08.11.2023 Aufrufe

DEGA GRÜNER MARKT Ausgabe 11-12/2023

Viele Betriebe in unserer Branche sind Familienbetriebe, die über Generationen gewachsen sind. Jede der Generationen hat ihren Anteil am heutigen Erfolg des Unternehmens und hat Spuren hinterlassen – die sichtbarsten sind die baulichen. Häufig kam mit jedem Entwicklungsschritt ein Gebäude hinzu, das Ergebnis ist eine gewachsene Struktur, die vielfach den Charme der Betriebe ausmacht, für die Inhaber aber eine Herausforderung ist, wenn es darum geht, die Verkaufsfläche an die aktuellen Kundenbedürfnisse anzupassen. Wie das dennoch gelingen kann, zeigen zwei Beispiele in dieser Ausgabe. Zum einen das der Familie Hoegner (ab Seite18), die sich aus Wertschätzung der Lebensleistung der Vorgängergenerationen bewusst gegen einen Abriss der alten Gebäude entschieden haben. Durch einen geschickten Anbau und die Neustrukturierung der Verkaufsfläche und der Kundenführung ist es ihnen dennoch gelungen, ein modernes und verkaufsförderndes Ambiente zu schaffen. Bei Rülcker in Dresden hat Antje Verstl gemeinsam mit dem Geschäftsführer Thomas Schrön die Neustrukturierung der Verkaufsfläche und der Abläufe in Angriff genommen. Für uns hat sie den Prozess Schritt für Schritt festgehalten (Seite14). Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und einen erfolgreichen Jahresendspurt!

Viele Betriebe in unserer Branche sind Familienbetriebe, die über Generationen gewachsen sind. Jede der Generationen hat ihren Anteil am
heutigen Erfolg des Unternehmens und hat Spuren hinterlassen – die sichtbarsten sind die baulichen. Häufig kam mit jedem Entwicklungsschritt ein Gebäude hinzu, das Ergebnis ist eine gewachsene Struktur, die vielfach den Charme der Betriebe ausmacht, für die Inhaber aber eine Herausforderung ist, wenn es darum geht, die Verkaufsfläche an die aktuellen Kundenbedürfnisse anzupassen.
Wie das dennoch gelingen kann, zeigen zwei Beispiele in dieser Ausgabe. Zum einen das der Familie Hoegner (ab Seite18), die sich aus Wertschätzung der Lebensleistung der Vorgängergenerationen bewusst gegen einen Abriss der alten Gebäude entschieden haben. Durch einen geschickten Anbau und die Neustrukturierung der Verkaufsfläche und der Kundenführung ist es ihnen dennoch gelungen, ein modernes und verkaufsförderndes Ambiente zu schaffen. Bei Rülcker in Dresden hat Antje Verstl gemeinsam mit dem Geschäftsführer Thomas Schrön die Neustrukturierung der Verkaufsfläche und der Abläufe in Angriff genommen. Für uns hat sie den Prozess Schritt für Schritt festgehalten (Seite14).
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und einen erfolgreichen Jahresendspurt!

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong><br />

www.gruener-markt-online.de<br />

<strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR ERFOLG IM GARTENFACHHANDEL<br />

GÄRTNEREI HOEGNER<br />

Gut verwurzelt<br />

und aktiv in<br />

Richtung Zukunft<br />

SORTIMENTE Produkte und Trends rund um Küche & Kochen | 26<br />

MITARBEITEREVENTS Motivation und Zusammengehörigkeit stärken | 38<br />

HOBBYERDEN Der Preis ist das wichtigste Kaufkriterium | 42


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INSIDE! - IMPULSE FÜR DEN<br />

GARTENFACHHANDEL<br />

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AUS DER BRANCHE FÜR DIE BRANCHE!<br />

Wir stellen Ihnen das Wichtigste zusammen,<br />

was Sie rund um Pflanzen und Blumen wissen<br />

müssen. Dabei lebt Inside! vom Austausch<br />

und der Vernetzung zwischen allen<br />

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EDITORIAL<br />

BILD: gartenfoto.eu/Martin Staffler<br />

Grit Landwehr<br />

glandwehr@ulmer.de<br />

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ALTES SCHÄTZEN<br />

Viele Betriebe in unserer Branche sind Familienbetriebe, die über Generationen<br />

gewachsen sind. Jede der Generationen hat ihren Anteil am<br />

heutigen Erfolg des Unternehmens und hat Spuren hinterlassen – die<br />

sichtbarsten sind die baulichen. Häufig kam mit jedem Entwicklungsschritt<br />

ein Gebäude hinzu, das Ergebnis ist eine gewachsene Struktur, die vielfach<br />

den Charme der Betriebe ausmacht, für die Inhaber aber eine Herausforderung<br />

ist, wenn es darum geht, die Verkaufsfläche an die aktuellen Kundenbedürfnisse<br />

anzupassen.<br />

Wie das dennoch gelingen kann, zeigen zwei Beispiele in dieser <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Zum einen das der Familie Hoegner (ab Seite18), die sich aus Wertschätzung<br />

der Lebensleistung der Vorgängergenerationen bewusst gegen<br />

einen Abriss der alten Gebäude entschieden haben. Durch einen geschickten<br />

Anbau und die Neustrukturierung der Verkaufsfläche und der Kundenführung<br />

ist es ihnen dennoch gelungen, ein modernes und verkaufsförderndes<br />

Ambiente zu schaffen. Bei Rülcker in Dresden hat Antje Verstl<br />

gemeinsam mit dem Geschäftsführer Thomas<br />

Schrön die Neustrukturierung der Verkaufsfläche<br />

und der Abläufe in Angriff genommen.<br />

Für uns hat sie den Prozess Schritt für Schritt<br />

festgehalten (Seite14).<br />

Viel Spaß beim Lesen dieser <strong>Ausgabe</strong> und<br />

einen erfolgreichen Jahresendspurt wünscht<br />

Ihre<br />

TITELBILD<br />

Neuer Glanz für alte Gebäude –<br />

die neue Beleuchtung verleiht<br />

dem umgebauten Verkaufsgewächshaus<br />

eine ganz besondere<br />

Atmosphäre. Bild: Golze<br />

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TITELTHEMA<br />

NEUER GLANZ FÜR<br />

ALTE FLÄCHEN<br />

UNSERE<br />

PHILOSOPHIE<br />

Lesen muss Spaß machen, finden<br />

wir. Deshalb produzieren wir <strong>DEGA</strong><br />

<strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> mit viel Freude,<br />

Engagement und Herzblut als<br />

unabhängiges, überparteiliches<br />

und wenn notwendig auch<br />

kritisches Fachmagazin für den<br />

grünen Fachhandel.<br />

Unser Ziel ist es, die Wertschöpfung<br />

der kleineren und mittleren<br />

Handelsunternehmen zu steigern,<br />

Anregungen für die Verbesserung<br />

ihrer Wettbewerbsposition zu geben<br />

und die Position der Pflanze zu<br />

stärken. Zudem wollen wir Qualität<br />

und Nachhaltigkeit im grünen<br />

Fachhandel fördern.<br />

Und wir sind multimedial:<br />

<strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> gibt es<br />

gedruckt, als E-Paper oder online<br />

auf gruener-markt-online.de sowie<br />

auf Facebook und Instagram.<br />

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spielend Magazin und Onlineauftritte.<br />

MELDUNGEN<br />

6 BUGA Mannheim <strong>2023</strong><br />

Gartenschau endete erfolgreich<br />

7 Sagaflor<br />

Partner verzeichnen 7–10 %<br />

Umsatzplus<br />

9 Warenstromanalyse<br />

Lieferketten im Wandel<br />

10 Branchenblick<br />

Was die Branche von McDonald’s<br />

lernen kann<br />

10 IGCA<br />

Martina Mensing-Meckelburg in<br />

den Vorstand gewählt<br />

<strong>12</strong> EU-Verordnung<br />

Glitzer auf Kunststoffbasis verboten<br />

TITELTHEMA<br />

14 Gärtnerei Rülcker in Dresden<br />

Refresh für Flächen und Abläufe<br />

PORTRÄT<br />

18 Gärtnerei Hoegner in Garching<br />

Die Wohlfühlgärtnerei<br />

SORTIMENTE<br />

24 Feinkost<br />

Genuss gekonnt inszenieren<br />

Mit<br />

Sonderbeilage<br />

26 Küche und Kaffeetafel<br />

Geselligkeit wird großgeschrieben<br />

42 Kaufverhalten Blumenerden<br />

Der Preis ist das wichtigste<br />

Kaufkriterium<br />

44 Hobbyerden<br />

Schritt für Schritt Richtung torffrei<br />

BRANCHENBLICK<br />

32 Interview mit Christoph Büscher<br />

„Es ist bereichernd, sich zu Themen<br />

auszutauschen, die alle angehen“<br />

BETRIEBSFÜHRUNG<br />

36 Verkaufsschule 10/10<br />

Die Phasen des Verkaufsgesprächs<br />

38 Mitarbeiterevents<br />

Motivation und Zusammengehörigkeit<br />

stärken<br />

RUBRIKEN<br />

7 Kommentar<br />

10 Branchenblick<br />

29 Serie „Wa(h)re Werte“<br />

30 Serie „Storecheck“<br />

47 Termine<br />

49 Kolumne „Mathys fragt ...“<br />

50 Neulich beim Kollegen ...<br />

50 Impressum<br />

51 Vorschau<br />

51 Cartoon „Zuletzt“<br />

51 Redaktion<br />

BILD: Antje Verstl<br />

MEDIENPARTNER<br />

<strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> ist offizieller<br />

Medienpartner des Verbands Deutscher<br />

Garten-Center. Gemeinsam mit dem<br />

VDG wollen wir<br />

wichtige Themen<br />

anpacken, um die<br />

gesamte Branche<br />

voranzubringen.<br />

Stauden +<br />

Gehölze<br />

SONDERBEILAGE<br />

Der Inlandsauflage liegt die<br />

Sonderbeilage Stauden und<br />

Gehölze bei. Das blätterbare<br />

PDF kann über den QR-Code<br />

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4 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


INHALT<br />

BILD: Grit Landwehr<br />

BILD: Grewe<br />

18 38<br />

26<br />

BILD: Maluu<br />

14 TITELTHEMA Traditionell gewachsene<br />

Gartenbaubetriebe haben ihre Herausforderungen –<br />

die Flächen sind verwinkelt und kleinstrukturiert.<br />

Wie lassen sich diese an die aktuellen Kundenbedürfnisse<br />

anpassen? Unser Titelthema und das<br />

Porträt zeigen zwei gelungene Beispiele.<br />

BILD: Grit Landwehr<br />

42<br />

FACEBOOK<br />

Wir bauen an einer starken<br />

Gemeinschaft – unter anderem<br />

auch auf Facebook, gemeinsam<br />

mit <strong>DEGA</strong> GARTENBAU. Werden<br />

Sie Teil davon.<br />

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Entdeckungen und Ideen für den<br />

grünen Fachhandel. Und Sie<br />

können liken und kommentieren.<br />

VERBREITUNG<br />

<strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> ist das Magazin<br />

für Deutschland, Österreich, Schweiz,<br />

Südtirol, Luxemburg und das<br />

deutschsprachige Belgien.<br />

62. Jahrgang<br />

ISSN print 2190-5894<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

5


MELDUNGEN<br />

BUGA MANNHEIM <strong>2023</strong><br />

Gartenschau endete erfolgreich<br />

BILD: ZVG/Rafalzyk<br />

Der Mannheimer Dreiklang aus Sommerfest, Blumenschau und Experimentierfeld war ein<br />

voller Erfolg. Bereits kurz vor Ende der 178-tägigen Gartenschau war das Ziel von zwei<br />

Millionen Besuchen so gut wie erreicht: 1,98 Millionen Besuche wurden verzeichnet,<br />

81.000 Dauerkarten, 1,2 Millionen Tagestickets und 35.000 Zweitageskarten verkauft.<br />

Die BUGA Mannheim war am 6. und 7. September Schauplatz des 33. Berufswettbewerbs für junge<br />

Gärtnerinnen und Gärtner. In der Wettbewerbsstufe A (1./2. Lehrjahr) gewann das Team aus Sachsen, in<br />

der Wettbewerbsstufe B (3. Lehrjahr und Ausgelernte) das Team aus dem Verbandsgebiet des WVG Nord.<br />

Die BUGA Mannheim<br />

<strong>2023</strong> war für die Region<br />

und den Tourismus ein großer<br />

Erfolg. Damit wurde ein<br />

ehemaliges Militärgelände<br />

zum Blühen gebracht und<br />

außerdem nachhaltige Stadtentwicklung<br />

betrieben“, sagte<br />

Jochen Sandner, Geschäftsführer<br />

der Deutschen<br />

Bundesgartenschau-Gesellschaft<br />

(DBG). „Aber für eine<br />

erfolgreiche Gartenschau<br />

brauchen wir natürlich auch<br />

die Gärtnerinnen und Gärtner,<br />

die ihre Pflanzen und ihr<br />

Können zeigen.“<br />

Eine Besucherbefragung<br />

habe gezeigt, dass die BUGA<br />

die Erwartungen der Menschen<br />

voll erfüllt habe, so<br />

Sandner. „Sie wollen Pflanzen<br />

erleben, Landschaftsgestaltung<br />

sehen. Besonders die<br />

Blumen und die Farbenvielfalt<br />

hinterlassen einen positiven<br />

Eindruck.“ Die Besucher<br />

verweilten im Schnitt mehr<br />

als sechs Stunden auf der BU-<br />

GA, dabei etwas länger im<br />

Spinelli-Park als im Luisenpark.<br />

Gärtnerische Highlights<br />

in Freiland und Hallen<br />

Insgesamt 19 Hallenschauen<br />

haben zum Ende der BUGA<br />

Mannheim <strong>2023</strong> stattgefunden<br />

und 14 Freilandwettbewerbe:<br />

friedhofsgärtnerische<br />

Wettbewerbe im Frühjahr,<br />

Sommer und Herbst, Rosen,<br />

Stauden, Gehölze, Frühjahrsblüher,<br />

Sommerblumen,<br />

Dahlien, frühblühende Blumenzwiebeln,<br />

Kübel- und<br />

Balkonpflanzen, außerdem<br />

der Landschaftsgärtnerische<br />

Bauwettbewerb, der Landschaftsgärtnerische<br />

Pflegewettbewerb<br />

und der Landschaftsgärtnerische<br />

Wettbewerb<br />

Themengärten.<br />

Mehr als 300 Aussteller haben<br />

sich an den Wettbewerben<br />

beteiligt. Knapp 240 Mal<br />

waren die Preisrichter im Einsatz,<br />

um die Pflanzen und<br />

Leistungen der Aussteller zu<br />

bewerten. Sie konnten bei<br />

den Hallenschauen und Freilandwettbewerben<br />

knapp<br />

100 Große Goldmedaillen der<br />

Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft<br />

vergeben<br />

und rund 90 Ehrenpreise.<br />

„Wir hatten ein BUGA-Jahr<br />

mit vielen gärtnerischen Herausforderungen“,<br />

sagt Lydia<br />

Frotscher, Leiterin der gärtnerischen<br />

Ausstellungen. Das<br />

kühle und relativ feuchte<br />

Frühjahr sorgte für eine späte<br />

Blüte der Zwiebelblumen: „Es<br />

hat uns dann aber die ersten<br />

unglaublich tollen Freiland-<br />

Momente beschert.“ Weiter<br />

ging es mit großer Hitze und<br />

Wasserknappheit, ein starkes<br />

Blattlaus-Jahr setzte vor allem<br />

den Rosen zu, bei denen auf<br />

chemische Pflanzenschutzmittel<br />

verzichtet wurde.<br />

„Doch schließlich war der<br />

Rosenflor ein absoluter Traum<br />

und unser Konzept, insektenfreundliche<br />

und blattgesunde<br />

Rosen in den Mittelpunkt zu<br />

rücken, ging voll auf.“<br />

Das Pflanzen des Sommerflors<br />

an den heißen Tagen<br />

wurde mit großem Einsatz<br />

der Gärtnerinnen und Gärtner<br />

und auch des BUGA-Teams<br />

gemeistert. Weitere Höhepunkte<br />

waren laut Lydia<br />

Frotscher die drei Bepflanzungs-Termine<br />

der Friedhofsgärtner,<br />

die prachtvollen<br />

Dahlien und die vielen mitreißenden<br />

Hallenschauen.<br />

„Durchatmen konnte das<br />

Team nie, aber belohnt wurden<br />

wir durch unzählige<br />

schöne Momente mit Besuchern,<br />

Ausstellern, Preisrichtern<br />

und weiteren Partnern.“<br />

Der i-Punkt GRÜN ist das<br />

Bildungs- und Informationszentrum<br />

rund um gärtnerische<br />

Themen auf der BUGA<br />

Mannheim <strong>2023</strong>. Mehr als<br />

800 Veranstaltungen wurden<br />

dort im Laufe der Bundesgartenschau<br />

angeboten. Bereits<br />

fünf Wochen vor BUGA-Ende<br />

wurden 25.000 Teilnehmer<br />

bei Vorträgen, Workshops<br />

und Präsentationen gezählt.<br />

Gärtnermeister beantworteten<br />

im persönlichen Gespräch<br />

täglich rund <strong>12</strong>0 Fachfragen<br />

der Besucher und gaben<br />

Tipps, etwa zu nachhaltigem<br />

Gartenbau, Pflanzenkrankheiten,<br />

Bewässerung<br />

und Pflanzenschnitt.<br />

Ausblick: IGA Metropole<br />

Ruhr 2027<br />

Der Staffelstab wurde am<br />

8. Oktober <strong>2023</strong> an die IGA<br />

Metropole Ruhr 2027 weitergegeben,<br />

die unter dem Motto<br />

„Wie wollen wir morgen<br />

leben?“ eine dezentrale Internationale<br />

Gartenausstellung<br />

ausrichten wird. Dort wird es<br />

fünf Zukunftsgärten an fünf<br />

Standorten geben.<br />

BUGA/Red<br />

6 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


PRO GARTEN UND TIER IN KASSEL<br />

Sagaflor-Partner verzeichnen<br />

7–10 % Umsatzplus<br />

Am 21. und 22. September<br />

lud die Sagaflor zur Hausmesse<br />

nach Kassel. Lieferanten<br />

und Zentrale präsentieren<br />

den angeschlossenen Partnern<br />

ihre Neuheiten und Konzepte<br />

für die kommende Saison.<br />

Der Sagaflor-Vorstand<br />

zeigte sich mit der Resonanz<br />

zufrieden. 802 Besucher waren<br />

der Einladung des Einkaufsverbunds<br />

gefolgt. Rund<br />

130 Partner nahmen an den<br />

jeweiligen Vollversammlungen<br />

der vier Marken „grün erleben“,<br />

„…da blüh ich auf“,<br />

„Zoo & Co.“ und „Tier Total“ teil<br />

– eine sehr gute Resonanz,<br />

wie Markenleiter Carsten Markus<br />

auf der Presskonferenz<br />

am Rande der Messe erklärte.<br />

Mit dem Blick auf die Umsatzzahlen<br />

der vergangenen<br />

acht Monate konnte Peter<br />

Pohl trotz des späten Saisonbeginns<br />

positives berichten.<br />

Die Gartenfachmärkte verbuchen<br />

ein Umsatzplus von<br />

7–10 %. Umsatztreiber dabei:<br />

Pflanzen, Dünger und Substrate.<br />

„Alle Investitionsgüter<br />

wie Möbel, Grills, aber auch<br />

Freuen sich über positives Feedback von Ausstellern und Besuchern<br />

(v.l.): Stefanie Dietl, Category-Managerin Sagaflor, Vorstand Peter<br />

Pohl und Markenleiter Carsten Markus.<br />

Deko und Gefäße haben sich<br />

erwartungsgemäß sehr<br />

schwergetan“, erklärt der<br />

Sagaflor-Vorstand. Vor diesem<br />

Hintergrund sei das Vororderverhalten<br />

der Partner<br />

immer noch zurückhaltend,<br />

aber deutlich besser als im<br />

vergangenen Jahr. Erfreulicherweise<br />

habe sich die Kundenfrequenz<br />

<strong>2023</strong> aber positiv<br />

entwickelt – ganz entgegen<br />

dem Trend der letzten<br />

Jahre, in denen die Frequenz<br />

eher zurück ging.<br />

Personalmangel und die<br />

Digitalisierung sind für den<br />

Vorstand die großen Herausforderungen,<br />

denen sich die<br />

Betriebe stellen müssen. Hier<br />

will die Sagaflor Konzepte<br />

entwickeln, die die Partner<br />

bei der Personalsuche unterstützen.<br />

<br />

gl<br />

BILD: Grit Landwehr<br />

KOMMENTAR<br />

TJARDS WENDEBOURG<br />

Der Himmel ist rosa<br />

Denn die Erklärung dazu ist ziemlich einfach:<br />

Durch die zunehmend fehlende<br />

Sozialisation mit natürlichen Abläufen<br />

und die ständige Konfrontation mit verfälschten<br />

Inhalten in den sozialen Medien<br />

entwickeln viele Menschen eine<br />

von der Realität abweichende Vorstellung.<br />

Wie dramatisch dieser Prozess bereits<br />

vorangeschritten ist, haben wir<br />

während Corona gesehen. Da waren für<br />

erschreckend viele Menschen absurde<br />

Sachverhalte plötzlich glaubwürdiger<br />

als das (für uns) Naheliegende.<br />

Weshalb sollte also das, was gesamtgesellschaftlich<br />

bereits deutlich messbar<br />

ist, am POS vorübergehen? Das tut es<br />

nicht. Die Frage ist vielmehr, wie geht<br />

man damit um. Denn vieles spricht dafür,<br />

dass der Prozess sich selber füttert<br />

und die nachweislich geringer werdende<br />

Aufmerksamkeitsspanne dazu führt,<br />

dass sich komplexe Erklärungen kaum<br />

noch kommunizieren lassen. Auch das<br />

ist gesellschaftlich deutlich nachweisbar:<br />

durch die Existenz von TikTok alleine,<br />

aber auch durch Marketing- und<br />

Wahlaussagen. Mehr als fünf Worte sind<br />

kaum noch drin. Die Supersimplifizierung<br />

ersetzt die Kundeninformation. Wie<br />

gering das Interesse ist, beweist jeder<br />

Beipackzettel: Es steht zwar (wie vom<br />

Gesetzgeber gefordert) alles drin, aber<br />

es ist so klein gedruckt, dass sich garantiert<br />

niemand die Mühe macht, es abzufotografieren<br />

und die Schrift anschließend<br />

auf lesbare Größe hochzuziehen.<br />

Es sei denn, er oder sie haben ein Problem,<br />

dessen Lösung sie dort vermuten.<br />

Aber zurück zum Umgang mit dem Problem.<br />

Es macht keinen Sinn, Absurditäten<br />

dadurch zu erhöhen, dass man ihnen Futter<br />

gibt, indem man sie zur Realität erhebt.<br />

Zuerst einmal braucht es das gemeinsame<br />

Bewusstsein in der Mitarbeiterschaft,<br />

dass wir diese Entwicklungen<br />

haben und darauf angemessen reagieren<br />

müssen. Das Zweite ist: Humor hilft, jedem<br />

Wahnsinn die Spitze zu nehmen –<br />

wohlmeinender, ernstnehmender Humor<br />

selbstverständlich. Als Drittes wird die<br />

Kompetenzkarte gespielt: Freundlich gibt<br />

es für jeden Sachverhalt eine kurze, prägnante<br />

fachliche Einordnung. Das funktioniert<br />

am besten, wenn die Absurditäten<br />

gesammelt, gemeinsam besprochen und<br />

Kontermöglichkeiten abgestimmt werden.<br />

Je besser es gelingt, der Absurdität<br />

mit Kompetenz zu begegnen, ohne dabei<br />

die Kundin oder den Kunden zu düpieren,<br />

desto größer der Erfolg. Gehen diese<br />

am Ende mit dem Gefühl nach Hause, etwas<br />

gelernt zu haben und trotzdem ernst<br />

genommen worden zu sein, wirkt das<br />

wertschätzend und wertschöpfend.<br />

Wenn also der nächste Kunde kommt,<br />

um die gelben Herbstblätter eines im<br />

April grün gekauften Gehölzes zu reklamieren,<br />

nehmen Sie es mit Humor und<br />

Freundlichkeit.<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

7


MELDUNGEN<br />

FLEUROP-INTERFLORA WORLD CUP <strong>2023</strong><br />

Nicolaus Peters gewinnt die<br />

Weltmeisterschaft der Floristen<br />

BRANCHENUMFRAGE<br />

Wie blicken Sie auf das Jahr <strong>2023</strong><br />

zurück?<br />

BILD: Lisa-Maria Thalmayr/Doris Heinrich Photographie<br />

Die ersten Drei: Nicolaus Peters mit der<br />

Zweitplatzierten Elisabeth Palsson (l.) und<br />

Elizabeth Newcombe (r.), die auf dem dritten<br />

Platz gelandet ist.<br />

Vom 7. bis 9. September<br />

<strong>2023</strong> wetteiferten<br />

Floristinnen<br />

und Floristen<br />

aus 20 Nationen<br />

beim Fleurop-Interflora<br />

World Cup<br />

in Manchester um<br />

den Weltmeistertitel.<br />

Nicolaus Peters<br />

aus Deutschland<br />

setzte sich<br />

mit seinen blumigen<br />

Kreationen<br />

durch und gewann<br />

den international<br />

wichtigen Wettbewerb. Auf Platz 2 landete Elisabeth<br />

Palsson aus Norwegen, Elizabeth Newcombe aus Großbritannien<br />

wurde Dritte. Der Fleurop-Interflora World Cup versammelt<br />

im 4-jährigen Turnus die besten Floristen aus aller Welt.<br />

Nicolaus Peters überzeugte die Fach-Jury und die Zuschauer<br />

gleichermaßen mit seiner beeindruckenden Kreativität, seinem<br />

technischen Geschick und seiner Leidenschaft für kunstvolle<br />

Floristik. Seine Fähigkeit, Farben, Formen und Texturen zu<br />

einem harmonischen Gesamtbild zu vereinen, brachte ihm<br />

den verdienten ersten Platz ein. „Ich bin überwältigt von diesem<br />

Sieg und fühle mich geehrt, Deutschland auf internationaler<br />

Bühne repräsentiert zu haben.“ Nach Klaus Wagener, der<br />

die Weltmeisterschaft 1985 in Detroit gewann, ist Nicolaus<br />

Peters erst der zweite Florist, der den begehrten Titel nach<br />

Deutschland holen konnte. <br />

Redaktion/Fleurop<br />

BILD: Christoph Killgus<br />

BLUMENFEE <strong>2023</strong>/24<br />

Kathrin Köhler ist neue<br />

Botschafterin der Branche<br />

Kathrin Köhler ist auf dem Deutschen Gartenbautag<br />

des Zentralverbandes Gartenbau<br />

(ZVG) zur Deutschen Blumenfee<br />

<strong>2023</strong>/24 gekürt worden und folgt damit auf<br />

die Staudengärtnerin Regina Haindl. Die<br />

Floristmeisterin aus Bayern wird für ein Jahr<br />

die Branchen des Gartenbaus und der Floristik<br />

präsentieren. Im Sommer 2022 hat die<br />

Oberpfälzerin ihr Studium zur „staatlich geprüften<br />

Gestalterin für Blumenkunst und<br />

Design“ mit Auszeichnung der Regierung<br />

abgeschlossen. Seit April <strong>2023</strong> bietet die<br />

25-Jährige zudem an der VHS Weiden als<br />

Kursleiterin florale Workshops an. Red<br />

Das Jahr geht dem Ende entgegen – in der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />

