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Chor im Gespräch FOLGE 27

Chor im Gespräch (c) Walter Dohr - alle Rechte vorbehalten; Vervielfältigung oder auszugsweise Wiedergabe nur nach Autorisierung des Autors gestattet

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1 CHOR IM GESPRÄCH<br />

<strong>Chor</strong> „Cosi fun tutti” Bonn (Ltg: Mark Rosenthal)<br />

Foto: Bonner A-cappella-<strong>Chor</strong> “Cosi fun tutti”<br />

CHOR IM GESPRÄCH<br />

<strong>27</strong>. Folge (2023)<br />

Betrachtung der Chöre an Rhein und Sieg


2 CHOR IM GESPRÄCH<br />

VORWORT<br />

Diese Betrachtung soll ein Bekenntnis zum hiesigen<br />

<strong>Chor</strong>gesang sein, der nicht nur die Menschen <strong>im</strong>mer<br />

wieder erfreut, sondern auch ein Stück gelebte He<strong>im</strong>at<br />

ist. Das zeigt nicht nur die Tradition der Chöre<br />

und <strong>Chor</strong>gemeinschaften, sondern auch die vielfältigen<br />

Aktivitäten, die sich zwangs-läufig aus dem <strong>Chor</strong>und<br />

Vereinsleben ergeben. Das gilt für die zahlreichen<br />

Auftritte, Konzerte und anderweitigen Veranstaltungen.<br />

Es ist ein offenes Gehe<strong>im</strong>nis, dass das Singen<br />

auch den Sängerinnen und Sängern viel Spaß bereitet.<br />

Dass das Singen zudem eine gesellige und soziale<br />

Komponente hat, müsste eigentlich allen Menschen<br />

bekannt sein! Darum liegt es eigentlich auf der Hand,<br />

dass man sich für dieses Metier wirklich interessieren<br />

sollte. Das ganze Umfeld soll deshalb einmal intensiv<br />

betrachtet und auch denen nähergebracht werden,<br />

die sich eigentlich dessen nicht so bewusst sind. Außer-dem<br />

hat es für den Verfasser den weiteren Grund,<br />

dass sich damit für ihn ein stiller Wunsch erfüllt. Es<br />

ist für ihn interessant, das ganze und vielfältige Geschehen<br />

zu erleben und zu dokumentieren. Nicht nur<br />

der hiesige <strong>Chor</strong>gesang erlebt eine Zeit, in der die<br />

Sängerinnen und Sänger nachhaltig beweisen können<br />

und müssen, was ihnen das musikalische Erbe wert<br />

ist, das es zu bewahren gilt. Wir sollten uns nicht nur<br />

bei Jubiläumsfeiern daran erinnern. Doch ist leichter<br />

gesagt als getan. Denn es verlangt einen ausgeprägten<br />

Gemeinsinn und die überzeugte Freude am Singen!<br />

Walter Dohr<br />

INHALTSVERZEICHIS<br />

03 Beschwingtes Abschiedslied<br />

04 Präsenz be<strong>im</strong> Singen<br />

05 Kirchenchor St. Sebastian Poppelsdorf<br />

06 Freude am Singen<br />

07 Jubiläumskonzert in Friesdorf<br />

08 Singen ist ein Kulturerbe<br />

09 Kirchenmusikalische Andacht in Merten<br />

10 Ein stolzer Meilenstein<br />

11 Bonner Vokalensemble Kontrapunkt<br />

12 Magnificat von John Rutter<br />

13 Passionskonzert in Siegburg<br />

14 Festkonzert in Sechtem<br />

15 St<strong>im</strong>mbildung <strong>im</strong> <strong>Chor</strong><br />

16 Thom´s Glory Singers Bonn-Röttgen<br />

17 Ein zauberhafter Abend<br />

20 Ein wahrer Hort<br />

21 Ein <strong>Chor</strong>flüsterer<br />

22 Lieder aus aller Welt<br />

23 Büfettkonzerte in Eischeid<br />

24 Singen <strong>im</strong> Vorgebirge<br />

25 Mitsing-Hochamt <strong>im</strong> Kölner Dom<br />

26 <strong>Chor</strong>jubiläum in Eitorf<br />

<strong>27</strong> Um die Zukunft besorgt<br />

29 Marianischer Kirchenchor Küdinghoven<br />

30 Paulus-<strong>Chor</strong> Bonn-Tannenbusch<br />

31 Reif für das Guiness-Buch der Rekorde<br />

32<br />

33<br />

34<br />

35<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

43<br />

43<br />

44<br />

*<br />

Mit einem Bild möchte ich etwas Tröstliches sagen,<br />

so wie Musik tröstlich ist.<br />

Vincent van Gogh<br />

*<br />

Autor und Herausgeber: Walter Dohr<br />

Assistenz: Erik Breidenbach, Josef Göbel, Udo Füsser<br />

Redaktion: walterdohr@musik-kompendium.de


3 CHOR IM GESPRÄCH<br />

in ihrem Repertoire haben, in ein wirklich gelungenes<br />

<strong>Chor</strong>arrangement umgeschrieben. Dabei hat Gies den<br />

<strong>Chor</strong>klassiker pointiert und mit verblüffend harmonischem<br />

und rhythmischem Pfiff ausgestaltet. Da hätte<br />

sich selbst der hochromantische Komponist gewundert,<br />

wie man sein Ewigkeitswerk mit heutigen Ohren<br />

aushorchen kann. <strong>Chor</strong>leiter Tono Wissing und sein<br />

exzellenter <strong>Chor</strong> „BonnVoice“ haben sich der originellen<br />

und diffizilen <strong>Chor</strong>bearbeitung angenommen und<br />

sie auf kompetente und vorbildliche Weise umgesetzt,<br />

wie ein Konzertmitschnitt <strong>im</strong> Bonner Pantheon-Theater<br />

zeigt.<br />

Fotos: privat<br />

O TÄLER WEIT, O HÖHEN<br />

„O Täler weit, o Höhen" kennt man eigentlich als ein<br />

sehr schönes romantisches Abschiedslied, das Felix<br />

Mendelssohn-Bartholdy auf ein Poem von Joseph<br />

Freiherr von Eichendorff vertont hat. Oliver Gies hat<br />

diesen unsterblichen <strong>Chor</strong>satz, den auch viele Chöre


4 CHOR IM GESPRÄCH<br />

PRÄSENZ BEIM SINGEN<br />

wissen, wovon sie sprechen. Präsenz hat viel mit der<br />

Fähigkeit zu tun, in best<strong>im</strong>mten Augenblicken körperlich<br />

und gesistig<br />

und Resonanzgefühl zu einem Ganzen verschmelzen.<br />

Dabei ist die besagte Aufmerksamkeit vor allem ein<br />

inneres Phänomen. Doch sie allein reicht nicht aus,<br />

um wirklich präsent zu sein. Es müssen schon noch<br />

die Lust und der Genuss und die Freude am Singen<br />

und die eigene Neugier am Entdecken und Gestalten<br />

dazukommen. Sich sozusagen fallen zu lassen, überträgt<br />

sich und auch das Publikum mitschwingen. Je<br />

<strong>Chor</strong> „BonnVoice“ (Ltg: Tono Wissing) – Fotos: privat<br />

Eigentlich sollte sich jeder <strong>Chor</strong> ernsthaft mit der Präsenz<br />

be<strong>im</strong> Singen beschäftigen und diese auch überzeugend<br />

praktizieren. Das Auftreten ist ein sehr wesentlicher<br />

Bestandteil bei der Interpretation der <strong>Chor</strong>literatur<br />

bei Konzerten. Dabei kann man sich an der<br />

natürlichen Präsenz der Kinder orientieren. Wenn<br />

diese nämlich auf der Bühne sind, ziehen sie bekanntlich<br />

alle Aufmerksamkeit auf sich und demonstrieren<br />

Präsenz. Das sagen zurecht die Theaterleute, die<br />

geistig da zu sein. Dabei sind Wahrnehmung und Bewusstsein<br />

die entscheidenden Begrifflichkeiten. Wenn<br />

man be<strong>im</strong> Singen muss man den Körper, die Atmung<br />

und die Gedanken völlig wahrnehmen. Präsenz ausüben<br />

hat viel damit zu tun, sich <strong>im</strong> augenblicklichen<br />

Wahrnehmen zu üben. Je mehr Dinge man wahrn<strong>im</strong>mt,<br />

umso größer ist die nötige Aufmerksamkeit.<br />

Um aufmerksam und wach zu bleiben, bedarf es jedoch<br />

einiger Mühe. Doch die Anstrengung lohnt sich<br />

letztlich, da St<strong>im</strong>mansatz und Körperlichkeit, Klang<br />

mehr sich ein <strong>Chor</strong> öffnet, je mehr wird auch wirklich<br />

gesehen und wahrgenommen und desto größer auch<br />

seine Präsenz und Akzeptanz! Be<strong>im</strong> Singen widmet<br />

man sich bewusst dem Körper, dass er das Instrument<br />

darstellt.<br />

*<br />

Kein Instrument ist so erhaben,<br />

wie die Schönheit der menschlichen St<strong>im</strong>me.


