BOLD THE MAGAZINE No.69
EXKLUSIV IM INTERVIEW: ETHAN HAWKE | SEGELN RUND UM ANTIGUA | FASHION: BOSS | EPIC DRIVE: ICELAND | FUSSBALLIKONE ZINÉDINE ZIDANE | AMERICAN PROSPECTS: JOEL STERNFELD EXHIBITION
EXKLUSIV IM INTERVIEW: ETHAN HAWKE | SEGELN RUND UM ANTIGUA | FASHION: BOSS | EPIC DRIVE: ICELAND | FUSSBALLIKONE ZINÉDINE ZIDANE | AMERICAN PROSPECTS: JOEL STERNFELD EXHIBITION
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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 69<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
ETHAN HAWKE<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
SEGELN RUND UM ANTIGUA // FASHION: BOSS<br />
EPIC DRIVE: ICELAND // FUSSBALLIKONE ZINÉDINE ZIDANE<br />
AMERICAN PROSPECTS: JOEL STERNFELD EXHIBITION
4 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INHALT<br />
CONTENTS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
UND <strong>THE</strong>MEN<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF No. 69<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
LIFESTYLE<br />
Exklusiv im Interview:<br />
Ethan Hawke<br />
Bringt mehr Farbe<br />
in die Welt:<br />
Interieur zum Wohlfühlen<br />
FASHION<br />
6<br />
50<br />
Vorschau Ausstellungen:<br />
„Über den Wert der Zeit“<br />
(Museum Ludwig)<br />
und „The End oft he World“<br />
(PHOXXI)<br />
TRAVEL<br />
The beach is just the beginning:<br />
Segeln rund um Antigua<br />
36<br />
60<br />
ETHAN HAWKE<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
SEGELN RUND UM ANTIGUA // FASHION: BOSS<br />
EPIC DRIVE: ICELAND // FUSSBALLIKONE ZINÉDINE ZIDANE<br />
AMERICAN PROSPECTS: JOEL STERNFELD EXHIBITION<br />
The choice is yours:<br />
BOSS for Men and Women<br />
DESIGN<br />
16<br />
Best Places:<br />
Partybeats auf der Vulkaninsel<br />
im Atlantischen Ozean<br />
Teneriffa<br />
68<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 69<br />
Ethan Hawke<br />
Foto: AUGUST Image<br />
With heart and S(e)oul:<br />
Wir treffen Genesis Chefdesigner<br />
Il-Hun Yoon und bekommen<br />
einen Einblick in das Leben und<br />
die Arbeit seines Teams<br />
All good things take time:<br />
Tradition und Genuss sind Werte,<br />
die wahren Luxus definieren<br />
ART<br />
American Prospects:<br />
Joel Sternfeld Exhibition<br />
38<br />
74<br />
28<br />
MOTION<br />
Zizou forever:<br />
Fußballikone Zinédine Zidane<br />
beim Alpine Family Day in der<br />
Garage eines Madrider Hotels<br />
Epic Drive:<br />
Nördlich von Reykjavik<br />
durch die isländische Wildnis<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
Impressum<br />
54<br />
80<br />
90
Kraftstoffverbrauch Aston Martin DBX707 (in l/100km nach § 2 Nrn. 5,6, 6a Pkw-EnVKV in der jeweils geltenden<br />
Fassung) nach WLTP: 22,0 innerstädtisch (langsam), 14,0 Stadtrand (mittel), 12,1 Landstraße (schnell), 13,3 Autobahn<br />
(sehr schnell), 14,2 (kombiniert); CO 2<br />
-Emissionen: 323 g/km (kombiniert). Weitere Informationen zum offiziellen<br />
Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO 2<br />
-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem<br />
‚Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO 2<br />
-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen‘<br />
entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und auf www.astonmartin.com unentgeltlich erhältlich ist.
ETHAN HAWKE<br />
EXKLUSIV<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
8 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / ETHAN HAWKE<br />
Nach 40 Jahren vor der Kamera ist Ethan Hawke auch mit längst ergrauten Haaren<br />
unverändert gut im Geschäft. Und nicht nur das: Über die Zeit hat er sich neben der<br />
Schauspielerei auch noch andere erfolgreiche Karrieren aufgebaut, sei es als Schriftsteller<br />
oder Regisseur.<br />
Los geht‘s für den 1970 in Austin, Texas<br />
geborenen Amerikaner die künstlerische<br />
Laufbahn bereits in der Jugend. Seine<br />
Eltern waren schon zu Schulzeiten ein<br />
Paar und studieren noch, als sie ihren<br />
Sohn bekommen. Hawke ist gerade einmal<br />
vier Jahre alt, als die Ehe auseinandergeht.<br />
Er wächst bei seiner Mutter auf, die<br />
beiden ziehen immer wieder um, irgendwann<br />
verschlägt es sie an die Ostküste: erst<br />
Brooklyn, dann – mit neuem Stiefvater<br />
– New Jersey. Sport interessiert ihn als<br />
Schüler nur bedingt, das Schreiben umso<br />
mehr. Und irgendwann, einer regen Theaterszene<br />
an der High School sei Dank, auch<br />
die Schauspielerei.<br />
Mit 14 Jahren erlaubt Mutter Leslie ihm<br />
das erste Mal, im nahen New York an einem<br />
Casting teilzunehmen. Mit Erfolg: Wenig<br />
später übernimmt er in „Explorers – Ein<br />
phantastisches Abenteuer“, einem Science<br />
Fiction-Film mit jugendlichem Zielpublikum,<br />
seine erste Kinorolle. Gemeinsam<br />
mit ihm vor der Kamera steht dabei übrigens<br />
River Phoenix, der unter der Regie<br />
von Joe Dante ebenfalls sein Debüt gibt.<br />
Der Plan, sich anschließend erst einmal<br />
auf eine solide Ausbildung zu konzentrieren,<br />
hält nicht allzu lange. Nach dem<br />
High School-Abschluss beginnt Hawke<br />
zwar in Pittsburgh ein Schauspielstudium,<br />
doch das bricht er ohne mit der Wimper<br />
zu zucken ab, als sich die Chance auf eine<br />
neue große Kinorolle bietet: mit dem<br />
Oscar-nominierten Drama „Der Club<br />
der toten Dichter“ an der Seite von Robin<br />
Williams als inspirierendem Lehrer gelingt<br />
ihm dann 1989 auch prompt der Durchbruch.<br />
Seine 20er beginnt der Shooting<br />
Star dann mit einer ganzen Reihe vielbeachteter<br />
Produktionen. Erst spielt er<br />
in „Dad“ den Enkel von Jack Lemmon,<br />
dann übernimmt er die (menschliche)<br />
Hauptrolle in der Jack London-Adaption<br />
„Wolfsblut“, und in dem – auf einer realen<br />
Geschichte basierenden Katastrophenfilm<br />
„Überleben!“ über einen Flugzeugabsturz<br />
in den Anden, ist er auch mit von der<br />
Partie.<br />
Der Grund dafür, dass Hawke bis heute<br />
einer ganzen Generation vor allem heterosexueller<br />
Frauen als mit nostalgischer<br />
Wehmut angeschmachteter Traummann<br />
gilt, ist allerdings in der Mitte der 1990er<br />
Jahre zu finden. Mit dem Doppelpack<br />
„Reality Bites – Voll das Leben“, wo er als<br />
Gitarre spielender Melancholiker am Ende<br />
mit Mitbewohnerin Winona Ryder zusammenkommt,<br />
und „Before Sunrise“, wo er<br />
auf einer Zugfahrt Julie Delpy kennenlernt<br />
und eine magische Nacht in Wien<br />
verbringt, wird er innerhalb kürzester<br />
Zeit zum Posterboy der Generation X.
INTERVIEW / ETHAN HAWKE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 11<br />
Liebe, Romantik und von Grunge inspirierter<br />
Sex-Appeal dominieren zu jener<br />
Zeit ganz allgemein Hawkes Karriere und<br />
Leben gleichermaßen. 1996 erscheint sein<br />
erster Roman „The Hottest State“ (auf<br />
Deutsch: „Hin und weg“), über die Beziehung<br />
zwischen einem jungen Schauspieler<br />
und einer Sängerin, von Teilen der Kritik<br />
eher milde belächelt, von Fans begeistert<br />
verschlungen. Und im gleichen Jahr<br />
lernt er bei den Dreharbeiten zu „Gattaca“<br />
seine Kollegin Uma Thurman kennen: Die<br />
beiden heiraten 1998, bekommen zwei<br />
gemeinsame Kinder und trennen sich<br />
schließlich 2003 wieder.<br />
Beruflich bringt das neue Jahrtausend für<br />
Hawke eine neue Karrierephase, weg vom<br />
hippen Frauenschwarm, hin zum gereiften<br />
Charakterdarsteller. Für eine tragende<br />
Nebenrolle im Crime-Drama „Training<br />
Day“ mit Denzel Washington wird er 2002<br />
das erste Mal für den Oscar nominiert, 2015<br />
als Familienvater in Richard Linklaters<br />
Langzeitprojekt „Boyhood“ noch einmal.<br />
Dazwischen dreht er mal Anspruchsvolles<br />
wie „Tödliche Entscheidung –<br />
Before the Devil Knows You’re Dead“ mit<br />
Philip Seymour Hoffman oder die europäische<br />
Koproduktion „Die geheimnisvolle<br />
Fremde“, aber auch mäßig Gelungenes<br />
wie das Remake von „Total Recall“<br />
oder den Vampirfilm „Daybreakers“. Nur<br />
zwischendurch gönnt er sich noch Abstecher<br />
zurück zum Herzensbrecher-Image:<br />
Gemeinsam mit Kollegin Julie Delpy<br />
und Regisseur Richard Linklater schreibt<br />
und dreht er die Fortsetzungen „Before<br />
Sunset“ und „Before Midnight“, die ihm<br />
beide nicht nur Kritikerlob, sondern auch<br />
Drehbuch-Nominierungen bei den Oscars<br />
einbringen.<br />
So viel Vielseitigkeit wie möglich – diesem<br />
Motto bleibt Hawke, der seit 2008 in<br />
zweiter Ehe mit dem ehemaligen Kindermädchen<br />
Ryan Sahwhughes verheiratet ist<br />
und nochmal Vater zweier Töchter wurde,<br />
seit jeher treu. Das gilt für die Regisseure,<br />
mit denen er arbeitet (von Paul Schrader<br />
über Luc Besson bis hin zum Japaner<br />
Hirokazu Kore-eda oder Rapper RZA),<br />
genauso für die Art der Projekte, bei denen<br />
er anheuert, vom Horrorthriller „Black<br />
Phone“ über den Gastauftritt in der Krimikomödie<br />
„Glass Onion“ bis hin zur Rolle<br />
als Bösewicht in der Marvel-Serie „Moon<br />
Knight“. Außerdem spielt er in seiner<br />
Wahlheimat New York immer wieder<br />
Theater und schreibt weiterhin Bücher<br />
(das fünfte, der Roman „Hell strahlt die<br />
Dunkelheit“, erscheint 2021).<br />
Regelmäßig führt Hawke auch Regie. Gern<br />
erzählt er dabei Geschichten über andere<br />
Kunstschaffende: Nach „Chelsea Walls“<br />
über diverse Künstler im legendären<br />
Chelsea Hotel, der Adaption des eigenen<br />
Romandebüts „The Hottest State“ und<br />
„Blaze“ über den Sänger und Songwriter<br />
Blaze Foley feiert 2023 bei den Festivals in<br />
Telluride, Toronto und Zürich „Wildcat“<br />
Premiere. In der Geschichte über die<br />
Schriftstellerin Flannery O’Connor spielt<br />
niemand anderes als Hawkes und Thurmans<br />
älteste Tochter Maya (die man längst<br />
auch aus Rollen in „Stranger Things“ oder<br />
„Asteroid City“ kennt) die Hauptrolle.
