2024-1-4-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - Dämmen und Generationen schützen
Der Österreichische Baustoffmarkt Österreichische Post AG MZ 09Z037955M impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien Fachmagazin für den Baustoff-Fachhandel & Baumärkte JG 54 4.2024 Andreas Jäger Klimaexperte Dämmen! Und Generationen schützen. Kein Wunder, dass junge Menschen mehr Maßnahmen zum Klimaschutz einfordern – schließlich wollen sie in einer lebensfreundlichen Umwelt leben. Austrotherm, ein traditioneller Familienbetrieb, denkt an die nächste Generation – und setzt seit Jahren starke Zeichen für den Klimaschutz: mit langlebigen, recycelbaren Dämmstoffen, die die CO2-Emissionen eindämmen und Ihnen dabei auch helfen Kosten zu sparen. AUSTROTHERM Recycling-Service austrotherm.com
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Der Österreichische Baustoffmarkt<br />
Österreichische Post AG<br />
MZ 09Z037955M<br />
impactmedia, Petritschgasse 10, 1210 Wien<br />
Fachmagazin für den Baustoff-Fachhandel & Baumärkte<br />
JG 54<br />
4.<strong>2024</strong><br />
Andreas Jäger<br />
Klimaexperte<br />
<strong>Dämmen</strong>! Und<br />
<strong>Generationen</strong> <strong>schützen</strong>.<br />
Kein Wun<strong>der</strong>, dass junge Menschen mehr Maßnahmen zum Klimaschutz einfor<strong>der</strong>n –<br />
schließlich wollen sie in einer lebensfre<strong>und</strong>lichen Umwelt leben. Austrotherm,<br />
ein traditioneller Familienbetrieb, denkt an die nächste Generation – <strong>und</strong> setzt<br />
seit Jahren starke Zeichen für den Klimaschutz: mit langlebigen, recycelbaren<br />
Dämmstoffen, die die CO2-Emissionen eindämmen <strong>und</strong> Ihnen dabei auch<br />
helfen Kosten zu sparen.<br />
AUSTROTHERM<br />
Recycling-Service<br />
austrotherm.com
Der vollelektrische<br />
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(netto wie brutto) staatl. För<strong>der</strong>ung des BMK. Diese För<strong>der</strong>ung ist budgetär <strong>und</strong> zeitlich begrenzt, bitte informieren Sie sich zu den Details<br />
unter www.umweltför<strong>der</strong>ung.at. Nähere Informationen bei teilnehmenden VW Betrieben.<br />
Stromverbrauch: 20,8 – 24,6 kWh/100 km. CO 2 -Emission: 0 g/km. Symbolfoto. Stand April <strong>2024</strong>.
E D I T O R I A L<br />
Sind Sie ein Mensch?<br />
ALEXANDRA LEHRER<br />
Chefredaktion<br />
Foto: Klaus Bauer<br />
O<strong>der</strong> doch ein Roboter? Des Öfteren wird man um Entzifferung unlesbarer<br />
Codes gebeten, um websites nutzen zu können. Künstliche Intelligenz<br />
scheint mittlerweile so weit in den Arbeitsalltag Einzug gef<strong>und</strong>en<br />
zu haben, dass eine Differenzierung, was ist echt, o<strong>der</strong> besser was kommt von<br />
Menschen, kaum mehr möglich ist. KI-Tools erleichtern natürlich unsere Arbeit,<br />
vor allem hinsichtlich Themenfindung, rhetorischer Stilmittel o<strong>der</strong> auch gleich, um<br />
ganze Artikel, E-Mails o<strong>der</strong> Angebote zu verfassen. Nur ganz ehrlich: Verlernen<br />
wir hier nicht was? Kennen Sie noch jene Attribute <strong>und</strong> stilistische Findigkeiten,<br />
die einen Brief ausmachen? Apropos Brief. Das ist jenes Blatt Papier, wo Anrede,<br />
Absen<strong>der</strong> <strong>und</strong> Empfänger stehen, eventuell noch ein Betreff, aber vor allem ein<br />
Text, welches dann in ein Kuvert gesteckt <strong>und</strong> per Post versendet wird. Ach ja die<br />
Anrede. Wussten Sie, dass „Sehr geehrte/r“ veraltet ist <strong>und</strong> nur noch von Urgesteinen<br />
wie beispielsweise ich eines bin, verwendet wird. Weil, was soll ich denn sonst<br />
bitte schreiben, egal ob E-Mail o<strong>der</strong> Brief, wenn ich den Adressaten nicht kenne.<br />
Hallo! Servus! Griaß di! Mag verlockend klingen, aber ich bin ja auch nicht mit <strong>der</strong><br />
ganzen Welt per Du! Guten Tag, wäre noch eine Alternative. Aber was ist, wenn<br />
ich den Menschen, dem ich schreibe, gar nicht mag! Da wünsche ich doch keinen<br />
guten Tag! Und außerdem schreibt man heute Mails zumeist an automatisierte<br />
rückantwortgenerierte, ja was? Roboter? Dem wünsche ich keinen guten Tag.<br />
Das Baustoff-Ausbildungszentrum veranstaltete kürzlich ein Seminar mit dem Titel<br />
KI, <strong>der</strong>en Einsatzbereiche, rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> die verschiedenen Anwendungstools.<br />
Eh alles total interessant <strong>und</strong> lehrreich. Doch die Quintessenz des<br />
Ganzen war Kontrolle <strong>der</strong> Ergebnisse, um Sicherzugehen, wer hinter den Aussagen<br />
steckt, Quellen zu überprüfen <strong>und</strong> Nachrecherchieren. Und das Wichtigste: den<br />
persönlichen Kontakt suchen, weil <strong>der</strong>, in einer datenbestimmten Welt, wo Fakenews<br />
<strong>und</strong> eben KI viele Bereiche abdecken, das Um <strong>und</strong> Auf ist. Die Gerüchteküche<br />
brodelt <strong>und</strong> um Gewissheit zu erlangen, fragen wir doch einfach nach. Denn<br />
die eigentliche Funktion des Smartphones, wie das Wort schon sagt, ein Telefon ist.<br />
Und zum Schluss noch ein Tipp: Bevor wir st<strong>und</strong>enlang irgendwelche Social Media<br />
Kanäle durchforsten, laden wir uns eine Sprachen-Lern-App herunter <strong>und</strong> verbringen<br />
wir damit die gleiche Zeit, die wir sonst für Reels o<strong>der</strong> selbstgefällige Darstellung<br />
auf Instagram <strong>und</strong> Co. vergeuden, weil da lernen wir wenigstens was!<br />
4 . <strong>2024</strong> |<br />
3
Bild: Roy Buri<br />
8<br />
Bild: PORR<br />
12 6<br />
Bild: G.Ott<br />
I N H A L T 4 . 2 0 2 4<br />
AUFTAKT<br />
Leichtbau im Fokus 6<br />
Beitrag zur Belebung <strong>der</strong> Bauwirtschaft?<br />
AKTUELL<br />
Von <strong>der</strong> Energieschleu<strong>der</strong> zum Kraftwerk 8<br />
Beitrag zur Energieunabhängigkeit<br />
RECYCLE & REUSE<br />
100 Prozent Asphalt-Recycling 12<br />
Neue Methoden <strong>und</strong> Vorzeigeprojekt PORR<br />
THEMA<br />
Wo beginnen <strong>und</strong> wo aufhören 14<br />
Informationssicherheit Teil 2<br />
EPD für Baustofflieferanten 16<br />
Taxonomiekonforme Nachweisverpflichtung<br />
INTERVIEW<br />
Neue Impulse setzen 20<br />
Interview mit Robert Grieshofer <strong>und</strong> Torsten Kreft<br />
Hinweis<br />
Geschlechtsneutrale Formulierung<br />
Zur Vereinfachung <strong>der</strong> Lesbarkeit erfolgt im ÖBM nur zum<br />
Teil eine geschlechtsneutrale Differenzierung. Die Ausrichtung<br />
ist in jedem Fall geschlechtsunabhängig.<br />
4 | 4 . <strong>2024</strong>
Bild: ÖBM<br />
20<br />
Bild: Sigrid Uray<br />
26<br />
Bild: BA<br />
25<br />
VERBÄNDE<br />
Ausgezeichnetes Trainer Team 23<br />
Eisserer Academy<br />
Der Mensch im Mittelpunkt 24<br />
Neuer VBÖ-För<strong>der</strong>er<br />
Künstliche Intelligenz 25<br />
Hype o<strong>der</strong> Zukunft?<br />
SustainABILITY-Tour 26<br />
FBI<br />
Save the date<br />
11. VBÖ-Empfang am 6.Juni <strong>2024</strong><br />
Hotel Lengbachhof, Altlengbach<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, Herausgeber <strong>und</strong> Verleger:<br />
Mag. Alexandra Lehrer, 1210 Wien, Petritschgasse 10,<br />
Telefon: 01/478 81 70, E-Mail: office@impactmedia.at,<br />
www.impactmedia.at<br />
Chefredaktion: Mag. Alexandra Lehrer<br />
Chefredaktion VBÖ: Mag. Susanne Aigner-Haas<br />
Redaktion: Maximilian Lehrer; DI Tom Cervinka; Peter<br />
Mayer<br />
Anzeigen: Peter Mayer, p.mayer@impactmedia.at;<br />
Richard Fassl, r.fassl@impactmedia.at;<br />
Abonnementverwaltung: Daniela Brany,<br />
d.brany@impactmedia.at<br />
Grafik <strong>und</strong> Layout: Nicolas Lehrer<br />
Druck: Druckerei Piacek, 1100 Wien<br />
Jahresabonnement: Inland: EUR 102,50;<br />
Ausland: EUR 118,-. Das Abonnement ist jeweils<br />
einen Monat vor Jahresende kündbar, sonst gilt die<br />
Bestellung für das folgende Jahr weiter.<br />
Erscheinungsweise: 10 x jährlich. Nachdruck nur<br />
mit Genehmigung des Verlegers gestattet. Angaben<br />
<strong>und</strong> Mitteilungen, welche von Firmen stammen,<br />
unterliegen nicht <strong>der</strong> Verantwortlichkeit <strong>der</strong> Redaktion,<br />
ihre Wie<strong>der</strong>gabe besagt nicht, dass sie die Meinung<br />
<strong>der</strong> Redaktion o<strong>der</strong> eine Empfehlung darstellen.<br />
Bezahlte Einschaltungen sind mit + o<strong>der</strong> promotion<br />
gekennzeichnet.<br />
4 . <strong>2024</strong> | 5
AUFTAKT<br />
LEICHTBAU<br />
Genügen Innovation <strong>und</strong> Nachhaltigkeit als Antwort auf die Bauwirtschaftskrise?<br />
Leichtbau im Fokus<br />
Die österreichische Bauwirtschaft ist nach wie vor mit vielfältigen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen konfrontiert, dazu kommen ständig steigende<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Nachhaltigkeit von Gebäuden <strong>und</strong> damit auch<br />
an <strong>der</strong>en Baustoffe. In diesem Umfeld rückt <strong>der</strong> Leichtbau stärker in<br />
den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> als je zuvor. Er bietet nicht nur eine Antwort auf die<br />
ökologischen <strong>und</strong> ökonomischen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Zeit, son<strong>der</strong>n könnte<br />
auch wesentlich zur Belebung <strong>der</strong> Bauwirtschaft beitragen.<br />
Die Branche durchlebt eine Zeit<br />
des Umbruchs <strong>und</strong> <strong>der</strong> Neuausrichtung.<br />
Nach einem massiven Einbruch<br />
<strong>der</strong> Auftragslage, <strong>der</strong> sowohl kleinere<br />
Handwerksbetriebe als auch große<br />
Bauunternehmen hart getroffen hat, zeigen<br />
sich erste Anzeichen einer Stabilisierung.<br />
Doch <strong>der</strong> Weg zurück zur alten<br />
Stärke ist weit <strong>und</strong> mit zahlreichen<br />
Unsicherheiten gepflastert. Nicht zuletzt<br />
hat die KIM-Verordnung, welche die<br />
Kreditvergabe stark reguliert, zusätzlich<br />
dazu beigetragen, dass weniger Menschen<br />
den Schritt hin zum Eigenheim<br />
wagen. Auch Baustopps durch private<br />
Bauträger <strong>und</strong> ein Rückgang <strong>der</strong> Bauaktivität<br />
durch Wohnbaugenossenschaften<br />
haben den Markt weiter eingeschränkt<br />
<strong>und</strong> bis 2026 werden sich die jährlichen<br />
Wohnungsfertigstellungen in Österreich<br />
um r<strong>und</strong> 25 % reduzieren. Während<br />
2022 noch 62.300 Wohnungen finalisiert<br />
wurden, sinkt diese Anzahl im<br />
Jahr 2026 auf 46.400 (Quelle WKO).<br />
Doch es hakt nicht nur beim Neubau,<br />
auch die Wohnhaussanierung ist ins<br />
Trudeln geraten. So reduzierte sich etwa<br />
bei Einfamilienhäusern <strong>der</strong> Umsatz von<br />
baulichen Maßnahmen im Bestand im<br />
Jahresvergleich von 2022 auf 2023 um<br />
mehr als 30 %. Infolge verlor im vergangenen<br />
Jahr <strong>der</strong> österreichische Markt für<br />
Dämmstoffe ebenfalls beinahe ein Viertel<br />
seines Volumens.<br />
In diesem Umfeld stellt die jüngste<br />
Ankündigung <strong>der</strong> österreichischen B<strong>und</strong>esregierung,<br />
eine Milliarde Euro in die<br />
Schaffung <strong>und</strong> Sanierung von 25.000<br />
Wohnungen zu investieren, einen entscheidenden<br />
Schritt zur Belebung des<br />
Wohnbaus dar <strong>und</strong> soll 40.000 Arbeitsplätze<br />
in <strong>der</strong> Bauwirtschaft sichern. Die<br />
Wohn- <strong>und</strong> Eigentumsoffensive zielt darauf<br />
ab, die Eigentumsquote in Österreich<br />
signifikant zu erhöhen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
die Baubranche zu stärken. Für<br />
alle am Bau Beteiligten <strong>und</strong> damit auch<br />
für die heimischen Baustoffhändler eröffnen<br />
sich dadurch neue Perspektiven<br />
<strong>und</strong> Chancen.<br />
NACHHALTIGKEIT ALS SCHLÜS-<br />
SELKRITERIUM<br />
Doch trotz all dieser Bemühungen<br />
<strong>und</strong> den zukunftsorientierten Vorteilen<br />
des Leichtbaus bleiben gerade die heimischen<br />
Trockenbau-Unternehmen von<br />
<strong>der</strong> Krise keinesfalls verschont. Experten<br />
aus <strong>der</strong> Branche sehen daher in <strong>der</strong><br />
Innovation <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Fokussierung auf<br />
Sanierungsprojekte einen Weg aus <strong>der</strong><br />
Krise. Diese Innovationskraft ist essentiell,<br />
um nicht nur auf die verän<strong>der</strong>ten<br />
Marktanfor<strong>der</strong>ungen zu reagieren, son<strong>der</strong>n<br />
auch, um durch höhere Effizienz<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit den Leichtbau wei-<br />
Bild: G. Ott<br />
Mit dem Holzbaupreis Steiermark holt man im<br />
Zweijahrestakt ausgezeichnete Holzbauten vor<br />
den Vorhang. Sie vereinen Architektur, Holzbau-<br />
Handwerk <strong>und</strong> Nachhaltigkeit in Bestform. 2023<br />
wählte die Jury aus 145 Einreichungen sechs<br />
Preisträger, die darüber hinaus vor allem dem<br />
Kriterium „Ressourcenschonung <strong>und</strong> Verdichtung“<br />
entsprachen. „Wohnen am Roseggerweg“<br />
zum Beispiel ist ein in je<strong>der</strong> Hinsicht gelungener,<br />
geför<strong>der</strong>ter Wohnbau.<br />
6 | 4 . <strong>2024</strong>
AUFTAKT<br />
LEICHTBAU<br />
ter als attraktive Bauweise zu positionieren.<br />
Und es ist an <strong>der</strong> Zeit, den Fokus<br />
von reinen Kostenbetrachtungen hin zu<br />
einer umfassenden Bewertung von Effizienz,<br />
Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Lebenszyklus<br />
zu verschieben. Daher setzen Hersteller<br />
verstärkt auf ressourcenschonende Produktionsverfahren<br />
<strong>und</strong> die Wie<strong>der</strong>verwertung<br />
von Materialien. Die Ansätze<br />
dazu sind vielfältig <strong>und</strong> reichen von <strong>der</strong><br />
Reduktion des CO2-Ausstoßes durch<br />
innovative Logistikkonzepte, eine verstärkt<br />
nachhaltige Materialzusammensetzung<br />
bis hin zu Gips-zu-Gips-Recyclinganlagen.<br />
Fertighäuser werden traditionell in den meisten Fällen als Leichtbaukonstruktion ausgeführt.<br />
Mit eine Preissteigerung von 7,3 % im Jahr 2023 tun sich allerdings viele potentielle K<strong>und</strong>en in <strong>der</strong><br />
<strong>der</strong>zeitigen wirtschaftlichen Situation schwer.<br />
Bild: Elk fertighaus GmbH<br />
3-PUNKTE-PLAN FÜR DEN HOLZ-<br />
BAU – MIT GEGENWIND<br />
Mit dem zum Jahreswechsel von Landwirtschaftsminister<br />
Norbert Totschnig<br />
<strong>und</strong> Klimaministerin Leonore Gewessler<br />
angekündigten umfassenden 3-Punkte-<br />
Plan zur För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Stärkung des<br />
Holzbaus sollen die ökologischen <strong>und</strong><br />
wirtschaftlichen Vorteile des Holzbaues<br />
bestmöglich genutzt werden. Norbert<br />
Totschnig möchte die Treibhausgase, die<br />
durch Bau <strong>und</strong> Betrieb von Gebäuden<br />
entstehen, reduzieren <strong>und</strong> künftig CO2-<br />
intensive Baustoffe verstärkt durch Holz<br />
aus Österreich ersetzen: „Das schützt das<br />
Klima, verkürzt Bauzeiten, unterstützt<br />
