IDS Institute for Design Strategies Jahresbericht 2022
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<strong>Institute</strong> <strong>for</strong><br />
<strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong><br />
<strong>Jahresbericht</strong><br />
<strong>2022</strong>
Inhalt<br />
4 – VORWORT<br />
6 – ORGANISATION UND<br />
STRUKTUR<br />
9 – FORSCHUNGSCLUSTER<br />
10 – PROJEKTE<br />
10 – DÄMMSTOFFE AUS<br />
ROHRKOLBEN<br />
PROF. JENS-UWE SCHULZ<br />
12 – UMWELTPRODUKT-<br />
DEKLARATION LEHM<br />
PROF. JENS-UWE SCHULZ<br />
14– MONOCAB<br />
PROF. ULRICH NETHER,<br />
PROF. HANS SACHS,<br />
MAXIMILIAN MÜH (WMA),<br />
CAROLINA MEIRELLES RS MENEZES<br />
(WMA)<br />
18 – BIPV SANDWICHPANEELE<br />
PROF. DANIEL ARZTMANN<br />
20 – ENTWICKLUNGSSKIZZE<br />
KREATIVCAMPUS DETMOLD<br />
PROF. OLIVER HALL,<br />
MARCEL CARDINALI (WMA)<br />
22 – MASS HOUSING<br />
NEIGHBORHOODS (MHN)<br />
PROF.'IN DR. UTA POTTGIESSER,<br />
ANICA DRAGUTINOVIC (WMA)<br />
24 – EUROPEAN MIDDLE CLASS (MCMH)<br />
PROF. DR. UTA POTTGIESSER ,<br />
ANICA DRAGUTINOVIC (WMA)<br />
26– FREIRAUMQUALITÄTEN IM<br />
WOHNUNGSBEZOGENEN KONTEXT<br />
PROF. DR. HANS-PETER ROHLER,<br />
LARS WINKING (WMA)<br />
28- STATT DATEN STADTDATEN<br />
PROF. DR. AXEL HÄUSLER,<br />
AMANADA BARBOSA JARDIM (WMA),<br />
MAXIMILIAN MÜH (WMA)<br />
30 – MODERNISM IN UKRAINE<br />
PROF.'IN DR. SVITLANA SMOLENSKA,<br />
PROF.'IN DR. UTA POTTGIESSER<br />
30 – DIVERSITY LAB<br />
PROF. URLICH NETHER,<br />
KRISTINA HERMANN (WMA)<br />
34 – URBINAT<br />
MARCEL CARDINALI (WMA)<br />
40 – LIVINGLAB ESSIG FABRIK<br />
PROF. DR. AXEL HÄUSLER<br />
42 – DIGITALE WIRTSCHAFTSWEGE –<br />
ERSTE BAUSTEINE<br />
PROF. DR. AXEL HÄUSLER,<br />
PROF. OLIVER HALL<br />
44– VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
48 – ABSCHLUSSARBEITEN<br />
58 – PROMOTIONEN<br />
60 – WIRKUNG UND<br />
SICHTBARKEIT<br />
62 – 6. DESIGN DIALOGE DETMOLD<br />
64 – MKW <strong>2022</strong><br />
66 – DCW <strong>2022</strong><br />
68 – IMPRESSUM<br />
INHALT 3
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
im zweiten Jahr seit seiner Gründung hat<br />
sich das <strong>IDS</strong> - <strong>Institute</strong> <strong>for</strong> <strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong><br />
konsolidiert. Aus den ehemals<br />
vier verschiedenen Forschungsschwerpunkten<br />
in den Planungsdisziplinen ist<br />
ein gemeinsames Institut geworden,<br />
der Zusammenschluss führt zu mehr<br />
Sichtbarkeit der Themenfelder innerhalb<br />
wie außerhalb der Hochschule. An<br />
der TH OWL gibt es damit für jeden der<br />
vier Profilbereiche – 1. Automation und<br />
Produktion, 2. Raum und Kultur, 3. Umwelt<br />
und Ressourcen sowie 4. Gesundheit<br />
und Leben – ein eigenes Institut.<br />
Ziel des <strong>IDS</strong> ist es, den Wandel in der<br />
Architektur und den Planungsdisziplinen<br />
zu einer verantwortungsbewussten<br />
und nachhaltigen Gestaltung des<br />
menschlichen Lebensraums zu begleiten,<br />
das sich in dem Claim manifestiert:<br />
„Shaping the Human Habitat“. Hierfür<br />
wurden am <strong>IDS</strong> auch <strong>2022</strong> wieder in<br />
zahlreichen Forschungsprojekten die<br />
Wechselwirkungen zwischen Mensch<br />
und Raum er<strong>for</strong>scht. Es wurden Strategien<br />
auf dem Weg zur klimaresilienten<br />
gebauten Umwelt entwickelt und Möglichkeiten<br />
der Digitalisierung für innovative<br />
Ansätze genutzt. Im <strong>IDS</strong> arbeiten<br />
Forschende aus der Architektur, Innenarchitektur,<br />
Stadtplanung und Landschaftsarchitektur<br />
inter- und transdisziplinär<br />
mit anderen Fachdisziplinen<br />
sowie mit Akteuren aus Wirtschaft und<br />
Gesellschaft zusammen.<br />
Durch die drei Forschungscluster Regenerative<br />
<strong>Design</strong>, Human Centered <strong>Design</strong><br />
und Data Driven <strong>Design</strong> will das <strong>IDS</strong><br />
Synergien zwischen den verschiedenen<br />
Maßstäben unserer Umwelt und den<br />
unterschiedlichen Aspekten und Werten<br />
der Nachhaltigkeit finden, um nachhaltige<br />
<strong>Design</strong>strategien für künftige<br />
Entwicklungsdynamiken zu diskutieren.<br />
Seine Mitglieder arbeiten seit über 10<br />
Jahren in Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
mit Partnern aus der<br />
Wirtschaft und Kommunen zusammen,<br />
hieraus ist ein starkes Netzwerk entstanden.<br />
Die komplexen Heraus<strong>for</strong>derungen in<br />
der gebauten Umwelt er<strong>for</strong>dert ein besonderes<br />
Engagement im Transfer zwischen<br />
Lehre, Forschung, Wirtschaft und<br />
Gesellschaft. Diesen An<strong>for</strong>derungen<br />
begegnet das <strong>IDS</strong> mit Formaten, die den<br />
transdisziplinären Austausch stimulieren,<br />
wie die Detmold Conference Week,<br />
die auch <strong>2022</strong> wieder erfolgreich hybrid<br />
stattfand, die vom <strong>IDS</strong> herausgegebene<br />
„<strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong> - Fachzeitschrift für<br />
die gebaute Umwelt“ sowie die Netzwerkpflege<br />
durch einen eigenen Newsletter.<br />
Im <strong>IDS</strong> sind derzeit acht Professorinnen<br />
und Professoren sowie zahlreiche projektbezogene<br />
Mitarbeitende tätig. <strong>2022</strong><br />
nahm das <strong>IDS</strong> bereits über 755.000<br />
Euro Drittmittel ein. Aktuell werden am<br />
<strong>IDS</strong> in Kooperation mit der TU Delft vier<br />
Doktorand:innen betreut, mit Dissertationen<br />
die das Institut international<br />
vernetzten.<br />
An der Spitze des <strong>IDS</strong> gab es Ende <strong>2022</strong><br />
einen Wechsel: Es wird nun von Prof.<br />
Dipl.-Ing. Jens-Uwe Schulz als Vorsitzenden<br />
des Instituts und Prof. Dipl.-Ing.<br />
Oliver Hall als stellvertretendem Vorsitzenden<br />
geleitet. Darüber hinaus wurde<br />
<strong>2022</strong> der wissenschaftliche Beirat erfolgreich<br />
gegründet, der den Vorstand<br />
des Instituts in Fragen der strategischen<br />
Ausrichtung der Forschung berät.<br />
4<br />
VORWORT
VORSTAND UND <strong>IDS</strong> TEAM<br />
Detmolder Conference Week <strong>2022</strong><br />
©Mint.T Studio<br />
VORWORT 5
Organisation<br />
Vorstandvorsitz:<br />
Prof. Dipl.-Ing. Jens-Uwe Schulz<br />
Tragwerkslehre und Entwerfen<br />
Stellv. Vorsitz:<br />
Prof. Dipl.-Ing. Oliver Hall<br />
Stadtplanung und städtebauliches<br />
Entwerfen<br />
Prof. Dipl.-Ing. Daniel Arztmann<br />
Facade Construction<br />
Prof. Dr. Axel Häusler<br />
Digitale Medien und Entwerfen<br />
Prof. Dipl.-Ing. Ulrich Nether<br />
Produktdesign und Ergonomie<br />
Prof.`in Dr. Uta Pottgiesser<br />
Baukonstruktion und Baustoffe<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Rohler<br />
Freiraumplanung im<br />
städtebaulichen Kontext<br />
Prof. Dipl.-Ing. Hans Sachs<br />
CAAD – Computer Aided<br />
Architectural <strong>Design</strong><br />
Marcel Cardinali<br />
M. Sc. Stadtplanung<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
6<br />
INHALT
Struktur<br />
BEIRAT<br />
VORSTAND<br />
Prof. Dr. Jürgen Krahl<br />
Präsident TH OWL<br />
Prof. Daniel Arztmann<br />
Facade Construction<br />
Ulrich Burmeister<br />
Heinrich Böll Stiftung NRW<br />
Prof. Dr. Axel Häusler<br />
Digitale Medien und Entwerfen<br />
Petra Eggert-Höfel<br />
Bau- und Siedlungsgenossenschaft Kreis<br />
Her<strong>for</strong>d eG<br />
Prof. h.c. Dr.-Ing. Winfried Heusler<br />
Schüco International KG<br />
Mark Jäckel<br />
Goldbeck GmbH<br />
Prof.'in Dr. Susanne Moebus<br />
Institut für Urban Public Health, Universität<br />
Duisburg-Essen<br />
Prof.'in Dr.-Ing. Nicole Pfoser<br />
HS für Wirtschaft und Umwelt,<br />
Nürtingen-Geislingen<br />
Prof. Oliver Hall<br />
Stadtplanung und städtebauliches Entwerfen<br />
Prof. Ulrich Nether<br />
Produktdesign und Ergonomie<br />
Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser<br />
Baukonstruktion und Baustoffe<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Rohler<br />
Freiraumplanung im städtebaulichen Kontext<br />
Prof. Dipl.-Ing. Hans Sachs<br />
CAAD - Computer Aided Architeftual <strong>Design</strong><br />
Prof. Jens-Uwe Schulz<br />
Tragwerkslehre und Entwerfen<br />
GESCHÄFTSSTELLE<br />
Sandra Bomholt<br />
WISSENSTRANSFER<br />
Johanna Julia Dorf<br />
Alina Werries (WHF)<br />
Marcel Cardinali M. Sc.<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
REGENERATIVE DESIGN<br />
HUMAN CENTERED DESIGN<br />
DATA DRIVEN DESIGN<br />
Das <strong>IDS</strong> in Zahlen<br />
>755 Tsd. €<br />
in <strong>2022</strong><br />
> 14<br />
bearbeitete Projekte<br />
22 8<br />
Mitarbeiter:innen<br />
Professor:innen<br />
INHALT 7
8<br />
FORSCHUNGSCLUSTER
Forschungscluster<br />
REGENERATIVE DESIGN –<br />
AN DER SCHNITTSTELLE VON UMWELT UND DESIGN<br />
Die globale Heraus<strong>for</strong>derungen des Klimawandels und der Energiewende er<strong>for</strong>dern eine drastische Trans<strong>for</strong>mation<br />
der gebauten Umwelt. Hinzu kommt die drängende Frage nach dem Umgang mit den Gebäuden des<br />
20. Jahrhunderts, die ca. 80% des Bestands ausmachen und derzeit weder den Ansprüchen an Klimaschutz,<br />
Energieeffizienz oder Kreislaufwirtschaft gerecht werden.<br />
DOSSIER REGENERATIVE DESIGN –<br />
AT THE INTERSECTION OF ENVIRONMENT AND DESIGN<br />
The global challenges of climate change and the energy transition require<br />
a drastic trans<strong>for</strong>mation of the built environment. In addition,<br />
there is the pressing question of how to deal with the buildings of the<br />
20th century, which make up about 80% of the existing building stock<br />
and currently do not meet the demands of climate protection, energy<br />
efficiency or circular economy.<br />
HUMAN CENTERED DESIGN –<br />
AN DER SCHNITTSTELLE VON GESUNDHEIT UND DESIGN<br />
Möglichst hohe Lebensqualität unter Teilhabe aller ist wesentlicher Treiber für die Gesellschaft. Dabei ist das<br />
Wissen über Zusammenhänge zwischen den architektonischen und urbanen Systemen, in denen wir uns täglich<br />
bewegen und den Auswirkungen auf Verhalten und Lebensstil noch wenig entwickelt.<br />
HUMAN CENTERED DESIGN –<br />
AT THE INTERSECTION OF HEALTH AND DESIGN<br />
The highest possible quality of life with the participation of all is an<br />
essential driver <strong>for</strong> society. At the same time, knowledge about the<br />
connections between the architectural and urban systems in which<br />
we move every day and the effects on behaviour and lifestyle is still<br />
poorly developed.<br />
DATA DRIVEN DESIGN –<br />
AN DER SCHNITTSTELLE VON DIGITALISIERUNG UND DESIGN<br />
Die Potenziale digitaler Technologien verändern die gesamte Wertschöpfungskette im Stadt-, Bau- und Planungswesen.<br />
AR/VR, IoT und die unterschiedlichen Facetten der Künstlichen Intelligenz (KI) lassen effizientere<br />
Prozesse, mehr Teilhabe und ein größeres Verständnis der räumlichen Einflüsse auf den Menschen erwarten.<br />
DATA DRIVEN DESIGN –<br />
AT THE INTERSECTION OF DIGITALISATION AND DESIGN<br />
The potential of digital technologies is changing the entire value<br />
chain in urban, building and planning. AR/VR, IoT and the various<br />
facets of Artificial Intelligence (AI) lead us to expect more efficient<br />
processes, more participation and a greater understanding of spatial<br />
influences on people.<br />
FORSCHUNGSCLUSTER 9
Dämmflächen<br />
Messaufbau der Dämmflächen aus<br />
Rohrkolben im Versuchsgebäude,<br />
Jade Hochschule Oldenburg<br />
Dämmstoffe aus Rohrkolben<br />
Produktketten aus Niedermoorbiomasse<br />
Laufzeit: November 2019 -Juni 2023<br />
Förderung: Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Land NIedersachesen Programmgebiet<br />
Stärke entwickelte Regionen (SER)<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe; 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen<br />
Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.; Niedersächsischer Landesbetrieb<br />
für Wasserwirtschaft, Küsten- Naturschutz; Jade Hochschule Oldenburg; Johann Heinrich von Thünen-Institut;<br />
Bundes<strong>for</strong>schungsinstitut für ländliche Räume, Wald und Fischerei Braunschweig; Julius<br />
Kühn Institut BNundes<strong>for</strong>schung für Kulturplanzen; Leibnitz Universität Hannover; Universität<br />
Trier: Floragard<br />
Beteiligte: Prof. Jens-Uwe Schulz, Maximilian Rentz (WHK), Juan Hernandez (WHK)<br />
HINTERGRUND<br />
Paludikultur ist die land- oder <strong>for</strong>stwirtschaftliche Nutzung nasser und wiedervernässter Moorflächen und<br />
anderer organischer Böden (Wichtmann et al. 2016). Voraussetzung ist, dass der Wasserstand ganzjährig nahe<br />
der Bodenoberfläche gehalten oder überstaut wird. Im Vergleich zu konventioneller land- und <strong>for</strong>stwirtschaftlicher<br />
Nutzung werden die Treibhausgasemissionen verringert und der Verlust des Torfkörpers minimiert<br />
oder sogar gestoppt. Bei dieser innovativen Bewirtschaftungs<strong>for</strong>m wird die aufwachsende oder angebaute<br />
oberirdische Biomasse genutzt, nicht aber unterirdische Pflanzenteile. Die abgeschöpfte Biomasse eignet sich<br />
für die Weiterverarbeitung zu verschiedenen Produkten. Besonders vielversprechend sind die Produktion von<br />
Baustoffen und Gartenbausubstrat-Rohstoffen aus halmgutartiger Biomasse von Feuchtgebietspflanzen wie<br />
Rohrkolben und Schilf. Diese sogenannten Niedermoor- Paludikulturen können in Niedersachsen auf wiedervernässten<br />
Niedermoorböden sowie unter Umständen auf weiteren wiedervernässten organischen Böden,<br />
wie Anmoorböden angebaut werden. Für das Land Niedersachsen hat diese Landnutzungs<strong>for</strong>m potenziell eine<br />
signifikante Bedeutung. Niedersachsen ist eines der moorreichen Bundesländer in Deutschland. Etwa 400.000<br />
ha – das entspricht über 8 % der Landfläche Niedersachsens – sind von Hoch- und Niedermooren bedeckt.<br />
Etwa 90 % der Moorfläche ist entwässert und wird landwirtschaftlich, <strong>for</strong>stwirtschaftlich oder für den Torfabbau<br />
genutzt. Ca. 187.000 ha sind in Niedersachsen von Niedermoorböden bedeckt. Über die Hälfte der Nieder-<br />
10<br />
REGENERATIVE DESIGN
moorböden (117.000 ha) wird als Grünland<br />
genutzt, während ungefähr 27.000<br />
ha als Acker genutzt werden. Hinzu<br />
kommen über 100.000 ha weitere organische<br />
Böden, die aktuell ebenfalls zum<br />
größten Teil entwässert und primär als<br />
Grünland und Acker genutzt werden.<br />
Insgesamt werden in Niedersachsen<br />
jährlich fast 5 Mio. t CO2-Äquivalente<br />
allein aus entwässerten Niedermoorböden<br />
emittiert; das entspricht fast 5<br />
% der gesamten Treibhausgasbilanz.<br />
Die Wiedervernässung und Nutzung<br />
einer Niedermoorfläche in Form von<br />
Paludikultur führt zumindest zu einer<br />
starken Reduzierung des Treibhausgasausstoßes<br />
und Torfmineralisation und<br />
im Idealfall zum Erhalt des Torfkörpers.<br />
Damit bleibt der Torfkörper als Kohlenstoffspeicher<br />
erhalten und ein hohes<br />
Reduktionspotential gegenüber der<br />
Nutzung im entwässerten Zustand ist<br />
vorhanden. Wieviel der gesamten niedersächsischen<br />
Niedermoorfläche für<br />
Paludikulturen genutzt werden könnte,<br />
kann derzeit noch nicht gesagt werden.<br />
Neben ihrer großen Bedeutung als Kohlenstoffspeicher<br />
weisen Niedermoore<br />
und andere organische Böden in natürlichem<br />
bzw. naturnahem Zustand landschaftsökologische<br />
Funktionen auf: Sie<br />
leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität<br />
und bieten einen Lebensraum<br />
für gefährdete Tier- und Pflanzenarten,<br />
Moore haben einen reinigenden Einfluss<br />
auf das Grund- und Oberflächenwasser,<br />
agieren unter Umständen als<br />
Nähr- und Schadstofffilter, verbessern<br />
das Lokalklima und haben einen positiven<br />
Einfluss auf das Landschaftsbild.<br />
Diese Ökosystemleistungen werden<br />
durch (herkömmliche) landwirtschaftliche<br />
Nutzung und Torfabbau zumindest<br />
größtenteils außer Kraft gesetzt.<br />
Paludikultur-Biomasse für BaumAterialien<br />
Rohrkolben hat sehr gute Dämmeigenschaften<br />
und weist aufgrund des<br />
Aerenchyms, einem sehr feinfädigen,<br />
offenzelligen Schwammgewebe, eine<br />
niedrige Wärmeleifähigkeit auf. Daneben<br />
hat Rohrkolben weitere vielfältige<br />
positive Eigenschaften. Bisher wurden<br />
zwei Rohrkolbenarten erprobt: T. angustifolia<br />
(schmalblättriger Rohrkolben)<br />
und T. latifolia (breitblättriger Rohrkolben).<br />
T.angustifolia eignet sich für die<br />
Herstellung von Dämm- und Bauplatten<br />
(z.B. zum Ersatz von OSB–Platten)<br />
und ist aus ökonomischer Sicht besonders<br />
interessant. Dämmplatten haben<br />
eine spezifische Wärmeleitfähigkeit<br />
von ungefähr 0,055 W/mK und weisen<br />
sehr gute statische Eigenschaften auf.<br />
Gegenüber anderen Baustoffen erübrigt<br />
sich der Einsatz problematischer<br />
chemischer biozider Zusätze, da die<br />
Pflanze Polyphenole (Gerbstoffe) enthält.<br />
T. latifolia eignet sich als Füllstoff,<br />
also für die Einblasdämmung. Die spezifische<br />
Wärmeleitfähigkeit (0,04 bis<br />
0,045 W/mK) ist ähnlich wie bei anderen<br />
biologischen Dämmstoffen, z.B. Hanf.<br />
Ein Hektar Rohrkolben liefert Material<br />
für die Dachfläche von sechs Einfamilienhäusern.<br />
Das Material für die Einblasdämmung<br />
muss auf der einen Seite<br />
rieselfähig, auf der anderen Seite setzungssicher<br />
sein.<br />
Dies wird entweder dadurch erreicht,<br />
dass glatte Fasern und aufgefasertes<br />
Material vermischt werden oder durch<br />
eine einheitliche mäßige Zerfaserung.<br />
Bei der Verwendung von T. latifolia als<br />
Einblasdämmstoff wirkt sich der hohe<br />
Anteil an Samenständen positiv auf das<br />
Senkungsverhalten aus, da die Samenflugschirmchen<br />
einen Elastizitätspuffer<br />
bilden. Außerdem stellen sie eine wertvolle<br />
Faserverstärkung zur Armierung<br />
von Putzen oder keramischen Massen<br />
dar. Bisher sind diese Dämmstoffe in<br />
Deutschland nicht zugelassen. Einige<br />
Gebäude in Deutschland – sowohl<br />
Neu- als auch Altbauten – wurden bereits<br />
in Pilotprojekten mit Rohrkolben<br />
gedämmt.<br />
Im Rahmen des Projekts wurde durch die<br />
Jade Hochschule in Oldenburg ein Versuchsgebäude<br />
in Holzständerweise errichtet, in<br />
welchem drei Varianten der Dämmstoffe<br />
verbaut wurden: Ein Wandfeld mit versteifter<br />
Dämmung, ein Wandfeld mit einer einfachen<br />
Dämmplatte und ein Wandfeld mit<br />
Einblasdämmung, alle hergestellt aus Rohrkolben.<br />
Die verschieden gedämmten Wandfelder<br />
werden über den Verlauf eines Jahres<br />
mittels Sensoren im und außerhalb des Gebäudes<br />
auf ihre bauphysikalischen Eigenschaften<br />
untersucht. Die Daten werden im<br />
Anschluss durch die Technische Hochschule<br />
Ostwestfalen–Lippe. –<br />
REGENERATIVE DESIGN 11
ONLINE DATENBANK<br />
UPD Lehm<br />
Umweltproduktdeklaration<br />
Lehm (UPD)<br />
Implementierung und Einreichung von Umweltproduktdeklarationen<br />
für Lehmprodukte in die Datenbank<br />
„Ökobaudat“<br />
Laufzeit: März 2020 - August <strong>2022</strong><br />
Förderung: DBU - Deutsche Bundesstiftung Umwelt AZ.: 35658<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Dachverband Lehm e.V.,<br />