12 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / ETHAN HAWKE<br />
Für ihren Vater nicht das einzige Projekt<br />
im vergangenen Jahr. Bei Netflix ist er seit<br />
Dezember an der Seite von Julia Roberts<br />
und Mahershala Ali im unheimlich bis<br />
schrägen Weltuntergangs-Szenario „Leave<br />
the World Behind“ zu sehen. Und für den<br />
spanischen Ausnahme-Regisseur übernahm<br />
er in „Strange Way of Life“ eine<br />
besonders ungewöhnliche Rolle: In dem<br />
dreißigminütigen Kurzfilm spielt er einen<br />
Sheriff, der nach 25 Jahren jenen Mann<br />
wiedersieht, der einst seine große Liebe<br />
war. Gemeinsam mit Almodóvars anderem<br />
Kurzfilm „The Human Voice“ (mit Tilda<br />
Swinton) ist die schwule Westerngeschichte<br />
mit Hawke und Pedro Pascal ab<br />
dem 14. März in den deutschen Kinos zu<br />
sehen.<br />
Mr. Hawke, was reizt Sie nach solch<br />
großen Produktionen wie „Moon Knight“,<br />
„The Northman“ oder „The Black Phone“<br />
an einer halbstündigen Liebesgeschichte<br />
wie „Strange Way of Life“?<br />
Na ja, wenn ein Filmemacher wie Pedro<br />
Almodóvar dir eine Rolle anbietet, dann<br />
denkst du einfach nicht lange nach. Egal,<br />
ob der Film 120 Minuten dauert oder eben<br />
30. Aber mir gefiel auch die Rolle, die ich<br />
in dieser Geschichte spiele. Denn an diesem<br />
Sheriff zeigt sich sehr gut, dass es nicht<br />
selten einen Unterschied dazwischen gibt,<br />
wer wir sind und wer wir sein wollen. Die<br />
Diskrepanz dazwischen birgt Konfliktpotential,<br />
egal ob man hetero, schwul oder<br />
sonst irgendetwas ist. Wer einen Großteil<br />
seines Lebens damit verbringt, vorzugeben,<br />
anders zu sein, als es im tiefsten Inneren<br />
der eigenen Natur entspricht, erzeugt in<br />
sich selbst und seinem Umfeld Lügen und<br />
Zerrissenheit. Älter und reifer zu werden<br />
bedeutet für mich, eben diese Lügen und<br />
diese Zerrissenheit immer weiter loszuwerden.<br />
Filme über die Liebe ziehen sich in jedem<br />
Fall durch Ihre gesamte Karriere, nicht<br />
wahr?<br />
Was mich nicht wundert, denn die Liebe<br />
ist meiner Meinung nach fester Bestandteil<br />
in der Arbeit eines Schauspielers vor der<br />
Kamera. Von dem Moment an, wo jemand<br />
eine Kamera auf Dich richtet, ist das<br />
eine Art Liebeserklärung, denn das heißt:<br />
Du bzw. deine Figur ist es wert, dass sich<br />
jemand die Zeit nimmt, zu filmen. Und<br />
diese Gefühle möchte man in seinem Spiel<br />
ja erwidern. Und beweisen, dass sich das<br />
Gegenüber nicht getäuscht hat.<br />
Ein ganz anderer Film ist derweil Ihre<br />
jüngste Regiearbeit „Wildcat“. Wie kamen<br />
Sie darauf, aus dem Leben der Schriftstellerin<br />
Flannery O’Connor zu erzählen?<br />
Die Idee hatte, ehrlich gesagt, meine Tochter<br />
Maya, die ja nun auch die Hauptrolle<br />
spielt. Sie entdeckte Flannery als Autorin<br />
für sich, als sie 15 oder 16 Jahre alt war.<br />
Ganz ohne mein Zutun. Und sie hatte<br />
große Lust darauf, diese sehr komplexe,<br />
seelisch gequälte Frau zu spielen. Mich<br />
faszinierte an ihrer Geschichte allerdings<br />
vor allem die Frage, wie der Glaube<br />
und menschliche Kreativität zusammenhängen.<br />
Flannery war eine sehr fromme
Fotos: Netflix, C. Matter, Saint Laurent Productions
INTERVIEW / ETHAN HAWKE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 15<br />
Person, und mir schien immer, dass sie<br />
ihrem Glauben in ihren Schriften besonders<br />
eindrücklich Ausdruck verlieh.<br />
War es seltsam, das eigene Kind zu inszenieren?<br />
Im Gegenteil, es war traumhaft! Ich bin<br />
so beeindruckt von Maya, nicht nur von<br />
ihrem Talent, sondern auch davon, wie sie<br />
sich auf eigene Faust in den letzten Jahren<br />
eine echte Karriere aufgebaut hat. Und es<br />
läuft für sie inzwischen sogar schon so gut,<br />
dass ihr Name es war, der die Finanzierung<br />
für „Wildcat“ sicherte, nicht meiner. Ohne<br />
sie würde es den Film also gar nicht geben,<br />
in vielerlei Hinsicht. Und als die Kamera<br />
dann lief, musste ich gar nicht viel machen.<br />
Ich glaube, auch aus eigenen Erfahrungen,<br />
fest daran, dass man sich auf die Instinkte<br />
guter Schauspieler verlassen kann und<br />
ihnen als Regisseur nur folgen muss.<br />
Vermutlich bringen aber nicht alle Regisseure<br />
ihren Schauspielern derart viel<br />
Vertrauen entgegen, oder?<br />
Das nicht, aber die besten auf jeden Fall.<br />
Ich habe zum Glück schon sehr früh in<br />
meiner Karriere gute Erfahrungen in<br />
dieser Hinsicht gemacht. Als ich 18 Jahre<br />
alt war, stand ich für „Der Club der toten<br />
Dichter“ vor der Kamera, und der Regisseur<br />
Peter Weir war unglaublich gut darin,<br />
das Beste aus seinem Ensemble herauszuholen.<br />
Weil er so viel Vertrauen in sein<br />
eigenes Können hatte, fühlte er sich frei<br />
genug, allen anderen den Raum zu geben,<br />
auch Ideen und Gedanken beizusteuern.<br />
Und als Schauspieler läuft man tatsächlich<br />
zur Höchstform auf, wenn man nicht<br />
das Gefühl hat, kontrolliert zu werden,<br />
sondern im Gegenteil große kreative Freiheit<br />
genießt. Richard Linklater arbeitet<br />
ebenfalls so, und all diesen Lieblingsregisseuren<br />
versuche ich natürlich nachzueifern,<br />
wenn ich selbst inszeniere.<br />
Wie kommt es denn eigentlich, dass Sie<br />
in Ihren eigenen Regiearbeiten nie selbst<br />
eine Rolle übernehmen?<br />
Ich habe nicht damit angefangen, selbst<br />
Regie zu führen, weil ich mich selbst in<br />
Szene setzen wollte. An tollen Rollen, die<br />
ich für großartige Filmemacher spielen<br />
durfte, hat es mir zum Glück nie gemangelt.<br />
Mir ging es immer viel mehr um bestimmte<br />
Geschichten, die ich erzählen wollte, unabhängig<br />
von meiner eigenen Person. Und<br />
darum, Räume zu schaffen für tolle andere<br />
Schauspielerinnen und Schauspieler, um<br />
sich entfalten zu können. Denen will ich<br />
ja nicht im Weg stehen. Am Theater habe<br />
ich mal mich selbst inszeniert, und das hat<br />
auch auf jeden Fall Spaß gemacht. Aber ich<br />
bin nicht sicher, ob ich als Regisseur nicht<br />
vielleicht noch besser gewesen wäre, wenn<br />
ich mich nicht auch auf die Schauspielerei<br />
hätte konzentrieren müssen – und andersherum.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.netflix.com<br />
@ethanhawke
16 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
BOSS<br />
FASHION<br />
<strong>THE</strong> CHOICE<br />
IS YOURS<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Die neue Kollektion feiert ein Leben mit<br />
Selbstbewusstsein, Stil und einem klaren Blick nach vorn,<br />
ganz nach dem Motto: „The Choice is Yours“.<br />
Für die neue Kollektion stellt BOSS internationale Superstars wie<br />
Supermodel Gisele Bündchen, Adwoa Aboah, Lee Minho, Matteo Berrettini<br />
und Suki Waterhouse ins Rampenlicht.<br />
www.boss.com
Foto (Ausschnitt): J. Sternfeld „Exhausted Renegade Elephant“, Woodland (Washington), 1979
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 29<br />
AMERICAN<br />
PROSPECTS<br />
JOEL STERNFELD<br />
EXHIBITION<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
Der Fotograf Joel Sternfeld, 1944 in New<br />
York geboren, zählt zu den wichtigsten<br />
Vertretern der New Color Photography,<br />
die in den 1970er Jahren, neben dem<br />
als künstlerisch geltenden Schwarz-<br />
Weiß, die Farbe in der Kunstfotografie<br />
etablierten. Der Einsatz von Farbe war<br />
hier bisher eher verpönt und mit den<br />
kommerziellen Anwendungsbereichen<br />
der Fotografie in Werbung und Mode<br />
assoziiert. Sternfeld dazu: „Für mich war<br />
es eine Art Karriere-Selbstmord, in Farbe<br />
zu arbeiten, aber ich habe es getan,<br />
weil ich schon früh erkannte, dass ich<br />
mich für Saisonalität – den Wechsel der<br />
Jahreszeiten – interessiere. Das ist es,<br />
was ich zutiefst liebte.“<br />
Als aufmerksamer Beobachter reist<br />
Sternfeld über Jahre hinweg durch die<br />
USA und hält in umfangreichen Fotoserien<br />
das Land und das Leben seiner<br />
Bewohner und Bewohnerinnen in allen<br />
Facetten fest. In seiner Serie „American<br />
Prospects“ widmet er sich insbesondere<br />
der Beziehung der Menschen zu den
Foto: J. Sternfeld „McLean“, Virginia, December 1978
Foto (Ausschnitt): J. Sternfeld „The Space Shuttle“, Columbia lands at Kelly Lackland Air Force Base, San Antonio, Texas, März 1979
Foto (Ausschnitt): J. Sternfeld „Buckingham“, Pennsylvania, August 1978
