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Kunstbulletin November 2023

Unsere November Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Guido Baselgia, Jan Vorisek, Stranger in the Village, Dimitra Charamandas, uvm.

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<strong>November</strong> <strong>2023</strong> Fr. 10.– / € 8.–


FOKUS<br />

18 Guido Baselgia — Wunderwerke oder von der Energie der Fotografie. Ursula Badrutt<br />

28 Jan Vorisek — Rückkoppelung, Engführung, Nachhall. Andrin Uetz<br />

38 Stranger in the Village — Rassismus entlernen. Michel Rebosura<br />

48 Dimitra Charamandas — Tanz mit den verborgenen Kräften der Natur. Alice Henkes<br />

58 Delphine Coindet — Le tout pour le tout. Laurence Schmidlin<br />

62 Ireneo Nicora — Evocazioni. Elisa Rusca<br />

HINWEISE<br />

64 Animation — Špela Čadež / Aargau — Let’s fêtes galantes!<br />

65 Basel / Münchenstein — Exploring the Decentralized Web<br />

66 Basel — Matisse, Derain und ihre Freunde<br />

67 Bern — Anekdoten des Schicksals<br />

68 Biel — Fototechnika III<br />

69 Grand-Lancy / Genf — Une sensation contemporaine<br />

70 Grenchen — André Thomkins<br />

71 Interlaken — 10+10+1 | Jubiläum Frauenkunstpreis<br />

72 Lausanne — Space is the place<br />

73 Pully — Émilienne Farny / Rapperswil-Jona — Fernando Obieta & Gregor Vogel<br />

74 St. Gallen — Die Bestie des Krieges<br />

75 Susch — Wanda Czelkowska / Wädenswil — Time Will Tell / Marianne Mueller<br />

76 Zürich — Doris Stauffer<br />

77 Zürich — Ursula Rodel<br />

BESPRECHUNGEN<br />

78 Altdorf — Marianne Halter & Mario Marchisella — Poetische Abgesänge<br />

80 Basel / Riehen — Niko Pirosmani — Ein moderner Bauernsohn<br />

82 Bern — Markus Raetz — Bilder in Bewegung<br />

84 Chur — Franziska Furter — Tretminen im Aquarium<br />

86 Genf — Hannah Darabi — American Dream in Teheran<br />

88 Langenthal — Your Voice, Keep Breathing — Raum zum Zuhören<br />

90 München — In anderen Räumen — Wälz dich herum und lebe<br />

92 Solothurn — Hannah Weinberger — Mit der Kunst ins Gespräch kommen<br />

94 Thun — Not My Circus, Not My Monkeys — Die Kunst mit dem Zirkus<br />

96 Winterthur — Sung Tieu — Bürokratisierte Menschen<br />

98 Zürich — ReCollect! — Radikale Priester, Punk und Böcklin<br />

100 Zürich — Zeit — So messbar wie unermesslich<br />

NOTIERT<br />

102 KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

103 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

118 AGENDA<br />

159 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

160 EN PASSANT<br />

1


16.9.<strong>2023</strong> – 7.1.2 0 24<br />

Jan Vorisek, Analytical Show Room Desire, 2022 (Detail)<br />

Courtesy the Artist and Arcadia Missa, London, Foto: Josef Konczak


Editorial — Am Leib erfahren<br />

Landschaftsdarstellung ist in der westlichen Kunstgeschichte<br />

schon vieles gewesen – Kulisse für religiöse Erzählungen, Ausdruck<br />

von Göttlichem, Projektionsfläche für Empfindungen ... Heute,<br />

da sich der Mensch in ein prekäres Verhältnis zur Natur manövriert<br />

hat, ist «Landschaft» kein unschuldiger Begriff mehr und die<br />

künstlerische Auseinandersetzung mit ihr kompliziert. Ihre ureigene<br />

Schönheit ist als Sujet gleichzeitig banal und verlustangstbehaftet.<br />

Zwei Kunstschaffende, die wir in dieser Ausgabe porträtieren,<br />

wagen sich trotzdem daran. In Guido Baselgias neuerdings<br />

farbigen Fotografien entziehen sich Berge und Seeufer ins Diffuse.<br />

Aufgenommen mit einer eigens gebauten, mobilen Camera obscura,<br />

hat hier vor allem das Phänomen der Dämmerung seinen<br />

Auftritt, das atmosphärisch gebrochene Licht als «pure Erscheinung»,<br />

so der Künstler. Dimitra Charamandas widmet sich in ihrer<br />

Kunst den elementaren Kräften der Natur, die sie bei Wanderungen<br />

selbst zu erfahren sucht. Daraus entstehen dynamische, grossformatige<br />

Gemälde, die, ähnlich wie Baselgias Fotografien, davon<br />

zeugen, dass ihr Fokus nicht auf einem Abbild, sondern auf einem<br />

sinnlichen Erleben von Landschaft liegt.<br />

Einen Kontrast zu diesen Bildwelten stellen Jan Voriseks nüchtern<br />

geheimnisvolle, teils dystopisch anmutende Objekte dar. Mit<br />

Versatzstücken aus Alltag und Industrie führen sie uns auf ein «terrain<br />

vague», das sich erst durch eine multisensorische Wahrnehmung<br />

erschliesst. Zurück in die ungeschönte Realität holt uns der<br />

Beitrag zu ‹Stranger in the Village›: Die Gruppenschau im Aargauer<br />

Kunsthaus dreht sich um Rassismus und nimmt uns in der Konfrontation<br />

mit seinen offensichtlichen und unbewussten Ausprägungen<br />

empathisch, aber bestimmt bei der Hand. Deborah Keller<br />

TITELBILD · Guido Baselgia · Luftfarben No. 01, Guldringnes, «Erste Sonne», 22.1.2022, 8:15 Uhr<br />

(Ausschnitt), Farbfotografie hinter Museumsglas kaschiert, 24 x 30 cm<br />

3


ESTHER AMREIN<br />

ROSÂNGELA DE ANDRADE BOSS<br />

15. Oktober – 26. <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

Zeit für Gespräche: Sonntag, 22. Oktober <strong>2023</strong>, 13 – 17 Uhr<br />

Anna Ninck, Kunstvermittlerin, beantwortet im Einzelgespräch<br />

spontane Fragen und führt durch die Ausstellung<br />

Finissage: Sonntag, 26. <strong>November</strong> <strong>2023</strong>, 15 Uhr<br />

Ausstellungsrundgang und Gespräch<br />

mit Esther Amrein, Rosângela de Andrade Boss und Sarah Merten<br />

Die Abbildung zeigt die Verflechtung der beiden Werke von:<br />

Rosângela de Andrade Boss: «Streifzug durch die Landschaft II», <strong>2023</strong>, Acryl und<br />

Tusche auf Arches Papier, 110 x 135 cm; Esther Amrein: Buchseite aus Porto,<br />

<strong>2023</strong>, Handstickerei auf Baumwolle, 22 x 21 cm<br />

Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />

www.glurisuterhuus.ch<br />

Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />

Grafik: aorta.design


GERD<br />

DENGLER<br />

DEN MEISTERN DER MALKUNST<br />

Sammlung Würth und Leihgaben<br />

11.11.<strong>2023</strong> – 14.04.2024<br />

Gunter<br />

Damisch<br />

Teile vom<br />

Ganzen<br />

Sammlung Würth<br />

Bis 2. Juni 2024<br />

verlängert bis 25.02.2024<br />

Sammlung Würth<br />

Christopher Lehmpfuhl, Schlossplatz, August 2020 (Detail), Sammlung Würth,<br />

Inv. 18801 © <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zurich | Foto: Uwe Walter, Berlin<br />

Gerd Dengler, Balkon zum Lago Maggiore (Detail), 2007, im Besitz des Künstlers<br />

Salvador Dalí (1904-1989), fotografiert von Jean Dieuzaide (1921-2003),<br />

Gunter Sammlung Damisch, Würth, Freidegger Inv. 7055 Sonnenfeldweltwege © Jean Dieuzaide (Detail) (Detail), 1999, Sammlung Würth,<br />

Inv. 12179<br />

www.forum-wuerth.ch · Eintritt frei<br />

Markus Raetz, Madame et Monsieur, 2009, Eisendraht, hartgelötet, Eichenholz, gewachst, Nachlass Markus Raetz, Foto: SIK-ISEA, Zürich, © <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zurich


Museo d’arte Mendrisio<br />

museo.mendrisio.ch<br />

Di–Fr<br />

10–12 / 14–17<br />

Sa–So, Feiertage<br />

10–18<br />

Geschlossen<br />

Montags,<br />

24.–25. Dezember <strong>2023</strong><br />

1. Januar 2024<br />

Mit der<br />

Unterstützung<br />

von<br />

Le Prestidigitateur, 1921-1922, Centre Pompidou, Paris, MNAM – CCI


JULIETTE UZOR<br />

25. NOV 23 – 11. FEB 24


29.10.<strong>2023</strong> – 25.2.2024 /<br />

14.4.2024<br />

Zora Berweger<br />

Greeting the<br />

Unseen<br />

Kunstmuseum / Kunsthalle<br />

Appenzell<br />

Zora Berweger, aus der Serie Cat’s traces (Detail), 2022, Courtesy the artist, Foto: Zora Berweger


alla<br />

12<br />

orazio<br />

24.09.23–14.01.24<br />

Riva Caccia 1, Lugano<br />

fondazione<br />

giancarlo e danna olgiati<br />

Fondazione Sir Lindsay<br />

and Lady Owen-Jones<br />

60 ove la<br />

Collezione Giancarlo<br />

e Danna Olgiati<br />

Con il patrocinio<br />

Parte del circuito


30.09. <strong>2023</strong> 04.02. 2024<br />

DANIEL<br />

SCHWARTZ<br />

TRACINGS<br />

Daniel Schwartz, Ankerkette. Haiphong, Vietnam, 1993, Fotografie (Detail), © <strong>2023</strong> Daniel Schwartz / VII, ProLitteris, Zürich


FRANZ UND HOHLER<br />

Vier Ausstellungen und viel mehr<br />

Kunstmuseum Olten<br />

Stadtkirche Olten<br />

Historisches Museum Olten<br />

6. Mai bis 5. <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

www.franzundhohler.ch<br />

ZUM ACHTZIGSTEN<br />

OLTEN<br />

@ KUNSTMUSEUMOLTEN.CH<br />

bis 5. <strong>November</strong>: Franz und Hohler<br />

«Hallo. Guten Tag. Oder gute Nacht.»<br />

Zeitgenössische Kunst für Franz Hohler<br />

Vorschau / Save the Date:<br />

Jahresausstellung<br />

der Solothurner Künstler:innen<br />

26. <strong>November</strong> <strong>2023</strong> bis 28. Januar 2024<br />

Vernissage: Sa, 25. <strong>November</strong>, 18.30 Uhr<br />

Schatzkammer Sammlung #6<br />

Franz Hohler kuratiert<br />

in der Stadtkirche<br />

«Den Blick etwas nach oben, bitte...»<br />

Franz Hohler fotografiert<br />

GRATULIERT


Reto<br />

Boller<br />

hier<br />

Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30, CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

27.10.<br />

—10.12.<br />

<strong>2023</strong><br />

Abb.: Ausstellungs vorbe-<br />

reitungen im Grünen Salon


08.10.<strong>2023</strong><br />

– 28.01.2024<br />

LAC<br />

Piazza Bernardino Luini 6<br />

Lugano<br />

www.masilugano.ch<br />

Gründer<br />

Institutioneller Partner<br />

Hauptpartner<br />

Wissenschaftlicher Forschungspartner<br />

Mit Unterstützung von


MUSÉE CANTONAL<br />

DES BEAUX-ARTS<br />

LAUSANNE<br />

Immersion.<br />

Die Ursprünge: 1949 - 1969<br />

Yuma Martellanz, Anaïs sulla Luna (Fabio Mauri, Luna, Hauser & Wirth, New York), 2015, Fotografie. © The Estate of Fabio Mauri and Hauser & Wirth<br />

4.11.<strong>2023</strong> –<br />

3.3.2024 mcba.ch<br />

Mit der Unterstützung von:


