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SOCIETY 384

The latest issue of SOCIETY features Türkiye and Indonesia, as well as the late politician Henry Kissinger, an interview with Olga Stefanishyna and interviews with the Ambassadors of Kazakhstan, the Netherlands, Philippines, Slovakia and Thailand.

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BILDUNG<br />

AFRICA-UNINET<br />

Eine afrikanischösterreichische<br />

Synergie<br />

Das Forschungsnetzwerk Africa-UniNet wurde 2020 mit dem Ziel gegründet,<br />

eine langfristige und stabile Kooperation zwischen österreichischen und<br />

afrikanischen Universitäten zu ermöglichen. <strong>SOCIETY</strong> hat mit Univ.-Doz. Dr.<br />

Andreas Obrecht, Programmleiter Africa-UniNet (OeAD), gesprochen.<br />

74<br />

Univ.-Doz. Dr. Andreas Obrecht<br />

Können Sie uns ein wenig über Africa-UniNet<br />

erzählen? Was sind die wesentlichen Ziele des<br />

Netzwerks?<br />

Um die Kooperationen zwischen der österreichischen<br />

und der afrikanischen Wissenschaft zu<br />

vertiefen und eine dauerhafte Plattform für akademischen<br />

Austausch zu schaffen, ist 2020 Africa-<br />

UniNet gegründet worden. Die OeAD – die Agentur<br />

für Bildung und Internationalisierung – hat<br />

gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur<br />

das Netzwerk, auch auf Basis bereits bestehender<br />

Forschungskontakte zu Wissenschaftsinstitutionen<br />

in afrikanischen Ländern aufgebaut: Derzeit<br />

wird das Netzwerk von 67 Mitgliedsorganisationen<br />

getragen, 26 davon aus Österreich, 41 aus insgesamt<br />

17 afrikanischen Ländern. Mitgliedsorganisationen<br />

können sich an den jährlichen Forschungs-<br />

Calls beteiligen, an den jeweiligen Forschungsgruppen<br />

wirkt zumindest eine österreichische<br />

Universität oder Wissenschaftsinstitution mit. Die<br />

Anträge werden international begutachtet und die<br />

Förderungen nach Exzellenzkriterien vergeben.<br />

Derzeit laufen mehr als 60 Projekte, die sich innovativen<br />

Forschungsfragen widmen und vor allem<br />

auch Projekteinreichungen in großen – auch internationalen<br />

Forschungsprogrammen – vorbereiten.<br />

Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen österreichischen<br />

und afrikanischen Universitäten aus? Zu<br />

welchen Themen wird gemeinsam geforscht?<br />

Die regionale und disziplinäre Streuung ist beeindruckend,<br />

mehr als 100 wissenschaftliche Disziplinen<br />

– von Medizin, Ökologie, Wasserwirtschaft<br />

und Nutztierhaltung über Stadtanthropologie,<br />

Gender Studies und Rechtssoziologie, bis hin zu<br />

erneuerbaren Energien reichen die thematischen<br />

Ausrichtungen der Forschungsinitiativen. Viele<br />

Projekte folgen auch inter- und transdisziplinären<br />

Ansätzen. Das verbindende Gemeinsame der sehr<br />

unterschiedlichen Forschungen ist die Orientierung<br />

an den nachhaltigen Entwicklungszielen<br />

(SDGs) der UN. Die Forschung soll zu anwendungsorientierten<br />

Lösungen führen und einen<br />

Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

leisten. Obwohl es in den Projekten auch zu physischen<br />

Mobilitäten kommt, hat COVID-19 die Digitalisierung<br />

der afrikanischen Universitäten revolutioniert.<br />

Das erleichtert die wissenschaftliche<br />

Zusammenarbeit ungemein.<br />

Was ist der Mehrwert dieser Kooperationen?<br />

Sollen diese noch weiter ausgebaut werden? Wie<br />

werden sie finanziert?<br />

Aufgrund der Globalisierung des Wissens hat jede<br />

lokale Forschungsfragestellung auch implizit eine<br />

globale Dimension. Unser Nachbarkontinent, der<br />

zum Ende des Jahrhunderts der bevölkerungsreichste<br />

sein wird, verfügt über reiche Ressourcen,<br />

beeindruckende Potentiale für nachhaltige und<br />

tatsächliche zukunftstaugliche Entwicklungen und<br />

über ein diverses Humankapital, das zu Bildungsund<br />

Wissenschaftsoffensiven beiträgt. Österreichische<br />

und afrikanische Forscher:innen profitieren<br />

jeweils voneinander, insbesondere von unterschiedlichen<br />

epistemologischen und methodologischen<br />

Zugängen lässt sich viel lernen. Das Netzwerk<br />

wird einerseits durch die Jahresbeiträge der<br />

Mitgliedsorganisationen finanziert, das Bundesministerium<br />

für Bildung, Wissenschaft und Forschung<br />

(BMBWF) hat für Forschungsinitiativen bislang 1,5<br />

Millionen Euro zur Verfügung gestellt und finanziert<br />

auch die administrative Infrastruktur.<br />

Auf welche Höhepunkte blickt das Netzwerk zurück?<br />

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?<br />

Auf Einladung des ehemaligen Bundesministers<br />

und jetzigen Akademiepräsidenten Prof. Dr. Heinz<br />

Faßmann fand zwischen 13. und 15. September die<br />

Africa-UniNet-Generalversammlung 2023 in den<br />

Räumlichkeiten der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften (OeAW) statt, die ebenfalls Mitglied<br />

im Netzwerk ist. 150 Vertreter:innen von rund 70<br />

wissenschaftlichen Institutionen diskutierten die<br />

Netzwerkstruktur und neue Forschungsansätze,<br />

wobei auch einen Tag lang bereits erzielte Ergebnisse<br />

aus laufenden Projekten von Forscher:innen<br />

aus 20 afrikanischen Ländern präsentiert wurden.<br />

Als Leiter des Africa-UniNet-Office im OeAD<br />

wünsche ich mir, dass das Netzwerk seine kreative<br />

Lebendigkeit und innovative Kapazität behält und<br />

mit den Ergebnissen der vielfältigen Forschungen<br />

zu einer Verbesserung der Lebensbedingungen<br />

vieler Menschen und zur Realisierung einer nachhaltigen<br />

Zukunft beiträgt.<br />

Foto/s © Nina Zuckerstätter<br />

THE LEADING MAGAZINE OF MODERN DIPLOMACY<br />

africa-uninet.at

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