unseres Digitalmagazins Inside! <strong>2023</strong>, das am 5.<br />

Oktober in den Mailpostfächern der Empfänger gelandet<br />

ist, wollten wir deshalb ein erstes Resümee ziehen.<br />

Wir haben Kolleginnen und Kollegen gefragt, mit welchen<br />

Gedanken sie auf die letzten Monate zurückblicken<br />

und was sie für das kommende Jahr an Erkenntnissen<br />

mitnehmen.<br />

Jessica Haubner<br />

ist Marketingverantwortliche<br />

in<br />

beiden Filialen der<br />

Gartenwelt Dauchenbeck<br />

in Stein<br />

und Fürth. Ihr Fazit<br />

<strong>2023</strong>: Ja es war ungewiss,<br />

ja es war<br />

angespannt und<br />

„Es war lehrreich, dass<br />

wir <strong>2023</strong> nicht die Selbstverständlichkeit<br />

hatten,<br />

„das geht schon weg“. Das<br />

hat uns bewegt und aus<br />

der Komfortzone geholt.“<br />

Jessica Haubner, Dauchenbeck<br />

aufregend, es ist<br />

alles gut gegangen,<br />

aber es war<br />

auch nötig, um<br />

sich als Unternehmen<br />

für die Kunden<br />

weiterzuentwickeln<br />

und das<br />

ist gut so!<br />

Heino Schwarz,<br />

Inhaber von Blumen<br />

Schwarz in<br />

Schwabach freut<br />

sich über eine<br />

leichte Umsatzsteigerung,<br />

der jedoch<br />

ein massiver<br />

Anstieg der Kosten<br />

gegenüber-<br />

Inside!<br />

Newsletter<br />

BILD: Dauchenbeck<br />

steht. Bauchschmerzen bereiten dem Unternehmer<br />

die Bereiche Personal und Energie.<br />

„<strong>2023</strong> ist in allen drei Geschäften, die wir betreiben,<br />

absolut positiv verlaufen. Sowohl von der Frequenz, als<br />

auch vom Umsatz her – das hatten wir so nicht erwartet“,<br />

erklärt Michael Löschau. Er betreibt neben einem<br />

Floristik- und Dekorationsgeschäft „Löschau Raumbegrünung<br />

& Ambiente“ in Oldenburg noch zwei Gartencenter<br />

im Raum Oldenburg und Rastede.<br />

Wer Inside! nicht im Mailpostfach hatte, kann die<br />

Statements auf unserer Homepage nachlesen:<br />

www.gruener-markt-online.de, Webcode dega10388.<br />

Unter www.gruener-markt-online.<br />

de/newsletter können Sie sich in die Empfängerliste<br />

unseres Digitalformats Inside! eintragen,<br />

das viermal im Jahr erscheint. gl<br />

8 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


BUNDESVERBAND ZIERPFLANZEN (BVZ)<br />

Unsicherheit am Zierpflanzenmarkt<br />

bleibt<br />

Der Zierpflanzenbau blickt erneut auf ein herausforderndes<br />

Jahr zurück. Das wurde bei der Delegiertentagung<br />

des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ) im Oktober in<br />

Heidelberg deutlich. Der Saisonverlauf war geprägt durch<br />

die anhaltende Inflation, hohe Betriebsmittelkosten, aber<br />

erneut auch durch das Wetter.<br />

Insgesamt bleibt die Wertschätzung der Konsumenten<br />

für Blumen und Pflanzen aber groß, was sich auch in den<br />

Marktzahlen ausdrückt. Nach einem späten Saisonstart<br />

konnte in allen Regionen eine gute Beet- und Balkonpflanzensaison<br />

abgeschlossen werden, die weit in den<br />

Sommer hinein stabil war. Angespannt bleibt die Energiesituation.<br />

Die EINE Lösung für einen nachhaltigen und<br />

ökonomisch sinnvollen Energieträger wird es für die Branche<br />

in naher Zukunft <br />

BVZ<br />

WARENSTROMANALYSE FÜR BLUMEN UND PFLANZEN<br />

Lieferketten im Wandel<br />

Die Handelsströme für Blumen, Zierpflanzen und Gehölze<br />

werden – getrieben durch die Pandemie und den inflationsbedingt<br />

schwierigen Marktverlauf 2022 – digitaler,<br />

diverser und effizienter. Immer mehr Pflanzen durchlaufen<br />

auf dem Weg zum Verbraucher nicht mehr alle Marktstufen.<br />

Das zeigt die neue Warenstromanalyse für Blumen,<br />

Zierpflanzen und Gehölze 2022, die die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft<br />

(AMI) im Auftrag des ZVG und des<br />

Bundeslandwirtschaftsministeriums durchgeführt hat.<br />

„Die Dynamik in den Warenströmen nimmt zu. Faktenwissen<br />

über Änderungen ist auf allen Ebenen des Warenstroms<br />

notwendig, um Unternehmensentscheidungen<br />

darauf abzustimmen“, betonte Gabriele Harring, Geschäftsführerin<br />

des Bundesverbandes Zierpflanzen (BVZ).<br />

Immer mehr Marktpartner greifen auf Direktimporte zu<br />

– seien es Großverbraucher, Einzelhändler, Dienstleister<br />

wie Landschaftsgärtner, Friedhofgärtner und Innenraumbegrüner<br />

oder aber auch Endverbraucher.<br />

Aber auch die hiesige Produktion findet zunehmend<br />

direkt ihre Abnehmer ohne Zwischenhändler. Gelangten<br />

die Waren bei der Selbstvermarktung 2018 fast ausschließlich<br />

auf die Einzelhandelsebene, wurde 2022<br />

ebenfalls der nicht private Verbrauch bedient, dazu zählen<br />

Einkäufe der Länder und Kommunen, aber auch Firmen<br />

und soziale Einrichtungen.<br />

Im für deutsche Produzenten wichtigen Marktsegment<br />

Topfpflanzen, präsentierte sich der Direktabsatz<br />

stabil. Das wird vor allem auf die<br />

Stärke der deutschen Gärtnereien im Bereich<br />

Beet- & Balkonpflanzen zurückgeführt, die<br />

auch während der Pandemiejahre ihre<br />

Studie<br />

Stammkundschaft bediente. AMI/ZVG/Red<br />

ONE FOR ALL<br />

SEASONS<br />

Saisonaler Festschmuck, Floristenbedarf<br />

und Gartendekoration<br />

26. – 30. 1. 2024<br />

FRANKFURT / MAIN<br />

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die weltweit größte Produktauswahl an saisonalem Festschmuck,<br />

Floristenbedarf und Gartendekoration auf ein herausragendes<br />

Eventprogramm: Die Trends 24+ geben Inspiration zu den Farben,<br />

Materialien und Designs der Saison, die Sonderpräsentation<br />

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eine neue Dimension und spannende Experten vorträge<br />

bieten Ihnen praxisnahes Branchenwissen.<br />

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BRANCHEN<br />

BLICK<br />

RUPERT FEY<br />

WAS DIE BRANCHE VOM MCDONALD’S<br />

SPAGHETTI-TEST LERNEN KANN<br />

In den agilen Arbeitsmethoden, ursprünglich aus der Start-up-<br />

Welt, gibt es einige interessante Logiken, die auch im Einzelhandel<br />

schnell gute Ergebnisse bringen. Das „rapid protoyping“, also die<br />

schnelle Herstellung einer ersten Version, ist besonders gut geeignet<br />

für neue Ideen und Services. Keine Angst, wir brauchen<br />

keine 3D-Drucker und auch keine IT-Spezialisten.<br />

Wer zum Beispiel überlegt, ob er einen Verleih von Vertikutierern<br />

oder das „Rasen mähen“ als Dienstleistung anbieten möchte,<br />

muss nicht zuerst die Geräte kaufen. Es reicht das Angebot zu formulieren<br />

und dann zu schauen, ob Kunden sich dafür interessieren.<br />

Es ist auch denkbar, erstmal ein befreundetes GaLaBau-Unternehmen<br />

mit der Abwicklung der ersten Aufträge zu beauftragen,<br />

oder Geräte zu mieten.<br />

Der Kern ist: Definiere das Produkt und gehe möglichst früh an<br />

die Zielgruppe, auch wenn es nicht perfekt ist. Um schneller ein<br />

Feedback zu bekommen und das Angebot dann weiter zu verbessern.<br />

Oder gar nicht erst anzubieten. Die Vorteile liegen im<br />

Tempo und den geringen Vorlaufkosten.<br />

Lieber die ersten Kundenratgeber auf kopiertem Papier anbieten,<br />

statt später 5.000 Exemplare im Keller liegen zu haben. Lieber<br />

vier Wochen den eigenen Kombi dreckig machen, statt gleich<br />

einen Leasingvertrag für den neuen Auslieferwagen abzuschließen.<br />

Und auch der erweiterte Schalenpflanzbereich kann erstmal<br />

mit Europaletten ausgestattet werden – und erst wenn die Flächen<br />

und die Form wirklich getestet sind, kommt der Schreiner.<br />

Es gibt so viele Möglichkeiten, im ersten Schritt schnell und<br />

günstig Ideen zu verproben! Und wenn sich daraus gleich eine<br />

großartige Möglichkeit zur Einbindung des Teams, oder von Nachwuchsführungskräften<br />

gibt, kann es die Inhaber entlasten. Da<br />

keine hohen Kosten anfallen, ist ein Test leichter und schneller<br />

möglich. Und wenn es „zu gut läuft“, kann es nochmal abgebaut<br />

werden oder die Werbung endet. Übrigens können so auch Kalkulationen<br />

im echten Test geprüft werden – oft weit besser als es<br />

in der Theorie zu errechnen.<br />

Und wie ist es mit McDonald’s und den Spaghetti gelaufen?<br />

McDonald’s hat etliche Restaurants mit voller Werbung für die<br />

McSpaghetti ausgestattet. Und immer wenn ein Kunde bestellt<br />

hat, mit „gerade ausverkauft“ geantwortet. Und so schnell gemerkt,<br />

dass viel zu wenige Menschen Spagetti „auf die Hand“<br />

möchten. So konnten teure Umbauten in Küchen und die Änderungen<br />

der Prozesse eingespart werden. Vielleicht noch wichtiger:<br />

Die Idee ist aus dem Kopf und Neues kann verprobt werden.<br />

Rupert Fey ist Handelsexperte mit Schwerpunkt Blumen und<br />

Pflanzen. An dieser Stelle analysiert er für uns allgemeine Handelsentwicklungen<br />

und erklärt, was sie für die grüne Branche bedeuten.<br />

www.beyondflora.com<br />

INTERNATIONALER GARTEN-CENTER VERBAND<br />

Martina Mensing-Meckelburg in<br />

den IGCA-Vorstand gewählt<br />

Die Präsidentin des<br />

Verbands Deutscher<br />

Garten-Center (VDG),<br />

Martina Mensing-Meckelburg,<br />

und der<br />

Niederländer Timme<br />

Wielinga sind in den<br />

Vorstand der International<br />

Garden Centre<br />

Association (IGCA)<br />

gewählt worden. Die<br />

Wahlen fanden am<br />

24. September <strong>2023</strong><br />

in Baveno/Italien<br />

während des Internationalen<br />

Gartencenterkongresses<br />

statt.<br />

Die Wahl ist eine<br />

Martina Mensing-Meckelburg<br />

und Timme Wielinga sind die<br />

neuen Vorstandsmitglieder im<br />

Internationalen Garten-Center<br />

Verband.<br />

besondere Auszeichnung für die VDG-Präsidentin, die<br />

in dem Votum eine Bestätigung ihrer internationalen<br />

Arbeit als Vertreterin für Deutschland sieht. Ebenso engagiert<br />

wie sie sich als Präsidentin des VDG den Herausforderungen<br />

im Gartenhandel stellt, will sie dies<br />

auch für die inhabergeführten Gartencenter aus 19<br />

Ländern tun. Denn auch international gilt: gemeinsam<br />

Wege finden, um in einem sich verändernden Marktumfeld<br />

wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben. gl<br />

INTERNATIONAL GARDEN CENTRE ASSOCIATION<br />

Internationaler Gartencenter<br />

Kongress 2026 in Deutschland<br />

Deutschland wird im Jahr 2026 Gastgeber des Internationalen<br />

Gartencenter Kongresses (IGCC) sein. 14<br />

Jahre nachdem der Kongress erfolgreich im Raum<br />

Köln/Bonn abgehalten wurde, sind Martina Mensing-<br />

Meckelburg und ihr Team beim Verband Deutscher<br />

Garten-Center (VDG) begeistert über die erneute Zusage<br />

für Deutschland.<br />

Der Fokus des Kongresses, bei dem Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer zahlreiche Gartencenter des Gastlandes<br />

besuchen, wird auf dem Süden Deutschlands<br />

liegen, erklärte das Organisationsteam. Diese Woche<br />

soll aber nicht nur fachlich, sondern auch kulturell die<br />

Einzigartigkeiten und die vor allem die Vielfalt des<br />

Landes hervorheben.<br />

2024 findet der Internationale Gartencenter Kongress<br />

(IGCC) vom 25. bis zum 30. August 2024 in Kanada<br />

statt. 2025 ist Südafrika der Gastgeber – vom 19. bis<br />

24. Oktober 2025. Redaktion/VDG<br />

BILD: Oliver Mathys<br />

10 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


MELDUNGEN<br />

UMFRAGE<br />

Hat sich das Verhalten<br />

Ihrer Kunden verändert?<br />

Die Corona-Pandemie hat zu starken Veränderungen beim Kaufverhalten und<br />

den Kundenbedürfnissen geführt – das ist in Deutschland deutlich spürbar.<br />

Aber wie sieht es in anderen Ländern aus? Oliver Mathys hat sich auf dem Internationalen<br />

Gartencenterkongress umgehört. <br />

Preisangebote sind<br />

derzeit notwendig<br />

Für unsere Kunden, letztlich<br />

für uns alle, hat sich die ökonomische<br />

Situation verändert. Alles<br />

wird teurer und schlussendlich hat der<br />

Kunde weniger Geld in der Tasche. Deshalb<br />

müssen wir unsere Einstellung zu<br />

Werbung und Angeboten verändern.<br />

Wir waren nie ein Freund von großen<br />

Vergünstigungen oder Ausverkäufen, im<br />

Moment ist das aber angebracht. Ja es<br />

ist sogar wichtig, um genügend Traffic in<br />

unseren Gartencentern zu erreichen.<br />

Wenn sie stimmig sind, führen Aktionen<br />

sogar zu größeren Kundenanstürmen.<br />

Leanne Johnsen, Präsident und CEO Gardenworks,<br />

Canada<br />

Text und Bilder: Oliver Mathys<br />

Die Erwartungen der<br />

Kunden sind gestiegen<br />

Der Konsument hat<br />

sich stark verändert.<br />

Ob dies nun die<br />

Nachwirkungen von<br />

Covid sind oder eine<br />

Reaktion auf die veränderten<br />

wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />

– ich weiß es nicht. Was jedoch klar<br />

ist, dass die Kunden sehr preissensibel<br />

reagieren und die Erwartungen an<br />

Dienstleistungen und Service stark gestiegen<br />

sind. Kunden bringen weniger<br />

Zeit und Geduld mit und reagieren sehr<br />

schnell gereizt. Das hat dann natürlich<br />

auch auf uns als Team einen Einfluss, der<br />

nur schwer zu steuern ist.<br />

Tammy Woodhouse, Managing Director<br />

Millbrook Gardencenter, England<br />

Die Kundenbindung<br />

ist gewachsen<br />

Für uns war Corona nicht nur<br />

eine Chance, die nach ein paar<br />

Wochen Verunsicherung viel<br />

Umsatz ermöglichte, nein es brachte<br />

uns mit unseren Kunden schlichtweg<br />

näher zusammen. Wenn wir die bestellten<br />

Pflanzen ausgeliefert haben, wurden<br />

wir teilweise mit Applaus empfangen<br />

und in den sozialen Netzwerken weiterempfohlen.<br />

So erweiterte sich unser<br />

Kundenstamm und vor allem auch viele<br />

jüngere Kunden kamen dazu.<br />

Auch jetzt nach der Pandemie ist es<br />

so: Wir werden viel mehr als Menschen,<br />

die das Leben angenehmer machen, gesehen.<br />

Unsere Kunden sind stärker an<br />

unser Unternehmen gebunden und ich<br />

glaube, dass wir nicht so schnell Kunden<br />

an Mitbewerber verlieren werden. Zudem<br />

werden Dienstleistungen deutlich<br />

mehr geschätzt und honoriert. Ein wichtiger<br />

Punkt: Wir stellen unserem Team<br />

einen Coach zur Seite, denn die Kommunikation<br />

mit unseren Kunden hat sich<br />

verändert und die Erwartungen steigen.<br />

Giacomo Brusa, CEO Agricola Home and<br />

Garden, Italien<br />

Wir müssen uns<br />

darauf einlassen<br />

(schaut lange sehr nachdenklich)<br />

Es sind so viele Möglichkeiten<br />

entstanden, mit denen wir erst noch lernen<br />

müssen, umzugehen. Wir sind alle in<br />

ähnlicher Situation und dann ist es<br />

schwer, korrekt zu reagieren. Man merkt,<br />

dass die Kunden selber klarere Entscheidungen<br />

treffen – und die sind sehr<br />

unterschiedlich. Das Einzige, was bei allen<br />

gleich ist: Sie wollen selber entscheiden.<br />

Wir müssen lernen, damit umzugehen.<br />

Ich weiß noch nicht, wie ich mein<br />

Team dabei unterstützen kann. Wir sehen,<br />

dass die Erwartungen unserer Kunden<br />

höher und klar definiert sind. Aber<br />

wie gesagt, es ist eher positiv: Es liegt in<br />

unserer Hand, uns darauf einzulassen.<br />

Sjuul Dings, CEO Plantencentrum Velden,<br />

Niederlande<br />

Kunden sind<br />

ruhiger<br />

geworden<br />

Corona hat zu höheren<br />

Umsätzen geführt<br />

und zu einer anderen Kundenstruktur.<br />

Zum Glück konnten wir diese Kunden<br />

halten – haben nun eine jüngere Kundenschicht<br />

und viele Familien. Was auffällig<br />

ist: Unsere Kunden sind ruhiger<br />

geworden. Sie schätzen uns sehr und zu<br />

unserer Überraschung ist es auch viel<br />

weniger ein Problem, wenn Artikel nicht<br />

greifbar sind. Anscheinend sind sie es<br />

auch von anderen Händlern gewöhnt,<br />

dass mal Lücken im Regal sind.<br />

Adrian Huber, Geschäftsleitung Huplant,<br />

Schweiz<br />

Der Onlinehandel<br />

wächst<br />

Nein, die Konsumenten in China<br />

geben sich nach außen nicht anders<br />

als zuvor, da schränkt uns die eigene<br />

Kultur zu sehr ein. Aber natürlich sind<br />

auch bei uns die Mittel beschränkter als<br />

zuvor, die aktuelle Situation wird jedoch<br />

von den Konsumenten als noch etwas<br />

schlechter eingeschätzt, als sie in Wirklichkeit<br />

ist. Dadurch ist er zurückhaltender<br />

und zieht sich in seine eigene Welt<br />

zurück. Beim Einkauf verlagert sich alles<br />

noch viel mehr auf den Onlineverkauf.<br />

Bei uns sind derzeit Verschiebungen bis<br />

zu 20 ​% zu beobachten und ich denke,<br />

dass dies noch weitergeht und dementsprechend<br />

sind auch bei den Warengruppen<br />

Verschiebungen zu sehen.<br />

Alyssa Guo, Managing Director Donewellflor<br />

in Dounan Kunming, China<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

<strong>11</strong>


MELDUNGEN<br />

EU-VERORDNUNG<br />

Glitzer auf Kunststoffbasis ist verboten<br />

BILD: severija/Shutterstock<br />

Die EU-Verordnung <strong>2023</strong>/<br />

2055 zur Verringerung von<br />

Mikroplastik ist in Kraft getreten.<br />

Die Verordnung beschränkt<br />

den Verkauf und die<br />

Verwendung von Glitzer auf<br />

Kunststoffbasis, beispielsweise<br />

Abpackungen von losem<br />

Glitzer oder Bestreu von Kerzen<br />

oder Christbaumkugeln.<br />

Glitzer aus Stärke, Metall oder<br />

Glas sind von der Verordnung<br />

nicht betroffen. Im Advents-<br />

Sortiment kommt Glitzer auf<br />

floristischen Werkstücken,<br />

Deko-Artikeln und Pflanzen<br />

häufig zum Einsatz.<br />

Bisher bestehen keine verbindlichen<br />

Umsetzungsregeln<br />

der Bundesregierung.<br />

Die Branchenverbände in<br />

Europa haben deshalb die<br />

folgende Auslegungen zusammengetragen.<br />

Seit dem<br />

17. Oktober <strong>2023</strong> sind der<br />

Verkauf und die Verwendung<br />

von losem Glitzer verboten.<br />

Ebenfalls seit dem 17. Oktober<br />

sind Verkauf und Verwendung<br />

von Artikeln beschränkt,<br />

die mit Glitzer behandelt<br />

wurden und bei<br />

denen sich Glitzer lösen<br />

könnte.<br />

Soweit die Produkte vor<br />

dem 25. September <strong>2023</strong> eingekauft<br />

oder importiert wurden,<br />

kann die Ware nach der<br />

Rechtsauffassung der Branchenverbände<br />

weiter abverkauft<br />

werden. Werkstücke mit<br />

Glitzer, die nach dem 17. Oktober<br />

gefertigt wurden, dürfen<br />

nicht mehr verkauft werden,<br />

es sei denn, es kann<br />

durch Fixierung, beispielsweise<br />

mit Sprühkleber, sichergestellt<br />

werden, dass<br />

sich keine Mikropartikel lösen.<br />

Auch hier gilt, dass Produkte<br />

von dem Verbot befreit<br />

sind, wenn sie vor dem Stichtag<br />

gehandelt oder behandelt<br />

wurden.<br />

Der Verband Deutscher<br />

Garten-Center geht aktuell<br />

nicht von staatlichen Kontrollen<br />

bezüglich der neuen Verordnung<br />

in den Geschäften<br />

aus. Doch nehmen Berichte<br />

über das „Glitzerverbot“ oder<br />

„Mikroplastikverbot“ in den<br />

Medien stark zu. Das öffentliche<br />

Interesse wird auf das<br />

Thema gelenkt. Es ist deshalb<br />

empfehlenswert, soweit möglich<br />

auf den Einsatz von Glitzer<br />

zu verzichten, um sich entsprechenden<br />

Diskussionen<br />

mit Kunden zu entziehen.<br />

Verbot bei künftigen<br />

Bestellungen bedenken<br />

Wichtig ist, auch an die Waren<br />

zu denken, die in den kommenden<br />

Wochen ausgeliefert<br />

werden. Die Bestellungen an<br />

Osterartikeln sollten kontrolliert<br />

und die Produkte storniert<br />

werden, die unter die<br />

Beschränkungen der Verordnung<br />

fallen. Zudem sollten<br />

die neuen Bestimmungen<br />

beim Einkauf für das Weihnachtsgeschäft<br />

2024 beachtet<br />

werden. Weil das Verbot<br />

von Glitzer nur in den EU-<br />

Ländern gilt, werden betroffene<br />

Produkte weiter angeboten.<br />

Zum Hintergrund: Die EU<br />

will gegen „Mikroplastik“ in<br />

der Umwelt vorgehen. Schon<br />

im Jahr 2006 verabschiedete<br />

sie dazu die Verordnung (EG)<br />

Nr. 1907/2006 des Europäischen<br />

Parlaments und des<br />

Rates zur Registrierung, Bewertung,<br />

Zulassung und Beschränkung<br />

chemischer Stoffe<br />

(REACH) hinsichtlich synthetischer<br />

Polymermikropartikel.<br />

Ein Bestandteil wurde<br />

der Verordnung in der Nummer<br />

<strong>2023</strong>/2055 nun zugefügt<br />

und mit sofortiger Wirkung in<br />

Kraft gesetzt.<br />

VDG<br />

ONLINE-PORTAL FÜR MITGLIEDER<br />

Gartenbau-Versicherung baut Service aus<br />

ABOPREIS 2024<br />

Leichte Erhöhung<br />

Die Gartenbau-Versicherung bietet<br />

ihren Versicherten ab sofort eine<br />

digitales Mitgliederportal. Hier<br />

können viele Anliegen papierlos,<br />

zeit- und ortsunabhängig erledigt<br />

werden: Verträge einsehen, Schadenfälle<br />

melden oder Bankdaten<br />

ändern. Das Portal ist im Web auf<br />

allen Endgeräten verfügbar und<br />

bietet weitere Zusatznutzen, die<br />

sukzessive erweitert werden.<br />

„Mit dem Mitgliederportal wollen<br />

wir unser Serviceangebot verbessern<br />

und die versicherungsbezogenen<br />

Prozesse beschleunigen<br />

und vereinfachen“, betont der Vorstandsvorsitzende<br />

Christian Senft.<br />

Die Mitgliedsbetriebe in Deutschland<br />

haben ein Registrierungsschreiben<br />

mit den für den Anmeldeprozess<br />

relevanten Informationen<br />

erhalten.<br />

Weitere Ausbaustufen sind in<br />

Vorbereitung, mittelfristig soll das<br />

Portal auch international erreichbar<br />

sein. Es besteht weiterhin die<br />

Möglichkeit, sich direkt an den jeweiligen<br />

Risikoberater vor Ort<br />

oder aber die Mitgliederbetreuung<br />

in der Wiesbadener Zentrale<br />

zu wenden.<br />

Red/Gartenbauversicherung<br />

Die Preise für Papier und Porto steigen<br />

nach wie vor und sind von uns nicht beeinflussbar.<br />

Aus diesem Grund erhöht<br />

sich der Bezugspreis für ein Jahres-Abonnement<br />

von <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> ab<br />

Januar 2024 moderat auf 142 Euro inklusive<br />

Versandkosten im Inland, wertvollem<br />

Online-Zugang und Mehrwertsteuer. Im<br />

Abopreis enthalten ist zudem die Veröffentlichung<br />

eines Stellenangebots auf<br />

unserem Jobportal www.gruenerstellenmarkt.de.<br />

Der neue Preis gilt ab der<br />

ersten Rechnung in 2024. Wir hoffen auf<br />

Ihr Verständnis und wünschen auch weiterhin<br />

viel Freude und Inspiration beim<br />

Lesen. <br />

Verlag Eugen Ulmer<br />

<strong>12</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


NEUER GLANZ FÜR ALTE FLÄCHEN<br />

Ein Jahr nach dem Umbau der<br />

Baumschulfläche präsentiert<br />

das Team Saison-Themen<br />

meisterhaft.<br />

GÄRTNEREI RÜLCKER AUS DRESDEN<br />

Refresh für Flächen<br />

und Abläufe<br />

Traditionell gewachsene Gartenbaubetriebe haben ihre Herausforderungen. Gebäude,<br />