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 35<br />
von ihnen gestalteten und geprägten<br />
amerikanischen Landschaften und<br />
urbanen Kulturen. Diese Fotografien<br />
entstehen zwischen 1978 und 1986 im<br />
Zuge mehrerer ausgedehnter Reisen.<br />
Sternfeld bewegen bei seiner Arbeit<br />
zutiefst humanistische und geopolitische<br />
Gedanken: „Niemand kann sagen,<br />
wie lange der Prozess des Aussterbens<br />
der Menschheit dauern wird, aber<br />
im weiteren Verlauf wird die gleiche<br />
globale Ordnung vorherrschen, die<br />
immer vorherrscht: Die reichen Nationen<br />
werden Wege finden, sich zu schützen<br />
und es sich bequem zu machen,<br />
während die armen Nationen und die<br />
armen Menschen des Planeten leiden<br />
müssen.“<br />
Hält Joel Sternfeld in seinem Frühwerk<br />
den hektischen Alltag seiner Heimatstadt<br />
New York in schnappschussartigen<br />
Fotos fest, ändern sich die Aufnahmen<br />
radikal, als er für „American Prospects“<br />
seine handliche und mobile Leica-Kleinbildkamera<br />
gegen eine stationär einzusetzende<br />
Großformatkamera eintauscht.<br />
In detailreichen und exakt komponierten<br />
Bildern untersucht Sternfeld akribisch<br />
die Beziehung des Menschen zu<br />
den von ihm geprägten Landschaften.<br />
Die in brillanten Farben festgehaltenen<br />
alltäglichen Situationen und die oftmals<br />
skurrilen Bildmotive zeigen die zunehmend<br />
wirtschaftlich erschlossene und<br />
auch von Umweltschäden bedrohte<br />
Natur und werfen damit ein Licht auf<br />
die sozial-politischen Zustände in den<br />
USA zu dieser Zeit. Sternfeld über seine<br />
Arbeitsintention: „Die Aufgabe des Farbfotografen<br />
besteht darin, ein gewisses<br />
Maß an Abstraktion bereitzustellen, das<br />
das Bild aus dem Alltäglichen herausholt.“<br />
„American Prospects“ ist Teil einer großartigen<br />
Schenkung an die Fotosammlung<br />
der Albertina in Wien, die in dieser<br />
Ausstellung zum ersten Mal auszugsweise<br />
präsentiert wird. Insgesamt<br />
umfasst die Schenkung 349 Arbeiten<br />
aus drei Fotoserien: Neben „American<br />
Prospects“ (1978 bis 1986) sind dies auch<br />
Joel Sternfelds Serien „First Pictures“<br />
(1971 bis 1980) und „Stranger Passing“<br />
(1986 bis 2001). Bei den ausgestellten<br />
Fotografien handelt es sich um Archival<br />
Pigment Prints..<br />
Joel Sternfeld – American Prospects<br />
Bis: 21. April 2024<br />
Albertina<br />
www.albertina.at
36 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />
Bild: M. Cahn (1995)<br />
Foto: C. Andujar (Opiq+theri, Perimetral norte)<br />
Das Museum Ludwig zeigt Gegenwartskunst<br />
aus seiner Sammlung, dieses Mal<br />
wird der Blick auf verschiedene Verständnisse<br />
von Zeit gelenkt und darauf,<br />
in welcher Form Kunstschaffende das<br />
Thema in ihren Arbeiten aufgreifen. Die<br />
Präsentation: „Über den Wert der Zeit“<br />
stellt Kunst der Gegenwart aus den<br />
letzten zwanzig Jahren vor. Exemplarisch<br />
sind vier weitere Arbeiten aus den<br />
1960er und 1980er Jahren einbezogen.<br />
Die mediale Vielfältigkeit ist in den<br />
Mittelpunkt gestellt. Kurze Texte führen<br />
in die einzelnen Werke ein. Darüber<br />
hinaus wurde die Präsentation um Zitate<br />
einzelner Kunstschaffender sowie von<br />
Walter Benjamin und seinem Zeitgenossen,<br />
Philosoph und Ökonom Alfred<br />
Sohn-Rethel, ergänzt.<br />
Fotografin Claudia Andujar (92 Jahre alt)<br />
stellt ein Vorbild für viele politisch motivierte<br />
Kunstschaffende dar. Sie zählt<br />
zu den bedeutendsten Vertreterinnen<br />
der Fotografie Südamerikas, ihre Werke<br />
werden international in renommierten<br />
Museen wie dem MoMA in New York<br />
ausgestellt. Sie ist darüber hinaus als<br />
Aktivistin bekannt, die ihre künstlerische<br />
Stimme nutzt, um auf soziale Ungerechtigkeiten<br />
aufmerksam zu machen und<br />
die Rechte indigener Gemeinschaften<br />
zu verteidigen. Seit den frühen 1970er<br />
Jahren dokumentiert sie das tägliche<br />
Leben der indigenen Gemeinschaft<br />
der Yanomami im Amazonasgebiet im<br />
Norden Brasiliens und die Konflikte, mit<br />
denen diese durch Bergbau, Vertreibung<br />
und Krankheiten konfrontiert sind.<br />
Über den Wert der Zeit<br />
Bis: 31. August 2025<br />
The End oft he World<br />
Bis: 11. August 2024<br />
Museum Ludwig<br />
www.museum-ludwig.de<br />
PHOXXI – Haus der Photographie<br />
www.deichtorhallen.de
DIE <strong>BOLD</strong><br />
SONDERTITEL<br />
JETZT ALS<br />
E-PAPER LESEN<br />
<strong>BOLD</strong> INTERVIEW<br />
<strong>BOLD</strong> TRAVEL<br />
<strong>BOLD</strong> CAR<br />
<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU
DESIGN / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 39<br />
WITH HEART AND<br />
S(E)OUL<br />
WIR TREFFEN GENESIS<br />
CHEFDESIGNER IL-HUN YOON<br />
UND BEKOMMEN EINEN<br />
EINBLICK IN DAS LEBEN UND<br />
DIE ARBEIT SEINES TEAMS<br />
AUTOR: N. DEXTER / FOTOGRAF: D. FRASER
40 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / REPORTAGE<br />
Südkorea ist bekannt für seine grüne, hügelige Landschaft mit Kirschbäumen und<br />
buddhistischen Tempeln, die Fischerdörfer an der Küste, subtropische Inseln und<br />
hochmoderne Städte wie die Hauptstadt Seoul, die wir uns etwas genauer ansehen<br />
werden. Vor uns liegen ein paar anregende Tage, gefüllt mit asiatischer Kultur,<br />
kulinarischen Erlebnissen und interessanten Gesprächen über Design und Luxus.<br />
Wir treffen Genesis Chefdesigner Il-Hun Yoon und bekommen einen Einblick in das<br />
Leben und die Arbeit seines Teams.<br />
„Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
willkommen auf dem Flughafen von<br />
Incheon. Bitte bleiben Sie so lange angeschnallt<br />
sitzen, bis wir die endgültige<br />
Parkposition erreicht haben. Das Wetter<br />
ist sonnig, bei angenehmen 20 Grad<br />
Celsius.“ Geschafft! Hinter uns liegen 12<br />
Stunden Flug. Gespannt erwarten wir<br />
das Öffnen der Flugzeugtür und das Go<br />
vom freundlichen Boardpersonal, um<br />
die Boing vom Typ 777-300 verlassen zu<br />
dürfen. Reisepass? Check! K-ETA? Check!<br />
Ein letzter, prüfender Blick der Grenzbeamtin<br />
– Willkommen in Südkorea! Vor<br />
uns liegen ein paar anregende Tage,<br />
gefüllt mit asiatischer Kultur, kulinarischen<br />
Erlebnissen und interessanten<br />
Gesprächen über Design und Luxus.<br />
Am Ausgang des Flughafens werden wir<br />
bereits von unserem Chauffeur erwartet,<br />
der die Tür der tiefschwarzen Limousine<br />
weit offenhält. „Der Herbst ist die perfekte<br />
Jahreszeit für einen Besuch in Korea!“,<br />
gibt er uns zu verstehen und weist uns<br />
noch eben auf die Vielzahl an Snacks und<br />
Drinks im großzügigen Fond unseres<br />
eleganten Shuttles hin. Erster Halt ist das<br />
Signiel Seoul. Lust auf ein paar Superlative?<br />
Das Luxus-Hotel ist das einzige<br />
6-Sterne-Hotel des Landes, befindet<br />
sich zwischen den Etagen 76 und 101<br />
des Lotte World Towers, der aktuell das<br />
sechsthöchste Gebäude der Welt ist<br />
und auf dem sich die derzeit höchste<br />
Glasboden-Aussichtsplattform der Welt<br />
befindet (Guinness-Buch Weltrekord!).<br />
Und offen gesagt, würde unser Navi auf<br />
der circa einstündigen Autofahrt von<br />
Incheon in die südkoreanische Hauptstadt<br />
versagen und wir müssten auf<br />
Sicht weiterfahren – kein Problem: Der<br />
555 Meter hohe Wolkenkratzer steht hier<br />
sprichwörtlich über allem und ist einfach<br />
unübersehbar.<br />
Der Fahrstuhl katapultiert uns mit<br />
einer Geschwindigkeit von 600 Metern<br />
pro Minute in luftige Höhen, und kurz<br />
nachdem die Ohren den Druckausgleich<br />
wieder in den Griff bekommen<br />
haben, kommt einem der Schlagerklassiker<br />
„Über den Wolken muss die Freiheit<br />
wohl grenzenlos sein“ von Reinhard<br />
Mey in den Sinn, denn dieser Ausblick<br />
ist einfach phänomenal! Bis zum Horizont<br />
schaut man über eine nicht enden<br />
wollende Aneinanderreihung moderner<br />
Hochhäuser, verbunden durch Straßenschluchten,<br />
die, voller Autos, schnur-
DESIGN / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 45<br />
gerade wie Karos aneinandergereiht,<br />
eine Art urbane Miniaturlandschaft<br />
bilden. Angekommen in der Suite im<br />
97. Stock, zeigt das Smartphone-Höhenmeter<br />
390 Meter über dem Meeresspiegel<br />
an, und etwas unter uns fliegt ein<br />
Helikopter vorbei. Ja, Sie haben richtig<br />