Fachhochschule Potsdam<br />
Beteiligte: Prof. Jens-Uwe Schulz, Maximilian Rentz (WHK), Juan Hernandez (WHK)<br />
HINTERGRUND<br />
Die Umweltbilanzierung von Gebäuden<br />
erfolgt im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse<br />
(LCA) auf Basis von Umwelproduktdeklarationen.<br />
In diesen sind<br />
die über den Lebenszyklus eines Baumaterials,<br />
-stoffes oder -teil von seinem<br />
Ursprung bis zur seinem Recycling<br />
oder seiner Entsorgung erhoben und<br />
berechnet. Um die Auswirkungen der<br />
Stoffströme zu quantifizieren werden<br />
die Auswirkungen auf verschiedene<br />
Umweltindikatoren wie der Summe des<br />
Primärenergieverbrauchs, Emissionen<br />
von Treibhausgasen in kg CO2Äquivalent<br />
und die Erzeugung von Abfällen.<br />
Umweltproduktdeklarationen, kurz<br />
UPD, werden von Planer:innen und Architekt:innen<br />
zur Ermittlung und Bilanzierung<br />
der Umweltauswirkungen eines<br />
Bauprojekts verwandt. Die wichtigste<br />
Datenbank für UPDs von Bauprodukten<br />
ist in Deutschland die Ökobaudat.<br />
In dieser sind für viele Baustoffen für<br />
welche von Hersteller:innen, Dachver-<br />
12<br />
REGENERATIVE DESIGN
änden oder Forscher:innen noch keine<br />
UPD angefertigt wurden generische<br />
Daten ermittelt. Die für Lehmprodukte<br />
ermittelten Werte stimmen zum Teil<br />
nicht mit der Begrifflichkeit in der DIN<br />
18942 Lehmbaustoffe übereinstimmen.<br />
Zur Förderung der Verwendung<br />
von Lehmbaustoffen wurde durch den<br />
Dachverband Lehm e.V. bereits in 2016<br />
- 2018 ein vom DBU gefördertes Projekt<br />
durchgeführt, in welchem der Aufbau<br />
von Strukturen und Regelwerken zur Erstellung<br />
und Verifizierung von UPD für<br />
Lehmbaustoffe entwickelt wurde. Dabei<br />
wurden die zur Erstellung von UPDs von<br />
der DIN EN ISO 14025 ge<strong>for</strong>derten Produktkategorieregeln,<br />
PKRs, erarbeitet.<br />
In diesen wird festgelegt nach welchen<br />
Regeln Lembaustoffe gewonnen und<br />
produziert werden um diese bilanzieren<br />
zu können.<br />
Darüber hinaus wurde eine Muster-UPD<br />
für Lehmputzmörtel entwickelt. In dem<br />
Nachfolgeprojekt wurden Muster-UPDs<br />
für Lehmmauermörtel, Lehmsteine und<br />
Lehmplatten erhoben und entwickelt,<br />
darüber hinaus wurde die bestehende<br />
UPD für Lehmputzmörtel gemäß der<br />
DIN EN 15804/A2 aktualisiert. Um die in<br />
der ebenjenen Norm ge<strong>for</strong>derten Module<br />
C (Entsorgung) und D (Gutschriften)<br />
zu quantifizieren wurden durch die<br />
Fachhochschule Potsdam unter Leitung<br />
von Prof. Klaus Pistol Abrissversuche an<br />
Lehmsteinwänden und der Wiederverwendbarkeit<br />
der Materialien, wie auch<br />
ihrer stofflichen und statischen Eigenschaften<br />
durchgeführt.<br />
Anerkennung als Programmbetreibe:innen<br />
ist es dem Dachverband Lehm e.V. zukünftig<br />
möglich auch UPDs für Lehmprodukte zu<br />
veröffentlichen, welche nach den Produktkategorieregeln<br />
des Dachverband Lehm<br />
e.V. erstellt worden sind. Darüber hinaus<br />
ermöglicht die Aufnahme der UPD nach der<br />
nächsten Aktualisierung der Ökobaudat-Datensätze<br />
Anfang 2023 Planern und Architekten<br />
in digitaler Form auf die UPDs des<br />
Dachverband Lehms zuzugreifen und mit<br />
ihnen in gewohnten Arbeitsumgebungen<br />
und Programmen zu rechnen. Darüber hinaus<br />
können nun Herstellerspezifische und<br />
Produktspezifische UPDs auf Basis der PKR<br />
und Muster UPDs erstellt und veröffentlicht<br />
werden. Außerdem kann die UPD aufgrund<br />
des Daten<strong>for</strong>mats in weiteren digitalen Datenbanken<br />
veröffentlicht werden. Um den<br />
Erstellungsprozess der UPD darzulegen wurde<br />
ein Bericht erstellt, in welchem alle Begrifflichkeit,<br />
der Eingabeprozess der Daten<br />
und die Antragstellung bei der Ökobaudat<br />
erläutert werden. Die Ergebnisse wurden<br />
auf dem Symposium Baustoffrecycling &<br />
Lehmbaustoffe am 26.08.<strong>2022</strong> in Potsdam<br />
und bei einer Herstellertagung des Dachverband<br />
Lehm e.V. am 16.09.<strong>2022</strong> in Weimar<br />
vorgestellt. –<br />
IMPLÄMENTIERUNG EINES<br />
DIGITALEN UPD<br />
Die durch den Dachverband Lehm e.V. erhobenen<br />
und quantifizierten Daten für die<br />
UPDs wurden im Rahmen des Arbeitspakets<br />
der TH-OWL auf ihre inhaltliche und rechnerische<br />
Richtigkeit überprüft. Nach intensiver<br />
experimenteller Arbeit wurde entschieden<br />
die Muster UPDs mit dem EPD-Editor der<br />
Ökobaudat in ein mit der Ökobaudat digital<br />
kompatibles Format gebracht, das ILCD+EPD<br />
Format. Um die Aufnahme des Datensatzes<br />
in der Ökobaudat zu beantragen wurden<br />
alle ge<strong>for</strong>derten Dokumente erstellt und<br />
gemeinsam mit dem Dachverband Lehm<br />
e.V. wurde sowohl die Aufnahme der entwickelten<br />
Muster-UPDs, wie auch die Anerkennung<br />
des Dachverband Lehm e.V. als<br />
Programmbetreiber beantragt. Durch die<br />
REGENERATIVE DESIGN 13
Abb. 1:<br />
Monocab - Prototyp<br />
Peter Wehowsky<br />
MONOCAB<br />
Laufzeit: 2020 - <strong>2022</strong><br />
Förderung: UrbanLand OWL; Europäische Union - Investition in unsere Zukunft, Europäischer Fonds<br />
für regionale Entwicklung; Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Nordrhein-Westfalen<br />
für den Zeitraum 2014-2020<br />
Kofinanzierung: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe; Fachhochschule Bielefeld; Landeseisenbahn<br />
Lippe e.V.; Fraunhofer IOSB-INA Lemgo<br />
Beteiligte: Prof. Hans Sachs, Prof. Ulrich Nether, Carolina Meirelles R. S. Menezes, Maximlian Müh,<br />
Marie Brackmann (WHK), Mohammed Khaled (SHK), Mohamed Mahmoud (SHK), Benedict Neise<br />
(SHK)<br />
HINTERGRUND<br />
Nordlippe in Ostwestfalen. Eine ländliche Region, typisch für so viele dünn besiedelte Gebiete in Deutschland:<br />
mit viel Ruhe, viel Raum – und viel „Aber“. Aber es gibt kaum ÖPNV! Aber ohne Auto sind wir aufgeschmissen!<br />
Aber die Bahn hat die Strecke stillgelegt! Damit das Land nicht den Anschluss verliert, muss es mobil bleiben<br />
– für mehr Lebensqualität und mehr Wirtschaft. Das MONOCAB ist eine selbstfahrende Kabine auf den Schienen<br />
der historischen eingleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Lemgo und Extertal. Und nicht nur eine: Denn es<br />
wird viele davon geben, die in beiden Richtungen auf einem Gleis fahren, gleichzeitig! Denn MONOCAB fährt<br />
dank Gyroskoptechnik stereo: als kreiselstabilisierte Einschienenbahn. Das ist nichts Neumodisches, sondern<br />
von 1907. Die MONOCABs können wie ein Paternoster im ständigen Umlauf fahren und wie Taxis für die individuelle<br />
Fahrt ins Dorf oder in die Stadt bestellt werden.<br />
14<br />
REGENERATIVE DESIGN
FORTSCHRITT <strong>2022</strong><br />
Ausgehend von dem im Jahr 2021 entwickelten<br />
<strong>Design</strong> und den vorangegangenen<br />
strategischen Entscheidungen<br />
wurden ein <strong>Design</strong>-Mock-Up und ein<br />
technischer Demonstrator gebaut. Die<br />
Fahrzeuge wurden im Oktober <strong>2022</strong><br />
im Extertal, in Anwesenheit von Oliver<br />
Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz<br />
und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen,<br />
der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt. Das <strong>Design</strong> Mock-Up demonstriert<br />
im Maßstab 1:1 das Fahrerlebnis<br />
im MONOCAB mit anpassbarer<br />
Sitzkonfiguration, material-integrierten<br />
Touch-Interfaces und Kommunikationssystemen.<br />
Das Projekt wurde mit Industriepartnern<br />
durchgeführt, die sich auf<br />
nachhaltige Materialien und Innovationen<br />
konzentrieren: Greenboats für die<br />
Hülle aus NFK, Becker Brakel für die<br />
Formholz-Inneneinrichtung, ISRI/AUN-<br />
DE für Textilien, NUO für die Innenverkleidung,<br />
Yachtcork für den Korkboden<br />
und Mindwalks für interaktive Systeme.<br />
DESIGN-MOCK-UP<br />
Das im September <strong>2022</strong> fertiggestellte<br />
<strong>Design</strong> Mock-Up ist ein lebensgroßes,<br />
interaktives Modell des MONOCAB,<br />
das alle seine <strong>Design</strong>merkmale zeigt. Es<br />
wurde mit der Absicht gebaut, die <strong>Design</strong>an<strong>for</strong>derungen<br />
und Interaktionen in<br />
einer Research-Through-Making Methode<br />
zu testen. Während der technische<br />
Demonstrator die technischen Systeme<br />
testete und vorführte, die es dem MO-<br />
NOCAB ermöglichen, sich selbst auszubalancieren<br />
und autonom zu fahren,<br />
demonstriert das <strong>Design</strong>-Modell, wie<br />
die Fahrgäste das Fahrzeug tatsächlich<br />
nutzen werden.<br />
Zu den zuvor festgelegten An<strong>for</strong>derungen,<br />
an denen sich das <strong>Design</strong> orientierte,<br />
gehörten:<br />
• Barrierefreiheit und Inklusivität für<br />
Benutzer:innen mit unterschiedlichen<br />
Mobilitäts- und sensorischen Bedürfnissen<br />
im Sinne des Universal <strong>Design</strong>s<br />
• Platz für Fahrräder und andere kleine<br />
Verkehrsmittel<br />
• Einhaltung der Abmessungen entsprechend<br />
den bestehenden Schienenmaßen<br />
und den gegebenen technischen<br />
An<strong>for</strong>derungen des Fahrzeugs (5 m<br />
Länge, 1 m Breite und 1,5 m Höhe im<br />
Innenraum)<br />
• Verwendung nachhaltiger Materialien,<br />
um den CO2-Fußabdruck zu minimieren<br />
und die Wiederverwendung oder das<br />
Recycling nach dem Ende der Lebensdauer<br />
zu ermöglichen.<br />
Das <strong>Design</strong> des MONOCAB sieht eine<br />
Kabine mit in Längsrichtung zwei Innenhälften<br />
vor, in der insgesamt bis<br />
zu 6 Erwachsene kom<strong>for</strong>tabel reisen<br />
können. Beide Hälften können von den<br />
Fahrgästen genutzt werden oder die<br />
Funktion haben, dass die Fahrgäste in<br />
einem Teil sitzen und beispielsweise<br />
ihre Fahrräder in der anderen Kabinenhälfte<br />
mitnehmen. Weitere Flexibilität<br />
bietet der Innenraum dadurch, dass die<br />
Hauptsitze hochgeklappt werden können,<br />
um die Grundfläche für Rollstuhlfahr:innen<br />
oder zusätzliche Fahrräder<br />
zu vergrößern. Auf diese Weise haben<br />
Rollstuhlfahrer die gleiche Sitzposition<br />
und den gleichen Zugang zu Anzeigen<br />
und Kom<strong>for</strong>tfeatures wie Fahrgäste auf<br />
den Hauptsitzen. Neben vier breiten<br />
Hauptsitzen bieten zwei kleinere Klappsitze<br />
Platz für zusätzliche Fahrgäste, die<br />
quer zur Fahrtrichtung sitzen. Klapptische<br />
an jedem der Hauptsitze können<br />
zum Arbeiten oder Essen genutzt werden.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen<br />
Becker Brakel aus Ostwestfalen<br />
wurden die Ausbauten und Sitze<br />
aus Buchen Formholz mit Eschenfurnier<br />
Decklage gefertigt, um dem Innenraum<br />
des Fahrzeugs eine warme Materialanmutung<br />
und Textur zu geben, die<br />
zudem biobasiert und vergleichsweise<br />
leichtgewichtig ist.<br />
Auch andere regenerative Materialien<br />
Abb. 2:<br />
<strong>Design</strong> Innenraum - Sitzfläche<br />
REGENERATIVE DESIGN 15
Abb. 3: <strong>Design</strong> Innenraum -<br />
"Shy technology"<br />
wurden im gesamten Innenraum für<br />
verschiedene Zwecke verwendet. Speziell<br />
angefertigte Korkplatten wurden<br />
vom Industriepartner Yachtkork hergestellt<br />
und dienen sowohl als Bodenbelag<br />
als auch als Dämpfer für die Vibrationen<br />
des Fahrzeugs. Die Innenwände<br />
sind mit NUO verkleidet, einem neuartigen<br />
Material, das aus lasergraviertem<br />
Holzfurnier und Baumwollgewebe besteht,<br />
wodurch sich das Furnier biegen<br />
und wie ein Textil gepolstert wverden<br />
kann. Für die in Zusammenarbeit mit<br />
ISRI(AUNDE) hergestellten Sitzmöbel<br />
wurde recyceltes Polyamid verwendet,<br />
da es widerstandsfähig ist und nach Gebrauch<br />
weiter recycelt werden kann.<br />
Im Hinblick auf die Interaktivität hat das<br />
MONOCAB-<strong>Design</strong>team Alternativen<br />
zu den omnipräsenten Bildschirmen<br />
und Interfaces er<strong>for</strong>scht und getestet.<br />
Zukünftig sollen In<strong>for</strong>mationen bei Bedarf<br />
zur Verfügung stehen, die Benutzer:innen<br />
aber nicht überwältigen und<br />
es ihnen ermöglichen, die Fahrt ohne<br />
Ablenkung zu genießen. Diese Idee der<br />
" shy technology " manifestierte sich in<br />
den in die NUO-Verkleidung integrierten<br />
Touch-Displays, die grundlegende<br />
In<strong>for</strong>mationen über die Fahrt anzeigen<br />
und die Steuerung der Licht- und<br />
Audiofunktionen ermöglichen. Die<br />
von der Mindwalks GmbH entwickelten<br />
LED-Grids verbergen sich nahtlos<br />
hinter dem Stoff und sorgen so für ein<br />
zurückhaltendes interaktives Feature.<br />
Um Menschen mit unterschiedlichen<br />
sensorischen Bedürfnissen gerecht zu<br />
werden, folgt die gesamte Kommunikation<br />
des MONOCAB mit dem Nutzer<br />
dem Zwei-Sinne-Prinzip: In<strong>for</strong>mationen<br />
werden immer durch mindestens zwei<br />
verschiedenen Sinne wie z.B. per Audio<br />
und Visuell vermittelt.<br />
Auch das Äußere des Fahrzeugs wurde<br />
aus nachhaltigen Materialien entwickelt.<br />
In Zusammenarbeit mit der Firma<br />
Greenboats aus Bremen wurde eine<br />
Hülle aus einem Naturfaser verstärktem<br />
Kunststoff (NFK) aus Flachsfasergewebe,<br />
einem Holz- bzw. Kork-Kern und<br />
biobasierten Harzen gebaut. Material<br />
und <strong>Design</strong> sorgen für eine leichte und<br />
dennoch robuste Außenhaut, die nicht<br />
lackiert werden muss, da die Naturfaser<br />
selbst für eine hohe ästhetische<br />
Qualität sorgt. In die Außenhülle sind<br />
außerdem zwei breite Flügeltüren integriert,<br />
die so konzipiert sind, dass Rollstuhlfahrer:innen<br />
trotz der begrenzten<br />
Abmessungen des Fahrzeugs genügend<br />
Platz haben, um sich beim Einsteigen in<br />
die Kabine zu drehen. Alle transparenten<br />
Elemente der Außenhülle wurden<br />
aus PMMA hergestellt, einem verlustfrei<br />
recyclebarem Kunststoff. Auch in<br />
die Hülle wurden interaktive Displays in<br />
das Material integriert, welche nur bei<br />
Bedarf In<strong>for</strong>mationen zeigen und ansonsten<br />
unsichtbar sind.<br />
Es wird erwartet, dass das MO-<br />
NOCAB-Projekt weiterentwickelt wird,<br />
nachdem die erste Forschungsphase<br />
bewiesen hat, dass die Technologie realisierbar<br />
ist und es eine breite öffentliche<br />
Unterstützung gibt. Die Heraus<strong>for</strong>derungen,<br />
die bei der Entwicklung und<br />
dem Bau des Modells aufgetreten sind,<br />
zeigen, dass weitere Forschungsarbeiten<br />
er<strong>for</strong>derlich sind. Dazu gehören:<br />
• Gleichzeitige Erfüllung der An<strong>for</strong>derungen<br />
an Zugänglichkeit und Technik<br />
bei streng begrenzten Abmessungen<br />
• Entwicklung von Konstruktions- und<br />
Montagesystemen, unter vollständiger<br />
Berücksichtigung zirkulärer (C2C) Prinzipien<br />
beispielsweise für Demontage<br />
und Wiederverwendung<br />
• Gestaltung des gesamten Nutzererlebnisses<br />
von der Buchung einer Fahrt<br />
bis zur Ankunft am Zielort<br />
• Definition und Umsetzung von Sicherheitsan<strong>for</strong>derungen<br />
und -mechanismen<br />
für ein neuartiges Transportmittel<br />
16<br />
REGENERATIVE DESIGN
03. Oktober<br />
offizielle Präsentation der Forschungsergebnisse<br />
des MONOCAB Projekts in<br />
Extertal Bösingfeld<br />
Abb. 4: Logo in Außenverkleidung<br />
20. Oktober<br />
Beitrag Forschung in der Innenarchitektur:<br />
Das MONOCAB zum 70- jährigen<br />
BDIA Jubiläum, Detmold<br />
24. November<br />
Präsentation des MONOCABs<br />
auf dem Innocam.NRW Mobility<br />
Meeting <strong>2022</strong> (Kompetenznetzwerk automatisierte<br />
und vernetzte Mobilität)<br />
im Ministerium für Umwelt, Naturschutz<br />
und Verkehr NRW, Düsseldorf. –<br />
Abb. 5: Präsentation Monocab<br />
REGENERATIVE DESIGN 17
Vorläufiger Entwurf<br />
Querschnitssperspektive<br />
BIPV - Sandwichpaneele<br />
Technische Entwicklung eines BIPV integrierten Sandwichpaneels<br />
zur Energieerzeugung und -einsparung für die Verwendung<br />
in Vorhangfassaden<br />
Laufzeit: April 2021 - April <strong>2022</strong><br />
Förderung: Schüco International KG<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Sunovation<br />
Beteiligte: Projektkoordination (THOWL): Alvaro Balderrama; Prof. Daniel Arztmann,<br />
Prof. Jens-Uwe Schulz, Godo Zabur Singh<br />
Projektkoordination (Schüco International KG): Philip Kortekamp; Daniel Arztmann,<br />
Martin Ewendt, Matthias Grote, Marco Schech<br />
HINTERGRUND<br />
Im Rahmen einer Hochschul-Industrie-Kooperation zwischen der Technischen<br />
Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) in Detmold und der Schüco International<br />
KG in Bielefeld wurde im Forschungs- und Entwicklungsprojekt "Technische<br />
Entwicklung eines BIPV-integrierten Sandwichpaneels zur Energieerzeugung und<br />
-einsparung für die Verwendung in Vorhangfassaden", kurz BIPV-Sandwichpaneel<br />
genannt, das Konzept eines multifunktionalen Fassadenpaneels mit gebäudeintegrierter<br />
Photovoltaik (BIPV) erarbeitet.<br />
Das Institut für <strong>Design</strong>strategien (<strong>IDS</strong>) der TH OWL hat in enger Abstimmung mit<br />
Schüco und in Zusammenarbeit mit Sunovation, einem Hersteller von Solarglasmodulen<br />
für den Einsatz in der Architektur, einen <strong>Design</strong>vorschlag für ein BIPV-Fassaden-Sandwichpaneel<br />
entwickelt, der auf den mitteleuropäischen Markt ausgerichtet<br />
ist und die entsprechenden Konstruktionsunterlagen für ein kundenspezifisches<br />
Profil, die Herstellung des BIPV-Sandwichpaneels, In<strong>for</strong>mationen zur Herstellung<br />
eines realisierbaren Prototyps und Empfehlungen für die Testverfahren enthält.<br />
18<br />
REGENERATIVE DESIGN
Abb. 1: Detaillierter Schnitt der<br />
BIPV-Sandwichplatte<br />
Abb. 2: Isothermische Analyse in FLIXO<br />
ARBEITSPAKETE<br />
Das Projekt wurde zwischen April 2021<br />
und April <strong>2022</strong> entwickelt. Das Arbeitspensum<br />
wurde in vier Teile aufgeteilt:<br />
1. PATENTRECHERCHE<br />
Identifizierung bestehender Patente<br />
und des Stands der Technik bei<br />
BIPV-Fassadenprodukten<br />
2. DESIGNKONZEPT<br />
<strong>Design</strong>konzept - Entwicklung eines<br />
Vorschlags unter Berücksichtigung architektonischer,<br />
struktureller, bauphysikalischer,<br />
fertigungstechnischer und<br />
marktbezogener Kriterien. Entwicklung<br />
eines kundenspezifischen Polyamidprofils.<br />
3. PROTOTYP-ENTWICKLUNG<br />
Prototyp-<strong>Design</strong> und -Detaillierung unter<br />
Berücksichtigung der Machbarkeit.<br />
4. PROTOTYPENTESTS<br />
Vorbereitungen und Empfehlungen für<br />
Prototypentests. –<br />
REGENERATIVE DESIGN<br />
19
Bielefelder Straße<br />
Höhen/ Materualien/ Farben<br />
Entwicklungsskizzze<br />
Kreativcampus Detmold<br />
Konzentrierte Campusentwicklung an der Bielefelder<br />
Straße in Detmold<br />
Laufzeit: Oktober 2021 - Februar <strong>2022</strong><br />
Förderung: Stadt Detmold<br />
Beteiligte: Prof. Oliver Hall, Marcel Cardinali<br />
HINTERGRUND<br />
Der ehemalige Forschungsschwerpunkt<br />
urbanLab hat im Jahr 2018 eine Potentialstudie<br />
zum Kreativ Quartier Detmold erarbeitet,<br />
deren Ergebnis der Kreativ Campus<br />
Detmold als konzentrierte Campusentwicklung<br />