Elene Chantladze<br />

As in a Melody<br />

or a Bird’s Nest<br />

07.10.<strong>2023</strong>–21.01.2024<br />

Kunsthalle kunsthalle<br />

Zürich zurich.ch<br />

KUNST<br />

HALLE<br />

WINTER<br />

THUR.ch<br />

/pauline-curnier-jardin<br />

8.10.<strong>2023</strong> – 26.11.<strong>2023</strong>


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Abb.: Rosanne Kapela, Benoît Jeannet, Centre d‘art contemporain Yverdon-les-Bains, <strong>2023</strong>


FOKUS<br />

Guido Baselgia — Wunderwerke<br />

oder von der Energie der Fotografie<br />

Guido Baselgia · Luftfarben No. 11, Piz Languard, 300° nordwest, 23.8.2022, 6:04 Uhr, Farbfotografie<br />

hinter Museumsglas kaschiert, 100 x 80 cm<br />

18 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Guido Baselgia · Luftfarben No. 13, Piz Languard, 120° südost, 18.9.2022, 19:46 Uhr, Farbfotografie<br />

hinter Museumsglas kaschiert, 100 x 80 cm<br />

FOKUS // GUIDO BASELGIA<br />

19


Was will und kann analoge Fotografie heute von der Gegenwart<br />

berichten? Was bleibt bestehen beim Blick zurück auf fünfzig<br />

Schaffensjahre, und was kommt neu zum Vorschein? Erstmals<br />

ist das Werk von Guido Baselgia in einer retrospektiv angelegten<br />

Ausstellung im Kunsthaus Zug zu entdecken. Sie bringt essenzielle<br />

Fragen – und Momente des Glücks. In Farbe. Ursula Badrutt<br />

Welche Überraschung! Der Meister der Grautöne in der analogen Fotografie wartet<br />

mit neuen Werken auf, die nie gesehene Farben zeigen, in sich selbst leuchtend, malerisch<br />

und magisch. Doch das kommt als Highlight in der dramaturgisch geschickt<br />

konzipierten Retrospektive von Guido Baselgia im Kunsthaus Zug erst am Schluss.<br />

Und überraschend leise, fast bescheiden, als konsequenter Schritt, nicht als Bruch.<br />

Möglicherweise ist das erst der Anfang.<br />

Die ‹Luftfarben› genannten Bilder bringen uns in Bewegung, machen – zumindest<br />

zu Beginn – fast närrisch, ja trunken, nach dem Gang durch alle Ausstellungsräume<br />

mit präzisest nuancierten Schwarz-Weiss-Fotografien. Zurücktreten. Näherkommen,<br />

Brille rauf, Brille runter – es funktioniert nicht, Schärfe will sich nicht einstellen.<br />

Erst mit der Zeit kommt Ruhe in die Betrachtung, in den Raum. Andächtiges ist<br />

angebracht. Ein traumartiger Zustand macht sich breit, eine Art Verzauberung bei<br />

gleichzeitig grosser Klarheit. Sigmar Polkes Fotoexperimente mit radioaktivem Gestein<br />

tauchen in Gedanken auf.<br />

Die Wirklichkeit in der Unschärfe der Welt<br />

Das Betrachten der aufgehenden und untergehenden Sonne ist eine uralte Meditationspraxis,<br />

soll negative Gedanken vertreiben, Körper, Geist und Seele stärken.<br />

Es ist weltweit wohl das meist fotografierte Sujet. Guido Baselgia jedoch fängt mit<br />

‹Luftfarben› das Licht ohne Sonne ein, ihn interessiert es, die Dämmerung, das Vorund<br />

Nachleuchten, den Erdschatten festzuhalten. Er tut dies als Künstler, aber auch<br />

als Fotoreporter, als Forscher und Handwerker, der alles so weit wie möglich selbst<br />

macht. Er beruft sich auf Wissenschaftsprojekte und Studien wie jene des Geologen<br />

Albert Heim und dessen Publikation ‹Luft-Farben› von 1912, auf Aristoteles und Leonardo<br />

da Vinci. Und setzt deren Untersuchungen auf seine Art fort.<br />

«Die Bilder sind nicht unscharf», bemerkt Guido Baselgia, «es ist pure Erscheinung,<br />

die Brechung des Sonnenlichts in der Atmosphäre, der Urzustand von Farbe.»<br />

Es ist, als würden uns die ‹Luftfarben› das Flirren von unsichtbaren Wasserteilchen<br />

sehen, den Wind spüren und die begrenzte Leistung der Augen überwinden lassen.<br />

Ist es der Atem der Fotografie? Ihre Seele? Eine Vision? Ob auf dem Piz Languard, am<br />

Silsersee, am Julier, in der Normandie oder in Norwegen entstanden, die Aufnahmen<br />

geben uns ein Gefühl für die klimatischen Entstehungsbedingungen der Fotografien.<br />

Das Bild produziert sich selbst und zeigt sich uns zeitverzögert. Baselgia sagt, ihn interessiere<br />

hier nicht die Landschaft als Motiv, sondern die Farbe in der Atmosphäre.<br />

20 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Ausgelöst wurden die neuen Bilder durch die Möglichkeit, auf der Bernina-Passhöhe<br />

für den neuen Strassenunterhaltsstützpunkt von Bearth & Deplazes Architekten<br />

eine fotografische Arbeit zu realisieren. In Fortsetzung der Tradition der Panoramamalerei,<br />

wie sie im nahen Segantini Museum zu erleben ist, entschied sich Guido<br />

Baselgia für ein Live-Panorama zuoberst im Kies-Siloturm, den er zu einer gigantischen,<br />

öffentlich zugänglichen Camera obscura umfunktionierte. So kommt die<br />

grandiose Landschaft des Cambrena-Massivs über die Öffnung im Massivbetonbau<br />

und die linsenlose Blende in den runden Innenraum und macht den Zweckbau zum<br />

Observatorium der sich verändernden Natur. «Ich will herausfinden, was das Licht<br />

macht.» Es braucht Zeit, bis sich die Augen an die Dunkelheit in dieser grossen Camera<br />

obscura gewöhnt haben, dann aber erscheint das Gebirge von gegenüber in<br />

sachter Farbigkeit als Gebilde in einem Himmel, der den Boden gibt.<br />

Auf Fotopapier als Triptychon festgemacht, sind diese ‹Lichteinfälle› in der Ausstellung<br />

zu entdecken, zusammen mit rund zweihundert weiteren ausgewählten<br />

Arbeiten aus Baselgias früheren Werkkomplexen. Es sind Kondensate aus einem<br />

halben Jahrhundert, die Wendepunkten nachgehen und Verbindendes finden: Ein<br />

dunkel leuchtendes Bild vom Lago Bianco ist 1981 entstanden und nimmt die Faszination<br />

am Moment vorweg, in dem Gegenständliches an Bedeutung verliert und nur<br />

noch eine Ahnung ist von Licht und Reflexion. Er suche den Moment, wo das Bild in<br />

der Dunkelheit verschwinde, formuliert es der Fotograf heute.<br />

Das Licht und seine Abwesenheit<br />

Inversionen, die Weiss als Schwarz und Schwarz als Weiss zeigen und den Unterschied<br />

aufheben – Positiv und Negativ, Oben und Unten verlieren ihre Bedeutung,<br />

Mikro und Makro legen sich übereinander. Ist es Tag oder Nacht, Winter oder Sommer,<br />

Schnee oder Sand, Erinnerung oder Erfindung? Trotz höchster Präzision wird das Auge<br />

verwirrt. Die Feinheiten von Grautönen in Werken aus ‹Hochland›, 2001, ‹Silberschicht›,<br />

2008, aus dem Salar de Uyuni in Bolivien oder Bilder aus dem Urwald von<br />

2020 – das Licht und seine Abwesenheit leiten den Fotografen, Polarnacht und Mitternachtssonne,<br />

ein unstillbarer Durst und Lust nach weiteren Erkenntnissen und<br />

Experimenten. Die Aufmerksamkeit gegenüber Landschaften schliesst auch deren<br />

Bewohner:innen mit ein. In Südamerika, aber bereits auch in Osteuropa ab Mitte<br />

der 1980er entstehen Porträtaufnahmen, die ohne gegenseitiges Vertrauen undenkbar<br />

sind. Auch die ‹Light Fall›-Bilder, mit denen es Guido Baselgia seit 2011 gelingt,<br />

«Meine fotografische Arbeit ist begleitet von breit angelegten Recherchen. Mit<br />

den astrophysikalischen Bedingungen der Gestirne beschäftige ich mich seit<br />

15 Jahren. Die Camera obscura Bernina dient mir auch als Observatorium. Sie<br />

bietet einen Ort der Kontemplation, die Möglichkeit, Wahrnehmungsphänomene<br />

zu ergründen. Ich will sehen, wie die Sonne ihre Spur in die Dunkelheit der<br />

Camera obscura legt, herausfinden, wie die Konstellation von Raum und Zeit ist.»<br />

Guido Baselgia, Zug, 15.9.<strong>2023</strong><br />

FOKUS // GUIDO BASELGIA<br />

21


Guido Baselgia · Luftfarben No. 10, Silsersee, 225° südwest, 17.12.2021, 16:19 Uhr, Farbfotografie hinter<br />

Museumsglas kaschiert, 180 x 226 cm<br />

22 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


FOKUS // GUIDO BASELGIA<br />

23


Guido Baselgia · Light Fall No. 40, Durch die Mitte des Tages, Norwegen, 20.11.2011, Silbergelatine auf<br />

Barytpapier, 96 x 120 cm<br />

24 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


FOKUS // GUIDO BASELGIA<br />

25


den Lauf der Sonne als Lichtstrahl festzuhalten, können als eine Art Porträt gelesen<br />

werden – nicht die ikonische Landschaft des Silsersees vom Sasc da Corn gibt das<br />

Sujet, sondern das Licht selbst. Und Zeit. Das erste ‹Light Fall›-Bild entsteht unmittelbar<br />

nach Baselgias Umzug in die Bündner Herrschaft in ein Haus mit Fotoatelier<br />

im Untergeschoss und Observatorium auf dem Dach. Das jüngste stammt aus der<br />

Dachkammer des Kunsthaus Zug: Während einer Blendenöffnungszeit von mehr als<br />

vier Stunden streifte das Licht die Kirchenspitze und verlor sich im Steg von Tadashi<br />

Kawamata. Damit startet der Ausstellungsteil der Reportagearbeiten.<br />

Wendepunkte, Schnittstellen, Grenzlinien ziehen den Fotografen an. Noch vor<br />

der Wende reist er nach Berlin, in die DDR. Und kaum ist die militärische Sperrzone<br />

aufgehoben, zieht es Baselgia 1990 nach Galizien – in die heutige Westukraine. Er<br />

Guido Baselgia (*1953, Pontresina) lebt nach 40 Jahren in Baar und Zug seit 2010 in Malans<br />

1974 Lehrabschluss Hochbauzeichner<br />

1975–1979 Ausbildung zum Fotografen an der Kunstgewerbeschule Zürich (heute ZHdK)<br />

Seit 1983 eigenes Atelier als selbstständiger Fotograf<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Ortzeit›, Galleria Edizioni Periferia, Luzern<br />

2019 ‹Als ob die Welt zu vermessen wäre›, Fotostiftung Schweiz, Winterthur<br />

2008 ‹Silberschicht›, Museum im Bellpark, Kriens<br />

2004 ‹Weltraum›, Kunsthaus Zug<br />

2003 ‹Hochland›, Fundaziun Nairs, Scuol<br />

2001 ‹Hochland›, Bündner Kunstmuseum Chur und Kunsthalle Erfurt<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹Im Wald – Eine Kulturgeschichte›, Landesmuseum Zürich<br />

2019 ‹Fly me to the Moon›, Kunsthaus Zürich und Museum der Moderne, Salzburg<br />

2015 ‹Imago Mundi – Mappa dell’arte nuova›, Fondazione Giorgio Cini, Venedig<br />