5 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MUSIKALISCHE VIELFALT<br />

Sängerinnen und Sänger besonders viel Freude, was<br />

die Einstudierung und Interpretation ambitionierter<br />

zuständig. Er studierte Kirchenmusik an der Musikhochschule<br />

Köln bei Peter Neumann und Henning<br />

Foto: privat<br />

Der Kirchenchor an St. Sebastian in Bonn-Poppelsdorf<br />

gestaltet vor allem Gottesdienste und die Festmessen<br />

an kirchlichen Feiertagen. Außerdem singt anspruchsvolle<br />

Konzerte, wo a cappella in Erscheinung tritt oder<br />

instrumental bzw. solistisch begleitet wird. Im Rahmen<br />

des „Poppelsdorfer Orgelsommers“ wirken zahlreiche<br />

Singst<strong>im</strong>men in einem eigens zusammengestellten<br />

Projektchor (in der Regel gemeinsam mit der<br />

Kantorei der benachbarten evangelischen Luthergemeinde)<br />

mit. Dabei gelangen nicht nur ausgesuchte<br />

geistliche Werke, sondern auch weltliche Stücke zur<br />

Aufführung. Das gemeinsame Singen macht den<br />

und anspruchsvoller <strong>Chor</strong>literatur sowie deren Interpretation<br />

angeht! Doch die Aktivitäten des Kirchenchores<br />

beziehen sich nicht nur auf die gezielte und<br />

intensive <strong>Chor</strong>arbeit, sondern schließt ebenfalls bewusst<br />

die Geselligkeit mit ein. So werden monatlich<br />

nach einem der Probenabende die Tische und Stühle<br />

gerückt, um eine gemütliche nette Tafel zu bilden.<br />

Dazu bringt derjenige, der möchte, bringt kleine Leckerbissen<br />

mit, ehe es zu interessanten <strong>Gespräch</strong>en<br />

kommt. <strong>Chor</strong>leiter Christoph Hamm ist seit dem Jahre<br />

1995 als Organist und Kantor an St. Sebastian tätig.<br />

Inzwischen ist er für den Seelsorgebereich Bonn-<br />

Melbtal (Poppelsdorf, Venusberg und Ippendorf)<br />

Frederichs, Orgelmusik an der Musikhochschule<br />

Stuttgart bei Jon Laukvik und <strong>Chor</strong>dirigieren bei Marcus<br />

Creed in Köln und ist Preisträger zahlreicher internationaler<br />

Orgelwettbewerbe. Im Repertoire des<br />

Kirchenchores das „Requiem“ und die „Messe Basse“<br />

von Gabriel Fauré, Werke von Felix Mendelssohn-<br />

Bartholdy, Joseph Rheinberger, Benjamin Britten,<br />

Henry Purcell, Zoltán Kodály, Schubert, Francis<br />

Poulenc, die D-Dur-Messe von Antonin Dvorák, mehrere<br />

Messen sowie „Vesperae solennes de Confessore“<br />

von Mozart, Messen von Joseph Haydn, Bach-<br />

Kantaten und Auszüge aus dem „Messias“ und aus<br />

dem „Gloria” von John Rutter.


6 CHOR IM GESPRÄCH<br />

FREUDE AM SINGEN<br />

Foto: privat<br />

Foto-Collage: <strong>Chor</strong> „Da Capo“ Lohmar<br />

Der <strong>Chor</strong> „Da Capo“ Lohmar propagiert auf Facebook,<br />

dass die Sängerinnen und Sänger viel Freude am Singen<br />

haben. Diese spüren sie schon seit der <strong>Chor</strong>gründer<br />

und langjährige <strong>Chor</strong>leiter Fridolin L<strong>im</strong>bach die<br />

Geschicke des <strong>Chor</strong>es entscheidend geprägt und gefördert<br />

hat. Seit Anfang des Jahres 2023 fungiert Sebastian<br />

Sottong als <strong>Chor</strong>dirigent, der <strong>Chor</strong>leiter Johannes<br />

Wust abgelöst hat. Sottong, der sich auf den<br />

gemeinsamen Weg mit „Da Capo“ freut, hat <strong>im</strong> Jahre<br />

1999 die <strong>Chor</strong>leiterprüfung in Hessen abgelegt, an<br />

der Kölner Universität Lehramt für Musik und Sport<br />

studiert und ist Lehrer an einer Kölner Gesamtschule.


7 CHOR IM GESPRÄCH<br />

KONZERT IN FRIESDORF<br />

Foto: privat<br />

Einer der ältesten Bonner Kirchenchöre ist der Kirchenchor<br />

St. Servatius Friesdorf. Dieser feierte <strong>im</strong><br />

Jahre 2014 das 140‐jährige Bestehen mit einem beeindruckenden<br />

Jubiläumskonzert. In der vollbesetzten<br />

Kirche brachte man das „Dettinger Tedeum“ von<br />

Händel unter der Leitung von Stefanie Z<strong>im</strong>mermann<br />

zu Gehör, bei dem außer dem Kirchenchor auch das<br />

Bad Godesberger Kantatenorchester, ein Bläserensemble<br />

und <strong>Chor</strong>solisten mitwirkten. Händel hat das<br />

„Tedeum“ als englischer Hofkomponist anlässlich des<br />

Sieges des britischen Königs Georg II. bei Dettingen<br />

am Main vertont. Der Kirchenchor und die Gesangssolisten<br />

Irmgard Redecker (Alt), Thomas Boenke (Tenor)<br />

und Thomas Hußmann (Bass) präsentierten sich<br />

mit großer Musikalität und Ausdruckskraft. Dasselbe<br />

gilt auch für das Orchester sowie das Bläserensemble,<br />

die für den glanzvollen Klangteppich sorgten, der für<br />

den hymnischen Lobgesang, der seinen historischen<br />

Urspruch bekanntlich <strong>im</strong> österreichischen Erbfolgekrieg<br />

hatte, nun einmal vonnöten ist. Das Gesagte<br />

trifft grundsätzlich auf jedes Tedeum zu. Ob es nun<br />

den Sieg eines Monarchen preist, oder wie be<strong>im</strong> Tedeum<br />

von Anton Brucker dem ewigen göttlichen Weltenherrscher<br />

huldigt. <strong>Chor</strong> und Orchester gingen mit<br />

ausgeprägter Sing- und Spielfreude an Händels „Dettinger<br />

Tedeum“ heran. Und so war es eine wahre<br />

Freude und ein erhebendes Gefühl zu erleben wie die<br />

Musik den Geist und die Seele beflügelt. Zum Ausklang<br />

intonierten <strong>Chor</strong> und Orchester das unsterbliche<br />

„Halleluja“ aus dem Messias-Oratorium von Händel.<br />

Kein Wunder, dass das Publikum allen Mitwirkeden<br />

mit anhaltendem Applaus dankte.


8 CHOR IM GESPRÄCH<br />

SINGEN IST KULTURERBE<br />

Das gemeinsame Proben und Auftreten in einer <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

schafft ein Gefühl von Zusammengehörigkeit<br />

und übt eine Faszination bei der Beschäftigung<br />

mit der eigenen St<strong>im</strong>me aus. Alle <strong>im</strong> <strong>Chor</strong> müssen ihr<br />

Bestes geben, damit ein Gesamtkunstwerk entstehen<br />

kann. Interaktion ist dafür sehr wichtig, sowohl mit<br />

dem <strong>Chor</strong>leiter als auch mit den Singst<strong>im</strong>men. Es<br />

gibt eine unglaubliche Vielfalt an Texten und Stilen,<br />

die die Chöre singen und pflegen. In den <strong>Chor</strong>gemeinschaften<br />

finden sich Menschen unterschiedlicher<br />

Schichten zusammen. Für die musikalische Bildung<br />

sind sie ein unverzichtbarer Grundstein genauso wie<br />

für die Entfaltung eines kreativen Persönlichkeitsbildes.<br />

Das Singen ist etwas ganz Ursprüngliches und<br />

der Umgang mit der St<strong>im</strong>me und die St<strong>im</strong>mbildung<br />

sind zugleich spannende Herausforderungen. Zudem<br />

entstehen durch den <strong>Chor</strong> viele Kontakte und neue<br />

Freundschaften. Das <strong>Chor</strong>singen ist eine Tradition<br />

und ein Kulturerbe, das es zu bewahren und zu fördern<br />

gilt. Außerdem birgt das Singen unter Gleichgesinnten<br />

einen hohen Grad an Identifikation. Man hat<br />

die gemeinsame Sprache, man spricht zur gleichen<br />

Zeit einen Text <strong>im</strong> <strong>Chor</strong>. Man bemüht die Vokale so<br />

anzugleichen, dass der <strong>Chor</strong> wie eine St<strong>im</strong>me klingt.<br />

Musik wird so zu einem Zauber, den alle erleben können.<br />

Der Zusammenhalt der <strong>Chor</strong>mitglieder entsteht<br />

durch das Proben, die Kommunikation untereinander<br />

und die geteilte Freude am Singen. Der <strong>Chor</strong>gesang<br />

ist eine der ältesten Ausdrucksformen der deutschen<br />

Kultur und begann sich <strong>im</strong> frühen Mittelalter <strong>im</strong> religiösen<br />

Raum durchzusetzen. In der Reformation erhielt<br />

das gemeinsame Singen in den Gemeinden eine<br />

besondere Bedeutung. Komponisten wie Schütz und<br />

Bach, die chorsinfonischen Werke der Klassik und die<br />

bürgerliche <strong>Chor</strong>bewegung, die <strong>im</strong> 19. Jahrhundert<br />

ihre Blütezeit erlebte, zeugen davon. Die Singvereine<br />

und Singakademien widmeten sich großen Oratorien.<br />

Zu Beginn es 20. Jahrhunderts entstand die Bewegung<br />

der Arbeitergesangvereine, die mit der Wiederbelebung<br />

des Volkslieds und älterer Vokalmusik einherging.<br />

Heute muss man das Singen den Menschen<br />

<strong>im</strong>mer mehr begreifbar machen.