gelesen: unter uns!<br />
Erfrischt und umgezogen steigen wir<br />
von unserem höchst edlen Turm herab,<br />
machen es uns erneut im Fond der luxuriösen<br />
Genesis-Limousine gemütlich,<br />
und auf geht’s zum Gwangjang Market,<br />
einem der ältesten und größten traditionellen<br />
Märkte des Landes. Die über 5.000<br />
Geschäfte bieten den Besuchern alles<br />
Erdenkliche, von Süßigkeiten, einer wirklich<br />
unwahrscheinlich üppigen Auswahl<br />
an Socken, über Spielzeug bis hin zu<br />
Kaffee und klassisch koreanischem Streetfood.<br />
Was es gibt, gibt es hier! Schnell<br />
finden wir uns an einem der zahlreichen<br />
Essensstände wieder und machen<br />
es uns auf den Plastikhockern bequem.<br />
Stäbchen, Reis, Oktopus und Glasnudeln,<br />
dazu irrescharfes und zum Teil unidentifizierbares<br />
Gemüse, eine Rolle Toilettenpapier<br />
für die Tisch-Hygiene und um uns<br />
herum gefühlt 20.000 Menschen.<br />
Als Nachspeise gibt es noch ein paar<br />
gebackene Leckereien für den Weg und<br />
es folgt ein nächtlicher Verdauungs-<br />
Spaziergang entlang der pulsierenden<br />
Straßen und Gassen, kleinen Flussläufen<br />
(die laut unserem Tour-Guide noch bis in<br />
die späten 1960er Jahre zum Waschen<br />
von Kleidung genutzt wurden) bis zur<br />
Dongdaemun Design Plaza, einem der<br />
letzten Werke von Star-Architektin Zaha<br />
Hadid. Wer jetzt noch behauptet: „New<br />
York ist die Stadt, die niemals schläft“, der<br />
sollte mal hierherkommen!<br />
Am nächsten Morgen geht es erst einmal<br />
ab in den Pool im 85. Stock. Allein? Nicht<br />
ganz. Etwa 30 hellwache, meist asiatische<br />
Hotelgäste hatten wohl ebenfalls die Idee<br />
eines sportlichen Morgenbades, und so<br />
sieht das langgestreckte Schwimmbecken<br />
aus wie ein Werbespot für weiße<br />
Badekappen und blaue Schwimmbrillen.<br />
Noch bevor man sich wundert, ob alle im<br />
gleichen Sportgeschäft einkaufen, reicht<br />
einem der Bademeister bereits die vom<br />
Haus gewünschte Schwimmbad-Grundausstattung.<br />
Wenig später genießen<br />
wir beim filmreifen Sonnenaufgang das<br />
köstliche Frühstück im Hotel-Restaurant,<br />
welches selbstredend von Köchen mit<br />
Michelin-Auszeichnung bekocht wird.<br />
Erster Programmpunkt des Tages: ein<br />
Treffen mit dem Genesis Chefdesigner<br />
Il-Hun Yoon in Suji, etwas außerhalb<br />
von Seoul. Der gut gelaunte Koreaner<br />
begrüßt uns am Eingang des 2020 eröffneten,<br />
hochmodernen und mit über<br />
4.991 m² weltweit größten Showrooms<br />
der bekannten Luxus-Marke und gibt<br />
uns einen Einblick in die Arbeit seines<br />
Teams. Genesis-Fahrzeuge sollen kühn,<br />
progressiv und deutlich erkennbar koreanisch<br />
aussehen. Die Design-Identität ist<br />
im Grunde genommen einfach zusammenzufassen:<br />
athletische Eleganz und<br />
zeitlose Schönheit. Und, wie für die<br />
Luxus-Branche üblich: Weniger ist mehr.<br />
„Wenn ein Auto gute Proportionen hat,<br />
braucht es nur ein reduktives Design“,<br />
sagt Herr Yoon, der im Vorfeld seiner<br />
jetzigen Position reichlich Designerfahrung<br />
an Oberklasse-Modellen deutscher<br />
und britischer Luxus-Marken sammeln<br />
konnte. Sein Team kreiert nach den<br />
vier Säulen: Schönheit durch Freiräume,<br />
Obsession fürs Detail, Statement durch<br />
Proportion und dem bereits erwähnten<br />
reduktiven Design. „In 2016 hatte unser<br />
Team noch 20 Mitarbeitende, heute sind<br />
es bereits 80“, führt Herr Yoon weiter aus.<br />
Wie alles andere in Süd-Korea, wächst<br />
auch Genesis, was so viel wie Ursprung<br />
oder Anfang bedeutet, rasant. Die<br />
erst 8 Jahre junge Marke der Hyundai<br />
Motor Group konnte bis heute bereits<br />
den Verkauf von über 1 Million Fahrzeugen<br />
verzeichnen. Zählt man Genesis<br />
im zentraleuropäischen Straßenbild<br />
heute noch zu den eher seltenen Oberklasse-Automarken,<br />
so ist in der Südkoreanischen<br />
Hauptstadt Seoul die<br />
Marktdominanz unübersehbar.<br />
Es folgt eine exklusive Tour durch die<br />
minimalistisch designten Verkaufsräume,<br />
und nur wenig später zieht es uns zum<br />
nächsten, für Koreaner höchst wichtigen<br />
Programmpunkt – it’s Tea Time!<br />
Tee spielt nebst Kaffee (den es hier wirklich<br />
überall frisch gebrüht zu kaufen<br />
gibt) eine zentrale Rolle im Alltag der<br />
Koreaner. Bereits seit dem 7. Jahrhundert,<br />
nachdem studierende Mönche das<br />
Heißgetränk aus China mitbrachten,
48 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / REPORTAGE<br />
wird diese Tradition gehegt und<br />
gepflegt, oder, wie in unserem Fall –<br />
genüsslich geschlürft! Tipp der Redaktion:<br />
Sollten Sie hier nach einem guten,<br />
regionalen Tee suchen, können wir Ihnen<br />
die Tee Collective empfehlen.<br />
Nach dieser aufbauenden und belebenden<br />
Erfahrung stürzen wir uns<br />
mitten ins Getümmel des hippen Stadtteils<br />
Seongsu-dong, was auch als das<br />
Brooklyn von Seoul bekannt ist. Auf übergroßen<br />
Plakaten wird hier für die nächste<br />
große K-Pop-Sause geworben, wofür<br />
gleichmal ein ganzer Straßenzug im trendigen<br />
Kiez gesperrt wird. Die Pop-Musik-<br />
Welle aus Korea hat längst die Welt<br />
erobert, genießt im eigenen Land aber<br />
dennoch einen Status, der junge Damen<br />
und Herren zu Hysterie-Ausbrüchen<br />
bringt, die unsereins noch aus Zeiten<br />
von Boy Bands wie N-Sync oder den<br />
Backstreet Boys kennt. Erwähnenswert<br />
ist das Thema im Grunde nur, da es in<br />
der koreanischen Kultur alles andere als<br />
gängig ist, laut zu schreien, zu kreischen<br />
oder zu quietschen – oder wie man die<br />
interessanten Geräusche der Teenager-<br />
Fans sonst noch bezeichnen könnte.<br />
Der Bezirk ist im Übrigen dafür bekannt,<br />
dass die diversen Marken hier maximal<br />
einen Monat in Pop-Up-Stores präsent<br />
sind und sich dadurch das Straßenbild<br />
alle 30 Tage stark verändert. Derzeit hat<br />
sich hier die traditionsreiche, im Jahr<br />
1856 gegründete britische Luxus-Mode-<br />
Marke Burberry breitgemacht und gleich<br />
mit einer ganzen Reihe von Shop-Installationen<br />
das Interesse der einkommensstarken<br />
und modebewussten Einheimischen<br />
auf sich gezogen.<br />
Modisch angeregt, zieht es uns zurück<br />
ins Hotel für ein Outfitwechsel, denn am<br />
Abend steht ein exquisites Dinner in der<br />
Genesis-Lounge auf dem Programm. In<br />
der fünften Etage des Shilla Hotels, das in<br />
Seoul zu den allerbesten Adressen zählt,<br />
wurde Anfang 2023, exklusiv für die<br />
Eigentümer von Genesis G90 LWB<br />
Modellen (LWB steht für „long wheelbase“),<br />
ein kleines, äußerst feines Club-<br />
Restaurant und Get-Away eröffnet,<br />
um sich dort mit Geschäftspartnern,<br />
Freunden oder der Familie von Sterneköchen<br />
bekochen und von handverlesenen<br />
Sommeliers mit den edelsten<br />
Tropfen verwöhnen zu lassen. Und in der<br />
Tat ist das Essen so gut, dass man sich<br />
allein dafür schon mal eine passende<br />
Limousine für 125.000 Euro kaufen sollte.<br />
Some truly fine dining!<br />
Kulinarisch inspiriert und mit bester<br />
Laune zieht es uns dann aber noch<br />
einmal raus auf die Straße und rein ins<br />
Getümmel dieser so lebendigen Stadt,<br />
und wir finden uns in einem typisch koreanischen<br />
Straßenrestaurant mit reichlich<br />
Reiswein, Bier, jeder Menge Fingerfood<br />
und neu gewonnenen Freunden wieder.<br />
Also dann, Geonbae!<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.genesis.com
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 51<br />
BRINGT MEHR<br />
FARBE IN DIE WELT<br />
INTERIEUR<br />
ZUM WOHLFÜHLEN<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Mit der Kasula-Kollektion präsentiert<br />
Essential Home uns einen völlig unverwechselbaren<br />
Look: anders, modern<br />
und farbenfroh! Das Sofa vermittelt<br />
ein „weicheres“ Sein und zeigt, wie eine<br />
zeitgenössische Welt warm, menschlich<br />
und äußerst angenehm sein kann.<br />
„Genau wie das Einzelsofa und der<br />
Hocker finden die modularen Sitze<br />
zusammen, um das perfekte futuristische<br />
Sofa mit Spuren des Memphis-<br />
Designs zu bilden. Lebendige Farben<br />
strahlen eine moderne Atmosphäre<br />
aus, während die goldene Messingbasis<br />
der perfekte Luxus-Touch ist,<br />
was es zu einem absolut einzigartigen<br />
Designobjekt macht“, ergänzt Designer<br />
Karim Rashid.
