21.00, DÜS<br />
ALB<br />
:<br />
24. JUNI, 21.00, LEI<br />
CRO<br />
CRO<br />
ALB<br />
ALB<br />
ITA<br />
ESP<br />
ITA<br />
:<br />
16. JUNI, 18.00, STU<br />
SLO<br />
:<br />
16. JUNI, 21.00, GEL<br />
SRB<br />
:<br />
20. JUNI, 18.00, FRA<br />
DEN<br />
:<br />
20. JUNI, 15.00, MÜN<br />
SLO<br />
:<br />
25. JUNI, 21.00, KÖL<br />
ENG<br />
:<br />
25. JUNI, 21.00, MÜN<br />
DEN<br />
DEN<br />
ENG<br />
ENG<br />
SRB<br />
SLO<br />
SRB<br />
POL :<br />
16. JUNI, 15<br />
AUT :<br />
17. JUNI, 21<br />
POL :<br />
21. JUNI, 18<br />
NED :<br />
21. JUNI, 21<br />
FRA :<br />
25. JUNI, 18<br />
NED :<br />
25. JUNI, 18<br />
30. JUNI, 21.00, Köln<br />
ACHTELFINALE 3<br />
:<br />
B1<br />
ADEF3<br />
A1<br />
29. JUNI, 21.00, Dortm<strong>und</strong><br />
ACHTELFINALE 1<br />
:<br />
C2<br />
Jippie<br />
oder zzzz!<br />
Jetzt deine<br />
Kurse<br />
bewerten!<br />
AF3<br />
VF1<br />
<strong>05</strong>. JULI, 18.00, STUTTGART<br />
VIERTELFINALE 1<br />
:<br />
:<br />
HALBFINALE 1<br />
09. JULI, 21.00, München<br />
AF1<br />
VF2<br />
14. JULI <strong>2024</strong><br />
FINA<br />
AF5<br />
:<br />
VIERTELFINALE 2<br />
<strong>05</strong>. JULI, 21.00, Hamburg<br />
AF6<br />
F1<br />
:<br />
ACHTELFINALE 5<br />
01. JULI, 21.00, Frankfurt<br />
ABC3<br />
D1<br />
:<br />
ACHTELFINALE 6<br />
01. JULI, 18.00, Düsseldorf<br />
E2
coming home!<br />
Weil's einfach schön ist.<br />
PE D<br />
GRUPPE E<br />
GRUPPE F<br />
NED<br />
.00, HAM<br />
FRA<br />
.00, DÜS<br />
AUT<br />
.00, BER<br />
FRA<br />
.00, LEI<br />
POL<br />
.00, DOR<br />
AUT<br />
.00, BER<br />
:<br />
17. JUNI, 18.00, FRA<br />
BEL<br />
:<br />
17. JUNI, 15.00, MÜN<br />
ROU<br />
:<br />
21. JUNI, 15.00, DÜS<br />
SVK<br />
:<br />
22. JUNI, 21.00, KÖL<br />
BEL<br />
:<br />
26. JUNI, 18.00, STU<br />
UKR<br />
:<br />
26. JUNI, 18.00, FRA<br />
SVK<br />
SVK<br />
UKR<br />
UKR<br />
ROU<br />
BEL<br />
ROU<br />
:<br />
18. JUNI, 18.00, DOR<br />
TUR<br />
:<br />
18. JUNI, 21.00, LEI<br />
POR<br />
:<br />
22. JUNI, 18.00, DOR<br />
TUR<br />
:<br />
22. JUNI, 15.00, HAM<br />
GEO<br />
:<br />
26. JUNI, 21.00, HAM<br />
CZE<br />
:<br />
26. JUNI, 21.00, GEL<br />
GEO<br />
GEO<br />
CZE<br />
POR<br />
CZE<br />
TUR<br />
POR<br />
02. JULI, 18.00, München<br />
02. JULI, 21.00, Leipzig<br />
ACHTELFINALE 7<br />
ACHTELFINALE 8<br />
:<br />
:<br />
E1 ABCD3 D1 F2<br />
♥ 21.00, Berlin<br />
AF7<br />
06. JULI, 21.00, Berlin<br />
VIERTELFINALE 3<br />
:<br />
AF8<br />
LE<br />
VF3<br />
:<br />
HALBFINALE 2<br />
10. JULI, 21.00, Dortm<strong>und</strong><br />
VF4<br />
AF4<br />
:<br />
VIERTELFINALE 4<br />
06. JULI, 18.00, Düsseldorf<br />
AF2<br />
: :<br />
ACHTELFINALE 4 ACHTELFINALE 2<br />
30. JUNI, 18.00, Gelsenkirchen 29. JUNI, 18.00, Berlin<br />
C1 DEF3 A2 B2
INFORMATIK<br />
It's a new<br />
Unendliche Weiten? Unendliche Chancen!<br />
New Space erschafft neue Traum-Jobs <strong>für</strong> <strong>ITler</strong><br />
Weit, weit draußen in der Nordsee <strong>–</strong> etwa 350 Kilometer vor<br />
der Küste <strong>–</strong> liegt er: der deutsche Weltraum-Bahnhof. Darunter<br />
sollte man sich nun aber kein riesiges Gelände vorstellen wie<br />
das US-amerikanische Kennedy-Space-Center im Cape Canaveral.<br />
Eigentlich findet man dort <strong>–</strong> weit, weit draußen in der<br />
Nordsee <strong>–</strong> nur das Spezialschiff »German-Offshore Spaceport<br />
Alliance«. Dass es sich hierbei trotzdem um einen ziemlich bedeutungsvollen<br />
Ort handelt, soll in diesem Jahr bewiesen werden.<br />
Im April <strong>2024</strong> startet von hier die erste Weltraum-Rakete<br />
von einem deutschen Bahnhof. Ein wichtiger Schritt in eine<br />
blühende Zukunft der Raumfahrt, bei der Deutschland eine<br />
maßgebliche Rolle spielen kann. Die Weichen stehen dabei vor<br />
allem in eine Richtung: New Space. Ein Konzept, das nicht nur<br />
gut klingt, sondern auch vielversprechende Karrieremöglichkeiten<br />
bietet.<br />
What's NEW, folks?<br />
Elon Musk hätte heute wahrscheinlich nicht so viel zu grinsen<br />
ohne Menschen wie Edward H. White, Judith Resnik<br />
oder Christa McAuliffe. Im Vergleich zu dem des Milliardärs<br />
sagen diese Namen wohl den wenigsten etwas. Sie gehören zu<br />
Menschen, die ihr Leben <strong>für</strong> die bemannte Raumfahrt geopfert<br />
haben <strong>und</strong> bei der ersten Apollo-Mission oder in der Challenger-<br />
Rakete starben. So verkehrt diese Tode waren <strong>–</strong> diese Rückschläge<br />
haben einen wichtigen Teil zur Entwicklung der modernen<br />
Raumfahrt beigetragen <strong>und</strong> letztendlich auch zum Erfolg<br />
von Musks Durchbruch. Beim Thema New Space gilt »Space X«<br />
als das Paradebeispiel <strong>und</strong> Beginn einer neuen Raumfahrt-<br />
Ära. Doch was steckt genau hinter dem Konzept? Dipl.-Ing.<br />
Simon Jäckel, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Verein<br />
Deutscher <strong>Ingenieure</strong> VDI hilft bei einer Definition: »Dieser<br />
Begriff bezieht sich auf eine neue Generation von Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Start-ups, die innovative Ansätze <strong>für</strong> den Zugang zum<br />
Weltraum <strong>und</strong> die Nutzung von Raumfahrttechnologien verfolgen«,<br />
so der Experte. »Im Vergleich zu traditionellen Raumfahrtunternehmen<br />
sind ›New Space‹-Unternehmen agiler,<br />
flexibler <strong>und</strong> fokussierter auf kosteneffiziente Lösungen.<br />
Sie nutzen neue Technologien wie 3D-Druck, künstliche Intelligenz<br />
<strong>und</strong> Big Data, um den Zugang zum Weltraum <strong>und</strong> neue<br />
Geschäftsmöglichkeiten zu erschließen.« Der Aufwand einer<br />
großen, staatlichen Raumfahrt-Mission ist gigantisch. Ein<br />
Kilogramm Nutzlast in den Weltraum zu befördern kostete<br />
beim damaligen Space-Shuttle 65.000 Dollar. Beim europäischen<br />
Dauer-Projekt »Ariane 6« sind ca. 10.200 Dollar angedacht.<br />
Im Vergleich dazu stellen die Falcon-Raketen von Space<br />
X absolute Preisbrecher dar. 1.500 Dollar kostet es, einen Kilo<br />
Nutzlast ins All zu schießen. Kleiner <strong>und</strong> im Vergleich teurer,<br />
aber da<strong>für</strong> zielgerichteter, effizienter <strong>und</strong> individueller. Da<strong>für</strong><br />
stehen sogenannte Microlauncher <strong>–</strong> das Herzstück der »New<br />
Space«-Ära. Nicht überraschend, dass in diesem Bereich ausgerechnet<br />
immer mehr Start-ups <strong>und</strong> kleine Unternehmen aufblühen<br />
<strong>–</strong> auch in Deutschland.<br />
Lass die Raketen STARTEN!<br />
Hält man in Deutschland Ausschau nach riesigen Entwicklungshallen<br />
über deren Eingang ein prominenter Name <strong>für</strong><br />
DAS Raumfahrtunternehmen der Republik steht, sucht man<br />
vergebens. Die Zukunft der deutschen Raumfahrt wird zu<br />
einem großen Teil von Start-ups <strong>und</strong> jungen Firmen geschrieben,<br />
die überall im Land verteilt sind.<br />
Ohne Satelliten<br />
geht nichts mehr:<br />
keine Sportschau,<br />
kein Aktienhandel,<br />
keine Lieferkette,<br />
keine Flugzeugreise.<br />
Jonas Kellner, Rocket Factory Augsburg<br />
Text: Florian Grobbel // Foto: hylimpulse TechnologIes Gmbh // Illustration: rawpixel.com/freepik.com<br />
36 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
INFORMATIK<br />
*space<br />
Innovationen in der Branche werden zum<br />
Beispiel im Schwäbischen geschaffen. Die<br />
Aufgabe der Rocket Factory Augsburg<br />
(RFA) ist die Entwicklung einer modernen<br />
günstigen Trägerrakete, um die Zugangsschwelle<br />
zum Weltraum zu senken <strong>und</strong><br />
Daten von Satelliten zu ermöglichen. Ziel<br />
soll es sein, unsere Erde besser zu vernetzen, verstehen <strong>und</strong> somit auch beschützen zu<br />
können. Und das auf möglichst preissparende Weise. »Wir arbeiten aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
mit günstigem Edelstahl <strong>für</strong> unsere Tankstrukturen <strong>und</strong> verwenden zahlreiche standardisierte<br />
Bauteile aus der Automobil-, Öl- oder Energiebranche«, erklärt Jonas Kellner<br />
von der RFA. Im stetigen Wachstum der Satellitenanzahl im All sieht Kellner eine der<br />
dringendsten Aufgaben der zukünftigen Entwicklung. »Entsprechend wichtig ist es <strong>für</strong><br />
Deutschland nicht nur einen eigenen Zugang zum Weltraum zu haben, sondern auch<br />
aktiv <strong>und</strong> zielgerichtet innovative Technologie in diesem Bereich zu fördern <strong>und</strong> Fähigkeiten<br />
aufzubauen«, so Kellner. Tastächlich ist es auf den ersten Blick ziemlich überraschend,<br />
wie viele Lebensbereiche durch die zunehmende Zahl von Satelliten positiv beeinflusst<br />
werden <strong>–</strong> abseits von Fernsehprogrammen <strong>und</strong> Straßenkarten. So profitiert zum Beispiel<br />
auch das Agrarwesen von New Space. »Satellitengestützte Anwendungen ermöglichen<br />
in der Landwirtschaft eine zentimetergenaue Ausbringung von Saatgut, Düngemitteln<br />
<strong>und</strong> Wasser auf die Felder. Im Ergebnis steht ein höherer Ertrag bei einem geringeren<br />
Einsatz von Ressourcen«, schreibt der B<strong>und</strong>esverband der deutschen Industrie (BDI),<br />
dessen Präsident Siegfried Russwurm Ende letzten Jahres den ersten deutschen Raketenstart<br />
<strong>für</strong> <strong>2024</strong> ankündigte. Das Thema Raumfahrt wird beim BDI dementsprechend groß<br />
geschrieben <strong>und</strong> auch Experten sind sich dem wachsenden Interesse Deutschlands gewiss.<br />
TALENT HUB<br />
Launch your career<br />
in aerospace.<br />
Berlin ExpoCenter Airport<br />
7.<strong>–</strong> 9. Juni <strong>2024</strong><br />
Melde dich kostenlos bei ILA<br />
Digital an <strong>und</strong> lerne die<br />
Branchenführer persönlich kennen.<br />
#PioneeringAerospace #ILA24 #ILATalents
INFORMATIK<br />
Um wettbewerbsfähig zu bleiben,<br />
müssen deutsche Unternehmen weiterhin<br />
in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung investieren<br />
<strong>und</strong> innovative Technologien entwickeln,<br />
um ihre Position als eine der weltweit<br />
führenden Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtindustrien<br />
zu festigen. Dipl.Ing. Simon Jäckel, VDI<br />
»Deutschland ist ein Schlüsselspieler in der Europäischen<br />
Raumfahrtagentur (ESA) <strong>und</strong> beteiligt sich an zahlreichen internationalen<br />
Projekten <strong>und</strong> Raumfahrtmissionen«, erklärt<br />
VDI-Mitarbeiter Simon Jäckel. »Dennoch gibt es auch Bereiche,<br />
in denen Verbesserungen möglich sind wie zum Beispiel bei der<br />
Schaffung von Produktionskapazitäten von Kleinsatelliten, der<br />
schnelleren Einführung von Innovationen <strong>und</strong> neuen Technologien,<br />
bei der Effizienz <strong>und</strong> bei der Anpassung an die sich ändernden<br />
K<strong>und</strong>enbedürfnisse. Auch die Kürzung des nationalen<br />
Raumfahrtetats stellt die Branche gerade vor einige Herausforderungen.«<br />
Ebenso schlägt auch in der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrtbranche<br />
der Fachkräftemangel zu.<br />
Kerzen <strong>für</strong> den Weltraum?<br />
Mehr denn je ist in der weiteren Entwicklung einer erfolgreichen<br />
Raumfahrtbranche <strong>und</strong> entsprechenden Karriere der wachsende<br />
Fokus auf IT-Anwendungen unumgänglich <strong>–</strong> auch im<br />
vorbereitenden Studium. »Die Gr<strong>und</strong>lagen zur Raumfahrt liegen<br />
in Mathematik <strong>und</strong> auch Physik, viele Anwendungen sind<br />
auch mit Softwareentwicklung <strong>und</strong> Programmiersprachen<br />
verb<strong>und</strong>en. Datenverarbeitung <strong>und</strong> Regelungstechnik sind<br />
weitere Bereiche, die wichtig sind <strong>–</strong> je nach Anwendung«, so die<br />
Einschätzung von Mario Kobald, CEO von HyImpulse. Das Unternehmen<br />
aus Neuenstadt im Landkreis Heilbronn entwickelt<br />
kleine Launcher <strong>für</strong> Satelliten auf dem europäischen Markt.<br />
Die Raketentriebwerke sollen sich dabei durch eine schnelle<br />
Markteinführung auszeichnen sowie kostengünstig sein <strong>–</strong> vor<br />
allem beim Treibstoff. Hier setzt HyImpulse auf einen sehr besonderen<br />
Weg: »Unser Unternehmen zeichnet sich aus durch<br />
unseren innovativen Hybridraketenantrieb«, so Kobald. »Hierbei<br />
verwenden wir Kerzenwachs zusammen mit Sauerstoff<br />
als Treibstoffe. Dies ermöglicht ein sehr sicheres <strong>und</strong> zugleich<br />
günstigeres Antriebssystem als bisherige Flüssig antriebe.« Als<br />
unumgänglich sieht der CEO die zunehmende Auseinandersetzung<br />
auch mit künstlicher Intelligenz: »KI wird Anwendung<br />
finden in vielen Bereichen im Alltag. In der Raumfahrt sind viele<br />
Anwendungen denkbar, von der Analyse von Testdaten am<br />
Boden, Unterstützung <strong>und</strong> Entwicklung von neuen Antrieben<br />
<strong>und</strong> Produkten bis hin zu Echtzeit-Auswertung <strong>und</strong> Analyse<br />
von Daten im Flug.«<br />
English is no rocket science<br />
Auch wenn es ein großes Ziel ist, die Raketenindustrie im eigenen<br />
Land immer weiter auszubauen, die Branche ist <strong>und</strong> bleibt<br />
international. Eine entscheidende Voraussetzung <strong>für</strong> eine<br />
Karriere sind daher Fremdsprachenkenntnisse. »Wir sind ein<br />
sehr internationales Team mit über 300 Leuten aus 45 Nationen.<br />
Es muss also fließend Englisch gesprochen werden <strong>und</strong> interkulturelles<br />
Verständnis vorliegen«, erklärt Jonas Kellner von<br />
der Rocket Factory Augsburg. Des Weiteren empfiehlt er ein<br />
hohes Maß an Teambereitschaft <strong>und</strong> einen guten Umgang mit<br />
Stress. »Niemand bei RFA kann einfach <strong>für</strong> sich arbeiten, alles<br />
ist eng verzahnt <strong>und</strong> voneinander abhängig. Die Komplexität<br />
ist hoch, ebenso wie der Zeitdruck.« Die Raumfahrtbranche<br />
ist ein Arbeitsumfeld, in dem kein Tag dem anderen gleicht.<br />
Gegenwärtig gibt es jährlich eine Vielzahl neuer Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> die Konkurrenz wächst <strong>–</strong> gerade auf dem Markt der<br />
Start-ups. Auch ein gewisses Maß an Perfektionismus ist bei<br />
einer Karrie re in der Raumfahrtbranche nicht verkehrt <strong>–</strong><br />
schließlich soll ein verpatzter Raketenstart auf jeden Fall verhindert<br />
werden. »Im Gegenzug«, so schließt Jonas Kellner,<br />
»arbeitet man in einer unglaublich spannenden Industrie,<br />
erhält viel Verantwortung <strong>und</strong> Einblicke, <strong>und</strong> lebt quasi<br />
Science-Fiction.«<br />
Deutschland ist seit<br />
langem ein wichtiges<br />
Element in der europäischen<br />
Raumfahrtindustrie.<br />
Vor allem in<br />
Baden-Württemberg <strong>und</strong><br />
Bayern sind viele<br />
Raumfahrtfirmen <strong>und</strong><br />
auch Zulieferer<br />
ansässig.<br />
Mario Kobald, HyImpulse<br />
Illustration: rawpixel.com/freepik.com<br />
38 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
ANZEIGE<br />
Laser im Weltraum? // Die Kommunikation der Zukunft<br />
Einblicke in die spannende Welt der Lasertechnik<br />
<strong>und</strong> deine Karrieremöglichkeiten bei TESAT.<br />
Text <strong>und</strong> Foto: TESAT<br />
Wenn heute eine optische Kommunikation via Laser zwischen Satelliten stattfindet,<br />
dann zumeist mit Technik von TESAT. Die erste erfolgreiche Kommunikation<br />
mittels Licht über zehntausende Kilometer im Weltraum fand bereits im Jahr 2008<br />
statt. Seither sind wir die wesentlichen Treiber <strong>für</strong> den Auf- <strong>und</strong> Ausbau der Laserkommunikation<br />
im All, mit bis jetzt über 80.000 optischen Satellitenverbindungen<br />
<strong>und</strong> Distanzen von mehr als 45.000 Kilometern.<br />
Ob Telekommunikation, Navigation, Klima-/Erdbeobachtung oder Wissenschaft,<br />
unser Beitrag zur Digitalisierung der Satellitenkommunikation setzt neue<br />
Maßstäbe auf der ganzen Welt. Mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung auf diesem<br />
Gebiet garantieren wir, als Marktführer, ein Höchstmaß an Innovation, Nachhaltigkeit,<br />
Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Ausfallsicherheit. R<strong>und</strong> 1.100 Mitarbeitende leisten am<br />
Standort Backnang ihren Beitrag, verschiedenste raumfahrtspezifische Produkte zu<br />
entwickeln, zu fertigen, zu testen <strong>und</strong> zu vertreiben, vom kleinsten Bauteil bis hin zu<br />
kompletten Satellitennutzlasten. Die Faszination <strong>für</strong> den Weltraum treibt uns zu immer<br />
neuen <strong>und</strong> besseren Lösungen an. Flache Hierarchien, ein großartiges Team, ein<br />
ausgesprochen spannendes Themengebiet <strong>und</strong> der sich im enormen Wachstum befindende<br />
Raumfahrtmarkt, sorgen <strong>für</strong> ein motivierendes <strong>und</strong> herausforderndes Arbeitsumfeld.<br />
Denn genau jetzt entstehen die großen Satellitenkonstellationen von morgen.<br />
Damit gestalten wir die Zukunft der Kommunikation. Gemeinsam mit Dir?<br />
»Neue Technologien im Markt zu<br />
etablieren, K<strong>und</strong>entrends zu erkennen<br />
<strong>und</strong> in die weiteren Pläne der TESAT zu<br />
integrieren <strong>–</strong> diese Herausforderung<br />
spornt mich täglich an, meinen Beitrag<br />
zu einer weiterhin erfolgreichen<br />
Entwicklung zu leisten.«<br />
Julian Woicke, Sales Manager bei TESAT<br />
MACH DEINE<br />
KARRIERE ZU<br />
DEINER MISSION!<br />
Wir suchen Dich <strong>–</strong> #FindYourSpace bei TESAT.