9 CHOR IM GESPRÄCH<br />

STABAT MATER<br />

Foto: privat<br />

Der Kirchenchor „Cäcilia“ Walberberg (Stadt Bornhe<strong>im</strong>)<br />

feierte <strong>im</strong> Jahre 2018 sein 180-jähriges (!)<br />

<strong>Chor</strong>jubiläum. So eine lange Zeit zum Lobe Gottes zu<br />

singen und die Gläubigen zu erfreuen, ist wirklich aller<br />

Ehren wert! Der Kirchenchor wurde <strong>im</strong> Jahre 1838 (!)<br />

ins Leben gerufen und bestand bis zum Jahre 1951<br />

nur aus Männerst<strong>im</strong>men, ehe man sich dazu entschlossen<br />

hat als Gemischter <strong>Chor</strong> aufzutreten, was<br />

bis auf den heutigen Tag so geblieben ist. Im Laufe<br />

der Zeit hat man sich <strong>im</strong>mer wieder für die <strong>Chor</strong>literatur<br />

interessiert und sich intensiv mit Werken beschäftigt,<br />

die nicht so vertraut sind. Das weckt die<br />

musikalische Entdeckerfreude bei den Sängerinnen<br />

und den Sängern wie auch be<strong>im</strong> Publikum. Entlegene<br />

Musikpfade zu betreten hat ohne Zweifel einen eigenen<br />

Reiz. Ein Beispiel für diese Zielsetzung war die<br />

kirchenmusikalische Andacht in der Fastenzeit 2023<br />

in der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Merten<br />

(Stadt Bornhe<strong>im</strong>). Unter der Leitung von Helena Wery<br />

das selten zu hörende „Stabat mater“ in g-moll des<br />

spätromantischen Liechtensteiner Komponisten Josef<br />

Gabriel Rheinberger (1839-1901) aufgeführt worden.<br />

Der traditionsreiche Kirchenchor kümmert sich um die<br />

musikalische Gestaltung der katholischen Pfarrkirche<br />

St. Walburga in Walberberg an den kirchlichen Hochfesten<br />

und zu den besonderen Gottesdiensten in der<br />

Kirchengemeinde. Außerdem veranstaltet man hin<br />

und wieder eigene Konzerte und in den benachbarten<br />

Pfarreien. In den vergangenen Jahren ist das beliebte<br />

Adventskonzert zur Tradition geworden. Darüber hinaus<br />

pflegt man ein ausgeprägtes Vereinsleben, n<strong>im</strong>mt<br />

an örtlichen Veranstaltungen teil und untern<strong>im</strong>mt<br />

<strong>Chor</strong>ausflüge.


10 CHOR IM GESPRÄCH<br />

STOLZER MEILENSTEIN<br />

Auf Facebook hat die stellvertretende <strong>Chor</strong>vorsitzende<br />

und Pressebeauftragte der <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

„Germania“ Siegburg, Angela Recino, dem langjährigen<br />

<strong>Chor</strong>vorsitzenden Hans-Josef Bargon <strong>im</strong> Namen<br />

der Chöre, „Swingphonie“ und Männerchor „Germania“,<br />

zu dessen 80. Geburtstag gratuliert. Sie findet<br />

Foto: Bewegte Kommunikation St. Augustin<br />

Foto-Collage: Bewegte Kommunikation St. Augustin<br />

das unglaublich und schreibt in diesem Kontext von<br />

einem stolzen Meilenstein <strong>im</strong> Leben des Jubilars. Recino<br />

wünscht dem <strong>Chor</strong>kümmerer und Vorstandskollegen<br />

weiterhin Energie, Lebensfreude, Zufriedenheit<br />

und eine positive Haltung.


11 CHOR IM GESPRÄCH<br />

KONTRAPUNKT<br />

Fotos: privat Repro: Erik Breidenbach<br />

Das Vokalensemble Kontrapunkt Bonn, der sich zahlreiche<br />

und ausgesuchte geistliche und weltliche<br />

Werke der <strong>Chor</strong>musik erarbeitet und führt sie <strong>im</strong>mer<br />

wieder einem interessierten Publikum vor. Das vielfältige<br />

Repertoire enthält Kompositionen alter Meister<br />

und bis hin zu modernen Gospelgesängen und Poparrangements.<br />

Der <strong>Chor</strong> schlägt auf diese Weise einen<br />

Großen verschiedener Stilepochen, die letztlich von a-<br />

cappella-Stücken bis hin zu Oratorien mit großer Orchesterbesetzung<br />

reichen. Diese Zielsetzung zog <strong>im</strong><br />

Laufe der Jahre <strong>im</strong>mer mehr Sänger und Sängerinnen<br />

an, so dass der <strong>Chor</strong> heute viele aktive Mitglieder <strong>im</strong><br />

Alter von 20 bis 70 Jahren zählt. Man probt in einer<br />

konstruktiven und entspannten Atmosphäre und<br />

greift bei größeren Aufführungen auf andere Chöre<br />

und Projektsängerinnen und Projektsänger zurück.<br />

„Kontrapunkt“ wurde <strong>im</strong> Jahre 1999 ins Leben gerufen.<br />

Dabei muss erwähnt werden, dass bereits der<br />

„Bonner Musikkreis“ existierte, der von <strong>Chor</strong>leiter<br />

Adolf Hamacher ursprünglich als Schulchor gegründet<br />

worden war. Nach dem Tode Hamachers, der auch<br />

den „Bonner Männer-Gesang-Verein“ dirigiert hatte,<br />

übernahm Marc Mönig den „Bonner Musikkreis“ und<br />

wagte mit den ehemaligen Sängern und Sängerinnen<br />

des Bonner Musikkreises einigen Musikbegeisterte einen<br />

Neuanfang: Das Vokalensemble nahm musikalische<br />

Gestalt an weckte die Begeisterung am Singen.<br />

Das galt u.a. den Stücken „Das Landknechtsständchen“<br />

von Orlando di Lasso oder das schmissige „Lollipop“,<br />

womit man die erste Aufführungspraxis bei<br />

Bonner Stadtteilfesten oder be<strong>im</strong> „Bonner Sommer“<br />

sammelte. Ein erstes Highlight war die Aufführung der<br />

Paukenmesse von Joseph Haydn, die mit der ersten<br />

Konzertreise nach Arnsberg-Hüsten <strong>im</strong> Sauerland<br />

führte. In dieser Zeit entwickelte sich eine fruchtbare<br />

Kooperation mit dem Bonner Männer-Gesang-Verein<br />

MGV. In den folgenden Jahren absolvierte man größere<br />

Musikprojekte (Foto), bei denen der <strong>Chor</strong> mit<br />

verschiedenen Chören zusammenarbeitete. Auf diese<br />

Weise gelangten das Elias- und das Paulus-Oratorium<br />

von Felix Mendelssohn-Bartholdy, das Requiem von<br />

Mozart und das Schöpfungsoratorium von Haydn zur<br />

Aufführung. Im Jahre 2009 begeisterte man mit der<br />

„Carmina Burana“ von Carl Orff mit großem Orchester<br />

und Schlagwerk in der Bonner Beethovenhalle.


12 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Foto: privat<br />

MAGNIFICAT VON RUTTER<br />

Der Leitung des <strong>Chor</strong>es der AMV (Akademisch-Musikalische<br />

Verbindung) „Makaria“ Bonn, wobei „Makaria“<br />

auf ein Gedicht von Theodor Körner zurückgeht<br />

und Glückseligkeit bedeutet, liegt in den bewährten<br />

Händen von Christian Reckendrees. Der Dirigent<br />

sorgt <strong>im</strong>mer wieder dafür, dass die Sängerinnen und<br />

Sänger sowie das Publikum die besagten Glücksgefühle<br />

erleben und auskosten können. Ein Beispiel dafür<br />

ist sicherlich das herrliche „Magnificat“ von John<br />

Rutter (1945), das unmittelbar vor dem Corona-Ausbruch<br />

unter Mitwirkung von Julia Reckendres (Sopran)<br />

und Vincent Heitzer (Orgel) aufgeführt wurde.


13 CHOR IM GESPRÄCH<br />

PASSIONSKONZERT<br />

Wissemann.gelangten Eingangs- und Schlusschor der<br />

Kirchenkantate „Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen“, die<br />

Mendelssohn-Bartholdy und Ola Gjeilo zum Thema<br />

„Trost“ zu Gehör. Die Kantorin zeigte ihr musikali-<br />

Foto: Privat<br />

Am 2. Fastensonntag 2023 veranstaltete die evangelische<br />

Gemeinde Siegburg in der evangelischen Auferstehungskirche<br />

in Siegburg ein ausgesuchtes Passionskonzert<br />

unter der Leitung von Kantorin Katrin<br />

Johann Sebastian Bach (BWV 12) <strong>im</strong> Jahre 1714 in<br />

seiner We<strong>im</strong>arer Zeit vertont hat und von der evangelischen<br />

Kantorei der evangelischen Kirchengemeinde<br />

Siegburg interpretiert wurde. Darüber hinaus<br />

brachte man ausgesuchte <strong>Chor</strong>werke von Felix<br />

Partitur: WIKIPEDIA (Repro: Erik Breidenbach)<br />

sches Können zudem be<strong>im</strong> Klavierstück „Consolations“<br />

(Trost) und großartigen Orgel-Fantasie über den<br />

Eingangschor der erwähnten Bachkantate.