2010 ‹Foto Szene GR›, Bündner Kunstmuseum Chur<br />

2009 ‹Schnee, Rohstoff der Kunst›, Vorarlberger Landesmuseum, Bregenz<br />

2007 ‹Top of Central Switzerland›, Kunstmuseum Luzern<br />

2004 ‹Metamorph›, 9. Architekturbiennale Venedig<br />

Guido Baselgia<br />

26 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


gerät in eine Demonstration für die Unabhängigkeit – und in eine für Stepan Bandera<br />

(1909–1959), den nationalistischen, rechtsextremen ukrainischen Politiker. Auf einen<br />

Schlag ist die Aktualität der Vergangenheit Gegenwart. Und die Komplexität von<br />

Krieg und Konflikt Realität. Der Umfang der Gräueltaten der Nazis am Prut bei Czernowitz<br />

war noch nicht bekannt, als Baselgia diese «kontaminierte Landschaft» – um<br />

ein Buch des österreicherischen Autors Martin Pollack zu zitieren, das in der Ausstellung<br />

ebenfalls Platz findet – fotografierte. Welche intensiven interdisziplinären<br />

Vorbereitungen Guido Baselgia jeweils vor seinen Reisen unternimmt, belegen Tischvitrinen<br />

in der Ausstellung.<br />

Fotografien gegen die Manipulierbarkeit<br />

Diesen Sommer ist der Künstler siebzig Jahre alt geworden. 1970 verlässt er, gerade<br />

mal 17-jährig, Pontresina. Der saisonal geprägte Gastrobetrieb des Elternhauses<br />

hält ihn nicht. Was aus ihm werden soll, weiss er nicht, nur, dass er weg will.<br />

Mit auf den Weg aber nimmt er den Geruch jener Chemikalien, die den Bildern auf<br />

dem belichteten Fotopapier Sichtbarkeit geben: Die Familie Baselgia wohnte über<br />

dem Fotogeschäft und Kinobetrieb Schocher. Eher aus der Not habe er sich für eine<br />

Lehre als Hochbauzeichner entschieden. Er kommt nach Zug. Mit dem ersten Lohn<br />

habe er sich eine eigene Kamera gekauft. Er überlegt sich, in Düsseldorf Architektur<br />

zu studieren, weiss dann aber bald, dass er Fotograf werden will, bewirbt sich<br />

für die Fotoklasse, wird aufgenommen, einer von sechs bei 90 Bewerbungen. Guido<br />

Baselgia erinnert sich an die Prüfungsaufgaben, als wäre es gestern gewesen. Das<br />

Bild eines Jungen mit verzerrtem Gesicht und einer Handgranate in der Hand, das<br />

er beschreiben muss, habe ihn getroffen. Erst Jahre später hat er erfahren, dass das<br />

Ikonenbild von Diane Arbus nicht im Vietnamkrieg, sondern im Central Park in New<br />

York beim Spielen entstanden ist. Mit dieser Erfahrung sind Fragen verbunden, die<br />

ihn bis heute umtreiben. Radikal. Was kann die Fotografie? Was kann das menschliche<br />

Auge, das Hirn, die Wahrnehmung? Wie erkenne ich Wirklichkeit und wie zeige ich<br />

sie? «Unsere eigene Wahrnehmung ist so sehr manipulierbar, dass wir die Wahrheit<br />

immer wieder suchen müssen.»<br />

Die Zitate stammen aus einem Gespräch der Autorin mit Guido Baselgia in Malans am 15.9.<strong>2023</strong>.<br />

Ursula Badrutt, aufgewachsen in Chur, ist Kunsthistorikerin, arbeitet u. a. als freie Kunstkritikerin und<br />

Autorin, lebt in Herisau und Maloja. ursula.badrutt@hispeed.ch<br />

→ ‹Guido Baselgia – Lichtstoff und Luftfarben›, Kunsthaus Zug, bis 4.2.; Begleitpuplikation mit einem<br />

Text von Matthias Haldemann und einem Epilog von Guido Baselgia, Berlin: Hatje Cantz, <strong>2023</strong>;<br />

Filmporträt ‹Guido Baselgia – The Dark Light›, <strong>2023</strong>, von Caspar Nicca ↗ kunsthauszug.ch<br />

→ Camera obscura Bernina, Bernina-Pass, geführte Besichtigung jeweils von Juni bis Oktober möglich<br />

↗ camera-obscura.ch<br />

FOKUS // GUIDO BASELGIA<br />

27


Jan Vorisek — Rückkoppelung,<br />

Engführung, Nachhall<br />

Jan Vorisek<br />

Im Erweiterungsbau des Kunst Museum Winterthur bespielt Jan<br />

Vorisek drei grosse Räume und zwei Kabinette. Dabei gelingt es<br />

dem Manor-Kunstpreisträger, die Erwartungen des Publikums<br />

präzise zu manipulieren, wo nötig, zu erfüllen, und im entscheidenden<br />

Moment auch zu enttäuschen. Der Rundgang durch die<br />

Ausstellung des auch in der Clubszene heimischen Künstlers<br />

wird zu einem Erlebnis, das an den Nachhall einer ausufernden<br />

Technoparty erinnert. In Analogie zu Rückkoppelung und Verzerrung<br />

im musikalischen Kontext setzt Voriseks Ausstellung auf<br />

eine unmittelbare und multisensorische Wirkung. Andrin Uetz<br />

28 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Jan Vorisek · Thousand Years of Poor Connection, 2022, Stahl, Drähte, Papier, Filter, Holz, Drucke,<br />

Kunststoff, Stoff, 139 x 301 x 5 cm, Courtesy Arcadia Missa, London, Ausstellungsansicht Kunst<br />

Museum Winterthur. Foto: Reto Kaufmann<br />

FOKUS // JAN VORISEK<br />

29


Jan Vorisek · Devotion Strategy pt. 2 (braced version), <strong>2023</strong>, PVC-Gewebe, Gebläse, Stahlstäbe, Sound,<br />

2,3 x 8 x 12 m, Ausstellungsansicht Kunst Museum Winterthur. Foto: Reto Kaufmann<br />

30 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


FOKUS // JAN VORISEK<br />

31


Wer Jan Voriseks Soloschau im Kunst Museum Winterthur betritt, befindet sich offenbar<br />

bereits in einer Zwischenzone: Über dem Durchgang zum nächsten Raum<br />

hängt ein Objekt, das hier wie ein Schild für eine skurrile Untergrund-Bar aus einem<br />

Science-Fiction-Film der 1980er-Jahre wirkt. ‹Thousand Years of Poor Connection›,<br />

2022, besteht aus einem ovalen Metallgitter, das mit Draht, Papier und Plastikfolie<br />

behängt ist, wobei die inszenierte Zufälligkeit an Schranken von Baustellen denken<br />

lässt. Ebenso gut könnte das Objekt Teil der Dekoration einer Behausung von Obdachlosen<br />

sein, in der Abfall und achtlos Liegengelassenes eine sich Aussenstehenden<br />

nicht erschliessende Funktion erfüllen.<br />

An der gegenüberliegenden Wand befindet sich zudem ein modulares Reliefbild<br />

aus sechs Polyurethan-Quadern, in die jeweils ein Bogen eingefräst ist. Durch das<br />

leicht vergilbte Plastik und die Grösse wirken sie gleichsam skulptural wie auch marode.<br />

Der Titel ‹Lover and Other Strangers›, <strong>2023</strong>, unterstreicht das Pathos eines künstlerischen<br />

Statements, welches wiederum durch die Ästhetik des billigen Materials<br />

gebrochen wird. Etwas kleiner, aber nicht unscheinbar hängt an der seitlichen Wand<br />

die ebenso eigens für die Winterthurer Ausstellung entstandene Arbeit ‹Anatomy of<br />

Delusion›, <strong>2023</strong>. Sie erinnert an Verpackungsmaterial von elektronischen Endgeräten,<br />

nimmt farblich das gebrochene Gelb des vergilbten Plastiks im Relief ebenso auf wie<br />

in der Struktur das Metallgitter des sonderbaren «Wirtshausschildes».<br />

Rückkoppelung und Verzerrung<br />

Das Spiel mit falschen Fährten und sich verändernden Codes gehört zum Repertoire<br />

des in Basel geborenen und in Zürich lebenden Künstlers Jan Vorisek (*1987).<br />

Indem er seine Objekte in Ausstellungskontexten stets neu kombiniert oder sie gar<br />

von einer Materie in eine andere übersetzt, unterwandert er ein allzu eindeutiges<br />

Narrativ. Dabei «widmet er sich der Zeitlichkeit und Wandelbarkeit von Systemen»,<br />

schreibt die Kuratorin Andrea Lutz im Pressetext.<br />

Vorisek vergleicht seine künstlerische Arbeitsweise mit der Anwendung von<br />

Soundeffekten wie «Feedback» (Rückkoppelung), «Distortion» (Verzerrung), Hall und<br />

Echo im musikalischen Kontext. «Wenn ich Styropor mit schwarzer Farbe bemale,<br />

so wirkt das auf visueller Ebene ähnlich wie ein Soundeffekt in der Musik», erklärt<br />

er, «wie wenn man ein Riff aufnimmt und dann durch Verzerrung einen ganz anderen<br />

Sound bekommt.» Der experimentelle Ansatz beschränkt sich bei ihm nicht auf die<br />

Artefakte selbst, sondern erweitert sich auf deren Präsentation und Inszenierung.<br />

Die zu Beginn beschriebene Gitterskulptur wirkte im Kontext einer Ausstellung in der<br />

Londoner Galerie Arcadia Missa eher wie eine ironische Kritik am Kunstmarkt und<br />

an der Konsumgesellschaft als wie ein Schild am Eingang zu einem «terrain vague».<br />

Hat man dieses Tor in Winterthur passiert, kreieren vier aus Polyurethan gefräste<br />

Arbeiten im zweiten Ausstellungsraum eine etwas rätselhafte Irritation: Die Skulptur<br />

am Boden wirkt wie ein Architekturmodell, die Werke an den Wänden wie in die Jahre<br />

gekommene Verpackungen von hochtechnisierten Geräten aus der Zukunft. In zwei<br />

angrenzenden Kabinetträumen sind weiter drei handelsübliche Kunststoffschalun-<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Jan Vorisek · Lover and Other Strangers, <strong>2023</strong>, Polyurethan, 200 x 400 x 35 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kunst Museum Winterthur. Foto: Reto Kaufmann<br />

FOKUS // JAN VORISEK<br />

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Jan Vorisek · Sing me a word of Indoor City, <strong>2023</strong>; Tunnel Stalker, <strong>2023</strong>; Production of Absence, <strong>2023</strong><br />

(v.l.n.r.), Ausstellungsansicht Kunst Museum Winterthur. Foto: Reto Kaufmann<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


FOKUS // JAN VORISEK<br />

35


gen zur Herstellung von dekorativen Säulen als Readymades in Szene gesetzt. Im<br />

Kontext von Voriseks Installation entwickeln die Objekte eine «hauntologische» Qualität,<br />

indem sie an einen längst verloren gegangenen techno-positivistischen Fortschrittsglauben<br />

des 20. Jahrhunderts erinnern.<br />

Im dritten Saal hingegen sind die Besucher:innen eingeladen, sich in eine pneumatische<br />

Konstruktion aus aufgeblasenem Kunststoff zu begeben, die wie eine Hüpfburg<br />

gefertigt ist. Das schwarze Plastik hat etwas Beengendes und Beängstigendes,<br />

wirkt aber auch wie eine organische Membran. Jan Vorisek erklärt im Gespräch, dass<br />

es ihm dabei um eine Erfahrung gehe, die quasi im Bauch wahrgenommen werde:<br />

ein gleichzeitiges Gefühl von Angst und Glück. Er verweist auf die durch das Gebläse<br />

entstehende Hitze im Raum sowie den Sound des Bläsers. Um die diffuse Wirkung<br />

noch zu verstärken, hat er eines der grossen Museumsfenster mit oranger Folie überzogen,<br />

die den Aussenraum in eine apokalyptische Dämmerung taucht.<br />

‹Devotion Strategy pt. 2 (braced version)› ist, wie der Titel andeutet, eine Wiederaufnahme<br />

der Arbeit ‹Devotion Strategy›, die 2020 im Kunsthaus Glarus ausgestellt<br />

war. In Winterthur wird das aufgeblasene schwarze Labyrinth durch eine Metallstruktur<br />

ergänzt und ist nicht mehr als Sackgasse konzipiert, sondern führt die Besuchenden<br />

zurück in die anderen Räume. Gerade hier liegt ein zentrales Moment von<br />

Voriseks Gesamtinstallation: Werden die Skulpturen anfangs als einzelne Exponate<br />

wahrgenommen, so verändert sich mit der immersiven Erfahrung des Labyrinths der<br />