Wissenschafts<br />
Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, dass das Handeln <strong>für</strong> die Wahrung der Rechte anderer nicht mehr Einschränkungen unterworfen ist<br />
als erforderlich. Ihr Erhalt stellt eine große Verantwortung <strong>für</strong> die Gesellschaft dar. Einschränkungen können dabei explizit sein,<br />
in Form von Gesetzen <strong>und</strong> Regeln. Sie können aber auch implizit auftreten, dann oft als Bestandteil von Ungerechtigkeiten.<br />
Implizite, ungerechte Einschränkungen werden zum Beispiel in der niedrigen sozialen Mobilität in Deutschland sichtbar, im<br />
starken Gender-Ungleichgewicht in MINT-Berufen oder auch in der stark fragmentierten deutschen Informatik-Bildungslandschaft,<br />
die alle drei Folgen wesentlicher Schwächen des deutschen Bildungssystems sind. Soweit staatliche Akteure dabei versagen,<br />
allen gleichermaßen solche Freiheiten zu bieten, müssen wir uns daher individuell einbringen <strong>und</strong> uns auf verschiedenste<br />
Weise gegen Ungerechtigkeiten <strong>und</strong> unnötige Einschränkungen einsetzen. Beispiele da<strong>für</strong> können die Schaffung kostenloser<br />
Bildungsangebote im Ehrenamt sein, die stete Beachtung einer gerechten Ressourcenverteilung in allen Entscheidungsprozessen<br />
<strong>und</strong> auch die Forschung an Technologien, die mehr Zugänglichkeit versprechen.<br />
+++ Stefan Hildebrand, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin <strong>und</strong> Co-Fo<strong>und</strong>er von BYTE Challenge<br />
F<br />
♥<br />
R<br />
☕<br />
E<br />
☺<br />
Unter diesem Motto steht<br />
das Wissenschaftsjahr <strong>2024</strong><br />
I<br />
Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, die technischen Möglichkeiten<br />
zu nutzen, um einen Mehrwert <strong>für</strong> die Gesellschaft zu<br />
schaffen <strong>und</strong> an der Lösung ihrer Fragen <strong>und</strong> Probleme<br />
zu arbeiten. Dem technischen Fortschritt wohnt nicht nur<br />
ein Selbstzweck inne, die Anwendungsmöglichkeiten sind<br />
vielfältig <strong>und</strong> die freie Nutzung kann die Gesellschaft<br />
weiter voranbringen. Die Gr<strong>und</strong>lagen sind gelegt <strong>und</strong><br />
viele gemeinschaftlich entwickelte Open-Source-Projekte<br />
können sehr einfach angewendet werden. Diese freie<br />
Nutzung <strong>und</strong> Partizipationsmöglichkeit an der technischen<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung kann bei sozialen <strong>und</strong> nachhaltigen<br />
Fragestellungen helfen <strong>und</strong> reale Probleme lösen.<br />
Die Zurverfügungstellung von frei nutzbaren Daten von<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Behörden jeglicher Art fördert diesen<br />
Prozess, an dem bereits junge Informatikinteressierte<br />
teilhaben können. Die freie Nutzung von Wissen in der<br />
Anwendung bringt <strong>für</strong> den Anwendenden <strong>und</strong> den Nutzenden<br />
Vorteile. +++ Pascal Dzikus, Consultant <strong>für</strong> Data & AI<br />
Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, wenn Programmcode<br />
frei verfügbar ist. Denn durch kollaborative<br />
Arbeiten an einem Projekt ist es möglich, gute,<br />
sichere <strong>und</strong> vor allem freie Software zu entwickeln.<br />
Die Open-Source-Community hat es<br />
geschafft, kostenfreie Alternativen zu proprietären<br />
Produkten zu entwickeln, um auch finanziell<br />
schwächeren Personen <strong>und</strong> Unternehmen eine<br />
Möglichkeit zu gewähren, die gleichen Dienste<br />
zu nutzen. Aus sozial-ökonomischer Sicht ist<br />
Open-Source <strong>und</strong> damit freie Software ein<br />
wichtiger Eckpfeiler unserer Gesellschaft ohne<br />
die es wichtige Entwicklungen der letzten Jahre<br />
nicht gegeben hätte. Weiterhin ist es w<strong>und</strong>ervoll,<br />
einen Teil zu einer großen <strong>und</strong> bekannten<br />
Software beitragen zu können <strong>und</strong> zu sehen,<br />
wie die eigenen Code-Zeilen produktiv in weit<br />
verbreiteten Systemen genutzt werden.<br />
+++ Kai Eßmann, Software Engineer<br />
Für mich bedeutet Freiheit vor allem die Kontrolle über meine persönlichen Daten <strong>und</strong> Privatsphäre.<br />
Jede*r sollte das Recht haben, seine*ihre Daten zu schützen <strong>und</strong> zu entscheiden, wie sie verwendet<br />
werden. Dazu gehört der Zugang zu Verschlüsselungstools <strong>und</strong> die Möglichkeit, anonym im Internet<br />
zu surfen. Für mich ist Freiheit eng mit Open-Source-Software verb<strong>und</strong>en, wodurch Innovationen<br />
gefördert werden <strong>und</strong> jede*r Zugang zur Technologie erhält. Ebenso bedeutsam ist der freie Zugang<br />
zu Bildung <strong>und</strong> Wissen <strong>für</strong> alle, unabhängig von Herkunft <strong>und</strong> finanziellen Möglichkeiten.<br />
+++ Robin Pappe, IT-Security Consultant<br />
Interview: Lydia Borsboom // Illustration: <strong>audimax</strong><br />
40 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
jahr <strong>2024</strong> ~♥~<br />
Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, dass alle Menschen eine weitestmögliche Selbstverwirklichung leben können. Die Digitalisierung<br />
bietet viele Möglichkeiten, eine Chancengleichheit zu schaffen <strong>und</strong> positiv darauf zu wirken, wie wir unser Leben gestalten<br />
wollen. Jedoch ist das Feld auch durch wirtschaftliche, politische <strong>und</strong> weitere Interessen geprägt, was nicht immer im Einklang<br />
mit dem steht, was <strong>für</strong> die Menschheit das Sinnvollste ist. Eine offene <strong>und</strong> zugängliche Diskussion über die Entwicklung mit der<br />
Offenheit, sich auf verschiedene Meinungen einzulassen <strong>und</strong> diese in den Entwicklungen einzubinden, ist notwendig. Universitäten<br />
als neutrale Wissens- <strong>und</strong> Austauschplattform <strong>und</strong> weitere Foren sind hier essenziell. Auch das Netzwerk der Jungen Gesellschaft<br />
der Informatik ist <strong>für</strong> mich persönlich eine solche Plattform geworden. Wir müssen lernen, offen miteinander zu sprechen,<br />
Ängste <strong>und</strong> Sorgen wahrzunehmen <strong>und</strong> einzubinden. Besonders mit Blick auf die aktuellen KI-Entwicklungen ist hier wieder<br />
viel Potenzial, demokratische Elemente zu stärken <strong>und</strong> Selbstverwirklichung zu ermöglichen. Die Dystopien sind uns aber alle<br />
sehr präsent. Bereiche wie KI-Ethik sollten hier an Bedeutung gewinnen <strong>und</strong> ein Gewicht haben, um Freiheiten zu garantieren.<br />
+++ Jason Kilby , Consultant <strong>für</strong> AI-Compliance<br />
Was bedeutet<br />
Freiheit <strong>für</strong> <strong>ITler</strong>?<br />
I<br />
♫<br />
T<br />
H #<br />
E<br />
Über die in der Verfassung ausdrücklich erwähnten Freiheitsrechte hinaus<br />
sind im Zuge der Digitalisierung noch einige hinzugekommen. Dazu gehört<br />
das Recht, sich gegen ein digitales Leben entscheiden zu können, weil<br />
man sich diese Geräte nicht leisten, aufgr<strong>und</strong> von körperlichen Einschränkungen<br />
nicht nutzen, sie nicht verstehen, oder ihnen nicht trauen kann.<br />
Als Techniker möchte ich die Freiheit haben, auf meinen Geräten die Software<br />
einzusetzen, die ich <strong>für</strong> richtig halte. Wenn ich mir ein Smartphone<br />
kaufe, möchte ich darauf das Betriebssystem meiner Wahl aufspielen,<br />
nicht das vorinstallierte mit Werbeapps <strong>und</strong> Trackingmechanismen. Auf<br />
meinem Router will ich die Firmware nutzen, mit der ich am besten klarkomme<br />
<strong>und</strong> nicht die vom Internetanbieter künstlich in ihren Möglichkeiten<br />
beschränkte. Wenn ich mir ein Haus kaufe, wähle ich mir schließlich<br />
auch die Einrichtung aus <strong>und</strong> nicht die Baufirma. So wie ein Buch mir gehört,<br />
wenn ich es gekauft habe <strong>und</strong> ich danach damit anstellen kann, was<br />
ich will, möchte ich mit einem gekauften E-Book oder Musikstück nach<br />
meinem Gutdünken verfahren. Wenn ich es verschenken oder verleihen<br />
möchte, will ich da<strong>für</strong> niemanden fragen müssen. Vor über 40 Jahren hat<br />
das B<strong>und</strong>esverfassungsgericht in seinem Volkszählungsurteil festgestellt,<br />
dass ich mich unbeobachtet fühlen muss, um meine Freiheitsrechte wirklich<br />
leben zu können. In der Praxis ist davon jedoch immer weniger zu<br />
spüren. Kameraüberwachung öffentlicher Plätze gehört zum Alltag. Nicht<br />
nur der Staat, sondern auch die Wirtschaft hat lebhaftes Interesse an uns,<br />
<strong>und</strong> so erfahren bei jedem Seitenaufruf im Netz h<strong>und</strong>erte Firmen, was wir<br />
uns ansehen, wie lange, mit welchem Gerät, <strong>und</strong> an welchem Ort. Google,<br />
Meta <strong>und</strong> Amazon kennen jedes unserer kleinen Geheimnisse. Egal, ob du<br />
dein Coming Out schon hattest <strong>–</strong> die großen Informationssammler wussten<br />
es schon lange vorher. Die ständige Beobachtung <strong>und</strong> Auswertung<br />
unseres Privatlebens mag harmlos erscheinen, immerhin bemerken wir<br />
kaum etwas davon. Tatsächlich kann sie dazu führen, dass wir unser<br />
Verhalten anpassen. +++ Jochim Selzer, Chaos Computer Club<br />
Freiheit bedeutet <strong>für</strong> mich, in einer lebendigen<br />
<strong>und</strong> gerechten Gesellschaft Meinungen zu<br />
äußern <strong>und</strong> Entscheidungen zu treffen, die die<br />
eigenen Interessen <strong>und</strong> die der Gemeinschaft<br />
widerspiegeln. In demokratischen Vereinsstrukturen<br />
werden verschiedene Perspektiven<br />
geschätzt <strong>und</strong> der Austausch von Ideen <strong>und</strong><br />
Wissen gefördert. Dies unterstützt nicht nur<br />
ein Gefühl der Zugehörigkeit, sondern ermöglicht<br />
auch kollektive Aktionen zur Förderung<br />
gemeinsamer Ziele <strong>und</strong> zur Bewältigung von<br />
Herausforderungen. Das Engagement in diesen<br />
Strukturen stärkt die individuelle Stimme<br />
<strong>und</strong> fördert gleichzeitig Solidarität <strong>und</strong> Zusammenhalt.<br />
Es ermöglicht den Mitgliedern, Verantwortung<br />
zu übernehmen <strong>und</strong> aktiv an der<br />
Gestaltung ihrer Disziplin <strong>und</strong> der Gesellschaft<br />
insgesamt teilzuhaben. Letztendlich trägt<br />
dieses Engagement dazu bei, eine dynamische<br />
<strong>und</strong> inklusive Gemeinschaft zu schaffen, in der<br />
jeder die Möglichkeit hat, gehört zu werden<br />
<strong>und</strong> einen positiven Beitrag zu leisten.<br />
+++ Deborah Fleischhut, Werkstudentin<br />
Informationssicherheit<br />
Juhu!<br />
Freiheiterkeit.<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 41
Hack Eck<br />
LATEST NEWS FÜR IT-SYMPHATHISANTEN ♥<br />
Neuer Sheriff in der Stadt. ChatGPT ist das Nonplusultra,<br />
wenn es um KI geht. Denkste! Denn Claude 3 der<br />
Firma Anthropics schneidet in Tests deutlich besser<br />
ab als der große Konkurrent. Zwar sind die standardisierten<br />
Tests nicht unbedingt aussagekräftig, jedoch<br />
zeigt sich, dass sich auch die Konkurrenz von ChatGPT<br />
durchaus sehen lassen kann. Wir dürfen gespannt sein!<br />
#konkurrenzbelebtdasgeschäft<br />
LECKER!<br />
FIBONACHOS<br />
#mathiseverywhere<br />
Apple vs. Spotify. Apple muss 1,8 Milliarden Euro an die<br />
EU zahlen, weil Spotify sich beschwert hat. Klingt nach einem<br />
schlimmen Nachbarschaftsstreit. Doch wieso? Weil die App-<br />
Store-Bedingungen von Apple anderen Musik-Streamingdiensten<br />
das Leben erschweren. Das sorgt <strong>für</strong> einen Wettbewerbsnachteil.<br />
Deshalb hat die EU Apple zur Kasse gebeten.<br />
Apple wiederum argumentiert, dass Spotify ja eher in der<br />
Monopolstellung sei. Dieser Beef ist noch lange nicht vorbei!<br />
#konzernkindergarten<br />
K<strong>und</strong>enservice ade? Jeder weiß, wie sehr Chatbots<br />
<strong>und</strong> Co. nerven können, wenn man den K<strong>und</strong>enservice<br />
braucht, um ein Problem zu beheben. Durch die immer<br />
besser werdende KI-Technologie könnten Chatbots<br />
bald aber wirklich zu den wahren Problemlösern werden.<br />
Nachteil? Es wird immer weniger Arbeitsplätze<br />
geben. Man geht davon aus, dass 30 Prozent des Anrufvolumens<br />
<strong>und</strong> 50 bis 70 Prozent des direkten K<strong>und</strong>enkontakts<br />
bald wegfallen könnten. Das würde vor<br />
allem <strong>für</strong> Call-Center das Ende bedeuten. #dontcallme<br />
ICH DACHTE DEN CLOWN AUS IT GIBT<br />
ES GAR NICHT <strong>–</strong> BIS ICH UNSEREN<br />
PROGRAMMIERER NACH SEINER NACHT-<br />
SCHICHT GESEHEN HABE...<br />
Was hat er denn geschrieben? Ray Tomlinson wird <strong>für</strong><br />
immer in den Geschichtsbüchern bleiben. Kennst du nicht?<br />
Na, das ist doch der Typ, der die erste E-Mail der Welt verfasst<br />
hat. Dumm nur, dass er vergessen hat, was drin stand. Oder der<br />
Inhalt darf niemals das Licht der Welt erblicken. Wer weiß, wer<br />
weiß ... #Mail<strong>für</strong>dich<br />
Evil Link. Spam- <strong>und</strong> Phishingmails gehören bei nahezu<br />
jedem zum Alltag. Wusstest du, dass mittlerweile sogar 47<br />
Prozent aller versendeten Mails weltweit Spam-E-Mails<br />
sind? Deutschland liegt mit einem Anteil von drei Prozent<br />
europaweit auf Rang drei hinter Spanien (ca. 10 Prozent) <strong>und</strong><br />
Italien (ca. 3 Prozent). Also immer schön aufpassen, wem ihr<br />
antwortet <strong>und</strong> auf welchen Link ihr klickt! #klickmalnicht<br />
Username: admin<br />
Password: admin<br />
Kaffee vor der Cam. Was darf niemals passieren?<br />
Auf jeden Fall, dass der Kaffee leer ist. Mitarbeiter der Universität<br />
Cambridge hatten eine tolle Idee <strong>und</strong> platzierten<br />
die erste Webcam der Geschichte vor eine Kaffeekanne. So<br />
konnte dreimal pro Minute ein Bild von der Kanne gesendet<br />
werden <strong>und</strong> das Kaffee-Problem war behoben. Erst zwei<br />
Jahre später konnte die Erfindung jedoch benutzt werden.<br />
Bis dahin war es nämlich unmöglich, Bilder über das Internet<br />
zu versenden. #kannengate<br />
Apple in Todesangst? Wenn man an Apple denkt, denkt<br />
man an Erfolg <strong>und</strong> unglaublich gute Technik. Doch das war<br />
nicht immer so. Anfangs hatte das Unternehmen große<br />
Probleme. Ein kleiner tragbarer Computer namens Newton-<br />
PDA floppte. Daraufhin musste ausgerechnet Microsoft<br />
Apple mit einer Finanzspritze, Kooperationen <strong>und</strong> Patentlizenzierungen<br />
aus der Patsche helfen. #glückgehabt<br />
Text: David Heermann// Quellen: codepalm.de; schaal-it.de; letstech.at; golem.de // Illustration: Betka82/depositphotos.com<br />
42 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin //
Masterfreuden ♥<br />
MASTERFORUM<br />
SICHERHEITSSTUFE: WOLKEN<br />
Aufbauend auf einen Bachelor im Bereich Informatik richtet<br />
sich der Studiengang Cloud Applications <strong>und</strong> Security<br />
Engineering an alle, die Interessen an dem Design <strong>und</strong> der<br />
Umsetzung moderner Softwarekonzepte haben. Das alles mit<br />
Bezug zu relevanten <strong>und</strong> praxisnahen Anwendungsgebieten. Der<br />
Hauptfokus liegt auf Cloud <strong>und</strong> Security aber bietet zusätzlich<br />
individuelle Wahlmöglichkeiten r<strong>und</strong> um Virtualisierung,<br />
Orchestrierung <strong>und</strong> Cloud Computing. www.thi.de<br />
AUS DREI MACH EINS<br />
Du kannst dich nicht auf eine Fachrichtung festlegen? Kein Problem!<br />
An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg kannst du<br />
gleich drei verschiedene Bereiche kombinieren, damit auch du fit<br />
<strong>für</strong> die Industrie 4.0 wirst. Intergrated Engineering vereinigt<br />
neben betriebswirtschaftlichem <strong>und</strong> informationstechnischem<br />
Know-how gleichzeitig noch Ingenieurfachwissen. Während des<br />
Studiums kannst du flexibel deine Module wählen <strong>und</strong> dich so<br />
passgenau spezialisieren. www.cas.dhbw.de<br />
GAMES, GAMES, GAMES!<br />
Du zockst gerne <strong>und</strong> hast Bock, mal mit einem eigenen Computerspiel<br />
durchzustarten? Dann wäre Visual Computing & Games<br />
Technology an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eine ideale<br />
Anlaufstelle. Hier werden dir vertiefte Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> praktische<br />
Fähigkeiten vermittelt, damit auch dein Game ein voller Erfolg<br />
wird. Der Fokus im Studium liegt vor allem auf Virtual- <strong>und</strong> Augmented<br />
Realitiy, Deep Learning oder auf Charakter Animation.<br />
Und falls du lieber in Teilzeit studieren möchtest, dann ist das auch<br />
kein Problem. www.h-brs.de<br />
IN ENGLISH PLEASE<br />
Damit auch du mit deinen elektrotechnischen Kenntnissen international<br />
durchstarten kannst, solltest du mal einen Blick auf das<br />
Masterprogramm Electrical Engineering an der Hochschule<br />
Kempten werfen. Lehrsprache ist auf Englisch <strong>und</strong> das Programm<br />
ist auf drei Semester Regelstudienzeit angelegt. Schwerpunkt<br />
liegt vor allem auf der Anwendungsorientierung. Nach deinem<br />
Studium kannst du dich von der Entwicklung bis zum Management<br />
orientieren <strong>und</strong> big ins globale Business einsteigen.<br />
www.hs-kempten.de<br />
Neun<br />
freshe<br />
Ideen <strong>für</strong><br />
IT Checker!<br />