14 CHOR IM GESPRÄCH<br />

KONZERT IN SECHTEM<br />

einem bis auf den letzten Platz besetzten Gotteshaus<br />

ihr gelungenes Konzert gestalten konnten. Mit von<br />

aus der Oper „Ernani) oder den Pop-Hit von Boney M.<br />

(„Rivers of Babylon“). Dagegen hatte sich die vorzügliche<br />

Sopranistin Yuriko Bernhöft für Franz Schubert<br />

(„Frühlingsglaube“ und „Das Lied der Mignon“ und ie<br />

„Schlösser, die <strong>im</strong> Monde liegen“ aus der Operette<br />

„Luna“ von Paul Lincke. Gemeinsam mit den Hürther<br />

<strong>Chor</strong>leiterin K<strong>im</strong>iko Bernhöft<br />

Fotos: privat<br />

Der <strong>im</strong> Jahre 1872 gegründete MGV Sechtem (Stadt<br />

Bornhe<strong>im</strong>) veranstaltete vor der Corona-Krise ein<br />

festliches Konzert mit einem bunten Melodienstrauß<br />

aus Volksmusik, Oper und Operette in der katholischen<br />

Pfarrkirche St. Gervasius und Protasius in<br />

Sechtem. Dabei konnten sich <strong>Chor</strong>leiterin Komiko<br />

Bernhöft und die Sänger darüber freuen, das sie vor<br />

der Partie waren zudem Yuriko Bernhöft (Sopran),<br />

Yoshika Hash<strong>im</strong>oto (Klavier) sowie die Sängerinnen<br />

des Frauenchores Köln-Hürth, die ebenfalls von der<br />

aus Japan stammenden <strong>Chor</strong>leiterin dirigiert werden<br />

und es mit ihr sogar zu Meisterchorehren gebracht<br />

haben. Der st<strong>im</strong>mlich präsente Männerchor intonierte<br />

u.a. Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy („Der<br />

Jäger Abschied“), Giuseppe Verdi („Erhebet das Glas“<br />

Sängerinnen begeisterten die Sänger aus Sechtem<br />

„O schöne Nacht“ (Johannes Brahms) und „Triumphmarsch<br />

aus Verdis Oper „Aida“. Für die beiden Chöre,<br />

die Sopranistin und die Pianistin gab es zurecht lebhaften<br />

Applaus, den sich alle Mitwirkenden alle redlich<br />

verdient hatten. Inzwischen hat der MGV Sechtem<br />

sein 150-jähriges <strong>Chor</strong>jubiläum gefeiert. Ein stolzes<br />

Jubiläum fürwahr, das nicht jeder <strong>Chor</strong> an Rhein und<br />

Sieg erlebt.


15 CHOR IM GESPRÄCH<br />

STIMMBILDUNG IM CHOR<br />

Da ist es vorbildlich, dass sich <strong>im</strong>mer wieder <strong>Chor</strong>leiterinnen<br />

und <strong>Chor</strong>leiter finden, die viel Enthusiasmus<br />

und Überzeugungskraft daransetzen, dir Chöre<br />

st<strong>im</strong>mbildnerisch und sie auf diese Weise voranbringen.<br />

Wie man weiß, kommen in einem <strong>Chor</strong> kommen<br />

verschiedene menschliche Individuen zusammen. So<br />

treffen erfahrene oder weniger erfahrene Sänger bei<br />

der <strong>Chor</strong>probe zusammen. Die originäre Aufgabe und<br />

Menschen zusammenklingen und schwingen. Man<br />

kann das Ganze auf die Formel bringen, dass die<br />

Foto: privat (Repro: Erik Breidenbach)<br />

Die chorische St<strong>im</strong>mbildung hat wahrlich viele Nuancen.<br />

Für den Einen ist es das eigentliche Herzstück bei<br />

der <strong>Chor</strong>probe und für den Anderen eine leidige Angelegenheit<br />

und ein notwendiges Übel. Und dabei<br />

müsste für jedes aktive und überzeugte <strong>Chor</strong>mitglied<br />

eine Herzenssachs sein. Denn wie soll ein <strong>Chor</strong> gut<br />

klingen, wenn man sich nicht traut richtig zu singen!<br />

<strong>Chor</strong> „BonnVoice“ (Leitung: Tono Wissing)<br />

Herausforderung der <strong>Chor</strong>leiterin bzw. des <strong>Chor</strong>leiters,<br />

Menschen und St<strong>im</strong>men zusammenzubringen.<br />

Natürlich braucht es dafür mehr als sich nur mehr<br />

oder weniger einzusingen. Eine halbe Stunde einer<br />

bewussten St<strong>im</strong>mbildung entscheidet oft über den<br />

positiven und nutzbringenden Verlauf der <strong>Chor</strong>probe.<br />

Mit anderen Worten: Die St<strong>im</strong>men klingen, wenn die<br />

Wahrnehmung auf den eigenen Körper, den eigenen<br />

Atem, die eigene St<strong>im</strong>me und die der anderen singenden<br />

Menschen und St<strong>im</strong>men. Denn ist der <strong>Chor</strong> eingest<strong>im</strong>mt,<br />

so trägt musikalische Arbeit reiche<br />

Früchte. prägt. Bei der St<strong>im</strong>mbildung und der originäre<br />

<strong>Chor</strong>arbeit muss jede Singst<strong>im</strong>me den nötigen<br />

Zugang entwickeln. Da können geschickte St<strong>im</strong>mübungen<br />

und Anregungen viel bewirken!


16 CHOR IM GESPRÄCH<br />

THOM´S GLORY SINGERS<br />

Jahrzehnten gegründet, voran Pfarrer Jörg Z<strong>im</strong>mermann<br />

massgeblich beteiligt war und der leider die<br />

viel Freude. Das musikalische Profil der Thom´s Glory<br />

Singers, die Gospelgesänge, kölsche Lieder und<br />

Christmas Carols und anderes mehr <strong>im</strong> Repertoire haben,<br />

ist mehr oder weniger erhalten geblieben. Dennoch<br />

setzt Eisenack andere Akzente und lässt ohne<br />

Notenmappen singen. Zudem studiert man unter seiner<br />

Fotos: privat<br />

Seit dem Jahre 2016 leitet Dirk Eisenack die engagierten<br />

Sängerinnen und Sänger des Gospelchores<br />

„Thom´s Singers“ Bonn-Röttgen, der in der evangelischen<br />

Kirchengemeinde Röttgen seine musikalische<br />

He<strong>im</strong>at hat. Der <strong>Chor</strong> hatte sich vor als zwei<br />

die evangelische Kirchengemeinde verlassen hat.<br />

Doch der Gospelchor wird den vorbildlichen <strong>Chor</strong>gründer<br />

und <strong>Chor</strong>leiter (kleines Foto) in allerbester<br />

Erinnerung behalten. Das erste Konzert des Gospelchores<br />

unter der neuen <strong>Chor</strong>leitung hatte man mit „I<br />

can tell the world“ überschrieben und bereitete damit<br />

den Besuchern nach der Wiederbelebung des <strong>Chor</strong>es<br />

ner Leitung Bewegungen ein, um den Rhythmus der<br />

Songs noch besser zu verinnerlichen und so ein gutes<br />

Gefühl für die Intonation zu bekommen. In den vergangenen<br />

Jahren wirkte man bei der Gospelnacht in<br />

Buschdorf, <strong>im</strong> Gezeitenhaus Schloss Eichholz und anderen<br />

Veranstaltungen mit.


17 CHOR IM GESPRÄCH<br />

ZAUBERHAFTER ABEND<br />

Fotos: Bewegte Kommunikation St. Augustin<br />

Den wirklich zauberhaften Abend anlässlich des 80.<br />

Geburtstags des langjährigen <strong>Chor</strong>vorsitzenden der<br />

<strong>Chor</strong>gemeinschaft „Germania“ Siegburg, Hans-Josef<br />

Bargon, in der Unterkirche in Siegburg-Wolsdorf, wird<br />

wohl keiner vergessen, der das einzigartige Event erleben<br />

konnte! Angela Recino, stellvertretende Vorsitzende<br />

und Pressebeauftragte der <strong>Chor</strong>gemeinschaft,<br />

hatte eine Geburtstagsfete aus dem Hut gezaubert,<br />

das noch lange nachklingen und ein musikalisches<br />

und geselliges Ausrufezeichen gesetzt hat. Es war in<br />

der Tat so, wie es Recino auf Facebook zum Ausdruck<br />

gebracht hat: Dem gerührten Jubilar hatte es buchstäblich<br />

die Sprache verschlagen. Und das will bei<br />

dem Geburtstagskind, das wahrlich nicht auf den<br />

Mund gefallen ist, schon etwas heißen!!! Als eigentlicher<br />

Festredner fungierte der Siegburger Ex-Bürgermeister<br />

und Germania-Präsident Franz Huhn, der mit<br />

seiner Laudatio regelrecht ins Schwarze traf. Er<br />

schwelgte zurecht an die wunderbaren und unvergesslichen<br />

Erinnerungen, die er mit dem Jubilar und<br />

seinen „Trroubadouren“ in Konzerten und auf den<br />

weltweiten <strong>Chor</strong>reisen erlebt habe. In diesem Kontext<br />

erinnerte er daran, dass sich die „Germania“ nicht nur<br />

als Siegburger Musikbotschafter verstanden habe,<br />

sondern ebenso als Vermittler einer musikalischen<br />

Friedensbotschaft, was besonders bei der Israel-Reise<br />

offenkundig geworden wäre. Huhn zeigts sich stolz<br />

darüber, den Jubilar als Familienmensch, Freund,<br />

Lehrer, He<strong>im</strong>atchronist, <strong>Chor</strong>pionier, Weggefährte,