Blick darauf. Die Objekte werden Teil einer präzisen Transformation des Raums und<br />

treten in einen Bedeutungszusammenhang, der sich erst durch die multisensorische<br />

Erfahrung erschliesst. Plötzlich scheint alles Sinn zu ergeben, und es bedarf keiner<br />

semiotischen Lesart mehr, weil die Werke primär auf die Sinne einwirken.<br />

Die multisensorische Veranlagung seiner Werke scheint besonders schlüssig, da<br />

Jan Vorisek nicht nur als Künstler, sondern auch in der experimentellen Musik und<br />

Club-Szene als Musiker und Veranstalter tätig ist. Unter anderem ist er Mitorganisa-<br />

Jan Vorisek (*1987, Basel) lebt in Zürich<br />

2013 BA, Bildende Kunst, ZHdK, Zürich<br />

2018 MA, Bildende Kunst, ZHdK, Zürich<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹Music for shipping containers›, Arcadia Missa, London<br />

2021 ‹No Sun›, Swiss Institute, New York<br />

2020 ‹Collapse Poem›, Kunsthaus Glarus<br />

2018 ‹Frontal Possessions›, Liste Art Fair, Basel<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Short Term Amnesia›, Center for Contemporary Art, Karlsruhe<br />

2022 ‹Kaleidoscope Manifesto›, Espace Niemeyer, Paris<br />

2018 ‹Readymades Belong to Everyone›, Swiss Institute, New York<br />

2017 ‹In Awe›, Kunsthalle Exnergasse, Wien<br />

2016 ‹Cos only difference can return my friend›, 83 Pitt Street, New York<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


tor der Veranstaltungsreihe ‹House of Mixed Emotions› (H.O.M.E.). Es liegt also nahe,<br />

gewisse Analogien zwischen dem Besuch seiner Installation und dem Besuch eines<br />

Clubs oder Raves zu sehen. Die Akustik seines Labyrinths, die darin erfahrene Enge,<br />

die etwas an Latex erinnernde Materialität und die erhöhte Temperatur wirken nach,<br />

das Brummen des Gebläses dröhnt bis in die anderen Räume. Die vorher noch als Kuriosität<br />

abgetane Assemblage aus Weggeworfenem wird mit Bedeutung aufgeladen,<br />

ähnlich wie in einem Club die anfangs als schrill und grell wahrgenommene Dekoration<br />

nach einigen Stunden des ekstatischen Tanzens plötzlich Sinn machen kann. Eine<br />

solche Lesart hat jedoch ihre Tücken. «Eine Party dauert vielleicht eine Nacht, eine<br />

Ausstellung aber mehrere Wochen. Diese Zeitlichkeit interessiert mich», sagt Vorisek<br />

und differenziert: «Meine Kunst ist sicherlich von der experimentellen Club-Szene<br />

beeinflusst, aber wenn die Installation einfach als Ausdruck davon interpretiert wird,<br />

so ist das wohl eher ein Klischee.»<br />

Heilsame Enttäuschungen<br />

Die Vielschichtigkeit von Jan Voriseks Arbeiten zeigt sich vor allem in seinem virtuosen<br />

Spiel mit den Erwartungen des Publikums sowie den verschiedenen Codes<br />

auf Bild-, Text- und Ausstellungsebene. So fügen die Titel seiner Werke der Installation<br />

immer eine weitere Lesart oder Stimmung hinzu – das gilt auch für den bewusst<br />

mehrdeutigen Ausstellungstitel ‹Edge, Hour, Substance›. Im Gespräch gibt Vorisek zu<br />

bedenken, dass viele Leute die Arbeiten dieser Ausstellung nicht im Museum, sondern<br />

nur als fotografische Abbilder sehen werden: «Es entstehen Bilder, die ganz<br />

bewusst nicht im Einklang mit der Realität sind und die dadurch sichtbar machen,<br />

dass der physische Raum wichtiger für das Verständnis meiner Arbeit ist als die dokumentarische<br />

Reproduktion. Diese Diskrepanz will ich mit Blick auf die Aufmerksamkeitsökonomie<br />

kritisch hinterfragen.» Was andere Kunstschaffende überfordern<br />

mag, ergibt für Vorisek also neue Möglichkeiten, mit Erwartungen zu spielen und für<br />

sich und seine Kunst Freiräume zu schaffen, indem er auch die eine oder andere Enttäuschung<br />

einkalkuliert. So bedienen Arbeiten wie ‹Anatomy of Delusion›, <strong>2023</strong>, sowohl<br />

auf der Ebene der Titelgebung wie auch der fotografischen Repräsentation die<br />

Anforderungen einer medialen Vermarktbarkeit, um die Kommodifizierung der Kunst<br />

gleichzeitig aber auch zu unterwandern.<br />

Wenn er nun Elemente der Offspace- und Clubszene in den bildungsbürgerlichen<br />

Rahmen eines Kunstmuseums bringe, mache er das mit gemischten Gefühlen. Erfreulicherweise<br />

gelingt es ihm aber, etwas von der Grundstimmung dieser ekstatischen<br />

Heterotopien in den Museumskontext zu übersetzen. Indem er wie ein Hacker<br />

die Codes der Ausstellungssäle Raum für Raum umschreibt, bis im dritten Museumsraum<br />

das Exponat selbst zum einnehmenden Raum wird, findet er eine heilsame<br />

Balance zwischen Adaption und Verweigerung, zwischen White Cube und Clubkultur.<br />

Andrin Uetz, Musiker, Kulturjournalist und Klanganthropologe, lebt in Basel und Wien. andrin.uetz@gmail.com<br />

→ ‹Jan Vorisek – Edge, Hour, Substance. 13. Manor Kunstpreis Kanton Zürich <strong>2023</strong>›, Kunst Museum<br />

Winterthur | Beim Stadthaus, bis 7.1. ↗ kmw.ch<br />

FOKUS // JAN VORISEK<br />

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Stranger in the Village — Rassismus en<br />

‹Stranger in the Village – Rassismus im Spiegel von James Baldwin›, Ausstellungsansicht Aargauer<br />

Kunsthaus, Aarau, Werke von Omar Ba, Kader Attia, Martine Syms, Uriel Orlow © ProLitteris. Foto: D. Aebi<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


tlernen<br />

FOKUS // STRANGER IN THE VILLAGE<br />

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Nach dreimonatiger Sanierung widmet sich das Aargauer Kunsthaus<br />

zur Wiedereröffnung einem dringlichen gesellschaftlichen<br />

Thema: dem Rassismus. Und zwar im Spiegel von James Baldwin.<br />

Es zeigt, wie ein Schweizer Museum zu diesem Thema ausstellen<br />

kann, ohne den eigenen, weissen Blick zu reproduzieren,<br />

aber auch, dass noch viel Arbeit bleibt. Michel Rebosura<br />

«Von der Warte der Macht aus betrachtet können diese Menschen nirgendwo auf der<br />

Welt Fremde sein; genau genommen haben sie die moderne Welt erschaffen, ob sie<br />

es nun wissen oder nicht. Noch die Ungebildetsten unter ihnen sind auf eine mir verwehrte<br />

Weise mit Dante, Shakespeare, Michelangelo, Aeschylus, Da Vinci, Rembrandt<br />

und Racine verwandt …» Es sind Worte wie diese, die in ihrer Pointiertheit unmittelbar<br />

betroffen machen und noch lange nachwirken. Im Essay ‹Stranger in the Village›,<br />

1953, verarbeitete der US-amerikanische Schriftsteller und Bürgerrechtler James<br />

Baldwin (1924–1987) den Schock, den seine Begegnung mit den Einwohner:innen des<br />

Bergdorfs Leukerbad auslöste. Die Rassismus-Debatten im Zuge der Black-Lives-<br />

Matter-Bewegung, die Kontroversen zum kolonialen Erbe der Schweiz und ihrer Rolle<br />

im transatlantischen Sklavenhandel und nicht zuletzt die aktuell breite Rezeption<br />

von Baldwins Werk nahm die Kuratorin Céline Eidenbenz zum Anlass, im Aargauer<br />

Kunsthaus den Rassismus im Spiegel von James Baldwin und der Kunst zu thematisieren.<br />

Exemplarisch rückt dabei oft, aber nicht ausschliesslich, die Schweiz in den<br />

Fokus. Damit keine Verletzungen stattfinden und die strukturelle Gewalt nicht reproduziert<br />

wird, hat sich das Team des Aargauer Kunsthauses, das mehrheitlich aus<br />

weissen Menschen ohne Rassismuserfahrung besteht, von einem eigens gegründeten<br />

Advisory Board beraten lassen und sich in Workshops weitergebildet.<br />

James Baldwin im Spiegel der Kunst<br />

So war es laut Eidenbenz eine gemeinsame Entscheidung, die Ausstellung mit<br />

James Baldwins Stimme beginnen und enden zu lassen. Für den Film ‹Un étranger<br />

dans le village›, 1962, von Pierre Koralnik, kehrte der Autor knapp zehn Jahre nach der<br />

Veröffentlichung seines Essays nach Leukerbad zurück. Auch der zweite Raum ist<br />

der Person Baldwins gewidmet: Dokumente bezeugen seine Verbindung zur Schweiz<br />

und die gezeigten Werke, wie er und seine Texte zu Sujets der Kunst wurden. So etwa<br />

das Porträt ‹James Baldwin I›, 1965, das Hanny Fries (1918–2009) an einer Lesung in<br />

Zürich mit Kugelschreiber zeichnete. Oder ein Foto von ‹The Firsts – James Baldwin<br />

(1924–1987)›, 2018, ein Bildnis des Schriftstellers, das Sasha Huber (*1975) mit einer<br />

Heftpistole an einen Fensterladen in Leukerbad schoss und ihm damit ein Denkmal<br />

setzte. Im Weiteren öffnet sich die Ausstellung diversen Positionen und Perspektiven,<br />

insbesondere von BIPoC (Black, Indigenous, Person/People of Colour), die im Kunstfeld<br />

nach wie vor zu wenig sichtbar sind, und die, begleitet von Zitaten aus Baldwins<br />

Text, spezifische Aspekte des komplexen Themas beleuchten.<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Die Figur ‹Childs Play 01›, 2022, von James Bantone (*1992) diente als Vorlage für<br />

das Ausstellungsplakat und erinnert an Baldwins Schilderungen, wie die Kinder in<br />

Leukerbad sich schwarz anmalen, ungeniert seine Haare berühren, auf ihn zeigen<br />

oder ihm das N-Wort zurufen. Umgekehrt lässt sich die schwarze Gestalt mit dem<br />

ausgestreckten Arm als Schwarzes Kind deuten, das weisse Besucher:innen auffordernd<br />

fragt: «Profitierst du vom Rassismus?» Unbehaglich fühlen sie sich, in Baldwins<br />

Worten, des «Juwels der Naivität» beraubt, in deren Bewahrung «eine Menge<br />

Willenskraft» gesteckt wurde: «Weisse halten Schwarze gern auf Distanz, weil sie so<br />

leichter ihre Schlichtheit wahren und vermeiden können, für Verbrechen zur Rechenschaft<br />

gezogen zu werden, die ihre Vorfahren verübt haben oder ihre Nachbarn.» Eine<br />

Schlichtheit, welche die Welt selbstverständlich als Weisse für Weisse voraussetzt,<br />

währenddem diese normalisierte Dominanz für alle «Anderen», die als «Fremde» gelten,<br />

unnatürlich und von struktureller Gewalt geprägt ist – eine Gewalt, die verdrängt<br />

und verleugnet wird.<br />

Schwarze Körper<br />

Das Schwarze Kind scheint sich auch im Spiegel zu befragen: «Leide ich unter<br />