Machste<br />
Master?<br />
Wäre schon<br />
cool …<br />
COMPUTING ALLA<br />
GEISTESWISSENSCHAFTEN<br />
Egal ob mit oder ohne Vorkenntnisse im Bereich Informatik,<br />
der Studiengang Computing in Humanities richtet<br />
sich an alle, auch mit einem geistes-, kultur- oder humanwissenschaftlichen<br />
Bachelorabschluss. Der interdisziplinäre<br />
Studiengang bietet vielfältige Schwerpunktsetzungen:<br />
beispielsweise im Bereich Kulturinformatik, Kognitive<br />
Systeme oder Mensch-Computer-Interaktion. Gr<strong>und</strong>voraussetzung<br />
<strong>für</strong> den Masterstudiengang ist das Interesse an<br />
Digital Humanities <strong>und</strong> die Offenheit <strong>für</strong> IT-Fragestellungen.<br />
www.uni-bamberg.de<br />
AKTEN SORTIEREN WAR GESTERN<br />
Wenn du einen Bachelorabschluss in den Bereichen Maschinenbau,<br />
Mechatronik, Produktions- oder Fertigungstechnik gemacht<br />
hast, dann wäre der Master Data Management in Product<br />
Development and Production an der Hochschule Aalen genau<br />
das richtige <strong>für</strong> dich. Hier werden gr<strong>und</strong>legende Kenntnisse<br />
aus genannten Bachelorstudiengängen weiterführend vertieft<br />
<strong>und</strong> du wirst sozusagen zum Vermittler zwischen der digitalen<br />
<strong>und</strong> realen Welt in Sachen Daten. www.hs-aalen.de<br />
SCHLAUE MASCHINEN<br />
Das Studium Artificial Intelligence and Machine Learning<br />
an der TU Darmstadt gliedert sich in vier Wahlbereiche, in<br />
denen du frei nach deinen Interessensgebieten wählen kannst.<br />
Von den Gr<strong>und</strong>lagen einer KI, über die Methoden <strong>und</strong> Modelle<br />
bis hin zu anwendungsorientierten Veranstaltungen, wird hier<br />
alles abgedeckt. Hier erwartet dich eine gute Mischung aus Theorie<br />
<strong>und</strong> Praxis mit integrierten Projekten <strong>und</strong> Praktika.<br />
www.informatik.tu-darmstadt.de<br />
Text: Marina Eckstein<br />
MASTERKEY<br />
Ohne mathematische Modelle <strong>und</strong> Methoden läuft in der<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Wirtschaft nichts mehr. Der Studiengang<br />
Optimierung <strong>und</strong> Simulation an der Hochschule Bielefeld<br />
bereitet dich vorzüglich auf eine Tätigkeit in Berufsfeldern<br />
wie Technische Berechnung oder Systemanalysen vor. Hier lernst<br />
du verschiedene Computerprogramme kennen, Optimierungs-<br />
<strong>und</strong> Simulationsmethoden <strong>und</strong> das praxisorientiert<br />
in Kooperation mit Unternehmen. www.hsbi.de<br />
M.SC. AUCH OHNE B.SC.?<br />
Kein Informatik-Bachelor? Kein Problem! Gerade in der Informatik<br />
fehlt es an Fachkräften, die noch andere Perspektiven mitbringen.<br />
An der TU Chemnitz lernst du alle Gr<strong>und</strong>lagen des informatischen<br />
Denkens <strong>und</strong> der methodischen Arbeit während des<br />
Studiums der Informatik <strong>für</strong> Geistes- <strong>und</strong> Sozialwissenschaftler.<br />
Gerade der Einblick aus beiden Profilen, hilft im<br />
späteren beruflichen Werdegang. Die Studienzeit beträgt drei<br />
Semester in Vollzeit <strong>und</strong> sechs in Teilzeit. www.tu-chemnitz.de<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 43
TRAINEES WANTED<br />
Don't let the unknown<br />
st op you from progressing<br />
Trainee<br />
Trainee-Stellen sind auf dem Arbeitsmarkt sehr<br />
beliebt. Doch was ist das eigentlich, was muss<br />
man beachten <strong>und</strong> wieviel Geld verdient man?<br />
Wir beantworten die wichtigsten Fragen.<br />
Trainee- Programme werden<br />
dir den Pfad erleuchten.<br />
Du willst nach deinem Studium auf jeden Fall in die<br />
Arbeitswelt, fühlst dich aber praktisch noch nicht ganz bereit,<br />
um direkt einzusteigen? Dann sind Trainee-Programme die<br />
perfekte Brücke zwischen Uni <strong>und</strong> Unternehmen. Hier lernst du<br />
alle Basics, die du brauchst, kannst den Arbeits-Alltag kennenlernen<br />
<strong>und</strong> musst auch nicht unter dem Druck einer Festanstellung<br />
sofort liefern. Auch, wenn du eine Branche als Quereinsteiger<br />
betrittst oder dich beruflich umorientieren willst, kann ein<br />
Trainee-Programm genau der richtige Schritt <strong>für</strong> dich sein.<br />
Wer suchet, der findet.<br />
Wenn du dich entschieden hast, eine Trainee-Stelle anzutreten,<br />
musst du natürlich erstmal wissen wo. Das Gute ist: In<br />
nahezu jeder Branche werden mittlerweile Trainee-Stellen angeboten.<br />
Von kleinen Unternehmen bis hin zu den Big Playern<br />
in Deutschland <strong>–</strong> Trainee-Programme sind bei vielen Unternehmen<br />
beliebt. Auf den bekannten Plattformen wie LinkedIn,<br />
Xing oder Indeed gibt es zahlreiche Stellen in ganz Deutschland.<br />
Auf Seiten wie »Trainee-Geflüster« kannst du sogar<br />
spezifisch nach Stellen suchen <strong>und</strong> besser aussortieren, was dir<br />
zusagt <strong>und</strong> von was du eher Abstand nehmen möchtest.<br />
Bewerben musst du dich,<br />
kein anderer!<br />
Du hast dir eine Liste mit den Stellen gemacht, die du<br />
interessant findest? Dann bewirb dich! Hier kannst du<br />
dich auf standardisierte Verfahren einstellen. Lebenslauf,<br />
Anschreiben abschicken <strong>und</strong> auf die Einladung<br />
zum Bewerbungsgespräch warten. Bei großen Unternehmen<br />
kann es natürlich auch mehrere Bewerbungsphasen<br />
geben. Ganz wichtig ist nochmal zu betonen,<br />
dass du nicht da bist um das Unternehmen, in das<br />
du willst, über den grünen Klee zu loben. Du musst<br />
zeigen, was dich stark macht <strong>und</strong> warum genau du<br />
zu der Stelle passt. Denn im Endeffekt bereicherst du<br />
deinen Arbeitgeber ja, da bringt es nichts zu sagen, wie<br />
toll schon alles ist. Am Ende musst du dich verkaufen<br />
<strong>und</strong> wenn du das schlau machst, steht einer Trainee-<br />
Stelle kaum etwas im Wege.<br />
Text: David Heermann // Quelle: trainee-geflüster.de // Illustration: karenpong/freepik.com<br />
44 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
Geld ist nicht alles, aber<br />
ohne ist auch blöd.<br />
Jetzt kommen wir zu einer Frage, die sich natürlich<br />
jeder stellt: »Wieviel verdiene ich eigentlich?« Das ist<br />
natürlich vor allem ein wichtiger Punkt, wenn du <strong>für</strong><br />
dein Trainee-Programm umziehen <strong>und</strong> dein Budget<br />
festlegen musst. Eine klare Antwort darauf gibt es<br />
natürlich nie, weil Branche, Unternehmensgröße <strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>esland eine wichtige Rolle spielen können. Generell<br />
ist die Gehaltsspanne sehr groß. Während du<br />
in der Werbung nur r<strong>und</strong> 23.000 Euro Brutto-Jahresgehalt<br />
erwarten kannst, sind in der Banking-Branche<br />
ca. 57.000 Euro drin. Oft stehen Gehälter schon in<br />
den Jobanzeigen. Ansonsten: Fragen kostet nichts.<br />
Wahrscheinlich wirst du am Ende nicht das verdienen,<br />
was du vielleicht erwartest, aber bedenke, dass<br />
du bei einem Trainee-Programm noch ausgebildet<br />
wirst, wichtige Arbeitserfahrung sammelst <strong>und</strong> die<br />
Tür auf dem Arbeitsmarkt danach noch weiter offen<br />
steht.<br />
Nicht alles was glänzt,<br />
ist Gold.<br />
Natürlich gibt es auch Nachteile, wenn es um Trainee-<br />
Programme geht. Du hast nur einen befristeten<br />
Vertrag <strong>und</strong> das Unternehmen hat dadurch wenig<br />
Risiko. Damit bist du in einer eher unsicheren Situation.<br />
Deswegen solltest du Stellenanzeigen genau<br />
lesen, da einige unseriöse Angebote im Internet<br />
lauern. Auch könnte es sein, dass du dir Fähigkeiten<br />
in einem bestimmten Unternehmen aneignest,<br />
die bei Jobwechsel schon wieder unwichtiger sind.<br />
Deshalb solltest du auch schauen, wie die Aufstiegsmöglichkeiten<br />
innerhalb des Unternehmens sind, das<br />
du favorisierst. So verhinderst du Enttäuschungen,<br />
denn egal wie gut du arbeitest, wenn nach deinem<br />
Traineeship kein Platz ist, hast du schlechte Karten.<br />
Finden Sie bei uns Ihre berufliche Heimat. Die VGH ist mit über 1,9 Millionen Privat<strong>und</strong><br />
Firmenk<strong>und</strong>en der größte regionale Versicherer in Niedersachsen. Mehrfach<br />
ausgezeichnet als Top-Arbeitgeber bieten wir Ihnen spannende Aufgaben, tolle<br />
Entwicklungsmöglichkeiten <strong>und</strong> einen sicheren Arbeitsplatz.<br />
Gemeinsam mit Ihnen realisieren wir <strong>für</strong> Ihre künftigen Aufgaben einen maßgeschneiderten<br />
Karriereeinstieg. In unserem 18 Monate dauernden Traineeprogramm<br />
werden Sie ressortübergreifend eingesetzt <strong>und</strong> durch individuelle Fördermaßnahmen<br />
gezielt <strong>und</strong> professionell auf Ihren beruflichen Weg in unserem Unternehmen<br />
vorbereitet. Hierbei bieten wir Ihnen einen verantwortungsvollen Freiraum, Ihr Können<br />
zu entfalten <strong>und</strong> sich fachlich <strong>und</strong> persönlich weiterzuentwickeln.<br />
Die VGH Versicherungen suchen engagierte <strong>und</strong> qualifizierte<br />
Trainees (m/w/d)<br />
Master (m/w/d)<br />
Rechtswissenschaften<br />
Mathematik | Informatik<br />
Wirtschaftswissenschaften<br />
Ihre Aufgaben:<br />
9 praktische Mitarbeit in verschiedenen, zu Ihnen passenden, Bereichen<br />
unseres Hauses<br />
9 Kennenlernen der wesentlichen Prozesse, Methoden <strong>und</strong> Verfahren des<br />
Unternehmens<br />
Ihr Profil:<br />
9 abgeschlossenes Masterstudium mit sehr gutem Leistungsbild in rechtlichen,<br />
mathematischen, wirtschaftswissenschaftlichen, Ingenieur-oder<br />
IT- Studiengängen<br />
9 gerne (versicherungsnahe) Praxiserfahrung durch Praktika<br />
9 eine selbständige, strukturierte <strong>und</strong> eigenverantwortliche Arbeitsweise<br />
9 Bereitschaft zu partnerschaftlicher Zusammenarbeit<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
9 individuell auf Sie angepasste spannende Praxisphasen <strong>und</strong> begleitende<br />
Schulungen<br />
9 ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
9 ein gutes Betriebsklima<br />
9 flexible Arbeitszeiten <strong>und</strong> die Möglichkeit zum Home-Office<br />
9 gute Karriere- <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten<br />
9 ein attraktives Gehalt nach Tarifgruppe VI PVT<br />
9 einen attraktiven Standort im Herzen von Hannover<br />
Ihre Bewerbung<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Geben Sie<br />
Ihre persönlichen Daten im Online-Bewerbungsformular an <strong>und</strong> laden Sie Anschreiben,<br />
Lebenslauf <strong>und</strong> Zeugnisse in wenigen Minuten hoch.<br />
Für Vorabinformationen:<br />
VGH Versicherungen<br />
Christiane Besa-Schmidt<br />
Telefon <strong>05</strong>11 362-2152<br />
www.karriere.vgh.de
TRAINEES WANTED<br />
Success is a journey,<br />
not a destination.<br />
Don't trust the<br />
fortune cookie<br />
Die Wege sind verschieden,<br />
das Ziel bleibt gleich.<br />
Wie läuft dein Traineeship jetzt eigentlich ab?<br />
Da gibt es verschiedene Modelle. Klassischerweise<br />
durchläufst du mehrere Abteilungen eines Unternehmens,<br />
um später flexibel einsetzbar zu sein.<br />
Natürlich gibt es aber auch Trainee-Programme,<br />
die fachspezifisch sind, das heißt, dass du nur in<br />
einer bestimmten Abteilung eingesetzt wirst, um<br />
dir das Wissen vollumfänglich aneignen zu können.<br />
Falls du international erfolgreich werden willst<br />
oder Auslandserfahrung sammeln möchtest, besteht<br />
auch die Möglichkeit, ein Trainee-Programm<br />
mit Auslandsaufenthalt zu absolvieren. In manchen<br />
Branchen sind Trainee-Programme auch etwas anders<br />
aufgebaut, zum Beispiel im Management. Da<br />
dort sehr viel Geld verdient werden kann, sind die<br />
Programme umso anspruchsvoller.<br />
SCHON GEWUSST?<br />
Die optimale Dauer <strong>für</strong><br />
ein Trainee-Programm<br />
liegt zwischen 12 <strong>und</strong><br />
18 Monaten.<br />
Traineebeispiel KPMG<br />
»Wir bieten unseren Mitarbeitenden fachliche Weiterbildung<br />
<strong>und</strong> Karriereentwicklung, die sich nach ihren<br />
Bedürfnissen <strong>und</strong> Stärken richtet. Wir begleiten sie dabei<br />
mit Trainings, Mentorings <strong>und</strong> Programmen, abgestimmt<br />
auf ihre individuellen Karriereziele.<br />
Eine herausgehobene Position nehmen unsere Traineeprogramme<br />
ein. Sie bieten unseren Trainees die Möglichkeit,<br />
Einblicke in unterschiedliche Unternehmens<strong>und</strong><br />
Arbeitsbereiche zu bekommen <strong>und</strong> Wissen über<br />
verschiedene Geschäftsmodelle zu erwerben, bevor sie<br />
sich <strong>für</strong> einen Bereich ihrer Wahl entscheiden. Sie selbst<br />
wählen die Kombination aus Arbeitsbereichen, die<br />
<strong>für</strong> sie passend sind <strong>und</strong> die sie während des Traineeprogramms<br />
kennenlernen. Begleitet werden sie auf<br />
den verschiedenen Stationen durch Trainings <strong>und</strong><br />
Mentorings. Unsere Trainees können sich im Rahmen<br />
der Programme zudem ein umfangreiches Netzwerk<br />
innerhalb des Unternehmens aufbauen <strong>und</strong> von erfahrenen<br />
Expertinnen <strong>und</strong> Experten lernen. Wir bei<br />
KPMG sind davon überzeugt, dass unsere Mitarbeitenden<br />
von diesem Erfahrungsaustausch profitieren <strong>und</strong><br />
so gemeinsam über sich hinauswachsen können.«<br />
Dagmar Zippel, Head of Recruiting & Employer Branding KPMG<br />
Deutschland<br />
Illustration: karenpong/freepik.com<br />
46 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
REALTALK<br />
die<br />
aud!max<br />
KOLUMNE<br />
Text: Lydia Borsboom // Foto:<strong>audimax</strong><br />
Mal ehrlich!<br />
Geht ihr eigentlich gern shoppen? Ich muss sagen,<br />
dass es bei mir reine Stimmungssache ist. Wenn<br />
man etwas findet, worin man sich wohlfühlt, kein<br />
Problem. Aber die Stimmung kann durch das Anprobieren<br />
der Kleidung auch gewaltig in den Keller<br />
gehen. Dabei verstehe ich das nicht. Sollten<br />
nicht Kleidungsgeschäfte, Modedesigner <strong>und</strong> Co.<br />
alles da<strong>für</strong> tun, damit sich die K<strong>und</strong>en wohl fühlen?<br />
Wieso sind die Umkleidekabinen dann extrem<br />
überbelichtet, sodass man jeden Pickel, jede Cellulite<br />
<strong>und</strong> seine Augenringe aus allen Winkeln betrachten<br />
kann? Ich verstehe ja, dass man die Kleidung<br />
detailliert betrachten muss, aber sobald das<br />
Selbstbewusstsein eines Menschen, der seinen Körper<br />
mal mehr <strong>und</strong> mal weniger in Ordnung findet<br />
(was ja normal ist) so schrumpft, dass er letztendlich<br />
gar nichts kauft, weil »ja eh alles scheiße aussieht«,<br />
dann ist das doch schlechtes Marketing <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> uns alle eine Lose-Lose Situation. Von den unrealistischen<br />
Kleidergrößen will ich gar nicht<br />
DIESMAL: AUDIMAX-REDAKTEURIN LYDIA<br />
ÜBER SELBSTBEWUSSTSEINS-ZERSTÖRENDE<br />
UMKLEIDEN UND UNREALISTISCHE<br />
KLEIDERGRÖSSEN<br />
anfangen. Ich kann hier nur aus der Sicht einer Frau<br />
sprechen, da würde es mich mal interessieren, wie<br />
es euch Männern geht. Während Bodyshaming in<br />
unserer Kultur verboten ist, tritt sie noch im Geheimen<br />
in den Umkleiden auf. Ich bin mir sicher,<br />
dass man viele Essstörungen dadurch vermeiden<br />
könnte. Als Person mit einem einigermaßen normalen<br />
Körper (schade, dass ich das sagen muss,<br />
denn was ist schon normal?) weiß ich, dass meine<br />
Beine zu kurz, meine Hüfte zu breit, meine Taille zu<br />
schmal <strong>und</strong> mein Bauch zu dick ist. Ich kann euch<br />
nur mitgeben, wir Käufer*innen haben auch etwas<br />
Macht! Kauft wirklich nur das, was euch passt.<br />
Nicht nur Hosen sind ein leidiges Thema, sondern<br />
auch BHs. Wie viele Mädels <strong>und</strong> Frauen quetschen<br />
sich wohl tagtäglich in viel zu enge (Bügel-)BHs, bekommen<br />
dadurch Schmerzen am Rücken <strong>und</strong> an<br />
der Brust? Heutzutage gibt es da viel bessere Alternativen<br />
<strong>–</strong> hört euch einfach mal um! ✩<br />
#$!&<br />
DU SIEHST DAS<br />
GANZ ANDERS<br />
ALS UNSERE<br />
REDAKTEURIN<br />
LYDIA?<br />
Dann antworte ihr!<br />
leserbrief@<strong>audimax</strong>.de<br />
ANZEIGE<br />
Drei Fragen: // Wie läuft es als Trainee bei Dr. Oetker?<br />
Constanze verrät euch: Worauf kommt's im Traineeprogramm<br />
bei Dr. Oetker an <strong>und</strong> was macht am meisten Spaß?<br />
Text <strong>und</strong> Foto: Dr. Oetker<br />
Wie sehen deine Aufgaben als Trainee bei Dr. Oetker aus?<br />
Die Aufgaben sind sehr vielfältig <strong>und</strong> reichen von der Unterstützung<br />
im Tagesgeschäft bis hin zu eigenverantwortlichen Projekten.<br />
Als Trainees sind wir <strong>für</strong> die Planung unseres Programms<br />
selbst zuständig <strong>–</strong> so durchlaufen wir während der 18 Monate<br />
auch Abteilungen außerhalb unseres eigenen Schwerpunktes. Ziel<br />
ist es, den interdisziplinären Austausch zu fördern <strong>und</strong> das Unternehmen,<br />
die Geschäftsbereiche <strong>und</strong> die Unternehmenskultur<br />
kennenzulernen. Dabei werden wir sowohl von Mentor*innen<br />
als auch Pat*innen begleitet. Ich selbst war bislang im internationalen<br />
Accounting, Einkauf, Controlling <strong>und</strong> Sustainability Team<br />
tätig. Aktuell befinde ich mich in meiner Auslandsstation in unserer<br />