18 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Visionär und Macher schätzen gelernt habe. Erheiternd<br />

wirkten bei der gelungenen Geburtstagsrede<br />

die Anekdoten, die Huhn gekonnt einstreute. Dieser<br />

„outete“ sich auch als <strong>Chor</strong>liebhaber und ausgesprochener<br />

<strong>Chor</strong>freund. Gemeint ist damit, wie die Kuschelhormone<br />

und die unbeschreiblichen Glücksgefühle<br />

recht anschaulich formulierte. Die fantastische<br />

Geburtstagsfete führte das deutlich vor Augen und<br />

Ohren und ließ die Seele singen und swingen. Die verständnisvolle<br />

Gattin Doris Bargon lobte Huhn dafür,<br />

dass sie die aufopferungsvolle und vorbildliche <strong>Chor</strong>arbeit<br />

ihres Ehemannes auf jede erdenkliche Weise<br />

unterstützt hätte. Damit hat sie ganz gewiss ihr<br />

Scherflein dazu beigetrage, dass das Wirken ihres<br />

Gatten eine einzige Erfolgsgeschichte geworden ist,<br />

die Hans-Josef Bargon noch weiterschreibt. Der amtierende<br />

Siegburger Bürgermeister Stefan Rosemann<br />

gratulierte ebenfalls von Herzen und verglich die viermaligen<br />

<strong>Chor</strong>vorsitz Bargons mit der mehrmaligen<br />

Präsidentschaft von Franklin D. Roosevelt. Damit<br />

schlug er bewusst oder unbewusst den historischen<br />

Bogen zu den beiden amerikanischen <strong>Chor</strong>reisen der<br />

„Germania“ in den siebziger Jahren. Danach war die<br />

Bühne frei für die beiden charmanten Moderatorinnen<br />

Angela Recino und S<strong>im</strong>one Klaus, die aus dem erfüllten<br />

<strong>Chor</strong>leben Bargons vergnügt und bestens informiert<br />

plauderten und hin und wieder sogar ins Nähkästchen<br />

griffen. Auf der illuminierten Bühne tummelten<br />

sich auch die Musiker von „Ach<strong>im</strong>s Midnight<br />

Strawberries“, worunter sich auch Gitarrist Christian<br />

Bargon, Keyboarder und <strong>Chor</strong>leiter Stefan Wurm und<br />

die quirlige Saxophonistin Angela Recino ein musikalisch<br />

gekonntes Stelldichein gaben. Franz Huhn hatte<br />

zuvor verraten, dass Hans-Josef Bargon ein eingefleischter<br />

Sauna-Fan sei und so präsentierte ein Duo<br />

(Ach<strong>im</strong> Klaus zünftig mit Bademantel und Sonnenbrille)<br />

das „Lied vom Saunaboy“ als originellen Slap-<br />

stick, wobei eine weibliche <strong>Chor</strong>gruppe genüsslich<br />

den Refrain <strong>im</strong>itierte. Diejenigen, die das umwerfende<br />

und findige Programm entworfen hatten, war es<br />

wahrlich gelungen, die mehr als 60-jährige erfolgreiche<br />

musikalische Vita Bargons so zu gestalten, dass<br />

sich die vom Vorsitzemde geschätzten Ohrwürmer<br />

und Evergreens wie ein Leitfaden dahinschlängelte.


19 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Steffen und Stefan Wurm u.a. die beliebten Popsongs<br />

„Ob-La-Di, Ob-La-Da“ (sinngemäß für „Es kommt, wie<br />

es kommt“), „Thank you for he music“ von ABBA,<br />

Der Männerchor der <strong>Chor</strong>gemeinschaft „Germania“<br />

Siegburg intonierte unter der bewährten Leitung von<br />

Musikdirektor FDB Stefan Wurm ein besinnliches<br />

Abendlied und das von Pop-Titan Dieter Bohlen vertonte<br />

Lied „Ein schöner Traum ist die Musik“, bei dem<br />

sich die Sänger symbolisch die Hand reichten. Eine<br />

Eine schöne Geste, die den Zusammenhalt und das<br />

Verständnis unter den Menschen ausdrücken soll! Die<br />

st<strong>im</strong>mlich besten disponierten Sängerinnen und Sänger<br />

(das gilt insbesondere für die Solost<strong>im</strong>men Lucy<br />

James, Rabea Steffen, Heike Esser und Agnes Turhan!)<br />

interpretierten unter der Leitung von Rabea<br />

„He is my destiny“ von Jennifer Rush oder “Give me<br />

the way”. Die “Swingphonie” präsentierte sich st<strong>im</strong>mlich<br />

und tänzerisch in hervorragender Weise und liess<br />

die Herzen schmelzen und die Seele baumeln, das es<br />

eine wahre Freude war. Sie hat sich an diesem Abend<br />

selbst übertroffen! Der Gratulation ging eine herrlich<br />

swingende Polonaise voraus, wobei die „Swingphonie“<br />

Drafi Deutscher´s Oldie „Marmor, Stein und Eisen“<br />

auf den Lippen führte, ehe die Schlacht am kalten<br />

Büfett den Tribut zollte.<br />

Walter Dohr


20 CHOR IM GESPRÄCH<br />

EIN WAHRER HORT<br />

In der heutigen Zeit, in der sich die Menschen <strong>im</strong>mer<br />

wieder nach Gemeinschaft sehnen und diese bewusst<br />

oder unbewusst suchen, sind die Chöre ein wahrer<br />

Hort und eine nie versiegende Quelle die Selbstverwirklichung<br />

zu finden. Diejenigen, die ihre Erfüllung<br />

be<strong>im</strong> Singen erleben, können wahrlich ein Lied davon<br />

singen! Es ist ein offenes Gehe<strong>im</strong>nis, dass auch in den<br />

Chören und <strong>Chor</strong>gemeinschaften an Rhein und Sieg<br />

die einmalige Chance genutzt wird, gemeinsam zu<br />

handeln und das Gefühl zu spüren, dass Einigkeit und<br />

Teamgeist über viele Alltagssorgen hinweghelfen<br />

können und dies auch tun! Auch <strong>im</strong> Männerchor Friesdorf<br />

(Foto) singen Menschen unter der Leitung von<br />

<strong>Chor</strong>leiter und Sänger Wolfram Kastorp zusammen,<br />

die sich <strong>im</strong>mer wieder treffen, um der Liebe zum<br />

<strong>Chor</strong>gesang frönen. Es ist wahrlich so s<strong>im</strong>pel, Glück<br />

und Zufriedenheit zu empfinden und letztlich auch zu<br />

geniessen. Daher sollte man den <strong>Chor</strong>gesang wegen<br />

seiner durchaus positiven Wirkung keineswegs unterschätzen.<br />

Die idyllische He<strong>im</strong>at der Friesdorfer Sänger<br />

liegt zwischen Bonn und Bad Godesberg, am Fuße<br />

des Annaberges. Der anschauliche Ort hat sich sein<br />

Wesen bis auf den heute Tag behalten und pflegt seit<br />

jeher ein lebendiges Vereinsleben, wobei der Männerchor<br />

Friesdorf <strong>im</strong>mer eine wesentliche Rolle gespielt<br />

hat. Im Jahre entstand der jetzige Männerchor von<br />

zwei traditionsreichen Männerchören. Unter dem engagierten<br />

Dirigat beteiligte man sich an Gutachtersingen<br />

des <strong>Chor</strong>verbandes Bonn-Rhein-Sieg und an den<br />

Foto: privat<br />

Wertungssingen des <strong>Chor</strong>verbandes NRW, bei denen<br />

man in den Jahren 2002, 2005 und 2009 der Titel<br />

„Volksliederleistungschor“ errungen hat. Doch man<br />

singt nicht aus Überzeugung, sondern pflegt auch<br />

ebenso die Geselligkeit. Dazu bieten zahlreiche Feste<br />

genügend Gelegenheit das Vereinsleben <strong>im</strong>mer wieder<br />

zu bereichern. Wie beispielsweise die Pfingstwanderung,<br />

das traditionelle Sommerfest und das Singen<br />

für soziale Einrichtungen. Weiterhin fördert man die<br />

musikalische Früherziehung wie die <strong>im</strong> Jahre 2004<br />

besiegelte Patenschaft mit dem Kindergarten St. Servatius<br />

in Friesdorf zeigt. Außerdem versteht man sich<br />

als örtlicher Kulturträger und will er mit seinen diversen<br />

Aktivitäten Brücken zwischen Alt- und Neubürgern<br />

bauen und deren Integration in jeder erdenklichen<br />

Weise fördern. So wird aus dem Nebeneinander<br />

ein Miteinander.