Gewächshäuser und Flächen sind kleinstrukturiert und verwinkelt. Wer nicht 100 % auf<br />

Nostalgie setzt, hat es schwer seinen Verkauf nach modernen Erfolgsmodellen auszurichten.<br />

Wie es trotzdem gelingen kann, zeigt die Gärtnerei Rülcker aus Dresden.<br />

14 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


1<br />

Geschäftsführer Thomas Schrön<br />

schätzt die reiche Historie und<br />

die kontinuierliche Entwicklung<br />

am Standort – schaut jedoch gerne über<br />

den Tellerrand und hat ein gutes Händchen<br />

für Netzwerke und Marktzahlen.<br />

Sein Ziel ist klar gesetzt: Die ehemals königliche<br />

Handelsgärtnerei bekommt ein<br />

Flächen-Refresh und eine Überarbeitung<br />

der Arbeitsabläufe in allen Bereichen.<br />

Seit 2022 steht besonders die<br />

Baumschule im Fokus. Im Tandem mit<br />

Antje Verstl von der Dendron Akademie<br />

soll das Make-Over in diesem Bereich die<br />

größte Veränderung erzielen.<br />

Ein Wald vor lauter Bäumen<br />

Die Fläche ist komplex. Als zentrales<br />

Herzstück der Gärtnerei ist sie Eingangsbereich<br />

für mehrere Verkaufsgewächshäuser,<br />

Zugang zum Hartware-Lager<br />

und Verbindungsglied zur Produktion.<br />

Rülcker sieht sich stets als erste Adresse<br />

für seine treuen Kunden und geht beim<br />

Sortiment gern in die Breite.<br />

So tummeln sich auf der kleinen Fläche<br />

von 300 m² eine saisonale Promo-<br />

Fläche, Stauden, Rosen, Obstgehölze,<br />

Bodendecker, Sträucher und Immergrüne.<br />

Thomas Schrön stellt zu Projekt-Beginn<br />

fest: „In der Saison erwächst daraus<br />

gern einmal ein Urwald und die Kunden<br />

verlieren die Orientierung. Den Mitarbeitern<br />

fehlt der Raum, um die Fläche zu<br />

drehen und saisonale Highlights in den<br />

Fokus zu rücken.“<br />

Raus aus der Starre – rein<br />

ins Saison-Karussell<br />

Thomas Schrön und Antje Verstl sind<br />

sich einig: das größte Potenzial und maximale<br />

Flächenproduktivität entfaltet<br />

das beengte Areal bei saisonaler Wechselwirtschaft.<br />

▶ Ein Neustart mit besserer Struktur und<br />

einem Flächenkonzept ist nötig – für<br />

mehr Drehzahl, weniger Verderb und geringen<br />

Pflegeaufwand.<br />

▶ Das Vollsortiment wird ausgedünnt<br />

und gestrafft – mehr Convenience für<br />

die Kunden entsteht durch visuell attraktive<br />

JETZT-Ware.<br />

▶ Kundenorientierte Themen werden<br />

nach dem „Shop the Look“-Prinzip etabliert<br />

– die überzeugenden Pflanzen-Arrangements<br />

animieren zum Nachkaufen.<br />

▶ Das Cross-Selling wird angeregt – Erde,<br />

Töpfe und Dünger gehören in die<br />

Nähe der Verkaufspflanzen und bekommen<br />

mehr Platz eingeräumt.<br />

„Vieles, was sich fest etabliert<br />

hatte, musste im Prozess der<br />

Umstrukturierung geändert<br />

werden. Dabei muss jedes Team<br />

seinen eigenen Weg finden –<br />

ein schöner Prozess, der das<br />

Miteinander stärkt.“<br />

Thomas Schrön<br />

Wie all diese Ideen auf der Fläche zusammenkommen,<br />

hat Antje Verstl im Prozess<br />

festgehalten. Geschäftsführer Thomas<br />

Schrön ist vom schrittweisen Refresh der<br />

Flächen mithilfe der Dendron Akademie<br />

überzeugt. Der externe Blick hilft dabei<br />

umzudenken und neues Potenzial in<br />

den eigenen Flächen zu entdecken.<br />

Text: Oda Pistorius, Dendron Akademie<br />

Leipzig; Bilder: Antje Verstl<br />

2<br />

3<br />

Vorher<br />

1 Der erste Eindruck des Kunden<br />

von Rülcker im Frühjahrs-Verkauf.<br />

Gefüllte Tische und CCs<br />

stehen jetzt in sauberer Ordnung<br />

– das ändert sich leider im<br />

Jahresverlauf. Die Auswahl lässt<br />

staunen – das Ambiente eher<br />

weniger.<br />

2 Ein Vollsortiment an Obstgehölzen<br />

lädt auf der langgezogenen<br />

Fläche zum Stöbern ein.<br />

Doch wer verliebt sich in die<br />

blühenden Quitten ganz am<br />

Ende? Und wer trägt den schweren<br />

Baum über die unbefestigten<br />

Wege bis zum Einkaufswagen?<br />

3 Tische bestückt nach Warengruppen<br />

bilden Rülckers Leitsystem.<br />

Schicke Pflanzenkombinationen<br />

können dadurch nicht<br />

präsentiert werden. Raumgreifende<br />

Artikel und große Warenmengen<br />

finden keinen Platz<br />

und stehen auf CCs anbei.<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

15


NEUER GLANZ FÜR ALTE FLÄCHEN<br />

Erste Schritte<br />

4 Willkommen im Convenience-<br />

Paradies: Üppige Rudbeckia<br />

und Coreopsis machen den<br />

Kunden Lust auf einen goldgelben<br />

Herbst. Das farbliche<br />

Fitting unterstreicht die neue<br />

Ordnung.<br />

5 Bühne frei für den Eingangsbereich:<br />

Hier wird als erstes der<br />

neue Rülcker-Look verwirklicht.<br />

Das Team beginnt die Fläche<br />

mit Kundenblick zu sehen und<br />

hat sichtlich Spaß am flotten<br />

Umstyling.<br />

6 Shop the Look in Höchstform:<br />

Jetzt steuern die Kunden auf ein<br />

echtes Highlight zu. Konsumig<br />

und sehr attraktiv wirkt im<br />

Sommer das mediterrane<br />

Blütenthema mit der dramatischen<br />

Pyramidenform.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Mittendrin<br />

7 Glory-Look nach vorn! Visuell<br />

attraktive JETZT-Ware bekommt<br />

einen Platz auf dem Podest und<br />

fällt gleich ins Auge. Ein schneller<br />

Abverkauf ist das wichtigste Mittel,<br />

um die kleine Fläche im Wechsel<br />

von fünf definierten Jahreszeiten<br />

immer wieder neu zu bestücken.<br />

8 Die Fläche neu denken: Dabei ist<br />

die Einbindung des Teams entscheidend.<br />

Regelmäßige Trainings helfen,<br />

die neue Flächenordnung zu<br />

bespielen. Beim gemeinsamen Einkauf<br />

bei den Lieferanten wird das<br />

Sortiment gestrafft und angepasst.<br />

9 Themenwelten lösen die starre<br />

Ordnung nach Warengruppen auf:<br />

In den Bereichen „Früchtegarten“,<br />

„Wildes Leben“, „Zukunftsgarten“,<br />

„Alte Schätze“, „Balkon & Terrasse“<br />

und „Stauden-Reich“ können Artikel<br />

mit Fokus auf den Mehrwert<br />

platziert werden.<br />

„Man muss selbst innerlich bereit sein, denn der Prozess der<br />

Umstrukturierung ist vielschichtig und erfordert Weitblick.<br />

Es gilt, gut zu planen und das Team mit ins Boot zu holen.“<br />

Thomas Schrön<br />

7<br />

10 Im Bereich „Balkon & Terrasse“<br />

können im Jahresverlauf attraktiv<br />

und flexibel Immergrüne, Hortensien,<br />

Kletterpflanzen oder Gräser<br />

präsentiert werden.<br />

<strong>11</strong> Arrangements sind Rülckers Markenzeichen:<br />

Sie bekommen eine<br />

Pole-Position für schnellen Abverkauf<br />

und wenig Pflegeaufwand. Die<br />

Produktion erfolgt klar in Serien<br />

und nach definierten Preisgruppen.<br />

BILDER: Antje Verstl<br />

8<br />

9<br />

<strong>12</strong> Angepasste Warenträger punkten<br />

mehrfach: Die individuelle<br />

Lösung für den zentral platzierten<br />

„Früchtegarten“ ermöglicht eine<br />

schnelle Bestückung und sichere<br />

Pflege. Für die Kunden ist alles greiffreundlich<br />

und die Gehölze wandern<br />

direkt in den Einkaufswagen.<br />

13 Perfekte Raumnutzung mit<br />

„Marktplätzen“: Auf definierten<br />

In&Out-Flächen werden Schnelldreher<br />

direkt vom CC-Wagen verkauft.<br />

Diese können flink von der Fläche<br />

gefahren werden, bekommen hinten<br />

eine Neubestückung und rollen<br />

sofort wieder in den Verkauf.<br />

14 Eigenheiten werden zur<br />

Besonderheit: Die nostalgischen<br />

Gewächshäuser erhalten mit<br />

rustikalen Holz-Schwartlingen ein<br />

optisch angepasstes Leitsystem.<br />

16 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


„Die Macht der<br />

Inszenierung hat Früchte<br />

getragen. Der Wow-Effekt<br />

der neuen Produktinseln<br />

ist unübersehbar. “<br />

Thomas Schrön<br />

10<br />

<strong>11</strong><br />

<strong>12</strong> 13 14<br />

Nachher<br />

Alles in bester Ordnung! Der<br />

Umbau ist geschafft und die<br />

neuen Strukturen sind etabliert.<br />

Chaos und Altware findet sich<br />

hier nicht. Alles ist übersichtlich<br />

und die Pflanzen und Arrangements<br />

überzeugen mit perfekter<br />

Frische und optimaler<br />

Platzierung.<br />

„Durch die Jahresplanung<br />

der Flächen entsteht mehr<br />

Übersicht und weniger<br />

Warenstau. Dies wirkt<br />

arbeitsentlastend und hat<br />

uns ein deutliches Umsatzwachstum<br />

gebracht.“<br />

Thomas Schrön


Mecklenburg-Vorpommern<br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

Brandenburg<br />

Berlin<br />

Serie:<br />

<strong>GRÜNER</strong><br />

<strong>MARKT</strong><br />

VOR ORT<br />

üringen<br />

Sachsen<br />

Die Gärtnerei Hoegner liegt<br />

am Ortsrand von Garching,<br />

ein wenig versteckt – Kunden<br />

müssen den Betrieb also ganz<br />

bewusst anfahren. Bis vor<br />

einem Jahr gehörte noch ein<br />

kleines Blumengeschäft im<br />

Ortszentrum zum Unternehmen,<br />

mit dem Umbau konzentrieren<br />

die Hoegners nun<br />

aber alles an einem Standort.<br />

Im Ortszentrum befriedigt<br />

ein Blumenautomat den<br />

schnellen Blumenwunsch.<br />

„Mit dem Neubau<br />

und dem Café ist<br />

es uns gelungen<br />

eine Atmosphäre<br />

zu schaffen, in<br />

der die Kunden<br />

gern und regelmäßig<br />

eine kleine<br />

Auszeit nehmen.“<br />

Eduard Hoegner<br />

1<br />

2<br />

Bayern<br />

Garching an der Alz<br />

3 4 5


PORTRÄT<br />

GÄRTNEREI HOEGNER IN GARCHING AN DER ALZ<br />

Die Wohlfühlgärtnerei<br />

Maria und Eduard Hoegner führen die Gärtnerei im bayrischen Garching in der dritten<br />

Generation – mit viel Herzblut und Leidenschaft für ihren Beruf, einem tiefen<br />

Bewusstsein für ihre Wurzeln und einem wachen Blick in Richtung Zukunft. Mit einem<br />

geschickten Umbau ist es den beiden gelungen, ihre Gärtnerei an die aktuellen<br />