spanischen Landesgesellschaft im sonnigen Barcelona. Hier<br />
unterstütze ich das Finance Team <strong>und</strong> werde in viele Aufgaben <strong>und</strong><br />
spannende Projekte der spanischen <strong>und</strong> portugiesischen Landesgesellschaften<br />
eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Was glaubst du? Was war deinem Unternehmen wichtig,<br />
dich als Trainee auszuwählen?<br />
Neben den fachlichen Anforderungen ist meiner Einschätzung<br />
nach die eigene Persönlichkeit ausschlaggebend <strong>für</strong> Dr. Oetker.<br />
Dabei wird besonderer Wert auf Eigeninitiative, Authentizität,<br />
Aufgeschlossenheit <strong>und</strong> Lernbereitschaft gelegt.<br />
Constanze Teutrine, International Trainee<br />
Finance Accounting, Dr. August Oetker<br />
Nahrungsmittel KG<br />
Das ist sehr wichtig, denn durch die Rotation innerhalb des Traineeprogramms<br />
erwarten uns viele unterschiedliche Abteilungen<br />
<strong>und</strong> Herausforderungen, bei denen wir gemeinsam mit neuen<br />
Kolleg*innen an verschiedensten Projekten arbeiten.<br />
Was war dein bisher coolstes Projekt?<br />
Definitiv das Projekt während meines Einsatzes im Nachhaltigkeitsbereich!<br />
Dort hatte ich die Möglichkeit, ein Konzept zur<br />
Reduzierung von C02-Emissionen eigenständig voranzutreiben.<br />
Dies umfasste die Skizzierung verschiedener Lösungsvorschläge,<br />
eine Risikobewertung sowie die gemeinsame Ausarbeitung eines<br />
Umsetzungsplans. Hierbei konnte ich tiefe Einblicke in den<br />
Status Quo <strong>und</strong> die Ziele von Dr. Oetker auf<br />
dem Weg zu einer klimaneutralen Zukunft<br />
gewinnen. Mein persönliches Highlight war<br />
die abschließende Präsentation vor dem Nachhaltigkeitsteam<br />
am Ende meines Einsatzes.<br />
Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 47
ARBEITSWELTEN<br />
Stay<br />
Go<br />
Kommst du<br />
morgen rein?<br />
Während der Corona-Pandemie hatten<br />
alternative Arbeitsformen ihre Blütezeit.<br />
Was ist daraus geworden? Und ist das Büro<br />
weiterhin dem Untergang geweiht?<br />
EINERSEITS<br />
Im Februar haben r<strong>und</strong><br />
24 % der Beschäftigten<br />
in Deutschland zumindest<br />
teilweise von zu<br />
Hause gearbeitet.<br />
ANDERERSEITS<br />
33 % der befragten<br />
Unternehmen einer<br />
weltweit angelegten<br />
Studie geben an, eine<br />
Büropflicht zu haben.<br />
*<br />
Wie alles kam … Es ging damals alles ziemlich<br />
schnell <strong>–</strong> vielleicht ein bisschen zu schnell. Während die gesamte<br />
bevölkerte Welt durch die Auswirkungen der Corona-<br />
Pandemie beeinflusst war, wurde sich wohl in jedem einzelnen<br />
Büro die Frage gestellt: Geht das auch von zu Hause? Ja,<br />
es ging <strong>–</strong> irgendwie. Kurzerhand hatte sich aus der Not eine<br />
Tugend entwickelt <strong>und</strong> das Homeoffice war vollends etabliert.<br />
Vier Jahre nach Ausbruch der Pandemie werden nicht<br />
nur damalige politische Entscheidungen hinterfragt, sondern<br />
auch eben jene Etablierung auf dem Arbeitsmarkt immer<br />
öfter angezweifelt. Viele Unternehmen wollen der Homeoffice-Revolution<br />
mit einem neuen Trend kontern, das Büroleben<br />
wieder schmackhafter machen <strong>und</strong> sogar eine Präsenzpflicht<br />
einführen. Doch das ist gar nicht so einfach.<br />
*<br />
Noch daheim? Es ist nämlich so, dass sich das Arbeiten<br />
von daheim nachweislich routiniert hat. »Ungeachtet der<br />
Debatten um die Rückkehr ins Büro bei einzelnen Unternehmen<br />
hat sich Homeoffice in Deutschland fest etabliert«, stellt<br />
ifo-Experte Jean-Victor Alipour fest.<br />
Das Institut hat knapp 9.000<br />
Unternehmen befragt. »Es ist<br />
unbestritten, dass Präsenzarbeit dem Homeoffice in einigen<br />
Bereichen überlegen ist: etwa beim Transfer von Wissen,<br />
bei Kreativität in der Gruppe oder bei sozialen Aspekten«,<br />
fährt Alipour fort. »Eine stärkere Koordination von Bürozeiten<br />
zur Stärkung des persönlichen Austauschs ist durchaus<br />
sinnvoll. Unsere Daten zeigen jedoch: eine Abschaffung des<br />
Homeoffice zeichnet sich keinesfalls ab.« Für Unternehmen,<br />
die ihre Angestellten alle wieder unter der Obhut des Firmendaches<br />
sammeln wollen, ist das kein gutes Zeichen. Dennoch<br />
wird mehr denn je versucht, mit entsprechenden Konzepten<br />
gegenzusteuern.<br />
*<br />
New dawn, new work?<br />
Bei »Return to office«-Kampagnen wird vor allem auf die kommunikativen<br />
Seiten der »New Work«-Ära eingegangen: Teamwork,<br />
Kommunikation <strong>und</strong> Kreativität. Einige Unternehmen<br />
planen, bestimmte Boni <strong>für</strong> Bürogänger zu etablieren, andere<br />
setzen auf streng regulierte <strong>und</strong> reduzierte Homeoffice-Zeiten.<br />
Dass diese Praxis auf Unmut stößt, überrascht nicht. Aber<br />
auch die Co-Working Konzepte scheinen nicht mehr so stark<br />
zu ziehen wie noch vor der Pandemie. Beispielhaft da<strong>für</strong> ist das<br />
Insolvenz-Verfahren des Büroraum-Anbieters WeWork. Das<br />
US-Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Konzept<br />
des Co-Working als große Kette weltweit zu verbreiten.<br />
Auszeichnend <strong>für</strong> WeWork sind lichtdurchflutete Büros mit<br />
Industriecharme <strong>und</strong> hellen Böden. Es fehlt nicht an gemütlichen<br />
Lounge-Sesseln noch an luftreinigenden Grünpflanzen<br />
oder sonst etwas, das einem klassischen »New Work«-Büro<br />
fehlen könnte. Neben schlechter Kalkulierung an der Börse<br />
machten auch die hohen Mieteinnahmen das Projekt stetig unattraktiver.<br />
Die Folge: Vor allem in Deutschland wird das Angebot<br />
der Büro-Kette deutlich eingekürzt. Es zeigt sich, dass<br />
auch die Ansätze von »New Work« noch nicht so ausgereift<br />
sind, dass Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer die Flexibilität<br />
des Homeoffice vollends aufgeben wollen. Dennoch ist<br />
es richtig, immer wieder neue Konzepte auszuprobieren, um<br />
die entscheidenden Vorteile der Büropräsenz hervorzuheben.<br />
Wie immer gilt: Die Mischung macht's!<br />
Text: Florian Grobbel // Illustration: Porechenskaya/depositphotos.com<br />
48 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
Vier Fragen: //<br />
Rein in die Praxis!<br />
Sinja Mohr ist Trainee in der Edeka-Zentrale<br />
in Hamburg. Im Interview erzählt sie, warum<br />
sie sich keinen besseren Berufseinstieg<br />
vorstellen kann.<br />
Nach ihrem Studium der Lebensmittel-<br />
Chemie lernt die Food-Expertin Sinja<br />
jetzt die volle Praxis bei EDEKA<br />
Wieso hast du dich <strong>für</strong> die<br />
EDEKA-Zentrale als Arbeitgeber entschieden?<br />
Durch mein Studium lag mein Fokus natürlich bereits auf dem<br />
Lebensmittelbereich. Die EDEKA-Zentrale sprach mich direkt<br />
an, weil es ein großes Unternehmen ist, das <strong>für</strong> hohe Qualität<br />
steht. Dass die Stellenausschreibung im Bereich Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> -management war, passte außerdem sehr gut, weil das<br />
auch die Felder waren, die mich während des Studiums besonders<br />
interessierten. In so einem großen Betrieb Fuß zu fassen,<br />
könnte kein besserer Berufseinstieg sein. Durch die Vernetzung<br />
in der EDEKA-Zentrale <strong>und</strong> die Strukturierung des Traineeprogramms<br />
sah ich die Chance, auch andere Abteilungen während<br />
meiner Zeit kennenzulernen. Hinzu kam, dass ich Hamburg<br />
als Wohnort auch sehr interessant fand <strong>–</strong> es ist schließlich eine<br />
lebenswerte Stadt.<br />
Welche Erwartungen hattest du ans Traineeprogramm<br />
<strong>und</strong> wurden diese bisher erfüllt?<br />
Meine Erwartung war es, durch diese besondere Möglichkeit, die<br />
das Traineeprogramm bietet, einen umfassenden Berufseinstieg<br />
zu bekommen, viel zu lernen <strong>und</strong> mir ein großes Netzwerk aufzubauen<br />
<strong>–</strong> <strong>und</strong> das wurde bisher zu 100 % erfüllt.<br />
Was war dein bisheriges Highlight?<br />
Ich finde die Seminare, die zusätzlich zu den Stationen regelmäßig<br />
stattfinden, sehr bereichernd. Nicht nur, dass so der Zusammenhalt<br />
zwischen den Trainees gestärkt wird, man lernt auch<br />
enorm viel über sich selbst. Mit verschiedenen Übungen trainieren<br />
wir Soft Skills. Das ist ein großer Benefit des Programms.<br />
Welche Eigenschaften muss man deiner Meinung<br />
nach <strong>für</strong> ein Traineeprogramm in der EDEKA-Zentrale<br />
mitbringen?<br />
Ich denke, die wichtigste Eigenschaft ist Eigeninitiative. Das Traineeprogramm<br />
gibt einem die Möglichkeit, sich persönlich <strong>und</strong><br />
beruflich weiterzuentwickeln, aber die Chance dazu muss jede:r<br />
selbst ergreifen. Durch den Aufbau des Traineeprogramms in<br />
der EDEKA-Zentrale erwartet einen alle paar Monate eine neue<br />
Station. Da<strong>für</strong> muss man aufgeschlossen sein, um sich immer<br />
wieder einzufinden <strong>und</strong> mit neuen Kolleg:innen im Team zu<br />
arbeiten. Das hat aber auch den großen Vorteil, viele neue Teams<br />
<strong>und</strong> die unterschiedlichsten Arbeitsweisen kennenzulernen.<br />
Wir glauben an Talente.<br />
Und an Persönlichkeit.<br />
Komm zu uns ins Team!<br />
PRAKTIKUM <strong>für</strong> Bachelor- <strong>und</strong> Master Studierende:<br />
• Du kannst bei uns dein Pflicht- oder freiwilliges<br />
Praktikum mit einer Dauer von 3 bis zu 6 Monaten<br />
absolvieren<br />
• Beim Prakti-Stammtisch <strong>und</strong> dem Studi-<br />
Lunch lernst du Praktikant:innen aus anderen<br />
Bereichen kennen<br />
• Dein Gehalt: 2.080 Euro (freiwilliges Praktikum),<br />
1.200 Euro (Pflichtpraktikum)<br />
TRAINEEPROGRAMM <strong>für</strong> Absolvent:innen:<br />
• In 18 Monaten absolvierst du dein Traineeprogramm<br />
mit einem unbefristeten Arbeitsvertrag<br />
• Du durchläufst Stationen innerhalb deines<br />
Schwerpunkts, eine Wunschabteilung sowie<br />
Einsätze im Groß- <strong>und</strong> Einzelhandel<br />
• Wir fördern deine Entwicklung durch (Persönlichkeits-)Trainings,<br />
Fachvorträge <strong>und</strong> einem<br />
bereichsübergreifenden Trainee-Projekt<br />
• Dein Gehalt: 50.400€ brutto im Jahr auf Basis<br />
einer 38,5 St<strong>und</strong>enwoche<br />
Finde heraus, ob wir<br />
zueinander passen.<br />
www.karriere.edeka/zentrale
BRANCHENEINBLICK<br />
WEITER SO!<br />
super!<br />
Raus aus der freien Wirtschaft <strong>und</strong><br />
rein ins Bildungswesen <strong>–</strong> Mit Quereinstieg<br />
gegen den Lehrkräftemangel<br />
Lehrkräftemangel in Deutschland <strong>–</strong> inzwischen so sicher wie das<br />
Amen in der Kirche. Traurig aber wahr <strong>und</strong> in den letzten Jahren<br />
hat sich an dem Notstand des Bildungspersonals kaum etwas getan.<br />
Deshalb setzen die B<strong>und</strong>esländer inzwischen auf neue Taktiken,<br />
um ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler unterrichten zu können<br />
<strong>–</strong> auf Seiteneinsteiger beziehungsweise Quereinsteiger. Hier werden<br />
Personen mit einer entsprechenden fachlichen Vorbildung, die<br />
ihr Studium nicht »auf Lehramt« absolviert haben, gezielt eingesetzt.<br />
An welcher Stelle es besonders Nachholbedarf gibt <strong>und</strong> ob<br />
wir vielleicht bald gar nicht mehr um fehlende Lehrkräfte bangen<br />
müssen, klären wir <strong>für</strong> euch. Da<strong>für</strong> haben wir den Präsidenten des<br />
Deutschen Lehrerverbandes Stefan Düll <strong>und</strong> das Bayerische Staatsministerium<br />
<strong>für</strong> Unterricht <strong>und</strong> Kultus (StMUK) um eine Einschätzung<br />
gebeten.<br />
Wer ist Schuld? Die Kinder!<br />
Nachdem vor ein paar Wochen bekannt wurde, dass die Geburtenrate<br />
seit 2021 deutlich gesunken ist, sollte man meinen, das<br />
Problem »Lehrkräftemangel« wäre vom Tisch. Naja, so einfach<br />
ist das wiederum nicht. Bevor der Coronaknick erheblichen<br />
Einfluss auf das Nachwuchsverhalten nahm, stieg bis 2021 die<br />
Geburtenrate in Deutschland stetig an. Laut Hochrechnungen<br />
kamen bis zur Coronazeit jährlich ungefähr 795.00 Kinder auf die<br />
Welt <strong>und</strong> diese müssen folglich sechs Jahre später auch die Schulbank<br />
drücken. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes<br />
Stefan Düll berichtet hierzu: Die Prognosen dahingehend liegen<br />
im Gr<strong>und</strong>schulbereich so, dass ab dem Schuljahr 2026/27 der Lehrkräftemangel<br />
überw<strong>und</strong>en sein könnte. Dennoch kann es immer<br />
zu unvorhersehbaren Ereignissen kommen. Vor allem im demographischen<br />
Bereich, der von der weltpolitischen Lage beeinflusst<br />
wird, kann es Überraschungen geben. Auf die faule Haut legen ist<br />
also nicht! Weiterführend berichtet Düll: »Lehrkräfteverbände<br />
haben seit Jahren auf die sich entwickelnde Situation hingewiesen.<br />
Der Deutsche Lehrerverband <strong>und</strong> seine Mitglieder fordern seit<br />
langem, dass in Zeiten ohne Lehrkräftemangel auch über Bedarf<br />
Stellen geschaffen werden <strong>und</strong> eingestellt wird, damit in Zeiten<br />
des Lehrkräftemangels dieser nicht so stark ausfällt. »Als Ideal<br />
sieht der Deutsche Lehrerverband eine Lehrkräfteversorgung von<br />
130 % an.« So gäbe es kleinere Klassen, bessere Vertretungsangebote<br />
<strong>und</strong> weniger Unterrichtsausfälle.<br />
50 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin<br />
TOP<br />
Fleiß stempel!<br />
GANZ TOLL!<br />
WEITER SO!<br />
das<br />
geht<br />
besser<br />
nice<br />
Wo fehlt was?<br />
B<strong>und</strong>esweit fehlt vor allem Personal, das die MINT-Fächer oder<br />
auch Kunst <strong>und</strong> Musik unterrichtet. Gerade an Gr<strong>und</strong>-, Förder<strong>und</strong><br />
Berufsschulen fehlen momentan noch die meisten Lehrkräfte.<br />
Laut einer Einschätzung des StMUK gibt es hier großen Bedarf in<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Mittelschulen. Laut Berechnungen des Bildungsforschers<br />
Klaus Klemm <strong>und</strong> der Friedrich-Ebert Stiftung liegt der<br />
Lehrkräftemangel bis 2035 bei ungefähr 127.000 unbesetzten Stellen<br />
deutschlandweit. Jetzt gibt es mehr Kinder, aber weniger Menschen<br />
entscheiden sich <strong>für</strong> ein Lehramtstudium. Unis reagieren<br />
<strong>und</strong> bieten mehr Studienplätze an <strong>und</strong> senken den NC. Dennoch<br />
plädiert Herr Düll, dass an der gr<strong>und</strong>sätzlichen Attraktivität des<br />
Berufsbildes zu arbeiten ist. Diese beginnt dort, wo Jugendliche die<br />
Schule als einen ansprechenden Arbeitsort wahrnehmen. »Wenn<br />
die Gebäude saniert <strong>und</strong> gut ausgestattet sind, die Technik nicht<br />
hinterherhinkt <strong>und</strong> Lehrkräfte nicht überlastet werden <strong>und</strong> Zeit<br />
haben, auf ihre Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler einzugehen, ist das eine<br />
gute Werbung <strong>für</strong> den Beruf.«<br />
Und wie geht das jetzt mit dem Quereinstieg?<br />
Inzwischen geht es nicht mehr ohne. Natürlich ist die Lage in<br />
jedem B<strong>und</strong>esland unterschiedlich. In Berlin könnte ohne Quer<strong>und</strong><br />
Seiteneinsteigende die Unterrichtsversorgung nicht mehr<br />
aufrecht erhalten werden. Die Personen müssen natürlich auch<br />
ausreichend auf ihre Tätigkeit vorbereitet werden. Dabei sind sich<br />
der Deutsche Lehrerverband <strong>und</strong> das StMUK einig: Es benötigt<br />
eine gründliche Qualifizierung im didaktisch-methodischen <strong>und</strong><br />
pädagogischen Bereich. Fachkenntnisse alleine reichen also nicht<br />
aus, falls du dich nun <strong>für</strong> die Lehrertätigkeit berufen fühlst. In<br />
Bayern läuft gerade die #imherzenlehrer-Kampagne, die sich genau<br />
an Personen mit akademischem Abschluss richtet, die genug von<br />
der freien Wirtschaft haben <strong>und</strong> sich <strong>für</strong> den Beruf als Lehrkraft<br />
begeistern. Dieser Weg in den Lehrberuf beginnt mit einer<br />
zweijährigen Vorbereitungszeit <strong>und</strong> nach einem Examen sind<br />
die Absolvierenden mit gr<strong>und</strong>ständig studierten Lehramtsabsolventen<br />
gleichzusetzen. In der Vorbereitungszeit durchläuft<br />
man ein pädagogisches Qualifizierungsprogramm, das auf die<br />
Anforderungen <strong>und</strong> Bildungsziele der jeweiligen Schulart zugeschnitten<br />
ist. Vergütet wird in der Zeit nach den Anwärterbezügen<br />
der jeweiligen Schulart. Einen Lichtblick am Ende des<br />
Tunnels im Lehrkräftemangel gibt es, wenn auch nur einen kleinen.<br />
Letztes Jahr gab es ein Plus von 1,6 Prozent der Studienbeginner<br />
im Lehramt. Trotzdem bleiben die<br />
Quereinsteigenden unverzichtbar.<br />
Text: Marina Eckstein // Quellen: Seiteneinstieg in den Schuldienst<strong>–</strong>Klaus Klemm; zeit.de; deutsches-schulportal.de // Illustrationen: freepik.com
Studium<br />
Text: Florian Grobbel // Quellen: Deutsches Studierendenwerk; Unesco: »Global Flow of Tertiary-Level Students« // Foto: Triumph0828/depositphotos.com; Vahlen Verlag<br />
BEST BUDDIES?<br />
Wie Künstliche Intelligenz <strong>und</strong><br />
wissenschaftliches Arbeiten<br />
Hand in Hand gehen können .<br />
Wie ist das nun? Darf ich, soll ich, muss<br />
ich? Der Einsatz von Programmen wie<br />