21 CHOR IM GESPRÄCH<br />

EIN CHORFLÜSTERER<br />

Der Siegburger Ex-Bürgermeister und langjährige<br />

Präsident der <strong>Chor</strong>gemeinschaft „Germania“ Siegburg,<br />

Franz Huhn (Foto), ist ein ausgemachter <strong>Chor</strong>flüsterer<br />

wie er <strong>im</strong> Buche steht! Er hat ein großes Herz<br />

für den <strong>Chor</strong>gesang und insbesondere für die Sängerinnen<br />

und Sänger der “Swingphonie“, die <strong>im</strong> Jahre<br />

2015 zunächst als Projektchor aus der Taufe gehoben<br />

worden ist und für die von ihm als „Troubadoure“ titulierten<br />

Sänger des traditionsreichen Männerchores<br />

„Germania“. Bei einer seiner zahlreichen Gruß- und<br />

Gratulationsreden zitierte der unermüdliche und<br />

wortgewandte <strong>Chor</strong>liebhaber die vielen zungenbrecherischen<br />

Botenstoffe und Hormone, die letztlich das<br />

Gehirn dazu veranlassen, Glücksgefühle auszulösen,<br />

was das eigentliche Gehe<strong>im</strong>nis be<strong>im</strong> Singen unter<br />

Gleichgesinnten ausmacht.<br />

Collage/Foto: Bewegte Kommunikation St. Augustin<br />

Walter Dohr


22 CHOR IM GESPRÄCH<br />

Fotos: privat<br />

LIEDER AUS ALLER WELT<br />

Der „MultiKulti<strong>Chor</strong> Bonn“, der <strong>im</strong> Jahre 2001 ins Leben<br />

gerufen worden ist, sieht seine eigentliche Zielsetzung<br />

darin, dass sich Menschen verschiedener Kulturen<br />

und Generationen aus Deutschland und anderen<br />

Ländern treffen, wie das aus der <strong>Chor</strong>bezeichnung<br />

hervorgeht. Die Sängerinnen und Sänger versammeln<br />

sich jede Woche, um zusammen zu singen und<br />

die Gemeinsamkeit miteinander zu teilen. Dabei singen<br />

traditionelle und moderne <strong>Chor</strong>lieder aus aller<br />

Welt in den jeweiligen Originalsprachen. Wegen seines<br />

Engagements wurde der <strong>Chor</strong> <strong>im</strong> Jahre 2006 mit<br />

dem Bürgerpreis „Für mich, für uns, für Bonn“ ausgezeichnet.<br />

Die engagierten Singst<strong>im</strong>men sind <strong>im</strong>mer<br />

wieder zu Gast bei interkulturellen Begegnungsfesten<br />

auf dem Bonner Münsterplatz und in der Rheinaue.<br />

Zu den Höhepunkten des ausgeprägten <strong>Chor</strong>lebens<br />

und der zahlreichen Aktivitäten zählen die <strong>Chor</strong>reisen,<br />

die inzwischen nach Kreta, Polen, ins Elsass, nach<br />

Slowenien, Belgien und Irland geführt haben. In den<br />

Jahren 2006 und 2015 nahm man an internationalen<br />

<strong>Chor</strong>festivals in Prag und Barcelona teil. Außerdem<br />

steht für das <strong>Chor</strong>ensemble die Begegnung mit hiesigen<br />

und internationalen Chören <strong>im</strong> Mittelpunkt. Seit<br />

dem Jahre 2016 fungiert Stanislaw Hajda als <strong>Chor</strong>leiter,<br />

der <strong>im</strong> polnischen Lublin geboren ist. Er studierte<br />

an der katholischen Universität in Lublin Musikwissenschaft<br />

und absolvierte das Wahlfach „<strong>Chor</strong>dirigieren“<br />

mit dem Masterdiplom. Danach folgte ein Studiengang<br />

an der Musikakademie in Katowice mit den<br />

Schwerpunkten <strong>Chor</strong>leitung und Musiktheorie, der <strong>im</strong><br />

Jahre 2015 ebenfalls mit dem Masterdiplom abgeschlossen<br />

wurde. Haida hat mit Schul- und Kinderchören<br />

sowie mit Erwachsenenchören und Vokalensembles<br />

las <strong>Chor</strong>leiter gearbeitet. Zudem hat er berufliche<br />

Erfahrungen als Musik- und Gitarrenlehrer.<br />

Inzwischen hat <strong>im</strong>Jjahre 2015 die Leitung des <strong>Chor</strong>es<br />

der Polnischen Katholischen Mission Bonn übernommen<br />

und ist seit dem Jahre 2016 der <strong>Chor</strong>leiter des<br />

MultiKulti<strong>Chor</strong>es.


23 CHOR IM GESPRÄCH<br />

KONZERTE IN EISCHEID<br />

Fotos: privat<br />

Vor der Corona-Pandemie veranstaltete der Quartettverein<br />

Eischeid zwei Büfettkonzerte <strong>im</strong> Landgasthaus<br />

Herchenbach in Eischeid (Gemeinde Neunkirchen-<br />

Seelscheid). Den musikalischen Auftakt unter der<br />

Leitung von Anselm Hagen Fritzsche der populäre<br />

Song „Hinterm Horizont" von Udo Lindenberg. Als Moderator<br />

fungierte dabei der Kölner Stadtführer Günter<br />

Leitner, der eine unverwechselbare und unterhaltsame<br />

Note ins Programm brachte. Die st<strong>im</strong>mlich präsente<br />

Sopranistin Gisela Bleiweiss präsentierte die<br />

schönsten Musicalsongs aus Leonard Bernsteins<br />

„West Side Story“, während der auch als <strong>Chor</strong>- und<br />

Liedbegleiter fungierende Pianist Johannes Götz Mozarts<br />

„Türkischen Marsch“ erblühen ließ. Mit „Arabian<br />

Nights" war ein orientalische Liedfolge überschrieben,<br />

an der sich die Solosängerin, eine Kölner Combo und<br />

der „Quartettverein“ ergötzten und dem Publikum viel<br />

Freude bereiteten. Das taten danach einmal mehr die<br />

Eischeider Sänger mit den unsterblichen Udo Jürgens-<br />

Klassikern "Ich war noch niemals in New York" und<br />

„Aber bitte mit Sahne“, dem unverwüstlichen „We will<br />

rock you“, dem verträumten „Ich wollte nie erwachsen<br />

sein“ aus Peter Maffays Musical „Tabaluga“ und<br />

dem nostalgischen Song „Thank you for the music“<br />

der legendären schwedischen Popgruppe „Abba“.<br />

Darüber hinaus bewies die Gesangskünstlerin ihre<br />

musikalische Vielseitigkeit mit Liedern aus den Musicals<br />

„My Fair Lady“ von Frederick Loewe“ und „Phantom<br />

der Oper“ von Andrew Lloyd Webber und einem<br />

Medley aus der britischen Fernsehserie „Bodyguard“.<br />

Kein Wunder, dass die Gäste, die kulinarisch verwöhnt<br />

wurden, das köstliche musikalische Vergnügen<br />

in vollen Zügen genossen. Die Zugaben "We are the<br />

World" von Michael Jackson und "Blowin´ in the wind"<br />

von Bob Dylan setzten einen schönen Schlusspunkt!


24 CHOR IM GESPRÄCH<br />

die <strong>Chor</strong>chronik eingehen wird. Der Männerchor<br />

wurde dabei vom Wesselinger Akkordeon-Orchester<br />

unterstützt. Die Sänger und Musiker gingen mit ihren<br />

Gästen auf eine musikalische Weltreise ein.<br />

Fotos: privat<br />

SINGEN IM VORGEBIRGE<br />

Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, die auch <strong>im</strong><br />

Vorgebirge grassierte, konnte sich Hans G<strong>im</strong>nich,<br />

Vorsitzender des Männergesangvereins „Concordia“<br />

Alfter (Stadt Bornhe<strong>im</strong>) be<strong>im</strong> wirklich gelungenen<br />

Festkonzert zum 125-jährigen Jubiläum des traditionsreichen<br />

Männerchores <strong>im</strong> Saal des Vereinsgaststätte<br />

„Spargel Weber“ in Alfter über eine ansehnliche<br />

Besucherschar freuen. Etwa 40 st<strong>im</strong>mlich gut disponierte<br />

Sänger zeigten unter der Leitung von Valery<br />

Kashlyaev, dass sie vorbildlich auf das besondere<br />

Konzert vorbereitet hatten, das gewiss nachhaltig in<br />

Die „Concordia“ und der <strong>Chor</strong> an St. Matthäus Alfter<br />

(Leitung: Hennes Engelbert) gestalteten ein Benefizkonzert<br />

in der katholischen Pfarrkirche St. Matthäus<br />

in Alfter. Damit zeigten die versierten Dirigenten und<br />

die engagierten Sängerinnen und Sänger aus dem<br />

Vorgebirge vorzüglich singen und zudem ein großes<br />

Herz für wohltätige Zwecke haben. In der heutigen<br />

Zeit ist das nicht selbstverständlich!