an der Bielefelder Straße nun in Umsetzung<br />
ist. Der damals in Abstimmung mit<br />
der Stadt Detmold, dem Kreis Lippe und<br />
den Hochschulen entwickelte Rahmenplan-<br />
Entwurf im Bereich der Bielefelder Straße<br />
wird im Folgenden als Entwicklungsskizze<br />
<strong>for</strong>tgeschrieben, um den veränderten Raumansprüchen<br />
der beteiligten Akteure Rechnung<br />
zu tragen.<br />
Die östlichen Grundstücksteile werden<br />
bereits entsprechend des damaligen Rahmenplanentwurfs<br />
entwickelt, der Neubau<br />
für den Fachbereich Medienproduktion ist<br />
sowie das KreativInstitut sind bezogen. OWL<br />
ist in Planung auf dem südlichen Grundstücksteil<br />
sowie dem westlich angrenzenden<br />
Grundstück des Baustoffhandels Berkemann<br />
wird eine Campuserweiterung und<br />
-verdichtung angestrebt, deren städtebauliche<br />
Konfiguration und Nutzungen konkretisiert<br />
werden sollen. Die aktuell angestrebten<br />
Programmbausteine auf dem Kreativ<br />
Campus Detmold wurden in einem Workshop<br />
im November 2021 mit den Beteiligten<br />
der Stadt Detmold, des Kreises Lippe, des<br />
Felix-Fechenbach Berufskollegs, der GILDE<br />
Wirtschaftsförderung und der Technischen<br />
Hochschule Ostwestfale-Lippe abgestimmt.<br />
Die wesentlichen Raumbedarfe lassen sich<br />
wie folgt zusammenfassen:<br />
FELIX-FECHENBACH BERUFSKOLLEG<br />
Da das Berufskolleg am heutigen Standort<br />
saniert wird und dort auch mit sei-<br />
20<br />
REGENERATIVE DESIGN
nen Laboren verbleibt, ist lediglich ein<br />
kleinerer Baustein von ca. 600 m² NF<br />
für den gymnasialen Zweig angestrebt.<br />
Eine Zuwegung zwischen den beiden<br />
Standorten ist gewünscht.<br />
STADT DETMOLD<br />
Die Stadt Detmold strebt eine Mobilstation<br />
auf der Ecke Sprotthauer Straße<br />
/ Bielefelder Straße an, die über eine<br />
geeignete fußläufige Verbindung zum<br />
Campus und zum Berufsschulstandort<br />
verfügen sollte.<br />
TECHNISCHE HOCHSCHULE<br />
OSTWESTFALEN-LIPPE<br />
Die Hochschule ist bestrebt ein Zentrum<br />
für digitales Bauen auf dem Kreativ<br />
Campus Detmold zu realisieren. Hier<br />
wird derzeit von ca. 3000 m2 NF ausgegangen.<br />
GILDE WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />
Zur Nutzbarmachung des Potenzials für<br />
Gründungen aus dem Bildungsbereich<br />
(insbesondere der Hochschulen und<br />
Berufsschulen) besteht ein Raumbedarf<br />
von ca. 1.000 m2 NF für ein Startup<br />
Center.<br />
ZUSÄTZLICHE GEMEINSAME BEDARFE<br />
Die Stellplatzsituation soll über ein gemeinsames<br />
in den südlichen Hang geschobenes<br />
Parkhaus weitestgehend<br />
abgedeckt werden. Zur Vervollständigung<br />
der Campusbedarfe und Nutzungen<br />
sind Flächen für Veranstaltungen,<br />
Mensa, Cafe und Caterer vorzusehen.<br />
Zudem sind vergleichbaren bauliche<br />
Einrichtungen zum CIIT in Lemgo, als<br />
Science-2-Business Center gewünscht,<br />
die etablierte Wirtschaftsakteure auf<br />
den Campus bringen. Weitere Nutzungen<br />
wie studentisches Wohnen und<br />
Gästewohnen runden den avisierten<br />
Nutzungsmix auf dem Kreativ Campus<br />
ab.<br />
ENTWICKLUNGSSKIZZE<br />
Die Entwicklungsskizze sieht für den südlichen<br />
Grundstücksteil auf dem Niveau<br />
des Campus ein „Zentrum für digitales<br />
Bauen“ mit Laboren und Seminarräumen<br />
vor. Aufgrund des Höhenversprungs von<br />
ca. 10 Meter zwischen Campus und Martin-Luther-Straße<br />
soll hinter diesem Gebäudeteil<br />
eine mehrgeschossige Parkgarage in<br />
den Hang integriert werden, die zukünftig<br />
auch Stellplätze aufnehmen kann, die heute<br />
noch in der Campusmitte eine Mindernutzung<br />
des öffentlichen Raums darstellen. Auf<br />
der Dachebene der Parkgarage, und damit<br />
auf Straßenniveau sind Gebäude für Gäste-<br />
und studentisches Wohnen vorgesehen.<br />
Umschließende Treppenanlagen verbinden<br />
das an der Martin-Luther-Straße gelegene<br />
Gymnasium mit dem Kreativ Campus.<br />
Im westlichen Grundstücksteil rahmen vier<br />
Gebäude einen Campushof, ein senkrecht<br />
zur Bielefelder Straße stehender Gebäuderiegel<br />
vermittelt zwischen östlichen und<br />
westlichen Campus. Hier sind offen zugängliche<br />
Erdgeschossnutzungen, wie Café und<br />
Gründungsberatung vorgesehen, die auf<br />
den oberen Geschossen durch die Nutzungen<br />
des Felix-Fechenbach Berufskollegs und<br />
des Startup-Centers ergänzt werden. Zwei<br />
weitere Gebäuderiegel sollen als „Science<br />
to business Center“ Nutzungen aus Wirtschaft<br />
und Bildung aufnehmen. Die heutige<br />
Lagerhalle für Baustoffe kann erhalten und<br />
als Eventlocation, sowie für Mensa, Café<br />
und Caterer nutzbar gemacht werden. Der<br />
Campus wird am westlichen Rand an den<br />
Grünzug in Nord-Süd Richtung angeschlossen.<br />
Die Erschließung wird von der Bielefelder<br />
Straße entlang der westlichen und<br />
südlichen Grundstücksgrenze geführt, so<br />
dass Anlieferzufahrten und Rettung zu allen<br />
Gebäuden möglich sind, sowie die im Hang<br />
verdeckte Parkgarage erschlossen wird. Alle<br />
notwendigen Stellplätze können potentiell<br />
auf dem Campus realisiert werden.<br />
Die Höhenentwicklung an der Bielefelder<br />
Straße mit 3-4 Geschossen und<br />
einem 6 geschössigen Akzent etwa auf<br />
Höhe der Campusmitte hebt die Funktion<br />
der Bielefelder Straße als Stadteingang<br />
hervor, ohne umliegende Nutzungen<br />
im Bestand zu beinträchtigen. Die<br />
Planungszahlen weisen eine gemittelte<br />
Dichte von 1,0 aus mit einer Bruttogeschossfläche<br />
von 22.500 m2 (BA1-BA3).<br />
Auf dem Südgrundstück (BA2) ergibt<br />
sich eine GFZ von 0,8 und eine Bruttogeschossfläche<br />
von ca. 5140 m2. Der<br />
westliche Grundstücksteil (BA 3) führt<br />
in der Entwicklungsskizze zu einer GFZ<br />
von 0,9 und einer BGF von 10.410 m2. –<br />
Rahmenplan BA4<br />
Die vorliegende Entwicklungsskizze<br />
ermöglicht es alle auf dem Workshop<br />
genannten Bedarf grundsätzlich in den<br />
avisierten Bauabschnitten 1-3 zu berücksichtigen.<br />
Hierfür ist der Erwerb des<br />
Südgrundstücks und des Westgrundstücks<br />
er<strong>for</strong>derlich. Eine mögliche Erweiterung<br />
zu einem späteren Zeitpunkt<br />
durch den Erwerb des derzeit nicht verkäuflichen<br />
Einfamlienhausgrundstücks<br />
(BA 4) könnte die Erschließungssituation<br />
des Kreativ Campus Detmold weiter verbessern<br />
und als Erweiterungsfläche für<br />
einen möglichen Anbau an die Eventhalle<br />
dienen.<br />
REGENERATIVE DESIGN 21
Block 23 New Belgrade<br />
Bauhjahr: 1974,<br />
Božidar Janković, Branislav Karadžić,<br />
Aleksandar Stjepanović<br />
Mass Housing<br />
Neighbourhooods (MHN)<br />
Sanierung von Massenwohnungsbauten als Beitrag zur<br />
sozialen Gleichheit<br />
Laufzeit: Januar <strong>2022</strong> - Dezember <strong>2022</strong><br />
Förderung: DAAD - Hochschuldialog mit den Ländern des westlichen Balkans<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, University of Belgrade -<br />
Faculty of Architecture (UB-FA), Serbia; Saints Cyril and Methodius University (UKIM), Skopje, North<br />
Macedonia<br />
Beteiligte: Prof. Dr. Uta Pottgiesser, Anica Dragutinovic<br />
Massenwohnungsviertel (MHN) stellen<br />
den größten Teil der Urbanität und des<br />
morphologischen Bildes der Großstädte<br />
in der Balkanregion dar, d.h. sie sind<br />
das führende Muster der städtischen<br />
Trans<strong>for</strong>mation und Expansion in der<br />
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.<br />
Darüber hinaus haben sie einen bedeutenden<br />
Anteil am gesamten Wohnungsbestand<br />
in ganz Europa und sind von<br />
enormer Bedeutung für die Gewährleistung<br />
des Zugangs zu erschwinglichem<br />
und angemessenem Wohnraum,<br />
den Abbau der sozialräumlichen Polari-<br />
sierung in den Städten und schließlich<br />
für die soziale Gleichheit. MHN wurden<br />
auf einem Querschnitt vielschichtiger<br />
Einflussfaktoren aufgebaut, die gleichermaßen<br />
Rückkopplungen zwischen<br />
der Sozialstruktur, d. h. den demografischen,<br />
sozialen und wirtschaftlichen<br />
Merkmalen der Wohngemeinschaft,<br />
die sich im Lebensstil der Bewohner:innen<br />
widerspiegeln, einerseits und der<br />
baulichen Struktur andererseits umfassen.<br />
Diese Viertel verkörpern mehrere<br />
Ebenen materieller und immaterieller<br />
Werte und sind ein untrennbarer Be-<br />
22<br />
REGENERATIVE DESIGN
standteil des lokalen kollektiven Gedächtnisses<br />
und der städtischen Identität.<br />
Angesichts des zunehmenden<br />
Trends zur marktorientierten Entwicklung<br />
im neoliberalen Rahmen der Balkanländer<br />
und des erheblichen Verfalls<br />
und der Entwertung der bestehenden<br />
MHN zielt das Projekt darauf ab, einen<br />
kritischen Dialog über die Aussichten<br />
der MHN-Sanierung zu eröffnen und<br />
ihre Fähigkeit anzuerkennen, einen interaktiven<br />
Rahmen für den Austausch<br />
und die Produktion von sozialem Kapital<br />
auf täglicher Ebene zu schaffen, um<br />
integrative, sichere, widerstandsfähige<br />
und nachhaltige Städte und menschliche<br />
Siedlungen zu schaffen, wie es im<br />
Ziel 11 für nachhaltige Entwicklung (SDG<br />
11) <strong>for</strong>muliert ist.<br />
Eines der Hauptziele dieses Projekts ist<br />
es, das Potenzial von MHN für ihre Region<br />
und Gemeinschaft zu erörtern, die<br />
Möglichkeiten, die sie räumlich bieten,<br />
zu bewerten und inspirierende Wege<br />
zu ihrer Erhaltung, Wiederverwendung<br />
und Wiederbelebung auf der Grundlage<br />
ausgewählter Fallstudien weiterzuentwickeln.<br />
Darüber hinaus wird vorgeschlagen,<br />
innovative Forschungspraktiken<br />
für die Sanierung von MHN durch<br />
die Einbeziehung von Student:innen,<br />
Akademiker:innen und Fachleuten aus<br />
diesem Bereich zu verbessern und zu<br />
erproben und sie in die Prozesse der<br />
lokalen Gemeinschaften einzubringen.<br />
Ziel ist es, die Kompetenz und Motivation<br />
sowohl von Akademiker:innen als<br />
auch der Zivilgesellschaft zu stärken,<br />
damit sie zu echten Akteur:innen des<br />
ökologischen und sozialen Wandels<br />
werden.<br />
Die Projektziele werden entsprechend<br />
den fünf Ergebnisperspektiven definiert:<br />
Forschung und Aktion<br />
In<strong>for</strong>mation und Sensibilisierung<br />
Vernetzung<br />
Bildung und Ausbildung<br />
Verbreitung und Kommunikation<br />
Die Zielgruppen (lokale Bürger:innen,<br />
Student:innen und Fachleute aus den<br />
Bereichen Architektur und Stadtplanung)<br />
benötigen im Rahmen der Sanierung<br />
des MHN eine spezifische Ausbildung<br />
und Förderung: (1) ein neues<br />
Profil einer MHN-Bürger:in, eines Gemeindemitglieds,<br />
das in einem breiten<br />
sozialen Bereich geschult ist, das über<br />
partizipatorische und kollaborative Fähigkeiten<br />
verfügt und daher in der Lage<br />
ist, zur sozialen Gleichheit beizutragen,<br />
und (2) ein neues Profil von Architekturpädagogen<br />
und Fachleuten, die in<br />
der Lage sind, die Verantwortung für<br />
die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung<br />
zukünftiger Architekt:innen zu<br />
übernehmen, damit sie die Erwartungen<br />
der Gesellschaften des 21. Jahrhunderts<br />
weltweit an nachhaltige menschliche<br />
Siedlungen in jedem kulturellen<br />
Milieu erfüllen können. Das Projekt<br />
strebt eine einzigartige, sozial orientierte<br />
Strategie an, die die Schaffung<br />
neuer Berufs- und Bürger:innenprofile<br />
durch die Förderung ihrer Interaktion<br />
vor Ort ermöglicht, indem es eine Reihe<br />
von gemeinschaftsorientierten Veranstaltungen<br />
(Workshops), die aktive<br />
Teilnahme an relevanten thematischen<br />
Veranstaltungen (Konferenz, Seminar)<br />
und einen wissensbasierten Austausch<br />
(institutionelle Mobilität/Studienreisen)<br />
durchführt, die sowohl auf lokale als<br />
auch auf regionale Unterstützung des<br />
Ost-West-Dialogs abzielen.<br />
Es wird erwartet, dass das Projekt ein<br />
tieferes Verständnis der MHN, ihres Potenzials<br />
und ihrer einflussreichen Rolle<br />
bei der Sicherstellung einer gerechten,<br />
inklusiven und nachhaltigen sozial-räumlichen<br />
Trans<strong>for</strong>mation der Region<br />
und darüber hinaus vermitteln wird.<br />
Die multi-nationale, multi-institutionelle<br />
und multi-sektorale Zusammenarbeit<br />
wird einen Dialog als inklusives Medium<br />
anregen und erleichtern, in dem unterschiedliche<br />
Ansätze und Prioritäten<br />
diskutiert und verglichen werden, mit<br />
dem Ziel, die Entwicklung neuer Methoden<br />
und Lösungen zu fördern. Das<br />
Endergebnis des Projekts soll ein Bild<br />
der aktuellen Situation und möglicher<br />
Lösungen für MHN in den Zielländern<br />
vermitteln, um den Berufsstand zu in<strong>for</strong>mieren<br />
und weiterzuentwickeln und<br />
die politischen Entscheidungsträger:innen<br />
zu in<strong>for</strong>mieren.<br />
Das Projekt wird mit den Aktivitäten der<br />
TH OWL in Deutschland, der NGO DO-<br />
COMOMO in Deutschland und Serbien,<br />
der UB-FA in Serbien und der UKIM in<br />
Nordmazedonien verbunden sein. –<br />
REGENERATIVE DESIGN 23
MCMH-EU<br />
Olga Harea<br />
European Middle Class Mass<br />
Housing (MCMH-EU)<br />
Wie kann man unterschiedliche Darstellungen von MCMH in<br />
Europa und darüber hinaus bewerten und vergleichen?<br />
Laufzeit: April 2019 - April 2023<br />
Förderung: Cost Action CA 18137<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe - Deutschland; Technische Universität<br />
des Nahen Ostens (Middle East Techical University) - Türkei; University of Belgrade, Faculty of Architecture<br />
- Serbien; University College London Bartlett School of Planning UCL - London; Universität<br />
Antwerpen - Belgien; ENSA Paris-Val-de-Seine - Frankreich; TECHNION - Israel <strong>Institute</strong> of Technology<br />
- Israel; TU Delft - Niederlande; Centre national de öa recherche scientifique, Paris - Frankreich;<br />
Nationale Technische UNiversität Athen - Griechenland; Iscte - Universitätsinstitut Lissabon - Portugal;<br />
Politecnico di Milano - Italien<br />
Beteiligte: Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser, Anica Dragutinovic, Marcel Cardinali<br />
HAUPTZIEL UND ZWECK<br />
Das Hauptziel von MCMH-EU besteht<br />
darin, ein transnationales Netzwerk zu<br />
schaffen, das europäische Forscher:innen<br />
versammelt, die Studien über den<br />
seit den 1950er Jahren in Europa errichteten<br />
Massenwohnungsbau der Mittelklasse<br />
(MCMH) durchführen, und neue<br />
wissenschaftliche Ansätze zu entwi-<br />
ckeln, indem verschiedene Fallstudien<br />
und ihre unterschiedlichen Methoden<br />
und Perspektiven diskutiert, getestet<br />
und bewertet werden. Obwohl MCMH<br />
einer der wichtigsten Aspekte des städtischen<br />
Gefüges in Europa ist, wurde er<br />
in der Stadt- und Architektur<strong>for</strong>schung<br />
im Allgemeinen unterschätzt.<br />
Durch die Kreuzung der verschiedenen<br />
24<br />
REGENERATIVE DESIGN
Ansätze im Bereich der Architektur,<br />
Städtebau, Planung, öffentliche Politik,<br />
Geschichte, Soziologie - sowie andere<br />
Sozialwissenschaften wie Geographie,<br />
Anthropologie und Demographie - werden<br />
neue Konzepte und methodische<br />
Ansätze sowie eine kritischere Betrachtung<br />
des Bestehenden.<br />
Daher zielt die Aktion darauf ab, ein<br />
breiteres Verständnis für die Verbreitung<br />
von MCMH in Europa und darüber<br />
hinaus zu schaffen, und zwar nicht nur<br />
durch die Vertiefung laufender Forschungsarbeiten<br />
und die Konzentration<br />
auf die vorhandenen Fallstudien, sondern<br />
auch durch die Einführung neuer<br />
Studien. Die derzeitigen Methoden,<br />
Erhebungen, der Katalog und die Kontextualisierung<br />
ermöglichen eine erste<br />
Bestandsaufnahme mehrerer relevanter<br />
Fallstudien, ihrer unterschiedlichen<br />
Resilienzgrade und ihrer Anpassung an<br />
die aktuellen (städtischen und sozialen)<br />
Bedingungen. Um diese Ziele zu erreichen,<br />
stützt sich die Aktion auf europäische<br />
Partner:innen, aber auch auf<br />
die weitere Zusammenarbeit mit nichteuropäischen<br />
Forscher:innen. Zu den<br />
Zielgruppen der Aktion gehören drei<br />
Ebenen von Endnutzern:<br />
Akademische / wissenschaftliche<br />
Arbeitsgruppen<br />
Institutionelle Akteure und<br />
politische Entscheidungsträger<br />
Lokale Gemeinschaften<br />
Eine der Hauptaufgaben der Aktion<br />
ist die gemeinsame Nutzung und Vernetzung<br />
der verfügbaren Quellen und<br />
Studien, da die meisten In<strong>for</strong>mationen<br />
noch immer verstreut sind oder nach<br />
unterschiedlichen Kriterien gesammelt<br />
wurden. Ein wichtiges Ergebnis<br />
der Aktion ist die Bereitstellung einer<br />
Platt<strong>for</strong>m für künftige Entwicklungen<br />
durch die Einrichtung einer offenen digitalen<br />
Datenbank, die die Erstellung<br />
eines MCMH-Atlas ermöglicht. Dieses<br />
Ergebnis wird als künftiges Forschungsinstrument<br />
sowie als Beitrag zu neuen<br />
Arbeitsmethoden auf der Grundlage<br />
gemeinsamen Wissens dienen.<br />
ZIELE DER FORSCHUNGSKOORDINIE-<br />
RUNG<br />
Die übergeordneten Koordinierungsziele<br />
sind die Verteilung von Aufgaben,<br />
der Austausch von Wissen und Knowhow<br />
und die Schaffung von Synergien<br />
zwischen den Aktionsteilnehmer:innen,<br />
um bestimmte Ergebnisse zu erzielen.<br />
Von diesen Aktivitäten wird ein entscheidender<br />
Impuls erwartet, um die<br />
bestehenden verstreuten Gruppen in<br />
ein transnationales Netzwerk zu verwandeln<br />
und so die bereits bestehende<br />
Forschung zu fördern. Die spezifischen<br />
Ziele der Koordinierung sind:<br />
ENTWICKLUNG eines gemeinsamen<br />
kritischen Verständnisses des MC-<br />
MH-Phänomens und eines genaueren<br />
Verständnisses seiner verschiedenen<br />
Ausdrucks<strong>for</strong>men und Voraussetzungen.<br />
KOORDINIERUNG von Arbeitsgruppen,<br />
die vorhandene In<strong>for</strong>mationen und Daten<br />
sammeln, um eine umfassende Bestandsaufnahme<br />
zu erstellen.<br />
VERGLEICH UND BEWERTUNG unterschiedlicher<br />
Darstellungen von MCMH<br />
und Hinterfragung der wichtigsten methodischen<br />
Ansätze, der zugrunde liegenden<br />
theoretischen Rahmen und der<br />
allgemeinen Erwartungen.<br />
ERARBEITUNG einer Reihe von Konzepten<br />
und Definitionen, die von konkreten<br />
Fällen abgeleitet wurden und auf ein<br />
breiteres Spektrum von Situationen anwendbar<br />
sind.<br />
BEWERTUNG des Beitrags der Akteur:innen,<br />
der öffentlichen Wohnungsbaupolitik<br />
und der lokalen Bewohnergemeinschaften<br />
- in den verschiedenen<br />
Partnerländern und ihrer Wirksamkeit.<br />
SCHAFFUNG einer Grundlage für künftige<br />
architektonische Interventionen<br />
und die Entwicklung von öffentlichen<br />
Maßnahmen.<br />
VERBREITUNG der vorhandenen Forschungsergebnisse<br />
in der wissenschaftlichen<br />
Gemeinschaft, bei politischen<br />
Entscheidungsträgern, Interessenvertretern<br />
und der allgemeinen Öffentlichkeit,<br />
einschließlich der Einrichtung einer<br />
Aktions-Website. –<br />
REGENERATIVE DESIGN 25
Gemeinschaftlich genutzter nnenhof<br />
Blockrandbebauung der 1889 in Kassel<br />
(Winking 2021)<br />
Freiraumqualitäten im<br />
Wohnungsbezogenen Kontext<br />