ChatGPT in Hausarbeiten beschäftigt die<br />
Hochschullandschaft mittlerweile seit Jahren.<br />
Ein allgemeingültiger Konsens scheint<br />
fern. BWL-Professor Ulrich Bucher <strong>und</strong><br />
seine Kollegen haben sich damit nun in<br />
ihrem Buch »Künstliche Intelligenz <strong>und</strong><br />
wissenschaftliches Arbeiten« auseinander<br />
gesetzt <strong>und</strong> versprechen einen »Turbo <strong>für</strong><br />
ein erfolgreiches Studium«. In sechs Kapiteln<br />
erklären die Wissenschaftler die Funktionsweise<br />
von ChatGPT, gehen auf rechtliche<br />
Aspekte ein <strong>und</strong> geben Tipps, wie die<br />
Recherche mit der KI am besten gelingen<br />
kann. // Das Buch erschien <strong>2024</strong> im<br />
Verlag Franz Vahlen <strong>und</strong> kostet 16,90 €<br />
5,3<br />
MILLIONEN STUDIERENDE<br />
WELTWEIT STUDIERTEN<br />
2019 AUSSERHALB<br />
IHRES HEIMATLANDES.<br />
DAS BESAGT EIN<br />
UNESCO BERICHT.<br />
Apps<br />
DIE DEIN SPEICHER-<br />
PLATZ NOCH AUSHÄLT…<br />
ALSO WIRKLICH<br />
Splitwise <strong>–</strong> Her mit der Kohle!<br />
Einfach keine Lust mehr jedem ausgelegten<br />
Kinoeintritt oder dem geborgten Geld <strong>für</strong><br />
die Spezi nachzurennen? In dieser App<br />
lassen sich Kosten gemeinsam protokollieren<br />
<strong>und</strong> aufteilen. Auch der gemeinsame<br />
Urlaub kann so finanziell fair aufgeteilt<br />
werden.<br />
Forest <strong>–</strong> Lass den Baum leben<br />
Halt! Bevor du jetzt schon wieder dein<br />
Handy checkst, lies bitte kurz weiter! Bei<br />
Forest geht es genau darum. Öffnest du die<br />
App kannst du zusehen, wie aus einem<br />
Samen langsam ein Baum erwächst.<br />
Sobald du jedoch dein Handy benutzt<br />
<strong>und</strong> das Programm schließt, verwelkt der<br />
Baum. Perfekt <strong>für</strong>s Konzentrieren <strong>und</strong><br />
Detoxen in der nächsten Lern-Session.<br />
Repetico <strong>–</strong> Wie war das gleich?!<br />
Der gute alte Karteikasten ist die Gr<strong>und</strong>lage<br />
<strong>für</strong> diese Lern-App, denn hier kannst<br />
du nicht nur eigene Karteikarten zu deinen<br />
Fächern erstellen <strong>und</strong> verwalten, sondern<br />
Wo ist Wohnung? Eigene Wohnung zu<br />
teuer? WG zu intim? Dann bleibt oft nur<br />
das Wohnheim als Option übrig. Doch hier<br />
ist es nicht so leicht, einen Platz zu finden.<br />
Das Deutsche Studierendenwerk (DSW)<br />
hat im Februar eine statistische Übersicht<br />
zur Lage des studentischen Wohnraums<br />
2023 veröffentlicht. Demnach gebe es<br />
aktuell 237.000 staatlich geförderte Wohnheimplätze<br />
<strong>für</strong> Studierende. Bei der großen<br />
Nachfrage ist das allerdings noch lange<br />
nicht genug. »Die Studenten- <strong>und</strong> Studierendenwerke<br />
bauen, wo sie nur können.<br />
Mehr als 18.000 Wohnheimplätze<br />
sind bei ihnen derzeit in Planung oder im<br />
Bau«, erklärt DSW-Vorstandsvorsitzender<br />
Matthias Anbuhl. Der B<strong>und</strong> plant in den<br />
Jahren <strong>2024</strong> <strong>und</strong> 2025 jeweils weitere 500<br />
Millionen Euro zu stellen.<br />
dir auch ein Zieldatum <strong>für</strong> deine Kartensätze<br />
anlegen, um optimal auf die Prüfung<br />
vorbereitet zu sein. Außerdem kannst du<br />
deine Karten mit deinen Fre<strong>und</strong>en teilen.<br />
Yuno <strong>–</strong> Allgemein wissend<br />
Verstanden… Lesen ist absolut nicht<br />
dein Ding <strong>und</strong> Podcasts sind dir häufig<br />
einfach zu lang. Kein Gr<strong>und</strong>, deine<br />
Allgemeinbildung gleich abzuschreiben,<br />
denn mit Yuno kannst du dein Wissen<br />
schnell boostern. Egal ob zu Geschichte,<br />
Natur, Musik oder Wissenschaft <strong>–</strong> in<br />
jeweils zehn minütigen Audio-Slots<br />
erfährst du spannendes aus dem jeweiligen<br />
Wissensgebiet. Zum Behalten oder<br />
Weitergeben.<br />
Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 51
MASTERSTUDIUM<br />
Machma<br />
Master?<br />
Irgendwie ist da das Gefühl, noch nicht genug zu haben.<br />
Die Zeit im Bachelor ging zu schnell um <strong>und</strong> dein Brain<br />
braucht noch Futter? Das klingt ganz so, als wärst du<br />
bereit <strong>für</strong> den Master!<br />
na : noch ne r<strong>und</strong>e drehen?<br />
Mit jedem Jahr sprießen mehr <strong>und</strong> mehr Masterstudiengänge<br />
aus dem Boden. Ergebnis: Ein buntes Potpourri<br />
verschiedenster Fachrichtungen, damit auch<br />
garantiert jeder auf seine Kosten kommt. Beim anfänglichen<br />
googeln fällt auf, wie spannend <strong>und</strong> spezialisiert<br />
das Weiterbildungs-Studium sein kann. Wo früher<br />
kaum Spielraum war, ist heute viel Luft <strong>für</strong> Freiraum.<br />
Die Auswahl groß, die Entscheidung schwer. Jetzt bloß<br />
nicht den Kopf verlieren! Wir bringen Ordnung ins Chaos<br />
<strong>und</strong> deine Gedanken in richtige Bahnen. Auf den nächsten<br />
Seiten erwarten dich die relevantesten Hard Facts<br />
in puncto Entscheidung, Bewerbung <strong>und</strong> Finanzierung.<br />
Man munkelt, es sei nie verkehrt, sich »frühzeitig zu kümmern«.<br />
Und tatsächlich solltest du dich gedanklich zwölf<br />
Monate vor Aufnahme des Masterstudiums mit der Thematik<br />
auseinandersetzen. Welches Studienmodell soll's sein? Wo<br />
zieht's dich hin <strong>und</strong> welcher Bereich soll inhaltlich vertieft<br />
werden? Hast du einen Plan, kannst du Suchmaschinen<br />
<strong>und</strong> Portale wie »studieren.de« <strong>und</strong> »hochschulkompass.de«<br />
zum Glühen bringen. Dabei wirst du nicht nur über 9.000<br />
Masterstudiengänge stolpern, sondern auch mit Fristen <strong>und</strong><br />
Aufnahmekriterien konfrontiert. Sammel den Input, halte<br />
ihn schriftlich fest, pin's dir an die Wand oder leg's unter<br />
dein Kopfkissen. Hauptsache du hast die Fristen auf<br />
dem Schirm.<br />
bin ich genug?<br />
Kommen wir zu der Frage, die viele Studis da draußen umher<br />
treibt: Bringe ich die Skills mit, die mein Masterstudium<br />
mir abverlangt? Wie sehen die Kriterien aus <strong>und</strong><br />
kann ich in der Zwischenzeit noch fehlende Zulassungsvoraussetzungen<br />
erfüllen? Leider lässt sich pauschal<br />
nicht beantworten, was genau dich erwarten wird. Jede<br />
Hochschule/Uni hat eigene Vorgehensweisen bei der Auswahl<br />
seiner zukünftigen Master-Studis. An Uni A reicht<br />
eine Standard-Bewerbung, an Hochschule B musst du dich<br />
einem Aufnahmetest stellen. In anderen Einrichtungen<br />
wiederum sind Mindest-ECTS, Erwerbstätigkeit oder Praktika<br />
von Nöten. Und auch persönliche Auswahlgespräche<br />
sind inzwischen keine Seltenheit mehr. Worauf du dich<br />
schlussendlich einstellen musst, kannst du auf den Websites<br />
der jeweiligen Hochschulen in Erfahrung bringen.<br />
unliebsamer papierkram?<br />
Allseits bekannte Bewerbungsformalitäten wie Anschreiben<br />
<strong>und</strong> Lebenslauf sollten jedem ein Begriff sein. Bewirbst<br />
du dich <strong>für</strong> einen Masterstudiengang, gesellen<br />
sich zusätzliche Dokumente dazu. Das können Nachweise<br />
wie Zeugnisse oder Praktikumsbescheinigungen sein. Oft<br />
müssen Empfehlungsschreiben oder eine Notenübersicht<br />
der letzten Hochschule eingereicht werden. Nicht vergessen:<br />
Papier ist geduldig. Kümmere dich also rechtzeitig<br />
um die Bescheinigungen <strong>und</strong> behalte im Hinterkopf,<br />
dass bestimmte Dokumente beglaubigt eingereicht werden<br />
müssen.<br />
»catchy« kannst du?<br />
Das Bewerbungsanschreiben ist deine ganz persönliche<br />
Bühne. Dein Platz <strong>für</strong> Perception Management vom Feinsten.<br />
Verzichte auf Standardfloskeln, um dich von der<br />
Masse abzuheben. Vergiss dabei aber nie, wer sich deine<br />
Zeilen durchliest. Punkte mit kurzen <strong>und</strong> prägnanten<br />
Sätzen, die gerade so viel verraten, dass die Uni nicht<br />
anders kann, als dich einzuladen. Trotzdem sollte dein<br />
Anschreiben genug Raum <strong>für</strong> Neugierde <strong>und</strong> Nachfragen<br />
lassen. Du willst den Masterplatz. Also verpacke in deinen<br />
Zeilen, warum es gerade Uni XYZ sein soll. Beziehe<br />
dich dabei auf konkrete Beschreibungen <strong>und</strong> den Modulkatalog<br />
deines Wunschstudienganges.<br />
Text: Florian Grobbel // Foto: VuSang, rajagambar99/freepik.com<br />
52 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
MASTERSTUDIUM<br />
10.218<br />
Masterstudiengänge hat<br />
das Portal StudyCheck in<br />
seiner Datenbank.<br />
Die Auswahl ist also<br />
riesig!<br />
mal ganz einfach!<br />
Ein paar Tipps-to-go, damit deine Bemühungen ganz<br />
sicher nicht <strong>für</strong> die Tonne sind: Jede Hochschule gibt<br />
gewisse Leitrichtlinien in Sachen Bewerbungsmodalitäten<br />
bekannt. Halte dich daran. Wenn maximal zwei Seiten<br />
Bewerbungsanschreiben gefordert sind, wirst du mit<br />
einem 30-seitigen Halbroman keinen Erfolg verzeichnen.<br />
Vermeide zu persönliche Details aus deinem Leben. Derartige<br />
Infos driften schnell ins Unprofessionelle ab<br />
<strong>und</strong> lösen im worst case Mitleid oder Belustigung aus.<br />
Copy-Paste-Bewerbungen sind ein absolutes No-Go <strong>und</strong><br />
landen in der Regel direkt im Müll. Personalisierung<br />
ist hier das A <strong>und</strong> O.<br />
hinter dem angestrebten Masterstudium? Neben der persönlichen<br />
Eignung wird auch dein Know-how auf den Prüfstand<br />
gestellt. Um fachspezifische Fragen wirst du also nicht<br />
herumkommen. In der Regel findet die Auswahl in Form eines<br />
Einzelgespräches statt. Aber auch die Befragung mehrerer<br />
Studis gleichzeitig ist nicht unüblich. Richte dich auf<br />
eine Dauer von ungefähr 30 Minuten ein. Genauere Infos<br />
über Ablauf <strong>und</strong> Inhalt der Gespräche kannst du bei der<br />
hochschulinternen Fachschaft in Erfahrung bringen.<br />
ein schnitt = einschnitt?<br />
Es ist alles perfekt, aber der NC bringt die Zulassung<br />
ins Wackeln? Ok, bye. Aber ist das wirklich so? Tatsächlich<br />
nur bedingt. Beispielsweise vergeben ausgewählte<br />
Master-Hochschulen Credits <strong>für</strong> die Absolvierung des<br />
Bachelor-Studiums in Regelstudienzeit, die Teilnahme an<br />
studiengangs-spezifischen Projekten oder die Erwerbstätigkeit<br />
im jeweiligen Fachbereich. Auch Praktika oder<br />
Auslandsaufenthalte lassen deine BA-Note an bestimmten<br />
Hochschulen nach oben schießen. Auswahltests/-gespräche<br />
sind eine weitere Chance, das Ruder herum zu reißen.<br />
Aber: Augen <strong>und</strong> Ohren offen halten! Jede Hochschule hat<br />
ihre ganz eigene Herangehensweise.<br />
face to face?<br />
Das Auswahlgespräch steht an. Für Dozenten <strong>und</strong> Professoren<br />
bietet sich im persönlichen Schlagabtausch die<br />
Möglichkeit, die Studenten hinter der Bewerbung besser<br />
kennenzulernen. Bist du kommunikativ? Bist du stressigen<br />
Situationen gewachsen? Welcher Berufswunsch steckt<br />
Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 53
MASTERSTUDIUM<br />
Master?<br />
Plan!<br />
Schalt mal um:<br />
Welches Programm darf’s sein?<br />
dual<br />
Vom Dualen Bachelorstudium hast du sicher schon mal was<br />
gehört. Der Duale Master funktioniert prinzipiell genauso.<br />
Was du da<strong>für</strong> brauchst? Ein Unternehmen, das diese<br />
Ausbildung anbietet <strong>und</strong> eine Hochschule mit passendem Studiengang.<br />
Alternativ kannst du versuchen, deinen jetzigen<br />
Arbeitgeber von dem Modell zu überzeugen. Wie im Dualen<br />
Bachelor erlangst du neben deinem beruflichen Werdegang<br />
einen akademischen Abschluss. Die Kosten übernimmt in der<br />
Regel der Arbeitgeber. Während du Berufspraxis sammelst,<br />
lernst du Kommilitonen aus unterschiedlichen Firmen <strong>und</strong><br />
Fachbereichen kennen <strong>–</strong> der Networking-Effekt ist nicht zu<br />
unterschätzen <strong>und</strong> kann <strong>für</strong> deine spätere Karriere sehr<br />
hilfreich sein. Trotz der vielen Vorteile sollte dir bewusst<br />
sein, dass deine Semesterferien nicht so großzügig<br />
ausfallen wie bei Studierenden, die nicht dual studieren.<br />
Das Duale Masterstudium ist zeitintensiv <strong>und</strong> es wird<br />
<strong>–</strong> vor allem zur Prüfungsphase <strong>–</strong> stressige Zeiten geben.<br />
Selbstmotivation <strong>und</strong> -organisation sind daher ein Muss!<br />
international<br />
Ein erheblicher Anteil der Pflichtveranstaltungen findet<br />
in Fremdsprachen statt. Zudem können ein obligatorischer<br />
Auslandsaufenthalt oder ein internationaler<br />
Doppelabschluss Merkmale des internationalen Studiums<br />
sein. Die Veranstaltungen des Masters »Managing Global<br />
Dynamics« der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt<br />
(THWS) finden beispielsweise komplett in englischer<br />
Sprache statt. Dort kannst du etwa in Italien oder<br />
Rumänien dein Auslandssemester verbringen <strong>und</strong> wertvolle<br />
Erfahrungen sammeln. Denke daran, dass der Aufenthalt<br />
im Ausland eine gewisse Vorbereitungszeit benötigt.<br />
Ausreichende Sprachkenntnisse musst du in der<br />
Regel vorab nachweisen. Prüfe unbedingt auch den Status<br />
deiner Reisedokumente <strong>und</strong> kläre offene Prüfungsangelegenheiten<br />
vorab mit deinen Dozenten. Bei Fragen kann<br />
dir auch das Internationale Büro der Uni Hilfestellung<br />
geben.<br />
privat<br />
Mainstream-Studiengänge? Fehlanzeige! An privaten Hochschulen<br />
sind die Studiengänge meist sehr spezialisiert.<br />
Wenn du also schon genau weißt, wo du beruflich einmal<br />
hin möchtest, bist du hier an der richtigen Adresse.<br />
Durch kleine Studiengänge ist individuelle <strong>und</strong> persönliche<br />
Betreuung garantiert. Die Dozierenden kommen meistens<br />
direkt aus der Wirtschaft, weshalb sie ihr Wissen<br />
praxisnah vermitteln können. Auch obligatorische Praxisphasen<br />
<strong>und</strong> -projekte sowie Fallbeispiele geben schon jetzt<br />
Einblick in die Job-Realität. Auch wenn dir die Semestergebühren<br />
hoch erscheinen: Es zahlt sich aus. Allein mithilfe<br />
moderner Ausstattung haben private Einrichtungen<br />
oft die Nase vorn. Vor allem <strong>für</strong> Menschen, die sich nicht<br />
örtlich binden wollen oder flexibel lernen möchten, gibt<br />
es oft eigene Studienmodelle. Achtung: Achte darauf, dass<br />
die Hochschule staatlich anerkannt ist, ansonsten kann es<br />
dir passieren, dass du am Ende nur ein Zertifikat in deinen<br />
Händen hältst.<br />
fernstudium<br />
Beim Fernstudium werden Vorlesungen, im Gegensatz zum<br />
Präsenzstudium nicht an der Uni gehalten. Vorteil: Du<br />
kannst quasi von überall, unabhängig von Ort <strong>und</strong> Zeit<br />
studieren. Das Fernstudium kommt komplett ohne den Besuch<br />
von Vorlesungen aus. Viele Unis <strong>und</strong> Hochschulen<br />
stellten während der Pandemie auf Onlinelehre um. Fühlt<br />
sich an wie Fernstudium, ist es aber nicht. Onlinelehre<br />
stellt eher eine Übergangslösung dar. Beim Fernstudium<br />
bekommen Studierende prüfungsrelevante Materialien<br />
nach Hause geliefert. Zeit beim Lernen kann dabei<br />
komplett selbst eingeteilt werden. Lernerfolg wird<br />
meist durch Selbstkontroll- <strong>und</strong> Einsendeaufgaben festgestellt.<br />
Zum Semesterende steht eine Klausur an. Der<br />
erworbene Hochschulabschluss ist<br />
dem einer Präsenz-Hochschule<br />
gleichwertig.<br />
Text: Florian Grobbel // Foto: dolachum1999/freepik.com // Illustration: lchumpitaz/freepik.com<br />
54 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
MASTERSTUDIUM<br />
1 NICEN<br />
Abschluss!<br />
Haben<br />
will!<br />
berufsbegleitend<br />
Heißt: Berufliche Praxis in einem Beruf <strong>und</strong> ein akademisches<br />
Studium in Teilzeit. In der Uni bist du an ausgewählten<br />
Abenden, Wochenenden oder in längeren Blöcken.<br />
Die restliche Zeit eignest du dir Studieninhalte über<br />
E-Learning an. Leistungen aus der Berufsausbildung<br />
können in manchen Fällen <strong>für</strong> das Studium angerechnet<br />
werden. Im Gegensatz zum berufsbegleitenden Studium<br />
wird beim berufsintegrierenden Studium eine berufliche<br />
Teilzeit-Tätigkeit mit dem Studium kombiniert. Hier<br />
liegt also der Fokus auf dem Studium. Entweder wird tageweise<br />
oder in längeren Blöcken gearbeitet, sodass sich<br />
Studium <strong>und</strong> Arbeit abwechseln. Während der Studienzeiten<br />
wirst du von der betrieblichen Arbeit freigestellt<br />
<strong>und</strong> das Ganze wird mithilfe eines Vertrags<br />
zwischen Arbeitgeber <strong>und</strong> Hochschule festgehalten.<br />
Wie beim Bachelor gibt es auch<br />
im Master verschiedene<br />
Abschluss-rten. Neben Master<br />
o rts <strong>und</strong> Science gibt es<br />
auch Master o Education,<br />
Las, Musi, Engineering <strong>und</strong><br />
Business Administration.<br />
quereinstieg?<br />
Gibt‘s tatsächlich auch im Studium. Die Universität der<br />
Künste in Berlin macht vor, wie es geht: »Der Quereinstiegsmaster<br />
›Lehramt Bildende Kunst‹ bietet Absolventen<br />
künstlerischer Studiengänge eine sichere Berufsperspektive.<br />
Im viersemestrigen Q-Master werden<br />
pädagogische, wissenschaftliche <strong>und</strong> künstlerische<br />
Kenntnisse <strong>für</strong> die Arbeit in der Schule vermittelt«,<br />