Rassismus?» Wie in Bantones Installation leben BIPoC in der unendlichen Reflexion<br />

zwischen zwei Spiegeln: dem Spiegel der entfremdenden Gesellschaft und dem<br />

Spiegel des Fremden, das sie sich selbst sind. Was bleibt, ist (selbst-)kritische Reflektiertheit<br />

und selbstironische Distanz. Doch wie hält man Intellektualität und Ironie<br />

im Angesicht von Gewalt und Grausamkeit durch? Der Wandtext ‹Life is Better<br />

When I’m Cruel›, 2016, von Martine Syms (*1988) gibt in seiner entlarvenden Parodie<br />

von Lebensratgebern und Kalendersprüchen die einzige mögliche Antwort: gar nicht.<br />

Im Spiegel von in der Schweiz lebenden Schwarzen führt Sirah Nying (*1998) mit<br />

ihrer Videoarbeit ‹weisse Augen, schwarze Haut›, 2022, den Besucher:innen den alltäglichen<br />

Rassismus vor Augen, den BIPoC auch heute noch in der Schweiz erleben.<br />

Es wird einem bewusst, welch Privileg es ist, nicht in ständiger Angst vor verbaler<br />

oder körperlicher Verletzung leben zu müssen. Denn struktureller Rassismus tötet<br />

auch: Das auf Normen, Vorurteilen und Stereotypen basierende «Racial Profiling»<br />

führt immer wieder zu tödlicher Polizeigewalt. Nicht nur in den USA, sondern auch<br />

in der Schweiz. Sasha Huber hat drei solchen Opfern in ihrer Serie ‹Shooting Stars›<br />

Porträts gewidmet: ‹Mike Ben Peter Amadasum (Nigeria 1983–2020 Schweiz)›, <strong>2023</strong>,<br />

‹Hervé Bondembe Mandundu (Kongo 1989–2016 Schweiz)›, <strong>2023</strong>, und ‹Nzoy Roger<br />

Wilhelm (Schweiz 1984–2021 Morges, Schweiz)›, <strong>2023</strong>.<br />

Weisse Wände<br />

Leere, aufgemalte Rahmen auf der weissen Wand wiederum zeigen beispielhaft<br />

die eigene Sammlung, wie sie aussähe, wenn man alle Werke von weissen<br />

Künstler:innen ausblenden würde, und umgekehrt, wie wenig Kunst von BIPoC in<br />

vielen, auch Schweizer Sammlungen vertreten ist. Einzig das Gemälde ‹Margaridas<br />

Brancas›, 1973, der afrobrasilianischen Künstlerin Maria Auxiliadora hängt dort als<br />

FOKUS // STRANGER IN THE VILLAGE<br />

41


James Bantone · Child’s Play, 2022, Neopren, Garn, Anzug, Sicherheitsnadeln, Masse variabel,<br />

Courtesy Karma International, Ausstellungsansicht Aargauer Kunsthaus, Aarau. Foto: David Aebi<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Sasha Huber · The Firsts – James Baldwin (1924–1987), 2018, Metallklammern auf Fensterladen in<br />

Leukerbad, 69 x 49 cm © ProLitteris. Foto: Siro Micheroli<br />

FOKUS // STRANGER IN THE VILLAGE<br />

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Jonathan Horowitz · Power, 2019, PVC-Platten, total 65,7 x 509 cm, Courtesy Sadie Coles HQ, London,<br />

Ausstellungsansicht Aargauer Kunsthaus, Aarau. Foto: David Aebi<br />

Vincent Kohler · Schokokuss, 2012, Kunstharz, 60 x 60 x 60 cm<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Namsa Leuba · Power, aus der Serie ‹Zulu Kids›, 2014, Inkjet-Print, 42 x 33,6 cm<br />

FOKUS // STRANGER IN THE VILLAGE<br />

45


Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Selbstkritisch befragt das Aargauer Kunsthaus<br />

die eigenen Bestände und legt den Finger auf den wunden Punkt des institutionellen<br />

Rassismus: Wer sammelt was für wen? Die Kuratorin Céline Eidenbenz hofft,<br />

dass einige der ausgestellten Werke Eingang in die Sammlung finden werden. Die<br />

Ausstellung ist auch Anstoss eines mehrjährigen Prozesses, in dem die Sammlung<br />

hinsichtlich Provenienz, problematischer Titel und Darstellung der «Anderen» geprüft<br />

werden soll.<br />

Es gibt keinen neutralen Boden<br />

Die Geschichten, die ans Licht kommen, sind tragisch. Der senegalesische Künstler<br />

Omar Ba (*1977) erzählt in den surrealen, albtraumhaften Szenerien von ‹Devoir<br />

de mémoire›, <strong>2023</strong>, von der Kolonialisierung, Versklavung, Verschleppung und Missionierung<br />

afrikanischer Menschen durch Europäer:innen. Phantasmagorische Figuren<br />

auf schwarz-weissem Schachbrettmuster zeugen von menschenverachtenden Strategien<br />

und menschlichen Schicksalen. Ein monumentales Bild, gemalt auf zu einer<br />

Mauer getürmten Kartonschachteln, als würde Ba alle Geschichten der Gewalt, aber<br />

auch des Lebenswillens, die versorgt in den Archiven begraben liegen, auspacken.<br />

Auch die Schweiz als Land ohne Kolonien war und ist in (post-)koloniale Machenschaften<br />

verstrickt – trotz oder gerade wegen des Deckmantels der hochgehaltenen<br />

Neutralität. Das zeigt Denise Bertschi (*1983) eindrücklich mit ‹Neutrality as<br />

an Agent. Please ensure the gate is properly closed …›, 2022, einer multimedialen<br />

Serie über den «Swiss Club» in Südafrika: Harmlos scheinende Vereinsmeierei geht<br />

Pierre Koralnik · Un étranger dans le village, 1962, mit James Baldwin, Video, 28’ © RTS<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


einher mit der Banalität des Kolonialismus. Kaffee, Zucker, Fetische – alles wird zur<br />

Ware, zum Objekt, zum Exponat. Auch die scheinbar rein wissenschaftliche Praxis<br />

des Sammelns, Vermessens und Kategorisierens ist eine koloniale und wirkt noch in<br />

heutigen Bildregimen nach: vom ethnografischen Blick zum exotisierenden, weissen<br />

Blick. Stereotype wie enteignende Darstellungen des «Fremden» und «Anderen» ironisiert<br />

und reappropriiert Namsa Leuba (*1982) in ihrer Fotoserie ‹Zulu Kids›, 2014.<br />

Doch selbst gut gemeinte Bemühungen um «Empowerment» und «Diversity» laufen<br />

stets Gefahr, in blosses «Diversity Washing» umzukippen und stellen Betroffene<br />

vor unlösbare Probleme. Jonathan Horowitz (*1977) illustriert das Dilemma mit seiner<br />

Arbeit ‹Power›, 2019, in Bezug auf die in der digitalen Kommunikation beliebten<br />

Emojis. Entweder wählen BIPoC für die dort verfügbaren Figürchen und Handgesten<br />

eine Hautfarbe und machen sie sichtbar, wo sie unsichtbar sein könnte, oder BIPoC<br />

wählen den gelben «Default» und löschen ihre Identität aus. Weissen Menschen<br />

hingegen ermöglicht die Standardeinstellung scheinbar, «color blind» Diskussionen<br />

über Hautfarbe und Rassismus zu vermeiden.<br />

Lernen und Entlernen<br />

Wie kann also ein Schweizer Museum zu Rassismus ausstellen, ohne Klischees<br />

oder den eigenen, weissen Blick zu reproduzieren? Diversen Stimmen Raum geben,<br />

zuhören, kritische Selbstreflexion, Partizipation, Inklusion – und sei es in Form eines<br />

Advisory Board, das aus Expert:innen zum komplexen Thema besteht. Dieses<br />

riet beispielsweise zu einem Glossar, hinterfragte aber auch Grundsätzliches. So etwa<br />

die Tatsache, dass diese Ausstellung nur eine spezifische Form des Rassismus<br />

thematisiere, nämlich den Anti-Schwarzen-Rassismus. Der Fokus rechtfertigte sich<br />

jedoch durch den engen Bezug auf James Baldwin. Zur Sensibilisierung für die Omnipräsenz<br />

von Rassismus und zur Entwicklung eines antirassistischen Bewusstseins<br />

wurde zudem stärker als sonst die Vermittlung involviert. So schuf Laura Arminda<br />

Kingsley zwei partizipative Räume, die rund um die Frage «Wie wollen wir zusammenleben?»<br />

zu Selbstreflexion, Bildung und Dialog einladen.<br />

Sasha Huber, die in der Ausstellung prominent vertreten und auch Mitglied des<br />

Advisory Board ist, betont, dass es am Ende des Prozesses normal sein sollte, dass<br />

Ausstellungen diverse Positionen zeigen, BIPoC-Künstler:innen also nicht gesondert<br />

ausgestellt werden. Der Kuratorin Céline Eidenbenz ist bewusst, dass dies nur erste<br />

Schritte hin zu einer nachhaltigen Entwicklung sind. «Es bleibt noch viel Arbeit!»,<br />

wiederholt sie oft im Gespräch. Gegen Tabuisierung helfe nur schonungslose Ehrlichkeit,<br />

der Wille zum (Ent-)Lernen, aber auch die Toleranz für Fehler. Denn es nütze<br />

niemandem, wenn man aus Angst vorm Scheitern gar nicht erst anfängt.<br />

Anm. d. Red.: Dieser Text verwendet die antirassistische Schreibweise (weiss klein, kursiv; Schwarz gross).<br />

Michel Rebosura, Philosoph und Religionswissenschaftler, arbeitet als Kommunikationsverantwortlicher,<br />

Kulturjournalist und Kurator in Luzern. michel.rebosura@gmail.com<br />

→ ‹Stranger in the Village – Rassismus im Spiegel von James Baldwin›, Aargauer Kunsthaus, Aarau,<br />

bis 7.1. ↗ aargauerkunsthaus.ch<br />

FOKUS // STRANGER IN THE VILLAGE<br />

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Dimitra Charamandas — Tanz mit<br />

den verborgenen Kräften der Natur<br />

Dimitra Charamandas. Foto: Stefan Holenstein<br />

Dimitra Charamandas spürt in Gemälden, Filmen und Objekten<br />

den Kräften nach, die die Natur formen und bedrohen. Vulkanische<br />

Energien interessieren sie ebenso wie meteorologische<br />

Phänomene. Die körperliche Erfahrung, sich in der Landschaft,<br />

aber auch vor der Leinwand zu bewegen, ist ein zentrales Moment<br />

ihrer Arbeit. Und auch die Schönheit der Landschaft spielt<br />

eine Rolle in den Werken von Dimitra Charamandas. Das Kunstmuseum<br />

Solothurn zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung<br />

der Künstlerin. Alice Henkes<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Dimitra Charamandas · Auricular whorls and Crest, <strong>2023</strong>, Keramik, glasiert, 1 von 3 Objekten,<br />

ca. 60 x 50 x 26 cm, installiert in Juramergel, Ansicht Kunstmuseum Solothurn. Foto: David Aebi<br />

FOKUS // DIMITRA CHARAMANDAS<br />

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Dimitra Charamandas · Caldera, Heat, <strong>2023</strong>, Acryl auf Baumwolle, 183 x 430 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Solothurn. Foto: David Aebi<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


FOKUS // DIMITRA CHARAMANDAS<br />

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Ein Ausstellungsaal wie eine Sommerlandschaft. Wände in den Brauntönen sonnendurchtränkter<br />

Erde. Helle Stoffbahnen, die wie leichte Schattenspender im Raum<br />

hängen. Dazwischen, auf kleinen Bildschirmen und Projektionsflächen, drei Filme,<br />

die das Sommerthema weiterzutragen scheinen: ein von Meerwasser umspülter<br />

Felsen, eine Ebene mit Aufschüttungen roter Erde und ein etwas rätselhafter, sehr<br />

flimmeriger Film, der Aufnahmen von Steinen und Felsen zeigt und eine Person am<br />