Studie zur nachhaltigen Bestandsentwicklung von<br />
Freiräumen im genossenschaftlichen Wohnungsbau<br />
Laufzeit: November 2020 - Oktober <strong>2022</strong><br />
Förderung: Wohnen in Genossenschaften e.V.<br />
Partner:innen: VDW (Verband der Wohnungswirtschaft im Westen)<br />
Beteiligte: Prof. Dr. Hans-Peter Rohler; Lars Winking<br />
Website: www.wohnen-in-genossenschaften.de/leitfaden-freiraumqualitäten<br />
Die Studie lenkt die Aufmerksamkeit<br />
auf einen Bereich des Wohnungsbaus,<br />
der vielfach nicht im Fokus der Aufmerksamkeit<br />
steht: den Freiraum. Ein<br />
Arbeitsfeld genossenschaftlicher Wohnungsbauunternehmen,<br />
dessen soziale,<br />
ökologische, aber auch wirtschaftliche<br />
Bedeutung für die Genossenschaften<br />
und ihre Mitglieder;innen voller vielfach<br />
ungenutzter Potenziale steckt. Aktuell<br />
führen uns die Covid-19-Pandemie mit<br />
Ihren Lockdown-Phasen, die Starkregenereignisse<br />
aus dem Sommer 2021<br />
und die aktuellen Hitzewellen in <strong>2022</strong><br />
als spürbare Realität des ablaufenden<br />
Klimawandels noch einmal deutlich vor<br />
Augen, welchen Stellenwert gerade das<br />
Grün vor der Haustür hat. Die Chancen<br />
für gute, nutzbare und nachhal- tige<br />
Freiräume im Wohnungsbau liegen dabei<br />
nicht nur im Neubau, sondern auch<br />
in der Bestandsentwicklung der Quartiere.<br />
Gerade die er<strong>for</strong>derlichen energetischen<br />
Modernisierungen des Gebäudebestands<br />
aus den 1970er und folgenden<br />
Jahren bietet eine gute Gelegenheit<br />
Themen wie z.B. Barrierefreiheit, Mobilität<br />
sowie veränderte Nutzungsansprüche<br />
der Bewohner:innen im Freiraum in<br />
26<br />
REGENERATIVE DESIGN
Einklang zu bringen.<br />
Die Studie zeigt in Best-Practice-Beispielen<br />
aus der Umfrage von Mitglieder:innen<br />
des Vereins Wohnen in Genossenschaften<br />
e.V., dass das Thema<br />
einen Stellenwert besitzt. Dort verdeutlichen<br />
die Wohnungsbauunternehmen<br />
in unterschiedlichen städtebaulichen<br />
Situationen eine Bandbreite von Lösungsansätzen,<br />
die als positive Beispiele<br />
für ähnliche Situationen herangezogen<br />
werden können. Diese reichen<br />
von Gestaltungsbeispielen für einzelne<br />
Freiraumfunktionen über die Struktur<br />
der Gesamtanlage bis zur Vegetationsverwendung.<br />
Dabei geht es nicht um hochwertige und<br />
kostspielige Lösungen, sondern um die<br />
grundsätzlichen Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
die im bezahlbaren Wohnen umsetzbar<br />
sind. Diese können über eine<br />
geschickte Zonierung, den gezielten<br />
Einsatz von Vegetation, ein angemessenes<br />
Maß an Nutzungsoffenheit für die<br />
Bewohner:innen und die Organisation<br />
vielschichtiger Ansprüche, z.B. über die<br />
multifunktionale Belegung von Flächen,<br />
räumlich und atmosphärisch als hochwertige<br />
und nachhaltige Freiräume<br />
hergestellt werden. Kluge Entscheidungen<br />
er<strong>for</strong>dern zwar die entsprechenden<br />
Kenntnisse, bedeuten aber nicht<br />
zwingend hohen Investitionsaufwand.<br />
Gleichzeitig müssen die Lösungen für<br />
Unternehmen und Mieter:innen wirtschaftlich<br />
darstellbar sein. Denn nur<br />
wenn es mit ökonomisch vertretbarem<br />
Aufwand möglich ist, wird ein Freiraum<br />
auf Dauer erhalten werden können.<br />
Um einen Überblick über die Aufgaben<br />
in der Bestandsentwicklung von<br />
wohnungsbezogenen Freiräumen zu<br />
erleichtern, greift die Studie in einem<br />
„Werkzeugkasten“ typische Aufgaben<br />
der Freiraumplanung im Wohnungsbau<br />
auf und zeigt Umsetzungsideen. Dabei<br />
geht es nicht um Lösungen, die ortsungebunden<br />
und beliebig vervielfältigt<br />
werden können. Die gegebenen Hinweise<br />
sind exemplarisch zu verstehen und<br />
werden den Landschaftsarchitekt:innen<br />
in der Planung und Umsetzung nicht ersetzen<br />
können. Gleichwohl ist die Idee<br />
dahinter, durch die systematische Aufbereitung<br />
von typischen Bauaufgaben<br />
die Themen der wohnungsbezogenen<br />
Freiräume zu sensibilisieren. –<br />
ÜBERGEORDNETE<br />
FRAGESTELLUNGEN:<br />
PRINZIPIEN<br />
• Nutzungsoffenheit?<br />
• Mehrfachcodierung?<br />
• Nachhaltigkeit?<br />
ZIELE<br />
• Vegetation<br />
• Ressourceneinsatz<br />
• Mikroklima<br />
• Pflege<br />
• Biodiversität<br />
• Regenwassermanagement<br />
• Nachhaltige Mobilität<br />
• Nachbarschaftliches Miteinander<br />
ORTE<br />
• Gebäude & Einhausungen<br />
• Eingangsbereiche/Vorgärten<br />
• Private Freiräume<br />
• Gemeinschaftliche Freiräume<br />
• Stellplätze PKW<br />
AUFGABEN<br />
• Zielgruppengerecht?<br />
• Gestaltung?<br />
• Funktionen?<br />
• Kosten<br />
• Pflege<br />
• Konfliktfreiheit<br />
• Atmosphäre<br />
Wohnanlage Stockholm<br />
Freiraum für alle Bewohner:innen<br />
(Winking 2019)<br />
REGENERATIVE DESIGN 27
Abb. 1:<br />
Visualisierung<br />
Crowd-sourced<br />
Knowledge<br />
STATT DATEN STADTDATEN<br />
Partizipation via crowd-sourced Knowledge<br />
Laufzeit: <strong>2022</strong> - 2026<br />
Förderung: Bundesministerium des lnnern, für Bau und Heimat (BMl) - Förderprogramm “<br />
Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung”<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe; Stadt Detmold<br />
Beteiligte: Prof. Dr. Axel Häusler, Amanda Barbosa Jardim, Maximilian Müh<br />
Entgegen dem Fokus der aktuellen<br />
SmartCity-Diskussion stellt Detmold<br />
keinen Metropolraum, sondern eine regional<br />
und polyzentrisch eingebundene<br />
Mittelstadt dar. Folglich lassen sich die,<br />
üblicherweise in Großstädten erprobten,<br />
digitalen Innovationen und Geschäftsmodelle<br />
nicht unmittelbar übertragen.<br />
Das hier beschriebene Projekt<br />
beinhaltet daher die Konzeption, Erstellung<br />
und Erprobung eines dezentralen,<br />
digitalen In<strong>for</strong>mations- und Planungswerkzeugs,<br />
zur Abschätzung planerischer<br />
Szenarien im regionalen Verflechtungsraum.<br />
Ziel ist es, BürgerInnen<br />
und kommunale EntscheidungsträgerInnen<br />
die lokalen Wechselwirkungen<br />
unterschiedlicher Planungsoptionen<br />
zur nachhaltigen, bedarfsorientierten<br />
Mobilität und städtebaulichem Klimaschutz<br />
anschaulich und interaktiv direkt<br />
vor Ort zu vermitteln. Die Verknüpfung<br />
agentenbasierter Simulationsmethoden<br />
mit haptisch-interaktiven Ein- und<br />
Ausgabemedien erlaubt es auf einfache<br />
und allgemeinverständliche Weise, die<br />
Effekte nachhaltiger Daily-Urban-Systems<br />
in die Gesellschaft zu transferieren<br />
und mit der Öffentlichkeit zu diskutieren.<br />
28<br />
REGENERATIVE DESIGN
Im Laufe der Förderphase entsteht ein wertvolles Werkzeug zur Sichtbarmachung<br />
von Stadt-Umland Beziehungen und den Auswirkungen individueller Verhaltensweisen<br />
auf das Gesamtgefüge des Verflechtungsraums. Bürger:innen lernen z.B. die<br />
regionale Relevanz des eigenen Mobilitätsverhaltens und der eigenen Klimaschutzmaßnahmen<br />
in gemeinschaftlicher und übergeordneter Perspektive auf spielerische<br />
Art und Weise zu hinterfragen.<br />
Keine Selektion ausgewählter Stakeholdergruppen, sondern die Einbindung der<br />
Bürger:innen in den Diskurs in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld. Was sind die<br />
Auswirkungen, wenn ich meinen PKW heute nicht bewege? Wie steht mein Stadtteil<br />
im Vergleich zu den anderen Stadtteilen da? Partizipation via crowd-sourced<br />
Knowledge.<br />
Besonders relevant ist, dass lokale Entwicklungen grundsätzlich nicht auf kommunale<br />
oder inhaltliche Grenzen beschränkt sind, sondern immer in ein Netzwerk<br />
vielfältiger, dynamischer Wechselbeziehungen mit anderen Räumen eingebettet<br />
sind. Im Falle Detmolds sind dies z.B. Pendlerverflechtungen mit den peripheren<br />
Stadtteilen und umliegenden Gemeinden, die einen hohen Einfluss auf das urbane<br />
Geschehen in der Kernstadt haben. –<br />
Abb. 2: Bürger:innen können auch direkt am Planungsstandort Feedback geben.<br />
Abb. 3: Ein zentrales Planungstool kommuniziert sich mit den Satellite Interfaces im Stadtraum.<br />
REGENERATIVE DESIGN 29
TDM2ß22-CH-4<br />
Exhibition chapter #04 by Svitlana Smolenska,<br />
shown at BHROX bauhaus reuse in Berlin,<br />
<strong>2022</strong>. © Michael Setzpfandt <strong>for</strong> zukunftsgeraeusche<br />
GbR, <strong>2022</strong>.<br />
Modernism in Ukraine<br />
The significance of the international competition <strong>for</strong> the<br />
Theatre of Mass Musical Action <strong>for</strong> 4000 seats in Kharkiv<br />
(Ukraine, 1930) <strong>for</strong> the development of early world<br />
modernism.<br />
Laufzeit: August <strong>2022</strong> - September 2023<br />
Beteiligte: Prof. Dr. Uta Pottgiesser, Prof. Dr. Svitlana Smolenska, affiliate researcher at the Faculty<br />
of Architecture of the Kherson State Agrarian and Economic University, Kharkiv School of Architecture,<br />
and OWL University of Applied Sciences and Arts<br />
Förderung: Volkswagen-Stiftung <strong>2022</strong>-23, Fördersumme, im Rahmen des „Gast<strong>for</strong>schungsprogramms<br />
für geflohene ukrainische Wissenschaftler:innen<br />
INTRODUCTION:<br />
In the1920’s- at the beginning of 1930’s<br />
Kharkiv was the first capital of the Soviet<br />
Ukrainean industrial, cultural and<br />
science centre. New progressive ideas<br />
found fruitful ground <strong>for</strong> realization<br />
in Kharkiv. Modernism was the prevalent<br />
style of the architecture of the<br />
city which was reflected in its planning.<br />
Many apartment houses, industrial<br />
and public buildings—clubs, schools,<br />
department store, theatres, offices,<br />
etc. were created in the Constructivist<br />
style (Soviet Modernism). At this time,<br />
Kharkiv was a grandiose polygon <strong>for</strong><br />
implementation of a new revolutionary<br />
town planning and architectural experimentation.<br />
The creation of a new administrative<br />
center in the north of the<br />
city with its huge square—perhaps the<br />
greatest in Europewas one of such experiments.<br />
«New Kharkiv» «the socialist<br />
city» <strong>for</strong> 120 thousand inhabitants<br />
<strong>for</strong> the Kharkiv Tractor Factory was the<br />
other experimental building site with<br />
30<br />
REGENERATIVE DESIGN
600 hectares. A grandiose sports complex<br />
of international importance with<br />
a park of 280 hectares, various sports<br />
facilities and a stadium <strong>for</strong> 80,000 spectators<br />
began to be built.<br />
It is not surprising that the competition<br />
<strong>for</strong> the Theatre of Mass Musical Action<br />
<strong>for</strong> 4000 seats in Kharkiv, announced in<br />
1930, attracted the attention of modernist<br />
architects from all over the world.<br />
It was supposed to be a new type of<br />
theatrea multifunctional theatre <strong>for</strong> all<br />
types of theatrical and mass per<strong>for</strong>mances<br />
using the most advanced technologies,<br />
as well as stage and hall trans<strong>for</strong>mations<br />
in a modernist style.<br />
144 projects were presented there,<br />
of which more than 100 were <strong>for</strong>eign:<br />
from Japan, Germany, USA, Italy, Holland,<br />
etc. The results of this competition<br />
are unique. It turned out during the<br />
preliminary study, most of the projects<br />
came from Germany the European<br />
center of Modernism (even more than<br />
from the USSR). All projects were presented<br />
under their emblems without<br />
indicating the authors, so that the jury<br />
could fairly evaluate the results of the<br />
competition. Twelve competitive + two<br />
commissioned projects were awarded.<br />
The names of their authors architects<br />
and from which country they were represented<br />
are known. However, the<br />
names and country of the authors of<br />
other projects remain in the shadows.<br />
In some cases, there is in<strong>for</strong>mation<br />
about the project and its authors, but<br />
it is not clear under what emblem it was<br />
considered by the jury and how it was<br />
evaluated.<br />
CH4_Layout<br />
Destruction of cultural heritage buildings in<br />
Kharkiv <strong>2022</strong>. © S. Ostrous, <strong>2022</strong>.<br />
REGENERATIVE DESIGN 31
All this in<strong>for</strong>mation should be collected,<br />
because authentic projects are lost <strong>for</strong>ever,<br />
and in<strong>for</strong>mation about the competition<br />
and photographs of projects<br />
are scattered in the archives of different<br />
countries and in architectural journals<br />
and books of the 1930s. A careful research<br />
and analysis of all the materials<br />
of the Kharkiv competition is required,<br />
which has an international value of intellectual<br />
heritage.<br />
THE RESEARCH GOAL:<br />
Based on the collected materials about<br />
the Kharkiv competition of 1930, its<br />
contribution to the history of the development<br />
of world modernism should<br />
be revealed and demonstrated.<br />
This goal includes the following tasks:<br />
• to collect and to restore as many copies<br />
of the project as possible and identify<br />
their emblems, their authors and<br />
countries;<br />
• to identify the significance of the<br />
Kharkiv competition of 1930 in the history<br />
of competitive design;<br />
• to designate the role of the Kharkiv<br />
competition in the development of theatrical<br />
types of buildings;<br />
• to show its influence on creativity<br />
of individual outstanding modernist architects,<br />
such as: Kostenko, Steinberg<br />
(Ukraine); Gropius, Poelzig, Strižić (Germany);<br />
Vesnin Brothers (USSR), Kawakita<br />
(Japan); Kastner, Bel Geddes (USA);<br />
Sune Lindström and I. Körman (Sweden)<br />
and many others;<br />
• to prepare the results of the research<br />
<strong>for</strong> their popularization (in the<br />
<strong>for</strong>m of a lecture, publications in architectural<br />
journals, as well as organizing<br />
an exhibition).<br />
THE RESEARCH METHODS:<br />
• collection documents, photographs,<br />
other illustrations and any in<strong>for</strong>mation<br />
about the projects submitted<br />
<strong>for</strong> the Kharkiv competition in the following<br />
archives:<br />
- Architekturmuseum der TU Berlin,<br />
- Sächsische Landesbibliothek -<br />
Staats- und Universitätsbibliothek<br />
Dresden (SLUB) ,<br />
- Architekturmuseum der TU München,<br />
- Staatsarchiv Hamburg,<br />
- Institut für aktuelle Kunst im Saarland,<br />
Archiv (Bestand: Menkès, Edouard,<br />
Dossier 9377),<br />
- KTH Royal <strong>Institute</strong> of Technology<br />
(Stockholm, Sweden) and etc.;<br />
• collection of visual and textual in<strong>for</strong>mation<br />
from Internet sites;<br />
search <strong>for</strong> in<strong>for</strong>mation in the literature<br />
of the early 1930s and modern books<br />
and monographs published in different<br />
countries, dedicated to the early modernism<br />
of the 1930s;<br />
• study and collection of biographical<br />
in<strong>for</strong>mation about architects from<br />
different countries who took part in<br />
the Kharkiv competition by sending requests<br />
to various institutions, universities<br />
of these countries, by consulting<br />
with historians who are competent in<br />
the creative biographies of each participant,<br />
by studying books about their creativity<br />
from libraries in different countries<br />
(such as Hermann Herrey: Werk<br />
und Leben 1904-1968 Rudolf Stegers<br />
-2018; Seiten André Deschan: Im Schatten<br />
von Albert Sperr. Der Architekt Rudolf<br />
Wolters. Gebrüder Mann Verlag,<br />
Berlin 2016; Nicolas P. Maffei Norman<br />
Bel Geddes: American <strong>Design</strong> Visionary,<br />
Bloomsbury Academic, London, 2019<br />
and others);<br />
• comparison of visual documents <strong>for</strong><br />
their identification;<br />
• processing photocopies of projects<br />
in Photoshop to improve their quality;<br />
• analysis and systematization of the<br />
collected documentation.<br />
DISSEMINATION:<br />
The proposed research does not only<br />
shed light to the Kharkiv competition<br />
itself but investigates the links between<br />
Ukraine and other countries and in particular<br />
with German, it also highlights<br />
the innovative spirit of Kharkiv which<br />
has made it the city of constructivsm.<br />
32<br />
REGENERATIVE DESIGN
The documentation and dissemination<br />
of the research results will be displayed<br />
in different <strong>for</strong>mats and locations, in<br />
lectures, exhibitions and publications.<br />
DOCOMOMO International plans to<br />
publish the results as part of a Special<br />
Issue of the DOCOMOMO Journal (https://www.docomomojournal.com)<br />
dedicated<br />
to Ukraine Modernism.<br />
The further cooperation of ICOMOS<br />
Germany, the Architecture Museums<br />
at TU Berlin and TU Munich and DOCO-<br />
MOMO International aims to continue<br />
research on modernist heritage. –<br />
Abb. 1-2<br />
Kharkiv Regional State Administration<br />
© S. Smolenska, March, <strong>2022</strong>.<br />
REGENERATIVE DESIGN 33
DiversityLab TH OWL<br />
Lehr- und Forschungsprojekt<br />
Laufzeit: 01. Juni <strong>2022</strong> - 31. Mai 2023 (12 Monate)<br />
Förderung: Zentrale Qualitätsverbesserungsmittel (Z-QV)<br />
Beteiligte: Prof‘in. Dr. Jessica Rubart, Prof. Ulrich Nether,<br />
Prof. Dr. Michael Minge (FBW), Kristina Herrmann, Team Lehren und Lernen (TeLL)<br />
HINTERGRUND<br />
Der standortübergreifende Zusammenschluss<br />
aus drei Fachbereichen<br />
wird von Professorin Dr. Jessica Rubart<br />
(Fachbereich Umweltingenieurwesen<br />
und Angewandte In<strong>for</strong>matik), Professor<br />
Ulrich Nether (Fachbereich Detmolder<br />
Schule für Architektur und Innenarchitektur,<br />
Institut für <strong>Design</strong>strategien),<br />
Professor Dr. Michael Minge (Fachbereich<br />
Wirtschaftswissenschaften) und<br />
der wissenschaftlichen Mitarbeiterin<br />
Kristina Herrmann (Institut für <strong>Design</strong><br />
strategien) für 12 Monate geleitet. Des<br />
Weiteren wird das Projekt DiversityLab<br />
TH OWL vom Team Lehren und Lernen<br />
unterstützt.<br />
Ziel dieses gemeinsamen Vorhabens ist<br />
es, durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
die Lehre auf ihren vielfältigen<br />
Ebenen zu analysieren und zu un-<br />
tersuchen und somit neue interaktive,<br />
methodische und didaktische Ansätze<br />
zu entwickeln, um die Lehrqualität an<br />
der TH OWL zu verbessern.<br />
Die erste gemeinsame Initiative des DiversityLabs<br />
TH OWL fand anlässlich des<br />
Deutschen Diversity-Tag <strong>2022</strong> der Charta<br />
der Vielfalt am 31. Mai <strong>2022</strong> der Workshop<br />
„<strong>Design</strong> <strong>for</strong> Allyship“ zum Thema<br />
Vielfalt am Innovation Campus in Lemgo<br />
und am Kreativ Campus in Detmold<br />
statt: Mit Hilfe eines <strong>Design</strong>-Toolkits haben<br />
Studierende die Campus aus verschiedenen<br />
Perspektiven im Sinne von<br />
Diversität neu entdeckt.<br />
In einem explorativen Präsenz-Workshop<br />
wurde die Frage untersucht, inwieweit<br />
Menschen mit egal welchen<br />
Besonderheiten und Einzigartigkeiten<br />