erklärt Rebekka Hüttmann, Vizepräsidentin <strong>für</strong> Lehrkräftebildung<br />
an der Udk Berlin. Heißt genau: Wer sich<br />
nach dem Bachelor neben der Kunst auch der Pädagogik<br />
verschreiben möchte, bekommt an der UdK grünes Licht.<br />
Und das ganz ohne Lehramtsstudium als Gr<strong>und</strong>lage. Den<br />
Q-Master gibt es beispielsweise auch an der FU Berlin.<br />
Dort spricht er Lehramtsstudierende an, die nicht<br />
über die notwendigen Voraussetzungen <strong>für</strong> das Regelstudium<br />
des Lehramts an Sek<strong>und</strong>arschulen <strong>und</strong> Gymnasien<br />
verfügen.<br />
„My idea is to<br />
inspire humans<br />
developing<br />
sustainable ideas<br />
for themselves<br />
and their society.“<br />
JEAN-PATRICK<br />
Student of Faculty of Management,<br />
Economics and Social Sciences
MASTERSTUDIUM<br />
Quanta<br />
kosta?<br />
bitcoins<br />
oder<br />
was?<br />
bafög<br />
Du hast schon im Bachelor BAföG bezogen? Kein Problem,<br />
der Anspruch auf BAföG ist trotz Zweitstudium gegeben.<br />
Dabei ist zu beachten: Die Rückzahlung verschiebt<br />
sich durch Aufnahme des Masters nicht nach hinten.<br />
Aufschieben allerdings ist drin. Und das geht ganz bequem<br />
online <strong>und</strong> papierlos. Deine Eltern sind außen vor,<br />
wenn du bereits fünf Jahre (bzw. drei Jahre nach Ausbildung)<br />
Berufserfahrung vorweisen kannst. Einfacher<br />
ist das Antragsprozerede deswegen nur bedingt, denn<br />
an elternunabhängiges BAföG sind viele Bedingungen<br />
geknüpft. Berufsausbildungen oder vorab absolvierte<br />
duale Studiengänge fließen beispielsweise nicht in<br />
die Erwerbstätigkeit mit ein. Und auch das in dieser<br />
Zeit verdiente Gehalt ist von Relevanz.<br />
stipendium & kredit<br />
Soziales Engagement, einschlägige Berufserfahrung,<br />
außergewöhnliche Projekte, ja selbst Bedürftigkeit<br />
sind <strong>für</strong> viele Institutionen inzwischen förderungswürdige<br />
Aspekte. Die Liste der Anbieter ist lang, die<br />
Voraussetzungen unterschiedlich. Recherche muss also<br />
sein. Wir finden: Den Aufwand ist es wert. Bildungskredite<br />
sind nicht so wild wie man denkt <strong>und</strong> im Master<br />
problemlos beziehbar: Mindestens drei, maximal 24<br />
Monate je 100, 200 oder 300 Euro Cash auf die Kralle.<br />
Auslandsstudium? Gar kein Stress. Voraussetzung:<br />
Besagtes Studium sollte gleichwertig dem einer deutschen<br />
Hochschule sein. Du kannst dir auch über 1.000<br />
Euro auf einen Schlag auszahlen lassen. Der Studienkredit<br />
muss verzinst zurückgezahlt werden.<br />
jobben<br />
Jobben neben dem Studium ist müßig. Keine Frage. Aber<br />
wie wär's zur Abwechslung mal mit einem fachspezifischen<br />
Arbeitsplatz? Hochschulen bieten bezahlte Tutorienplätze<br />
an, Unternehmen locken mit lukrativen<br />
Werkstudentenstellen <strong>–</strong> oftmals sogar besser bezahlt<br />
als geläufige Minijobs. Vergiss also die Tellerwäsche<br />
<strong>und</strong> strecke deine Fühler nach Bereichen aus, die auch<br />
nach dem Studium relevant sind.<br />
Masterstimmen:<br />
Ich bin Kristina, 24 <strong>und</strong> studiere im 4. Semester den<br />
Master Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt.<br />
Der Master hat einen großen Wahlpflichtbereich,<br />
so hatte ich immer eine Auswahl an Seminaren, die ich<br />
spannend fand. Mein Schwerpunkt liegt in der Anglistik<br />
<strong>und</strong> Amerikanistik, es gibt noch sechs weitere Bereiche,<br />
aus denen man seine Schwerpunkte wählen kann.<br />
Da ich im Bachelor etwas anderes studiert habe,<br />
musste ich ein Zusatzmodul belegen, während andere<br />
Studierende einen noch größeren Wahlpflichtbereich<br />
haben. Obwohl ich dieses Modul hatte, fehlte mir eine<br />
Veranstaltung zu Gr<strong>und</strong>lagen in der Literaturwissenschaft,<br />
insbesondere in Bezug auf Methoden. Der Master<br />
bedeutet insgesamt aber sehr viel Freiheit bei<br />
der Auswahl der Themen, mit denen man sich beschäftigen<br />
will.<br />
----------------------------------------------------------<br />
Im Wintersemester 2022/2023<br />
gab es 589.916 Studierende in<br />
einem Master-Studiengang an<br />
deutschen Hochschulen.<br />
----------------------------------------------------------<br />
Alles neu bei Theresa Bachelorarbeitsphase: Abgabedruck,<br />
Versagensangst, Panik <strong>und</strong> über allem schwebt<br />
die Frage: »Was mache ich jetzt?« War ich doch zum<br />
Studium ausgezogen, um frei zu sein, mich kennenzulernen<br />
<strong>und</strong> erwachsen zu werden. Also entschied ich<br />
mich <strong>für</strong> einen Masterstudiengang 400 Kilometer entfernt:<br />
Neue Stadt, neue Menschen, neue Herausforderung.<br />
Und diesen Tapetenwechsel habe ich gebraucht.<br />
Der Master war fordernd, der Workload riesig, die<br />
Deadlines hart. Und mittendrin ich in meinem Chaos.<br />
Aber das änderte sich: In Windeseile reifte ich zur<br />
Orga-Queen (<strong>für</strong> meine Verhältnisse), lernte den Umgang<br />
mit meinen eigenen Schwächen <strong>und</strong> echtes Teamwork.<br />
Eigenschaften, die mein heutiger Arbeitgeber an<br />
mir sehr schätzt.<br />
Quellen: Statistisches B<strong>und</strong>esamt // Foto: VGH // Illustration: vectorom /freepik.com<br />
56 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
ANZEIGE<br />
2022 haben 34.393 Menschen<br />
mit einem ausländischen<br />
Bachelor in Deutschland<br />
ihren Masterabschluss<br />
absolviert.Das allgemeine<br />
Durchschnittsalter <strong>für</strong> den<br />
Abschluss betrug 26,1 Jahre.<br />
4 Fragen: //<br />
an Christiane Besa-Schmidt<br />
von der VGH Versicherung<br />
Ein Gespräch über Karrierechancen <strong>und</strong><br />
wie Absolventen einen »Fuß in die Tür«<br />
bekommen.<br />
-------------------------------------------------------<br />
Entscheidungshilfe <strong>für</strong> Julian Selbst mit 30 war<br />
die Entscheidung noch mal einen Masterabschluss<br />
zu machen <strong>für</strong> mich die richtige. Da mich im Berufsleben<br />
noch viele Jahre praktische Erfahrung erwartet,<br />
wollte ich noch einmal eintauchen in die<br />
Theorie der Wissenschaft, da sie einem auch später<br />
im Berufsleben hilft, strukturiert Probleme<br />
zu lösen. In meinem Management Studium an der Uni<br />
Würzburg habe ich die Möglichkeit, meine Studienschwerpunkte<br />
ganz nach meinen Interessen zu legen.<br />
So konnte ich beispielsweise in IT-Kurse reinschnuppern,<br />
mein theoretisches Marketingwissen<br />
erweitern <strong>und</strong> auch am VWL Lehrstuhl Verständnis<br />
<strong>für</strong> Zusammenhänge der Geldpolitik erlangen. Die<br />
erworbene breite Wissensbasis <strong>und</strong> die vermittelten<br />
theoretischen Konzepte haben <strong>für</strong> mich die<br />
beste Gr<strong>und</strong>lage zur Entscheidung über meine später<br />
Berufswahl geschaffen.<br />
-------------------------------------------------------<br />
Per Quereinstieg Lehrer werden? Das geht!<br />
Und zwar an der Universität der Künste Berlin. Für<br />
alle, die ein künstlerisches oder künstlerischpädagogisches<br />
Studium abgeschlossen haben <strong>und</strong><br />
ihre Leidenschaft zur Musik <strong>und</strong> Kunst jetzt an die<br />
nächste Generation weitergeben möchten, ist der<br />
Quereinstiegs-Master ins Lehramt die perfekte Möglichkeit.<br />
Er wird in den Fächern Musik oder Bildende<br />
Künste angeboten <strong>und</strong> bildet dich in vier<br />
Semestern zum Unterrichten an Integrierten Sek<strong>und</strong>arschulen<br />
<strong>und</strong> Gymnasien aus.<br />
Mehr Infos unter:<br />
quereinstieg-lehramt.udk-berlin.de<br />
Christiane Besa-Schmidt arbeitet<br />
in der Personalentwicklung<br />
bei der VGH Versicherung<br />
Was zeichnet die VGH Versicherungen<br />
als Arbeitgeber aus?<br />
Die VGH ist ein öffentlich-rechtliches Unternehmen <strong>und</strong> der<br />
größte regionale Versicherer in Niedersachsen. Seit fast 275 Jahren<br />
ist es unsere Aufgabe, den Menschen in Niedersachsen umfassenden<br />
Schutz <strong>und</strong> Sicherheit zu bieten. Über 1,9 Millionen Privat<strong>und</strong><br />
Firmenk<strong>und</strong>en, vertrauen auf unsere Leistungen <strong>und</strong> unseren<br />
Service. Die Fairness im Miteinander, die wir unsren K<strong>und</strong>en versprechen,<br />
versprechen wir auch unseren Mitarbeitenden <strong>und</strong><br />
Partnern. Wir legen viel Wert auf soziale Verantwortung, Innovationen,<br />
Förderungen <strong>und</strong> unseren außerordentlichen Teamgeist.<br />
Welche Fachrichtungen sind bei Ihnen<br />
besonders gefragt?<br />
Für unser Traineeprogramm suchen wir insbesondere Rechtswissenschaftler:innen,<br />
Mathematiker:innen, Wirtschaftswissenschaftler:innen<br />
<strong>und</strong> Informatiker:innen.<br />
Wie sieht das Traineeprogramm aus?<br />
Unser Traineeprogramm wirft niemanden ins kalte, sonder<br />
eher ins »wohltemperierte« Wasser. Wir bieten Ihnen einen<br />
verantwortungsvollen Freiraum, um Ihr Können zu entfalten<br />
<strong>und</strong> sich fachlich <strong>und</strong> persönlich weiterzuentwickeln.<br />
Das Traineeprogramm ist individuell auf die Trainees zugeschnitten<br />
<strong>und</strong> schon während des Programms kann Verantwortung<br />
übernommen werden. Mit gezielten Fördermaßnahmen<br />
bereiten wir unsere Trainees professionell auf spätere<br />
Positionen in unserem Unternehmen vor. Regelmäßige Trainee-<br />
Treffen <strong>und</strong> Trainee-Workshops bieten beste Voraussetzungen<br />
<strong>für</strong> unsere Trainees, zügig Netzwerke zu knüpfen <strong>und</strong> sich von<br />
Beginn an optimal in die VGH zu integrieren.<br />
Gibt es andere Wege, wie Studierende <strong>und</strong> Hochschulabsolventen<br />
bei den VGH Versicherungen<br />
»einen Fuß in die Tür« bekommen?<br />
Es besteht natürlich auch die Möglichkeit des Direkteinstiegs<br />
auf offene Stellen <strong>für</strong> diejenigen, die schon genau wissen, was zu<br />
ihnen passt. Und um unser Unternehmen schon vor dem Studienabschluss<br />
von innen kennenlernen zu können, bieten wir Werkstudierendentätigkeiten<br />
bzw. Hochschulpraktika in unterschiedlichen<br />
Bereichen unseres Hauses an.<br />
Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 57
Leben<br />
Hören.<br />
Spannung pur.<br />
Zwei Dinge, die<br />
mich persönlich<br />
sehr interessieren,<br />
sind Geschichte<br />
<strong>und</strong> True Crime.<br />
Eine Kombination<br />
aus beidem ist der Podcast Verbrechen der<br />
Vergangenheit von Geo Epoche. In jeder<br />
Folge taucht man in einen anderes zeithistorisches<br />
Setting ein <strong>und</strong> begibt sich auf<br />
die Spuren längst vergessener Verbrechen.<br />
// Inhaltswarnung checken!<br />
Sehen.<br />
Zwei an einem Tag. Ein Revival der dramatischen<br />
Liebesgeschichte <strong>und</strong> Romanadaption,<br />
die schon vor 13 Jahren kein<br />
Auge trocken ließ. Die Serie zeigt Emma<br />
<strong>und</strong> Dexter immer an einem 15. Juli in<br />
einer Zeitspanne von 19 Jahren.<br />
// Definitive Heulgarantie<br />
Lesen.<br />
♥ Frust im Datinggame? ♥<br />
In Date Education berichtet Dr. Nasanin<br />
Kamani von ihren eigenen (Online-)Dating<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> ordnet ihre Datepartner<br />
verschiedenen Kategorien zu. Um ehrlich<br />
zu sein, konnte ich einige Personentypen<br />
wiedererkennen<br />
<strong>und</strong> habe mich auch<br />
selbst ertappt gefühlt.<br />
Wenn du also auch dein<br />
Date durschauen möchtest,<br />
ist das Buch eine<br />
große Empfehlung.<br />
// Call me!<br />
58 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin<br />
30%<br />
DEINER ZEIT<br />
SCHWEIFEN DEINE<br />
GEDANKEN ZU<br />
IRGENDWELCHEN<br />
TAGTRÄUMEN AB.<br />
~~~ZZZZZ~~~<br />
<strong>audimax</strong><br />
green life!<br />
Go Green. Alte Einmachgläser oder<br />
Frischhaltedosen haben wir doch alle zuhause.<br />
Mein liebster Weg, um Verpackungsmüll<br />
einzusparen, ist der Unverpacktladen.<br />
Klar wird der Einkauf so etwas<br />
schwerer, aber von Reis bis Gewürzen findest<br />
du dort alles. Einfach mal in deiner<br />
Stadt abchecken. // Lieben wir!<br />
Ins Leben startet<br />
heute <strong>für</strong> dich Marina.<br />
Am Morgen zählt<br />
sie auf ihren Nachrichten-Podcast<br />
<strong>und</strong><br />
möglichst viel Ruhe.<br />
Poesie. Sebastian Becker alias tschieftschief<br />
begeistert mich jetzt schon seit langem mit<br />
seinen coolen Sprüchen <strong>und</strong> nachdenklichen<br />
Zitaten. Mit seinem einzigartigen<br />
Stil <strong>und</strong> Design trifft er mit seinen Worten<br />
doch immer ins Schwarze. Vor allem<br />
über das Thema Liebe <strong>–</strong> zu anderen <strong>und</strong><br />
vor allem zu sich selbst <strong>–</strong> schreibt Sebastian<br />
seine Werke. Trotz minimalistischer<br />
Gestaltung hinterlassen seine Texte großen<br />
Eindruck bei mir <strong>und</strong> ich bin inzwischen<br />
auch ein kleines Fangirl geworden.<br />
Natürlich konnte ich bei seinen Merchandise<br />
Produkten auch nicht Nein sagen. // ♥<br />
Marinas<br />
Tipp!<br />
Ein Fest <strong>für</strong> alle Sinne Alle Filmfans <strong>und</strong> Otakus aufgepasst! Schon zum 24. Mal findet<br />
in Frankfurt das Japanische Filmfestival Nippon Connection statt. Vom 28. Mai<br />
bis zum 2. Juni werden an acht Veranstaltungsorten r<strong>und</strong> 100 Filme aus Japan gezeigt.<br />
Abseits davon kann sich das Publikum auf Essens- <strong>und</strong> Handwerksstände eines<br />
japanischen Marktes freuen <strong>und</strong> die Festivaltage bei Konzerten ausklingen lassen.<br />
// Tanoshimu!<br />
Text: Marina Eckstein // Foto: netflix.com; plus.rtl.de; weltbild.de; instagram.com @tschieftschief; ©<strong>2024</strong> »18×2 Beyond Youthful Days« Film // Illustration: freepik.com
Fotos: Feuerwear; trendoffice// Rätsel: © SeHer<br />
Happy HiRNiNG<br />
Rätselhaft. Für Quizzer.<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
13<br />
14<br />
18<br />
1<br />
3<br />
21 22<br />
23 24 25 26 27<br />
28 29 30 31<br />
34<br />
Bye, bye Rücken!<br />
15<br />
19<br />
9<br />
5<br />
4<br />
32 33<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
8<br />
16 17<br />
Waagerecht 1 Original-Bestimmung der Taste mit drei Buchstaben 7 Ornithologischer Bestandteil<br />
der Parabel 10 Wenn auf ihm gelöscht wird, bedarf es nicht der Feuerwehr 13<br />
Auf ihnen gehört Kreischen zum Auf <strong>und</strong> Ab 14 Führt, wenn kein Rad dran hängt, Hessen<br />
hoch hinaus 15 Klingt wie amerikanisches Wappentier, dieser Hasenbezwinger 16 Das sollte<br />
Ihnen zu Khan, nicht Kahn, in den Sinn kommen 18 Nervende Sachen tun was? 19 Hexerische<br />
Krautzugaben in aller Frühe 21 Ihr Auftrag bedeutet Schutz, ihr Einsatz Kommunikation<br />
22 Afrikaner ohne feste Nationalität 23 Der Sicherheit des Staates diente er als kleinstes<br />
Glied (Abk.) 24 Königstier, auch päpstlich bekannt 26 Deren Wende basiert u. a. auf Windigem<br />
28 Wie wird es nach dem 21.12. immer früher? 30 Gekürztes Betätigungsfeld jener, die<br />
die Öffentlichkeit nicht scheuen (engl.) 31 Fehlt dem Bravo-Sommer (Abk.) 32 Was sagen<br />
Huey, Louie <strong>und</strong> Dewey zu Daisy? 34 Wesentliches ist immer auch wie? 35 Ein jeder hat es,<br />
zum Kinohit fehlt aber Ice (engl.)<br />
Senkrecht 1 Was bekommt kein Schotte zurück nach dem Verleihen? 2 Betrug? Ja <strong>–</strong> unter<br />
Kindern 3 Bei ihm kommt es nicht auf die Mehrheit an, sondern auf alle Stimmen 4 Zeigt sich<br />
nur im Niedrigtemperaturbereich 5 Wer musste volle zwei Dekaden auf des Gatten Rückkehr<br />
warten? 6 Wo<strong>für</strong> soll mal Denkmal, mal Knoten im Taschentuch nützen? 7 Vorsicht ist geboten,<br />
auch wenn sich nur ein solcher auftut! 8 Kriminelles Ergebnis, verstellt sich der Erbauer<br />
9 An ihr zu bleiben wird, sprichwörtlich abgewandelt, dem Schuster empfohlen 10 Präsentiert<br />
sich mal lockig, mal mit W<strong>und</strong>erhorn 11 Vermessen? Dann, jedenfalls bei Sternk<strong>und</strong>lern,<br />
ggf. in dieser Einheit (Abk.) 12 Weibliches Element der Feinarbeit 17 Verschiebt<br />
Schätzung vorsätzlich in den Bereich der Verachtung 18 Der Vogel kommt auch im Kirchenvokabular<br />
vor 20 Ergebnis mangelnden Losglücks 25 Stellt die größte Hürde zwischen Wolfenbüttel<br />
<strong>und</strong> Helmstedt dar 27 Zeugt von Seltenheitswert, nicht nur in der Bachelorarbeit<br />
Wenn du selbst alles im Griff haben möchtest,<br />
dann liegst du mit dem »to-sync automatic« von<br />
Trendoffice genau richtig. Die Mechanik des Drehstuhls<br />
stellt sich automatisch auf dein Körpergewicht<br />
ein. Ergonomie <strong>und</strong> Style müssen sich nicht ausschließen<br />
<strong>–</strong> wie der »to-sync automatic« zeigt!<br />
Eine Übersicht findest du auf trendoffice.com<br />
Have a seat!<br />
35<br />
6<br />
20<br />
2<br />
7<br />
Sachen packen <strong>–</strong><br />
<strong>und</strong> Action!<br />
Mit dem Action-Set von Feuerwear hast du alles<br />
Wichtige immer dabei. Das Set besteht aus dem<br />
Bestseller-Rucksack Eddie, ein moderner Rolltop-Rucksack<br />
<strong>und</strong> dem beliebten Portemonnaie<br />
Fred, mit genug Platz <strong>für</strong> Bargeld, Karten <strong>und</strong><br />