heimische Bäuerinnen <strong>und</strong> Bauern <strong>und</strong><br />
öffnet Tür <strong>und</strong> Tor für innovative Bauvorhaben.<br />
Damit verringern wir nicht<br />
nur unseren CO2-Fußabdruck, son<strong>der</strong>n<br />
lassen auch gleichzeitig hochqualitative,<br />
langlebige <strong>und</strong> optisch ansprechende<br />
Gebäude entstehen.“ Leonore<br />
Gewessler freut sich ebenfalls über das<br />
Vorhaben: „Holz ist ein nachhaltiger<br />
<strong>und</strong> nachwachsen<strong>der</strong> Baustoff, <strong>der</strong> unser<br />
Klima schützt <strong>und</strong> in den Gebäuden<br />
für ein ges<strong>und</strong>es Raumklima sorgt.<br />
Gerade zur ges<strong>und</strong>en Verdichtung von<br />
Wohnraum ist Holz ein ideales Material.<br />
Wir för<strong>der</strong>n daher den Einsatz von Holz<br />
als nachhaltigen Rohstoff im großvolumigen<br />
Wohnbau sowie in öffentlichen<br />
Bauten <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Infrastruktur. Das ist<br />
ausbaufähig. Und ich freue mich, dass<br />
wir hier gemeinsam den Holzbauanteil<br />
weiter stärken wollen.“<br />
Doch dieser Plan fällt nicht überall auf<br />
fruchtbaren Boden. Die wesentlichen<br />
Gegenargumente <strong>der</strong> Bauwirtschaft <strong>und</strong><br />
an<strong>der</strong>er Expert*innen: Holz als Baustoff<br />
ist nicht so grün wie oftmals dargestellt.<br />
Darüber hinaus fehlt sowohl den Planenden<br />
wie auch den Ausführenden <strong>der</strong><br />
Blick aufs große Ganze: Den einen richtigen<br />
Baustoff für alle Bauprojekte gibt<br />
es nicht. Vielmehr muss für den Einzelfall<br />
jeweils <strong>der</strong> besten Baustoff gewählt<br />
werden. Dementsprechend möchte <strong>der</strong><br />
Baumeisterverband demnächst einen<br />
„Baustoff-Ratgeber“ veröffentlichen,<br />
<strong>der</strong> die wichtigsten Fakten zu den verschiedenen<br />
Baustoffen „als Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage<br />
unter Betrachtung aller<br />
technischen, wirtschaftlichen <strong>und</strong><br />
ökologischen Aspekte“ zusammenfasst.<br />
Zudem werden CO2-Bilanzen neu berechnet<br />
<strong>und</strong> in diesem Licht einan<strong>der</strong><br />
gegenübergestellt.<br />
UND BEI DEN FERTIGHÄUSERN?<br />
Auch <strong>der</strong> Fertighausmarkt durchlebt<br />
seit r<strong>und</strong> zwei Jahren mehr Tiefen als<br />
Höhen. Im Jahr 2023 schrumpfte die<br />
Nachfrage nach freistehenden Ein- <strong>und</strong><br />
Zweifamilien-Fertighäusern um beachtliche<br />
21,6 % gegenüber dem Vorjahr<br />
auf 1.914 Einheiten. Diese Entwicklung<br />
sparte keine Bauweise aus – sowohl<br />
Häuser in Riegel- als auch in Massivbauweise<br />
waren betroffen. Interessanterweise<br />
stieg dennoch die Fertighausquote<br />
um 0,8 Prozentpunkte auf 15,7 %. Dieser<br />
scheinbare Wi<strong>der</strong>spruch erklärt sich<br />
durch eine noch stärkere Erosion bei den<br />
Baubewilligungen für traditionelle Bauprojekte.<br />
Die Preisspirale scheint sich indes<br />
weiter nach oben zu drehen. Im Jahr<br />
2022 lag <strong>der</strong> Durchschnittspreis für ein<br />
Fertigteilhaus in Österreich bei 292.000<br />
Euro. Mit durchschnittlich 315.000<br />
Euro pro Fertigteilhaus erfolgte im Jahr<br />
2023 eine Preissteigerung von 7,3 %.<br />
Auch dieser Teil <strong>der</strong> Baubranche steht<br />
also vor <strong>der</strong> Aufgabe, sich an die verän<strong>der</strong>ten<br />
Marktbedingungen anzupassen<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig die Chancen zu nutzen,<br />
die sich aus den aktuellen Trends<br />
ergeben.<br />
VORTEILE FÜR BAUSTOFFHÄND-<br />
LER<br />
Baustoffhändler spielen eine zentrale<br />
Rolle in <strong>der</strong> Versorgungskette des<br />
Bausektors <strong>und</strong> profitieren gegebenenfalls<br />
direkt von einer erhöhten Nachfrage<br />
nach Leicht- <strong>und</strong> Trockenbaumaterialien.<br />
Es ist für den Baustoffhandel daher<br />
entscheidend, die <strong>der</strong>zeitigen Entwicklungen<br />
genau zu beobachten <strong>und</strong> seine<br />
Strategien entsprechend anzupassen.<br />
Die Fähigkeit, flexibel auf Verän<strong>der</strong>ungen<br />
im Markt zu reagieren, wird in<br />
den kommenden Jahren von maßgeblicher<br />
Bedeutung sein, um die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
zu meistern <strong>und</strong> die sich<br />
bietenden Chancen zu nutzen. Das Potential<br />
für Wachstum <strong>und</strong> Innovation<br />
nutzen, könnte letztendlich den Weg für<br />
eine nachhaltige Zukunft <strong>der</strong> gesamten<br />
Branche ebnen.<br />
y<br />
4 . <strong>2024</strong> | 7
AKTUELL<br />
DACH<br />
Von <strong>der</strong> Energieschleu<strong>der</strong><br />
zum Kraftwerk<br />
Ungedämmte Dächer sind wahre<br />
Energieschleu<strong>der</strong>n <strong>und</strong> sind nicht<br />
nur für gehörige Wärmeverluste<br />
im Winter verantwortlich,<br />
son<strong>der</strong>n begünstigen zudem eine<br />
Überhitzung <strong>der</strong> darunterliegenden<br />
Räume in den Sommermonaten.<br />
Entsprechende Dämm-<br />
Maßnahmen zeigen unmittelbar<br />
Wirkung! In Kombination mit<br />
einer Photovoltaikanlage wird<br />
das Dach darüber hinaus zum<br />
Energielieferanten <strong>und</strong> kann über<br />
das ganze Jahr hinweg einen Gutteil<br />
des Strombedarfs decken! Mit<br />
dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz<br />
(EAG) stehen zudem attraktive<br />
För<strong>der</strong>möglichkeiten für private<br />
<strong>und</strong> öffentliche Bauherren <strong>und</strong><br />
Bauträger zur Verfügung.<br />
Dachintegrierte Photovoltaik-Anlage auf einem Einfamilienhaus. Seit 1. Jänner müssen private Bauherren<br />
keine För<strong>der</strong>anträge für PV-Anlagen mehr stellen. Die Errichtung von PV-Anlagen von bis zu<br />
35 kWp ist von <strong>der</strong> Umsatzsteuer befreit.<br />
Bild: Roy Buri<br />
Bis zum Jahr 2030 sollen 100<br />
Prozent des heimischen Stromverbrauchs<br />
alleine über erneuerbare<br />
Energieträger gedeckt werden.<br />
Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz<br />
schafft einerseits die rechtliche Basis<br />
dafür <strong>und</strong> sorgt auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite<br />
für die Bereitstellung entsprechen<strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>mittel. „Wir sind beim Ausbau<br />
von Ökostrom auf einem guten Weg,<br />
wir konnten heuer bereits 85 Prozent<br />
unseres Stromverbrauches aus Erneuerbaren<br />
decken. Und das während <strong>der</strong><br />
Wintermonate. Zum Vergleich: In den<br />
vergangenen Jahren waren wir zu diesem<br />
Zeitpunkt nur bei r<strong>und</strong> 50 bis 60<br />
Prozent“, so Klimaschutzministerin Leonore<br />
Gewessler.<br />
135 MILLIONEN EURO PV-FÖRDE-<br />
RUNG IM JAHR <strong>2024</strong><br />
Für das Jahr <strong>2024</strong> stehen insgesamt 150<br />
Millionen Euro für den Ausbau erneuerbarer<br />
Energien zur Verfügung: 135<br />
Millionen für Photovoltaikanlagen, 10<br />
Millionen für Wasserkraft, 4 Millionen<br />
für Biomasse <strong>und</strong> 1 Million für Windkraft.<br />
Der erste Call für För<strong>der</strong>ansuchen<br />
startete Mitte April. Über einen Investitionszuschuss<br />
werden dabei Photovoltaik-Anlagen<br />
bis zu 1 000 Kilowatt-Peak<br />
(kWp) geför<strong>der</strong>t. Zielgruppe für diesen<br />
Zuschuss sind in erster Linie Unternehmen,<br />
die ihren Strombedarf teilweise<br />
o<strong>der</strong> ganz über Eigenproduktion decken<br />
wollen <strong>und</strong> so einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Energieunabhängigkeit leisten.<br />
Auch die privaten Hausbesitzer gehen<br />
bei <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von PV-Anlagen<br />
nicht leer aus. Für sie gilt seit<br />
1. Jänner <strong>2024</strong> <strong>der</strong> Entfall <strong>der</strong> gesamten<br />
Umsatzsteuer für die Errichtung von<br />
8 | 4 . <strong>2024</strong>
AKTUELL<br />
DACH<br />
Photovoltaikanlagen bis zu 35 kWp.<br />
Damit müssen privaten Bauherren <strong>und</strong><br />
Hausbesitzer überhaupt keinen För<strong>der</strong>antrag<br />
mehr stellen!<br />
Zusätzlich zur Investitionsför<strong>der</strong>ung<br />
wird es für Unternehmen heuer auch<br />
eine Marktprämie geben. Im Zuge <strong>der</strong><br />
neuen Marktprämienverordnung steht<br />
ein Ausschreibungsvolumen von insgesamt<br />
1.850 MW für Photovoltaik, 1.082<br />
MW für Windkraft, r<strong>und</strong> 40 MW für<br />
Biomasse <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 500 MW für die<br />
Wasserkraft zur Verfügung. An<strong>der</strong>s als<br />
die Investitionsför<strong>der</strong>ung erhält man bei<br />
<strong>der</strong> Marktprämie keinen Zuschuss zur<br />
Errichtung <strong>der</strong> Anlagen, son<strong>der</strong>n im Fall<br />
niedriger Marktpreise wird die Differenz<br />
zum per Ausschreibung ermittelten<br />
Höchstpreis ausgeglichen. Dies gewährleistet<br />
den Unternehmen langfristig einen<br />
stabilen Investitionsrahmen.<br />
Die Photovoltaik- <strong>und</strong> Windanlagen,<br />
die durch diese Verordnung insgesamt<br />
geför<strong>der</strong>t werden können, erzeugen jährlich<br />
4,5 Terrawattst<strong>und</strong>en (TWh) heimischen<br />
Ökostrom. Das entspricht dem<br />
jährlichen Stromverbrauch von r<strong>und</strong> 1,3<br />
Millionen Haushalten. Die ersten Ausschreibungen<br />
werden im Mai <strong>2024</strong> starten.<br />
Im burgenländischen Purbach am Neusiedler See errichtete Austrotherm als Österreichs einziger XPS-<br />
Produzent eine weitere Produktionshalle. Auf dem Dach <strong>der</strong> Lagerhallen 6 <strong>und</strong> 7 wurde zudem eine<br />
PV-Anlage mit einer Anlagenleistung von 226 Kilowattpeak (kWp) errichtet.<br />
DAS DACH ALS ENERGIELIEFE-<br />
RANT<br />
Photovoltaik-Anlagen sind eine nachhaltige<br />
<strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>liche Möglichkeit,<br />
Energie zu erzeugen. Die Wahl<br />
des richtigen Dachs <strong>und</strong> <strong>der</strong> passenden<br />
Materialien ist entscheidend für die Effizienz<br />
<strong>und</strong> Langlebigkeit solcher Anlagen.<br />
Dabei eignen sich sowohl Schrägwie<br />
auch Flachdächer für die Installation<br />
von PV- o<strong>der</strong> auch Solaranlagen.<br />
Schrägdächer umfassen verschiedene<br />
Dachformen mit einer Mindestneigung<br />
von lediglich zehn bis zu sehr steilen 70<br />
Grad. Die PV- o<strong>der</strong> auch Solarmodule<br />
werden parallel zum Dach montiert<br />
<strong>und</strong> entwe<strong>der</strong> auf die bestehende Dachfläche<br />
aufgestän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> direkt in die<br />
Dachhaut integriert, womit letztere die<br />
eigentliche Dachdeckung ersetzen. Bei<br />
den sogenannten Aufdachsystemen werden<br />
die PV-Module mittels Abstandshaltern<br />
über <strong>der</strong> bestehenden Dachfläche<br />
montiert. Diese Methode ist bei bestehenden<br />
Dachflächen die günstigere, erfor<strong>der</strong>t<br />
aber beson<strong>der</strong>e Sorgfalt bei <strong>der</strong><br />
Installation – vor allem im Bereich <strong>der</strong><br />
Aufstän<strong>der</strong>ung auf <strong>der</strong> Dachhaut, um<br />
die Dichtheit <strong>der</strong> Dachfläche nicht zu<br />
gefährden.<br />
In beiden Fällen – sowohl bei <strong>der</strong><br />
Aufdach- als auch bei <strong>der</strong> Indachmontage<br />
– wird die Dachfläche optimal zur<br />
Energiegewinnung genutzt. Steile Dächer<br />
mit einem Neigungswinkel von<br />
30 bis 45 Grad bilden in Mitteleuropa<br />
die gängigste Dachform <strong>und</strong> eignen<br />
sich beson<strong>der</strong>s gut für die Installation<br />
von Photovoltaik, da sie einerseits ideale<br />
Solarerträge sicherstellen <strong>und</strong> auf <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en Seite durch Regen selbstreinigend<br />
sind.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich eignen sich Dächer, die<br />
nach Süden ausgerichtet sind am besten<br />
für die Montage von PV-Modulen, wobei<br />
sich mit einer Neigung von 30 Grad<br />
dabei die besten Erträge erzielen lassen.<br />
Gleichzeitig eignen sich aber auch nach<br />
Osten o<strong>der</strong> Westen ausgerichtete Dächer<br />
für die Montage – hier kann/sollte die<br />
Neigung auch flacher sein, um eine optimale<br />
Ertragslage zu sichern. Daher lohnt<br />
es sich PV-Module nicht nur nach Süden,<br />
son<strong>der</strong>n auch ost- <strong>und</strong> westorientiert<br />
zu installieren. Damit kann man die<br />
unterschiedlichen Einstrahlungswerte,<br />
die sich aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Jahreszeiten än<strong>der</strong>n,<br />
bei je<strong>der</strong> Witterung bestmöglich<br />
nutzen.<br />
Für die nachträgliche Aufdachmontage<br />
muss die zusätzliche Tragfähigkeit<br />
des Daches sichergestellt werden. Diese<br />
sollte bei minimal 300 Newton pro<br />
Quadratmeter liegen. Für die meisten<br />
Dächer stellt dies kein Problem dar, in<br />
beson<strong>der</strong>s schnee- o<strong>der</strong> windreichen Gegenden<br />
muss die statische Eignung bzw.<br />
die statische Reserve des Daches aber in<br />
jedem Fall überprüft werden.<br />
INDACH-SYSTEME<br />
Indach-Systeme sind bei <strong>der</strong> Installation<br />
von PV-Anlagen – vor allem im Neubau<br />
– eine interessante Alternative zur<br />
Aufdachmontage <strong>und</strong> eignen sich für<br />
den Einsatz auf geneigten Dächern. Dabei<br />
werden die PV-Module nahtlos in<br />
die Dachfläche integriert, wodurch die<br />
Dachfläche Teil <strong>der</strong> Energiegewinnung<br />
wird ohne das zusätzliche Montageelemente<br />
sichtbar sind. Außerdem sind die<br />
ð<br />
Bild: Austrotherm<br />
4 . <strong>2024</strong> | 9
AKTUELL<br />
DACH<br />
Worauf ist bei <strong>der</strong> Sanierung von Dachgeschoßen <strong>und</strong><br />
Dächern zu achten?<br />
Tipps vom Experten Thomas Grudl, Leiter <strong>der</strong> Anwendungstechnik Isover<br />
Dämmung <strong>der</strong> oberersten Geschoßdecke<br />
Die oberste Geschoßdecke <strong>und</strong> das Dach spielen beim Energieverbrauch eines Gebäudes<br />
eine beson<strong>der</strong>s wichtige Rolle, denn warme Luft steigt auf <strong>und</strong> kann rasch<br />
über diese Bauteile entweichen. Ebenso kann durch sommerliche Überwärmung die<br />
Raumtemperatur auf ein unangenehmes Niveau ansteigen <strong>und</strong> macht eine zusätzliche<br />
Kühlung notwendig.<br />
Durch eine unzureichend gedämmte Außenhülle gehen große Mengen an Heiz- o<strong>der</strong><br />
Kühlenergie verloren. Die Sanierung des Dachgeschoßes schafft hier Abhilfe – vor<br />
allem, wenn man bei Material <strong>und</strong> Ausführung auf Qualität achtet, denn Sanierungsintervalle<br />
im Bestand betragen in <strong>der</strong> Regel r<strong>und</strong> 20 Jahre. Daher sollte vor Baubeginn<br />
ein Fachplaner hinzugezogen werden, um die Sanierung auf das bauphysikalische <strong>und</strong><br />