Kundenbedürfnisse anzupassen ohne Gewachsenes zu zerstören.<br />

BILDER: Grit Landwehr<br />

Die Großeltern von Eduard Hoegner<br />

legten den Grundstein für<br />

die heutige Gärtnerei. Sie starteten<br />

am Standort mit einer kleine Amaryllis-Treiberei<br />

und Schnittgrünproduktion,<br />

später kam die Produktion von Gemüsepflanzen,<br />

Beet- und Balkonpflanzen und<br />

auch eine kleine Baumschule dazu. Ab<br />

den 1960er-Jahren wurde das Portfolio<br />

auch immer mehr um Floristik erweitert.<br />

„Meine Schwiegereltern haben sich immer<br />

weiterentwickelt, sich veränderten<br />

Bedingungen und Kundenbedürfnissen<br />

angepasst“, erklärt Maria Hoegner.<br />

Und mit diesen Veränderungen wurde<br />

die Gärtnerei immer wieder um neue<br />

1 Mit dem Anbau entstand der Eingangsbereich<br />

der Gärtnerei ganz<br />

neu – hier haben das neue Café und<br />

die Floristik ihren Platz gefunden.<br />

2 Maria Hoegner ist Floristmeisterin,<br />

ihr Mann Eduard Gärtnermeister.<br />

3 Die zurückhaltenden Grautöne<br />

des Innenraums bringen die Farben<br />

der Produkte gut zur Geltung.<br />

4 Verkaufs- und Produktionsgewächshaus<br />

gleichzeitig – vor<br />

dem Umbau wurde hier noch in<br />

Erdbeeten produziert. Ein neuer<br />

belag und neue Pflanzentische sorgen<br />

nun für eine angenehme Verkaufsatmosphäre.<br />

5 Der vordere Teil des Produktionsund<br />

Verkaufsgewächshauses wurde<br />

mit dem Umbau zur „Orangerie“,<br />

hier können die Cafékunden im<br />

Glashaus unter Palmen sitzen und<br />

genießen.<br />

„Die Gärtnerei hat nach<br />

dem Umbau nun ein ganz<br />

neues Ambiente, mit dem<br />

wir ganz anders wahrgenommen<br />

werden.“<br />

Maria Hoegner<br />

Glashäuser erweitert. Zuletzt hatten die<br />

Eltern von Eduard Hoegner Mitte der<br />

1990er-Jahre mit einem Glasanbau eine<br />

Verbindung zwischen Blumengeschäft<br />

und Verkaufsgewächshaus geschaffen.<br />

Um aus den einzelnen Gebäuden eine<br />

Einheit zu machen, entschieden sich die<br />

Hoegners für einen Anbau an die bestehenden<br />

Glashäuser, der Ende des vergangenen<br />

Jahres eröffnet wurde.<br />

Der Neubau als Klammer um die<br />

alten Gebäude<br />

„Natürlich hätten wir die alten Gebäude<br />

abreißen können und komplett neu<br />

bauen, aber das passt nicht zu uns“, erklärt<br />

Eduard Hoegner. „Die alten Gebäude<br />

stehen ja für die Lebensleistung der<br />

Generationen vor uns. Das wollen wir<br />

wertschätzen“, fügt er hinzu. Mit dem<br />

neuen Gebäudeteil hat die Gärtnerei<br />

nun auch einen neuen Eingangsbereich<br />

bekommen. „Bisher gab es kein richtiges<br />

Entrée, der Neubau fasst jetzt alles zusammen<br />

– fungiert als Klammer um die<br />

alten Gebäude und gibt der Gärtnerei<br />

einen schönen Empfang“, erklärt Matthias<br />

Golze, der die Hoegners als Innenarchitekt<br />

beim Umbau begleitet hat.<br />

Neben dem Neubau wurden auch die<br />

vorhandenen Verkaufsräume neu strukturiert<br />

und eingerichtet.<br />

„Wir wollten mit dem Umbau eine<br />

neue Wegeführung gestalten und vor allem<br />

die große Theke im Verkaufsraum loswerden“,<br />

erklärt Eduard Hoegner weiter.<br />

Viele Kunden seien beim Betreten des<br />

Ladens direkt auf die Theke zugelaufen<br />

und haben gesagt, was sie kaufen möchten,<br />

ohne sich vorher selbst im Laden und<br />

im Verkaufsgewächshaus umzusehen.<br />

Neue Wegeführung soll die ganze<br />

Verkaufsfläche erschließen<br />

„Uns war es wichtig, dass die Kunden<br />

selbstständiger über die Verkaufsfläche<br />

gehen. Wir wollten im Zuge des Neubaus<br />

die Wegeführung so verändern,<br />

dass sie sich möglichst überall umschauen“,<br />

erklärt der Gärtnermeister weiter.<br />

Maria Hoegner ergänzt: „Als Floristin lag<br />

mir zudem am Herzen, mit dem Neubau<br />

und einer neuen Ladeneinrichtung die<br />

Produktpräsentation ansprechender gestalten<br />

zu können.“<br />

Besonders glücklich ist die Floristmeisterin<br />

über ihre neue Schnittblumenpräsentation.<br />

„Die Blumen kommen<br />

nun wahnsinnig gut zur Geltung. Das<br />

hat unseren Schnittblumenverkauf<br />

deutlich gesteigert“, freut sie Maria Hoegner.<br />

Im Vorfeld des Umbaus hatten<br />

sich die beiden viele Betriebe angeschaut.<br />

Danach stand für die Floristmeisterin<br />

fest, dass sie auf keinen Fall einen<br />

Glasschrank wolle. „Da stehen die<br />

Schnittblumen häufig recht gequetscht,<br />

zudem gehen die wenigsten Kunden in<br />

einen solchen Schrank rein“, ist Maria<br />

Hoegner überzeugt.<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

19


PORTRÄT<br />

6 Um die Bewirtung<br />

von den fast 100 Café-<br />

Sitzplätzen mit dem<br />

kleinen Team von vier<br />

Mitarbeiterinnen<br />

stemmen zu können,<br />

betreiben die Hoegners<br />

das Café in Selbstbedienung.<br />

7 Gleich neben der<br />

Theke des Cafés gibt es<br />

einige Sitzplätze, die<br />

meisten sind aber über<br />

die Verkaufsfläche<br />

verteilt. Die Kunden<br />

können gemütlich im<br />

Glashaus unter Palmen<br />

sitzen, unter schattigen<br />

Bäumen auf der Wiese<br />

oder lieber auf der<br />

bequemen Couch<br />

inmitten der Zimmerpflanzen.<br />

6<br />

7<br />

BILDER: Grit Landwehr<br />

8 Die Café-Sitzplätze<br />

im alten Verkaufsraum.<br />

Die Couch war an dieser<br />

Stelle während des<br />

Umbaus eigentlich nur<br />

abgestellt worden.<br />

Nachdem ein Stammkunde<br />

sie aber gleich in<br />

Beschlag nahm, blieb<br />

sie dort stehen.<br />

9<br />

8<br />

9 Die Sitzplätze auf der<br />

Wiese hinter der Gärtnerei<br />

waren im Sommer<br />

sehr beliebt. Im<br />

kommenden Jahr<br />

sollen hier noch weitere<br />

Schaugärten<br />

entstehen.<br />

10 Raum im Raum – die<br />

Schnittblumen werden<br />

in einem nach vorn<br />

geöffneten Raum mit<br />

Kühlung an zentraler<br />

Stelle präsentiert.<br />

„Die Blumen rücken so<br />

in den Blick der Kunden<br />

und werden toll in<br />

Szene gesetzt“, freut<br />

sich Maria Hoegner.<br />

<strong>11</strong> Der alte Verkaufsraum<br />

bekam auch eine<br />

komplett neue<br />

Möblierung. Hier<br />

dominieren warme<br />

Holztöne.<br />

<strong>11</strong><br />

10<br />

20


Matthias Golze baute deshalb einen<br />

nach vorn geöffneten kleinen Raum ein,<br />

der nach Ladenschluss komplett geschlossen<br />

werden kann. Die Kühlung an<br />

der Decke gibt die kühle Luft als Luftschleier<br />

sanft an den Raum ab, sodass<br />

die Blumen keinen Schaden nehmen.<br />

Die Schnittblumennische ist zudem zentral<br />

im Verkaufsraum positioniert – das<br />

rückt die Floristik auch ins Blickfeld der<br />

Kunden.<br />

Das Café sorgt für eine Belebung<br />

außerhalb der Saison<br />

Mit dem Neubau ist nun auch ein kleines<br />

Café Teil der Gärtnerei. Die Hoegners<br />

bieten hier ein Frühstück, zwei bis drei<br />

kleine Mittagsgerichte, wie Salat, Suppen<br />

und Panini und eine Kuchenauswahl<br />

am Nachmittag. „Ich wollte schon<br />

immer Gastronom werden“, erzählt Eduard<br />

Hoegner lächelnd. Das sei aber nicht<br />

„Die Eigenproduktion ist<br />

uns wichtig, wir wollen<br />

Gärtner bleiben und<br />

individuell sein.“<br />

Maria Hoegner<br />

der Grund für das Café gewesen. „Unsere<br />

Idee war es, den Kunden ein Gesamtkonzept<br />

zu bieten. Sie sollen sich hier wohlfühlen,<br />

verweilen und die Seele baumeln<br />

lassen können“, erklärt Eduard Hoegner.<br />

Zudem soll das Café als Anziehungspunkt<br />

fungieren, vor allem in Monaten,<br />

in denen es in der Gärtnerei eher ruhig<br />

ist. „In den Saisonzeiten waren wir schon<br />

immer sehr gut besucht, aber außerhalb<br />

dieser Zeiten wird es zum Teil recht ruhig“,<br />

erklärt der Gärtnermeister weiter.<br />

„Wir liegen sehr abgelegen, fast versteckt.<br />

Der Kunde muss aktiv zu uns<br />

kommen und das tut er nur für die Gärtnerei<br />

nicht so oft, wie wir es uns wünschen“,<br />

ergänzt Maria Hoegner.<br />

Und nach dem ersten Jahr zeigt sich:<br />

Der Plan ist aufgegangen. Das Café wird<br />

so gut angenommen, dass die Hoegners<br />

im Sommer die Sitzplätz im Freien um<br />

einen Biergarten ergänzt haben. „Vor allem<br />

die Männer freuen sich über unser<br />

Café. Während die Ehefrau in Ruhe einkauft,<br />

lässt sich der ein oder andere Ehemann,<br />

der bisher im Auto gewartet hat,<br />

einen Kaffee oder Espresso schmecken“,<br />

erzählt Eduard Hoegner. „Und der<br />

schmeckt hier wirklich ausgezeichnet“,<br />

lobt Matthias Golze.<br />

Eigenanbau, saisonaler und<br />

regionaler Einkauf<br />

„Das war uns ganz besonders wichtig“, erklärt<br />

Maria Hoegner lächelnd. „Wir haben<br />

auf unseren Besichtigungstouren durch<br />

andere Gärtnereien so viel schlechten<br />

Kaffee getrunken, dass eine gute Kaffeemaschine<br />

ganz oben auf unserer Wunschliste<br />

stand“, fügt sie hinzu. Den Kaffee beziehen<br />

sie von einer lokalen Rösterei und<br />

auch beim Einkauf aller anderen Produkte<br />

und Zutaten fürs Café achten sie auf<br />

Regionalität. Der Käse kommt aus einer<br />

benachbarten Käserei, Salat und Gemüse<br />

wird nach Möglichkeit selbst angebaut<br />

oder regional zugekauft.<br />

Vier Mitarbeiterinnen beschäftigen<br />

die Hoegners im Café. Qualifiziertes Personal<br />

zu finden und ein funktionierendes<br />

Gastroteam zusammenzustellen, war keine<br />

leichte Aufgabe. „Wenn man als Gärtner<br />

in die Gastronomie einsteigt, sind<br />

schon ein paar Flugstunden notwendig“,<br />

erklärt Maria Hoegner lächelnd. Mittlerweile<br />

ist das Team gut eingespielt und<br />

bewältigt auch Besucheranstürme gut.<br />

Insbesondere im Sommer war der<br />

Biergarten gut besucht und der einoder<br />

andere Kunde wäre auch nach<br />

Schließung der Gärtnerei gern noch sitzen<br />

geblieben. Der Versuchung, das Café<br />

über die Öffnungszeiten der Gärtnerei<br />

hinaus zu betreiben, konnten die Hoegners<br />

aber widerstehen. „Das wäre personell<br />

gar nicht zu stemmen gewesen“, erklärt<br />

Eduard Hoegner.<br />

Gute Stimmung im Team, guter<br />

Kontakt zu den Kunden<br />

Sowohl in der Gärtnerei als auch in der<br />

Floristik haben die Hoegners ein Team<br />

aus langjährigen Mitarbeitern. „Unsere<br />

erste Auszubildende ist immer noch bei<br />

uns“, freut sich Maria Hoegner. Eine gute<br />

Stimmung im Team ist den Hoegners<br />

wichtig, auch weil sich das auf die Atmosphäre<br />

in der Gärtnerei auswirkt. Bei<br />

ihren Touren, die sie vor dem Umbau<br />

durch andere Gärtnereien gemacht haben,<br />

ist den beiden vielfach aufgefallen,<br />

dass in einigen Betrieben eine eigenartige<br />

Atmosphäre herrsche, in der man sich<br />

gar nicht wohlfühlen kann.<br />

Das versuchen sie im eigenen Unternehmen<br />

auch durch einen guten Kundenkontakt<br />

zu vermeiden. Die Mitarbeiter<br />

sind angehalten jeden Kunden<br />

freundlich zu begrüßen und sich für Fragen<br />

Zeit zu nehmen. Das führt zu einer<br />

spürbar angenehmen Atmosphäre – die<br />

Caféplätze inmitten der lichtdurchfluteten<br />

Gewächshäuser, zwischen großen<br />

Palmen und mit geschmackvollen Mö-<br />

KONTAKT<br />

BETRIEBSDATEN<br />

Gärtnerei Floristik Hoegner<br />

▶ Firmengründung: 1932<br />

▶ Gesellschaftsform: Einzelunternehmen<br />

▶ Geschäftsführung: Eduard Hoegner<br />

▶ Mitarbeiter: 1 Gärtnermeister, 1 Floristmeisterin,<br />

2 Gärtner, 2 Lehrlinge, 1 Ungelernte,<br />

5 Floristinnen und 4 Mitarbeiterinnen<br />

im Café<br />

▶ Fläche: 10.000 m², Gewächshaus gesamt<br />

2.500 m², davon Verkaufsfläche 1.500 m²<br />

(250 m² Warmhaus, <strong>12</strong>50 m² Kalthaus), 60<br />

Cafésitzplätze, plus 30-40 Plätze im<br />

Freien, 35 Parkplätze<br />

▶ Dienstleistungen: Floristik, Innenraumbegrünung,<br />

Café<br />

▶ Sortiment: Beet- und Balkonpflanzen aus<br />

eigener Produktion, Stauden, Gehölze,<br />

Schnittblumen, Zimmerpflanzen, Substrate,<br />

Pflanzenschutzmittel, Gefäße, Gartenwerkzeuge,<br />

Accessoires, Geschenkartikel,<br />

Gourmetsortiment<br />

▶ Mitgliedschaften: BGV<br />

Gärtnerei Hoegner, <br />

Berndlmühle 25 1/3, 84518 Garching<br />

Telefon: +49 8634 392, <br />

gaertnerei-hoegner.de, <br />

info@gaertnerei-hoegner.de, <br />

www.facebook.com/hoegnergarching,<br />

www.instagram.com/<br />

gaertnereifloristikhoegner<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

21


<strong>12</strong><br />

BILDER: Grit Landwehr<br />

<strong>12</strong> Eine stimmungsvolle und verkaufsfördernde<br />

Warenpräsentation<br />

ist Maria Hoegner wichtig – Pflanzen<br />

werden beispielsweise immer<br />

mit passendem Topf präsentiert.<br />

Dann nimmt der Kunde gern beides<br />

mit, ist die Erfahrung der Floristin.<br />

13<br />

13 „Die Kunden erwarten von uns<br />

ein Vollsortiment an Pflanzen“,<br />

erklärt Maria Hoegner. Auf der<br />

Freifläche werden Stauden, Gehölze<br />

und Beerenobst angeboten.<br />

14 Der Selfie-Point in der Gärtnerei<br />

– Social Media gehört für die<br />

Hoegners selbstverständlich dazu.<br />

15 Der Workshopraum – hier werden<br />

regelmäßig Kurse angeboten,<br />

vor allem zu floristischen Themen.<br />

Die Hoegners haben sich eine<br />

Community auf gebaut, die regelmäßg<br />

dabei ist.<br />

14<br />

16 Die Lebensleistung der Eltern<br />

und Großeltern wertschätzen, das<br />

ist Maria und Eduard Hoegner<br />

wichtig.<br />

15 16<br />

22 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


PORTRÄT<br />

beln ausgestattet tun ihr übriges. Die<br />

Kunden kommen, bleiben und genießen,<br />

das können die Hoegners nach<br />

einem Jahr erfreut konstatieren.<br />

Und das Einzugsgebiet habe sich<br />

spürbar erweitert – auf einen Umkreis<br />

von bis zu 30 km schätzt Eduard Hoegner.<br />

Einige Kunden legen sogar größere<br />

Entfernungen zurück und verbinden<br />

nun ihren Einkauf im benachbarten<br />

„s’Drumherum“ mit einem Besuch bei<br />

den Hoegners. Das Geschäft für gehobene<br />

Wohn- und Gartendekoration lockt<br />

kaufkräftige Kunden aus entfernteren<br />

Regionen, sogar aus München. „Für diese<br />

Kunden waren wir vor dem Umbau<br />

überhaupt nicht relevant. Mit unserem<br />

neuen Ambiente werden wir nun auch<br />

ganz anders wahrgenommen“, freut sich<br />

Eduard Hoegner.<br />

Im Zuge des Neubaus wurden auch<br />

die vorhandenen Gewächshäuser umgebaut<br />

und zum Teil neu eingerichtet.<br />

Die größte Veränderung passierte im<br />

Produktions- und Verkaufsgewächshaus.<br />

Hier wurde noch bis vor zwei Jahren in<br />

Erdbeeten produziert. „Die Modernisierung<br />

war in diesem Gewächshaus überfällig“,<br />

erzählt Maria Hoegner. Die Erdbeete<br />

wurden komplett herausgerissen<br />

und ein neuer Belag verlegt. Produziert<br />

wird nun auf Ebbe-Flut-Tischen, von<br />

denen auch direkt verkauft wird. Die<br />

Eigenproduktion ist den Hoegners wichtig.<br />

„Wir wollen Gärtner bleiben und vor<br />

allem individuell sein“, erklärt die Floristmeisterin.<br />

Neue Beleuchtung setzt alles ins<br />

rechte Licht<br />

Besonders begeistert ist sie von der neuen<br />

Beleuchtung. Matthias Golze hat über<br />

den Pflanzentischen Pendelleuchten installieren<br />

lassen. „Wenn die angehen,<br />

macht das hier im Gewächshaus eine<br />

ganz tolle Stimmung“, schwärmt Maria<br />

Hoegner. Wo im vorderen Bereich des<br />

Gewächshauses die große Heizungsanlage<br />

stand, plätschert nun ein Springbrunnen<br />

– darum herum gruppieren<br />

sich, zwischen zahlreichen großen Grünpflanzen,<br />

weitere Sitzplätze des Cafés.<br />

„Orangerie“ haben die Hoegners diesen<br />

Bereich genannt. „Das war mal eine<br />

unserer hässlichsten Ecken, die Ware<br />

hier hat sich überhaupt nicht gedreht.<br />

Und jetzt ist es einer unserer schönsten<br />

Bereiche geworden, der von unseren<br />

Kunden auch wahnsinnig gut angenommen<br />

wird“, freut sich Eduard Hoegner.<br />

Das Sortiment haben die Hoegners<br />

nach dem Umbau nicht verändert. „In<br />

den neuen Regalen wirken die Produkte<br />

aber gleich ganz anders“, freut sich Maria<br />

Hoegner. Die beiden Inhaber legen großen<br />

Wert auf eine langfristige, vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit den Produktherstellern.<br />

Zudem ist den beiden<br />

bei der Wahl ihrer Lieferanten das nachhaltige<br />

Handeln der Unternehmen wichtig.<br />

„Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen.<br />

Wir wissen bei allen Produkten, wo und<br />

unter welchen Bedingungen sie produziert<br />

werden“, erklärt Maria Hoegner.<br />

Auch in der eigenen Produktion ist<br />

den Unternehmern Nachhaltigkeit wichtig.<br />

Seit vier Jahren werden keine chemischen<br />

Pflanzenschutz- und Stärkungsmittel<br />

mehr eingesetzt, sondern Nützlinge<br />

und Effektive Mikroorganismen.<br />

„Wir legen großen Wert<br />

auf Nachhaltigkeit. Als<br />

Gärtner arbeiten wir mit<br />

und für die Natur.“<br />

Maria Hoegner<br />

Und das funktioniert nicht nur gut, die<br />

Hoegners freuen sich auch über größere<br />

und stabilere Pflanzen. „Die Qualität ist<br />

sichtbar, auch für die Kunden. Das wir<br />

biologisch produzieren, erklären wir regelmäßig“,<br />

erzählt Maria Hoegner.<br />

Regelmäßige Kundenführungen<br />

durch die Gärtnerei<br />

Eduard Hoegner nutzt dafür auch die<br />

Führungen durch die Gärtnerei, die er seit<br />

dem Umbau regelmäßig macht. Das Interesse<br />

an den neuen Räumlichkeiten ist<br />

groß, Anfragen kommen von lokalen Verbänden<br />

und Vereinen. Der Gärtnermeister<br />

zeigt bei den Rundgängen nicht nur<br />

die Gärtnerei, er erklärt auch die Vorteile<br />

der Eigenproduktion, den Unterschied<br />

zwischen den billigen Pflanzen im Lebensmitteleinzelhandel<br />

und den hier<br />

produzierten Pflanzen und gibt saisonale<br />

Garten- und Pflanzentipps. „Wir erklären<br />

auch, dass wir die Pflanzen nicht stauchen.<br />

Die wenigsten Kunden wissen, dass<br />

das gemacht wird und dass die Pflanzen<br />

deshalb im Garten gar nicht mehr weiterwachsen“,<br />

erzählt Maria Hoegner.<br />

Um auch in der Floristik nachhaltiger<br />

zu arbeiten, verzichtet Maria Hoegner<br />

auf gefärbte Floralien. Zudem setzt die<br />

Floristin auf hochwertige Vasen und<br />

Dekoartikel, die nicht überall zu finden<br />

sind. Auch zeitloses Design wichtig.<br />

„Wenn man sich diese Produkte gönnt,<br />

will man viele Jahre etwas davon haben.<br />

Deshalb sollte man sie gut kombinieren<br />

können“, erklärt die Floristmeisterin.<br />

Hochwertige Artikel und keine Wegwerfprodukte<br />

anzubieten, ist für Maria<br />

Hoegner auch ein wichtiges Element<br />

nachhaltigen Handelns.<br />

Neben Keramik und Accessoires sind<br />

ausgewählte Feinkost- und Geschenkartikel<br />

im Angebot. Auch hier ist das Sortiment<br />

bewusst ausgesucht. „Wir haben<br />

beispielsweise eine besonders gute<br />

Schokolade, die es nur bei uns gibt und<br />

es gibt einige Kunden, die extra deswegen<br />

zu uns kommen“, erzählt die Floristmeisterin.<br />

Die vierte Generation steht in den<br />

Startlöchern<br />

Der Umbau und die Integration des<br />

Cafés sind für Maria und Eduard Hoegner<br />

nicht nur eine wichtige Investition in<br />

die Zukunft der Gärtnerei, sondern auch<br />

in die Zukunft ihrer Kinder. Denn die<br />

vierte Hoegner-Generation steht bereits<br />

in den Startlöchern. Sohn Eduard hat gerade<br />

mit seiner Gärtnerlehre begonnen,<br />

an die er ein Landschaftsarchitekturstudium<br />

anschließen will. Er kann sich gut<br />

vorstellen, danach in die Gärtnerei einzusteigen.<br />

Auch die beiden jüngeren Töchter<br />

arbeiten nach der Schule und in den Ferien<br />

bereits mit. „Und die Jüngste hat<br />

schon angekündigt, dass sie die Gärtnerei<br />

mal übernimmt, wenn es der große<br />

Bruder nicht tut“, erzählt Eduard Hoegner<br />

lächelnd. Er freut sich über die Berufswahl<br />

seines Sohns. „Aber nicht nur, weil<br />

er vielleicht mal den Betrieb übernimmt,<br />

sondern weil es der schönste Beruf der<br />

Welt ist, der so viele Möglichkeiten bereithält“,<br />

erklärt der Gärtnermeister.<br />

Text: Grit Landwehr<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

23


SORTIMENTE<br />

FEINKOST ALS IDEALER SAISONARTIKEL<br />

Genuss gekonnt<br />

inszenieren<br />

Ähnlich, wie das Gartencenter Servietten oder Salatbesteck anders<br />

als das Haushaltswarengeschäft inszenieren kann, lässt sich auch<br />

Feinkost charmant integrieren und fernab von den Sehgewohnheiten<br />

im LEH als impulskauftaugliches Zusatzsortiment pflegen.<br />

Gleichzeitig müssen Gourmetprodukte in Sachen Verpackung und<br />

Inszenierung mehr bieten als das Versprechen, dass es schmeckt.<br />

Wir haben probiert und mitgeschrieben.<br />

2<br />

1<br />

BILD: Waidmann<br />

BILDER: Frucht & Sinne<br />

1 · Würzig und schick<br />

Als ausgebildete Gewürzsommelière<br />

bringt Hanna Waidmann reichlich frischen<br />

Wind in den Familienbetrieb, der<br />

seit über 40 Jahren vom württembergischen<br />

Heuchlingen aus Gewürzmischungen<br />

und Tees produziert und vertreibt.<br />

Ihre neu entwickelten Gewürzmischungen<br />

für Pasta ergänzen das italienische<br />

Sortiment und auch bei den traditionellen<br />

BBQ-Gewürzen, Fruchtaufstrichen<br />

oder Dip-Mischungen wird das Portfolio<br />

laufend erweitert. Mit dem neuen Deckel<br />

in Holzoptik und den schwarzen Etiketten<br />

spricht das neue Verpackungsdesign<br />

auch Händler abseits der bisherigen Vertriebskanäle<br />

an. Im Januar ist Waidmann<br />

erstmals auch auf den gängigen Konsumgütermessen<br />

TrendSet und Nordstil<br />

präsent.<br />

www.feinkost-waidmann.de<br />

2 · Fruchtig und knackig<br />

Bei Christina und Thomas Kibler aus dem<br />

oberösterreichischen Hausruckviertel<br />

steht die Liebe zu vollreifen, regionalen<br />

Früchten an erster Stelle. Seit knapp 20<br />

Jahren machen sie Früchte via Gefriertrocknung<br />

haltbar und verarbeiten diese<br />

zu feinen Schokoladenprodukten. Sie<br />

legen dabei größten Wert darauf, den<br />

fruchtigen und knackigen Geschmack<br />

zu erhalten und so exquisite Feinkost als<br />

Geschenkartikel zu entwickeln.<br />

Thomas Kibler empfiehlt dem Fachhandel,<br />

anders als im LEH, beim Feinkostsortiment<br />

einen ruhigen Look am<br />

POS zu erzielen: „Im Supermarkt sind wir<br />

es gewöhnt, aus sehr vielen Marken<br />

wählen zu können und stören uns nicht<br />

an einem kleinteiligen Erscheinungsbild.<br />

Im Fachhandel reicht die Konzentration<br />

auf einen Lieferanten aus, um ein Produkt<br />

zum Hingucker zu machen. Wichtig<br />

ist es dann nur, breit und sichtbar zu<br />

starten.“ Neben einem Tischdisplay bietet<br />

Frucht & Sinne ein mannshohes Holzdisplay<br />

an, außerdem Flyer für den POS.<br />

Das Programm von Frucht & Sinne<br />

umfasst aktuell rund 140 Artikel, neben<br />

Schokoladentafeln mit 50 Gramm oder<br />

gefüllten Tafeln mit 80 Gramm auch Gläser<br />

mit gefriergetrockneten oder dragierten<br />

Früchten und Fruchtpralinen.<br />

Man empfiehlt, das Tischdisplay immer<br />

mit einer optisch aufeinander abgestimmten<br />

Auswahl zu befüllen und dann<br />

lieber kurzfristig für saisonale Anlässe zu<br />

den Thementafeln zu greifen.<br />

Dabei ist es Thomas Kibler wichtig,<br />

Hand in Hand mit dem Fachhandel zu<br />

arbeiten. Er weiß um die oft knifflige Lagersituation<br />

und hält einen eng getakteten,<br />

agilen Kontakt für einen Teil des Er­<br />

24 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


BILD: Die Geschmacks Liebelei<br />

... a collection of beautiful moments<br />

3<br />

BILDER: NIO<br />

BILD: Heidy Hetper<br />

4<br />

folgsgeheimnisses: „Wir wollen, dass vor<br />

Ort immer frische Ware steht und gerade<br />

bei Nüssen, Schokoladen oder speziellen<br />

Sorten für saisonale Themen große<br />

Lagerhaltungen im Handel vermeiden.<br />

Ab 200 Euro liefern wir direkt von unserer<br />

Manufaktur in Frankenmarkt/A aus<br />

frei Haus und machen so ein ständig<br />

wechselndes Angebot dank kleiner Bestellungen<br />

möglich.“<br />

www.fruchtundsinne.at<br />

3 · Gesund und süffig<br />

Die Geschmacks Liebelei aus Irschenberg<br />

hat sich der Herstellung von Oxymel<br />

als Elixier auf Basis von Honig und<br />

Apfelessig, und Shrub, einem natürlichen<br />

Fruchtsirup auf Apfelessigbasis,<br />

verschrieben. Das kleine Label hat seinen<br />

Ursprung in der Landwirtschaft und<br />

Bio-Gärtnerei und sprach im Juli auf der<br />

Münchner TrendSet erstmals Wiederverkäufer<br />

an.<br />

www.die-geschmacks-liebelei.com<br />

4 · Hochprozentig und kompakt<br />

Die NIO-Cocktails werden in Italien gemixt<br />

und dann portionsweise in quadratischen<br />

stabilen Kunststoff- bzw. Papierverpackungen<br />

abgefüllt. So entsteht ein<br />

außergewöhnlicher „ready-to-drink“<br />

Geschenkartikel, der einfach zu präsentieren<br />

ist. Der italienische Hersteller bietet<br />

neben hochprozentigen Klassikern<br />

auch alkoholreduzierte und -freie Mischungen<br />

an. Den Fachhandel in<br />

Deutschland berät Alessandro Carrara<br />

von München aus (Kontakt: a.carrara@<br />

nio-cocktails.com).<br />

www.niococktails.com<br />

Text: Heidy Hetper, Aalen<br />

Showroom Center Brühl<br />

Besuch nach Vereinbarung<br />

Trendset München<br />

Halle B1 / Stand B26<br />

Nordstil Hamburg<br />

Halle A4 / Stand E20<br />

Christmasworld FFM<br />

Halle B5.1 / Stand C48<br />

Folgen Sie uns !<br />

© Ambiente Studio


SORTIMENTE<br />

KÜCHE UND KAFFEETAFEL<br />

Geselligkeit wird<br />

großgeschrieben<br />

Servietten, Kochlöffel oder Geschirrtücher kaufen die Konsumenten<br />

meist spontan. Wenn der Look stimmt, sind diese Artikel auch als<br />

Geschenk geeignet – die stilvolle Kombination mit frischen Kräutern,<br />

einer Kerze oder einer Gewürzmischung naheliegend und im Gartencenter<br />

etabliert. Hier gilt es, immer wieder mit neuen Artikeln zu punkten.<br />

Heidy Hetper hat entsprechende Produkte zusammengetragen.<br />

BILDER: Ambiente<br />

1<br />

1 · Ein Fest der Farbe<br />

Aquarelldekore bringen Leichtigkeit und<br />

bleiben weiterhin im Trend, weiß man<br />

bei Ambiente Europe in den Niederlanden.<br />

Das Designteam des Traditionsunternehmens<br />

findet, dass vor allem die<br />

kräftigen Farben als Aquarell besonders<br />

schön wirken und hat fürs kommende<br />

Jahr wieder mehrere Serien mit leichtem<br />

Pinselstrich umgesetzt, allen voran „Vibrant<br />

Spring“.<br />

Das Dekor versprüht auf knapp 20 Artikeln<br />

eine lebendige Atmosphäre und<br />

lässt sich ideal mit anderen neutralen<br />

Produkten, wie zum Beispiel Kerzenständern<br />

aus unifarbenem Glas, kombinieren.<br />

Bei sechs der 25 neuen Serien fürs<br />

erste Halbjahr 2024 bietet man eine aufwändig<br />

designte und in sich abgestimmte<br />

Bandbreite an Produkten. So reiht sich<br />

neben der klassischen Papierserviette in<br />

zwei Größen und den Trendartikeln für<br />

den gedeckten Tisch, wie etwa die doppelwandigen<br />

isolierenden Becher aus<br />

Borosilikatglas, auch „Nützliches“ vom<br />

Ofenhandschuh bis zum Geschirrtuch<br />

ein.<br />

www.ambiente.eu<br />

2 · Fröhlich bunt oder nordisch<br />

ruhig<br />

„Kochlöffel sind durchaus spontankauftauglich“,<br />

– weiß Michael Engesser, Geschäftsführer<br />

des Labels Kochblume aus<br />

Hockenheim. Das Unternehmen startete<br />

20<strong>11</strong> mit der sogenannten Kochblume<br />

– einem Überkochschutz aus Silikon –<br />

und hat das Produktportfolio seither stetig<br />

erweitert. Die bunten Wender, Löffel<br />

und Zangen helfen beim Kochen oder<br />

Servieren und etwa der schlanke Restelöffel<br />

S ist ein echter Impulskaufartikel.<br />

Nach dem Erfolg mit starken fröhlichen<br />

Farben reagierte das Unternehmen<br />

auf die Nachfrage nach einem wertigen,<br />

nordischen Look und stellte über alle Serien<br />

hinweg die ruhigen Trendfarben Altrosa,<br />

Olive, Anthrazit und Taupe vor. Für<br />

den POS bietet man unter anderem ein<br />

Thekendisplay an und berät den Handel<br />

zur Farb- und Produktauswahl gerne individuell.<br />

www.kochblume.de<br />

3 · Made in Germany<br />

Magu aus Vogtsburg-Oberrotweil am<br />

Kaiserstuhl produziert moderne Lifestyleprodukte<br />

aus Bio-Polymer, das zu 98 %<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen wie<br />

etwa Glukose oder natürlichen Wachsen<br />

26 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


BILDER: Kochblume<br />

2<br />

BILD: Kochblume<br />

4<br />

3<br />

BILDER: Fasana BILDER: Magu<br />

VOLLREIFE<br />

FRÜCHTE,<br />

ERLESENE<br />

SCHOKOLADEN,<br />

PURER<br />

GENUSS.<br />

WWW.FRUCHTUNDSINNE.AT<br />

Produktkatalog<br />

hier downloaden!


SORTIMENTE<br />

BILD: Maluu<br />

5<br />

BILD: Maison Belle<br />

6<br />

hergestellt wird. Die sanfte Farbigkeit<br />

und angenehme Haptik in reduziertem<br />

Design entsprechen dem Wunsch nach<br />

robusten, langlebigen Produkten mit<br />

einem klaren Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.<br />

Das Programm aus Salatschüsseln,<br />

Bechern und Trinkhalmen passt zu Zielgruppen,<br />

die gerne draußen genießen<br />

und wird 2024 um eine Neuheit im Bereich<br />

Salat sowie eine neue Farbe erweitert.<br />

www.magu-germany.com<br />

4 · Grasservietten<br />

Vom Start weg war die Resonanz auf die<br />

Serien mit einem Graspapieranteil der<br />

Magic-Moments-Kollektion von Fasana,<br />

Euskirchen, begeisternd. Die Grasfasern<br />

sind in der Textur erkennbar und auch<br />

die Färbung des Materials bleibt unter<br />

dem Dekor sichtbar. Das hauseigene Designteam<br />

sieht weiterhin viele florale<br />

Themen im Trend und weiß, dass vor allem<br />

Blumen und Blüten als Aquarell gut<br />

ankommen. Die Kombination vom natürlichen<br />

Charakter der Grasservietten<br />

mit charmanten Aquarellen bringt gute<br />

Laune auf den Tisch – laut Fasana das<br />

Geheimnis hinter dem Impulskaufartikel<br />

„Serviette“: „Wir beobachten, dass das<br />

menschliche Miteinander nach den<br />

Lockdownerfahrungen noch mehr wertgeschätzt<br />

wird. Die Menschen wollen<br />

das Zusammensein genießen, sich magische<br />

Momente erschaffen und den Tisch<br />

– vielfach auch ganz ohne Anlass – einfach<br />

noch ein bisschen schöner decken.“<br />

Für den POS bietet man Drehständer in<br />

zwei Größen für 28 oder 48 Motive. Das<br />

Gros macht nach wie vor die klassische<br />

Lunchserviette aus, aber falls gewünscht,<br />

kann eine Seite mit einem Einhänger für<br />

Cocktailservietten bestückt werden. Für<br />

den Endkunden ist der Hinweis auf die<br />

Grasserviette anhand eines grünen<br />

Bands als Teil der Verpackungsdesigns<br />

nachvollziehbar gelöst.<br />

www.fasana.com<br />

5 · Aquarelle für die Küche<br />

Die Geschirrtücher von Maluu aus Otterstadt<br />

sind aus zertifizierter Baumwolle,<br />

bis 60 Grad waschbar und werden in Portugal<br />

bedruckt. Die Künstlerin hinter<br />

dem Label, Christine Matthies, verrät in<br />

Sachen Frühjahrskollektion bereits, dass<br />

sie mit Schaf, Hahn und Huhn zu Ostern<br />

begeistern wird. Außerdem sollen Zitronen,<br />

Chilis und Olivenzweige im ersten<br />

Halbjahr in der Küche leuchten.<br />

Das Tischdisplay von Maluu bietet<br />

sechs Fächer, wobei man empfiehlt, <strong>12</strong><br />

bis 18 Designs zu präsentieren. Kunden<br />

mögen es, wie bei der Papeterie durch<br />

die Motive zu blättern und bekommen<br />

so gleich einen Eindruck von der Haptik<br />

der Baumwolle. Zudem charmant: Fast<br />

jedes Motiv der Maluu-Kollektion gibt es<br />

auch als Postkarte.<br />

www.maluu.de<br />

6 · Mit französischem Charme<br />

Als dänisches Label leben die Gründer<br />

von Maison Belle ihre Begeisterung für<br />

die Provence beim Produktdesign voll<br />

aus. Die Flüssigseife nach Marseiller Rezeptur,<br />

verschieden duftende Allesreiniger<br />

oder die Produkte für Küche und Bad<br />

sind genauso hübsch wie „eco-friendly“<br />

und ziehen am POS charmant die Blicke<br />

auf sich. Das gesamte Programm aus<br />

Wasch- und Putzmitteln wird am Unternehmenssitz<br />

im dänischen Solrod Strand<br />

produziert.<br />

www.maisonbelle.eu<br />

Text: Heidy Hetper, Aalen<br />

28 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


VERKAUFSFÖRDERUNG<br />

Mehr denn je suchen die Menschen einen Zugang zur Natur. Die uralte<br />

Tradition des RÄUCHERNS ist daher lebendiger denn je. Gerade in der<br />

dunklen Jahreszeit sind die Kunden vom meditativen Akt des Räucherns<br />

fasziniert. Es ist eine Zeit der inneren Einkehr, des Rückblicks, der positiven<br />

Ausrichtung auf das neue Jahr. Sinnliches Räuchern bietet dafür den<br />

perfekten Rahmen.<br />

GESCHICHTEN FÜR<br />

DEN VERKAUF<br />

Wa(h)re<br />

Werte<br />

SERIE | TEIL 35<br />

BILD: VanoVasaio/Shutterstock<br />

BILD: Vladimir Pankov/Shutterstock BILD: VanoVasaio/Shutterstock BILD: Brian Yarvin/Shutterstock<br />