Papiere. Mit dem stabilen Metallhaken lässt sich<br />
das Rolltop von Rucksack Eddie in drei Positionen<br />
verschließen. In allen drei Positionen macht<br />
Eddie durch sein schlankes Profil eine gute<br />
Figur. Portemonnaie Fred schützt Deine Wertsachen:<br />
Personalausweis, Führerschein <strong>und</strong><br />
wichtige Karten finden in den 11 Kartenfächern<br />
Platz. Jedes Kartenfach ist doppelt belegbar, <strong>für</strong><br />
insgesamt 22 Karten. Mehr Infos zum Action-<br />
Set auf feuerwear.de. Unter allen richtigen<br />
Einsendungen unseres Kreuzworträtsels an<br />
chefred@<strong>audimax</strong>.de verlosen wir gemeinsam<br />
mit Feuerwear zwei<br />
Action-Sets.<br />
IMPRESSUM<br />
Gewinnspiel!<br />
Lieb ich <strong>–</strong><br />
Mach ich!<br />
Teilnahmeschluss: 30.<strong>05</strong>.<strong>2024</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
die Lösung gibt es ab 15.06.<strong>2024</strong> auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
VERLAG <strong>audimax</strong> MEDIEN GmbH, Deutschherrnstraße 47a,<br />
9<strong>04</strong>29 Nürnberg, Tel: 0911 23 77 9-0, Fax: 0911 20 49 39,<br />
E-Mail: info@<strong>audimax</strong>.de<br />
Geschäftsführer: Dr. Ulrich Ch. Knapp<br />
Verlagsleiter:Sven Kretzer<br />
REDAKTION Fon: 0911 23 77 9-44, Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
Chefredaktion: Florian Grobbel (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Lydia Borsboom, Marina Eckstein, David Heermann<br />
Gestaltung: Andrea Pfliegensdörfer<br />
Titelbild: FrameStudio/freepik.com, freepik.com<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 0911 23 77 9-23<br />
ANZEIGEN Fon: 0911 23 77 9-48<br />
Mediaberatung: Rolf Ganzer, Yasin Kahraman, Achim Lohberger, Josefine<br />
Lorenz, Dr. Rowena Sandner<br />
Es gelten die aktuellen Mediadaten auf <strong>audimax</strong>-media.de. <strong>audimax</strong> ist<br />
politisch unabhängig. Wir drucken, zertifiziert mit dem »Blauen Engel«,<br />
besonders CO2-frei <strong>und</strong> energiesparend. Der Inhalt wird auf nach Blauem<br />
Engel zertifiziertem Papier aus 100 % Altpapier produziert. Für die<br />
Vollständigkeit <strong>und</strong> Richtigkeit von Ter min an ga ben wird keine Gewähr<br />
über nom men. Für an uns unverlangt ge sandte Ma nus kripte, Fotos <strong>und</strong><br />
Illus wird nicht gehaftet. Beteiligungsverhältnisse der <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
GmbH gemäß §8 Abs 3<br />
BayPrG: 100% VMM Verlag + Medien Management Gruppe GmbH.<br />
e-Paper: www.<strong>audimax</strong>.de<br />
Verbreitete Auflage: laut IVW <strong>04</strong>/23: 26.000 Expl., ISSN 1439-233X<br />
Das nächste <strong>audimax</strong> Campus erscheint im Juni <strong>2024</strong>.<br />
Hinweis: Der Lesbarkeit halber haben wir in allen Artikeln das generische<br />
Maskulinum verwendet. Selbstverständlich sind Frauen, Männer <strong>und</strong><br />
Personen, die sich keiner der beiden Gruppen zugehörig fühlen, immer<br />
gleichermaßen angesprochen.<br />
Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 59
FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />
Geht da auch was anderes? Man munkelt.<br />
Wolke 7a ♥<br />
WAS, WENN EUCH JEMAND SAGT, IHR KÖNNT LIEBEN WIE IHR WOLLT?<br />
»DIE LIEBE GEHT MANCHMAL SELTSAME WEGE, ABER MEISTENS DIE RICHTIGEN« <strong>–</strong><br />
VIELLEICHT KANNST DU DICH JA MIT DIESEM SPRUCH IDENTIFIZIEREN. DENN WAS<br />
GIBT ES KOMPLIZIERTERES ALS DIE LIEBE? ES GIBT ZAHLREICHE ALTERNATIVE<br />
BEZIEHUNGSFORMEN, VON DENEN DU VIELLEICHT SCHON GEHÖRT HAST.<br />
IN DEN FOLGENDEN ERFAHRUNGSBERICHTEN VON MENSCHEN, DIE IN SOLCH<br />
EINER FORM GELEBT HABEN ODER LEBEN, ERFAHRT IHR DEREN SICHTWEISE<br />
AUF PARTNERSCHAFT UND SEXUALITÄT.<br />
Ich allein bin <strong>für</strong> mein Glück verantwortlich<br />
»Ich glaube daran, dass ich mit meinem Partner oder Partnerin ein Leben lang zusammen sein will <strong>und</strong><br />
gehe in eine Beziehung auch nur mit dieser Aussicht ein. Ich glaube allerdings auch daran, dass ich mich<br />
während einer langfristigen Beziehung sexuell nach der Erfahrung mit anderen sehne. Deswegen ist ein<br />
offenes Beziehungsmodell auch das einzige, was <strong>für</strong> mich in Frage kommt. ♥ Eine offene Beziehung wird<br />
einem jedoch niemals das geben können, was in der bestehenden Beziehung fehlt. Wenn ich also merke:<br />
›Da versuche ich etwas zu kompensieren‹, muss ich mich aus dem weichen Kokon der Sorglosigkeit <strong>und</strong><br />
des Momentglückes entziehen, mich mit meinem Partner:in austauschen <strong>und</strong> eine Lösung finden. ♥ In<br />
meiner letzten Beziehung hat das super funktioniert. Wir hatten einen ähnlichen Wertekompass <strong>und</strong> haben<br />
uns darüber ausgetauscht. Gr<strong>und</strong>tonus war ›Bevor es zu kompliziert <strong>für</strong> die Beziehung wird, lass die Hose<br />
lieber an‹. Wir waren in einer Fernbeziehung <strong>und</strong> es war sehr angenehm in der Zeit dazwischen auch mal<br />
Nähe zu spüren. Es gab nie Streit wegen Eifersucht. An dem Punkt, wo die Eifersucht einsetzt, ob monogam<br />
oder offen, stimmen ganz andere Parameter nicht mehr. Eifersucht ist <strong>für</strong> mich die Verpackung einer<br />
Box, in der ganz viele Fragen stecken: Bin ich eifersüchtig durch ein geringes Selbstwertgefühl? Habe ich<br />
Angst, dass mich mein Partner:in <strong>für</strong> jemand anderen verlässt? Und all diese Sachen werden nichtig, wenn<br />
man <strong>für</strong> sich verinnerlicht hat: Ich bin genug. ♥ Was mein Patner:in macht, hat nie etwas mit mir zu tun.<br />
Ich werde glücklich sein, auch ohne Beziehung. Etwas komisch war es, besonders anfangs, von Treffen zu<br />
erzählen. Wenn man jedoch die Aussicht hat, vielleicht ein Leben miteinander zu verbringen, muss auch<br />
nicht die perfekte Lösung in zwei Wochen gef<strong>und</strong>en sein. Abschließend kann ich sagen, dass ich eine sehr<br />
positive erste Erfahrung mit dem Konzept einer offenen Beziehung hatte <strong>und</strong> vielleicht auch deswegen<br />
sehr entspannt <strong>und</strong> mit einem Urvertrauen in solche Situationen hineingehe.« ♥ Weiblich, 24 Jahre<br />
Interview: Lydia Borsboom; Illustration: Nadin_16<strong>04</strong> /depositphotos.com<br />
60 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />
LOVE IS … (answers may vary)<br />
Erik Lutz, 30 Jahre, organisiert den »Polytreff Bayreuth« <strong>–</strong><br />
jeden 3. Montag im Monat um 19:30 im Café Kraftraum<br />
Mehrere Lieben <strong>–</strong> geht das?<br />
Als ich vor zehn Jahren das erste Mal auf Polyamorie<br />
aufmerksam wurde, war mir schnell klar: Das will<br />
ich! Nicht mehr Nein sagen zu müssen zur Liebe;<br />
den Partner nicht verlieren, nur weil irgendwo anders<br />
noch eine weitere Liebe aufblüht … plötzlich<br />
schien alles greifbar <strong>und</strong> irgendwie einfach.<br />
♥ Die Idee ist simpel: Mein Partner muss mich<br />
nicht mehr verlassen, wenn er sich fremdverliebt,<br />
ich kriege meine Eifersucht mit einer gehörigen<br />
Portion Selbstliebe <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />
in den Griff <strong>und</strong> letzten Endes wird<br />
unsere Liebe nur noch größer, weil ich merke, dass<br />
er oder sie mich nach wie vor liebt. ♥ In den Jahren<br />
danach sammelte ich viele Erfahrungen <strong>–</strong> gute wie<br />
schlechte <strong>–</strong> erlebte Sternst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Abgründe,<br />
wie sie in jedem Leben, in jeder Beziehung auftreten.<br />
Die großen Widersprüche aufzulösen, gelang<br />
mir trotzdem nicht. Auch das Nein-Sagen musste<br />
ich lernen. Immer noch zerbrachen Beziehungen<br />
an der Liebe zu jemand anderem. ♥ Heute habe<br />
ich den Eindruck, dass diese Beziehungsform den<br />
meisten Leuten nicht entspricht. Ausnahmen gibt<br />
es natürlich immer. Zu eifersüchtig sind wir Menschen,<br />
wenn wir leidenschaftlich lieben; <strong>und</strong> <strong>für</strong>einander<br />
wichtig <strong>und</strong> verlässlich zu sein, ist<br />
immerhin auch ein integraler Bestandteil unserer<br />
Existenz. Vor allem aber haben mir der Abgang von<br />
der Uni <strong>und</strong> der Einstieg ins Berufsleben gezeigt,<br />
dass Zeit die Ressource ist, um die sich im Leben<br />
<strong>und</strong> so auch in der Liebe fast alles dreht <strong>–</strong> <strong>und</strong> die<br />
reicht bei einem 40-St<strong>und</strong>en-Job oft nicht mal<br />
dazu, eine Beziehung vernünftig zu führen, ganz<br />
zu schweigen von Fre<strong>und</strong>schaften, Kindern oder<br />
Hobbys. ♥ Heute bin ich der Überzeugung, man<br />
muss eine Beziehung einfach gemeinsam gestalten.<br />
Ich kenne einige Leute, die auf diesem Weg unversehens<br />
in einer alternativen Beziehungsform gelandet<br />
<strong>und</strong> darin glücklich geworden sind. Wichtig ist,<br />
dass man aufeinander aufpasst. Respekt, Rücksicht<br />
<strong>und</strong> Kompromissbereitschaft sind Klassiker, die<br />
wohl so schnell nicht aus der Mode kommen <strong>–</strong><br />
egal ob in einer polyamoren Beziehung oder in<br />
einer anderen.<br />
Fre<strong>und</strong>e lieben<br />
Ich teile mit einer Person sexuelle Anziehung<br />
<strong>und</strong> lebe diese mit ihr aus. Jedoch wenig anderes.<br />
Wir haben beide unsere Leben <strong>–</strong> auch<br />
durch die räumliche Distanz <strong>–</strong> abseits von unserem<br />
Beisammensein <strong>und</strong> sind uns einig,<br />
dass wir in keine gemeinsame Zukunft investieren<br />
wollen. Das befreit uns sehr<br />
<strong>und</strong> ermöglicht uns, einfach auf<br />
Sicht zu fahren. Mit anderen<br />
STOP<br />
HERE AND<br />
THINK ABOUT<br />
SOMEONE YOU<br />
LOVE<br />
Menschen in meinem Umfeld<br />
teile ich ebenso eine innige<br />
Vertrautheit beim Umarmen<br />
<strong>und</strong> Kuscheln, das bestimmt<br />
ähnliche Belohnungszentren<br />
anspricht wie sexuelle Reize.<br />
Ich fühle mich sehr gut damit,<br />
meine Verbindungen zu den<br />
Menschen in meinem Leben ständig<br />
im Wandel zu sehen <strong>und</strong> durch die Art des<br />
Austauschs zu definieren. Ich denke wir schaffen<br />
viele Probleme <strong>und</strong> Kommunikationskonflikte,<br />
wenn wir versuchen, uns an Schubladen<br />
<strong>und</strong> verinnerlichten Rollen zu orientieren.<br />
Das Abweichen der echten, chaotischen<br />
<strong>und</strong> wandelbaren Realität zwischen zwei Menschen<br />
von diesen klassischen Rollen sorgt oft<br />
<strong>für</strong> Unsicherheit <strong>und</strong> ist die Ursache vieler Krisen.<br />
Und ebenso möchte ich auch mit offenen<br />
Armen <strong>und</strong> Augen durch die Welt gehen <strong>und</strong><br />
Menschen begegnen. Ich kann mir auch absolut<br />
vorstellen, dass ich eine Person treffen<br />
werde, mit der ich noch viel mehr austauschen<br />
möchte <strong>und</strong> ein langfristiges, monogames<br />
Miteinander haben kann <strong>und</strong> will. Einfach mal<br />
gucken, was man so im Moment fühlt <strong>und</strong> sich<br />
da seine Fähigkeit zur Ehrlichkeit bewahren<br />
<strong>und</strong> diese pflegen. Männlich, 29 Jahre<br />
Are you Single?<br />
Naw, I'm Album.<br />
Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 61
FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />
Was<br />
ihr<br />
wollt ♥<br />
EINE GUTE FRAGE<br />
Offene Beziehung,<br />
Polyamorie, Situationship,<br />
Fre<strong>und</strong>schaft+...<br />
Welche Beziehungsart<br />
ist die richtige <strong>für</strong><br />
mich <strong>und</strong> welcher<br />
Bindungstyp bin ich<br />
eigentlich? In diesen<br />
Fragen dreht sich<br />
alles um das Thema<br />
Liebe ♥.<br />
IM INTERVIEW FRAU<br />
DR. SHARON BREHM,<br />
♥-COACH UND SYSTEMISCHE<br />
PAARTHERAPEUTIN<br />
Ȇber neue Erfahrungen<br />
können wir alte<br />
Verletzungen heilen.«<br />
♥ Hallo Frau Dr. Brehm, wie haben sich<br />
alternative Beziehungstypen in den letzten<br />
Jahren gewandelt? Gibt es heutzutage<br />
mehrere als damals?<br />
Während früher einzig Monogamie gesellschaftlich akzeptiert<br />
war, gibt es heutzutage auch Raum <strong>für</strong> andere Konstellationen:<br />
offene Beziehungen oder auch Polyamorie ist vielmehr im<br />
Mainstream angekommen. Doch auch die Anforderungen an<br />
Personen in einer Beziehung haben sich verändert. Die klassische<br />
Rollenaufteilung, bei welcher der Mann der »Ernährer« ist<br />
<strong>und</strong> die Frau sich um alle emotionalen Belange kümmert, wird<br />
nach <strong>und</strong> nach aufgeweicht.<br />
♥ Was braucht es <strong>für</strong> eine glückliche <strong>und</strong><br />
erfüllte Partnerschaft? Und wie kann man<br />
in einer lockeren Bindung glücklich sein?<br />
Für die meisten braucht es dazu emotionale Sicherheit. Die definiert<br />
aber jede:r unterschiedlich. Manche brauchen da<strong>für</strong> Loyalität<br />
<strong>und</strong> Ehrlichkeit, andere Akzeptanz <strong>und</strong> wieder andere Bestätigung.<br />
Haben wir diese emotionale Sicherheit nicht, greifen<br />
wir schnell zu unseren Schutzmechanismen. Dies ist meist <strong>für</strong><br />
uns selbst <strong>und</strong> unser Gegenüber unangenehm bis schmerzhaft.<br />
Umso bewusster <strong>und</strong> ehrlicher wir unsere emotionalen Bedürfnisse<br />
ansprechen <strong>und</strong> zeigen können, desto weniger Unmut<br />
taucht auf. Wichtig ist: Wir selbst tragen die Verantwortung <strong>für</strong><br />
unsere emotionalen Bedürfnisse.<br />
♥ In Ihrem Buch »Smart Loving« erzählen<br />
Sie von verschiedenen Bindungstypen.<br />
Können Sie diese kurz erläutern?<br />
Die Bindungstypen klingen in der Fachliteratur oft wie Diagnosen.<br />
Doch unser Bindungsstil ist keine Krankheit. Er ist eher<br />
eine Beschreibung da<strong>für</strong>, wie wir auf Nähe reagieren oder was<br />
<strong>für</strong> uns emotionale Sicherheit bedeutet.<br />
Leader <strong>–</strong> der ängstliche Bindungsstil <strong>–</strong> sind oft sehr loyal <strong>und</strong><br />
großzügig. Sie denken an andere <strong>und</strong> sind bereit, viel Liebe zu<br />
geben. Aber wenn ihre Verlustangst getriggert wird, beginnen<br />
sie zu klammern. Sie versuchen Gespräche zu initiieren, versuchen<br />
andere eifersüchtig zu machen oder beginnen auch mal<br />
zu nörgeln.<br />
Rebels <strong>–</strong> der vermeidende Bindungsstil <strong>–</strong> besticht durch seine<br />
Autonomie <strong>und</strong> Unabhängigkeit. Diese Menschen kommen oft<br />
sehr gut mit sich alleine klar. Doch wenn man sie in ihrer Unabhängigkeit<br />
einschränkt, zu hohe Erwartungen an sie stellt oder<br />
ihre Bindungsangst hochkommt, fliehen sie eher. Sie beginnen<br />
zu rationalisieren, sich zurückzuziehen oder auch jemanden zu<br />
ghosten.<br />
Artists <strong>–</strong> der ängstlich-vermeidende Bindungsstil <strong>–</strong> sind oft<br />
wahre Lebenskünstler:innen, die auch schon einige Hürden<br />
in ihrem Leben gemeistert haben. Leider haben sie oft erlebt,<br />
was zu viel Nähe, aber auch was Verlust <strong>und</strong> Distanz bedeutet.<br />
Interview: Lydia Borsboom // Foto: Jasmin Breidenbach; Südwestverlag<br />
62 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />
Sie kennen sowohl Verlustangst als auch Bindungsangst. Oft<br />
neigen sie dazu, ihre eigenen Bedürfnisse nicht wahrzunehmen<br />
<strong>und</strong> reagieren <strong>für</strong> ihr Umfeld oft überraschend, wenn sie<br />
Grenzen setzen.<br />
Healer <strong>–</strong> der sichere Bindungsstil <strong>–</strong> ist mit sich selbst <strong>und</strong> seiner<br />
Umwelt oft im Reinen. Healer haben oft das nötige Werkzeug,<br />
um selbst in emotional unsicheren Situationen eine gut<br />
passende Strategie zu wählen. Leider wird dieser Bindungsstil<br />
von den anderen Bindungsstilen im Dating-Game oft als »langweilig«<br />
wahrgenommen.<br />
♥ Situationship <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaft plus,<br />
funktioniert das? Worin liegt der<br />
Unterschied?<br />
Eine Fre<strong>und</strong>schaft Plus entsteht oft aus einer Fre<strong>und</strong>schaft<br />
heraus. Sie kann auch eine Situationship sein. Situationships<br />
bezeichnen eine Phase zwischen Dating <strong>–</strong> einem bloßen<br />
Kennenlernen <strong>–</strong> <strong>und</strong> einer Beziehung. Ob dies funktioniert,<br />
hängt natürlich immer von den jeweiligen Personen ab. Oftmals<br />
stecken dahinter aber Personen, die sich in diesem »Zwischending«<br />
wohler fühlen, weil ihre Ängste nicht so hochkommen.<br />
Für Rebels sind beides gute Optionen, um eben Nähe zu empfinden<br />
<strong>und</strong> trotzdem ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Doch<br />
wenn ihr Gegenüber langfristig eine Beziehung möchte, kann<br />
dies zu Konflikten führen. Denn meist empfindet das Gegenüber<br />
das fehlende Commitment als Zurückweisung. Gerade<br />
Leader <strong>und</strong> Artists leiden darunter <strong>und</strong> verfallen dann oft in<br />
Selbstkritik <strong>und</strong> Selbstzweifel. Healer würden in so einem Fall<br />
die Sitationship beenden.<br />
♥ Würden Sie einem Paar zu einer<br />
offenen Beziehung raten oder einem<br />
Single zu einer Fre<strong>und</strong>schaft plus oder<br />
Situationship? In welchem Fall?<br />