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 55<br />
ZIZOU<br />
FOREVER<br />
FUSSBALLIKONE<br />
ZINÉDINE ZIDANE BEIM<br />
ALPINE FAMILY DAY<br />
IM DRITTEN UNTERGESCHOSS<br />
EINES MADRIDER HOTELS<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
56 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / REPORTAGE<br />
Beim Alpine Family Day sollten eigentlich die aktuellen Fahrer samt talentiertem<br />
Nachwuchs der französischen Sportwagenmarke im Vordergrund stehen. Doch einer<br />
stahl ihnen die Show: Fußballikone und Alpine-Botschafter Zinédine Zidane.<br />
Es ist schon außergewöhnlich, wenn<br />
eine Ikone wie Zinédine Yazid Zidane im<br />
dritten Untergeschoss eines Madrider<br />
Hotels in ein Elektro-Kart steigt und sich<br />
von der elfjährigen Sukhmani Kaur Khera<br />
sagen lässt, wie er die Kurven zu nehmen<br />
hat. Und sich dann von ihr auch noch<br />
überholen lässt. Aber: Wer tatsächlich<br />
wen „im Rennen“ durch die Tiefgarage<br />
zwischen blau leuchtenden Plastikbarrieren<br />
scheucht, ist egal – denn man feierte<br />
den „Alpine Family Day“.<br />
Zum VIP-Stelldichein in Madrid kamen<br />
auch die beiden Formel-1-Fahrer Esteban<br />
Ocon und Pierre Gasly sowie Rennfahrerin<br />
Sophia Flörsch, die aber nur kurz ihre<br />
blonden Locken in der illustren Runde<br />
schüttelte. Sie musste schnell wieder<br />
abreisen – dem Vernehmen nach soll<br />
sich überraschendes Ungemach in ihrer<br />
Münchener Heimat ereignet haben. So<br />
verpasste sie das Highlight des Familientages,<br />
das Stromern in der abgedunkelten<br />
Garage. Die saubere Antriebsart ersparte<br />
dabei nicht nur den Beteiligten und den<br />
anwesenden Gästen das Umkippen durch<br />
Abgase, sondern wies natürlich auf das<br />
künftige verbrennerlose Portfolio des<br />
Autoherstellers hin: Das nächste Modell<br />
wird der vollelektrische A290 sein, der<br />
sich optisch an den 1984er R5 Alpine der<br />
Konzernmutter Renault anlehnt. Jetzt<br />
mussten sich Zidane, die F1-Piloten und<br />
die Nachwuchsfahrer allerdings mit auf<br />
sieben PS gedrosselten Karts begnügen,<br />
die normalerweise 23 PS auf die Hinterräder<br />
bringen und bei voller Power 120<br />
km/h schaffen. Aber bereits mit den<br />
wenigen Pferdchen kämpften alle auf<br />
dem glatten Parkboden um Grip, was zu<br />
diversen Drehern und Einschlägen führt.<br />
Auch Zidane wurde nicht geschont –<br />
dabei ist er „nur“ Markenbotschafter. Mit<br />
dem Fußballliebling haben die Alpine-<br />
Verantwortlichen allerdings einen Volltreffer<br />
gelandet. Der Aufsteiger vom französischen<br />
Banlieue-Bewohner in Marseille<br />
zu einem der weltbesten Fußballspieler<br />
und zu einem der besten Trainer, die Real<br />
Madrid und das spanische Bernabéu-<br />
Stadion je gesehen haben, ist heute ein<br />
charmanter Franzose, der kein Englisch<br />
sprechen können muss, um zu wirken.<br />
Er gewann mit dem Club Real Madrid<br />
als Spieler zwischen 2001 und 2006 fünf<br />
und als Trainer zwischen 2016 und 2021<br />
elf Titel. Während seiner aktiven Karriere<br />
war er ein herausragender Spielmacher<br />
und zählt zu den besten Fußballspielern<br />
der Geschichte. 1998 wurde er mit dem<br />
Ballon d’Or als „Europas Fußballer des<br />
Jahres“ ausgezeichnet. Er ist zudem dreimaliger<br />
FIFA-Weltfußballer (1998, 2000,<br />
2003). Mit der französischen Nationalmannschaft<br />
gewann er 1998 die Welt-
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 59<br />
und zwei Jahre später die Europameisterschaft.<br />
Er gewann als bislang einziger<br />
Trainer dreimal in Folge die Champions<br />
League. 2017 wurde er als FIFA-Welttrainer<br />
des Jahres ausgezeichnet. Mehr<br />
geht nicht. Kein Wunder, dass bei der<br />
exklusiven Führung durch das Stadion<br />
Santiago Bernabéu und das Trophäenmuseum<br />
von Real Madrid nicht nur<br />
Filmer und Influenzer, Journalisten und<br />
Content Creators, Alpine-Mitarbeiter und<br />
Radiomoderatoren an seinen Lippen<br />
und Hacken hingen, sondern auch die<br />
beiden F1-Piloten, die normalerweise im<br />
Rampenlicht stehen. Gasly erklärte: „Er ist<br />
eine weltweite Ikone. Man kann so viel<br />
von seiner Erfahrung, seiner Professionalität,<br />
seiner Führungskraft, seiner physischen<br />
und mentalen Stärke lernen. Wir<br />
sehen ihn leider nicht oft, aber wenn,<br />
dann fragen wir so viel wie möglich.“ Hat<br />
sich Zidane denn Tipps fürs Kartfahren<br />
von den Profis geholt? Ocon verneinte:<br />
„Champions können fast alles, was sie<br />
anpacken. Es ist egal, um welchen Sport es<br />
sich handelt: Zidane ist einfach gut.“ Auch<br />
darin, sich sozial zu engagieren. Wie zum<br />
Beispiel für das Corporate Social Responsibility-Programm<br />
(CSR) von Alpine mit<br />
den Projekten „Rac(H)er“ und „Concours<br />
Excellence Mecanique“ (CEMA). „Rac(H)er“<br />
fördert Frauen in allen Unternehmensbereichen<br />
vom Motorsport bis hin zum Engineering,<br />
CEMA wird besonders von Ocon<br />
unterstützt und richtet sich an angehende<br />
Kfz-Mechanikerinnen. Es bietet Auszubildenden<br />
in Frankreich die Möglichkeit,<br />
ihre Fähigkeiten und ihr Fachwissen<br />
im Rahmen eines dreistufigen Wettbewerbs<br />
unter Beweis zu stellen. Dieser<br />
umfasst theoretische und praktische<br />
Prüfungen und endet mit einem Praktikum<br />
in der Alpine Niederlassung in Viry-<br />
Châtillon bei Paris. Die junge Rennfahrerin<br />
Sukhmani Kaur Khera zum Beispiel,<br />
die derzeit in der britischen Kartmeisterschaft<br />
für Fusion Motorsport fährt, tritt im<br />
Rahmen des Alpine Rac(H)er Programms<br />
an, ebenso die 14 Jahre junge Französin<br />
Lisa Billard, die in der Rac(H)er-Akademie<br />
Kart und Formel 4 fährt. Zidane dazu: „Die<br />
Botschafterrolle und die Unterstützung<br />
der Programme zur Chancengleichheit<br />
sind für mich aufgrund meines eigenen<br />
Werdegangs von großer Bedeutung. Ich<br />
bin stolz darauf, einige meiner sportlichen<br />
und persönlichen Erfahrungen an die<br />
Rac(H)er- und CEMA-Absolventen weiterzugeben.<br />
Obwohl wir aus unterschiedlichen<br />
Bereichen kommen, haben wir alle<br />
ein gemeinsames Ziel: das Streben nach<br />
Höchstleistung. Daher ist es großartig,<br />
Erfahrungen und Ideen zu diesen beiden<br />
herausragenden und wirklich sinnvollen<br />
Programmen austauschen zu können.“<br />
Und was hat die kleine Sukhmani dem<br />
großen „Zizou“ nun geraten für die<br />
perfekte Linie? „Ich hab‘ ihm nur gesagt,<br />
er soll nicht so viel lenken und das Tempo<br />
in den schnellen Kurven mitnehmen,“<br />
verriet sie.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.alpinecars.de
<strong>THE</strong> BEACH<br />
IS JUST<br />
<strong>THE</strong> BEGINNING<br />
SEGELN RUND UM<br />
ANTIGUA<br />
AUTORIN: C. STRENG
62 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / REPORTAGE<br />
Ein wie mit einem dicken Farbpinsel in Blau, Türkis, Weiß und Grün getünchtes<br />
Panorama, weiche Wellen, sanfter Wind, krumme Palmen, puderfeiner Sand – die<br />
Karibikinsel Antigua ist ein Traum für Sonnenanbeter, Wasserratten – und Segler.<br />
Oder für die, die einer werden wollen. Denn um einige der teils spektakulären 365<br />
klischeeweißen Strände zu erobern, bietet sich der Wasserweg geradezu an, am<br />
besten vom „eigenen“ Katamaran aus.<br />
„Ich sollte mich in diesem höllischen<br />
Loch aufhängen“ schrieb Captain<br />
Horatio Nelson 1784 nach seiner Ankunft<br />
in Antigua in einem Brief an seinen<br />
Onkel. Dabei war er extra angereist, um<br />
in den folgenden drei Jahren Großbritanniens<br />
wichtigsten Royal-Navy-Hauptstützpunkt<br />
in der Ostkaribik zu errichten.<br />
Schließlich machten die stetigen Winde,<br />
ein Hurrikan-sicherer Hafen und eine<br />
fast ununterbrochene, schützende Wand<br />
aus Korallenriffen die Insel zu einem<br />
perfekten Ort für „English Harbour“.<br />
Doch das „unzivilisierte“ Leben vor Ort,<br />
die Hitze und die Einsamkeit setzten<br />
dem späteren Seehelden sehr zu, und so<br />
verließ Nelson schließlich Antigua, ohne<br />
je die Pracht der Insel und die seiner<br />
Wirkstätte wirklich wahrgenommen zu<br />
haben.<br />
Bis heute gilt English Harbour als einer<br />
der schönsten Naturhäfen der Karibik.<br />
Die einstige Garnison, Nelson’s Dockyard,<br />
steht seit 2016 auf der Unesco-<br />
Weltkulturerbe-Liste und ist außerdem<br />
Teil des größten Nationalparks der Insel<br />
mit Museum, Geschäften, Restaurants<br />
und Yachthafen sowie dem populären<br />
Aussichtspunkt Shirley Heights, einem<br />
alten Militärbeobachtungsposten. Er ist<br />
unbestritten der meistbesuchte Ort<br />
Antiguas mit seiner spektakulären<br />
Aussicht auf die herrliche Naturlandschaft<br />
sowie den Yachthafen. Jeden<br />
Sonntag wird hier in den Sonnenuntergang<br />
getanzt – mit großartiger Live-<br />
Steelband, viel Rum-Punsch und sehr<br />
ausgelassener Stimmung.<br />
Das besondere Ambiente von Nelson’s<br />
Dockyard weiß auch die internationale<br />
Yacht-Szene von heute noch<br />
sehr zu schätzen, weshalb hier alljährlich<br />
im April die schönsten und<br />
schnellsten Privatyachten aus aller Welt<br />
zur bekannten Antigua Sailing Week<br />
aufkreuzen. Und noch jemand hat<br />
sich in der befestigten Anlage bestens<br />
eingerichtet: Es ist der Yachtcharterer<br />
„The Moorings“, der seine komfortabel<br />
ausgestatteten Katamarane all jenen zur<br />
Miete anbietet, die die entsprechenden<br />
Kenntnisse mitbringen, oder – eben<br />
so wie wir – einen erfahrenen Skipper<br />
mitbuchen. Und das ist, so sei versichert,<br />
eine wundervolle Möglichkeit, Antigua<br />
aus nächster Nähe kennenzulernen –<br />
mit täglich wechselnden Stränden, einer<br />
schöner als der andere, einer leichten<br />
Brise im Gesicht und ganz viel Freiheit<br />
im Kopf.