energietechnische Gesamtkonzept abzustimmen.<br />
Die Art <strong>der</strong> Dämmmaßnahmen im Dachgeschoß ist abhängig von <strong>der</strong> Nutzung: Soll <strong>der</strong><br />
Dachboden ständig begehbar sein, für Lagerzwecke o<strong>der</strong> nur zur Wartung betreten wird.<br />
Ganz generell lohnt es sich, bei <strong>der</strong> Wärmedämmung eher dick aufzutragen.<br />
Dachsanierung von innen<br />
Die einfachste Dämmmethode in unbenutzten Bereichen des Dachbodens ist das Verlegen<br />
eines nicht brennbaren Mineralwolle-Dämmfilzes, welcher nicht nur Wärmeschutz,<br />
son<strong>der</strong>n auch höchsten Brandschutz bietet. In begehbaren Abschnitten können durch<br />
die Verlegung von trittfesten <strong>und</strong> nicht brennbaren Steinwolle-Platten rasch Zugänge zu<br />
Kaminen o<strong>der</strong> Fenstern geschaffen werden. Ist <strong>der</strong> unbeheizte Dachraum für intensivere<br />
Nutzung – beispielsweise als Lagerraum – gedacht, empfiehlt sich die Verwendung von<br />
fertigen Dachboden-Dämmelementen aus Steinwolle mit Gehbelag aus Gipsfaserplatten<br />
wie z.B. <strong>der</strong> ISOVER Topdec Dämmblock.<br />
Erfolgt eine thermische Sanierung <strong>der</strong> Bauteile von Steil- o<strong>der</strong> Flachdächern von innen,<br />
können im Zuge des neuen Trockenbaus die Mineralwolle-Dämmung zwischen <strong>und</strong><br />
vor den Sparren optimiert <strong>und</strong> durch die Verwendung eines geprüften Luftdichtheits-<br />
<strong>und</strong> Feuchtesystems <strong>der</strong> Energieverbrauch weiter gesenkt <strong>und</strong> Bauschäden vermieden<br />
werden.<br />
Hierfür sind die patentierten Isover Vario ® Klimamembranen, wie z. B. die feuchteadaptive<br />
Vario ® XtraSafe, ideal geeignet. Diese spezielle Klimamembran sorgt durch ihre<br />
beson<strong>der</strong>s hohe Variabilität (sD-Wert: 0,3-25 m) für ein extra Plus an Sicherheit.<br />
Dachsanierung von außen<br />
Wird ein bereits ausgebautes Dachgeschoß von außen saniert, kommen auch hier<br />
feuchtevariable Dampfbremsen zum Einsatz. Durch die meist geringe Höhe <strong>der</strong> vorhandenen<br />
Sparren eignet sich hochdämmende Mineralwolle wie z. B. Isover Ultimate: sehr<br />
gute Dämmleistung, perfekter Schallschutz <strong>und</strong> mit einem Schmelzpunkt von über<br />
1000° Celsius auch ein optimaler Brandschutz. Zudem liegt das Gewicht in etwa bei <strong>der</strong><br />
Hälfte von Steinwolle.<br />
PV-Elemente besser vor <strong>der</strong> Witterung<br />
geschützt – Wind, Regen o<strong>der</strong> Schnee<br />
haben weniger Auswirkungen auf die<br />
PV-Module. Durch die Integration in<br />
die Dachhaut wird auch die Wärmeableitung<br />
verbessert, was den Wirkungsgrad<br />
<strong>der</strong> Anlage verbessert.<br />
Beson<strong>der</strong>s gut für die Integration von<br />
Indach-PV-Anlagen eignen sich Ziegeldächer<br />
o<strong>der</strong> Deckungen mit Dachsteinen,<br />
wohingegen Blechdächer o<strong>der</strong> Dächer<br />
mit Bitumendeckung nur wenig<br />
dafür geeignet sind. Eine Son<strong>der</strong>form<br />
des Indach-Systems sind sogenannte<br />
Solardachziegel, die wie konventionelle<br />
Ziegel auf die Dachlattung aufgebracht<br />
werden <strong>und</strong> vom Format her den großen<br />
Dachziegeln o<strong>der</strong> Dachsteinen entsprechen<br />
<strong>und</strong> sich damit beson<strong>der</strong>s gut<br />
in die entsprechenden Dachflächen integrieren<br />
lassen. Nachteil ist hier allerdings<br />
ein deutlich höherer Installationsaufwand<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vergleichsweise<br />
geringen Flächen <strong>der</strong> Einzelmodule.<br />
Ein Haken aller Indachsysteme:<br />
Indachsysteme sind in <strong>der</strong> Regel teurer<br />
als Aufdach-Anlagen <strong>und</strong> erfor<strong>der</strong>n spezielle<br />
Kenntnisse auch vom Dachdecker.<br />
Dem gegenüber stehen die Einsparungen<br />
in Hinblick auf das Dachdeckungsmaterial.<br />
STROM VOM FLACHEN DACH<br />
Neben Steildächern eignen sich natürlich<br />
auch Flachdächer für die Montage<br />
von PV-Anlagen. Der große Vorteil ist<br />
einerseits die vergleichsweise leichte Installation<br />
auf einer nahezu ebenen Fläche,<br />
auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite aber auch,<br />
dass <strong>der</strong> Neigungswinkel <strong>der</strong> Module<br />
über die Aufstän<strong>der</strong>ung flexibel gestaltet<br />
werden kann. Das selbe gilt auch für<br />
die Ausrichtung: Eine Kombination aus<br />
Ost-, Süd- <strong>und</strong> West ausgerichteten Modulen<br />
stellt sicher, dass das Maximum an<br />
Energie über den gesamten Tagesverlauf<br />
optimal genutzt werden kann.<br />
Bei <strong>der</strong> Installation ist vor allem auf<br />
die Tragfähigkeit des Flachdach-Untergr<strong>und</strong>es<br />
zu achten, um die darunterliegende<br />
Wärmedämmung nicht zu schädigen.<br />
Bei <strong>der</strong> nachträglichen Installation<br />
auf Flachdächern kann ein Austausch<br />
<strong>der</strong> Dämmung erfor<strong>der</strong>lich sein.<br />
10 | 4 . <strong>2024</strong>
AKTUELL<br />
DACH<br />
FLACHE DÄCHER FÜR PV-ANLA-<br />
GEN ERTÜCHTIGEN<br />
So können auch Flachdächer, die bislang<br />
nicht für den Einsatz von Photovoltaik<br />
o<strong>der</strong> Solaranlagen konzipiert<br />
waren, angepasst werden. Die in den<br />
ÖNORMEN gefor<strong>der</strong>te Mindest-<br />
Druckspannung von CS(10) ≥ 60 kPa<br />
für Mineralwolle-Dämmungen unter<br />
Solaranlagen ist im Neubau mittlerweile<br />
die Basisanfor<strong>der</strong>ung für alle Flachdächer<br />
– unabhängig davon, ob auf ihnen<br />
eine Energiegewinnung mit PV-Anlagen<br />
geplant ist o<strong>der</strong> nicht.<br />
Um bestehende Flachdächer ohne<br />
aufwendige Komplettsanierung fit für<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen nachhaltiger Energiegewinnung<br />
zu machen, bietet beispielsweise<br />
Knauf Insulation mit <strong>der</strong><br />
Flachdach-Dämmplatte DDP-MAX<br />
eine einfache Lösung. Diese beson<strong>der</strong>s<br />
druckbelastbare Steinwolle-Dämmplatte<br />
Fit für PV-Module: Mit <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s druckbelastbaren Steinwolle-Dämmplatte DDP-Max können Flachdächer<br />
für die Installation von PV-Modulen ertüchtigt werden.<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
ð<br />
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DACH<br />
mit 6 Millimeter starker, lastverteilen<strong>der</strong><br />
Deckschicht wird dazu lediglich auf <strong>der</strong><br />
bestehenden Dämmschicht verlegt, befestigt<br />
<strong>und</strong> abgedichtet.<br />
LICHT UND SCHATTEN<br />
Um die Energie <strong>der</strong> Sonne möglichst effektiv<br />
zu nutzen sollte sowohl bei Solarals<br />
auch bei Photovoltaikanlagen eine<br />
Verschattung <strong>der</strong> Dachfläche unbedingt<br />
vermieden werden. Bäume <strong>und</strong> Nachbarhäuser<br />
müssen in <strong>der</strong> Planung ebenso<br />
berücksichtigt werden wie Aufbauten<br />
auf dem eigenen Dach. Denn auch Gau-<br />
ben, Kamine, Antennen o<strong>der</strong> Sat-Schüsseln<br />
sind potenzielle Schattenwerfer. Das<br />
spielt vor allem bei PV-Modulen eine<br />
wesentliche Rolle, denn es reicht bereits<br />
<strong>der</strong> Leistungsabfall in einem einzigen<br />
Modul, um die Gesamtleistung des gesamten<br />
Modulstranges deutlich zu reduzieren.<br />
y<br />
Flaches Dach mit PV-Modulen zur Stromerzeugung.<br />
Bild: Knauf Insulation<br />
100 Prozent Asphalt-Recycling<br />
Asphalt ist nicht nur aus dem Straßenbau heute nicht mehr wegzudenken,<br />
auch für Bodenbeläge im Hochbau <strong>und</strong> teilweise sogar im Wasserbau o<strong>der</strong><br />
Deponiebau kommt Asphalt zur Anwendung. Neue Recyclingmethoden<br />
ermöglichen nicht nur die Erhöhung <strong>der</strong> Recyclingquote, son<strong>der</strong>n zeichnen<br />
sich auch durch geringere CO2-Emissionen aus.<br />
Durch das Recycling von Asphalt<br />
können nicht nur Asphaltmaterial,<br />
son<strong>der</strong>n auch fossiles Erdöl eingespart<br />
werden, da <strong>der</strong> alte Asphalt bereits<br />
Bitumen enthält, ein Erdöldestillat, das<br />
als Bindemittel bei <strong>der</strong> Asphaltherstellung<br />
verwendet wird.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich ähnelt <strong>der</strong> Recyclingprozess<br />
von Asphalt dem Recycling von<br />
Plastikflaschen o<strong>der</strong> Altglas. Dem Recycling<br />
voraus geht die Abtragung von<br />
Asphalt, bei <strong>der</strong> brüchiger o<strong>der</strong> rissiger<br />
Belag abgetragen wird, indem ganze<br />
Schollen weggebrochen o<strong>der</strong> durch eine<br />
Asphaltfräse vor Ort schichtweise abgefräst<br />
werden. Das abgebrochene Material<br />
wird anschließend zu einer offiziellen<br />
Asphaltsammelstelle gebracht, also eine<br />
Deponie für Altasphalt. Dort wird das<br />
Material für die Wie<strong>der</strong>verwendung in<br />
Asphaltmischanlagen aufbereitet. Der<br />
Asphalt wird dafür granuliert, gesiebt<br />
<strong>und</strong> so separiert, so dass er gezielt für<br />
die verschiedenen Asphaltschichten genutzt<br />
werden kann.<br />
Nach Prüfung des Granulats wird es<br />
dem neuen Asphalt entwe<strong>der</strong> kalt o<strong>der</strong><br />
warm beigemischt. Dabei werden neues<br />
Gestein, Asphaltgranulat <strong>und</strong> Bitumen<br />
genau dosiert <strong>und</strong> im Mischer zu Recyclingasphalt<br />
verarbeitet. Bei <strong>der</strong> Warmzugabe<br />
wird das Granulat in einer Paralleltrommel<br />
vorgewärmt, wodurch rein<br />
technisch ein Recyclinganteil von 100<br />
Prozent möglich ist. Die Kaltzugabe lässt<br />
einen Recyclinganteil von maximal 20<br />
Bild: Porr<br />
Die nachgerüstete Mischanlage am Standort<br />
Wien Simmering zeichnet sich durch hohe Recyclingquoten<br />
bei geringen Emissionen aus.<br />
12 | 4 . <strong>2024</strong>
is 30 Prozent zu. Danach geht es für den Recyclingasphalt in<br />
ein Lagersilo <strong>und</strong> von da aus auf die Baustelle, wo er wie<strong>der</strong> eingebaut<br />
wird.<br />
KALTRECYCLING<br />
Beim sogenannten Kaltrecycling, wird auf den Asphalt ein Bindemittel<br />
aufgetragen <strong>und</strong> in Verbindung mit <strong>der</strong> Deckschicht<br />
<strong>und</strong> einem Teil des Unterbaus gefräst <strong>und</strong> bei Wasserzugabe<br />
zu einem tragfähigen, frostsicheren Straßenunterbau verarbeitet.<br />
Dieses Verfahren kann direkt vor Ort angewendet werden, was<br />
Transportwege <strong>und</strong> Material spart.<br />
MODERNSTE ASPHALT-RECYCLE-ANLAGE<br />
An ihrem Standort in Wien Simmering startet die PORR mit <strong>der</strong><br />
innovativsten Asphaltmischanlage Österreichs. Der Heißgaserzeuger<br />
des Herstellers Benninghoven, <strong>der</strong> im Gegenstromprinzip<br />
funktioniert, sorgt dabei für maximale Recyclingzugabequoten<br />
bei minimalen Emissionen. Der Brenner feuert in den Heißgaserzeuger<br />
<strong>und</strong> erwärmt so die Umluft in <strong>der</strong> Recyclingtrommel.<br />
Die heiße Luft erhitzt den Recyclingasphalt indirekt <strong>und</strong> materialschonend<br />
auf die Endtemperatur. Eine Recyclingquote von bis<br />
zu 100 Prozent ist möglich.<br />
„Damit leisten wir einen Beitrag zur Verringerung des CO2-<br />
Fußabdrucks“, sagt PORR CEO Karl-Heinz Strauss. „Technologie<br />
wie diese ist ein wesentlicher Teil unserer Kreislaufwirtschaftsstrategie.<br />
Wir sind bestrebt, Primärrohstoffe, wo wirtschaftlich<br />
sinnvoll <strong>und</strong> technisch machbar, durch Recyclingstoffe zu ersetzen.“<br />
Die PORR recycelt <strong>der</strong>zeit jährlich gruppenweit 2,8 Millionen<br />
Tonnen an Material. Dazu gehören neben Asphalt auch<br />
Ziegel, Bauschutt <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
30.000 TONNEN ASPHALT PRO MONAT<br />
Die PORR produziert in Simmering bis zu 30.000 Tonnen Asphaltmischgut<br />
pro Monat <strong>und</strong> ist damit eine <strong>der</strong> größten Herstellerinnen<br />
in Österreich. „Der Bedarf nach umweltschonenden<br />
Baustoffen ist marktseitig absolut gegeben“, erklärt Strauss. Im<br />
ersten Schritt ist eine Verdoppelung des Recyclinganteils auf 40<br />
Prozent geplant. Für die PORR ist <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> Mischanlage<br />
ein weiterer Meilenstein in Sachen Kreislaufwirtschaft. Innovativ<br />
geht es auch in <strong>der</strong> Forschung <strong>und</strong> Entwicklung r<strong>und</strong> um den<br />
Asphalt weiter. Strauss: „Wir forschen daran, die Temperaturen<br />
bei <strong>der</strong> Produktion von Asphaltmischgut zu senken, um damit<br />
Energiebedarf <strong>und</strong> CO2-Ausstoß deutlich zu minimieren.“<br />
Die Bautech Labor GmbH, eine Tochtergesellschaft <strong>der</strong> PORR,<br />
geht dabei auf zwei Ebenen vor: Einerseits werden dem Bindemittel<br />
bei <strong>der</strong> Bitumenproduktion Zusatzstoffe hinzugefügt, so dass<br />
sich die Viskosität verän<strong>der</strong>t <strong>und</strong> dadurch die Temperatur während<br />
<strong>der</strong> Mischgutproduktion abgesenkt werden kann. Gleichzeitig<br />
wird aber auch die Möglichkeit geschaffen, die Modifikation<br />
direkt an <strong>der</strong> Asphaltmischanlage selbst umzusetzen.<br />
Das zahlt sich aus: „Wenn wir die Temperatur des Mischguts<br />
bei <strong>der</strong> Produktion um 30 Grad Celsius senken, reduziert sich<br />
<strong>der</strong> CO2 Ausstoß um r<strong>und</strong> 22 Prozent“, erklärt Strauss. Auch<br />
die Arbeitssicherheit wird erhöht, da die Dämpfe <strong>und</strong> Aerosole<br />
an <strong>der</strong> Einbaustelle um bis zu 70 % reduziert werden. y<br />
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U n e n d lic h e M ö g lic h k eit e n<br />
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dem Luftdichtheitssystem LDS sowie passendem<br />
Zubehör findet sich für jede Anfor<strong>der</strong>ung die<br />
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4 . <strong>2024</strong> |
THEMA<br />
CYBER SECURITY<br />
Informationssicherheit<br />
Wo beginnen <strong>und</strong> wo aufhören?<br />
TEIL 2<br />
In <strong>der</strong> letzten Ausgabe haben wir uns <strong>der</strong> Fragestellung gewidmet, welche<br />
Risiken heutzutage beim Betrieb von Informations-Infrastrukturen zu<br />
beachten sind. Als wichtiges Hilfsmittel zur Evaluierung o<strong>der</strong> Planung von<br />
Informationsverbünden wurde auf den IT-Gr<strong>und</strong>schutz des deutschen<br />
B<strong>und</strong>esamtes für Sicherheit in <strong>der</strong> Informationstechnik (BSI)[1] verwiesen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e auf die „IT-Gr<strong>und</strong>schutz-Methodik“ gem. BSI-Standard 200-2<br />
<strong>und</strong> das IT-Gr<strong>und</strong>schutz-Kompendium. Nun wollen wir dies etwas näher<br />