Das hängt immer sehr an der jeweiligen Situation <strong>und</strong> sollte<br />
vor allem mit den betroffenen Personen ausgehandelt werden.<br />
Eine pauschale Antwort kann ich hier leider nicht geben.<br />
Direkt in eine Fre<strong>und</strong>schaft plus oder Situationship zu starten,<br />
ist aus meiner Erfahrung heraus <strong>für</strong> die meisten eher ein Kompromiss.<br />
Dazu würde ich pauschal nicht raten.<br />
♥ Ist die Vorstellung veraltet, dass nur die<br />
einzig wahre Liebe uns glücklich macht?<br />
Liebe, als gelebte Verbindung, macht uns tatsächlich glücklicher<br />
<strong>und</strong> gesünder. Unser Körper kann mit Infektionen <strong>und</strong><br />
Krankheiten leichter umgehen, wir bekommen mehr Energie<br />
<strong>und</strong> fühlen uns verb<strong>und</strong>ener. Liebe zu geben <strong>und</strong> zu bekommen,<br />
kann uns tatsächlich glücklicher machen. Vorausgesetzt,<br />
wir sind in einer Verbindung, in der es Raum <strong>für</strong> unsere Bedürfnisse<br />
gibt. Einfach nur in einer Beziehung zu sein um des<br />
Status Willen, macht uns eher unglücklich. Wir fühlen uns<br />
einsamer als alleine. Und Statistiken zeigen, dass gerade verheiratete<br />
Frauen mit Kindern unglücklicher sind als kinderlose<br />
Singles. Dies würde ich allerdings auf die Beziehungsqualität<br />
zurückführen.<br />
♥ Verzerren Liebesromanzen in Film,<br />
Fernsehen <strong>und</strong> Literatur unsere Sichtweise<br />
auf die Liebe? Falls ja, inwiefern?<br />
Meistens zeigen Liebesromanzen das Kennenlernen zwischen<br />
Rebel <strong>und</strong> Leader. Wir lernen also die oft aufregende Datingphase<br />
mit einer langfristigen Beziehung abzugleichen. Da<br />
Beziehungspflege in den wenigsten Filmen eine Rolle spielt,<br />
zweifeln wir an unseren Beziehungen anstatt sie zu einem<br />
wirklich magischen <strong>und</strong> schönen Ort werden zu lassen. Außerdem<br />
verändern sich Beziehungsdynamiken oft nicht dadurch,<br />
dass man nun »offiziell in einer Beziehung« ist. Das Spiel aus<br />
Nähe <strong>und</strong> Distanz ist aber <strong>für</strong> die allermeisten kräftezehrend.<br />
♥ Wie steht es mit queeren Bindungen?<br />
Gibt es hier einen Unterschied zu heterosexuellen<br />
Beziehungsformen?<br />
Queere Beziehungen haben weniger Automatismen, wenn es<br />
um Geschlechterrollen in Beziehungen geht. Schließlich hinterfragen<br />
sie diese auch in anderen Domänen ihres Lebens. Diese<br />
Offenheit <strong>und</strong> Flexibilität macht Platz <strong>für</strong> die Bedürfnisse der<br />
jeweiligen Personen <strong>und</strong> ermöglicht einen konstruktiven Austausch.<br />
Doch natürlich ist auch diese Aussage mit Vorsicht zu<br />
genießen. Menschen, egal welchen Geschlechts, hinterfragen<br />
mehr <strong>und</strong> mehr alte Prägungen <strong>und</strong> sind bereit, alte Verletzungen<br />
zu heilen.<br />
♥ Offene Beziehung <strong>und</strong> Kinder, wie<br />
geht das?<br />
Über viel Kommunikation <strong>und</strong> ein emphatisches Miteinander.<br />
Es gibt, wie auch in anderen Beziehungen, kein Erfolgsrezept,<br />
das <strong>für</strong> alle passt. Aber Paare, die diese Kombination<br />
meistern, haben oft einen sehr offenen Dialog, achten stark auf<br />
die Bedürfnisse aller <strong>und</strong> erlauben sich, Dinge zu verändern<br />
<strong>und</strong> anzupassen.<br />
♥ Wie wird sich die Vorstellung von<br />
Liebe, Sexualität <strong>und</strong> Familie in Zukunft<br />
entwickeln?<br />
Ich kann hier ja nur eine Prognose wagen: Aber wenn ich mir<br />
etwas wünschen dürfte, dann, dass wir mehr Beziehungen miteinander<br />
eingehen, die ein Kraftort <strong>für</strong> uns sind. Wir alle bringen<br />
Verletzungen in neue Beziehungen ein oder verletzen unseren<br />
Herzensmenschen, ohne es böse zu meinen. Im Idealfall<br />
hätten wir dann aber das nötige »Werkzeug«, um der anderen<br />
Person einen sicheren Rahmen zu geben <strong>und</strong> eine andere <strong>–</strong> heilsame<br />
<strong>–</strong> Erfahrung zu machen. Denn über neue Erfahrungen<br />
können wir alte Verletzungen heilen. Deswegen habe ich mein<br />
neues Buch gerade darüber geschrieben.<br />
Auch spannend:<br />
dieses Buch lesen.<br />
Am 15. Mai <strong>2024</strong> erscheint Dr. Sharon<br />
Brehms neues Buch über die Heilung<br />
von Verletzungen in der Liebe <strong>und</strong> das<br />
Auflösen von Triggern <strong>und</strong> Blockaden.<br />
Beispiele aus ihrem Praxisalltag sollen<br />
dabei zum Nachdenken anregen.<br />
Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 63
FÜHLE, FÜHLE, FÜHLE<br />
♥<br />
Swipe through<br />
Oberflächlichkeit,<br />
schlechte Dates <strong>und</strong><br />
nicht mehr als kurzfristiger<br />
Spaß werden<br />
von vielen Usern<br />
beschrieben! Doch sind<br />
Dating-Apps wirklich<br />
so schlimm?<br />
EIN SELBSTVERSUCH VON<br />
REDAKTEUR DAVID.<br />
Ja, ich gebe zu, dass ich in meinen großen App-Test mit<br />
deutlichen Vorurteilen gestartet bin. Denn natürlich<br />
habe ich die klassischen Dating-Apps schon vorher genutzt<br />
<strong>und</strong> war nicht begeistert. Wenig Matches, viele<br />
Fakes <strong>und</strong> frustrierende Gratis-Modelle sind nicht nur<br />
nervig, sondern können auch zu einem mentalen Problem<br />
werden. Ich bin beim Selbst-Experiment sogar noch einen<br />
Schritt weiter gegangen <strong>und</strong> habe alle Push-Benachrichtigungen<br />
aktiviert. Und was soll ich sagen: Es war teilweise<br />
unangenehmer als gedacht. Vielleicht liegt es an meinen<br />
Schreibskills oder an der Überforderung mit so vielen<br />
Dating-Apps aber es war alles andere als erfolgreich <strong>und</strong><br />
am Ende habe ich noch weniger Bock auf diese Apps als<br />
vorher. Die Matches, die interessant wirkten, waren entweder<br />
chattechnisch schnell eingeschlafen oder haben<br />
gar nicht erst zurückgeschrieben. Auch die Push-Benachrichtigungen<br />
wie: »Schau doch mal nach, ob dich jemand<br />
mag«, machen den Alltag nicht gerade geil, weil sie auch<br />
mal in blöden Momenten kommen können. In einer Zeit,<br />
in der man immer weniger Menschen im realen Leben<br />
kennenlernt, echt frustrierend.<br />
Der weirdeste Moment war ein Match mit einer wirklich<br />
sympathischen Frau. Als sie dann auf Telegram schreiben<br />
wollte, war ich schon skeptisch, wollte aber erst einmal<br />
mitspielen. Dann bekam ich ein Vorstellungsvideo <strong>und</strong><br />
Sprachnachrichten, die so 0815 waren, dass ich schnell<br />
merkte: Es werden Menschen bezahlt, um Fake-Profile zu<br />
personifizieren <strong>–</strong> irre! Dadurch werden vor allem naive<br />
Menschen sehr schnell angezogen <strong>und</strong> um ihr Geld gebracht.<br />
Pass bitte auf dich auf!<br />
Natürlich gibt es auch die guten Seiten der Dating-Apps<br />
<strong>und</strong> es gibt wirklich ganz tolle Profile, <strong>für</strong> die sich die<br />
Mühe <strong>und</strong> Suche lohnt. Doch vor allem bei geringem<br />
Selbstwertgefühl oder zu hohen Erwartungen sollte man<br />
von Dating-Apps eher Abstand nehmen. Vielleicht ist<br />
es dann doch besser, sich in der freien Wildbahn auf die<br />
Suche zu begeben.<br />
LOVOO Zählt eigentlich noch zu den klassischen<br />
Dating-Apps, hat aber ein paar sehr interessante<br />
Features. Besonders die Radarfunktion mit potenziellen<br />
Kandidatinnen im Umkreis kann sehr cool sein <strong>und</strong><br />
helfen, die Premiumfunktionen zu umgehen. Auch Eisbrecher,<br />
die du jede Woche bekommst, sind hilfreich,<br />
weil du Frauen, die dir besonders gefallen, direkt anschreiben<br />
kannst. Kann man schon machen!<br />
BOO Bevor du diese App herunterlädst, solltest du erst<br />
einmal den »16Personalities-Test« machen. Denn das besondere<br />
Feature dieser App sind die detaillierten Infos zu<br />
deinem Seelenleben. Das macht die Suche nach dem<br />
Seelenverwandten deutlich leichter. Problematisch ist bisher<br />
die sehr geringe Zahl an Menschen aus deiner Nähe.<br />
TURN UP Die App <strong>für</strong> Leute, die Musik lieben <strong>und</strong><br />
gerne auf Konzerte <strong>und</strong> Festivals gehen. Hier gibst du<br />
direkt deine Lieblingsbands, Songs <strong>und</strong> die Lieder an, die<br />
zu bestimmten Situationen <strong>für</strong> dich am besten passen,<br />
<strong>und</strong> kannst so Fre<strong>und</strong>e, coole Dates oder deine Yoko Ono<br />
finden. Kleine Einschränkung: Die App ist eher rockig<br />
geprägt. Eine Swiftie habe ich vergeblich gesucht...<br />
HINGE Hier ist besonders deine Kreativität gefordert.<br />
Wenn du schon an der Tinder-Bio scheiterst, dann wird<br />
Hinge <strong>für</strong> dich wahrscheinlich zum Problem werden. Auf<br />
der anderen Seite kannst du hier am aktivsten werden:<br />
Wenn dir ein Foto oder eine Beschreibung besonders<br />
gefällt, kannst du spezifisch liken <strong>und</strong> kommentieren.<br />
So kann es einfacher fallen, ins Gespräch zu kommen.<br />
BADOO, JAUMO UND CO. Bei vielen Apps<br />
wimmelt es einfach von Fake-Profilen oder Frauen, die<br />
tausende Kilometer weit weg wohnen. Bevor die Apps<br />
nichts aktiv dagegen unternehmen, sollte man von vielen<br />
Dating-Apps lieber Abstand halten, weil das Frustrationslevel<br />
in die Höhe steigen kann.<br />
would you recommend?<br />
Ist dir auch schon passiert?<br />
Würde dir nie passieren?<br />
Ich habe Redebedarf.<br />
Schreib mir!<br />
heermann@<strong>audimax</strong>.de<br />
Text: David Heermann // Foto: <strong>audimax</strong><br />
64 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
Inserentenverzeichnis ♥<br />
Ausgabe 4/5 // <strong>2024</strong><br />
The Boston Consulting<br />
Group<br />
Ludwigstraße 21<br />
8<strong>05</strong>39 München<br />
karriere.bcg.de<br />
Kontakt:<br />
Lukas Thielert<br />
Fon: 0170 334 3186<br />
Email: thielert.lukas@bcg.com<br />
Branche:<br />
Strategische Unternehmensberatung<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
The Boston Consulting Group<br />
(BCG) ist einer der weltweit führenden<br />
Strategieberatungen. BCG<br />
berät Unternehmen in allen wichtigen<br />
Industrien <strong>und</strong> Märkten<br />
der Welt. Gemeinsam mit ihren<br />
K<strong>und</strong>:innen entwickelt BCG neue<br />
Strategien <strong>und</strong> steigert Effizienz<br />
sowie Unternehmenswert.<br />
Anzeige auf Seite 2<br />
Rheinmetall<br />
Rheinmetall Platz 1<br />
4<strong>04</strong>76 Düsseldorf<br />
www.rheinmetall.com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Ansprechpartner zu den Stellenangeboten<br />
finden Sie in jeder<br />
Online-Stellenanzeige.<br />
Branche:<br />
Integrierter Technologiekonzern<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die börsennotierte Rheinmetall<br />
AG mit weltweit ca. 33.700<br />
Mitarbeitenden ist ein führendes<br />
internationales Systemhaus der<br />
Verteidigungsindustrie <strong>und</strong> zugleich<br />
Treiber zukunftsweisender<br />
technologischer <strong>und</strong> industrieller<br />
Innovationen auf zivilen Märkten.<br />
Mit unserer Arbeit schaffen wir die<br />
unverzichtbare Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> Frieden,<br />
Freiheit <strong>und</strong> <strong>für</strong> nachhaltige<br />
Entwicklung: Sicherheit.<br />
Dr. Oetker<br />
Dr. August Oetker<br />
Nahrungsmittel KG<br />
Lutterstraße 14<br />
33617 Bielefeld<br />
https://www.oetker.com/de<br />
Kontakt:<br />
Praktikum/Abschlussarbeiten:<br />
Fiona Pagenstedt<br />
Fon: <strong>05</strong>21/155 3516<br />
Internationales Traineeprogramm:<br />
Melanie Meyer<br />
Fon: <strong>05</strong>21-155-3709<br />
Branche:<br />
Konsumgüter, Lebensmittel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Dr. Oetker ist weltweit mit über<br />
17.000 Mitarbeiter*innen in den<br />
Bereichen Backen, Dessert <strong>und</strong><br />
Pizza sowie als Anbieter digitaler<br />
Plattformen <strong>und</strong> Services tätig.<br />
Anzeige Siehe auf Seite XX47<br />
Tesat-Spacecom<br />
Gerberstr. 49<br />
71522 Backnang<br />
https://www.tesat.de<br />
Kontakt:<br />
bewerbung@tesat.de<br />
Branche:<br />
Satellitentechnologie<br />
Dienstleistungen:<br />
TESAT, ein unabhängiges Tochterunternehmen<br />
der Airbus Group,<br />
hat in den vergangenen sechs<br />
Jahrzehnten ein umfangreiches<br />
Know-how in der Produktion von<br />
Nutzlastausrüstung <strong>für</strong> Kommunikationssatelliten<br />
aufgebaut<br />
<strong>und</strong> sich als klarer Marktführer in<br />
Europa etabliert. Auf dem 63.000<br />
m² großen Gelände, zentral in<br />
Backnang gelegen, entwickeln,<br />
bauen, integrieren <strong>und</strong><br />
testen r<strong>und</strong> 1.100 Mitarbeitende<br />
innovative Lösungen <strong>für</strong> die<br />
Kommunikation via Satellit.<br />
EDEKA ZENTRALE<br />
Stiftung & Co. KG<br />
New-York-Ring 6<br />
22297 Hamburg<br />
www.karriere.edeka/zentrale<br />
Kontakt:<br />
Ann-Sophie Bünten<br />
Personalabteilung<br />
Fon: <strong>04</strong>0 6377 5467<br />
Branche:<br />
Lebensmitteleinzelhandel<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Lebensmittel, Non-Food Produkte<br />
Anzeige auf Seite 49<br />
Universität zu Köln<br />
Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialwissenschaftliche<br />
Fakultät<br />
Albertus Magnus Platz<br />
50923 Köln<br />
Kontakt:<br />
Fon: 0221 470 8818<br />
WiSo Student Service Point<br />
www.wiso.uni-koeln.de/anfrage<br />
Branche:<br />
Hochschulbildung<br />
Programme:<br />
Bist Du interessiert an?<br />
- einem Studium in einer aufgeschlossenen<br />
<strong>und</strong> lebendigen<br />
Stadt?<br />
- internationalen Studienerfahrungen<br />
in interkulturellen<br />
Studiengruppen?<br />
- der Möglichkeit eines<br />
Auslandssemesters bei einem<br />
von 160 akademischen Partnern<br />
weltweit?<br />
- exzellenten Berufsperspektiven?<br />
Dann studiere in Köln!<br />
KNDS Deutschland<br />
GmbH & Co. KG<br />
Krauss-Maffei-Str. 11<br />
D-80997 München<br />
www.knds.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
In jeder Online-Stellenanzeige<br />
finden Sie die passenden<br />
Ansprechpartner.<br />
Branche:<br />
Rüstungstechnologie<br />
Dienstleistungen:<br />
KNDS Deutschland entwickelt,<br />
fertigt <strong>und</strong> betreut als<br />
Systemhaus ein breit gestreutes<br />
Produktportfolio. Dazu zählen<br />
Kampfpanzer, hochgeschützte<br />
Radfahrzeuge, Artilleriesysteme,<br />
Militärbrücken, K<strong>und</strong>enservice<br />
sowie Ausbildungslösungen. Als<br />
Teil der KNDS-Gruppe stehen wir<br />
<strong>für</strong> den Beginn der Konsolidierung<br />
der Industrie <strong>für</strong> militärische<br />
Landsysteme in Europa.<br />
Anzeige auf Seite 33<br />
Logo<br />
VGH<br />
Versicherungen<br />
Schiffgraben 4<br />
30159 Hannover<br />
www.karriere.vgh.de<br />
Kontakt:<br />
Christiane Besa-Schmidt<br />
Fon: <strong>05</strong>11-362-2152<br />
christiane.besa-schmidt@vgh.de<br />
Branche:<br />
Versicherungen<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die VGH ist der größte Versicherer<br />
in Niedersachsen <strong>–</strong> mit einem<br />
lückenlosen Angebot an Sach<strong>und</strong><br />
Personenversicherungen <strong>für</strong><br />
den privaten, gewerblich-industriellen,<br />
landwirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
kommunalen Bereich. R<strong>und</strong> 4.500<br />
Mitarbeiter sind <strong>für</strong> den regionalen<br />
Marktführer tätig. Mit den<br />
beiden Kooperationspartnern,<br />
den Sparkassen <strong>und</strong> der LBS,<br />
bilden sie ein flächendeckendes<br />
Servicenetz zur Betreuung von 1,8<br />
Millionen K<strong>und</strong>en.<br />
Anzeige auf Seite 13<br />
Anzeige auf Seite 39 Anzeige auf Seite 55<br />
Anzeige auf Seite 45<br />
// Dein Hochschulmagazin // <strong>audimax</strong> // 65
Mut<br />
zur Lücke<br />
beweist<br />
Maya<br />
Leinenbach<br />
Maya Leinenbach kommt aus einem kleinen Dorf im Saarland, wo sie bis<br />
zu ihrem kürzlichen Umzug in eine eigene Wohnung mit ihrer Familie <strong>und</strong> ihrem H<strong>und</strong> lebte.<br />
Schon mit 13 Jahren hatte sie den Traum von einem eigenen Kochbuch mit einfachen veganen<br />
Rezepten. Also startete sie 2019 als Content Creatorin den Instagram- <strong>und</strong> TikTok-Account<br />
»Fitgreenmind« <strong>und</strong> erzielte dadurch großen Erfolg. Gerne lässt sie sich auch von traditionellen<br />
Rezepten <strong>und</strong> ausländischer Küche inspirieren, welche sie in vegan umwandelt.<br />
Text: Lydia Borsboom // Foto: Luna Kloess; RannyDe/depositphotos.com<br />
66 // <strong>audimax</strong> // Dein Hochschulmagazin
Wie<br />
gut waren<br />
deine<br />
Kurse?<br />
Jetzt bewerten<br />
auf
EXKLUSIV FÜR STUDIERENDE<br />
Dein Mentor<br />
Nur<br />
19,99 €<br />
239,88 €<br />
<strong>für</strong> 12 Monate<br />
in Wirtschaftsfragen<br />
12 Monate lesen, nur einen zahlen.<br />
Deine Vorteile mit dem digitalen Handelsblatt:<br />
Unbegrenzter Zugriff auf alle digitalen Inhalte<br />
Recherche im Archiv mit über 2 Mio. Artikeln<br />
Wöchentlicher Newsletter zum Thema „Geldanlage“<br />
Jetzt sichern:<br />
handelsblatt.com/uni24<br />
Du sparst 219,89 Euro im Vergleich zum regulären Studentenpreis von 19,99 Euro/Monat.<br />
Dies ist ein Angebot der Handelsblatt GmbH, Toulouser Allee 27, 40211 Düsseldorf