TRAVEL / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 65<br />
Doch der Reihe nach. Die Einschiffung<br />
ist unkompliziert, die vier Kabinen<br />
mit eigenem Bad für je zwei Personen<br />
sind schnell bezogen. Zurück an Deck<br />
treffen wir auf unseren Skipper Steveroy<br />
„Steve“ Jackson, 52 Jahre alt und ein<br />
echter Antiguaner. Segeln hat er – wie<br />
die meisten Insel-Kinder – im Antigua<br />
Sailing Club gelernt, da war er sechs<br />
Jahre alt. 15 Jahre später erhält er bereits<br />
seine Kapitäns-Lizenz. Es folgen ein<br />
Studium und mehrere Jahre Arbeit in<br />
New York, dann kehrt er zurück auf die<br />
Insel – und macht sich mit einem Concierge-Serviceunternehmen<br />
schnell einen<br />
Namen. Einer wie er kennt sein Revier inund<br />
auswendig – von den Bahamas bis<br />
runter nach Trinidad – und wird damit<br />
schon bald eine feste Größe im Mill<br />
Reef Club. Hier tummelt sich die wahre<br />
High Society, in einem riesigen Resort<br />
plus Golfplatz, mit Sicherheitspersonal<br />
und einer streng geheimen Mitgliederliste,<br />
die „Prinzessinnen, Politiker und<br />
Prominente“ umfasst. Gerüchten zufolge<br />
soll Donald Trump vor Jahren um eine<br />
Aufnahme in den Club gebeten haben –<br />
ohne Erfolg.<br />
Zurück an Bord: Steve erklärt uns, dass<br />
wir in den folgenden Tagen eine Kombination<br />
aus Segeln und Inselprogramm<br />
erleben werden. Dafür hat er eigens eine<br />
Tour ausgearbeitet, die uns von Süden<br />
über Westen bis nach Norden führt. „Wir<br />
haben alle Zeit der Welt und bestimmen<br />
unser Tagesprogramm stets zusammen.<br />
Alles geht, nichts muss, das ist schließlich<br />
der Luxus eines Charters“, lacht der Vater<br />
zweier kleiner Kinder und zeigt dabei<br />
zwei Reihen strahlend weißer Zähne.<br />
Dann geht es schon los. Zur Einstimmung<br />
segelt uns Steve direkt in den<br />
Sonnenuntergang – schöner könnte die<br />
Reise gar nicht starten. Später sitzen wir<br />
mit einem Glas eisgekühlten Weißwein<br />
im großzügigen Loungebereich im Heck<br />
des Katamarans und schmieden Pläne.<br />
Die schöne Carlyle Bay ist unser Ziel<br />
für morgen, mit einem Zipline-Ausflug<br />
im üppigen Regenwald und einem<br />
Lunch am Strand. Die Nacht ist lau, sanft<br />
schlagen die Wellen an das Boot und der<br />
sternenübersäte Himmel, der durch die<br />
Dachluke scheint, begleitet uns in den<br />
Schlaf.<br />
Mit einer lauen Brise segeln wir die<br />
nächsten Tage an bilderbuchschönen<br />
Steilküsten vorbei, sehen wildbewachsene<br />
Halbinseln und einsame Strände,<br />
von denen es laut offizieller Quellen<br />
ganze 365 Stück geben soll. „Das<br />
Beste daran: Alle sind für jedermann<br />
frei zugänglich. So steht es in unserer<br />
Verfassung“, erzählt uns Steve und fügt<br />
hinzu, „einzig der Mill Reef Club und die<br />
drei Luxus-Privatinseln haben Sonderregelungen“.<br />
Uns reichen bereits ein Duzend<br />
dieser Traumstrände, mehr ist in einer<br />
Woche nicht zu schaffen. Wir sind mit<br />
Schwimmen, Schnorcheln und Kajaken<br />
beschäftigt – und quasi nebenbei auch<br />
noch damit, Land und Leute kennenzulernen.<br />
Mal bereiten wir unser Essen an<br />
Bord selbst zu, mal gehen wir aus – wie
66 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / REPORTAGE<br />
zum Beispiel ins hübsche Farm-to-Table-<br />
Restaurant Fox House, das die 45-jährige<br />
Avella Fox führt, oder ins romantische<br />
Weatherill’s Rekindled Restaurant des<br />
gleichnamigen Boutique-Hotels, einem<br />
sorgfältig restaurierten Herrenhaus aus<br />
dem 17. Jahrhundert.<br />
Ein weiterer unserer Ausflüge führt<br />
in die Inselhauptstadt St. John’s. Hier<br />
landen gewöhnlich Kreuzfahrtschiffe in<br />
der Größe kleiner Hochhäuser an und<br />
spucken tausende von Menschen an<br />
Land, die dann zwischen Heritage und<br />
Redcliffe Quay die kleine, beschauliche<br />
Einkaufszone mit ihren historischen,<br />
bunt bemalten Holzhäusern mit den<br />
immer gleichen Duty-Free-Shops überrennen.<br />
Doch wir haben Glück, heute<br />
ist kein solcher Tag. Deshalb können wir<br />
uns auch in Ruhe die barocke St. John’s<br />
Cathedral von 1848 anschauen, genau<br />
wie das Government House aus dem<br />
17. Jahrhundert, sowie das Denkmal zu<br />
Ehren des Staatsgründers V.C. Bird. Dann<br />
noch einen kurzen Abstecher zur alten<br />
Festung Fort James, und schon geht es<br />
wieder zurück aufs Boot.<br />
Die letzten zwei Tage vergehen wie im<br />
Flug, wir machen einen kurzen Stopp am<br />
Partystrand Runaway Bay, schnorcheln<br />
in Deep Bay rund um das Schiffswrack<br />
Andes, einer englischen Barke aus dem<br />
19. Jahrhundert, suchen (vergeblich) die<br />
freilebenden Schweinchen nahe dem<br />
Hanson Bay Beach, verwöhnen uns mit<br />
einem köstlichen Mittagessen in Catherine’s<br />
Cafe – und lassen uns dann noch<br />
rasch in die Kunst des Rum-Aromatisierens<br />
einweisen. Das ist in der „Academy<br />
of Rum“ im hübschen Galleon Beach<br />
Resort in der Freeman’s Bay möglich, wo<br />
zwei clevere Engländer entsprechende<br />
Kurse anbieten, bei denen Gäste ihr<br />
eigenes Rum-Unikat herstellen und mit<br />
nach Hause nehmen können.<br />
Dann ist es schon Zeit fürs letzte Abendessen.<br />
Samtig schwarz hat sich der<br />
Nachthimmel über die von vielen Lichtern<br />
gezierte Buch gelegt, leise schlagen<br />
zarte Wellen ans Boot. Schöner, als vom<br />
Wasser aus, hätte das Erkunden der Insel<br />
gar nicht sein können. Mehr Freiheit<br />
geht nicht, da sind wir uns alle sicher –<br />
und lassen schon mal die Reservierung<br />
fürs nächste Jahr da.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.visitantiguabarbuda.com<br />
YACHTCHARTER:<br />
www.moorings.de<br />
Telefon (deutschsprachig):<br />
06101 557 915 22<br />
AKTIVITÄT:<br />
www.antiguarainforestzipline.com<br />
GENUSS:<br />
www.thefoxhouseantigua.com<br />
www.weatherillshotel.com<br />
www.catherines-cafe.com<br />
www.academyrum.com
TRAVEL / BEST PLACES<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 69<br />
BEST PLACES<br />
TENERIFFA<br />
PARTYBEATS AUF DER<br />
VULKANINSEL<br />
IM ATLANTISCHEN OZEAN<br />
AUTORIN: C. STRENG
70 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / BEST PLACES<br />
Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, ist ein ideales Ganzjahresziel. Wer<br />
dazu noch tolle Strände, quirlige Städtchen, coole Locations und ein außergewöhnliches<br />
Hotelresort sucht, ist an der Playa Paraiso an der Südküste der<br />
Vulkaninsel genau richtig. Denn im Hard Rock Hotel Tenerife wird jeder schnell<br />
zum Rockstar.<br />
„Schlafen kannst Du zuhause“, lacht Elvis<br />
und schüttelt mich leicht. Wo bin ich?<br />
Tatsächlich brauche ich einen Moment,<br />
um mich zu sortieren. Ach ja, Elvis<br />
gehört zum Animations-Begrüßungsteam<br />
des Hauses, und ich bin peinlicherweise<br />
mitten in der glitzernden Lobby<br />
kurz eingenickt. Aber die Live-Events<br />
und Partys im Hotel sind einfach auch<br />
zu gut, um früh schlafen zu gehen. Also<br />
ist Durchhalten angesagt. Das gilt auch<br />
für die zahlreichen tanzfreudigen Gäste,<br />
die sich draußen in Richtung Hauptbühne<br />
auf den Weg machen, um beim<br />
begehrten „Children of the 80th“-Rave<br />
dabei zu sein. Diese Retro-Party, die<br />
einst im Hard Rock Hotel Ibiza startete,<br />
hat sich zu einem absoluten Favoriten<br />
der europäischen Partyszene entwickelt<br />
und ist heiß begehrt. Auf mich wartet<br />
allerdings eine andere Show, weshalb<br />
ich schnell in Richtung Zimmer flitze.<br />
Der gläserne Außenaufzug des Nirvana<br />
Towers bietet einen weiten Blick über<br />
das großzügig angelegte Resort mit<br />
seinen drei Pools, der privaten Salzwasserlagune<br />
sowie die schöne Küste<br />
mit ihrem dunklen Sand. Im 12. Stock<br />
wartet schon Ramón auf mich, denn<br />
der Concierge der exklusiven VIP-Rezeption<br />
des Rock Royalty-Levels kümmert<br />
sich ausschließlich um die Wünsche<br />
seiner Gäste, übernimmt die Tischreservierungen<br />
in einem der sechs Hotel-<br />
Restaurants, bucht Verwöhn-Termine<br />
im Rock Spa, organisiert den Personal-<br />
Trainer im Rock Gym – oder, wie für<br />
mich, einen Privat-Shuttle, der mich zu<br />
meinem Abendprogramm fährt.<br />
Ein bisschen frivol, ein bisschen sexy<br />
kommt die „Scandal“ Dinner Show<br />
daher, mit talentierten Künstlern, die in<br />
vielen ausschweifenden Kostümen ein<br />
recht rasantes Tanz-, Musik- und Akrobatik-Spektakel<br />
hinlegen. Am Ende gibt<br />
es Standing-Ovations und viele strahlende<br />
Gesichter, sowohl auf als auch<br />
vor der Bühne. Mit dem Taxi fahre ich<br />
zurück ins Hotel und kann schon bald<br />
die von weither sichtbaren zwei Hotel-<br />
Türme mit dem weltbekannten Logo<br />
sehen. Die umgekehrte Sicht, auf die<br />
wohl tausenden Lichter, die eindrucksvoll<br />
die langgestreckte Südküste illuminieren,<br />
genieße ich anschließend<br />
vom 16. Stock aus, wo sich die stylische<br />
Sky Lounge (auf dem Dach des<br />
Nirvana Towers) befindet. Die chilligen<br />
Beats des DJs sind so angenehm, dass<br />
die Zeit davonfliegt – und ich erneut<br />
viel zu spät in mein himmelweiches<br />
Bett komme.