beleuchten <strong>und</strong> auf die Anwendbarkeit in <strong>der</strong> Praxis eingehen.<br />
Autor<br />
Mag. Ing. Gottfried Schittenkopf<br />
I-SYSTEMS IT-Service GmbH<br />
Sellrainer Straße 3<br />
6175 Kematen in Tirol<br />
office@iits.at<br />
www.i-systems.at<br />
Das Gr<strong>und</strong>schutz-Modell besteht<br />
in <strong>der</strong> aktuellen Fassung aus<br />
insgesamt 111 Bausteinen in 10 Schichten<br />
[2]. „Prozessbausteine“ umfassen die<br />
Bausteine ISMS (Managementsysteme<br />
für Informationssicherheit), ORP (Organisation<br />
<strong>und</strong> Personal), CON (Konzepte<br />
<strong>und</strong> Vorgehensweisen), OPS (Betrieb),<br />
DER (Detektion <strong>und</strong> Reaktion). Die<br />
„Systembausteine“ wie<strong>der</strong>um bestehen<br />
aus den Bausteinen APP (Anwendungen<br />
<strong>und</strong> Dienste), SYS (IT-Systeme des Informationsverb<strong>und</strong>s),<br />
IND (Sicherheitsaspekte<br />
industrieller IT), NET (Netzverbindungen<br />
<strong>und</strong> Kommunikation) sowie<br />
INF (Aspekte <strong>der</strong> infrastrukturellen bzw.<br />
bautechnischen Sicherheit). Weiters enthält<br />
das Gr<strong>und</strong>schutzkompendium noch<br />
einen umfangreichen Gefahrenkatalog<br />
aus aktuell 47 Bedrohungen.<br />
Dabei wird zwischen Basis-, Standard-<br />
<strong>und</strong> Kern-Absicherung unterschieden.<br />
Während die empfohlene<br />
Standard-Absicherung im Wesentlichen<br />
die klassische IT-Gr<strong>und</strong>schutz-Vorgehensweise<br />
darstellt, um eine umfassende<br />
ID-Anfor<strong>der</strong>ung Titel Inhalt Typ<br />
NET.1.1.A8<br />
NET.1.1.A8<br />
NET.1.1.A9<br />
NET.1.1.A9<br />
NET.1.1.A10<br />
NET.1.1.A10<br />
NET.1.1.A10<br />
Gr<strong>und</strong>legende Absicherung<br />
des Internetzugangs<br />
Gr<strong>und</strong>legende Absicherung<br />
des Internetzugangs<br />
Gr<strong>und</strong>legende Absicherung<br />
<strong>der</strong> Kommunikation<br />
mit nicht vertrauenswürdigen<br />
Netzen<br />
Gr<strong>und</strong>legende Absicherung<br />
<strong>der</strong> Kommunikation<br />
mit nicht vertrauenswürdigen<br />
Netzen<br />
DMZ-Segmentierung für<br />
Zugriffe aus dem Internet<br />
DMZ-Segmentierung für<br />
Zugriffe aus dem Internet<br />
DMZ-Segmentierung für<br />
Zugriffe aus dem Internet<br />
Abbildung 1: Checklisten-Beispiel (Auszug) mit Anfor<strong>der</strong>ungen aus dem System-Baustein NET [3]<br />
Der Internetverkehr MUSS über die Firewall-Struktur geführt<br />
werden (siehe NET.1.1.A4 Netztrennung in Zonen).<br />
Die Datenflüsse MÜSSEN durch die Firewall-Struktur auf die<br />
benötigten Protokolle <strong>und</strong> Kommunikationsbeziehungen eingeschränkt<br />
werden.<br />
Für jedes Netz MUSS festgelegt werden, inwieweit es als vertrauenswürdig<br />
einzustufen ist.<br />
Netze, die nicht vertrauenswürdig sind, MÜSSEN wie das Internet<br />
behandelt <strong>und</strong> entsprechend abgesichert werden.<br />
Die Firewall-Strukur MUSS für alle Dienste bzw. Anwendungen,<br />
die aus dem Internet erreichbar sind, um eine sogenannte externe<br />
DMZ ergänzt werden.<br />
Es SOLLTE ein Konzept zur DMZ-Segmentierung erstellt werden,<br />
das die Sicherheitsrichtlinie <strong>und</strong> die Anfor<strong>der</strong>ungsspezifikation<br />
nachvollziehbar umsetzt.<br />
Abhängig vom Sicherheitsniveau <strong>der</strong> IT-Systeme MÜSSEN die<br />
DMZ-Segmente weitergehend unterteilt werden.<br />
Basis<br />
Basis<br />
Basis<br />
Basis<br />
Basis<br />
Basis<br />
Basis<br />
14 | 4 . <strong>2024</strong>
THEMA<br />
CYBER SECURITY<br />
Absicherung zu erreichen, bietet die Basis-Absicherung<br />
als Einstieg eine breite,<br />
gr<strong>und</strong>legende Erstabsicherung. Alternativ<br />
kann mit <strong>der</strong> Kern-Absicherung<br />
eine Institution als Einstieg beson<strong>der</strong>s<br />
wichtige Geschäftsprozesse <strong>und</strong> Ressourcen<br />
(sogenannte „Kronjuwelen“) zeitnah<br />
<strong>schützen</strong>. Somit sind Basis- bzw. Kernabsicherung<br />
primär für Unternehmen<br />
interessant, die noch am Beginn <strong>der</strong><br />
Umsetzung des Gr<strong>und</strong>schutzes stehen,<br />
um schnellstmöglich die größten Risiken<br />
abzusichern wollen. Mittelfristig<br />
ist es jedoch dringend empfohlen, eine<br />
umfassen<strong>der</strong>e Standard-Absicherung anzustreben.<br />
AUFBAU DER BAUSTEINE<br />
Die Bausteine des Gr<strong>und</strong>schutzes sind<br />
alle nach dem gleichen Schema aufgebaut.<br />
Es wird mit einer Zielsetzung <strong>und</strong><br />
Abgrenzung begonnen, dann die spezifische<br />
Gefährdungslage beschrieben.<br />
Weiters werden die Basis-Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
aufgelistet, gefolgt von den Anfor<strong>der</strong>ungen,<br />
die darüber hinaus für die<br />
umfangreichere Standard-Absicherung<br />
erfor<strong>der</strong>lich sind. Außerdem wird teilweise<br />
noch die „Anfor<strong>der</strong>ung bei erhöhtem<br />
Schutzbedarf“ aufgeführt.<br />
Die jeweiligen Prüfaspekte sind mit<br />
zwingenden Modalverben („MUSS“<br />
/ „DARF NUR“ / „DARF NICHT“<br />
/ „DARF KEIN“), Kriterien mit Abwägungsspielraum<br />
hingegen mit<br />
„SOLLTE“ bzw. „SOLLTE NICHT“<br />
beschrieben. Parallel dazu bietet das BSI<br />
auf <strong>der</strong> Webseite dazu passende Checklisten<br />
(siehe Abbildung 1).<br />
VORGEHENSWEISE<br />
Der BSI-Standard 200-2 umfasst detaillierte<br />
Vorgehensweisen. Ein Grobüberblick<br />
soll hier am Beispiel <strong>der</strong> Standard-Absicherung<br />
dargestellt werden<br />
(Abbildung 2).<br />
Nach Festlegung des Geltungsbereiches<br />
(zB Infrastruktur, IT-Systeme,<br />
etc. gemäß Bausteinen) wird eine Strukturanalyse<br />
des Ist-Zustandes durchgeführt.<br />
Dann erfolgt eine Schutzbedarfsfeststellung<br />
(Kategorien „normal“,<br />
„hoch“, „sehr hoch“). Bei normalem<br />
Schutzbedarf sind die Maßnahmen nach<br />
Abbildung 2: Sicherheitskonzeption<br />
nach <strong>der</strong> Vorgehensweise <strong>der</strong><br />
Standard-Absicherung [4]<br />
IT-Gr<strong>und</strong>schutz im Allgemeinen ausreichend<br />
<strong>und</strong> angemessen. Nun erfolgt ein<br />
erster Soll-Ist-Vergleich (anhand <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
je Baustein) mit dem Ziel,<br />
entbehrliche Anfor<strong>der</strong>ungen auszuscheiden.<br />
Weiters können hier im Falle<br />
von ggf. erhöhtem Schutzbedarf einzelner<br />
Bereiche zusätzliche Risikoanalysen<br />
durchgeführt werden (näheres hierzu beschreibt<br />
<strong>der</strong> BSI-Standard 200-3: Risikomanagement).<br />
Nach <strong>der</strong> Konsolidierung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />
wird <strong>der</strong> eigentliche Gr<strong>und</strong>schutz-<br />
Check durchgeführt. Hierbei wird geprüft,<br />
ob die jeweiligen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
ausreichend erfüllt sind. Falls nicht, werden<br />
daraus Maßnahmen abgeleitet <strong>und</strong><br />
umgesetzt.<br />
Diese sollten im Rahmen einer kontinuierlichen<br />
Überprüfung (Audits, Einholung<br />
von Rückmeldungen, zeitliche<br />
Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen, etc.)<br />
<strong>und</strong> Verbesserung wie<strong>der</strong> evaluiert werden<br />
<strong>und</strong> in die Weiterentwicklung des<br />
Informationssicherheits-Managementsystems<br />
einfließen, wodurch sich <strong>der</strong> Kreis<br />
wie<strong>der</strong> schließt.<br />
FAZIT<br />
Angemessene <strong>und</strong> umfassende Informationssicherheit<br />
geht heute über das lei<strong>der</strong><br />
immer noch häufig anzutreffenden<br />
„Firewall + Virenschutz + Backup = ausreichen<strong>der</strong><br />
Schutz“-Verständnis hinaus<br />
<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Komplexität <strong>und</strong> dem<br />
inzwischen enormen Umfang des Themas<br />
ist es schwierig, alle möglichen Risiken<br />
<strong>und</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen im Blick zu<br />
behalten. Die Frage nach dem „wo beginnen“<br />
<strong>und</strong> „wo aufhören“ ist allgegenwärtig.<br />
Hier stellt <strong>der</strong> IT-Gr<strong>und</strong>schutz<br />
aufgr<strong>und</strong> seiner Methodik <strong>und</strong> den detaillierten<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen ein wertvolles<br />
Hilfsmittel dar, sowohl bei <strong>der</strong> Planung<br />
eines neuen, als auch bei <strong>der</strong> permanenten<br />
Evaluierung eines bestehenden<br />
Informationsverb<strong>und</strong>es.<br />
y<br />
Quellen<br />
[1] https://www.bsi.b<strong>und</strong>.de/DE/Themen/<br />
Unternehmen-<strong>und</strong>-Organisationen/Standards-<strong>und</strong>-Zertifizierung/IT-Gr<strong>und</strong>schutz/<br />
it-gr<strong>und</strong>schutz_node.html, abgerufen am<br />
29.02.<strong>2024</strong><br />
[2] B<strong>und</strong>esamt für Sicherheit in <strong>der</strong><br />
Informationstechnik; IT-Gr<strong>und</strong>schutz-<br />
Kompendium, 2023, Schichtenmodell<br />
<strong>und</strong> Modellierung, S. 1<br />
[3] https://www.bsi.b<strong>und</strong>.de/Shared-<br />
Docs/Downloads/DE/BSI/Gr<strong>und</strong>schutz/<br />
Kompendium/ checklisten_2023.html,<br />
abgerufen am 29.02.<strong>2024</strong><br />
[4] B<strong>und</strong>esamt für Sicherheit in <strong>der</strong><br />
Informationstechnik; BSI-Standard 200-2<br />
IT-Gr<strong>und</strong>schutz-Methodik, 2017, S.66<br />
4 . <strong>2024</strong> | 15
THEMA<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Taxonomie<br />
EPD für Baustofflieferanten<br />
Wie die kommenden taxonomiekonformen Nachweisverpflichtungen <strong>der</strong><br />
gewerblichen Baustoffk<strong>und</strong>en durch die Lieferanten unterstützt werden<br />
können, <strong>und</strong> welche Vorteile <strong>der</strong> Handel daraus haben könnte.<br />
Die europäische Kommission hat<br />
sich seit Verkündung des „green<br />
deal“ 2019 im letzten Herbst vor <strong>der</strong><br />
Pandemie durchaus nicht untätig gezeigt<br />
<strong>und</strong> diverse direkt in nationales Recht zu<br />
übernehmende Verordnungen zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Kreislauffähigkeit<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft auf den Weg<br />
gebracht.<br />
Einige davon sind auch für die Baustoffwirtschaft<br />
höchst relevant. In diesem<br />
Artikel dürfen wir das Konzept <strong>der</strong><br />
environmental product declarations <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong>en Auswirkungen auf den Baustoff-<br />
Vertrieb beleuchten.<br />
DATENBASIS FÜR DIE NACHWEIS-<br />
FÜHRUNG ÖKOLOGISCHEN VER-<br />
ANTWORTUNGSBEWUSSTSEINS<br />
Environmental product declarations<br />
– kurz EPD – sind extern überprüfte,<br />
meist als PDF bereitgestellte Dokumentationen<br />
<strong>der</strong> Umwelteinflussfaktoren<br />
eines bestimmten Materials o<strong>der</strong> Bauproduktes,<br />
bestehend aus detaillierten<br />
textlichen Beschreibungen <strong>und</strong> einem<br />
Tabellenteil mit den konkreten Kennwerten.<br />
Die Erstellung von EPD’s ist in den<br />
international gültigen Normen EN<br />
15804:A2 <strong>und</strong> ISO 14025 detailliert<br />
geregelt, normalerweise für fünf Jahre<br />
gültig <strong>und</strong> setzt sowohl innerbetrieblich<br />
als auch seitens <strong>der</strong> Zertifizierungsorganisationen<br />
eine intensive Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
mit den Eigenschaften des jeweiligen<br />
Produktes voraus.<br />
Der Zweck dieser beim Hersteller sowie<br />
auf verschiedenen Plattformen wie<br />
<strong>der</strong> internationalen ECOplatform o<strong>der</strong><br />
dem österreichischen baubook zugänglichen<br />
Dokumente besteht darin, Vergleichbarkeit<br />
<strong>der</strong> Umwelteinflußfaktoren<br />
<strong>der</strong> Baumaterialien herzustellen<br />
<strong>und</strong> somit eine „informierte Kaufentscheidung“<br />
sicher zu stellen.<br />
So werden EPD beispielsweise als Basisdaten<br />
zur Berechnung von Nachhaltigkeitskennzahlen<br />
<strong>und</strong> Gebäudezertifizierungen,<br />
z.B. nach ÖGNI, DGNB<br />
o<strong>der</strong> dem für die Wohnbauför<strong>der</strong>ung<br />
wichtigen OI3 Index benötigt.<br />
TAXONOMIE – NICHT NUR FÜR<br />
KONZERNE?<br />
Um die Einhaltung <strong>der</strong> Nachhaltigkeitskriterien<br />
(UN Sustainability Goals)<br />
nachvollziehbar nachweisen zu können<br />
ist aus Sicht <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />
ein Rechts- <strong>und</strong> Bewertungsrahmen<br />
erfor<strong>der</strong>lich, welcher in Form <strong>der</strong><br />
Taxonomieverordnung (EU 2020/852 1 )<br />
innerhalb <strong>der</strong> gesamten Europäischen<br />
Union in Kraft getreten ist.<br />
Diese Verordnung beschreibt detailliert,<br />
wie die Einhaltung <strong>der</strong> Nachhaltigkeitskriterien<br />
wirtschaftlicher Tätigkeiten<br />
zu erfolgen hat. Wichtig ist<br />
hierbei, dass nicht alle Kriterien übererfüllt<br />
werden müssen. Son<strong>der</strong>n es genügt<br />
bei einem <strong>der</strong> Kriterien hervorragende<br />
Bewertungen zu erreichen <strong>und</strong> nach<br />
dem Gr<strong>und</strong>satz „do not significantly<br />
harm“ bei den an<strong>der</strong>en Kriterien keine<br />
überdurchschnittlichen Beeinträchtigungen<br />
<strong>der</strong> ökologischen <strong>und</strong> sonstigen<br />
Kriterien zu verursachen.<br />
Die Einstufung wirtschaftlicher Tätigkeit<br />
in „grüne“ <strong>und</strong> „braune“ Tätigkeiten<br />
hat dann auf mehreren Ebenen<br />
wirtschaftliche Relevanz für die Unternehmen.<br />
Einerseits ist aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
nichtmonetären Berichtspflichten bei<br />
<strong>der</strong> Bilanzierung von Großunternehmen<br />
OTTO HANDLE<br />
Inndata<br />
<strong>der</strong> Nachweis einer laufenden Verbesserung<br />
in den Nachhaltigkeitskriterien<br />
zu erfüllen. An<strong>der</strong>erseits beabsichtigt die<br />
EU eine Umleitung <strong>der</strong> Kapitalströme<br />
von umweltschädlichen hin zu umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
<strong>und</strong> ressourcenschonenden<br />
Investitionen.<br />
Was in <strong>der</strong> Praxis nichts an<strong>der</strong>es bedeutet<br />
als deutlich höhere Zinsbelastungen<br />
für Wirtschaftsakteure mit ökologisch<br />
negativ bewerteten Projekten.<br />
Und zwar Mehrkosten bis zu 80 Basispunkte<br />
(0.8% pro Jahr) – umgelegt auf<br />
die Finanzierungsdauer von Immobilien<br />
etwa 10% <strong>der</strong> Baukosten!<br />
Nun treffen die Berichtspflichten nur<br />
Großunternehmen, doch über die Kapitalflusssteuerung<br />
werden auch kleine<br />
Zulieferer <strong>und</strong> Professionisten beinahe<br />
automatisch in die Pflicht genommen.<br />
Die Bauherrschaft muss für entsprechende<br />
Nachweise sorgen um Berichtspflichten<br />
zu erfüllen <strong>und</strong> die Zinsen erträglich<br />
zu halten. Dazu ist sie darauf<br />