25 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MITSING-HOCHAMT<br />

Foto: privat<br />

Die Dommusik bietet seit Jahren den Kirchenchören<br />

oder auch einzelnen Sängerinnen und Sängern sowie<br />

auch <strong>Chor</strong>gruppen aus dem Kölner Erzbistum die musikalische<br />

Gelegenheit sich in den Sommerferien an<br />

einem Mitsing-Projekt mitzuwirken, bei dem zwischen<br />

100 und 200 Singst<strong>im</strong>men das Angebot nutzen, eine<br />

Messe einzustudieren, die <strong>im</strong> Kölner Dom aufgeführt<br />

wird. Vor der Corona-Pandemie hatte der als künstlerische<br />

Leiter fungierende Kirchenmusiker Winfried<br />

Krane die Mozart-Messe in B-Dur (KV <strong>27</strong>5) ausgesucht,<br />

die auch unter dem Namen Loreto-Messe bekannt<br />

ist<br />

kannt ist. Krane überlässt bei der Verständigungsprobe<br />

(die <strong>Chor</strong>isten sollten das jeweilige Werk bereits<br />

gesungen haben!) nichts dem Zufall. So mahnt<br />

er, nicht nach jedem Komma zu atmen, sondern in<br />

großen Bögen denken und diese auch als solche<br />

st<strong>im</strong>mlich bewusst zu gestalten. Den schließlich habe<br />

sich der Salzburger Genius etwas be<strong>im</strong> Komponieren<br />

gedacht. Die Noten werden natürlich beherrscht, doch<br />

bei der Tempobehandlung und der dynamischen Ausgestaltung<br />

der Dynamik, verlangt der Dirigent<br />

st<strong>im</strong>mliche Sorgfalt und Konzentration. Das trifft<br />

ebenfalls bei der von Mozart vertonte Eucharistie-<br />

Motette „Ave verum" zu. Der Aufführungstermin sei<br />

eigens <strong>im</strong> kirchenmusikalischen Sommerloch gewählt",<br />

erklärt Krane. Zu dieser Zeit würden sich viele<br />

Teilnehmer in der Domstadt einfinden und das reizvolle<br />

und erfüllte Singen <strong>im</strong> Kölner Dom mit einem<br />

Sommerausflug verknüpften. Krane ist zurecht der<br />

Auffassung, dass das Mitsing-Hochamt und eine<br />

Stippvisite in der Kölner Altstadt eine sinnvolle und<br />

sinnfällige Symbiose sei. Viele Kirchenchormitglieder<br />

wären stets dabei, wie beispielsweise eine Sängerin<br />

aus der Klingenstadt Solingen, die bekanntlich <strong>im</strong><br />

Bergischen Land liegt. Jemand der <strong>Chor</strong>sänger ist der<br />

Meinung, dass es eine Sache ist <strong>im</strong> Dom zuzuhören<br />

und die andere, aktiv mitzusingen. Außerdem mache<br />

es Riesenspaß in einem derart großen <strong>Chor</strong> zu singen.<br />

Das deutlich erhöhte Durchschnittsalter der mitwirkenden<br />

<strong>Chor</strong>isten, spiegelt mehr oder weniger die Realität<br />

in den Kirchenchören wider, in denen zu wenige<br />

Sängerinnen und Sänger nachrücken. Im Kölner Dom<br />

zu singen ist für alle Singst<strong>im</strong>men ein besonderes Erlebnis,<br />

was man durchaus nachvollziehen kann und<br />

nicht der versteht, der von Herzen gern singt! Das<br />

trifft auch auf die Eheleute zu, die bereits wiederholt<br />

be<strong>im</strong> Mitsingen <strong>im</strong> Kölner mitgemacht haben und <strong>im</strong><br />

Abtei-<strong>Chor</strong> St. Nikolaus Brauweiler ihre musikalische<br />

He<strong>im</strong>at haben. Auch sie suchen die musikalische Herausforderung<br />

und freuen sich <strong>im</strong>mer wieder, in der<br />

geheiligten Atmosphäre, die der Kölner Dom ausstrahlt,<br />

zum Lob Gottes zu singen.


26 CHOR IM GESPRÄCH<br />

CHORJUBILÄUM IN EITORF<br />

Auch <strong>im</strong> Jahre 2023 rückte der Pfarr-Cäcilien-<strong>Chor</strong> St.<br />

Patricius Eitorf, der <strong>im</strong> Jahre 1883 ins Leben gerufen<br />

wurde, die liturgische Praxis des aus der anglikanischen<br />

Kirche stammenden „Evensong“ (Abendlob) in<br />

der katholischen Pfarrkirche St. Patricius in Eitorf bewusst<br />

einmal mehr in den musikalischen Fokus. Das<br />

Foto: privat<br />

tat man in Anbetracht des 140-jährigen <strong>Chor</strong>jubiläums<br />

(!) in der Fastenzeit sogar als Trilogie. Diese kirchenmusikalische<br />

Gattung, die wie der Taizé-Gesang<br />

die gläubige Seele beflügelt, hat auch in Eitorf seit<br />

vielen Jahren eine He<strong>im</strong>at. Dafür sorgt der Seelsorgebereichsmusiker<br />

Jochem Röttig schon seit geraumer<br />

Zeit. Er ist auch der Garant dafür, dass die Kirchenmusik<br />

in Eitorf den Stellenwert genießt, der ihr letztlich<br />

zukommt. Das lässt vor allem der respektable Jubiläumschor<br />

erkennen!


<strong>27</strong> CHOR IM GESPRÄCH<br />

UM DIE ZUKUNFT BESORGT<br />

weiter aus, dass man <strong>im</strong> Erzbistum Köln de facto massive<br />

Einbußen erleben würde. Nach der derzeitigen<br />

gestellt, sodass die Menschen eine schnelle Verbindung<br />

haben wenn sie es für digitale Proben nutzen<br />

möchten. Spielen diese virtuellen Proben jetzt noch<br />

eine Rolle?<br />

*<br />

Mailänder: Das ist genutzt worden, wird partiell <strong>im</strong>mer<br />

noch genutzt und ich vermute, es wird demnächst<br />

wieder mehr Anwendung finden. Aber machen<br />

wir uns nichts vor, das sind keine großen Zahlen. Die<br />

Leute müssen dafür schon sehr ambitioniert sein. Das<br />

Problem ist nicht die Software selbst, sondern all das,<br />

was mit ihr zusammenhängt.<br />

*<br />

Fotos: WIKIPEDIA<br />

Die Pandemie hat Chöre schwer beeinträchtigt. Auch<br />

die Kirchenchöre <strong>im</strong> Erzbistum Köln haben deutlich an<br />

Mitgliedern verloren. Neben Corona stellen nun die<br />

Energiekrise und die kirchliche Großwetterlage große<br />

Herausforderungen dar. Prof. Richard Mailänder (Erzdiözesankirchenmusikdirektor<br />

<strong>im</strong> Erzbistum Köln)<br />

meint in einem Interview dazu, dass die Begeisterung<br />

sei sehr tastend und abwartend. Viele wären nicht<br />

mehr in den Chören. Eine Einschätzung, die auch von<br />

„<strong>Chor</strong> <strong>im</strong> <strong>Gespräch</strong>“ geteilt wird. Mailänder führt<br />

Statistik kommt ein Viertel nicht mehr, zum einen Teil<br />

aus Altersgründen und zum anderen Teil sind die Kinder-<br />

und Jugendchöre weggebrochen. Wenn die nicht<br />

regelmäßig Proben haben, kommen sie nicht mehr.<br />

*<br />

DOMRADIO.DE: Manche <strong>Chor</strong>leiterinnen und <strong>Chor</strong>leiter<br />

haben versucht, die Chöre in der Pandemie mit<br />

Online-Proben bei der Stange zu halten. Auch das<br />

Erzbistum Köln hat ein Online-Programm gemietet<br />

und auf entsprechenden Servern zur Verfügung<br />

DOMRADIO.DE: Während der Pandemie haben sich<br />

einige kleinere Ensembles gegründet, weil mit weniger<br />

Mitgliedern ein geringeres Risiko für eine Ansteckung<br />

besteht. Befürchten Sie, dass durch Corona<br />

diese klassischen großen Kirchenchöre, die es wegen<br />

der Überalterung der Mitglieder ohnehin schon schwer<br />

hatten, noch weniger werden?<br />

*<br />

Mailänder: Wir hatten in der Tat zahlreiche neue<br />

kleine Gruppen, die sich aus den größeren zusammengesetzt<br />

haben. Die können zum Teil auf einem<br />

ganz anderen Level arbeiten. Auf der anderen Seite<br />

gibt es eine sehr engagierte Jugend, die anspruchsvoll<br />

arbeiten will und es gibt vielfach überalterte Kirchenchöre.<br />

Historisch muss man sagen, die ganzen Chöre


28 CHOR IM GESPRÄCH<br />

eigentlich aus dem 19. Jahrhundert kommen. Es kann<br />

sein, dass etwas in der Kirche zu Ende geht. Wir erleben<br />

das ja auch mit dem Typus der Pfarrgemeinde,<br />

die heute deutlich mit Fragezeichen versehen sind. Es<br />

wird sich zeigen, was bleibt. Ich bin sicher, dass <strong>Chor</strong>musik<br />

bleiben wird. Aber vielleicht ziemlich anders.<br />

Vielleicht kommen auch neue Instrumentalgruppen<br />

dazu, denn das haben wir auch in Corona gemerkt. Es<br />

gibt eine Menge Leute, die haben Interesse mit ihren<br />

Instrumenten etwas in der Kirche zu machen und die<br />

sind auch verstärkt eingebunden worden. Wir haben<br />

sogar neue Formate entwickelt.<br />

als Kirchenmusiker an der Kirche St. Margareta in<br />

Neunkirchen und von 1980 bis 1987 als Kantor an St.<br />

Mailändr)<br />

lehrt er an der Hochschule für Musik und Tanz Köln,<br />

wo er <strong>im</strong> Jahre 2014 zum Honorarprofessor ernannt<br />

Prof. Richard Mailänder<br />

Prof. Richard Mailänder (* 1958 in Neunkirchen/Rhein-Sieg-Kreis)<br />

ist Musikwissenschaftler, Professor<br />

und Erzdiözesankirchenmusikdirektor des Erzbistums<br />

Köln. Er studierte Kirchenmusik, Musikwissenschaft<br />

und Geschichte an der Musikhochschule<br />

Köln und an der Universität zu Köln. Zunächst war er<br />

Figuralchor Köln (Ltg: Prof. Richard Mailänder)<br />

Pantaleon in Köln tätig. Seit dem Jahre 1987 ist Mailänder<br />

in der Nachfolge von Karl-Heinrich Hodes Diözesanreferent<br />

für Kirchenmusik <strong>im</strong> Erzbistum Köln.<br />

Von 1993 bis 2002 war er Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft<br />

der Ämter und Referate für Kirchenusik<br />

der Diözesen Deutschlands“. Nach einem Lehrauftrag<br />

an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf<br />

wurde. Mailänder ist Gründer und Leiter des Figuralchors<br />

Köln. Im Jahre 2021 ist ich, für seine Verdienste<br />

um die internationalen Beziehungen von <strong>Chor</strong>leitern<br />

und Komponisten und seine künstlerische Arbeit mit<br />

dem Figuralchor Köln das Bundesverdienstkreuz am<br />

Bande verliehen worden. Er veröffentlichte zahlreiche<br />

Beiträge zu Fragen der Kirchenmusik, insbesondere<br />

zur <strong>Chor</strong>arbeit.