Früher wurde in rituellen Zeremonien geräuchert, um die Sinnwahrnehmung zu steigern,<br />

⁣Geister zu vertreiben und Götter milde zu stimmen. Heute ist Räuchern nicht nur ein Ausdruck<br />

von Spiritualität. Mehr und mehr ist es Teil einer gesunden Selfcare. Menschen lassen<br />

Rauch aufsteigen, um den modernen Alltags-Trubel bewusst zu unterbrechen.<br />

Mit ihren ätherischen Ölen sind Kräuter die Stars des Räucher-Handwerks. Früher desinfizierte<br />

ihr aromatischer Rauch Wohnräume und Kleider. Heute schätzen wir den duftigen<br />

Kräuter-Rauch, da er unser psychisches und körperliches Wohlbefinden steigert.<br />

Winterdüfte und Räucherzauber<br />

Düfte sind machtvoll, weil sie im ältesten Teil unseres Gehirns<br />

verarbeitet werden. Dort verbinden sie sich mit Erinnerungen<br />

oder nehmen Einfluss auf Atmung und Herzschlag.<br />

In dieser komplexen Schaltzentrale kann Rosmarin-Rauch<br />

beleben, Lavendel-Rauch hingegen beruhigen. Die Auswahl<br />

an Räucherpflanzen ist riesig, zeigt den Kunden am POS,<br />

welches Räucherwerk jetzt in der Winterzeit aktuell ist.<br />

Kräuter richtig trocknen<br />

Seminare zum Trocknen von Kräutern sind der Start in die<br />

Räucher-Welt. Eure DIY-Infos zum perfekten Erntezeitpunkt<br />

und zur schonendsten Trocknung sind gefragt. Aus frischen<br />

Kräuterbündeln können feste Räucher-Sticks gebunden<br />

werden. Aus bereits getrockneten Kräutern entwerfen<br />

die Kunden ihre individuelle Räuchermischung.<br />

Räuchern erleben<br />

Räucher-Workshops machen die wohltuende Praktik für<br />

die Kunden erlebbar. Bei einem Gang durch die Baumschule<br />

lernen sie die besten Räucher-Gehölze kennen, dann<br />

entdeckt ihr mit den Kunden die Vielfalt der Räucher-Methoden.<br />

Eine eigene Räucherwelt am POS darf natürlich<br />

nicht fehlen. Hier finden die Kunden alle Zusatzartikel und<br />

können diese uralte Beziehungen zwischen Pflanzen und<br />

Menschen neu beleben.<br />

Oda Pistorius <br />

ist Gartenbauingenieurin<br />

und<br />

studierte an der Fachhochschule<br />

Erfurt. Ihre Leidenschaft für Gestaltung<br />

brachte sie zum Zierpflanzenbau.<br />

Sie arbeitete im Einkauf und<br />

Vertrieb von Dresdner Jungpflanzenproduzenten.<br />

Seit 2021 leitet<br />

sie den Bereich Presse und Marketing<br />

der Kreativschmiede Dendron<br />

Akademie.<br />

www.dendron-akademie.de<br />

Archiv<br />

Alle Serienteile online<br />

Die bisher erschienenen Serienteile<br />

finden Sie auf unserer Homepage<br />

www.gruener-marktonline.de.<br />

Über den QR-Code<br />

landen Sie direkt bei den PDFs.<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

29


Storecheck<br />

Sabine Gauditz<br />

ist Gestalterin für visuelles Marketing.<br />

Sie befasst sich mit allen<br />

Aspekten der visuellen Kommunikation<br />

am Point of Sale und gibt<br />

Mitarbeiterschulungen. In unserem<br />

Storecheck analysiert sie POS-<br />

Gestaltungen und gibt Empfehlungen<br />

für die verkaufsfördernde<br />

Verkaufsraumgestaltung. Kontakt:<br />

www.arte-perfectum.de<br />

NACHRÄUMEN<br />

Damit die Weihnachtsware bis<br />

„kurz vor Schluss“ attraktiv bleibt,<br />

ist tägliches bzw. mehrmals<br />

tägliches Nachräumen<br />

unablässig. Bevor Regalbretter<br />

leer bleiben, lieber das<br />

Regalbrett entfernen und die<br />

restliche Ware „etwas luftiger<br />

verteilen“.<br />

REGALE MIT<br />

FERNWIRKUNG<br />

Die Regalflächen sind<br />

farblich passend zur<br />

Promofläche gestalten und<br />

ergeben ein harmonisches<br />

Gesamtbild. Die Blockbildung<br />

der Produkte<br />

schafft Ruhepunkte<br />

fürs Auge.<br />

SELFIPOINT<br />

Wer Spaß beim Shoppen hat<br />

und ein schönes Motiv im<br />

Geschäft findet, wird gerne<br />

darüber berichten, und es in<br />

den sozialen Netzwerken<br />

posten. Die Kunden können auf<br />

dem Schlitten Platz nehmen<br />

und werden somit Teil der<br />

Gestaltung.


WEIHNACHTSBÄUME<br />

Ein geschmückter Baum liefert<br />

die perfekte Inspiration, wie der<br />

Weihnachtsschmuck Zuhause<br />

wirkt. Je liebevoller und kreativer<br />

der Weihnachtsbaum dekoriert<br />

ist, desto besser ist der Verkauf.<br />

BEWEGUNG<br />

ZIEHT BLICKE AN<br />

Die Kunden können auf<br />

Knopfdruck die Eisbären<br />

tanzen lassen. Bewegte<br />

Inszenierungen begeistern<br />

große und kleine Kunden<br />

und sind Highlights im<br />

Verkaufsraum.<br />

„Weihnachtswunderland“:<br />

▶ Für die Inszenierung der Weihnachtsdekoration gilt „mehr<br />

ist mehr“ – die Gestaltung darf üppig und aufwendig sein.<br />

▶ Auf einen Wow-Effekt setzen – an Weihnachten ist die<br />

Konkurrenz um die Aufmerksamkeit der Kunden groß.<br />

▶ Alle Sinne der Kunden ansprechen – neben dem visuellen<br />

Aspekt runden haptische Eindrücke, Musik, Duft und eine<br />

emotionale Beleuchtung die Gestaltung ab.<br />

▶ Eine perfekte Lichtdramaturgie setzt die Weihnachtsdeko in<br />

Szene. Die Beleuchtung sollte nicht nur hell, sondern vor allem<br />

emotional sein. Damit funkelnde Lichterketten und LED-<br />

Kerzen zur Wirkung kommen, sollte die Grundbeleuchtung im<br />

Verkaufsraum dezent sein.<br />

BILD: Oliver Mathys<br />

DIE OPTIK DER<br />

WARENTRÄGER<br />

Alles, was der Kunde sieht,<br />

ist Teil der Inszenierung.<br />

Hier passt die Farbe und das<br />

Material zur Gesamtoptik<br />

des Aufbaus.


INTERVIEW MIT Christoph Büscher<br />

„Es ist bereichernd, sich<br />

zu Themen auszutauschen,<br />

die alle angehen“<br />

Der Industrieverband Garten feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag.<br />

Seit neun Jahren ist Christoph Büscher Vorsitzender des IVG. Wir haben das<br />

zum Anlass genommen, mit ihm über die Verbandsarbeit, vergangene<br />

Krisen und die aktuellen Herausforderungen zu sprechen.<br />

Christoph Büscher, Chief Marketing<br />

Officer bei der Hauert HBG<br />

Dünger AG, ist seit 2014 Vorsitzender<br />

des Industrieverbands Garten.<br />

Der IVG vertritt die Interessen der<br />

Hersteller von Gebrauchs- und<br />

Verbrauchsgütern in der grünen<br />

Branche für den Hobby- und den<br />

Profimarkt. Er vereint derzeit über<br />

150 Mitgliedsunternehmen und<br />

setzt sich auf allen Ebenen für<br />

deren Belange ein. Der Verband<br />

arbeitet in sechs Fachabteilungen<br />

mit unterschiedlichen Schwerpunkten:<br />

Garten Lifestyle, Garten-<br />

und Rasenpflegegeräte, Profigartenbau,<br />

Lebendes Grün, Pflanzenernährung,<br />

-ge sund heit und -pflege<br />

und Substrate, Erden, Ausgangsstoffe.<br />

www.ivg.org<br />

BILD: Christoph Killgus<br />

<strong>DEGA</strong>: Herr Büscher, Sie kommen<br />

ursprünglich nicht aus der grünen<br />

Branche und sind dennoch in Ihrem<br />

ganzen Berufsleben in der Agrar- und<br />

Gartenwelt zu Hause. Wie kommt das?<br />

Büscher: Mein Vater hat seine komplette<br />

Karriere bei John Deere gemacht und ich<br />

bin mit den Firmenfarben Grün-Gelb<br />

aufgewachsen. Als Jugendlicher wollte<br />

ich natürlich auf keinen Fall in der gleichen<br />

Firma arbeiten, sondern etwas<br />

komplett anderes machen. So habe ich<br />

Jura studiert und auch beide Staatsexamen<br />

gemacht. Allerdings habe ich nie in<br />

diesem Beruf gearbeitet. Stattdessen bin<br />

ich doch bei John Deere gelandet. Später<br />

war ich dann bei Sabo, damals einer<br />

100-prozentigen Tochter von John Deere,<br />

als Vertriebsleiter tätig.<br />

So bin ich in die grüne Branche gekommen.<br />

In der Zeit bei Sabo habe ich<br />

den IVG kennengelernt. Als Sabo verkauft<br />

wurde, bin ich zu Hauert gewechselt und<br />

von der Technik zu den Düngern gekommen.<br />

Nachdem ich also jahrelang dafür<br />

gearbeitet habe, Gras abzuschneiden –<br />

setze ich mich jetzt dafür ein, dass es gut<br />

wächst.<br />

<strong>DEGA</strong>: Sie sind schon einige Jahre<br />

ehrenamtlich im Verband aktiv. Lastet<br />

Sie Ihre berufliche Tätigkeit nicht aus?<br />

Büscher: Der ehrenamtliche Einsatz<br />

unterscheidet sich nicht komplett von<br />

meinem beruflichen Engagement. Denn<br />

ich bin ja jeweils im gleichen Markt und<br />

der gleichen Branche tätig, nur eben<br />

unter anderen Vorzeichen. Natürlich ist<br />

es eine Herausforderung, die Zeit für<br />

einen Verband mit der beruflichen<br />

Arbeit unter einen Hut zu bringen.<br />

Ich habe es aber immer als bereichernd<br />

empfunden, über die Verbandsarbeit<br />

mit anderen zusamm<br />

enzukommen und mich auszutauschen.<br />

Es ist auch immer eine Freude,<br />

wenn wir uns im Vorstand treffen und zu<br />

Themen austauschen, die alle angehen.<br />

Insofern mag ich mein Engagement für<br />

den Verband gar nicht als so große Leistung<br />

herausstellen, denn ich profitiere<br />

persönlich sehr davon. Es lohnt sich immer,<br />

gemeinsam mit anderen unterwegs<br />

zu sein und nicht nur auf dem eigenen<br />

Hof zu bleiben.<br />

<strong>DEGA</strong>: Diese Sicht ist leider gar nicht<br />

allgemein verbreitet. Viele Verbände<br />

haben heute Schwierigkeiten, genügend<br />

Engagierte zu gewinnen. Wie<br />

erleben Sie das beim IVG?<br />

Büscher: Unsere Erfahrungen sind zum<br />

Glück positiv. Wir können unsere Ämter<br />

besetzen. Für den IVG habe ich immer<br />

den Eindruck gehabt, dass es genug<br />

Unterstützung für die Arbeit gibt. Das


INTERVIEW · BRANCHENBLICK<br />

steht und fällt einfach mit dem Verständnis<br />

für die Sinnhaftigkeit und mit der<br />

Kultur, die in einem Verband gepflegt<br />

wird. Und offensichtlich meinen die Mitglieder,<br />

dass sich eine Beteiligung lohnt.<br />

Sehr hilfreich ist dabei, dass wir mit Anna<br />

Hackstein auch eine sehr dynamische<br />

und gut organisierte Geschäftsführerin<br />

haben, die die ehrenamtlichen Mitarbeitenden<br />

unterstützt und entlastet.<br />

<strong>DEGA</strong>: Worin bestehen die wichtigsten<br />

Aufgaben des IVG?<br />

Büscher: Die Verbandsarbeit ist sehr vielfältig.<br />

Ein moderner Verband muss<br />

Dienstleister für seine Mitglieder sein. Das<br />

war schon immer so, rückt aber immer<br />

mehr in den Mittelpunkt. Ein Verband<br />

muss heute vor allem mit der großen<br />

Geschwindigkeit zurechtkommen, in der<br />

sich Themen, Herausforderungen und<br />

Krisen abwechseln. Dazu kommt die<br />

Beschäftigung mit gesetzlichen Regelungen<br />

und Veränderungen der Spielregeln.<br />

Die Bearbeitung dieser Herausforderungen<br />

ist gleichzeitig die Klammer über<br />

der breiten Mitgliederstruktur des IVG.<br />

Bei diesen Themen, die alle angehen und<br />

zentral geregelt werden können, steht<br />

der Verband an der Seite der Unternehmen.<br />

Zu unseren Aufgaben gehört auch,<br />

eine Brücke zu schlagen zu den Handelsverbänden,<br />

zu anderen Organisationen<br />

und internationale Netzwerke zu pflegen.<br />

„Wenn sich Wettbewerber<br />

durch den Verband<br />

persönlich kennen, gehen<br />

sie am Markt fair<br />

miteinander um.“<br />

<strong>DEGA</strong>: Wenn Wettbewerber in einem<br />

Verband zusammenkommen, ist das<br />

hilfreich oder eher schwierig?<br />

Büscher: Es ist absolut hilfreich für alle,<br />

wenn im Verband ein ganzes Wettbewerbsumfeld<br />

vertreten ist. Dann wird<br />

ein fairer Wettbewerb leichter Wirklichkeit,<br />

denn dann hält sich jeder eher an<br />

gute Spielregeln. Wenn sich Wettbewerber<br />

im Verband begegnen und persönlich<br />

kennen, geht man auch am Markt<br />

fair miteinander um.<br />

<strong>DEGA</strong>: Inwieweit haben IVG-Mitglieder<br />

bei der Neuaufnahme von Mitgliedern<br />

ein Mitspracherecht? Es mag ja<br />

teils Wettbewerbsängste geben.<br />

Büscher: Wir haben in unserer Satzung<br />

dieses Thema weitgehend objektiviert. Es<br />

darf keinen Nasenfaktor geben. Entscheidungen<br />

sollen nicht aufgrund von Befindlichkeiten<br />

getroffen werden. Auch Wettbewerb<br />

darf kein Ausschlussgrund sein,<br />

denn natürlich versammeln sich in einem<br />

Verband immer auch Wettbewerber, über<br />

die Vorteile haben wir ja eben gesprochen.<br />

Wenn ein Unternehmen die Anforderungen<br />

der Satzung und des Regelwerks<br />

erfüllt, kann es Mitglied werden.<br />

Natürlich prüft der Vorstand einen Antrag,<br />

aber auch das mit objektiven Kriterien.<br />

Wir gratulieren<br />

zu 50 Jahren IVG<br />

2024<br />

HERZLICHEN<br />

GLÜCKWUNSCH!<br />

23.–26. Januar<br />

SICHERHEIT für Ihre<br />

Kulturen und Gewächshäuser.<br />

Spezialversicherer des europäischen Gartenbaus –<br />

seit 1847.<br />

Unsere Kernkompetenz ist es, die einzigartigen Risiken<br />

des Gartenbaus zu erkennen, zu bewerten und zu<br />

minimieren. Wir schützen die Existenz und die Liquidität<br />

unserer Mitglieder gegen branchenspezifische Gefahren<br />

aus Natur und Technik. Damit Sie auf der sicheren Seite<br />

stehen, wenn es anders kommt als geplant.<br />

Lernen Sie uns kennen:<br />

www.gartenbau-versicherung.de<br />

WWW.IPM-ESSEN.DE<br />

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<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

33


BRANCHENBLICK · INTERVIEW<br />

<strong>DEGA</strong>: Wegen der vielen unterschiedlichen<br />

Mitglieder im IVG gibt es mehrere<br />

Fachgruppen. Können Sie zu diesen<br />

ein paar Worte sagen?<br />

Büscher: Die Fachgruppen sind eine<br />

große Stärke des IVG. Sie ermöglichen<br />

uns, trotz der Unterschiedlichkeit der<br />

unternehmerischen Felder den Firmen<br />

eine solide und qualifizierte Betreuung,<br />

Beratung und Begleitung zu bieten.<br />

Denn natürlich geht es da schon um teils<br />

recht unterschiedliche Fragestellungen.<br />

Für alle, die nahe an der gärtnerischen<br />

Produktion sind, ist beispielsweise das<br />

Thema Torf und Torfersatzstoffe seit vielen<br />

Jahren ein großes Thema.<br />

<strong>DEGA</strong>: Der Torf ist ein gutes Beispiel<br />

für ein Thema, bei dem es nicht einfach<br />

ist, differenziert zu agieren.<br />

Büscher: Ja, das Thema darf man nicht<br />

nur schwarz oder weiß sehen. Und<br />

genau das zeichnet auch eine gute Interessenvertretung<br />

aus, die wir pflegen.<br />

Wir haben Unternehmen dabei, die<br />

komplett torffrei sind. Wir haben solche,<br />

für die und deren Kunden der Torf noch<br />

unersetzbar ist. Andere sind im Übergang.<br />

Die Frage der Verfügbarkeit und<br />

der Qualität von Rohstoffen beschäftigt<br />

dabei sehr, ebenso die Logistikkosten.<br />

Teilweise kommen die Rohstoffe ja von<br />

sehr weit her. Uns ist wichtig, mit dem,<br />

was wir als Interessenvertretung verstehen,<br />

dass die Politik alle Aspekte eines<br />

Themas kennt und dann solide Entscheidungen<br />

treffen kann.<br />

<strong>DEGA</strong>: Die Nachhaltigkeit ist ein Thema,<br />

das alle betrifft.<br />

Büscher: Bei der Nachhaltigkeit ist mir<br />

wichtig, dass diese ehrlich und solide<br />

umgesetzt wird, auch undogmatisch.<br />

Über Nachhaltigkeit selbst reden wir ja<br />

bestimmt schon seit über 20 Jahren. Leider<br />

ist der schöne Begriff teilweise doch<br />

etwas abgegriffen und wird für Green<br />

Washing auch immer mal missbraucht.<br />

Wer es ernst meint mit der Nachhaltigkeit,<br />

muss auch damit umgehen, dass<br />

das Thema sehr komplex ist.<br />

Zur Nachhaltigkeit gehört auf jeden<br />

Fall auch die Wirtschaftlichkeit. Es geht<br />

bei uns darum, dass unsere Unternehmen<br />

Produkte schaffen, mit denen die<br />

Leute Freude in ihrem Garten haben und<br />

die Produktion gleichzeitig einen möglichst<br />

geringen Impact hat. Dabei darf<br />

„Wir haben eine<br />

Achterbahnfahrt, bei der<br />

es nötig ist, sich schnell<br />

und f lexibel auf neue<br />

Situationen einzustellen.“<br />

man auch nicht vorschnell nur auf bestimmte<br />

Produktlösungen schauen. Je<br />

nach Anforderung kann es durchaus<br />

sein, dass der Einsatz von mineralischem<br />

Dünger nachhaltiger ist als der Einsatz<br />

organischer Dünger.<br />

Auch das Thema Rasen ist für mich<br />

ein gutes Beispiel, dass man mit Nachhaltigkeit<br />

differenziert umgehen muss.<br />

Rasen ist zuletzt in die Kritik geraten,<br />

weil dort nichts blüht. Aber es ist eine<br />

wichtige Fläche sowohl für den privaten<br />

als auch den öffentlichen Raum. Wir reden<br />

davon, dass wir mehr Zeit draußen<br />

verbringen und aktiv gestalten wollen<br />

und das auch gemeinsam mit anderen<br />

Menschen. Das ist entweder auf einer<br />

gepflasterten Fläche oder eben auf dem<br />

Rasen möglich, aber nicht auf einer Wildblumenwiese.<br />

Der Rasen spielt in mancherlei<br />

Hinsicht also eine ganz wichtige<br />

Rolle. Es hilft nichts, da nur einseitig<br />

emotional zu diskutieren.<br />

Als Verband behandeln wir Unternehmen<br />

natürlich nicht unterschiedlich, je<br />

nach vermeintlich größerer oder geringerer<br />

Nachhaltigkeit. Es steht uns auch<br />

nicht zu, bei der Firmenstrategie mitzureden<br />

und uns da einzumischen. Konkret<br />

diskutiert wird dabei in den Fachabteilungen,<br />

wo sich die Firmen von ihrer<br />

Aufstellung näher sind. Das nutzen die<br />

Unternehmen auch.<br />

<strong>DEGA</strong>: Wenn wir auf die letzten Jahre<br />

zurückblicken: Der Gartenmarkt hat<br />

von der Coronazeit profitiert. Wie<br />

haben die IVG-Firmen diese Zeit<br />

erlebt?<br />

Büscher: Die Coronazeit würde ich in<br />

drei Phasen einteilen. Am Anfang gab es<br />

den großen Schreckmoment. Die erste<br />

Phase hatte ja auch etwas sehr Bedrohliches,<br />

als auf einmal ganz vieles nicht<br />

mehr ging.<br />

In der zweiten Phase hat sich dann<br />

vieles eingespielt. Die Heimarbeit hat<br />

viel besser funktioniert als am Anfang<br />

und neue Abläufe haben sich etabliert.<br />

Weil die Wirtschaft weitergelaufen ist<br />

und die Dinge funktioniert haben, behielten<br />

die Leute auch ihre Kaufkraft.<br />

Weil sie nicht in den Urlaub fahren konnten,<br />

haben sie das Geld für die Gartenausstattung<br />

eingesetzt. In der dritten<br />

Phase hat sich das Blatt allerdings wieder<br />

zum Schwierigen gewendet, mit<br />

Ressourcenmangel und Logistikproblemen.<br />

Chinesische Häfen waren blockiert,<br />

Container standen still.<br />

Mittlerweile wünscht man sich die<br />

Schwierigkeitsstufe der Coronazeit<br />

schon wieder zurück, denn das war ein<br />

Kindergeburtstag im Vergleich zu dem,<br />

was wir heute haben – wobei natürlich<br />

die vielen Gesundheitsprobleme bei Betroffenen<br />

in keiner Weise verniedlicht<br />

werden sollen. Aber jetzt haben wir eine<br />

Situation, in der sich eine Krise an die<br />

andere reiht.<br />

<strong>DEGA</strong>: Wie stellt sich die Markt- und<br />

Absatzlage mittlerweile dar?<br />

Büscher: Die ist geprägt von der Überlagerung<br />

mehrerer Problemfelder. Da ist<br />

der Krieg in der Ukraine, jetzt ganz aktuell<br />

der Krieg in Israel, der für ein ohnehin<br />

schwankendes System noch mehr Unsicherheit<br />

bringt. Die Inflation scheint sich<br />

allmählich zu beruhigen, aber von Preisrückgängen<br />

in größerem Stil kann man<br />

nichts sehen. Die Kaufkraft ist<br />

geschwächt. Nicht wenige Menschen<br />

haben Schwierigkeiten, ihre Lebenshaltungskosten<br />

zu decken. Das hat natürlich<br />

auch Einfluss auf den Gartenmarkt.<br />

Und so haben wir das erste Mal in der<br />

jüngeren Vergangenheit die Situation,<br />

dass der Gartenmarkt schrumpft. Möglicherweise<br />

stehen wir immer noch besser<br />

da als andere Branchen. Ich bin optimistisch<br />

für die kommende Saison 2024,<br />

dass sich da vieles wieder einpendeln<br />

und besser laufen wird. Aber es war<br />

schon eine Herausforderung, von dem<br />

Hoch für die Branche in der Coronazeit,<br />

in eine Zeit des Abschwungs zu gehen.<br />

<strong>DEGA</strong>: In der Coronazeit hat der IVG<br />

die Aufgabe eines Mittlers zwischen<br />

den Lieferanten, den IVG-Mitgliedern,<br />

und dem Handel übernommen. Hier<br />

wurde beispielsweise für Verständnis<br />

34 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


geworben und für eine partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit. Was ist davon<br />

übrig geblieben?<br />

Büscher: Anna Hackstein macht als IVG-<br />

Geschäftsführerin einen sehr guten Job<br />

und ist auch bei dieser Aufgabe sehr<br />

aktiv. In der Krisenzeit ging es intensiv<br />

um Austausch und Kontakt mit dem<br />

Handel und anderen Stakeholdern. Da<br />

haben wir gute gemeinsame Wege<br />

gefunden. Natürlich gibt es immer mal<br />

auch Fälle, wo es zwischen Industrie und<br />

Handel knirscht. Dann ist gute Kommunikation<br />

gefragt und die ist uns wichtig.<br />

<strong>DEGA</strong>: Wie erleben die IVG-Mitglieder<br />

die Inflation, die sich allmählich<br />

abzuschwächen scheint? Wie sieht es<br />

mit den Kostensteigerungen aus?<br />

Büscher: Im Bereich Düngemittel und<br />

Pflanzenernährung haben die Rohstoffpreise<br />

eine sehr große Rolle gespielt. Wir<br />

sehen jetzt seit einiger Zeit eine gewisse<br />

Entspannung am Rohstoffmarkt. Da darf<br />

man gespannt sein, wie es weitergeht.<br />

Manche Preise sind wieder auf einem<br />

tragbaren Niveau. Viele vergessen allerdings,<br />

dass die Rohstoffpreise oft gar<br />

nicht die entscheidende Größe sind.<br />

Die Energiepreise sind weiter hoch, die<br />

steigenden Logistikkosten ein Riesenthema.<br />

Die Personalkosten sind deutlich gestiegen.<br />

Zudem ist die Inflation weiter<br />

hoch. Manche Kunden erwarten, dass mit<br />

zurückgehender Inflation die Preise deutlich<br />

zurückgehen, aber dem ist nicht so,<br />

das geht nicht. Mancher Lieferant hat zu<br />

recht hohen Preisen einkaufen müssen<br />

und kann auch deshalb nicht auf einmal<br />

niedrigere Preise bieten. Die Amplitude<br />

bei allen Entwicklungen ist viel größer als<br />

früher. Wir haben eine Achterbahnfahrt,<br />

bei der es nötig ist, sich schnell und flexibel<br />

auf neue Situationen einzustellen.<br />

<strong>DEGA</strong>: Sie sprechen die Logistik an:<br />

Wie sehen Sie da die Situation?<br />

Büscher: Hier gab und gibt es immense<br />

Preissteigerungen und einen Mangel an<br />

Fahrern. Spannend werden könnte, dass<br />

viele heute noch kurzfristiger für den<br />

eigenen Bedarf einkaufen. Der Gartenmarkt<br />

lebt ohnehin stark vom saisonalen<br />

Geschäft. Die Vororderphasen könnten<br />

sich also weiter zuspitzen, weil Kunden<br />

versuchen, immer kurzfristiger einzukaufen.<br />

Das ist allerdings auch gefährlich,<br />

denn wenn die nächste Saison, was<br />

zu erwarten ist, gut laufen wird, kann<br />

nicht ohne Weiteres jeder kurzfristig<br />

geäußerte Bedarf gedeckt werden.<br />

<strong>DEGA</strong>: Wenn Sie den IVG in fünf Jahren<br />

sehen – was ist Ihre Vision?<br />

Büscher: Bei der Achterbahn, über die<br />

wir sprachen, sind fünf Jahre tatsächlich<br />

ein maximaler Horizont. Von der Ausrichtung<br />

und Stoßrichtung ist der IVG<br />

gut aufgestellt. Wir haben eine gute<br />

Mischung zwischen etablierten Strukturen<br />

und einer Bereitschaft für Innovationen.<br />

Unser Verband hat auch für die<br />

Zukunft beides: solide funktionierende<br />

Strukturen und die Offenheit für neue<br />

Entwicklungen und Wege. Das lässt<br />

mich optimistisch nach vorn schauen!<br />

Das Interview führte Christoph Killgus<br />

Glückwunsch<br />

zum Jubiläum!<br />

Wir gratulieren zum halben Jahrhundert!<br />

Vielen Dank für die lange, gute und<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit!<br />