Strand, die Sand aufhäuft. In diesem Film, ‹Farther back fluffy hairs / Sway suspended<br />

like seaweed – Sand›, 2021, ist alles sehr hell. Zu hell, um es richtig erkennen zu<br />

können. Zudem sind die Aufnahmen sehr grobkörnig. Das hat etwas Pointillistisches,<br />

aber auch eine irritierende Komponente: Die Bilder wirken wie eine visuelle Wiedergabe<br />

grosser Hitze. Sie erinnern an Aufnahmen aus Hiroshima nach dem Atombombenabwurf.<br />

Ein begleitender, dumpfer Bass-Sound verschärft das Unbehagen, er ist<br />

kaum hörbar, eher eine dunkle Vibration im Raum.<br />

Die schweizerisch-griechische Künstlerin Dimitra Charamandas (*1988) arbeitet<br />

mit unterschiedlichen Techniken und Materialien: Malerei, Foto, Objekte, Film, Performance.<br />

Die verschiedenen Arbeitsweisen befruchten sich wechselseitig, denn die<br />

Themen, die Charamandas bearbeitet, sind unabhängig vom Medium stets die gleichen,<br />

und sie sind eng miteinander verbunden. Um Landschaften geht es, um Körper<br />

und um die Kräfte, die auf sie einwirken. Dabei stehen nicht Naturräume und Figurendarstellungen<br />

im traditionellen Sinn im Fokus, sondern der Versuch, mit Farbe und<br />

Filmapparat zu erfassen, wie verschiedene Energien sowohl Landschaften als auch<br />

Körper prägen.<br />

Der Geschmack der Landschaft<br />

‹Tides›, Gezeiten, heisst die Ausstellung im Kunstmuseum Solothurn. Sie versammelt<br />

Werke, die grösstenteils durch einen Aufenthalt am Golf von Korinth angeregt<br />

wurden. Der Titel spielt auf die grossen Kräfte an, die auf die Natur und auch auf uns<br />

einwirken: Gravitationskräfte, vulkanische Energien, meteorologische Phänomene.<br />

Hitze etwa war dieses Jahr, und auch bereits in den letzten Sommern, ein gros ses<br />

Thema in den Medien. Wie wirken sich lange, intensive Hitzephasen auf Pflanzen,<br />

Tiere und Menschen aus, die an ein gemässigtes Klima gewöhnt sind? Eine Arbeit<br />

wie ‹Farther back fluffy hairs / Sway suspended like seaweed – Sand› knüpft an diese<br />

aktuellen Diskurse an und holt gewissermassen die Hitze selbst ins Bild. Auf der Motivebene<br />

ist der Film harmlos, zeigt Landschaften, Strandaufnahmen. Das Unscharfe,<br />

Geisterhafte der Bilder erinnert an das erschöpfend grelle Licht heisser Sommertage,<br />

das die Farben verblassen und die Konturen schmelzen lässt. Dimitra Charamandas<br />

hat hierfür einen bereits abgelaufenen Super-8-Film verwendet. Doch auch,<br />

wenn man diesen Hintergrund zur Entstehung nicht kennt, so spürt man doch etwas<br />

zugleich Schrilles und Fragiles, das von diesen Aufnahmen ausgeht. Die Künstlerin,<br />

die in Solothurn und Athen zu Hause ist, erwähnt, wenn sie über diese Arbeit spricht,<br />

auch die Waldbrände, die in diesem Sommer auf Rhodos gewütet haben, und die Fotos,<br />

die im Hintergrund verkohlte Wälder und davor badende Touristen gezeigt haben.<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Dimitra Charamandas · Farther back fluffy hairs / Sway suspended like seaweed – Sand, 2021, digitalisierter<br />

Super-8-Film, 1’32’’, Loop, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Solothurn. Foto: David Aebi<br />

FOKUS // DIMITRA CHARAMANDAS<br />

53


Dimitra Charamandas · Milieu (Fireflies), <strong>2023</strong>, Acryl auf Baumwolle, 140 x 120 cm, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Solothurn. Foto: David Aebi<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Dimitra Charamandas · Inland body of water (Edge), <strong>2023</strong>, Acryl auf Baumwolle, 210 x 170 cm,<br />

Ausstellungsansicht Kunstmuseum Solothurn. Foto: David Aebi<br />

FOKUS // DIMITRA CHARAMANDAS<br />

55


Man muss nicht an Rhodos denken. Die Arbeiten von Dimitra Charamandas sind<br />

weder didaktisch noch plakativ. Es geht ihr nicht um Forderungen oder Behauptungen,<br />

vielmehr versucht sie, mithilfe der Kunst die verborgenen Energien, die auf die<br />

Natur einwirken, sichtbar und auf eine ästhetisch-subjektive Weise erfahrbar zu machen.<br />

Das gilt auch und vor allem für ihre Malerei. Dimitra Charamandas malt, als fahre<br />

sie mit dem Pinsel suchend an den Rändern der tektonischen Platten entlang. Ihre<br />

Bilder entstehen immer aus einer direkten, körperlichen Erfahrung des Naturraums<br />

heraus. Sie unternimmt lange Streifzüge in die Berge und durch Küstenregionen. Dabei<br />

fotografiert sie, zeichnet, filmt, macht sich schriftliche Notizen und sammelt kleine<br />

Fundstücke: Muscheln, Steine. Durch dieses physische Erkunden ergibt sich für<br />

sie ein runderes, vollständigeres Bild der Landschaft: «Ich erfahre einen Berg anders,<br />

wenn ich ihn hinauf- und hinablaufe. Und ich nehme eine Umgebung anders wahr,<br />

wenn ich sie schmecke.» In performativen Arbeiten, die die Ausstellung begleiten,<br />

lädt die Künstlerin dazu ein, die Sinne zu öffnen und eigene Erfahrungen über das<br />

Visuelle hinaus zu machen und zu verarbeiten. Sie bietet Schreibexperimente und<br />

ein Essen umgeben von Kunst an. Diese Angebote verstehen sich nicht als Begleitprogramm<br />

im traditionellen Sinn, sondern sind integraler Bestandteil ihres Werks.<br />

Tanz der Formate<br />

Im Atelier übersetzt die Künstlerin ihre in der Natur gewonnenen Eindrücke in<br />

grossformatige Gemälde. Es entstehen keine klassischen Landschaftsbilder, keine<br />

Landschaftsbeschreibungen, eher Stimmungsgedichte. Grosszügige Farbflächen<br />

greifen Strukturen und Töne der Landschaften auf, durch welche sich Charamandas<br />

Dimitra Charamandas (*1988, Solothurn) lebt in Solothurn<br />

2009/10 Gestalterischer Vorkurs Biel, Hochschule der Künste Bern<br />

2010–2013 Bachelor, Hochschule Luzern – Design & Kunst<br />

2020–2022 Master Fine Arts, Institute Art Gender Nature, HGK FHNW, Basel<br />

Einzel- und Duo-Ausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹A Colored Blanket Over Invisible Things›, mit Marcel Freymond, König Büro, Zürich; ‹Little inlets›,<br />

Helvetia Art Foyer, Basel<br />

2022 ‹Bassa Marea›, Museo Castello San Materno, Ascona; ‹Do not take me for granite›, Gallery<br />

Ann Mazzotti, Basel; ‹Body of Water, Body of Stone›, Gypsum Gallery, Kairo<br />

2021 ‹Fragility›, mit Oliver Krähenbühl, Haus der Kunst St. Josef, Solothurn<br />

2018 ‹As we sink we melt›, Galerie Soon, Bern; ‹An der Kante›, Salon Mondial der Christoph Merian<br />

Stiftung, Münchenstein, Basel<br />

2016 ‹Uncertain ground›, Galerie Schnitzler & Lindsberger, Graz; ‹20m2 – Fenster ins Atelier von<br />

Dimitra Charamandas›, Kunsthaus Grenchen<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Winterhilfe›, Haus der Kunst St. Josef, Solothurn<br />

2016 ‹Freispiel›, Graphisches Kabinett, Kunstmuseum Solothurn<br />

2017 ‹Sechsunddreissigminus›, Kunsthalle Luzern<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


ewegt hat, ohne diese abzubilden. Wichtig ist ihr, dass auch die künstlerische Umsetzung<br />

mit einer körperlichen Erfahrung verbunden ist. ‹Shifting alliances›, <strong>2023</strong>, ein<br />

breites Acryl-Bild, in dem das tiefe Blau weiter Wassermassen dominiert, wurde teils<br />

hängend, teils liegend gemalt, immer mit grossem Bewegungseinsatz der Künstlerin.<br />

Dieser Gestaltungsprozess ähnelt einem Tanz, in den sich auch das Publikum einreihen<br />

kann: An der über vier Meter breiten Leinwand ‹Caldera, Heat›, <strong>2023</strong>, kann man<br />

entlangspazieren. In Gedanken kann man hineinwandern in das Bild, um auf dem<br />

Rand eines vulkanischen Kraters zu balancieren.<br />

Dimitra Charamandas hat eine ganze Reihe von Calderen gemalt. An den Kesselgebilden<br />

vulkanischen Ursprungs interessieren sie nicht nur die enormen Energien,<br />

die in Vulkanen schlummern, sondern auch die Schwefelablagerungen, die sich oft<br />

an Kratern finden. Schwefel kann, je nachdem mit welcher Substanz er reagiert, gesundheitsfördernd<br />

oder hochgiftig sein. Es ist diese Ambivalenz, welche die Künstlerin<br />

fasziniert. Sie sucht in ihren Arbeiten die Auseinandersetzung mit Kräften, die<br />

sowohl zerstörerisch als auch konstruktiv sein können. Um sich ihnen künstlerisch<br />

annähern zu können, wählt sie immer wieder neue Ausdrucksformen, neue Formate,<br />

neue Techniken. Sie verlässt dabei bewusst die Komfortzone des Erprobten: «Forschen,<br />

experimentieren bedeutet, sich am Rand von Sicherheit zu bewegen.»<br />

Im Kunstmuseum Solothurn hängen zwischen den grossformatigen Gemälden<br />

kleine, sehr kleine Bilder. Gerade einmal so gross wie Postkarten. Sie zeigen abstrakte<br />

Strukturen, die an die Farben von Landschaften oder auch an die Flügel von Insekten<br />

erinnern. Der Wechsel der Formate ist bewusst gesetzt. «Es ist ein Spiel von Nähe<br />

und Distanz, eine Art Tanz», sagt Dimitra Charamandas. Auch in der Komposition der<br />

Ausstellung findet sich so ebenfalls das für die Künstlerin charakteristische Motiv<br />

der Bewegung und der unterschiedlichen Energien.<br />

Im letzten der Ausstellungsräume hängt das bereits beschriebene Gemälde ‹Caldera,<br />

Heat›. Auf dem Boden sind sichelförmige Sandhaufen aus hellem Juramergel<br />

aufgeschüttet, aus denen Keramikobjekte ragen. Bei den Keramiken der Installation<br />

‹Auricular whorls and Crest›, <strong>2023</strong>, handelt es sich um stark vergrösserte Nachbildungen<br />

von Schneckengehäusen. Diese Art der Installation hat – ebenso wie die Bilder –<br />

etwas sehr Sinnliches. Dimitra Charamandas scheut sich nicht, auch die schöne, die<br />

einladende Seite von Naturphänomenen zu zeigen. «Kunst darf auch sinnlich sein»,<br />

sagt sie, «das muss kein Gegensatz zum Rationalen sein.» Im Gegenteil, erst durch<br />

die Verquickung sinnlicher Naturwahrnehmung und rationaler Analyse entsteht ein<br />

vollständiges Verständnis für die Natur. Die Ausstellung macht dieses Zusammenspiel<br />

eindrücklich erfahrbar.<br />

Alice Henkes, Redaktorin bei Radio SRF2 Kultur und Autorin von <strong>Kunstbulletin</strong>, lebt in Biel.<br />

alice.henkes@bluewin.ch<br />

→ ‹Dimitra Charamandas – Tides›, Kunstmuseum Solothurn, bis 31.12.; Buchvernissage mit Musikperformance<br />

und kulinarischer Intervention: 28.10.; Essen organisiert von Dimitra Charamandas,<br />