angewiesen, Nachweise <strong>der</strong> einzelnen,<br />
meist von KMU durchgeführten Gewerksleistungen<br />
am Bauprojekt zu erhalten.<br />
16 | 4 . <strong>2024</strong>
Über die allgemeinen Vorbemerkungen im Ausschreibungstext lässt sich diese<br />
Nachweispflicht elegant den Gewerksunternehmen umhängen, womit diese unmittelbar<br />
von <strong>der</strong> Taxonomie betroffen sind, unbeachtet ihres Kleinunternehmerstatus.<br />
CRASHKURS NACHWEISFÜHRUNG FÜR KMU<br />
Die Nachweisführung ökologischer Kennwerte ist gr<strong>und</strong>sätzlich gar nicht so kompliziert<br />
<strong>und</strong> kann problemlos mit Hilfe zum Teil sogar kostenfrei verfügbarer Software<br />
durchgeführt werden. Dazu benötigt die Software zwei Informationen pro Bauteil:<br />
- Wie schlimm ist es?<br />
- Und wieviel davon?<br />
Neuheit <strong>2024</strong><br />
Regenwasser fürs<br />
Stadtklima<br />
Beispielsweise wird <strong>der</strong> OI3 Index von Gebäuden von gängigen Softwaresystemen<br />
folgen<strong>der</strong>maßen berechnet:<br />
Also etwas weniger flapsig formuliert,<br />
<strong>der</strong> Nachweis kommt durch<br />
Multiplikation <strong>der</strong> zahlenmäßigen<br />
Bewertungskriterien eines Materials<br />
mit <strong>der</strong> konkret verwendeten Materialmenge<br />
zustande, aufsummiert über<br />
alle Bauteile <strong>und</strong> Materialien im Gebäude<br />
– entsprechend <strong>der</strong> vorgeschriebenen Bilanzgrenzen.<br />
Bilanzgrenzen <strong>und</strong> Lebenszyklusphasen in <strong>der</strong> sogenannten LCA (Life Cycle Assessment,<br />
Lebenszyklusanalyse) beschreiben einerseits welche Gebäudeteile zu berücksichtigen<br />
sind <strong>und</strong> an<strong>der</strong>erseits für welche Stadien im Lebenszyklus Werte verfügbar<br />
<strong>und</strong> zu verwenden sind, z.B. ob ökologische Rückbauerlöse kreislauffähiger Produkte<br />
ergebnisverbessernd angesetzt werden dürfe.<br />
Mall-Baumrigole<br />
ViaTree<br />
+ Zur Wasserversorgung von<br />
Stadtbäumen<br />
+ Adiabate Kühlung <strong>und</strong> Beschattung<br />
+ Schutz <strong>der</strong> Wurzeln vor<br />
Vernässung <strong>und</strong> Beschädigung<br />
+ Wichtiges Element des<br />
Schwammstadt-Prinzips<br />
Die wesentlichen Indikatoren laut EN 15804 sind hier dargestellt 2 :<br />
Literatur-Tipp<br />
Ratgeber Regenwasser<br />
<strong>2024</strong> - 10. Auflage<br />
VERGLEICHBARKEIT VON DATEN SICHERSTELLEN<br />
Ökologie aktuell<br />
Rückhalten, Nutzen<br />
Versickern <strong>und</strong> Behandeln<br />
von Regenwasser<br />
Mall GmbH<br />
4 . <strong>2024</strong> |<br />
ð<br />
Bil<strong>der</strong> <strong>und</strong> Grafiken: Inndata<br />
Ratgeber für Kommunen<br />
<strong>und</strong> Planungsbüros<br />
10. Auflage • <strong>2024</strong><br />
Besuchen Sie uns auf <strong>der</strong> IFAT <strong>2024</strong><br />
Halle A1 / Stand 405/504<br />
www.mall-umweltsysteme.at
THEMA<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Wichtig ist, dass nur vergleichbar definierte<br />
Daten für die Bewertung verwendet<br />
werden. Und diese Anfor<strong>der</strong>ung<br />
ist durchaus herausfor<strong>der</strong>nd. Neben den<br />
bereits genannten Bilanz- <strong>und</strong> Phasengrenzen<br />
unterscheiden sich EPD-Kennwerte<br />
verschiedener Dokumente auch<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> verwendeten Hintergr<strong>und</strong>datenbanken<br />
für Basiskennwerte,<br />
sowie dadurch ob sie produktspezifisch<br />
o<strong>der</strong> nur produktgruppenspezifisch o<strong>der</strong><br />
als Branchenschnitt ermittelt werden.<br />
Diese Einflussfaktoren führen zu Abweichungen<br />
<strong>der</strong> ermittelten Kennwerte<br />
die zum Teil deutlich höher sind als die<br />
tatsächlichen Unterschiede zwischen<br />
manchen Baustoffen. Falsch gewählte<br />
Daten führen also zu wertlosen, weil<br />
nicht konkret vergleichbaren Ergebnissen.<br />
BEDEUTUNG FÜR DAS GEWERBE<br />
Aus oben genannten Gründen werden<br />
Gewerbebetriebe zunehmend mit <strong>der</strong><br />
ökologischen Nachweisführung ihrer<br />
Gewerke belastet. Um diese Nachweise<br />
erbringen zu können, sind sie auf konkrete,<br />
belastbare Daten hinsichtlich <strong>der</strong><br />
ökologischen Produkteigenschaften <strong>und</strong><br />
hinsichtlich <strong>der</strong> tatsächlich gewerksrelevant<br />
anzusetzenden Mengen angewiesen.<br />
Das könnte man natürlich alles mit<br />
Zollstab <strong>und</strong> Taschenrechner aus den<br />
Plänen <strong>und</strong> Lieferscheinen ableiten <strong>und</strong><br />
händisch mit den Tabellarischen Kennwerten<br />
aus den EPD-Dokumenten<br />
kombinieren.<br />
Realistisch o<strong>der</strong> gar finanzierbar ist<br />
dieser manuelle Ansatz aber natürlich<br />
nicht.<br />
1<br />
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/de/TXT/?uri=CELEX%3A32020R0852<br />
2<br />
Aus: https://baudigital.info/upload/cms/de-de/pdf_62005.pdf<br />
BEDEUTUNG FÜR BAUSTOFFLIEFE-<br />
RANTEN<br />
Neben den unter an<strong>der</strong>em in <strong>der</strong> Neufassung<br />
<strong>der</strong> europäischen Bauproduktenverordnung<br />
beinhalteten Dokumentationsverpflichtungen<br />
von Marktteilnehmern<br />
welche Produkte im Binnenmarkt verkaufen,<br />
bestehen auch handfeste wirtschaftliche<br />
Gründe für eine sinnvolle<br />
<strong>und</strong> nie<strong>der</strong>schwellige Versorgung <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Baustoffk<strong>und</strong>en mit den entsprechenden<br />
Informationen: ohne diese<br />
kann <strong>der</strong> Gewerksunternehmer seinen<br />
Nachweispflichten nicht nachkommen<br />
<strong>und</strong> wird vom Markt – <strong>und</strong> damit auch<br />
aus <strong>der</strong> K<strong>und</strong>enkartei – verschwinden.<br />
Nie<strong>der</strong>schwelliger Datenzugang ist<br />
also gelebter K<strong>und</strong>enschutz!<br />
WER LIEFERT WELCHE INFORMA-<br />
TION<br />
Die Bewertungen <strong>der</strong> Baustoffe ist zwingen<strong>der</strong><br />
Teil <strong>der</strong> Materialdokumentation<br />
<strong>und</strong> vom Produzenten o<strong>der</strong> „In-Verkehr-<br />
Bringer“ des Produktes im europäischen<br />
Binnenmarkt zur Verfügung zu stellen.<br />
Erleichterungen bestehen <strong>der</strong>zeit bezüglich<br />
<strong>der</strong> Spezifität, wenn keine produktspezifischen<br />
EPD vorhanden sind<br />
kann <strong>der</strong> Anbieter auf Branchenkennwerte<br />
ausweichen.<br />
Die Mengen kommen aus zwei verschiedenen<br />
Quellen. In <strong>der</strong> Planungsphase,<br />
welche beson<strong>der</strong>s relevant für die ökologische<br />
Gesamtqualität des Gebäudes ist<br />
<strong>und</strong> über Variantenvergleiche diese sicher<br />
zu stellen hat, kommen die Mengen aus<br />
dem digitalen Gebäudemodell.<br />
Damit wird die Taxonomie auch zum<br />
Totengräber des 2D-CAD. Mit Strichzeichnungen<br />
ist diese Aufgabe nicht zu<br />
bewältigen.<br />
AUFGABE UND CHANCE DES BAU-<br />
STOFFHANDELS<br />
Konkrete <strong>und</strong> korrekte Mengen des tatsächlich<br />
verbauten Materials lassen sich<br />
trotz digitaler Gebäudemodelle nicht<br />
immer zuverlässig aus diesen entnehmen.<br />
Dafür verantwortlich sind verschiedene<br />
Faktoren wie die Frage von<br />
Verschnitt <strong>und</strong> Mengendifferenzen<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Abrechnungsregeln nach<br />
Werkvertragsnormen sowie das immer<br />
noch ungelöste Problem <strong>der</strong> baubegleitenden<br />
Planung – also <strong>der</strong> verspäteten<br />
Bekanntgabe o<strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung von Ausführungsgr<strong>und</strong>lagen<br />
wenn die Verarbeitung<br />
bereits begonnen hat.<br />
Am besten über die verwendeten Materialmengen<br />
weiß die o<strong>der</strong> <strong>der</strong>jenige<br />
Bescheid <strong>der</strong> die Rechnung dafür bezahlt<br />
– also die Prüfung von Lieferschein<br />
<strong>und</strong> Rechnungspositionen. Wie oben<br />
ausgeführt ist <strong>der</strong> Lieferschein tatsächlich<br />
eine wertvolle Quelle <strong>der</strong> nötigen<br />
Mengendaten, händisch aber kaum wirtschaftlich<br />
sinnvoll auswertbar.<br />
Was, wenn Händler die Daten ihrer<br />
Lieferungen digital als softwaretechnisch<br />
verwendbare – sogenannte „strukturierte“<br />
– Datensätze bereitstellen<br />
würden? Was wenn Hersteller ihre Bewertungskriterien<br />
ebenfalls als strukturierte,<br />
softwaretechnisch bequem verarbeitbare<br />
Daten bereitstellen würden <strong>und</strong><br />
nicht nur als PDF? Was wenn Softwarehersteller<br />
darauf vertrauen könnten diese<br />
Daten dauerhaft zu erhalten?<br />
Dann würde dies die Arbeit <strong>der</strong> Gewerksunternehmen<br />
ganz erheblich erleichtern<br />
– <strong>und</strong> ihre Existenz als wichtige<br />
Handwerker <strong>und</strong> wichtige Baustoffk<strong>und</strong>en<br />
dauerhaft sicherstellen!<br />
ÖSTERREICHWEITES KOOPERA-<br />
TIONSPROJEKT MIT DER BUN-<br />
DESINNUNG BAUGEWERBE<br />
Zu diesem Ergebnis ist auch die B<strong>und</strong>esinnung<br />
Baugewerbe gekommen, repräsentiert<br />
durch Dipl. Ing. Graupner,<br />
dem Geschäftsführer <strong>der</strong> Forschungsgesellschaft<br />
ZAB <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esinnung.<br />
Gemeinsam mit dem Industriedatenpool<br />
<strong>und</strong> weiteren Partnern sowie geför<strong>der</strong>t<br />
unter an<strong>der</strong>em vom Land Tirol<br />
wurde ein Kooperationsprojekt ins Leben<br />
gerufen welches genau dieses ebenso<br />
ökologisch wie ökonomisch sinnvolle<br />
Szenario umsetzen wird.<br />
y<br />
Kostenloses Webinar am 25. Juni<br />
Detailliertere Informationen finden<br />
Sie im kostenfreien Webinar <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Projektwebsite https://baudigital.info, wo<br />
Sie auch den Link zum Webinar finden<br />
werden.<br />
18 | 4 . <strong>2024</strong>
HANDEL<br />
Lagerhaus Ternitz<br />
Neuer Markt mit innovativer Shop-in-Shop Gestaltung<br />
Mo<strong>der</strong>n <strong>und</strong> übersichtlich präsentiert sich <strong>der</strong> neue Lagerhaus-Markt<br />
in Ternitz. Highlights des umgebauten Standorts sind <strong>der</strong> umgesiedelte<br />
Baustoffbereich mit Musterausstellung <strong>und</strong> das vielfältige Haus & Garten-<br />
Angebot.<br />
Für Begeisterung sorgt aber auch<br />
<strong>der</strong> ins Erdgeschoss verlegte Radshop,<br />
<strong>der</strong> eine große Auswahl an Fahrrä<strong>der</strong>n<br />
für Groß <strong>und</strong> Klein führt <strong>und</strong> diverse<br />
Serviceleistungen bietet. Aufgr<strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> großen Nachfrage hat das Lagerhaus<br />
Ternitz auch Trachten <strong>und</strong> Jagdbekleidung<br />
wie<strong>der</strong> neu in das Sortiment aufgenommen.<br />
Ebenfalls zentral zugänglich<br />
ist <strong>der</strong> SPAR-Markt, in dem regionale<br />
Schmankerl <strong>und</strong> Produkte des täglichen<br />
Gebrauchs erhältlich sind.<br />
„Wir haben unter dem Motto ‚Alles<br />
unter einem Dach‘ die Sortimente<br />
komplett neu arrangiert. Damit schaffen<br />
wir ein beson<strong>der</strong>es Einkaufserlebnis<br />
<strong>und</strong> för<strong>der</strong>n das Cross Selling. Wir<br />
haben genau zugehört, was sich unsere<br />
K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en wünschen <strong>und</strong><br />
entwickeln das Konzept laufend weiter“,<br />
so die Geschäftsführer <strong>der</strong> Raiffeisen Lagerhaus<br />
GmbH, Josef Sieber <strong>und</strong> Bernhard<br />
Schröck.<br />
Die Neugestaltung wurde vom Team<br />
des Lagerhaus Ternitz <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> Unterstützung<br />
<strong>der</strong> Lagerhaus Franchise<br />
GmbH innerhalb von nur zwei Monaten<br />
umgesetzt.<br />
y<br />
v.l.n.r.: RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf,<br />
RLG-Geschäftsführer Bernhard Schröck,<br />
Betriebsleiterin Susanne Bock, RLG-Geschäftsführer<br />
Josef Sieber, RWA-Bereichsleiter <strong>und</strong><br />
Lagerhaus Franchise-Geschäftsführer Thomas<br />
Marx sowie Spar Österreich-Vertriebsleiter<br />
Wolfgang Helm.<br />
Bild: RLG<br />
Lagerhaus Göpfritz/Wild<br />
Mehr Platz für Do-it-yourself<br />
Mit ausschließlich hausinternen Gewerken hat das Lagerhaus Gmünd-Vitis<br />
am Standort Göpfritz an <strong>der</strong> Wild einen Zubau errichtet. Auf zusätzlichen<br />
280 m 2 bietet die Filiale künftig neben Haus- <strong>und</strong> Gartenbedarf, Getränken<br />
<strong>und</strong> landwirtschaftlichem Bedarf auch Baustoffe, Arbeitsbekleidung,<br />
Werkzeug, Kleingeräte sowie Farben <strong>und</strong> Lacke.<br />
Neu errichtet wurden zudem ein<br />
frostsicheres Lager, Büroräumlichkeiten<br />
<strong>und</strong> ein Aufenthaltsraum für<br />
die Mitarbeiter:innen. Auch die Sanitäranlagen<br />
wurden saniert.<br />
„Beim Zubau waren für uns zwei Dinge<br />
beson<strong>der</strong>s wichtig: Ein deutlich vergrößertes<br />
Sortiment für Do-it-yourself-<br />
Projekte für unsere K<strong>und</strong>:innen <strong>und</strong> eine<br />
Umsetzung des Bauprojekts mit hausinternen<br />
Leistungen. Angefangen von <strong>der</strong><br />
Planung, über die Maurerarbeiten bis<br />
zur Verlegung <strong>der</strong> Stromkabel <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Installation <strong>der</strong> Sanitäranlagen hat unser<br />
Team hier Großartiges geleistet“, unterstreicht<br />
Geschäftsführer Günter Zaiser<br />
stolz.<br />
y<br />
Bild: Lagerhaus Gmünd-Vitis<br />
v.l.n.r.: Erwin Neuteufel, Alfred Haumer, Verena<br />
Bühringer, Johannes Polzer, Gerald Hirtl, Filialleiter<br />
Andreas Kletzl, Tanja Schuh, Obmann<br />
Hermann Lauter, Geschäftsführer Günter Zaiser.<br />
4 . <strong>2024</strong> | 19
HANDEL<br />
INTERVIEW<br />
Interview Robert Grieshofer <strong>und</strong> Torsten Kreft, hagebau Österreich<br />
Neue Impulse setzen<br />
Die hagebau feiert heuer ihr 60jähriges Bestehen <strong>und</strong> startet<br />
nicht nur eine Jubiläumskampagne son<strong>der</strong>n es gibt auch<br />
interne Verän<strong>der</strong>ungen. Robert Grieshofer, Geschäftsführer von<br />
C. Bergmann <strong>und</strong> Vizepräsident des VBÖ, wurde einstimmig<br />
zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Der ÖBM hat<br />
dies zum Anlass genommen mit Robert Grieshofer <strong>und</strong> Torsten<br />
Kreft, Geschäftsleitung hagebau Österreich, über die hagebau<br />
allgemein, die Initiative „Mehr Zuhaus´ in Österreich“ <strong>und</strong> die<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Branche in diesem Jahr zu sprechen.<br />
Robert Grieshofer, Geschäftsführer C. Bergmann, <strong>und</strong> Torsten Kreft,<br />
Geschäftsleiter hagebau Österreich<br />
Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende<br />
<strong>der</strong> hagebau, Johannes Schuller,<br />