an den drei Standorten der TH OWL<br />
Räume und Dinge nutzen oder sich vor<br />
34 HUMAN CENTERED DESIGN
Ort auf dem Campus zurechtfinden. Hierzu wurde das im Fachbereich<br />
Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur entwickelte<br />
Toolkit „DIV E IN – <strong>Design</strong> <strong>for</strong> Allyship“ eingesetzt, um in<br />
kleineren Teams den Campus aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
(neu) zu entdecken, Verbesserungsbedarfe aufzudecken und erste<br />
Lösungsideen zu entwickeln.<br />
Der Fokus des Workshops lag auf Vielfalt, Chancengleichheit und<br />
Teilhabe. Studierende in Detmold und Lemgo nahmen ihren jeweiligen<br />
Campus genauer unter die Lupe und es wurden unterschiedliche<br />
Lösungsansätze für den Campus in einem <strong>Design</strong>sprint<br />
entworfen. Orientierung und Ruhezonen spielten an beiden<br />
Standorten eine wichtige Rolle und wurden in den Mini-Mockups<br />
anschaulich dargestellt. Zu Beginn fand zwischen den Standorten<br />
eine virtuelle Vernetzung statt, um die Themen und Begriffe Vielfalt,<br />
Chancengleichheit und Teilhabe kurz zu erläutern.<br />
In der Abschlusspräsentation konnten die Studierenden ihre<br />
Workshopergebnisse ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen<br />
standortübergreifend präsentieren und reflektieren.<br />
Um die Vielfältigkeit der Bedarfe in der Lehre weiter zu untersuchen<br />
und zu er<strong>for</strong>schen fand im WiSe 22/23 eine interdisziplinäre<br />
Workshopreihe an allen drei Standorten der TH OWL statt. Studierende<br />
aus dem Fachbereichen Wirtschaftspsychologie, Architektur<br />
und Innenarchitektur und In<strong>for</strong>matik kamen in diesen Workshops<br />
zusammen, um gemeinsam unterschiedliche Aufgaben und<br />
Themen zu bearbeiten. Impuls Vorträge in den jeweiligen Workshops<br />
gaben den Studierenden vertiefende Einblicke in das jeweilige<br />
Thema. Zu Gast waren Tanja Osterhagen (TeLL) und Benjamin<br />
Thiel (Schwerbehindertenvertretung).<br />
LEMGO WORKSHOP<br />
#INTERACTION<br />
DETMOLD WORKSHOP<br />
#PROTOTYPING<br />
HÖXTER WORKSHOP<br />
#LEARNING EXPERIENCE<br />
Der erste Workshop fand am 10. Oktober <strong>2022</strong> in Lemgo statt unter<br />
dem Thema #Interaction.<br />
Wie lässt sich die Lehrqualität verbessern?<br />
Zum Thema Interaction ging es um die Frage, wie sich analoge,<br />
digitale und hybride Lehr<strong>for</strong>mate vor dem Hintergrund von<br />
Diversität verbessern lassen.<br />
Die rund 30 Studierenden aus den Studiengängen Architektur, Innenarchitektur, Angewandte In<strong>for</strong>matik<br />
und Wirtschaftspsychologie erarbeiteten in kleinen interdisziplinären Teams die unterschiedlichen Bedarfe<br />
in der Lehre der jeweiligen Fachbereiche. Gemeinsam stellten sich die Studierenden die Frage, wodurch Lernprozesse<br />
in der Lehre eigentlich gekennzeichnet sind und wie die Unterschiedlichkeit und Vielfalt in Bezug<br />
auf Lernen an der TH OWL stattfindet. Ebenso wurden die übergreifenden Bedarfe in der Lehre betrachtet,<br />
welche die analogen, digitalen und hybriden Lernumgebungen fokussieren.<br />
Ein Impulsvortrag von Tanja Osterhagen (TeLL) zeigte den Studierenden auf, welche Möglichkeiten und Grenzen<br />
bei der Lernplatt<strong>for</strong>m ILIAS bestehen. Die Ergebnisse und Erkenntnisse dieses Workshops dienen dazu,<br />
die Unterschiedlichkeit des Lehrens und Lernens aufzuzeigen, um neue Ansätze in der analogen, digitalen und<br />
hybriden Lehre zu entwickeln.<br />
HUMAN CENTERED DESIGN<br />
35
Der zweite Workshop wurde am Standort Detmold am<br />
16.11.22 durchgeführt mit dem Schwerpunkt<br />
#Prototyping.<br />
Studierende erarbeiten Prototypen für die Lehre<br />
der Zukunft:<br />
Wie kann die Lehre der Zukunft aussehen? Wie lässt<br />
sich die Unterschiedlichkeit von Menschen aktiv in<br />
Lernprozesse einbringen und wie kann Lernen von<br />
Vielfalt profitieren? Welchen Bedarf sehen Studierende<br />
konkret an der TH OWL? Mit diesen Fragen hat sich<br />
der zweite fachübergreifende Studierenden-Workshop<br />
des DiversityLabs am Kreativ-Campus in Detmold<br />
beschäftigt. Sie erarbeiteten dabei in verschiedenen<br />
Teams Modelle nach der Prototyping-Methode.<br />
Auch in diesem Workshop kamen ca. 30 Studierende<br />
aus den Studiengängen Architektur, Innenarchitektur,<br />
Angewandte In<strong>for</strong>matik und Wirtschaftspsychologie<br />
zusammen und widmeten sich während des Workshops<br />
den Zukunftsfragen rund um das Thema „New<br />
Learning“. In interdisziplinären Teams diskutierten und<br />
bearbeiteten die Studierenden die Aufgabenstellung in<br />
einem <strong>Design</strong> Thinking Sprint.<br />
Der Workshop begann mit einem Impulsvortrag von<br />
Benjamin Thiel, Vertrauensperson der schwerbehinderten<br />
Menschen, zum Thema „Analoge, digitale und<br />
hybride Barrierefreiheit“. Anschließend stellten Alex<br />
Iljuschenko und Sven Prautzsch (Studierende des FB8)<br />
das Thema „Learning Analytics“ vor. Hier ging es darum,<br />
wie sich Lernprozesse durch ein automatisiertes<br />
Monitoring und nutzerorientiertes Feedback stärker<br />
individualisieren und motivieren lassen.<br />
Im zweiten Teil des Workshops entwickelten die Teams<br />
auf Basis der <strong>Design</strong> Thinking Methode Ideen für die<br />
Lehre der Zukunft und stellten diese konkret und anschaulich<br />
als Prototypen dar..–Die Ideen reichten von<br />
einem neuen barrierefreien Interface der Lehr- und<br />
Lernplatt<strong>for</strong>m ILIAS über eine neu erdachte App zur<br />
Studienorganisation bis hin zu virtuellen Lerncoaches<br />
und neu definierten Studienkonzepten ganz ohne<br />
Punkte- oder Creditvergabe.<br />
Der dritte und abschließende Workshop wird am 12.<br />
Januar 2023 auf dem Sustainable Campus in Höxter<br />
stattfinden mit dem Thema # Learning Experience, wo<br />
der Schwerpunkt auf zukünftiges Lernen gelegt wird.<br />
Die Erkenntnisse und Ergebnisse aus dieser Workshopreihe<br />
werden kontinuierlich evaluiert und aufgearbeitet,<br />
sodass in der weiteren Projektphase eine Konzipierung<br />
und Entwicklung für eine experimentellen<br />
Umsetzung für eine Lehre der Vielen erfolgen kann.<br />
Die Ergebnisse dieses Lehr- und Forschungsprojekt<br />
werden im Frühjahr 2023 auf einer abschießenden<br />
DEI-Konferenz veröffentlicht und präsentiert. –<br />
36 HUMAN CENTERED DESIGN
Abb. 1-10:<br />
Impressionen aus den Workshops<br />
HUMAN CENTERED DESIGN<br />
37
NBS co-selection in Corujeira Primary School, Porto -<br />
© CES, Carlos Barradas<br />
Urbinat<br />
Urban inclusive innovative nature<br />
Laufzeit: Juni 2018 - November 2023<br />
Förderung: Europäische Union, Förderprogramm HORIZON 2020<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, koordiniert durch CES an der Universität<br />
Coimbra, Portugal<br />
Beteiligte: Prof. Kathrin Volk, Prof. Dr. Uta Pottgiesser, Marcel Cardinali<br />
Website: https://urbinat.eu<br />
URBiNAT konzentriert sich auf die Wiederbelebung und Integration von benachteiligten<br />
Stadtvierteln. Die Projektinterventionen konzentrieren sich auf öffentliche<br />
Räume und die gemeinsame Schaffung neuer sozialer und naturbezogener Beziehungen<br />
innerhalb und zwischen verschiedenen Stadtvierteln. Unter Verwendung<br />
eines ganzheitlichen Ansatzes, der das gesamte körperliche, geistige und soziale<br />
Wohlbefinden der Bürger:innen berücksichtigt, zielt URBiNAT darauf ab, einen gesunden<br />
Korridor als innovative und flexible naturbasierte Lösung (NBS) mitzugestalten,<br />
die ihrerseits eine große Anzahl von Mikro-NBS integriert, die aus gemeinschaftsgesteuerten<br />
Gestaltungsprozessen hervorgehen.<br />
URBiNAT besteht aus einem weltweiten Konsortium von Partner:innen aus Wissenschaft<br />
und Wirtschaft in 7 europäischen Städten. Jede URBiNAT-Stadt fungiert als<br />
Living Lab für die Umsetzung von Healthy Corridor-Lösungen. Die Städte werden<br />
von lokalen Partner:innen, Verbänden und Forschungszentren sowie von anderen<br />
europäischen Zentren, Universitäten und Unternehmen unterstützt. Die Partner:innen<br />
bringen ihre innovativen NBS-Erfahrungen ein, die durch eine Reihe von<br />
transdisziplinärem Wissen, Methoden und Werkzeugen als naturbasierte Lösungen<br />
eingesetzt werden. Ergänzt wird dies durch digitale Partizipationswerkzeuge, bürgerschaftliches<br />
Engagement, Initiativen für Solidarität und Sozialwirtschaft, soziale<br />
Innovation zur Wertschöpfung, Inkubation für Unternehmensentwicklung und Kapazitätsaufbau<br />
sowie IKT-Governance-Platt<strong>for</strong>men.<br />
Gemeinsam entwickeln die Partner:innen einen partizipativen Prozess mit einem<br />
NBS-Katalog aus dem gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung „Healthy Corridors“<br />
entwickelt werde. Die akademischen Partner:innen sind dafür verantwortlich die<br />
38 HUMAN CENTERED DESIGN
Wirkungen der grünen Trans<strong>for</strong>mation zu evaluieren. Die Ergebnisse des Projekts<br />
werden breit unter allen Stakeholdern kommuniziert. Gemeinsam bilden sie eine<br />
integrative Community of Practice (CoP), die mit Partner:innen aus dem Iran und<br />
China sowie mit NBS-Beobachtern in Brasilien, Oman und Japan zusammenarbeitet.<br />
DAS KONZEPT DER HEALTHY CORRIDORS<br />
Das Konzept und die Strategie des Gesunden Korridors beruhen auf der Bündelung von naturbasierten<br />
Lösungen, die in einem Prozess der Mitgestaltung und Mitgestaltung mit den<br />
Anwohner:innen ausgewählt werden. Im Rahmen von URBiNAT wird ein Gesunder Korridor<br />
nicht nur als eine Ansammlung von grüner städtischer Infrastruktur gesehen, die die Qualität<br />
der städtischen Umwelt verbessern und Klimarisiken mindern soll. Ein Gesunder Korridor<br />
wird auch als soziale und kulturelle Infrastruktur betrachtet, die von Bürger:innen und Interessenvertreter:innen<br />
mitgestaltet wird, um das Wohlbefinden der Gemeinschaft zu fördern<br />
und einen positiven Einfluss auf die Gesundheit zu haben. URBiNAT arbeitet daran, das Konzept<br />
der naturbasierten Lösungen zu erweitern, um partizipative Lösungen sowie Lösungen<br />
mit Bezug zur Sozial- und Solidarökonomie zu integrieren. Jeder URBiNAT-Gesundheitskorridor<br />
integriert und verknüpft verschiedene NBS, die von den Projektpartner:innen entwickelt<br />
wurden, unter Verwendung der im URBiNAT-NBS-Katalog aufgeführten NBS sowie geeigneter<br />
Methoden und Instrumente zur Überwachung und Bewertung.<br />
HEALTHY CORRIDORS mit einem maßgeschneiderten NBS-Katalog werden in Frontrunnerund<br />
Follower-Städten gemeinsam entwickelt und geplant, um ein innovatives und integratives<br />
Stadtmodell zur Wiederbelebung benachteiligter Stadtteile zu erproben, insbesondere innerhalb<br />
von Sozialwohnungsvierteln und zwischen diesen. Partizipatives <strong>Design</strong> ist der wichtigste<br />
Ansatz, um neue Stadtentwicklungsmodelle zu verwirklichen. <strong>Design</strong> Thinking-Prozesse und<br />
-Methoden bilden die Grundlage für die Gestaltung jedes einzelnen Co-Creation-Prozesses<br />
von Healthy Corridors. In ganz Europa, von West nach Ost, sind die Städte Porto, Nantes und<br />
Sofia aufgrund ihrer nachgewiesenen Erfahrung mit der innovativen Nutzung des öffentlichen<br />
Raums durch NBS Vorreiter. Von Süden nach Norden tauschen die Städte Siena, Nova Gorica,<br />
Brüssel und Høje-Taastrup in ihrer Rolle als Followers URBiNAT-Konzepte und -Methoden aus<br />
und wenden sie an. Jede Stadt wird von lokalen Partner:innen, Verbänden und Forschungszentren<br />
sowie von "horizontalen" Zentren, Universitäten und Unternehmen unterstützt, die<br />
Verbindungen zwischen den Städten herstellen. Die Zusammenarbeit mit außereuropäischen<br />
Partner:innen, unter anderem in China und im Iran, sowie mit NBS-Beobachter:innen in Brasilien,<br />
Japan, Oman und Khorramabad im Iran bringt internationale Erfahrungen und Dimensionen<br />
in das Projekt ein.<br />
Die Rolle des <strong>IDS</strong><br />
Das <strong>IDS</strong> untersucht als wissenschaftlicher Partner:in dabei die Effekte der „Healthy Corridors“<br />
auf Gesundheit und Wohlbefinden. Hierfür werden relevante Daten vor und nach der<br />
Implementierung der Freiräume durch eine Umfrage erhoben. Die unter der Leitung des <strong>IDS</strong><br />
entwickelte Umfrage erhebt Daten zur körperlichen Aktivität, sozialem Austausch, Wohlbefinden,<br />
Wohnumfeldqualität und Gesundheit als relevante Wirkungsmechanismen auf dem<br />
Wirkungspfad zwischen Natur und Gesundheit. –<br />
HUMAN CENTERED DESIGN<br />
39
SynTan Agents<br />
Ein Tangible User Interface (TUI) ermöglicht<br />
eine interdisziplinäre Interaktion mit einer<br />
komplexen Simulation, ohne Kenntnisse im<br />
Programmieren.<br />
Opposition Studios<br />
Livinglab Essigfabrik<br />
Er<strong>for</strong>schung und Entwicklung eines digitalen Quartiers- und<br />
Kulturzentrums im Deutzer Hafen Köln.<br />
Laufzeit: 2019 - <strong>2022</strong><br />
Förderung: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW; Europäischer<br />
Fonds für regionale Entwicklung; EFRE.NRW Investitionen in Wachstum und Beschäftigung<br />
Partner:innen: Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, moStar (Kölner Kultur- und Veranstaltungsunternehmen)<br />
Beteiligte: Prof. Dr. Axel Häusler, Amanda Barbosa Jardim, Eva Bartenbach, Laura Bremenkamp,<br />
Johanna Julia Dorf, Kai Henning, Christopher Kintrup, Maximilian Müh, Carsten Oldenburg, Ricarda<br />
Wesseling<br />
Website: https://livinglab-essigfabrik.ids-research.de<br />
Die digitale Trans<strong>for</strong>mation verändert<br />
unsere alltägliche Lebensumgebung in<br />
er-heblichem Maße. Aktuelle Untersuchungen<br />
beschreiben genau, welche<br />
Veränderungen in unserer räumlichen<br />
Umwelt und in unseren täglichen Organisationsstrukturen<br />
zukünftig zu erwarten<br />
sind. Um allerdings der zunehmenden,<br />
digitalen Individualisierung<br />
entgegenzuwirken, gilt es, Technologien<br />
so zu konzipieren und einzusetzen,<br />
dass Teilhabe und Zusammenhalt in<br />
der Gesellschaft grundsätzlich gefördert<br />
werden. Diese Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
spielen gerade in zukünftigen Stadtentwicklungsprojekten<br />
eine wichtige<br />
Rolle. Soll ein Stadtquartier nachhaltig<br />
zusammenwachsen, benötigen auch<br />
digital-vernetzte Smart-Cities weiterhin<br />
Sozial- und Kulturstrukturen, die Bürger:innen<br />
einbeziehen und dazu befähigen,<br />
gemeinsam mit anderen ihre Nachbarschaft<br />
aktiv zu gestalten. Das hierin<br />
beschriebene Forschungsprojekt des<br />
40 DATA DRIVEN DESIGN<br />
» Zum REALCORP 2021 Paper:<br />
» Synthetic and Tangible Agents <strong>for</strong>
Instituts für <strong>Design</strong>strategien der Technischen<br />
Hochschule Ostwestfalen-Lippe<br />
in Kooperation mit dem Kölner Kultur-<br />
& Veranstaltungsunternehmen<br />
moStar Promotion GmbH, widmete<br />
sich daher der Frage, welchen Einfluss<br />
digitale Technologien auf die zukünftige<br />
Stadtentwicklung nehmen und wie<br />
diese gewinnbringend für Sozial- und<br />
Kultureinrichtungen zur Förderung der<br />
Quartiersstruktur eingesetzt werden<br />
können.<br />
Den wissenschaftlichen Untersuchungs-<br />
und Experimentierraum bildete<br />
hierfür die ‘Essigfabrik’ – seit fast<br />
20 Jahren eine Kulturstätte für Konzerte<br />
und Events im Deutzer Hafen,<br />
auf der rechtsrheinischen Seite Kölns.<br />
Eine für die Untersuchungen insofern<br />
interessante Lage, da das gesamte Hafengebiet<br />
sich aktuell in einem städtebaulichen<br />
Entwicklungsprozess vom<br />
ehemaligen Industriehafen zu einem<br />
Wohn- und Arbeitsquartier mit zukünftig<br />
etwa 6.900 Einwohner:innen und<br />
ca. 6.000 neuen Arbeitsplätzen befindet.<br />
Damit stellt der Deutzer Hafen<br />
zum Zeitpunkt der Projektumsetzung<br />
eines der größten, innerstädtischen<br />
Stadtentwicklungsprojekte in einer<br />
besonders frühen Phase eines zukünftigen<br />
Stadtquartiers dar. Mit diesem<br />
Trans<strong>for</strong>mationsprozess als beispielhaftem<br />
Hintergrund, war es Ziel des<br />
‘LivingLab Essigfabrik’ bisherige Nutzungskonzepte<br />
von Quartiers- und Kulturzentren<br />
zu überdenken und neue,<br />
innovative Schnittstellen in Richtung<br />
einer kommunikativen, kreati-ven Digitalwirtschaft<br />
auszuloten.<br />
Das Projekt wurde im Zeitraum von<br />
2019 bis <strong>2022</strong> aus EFRE.NRW-Mitteln<br />
der Eu-ropäischen Union und des Landes<br />
NRW gefördert. Die verschiedenen,<br />
extern einwirkenden Stadtentwicklungsphasen<br />
bestimmten den übergeordneten<br />
Kontext innerhalb dessen<br />
Innovationszyklen, Stakeholder-Workshops,<br />
prototypische Software-Programmierungen<br />
und Feldtests mit<br />
unterschiedlichen Partner:innen erarbeitet<br />
wurden. Neben den beiden Antragspartner:innen,<br />
Technische Hochschule<br />
Ostwestfalen-Lippe und moStar<br />
GmbH, waren durchgängig eine Vielzahl<br />
weiterer Gäste aus Forschung, Lehre,<br />
Stadtplanung, Immobilienwirtschaft,<br />
Kultur- und Kunst-branche u.v.a. am<br />
Projektverlauf beteiligt. –<br />
Smilla Dankert (2)<br />
derem Bürgerbeteiligung und sich eine gewis<br />
CityCloud<br />
Co-Creation-Prozesse im Fokus rung des Ortes,<br />
In Präsenz oder bei digital stattfindenden Workshops oder Besprechungen<br />
standen. werden aktuelle Diskussionsinhalte für Teilnehmer:innen, die Umsetzung vo<br />
Die Historie strukturiert und medial Nutzung publizierbar der widergespiegelt. vorteilhaft war.<br />
Essigfabrik als Eventlocation<br />
prägten das zweite <strong>for</strong>mulierte<br />
Handlungsfeld ‘Veranstaltungsorganisation<br />
und Orientierung<br />
im Quartier erleichtern’. In diesem<br />
Handlungsfeld fanden sich<br />
u.A. Formate wieder, welche eine<br />
flexiblere Nutzung der Räumlichkeiten<br />
der Essigfabrik und des<br />
künftigen Quartiers ermöglichen<br />
sollten. Des Weiteren ging es um<br />
die Entwicklung von Formaten,<br />
die die Umsetzung und die Teilhabe<br />
von Veranstaltungen im<br />
Quartier unterstützen sollten.<br />
QuartiersBox<br />
Ein physisches Stadtmodell mit<br />
AR-geschützter Erweiterung um<br />
digitale, dynamische Daten.<br />
In diesem Zusammenhang stellte<br />
die langjährige Erfahrung der<br />
Kooperationspartner in der Eventbranche<br />
für das Projekt eine<br />
besondere Ressource dar. Da die<br />
Location überregional bekannt<br />
ist und dort seit mehr als 20<br />
DATA DRIVEN DESIGN<br />
Im dritten Hand<br />
tur, Bildung und<br />
von Sozialstruktu<br />
unterstützen’ wu<br />
zusammengefass<br />
Aufgabenbereich<br />
tur- und Quartie<br />
fassten. Dazu zä<br />
Formate im Bere<br />
und Erwachsenen<br />
gesellschaftskultu<br />
sowie Formate,<br />
le Nachbarschaf<br />
fördern könnten.<br />
lungsfeldern wur<br />
auf synergetische<br />
deren zukünftigen<br />
und Orten im Qua<br />
41
Alternatives Wirtschaftswegekonzept<br />
- Zweiter Baustein<br />
Erstellung eines gemeindeübergreifenden Wirtschaftswegekonzeptes<br />
für die vier beteiligten Kommunen in einem mehrstufigen<br />
Verfahren mit Hilfe einer Algorithmik zur digitalen<br />
Darstellung und Kategorisierung der Wegenetzabschnitte<br />
Laufzeit: August <strong>2022</strong> - September 2023<br />