29 CHOR IM GESPRÄCH<br />

MARIANISCHER CHOR<br />

vertont hat. 1.400 Sängerinnen und Sängern führten<br />

prächtige Messe <strong>im</strong> Jahre 2014 erstmalig in St. Maria<br />

Gymnasiums in Bonn-Beuel. Der angelsächsische<br />

Komponist, Organist und <strong>Chor</strong>leiter wirkte als Musikdirektor<br />

an der Downside Abbey in der südenglischen<br />

Grafschaft Somerset. Der Vorsitzende Johannes Becker<br />

freute sich darüber, dass sich seit dem Jahre<br />

1855 <strong>im</strong>mer wieder Menschen zusammenfinden würden,<br />

um zur Ehre Gottes und auch zur Freude der Gemeinde,<br />

singen und musizieren. Es ist über das eigentliche<br />

Singen hinaus ist das auch eine soziale Gemeinschaft,<br />

in der alle Sängerinnen und Sänger <strong>im</strong>mer<br />

wieder eine wunderbare Entspannung erfahren<br />

würden. Obwohl der Kirchenchor aktuell und ein Drittel<br />

aktive <strong>Chor</strong>mitglieder ist <strong>im</strong> Alter zwischen 40 und<br />

60 Jahren habe, gäbe es dennoch Nachwuchsprobleme.<br />

Das Repertoire enthält u.a. lateinische Messen<br />

und <strong>Chor</strong>werke aus verschiedenen Stilepochen, die<br />

bis <strong>Chor</strong>kompositionen der zeitgenössischer englischen<br />

Komponisten John Rutter, Christopher Tambling<br />

und Colin Mawby reichen.<br />

Foto: privat<br />

Der Marianische Kirchenchor Küdinghoven (Bonn-<br />

Beuel) ist <strong>im</strong> Jahre 1855 aus der Taufe gehoben worden.<br />

Zum 160-jährigen <strong>Chor</strong>jubiläum <strong>im</strong> Jahre 2015<br />

hatte <strong>Chor</strong>leiter und Seelsorgebereichsmusiker Christian<br />

Jakob zum Pfingstsonntag in der katholischen<br />

Kirche St. Gallus das besondere Stiftungsfest die<br />

„Missa brevis in B“ und ein festliches „Halleluja“ des<br />

englischen Komponisten Christopher Tambling<br />

(1964-2015), der die Messe als Auftragskomposition<br />

in Landau (Pfalz) auf. Die Aufführung in Küdingen<br />

konnte mit der rauschenden Uraufführung natürlich<br />

nicht mithalten. Dennoch bereitete der Marianische<br />

Kirchenchor der frohgest<strong>im</strong>mten Gemeinde einen<br />

schönen Eindruck von der Tambling-Messe, die <strong>im</strong><br />

Küdinghovener Gotteshaus von einem Mar<strong>im</strong>baphon<br />

und einem Bläserensemble mit Trompeten begleitet<br />

worden ist. Die Musiker Philipp Monschau, Christian<br />

Röhrig, Tobias Winkeler, Felix Lambers und Florian<br />

Hertel sind Ehemalige des Kardinal-Frings-<br />

*<br />

Küdinghoven liegt rechtsrheinisch am Fuße des Ennert-Naturschutzgebietes<br />

Der Ennert gehört jedoch<br />

nicht zum Siebengebirge, sondern zum Pleiser Hügelland.<br />

Im Mittelalter war Küdinghoven ein Kirchort, zu<br />

den Honschaften Ramersdorf, L<strong>im</strong>perich, Ober- und<br />

Niederholtorf, Beuel und Bechlinghoven, der zum<br />

13. Jahrhundert zur Grafschaft Sayn gehörte. Im<br />

Jahre 1248 kam die „Herrschaft Küdinghoven“ durch<br />

weibliche Erbfolge an Heinrich I. von Sponhe<strong>im</strong>, Herr<br />

von Heinsberg.


30 CHOR IM GESPRÄCH<br />

PAULUS-CHOR<br />

Gemeinschaft, die bekanntlich den <strong>Chor</strong>gesang zusätzlich<br />

belebt! Man gestaltet musikalisch die Gottes-<br />

Band „One_of_us“ mit. Wegen der vielen Kirchen in<br />

der Kirchengemeinde Bonn-Tannenbusch ist es Anliegen,<br />

dass die verschiedenen Chöre auch in anderen<br />

Kirchen der Kirchengemeinde singen. Dadurch wird<br />

das musikalische Wirken abwechslungsreich. Natürlich<br />

pflegt man auch die Geselligkeit mit <strong>Chor</strong>ausflügen<br />

oder Grillabenden. Während der Coronakrise<br />

Fotos: privat<br />

Der Paulus-<strong>Chor</strong> in Bomm-Tannenbusch setzt sich<br />

aus etwa 40 Sängerinnen und Sängern jeglichen Alters<br />

zusammen. Unter der Leitung von Kirchenmusikerin<br />

Gabi Neumann singt man <strong>Chor</strong>werke aus allen<br />

Epochen, von der Renaissance bis zur Moderne sowie<br />

neues geistliches Liedgut, Messen, Motetten und vieles<br />

mehr. Das Wichtigste für die Dirigent und die engagierten<br />

Singst<strong>im</strong>men ist <strong>im</strong>mer wieder der Spaß am<br />

Singen und die Freude in einer funktionierenden<br />

dienste an Fest- und Feiertagen und veranstaltet <strong>im</strong><br />

zwei- bis dreijährigen Rhythmus <strong>Chor</strong>konzerte, die<br />

mit „Das etwas andere Konzert“. Überschrieben sind.<br />

Außerdem beteiligt man sich an besonderen Veranstaltungen,<br />

wie be<strong>im</strong> großen <strong>Chor</strong>festival der Chöre<br />

des Erzbistums Köln in der Lanxess-Arena <strong>im</strong> Jahre<br />

2018 oder bei der Reihe „Der Evensong wandert<br />

durch die Kirchengemeinde St. Thomas Morus Bonn-<br />

Tannenbusch“ mit. Zudem wirkte man als Background-<strong>Chor</strong><br />

für die CD „Drei Affen“ der christlichen<br />

haben die <strong>Chor</strong>leiterin und der Paulus-<strong>Chor</strong> keine<br />

Pause eingelegt, sondern alle Möglichkeiten genutzt<br />

und weiter zu proben. Alternativen dabei war das<br />

Zoom-Singen (Foto) sowie das Singen <strong>im</strong> Freien mit<br />

großen Abständen untereinander.<br />

*<br />

Alles endet, aber nie die Musik.


31 CHOR IM GESPRÄCH<br />

GUINNESS-BUCH<br />

Franz Huhn, der langjährige Präsident der <strong>Chor</strong>gemeinschaft<br />

„Germania“ Siegburg, tituliert den amtierenden<br />

80-jährigen <strong>Chor</strong>vorsitzenden Hans-Josef<br />

Bargon <strong>im</strong>mer wieder als Steuermann. Das hat er <strong>im</strong><br />

Brustton der Überzeugung <strong>im</strong> Jahre 2023 auch getan,<br />

als der besagte Steuermann <strong>im</strong> Kreise der Germania-<br />

<strong>Chor</strong>familie eine unvergessliche Geburtstagsfete erlebte,<br />

die er wahrlich verdient hatte. Das Bild vom<br />

Steuermann hat in der Tat etwas für sich, da es recht<br />

anschaulich vor Augen führt, da es auf dem Schiff<br />

eine Gallionsfigur braucht, die es auch bei stürmischer<br />

See sicher nach Hause führt. Ein solcher Steuermann<br />

ist Hans-Bargon viele Jahre für den Männerchor<br />

„Germania“ und die „Swingphonie“ gewesen und<br />

ist es heute noch. Seine Tat- und Überzeugungskraft<br />

sprechen buchstäblich Bände. Man müsste ihn eigentlich<br />

ins Guinness-Buch der Rekorde verewigen. Verdient<br />

hätte er es allemal!<br />

Fotos: privat


32 CHOR IM GESPRÄCH

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