verlässt aus Altersgründen das Unternehmen.<br />
Herr Grieshofer, Sie wurden<br />
als sein Nachfolger einstimmig vom<br />
Gremium bestellt. Wie kommt es, dass<br />
ein Österreicher Vorsitzen<strong>der</strong> einer internationalen<br />
Kooperation mit Sitz in<br />
Deutschland wird?<br />
Grieshofer: Die hagebau wird heuer<br />
60 Jahre alt. In dieser Zeit haben wir es<br />
geschafft, dass sich die Gesellschafter als<br />
Mitglied <strong>der</strong> Kooperation sehen, ganz<br />
egal wo sich ihre Unternehmen befinden.<br />
Genauso wie wir hier in Österreich<br />
mit Torsten Kreft einen deutschen Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />
haben, so ist es auch<br />
möglich, einen österreichischen Gesellschafter<br />
in die höchste Position <strong>der</strong> hagebau<br />
zu bestellen, zumal ich seit 2023<br />
stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> des Gremiums<br />
war.<br />
Welche Ziele haben Sie sich gesetzt?<br />
Grieshofer: Ich möchte mit meiner<br />
Arbeit an die Erfolge anknüpfen, die<br />
Johannes Schuller in seiner Amtszeit<br />
erreicht hat. Es geht darum, die hagebau<br />
weiter voranzubringen, sowohl im<br />
Fachhandel als auch im Einzelhandel.<br />
Ich kenne die Erwartungen unserer Gesellschafter<br />
sehr gut. Die gegenwärtig<br />
sehr geringe Bautätigkeit im Wohnungsbau<br />
stellt für uns eine große Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
dar. Dafür braucht es kurzfristig<br />
Antworten <strong>und</strong> Maßnahmen. Mein<br />
Ziel ist es, gemeinsam mit Aufsichtsrat,<br />
Geschäftsführung, Gesellschaftern <strong>und</strong><br />
Mitarbeitern die Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />
hagebau konsequent voranzutreiben.<br />
Wie sind ganz allgemein die Rückmeldungen<br />
zu Ihrer neuen Funktion aus<br />
<strong>der</strong> hagebau?<br />
Grieshofer: Sehr positiv. Es geht bei<br />
dieser Position nicht darum, welcher<br />
Nationalität man angehört, son<strong>der</strong>n darum,<br />
was man persönlich <strong>und</strong> als Unternehmen<br />
für die hagebau leistet.<br />
Was werden hier künftig Ihre Aufgaben<br />
sein?<br />
Grieshofer: Einerseits auf die Geschäftsführung<br />
zu achten, also eine Aufsichtsfunktion<br />
übernehmen, an<strong>der</strong>erseits<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung beratend zur Seite<br />
zu stehen <strong>und</strong> letztendlich auch im positiven<br />
Sinne die Gesellschafterinteressen<br />
zu vertreten, sodass sich die hagebau in<br />
eine Richtung entwickelt, die für unsere<br />
350 Gesellschafter die richtige ist.<br />
20 | 4 . <strong>2024</strong>
HANDEL INTERVIEW<br />
Herr Kreft, Sie sind seit zwei Jahren<br />
Geschäftsleiter <strong>der</strong> österreichischen<br />
Nie<strong>der</strong>lassung. Warum kam es dazu,<br />
zumal es ja einen Geschäftsleiter gab?<br />
Kreft: In Österreich wurde vor r<strong>und</strong><br />
drei Jahren ein neuer Strategieprozess<br />
eingeläutet. Es ging darum, sich für die<br />
Zukunft neu aufzustellen <strong>und</strong> dazu gehörte<br />
auch, die Führung neu zu organisieren.<br />
In <strong>der</strong> Vergangenheit gab es<br />
je einen Verantwortlichen für den Einzelhandel<br />
<strong>und</strong> einen für den Fachhandel.<br />
Mit <strong>der</strong> Zusammenzuführung <strong>der</strong><br />
beiden Funktionen, die wir in Abstimmung<br />
mit den österreichischen Gesellschaftern<br />
beschlossen haben, nutzen wir<br />
gezielt Potentiale die sich aus <strong>der</strong> Verbindung<br />
von Fach- <strong>und</strong> Einzelhandel<br />
ergeben <strong>und</strong> heben zugleich bestehende<br />
Synergien.<br />
Wie geht es <strong>der</strong> hagebau?<br />
Grieshofer: In <strong>der</strong> hagebau geht es<br />
uns gut! Der Markt könnte natürlich<br />
etwas entspannter sein, das merken wir<br />
schon auch. Gr<strong>und</strong>sätzlich geht es den<br />
Gesellschafter im Einzelhandel deutlich<br />
besser, das Fachhandelsgeschäft ist<br />
schwierig.<br />
Kreft: Dennoch, was auf dem Wohnungsmarkt<br />
passiert, hat auch Einfluss<br />
auf unser Geschäft. Es ist schon relevant,<br />
wenn 20.000 – 30.000 Wohnungen weniger<br />
gebaut werden. Da fehlen z.B. ein<br />
paar Millionen Quadratmeter Bodenbeläge,<br />
die auch in unseren Fach- <strong>und</strong><br />
Baumärkten gekauft werden. Dieser<br />
Einbruch ist nicht so leicht zu kompensieren,<br />
hier muss ganz massiv mit sortimentspolitischen<br />
Maßnahmen gegengesteuert<br />
werden.<br />
Merkt die hagebau einen Sanierungsboom?<br />
Kreft: Man spürt, dass die Sanierung<br />
im Fach- als auch im Einzelhandel anläuft,<br />
aber sie fängt nicht das fehlende<br />
Neubauvolumen auf. Dennoch ist ein<br />
Aufwind bei den klassischen Sanierungsthemen<br />
zu spüren. Trockenbau beispielsweise<br />
bricht bei weitem nicht so stark<br />
ein, wie an<strong>der</strong>e Baustoffe.<br />
mit dem Markt, vielleicht sogar etwas<br />
besser. Geht man von allgemein gemeldeten<br />
Zahlen aus, so ergibt sich laut GfK<br />
für den Baustoff-Fachhandel ein Minus<br />
von 19,9 Prozent in <strong>der</strong> Branche. Im<br />
Einzelhandel haben wir uns in <strong>der</strong> hagebau<br />
sogar im Vergleich zu 2022 verbessern<br />
können.<br />
Wie kommt das?<br />
Kreft: Da gibt es wahrscheinlich viele<br />
Gründe. Aber gr<strong>und</strong>sätzlich scheinen<br />
wir unsere Sache ganz gut gemacht zu<br />
haben. Unser Sortiment aus <strong>der</strong> Kombination<br />
DIY, Baustoffe <strong>und</strong> Garten wurde<br />
offentlich gut von unseren K<strong>und</strong>en<br />
angenommen. Unser USP ist, dass unsere<br />
Gesellschafter als Unternehmer auf<br />
die regionalen K<strong>und</strong>enwünsche eingehen.<br />
Das sagen aber die an<strong>der</strong>en Kooperationen<br />
auch!<br />
Kreft: Mag sein, aber die haben keine<br />
Gesellschafter im Einzelhandel. Und es<br />
gibt Zahlen, die im Branchenvergleich<br />
dann doch für sich sprechen.<br />
Worin liegt nun <strong>der</strong> Vorteil <strong>der</strong> hagebau?<br />
Grieshofer: Was die hagebau auszeichnet<br />
<strong>und</strong> sicher auch einzigartig<br />
macht, ist diese Vereinigung von Fach<strong>und</strong><br />
Einzelhandel. Wir nutzen Synergien<br />
<strong>und</strong> das geht nur dann, wenn alles<br />
unter einem Dach ist. Wir haben eine<br />
ordentliche Größe <strong>und</strong> Stärke. Es gibt<br />
Spezialisten innerhalb <strong>der</strong> hagebau, die<br />
beratend in den jeweiligen Bereichen zur<br />
Verfügung stehen. Hier geht es um eben<br />
Einzel- o<strong>der</strong> Fachhandel, aber auch um<br />
sonstige Dienstleistungen.<br />
Welche wären?<br />
Grieshofer: Marketing <strong>und</strong> IT. Mir<br />
ist keine Kooperation bekannt, die so<br />
viele IT-Möglichkeiten bietet wie die hagebau.<br />
ð<br />
Wie hat die hagebau 2023 performt?<br />
Kreft: Wir bewegen uns insgesamt<br />
4 . <strong>2024</strong> |
HANDEL<br />
INTERVIEW<br />
Kreft: Wir haben ein zentrales ERP-<br />
System, welches die meisten unserer Gesellschafter<br />
nutzen. Dieses zentrale Warenwirtschaftssystem<br />
bildet sämtliche<br />
Marktprozesse ab, von <strong>der</strong> Bestellung<br />
über die Kassa bis hin zum Bestand <strong>und</strong><br />
Inventur. Dadurch sind wir auch in <strong>der</strong><br />
Lage Omnichannel-Prozesse zu steuern,<br />
also kanalübergreifend zu agieren.<br />
Im engen Schulterschluss mit unseren<br />
Gesellschaftern entwickeln wir unsere<br />
Vertriebs- <strong>und</strong> Sortimentskonzepte <strong>und</strong><br />
schaffen damit ein an den Bedürfnissen<br />
unserer K<strong>und</strong>en ausgerichtetes Angebot.<br />
Die von <strong>der</strong> hagebau initiierte Kampagne<br />
„Mehr Zuhaus´ in Österreich“ ist<br />
ein voller Erfolg. Doch dieser Erfolg<br />
auf dem politischen Parkett hat viele<br />
Väter. Wie sehen Sie das?<br />
Grieshofer: Hier muss man unterscheiden,<br />
eben zwischen Lobbyingaktivitäten<br />
<strong>und</strong> unserer Initiative. Aber natürlich ist<br />
dieser Erfolg auch auf die jahrelange Arbeit<br />
von ProBauen, VBÖ <strong>und</strong> FBI <strong>und</strong><br />
nun unserer Initiative „Mehr Zuhaus´ in<br />
Österreich“ zurückzuführen. Letztendlich<br />
denke ich, hat es funktioniert, weil<br />
es hier einen Schulterschluss <strong>der</strong> gesamten<br />
Branche gab.<br />
Grieshofer <strong>und</strong> Kreft vor <strong>der</strong> fliesenboxx im<br />
Fliesenschauraum von C. Bergmann in Brunn am<br />
Gebirge<br />
Kreft: „Mehr Zuhaus´ in Österreich“<br />
ist eine echte Brancheninitiative, die von<br />
führenden Baustoffindustrien, Händlern<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> WKO unterstützt wird. Gemeinsam<br />
wurde ein For<strong>der</strong>ungskatalog<br />
erarbeitet <strong>und</strong> den politischen Verantwortlichen<br />
übermittelt.<br />
Es gab also eine enge Zusammenarbeit?<br />
Grieshofer: Ja sicher. Der Vorteil hierbei<br />
ist ja auch, dass die Protagonisten<br />
<strong>der</strong> einzelnen Initiativen <strong>und</strong> unserer<br />
Kampagne die gleichen sind. Auch <strong>der</strong><br />
VBÖ hat sich hier stark eingesetzt, zumal<br />
viele seiner Mitglie<strong>der</strong> auch Unterstützer<br />
unserer Kampagne sind <strong>und</strong> auf<br />
ihren homepages <strong>und</strong> sonstigen Werbe<strong>und</strong><br />
Kommunikationsflächen „Mehr<br />
Zuhaus´“ beworben haben.<br />
Kreft: Hier geht es nicht nur um eine<br />
sinnvolle Ergänzung bestehen<strong>der</strong> Verbandsarbeit.<br />
Mit unserer Initiative haben<br />
wir die Möglichkeit neben <strong>der</strong> Politik<br />
jene Menschen anzusprechen, die<br />
unmittelbar davon betroffen sind, dass<br />
Wohnraum fehlt bzw. nicht mehr leistbar<br />
ist.<br />
Nun wurden von den fünf gefor<strong>der</strong>ten<br />
Punkten drei umgesetzt. Wie geht es<br />
nun mit <strong>der</strong> Kampagne weiter? Geht<br />
es weiter?<br />
Grieshofer: Wir bleiben dran! Es geht<br />
in die richtige Richtung, aber man muss<br />
dennoch weiterarbeiten, damit das Erreichte<br />
nicht versickert. Wir haben einen<br />
Etappensieg erreicht, aber wir sind noch<br />
nicht am Ziel. Unabhängig davon, dass<br />
die KIM-Verordnung <strong>und</strong> die Zweckwidmung<br />
<strong>der</strong> Wohnbauför<strong>der</strong>ung noch<br />
wichtige Punkte sind, die bei <strong>der</strong> Politik<br />
ankommen müssen, muss auch die<br />
Branche selbst einen Aufschwung merken.<br />
Kreft: Österreich hat ja mit <strong>der</strong><br />
Wohnbauför<strong>der</strong>ung ein einmaliges Instrument.<br />
Hier arbeiten wir nun ganz<br />
eng mit ProBauen zusammen, dass auch<br />
diese Gel<strong>der</strong> wie<strong>der</strong> zweckgewidmet<br />
dem Wohnbau zugeführt werden.<br />
Wann meinen Sie wird ein Aufschwung<br />
zu merken sein?<br />
Grieshofer: Ich hoffe recht bald. Es<br />
gibt ja Projekte die fertig geplant <strong>und</strong><br />
auch genehmigt in den Schubladen liegen.<br />
Es kann verhältnismäßig schnell zu<br />
einer Trendumkehr kommen.<br />
Ist das Jahr <strong>2024</strong> noch zu retten?<br />
Grieshofer: Ich denke es wird schon<br />
noch ein schwieriges Jahr werden. Momentan<br />
hinken wir 2023 noch hinterher.<br />
Die För<strong>der</strong>maßnahmen müssten<br />
sich also recht rasch auf unser Geschäft<br />
auswirken, damit wir das Vorjahresniveau<br />
erreichen.<br />
Geben Sie uns ganz allgemein eine<br />
kurze Vorschau auf <strong>2024</strong>. Was ist ihr<br />
Eindruck?<br />
Grieshofer: Wenn sich <strong>der</strong> Fachhandel<br />
wie 2023 entwickelt, dann kann man<br />
nicht zufrieden sein. Beim Einzelhandel<br />
sehe ich das Jahr deutlich positiver.<br />
Gerade in schwierigen Zeiten läuft <strong>der</strong><br />
Einzelhandel besser. Das haben wir in<br />
<strong>der</strong> Coronakrise gesehen <strong>und</strong> das sehen<br />
wir auch jetzt.<br />
Kreft: Wir hoffen, dass durch die nun<br />
verkündeten För<strong>der</strong>milliarden auch die<br />
Unsicherheit bei den Menschen zurückgeht,<br />
also auch psychologisch ein Effekt<br />
erzielt wird.<br />
Grieshofer: Ich denke auch, dass die<br />
Zinsen noch ein wenig zurückgehen<br />
werden, was ebenfalls einen positiven<br />
Effekt mit sich bringen wird, wobei wir<br />
eine Nullzinspolitik so bald nicht mehr<br />
haben werden. Die Menschen werden<br />
sich aber daran gewöhnen, dass Geld etwas<br />
kostet.<br />
Kurz noch ein paar Worte zum VBÖ.<br />
Grieshofer: Der VBÖ hat meines Erachtens<br />
gerade in <strong>der</strong> Coronakrise enorm<br />
an Profil gewonnen. Der Verband<br />
wird heute nicht mehr als Altherrentreffen<br />
wahrgenommen, son<strong>der</strong>n als aktiver<br />
Verband. Unsere Geschäftsführerin Susanne<br />
Aigner-Haas hat frischen Wind<br />
in den VBÖ gebracht <strong>und</strong> das ist gut so<br />
<strong>und</strong> wichtig. Vermehrt integrieren sich<br />
auch junge Menschen in den Verband,<br />
weil sie dessen Wertigkeit erkennen <strong>und</strong><br />
zum Erfolg <strong>der</strong> Branche beitragen wollen.<br />
Ich bin also sehr optimistisch, dass<br />
<strong>der</strong> VBÖ eine erfolgreiche Zukunft hat.<br />
22 | 4 . <strong>2024</strong>
VERBÄNDE BA<br />
Baustoff-Ausbildungszentrum<br />
ba-Seminare mit „ausgezeichnetem“ Trainer-Team!<br />
Nicht nur die Seminarbeurteilungen <strong>der</strong> Teilnehmer <strong>der</strong> vor kurzem<br />
stattgef<strong>und</strong>enen Seminare „Empowerment für angehende <strong>und</strong> talentierte<br />
Nachwuchs-Führungskräfte“ <strong>und</strong> „Businessknigge für Einsteiger <strong>und</strong><br />
Lehrlinge“ waren ausgezeichnet, auch <strong>der</strong> BDVT (B<strong>und</strong>esverband <strong>der</strong><br />
Weiterbildung) hat das Team <strong>der</strong> Eisserer Academy mit dem „Europäischen<br />
Trainingspreis“ dreifach ausgezeichnet.<br />
Von zahllosen Einreichungen<br />
<strong>und</strong> insgesamt nur 12 Auszeichnungen<br />
gingen allein drei an die Eisserer<br />
Academy:<br />
Silber für: „Sales and Sourcing: Was<br />
<strong>der</strong> Verkauf vom Einkauf lernen kann<br />
– Don´t call it Verkaufstraining“<br />
Silber für: „Empowerment-Programm<br />
– <strong>der</strong> digitale Lea<strong>der</strong>s-Talk<br />
für Führungskräfte“<br />
Bronze für: „PERMA-Talk – Positive<br />
Kommunikation mit positiver<br />
Psychologie<br />
Ein schöner Beweis für die hohe Qualität<br />
<strong>der</strong> Spezialseminare für den Baustoffhandel,<br />
die das Österreichische<br />
Baustoff Ausbildungszentrum für seine<br />
Mitglie<strong>der</strong> in Österreich seit vielen Jahren<br />
anbietet.<br />
y<br />
Foto: Jürgen Eisserer<br />
V.l.: Dr Ronald Pommer, Luisa Kirchmayr,<br />
Jürgen Eisserer<br />
www.rigips.at/rigips-rooom<br />
SYSTEMATISCH<br />
ÜBERLEGEN<br />
- -<br />
Raumsysteme sind mehr als die simple<br />
Aneinan<strong>der</strong>reihung von Wänden <strong>und</strong> Decken.