Laurie Mlodzik und Meret Kaufmann: 2.12., auf Anmeldung ↗ kunstmuseum-so.ch<br />

FOKUS // DIMITRA CHARAMANDAS<br />

57


Delphine Coindet — Le tout pour<br />

le tout<br />

Delphine Coindet · Autofriction, <strong>2023</strong>, vue d’exposition, Centre d’art Pasquart, Bienne, <strong>2023</strong><br />

© ProLitteris. Photo : Julien Gremaud<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Dans une exposition en deux temps, dont l’un en dialogue avec<br />

Fausta Squatriti, Delphine Coindet tente une traversée de son<br />

œuvre pour en transmettre les grands développement. Ainsi déployé,<br />

son travail sculptural, qui frappe par le plaisir des formes<br />

et des matériaux, rappelle que la joie et la dérision y cohabitent<br />

avec la gravité et le politique. Laurence Schmidlin<br />

On peut s’en étonner, mais les retrouvailles avec l’œuvre de Delphine Coindet passeront<br />

d’abord par l’intermédiaire d’une autre artiste. Au premier étage du Centre d’art<br />

Pasquart a lieu la rencontre inédite, provoquée par les commissaires d’exposition<br />

Paul Bernard et Marjolaine Lévy, entre l’artiste française et l’artiste de l’avant-garde<br />

italienne Fausta Squatriti (*1941), fondée essentiellement sur des correspondances<br />

formelles : design abstrait, finitions soignées, absence de traces, formes colorées,<br />

surfaces réfléchissantes, intersection des disciplines artistiques. Le regard glisse<br />

par ricochet des sculptures de l’une à celles de l’autre, se trompant parfois d’attribution,<br />

en particulier avec les ‹Sculture colorate›, 1964-1974, de Fausta Squatriti, qui à<br />

bien des égards semblent avoir anticipé les objets de Delphine Coindet. Le parallèle<br />

proposé contribue autant à inscrire cette dernière dans une histoire renouvelée et<br />

élargie des formes qu’à reconsidérer sa consœur jusque-là un peu négligée.<br />

Au miroir de l’autre<br />

Certaines des œuvres iconiques de Delphine Coindet (‹Cosmos›, 2009 ; ‹Fogh›,<br />

2006 ; ou encore ‹Cross›, 2006) rayonnent au premier étage par leurs lignes simples,<br />

leur géométrie élémentaire, leur représentation minimale et familière, leur exaltation<br />

du jeu. Interrogeant le statut d’image de la sculpture, la plupart ont été conçues<br />

grâce à un logiciel de dessin informatique : ce sont des archétypes.<br />

Ces œuvres ne se retrouvent guère dans la Salle Poma, où se déroule la seconde<br />

partie de l’exposition. Dans l’immense pièce, l’artiste a conçu une scénographie permettant<br />

d’agréger différents moments de vie, voire toute une vie, et donc différents<br />

moyens de fabrication et phases de création. Aux œuvres très produites succède une<br />

période de travail plus artisanale, coïncidant avec l’installation de l’artiste à Lausanne<br />

en 2006 et le repli dans un atelier, où l’expérimentation prend place et où un<br />

retour à la prise en main des choses, plutôt que la délégation de la production à des<br />

tiers, s’opère. Cette période fait écho à une logique actuelle d’économie de moyens :<br />

« Il y a moins d’espace, moins de choses, et les choses servent à revenir, à réactionner<br />

l’histoire, les histoires », explique Delphine Coindet.<br />

Dans une scénographie conçue en pensant au ‹Merzbau›, 1923-1937, de Kurt<br />

Schwitters et à ses recoins, se retrouvent côte à côte les provisions de matériaux,<br />

des pièces d’atelier, des œuvres jamais montrées, d’autres reformulées ou encore<br />

nouvelles. Cet éternel retour à l’existant – « conservé, préservé pour un jour peutêtre<br />

s’en resservir » – concerne aussi la structure centrale, dont les panneaux en bois<br />

FOKUS // DELPHINE COINDET<br />

59


proviennent de l’exposition précédente du centre d’art. À cette structure se sont<br />

ajoutées trois colonnes de pneus de voiture – des «totems» –, qui prennent acte de<br />

la hauteur de la salle.<br />

L’espace de la Salle Poma ainsi subdivisée en quatre permet une progression<br />

selon les saisons dans le désordre. Delphine Coindet a cherché à transmettre de<br />

manière didactique les grands axes de sa pratique au cours des trente dernières<br />

années, « en déconstruisant les processus de construction ». L’entrée nous situe en<br />

plein été, avec les œuvres produites, comme ‹Scie›, 1995, et ‹Le i›, 1995, et le chapitre<br />

qui leur succède. Comme l’artiste l’expliquait en 2012 à Lise Guéhenneux : « [...] dans<br />

les années 1990, j’avais une vision assez simpliste de comment on fait de l’art, c’est-<br />

Delphine Coindet (*1969, Albertville) vit à Lausanne<br />

1992 D.N.S.E.P, École Régionale des Beaux-Arts de Nantes<br />

1993 Institut des Hautes Études en Arts Plastiques, Paris<br />

2011–2012 Villa Medici, Rome<br />

Expositions personnelles (sélection)<br />

2021 ‹Lisièrement›, Lemme, Les Arsenaux, Sion<br />

2019 ‹Quoi fabrique qui ?›, Galerie Laurent Godin, Paris<br />

2018 ‹Ventile›, Le Portique, Centre d’Art Contemporain du Havre<br />

2016 ‹Isme›, La Placette, Lausanne<br />

2015 ‹Modes & usages de l’art›, Centre d’art contemporain d’Ivry – Le Crédac, Ivry-sur-Seine<br />

2011 ‹Les contours farouches›, Galerie Evergreene, Genève<br />

2008 ‹Chausses-Trappes›, Fri Art, Centre d’art de Fribourg<br />

2003 ‹New Barroco›, Synagogue de Delme<br />

Delphine Coindet · Sit in, <strong>2023</strong>, installation de pneus ; au mur: Tissage 1, Tissage 2, Tissage 3, 2022,<br />

vue d’exposition, Centre d’art Pasquart, Bienne, <strong>2023</strong> © ProLitteris. Photo : Julien Gremaud<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


à-dire, on dessine et on produit. » À la fin de cette phase de modélisation, Delphine<br />

Coindet interroge l’usage des objets à travers leurs processus de fabrication qu’elle<br />

se réapproprie, mais aussi, par extension, à travers le rapport aux œuvres : qu’est-ce<br />

qu’on en fait, comment vit-on avec elles ?<br />

La question de la représentation et donc celle des matériaux de base sont au centre<br />

de ses réflexions, comme l’illustre ‹Solitario›, 2009, avec ses surfaces articulées en<br />

miroir, en contreplaqué : « On n’est pas que dans l’image, on est aussi dans le réel, et<br />

c’est pour ça que je tends vers la sculpture, car ce qui m’intéresse, c’est la confrontation<br />

avec la vie réelle, l’espace réel. C’est pour ça que je ne fais que jouer avec des<br />

reflets, des échelles, des renvois et des inversions, de couleur, de sens, de forme. » Par<br />

exemple, les proportions des objets, souvent surdimensionnés, exigent d’ajuster son<br />

approche pour voir, de prendre de la distance. Ainsi l’une des colonnes de pneus figure<br />

une cigarette par l’agencement de couleurs caractéristiques (‹Rouler tue›, <strong>2023</strong>).<br />

En revenir à soi<br />

La visite se poursuit par la droite, avec l’hiver et un espace sobre au caractère domestique<br />

et autobiographique, où l’on trouve une paire de skis décorés avec des autocollants<br />

colorés (‹Ski›, 1986) – peut-être la première pièce réalisée sans le savoir –,<br />

un ‹Matelas›, 1993, recouvert d’une couverture à carreaux bleus et bruns confectionnée<br />

par une couturière – jamais exposée –, et le ‹Piano›, <strong>2023</strong>, de l’adolescence dissimulé<br />

sous une feutrine marron qui a servi à une autre œuvre. Ce retour dans le<br />

temps – ces pièces et instrument proviennent de la maison familiale – permet à l’artiste<br />

d’aborder les conditions qui déterminent les choix esthétiques et de considérer<br />

ses premières influences, en particulier le contexte des années 1980 et la classe<br />

moyenne de la France de province, milieu dans lequel elle a grandi.<br />

Le printemps nous invite à passer de l’intime à la rue, avec toute la production<br />

matérielle et verbale des manifestations politiques, les bruits du monde, le tumulte<br />

ambiant. Des pneus cette fois-ci posés au sol et empilés à plat servent de contenants<br />

à toutes sortes de matériaux provenant de l’atelier (‹Sit in›, <strong>2023</strong>). Ils forment<br />

aussi des gradins depuis lesquels observer les élans de la rue symbolisés par le ‹Calendrier<br />

anarchiste›, 2012, et autres tracts et bannières. Enfin, l’automne introduit la<br />

période des assemblages et des collages des années 2000 dans une « chapelle-atelier<br />

», délimitée par des ‹Vitraux d’appoint›, 2017, à l’origine exposés dans la Collégiale<br />

Saint-Martin. L’espace plus petit, plus dense, permet au corps de se retrouver dans<br />

une autre forme d’intimité, et au regard de se resserrer sur des microcosmes.<br />

Delphine Coindet s’est saisie de cette exposition comme d’une occasion de réarticuler<br />

les éléments de son parcours et de sa production. Elle voulait rassembler<br />

ses œuvres et ses matériaux, et travailler dans une scénographie envisagée « comme<br />

un espace de cité utopique ». ‹Autofriction› renvoie ainsi à la modernité esquintée<br />

comme à la confrontation de l’artiste avec elle-même, sans manquer d’humour.<br />

Laurence Schmidlin est la directrice du Musée d’art du Valais, Sion. laurence.schmidlin@gmail.com<br />

→ ‹Delphine Coindet – Autofriction›, Centre d’art Pasquart, Bienne, jusqu’au 19.11. ↗ pasquart.ch<br />

FOKUS // DELPHINE COINDET<br />

61


Ireneo Nicora — Evocazioni<br />

Ireneo Nicora · La paura di dimenticare – 365 autoritratti eseguiti a memoria, 2018 (dettaglio)<br />

42 palette di legno, ciascuno 80 x 120 cm, matita su carta, cera d’api<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Come si fa a conservare intatto il ricordo di una persona? Come<br />

lottare contro l’inesorabile sbiadirsi delle fotografie, l’affievolirsi<br />

delle voci? La mostra personale di Ireneo Nicora alla Fondazione<br />

Ghisla di Locarno ci porta in un viaggio profondo, vivo, dedicato<br />

alla memoria e al suo svanire. Elisa Rusca<br />

Accedendo al secondo piano della Fondazione Ghisla Art Collection, la porta metallica<br />

si apre su una sala dove delle palette di carico di legno unite insieme sono appoggiate<br />

contro le pareti. Su questi supporti sono fissati con degli spilli dei fogli di<br />

carta, ognuno presentando il disegno di un volto e un testo scritto a mano. Ogni viso<br />

è lo stesso, quello dell’artista, che per un anno si è disegnato: un rapido sguardo<br />

allo specchio al mattino appena sveglio e poi il rappresentarsi grazie al ricordo di<br />

quella vista fugace. ‹La paura di dimenticare›, 2018, è il titolo dell’opera installativa<br />

di Ireneo Nicora che agisce come elemento introduttivo, quasi a prenderci per mano<br />

dolcemente, della mostra personale dell’artista locarnese intitolata ‹La voce in eco<br />

risuona›. Una scultura appesa al muro opposto all’entrata cattura subito l’attenzione:<br />

si tratta di uno strano viluppo di nastri di lino alle cui estremità sono cuciti dei<br />

piccoli rettangoli, delle taschine il cui contenuto ci è ignoto. Il suo titolo: ‹Promemoria›,<br />