Verlag Eugen Ulmer<br />

©Ruth Black / Shutterstock<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

35


SERIE VERKAUFSSCHULE | TEIL 10/10<br />

Am Ende kein<br />

Abschluss?<br />

Wenn im Verkaufsgespräch die Abschlussquote nicht stimmt, trainieren viele<br />

vor allem Abschlusstechnik. Miriam J. Hohenfeldt empfiehlt einen anderen<br />

Ansatz: die Gesprächseröffnung trainieren! Denn hier wird das Fundament für<br />

den Erfolg gelegt. Und jeder weiß: Der erste Eindruck entscheidet.<br />

Miriam<br />

J. Hohenfeldt<br />

Beraterin und EnterTRainerin,<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Vertrieb und Führungskräftecoaching<br />

im (Einzel-)Handel und<br />

der grünen Branche. Kontakt:<br />

www.network-angel.de<br />

SERIE IN ZEHN TEILEN<br />

„Mir macht verkaufen Spaß“, sagt<br />

Miriam J. Hohenfeldt über sich. Ihre<br />

Leidenschaft für das Thema gibt<br />

die Vertriebsexpertin in Seminaren<br />

und Coachings weiter. In <strong>DEGA</strong><br />

<strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> und in unserem<br />

neuen Digitalmagazin Inside! stellt<br />

sie wichtige Grundlagen und<br />

praxisnahe Tipps für den Verkauf<br />

zusammen – in unserer kleinen<br />

Verkaufsschule, die in insgesamt<br />

zehn Teilen erscheinen wird. Die<br />

erschienenen Teile können Sie hier<br />

abrufen: www.gruener-marktonline.de,<br />

Webcode dega9772.<br />

Um mit der Gesprächseröffnung<br />

die Grundlage für einen erfolgreichen<br />

Abschluss zu legen, sollte<br />

man sich zunächst klarmachen, in<br />

welchen Phasen eine Gesprächseröffnung<br />

verläuft.<br />

Phase 1: Die Aufwärmphase<br />

Das ist die allererste Phase bei der Begegnung.<br />

Hier bricht man auf menschlicher<br />

Ebene das Eis. Diese Phase ist zwar<br />

wichtig, aber es handelt sich noch nicht<br />

um das eigentliche Verkaufsgespräch.<br />

Hinzu kommt: Bei eiliger Kundschaft, die<br />

einem nur wenig Zeit einräumt und sofort<br />

zur Sache kommen will, ist diese<br />

Phase kurz oder fällt ganz aus.<br />

Das bedeutet für Gartencenter: Hier<br />

gilt es einen klaren Plan zu haben, wie<br />

der Kundschaft auf der Fläche begegnet<br />

werden soll. Soll jede Person in jedem<br />

Fall mindestens mit einem freundlichen<br />

Blick und einem Zunicken begrüßt, oder<br />

in jedem Falle mit einem freundlichen<br />

„Hallo“ begrüßt werden? Sollen die Verkaufsmitarbeitenden<br />

die Kundschaft<br />

proaktiv ansprechen? Wie lautet die Managemententscheidung<br />

auf die Frage:<br />

Was hat Priorität? Ware oder Kundschaft?<br />

Ist es in Ordnung, wenn aufgrund von<br />

Verkaufsgesprächen CCs auch mal im<br />

Gang stehen bleiben? Und weiß das<br />

Team dies auch?<br />

Phase 2: Interesse wecken<br />

Der Startschuss für das eigentliche Verkaufsgespräch<br />

fällt erst nach der Aufwärmphase.<br />

Ist die Stimmung nach dem<br />

Small Talk gut, bringt man das Gespräch<br />

auf das Warenangebot, das die Kundschaft<br />

am wahrscheinlichsten interessieren<br />

könnte.<br />

Im Unternehmen sollte es<br />

einen klaren Plan geben,<br />

wie die Mitarbeitenden<br />

der Kundschaft auf der<br />

Fläche begegnen sollen.<br />

Miriam J. Hohenfeldt<br />

Das bedeutet für Gartencenter: Um<br />

sich lange Umwege in Verkaufsgesprächen<br />

zu sparen und schneller herauszufinden,<br />

was die Kundschaft interessiert,<br />

helfen Fragen. Meist sind das einfache<br />

Kundennutzen, die man gut in Frageform<br />

verpacken kann. Beispielsweise so:<br />

Wie interessant wäre es für Sie ...? Nur<br />

mal angenommen, Sie könnten …? Wäre<br />

das was für Sie? Wir haben da xyz hereinbekommen,<br />

mit dem Sie das Problem<br />

xyz lösen könnten. Darf ich es Ihnen<br />

einmal zeigen?<br />

Ist die Kundschaft bereits konkret mit<br />

einem Artikel beschäftigt und erfolgt<br />

dann die proaktive Ansprache, sollte<br />

dennoch erst das konkrete Interesse ermittelt<br />

werden. In etwa so: Das haben<br />

wir ganz neu hereinbekommen. Wie gut<br />

gefällt es Ihnen? Wie sehr trifft das bereits<br />

Ihre Vorstellungen? Schon fündig<br />

36 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


KUNDENBERATUNG<br />

BILD: Robert Kneschke/Shutterstock<br />

geworden oder was interessiert Sie konkret?<br />

Phase 3: Analyse<br />

Hat man das Interesse geweckt, stellt<br />

man dann alle Fragen, um die Informationen<br />

zu bekommen, mit denen man<br />

eine gute Lösung bieten kann.<br />

Das bedeutet für Gartencenter: Statt<br />

eine Art Produkt-Show zu veranstalten,<br />

zu allen vorrätigen Artikeln, die zum ersten<br />

Interesse der Kundschaft passen, ist<br />

es hilfreicher, durch entsprechende Fragestellung<br />

die Auswahl der Artikel, die<br />

genauer betrachtet werden sollen, einzuschränken.<br />

Es bilden sich deutlich weniger<br />

Widerstände und Einwände oder<br />

ein deutlich leichterer und gegebenenfalls<br />

schnellerer, sogar auch höherer Abschluss,<br />

wenn man erst die Kundenvorstellungen<br />

weiß und dann konkret die<br />

Nutzen der Artikel hervorheben kann. So<br />

kann auch direkt eine individuelle Argumentation<br />

gefunden werden, warum<br />

bestimmte Artikel eben genau nicht die<br />

optimale Wahl für die Kundschaft sind.<br />

Die Gefahr bei der Eröffnung<br />

Ideal ist es, wenn die Aufwärmphase mit<br />

dem Small Talk unmerklich in Phase 2<br />

und 3, also ins eigentliche Verkaufsgespräch<br />

übergeht. Aber so geschmeidig<br />

läuft es eben nicht immer. Oft sagt die<br />

Kundschaft etwas wie „Ich bin aber<br />

eigentlich hier, weil ich xyz suche“ und<br />

schaut einen erwartungsvoll an, was<br />

man denn nun anbieten möchte. Dadurch<br />

beginnt das eigentliche Gespräch<br />

mit dem Startschuss.<br />

Das bedeutet für Gartencenter: Der<br />

abrupte Schnitt kann das Verkaufspersonal<br />

verunsichern oder dazu verleiten,<br />

Produktvorteile und Fachwissen runterzurattern.<br />

Deswegen ist es wichtig, auf<br />

diese eigentliche Eröffnung nach der<br />

Aufwärmphase vorbereitet zu sein. Die<br />

folgenden Tipps zeigen, welche Gesprächseröffnungen<br />

für diesen wichtigen<br />

Moment in das Repertoire aufgenommen<br />

werden können:<br />

Tipp 1: Komplimente machen<br />

Jeder Mensch hört gerne etwas Nettes.<br />

Die Small-Talk-Phase zu Beginn kann<br />

man gut dazu nutzen, um der Kundschaft<br />

ehrlich gemeinte Komplimente<br />

auszusprechen: Aha, ich sehe, Sie kennen<br />

sich aus, haben sich mit dem Thema<br />

xy bereits beschäftigt. Da haben Sie sich<br />

etwas besonders Schönes ausgesucht.<br />

Das klingt nach einem sehr schönen Zuhause<br />

oder großen Garten.<br />

Solche Aussagen machen die Gesprächspartner<br />

groß. Sie können sich als<br />

Experten fühlen, die im Bereich Garten,<br />

Deko und Gestaltung schon vieles richtig<br />

machen und sich auskennen. Das ist<br />

ein angenehmes Gefühl, weil ankommt,<br />

wenn es ehrlich gemeint ist. Die Überleitung<br />

zu Phase 2 gelingt zusätzlich noch<br />

deutlich leichter.<br />

Tipp 2: In den Kopf schauen<br />

Stellen Sie den Kunden<br />

Fragen – zum einen,<br />

um Informationen zu<br />

bekommen, aber auch um<br />

zu verhindern, dass sich er<br />

sich negative Gedanken<br />

macht.<br />

Miriam J. Hohenfeldt<br />

Wir können einander grundsätzlich natürlich<br />

nur vor den Kopf schauen. Tatsächlich<br />

laufen Verkaufsgespräche aber<br />

immer dann besser, wenn man zumindest<br />

versucht, dem Gegenüber „in den<br />

Kopf zu schauen“ – also zu verstehen,<br />

welche Gedanken die andere Person zu<br />

etwas hat. Die beste Strategie in der Eröffnungsphase<br />

ist es, Fragen an die<br />

Kundschaft zu stellen. Neben dem offensichtlichen<br />

Grund dafür – Informationen<br />

zu bekommen – gibt es ein weiteres<br />

wichtiges Motiv, das häufig übersehen<br />

oder unterschätzt wird: Die Kundschaft<br />

macht sich keine unsichtbaren, möglicherweise<br />

ablehnende Gedanken.<br />

In jedem Moment, in dem das Verkaufspersonal<br />

redet, hat die Kundschaft<br />

Zeit, sich Gedanken zu machen. Gerade<br />

dann, wenn man sich zum ersten Mal begegnet<br />

und am Anfang des Gespräches<br />

darüber nachdenkt, was man voneinander<br />

hält. Die Kundschaft entwickelt<br />

Theorien, was man ihr verkaufen will<br />

und was es ihr bringt: Solange das Verkaufspersonal<br />

redet, entscheidet sich die<br />

Kundschaft und sagt Ja oder Nein zur<br />

Person. Das will man jetzt noch nicht!<br />

Wenn aber die Kundschaft redet, hat sie<br />

keine Zeit für solche Grübeleien und offenbart<br />

stattdessen wichtige Informationen,<br />

welche Erwartungen sie hat und zu<br />

welcher Entscheidung sie gegebenenfalls<br />

bereits jetzt tendiert.<br />

Tipp 3: Notfallfragen parat haben<br />

Noch schlimmer, als selbst zu viel zu reden,<br />

sind zu lange Gesprächspausen –<br />

die peinlichen Momente, in denen keiner<br />

etwas sagt und sich alle unwohl fühlen.<br />

Das kann aber gerade in den Gesprächseröffnungsphasen<br />

schnell passieren,<br />

wenn die Kundschaft fremd ist<br />

und kurz angebunden auf Einstiegsfragen<br />

antwortet.<br />

Die Sicherheitsstrategie gegen unangenehme<br />

Gesprächspausen: Eine kleine<br />

Auswahl an Notfallfragen speziell für<br />

diese Momente parat haben, in denen<br />

eine unangenehme Pause heraufzieht.<br />

Eine gute Möglichkeit sind Verständnisfragen<br />

wie: Sie sagten gerade, dass Sie<br />

eine Pflanze für Ihr Schlafzimmer suchen.<br />

Können Sie mir die Raum- und<br />

Lichtverhältnisse noch einmal genauer<br />

beschreiben?<br />

Tipp 4: Nicht nur Fragen stellen<br />

Auch wenn Fragen in allen drei Phasen<br />

der Gesprächseröffnung die entscheidende<br />

Rolle spielen, gilt es nicht nur Fragen<br />

zu stellen. Es gilt, das Gespräch<br />

durch sparsame Aussagen, Erfahrungen<br />

oder Feststellungen aufzulockern. Sonst<br />

besteht die Gefahr, dass sich die Kundschaft<br />

fühlt, als würde sie in einem Verhör<br />

ausgefragt.<br />

Wenn also die Gesprächseröffnung in<br />

ihren Phasen klar ist und mit zielgerichteter<br />

Kommunikation im Sinne der vier<br />

Tipps abläuft, geht es auch mit dem Abschluss<br />

deutlich schneller und leichter.<br />

Text: Miriam J. Hohenfeldt, Burgen bei<br />

Koblenz<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

37


BETRIEBSFÜHRUNG<br />

MITARBEITEREVENTS<br />

Motivation und<br />

Zusammengehörigkeit<br />

stärken<br />

Mitarbeiterevents stärken die Mitarbeiterbindung und die eigene Arbeitgebermarke.<br />

Aber welche Veranstaltungen liefern in Gartencentern nicht nur Spaß und Unterhaltung,<br />

sondern fördern auch den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl? Wir haben uns<br />

bei den Kolleginnen und Kollegen umgehört.<br />

In diesem Jahr wurde bei den Firmenevents<br />

der Ernst Meier AG im schweizerischen<br />

Dürnten Schottland zelebriert. Im Juni<br />

konnten die Mitarbeitenden ihre Kräfte im<br />

Steine schleudern und Axt werfen messen.<br />

Auch der Baumstammweitwurf stand<br />

auf dem Programm.<br />

BILDER: Ernst Meier AG<br />

Dass man jede Gelegenheit nutzen<br />

kann, um etwas Neues zu<br />

lernen und dabei trotzdem Spaß<br />

zu haben – davon ist Erwin Meier-Honegger<br />

überzeugt. Der Mit-Geschäftsführer<br />

des Gartencenters Meier im<br />

schweizerischen Dürnten mag Events,<br />

bei denen jeder etwas Neues für sich<br />

mitnehmen kann, sei es beruflich oder<br />

privat. Gerade erst war er mit einigen<br />

seiner Führungskräfte bei einem Kadertreffen,<br />

für das er einen ganz besonderen<br />

Ort gewählt hat: den Schweizerhof<br />

in der Lenzerheide. Zum Hotel gehört<br />

das Restaurant Scalottas Terroir, das sich<br />

auch dank seiner konsequent regionalen<br />

Produkte mit einem grünen Michelin-Stern<br />

schmücken darf.<br />

Vorbild Hotellerie und<br />

Gastronomie<br />

Für Meier-Honegger sind Hotellerie und<br />

Gastronomie die Branchen, von denen<br />

Gartencenter noch jede Menge lernen<br />

können, vor allem, was den Umgang mit<br />

Kunden betrifft. „Die Inhaber des Schweizerhofs<br />

sind phänomenale Gastgeber,<br />

die regelmäßig Empathieschulungen<br />

mit ihrem Team durchführen“, schwärmt<br />

Meier-Honegger. Denn Empathie ist<br />

lernbar. „Natürlich steckt die Fähigkeit<br />

zur Empathie auch im Menschen drin,<br />

mal mehr, mal weniger. Aber wenn es im<br />

Team gelebt wird, ist es ansteckend. Wir<br />

kennen das aus der Pflanzenwelt, beispielsweise<br />

von den effektiven Mikroorganismen.<br />

Wenn es im Boden ein<br />

Übermaß an positiven Bakterien gibt,<br />

dann können sie die negativen drehen.“<br />

Wie es sich anfühlt, wenn die Mitarbeiter<br />

in einem Unternehmen authentisch,<br />

ehrlich und empathisch sind, konnten<br />

die Teilnehmer des Kadertreffens einige<br />

Tage erleben und etwas in den eigenen<br />

(Berufs-)Alltag mitnehmen.<br />

Unterkünfte, die ein wenig anders<br />

sind, in denen sich etwas erleben und erlernen<br />

lässt – das ist nicht alleine Führungskräften<br />

vorbehalten. „Ich bemühe<br />

mich, das auch immer wieder mit verschiedenen<br />

Mitarbeitern zu machen. Ich<br />

finde nichts schlimmer als Mitarbeiter<br />

einzuladen und dann ein möglichst billiges<br />

Hotel zu buchen.“ Kunterbunt über<br />

alle Hierarchiestufen hinweg gemischt<br />

sind die Beschäftigten, die alljährlich zur<br />

IPM nach Essen fahren. „Bis 2016 gab es<br />

da das wunderbare Hotel-Restaurant Résidence<br />

in Essen-Kettwig, in dem wir im<br />

Anschluss an die Messe mit dem legendären<br />

Inhaber und Küchenchef Berthold<br />

Bühler die Weiterbildung genussreich<br />

verlängern durften. Es gab ein Sechs-<br />

Gänge-Menü, und wir haben dafür<br />

selbst den Tisch gedeckt und in der Küche<br />

mitgeholfen.“ Wie viel Arbeit dahinter<br />

steckt und zu welchem Preis letztlich<br />

ein solch aufwendiges Menü dann doch<br />

zu haben ist – da gibt es viele Parallelen<br />

38 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


zu Pflanzenproduktion<br />

und -verkauf.<br />

Zu jedem<br />

Gang gab es dann<br />

noch einen anderen<br />

Wein und zu<br />

diesem Wein die<br />

Erwin Meier-Honegger<br />

Geschichte seiner<br />

Herkunft. „Das<br />

sollten wir eigentlich<br />

mit unseren Pflanzen auch so machen“, war eine<br />

weitere Erkenntnis, die sich aus dem Event ergab.<br />

Themenjahr statt Thementag<br />

„Auf unseren Events kann<br />

man gemeinsam Spaß<br />

haben und gleichzeitig<br />

etwas lernen. “<br />

Natürlich gibt es bei Meier-Honegger auch die Feiern,<br />

an denen alle zusammenkommen, beispielsweise das<br />

Firmenfest Ende Januar, das anstelle einer Weihnachtsfeier<br />

stattfindet. „In diesem Jahr haben wir Schottland<br />

zelebriert“, berichtet Meier-Honegger. Da gab es Haggis<br />

– ein kugelförmiges Wurstgericht – Whiskey und professionelle<br />

Highland-Games. „Nach dem Fest konnten die<br />

Mitarbeitenden dann Teams bilden, die trainiert wurden<br />

und sich im Juni im Steine schleudern, Axtwerfen<br />

und Baumstammweitwurf beweisen mussten.“<br />

30 Leute nahmen teil und opferten einige Stunden<br />

ihrer Freizeit, um für die Wettkämpfe fit zu werden. „Es<br />

gab eine Gruppe mit gemischten Teams und eine mit<br />

reinen Männerteams. Das jeweilige Siegerteam aus jeder<br />

Gruppe gewann einen Besuch des RHS Garten-Festivals<br />

in Hampton Court.“ Dass das Hotel keine<br />

08/15-Unterkunft war, versteht sich von selbst. „Ich habe<br />

als Unterkunft ein Haus mitten in der Anlage gemietet.“<br />

Derart umfangreiche Events finden im Gartencenter<br />

Meier alle zwei Jahre statt. Zwischendurch wird es<br />

Firmenevent auf einem Piratenschiff auf dem Zürichsee<br />

Der Piratenkapitän Erwin Meier-Honegger<br />

BILDER: Ernst Meier AG<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

39


BETRIEBSFÜHRUNG<br />

dann auch mal wieder ein wenig kleiner.<br />

Es wurde auch schon ein Schiff auf dem<br />

Zürichsee gechartert und das Motto „Pirates<br />

of the Carribean“ ausgerufen. „Wer<br />

wollte, konnte sich verkleiden.“ Natürlich<br />

ist es ein Unterschied, ob man an der alljährlichen<br />

Betriebsfeier teilnehmen<br />

kann oder ein besonderes Event wie die<br />

IPM oder das Hampton Court Garten-<br />

Festival genießen darf.<br />

„Beim Garten-Festival haben ja die<br />

Mitarbeiter, die mitfuhren, im Vorfeld<br />

auch etwas dafür getan, nämlich hart<br />

trainiert.“ Auch wenn nicht immer alle<br />

alles machen können, schadet das dem<br />

Betriebsklima im Gartencenter nicht.<br />

„Wenn jemand wirklich an einem Event<br />

unglaublich gerne teilnehmen würde,<br />

machen wir das irgendwie möglich“,<br />

sagt Meier-Honegger.<br />

Keine ruhige Kugel schieben<br />

Grünkohlzeit in Norddeutschland, das ist<br />

die Zeit für Boßeltouren bei Garten Grewe.<br />

Ausgestattet mit einem Bollerwagen<br />

voller Getränke sowie einigen Wurfkugeln<br />

und mit einer zünftigen Gastwirtschaft<br />

als Ziel verbinden die Mitarbeiter<br />

des Gartencenters Sport und Spaß. Mit<br />

von der Partie sind auch die Beschäftigten<br />

der beiden Dekoläden, die ebenfalls<br />

zur Grewe Holding gehören. Während in<br />

„Vor allem die Azubis<br />

liegen uns am Herzen. Für<br />

den Nachwuchs haben wir<br />

immer besondere Events.“<br />

Sophie Linnerbauer, Seebauer<br />

Norddeutschland jeder weiß, was „Boßeln“<br />

ist, benötigen Süddeutsche da<br />

schon mal ein wenig Nachhilfe. Die gibt<br />

Jette Grewe, Geschäftsführerin von Garten<br />

Grewe in Rotenburg (Wümme), gerne.<br />

„Beim Boßeln gibt es zwei Mannschaften.<br />

Sie werfen über eine bestimmte<br />

Wegstrecke abwechselnd eine Kugel.<br />

Wer mit den wenigsten Würfen ins Ziel<br />

kommt, hat gewonnen.“<br />

Boßeln ist mehr als eine Spaßsportart.<br />

In Ostfriesland, im Emsland, im Oldenburger<br />

Land, in Teilen Schleswig-Holsteins<br />

sowie verschiedenen weiteren<br />

Landstrichen und Gemeinden in<br />

Deutschland wird Boßeln durchaus<br />

ernsthaft betrieben. Wenn es um die Boßeltour<br />

der Grewe-Beschäftigten geht,<br />

steht allerdings der Spaß im Vordergrund.<br />

Der kann dank des reichlich gefüllten<br />

Bollerwagens groß sein.<br />

Die Boßeltour steht bei den rund 25<br />

Beschäftigten fest im Terminplan. „Einmal<br />

jährlich gibt es dann auch noch ein<br />

Überraschungsevent“, sagt Jette Grewe.<br />

Das findet meist im Sommer statt. „Einmal<br />

habe ich beispielsweise einen Amphibienbus<br />

gemietet. Zuerst haben wir<br />

eine ganz normale Stadtrundfahrt gemacht<br />

und plötzlich ist der Bus einfach<br />

in die Elbe gefahren.“<br />

Ob Varieté-Theater, ein Escape-Room<br />

oder ein toller Heidespaziergang – Jette<br />

Grewe lässt sich für ihre Mitarbeitenden<br />

immer etwa besonderes einfallen. Natürlich<br />

soll auch etwas für die ganze Familie<br />

dabei sein. Daher findet im Sommer<br />

in der Regel ein Grillfest statt, an<br />

dem alle teilnehmen können.<br />

Ideen von Mitarbeitenden für<br />

Mitarbeitende<br />

Sommerfest und Weihnachtsfeier – das<br />

sind die Veranstaltungen, bei denen sich<br />

die Beschäftigten des Gartencenters<br />

Seebauer und des etwa vier Kilometer<br />

entfernten Produktionsbetriebes regelmäßig<br />

treffen. Während das Sommerfest<br />

traditionell in der Gärtnerei in Unterbiberg<br />

stattfindet, kommen an Weihnachten<br />

alle im Gartencenter in München<br />

zusammen. „Bei der Planung bringen<br />

sich die Mitarbeitenden mit ein“, sagt<br />

Personalleiterin Sophie Linnerbauer. „Sie<br />

sind immer stolz auf das, was sie auf die<br />

Beine stellen.“<br />

Nach der Stadtrundfahrt fuhr der Bus in die<br />

Elbe – ein Überraschungsevent bei Grewe.<br />

Jette Grewe (vorn links) lässt sich für ihre Mitarbeitenden<br />

immer etwa Besonderes einfallen.<br />

BILDER: Grewe<br />

Unterwegs mit Wurfkugeln und ausgestattet<br />

mit einem Bollerwagen voller Getränke –<br />

so sieht es aus, wenn Boßeln nicht als<br />

ernsthafter Wettbewerb, sondern zum Spaß<br />

betrieben wird.<br />

40 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


Ein Oktoberfest ist nicht genug: Im<br />

Gartencenter Seebauer in München<br />

feiern die Mitarbeiter noch einmal<br />

eine eigene Wiesn.<br />

Seebauer-Weihnachtsfeier mit<br />

Snow-Express und Verkaufshütten<br />

BILDER: Seebauer<br />

Das Sommerfest hat immer ein Motto.<br />

Da gab es beispielsweise schon mal eine<br />

Seebauer-Wiesn oder eine Beachparty.<br />

Zur Weihnachtsfeier gehört traditionell<br />

ein Weihnachtsmarkt, ein Catering und<br />

eine Ansprache des Chefs. Das Miteinander<br />

der rund 160 Mitarbeitenden wird bei<br />

Seebauer nicht nur mit diesen beiden Betriebsfesten<br />

gefördert. Es finden auch immer<br />

wieder organisierte Team-Abende<br />

statt, um auch mal außerhalb des Gartencenters<br />

miteinander Zeit zu verbringen.<br />

Wer mag, besucht dann mit Kollegen ein<br />

griechisches Restaurant, ein Biergarten<br />

oder das Oktoberfest.<br />

Außerdem gibt es etwa drei- bis viermal<br />

im Jahr sogenannte Kaminabende,<br />

eine Idee von Betriebsinhaber Bernhard<br />

Gerstenkorn. Er leitet in fünfter Generation<br />

das Münchner Familienunternehmen.<br />

„An den Kaminabenden, bei denen<br />

ein Catering-Service fürs leibliche Wohl<br />

sorgt, nimmt sich der Chef viel Zeit für<br />

Anregungen der Beschäftigten“, sagt<br />

Linnerbauer. Teilnehmen kann, wer mag<br />

– meist sind es etwa 20 Personen, die die<br />

Gelegenheit wahrnehmen.<br />

Auch Spontanes hat Platz<br />

„Wir haben außerdem auch immer wieder<br />

saisonale Feiern oder spontane<br />

Events.“ Das kann ein Food Truck sein,<br />

der am Freitagnachmittag die Belegschaft<br />

mit Pulled Burgern versorgt, an<br />

heißen Sommertagen eine Eistruhe oder<br />

auch ein Firmenlauf in München für<br />

einen guten Zweck.<br />

„Besonders am Herzen liegt uns die<br />

Förderung der Azubis“, berichtet Linnerbauer.<br />

„Für den Nachwuchs haben wir<br />

immer wieder ganz besondere Events.“<br />

Sie reichen von Fachexkursionen über<br />

Besuche im botanischen Garten bis zu<br />

Fahrradtouren entlang der Isar. „Das ist<br />

wie alle anderen Events auch wichtig für<br />

die Motivation und das Zusammengehörigkeitsgefühl.“<br />

Text: Susanne Wannags, Nesselwang<br />

96 %<br />

WENIGERCO 2 -<br />

EMISSIONEN*<br />

DIE NACHHALTIGE<br />

BLÄHTON-ALTERNATIVE<br />

NEU<br />

Neu: Das GRANUPLANT® ANT® INDOOR-Konzept<br />

COMPO BIO GRANUPLANT® INDOOR Pflanzgranulat schafft<br />

dank sehr guter Wasserspeicher- und -leitfähigkeit optimale<br />

Wachstumsbedingungen für Zimmerpflanzen. Der flüssige<br />

COMPO BIO GRANUPLANT® Pflanzendünger sorgt für die<br />

perfekte Nährstoffversorgung.<br />

www.compo.de<br />

*GRANUPLANT® im Vergleich zu herkömmlichem Blähton. Die Berechnung erfolgt<br />

in CO 2<br />

-Äquivalenten auf Basis von Durchschnittswerten aus anerkannten Datenbanken.<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