Förderung: LEADER Region Nordlippe, Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des<br />
ländlichen Raums<br />
Beteiligte Kommunen: Barntrup, Dörentrup, Extertal, Kalletal<br />
Beteiligte: Prof. Dipl.-Ing. Oliver Hall, Prof. Dr. Axel Häusler, Johanna Julia Dorf, Kai Henning, Christopher<br />
Kintrup, Amanda Jardim, Ewa Pawlak, Sarah Mae Tönsmann (WHK)<br />
ANLASS UND ZIEL<br />
Ländliche Wege machen einen Großteil<br />
des Gesamtwegenetzes aus und sind<br />
nicht ausschließlich für die landwirtschaftliche<br />
Nutzung relevant. Aufgrund<br />
ihrer Planung, die meist Jahrzehnte zurückliegt,<br />
werden sie heutigen An<strong>for</strong>derungen<br />
häufig nicht mehr gerecht: Die<br />
Besitz- und Bewirtschaftsungsverhältnisse<br />
haben sich stark verändert und<br />
nichtlandwirtschaftliche Nutzungen<br />
haben zugenommen. Zudem weisen<br />
Wegezustände teilweise Mängel auf,<br />
die vorgesehene Nutzungen behindern.<br />
Ein Wirtschaftswe-gekonzept bietet die<br />
Möglichkeit, eine Neu-bewertung der<br />
vorhandenen Wegesituation vorzunehmen<br />
und die ländliche Infrastruktur<br />
nachhaltig zu verbessern, sodass sie zukunftsfähig<br />
wird.<br />
Wesentlicher Bestandteil eines Wirtschaftswegekonzepts<br />
ist demnach<br />
eine Kategorisierung ländlicher Wegeabschnitte,<br />
um unter Anderem deren<br />
Bedeutung für das Gesamtwegenetz zu<br />
erfassen, er<strong>for</strong>derliche Maßnahmen zu<br />
benennen und deren perspektivische<br />
Unterhaltung zu klären.<br />
42 DATA DRIVEN DESIGN
KONZEPT<br />
Das digitale Wirtschaftswegekonzept<br />
und die damit verbundene interaktive<br />
Karte im Webportal vereinfachen die<br />
Erstellung eines Wegenetzkonzeptes<br />
enorm. Zum einen werden die er<strong>for</strong>derlichen<br />
Beteiligungs<strong>for</strong>mate unterstützt,<br />
zum anderen wird die Datenerstellung<br />
und Anwendung vereinfacht.<br />
Die interaktive Karte inklusive automatisierter<br />
Vorkategorisierung der vorhandenen<br />
Wegesituation ist Diskussionsgrundlage<br />
für Beteiligungs<strong>for</strong>mate,<br />
die fester Bestandteil bei der Erstellung<br />
von Wegenetzkonzepten sind. Hilfreich<br />
ist dabei auch der Direktvergleich des<br />
IST-Konzeptes mit dem SOLL-Konzept.<br />
Durch verschiedene Darstellungsarten<br />
wird anschaulich gezeigt, welche Unterschiede<br />
in der Kategorisierung bestehen.<br />
Bislang wurden Wirtschaftswegekonzepte<br />
von jeder Gemeinde individuell<br />
erstellt. Jedes Konzept musste von<br />
Grund auf neu erstellt werden. Zur<br />
Optimierung des Verfahrens und zur<br />
besseren Berücksichtigung der Belange<br />
von Natur, Landschaft und Biodiversität<br />
wird dieses Projekt als interkommunale<br />
Zusammenarbeit der vier Gemeinden<br />
Barntrup, Dörentrup, Extertal und<br />
Kalletal durchgeführt. Das Ziel ist die<br />
Erstellung eines gemeindeübergreifenden<br />
Wirtschaftswegekonzepts, was<br />
eine Besonderheit darstellt, aber auch<br />
der Erkenntnis Rechnung trägt, dass<br />
Straßen und Wege immer Grenzüberschreitende<br />
Verbindungen sind und daher<br />
interkommunal betrachtet werden<br />
müssen.<br />
RÜCKBLICK 1. BAUSTEIN<br />
Bedeutende Teile des ersten Bausteines<br />
waren der Aufbau einer Geodateninfrastruktur,<br />
die Entwicklung einer Algorithmik<br />
zur digitalen Darstellung des<br />
Klassifizierten Wegenetzes im IST-Zustand,<br />
sowie die Kategorisierung der<br />
Wegenetzabschnitte im SOLL-Konzept<br />
gemäß dem Leitfaden des Ministeriums<br />
für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und<br />
Verbraucherschutz.<br />
Das im 1. Baustein erstellte Wirtschaftswegenetz<br />
und die darin enthaltene automatisierte<br />
Kategorisierung wurde in<br />
einem zweiten Schritt im Rahmen des<br />
Beteiligungsprozesses mittels Einbindung<br />
lokalen Wissens durch Schlüsselpersonen<br />
überprüft und weiterentwickelt.<br />
(Siehe <strong>Jahresbericht</strong> 2021)<br />
2. BAUSTEIN<br />
Im 2. Baustein wurden dann die Beleidigungsprozesse<br />
durchgeführt. Es wurde<br />
die Geodateninfrastruktur durch<br />
Ortswissen der Schlüsselpersonen vervollständigt<br />
und korrigiert und die automatisierten<br />
Kategorisierung wurden<br />
unter Berücksichtigung individueller,<br />
lokaler Fragestellungen durch Ortswissen<br />
überprüft, ergänzt und angepasst.<br />
Des Weiteren wurden zusätzliche In<strong>for</strong>mationen<br />
einzelner Wegeabschnitte (u.<br />
A. Ausbauart und -zustand) im Rahmen<br />
der Onlinephase und des Workshops<br />
2, sowie in der Vor- & Nachbereitung<br />
durch die Schlüsselpersonen erfasst. –<br />
Abb. 2<br />
Analyse der ländlichen Wege<br />
Abb. 4<br />
Anteile kategorisierter Wege einer Kommune<br />
Abb. 3<br />
Markierte Wege aus dem kategorisierten Wegenetz<br />
DATA DRIVEN DESIGN<br />
43
Veröffentlichungen<br />
Konferenzbeiträge, Vorträge und Präsentationen<br />
- peer reviewed<br />
<strong>2022</strong> | Konferenzband | ELSA-ID: 7797 | OA<br />
MoMove Modern Movement and Industrial Heritage<br />
A. Dragutinovic, U. Pottgiesser, OWL University of Applied Sciences, eds., MoMove Modern Movement and<br />
Industrial Heritage, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, Lemgo, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA | Dateien verfügbar | DOI<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Beitrag<br />
Local Community Centre as Utilitarian, Governing and Social Space: The Case of New Belgrade CMZ<br />
A. Dragutinovic, U. Pottgiesser, W. Quist, in: C. Jordá Such, M. Palomares Figueres, A. Tostões, U. Pottgiesser<br />
(Eds.), Modern <strong>Design</strong>. Social Commitment and Quality of Life, Docomomo International, tirant lo blanch, <strong>2022</strong>,<br />
pp. 329–337.<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag | ELSA-ID: 9295<br />
Wie wir glauben leben zu wollen und wie wir leben sollten : Gastvortrag an der Universität Bonn<br />
M. Cardinali, Wie Wir Glauben Leben Zu Wollen Und Wie Wir Leben Sollten : Gastvortrag an der Universität<br />
Bonn, Universität Bonn, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA | Dateien verfügbar<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag | ELSA-ID: 9296<br />
Städtebau als Lösung für gesellschaftliche Heraus<strong>for</strong>derungen<br />
M. Cardinali, Städtebau Als Lösung Für Gesellschaftliche Heraus<strong>for</strong>derungen, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA | Download (ext.)<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag | ELSA-ID: 9297<br />
Was ist eigentlich eine 15-Minuten Stadt? : [Radiointerview]<br />
M. Cardinali, Was ist eigentlich eine 15-Minuten Stadt? : [Radiointerview], Radio Hertz 87.9<br />
(Lokalradio Bielefeld und Umgebung), <strong>2022</strong>.<br />
ELSA<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag | ELSA-ID: 9298 | OA<br />
Alles in 15 Minuten erreichbar [Interview]<br />
M. Cardinali, Alles in 15 Minuten Erreichbar [Interview], Die Zeit, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Beitrag<br />
U. Pottgiesser, (<strong>2022</strong>). Industrialization: Processes and Products. In 17th International Docomomo Conference<br />
- Modern <strong>Design</strong>: Social Commitment and Quality of Life, Proceedings. p. 256-257 2<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Beitrag | ELSA-ID:<br />
U. Pottgiesser, (<strong>2022</strong>). Retracing and Reframing the Legacy of Modern Movement. In 17th International Docomomo<br />
Conference - Modern <strong>Design</strong>: Social Commitment and Quality of Life, Proceedings. p. 23-25 3 p.<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag | ELSA-ID: 10447<br />
E- Merging Fields<br />
D. Arztmann, E- Merging Fields, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA<br />
44 VERÖFFENTLICHUNGEN
<strong>2022</strong> | Konferenz - Beitrag<br />
A. Dragutinovic, U. Pottgiesser, & W. Quist, (<strong>2022</strong>). Local Community Centre as Utilitarian, Governing and<br />
Social Space: The Case of New Belgrade. In 17th International Docomomo Conference - Modern <strong>Design</strong>: Social<br />
Commitment and Quality of Life, Proceedings. Such, C. J., Figueres, M. P., Tostoes, A. & Pottgiesser, U. (eds.).<br />
DOCOMOMO, p. 329-337 9 p. (17th International Docomomo Conference - Modern <strong>Design</strong>: Social Commitment<br />
and Quality of Life, Proceedings).<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag | ELSA-ID: 10444<br />
Adaptive Facade Concepts <strong>for</strong> Sustainable Buildings<br />
D. Arztmann, Adaptive Facade Concepts <strong>for</strong> Sustainable Buildings, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag | ELSA-ID: 10448<br />
Adaptive Facades <strong>for</strong> a Sustainable Future<br />
D. Arztmann, Adaptive Facades <strong>for</strong> a Sustainable Future, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA<br />
<strong>2022</strong> | Konferenzband - Beitrag | ELSA-ID: 10547<br />
ACT Facade<br />
D. Arztmann, P.-R. Denz, N. Suwannapruk, ACT Facade, Facade Tectonics <strong>Institute</strong>, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA<br />
<strong>2022</strong> | Konferenzband - Beitrag | ELSA-ID: 10548<br />
Evaluating The Environmental Per<strong>for</strong>mance Of Stick Curtain Wall Systems<br />
D. Arztmann, D. Othman, Evaluating The Environmental Per<strong>for</strong>mance Of Stick Curtain Wall Systems, Facade<br />
Tectonics <strong>Institute</strong>, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA<br />
Konferenzbeiträge, Vorträge und Präsentationen<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag<br />
U. Pottgiesser, <strong>2022</strong>). Perception, Conservation and Rehabilitation of Post-War Modernism. (Speaker),<br />
International Conference on Challenges of Contemporary European Heritage Care, National Heritage <strong>Institute</strong>,<br />
Prague, Czech Republic.<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Vortrag<br />
U. Pottgiesser, (<strong>2022</strong>). Modernes Kulturerbe als Vermächtnis und Schlüsselressource der gebauten Umwelt.<br />
(Speaker), Heinze Klimafestival, Düsseldorf.<br />
<strong>2022</strong> | Podiumsdiskussion<br />
U. Pottgiesser, (<strong>2022</strong>). FÜR EINE NEUE PRAXIS. LEHREN UND LERNEN IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS. (Speaker),<br />
BDA-Hochschultag, Berlin<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz<br />
U. Pottgiesser, (<strong>2022</strong>). Modern Heritage as Legacy and Key Resource <strong>for</strong> Resilience and Sustainability. Science<br />
Day Architecture Faculty, RWTH Aachen<br />
Modernes Kulturerbe als Vermächtnis und Schlüsselressource der gebauten Umwelt<br />
U. Pottgiesser (Speaker), Heinze Klimafestival, Düsseldorf 2 Nov <strong>2022</strong> - 4 Nov <strong>2022</strong><br />
FÜR EINE NEUE PRAXIS. LEHREN UND LERNEN IN ZEITEN DES KLIMAWANDELS<br />
U. Pottgiesser, (Speaker), BDA-Hochschultag, Berlin, 7 Oct <strong>2022</strong><br />
<strong>2022</strong> |Konferenz | ELSA-ID:<br />
U. Pottgiesser, (<strong>2022</strong>). Conservation Challenges of Modern Architecture and Materials. (Speaker)<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
45
<strong>2022</strong> | Konferenz - Beitrag | ELSA-ID:<br />
U. Pottgiesser, (<strong>2022</strong>). Modern Building Envelopes: Conservation, Repair, Improvement & Replacement. (Speaker)<br />
& Angel Ayón (Speaker), APT<br />
<strong>2022</strong> | Konferenz - Beitrag<br />
Vorstellung der Studie Freiraumqualitäten im wohnungsbezogenen Kontext - Nachhaltige Bestandsentwicklung<br />
von Freiräumen im genossenschaftlichen Wohnungsbau<br />
H.-P. Rohler, (<strong>2022</strong>), Verbandstag des vdw Rheinland Westfalen<br />
<strong>2022</strong> | Vortrag<br />
O. Hall, T. Schlüter, INNENENTWICKLUNG zwischen Freiraum und Bebauung- Städtebauliche Konzepte für<br />
das Uniongelände in Lippstadt<br />
<strong>2022</strong> | Vortrag<br />
O. Hall, T. Schlüter, URBANE LÄNDLICHKEIT- Städtebauliche Konzepte für das Rissegelände in Warstein<br />
<strong>2022</strong> | Vortrag<br />
J.-U. Schulz, Konstruktiver Brandschutz Heißbemessung - Hochschule Kaiserslautern<br />
<strong>2022</strong> | Vortrag<br />
J.-U. Schulz, DIN 4102 und europäische Normung - Technische Akademie Südwest<br />
<strong>2022</strong> | Vortrag<br />
J.-U. Schulz, Evakuierungsberechnung - Technische Akademie Südwest<br />
Zeitschriften-, Magazin-, und Buchbeiträge<br />
- peer reviewed<br />
<strong>2022</strong> | Zeitschriftenaufsatz (wiss.) | ELSA-ID: 7470 | OA<br />
Self-Management of Housing and Urban Commons: New Belgrade and Reflections on Commons Today<br />
A. Dragutinovic, U. Pottgiesser, W. Quist, Urban Planning 7 (<strong>2022</strong>).<br />
ELSA | DOI | Download (ext.)<br />
<strong>2022</strong> | Zeitungsartikel | ELSA-ID: 7813 | OA<br />
Alles in 15 Minuten erreichbar (Interview)<br />
M. Cardinali, DIE ZEIT (Beilage HELLHÖRIG) <strong>2022</strong> (<strong>2022</strong>).<br />
ELSA | Dateien verfügbar | Download (ext.)<br />
<strong>2022</strong> | Bericht (Forschung) | ELSA-ID: 8440 | OA<br />
LivingLab Essigfabrik, Er<strong>for</strong>schung und Entwicklung eines digitalen Quartiers- und Kulturzentrums im Deutzer<br />
Hafen, Forschungsbericht 2019-<strong>2022</strong><br />
E. Bartenbach, A. Barbosa Jardim, L.R. Bremenkamp, J.J. Dorf, K.-F. Henning, C. Kintrup, M. Müh, C.<br />
Oldenburg, R. Weßeling, A. Häusler, LivingLab Essigfabrik, Er<strong>for</strong>schung Und Entwicklung Eines Digitalen<br />
Quartiers- Und Kulturzentrums Im Deutzer Hafen, Forschungsbericht 2019-<strong>2022</strong>, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe,<br />
Lemgo, <strong>2022</strong>.<br />
ELSA | Download (ext.)<br />
<strong>2022</strong> | Zeitschriftenaufsatz (wiss.) | ELSA-ID: 8457 | OA<br />
Rehabilitation of Mass Housing as a Contribution to Social Equality: Insights from the East-West European<br />
Academic Dialogue<br />
A. Dragutinovic, U. Pottgiesser, A. Milovanovic, A. Nikezic, M. Stojanovski, A. Ivanovska Deskova, J. Ivanovski,<br />
T. Damjanovska, Sustainability 14 (<strong>2022</strong>).<br />
ELSA | DOI | Download (ext.)<br />
46 VERÖFFENTLICHUNGEN
<strong>2022</strong> | Sammelwerk - Beitrag | ELSA-ID: 8989<br />
Documentation and conservation of Modern Movement architecture in education<br />
U. Pottgiesser, in: A. Tostões (Ed.), Modern Heritage Reuse. Renovation. Restoration, 1st ed., Birkhäuser,<br />
Basel, Berlin, <strong>2022</strong>, p. 264.<br />
ELSA<br />
<strong>2022</strong> | Zeitschriftenaufsatz (wiss.) | ELSA-ID: 9203 | OA<br />
The Guidance and Control of Urban Planning <strong>for</strong> Reuse of Industrial Heritage: A Study of Nanjing<br />
U. Pottgiesser, Y. Wu, W. Quist, Q. Zhou, Land 11 (<strong>2022</strong>).<br />
ELSA | DOI | Download (ext.)<br />
<strong>2022</strong> | Zeitschriftenaufsatz (wiss.) | ELSA-ID: 9235 | OA<br />
Spatiality of the urban commons: Typo-morphology of the open common spaces in New Belgrade mass<br />
housing blocks<br />
A. Dragutinovic, U. Pottgiesser, W. Quist, Frontiers of Architectural Research (<strong>2022</strong>).<br />
ELSA | DOI | Download (ext.)<br />
<strong>2022</strong> | Sammelwerk - Beitrag<br />
A. Jelić, A. Staničić, T.D.O. Tvedebrink, F. De Matteis, M. Hirschbichler, J. Popić, M. De Piedade Ferreira,<br />
U. Pottgiesser, J. Otero-Pailos & More Authors, (<strong>2022</strong>). Ethics of dust: visual essay on the artistic works by<br />
Jorge Otero-Pailos. In The Journal of Architecture. 27, 4, p. 616-634 19 p.<br />
<strong>2022</strong> | Sammelwerk - Beitrag<br />
A. Tyurkay & U. Pottgiesser (<strong>2022</strong>). From Deterioration to Revival: Approaches to the Conservation of Plastic<br />
Buildings. In DOCOMOMO Journal. <strong>2022</strong>, 66, p. 75-83 9 p.<br />
Zeitschriften-, Magazin-, und Buchbeiträge<br />
ConCom and MoMove. Approaches to Industrial Heritage<br />
A. Dragutinovic, U. Pottgiesser, <strong>2022</strong>, MoMove Modern Movement and Industrial Heritage: Contributions to<br />
the Docomomo virtual exhibition - momove. Pottgiesser, U. & Dragutinovic, A. (eds.). Technische Hochschule<br />
Ostwestfalen-Lippe, p. 24-29 5 p.<br />
Freiraumqualitäten im wohnungsbezogenen Kontext - Nachhaltige Bestandsentwicklung von Freiräumen im<br />
genossenschaftlichen Wohnungsbau<br />
H.-P. Rohler, L. Winking, <strong>2022</strong> online: www.wohnen-in-genossenschaften.de/publikationen/produktseite/<br />
leitfaden-freiraumqualitäten<br />
Herausgeberschaft<br />
MoMove Modern Movement and Industrial Heritage: Contributions to the Docomomo virtual exhibition -<br />
momove<br />
A. Dragutinovic (ed.) & U. Pottgiesser, (ed.), <strong>2022</strong>, Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe.<br />
Multiple Modernisms in Ukraine<br />
U. Pottgiesser & W. Quist (ed.), <strong>2022</strong>, Docomomo Journal, Docomomo International, Delft. 112p.<br />
Modern Plastic Heritage<br />
U. Pottgiesser & W. Quist (ed.), <strong>2022</strong>, Docomomo Journal, Docomomo International, Delft. 112p.<br />
VERÖFFENTLICHUNGEN<br />
47
Abschlussarbeiten<br />
Auswahl Bachelorthesen WiSe 21/22<br />
Inga Bruns<br />
HANOK_ Das koreanische Restaurant (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Pia Dupke<br />
Sonnenfang: Umnutzung der Orangerie Breitenfeld (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Johanna Grüneberg<br />
Hybrid Space Höxter (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Christin Kammeier<br />
Mehr Generationen Wohnen (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Annika Liebetrau<br />
KIND Future Store – Celebrate your senses (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Nora Michalke<br />
Ein Begegnungsort für Menschen mit psychischen Erkrankungen ausgehend von einer<br />
menschbezogenen und bedürfnisunterstützenden Raumgestaltung (Prof. Ulrich Nether)<br />
Christiane Maria Schnapka<br />
KIND Future Store – Für Mensch und Innovation (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Ann-Christin Sonters<br />
Gasthof Wilhalm (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Helena Volz<br />
Co- Living – ein Gegenentwurf zum Idealtypus des modernen Wohnens für eine Neugestaltung des gemeinschaftlichen<br />
städtischen Lebens (Prof. Ulrich Nether)<br />
Auswahl Masterthesen WiSe 21/22<br />
Ilyas Abdelmoula<br />
Identification and Vectorization of Hand-drawn In<strong>for</strong>mation - SketchPLAN Recognition and Vectorization of<br />
Floor Plan Sketches <strong>for</strong> BIM design environment (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Ranim Ismail<br />
Façade Construction Illustrated Guideline (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Adel Abdel Jabar<br />
Damages and defects identification of Building Facades and roads based on Neural Networks<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Dima Othmann<br />
Evaluating the Environmental Per<strong>for</strong>mance of Stick Curtain Wall Systems Through a Life Cycle Assessment<br />
Approach (Prof. Daniel Arztmann)<br />
48 ABSCHLUSSARBEITEN
Esra Sadaghian<br />
Structural analysis of the Heritage roofstructure of the Kotzenbergscher Hof - Comprehensive documentation<br />
of terrestrial laser scanning acquisition method (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Master of Engineering Jade Hoschschule Oldenburg<br />