VERBÄNDE VBÖ<br />
Neues VBÖ-Mitglied<br />
Roto stellt den Menschen in den Mittelpunkt<br />
Bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>und</strong> Produktion seiner Fensterlösungen für das Dach<br />
steht bei Roto stets <strong>der</strong> Mensch im Fokus: <strong>der</strong> Fachhändler, <strong>der</strong> das Fenster<br />
verkauft, <strong>der</strong> Profi, <strong>der</strong> es verbaut, <strong>und</strong> <strong>der</strong> Verbraucher, den das Fenster im<br />
Alltag begleitet. Um die unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an Produkt <strong>und</strong><br />
Service passgenau umsetzen zu können, sucht <strong>der</strong> Premiumhersteller stets<br />
den offenen Austausch. Die neue Mitgliedschaft im VBÖ spielt dabei eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Roto steht seit jeher für Partnerschaft:<br />
Das Familienunternehmen<br />
hat immer ein offenes Ohr für die<br />
Bedürfnisse seiner K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> setzt auf<br />
Nähe <strong>und</strong> transparente Kommunikation,<br />
um den Nutzen für Baustofffachhandel<br />
<strong>und</strong> Handwerk zu steigern, ihre<br />
Arbeit möglichst einfach zu machen <strong>und</strong><br />
das gemeinsame Wachstum zu för<strong>der</strong>n.<br />
Auf diese Weise entstehen seit vielen<br />
Jahren Premiumlösungen mit bewährten<br />
Merkmalen wie Langlebigkeit dank<br />
hochwertiger Verarbeitung bester Materialien,<br />
Montagefre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Energieeffizienz.<br />
Dazu zählen neben konsequent<br />
weiterentwickelten Klassikern<br />
wie dem Designo R8 Klapp-Schwingfenster<br />
auch „Smart Home ready“ Angebote<br />
wie das Designo i8 Comfort-Dachfenster<br />
o<strong>der</strong> maßgeschnei<strong>der</strong>te Fenster<br />
für beson<strong>der</strong>e Wünsche. Zahlreiche<br />
Renovierungsfenster für den schnellen<br />
1:1-Austausch, Flachdachfenster o<strong>der</strong><br />
Innen- <strong>und</strong> Außenausstattung für den<br />
Kälte-, Hitze-, Sicht- o<strong>der</strong> Blendschutz<br />
basieren ebenfalls auf den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> K<strong>und</strong>en.<br />
sorgt dafür, dass die richtigen Produkte<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.<br />
Wir von Roto haben großen Respekt<br />
für diese Leistung <strong>und</strong> möchten künftig<br />
noch mehr Verantwortung für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg <strong>der</strong> Branche tragen“,<br />
erklärt Christian Jäkel, Geschäftsführer<br />
bei Roto Österreich.<br />
Das soll unter an<strong>der</strong>em durch den<br />
optimalen Einsatz <strong>der</strong> jeweiligen Stärken<br />
gelingen: „Wir möchten, dass sich<br />
Partner <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en in <strong>der</strong> Geschäftsbeziehung<br />
mit uns wohlfühlen. Deswegen<br />
stärken wir ihre Stärken – <strong>und</strong> unterstützen<br />
dort, wo es wirklich gefragt ist.<br />
So erreichen wir gemeinsam das beste<br />
Ergebnis <strong>und</strong> können im Sinne des dreistufigen<br />
Vertriebswegs den Markt optimal<br />
bearbeiten <strong>und</strong> erfolgreich K<strong>und</strong>en<br />
für uns begeistern.“<br />
y<br />
Dachfenster, Flachdachfenster o<strong>der</strong> auch<br />
maßgeschnei<strong>der</strong>te Fensterlösungen sollen den<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> K<strong>und</strong>en gerecht werden.<br />
CHRISTIAN JÄKEL<br />
Geschäftsführer Roto Österreich<br />
Als Mitglied des VBÖ will Roto dieses<br />
Engagement weiter ausbauen, bestehende<br />
Beziehungen stärken <strong>und</strong> neue Kontakte<br />
knüpfen. „Der österreichische Baustofffachhandel<br />
ist eine tragende Säule<br />
<strong>der</strong> europäischen Bauwirtschaft, denn er<br />
Bil<strong>der</strong>: Roto<br />
24 | 4 . <strong>2024</strong>
VERBÄNDE BA<br />
Baustoff-Ausbildungszentrum<br />
Künstliche Intelligenz –<br />
Hype o<strong>der</strong> die Zukunft unserer Arbeit?<br />
Von den Anwendungsgebieten <strong>der</strong> KI bis hin zu rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen,<br />
präsentierte Peter Huber, Manager, Coach, Vortragsredner <strong>und</strong><br />
geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter NBD Management im Rahmen des<br />
Baustoff-Ausbildungszentrums. Als Unter nehmensberater <strong>und</strong> systemischer<br />
Coach begleitet er Unternehmen in <strong>der</strong> DACH-Region im digitalen Wandel.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich wird den Teilnehmern<br />
die Angst vor Künstlicher<br />
Intelligenz genommen, indem aufgezeigt<br />
wird, was o<strong>der</strong> auch wer dahintersteckt.<br />
Ziele des Seminares sind unter an<strong>der</strong>em,<br />
welche KI-Tools den Arbeitsalltag verbessern<br />
<strong>und</strong> die Produktiviät erhöhen<br />
können. Neben ChatGPT <strong>und</strong> Copilot<br />
gibt Huber einen Überblick über weitere<br />
Tools, die sowohl als Schreib- <strong>und</strong> Rhetorikassistent<br />
dienen können.<br />
Huber gibt Tipps für gutes Promting,<br />
also das Bereitstellen von Eingabeauffor<strong>der</strong>ungen,<br />
um das bestmögliche Ergebniss<br />
zu bekommen.<br />
Eine weiteres wichtiges Thema ist die<br />
rechtliche Absicherung, nämlich die Frage,<br />
ob meine Arbeit „Dritte machen dürfen“.<br />
Da ChatGTP als technisches Hilfsmittel<br />
gilt, gibt es hier kein Verbot, das<br />
Einvernehmen mit dem Arbeitgeber ist<br />
allerdings Voraussetzung. Gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
existiert ein KI-Kodex, <strong>der</strong> zwar nicht<br />
zwingend, aber dennoch einen ethisch<br />
korrekten Umgang mit KI-Tools festlegt.<br />
Geht es um faktenbasierte Inhalte<br />
kommt man um Recherche <strong>und</strong> Gegencheck,<br />
vor allem bei KI-unterstützter<br />
Kommunikation, sowieso nicht he-<br />
rum. Und schließlich wird durch KI die<br />
menschliche Kommunikation immer<br />
wichtiger werden, weil, so Huber, die<br />
Realität ein immer mehr dehnbarer Begriff<br />
wird <strong>und</strong> dafür sorgt, dass Menschen<br />
den persönlichen Kontakt suchen,<br />
um sicher zu sein, mit <strong>der</strong> gewünschten<br />
Person auch tatsächlich zu kommunizieren.<br />
y<br />
ba-Seminar Künstliche Intelligenz<br />
mit Trainer Peter Huber,<br />
GF NBD Mamagement. Auf<br />
„Flipchart-Ponchos“ wurde<br />
die Einschätzung <strong>der</strong> Eigenschaften<br />
des jeweils an<strong>der</strong>en<br />
Teilnehmers aufgeschrieben.<br />
15 BAZALT<br />
59<br />
BRO WN<br />
60<br />
BALIBRO WN<br />
111<br />
IR ON<br />
GREY<br />
CE 40 Flexfuge<br />
& CS 25<br />
Sanitärsilikon<br />
Jetzt mit optimierten Farbsortiment<br />
inklusive <strong>der</strong> neuen Trendfarbtöne<br />
Bazalt, Iron Grey, Brown <strong>und</strong><br />
Balibrown.<br />
Verfügbar ab Mai <strong>2024</strong>!<br />
Mehr auf www.ceresit.at
AUSBILDUNG<br />
Forschungsverband <strong>der</strong> österreichischen Baustoffindustrie<br />
1. SustainABILITY-Tour für HTL- <strong>und</strong> FH-Lehrende<br />
Der Forschungsverband <strong>der</strong> Bauindustrie (FBI) freut sich, die Premiere<br />
<strong>der</strong> neu entwickelten Touren für HTL- <strong>und</strong> FH-Lehrende bekannt zu geben.<br />
Auslösend für das neue Angebot waren die Ergebnisse einer qualitativen<br />
Studie zur Bildung <strong>und</strong> zu den aktuellen Rahmenbedingungen des Lernens<br />
<strong>und</strong> Lehrens in <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe 2 mit beson<strong>der</strong>em Fokus auf HTLs,<br />
Berufsschulen <strong>und</strong> Bau Akademien.<br />
Alle Informationen zu den Touren<br />
unter https://fbi-forschungsverband.at/<br />
veranstaltungen/1-sustainability-tour/<br />
Bild: Sigrid Uray<br />
„Tendenziell scheint das Vermitteln<br />
von Spezialwissen<br />
zu Gunsten einer soliden Gr<strong>und</strong>ausbildung<br />
zurückzugehen“, erläutert Katharina<br />
Sigl/Geschäftsführerin des FBI.<br />
„Die Bauwirtschaft benötigt aber mehr<br />
denn je gut ausgebildete Fachkräfte <strong>und</strong><br />
Schulabsolvent:innen, die sowohl eine<br />
gute Gr<strong>und</strong>ausbildung als auch aktuelles<br />
Wissen <strong>und</strong> Know-how für den gesamten<br />
Bauprozess mitbringen. Denn Green<br />
Jobs <strong>der</strong> Zukunft brauchen Green Skills,<br />
heute.“<br />
LERNEN, UM ZU LEHREN<br />
Diesem Anspruch hat sich <strong>der</strong> FBI mit<br />
<strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> SustainABILITY-<br />
Touren als neues Weiterbildungsformat<br />
angenommen, das nun erstmals gemeinsam<br />
mit <strong>der</strong> Pädagogischen Hochschule<br />
(PH) Nie<strong>der</strong>österreich angeboten wurde.<br />
Die erste Tour wurde in Zusammenarbeit<br />
mit Wienerberger, Soravia <strong>und</strong><br />
dem Architekturbüro Baumschlager<br />
Eberle an zwei Lernorten veranstaltet.<br />
Ziel war, Theorie <strong>und</strong> Praxis miteinan<strong>der</strong><br />
zu verbinden <strong>und</strong> erlebbar zu machen.<br />
Somit widmete sich <strong>der</strong> Vormittag<br />
den laufenden Forschungsprojekten von<br />
Wienerberger im Bereich nachhaltiger<br />
Bauweisen.<br />
Am Nachmittag demonstrierten die<br />
Führung im Ziegelwerk Hennersdorf,<br />
bzw. <strong>der</strong> Besuch <strong>der</strong> Baustelle „ROBIN“<br />
die Umsetzung neuer Entwicklungen in<br />
<strong>der</strong> Praxis.<br />
Unter dem Titel „Monolithisches Bauen<br />
erleben“ wurden bei dieser Veranstaltung<br />
folgende Inhalte präsentiert <strong>und</strong><br />
diskutiert:<br />
• Eine eingehende Betrachtung von<br />
Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Kreislaufwirtschaft<br />
im Bauwesen anhand konkreter<br />
Aktivitäten des Unternehmens<br />
Wienerberger.<br />
• Die monolithische Bauweise von <strong>der</strong><br />
Planung bis zur Umsetzung.<br />
Produktion <strong>und</strong> angewandte<br />
Forschung im Wienerberger Werk<br />
Hennersdorf. Christopher Wagner,<br />
Produktionsleiter Hennersdorf, führt<br />
durch das Ziegelwerk.<br />
• Eine exklusive Werksführung bei<br />
Wienerberger in Hennersdorf, dem<br />
Vorbildunternehmen im Bereich<br />
„Green Bricks“.<br />
• Ein Besuch auf <strong>der</strong> Baustelle „RO-<br />
BIN“ von Soravia, die als <strong>der</strong> nachhaltigste<br />
Workspace <strong>der</strong> Stadt Wien<br />
bekannt ist. Hier sorgen ausgeklügelte<br />
Architektur <strong>und</strong> mo<strong>der</strong>nste Sensortechnologie<br />
dafür, dass <strong>der</strong> Workspace<br />
völlig ohne Heizung, Kühlung<br />
<strong>und</strong> Lüftung auskommen wird.<br />
Das Hauptziel dieser Tour ist, Lehrende<br />
mit den neuesten Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Best Practices in <strong>der</strong> monolithischen<br />
Bauweise vertraut zu machen.<br />
Dadurch soll ermöglicht werden, dass<br />
HTL- <strong>und</strong> FH-Lehrende neue Erkenntnisse<br />
<strong>und</strong> innovative Methoden im Bereich<br />
Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit<br />
<strong>und</strong> zirkuläres Bauen in <strong>der</strong> Bauindustrie<br />
zeitnah <strong>und</strong> direkt in ihren Unterricht<br />
einfließen lassen können.<br />
Durch interaktive Workshops, Präsentationen<br />
von Forschungsergebnissen<br />
<strong>und</strong> Praxisbeispielen wird die Bedeutung<br />
einer sinnvollen Abstimmung von Materialien<br />
<strong>und</strong> intelligenten Tools für energie-<br />
<strong>und</strong> kostenoptimiertes Bauen <strong>und</strong><br />
Betreiben in <strong>der</strong> Zukunft erlebbar. Diese<br />
Touren bieten eine effektive Gelegenheit<br />
für Lehrende Wissen zu erweitern <strong>und</strong><br />
innovative Ansätze für ihre Lehrtätigkeit<br />
zu entdecken.<br />
Die nächste Tour des FBI führt zu<br />
Baumit <strong>und</strong> wird unter dem Tourthema<br />
„Nachhaltigkeit mit 3D-Druck“ stehen. y<br />
26 | 4 . <strong>2024</strong>
GASTBEITRAG<br />
Wie Sie die Zukunft meistern<br />
Die Zukunft ist wie ein Laufband. Wer stehen bleibt, fällt hinten runter. Und<br />
das Laufband ist auf superschnell eingestellt. Zudem lauern Ungewissheiten<br />
an je<strong>der</strong> Ecke. Nur <strong>der</strong>, <strong>der</strong> die großen Trends <strong>der</strong> Zukunft versteht <strong>und</strong> seine<br />
Zukunftsfähigkeit mit wachsamem Optimismus gestaltet, liegt fortan vorn.<br />
Selten war Optimismus so wichtig<br />
wie heute, um das Beste aus unserer<br />
Zukunft zu machen. Nur <strong>der</strong>, <strong>der</strong><br />
eine positive Zukunft für möglich hält,<br />
macht sich für sie stark, hilft mit, nach<br />
Lösungsansätzen zu suchen <strong>und</strong> den<br />
Fortgang <strong>der</strong> Ereignisse mitzugestalten.<br />
Dafür brauchen wir jeden <strong>und</strong> jede im<br />
Unternehmen.<br />
Wer die Zukunft gestalten will, muss<br />
diese als Erstes ergründen, muss Trends<br />
deuten lernen, Szenarien erstellen <strong>und</strong><br />
erk<strong>und</strong>en, wie die Welt in fünf o<strong>der</strong><br />
zehn Jahren aussehen könnte. Nicht<br />
irgendwann, son<strong>der</strong>n jetzt müssen wir<br />
dann mit den notwendigen Schritten<br />
beginnen, um die Zukunft gut zu erreichen.<br />
Wie wir heute durch die Arbeits<strong>und</strong><br />
Lebenswelt navigieren <strong>und</strong> was wir<br />
dabei tun o<strong>der</strong> lassen, entscheidet darüber,<br />
wie es uns künftig ergeht.<br />
Was geht denn schon mal? sollte dabei<br />
unser Gr<strong>und</strong>modus sein. Für den,<br />
<strong>der</strong> so an die Zukunft herantritt, bietet<br />
sie schier unendlich viele Gelegenheiten,<br />
Schritt für Schritt mehr zu erreichen<br />
<strong>und</strong> so seine Ziele zu schaffen.<br />
SO WERDEN STRATEGISCHE ZU-<br />
KUNFTSBILDER KREIERT<br />
Zukunftsbil<strong>der</strong> kreieren? Für welche<br />
Zukunft denn überhaupt? Niemand<br />
kennt die Zukunft. Doch wir können<br />
versuchen, ihr die Ungewissheit zu nehmen,<br />
indem wir Hypothesen erstellen<br />
für eine Zeit, die noch nicht da ist. Zunächst<br />
denkt man sich in den langfristigen<br />
Zeithorizont rein. So haben Futurologen<br />
<strong>und</strong> Zukunftsforscher mithilfe<br />
wissenschaftlicher Methoden Szenarien<br />
für eine Vielzahl von Technologien <strong>und</strong><br />
Branchen entwickelt.<br />
Solche Szenarien sind keine Prognosen,<br />
son<strong>der</strong>n spekulative Zukunftsbil<strong>der</strong>,<br />
die zum Nachdenken anregen sollen.<br />
Jährliche Strategiepläne reichen längst<br />
nicht mehr aus. Dreimonatige Updates<br />
sind Minimum, damit das Neue im gesamten<br />
Unternehmen rasch Fuß fassen<br />
kann.<br />
Trendanalysen, Online-Recherchen,<br />
Insights aus fortschrittlichen an<strong>der</strong>en<br />
Branchen, Gespräche mit Zukunftsexperten<br />
<strong>und</strong> denen, die neue Technologien<br />
in die Welt bringen, bilden die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für die Vorausschau. Wen Sie<br />
nicht befragen: Ihre K<strong>und</strong>en. Diese können<br />
zwar sagen, was ihnen heute fehlt,<br />
aber nicht, was sie in fünf o<strong>der</strong> zehn<br />
Jahren wollen werden. Sie sind keine Experten<br />
für Zukunftsthemen <strong>und</strong> können<br />
deshalb keine Prognosen abgeben.<br />
Die systematische Suche nach zukünftigen<br />
Wachstumsfel<strong>der</strong>n kann gar nicht<br />
früh genug beginnen. Hierzu empfehle<br />
ich, drei Szenarien zu entwickeln:<br />
• ein Beste-aller-Welten-Szenario,<br />
• ein Sehr-wahrscheinlich-Szenario,<br />