TRAVEL / BEST PLACES<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 73<br />
Wie gut, dass ich dem Slogan „Erhole<br />
dich wie ein Star, verwöhne dich wie<br />
eine Legende“ gefolgt bin und mich<br />
im Rock Royalty Level eingebucht<br />
habe. Denn eine weitere komfortable<br />
Annehmlichkeit ist der exklusive Zugang<br />
zu einer vollverglasten 100 Quadratmeter<br />
großen Lounge mit Blick auf den<br />
tiefblauen Atlantik. Für Langschläfer wie<br />
mich wartet hier morgens bis elf Uhr ein<br />
köstliches Frühstücksbuffet, das ich in<br />
Ruhe einnehmen kann. Wer mag, kommt<br />
wieder ab 16 Uhr zu Kaffee und Kuchen<br />
oder Salzgebäck; den Sundowner mit<br />
Traumblick bis nach La Gomera oder ein<br />
Glas Cava vor der Party gibt es von 19<br />
bis 22 Uhr.<br />
Jetzt schnell ins Bade-Outfit wechseln<br />
– und rein in den Lagune-Pool, an<br />
dem schon beste Stimmung herrscht.<br />
Insgesamt sind täglich sechs DJs damit<br />
beschäftigt, im gesamten Resort für<br />
Musik zu sorgen, so natürlich auch<br />
am Pool. Mit bekannten Songs aller<br />
gängigen Genres wird den Gästen<br />
ordentlich eingeheizt, während die<br />
Kellner Champagnerkübel an die sehr<br />
begehrten Beach-Himmelbetten jonglieren.<br />
Und nicht nur im Pool ist die<br />
Laune großartig, auch in der großen, mit<br />
allerlei Kostümen weltbekannter Rockstars<br />
bestückten Lounge geht die Post<br />
ab. Hier performed gerade ein Solo-<br />
Künstler Klassiker von Aerosmith, Bon<br />
Jovi und Springsteen, und alle, selbst<br />
die Kleinen – schließlich sind auch Familien<br />
im Hard Rock Hotel willkommen –<br />
singen begeistert mit.<br />
„Music is the key“, erklärt mir Steve und<br />
zeigt auf eine Gruppe Teenager, die<br />
gerade die wild bemalten, als „Rockstars“<br />
verkleideten Animateure umringen. Für<br />
sie, wie auch für die kleineren Kinder, gibt<br />
es einen eigenen Bereich; ein exklusiver<br />
Nanny-Service ist zudem auch buchbar.<br />
Steve ist der Vibe-Manager des Hotels<br />
und für die Atmosphäre, das Entertainment<br />
– und die Musik zuständig. Ob ich<br />
mir denn einen Plattenspieler ausgeliehen<br />
hätte, oder eine Gitarre, will er<br />
wissen, schließlich sollen Gäste jederzeit<br />
ihre eigene Musik machen können. Ich<br />
winke lachend ab, denn ich habe bereits<br />
eine eigene Playlist erstellt, die ich jederzeit<br />
im meinem Zimmer hören kann.<br />
Mehr Musik geht kaum.<br />
Als „Ort der Stille“ hingegen zeigt sich<br />
das großflächig angelegte Rock Spa.<br />
Auf einer Fläche von rund 1.500 Quadratmetern<br />
verteilen sich mehrere Treatment-Räume,<br />
2 Thermalbecken, Saunen<br />
und ein gewärmter Outdoor-Pool mit<br />
kuscheligen Day-Beds. Selbst die Musik<br />
ist hier dezent und die Entspannung<br />
großartig. Aber Halt: Gibt es nicht später<br />
noch die große Rock-Show? Und eine<br />
After-Midnight-Party? Also, auf geht’s,<br />
schließlich bin ich nicht zum Schlafen<br />
hier.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.webtenerife.de<br />
www.hardrockhotels.com
74 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
ALL GOOD THINGS<br />
TAKE TIME<br />
TRADITION UND GENUSS<br />
SIND WERTE, DIE WAHREN<br />
LUXUS DEFINIEREN<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Mit der neuen Meister Chronoscope hat<br />
Junghans einen Zeitmesser geschaffen,<br />
der nie aus der Zeit fällt. Er repräsentiert<br />
einerseits die Tradition der Uhrenfabrik,<br />
steht aber auch andererseits für<br />
moderne Technik, gestalterische und<br />
handwerkliche Exzellenz. Die Möglichkeit,<br />
Zeiten zu stoppen, unterstreicht<br />
den sportiven Charakter, der dezente<br />
Auftritt seine Eleganz. Sichtbar wird<br />
diese nicht zuletzt in dem eleganten,<br />
wohlproportionierten Gehäuse mit<br />
schlanken Bandanstößen, länglichen<br />
Chronographendrückern und einer<br />
filigran gestalteten, aber griffigen<br />
Krone. Das gewölbte und entspiegelte<br />
Saphirglas rundet das Ganze buchstäblich<br />
nach oben ab.<br />
Seit über 160 Jahren gibt Junghans der<br />
Zeit ein eigenes Gesicht. Die Liebe zum<br />
Detail, der hohe Anspruch an Design<br />
und Qualität sowie eine über Generationen<br />
gewachsene Technologiekompetenz<br />
prägen die Produkte der Uhrenfabrik<br />
Junghans seit der Gründung im<br />
Jahr 1861. Werte, die das Fundament<br />
der Erfolgsgeschichte des Unternehmens<br />
aus Schramberg im Schwarzwald<br />
bilden.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 75
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 77<br />
Die äußerst exklusive The Dalmore<br />
Cask Curation Sherry Collection<br />
besteht aus drei exklusiven Whiskys<br />
unterschiedlicher Reifezeit, zusammenaddiert<br />
lagerten sie 97 Jahre, 80<br />
Jahre davon in perfekt ausgewählten<br />
Fässern des renommierten Sherryherstellers<br />
Gonzáles Byass aus Jerez de la<br />
Frontera (Spanien).<br />
The Dalmore würdigt mit dieser auf<br />
150 Stück limitierten Serie sowohl<br />
den langjährigen Partner aus Spanien<br />
als auch die Whiskymacher Richard<br />
Paterson OBE als Master Blender und<br />
Greg Glass als Master Whisky Maker.<br />
Der handgefertigte Lederetuikoffer<br />
von AB Florence aus Italien wurde für<br />
die dreiteilige Cask-Serie entwickelt<br />
und präsentiert die The Dalmore Cask<br />
Curation Sherry Collection in einer<br />
ebenso perfekten Hülle. The Dalmore<br />
veröffentlicht als erste Cask Cura-<br />
tion Serie die Sherry Collection. Eines<br />
der 150 weltweit existierenden Sets im<br />
Wert von jeweils 35.500 Euro wurde<br />
im Januar an den China Club Berlin<br />
übergeben und kann nur hier weltweit<br />
exklusiv verkostet werden.<br />
Die Cask Curation Sherry Edition ist<br />
der Beginn einer vierjährigen Serie; im<br />
Oktober 2024 wird die zweite Ausgabe<br />
der The Dalmore Cask Curation Kollektion<br />
den Einfluss von Portweinpfeifen<br />
auf die Spirituose beleuchten und die<br />
Partnerschaft von The Dalmore mit<br />
einem berühmten Portweinhersteller<br />
feiern. Die dritte Abfüllung erscheint im<br />
Jahr 2025, gefolgt von der vierten und<br />
letzten Abfüllung, welche die Serie im<br />
Jahr 2026 abschließen wird. Mit jeder<br />
Veröffentlichung werden die exklusiven<br />
Beziehungen von The Dalmore zu den<br />
besten Wein- und Spirituosenherstellern<br />
der Welt gefeiert.