41


SORTIMENTE<br />

KAUFVERHALTEN BEI BLUMENERDEN<br />

Der Preis ist das<br />

wichtigste Kaufkriterium<br />

Zwei Drittel aller <strong>Ausgabe</strong>n in der Kategorie Pflanzerde entfallen auf die stationären<br />

Baumärkte und Gartencenter. Dabei ist für die Kunden der Preis das wichtigste Kriterium<br />

bei der Kaufentscheidung. Der Preis, aber auch die Qualität spielen auch beim Thema<br />

torffreie Erden eine wichtige Rolle. Das ergab eine Studie des GfK im Auftrag des IVG.<br />

BILD: Grit Landwehr<br />

Der Industrieverband Garten (IVG)<br />

hat durch die Consumer Panel<br />

Services GfK eine repräsentative<br />

Befragung zum Kaufverhalten bei Blumenerden<br />

durchführen und auswerten<br />

lassen. Analysiert wurden allgemeine<br />

Kauf- und Verwendungsgewohnheiten<br />

der Käuferinnen und Käufer von Pflanzund<br />

Blumenerden.<br />

Pflanz- und Blumenerde wird von<br />

rund drei Viertel der Befragten auf deren<br />

Balkon/Terrasse verwendet. Der Garten<br />

oder Schrebergarten kommt mit 54 %<br />

auf den zweiten Rang. Hauptsächlich (zu<br />

78 %) wird die gekaufte Erde für blühende<br />

Pflanzen verwendet. Es folgen Grünund<br />

Nutzpflanzen mit jeweils knapp<br />

60 %. Bei der Art der in der Regel gekauften<br />

Erde gibt es eine relativ große Streuung.<br />

So wird konventionelle Blumenerde<br />

(mit Torf) von 49 % der Befragten<br />

gekauft. 40 % kaufen Bio-Erde und 31 %<br />

torffreie Erde. Die torfreduzierte Erde<br />

kommt noch auf einen Anteil von 26 %.<br />

Die relativ hohen Anteilswerte der einzelnen<br />

Erden sprechen dafür, dass es<br />

hier viele Überschneidungen gibt, das<br />

heißt, dass viele Verbraucher in der Regel<br />

mehr als eine Erden-Art kaufen.<br />

Bei der Frage nach den wichtigsten<br />

Kaufkriterien bei Blumenerden spielt der<br />

Preis mit einem Anteil von 55 % die<br />

größte Rolle. Die Eignung für spezielle<br />

Pflanzenarten ist für 32 % der Befragten<br />

unter den wichtigsten Kriterien. Das<br />

Merkmal „Torffrei“ wird nur von 14 % zu<br />

den wichtigsten drei Kriterien beim Kauf<br />

von Erden zugeordnet.<br />

Pflanz- und Blumenerde kaufen die<br />

Verbraucher zu 60 % in Kombination mit<br />

Pflanzen, ein Drittel der Befragten kauft<br />

Erden in Verbindung mit Dünger. Lediglich<br />

20 % geben an, nur die Pflanz-/Blumenerde<br />

ohne weitere verwandte Produkte<br />

zu kaufen. Den Befragten ist der<br />

große Anteil der Pflanzerde am Erfolg<br />

der Kultur der Pflanzen sehr bewusst. So<br />

geben ganze 86 % der Befragten an,<br />

dass sie den Pflanzerden einen hohen<br />

oder sehr/überdurchschnittlich hohen<br />

Anteil am Erfolg der Kultur zuschreiben.<br />

Die GfK wollte zudem wissen, ob Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher beim<br />

Kauf von Blumenerde Bedenken haben,<br />

falls darin Torf enthalten ist. 40 % der Befragten<br />

kennen die Zusammenhänge<br />

nicht oder haben keinerlei Bedenken.<br />

46 % hingegen haben Bedenken in Bezug<br />

auf den Naturschutz, sowie 35 % in<br />

Bezug auf das Klima. 22 % der Befragten<br />

Wichtigste Kaufkriterien von Pflanz-/ Blumenerde:<br />

Torf spielt beim Kauf eine untergeordnete Rolle.<br />

Kaufkombinationen beim Kauf von Pflanzerde:<br />

Erde wird in erster Linie gemeinsam mit Pflanzen<br />

gekauft, getrieben von den Jüngeren.<br />

in % | maximal 3 Antworten pro Befragten möglich<br />

QUELLE: GfK<br />

QUELLE: GfK<br />

42 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


Die Themen Bioqualität und Torffreiheit werden<br />

vor allem von den jungen Kunden getrieben.<br />

„Ein erheblicher Teil der<br />

Kunden würden freiwillig<br />

zu torffreien Substraten<br />

umsteigen, wenn diese<br />

gleichwertig in Qualität<br />

und Preis wären. “<br />

haben sowohl Bedenken in Bezug auf den Naturschutz<br />

als auch Bedenken bezüglich des Klimas. Insgesamt<br />

melden die Jüngeren eher Zweifel am Thema Torf an<br />

als die ältere Zielgruppe.<br />

Betrachtet man<br />

die Rahmenbedingungen<br />

der Erdenherstellung,<br />

so<br />

würden 70 % der<br />

Teilnehmer Torf in<br />

Blumenerden akzeptieren,<br />

wenn<br />

ausgeschlossen<br />

wäre, dass für die<br />

Gewinnung Natur GfK<br />

zerstört wurde.<br />

61 % würden Erden<br />

mit einem auf 30 % reduzierten Torfanteil kaufen<br />

und 57 % würden sich eine Klimakompensation der CO₂-<br />

Emissionen des Torfes wünschen.<br />

„Wenn die Qualität der torffreien Erde genauso gut ist wie<br />

die der torfhaltigen Erde, würde ich eher torffrei kaufen“ – diesem<br />

Statement stimmen drei Viertel aller Befragten grundsätzlich<br />

zu. 68 % der Befragten äußern sich zu folgender Aussage<br />

zustimmend: „Wenn die torffreie Erde nicht teurer ist als die<br />

torfhaltige Erde, würde ich eher torffrei kaufen.“ Insgesamt interessieren<br />

sich fast 50 % nicht für die Rahmenbedingungen<br />

beim Thema Torf, sie beabsichtigen nicht, ihr Kaufverhalten zu<br />

ändern. Personen, die diese Aussage tätigen, gehören zu 55 %<br />

zur Käufergruppe im Bereich der konventionellen Substrate<br />

und zu 29 % zu denen, die auf das Attribut torffrei achten.<br />

Die Studie zeigt zudem, dass 70 % der Verbraucher die Hinweise<br />

auf den Verpackungen zur Anwendung lesen. „Dies ist<br />

ein wichtiger Punkt, denn beim Umgang mit torffreien Substraten<br />

kommt es auch auf die richtige Handhabung durch die<br />

Gärtnerinnen und Gärtner an“, ergänzt Testroet für den IVG.<br />

Text: Grit Landwehr nach Informationen der GfK<br />

NEXT LEVEL<br />

IM BIO-GARTEN<br />

Bedenken zum Thema Torf: Die Jüngeren melden<br />

eher Zweifel an, als die ältere Zielgruppe.<br />

QUELLE: GfK<br />

DIE NEUEN PRODUKTE AUS DER<br />

UNIVERSAL-LINIE VON FLORAGARD<br />

Mit dem neuen Bio-Rindenhumus und dem Bio Gartenund<br />

Gemüsemulch bieten Sie Ihren Kunden zwei torffreie<br />

Produkte für umfassende Gartenprojekte an.<br />

W W W. F L O R A G A R D . D E


SORTIMENTE<br />

HOBBYERDEN<br />

Schritt für Schritt in<br />

Richtung torffrei<br />

BILDER: Floragard<br />

BILDER: Floragard<br />

Für Hobby-Gärtner, die mit<br />

voller Leidenschaft eigene Erden<br />

mischen, bietet Floragard in der<br />

kommenden Saison Gartenbau-<br />

Perlite und -Vermiculite,<br />

abgefüllt in der Verpackungsgröße<br />

5 Liter, an. Diese Produktneuheiten<br />

entstanden aufgrund<br />

zahlreicher Endkundenanregungen,<br />

die den aktiven<br />

Austausch auf den verschiedenen<br />

Kanälen unterstreichen.<br />

www.floragard.de<br />

Floragard erweitert die Universal<br />

Linie um zwei torffreie Produkte,<br />

den Bio-Rindenhumus und den Bio<br />

Garten- und Gemüsemulch. Sie<br />

sorgen als Bodenverbesserer<br />

beziehungswesie als Mulchmaterial<br />

für einen optimierten<br />

Wasserhaushalt im Beet.<br />

Im Hobbymarkt schreitet die Torfreduktion<br />

deutlich voran: Laut IVG lag<br />

hier im Jahr 2022 für den deutschen<br />

Markt der Schnitt bei 57 % alternativer<br />

Ausgangsstoffe. Bio-Erden haben sich<br />

mittlerweile fest am Markt etabliert und<br />

werden mehr und mehr nachgefragt.<br />

Zudem beobachten die Hersteller, dass<br />

von vielen Verbrauchern verschiedene<br />

Erden für die unterschiedlichen Bedarfe<br />

nachgefragt werden und passen ihre<br />

Sortimente entsprechend an.<br />

<strong>2023</strong> war kein leichtes Jahr für viele<br />

Substrathersteller. Ein grundsätzlicher<br />

Nachfragerückgang aufgrund von Kaufzurückhaltung<br />

wegen der hohen Inflation<br />

war bereits Ende letzten Jahres zu<br />

beobachten. Die hat sich in diesem Jahr<br />

fortgesetzt. Nachgefragt waren Produkte<br />

rund um das Thema Selbstversorgung,<br />

Preisaktionen und universelle Blumenerden.<br />

Angesichts der wirtschaftlich weiterhin<br />

sehr angespannten Lage wird auch<br />

im kommenden Jahr der Preis bei Blumenerden<br />

eine große Rolle spielen.<br />

Dennoch wird die Nachfrage der Hobbygärtner<br />

nach torffreien Erden leicht steigen,<br />

erwartet Michael Nordlohne, Vertriebsleiter<br />

bei Gramoflor, Neuenkirchen-Vörden.<br />

„Der Wunsch nach klimafreundlichen<br />

Erden geht einher mit gut funktionierenden<br />

Erden und anwenderfreundlicher<br />

Hilfestellung bei der Anwendung dieser“,<br />

fügt er hinzu.<br />

Bei Patzer Erden ist man schon seit<br />

vielen Jahren dabei, sich mit dem Thema<br />

Torfersatz auseinanderzusetzen und den<br />

Torfanteil Schritt für Schritt zu reduzieren.<br />

„Der Aufwand, eine torffreie Erde zu<br />

mischen, ist sehr viel höher. Während<br />

man früher einfach Erde, Torf und Dünger<br />

zusammengemischt hat, müssen<br />

nun die Torfersatzstoffe und der Dünger<br />

„Wir rechnen damit, dass<br />

sich die Verbraucher<br />

vermehrt Anwendungshinweise<br />

und -tipps für<br />

den Umgang mit torffreien<br />

Erden wünschen. “<br />

Michael Nordlohne, Gramoflor<br />

aufeinander abgestimmt werden“, erklärt<br />

Christian Günther, Leiter Fachhandel<br />

und Export bei Patzer Erden, Sinntal-<br />

Altengronau, weiter. Jeder Torfersatzstoff<br />

habe spezielle Eigenschaften und<br />

verändere die Mischungen entsprechend.<br />

Aber nicht nur die Herstellung der<br />

Substrate ist komplexer, auch die Handhabung<br />

ändert sich. „Torffrei heißt, dass<br />

die Pflanzenpflege für die Hobbygärtner<br />

komplexer wird“, so Christian Günther<br />

weiter. Erden ohne oder mit wenig Torfanteil<br />

müssen viel häufiger gedüngt und<br />

gewässert werden. Zudem haben torffreie<br />

Erden eine andere Optik, riechen<br />

anders und fühlen sich trockener an, so<br />

Günther weiter. Das erhöht den Beratungsaufwand<br />

am POS. Patzer unterstützt<br />

die Händler durch Schulungen der<br />

Mitarbeiter und ausgearbeitete Argumentationshilfen,<br />

die beim Verkaufsgespräch<br />

unterstützen. Auch Flyer für den<br />

Endverbraucher können zur Verfügung<br />

gestellt werden.<br />

Trotz aller Komplexität laufen die torffreien<br />

Erden bei Patzer sehr gut, erklärt<br />

Christian Günther. Das 2022 gestartete<br />

Sortiment „Natur Erden“ ist gut angenommen<br />

worden und wird deshalb<br />

2024 erweitert. Die torffreie Erdenlinie<br />

44 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


BILD: Compo<br />

wird aus naturbelassenen Rohstoffen<br />

hergestellt und rein organisch gedüngt.<br />

Die Erden tragen das „Natur im Garten“<br />

Gütesiegel. 2024 wird das „Natur Erde“-<br />

Sortiment um drei weitere Produkte ergänzt:<br />

die „Natur Erde“ für Pflanzgefäße,<br />

Stauden, Gehölze und mediterrane<br />

Pflanzen, den „Natur Mulch“ und das<br />

„Natur Granulat“.<br />

Mit der zunehmenden Reduktion des<br />

Torfs bei allen Herstellern steigen die<br />

Mengen, die an Torfersatzstoffen notwendig<br />

sind. Das führt zu höheren Preisen<br />

und möglicherweise zu Problemen<br />

bei der Verfügbarkeit. Bei dem häufig<br />

eingesetzten Ersatzstoff Kokos lässt sich<br />

zudem über die Nachhaltigkeit diskutieren.<br />

Floragard forscht deshalb schon<br />

seit einigen Jahren an der Nutzung von<br />

Miscanthus als schnell nachwachsendem<br />

Ausgangsstoff für Erden und Substrate.<br />

Miscanthus lässt sich regional um die<br />

Floragard Erdenwerke anbauen. Der Anbau<br />

soll geringe ökologische Auswirkungen<br />

und eine gute Klimabilanz haben.<br />

Die kurzen Transportwege verbessern<br />

zudem die CO 2<br />

-Bilanz. Der Ausgangsstoff<br />

Miscanthus Mix wird in den veganen<br />

Floragard Bio-Erden „Vielseitig!“, „Lecker!“,<br />

„Duftend!“ und „Belebend!“ eingemischt.<br />

Westland bietet ab 2024 ein neues,<br />

torffreies Erden-Sortiment. Die neuen<br />

torffreien Erdenmixe bestehen aus Kokosfaser,<br />

feiner Rinde, West+ Faser und<br />

Seramis. Weitere Komponenten sind<br />

Sand oder Perlit. Die Orchideen-Erde besteht<br />

vor allem aus Pinienrinde und Seramis.<br />

Verpackungen mit hohem<br />

Recyclinganteil<br />

Auch bei den Verpackungen arbeiten<br />

die Erdenhersteller am Thema Nachhaltigkeit.<br />

Floragard hat die Verpackung<br />

seiner „Floradur Gärtnererden“, die exklusiv<br />

für den Fachhandel produziert<br />

werden, nicht nur optisch überarbeitet.<br />

Die Verpackungsfolie besteht zukünftig<br />

zu 50 % aus Recyclat-Plastik. Die „Natur<br />

Erden“ von Patzer werden in bis zu 80 %<br />

recycelte Folie verpackt. 100 % ist laut<br />

Patzer nicht möglich, weil das die Ma-<br />

BILD: Patzer Erden<br />

Für die Pflege von naturnahen Gärten hat<br />

Patzer Erden „Natur Mulch“ zum Abdecken<br />

von Pflanzflächen und Gemüsebeeten in<br />

sein torffreies Sortiment aufgenommen. Die<br />

Mischung aus stickstoffstabilen Holzfasern,<br />

Grüngutkompost und Rindenhumus ist<br />

auch für Flächen mit jungen oder empfindlichen<br />

Pflanzen wie Zwerggehölzen, Stauden<br />

oder Rosen geeignet und entzieht beim<br />

Zersetzen dem Boden keinen Stickstoff.<br />

www.patzer-erden.de<br />

Torffreie<br />

Erden<br />

Neu<br />

Die neuen torffreien Erden bestehen aus innovativen<br />

Mischungen, die nicht nur Pflanzen gut tun, sondern<br />

durch den Verzicht auf Torf auch Mooren und Klima.


SORTIMENTE<br />

Mit spezieller Körnung von 2–5 mm bietet<br />

das neue „Compo Bio Granuplant Indoor“<br />

Pflanzgranulat optimale Wachstumsbedingungen<br />

für alle Zimmer- und Balkonpflanzen.<br />

Es vereinfacht die Nährstoffaufnahme<br />

und verfügt über eine<br />

ausgezeichnete Wasserspeicher- und<br />

-leitfähigkeit. Das nachhaltige Pflanzgranulat<br />

ist sauber, sicher und hygienisch:<br />

Es beugt Trauermücken und anderen<br />

Schädlingen vor und ist auch für Allergiker<br />

geeignet. www.compo.de<br />

BILD: Westland<br />

BILDER: Lechuza<br />

Das neue torffreie Erden-<br />

Sortiment von Westland kommt<br />

mit einem frischen, trendigen<br />

und aufmerksamkeitsstarken<br />

Verpackungsdesign daher. Dieses<br />

wird nach und nach auf das<br />

restliche Indoor-Sortiment<br />

ausgeweitet – damit jedes Westland<br />

Indoor-Regal im Markt<br />

gleich zum Blickfang wird.<br />

www.seramis.com/westland/<br />

BILD: Compo<br />

Lechuza erweitert 2024 sein<br />

Sortiment an Pflanzgranulaten<br />

um drei neue Produkte.<br />

www.lechuza.de<br />

schinentauglichkeit und Abfüllfähigkeit<br />

beeinträchtigen würde. Auch bei Compo<br />

bestehen die Verpackungen der Erden<br />

je nach Produktlinie bis zu 80 % aus<br />

recyceltem Kunststoff auf Basis von Post-<br />

Consumer-Kunststoffabfällen. Lechuza<br />

verwendet für seine Pflanzgranulate Verpackung,<br />

die aus 80 % PCR-Kunststoff<br />

bestehen und zu 100 % recycelbar sind.<br />

Compo hat 2022 sein Nachhaltigkeitsengagement<br />

und alle damit verbundenen<br />

Aktivitäten in eine übergeordnete<br />

Nachhaltigkeitsstrategie überführt und<br />

im September dieses Jahres seine erste<br />

Nachhaltigkeitserklärung nach Standard<br />

des Deutschen Nachhaltigkeitskodex<br />

(DNK) vorgelegt. Durch die Überarbeitung<br />

des Standort- und Logistikkonzepts<br />

bei den Blumenerden konnte das Unternehmen<br />

seinen CO₂-Fußabdruck um<br />

60 % reduzieren. Statt zwei Standorten in<br />

Norddeutschland gibt es nun über das<br />

gesamte Bundesgebiet und Österreich<br />

verteilt 13 regionale Standorte.<br />

Seit 2022 bietet Compo eine nachhaltige<br />

Alternative zu den herkömmlichen<br />

Pflanzgranulaten aus Blähton und hat<br />

damit einen Trend frühzeitig erkannt.<br />

Diese erfreuen sich zunehmender Beliebtheit<br />

– als Strukturgeber und Wasserspeicher<br />

in Erdmischungen, als Drainageschicht<br />

in Kübeln, als Substrat und<br />

zum Verhindern und Mindern von<br />

Trauermückenbefall. Blähton wird sehr<br />

energieintensiv hergestellt und hat damit<br />

eine extrem schlechte Ökobilanz.<br />

Pflanzgranulate werden immer<br />

beliebter<br />

„Compo Bio Granuplant“ besteht aus<br />

Bimsgranulat, das zentral in Deutschland<br />

abgebaut wird und naturbelassen<br />

bleibt. Damit verursacht das Granulat<br />

96 % weniger CO₂-Emissionen gegenüber<br />

herkömmlichem Blähton. Gleichzeitig<br />

verfügt es über gute Eigenschaften<br />

als Drainage und eine hohe Strukturstabilität.<br />

„Compo Bio Granuplant“ eignet<br />

sich das Granulat als Erdenabdeckung,<br />

zum Untermischen in das Substrat<br />

und für die Hydrokultur.<br />

Laut Compo steigt der Bedarf an<br />

Pflanzgranulaten für Zimmerpflanzen<br />

kontinuierlich. Deshalb bringt das Unternehmen<br />

ab 2024 das „Compo Bio Granuplant<br />

Indoor“ Pflanzgranulat und den<br />

entsprechenden Pflanzendünger auf<br />

den Markt. Auch Patzer bietet, wie gesagt,<br />

in seiner „Natur Erden“-Linie nun<br />

ein Pflanzgranulat aus Bimsgestein an.<br />

Lechuza, die vor allem als Hersteller<br />

hochwertiger Pflanzgefäße bekannt<br />

sind, erweitert 2024 sein Sortiment an<br />

Pflanzsubstraten. „Lechuza-Pon XXL“ ist<br />

quasi die große Schwester des schon bekannten<br />

Pflanzsubstrats „Lechuza-Pon“.<br />

Mit einer Korngröße von rund 2 cm verleiht<br />

es vor allem größeren Kübelpflanzen<br />

die benötigte Standfestigkeit und<br />

kann zur Komplettbepflanzung oder als<br />

schöne Zierschicht eingesetzt werden.<br />

Neu ist auch das Pflanzsubstrat „Palmpon“<br />

mit einem Extra an Kalium und<br />

Eisen für Palmen und anderen mediterrane<br />

Pflanzen. Das neue organisch-mineralische<br />

Pflanzsubstrat „Citruspon“<br />

liefert allen Zitruspflanzen eine extra<br />

Portion Calcium. Zudem hat Lechuza das<br />

Verpackungsdesign von „Lechuza-Pon“,<br />

„Basic-Pon“, „Terrapon“, Veggiepon“ und<br />

„Orchidpon“ überarbeitet.<br />

Text: Grit Landwehr<br />

46 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


TERMINE<br />

TERMINÜBERSICHT<br />

Bildung, Information und Vernetzung<br />

15. und 16. November Grünberg<br />

16. November Rednitzhembach<br />

22. November online<br />

28. bis 30. November Rednitzhembach<br />

1. bis 3. Dezember Grünberg<br />

Seminar: Tipps & Tricks für effizientes Arbeiten im Betrieb –<br />

sich das Leben leichter machen<br />

(www.bildungsstaette-gartenbau.de)<br />

GR-Akademie: Fortbildung zum Erhalt der Sachkunde im<br />

Pflanzenschutz (www.gartenbau-rednitzhembach.de)<br />

Webinar: Erfolgreiche Diebstahlvorbeugung<br />

(www.lemke-training.de)<br />

GR-Akademie: Vorbereitung und Prüfung Sachkunde im<br />

Pflanzenschutz (www.gartenbau-rednitzhembach.de)<br />

Seminar: Gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit<br />

(www.bildungsstaette-gartenbau.de)<br />

5. und 6. Dezember Freiburg VDG-Winterreise (www.garten-center.de)<br />

<strong>11</strong>. Dezember online<br />

28. Dezember online<br />

Webinar: Aktiver Zusatzverkauf oder Darfs ein bissel mehr<br />

sein? (www.lemke-training.de)<br />

Webinar: Effektiver Einsatz von Warensicherung und<br />

Videoüberwachung (www.lemke-training.de)<br />

14. bis 16. Januar 2024 Travemünde VDG-Wintertagung (www.garten-center.de)<br />

8. bis 9. Februar Grünberg<br />

10. bis <strong>12</strong>. April 2024 Grünberg<br />

Messen<br />

Seminar: Kalkulation für Handel und Dienstleistung - Die<br />

eigenen Kosten erfassen und marktgerecht kalkulieren<br />

(www.bildungsstaette-gartenbau.de)<br />

Flower Art Academy: Grundlagen der Floristik-Intensivseminar<br />

Strauß/Gesteck/Trauer/Hochzeit<br />

(www.bildungsstaette-gartenbau.de)<br />

bis 20. April Katar Expo <strong>2023</strong> Doha (www.dohaexpo<strong>2023</strong>.gov.qa/en)<br />