Artur Relishkis<br />
Tragfähigkeit von Stampflehmwänden Versuche und Auswertung zur Identifizierung der Materialparameter<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Master of Engineering Hoschschule Kaiserslautern<br />
Andreas Nützel<br />
Chemische Beschichtungen als Alternative für brandschutztechnische Verkleidungen und Putzsysteme<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Lara Meyer<br />
Untersuchungen von Entstehungsbränden (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Denis Trautwein<br />
Personenstromanalysen in stehenden Standardzügen im Brandfall bei einem externen Brandereignis<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Thorsten Landwehr<br />
Konzept eines innenliegenden, luftgespülten Sicherheits-treppenraumes für Wohngebäude unterhalb der<br />
Hochhausgrenze (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Lydia Zeese<br />
Brandschutz im mehrgeschossigen Holzbau in den Gebäudeklassen 4 und 5 (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Auswahl Bachelorthesen SoSe 22<br />
Kaja Bosse<br />
Zandergelände, Bergisch Gladbach (Prof. Oliver Hall)<br />
Lea Dignat<br />
Vergleich der räumlichen Bedürfnisse von gesunden, neurodiversen und psychisch beeinträchtigten Personen<br />
in Raumentwürfen (Prof. Ulrich Nether)<br />
Thomas Eikenkötter<br />
Raumwandler- situative Anpassung von raumbildenden Elementen im Wohnalltag (Prof. Ulrich Nether)<br />
Lina Heidbreder<br />
Erhalt und Umnutzung Dreiseithof im Flutgebiet Bad Münstereifel (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Dilan Karakaya<br />
Planung einer Modernen Moschee in Magdeburg (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Milena Milleg<br />
Wiederaufbau des Fachwerkhauses Konert zum Bürger-Haus-Driburg (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Kristina Nißler<br />
Barrierefreier Umbau eines EFH - ohne Hindernisse selbstbestimmt leben (Prof. Ulrich Nether)<br />
Lisa Nolte<br />
Industrial Heritage Interiors (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
ABSCHLUSSARBEITEN<br />
49
Marilena Peil<br />
Die Gründung eines Unternehmens – Platzsparende und nachhaltig produzierte Möbel, die der wertschätzenden<br />
Aufbewahrung und Trocknung unserer Kleidung dienen. (Prof. Ulrich Nether)<br />
Charlotte Pietschmann<br />
Zandergelände, Bergisch Gladbach (Prof. Oliver Hall)<br />
Jolina Perreth<br />
Modernisierung der Kita Silbergund (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Maja Ripploh<br />
Atempause Health-Center (Prof. Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Marleen Schlüter<br />
Hochwasserresilienz, Bremen (Prof. Oliver Hall)<br />
Fabienne Schmidt<br />
Neuplanung eines Ladens in der Innenstadt von Lüdenscheid:<br />
Ein Bioladen in Lüdenscheid zieht um in ein leerstehendes Ladenlokal und stellt sich neu auf, dafür soll ein<br />
innenarchitektonischer Entwurf entstehen, mit besonderem Schwerpunkt auf Lichtgestaltung<br />
(Prof. Ulrich Nether)<br />
Daniel Schneider<br />
Circular Region- Lösungen für eine Kreislaufwirtschaft im Bergischen Rheinland (Prof. Oliver Hall)<br />
Charlotte Siebert<br />
Industrial Heritage: Umnutzung Zuckerfabrik Hessisch-Oldendorf (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Maren Wenninghoff<br />
Zandergelände, Bergisch Gladbach (Prof. Oliver Hall)<br />
Nina Windmöller<br />
Arbeitsplatz für Schülerinnen und Schüler mit ADHS (Prof. Nether)<br />
Auswahl Masterthesen SoSe 22<br />
Basim Al Mousa<br />
Energy assessment of BIPV façade (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Hanh Alsters<br />
Schöner Mist – <strong>Design</strong> für eine nachhaltigere Welt (Prof. Ulrich Nether)<br />
Zahra Baygi<br />
Landschaftsarchitektur als Instrument der Integration: Das Zugehörigkeitsgefühl von Migranten durch Landschaftsarchitektur<br />
stärken (Prof. Dr. Hans-Peter Rohler)<br />
Marie Brackmann<br />
Entwurfskonzept für die Umnutzung eines innerstadtischen Leerstandes (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Andres Buitrago<br />
Probabilistic approach to life cycle assessment of early stage building masses in an urban context<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Soumia El-Mourabit<br />
Evaluating the Enviromental Per<strong>for</strong>mance of DSF vs SSF using LCA (Prof. Daniel Arztmann)<br />
50 ABSCHLUSSARBEITEN
Mohamad Nizar Fanari<br />
Optimization of pre-existing Facade Systems through the combination of Multi-Objective Optimization and<br />
Artificial Intelligence (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Prajith Gorentla<br />
Energy generation from the Vertical Greenery Systems - Develop a Biological battery <strong>for</strong> VGS and per<strong>for</strong>m<br />
testing (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Fernanda Graciano dos Santos<br />
Water Channeling on Ceramic Blocks - Porous <strong>Design</strong> <strong>for</strong> Speed Directional MoistureRelease and Control (Prof.<br />
Daniel Arztmann)<br />
Kathrin Hadzik<br />
Universell einsetzbares Farbkonzept unter Berücksichtugung von Licht für öffentliche Bereiche einer<br />
Kinderstation (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Sahar Heidari<br />
Retrofit Enclosures - Comperative study of thermal and environmental per<strong>for</strong>mance of the building envelope<br />
according national and European guidelines (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Sophia Klaus<br />
Newcomer - Reaktivierung von Kommunikationsprozessen im öffentlichen Raum (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Vinay Kumar<br />
Analyzing the Feasability of Cladding Systems on ETICS (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Junaid Nasir<br />
Optimization of pre-existing Facade Systems through the combination of Multi-Objective Optimization and<br />
Artificial Intelligence (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Katherine Ruiz Alvarez<br />
PAISAJE SENTIDO <strong>Design</strong>ing <strong>for</strong> Multi-sensory Landscape Experiences (Prof. Dr. Hans-Peter Rohler)<br />
Yassmeen Sakr<br />
Optimizing Façade Shading Elements by Evaluating Interior Thermal Com<strong>for</strong>t (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Kristina Schwinn<br />
Neckaraufbebauung Mannheim - Reviatlisierung einer Großsiedlung aus den 1970er jahren (Prof. Dr. Hans-Peter<br />
Rohler)<br />
Abhinay Sharma<br />
EvaCo Façade - Evaporative cooling system integration to facade <strong>for</strong> hot and humid<br />
climate in india (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Carolin Steinbring<br />
Welches Potential bieten dysfunktionale wohnungsbezogene Freiräume im Umgang mit dem Klimawandel<br />
und dem Verlust der Biodiverität? - Freiraumplanerische Gestaltung eines Wohnumfeldes in Essen (Prof. Dr.<br />
Hans-Peter Rohler)<br />
Josefine Stelloh<br />
Schlaun-Wettbewerb für Stadtplaner:innen/ Landschaftsarchitekt:innen für ein Gebiet in der Duisburger<br />
Altstadt (Prof. Dr. Hans-Peter Rohler)<br />
Cem Ünal<br />
Energy Efficiency in Building Envelope - Preparing a refurbishment proposal <strong>for</strong> a single-family house from<br />
1970’s in Germany (Prof. Daniel Arztmann)<br />
ABSCHLUSSARBEITEN<br />
51
Leonie Weinbrenner M.Sc.<br />
Agenda 2030 und Smart City - Nachhaltige Digitalisierungswerkzeuge für Her<strong>for</strong>d (Prof. Dr. Axel Häusler)<br />
Die Smart City und ihre damit verbundenen Digitalisierungswerkzeuge stehen vielerorts noch in der Erprobung.<br />
Ihr gegenüber lassen sich in der Literatur aber auch unterschiedlichste Kritiken und An<strong>for</strong>derungen<br />
finden. Noch unzureichende Schnittstellen zwischen den Konzepten einer Smart City und den Rahmenbedingungen<br />
an Nachhaltigkeit werden im Rahmen dieser Arbeit am Beispiel der Stadt Her<strong>for</strong>d untersucht.<br />
Master of Engineering Jade Hoschschule Oldenburg<br />
Kordes<br />
Ermittlung mechanischer Eigenschaften von Typha-Platten (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Master of Engineering Hochschule Kaiserslautern<br />
Tobias Herzog<br />
Einsatz und Mehrwert der BIM-Methode im Mängelmanagement und der as-Built-Dokumentation im vorbeugenden<br />
Brandschutz (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Alexander Binner<br />
Brandschutz im Lehmbau: Status Quo, technische Leistungsgrenzen und mögliches Entwicklungspotential<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Auswahl Bachelorthesen WiSe 22/23<br />
Ali Agal<br />
Detmold Pride Center (Prof. Ulrich Nether)<br />
Kyra Albrecht<br />
Die Suche nach keiner Lösung - Eine multiple Annäherung an die Problematik der Exklusivität des ersten<br />
Arbeitsmarkts (Prof. Ulrich Nether)<br />
Was passiert, wenn ich eine Lösung für eine abstrakte Problematik<br />
suche mit dem Vorwissen, dass es niemals eine passende<br />
Lösung für das Problem geben wird?<br />
Eben nicht. Was nicht passt, wird passend gemacht. Hier gibt<br />
es kein passend. Ich kann mich der Problematik annähern,<br />
auf multiplen Weisen. Eine Lösung werde ich nicht finden.<br />
Es ist ein Experiment. Vorherige Entwurfsprozesse habe ich<br />
über Bord geworfen und mich reingeschmissen in das Problem.<br />
Erstmal zugehört und dann gemacht. Ich habe neun<br />
Gespräche geführt mit Menschen, die zu dem Thema etwas<br />
sagen konnten und wollten. Dann habe ich mich mit zwei<br />
Menschen getroffen und mit ihnen zusammen Objekte für<br />
die Bewältigung ihrer Hürden am Arbeitsplatz entwickelt.<br />
Dabei sind mehrere Prototypen entstanden und es ist viel<br />
passiert. Eine neue Art der Kommunikation und ein neue <strong>Design</strong>-<br />
Theorie wurden auch entdeckt.<br />
Abb.<br />
Kyra Albrecht<br />
Lia Fastenau<br />
Your journey - along the rails - Entwicklung eines Entwurfskomzeptes für eine mehrtägige Reise mit dem Zug<br />
(Prof. Ulrich Nether) - BDIA Auszeichnung für die herausragende Bachelor Thesis des Semesters<br />
52 ABSCHLUSSARBEITEN
Linda Gohe<br />
Die nachhaltige Kabine (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Ashley Grover<br />
<strong>Design</strong>ing a concept <strong>for</strong> Data Exchange plat<strong>for</strong>m <strong>for</strong> BIM-Workflow (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Lina Heidbreder<br />
Brake. Begegnungsstadt statt Schlafstadt (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Lara Hartmann<br />
Ich, Du, Er, Sie; Es, WIR, Ihr, Sie müssen reden – temporäre interaktive Ausstellung zum Thema unbewusste<br />
Vorurteile (Prof. Ulrich Nether)<br />
Kommt das Thema Diversität im Gespräch am Küchentisch<br />
auf, so werden direkt die Augen verdreht und die Ohren verschlossen.<br />
Das Wort Diversität hat ein Imageproblem. Dabei<br />
sind dessen Werte elementar wichtig für eine soziale Gesellschaft.<br />
Spricht man im Kontext von Biodiversität und Artenvielfalt<br />
erkennen wir so<strong>for</strong>t, wie schön und wichtige diese<br />
ist, wieso dann auch nicht die Vielfalt des Menschen anerkennen?<br />
Diese Bachelorthesis versucht den Ursprung dieses<br />
Imageproblems zu ergründen und durch einen konzeptionellen<br />
räumlichen Entwurf zu entzerren um einen Beitrag für<br />
mehr Vielfalt, Chancengleichheit und Teilhabe zu leisten. Entstanden<br />
ist eine temporäre, interaktive Ausstellung zum Thema<br />
unbewusste Vorurteile, welche die Besuchenden durch<br />
einen Prozess des in<strong>for</strong>mierens, erlebens und interagierens<br />
mit anderen hin zu einem sensibilisierten und bewussteren<br />
Umgang motiviert. Die Besuchenden durchlaufen vier individuelle<br />
Boxen, welche die Thematik auf unterschiedlichen<br />
Ebenen und Perspektiven betrachten. Sie alle jedoch konfrontieren<br />
den Betrachtenden mit der Unbequemlichkeit und<br />
ihrer möglichen Privilegiertheit.<br />
Anja Krömeke<br />
Jowat New Workspace - Entwurf einer neuen Arbeitsumgebung für die IT von Jowat<br />
in Detmold (Prof. Ulrich Nether)<br />
Abb.<br />
Lara Hartmann<br />
Lena Leschke<br />
A sustainable Cabin (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Charnele Lukman<br />
Optimizing Large scale Registration of 3D Point Cloud from Laser Scanner - Enhancing<br />
Efficiency and Quality through a potential of UAV-Laser Scanner Combination<br />
and Point Cloud Filtering on Reflection-Refraction Effect (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Franziska Meier<br />
Im Auel. Ein Ort des Austauschs (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
ABSCHLUSSARBEITEN<br />
53
Lars Oschmann<br />
stadtScholokade – Raum für Eure Ideen (Prof. Ulrich Nether)<br />
Was machen wir bloß mit unseren Leerständen? Die Einkaufsstadt,<br />
wie wir sie kennen, scheint an ihr Ende gekommen<br />
zu sein. Ein noch größeres Warenangebot brauchen<br />
weder wir, noch die Umwelt. Die Krise der Innenstadt? Wohl<br />
eher eine Chance, die Innenstadt zu dem zu machen, wofür<br />
wir sie schon immer mehr geschätzt haben: Ein Ort, an dem<br />
die Stadt zusammenkommt. Zeit für gemeinsame Gestaltung,<br />
Austausch und Wandelbarkeit.<br />
Wie kann das aussehen? Aus dem leerstehenden Café<br />
Schokolade am Marktplatz von Detmold wird die stadt-<br />
Schokolade – Raum für eure Ideen. Was hier passieren<br />
soll, bestimmen die Detmolder:innen selbst. Mit Stempeln<br />
für die Wände können sie Ideen einbringen, ab- stimmen<br />
und Hilfe anbieten. Durch eine vergünstigte Miete bietet<br />
die stadtSchokolade auch Raum für Pop-Up Experimente,<br />
als nieder- schwellige Möglichkeit, sich in der Innenstadt zu<br />
präsentieren. Das Modulsystem SCHRAUBER dient dabei<br />
als flexibler Helfer, um sich den Raum für verschiedenste<br />
Nutzungen anzueignen. Ein Raum, der dafür gemacht ist,<br />
ihn gemeinsam immer wieder neu zu erfinden. Aus passivem<br />
Konsum wird aktive Mitgestaltung. Hier entsteht Stadt<br />
statt Schokolade.<br />
Abb.<br />
Lars Oschmann<br />
Maximilian Rentz<br />
Development of LCA Calculation Methods <strong>for</strong> FF&E of Hotel Guest Rooms (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
Kiara Schomberg<br />
Groom - ein modernes Bausystem für dritte Orte (Prof. Ulrich Nether)<br />
Patricia Seick<br />
Open <strong>for</strong>Rest - Entwurf eines Refugiums zur Erholung im Teutoburger Wald (Prof. Ulrich Nether)<br />
Hyeonji Seol<br />
Natural Ventilation with Small Openings - Estimation of the real-time infiltration and ventilation rates in an office<br />
room with small openings <strong>for</strong> natural ventilation using the occupant-generated carbon dioxide tracer gas<br />
decay method in South Korea (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Alina Siepe<br />
Toiletten für Alle – inklusive öffentliche Toiletten für die diverse Stadtgesellschaft (Prof. Ulrich Nether)<br />
Godo Zabur Singh<br />
Circular Facade <strong>Design</strong> - An application of the circular economy approach on an office renovation project in<br />
Stuttgart (Prof. Daniel Arztmann)<br />
54 PROMOTIONEN
Yvonne Thomas<br />
Konzept und innenarchitektonischer Entwurf für ein Bergrestaurant (Prof. Ulrich<br />
Nether)<br />
Lara Topolski<br />
A sustainable Cabin (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Rutvi Varia<br />
Analysis of a Lindner Façade System through Life Cycle Assessment (Prof. Daniel<br />
Arztmann)<br />
PROMOTIONEN<br />
55
56 PROMOTIONEN
Promotionen<br />
Laufende Promotionen<br />
Alvaro Balderrama<br />
Façade <strong>Design</strong> in the Urban Soundscape, 2021 -2025, TU Delft (Prof. Daniel Arztmann)<br />
Marcel Cardinali<br />
Green Health. The complex correlation network between environment, wellbeing, behaviour and health,<br />
TU Delft, (Prof. Dr. Hans-Peter Rohler, Prof. Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Victoria Davalos<br />
Data-driven Office <strong>Design</strong> and User Participation, TU Delft, (Prof. Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Anica Dragutinovic<br />
Developing an Evaluation Framework and Re-<strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong> <strong>for</strong> Modernist Housing Blocks in New Belgrade,<br />
TU Delft, (Prof. Dr. Uta Pottgiesser) (Verteidigung Oktober 2023)<br />
Johanna Keiner<br />
Dynamic sitting at driver’s workspace, Deutsche Sporthochschule, Köln, (Prof. Ulrich Nether)<br />
Christine Kousa<br />
Post-war Techniques and Alternatives of Energy in the Reconstruction of historical residential Buildings in Old<br />
City of Aleppo, TU Delft, (Prof. Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Abeer Abu Raed<br />
Sustainable approach <strong>for</strong> modern heritage in high-rise residential architecture in Dubai from 1970-2014,<br />
TU Delft, (Prof. Dr. Uta Pottgiesser)<br />
Lars Winking<br />
Gesundheitsfördernde Funktionen von wohnungsnahen Freiräumen der Wohnbaugenossenschaften”<br />
TU Darmstadt, (Prof. Dr. Hans-Peter Rohler)<br />
Angelina Aziz<br />
KI im Bauwesen, Ruhr-Universität Bochum (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
PROMOTIONEN<br />
57
Wirkung und<br />
Sichtbarkeit<br />
ORGANISATION VON INTERNATIONALEN WISSENSCHAFTLICHEN VERANSTALTUNGEN<br />
• Organisation der 17. International Docomomo Conference <strong>2022</strong>, 6.-9. September, <strong>2022</strong>, Valencia, Spain<br />
(Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
• Organisation "Student Workshop on Mass Housing", Essen, February, <strong>2022</strong> (Anica Dragutinovic)<br />
• Organisation der 19. DOCOMOMO Deutschland Tagung, Essen, April, <strong>2022</strong><br />
(Anica Dragutinovic, Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
• Organisation "Shared Heritage Africa - Kick-off Workshop", Juni, <strong>2022</strong><br />
(Anica Dragutinovic, Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
WICHTIGE VORTRÄGE / SCHLAGZEILEN / MEDIEN<br />
• Beitrag im Online-Lernkurs "Facade design and engineering: complexity made simple" der<br />
TU-Delft mit einem Video-Interview zum Thema "Facade Systems Ventilated", Interviewer Ulrich Knaack und<br />
Marcel Bilow (Prof. Daniel Arztmann)<br />
FÜHRENDE POSITIONEN IN FACHVERBÄNDEN<br />
• Vorsitz DOCOMOMO International (Komitee für die Dokumentation und Erhaltung von Gebäuden, Stätten<br />
und Stadtvierteln der modernen Bewegung), NGO, Delft, NL (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
• Chefredakteurin DOCOMOMO Journal (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
• Gestaltungsbeirat Marl - Prof. Oliver Hall (Vorsitzender)<br />
• Eintragungsausschuss der Architektenkammer NRW - Prof. Oliver Hall.<br />
FUNKTIONEN IN HOCHSCHULINTERNEN ODER EXTERNEN FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN:<br />
• Mitglied des European Facade Network (efn), (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
• Mitglied der Steuerungsgruppe "Förderung der zirkulären Wertschöpfung" Kreis Lippe<br />
• Direktorium, Abteilung Bau und Kultur, Graduate School NRW, seit 2020 (Prof.'in Dr. Uta Pottgiesser)<br />
• Mitglied im DIN NABau NA 005 Arbeitsausschuss Lehmbau (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
• Mitglied im Digitalisierungsbeirat "Modellprojekte Smart Cities - digital.interkommunal Kalletal. Lemgo"<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
• Mitglied im Lenkungsausschuss "Vorbeugender Brandschutz" der TAS an der Fachhochhochschule<br />