78 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
Wie kaum eine andere Kamera steht<br />
die Leica M seit ihrer Einführung im<br />
Jahr 1954 für lebendige und authentische<br />
Bilder mitten aus dem Geschehen<br />
heraus. Besonders Foto-Journalisten<br />
und -Journalistinnen, die in Krisengebieten<br />
arbeiten, schätzen die intuitive,<br />
einzigartige und unauffällige Art<br />
der M-Fotografie. Seither entstanden<br />
mit M-Kameras unzählige ikonische<br />
Aufnahmen, die die Weltgeschichte<br />
verlässlich dokumentieren.<br />
Im heutigen digitalen Zeitalter können<br />
Inhalte jedoch leicht manipuliert<br />
werden. Fake-Fotos und künstlich generierte<br />
Bilder entziehen Konsumierenden<br />
das Vertrauen in die Richtigkeit digitaler<br />
Inhalte und erschweren den Echtheitsbeweis<br />
eigener Aufnahmen. Ein<br />
fatales Problem, das die Basis der fotografischen<br />
Berichterstattung bedroht.<br />
Einmal mehr beweist Leica Pionier-<br />
geist und setzt mit der Einführung der<br />
Leica M11-P einen weiteren Meilenstein<br />
in der Fotografie-Geschichte. Die<br />
M11-P ist Vorreiter bei der Verwendung<br />
sicherer Metadaten gemäß dem Open-<br />
Source-Standard der Content Authenticity<br />
Initiative (CAI).<br />
Als weltweit erste Kamera speichert<br />
sie Metadaten durch Anhängen von<br />
Inhaltsnachweisen zum Zeitpunkt der<br />
Erfassung, um die Authentizität digitaler<br />
Bilder zu schützen. Diese Content<br />
Credentials sind das digitale Nährwertzeichen<br />
und der am weitesten verbreitete<br />
Industriestandard für Inhalte<br />
aller Art sowie die Grundlage für<br />
mehr Vertrauen und Transparenz im<br />
Internet. Mit der M11-P würdigt Leica<br />
die unschätzbar wertvolle Arbeit aller<br />
Fotografierenden und bewahrt eben<br />
diese Basis für digitale Inhalte und ihre<br />
Quellen.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 79
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 81<br />
EPIC DRIVE<br />
ICELAND<br />
NÖRDLICH VON REYKJAVIK<br />
DURCH DIE ISLÄNDISCHE WILDNIS<br />
DURCH LAVA<br />
UND VULKANGESTEINT<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
82 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / REPORTAGE<br />
Wenn man karge Landschaften, schroffe Felsen und schwarzes Vulkangestein mag,<br />
kommt man um Island nicht herum. Wir fahren mit dem Kreiskolben-Mazda MX-30<br />
R-EV in den wilden Norden der Insel.<br />
Die Blaulichter sagen unmissverständlich:<br />
Hier gibt´s kein Durchkommen. Die<br />
Landstraße 43 ist gesperrt, ebenso die<br />
427. Beide führen nach Grindavik, und<br />
unter dem kleinen Küstenort brodelt es<br />
gewaltig. Magma ist in Wallung, aber<br />
das regt bis auf die Grindaviker keinen<br />
Isländer auf. Schließlich lebt man hier<br />
seit der ersten namhaften Besiedelung<br />
im 9. Jahrhundert durch die Wikinger mit<br />
heißen Quellen, Erdspalten und -beben<br />
sowie Massen von Lava.<br />
Da das Geschehen lokal sehr begrenzt<br />
ist, können wir den Ort auf dem Weg<br />
vom Flughafen in Kevlavik zum Hotel in<br />
Reykjavik problemlos in gebührendem<br />
Abstand passieren. Denn wir sind unterwegs<br />
im Rahmen des Mazda Epic Drive.<br />
Als Vehikel steht uns ein Mazda MX-30<br />
e-Skyactiv R-EV zur Verfügung, den die<br />
Japaner mit einem E-Motor samt Wankelmotor<br />
als Notstromaggregat ausgestattet<br />
haben. Die WLTP-Reichweite soll<br />
85 Kilometer betragen, die Gesamtreichweite<br />
dank des ständig den Akku<br />
ladenden Kreiskolbenmotors bis zu 680<br />
Kilometer.<br />
Wir starten vom Hotel The Reykjavik<br />
Edition in der Nähe der Berliner Mauer<br />
(tatsächlich steht ein Stück davon gar<br />
nicht weit weg). Frühaufsteher laufen<br />
vorher noch ein paar Kilometer den<br />
Sculpture and Shore Walk entlang<br />
mit Skulpturen wie dem berühmten<br />
„Sun Voyager“. Um acht Uhr morgens<br />
geht’s mit den Autos los. Da ist die<br />
140.000-Seelen-Stadt schon ziemlich<br />
wach – der Verkehr ist heftig. Aber wir<br />
stecken wenigstens mit gutem Gewissen<br />
im Stau, weil wir vollelektrisch fahren.<br />
Die Automassen sind kein Wunder, denn<br />
hier leben ein Drittel der rund 400.000<br />
Einwohner des Staates. Der Rest verteilt<br />
sich fast unsichtbar auf einer Landfläche<br />
von mehr als 100.000 Quadratkilometern.<br />
Wir werden den Wankel also kräftig<br />
nutzen müssen auf unserer genau 549<br />
Kilometer langen Tour, die mit sieben<br />
Stunden und 21 Minuten reiner Fahrzeit<br />
ausgewiesen ist.<br />
Trotz herbstlichen sieben Grad Plus ist<br />
der gut 1,8-Tonnen schwere Kompakt-<br />
SUV mit Spikes bestückt, die stets für ein<br />
ganz besonderes Fahrgeräusch sorgen<br />
und den Eigensound des kleinen SUV<br />
übertönen. So hören wir nichts von<br />
der Wankelpower, sondern nageln aus<br />
der Hauptstadt heraus, die sich in den<br />
vergangenen Jahren zum Glaspalastareal<br />
gewandelt hat. Noch gut 20 Kilometer<br />
vom alten Stadtkern entfernt stehen<br />
zur Stadt gehörige Gewerbegebiete.<br />
Das erste Gefühl von Einsamkeit kommt<br />
erst auf, als wir von der 1 abbiegen auf<br />
Nebenstraßen, die zunächst als 47
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 85<br />
und dann als 520 nach Reykholt führen.<br />
Zwischendurch überraschen uns immer<br />
mal wieder reine Schotterstraßen – hier<br />
ist maximal 80 km/h erlaubt. Für die<br />
Einheimischen sind solche unbefestigten<br />
Pfade normal: In Island sind nur rund<br />
4.300 Kilometer Straße asphaltiert. Und<br />
sollte mal ein Auto entgegenkommen,<br />
bitte langsam fahren – sonst durchlöchert<br />
man sich gegenseitig die Frontscheiben<br />
durch Steinschlag.<br />
Inzwischen ist die Sonne aufgegangen,<br />
und die Sorge in Sachen Gegenverkehr<br />
hat sich erledigt. Wenn’s hoch kommt,<br />
taucht höchstens alle halbe Stunde ein<br />
Auto auf – kein Wunder bei einer Bevölkerungsdichte<br />
von vier Einwohnern<br />
pro Quadratkilometer. Und sobald das<br />
Licht voll da ist, sieht man, wo man sich<br />
befindet: zwischen alten Lavafeldern, die<br />
karg bewachsen sind von Moosen und<br />
braunorangenem Gras.<br />
Dass die Straßen hier manchmal kaum<br />
nachvollziehbare Richtungen einschlagen,<br />
hat mit einer Besonderheit Islands<br />
zu tun: dem Glauben an Elfen, Feen,<br />
Gnome und Trolle, die hier wohnen<br />
sollen. Es gab sogar einst mit Erla<br />
Stefansdottir eine Elfenbeauftragte, die<br />
das Bauamt beriet, damit neue Straßen<br />
keine magischen Orte durchkreuzen.<br />
Man muss also keine Sorgen haben, bei<br />
einer Autoreise schlafende Über- und<br />
Unterirdische zu wecken.<br />
Und wenn doch, könnte man im Notfall<br />
noch früh genug bremsen: Die mit dem<br />
Mazda möglichen 140 km/h sind hier<br />
nicht zu realisieren, weil man nirgends<br />
schneller als 90 km/h fahren darf. Das<br />
sieht man spätestens ein, wenn nach<br />
einer Kurve irgendwo im Niemandsland<br />
ein Schaf auf der Piste steht und glaubt,<br />
so eine Straße würde nichts anderes<br />
tun als Vor- und Hauptspeise optisch zu<br />
trennen.<br />
Wer Wildnis mag, wird nicht satt vom<br />
Betrachten der vorrangig baumlosen<br />
isländischen Natur. Sie wird immer<br />
schroffer im Norden, auf der Landstraße<br />
68, die zum großen Teil am Fjord Hrutafjördur<br />
entlangführt. Nach jeder Kurve<br />
sieht es hier anders aus. Keine Welle stört<br />
die Ruhe, und nur ein paar Wasservögel<br />
sorgen für Kreise im Wasser. Aber es wird<br />
stetig kälter, und irgendwann gibt‘s Eis<br />
auf der Straße – danke für die Spikes.<br />
Die Luft ist feucht, manchmal fahren wir<br />
wie durch Wolken. Hier kann man übrigens<br />
getrost auf Konnektivitäten, Infotainments<br />
und nervende Fahrassistenten<br />
pfeifen, hier braucht es eher gute alte<br />
Erfindungen wie eine kräftige Scheibenwaschanlage,<br />
einen fixen Heckscheibenwischer,<br />
eine angenehme Heizung – und<br />
eine zuverlässige Bremse.<br />
Kurz vor Hölmavik, kurz bevor die nördlichsten<br />
Islandausläufer wie Finger<br />
aussehen, müssen wir links auf die 61<br />
abbiegen. Sie bringt uns wieder Richtung<br />
Süden auf die Ringstraße 1. Hier<br />
kommen wir durch Bogarnes, das wirtschaftliche<br />
Zentrum Westislands mit seinem<br />
sagenhaften Panoramablick.
88 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / REPORTAGE<br />
Das heiße Wasser der Hauptstadt stammt<br />
aus der größten Heißwasserquelle des<br />
Landes, namens Deildartunguhver mit<br />
180 Litern pro Sekunde. Von hier lohnt<br />
sich ein Abstecher über die Landstraße<br />
54 zum 167 Quadratkilometer großen<br />
Nationalpark Snaefellsjökull, beherrscht<br />
von einem 1.446 Meter hohen Vulkankegel.<br />
Tausende Seevögel bevölkern die<br />
Felstürme Londrangar. Besuchenswert<br />
auch die Bucht Dritvik mit den Ruinen<br />
der einzigen Fischfangstation und der<br />
schwarze Lavakieselstrand von Djupalonssandur.<br />
Das aber sehen wir alles<br />
nicht – die Zeit drängt, und außerdem<br />
dämmert es schon wieder. Reisen in<br />
Island braucht seine Zeit.<br />
Wer sich als Isländer fürs Landleben<br />
entschieden hat, scheint sich an der 1<br />
angesiedelt zu haben. Tatsächlich gibt<br />
es hier wesentlich mehr Gehöfte als an<br />
den kleinen Straßen, und vor allem: Hier<br />
stehen sie alle, die sagenhaften Island-<br />
Pferde. Sie trotzen der Kälte und der<br />
Einsamkeit und wissen nicht, dass sie<br />
– wenn sie einmal die Insel verlassen –<br />
nie zurück kommen dürfen aus Angst<br />
der Einheimischen vor eingeschleppten<br />
Krankheiten. Sie können übrigens nicht<br />
nur gehen und traben und galoppieren,<br />
sondern auch noch tölten, was eine<br />
besondere Spaziergangart ist.<br />
Der Rest der Fahrt ist unspektakulär –<br />
eine wirkliche Offroadstrecke innerhalb<br />
der Tour ist nicht vorgesehen, denn es<br />
gibt den MX30 R-EV nur mit Vorderradantrieb.<br />
Man rollt mit dem wieder zunehmenden<br />
Verkehr Richtung Reykjavik mit<br />
ziemlich genau 90 km/h – da verwundert<br />
es schon, dass die Instrumente schließlich<br />
einen Durchschnittsverbrauch von<br />
10,1 Liter pro 100 Kilometern für den<br />
Wankelmotor anzeigen.<br />
Aber wer ihn sich für mindestens 35.990<br />
Euro zulegt, freut sich wahrscheinlich<br />
eher über die außergewöhnliche<br />
Antriebstechnik und die gegenläufig<br />
öffnenden Türen des Mazda MX-30, die<br />
eine B-Säule überflüssig machen, und<br />
nimmt das hohe Gewicht mit in Kauf.<br />
Als uns ein Shuttle von Reykjavik wieder<br />
zum Flughafen bringt, ist Grindavik<br />
immer noch gesperrt. Auch wenn die<br />
Erde ruhig geblieben ist. Aber man weiß<br />
hier nie so genau.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.visiticeland.com<br />
www.mazda.de<br />
TECHNISCHES:<br />
Motor: Synchro-E-Motor,<br />
Einscheiben-Kreiskolbenmotor<br />
Max. Leistung (E): 125 kW (170 PS)<br />
Max. Drehmoment (E): 260 Nm<br />
Wankel-Kammervolumen: 830 ccm<br />
Wankel-Leistung: 55 kW (75 PS)<br />
Max. Drehmoment: 117 Nm<br />
Antrieb: Vorderräder<br />
Sprint 0-100 km/h: 9,3 Sekunden<br />
Top-Speed: 140 km/h
90 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IMPRINT<br />
IMPRINT<br />
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