6. bis 8. Januar München Trendset mit Bijoutex Winter <strong>2023</strong> (www.trendset.de)<br />

13. bis 15. Januar Hamburg<br />

Nordstil – Regionale Ordertage <strong>2023</strong><br />

(nordstil.messefrankfurt.com)<br />

14. bis 16. Januar Bern/Schweiz ORNARIS Bern 2024 - 50-Jahr-Jubiläum (www.ornaris.ch)<br />

18. bis 22. Januar Paris/Frankreich Maison & Objet <strong>2023</strong> (www.maison-objet.com)<br />

23. bis 26. Januar Essen<br />

26. bis 30. Januar<br />

26. bis 30. Januar<br />

4. bis 6. Februar<br />

Frankfurt am<br />

Main<br />

Frankfurt am<br />

Main<br />

IPM - Internationale Pflanzenmesse Essen<br />

(www.ipm-essen.de)<br />

Christmasworld – The World of Event Decoration<br />

(www.christmasworld.messefrankfurt.com)<br />

Ambiente <strong>2023</strong> (ambiente.messefrankfurt.com)<br />

Formland UP/GRADED (www.formlandmesse.de)<br />

2. bis 4. März Leipzig Cadeaux Leipzig Frühling 2024 (www.cadeaux-leipzig.de)<br />

3. März Leipzig<br />

Floriga 2024 – Fachmesse für Floristik & Ambiente,<br />

Gartenbau & Technik (www.floriga.de)<br />

13. bis 17. März Zürich/Schweiz Giardina Zürich 2024 (www.giardina.ch)<br />

Haus- und Ordermessen<br />

6. und 7. Februar 2024<br />

13. November bis<br />

Februar 2024<br />

bis Februar 2024<br />

Herning/Dänemark<br />

Hazerswoude-<br />

Dorp/NL<br />

Rednitzhembach<br />

Oldenburger<br />

Baumschulgebiet<br />

Groen-Direkt Frühlingsmesse (www.groen-direkt.nl)<br />

Vorordermesse Echo 2024<br />

(www.gartenbau-rednitzhembach.de)<br />

Oldenburger Winter-Ausstellungen (www.meineoldenburger.<br />

de/oldenburger-winterausstellungen)<br />

Ihre Termine eintragen!<br />

Sie können Ihre Termine auf unserer<br />

Homepage selbst eintragen.<br />

Sie erscheinen dann online und<br />

wenn möglich auch in der Printausgabe.<br />

zum<br />

Formular<br />

AB 13. NOVEMBER<br />

Echo Vorordermesse<br />

▶ Vorordermesse<br />

▶ Gartenbau<br />

Rednitzhembach<br />

▶ www.gartenbaurednitzhembach.de<br />

Der Pflanzenvermarkter Gartenbau<br />

Rednitzhembach lädt<br />

vom 13. November bis 15. Februar<br />

2024 zum Jubiläum „25<br />

Jahre Echo“ ein. Drei Monate<br />

lang bietet die Vororder-Messe<br />

dann Gelegenheit, sich<br />

über das Sortiment für das 1.<br />

Halbjahr 2024 zu informieren.<br />

Bei der Auswahl geben die<br />

Empfehlungen für Topseller<br />

und Themen wie Hitzeverträglichkeit,<br />

Stadttauglichkeit<br />

und Insektenfreundlichkeit<br />

Hilfestellung.<br />

STELLEN<strong>MARKT</strong><br />

Mitarbeiter (m/w/d) für<br />

Friedhofsgärtnerei gesucht.<br />

Blumen Stierle-Wagner<br />

Herdweg 38-40<br />

71032 Böblingen<br />

Tel.: 07031 220633<br />

E-Mail: info@blumen-stierlewagner.de<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

47


TERMINE<br />

5. UND 6. DEZEMBER<br />

VDG-Winterreise<br />

nach Freiburg<br />

▶ Winterreise des Verbands<br />

Deutscher Garten-Center<br />

▶ Raum Freiburg<br />

▶ www.garten-center.de<br />

Die traditionelle Winterreise<br />

des Verbands Deutscher Garten-Center<br />

(VDG) geht in diesem<br />

Jahr in den Raum Freiburg.<br />

Neben typischen und<br />

• Traufe 3,50m,<br />

Firsthöhe 3,90m<br />

• mit Trapezblech,<br />

Farbe: AluZink<br />

M e h r I n f o s<br />

ortsprägenden Gartencentern<br />

und Gärtnereien werden<br />

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

den Wirtschaftsraum<br />

kennenlernen. Freiburg ist<br />

eine innovative Stadt, die seit<br />

vielen Jahren im Bereich<br />

Green City aktiv ist. Auf dem<br />

Programm steht eine Führung<br />

durchs Rieselfeld – eines<br />

der ältesten und größten<br />

ökologischen Viertel Europas.<br />

Alle Gebäude entsprechen<br />

mindestens dem Niedrigenergie-Standard<br />

oder sind<br />

für Gartencenterund Kassensysteme<br />

Welchen Schirm spannen Sie?<br />

Satteldachhalle Typ SD8 (Breite: 8,00m, Länge: 18,00m)<br />

ab Werk Buldern; excl. MwSt.<br />

• incl. Schiebetor<br />

3,00m x 3,20m<br />

• feuerverzinkte<br />

Stahlkonstruktion<br />

ausgelegt für Schneelastzone 2,<br />

Windzone 2; Schneelast 85kg/qme<br />

www.rita-bosse.de<br />

Aktionspreis<br />

€ 23.800,-<br />

Energieschirm-<br />

Systeme<br />

Erstklassig in<br />

Qualität und Leistung<br />

Industriestraße 3<br />

56276 Großmaischeid<br />

Telefon +49 2689 53 06<br />

Telefax +49 2689 56 06<br />

www.energieschirme.com<br />

richardwebergmbh@t-online.de<br />

• incl. prüffähiger<br />

Baustatik<br />

www.tepe-systemhallen.de · Tel. 0 25 90 - 93 96 40<br />

passiv. Die Energieversorgung<br />

wird durch ein Blockheizkraftwerk<br />

sichergestellt.<br />

Zudem stehen die Weihnachtsmärkte<br />

in Freiburg und<br />

Colmar auf dem Programm.<br />

Die Teilnahme kostet inklusive<br />

Übernachtung 399 €<br />

pro Person im Einzelzimmer<br />

beziehungsweise 349 € im<br />

Doppelzimmer.<br />

14. BIS 16. JANUAR<br />

Wintertagung in<br />

Travemünde<br />

▶ VDG-Wintertagung<br />

▶ Travemünde<br />

▶ www.garten-center.de<br />

Vom 14. bis 16. Januar 2024<br />

lädt der Verband Deutscher<br />

Garten-Center (VDG) zur Wintertagung<br />

nach Travemünde.<br />

Die Fachtagung am 15. Januar<br />

wird unter dem Motto „Das<br />

Grüne gehört nach oben!“<br />

stehen. Dabei soll es um die<br />

Neukunden gehen, die zunehmend<br />

in die Gartencenter<br />

kommen, aber immer weniger<br />

Vorwissen mitbringen.<br />

Damit steigt der Beratungsbedarf,<br />

was die Unternehmen<br />

vor neue Herausforderungen<br />

stellt. Die Referentinnen<br />

und Referenten werden<br />

sich genau mit diesem Thema<br />

beschäftigen. Das Rahmenprogramm<br />

am 14. Januar findet<br />

in Travemünde und Lübeck<br />

statt. Am Dienstag, 16.<br />

Januar, werden wie gewohnt<br />

Gartencenter in der Region<br />

besucht.<br />

26. BIS 30. JANUAR<br />

Christmasworld<br />

und Ambiente<br />

▶ Konsumgütermessen<br />

▶ Frankfurt/Main<br />

▶ ambiente.messefrankfurt.<br />

com und christmasworld.<br />

messefrankfurt.com<br />

Die Ambiente und die Christmasworld<br />

finden zeitgleich<br />

vom 26. bis 30. Januar 2024<br />

auf dem Frankfurter Messegelände<br />

statt, die Creativeworld<br />

vom 27. bis 30. Januar.<br />

Die Hallenstruktur wird beibehalten,<br />

aber weiter optimiert,<br />

um die Wegeführung<br />

für die verschiedenen Einkäufer/-innen-Zielgruppen<br />

nochmals<br />

zu vereinfachen. Die<br />

verbesserten Laufwege der<br />

Christmasworld und die Nähe<br />

zu den überschneidenden<br />

Sortimenten von Ambiente<br />

Giving sollen noch mehr<br />

Potenziale für Neukontakte<br />

bringen. Wie ein roter Faden<br />

ziehen sich die Metathemen<br />

Nachhaltigkeit, New Work<br />

und Digitalisierung durch die<br />

Messehallen.<br />

Für die Ambiente kündigt<br />

die Messe Frankfurt eine hohe<br />

Dichte an skandinavischen<br />

Ausstellern an. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt liegt auf japanischem<br />

Design. Das Trendareal<br />

der Ambiente, erneut gestaltet<br />

vom Stilbüro bora.herke.<br />

palmisano, zeigt im Foyer der<br />

Halle 4.1, welche Designs, Farben,<br />

Materialien und Techniken<br />

wichtig werden. Auch die<br />

„Trends 24+“ der Christmasworld<br />

für die kommende Festsaison<br />

werden im Foyer der<br />

Halle 4.1 inszeniert.<br />

Die Sonderschau „Decoration<br />

Unlimited“ des Designerduos<br />

2dezign steht unter<br />

dem Motto „Mystic Vibes“. Inspiriert<br />

von Pflanzen, Wurzeln,<br />

Edelsteinen sowie Inund<br />

Outdoor-Gärten wird die<br />

gesamte grüne Farbpalette<br />

aufgegriffen – weihnachtlich,<br />

aber weder tropisch noch traditionell<br />

(Foyer 5.1/6.1). Wenn<br />

man den Zeitgeist betrachtet,<br />

ist Grün einfach eine logische<br />

Wahl“, sagt 2dezign-Designer<br />

Rudi Tuinman. „Es ist kein<br />

politisches Statement oder<br />

eine umweltpolitische Anspielung,<br />

nur ein Spiegel der<br />

Rückbesinnung zur Natur.“<br />

48 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


MATHYS FRAGT…<br />

Ulrike Seperant<br />

BILD: Oliver Mathys<br />

Ulrike Seperant ist Mitgesellschafterin<br />

bei Grönfingers in Rostock. Sie gehört<br />

der dritten Generation im Gartencenter<br />

an und verantwortet dort das Marketing<br />

und das Café. www.groenfingers.de<br />

WIR SIND GEMEINSAM INDIVIDUELL<br />

Oliver Mathys: Ulrike, was ist dein<br />

Hintergrund und dein Zuständigkeitsgebiet<br />

bei Grönfingers?<br />

Ulrike Seperant: Ich bin Teil der dritten<br />

Generation in unserem Familienunternehmen.<br />

Nach meinem Wirtschaftspsychologie-Bachelor<br />

habe ich die Elternzeitvertretung<br />

unser Marketing- und<br />

Eventmitarbeiterin übernommen. Aktuell<br />

bin ich die Abteilungsleiterin Marketing<br />

und Café. Im Gartencenter erwartet mich<br />

jeden Tag ein bunter Strauß an Aufgaben<br />

und das macht mir besonders viel Freude.<br />

OM: Im Unternehmen sind neben deinen<br />

Eltern, auch dein Onkel, deine<br />

Tante und Mann tätig. Was macht<br />

euch als Familie aus?<br />

US: Wir sind gemeinsam individuell.<br />

Jedes Familienmitglied bringt seine Stärken<br />

ein und damit das Große und Ganze<br />

voran. Es ist immer ein Familienmitglied<br />

im Betrieb. Unsere Mitarbeitenden<br />

haben somit immer eine Ansprechperson<br />

aus dem Familienkreis, der ein offenes<br />

Ohr hat oder Entscheidungen treffen<br />

kann und die anderen den Freiraum,<br />

Erholung im Urlaub zu finden. Wir alle<br />

haben eigene Verantwortungsbereiche,<br />

die sich ergänzen und teilweise auch<br />

überschneiden. Wir können uns aufeinander<br />

verlassen, tauschen uns aus und<br />

vertreten uns gegenseitig. So leben es<br />

mein Papa und Onkel bereits als gemeinsame<br />

Gesellschafter erfolgreich vor. Uns<br />

als dritte Generation bestehend aus meinem<br />

Cousin Piet, meiner Cousine Katja,<br />

meinem Mann und mir wird sehr viel<br />

Vertrauen entgegengebracht und wir<br />

sind stolze Mitgesellschafter. Wir befassen<br />

uns gemeinsam mit dem Generationswechsel<br />

und allen Themen, die<br />

damit zusammenhängen.<br />

OM: Als erfolgreiches Gartencenter<br />

ist man ja immer nur so stark wie sein<br />

Team. Mir fällt auf, dass ihr nicht über<br />

die angespannte Personalsituation<br />

klagt. Ihr macht mir den Eindruck<br />

eines ziemlich starken Teams, was<br />

macht ihr anders?<br />

US: Natürlich suchen wir auch in regelmäßigen<br />

Abständen Verstärkung für verschiedene<br />

Bereiche, allein aufgrund der<br />

angespannten Arbeitsmarktsituation<br />

und der natürlichen Fluktuation. Eine<br />

Stärke von Familienunternehmen ist die<br />

Nähe vom Team zur Geschäftsführung<br />

und zurück. Wir pflegen einen ehrlichen<br />

Umgang miteinander und lassen unser<br />

Team am Erfolg teilhaben. Dies drückt<br />

sich unter anderem in der fairen Entlohnung<br />

mit Prämien und hohen Anwesenheitsquoten<br />

bei unseren Teamevents<br />

aus. Wir fördern langfristige Arbeitsverhältnisse,<br />

unter anderem mit der Arbeitgeber-finanzierten<br />

Altersvorsorge.<br />

OM: Die Ausbildung scheint euch eine<br />

Herzensangelegenheit zu sein.<br />

US: Wir bilden seit über 50 Jahren im<br />

Gartenbau und in der Floristik aus. Wir<br />

begeistern gerne junge Menschen für<br />

unsere Branche. Es ist auch ein wichtiges<br />

Instrument uns zu verjüngen. Jungen<br />

Menschen eine Chance zu geben und sie<br />

weiter zu entwickeln, gehört für uns<br />

dazu. Die Entwicklung zu beobachten<br />

und zu begleiten ist jedes Mal spannend.<br />

Einige unserer Führungskräfte haben<br />

bei uns ihre Ausbildung absolviert.<br />

OM: Die jüngere Generation hat sich<br />

verändert, und damit auch deren<br />

Bedürfnisse. Wie geht ihr damit um?<br />

Ich denke da an Arbeitszeiten und<br />

Work-Life-Balance.<br />

US: Unsere Branche bringt saisonal<br />

bedingte Höhepunkte mit, in denen<br />

jede Arbeitskraft gefragt ist. Zu den Spitzenzeiten<br />

müssen alle Bereiche stark<br />

besetzt sein, da unsere Kunden natürlich<br />

fachkundige Beratung erwarten. Wir<br />

haben ganz unterschiedliche Arbeitsmodelle<br />

und -zeiten. Wir bemühen uns,<br />

den verschiedenen Bedürfnissen anzupassen<br />

und den Wünschen von Wechsel<br />

auf VZ oder TZ nachzukommen. Das<br />

klappt, wenn das Team gut besetzt ist.<br />

Wobei diese Wünsche bei uns im Unternehmen<br />

nicht nur von jungen Menschen<br />

kommen, sondern aufgrund verschiedener<br />

Lebenssituationen: Eltern geworden,<br />

Eltern zu pflegen, mehr Freiraum. Diese<br />

Herausforderung gab es in den vergangenen<br />

Jahren genau so, wie heute.<br />

Oliver A. Mathys begleitet „<strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong><br />

<strong>MARKT</strong>“ seit 2007 als Kolumnist. Der Gärtner<br />

und Floristmeister war im Export<br />

in den Niederlanden tätig und ist als<br />

Betriebsconsultant europaweit unterwegs.<br />

Er befragt an dieser Stelle Kollegen zu Situation<br />

und Zukunft der Branche.<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

49


BILD: Blumen Schwarz<br />

NEULICH…<br />

beim Kollegen<br />

Ausbildung für Quereinsteiger<br />

Ohne Ausbildung lässt sich<br />

der Fachkräftemangel nicht in<br />

den Griff bekommen, ist Heino<br />

Schwarz überzeugt. Gleichzeitig<br />

beobachtet der Betriebsinhaber,<br />

dass es immer<br />

schwerer wird, geeignete Auszubildende<br />

zu finden. Mit der<br />

Möglichkeit, die Ausbildung<br />

auch halbtags zu durchlaufen,<br />

will er den Kreis der Bewerber<br />

erweitern. „Wir bekommen<br />

mehr Anfragen von ungelernten<br />

Bewerbern, als Bewerbungen<br />

für eine Ausbildung. Da<br />

wir von einer soliden Ausbildung<br />

überzeugt sind, haben<br />

wir uns entschlossen, eine<br />

Quereinsteigerausbildung anzubieten“,<br />

erklärt Heino<br />

Schwarz. Gemeinsam mit seiner<br />

Frau Annette und seinem<br />

Sohn Lukas führt er Blumen<br />

Schwarz in Schwabach und<br />

Rutzendorf.<br />

Heino Schwarz nutzt dabei<br />

die Möglichkeit, dass man die<br />

Zulassung zur Abschlussprüfung<br />

beantragen kann, wenn<br />

man die 1,5-fache Zeit im<br />

Mit der Möglichkeit zur Halbtagsausbildung<br />

richten sich<br />

Heino (l.), Annette und Lukas<br />

Schwarz gezielt an Quereinsteiger,<br />

die Spaß an der Arbeit mit<br />

Blumen und Pflanzen haben.<br />

Gärtner- oder Floristenberuf<br />

gearbeitet hat. Die Ausbildungszeit<br />

in der Halbtagsausbildung<br />

beträgt fünf Jahre,<br />

die wöchentliche Arbeitszeit<br />

mindestens 22,5 Stunden. Die<br />

theoretischen Kenntnisse<br />

müssen daheim gelernt werden,<br />

die Lerninhalte werden<br />

vorgegeben und als wöchentlicher<br />

Sachbericht kontrolliert.<br />

Schul- und Lehrbücher<br />

werden vom Betrieb gestellt,<br />

auch Onlineschulungsmaterialien<br />

stehen den Auszubildenden<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

„Das Angebot richtet<br />

sich nicht an Schulabgänger,<br />

sondern an Quereinsteiger,<br />

die schon eine Berufsausbildung<br />

haben oder nach Elternzeit<br />

etwas Neues wagen wollen<br />

oder die in ihrem jetzigen<br />

Beruf unglücklich sind.“<br />

Auch die weitere berufliche<br />

Ausbildung kann gefördert<br />

werden – nach der Gesellenausbildung<br />

ist auch die<br />

Meisterausbildung möglich<br />

und wird komplett finanziert.<br />

Zudem werden die Kosten für<br />

fachspezifische Zusatzausbildungen,<br />

beispielsweise im<br />

Gehölzbereich, der Staudenverwendung<br />

oder der Hochzeitsfloristik<br />

übernommen.<br />

„Unser Ziel sind Mitarbeiter<br />

mit einem großen Wissen und<br />

Spaß am Beruf“, erklärt Heino<br />

Schwarz. Die Vergütung orientiert<br />

sich in den ersten drei<br />

Jahren am gültigen Mindestlohn.<br />

Ab dem 4. Jahr wird leistungsabhängig<br />

bezahlt.<br />

„Wir haben bisher noch<br />

keine Bewerbung bekommen.<br />

Das war zu erwarten,<br />

dafür benötigen solche Überlegungen<br />

einfach ein wenig<br />

Zeit. Aber was wir gemerkt<br />

haben ist, dass unser Angebot<br />

diskutiert wird. Da werden<br />

unsere Angestellten von<br />

Freunden darauf angesprochen<br />

und auch Kunden reagieren<br />

positiv und leiten<br />

dieses Angebot weiter“, erklärt<br />

Heino Schwarz. gl<br />

Wir suchen Ihre<br />

kreative Aktion!<br />

Schicken Sie uns eine E-Mail<br />

mit dem Betreff „Neulich“ an<br />

gm@ulmer.de<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

64. Jahrgang<br />

ISSN print 2190-5894,<br />

ISSN online 2190-5908<br />

www.gruener-markt-online.de<br />

Verlag Eugen Ulmer KG<br />

Wollgrasweg 41,<br />

70599 Stuttgart<br />

Telefon +49 7<strong>11</strong>/45 07-0,<br />

E-Mail: info@ulmer.de<br />

www.ulmer-verlag.de<br />

UST-ID: DE147639185<br />

Redaktion: Tjards Wendebourg<br />

(verantwortlich i.S.d.P.)<br />

Grafische Konzeption:<br />

s-punkt design - Silvia Conrady<br />

Gestaltung der <strong>Ausgabe</strong>:<br />

Stefanie Höhle<br />

Druck: Ungeheuer+Ulmer KG GmbH+Co.,<br />

Körnerstraße 14 -18, 71634 Ludwigsburg,<br />

E-Mail: druckservice@u-u.de<br />

<strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> erscheint 6-mal jährlich<br />

und enthält regelmäßig Sonderbeilagen<br />

zu Schwerpunkten. Der Titel <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong><br />

<strong>MARKT</strong> umschließt auch die Titel Grüner<br />

Markt, GC-Grüner Markt Gartencenter + Freizeit,<br />

Garten + Handel und Baumschulpraxis.<br />

Jahresbezugspreis im Inland als Postvertriebsstück<br />

136,00 EURO inkl. Online-Zugang,<br />

Versandkosten und MwSt. Gesamtpreis im<br />

Ausland 149,60 EURO. Jahresabonnement<br />

E-Paper 94,99 EURO. Einzelheftpreis<br />

25,- EURO zzgl. Versandkosten (E-Paper 16,99<br />

EURO). Die Einzel- sowie die Gesamtpreise<br />

sind preisgebunden. Auszubildende und<br />

Studenten erhalten Ermäßigung.<br />

Nach Ablauf der Mindestlaufzeit (<strong>12</strong> Monate)<br />

ist das Abo jederzeit kündbar. Bestellungen<br />

über Ihre Buchhandlung und beim Verlag.<br />

Bankverbindungen: Deutsche Bank AG, IBAN:<br />

DE62 6007 0070 0147 6878 00, BIC: DEUT-<br />

DESSXXX; BW-Bank Stuttgart, IBAN: DE53<br />

6005 0101 0001 <strong>11</strong>43 <strong>11</strong>, BIC: SOLADEST600.<br />

Pressespiegel: Für die Übernahme von Artikeln<br />

in interne elektronische Pressespiegel<br />

erhalten Sie die erforderlichen Rechte unter<br />

www.presse-monitor.de, info@presse-monitor.de<br />

, PMG Presse-Monitor GmbH & Co. KG.<br />

Verlagsrechte: Angaben zur Manuskripterstellung<br />

sind im Autorenmerkblatt enthalten.<br />

Dies steht als Download unter www.<br />

gruener-markt-online.de zur Verfügung. Die<br />

Übertragung der Nutzungsrechte durch den<br />

Autor ist durch eine Autorenvereinbarung<br />

geregelt. Informationen hierzu erhalten Sie<br />

über die Redaktion oder unter www.ulmerverlag.de/Autoren/Zeitschriftenautoren/<br />

Zeitschriftenautor-werden/180738.html.<br />

Vertriebsleitung: Matthias Ulmer<br />

Anzeigen: Marc Alber (verantwortlich),<br />

Telefon +49 7<strong>11</strong>/45 07-<strong>12</strong>6, Fax -221<br />

E-Mail: malber@ulmer.de<br />

Preisliste Nr. 57 gültig ab 1.1.<strong>2023</strong>.<br />

Anzeigenschluss: 4 Wochen vor<br />

Erscheinen.<br />

Urheberrechte: Die in der Zeitschrift und<br />

digital veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Der Verlag Eugen<br />

Ulmer KG als Inhaber der Urheberrechte bzw.<br />

Urhebernutzungsrechte behält sich sämtliche<br />

Rechte vor.<br />

50 <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong> <strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong>


Heft 1/2 | 2024 erscheint am<br />

17. Januar 2024<br />

Weihnachtsbaumverkauf digital<br />

Wir planen folgende Inhalte für Sie:<br />

u Trends 2024: Was bringt das neue Jahr?<br />

u Messevorschau: IPM,<br />

Christmasworld, Ambiente<br />

und regionale Ordermessen<br />

u Sortimente: Dünger und Pflanzenschutzmittel<br />

BILD: STARKL!film<br />

REDAKTION<br />

MARKETING | KUNDENSERVICE<br />

Grit Landwehr (gl)<br />

verantwortliche Redakteurin<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-237<br />

glandwehr@ulmer.de<br />

Tjards Wendebourg (tw)<br />

Redaktionsleitung<br />

Tel.: +49 177 320 4417<br />

twendebourg@ulmer.de<br />

Marc Alber<br />

Leiter Marketing<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-<strong>12</strong>6 | Fax: -221<br />

malber@ulmer.de<br />

Christoph Killgus (ck)<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-181<br />

ckillgus@ulmer.de<br />

Claudia von Freyberg (cvf)<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-184<br />

cvonfreyberg@ulmer.de<br />

Christina Heinkel<br />

Marketing/Verkauf<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-322 | Fax: -221<br />

cheinkel@ulmer.de<br />

Edith Strupf (est)<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-133<br />

estrupf@ulmer.de<br />

Ute Werner<br />

Redaktionsassistenz<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-218<br />

dega@ulmer.de<br />

Sophie Mooser<br />

Abwicklung<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-137 | Fax: -221<br />

anzeigen@ulmer.de<br />

Freie Mitarbeiter<br />

Oliver Mathys (om) | Heidy Hetper (hh)<br />

Katrin Klawitter (kk) | Gerlinde Witt (gw)<br />

Peter Springer (ps)<br />

Nina Attinger<br />

Redaktionsassistenz<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-131<br />

dega@ulmer.de<br />

Susann Diwisch<br />

Kundenservice<br />

Tel.: +49 7<strong>11</strong> 4507-105 | Fax: -<strong>12</strong>0<br />

kundenservice@ulmer.de<br />

<strong>11</strong>/<strong>12</strong> | <strong>2023</strong> <strong>DEGA</strong> <strong>GRÜNER</strong> <strong>MARKT</strong><br />

51


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