• ein Schlimmster-Alptraum-Szenario.<br />
WIE DAS NEUE IN DIE WELT KOMMT<br />
Die Reise in die Zukunft gelingt nur mit<br />
leichtem Gepäck, weil die Märkte, wie<br />
die Hasen, immer neue Haken schlagen.<br />
Regeln, Standards <strong>und</strong> Vorgehensweisen<br />
von früher lähmen das Vorankommen<br />
<strong>und</strong> verärgern die K<strong>und</strong>en. Deshalb ist<br />
zunächst eine Transformation in einen<br />
zukunftsfähigen Zustand vonnöten. Am<br />
schnellsten kommen wir mit <strong>der</strong> Starfish-Matrix<br />
voran. Die Spalten tragen<br />
folgende Bezeichnungen:<br />
• Keep: Was sollten wir beibehalten,<br />
weil es gut funktioniert?<br />
• More: Was sollten wir verstärken o<strong>der</strong><br />
künftig verbessern?<br />
• Start: Was sollten wir beginnen, ganz<br />
neu o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s tun?<br />
Anne M. Schüller<br />
Zukunft meistern<br />
Das Trend- <strong>und</strong> Toolbook für Übermorgengestalter<br />
Gabal Verlag <strong>2024</strong>, 232 S., 29,90 €<br />
ISBN: 978-3-96739-181-7<br />
• Stop: Wovon sollten wir uns trennen,<br />
weil es unpassend ist?<br />
• Less: Was sollten wir verringern, verkürzen<br />
o<strong>der</strong> weniger tun?<br />
MUSTER EINER STARFISH-MA-<br />
TRIX MIT HAFTZETTELN<br />
Die Starfish-Matrix lässt sich für viele<br />
Zwecke verwenden, zum Beispiel, um<br />
sich von überholten Produkten, Lösungen<br />
<strong>und</strong> Verfahrensweisen zu trennen<br />
o<strong>der</strong> Bestehendes zu optimieren.<br />
Vor allem geht es auch darum, neue<br />
Ideen zu ergründen <strong>und</strong> anschließend<br />
auszuprobieren. Das Resultat ist ein<br />
dreifacher Profit: Man trennt sich von<br />
Überholtem, bringt Fortschritt in Gang<br />
<strong>und</strong> spart obendrein auch noch Kosten,<br />
weil Unnötiges wegfällt. So verdient<br />
man sich das notwendige Geld für Innovationen.<br />
Beim Abbau von überholtem Altem<br />
<strong>und</strong> Aufbau von Neuem, das einem den<br />
Weg in die Zukunft eröffnet, sind nicht<br />
nur die erfahrenen Beschäftigten überaus<br />
nützlich, son<strong>der</strong>n vor allem auch<br />
junge Talente. Warum? Sie haben einen<br />
unverstellten Blick <strong>und</strong> den immanenten<br />
Drang, die Dinge frischer, agiler,<br />
digitaler <strong>und</strong> produktiver zu machen. y<br />
Bild: Anne M. Schüller<br />
4 . <strong>2024</strong> | 27
MENSCHEN<br />
Umorganisation bei Schiedel<br />
Im Zuge einer Umorganisation ist <strong>der</strong><br />
Geschäftsführer <strong>und</strong> Verkaufsleiter Österreich<br />
Franz Nürnberger per 1.1. <strong>2024</strong><br />
zum Vertriebsdirektor D-A-CH für Keramikkamine<br />
<strong>und</strong> Ofensysteme ernannt<br />
worden. Franz Nürnberger ist heuer seit<br />
acht Jahren bei Schiedel <strong>und</strong> blickt davor<br />
auf eine langjährige Karriere in <strong>der</strong><br />
österreichischen Baustoffindustrie <strong>und</strong><br />
dem Baustoffhandel zurück.<br />
Ebenfalls zum 1.1. <strong>2024</strong> wurde für<br />
Österreich Miran Gavric zum Vertriebsleiter<br />
Keramik & Öfen ernannt.<br />
Gavric begann vor über 18 Jahren<br />
seine Karriere bei Schiedel mit einer<br />
Doppel-Lehre zum Industrie- & Logistik-Kaufmann.<br />
In den darauffolgenden<br />
Jahren eignete er sich im K<strong>und</strong>encenter-Team<br />
in Nußbach ein umfangreiches<br />
Wissen zu K<strong>und</strong>en, Abläufen <strong>und</strong> Schiedel<br />
Produkten an. Was er über die Jahre<br />
immer weiter vertiefen konnte.<br />
Im Jahr 2012 startete Gavric im Außendienst,<br />
wo er erfolgreich mehrere<br />
Verkaufsgebiete von Vorarlberg bis Salzburg<br />
übernommen <strong>und</strong> entwickelt hat.<br />
Außerdem war er in den letzten Jahren<br />
fe<strong>der</strong>führend an mehreren internen Projekten<br />
bei Schiedel Österreich maßgeblich<br />
beteiligt.<br />
y<br />
FRANZ NÜRNBERGER<br />
MIRAN GAVRIC<br />
Bil<strong>der</strong>: Schiedel<br />
Neuausrichtung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
bei <strong>der</strong> Würth-Hochenburger<br />
Bild: Blickfang<br />
Seit dem 1. Januar <strong>2024</strong> wird die Würth-<br />
Hochenburger GmbH von einem dreiköpfigen<br />
Führungsteam geleitet. Die<br />
Neustrukturierung <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
bringt wesentliche Verän<strong>der</strong>ungen<br />
durch die Fokussierung auf Aufgaben<br />
zur Stärkung <strong>und</strong> Weiterentwicklung<br />
des Unternehmens mit sich.<br />
Othmar Lutz, bisheriger CFO, übernimmt<br />
die Position des CEO <strong>und</strong> trägt<br />
in dieser neuen Funktion die Gesamtverantwortung<br />
für die Würth-Hochenburger<br />
Gruppe. Unterstützt wird er in<br />
den Aufgaben <strong>der</strong> Unternehmensführung<br />
von Markus Obermoser <strong>und</strong> Nolwenn<br />
Talmo-Kosiek.<br />
Markus Obermoser, Nolwenn Talmo-Kosiek <strong>und</strong><br />
Othmar Lutz<br />
Markus Obermoser (COO) übernimmt<br />
die Verantwortung für die Leitung<br />
<strong>der</strong> Vertriebsstruktur. Mit über<br />
30 Jahren erfolgreicher Tätigkeit bei<br />
Würth-Hochenburger bringt er umfassende<br />
Produkt- <strong>und</strong> Marktkenntnisse sowie<br />
exzellente Kontakte zu Lieferanten,<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kollegen mit. Beson<strong>der</strong>s<br />
in seiner Position als Bereichsleiter hat<br />
Obermoser den Ausbau <strong>der</strong> Marktposition<br />
in Salzburg <strong>und</strong> den angrenzenden<br />
Regionen maßgeblich vorangetrieben.<br />
Nolwenn Talmo-Kosiek (CMO) wird<br />
neben den klassischen Marketingaktivitäten<br />
eine entscheidende Rolle bei <strong>der</strong><br />
Weiterentwicklung <strong>der</strong> digitalen Strategie<br />
spielen <strong>und</strong> den K<strong>und</strong>enfokus verstärkt<br />
vorantreiben. In diesem Zusammenhang<br />
verantwortet sie zusätzlich die<br />
Bereiche Category Management, Data<br />
Science <strong>und</strong> Vertriebssteuerung. In ihrer<br />
letzten Position bei Würth-Hochenburger<br />
war sie für alle Marketing-, Digital-<br />
<strong>und</strong> Verkaufsför<strong>der</strong>ungsaktivitäten<br />
verantwortlich.<br />
Die drei Geschäftsführer stehen in <strong>der</strong><br />
Verantwortung <strong>und</strong> vor <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />
Würth-Hochenburger erfolg-<br />
reich in die nächste Wachstumsphase<br />
zu führen. Die Zusammenführung ihrer<br />
unterschiedlichen Erfahrungsbereiche<br />
verspricht eine dynamische <strong>und</strong><br />
zukunftsorientierte Ausrichtung des<br />
Unternehmens. Wir sind zuversichtlich,<br />
dass diese strategische Neuausrichtung<br />
die Position von Würth-Hochenburger<br />
als führendes Unternehmen in <strong>der</strong> Branche<br />
weiter stärken wird.<br />
y<br />
28 | 4 . <strong>2024</strong>
INDUSTRIE NEWS<br />
Baumit<br />
Energie <strong>und</strong> Kosten gespart: Fassade aufgedoppelt<br />
Eine 2023 thermisch sanierte<br />
Hausfassade im Wienerwald<br />
zeigt durch massive Energiekosteneinsparungen<br />
nach nur einer Heizperiode,<br />
wie ein jahrzehntealtes Dämmsystem einer<br />
Doppelhaushälfte durch die Baumit<br />
Duplex Technologie einfach <strong>und</strong> schnell<br />
wie<strong>der</strong> zukunftsfit gegen Kälte <strong>und</strong> Hitze<br />
gemacht wurde. Optische Aufwertung<br />
<strong>und</strong> ein neues Wohlfühlklima im Inneren<br />
inklusive.<br />
Im Jahr 2023 war es Ziel dieser Sanierung,<br />
die einfache Umsetzung <strong>und</strong><br />
rasche Amortisationszeit einer Fassadensanierung<br />
zu veranschaulichen. Dazu<br />
wurde ein bestehendes, aber für aktuelle<br />
<strong>und</strong> zukünftige Anfor<strong>der</strong>ungen unzureichendes<br />
Fassaden-Dämmsystem<br />
einer Doppelhaushälfte in Nie<strong>der</strong>öster-<br />
reich saniert. Ein Paradefall, wie er in<br />
Österreich an zigtausenden Gebäuden<br />
vorzufinden ist.<br />
Das jetzt sanierte Gebäude wurde<br />
1993, dem damaligen Stand <strong>der</strong> Technik<br />
entsprechend, mit 25cm Ziegelmauerwerk<br />
<strong>und</strong> 5cm Vollwärmeschutz errichtet.<br />
30 Jahre später galt es, das Gebäude<br />
wie<strong>der</strong> zukunftsfit zu machen - also<br />
Energiekosten <strong>und</strong> Energieverbrauch zu<br />
reduzieren, dabei Ressourcen zu schonen<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig den Wohnkomfort<br />
zu erhöhen.<br />
Als Lösung wurde eine Aufdoppelung<br />
mit <strong>der</strong> Baumit Duplex Technologie gewählt.<br />
Das Beson<strong>der</strong>e: Bei dieser Art <strong>der</strong><br />
thermischen Sanierung ist die bestehende<br />
<strong>und</strong> noch intakte erste Dämmschicht<br />
Teil <strong>der</strong> Revitalisierung. Staubbelastete<br />
Abbrucharbeiten entfallen, Entsorgungskosten<br />
werden gespart <strong>und</strong> wertvolle<br />
Ressourcen geschont. Im konkreten Fall<br />
wurde in kaum zwei Wochen Bauzeit<br />
eine Fassadenfläche von 170 Quadratmeter<br />
komplett revitalisiert. y<br />
Fassade aufgedoppelt: Auf die bestehende erste<br />
Dämmschicht wird mittels Baumit KlebeAnker<br />
Duplex, sicher <strong>und</strong> einfach, eine neue Baumit<br />
open duplex KlimaschutzFassade aufgebracht.<br />
Foto: Baumit
INDUSTRIE NEWS<br />
Bostik<br />
Mamut Glue startet in <strong>der</strong> DACH-Region<br />
Bild: Bostik<br />
Bostik MAMUT<br />
GLUE gehört<br />
zur exklusiven Gruppe<br />
<strong>der</strong> Premium-Montagesofortkleber<br />
auf SMP<br />
HYBRID TECHNO-<br />
LOGY mit extremer Instant-Haftung.<br />
Klebstoffe auf Basis<br />
SMP Hybrid Technology<br />
bilden die neueste<br />
Generation von Klebematerialien<br />
in Europa.<br />
Dabei vereinigen die<br />
SMPs die positiven Eigenschaften<br />
eines Polyurethans<br />
mit denen eines<br />
Silicons in einem Produkt. Mit einem<br />
Rückgrat aus <strong>der</strong> PUR-Chemie <strong>und</strong><br />
dem Vernetzungsmechanismus <strong>der</strong> Silicon-Chemie<br />
bieten Produkte auf Basis<br />
SMP unschlagbare Produkt- <strong>und</strong> Verarbeitungsvorteile.<br />
EIGENSCHAFTEN<br />
• Zugfestigkeit EN 15870. Holz auf<br />
Beton. HDF/MDF auf Beton. Aluminium/Stahl<br />
auf Beton. PVC auf<br />
Beton. Holz auf Holz. HDF/MDF<br />
auf Holz. HDF/MDF auf HDF/<br />
MDF. Holz auf Gipskartonplatte.<br />
Aluminium/Stahl auf Gipskartonplatte.<br />
HDF/MDF auf Gipskartonplatte.<br />
PVC auf Gipskartonplatte.<br />
Fliesen auf Beton u.v.m.<br />
• Zugfestigkeit nach EN 15870 bei + 5<br />
°C <strong>und</strong> + 40 °C<br />
• Scherfestigkeit EN 12004-2. Fliesen<br />
auf Beton. HDF auf HDF.<br />
• Schrumpf EN ISO 14678 < 0,1 mm<br />
• Festkörpergehalt EN 827 98,1 %<br />
MARKTEINFÜHRUNG<br />
Bostik MAMUT GLUE wird ab April in<br />
den Bereichen Baumarkt <strong>und</strong> Fachhandel<br />
in den Markt eingeführt.<br />
Die Markteinführung wird unterstützt<br />
durch:<br />
• Manifesto-, Werbe- <strong>und</strong> Anwendungsvideos,<br />
• umfangreiche Anzeigen- <strong>und</strong> Online-<br />
Kampagnen<br />
• umfangreiche Schulungsoffensive<br />
• aufmerksamkeitssteigernde Social<br />
Media-Kampagnen sowie<br />
• ein Einführungs-Gewinnspiel mit attraktiven<br />
Preisen<br />
y<br />
Wienerberger<br />
Gr<strong>und</strong>steinlegung für Betondachstein-Werk<br />
Ren<strong>der</strong>ing des CO2 neutrales<br />
Betondachstein-Wark<br />
im ungarischen Hejőpapi.<br />
Produktionsstart soll 2025<br />
erfolgen.<br />
Als nächsten Schritt in <strong>der</strong> wertschaffenden<br />
Wachstumsstrategie<br />
investiert Wienerberger als Impulsgeber<br />
für mo<strong>der</strong>nes Bauen <strong>und</strong><br />
nachhaltiges Wohnen in die Errichtung<br />
einer hochmo<strong>der</strong>nen Industrie<br />
4.0-Produktionsstätte im ungarischen<br />
Hejőpapi. Hier werden zukünftig CO2-<br />
neutral <strong>und</strong> vollautomatisiert Betondachsteine<br />
hergestellt, wobei nur noch<br />
bei einzelnen Zubehör-Lösungen manuelle<br />
Handgriffe benötigt werden. Damit<br />
setzt Wienerberger konsequent auf<br />
Arbeitserleichterung durch Innovation<br />
im Produktionsbereich. Weiters kommen<br />
in dem neuen Werk hochmo<strong>der</strong>ne<br />
digitale Technologien zum Einsatz, um<br />
etwa umfassende Daten zum Produktionsprozess<br />
zu gewinnen. Das ermöglicht<br />
zukünftig rasche <strong>und</strong> gezielte Verbesserungen<br />
im laufenden Produktionsprozess<br />
<strong>und</strong> somit insgesamt<br />
einen noch<br />
höheren Qualitätsstandard. Nach <strong>der</strong><br />
Gr<strong>und</strong>steinlegung im April <strong>2024</strong> ist <strong>der</strong><br />
Produktionsstart für die zweite Hälfte<br />
des Jahres 2025 angesetzt.<br />
Für Wienerberger fungiert Ungarn<br />
seit den 1990er Jahren als regionales<br />
Produktionszentrum für mehrere europäische<br />
Län<strong>der</strong>. Das neue Betondachstein-Werk<br />
wird zukünftig das Wienerberger<br />
Produktsegment erweitern <strong>und</strong><br />
Ungarn in seiner Rolle weiter stärken, da<br />
Hejőpapi zentral gelegen <strong>und</strong> das neue<br />
ein Hektar große digitale Außenlager zur<br />
Belieferung umliegen<strong>der</strong> Märkte ideal<br />
geeignet ist. So för<strong>der</strong>t diese Investition<br />
wirtschaftliche Aktivität über Grenzen<br />
hinweg <strong>und</strong> unterstützt die industrielle<br />
Entwicklung in <strong>der</strong> gesamten Region. y<br />
Bild: Wienerberger<br />
30 | 4 . <strong>2024</strong>
W E B G U I D E<br />
BAUSTOFFE<br />
RÖFIX AG<br />
www.roefix.com<br />
FENSTER/TÜREN<br />
ARDEX Baustoff GmbH<br />
www.ardex.at<br />
Sopro Bauchemie GmbH<br />
www.sopro.at<br />
Wippro GmbH<br />
www.wippro.at<br />
Avenarius-Agro GmbH<br />
www.avenariusagro.at<br />
Baumit<br />
www.baumit.com<br />
Soudal AT gmbH<br />
www.soudal.com<br />
www.fixall.eu<br />
IT<br />
Inndata Datentechnik<br />
www.inndata.at<br />
www.jubacon.net<br />
Bostik GmbH<br />
www.bostik.de<br />
James Hardie Austria<br />
www.fermacell.at<br />
www.jameshardie.com<br />
Henkel Central Eastern<br />
Europe GmbH<br />
www.ceresit.at<br />
Holcim Österreich GmbH<br />
www.holcim.at<br />
Lias Österreich GesmbH<br />
www.liapor.at<br />
DÄMMSTOFFE<br />
Tiba Austria GmbH<br />
www.tibanet.com<br />
Wienerberger Österreich<br />
www.wienerberger.at<br />
Austrotherm GmbH<br />
www.austrotherm.com<br />
Isolith<br />
Leichtbauplattenwerk M.<br />
Hattinger Ges.m.b.H.<br />
www.isolith.com<br />
KAMIN<br />
LAGERSYSTEME<br />
Schiedel GmbH<br />
www.schiedel.at<br />
OHRA Regalanlagen GmbH<br />
www.ohra.at<br />
T.: +43 7236 21534<br />
WASSERVER-/ENTSORGUNG<br />
FRÄNKISCHE Rohrwerke<br />
Gebr. Kirchner GmbH & Co.KG<br />
www.fraenkische.at<br />
Mapei Austria GmbH<br />
www.mapei.at<br />
MEA Bausysteme GmbH<br />
www.mea-group.com/de/<br />
building-systems<br />
info.mea-bausysteme.at@<br />
mea-group.com<br />
Tel: +43 (0)2782 83200-13<br />
Profibaustoffe Austria<br />
GmbH<br />
www.profibaustoffe.com<br />
PCI Augsburg GmbH<br />
www.pci.at<br />
Linzmeier Bauelemente<br />
GmbH<br />
www.linzmeier.de<br />
Knauf Insulation GmbH<br />
www.knaufinsulation.at<br />
Steinbacher Dämmstoffe<br />
GmbH<br />
www.steinbacher.at<br />
Stauss-Perlite GmbH<br />
www.Stauss-Perlite.at<br />
ZIEGEL<br />
VERBÄNDE<br />
Bauhütte Leitl-Werke GmbH<br />
www.leitl.at<br />
Verband <strong>der</strong> Baustoffhändler<br />
Österreichs<br />
www.vboe.eu<br />
Österreichischen Baustoff-<br />
Ausbildungszentrum<br />
www.baustoff-ausbildung.at<br />
4 . <strong>2024</strong> | 31
Spielerisch<br />
einfach.<br />
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