Kaiserslautern (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
• Mitglied des Prüfgremium für Umweltproduktdeklarationen von Lehmbaustoffen Dachverband Lehm e.V.<br />
(Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
• Mitglied im Fachbeirat UPD Dachverband Lehm e.V. (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
• Mitglied im Beirat der DASA/BAuA, seit 2009 (Prof. Ulrich Nether)<br />
• Komitee-Vorsitz "Honors and Awards Committee", Facade Tectonics <strong>Institute</strong>, USA,<br />
(Prof. Daniel Arztmann)<br />
• Mitglied, European Facade Network (EFN), (Prof. Daniel Arztmann)<br />
• Mitglied LRK Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitscluster Urbane Resilienz (Prof. Jens-Uwe Schulz)<br />
• Leiter der Abteilung Bauphysik, Schüco International KG, (Prof. Daniel Arztmann)<br />
58 WIRKUNG UND SICHTBARKEIT
FUNKTIONEN IN AKADEMISCHEN QUERSCHNITTSAUFGABEN:<br />
• Mitgliedschaft u./o. Arbeitskreisleitung in europäischen und nationalen Normungsgremien<br />
(CEN, DIN NA Bau)<br />
• Heinrich Böll Stiftung NRW- Vertrauensdozent für Stipendienvergabe<br />
KOOPERATIONEN UND MITGLIEDSCHAFTEN IM RAHMEN GEMEINSAMER FORSCHUNG:<br />
• Baukultur Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
• Bundesstiftung Baukultur<br />
• DOCOMOMO Deutschland e.V.<br />
• Heinrich-Böll-Stiftung e.V.<br />
• Kreis Lippe<br />
• Stadt Detmold, Stabsstelle Digitalisierung und Fachbereich Stadtentwicklung<br />
• Zentrum für Weiterbildung im Handwerk e.V. (ZWH)<br />
• Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)<br />
INTERNATIONALE KOOPERATIONEN:<br />
• Association of Preservation Technology International (APT), Springfield, USA<br />
• DOCOMOMO International, Delft, Niederlande<br />
• ERIHS - European Research Infrastructure <strong>for</strong> Heritage Science, Italien<br />
• European Facade Network (efn), San Sebastian, Spanien<br />
• Facade Tectonics <strong>Institute</strong> (FTI), Los Angeles, USA<br />
• Getty Conservation <strong>Institute</strong> (GCI), Los Angeles, USA<br />
• Modern Heritage of Africa (MoHoA), Kapstadt, Südafrika<br />
• Technische Universität Delft, Delft, Niederlande<br />
• COST-Action Middle Class Mass Housing 18137<br />
• EU-Commission Expert Task<strong>for</strong>ce on NBS Impact Assessment<br />
WIRKUNG UND SICHTBARKEIT<br />
59
<strong>Design</strong> Dialoge <strong>2022</strong><br />
Wie können innovative Zukunftsstrategien aussehen?<br />
Die <strong>Design</strong> Dialoge Detmold präsentieren Perspektiven.<br />
Das beste Produkt ist das, welches vermieden wird. Wir leben in einer Welt voller<br />
Überfluss. Fast jede Idee scheint gedacht, fast jedes Produkt gemacht. Die Menschen<br />
stehen vor einer existenziellen Krise. Der Klimawandel Wschreitet voran, Ressourcen<br />
und Lebensraum werden knapper, Covid 19 stellt die Gesellschaft seit fast<br />
zwei Jahren auf die Probe und das derzeitige System in Frage. Und wir als junge<br />
Gestalterinnen stehen vor der großen Frage, wie es weitergehen kann. Im Rahmen<br />
des sechsten DDD Forums fragen wir, ob ein Neuanfang möglich ist. Wenn wir vorwärts<br />
blättern, können wir ein weißes Blatt ganz neu beschreiben? Welche alten Seiten<br />
müssen wir entfernen und wo macht es Sinn auf Vorhandenes zurückzugreifen?<br />
Wie und vor allem wie schnell kann Gestaltung nachhaltiger und gemeinschaftlicher<br />
agieren und welche Mittel stehen uns dafür zur Verfügung?<br />
Wenn wir die Frage nach einem Neuanfang mit einem Ja beantworten möchten,<br />
dann wäre dieses Ganze auseinandersetzen kontraproduktiv, wir wollen ja über<br />
Nachhaltigkeit sprechen!<br />
Wenn wir sinnlos alles hinschmeißen würden, um dann alles neu aufzubauen, was<br />
hätte das denn noch mit Nachhaltigkeit zu tun, was würde denn dann mit den bereits<br />
Vorhandenen passieren? Viel eher sollten wir uns fragen wie man Langlebigkeit und<br />
Recycling vorantreiben kann nicht nur in Produkten ebenso in Prozessen und vor<br />
allem auf den Menschen bezogen. Denn die Problematik der Ressourcenknappheit<br />
und des Klimawandels existieren schon seit Jahren, doch die Folgen merken wir erst<br />
jetzt so richtig und fangen deswegen erst an zu handeln wenn es eigentlich schon zu<br />
spät ist? Warum sind solche Prozesse nicht schon vorher passiert? Mussten wir erst<br />
eine Pandemie haben und einen Krieg der manchen Menschen die Augen öffnet?<br />
Dabei ist der Mensch doch der Angelpunkt, die Orientierung in unserem Alltag und<br />
unserer Zukunft.<br />
60 WIRKUNG UND SICHTBARKEIT
Wir müssen doch alle zusammen, nicht<br />
nur Du und Ich, einen Weg finden nicht<br />
nur Pandemie und Krieg gemeinsam<br />
zu überwinden, sondern uns der kommerziellen<br />
Konsumgesellschaft entgegenzustellen<br />
und eine Welt zu schaffen<br />
in der wir auch übermorgen zurückschauen<br />
können und die Prozessentwicklung<br />
von vorgestern nutzen und<br />
weiterentwickeln, welche nicht nur<br />
uns bereichert als Individuen sondern<br />
uns alle, am allerwichtigsten unseren<br />
Planeten. Die Möglichkeiten die uns dafür<br />
gegeben sind sind fast unvorstellbar<br />
groß, das Analoge verschwimmt immer<br />
weiter mit dem Digitalen und somit die<br />
Realität mit der Phantasie. Dies lässt uns<br />
als Gestalterinnen und Gestaltern nicht<br />
nur kritische Fragen offen, sondern<br />
öffnet uns auch gigantische Tore und<br />
lässt fast nichts unmöglich erscheinen.<br />
Und klar können wir auch die nächsten<br />
50 Jahre überlegen und spekulieren wie<br />
es in Zukunft weitergehen soll, doch es<br />
ist jetzt an der Zeit etwas zu ändern und<br />
das war es auch schon vor 50 Jahren.<br />
Unsere Generation, damit sind nicht<br />
nur die jungen Menschen gemeint,<br />
sondern alle, die in der Lage sind zu<br />
handeln, um alle unseren Beitrag für<br />
eine gemeinsame, erlebbare Zukunft<br />
zu geben. Schon in der Vergangenheit<br />
wurden Methoden er<strong>for</strong>scht Materialien<br />
zu recyceln, die vor Ewigkeiten<br />
verbaut wurden, diese zu separieren<br />
und aus ihnen Neues zu schaffen. Dabei<br />
geht es nicht nur um den Recycling-Wert<br />
eines einzelnen Produktes, sondern<br />
im Großen und Ganzen um die Langlebigkeit<br />
unseres Planeten.<br />
14.00 EMPFANG<br />
14.10 BEGRÜSSUNG UND EINFÜHRUNG<br />
PROF. DIPL.-ING. ULRICH NETHER<br />
UND DEBORAH KOOP<br />
14.30 PROLONG – VON DER PRODUKTENTWICKLUNG<br />
ZUM NACHHALTIGEN DESIGNPROZESS<br />
PROF. DIPL.-DES. TIM BRAUNS<br />
15.00 HYBRIDE ORTE FÜR DAS QUARTIER<br />
VON MORGEN – PROJEKTERGEBNISSE<br />
AUS DEM LIVINGLAB ESSIGFABRIK (<strong>IDS</strong>)<br />
JOHANNA JULIA DORF M.A.<br />
15.15 BERICHT VOM WORKSHOP<br />
AM 17.1.22<br />
15.30 AUSSTELLUNGSFÜHRUNG<br />
KAFFEE UND KUCHEN<br />
16.45 DIGITALE WELT<br />
ANTONIA ERNST UND LEA SEIBEL<br />
17.00 WAS DIE PLANUNGSDISZIPLINEN FÜR<br />
EINE GUTE ZUKUNFT BEITRAGEN KÖNNEN<br />
PROF. DIPL.-ING. MARTIN HÖLSCHER<br />
17.15 RAUM ZUM SCHEITERN<br />
ELISA PORSCHE MA<br />
17.30 MORGEN.GESTALTEN<br />
GASTREFERENTINNEN<br />
MARTHA STARKE UND BEATE KAPFENBERGER,<br />
HAMBURG<br />
Ist das beste Produkt also wirklich das<br />
was vermieden wird? Wurde jede Idee<br />
schon gedacht?<br />
18.00 PODIUMSDISKUSSION<br />
18:30 ABENDESSEN<br />
WIRKUNG UND SICHTBARKEIT<br />
61
Master's Kick Off Workshop<br />
<strong>2022</strong><br />
MKW <strong>2022</strong> \\ CIRCULARITY<br />
Der Master's Kick off Workshop <strong>2022</strong> ist von der grundlegenden Überzeugung<br />
motiviert, dass Entwurf, Bau und Betrieb von Gebäuden darauf abzielen sollten,<br />
die Bedingungen für die Menschen in Bezug auf Kom<strong>for</strong>t und Gesundheit zu verbessern<br />
sowie minimale negative Auswirkungen auf die Umwelt zu erzeugen. Im<br />
Idealfall bieten <strong>Design</strong>er in Architekturdisziplinen die Möglichkeit Bauelemente zu<br />
entwickeln und zu fördern, die aus nachhaltigen Quellen stammen, vor Ort gebaut<br />
werden, geringe Instandhaltungskosten er<strong>for</strong>dern oder am Ende des Lebenszyklus<br />
des Gebäudes wiederverwendet und recycelt werden können. Diese tragen neben<br />
vielen anderen möglichen Kriterien zu einer Kreislaufwirtschaft bei.<br />
DIE HAUPTZIELE DES WORKSHOPS SIND:<br />
1. Den angehenden Masterstudenten die Möglichkeit zu geben, den Campus zu<br />
erkunden und sich gegenseitig kennenzulernen<br />
2. Ein Bewusstsein für Materialabfälle und die Konzepte der Kreislaufwirtschaft,<br />
der Reduzierung, der Wiederverwendung und des Recyclings zu schaffen<br />
3. Die Studenten zu ermutigen, ihr Fachwissen und ihre Kreativität zu nutzen, um<br />
nachhaltige Lösungen für die Heraus<strong>for</strong>derungen vorzuschlagen, die sich aus<br />
den Workshop-Leitlinien ergeben<br />
4. Den Prozess des Workshops in Form von Postern und Videos zu dokumentieren<br />
und ihn auf der Detmold Conference Week <strong>2022</strong> im November in Form eines<br />
30-minütigen Films und einer digitalen Ausstellung zu präsentieren<br />
62 WIRKUNG UND SICHTBARKEIT
Round 1 / HOSPATILITY<br />
„Out of the box“<br />
Group 3 MKW <strong>2022</strong><br />
GRUPPE 01<br />
Round POLYCUBE 2 / MOBILITY - SUSTAINABLE SOLUTION FOR TEMPO-<br />
RARY LIVING AND WORKING<br />
Introducing PolyCUBE which is a sustainable solution <strong>for</strong> temporary living and working. It can be build up in different locations,<br />
depending on the local requirements. If there huge gatherings like workshops, meetups or festivals that exceeds the room offer of<br />
the campus, PolyCUBE can react quickly by providing extra space <strong>for</strong> students and teachers. In the case of crises like floods, war<br />
refugees or virus outbreaks, it also can be used outside the campus.<br />
One big advantage is, that it is easy to move anywhere. All elements can be dissembled into smaller parts, so that the students can<br />
build it by them self. Everthing fits onto a normal truck or big caravan. In this way, the PolyCUBE can be carried everywhere.<br />
There are no special tools or knowledge needed to build up the construction. The construction consists out of 4 main elements.<br />
The wooden beams and pillars are connected by metal knots, which can be placed in any direction. In between, there are<br />
connector, which join the wooden elements and fix them with screws or bolts. The facade is mostly made up from polycarbonate<br />
elements. These are very light und easy to install. They are semi-transparent, so light can shine into the area.<br />
Furthermore, if there are any damaged parts it can be replaced easily, so the maintenance costs can be kept low. the whole<br />
PolyCUBE can be designed as per the user requirements. It can be changed even after construction.<br />
The idea is to setup it up at your own space anywhere in the world. Most materials used are recycled. For example the wood can<br />
be used from disasembled half-timberd houses. Considerung energy und climate, solar power panls can be used <strong>for</strong> power supply<br />
and heating. 80% is passive design and 20% follows active design principles.<br />
GRUPPE 02<br />
THE Round GREEN 3 / PRODUCTIVITY TRIANGLE<br />
Circularity at the campus of TH OWL<br />
The concept of the project „Out of the box“ is all about circularity, flexibility and connection. The themes<br />
hospitality, mobility and productivity worked on during this workshop are all combined in this project to be the most<br />
efficient and most sustainable. The multifunctional boxes where designed <strong>for</strong> the students that are at campus all the<br />
time. They are built out of saw dust and wooden waste material from campus and the carpenterie. The boxes should<br />
be as simple and minimalistic as possible so they can be used in many different ways. The students can rest or sleep<br />
in it, have a quiet place to read, work and chat in or they can combine multiple boxes to build bigger rooms. They<br />
can leave them partly open if the weather ist nice or completely close them if they want silence and darkness to sleep.<br />
One box provides a variable site, that can be completely or partly opened to work as a big or small window and door<br />
in one.<br />
On the other side of the box-room, there is a 1x2 m board which can be adjusted in height. It can be used as a bench,<br />
a bed or a table. With that concept, one box combines all the uses of hospitality, productivity and mobility since they<br />
can be placed anywhere at the campus. For a better connection at the campus and in the buildings a bridge between<br />
building 2, the „riegel“, and building 4, the „bülowblock“, was added. Making it a productive, flexible space.<br />
With that, the students in both buildings can work closer together, it can be also more efficient and connected. But<br />
that bridge also provides a place to store the boxes that aren´t used. To protect the MDF-boards from rain and weather<br />
in general, they can be hung under the bridge to dry and be stored. Plus, they turn into a sun-playing sculpture.<br />
To complete the cycle the MDF after it´s use should be disposed again as Dusk and used <strong>for</strong> children playgrounds<br />
and as a nutritional component <strong>for</strong> plants.<br />
GRUPPE 03<br />
OUT OF THE BOX<br />
Participants:<br />
Murat Gül, Rodolph Naalabend, Elizabeth Parejo, Marzie Molaei Maqsoudbeki, Edgardo Rodriguez,<br />
Lama Ibrahim, Hanbyoul Kim, Ellen Müntefering-Meier, Marjan Abedi, Greta Gensch<br />
GRUPPE 04<br />
RE - HUB<br />
THE CONVERSION OF DETMOLDS PARKINGSLOTS<br />
GRUPPE 05<br />
RE - HABITAT<br />
GRUPPE 06<br />
SHARING IS CARING<br />
WIRKUNG UND SICHTBARKEIT<br />
63
Detmold Conference Week<br />
<strong>2022</strong><br />
DCW <strong>2022</strong> \\ HYBRID - SHAPING THE HUMAN HABITAT<br />
Die nachhaltige Entwicklung der gebauten Umwelt steht bereits seit einiger Zeit<br />
im Mittelpunkt zahlreicher europäischer und globaler Agenden, akademischer<br />
Forschung und Lehrplänen, aber auch der städtischen Praxis. Dennoch sind die<br />
neuen globalen Probleme im Zusammenhang mit Gesundheit und Sicherheit, aber<br />
auch neue Heraus<strong>for</strong>derungen, die sich direkt auf unsere Lebensumwelt auswirken,<br />
wie der Verlust der biologischen Vielfalt, die Ressourcenknappheit, der demografische<br />
Wandel, die wirtschaftliche Instabilität sowie die Zunahme extremer Klimaereignisse,<br />
alarmierend für ein kollektives Engagement zur Verbesserung der<br />
Konzepte für künftige Lebensräume.<br />
Wir müssen Werte, Richtlinien und Strategien überdenken und neue Konzepte<br />
entwerfen, die es uns ermöglichen, unser Lebensumfeld im Einklang mit der Natur<br />
zu gestalten und unsere Gesellschaft inklusiv, gerecht und produktiv zu gestalten.<br />
Als <strong>Design</strong>er:innen, Architekt:innen und Planer:innen, sowie als Forscher:innen und<br />
Pädagog:innen sollten wir die treibende Kraft bei der gemeinsamen Entwicklung<br />
einer zukunftsfähigen gebauten Umwelt sein. Seit 2020 ist die Detmold Conference<br />
Week unsere Platt<strong>for</strong>m um Erkenntnisse zu diesen Themen zusammenzubringen,<br />
die bestehenden Werkzeuge, Methoden und <strong>Design</strong>strategien für eine nachhaltige<br />
Entwicklung neu zu bewerten, aber auch Trends und neue Lösungen zu untersuchen.<br />
Die Komplexität unserer gelebten Umwelt er<strong>for</strong>dert die Zusammenführung<br />
der fragmentierten Wissensbestände innerhalb der <strong>Design</strong>- und Planungsdisziplinen,<br />
aber auch darüber hinaus.<br />
Durch die Linse des neu gegründeten <strong>IDS</strong> Instituts für <strong>Design</strong>strategien und die<br />
thematischen Cluster Regenerative <strong>Design</strong>, Human Centered <strong>Design</strong> und Data<br />
Driven <strong>Design</strong> wollen wir Synergien zwischen den verschiedenen Maßstäben<br />
unserer Lebensumwelt und verschiedenen Aspekten und Werten der Nachhaltigkeit<br />
finden, um nachhaltige <strong>Design</strong>strategien für zukünftige Entwicklungsdynamiken<br />
zu diskutieren.<br />
64 WIRKUNG UND SICHTBARKEIT
OPENING + IMPULSES<br />
OPENING REMARKS AND<br />
INTRODUCTION INTO THE<br />
CONFERENCE<br />
<strong>IDS</strong> LAUNCH + EXHIBITION<br />
"GET TO KNOW <strong>IDS</strong> INSTITUTE FOR<br />
DESIGN STRATEGIES"<br />
COOPERATION<br />
11. WOHNMEDIZINISCHES<br />
SYMPOSIUM<br />
HUMAN CENTERED DESIGN<br />
GREENER CITIES FOR BETTER HEALTH<br />
MARCEL CARDINALI (<strong>IDS</strong>)<br />
SOUNDSCAPE AS A HUMAN-<br />
CENTERED DESIGN APPROACH<br />
ALVARO BALDERRAMA (<strong>IDS</strong>)<br />
YOUNG PROFESSIONALS<br />
MASTER INTERIOR ARCHITECTURE,<br />
WAS LEISTET GESTALTUNG? CAN<br />
DESIGN SHAPE THE WORLD?<br />
DATA DRIVEN DESIGN<br />
BETEILIGUNGSVERFAHREN IM<br />
DIGITALEN RAUM<br />
ULRICH BURMEISTER (HEINRICH BÖLL<br />
STIFTUNG NRW)<br />
CHRISTOPHER KINTRUP (<strong>IDS</strong>)<br />
STADTDATEN \\ CITY DATA<br />
AMANDA BARBOSA JARDIM (<strong>IDS</strong>)<br />
MAXIMILIAN MÜH (<strong>IDS</strong>)<br />
REGENERATIVE DESIGN<br />
CIRCULARITY IN ARCHITECTURE AND<br />
BUILDING BUSINESS<br />
PROF. DANIEL ARZTMANN (<strong>IDS</strong>)<br />
DIGITAL DOCUMENTATION OF<br />
MOMO BUILDINGS AND SITES<br />
PROF. DR. UTA POTTGIESSER (<strong>IDS</strong>)<br />
ANICA DRAGUTINOVIC (<strong>IDS</strong>)<br />
SHAPING THE EXISTING: (IN)FORMAL<br />
EDUCATION<br />
PROF. DR. UTA POTTGIESSER (<strong>IDS</strong>)<br />
ANICA DRAGUTINOVIC (<strong>IDS</strong>)<br />
WIRKUNG UND SICHTBARKEIT<br />
65
Impressum<br />
Herausgeber:in<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Institute</strong> <strong>for</strong> <strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong><br />
Technische Hochschule<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
Institutsleitung<br />
Prof. Dipl.-Ing Jens-Uwe Schulz<br />
Prof. Dipl.-Ing Oliver Hall<br />
Kontakt<br />
Technische Hochschule<br />
Ostwestfalen-Lippe<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Institute</strong> <strong>for</strong> <strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong><br />
Emilienstraße 45, D-32756 Detmold<br />
E-Mail: ids@th-owl.de<br />
Web: www.th-owl.de/ids<br />
Publisher<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Institute</strong> <strong>for</strong> <strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong><br />
OWL University of Applied Sciences<br />
and Arts<br />
Chairperson<br />
Prof. Dipl.-Ing Jens-Uwe Schulz<br />
Prof. Dipl.-Ing Oliver Hall<br />
Contact<br />
OWL University of Applied Sciences<br />
and Arts<br />
<strong>IDS</strong> <strong>Institute</strong> <strong>for</strong> <strong>Design</strong> <strong>Strategies</strong><br />
Emilienstraße 45, D-32756 Detmold<br />
E-Mail: ids@th-owl.de<br />
Web: www.th-owl.de/ids<br />
Berichtszeitraum<br />
Stand<br />
<strong>2022</strong> 27.10.2023<br />
Reporting period<br />
Last edited<br />
<strong>2022</strong> oct. 27 th , 2023<br />
Redaktion, Layout und Grafik<br />
Johanna Julia Dorf,<br />
Heide Teschner,<br />
Sandra Bomholt,<br />
Florian Hopf (SHK),<br />
Alina Werries (WHF)<br />
Editorial, layout and graphics<br />
Johanna Julia Dorf,<br />
Heide Teschner,<br />
Sandra Bomholt,<br />
Florian Hopf (SHK),<br />
Alina Werries (WHF)<br />
66 IMPRESSUM