04.12.2023 Views

SOCIETY 384

The latest issue of SOCIETY features Türkiye and Indonesia, as well as the late politician Henry Kissinger, an interview with Olga Stefanishyna and interviews with the Ambassadors of Kazakhstan, the Netherlands, Philippines, Slovakia and Thailand.

The latest issue of SOCIETY features Türkiye and Indonesia, as well as the late politician Henry Kissinger, an interview with Olga Stefanishyna and interviews with the Ambassadors of Kazakhstan, the Netherlands, Philippines, Slovakia and Thailand.

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

LIFE & STYLE<br />

REISE<br />

106<br />

Unterwegs in der<br />

„Stadt der Königinnen“<br />

Am Schnittpunkt dreier Landschaften und nördlich des Balatons gelegen, ist die<br />

Europäische Kulturhauptstadt 2023 Veszprém – auch als „Stadt der Königinnen“<br />

bekannt – ein wahres Juwel im Nordwesten Ungarns. VON SARAH HEFTBERGER<br />

U<br />

mgeben vom Bakonywald im Norden,<br />

dem Plattensee-Hochland im<br />

Süden und der Großen Ungarischen<br />

Tiefebene im Osten liegt Veszprém,<br />

im Mittelalter eine der bedeutendsten<br />

Städte Ungarns und Lieblingsort<br />

von Königin Gisela, Gemahlin des ungarischen<br />

Staatsgründers und Königs<br />

Stephan I. Das Paar ließ hier einst ein<br />

Bistum errichten, mit der Kathedrale<br />

St. Michael und dem Nonnenkloster<br />

Veszprémvölgy, in dem einer Legende<br />

nach jenes Messgewand genäht und<br />

bestickt wurde, das später zum Krönungsmantel<br />

der ungarischen Könige<br />

wurde. Auch die Königinnen des Landes<br />

wurden – nachdem Stephan I. die<br />

Ländereien seiner Gemahlin geschenkt<br />

hatte – vom Bischof von Veszprém<br />

gekrönt.<br />

Heute wacht das ehemalige Königspaar<br />

auf der Nordseite der Veszprémer<br />

Burg in Form zweier eindrucksvoller<br />

Statuen über die Stadt, in der es vor<br />

fast 1000 Jahren regelmäßig residierte;<br />

im Hintergrund der St. Benedikt-Berg,<br />

dessen Felsvorsprung eine Aussichtsplattform<br />

bildet, von der aus man einen<br />

Frauen in typischer ungarischer Tracht<br />

wunderbaren Blick auf das Bakonygebirge<br />

und die Burg von Veszprém hat.<br />

Im 10.-11. Jahrhundert erbaut und nach<br />

zahlreichen Schlachten und Angriffen<br />

mehrmals erneuert, thront sie<br />

auf einem der sieben Hügel der Stadt.<br />

Heute treffen dort Vergangenheit und<br />

Gegenwart aufeinander, etwa im sich in<br />

der Burg befindenden Haus der Künste,<br />

das Raum für zeitgenössische Kunst<br />

aus aller Welt bietet.<br />

Der Wehrgang der Burg samt Innenhof<br />

und Feuerturm der Stadt bilden<br />

heute das audiovisuelle Zentrum<br />

„FOTON“ mit Ausstellungsräumen,<br />

Kino, Café und schön angelegtem<br />

Garten. Hier schlägt das Kulturherz<br />

Veszpréms, wenngleich die ganze<br />

Stadt voller Musik und Kunst zu sein<br />

scheint. Nicht ohne Grund nannte eine<br />

weltberühmte Sängerin Veszprém einmal<br />

eine „musikalische Schmuckschatulle“,<br />

seit 2019 trägt der Ort außerdem<br />

den UNESCO Titel „Stadt der Musik“.<br />

Das ganze Jahr über finden Musikfestivals<br />

und Konzerte verschiedenster<br />

Genres statt.<br />

Ein historischer Spaziergang<br />

Vom St. Benedikt-Berg aus führen<br />

in zwei Richtungen Treppen hin zum<br />

Pfad des historischen<br />

Spazierganges<br />

„Klöster und<br />

Gärten“, vorbei am<br />

Rosengarten, dem<br />

ehemaligen Kloster<br />

der Heiligen Margareta,<br />

Ruinen aus<br />

dem Zeitalter der<br />

Staatsgründung<br />

und einer Jesuitenkirche<br />

aus dem<br />

17. Jahrhundert.<br />

Am Fuße der Burg plätschert der Séd-<br />

Bach vor sich hin, der früher einmal die<br />

Lebensgrundlage für zahlreiche Generationen<br />

bildete, denn vor ca. 100 Jahren<br />

gab es in Veszprém noch 470 wasserbetriebene<br />

Mühlen.<br />

Foto/s © Tamás Bujnovsky, Toroczkan Csaba, Balint Kovac,<br />

ganz links Eine der vielen Mühlen der Stadt<br />

THE LEADING MAGAZINE OF MODERN DIPLOMACY<br />

links Die Altstadt von Veszprém von oben

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!