2019–2022. L’opera conserva i foglietti che Angelina Nicora, madre dell’artista,<br />

scomparsa in seguito a una malattia cognitiva degenerativa, scriveva per potersi<br />

orientare nella costellazione di eventi del suo quotidiano.<br />

L’atto del cucire, dell’unire scampoli diversi su una stessa superficie, diventa una<br />

metafora dell’azione del ricordare. Appese al muro, parole e brevi frasi, ricamate in<br />

nero su fotografie in bianco e nero, sono fissate con del filo su fazzoletti di carta<br />

sistemati a mo’ di passe-partout in piccole cornici nere. Alternate a dei chiodi lasciati<br />

nudi, l’installazione ‹Domani no›, 2019–<strong>2023</strong>, celebra le frasi lasciate da Angelina<br />

sui promemoria ormai conservati nel lino: lo scrivere per ricordare diventa così gesto<br />

estremo di resistenza di fronte all’inevitabile fine; mentre in ‹Ti vegni doman?›,<br />

2019–<strong>2023</strong>, è la voce stessa della madre che sembra risuonare nelle parole scritte in<br />

dialetto, riflesse nella percezione del figlio che le cuce al contrario, una dopo l’altra,<br />

su fotografie di paesaggi o di dettagli difficili da discernere, quasi a materializzare<br />

quell’evocazione della voce che non è suono, come scriveva Solal Rabinovitch. La<br />

mostra si conclude con la serie ‹Voci e memorie›, 2022/23, una collezione di testimonianze<br />

trapunte in bianco su fondo bianco che descrivono le relazioni emotive dei<br />

soggetti con persone che hanno avuto un impatto nella loro vita, e l’installazine ‹Voci<br />

del silenzio›, 2018–19, lavoro che esplora le possibilità narrative di un plico di lettere<br />

trovate da un robivecchi. A coronare il progetto, un catalogo con testi di Claudio Guarda<br />

racchiude tutta la toccante fragilità che permane dai lavori di Nicora.<br />

Elisa Rusca è critica e storica dell’arte, vive a Ginevra. elisa.rusca@gmail.com<br />

→ ‹Ireneo Nicora – La voce in eco risuona›, Fondazione Ghisla Art Collection, Locarno, fino al 7.1.<br />

↗ ghisla-art.ch<br />

FOKUS // IRENEO NICORA<br />

63


HINWEISE<br />

Špela Čadež<br />

Animation — Der Film beginnt fröhlich mit<br />

Franc, der ein Steak für seine Frau Liza vor -<br />

bereitet, und Liza, die von ihren Arbeitskolleg:innen<br />

zum Geburtstag überrascht wird.<br />

Die Freude über die Überraschung und das<br />

Abendessen machen jedoch bald Eile und Ungeduld<br />

Platz: Es wäre kein Špela-Čadež-Film,<br />

wenn die Geschichte nicht eine unerwartet<br />

düstere und morbide Wendung nehmen würde.<br />

Nach ‹Boles›, 2013, und ‹Nighthawk›, 2016,<br />

gelang es der slowenischen Regisseurin mit<br />

‹Steakhouse›, 2021, erneut, haufenweise Nominationen<br />

und Preise abzuräumen. Auch hier<br />

greift sie schwere Themen auf. In ‹Nighthawk›<br />

waren dies der Alkoholismus und dessen<br />

Auswirkungen, die sie mit dunklen, verschwommenen,<br />

minimalistischen Bildern visualisierte.<br />

‹Steakhouse› lässt sich etwas länger Zeit, bis<br />

dem Publikum das Kernthema, die häusliche<br />

Gewalt, enthüllt wird. Čadež zeigt diese nicht<br />

offensichtlich physisch und brutal, sondern<br />

unterschwellig, immer leicht versteckt hinter<br />

verschleierten Bildern.<br />

Wie auch schon im Vorgänger, legt Čadež in<br />

‹Steakhouse› mehrere Ebenen übereinander<br />

und filmt sie aus der Vogelperspektive. Diese<br />

Technik weitet sie auf die Musik und das<br />

Sounddesign aus und vermag dadurch der<br />

Geschichte zusätzliche Tiefe zu verleihen.<br />

Dominique Marconi<br />

Let’s fêtes galantes!<br />

Aarau — Geben Sie’s zu: Man möchte an einer<br />

angesagten Fete gerne auch einmal dabei<br />

sein. Aber gehört man auch dazu? Mit dem<br />

Titel ‹Let’s fêtes galantes!› referiert das Forum<br />

Schlossplatz auf barocke Zeiten, als sich der<br />

Adel einst in exklusiven Zirkeln amüsierte.<br />

In Aarau brauchen wir uns nun lediglich auf<br />

Mikki Levy-Strassers Bett mit Baldachin zu<br />

legen, um per Videoscreen in berauschende<br />

Partys abzutauchen. In Untertiteln definieren<br />

die beteiligten Künstler:innen gleich selbst<br />

den viel diskutierten «safer space», also den<br />

Ort, an dem sie sich weder marginalisiert noch<br />

diskriminiert fühlen. «Wo keine blöden Sprüche<br />

fallen», «Wo keine Anmache herrscht» lauten<br />

etwa die Statements. Wie sich zwei Schwule<br />

nach einer Party zum Date treffen, illustriert<br />

Claudio Näf fürs Strapazin. Nathanael Gautschi<br />

fotografiert eine Punkversion vom Frühstück<br />

im Grünen, und Tom Fellner setzt einen Kraken<br />

mitten in eine noble Gesellschaft. Dass die Musikperformerinnen<br />

von Quartett Plus 1 Michael<br />

Jackson interpretieren und gleichzeitig (moralische?)<br />

Zweifel hegen, versinnbildlicht eine kaputte<br />

Violine auf einem Sockel. Thi My Nguyen<br />

schliesslich zeigt Videosequenzen aus dem<br />

Alltag ihrer Vorfahren. Grossartig, wie Mutter<br />

und Grossmutter tagelang Speisen zubereiten,<br />

um in der Grossfamilie Feste zu feiern. FS<br />

Špela Čadež · Steakhouse, 2021, 9’38’’<br />

↗ youtube.com/watch?v=W7itWOILlSw<br />

Mikki Levy-Strasser · Party Office, <strong>2023</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Forum Schlossplatz,<br />

Aarau. Foto: Peter Koehl<br />

→ Forum Schlossplatz, bis 7.1.<br />

↗ forumschlossplatz.ch<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Exploring the Decentralized Web<br />

Basel / Münchenstein — Digitale Technologie<br />

in der Kunst, Blockchain, NFT (Non-Fungible<br />

Token), Web3 und DAO (dezentralisierte autonome<br />

Organisation) sind für viele Kunstinteressierte<br />

abstrakte Begriffe und Konstrukte.<br />

Entziehen kann sich die Kunstwelt dem nicht,<br />

und die Ausstellungshäuser greifen die Themen<br />

zunehmend auf. Nun zeigt das HEK in einer<br />

anspruchsvollen und zugleich reichhaltigen<br />

Ausstellung einige der international beachteten<br />

Künstler:innen, die mit den technologischen<br />

Implikationen bestens vertraut sind.<br />

Wie in der Ausstellung deutlich wird, ist für diese<br />

Thematik Vermittlung zurzeit noch wesentlich.<br />

So sind im Saalblatt die Begrifflichkeiten<br />

verständlich erklärt. Auffällig ist zudem, dass<br />

das Ausstellungsdisplay gewisser Kunstwerke<br />

zugleich aufklärt, wie das Sichtbare zustande<br />

kommt. So reflektiert Mario Klingemann<br />

in einem dokumentarischen Video-Interview<br />

die Hintergründe von Botto, einem von ihm<br />

geschaffenen nicht-menschlichen, autonomen<br />

Künstler, der mithilfe von neuronalen Netzen<br />

wie VQGAN+CLIP oder Stable Diffusion Bilder<br />

generiert. Auf diese Weise lässt er hinter die<br />

mit künstlicher Intelligenz geschaffenen Bilder,<br />

von denen einige ausgestellt sind, blicken.<br />

Zugleich erläutert er die Rolle der DAO für den<br />

Auswahlprozess der besonders guten Bilder,<br />

die zum steten Training der KI und damit zur<br />

Verbesserung der Resultate beitragen.<br />

Vernetzung und Partizipation als technisch und<br />

sozial bedingte Begleiterscheinungen lassen<br />

die gezeigten Kunstwerke ständig über die<br />

Ausstellung hinauswachsen. QR-Codes liefern<br />

zusätzliche Informationen oder führen zu den<br />

NFT-Marktplätzen, auf denen die Kunstwerke<br />

in ihrer digitalen Existenz zu finden sind. Die<br />

angegebenen X-Accounts (ehemals Twitter) laden<br />

die Besuchenden ein, mit der in den sozialen<br />

Medien aktiven Künstler:innen-Community<br />

in Verbindung zu treten.<br />

Wer mit aktuellen technologischen Entwicklungen<br />

vertraut ist, findet in der von Sabine<br />

Himmelsbach und Boris Magrini kuratierten<br />

Ausstellung viele Anknüpfungspunkte, wie sich<br />

die gezeigten Werke verorten lassen. Sonst<br />

empfiehlt es sich, einen interdisziplinären<br />

Ausstellungsbesuch zu planen: Ist jemand<br />

mit guten Kenntnissen in Gegenwartskunst,<br />

jemand mit Affinität zum Programmieren,<br />

jemand Versiertes im Umgang mit Social Media<br />

und jemand mit Wissen rund um Blockchain,<br />

NFT und Web3 dabei, dürfte eine sich gegenseitig<br />

befruchtende Diskussion mit vertieften<br />

Einblicken entstehen. SG<br />

Amanda E. Metzger · Ever, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht<br />

HEK, Basel. Foto: Franz Wamhof<br />

eeefff · Economic Orangery, 2021, Ausstellungsansicht<br />

HEK, Basel. Foto: Franz Wamhof<br />

→ HEK (Haus der Elektronischen Künste),<br />

bis 12.11.<br />

↗ hek.ch<br />

HINWEISE // ANIMATION / AARAU / BASEL / MÜNCHENSTEIN<br />

65


Matisse, Derain und ihre<br />

Freunde<br />

Basel — Man spürt förmlich die Explosivität<br />

dieser Kunst, in der sich so vieles expressiv<br />

ankündigt. Nur weg vom Akademischen, getreu<br />

oder ideal Nachbildenden und hin zu befreiter<br />

Faktur, zur reinen Farbmalerei. Das Fin de<br />

Siècle ist passé; neues, intensiveres Leben<br />

braucht die Kunst, neue Formen, neue Kräfte.<br />

Ungenormtes. Das Genormte, die allgemeinen<br />

Erwartungen Erfüllende nimmt sich «au milieu<br />

de l’orgie des tons purs» aus wie «Donatello<br />

chez les fauves». So heisst es in Louis Vauxcelles’<br />

Kritik zum Salon d’automne 1905, wenn er<br />

über die Werke in der Salle VII schreibt, in der<br />

Künstler wie Matisse, Marquet, de Vlaminck,<br />

Manguin, Camoin oder Derain vertreten sind.<br />

Die «wilden Tiere» machen sich den Übernamen<br />

gleich zu eigen, der Fauvismus, der<br />

im Dezember 1904 in einem Pariser Atelier<br />

begann, ist geboren. ‹Matisse, Derain und ihre<br />

Freunde – Die Pariser Avantgarde 1904–1908›<br />

macht das lebendig und nachvollziehbar. Die<br />

Ausstellung präsentiert die vielen, vor über<br />

hundert Jahren entstandenen, heute längst<br />

beim Publikum angekommenen Werke – neben<br />

Ölgemälden Skulpturen, Keramiken und Arbeiten<br />

auf Papier – so, dass man sich am Anfang<br />

der vor Energie sprühenden Bewegung wähnt,<br />

die zur ersten Avantgarde-Bewegung des neuen<br />

Jahrhunderts werden sollte.<br />

Wer sich auf diese Anfangsfrische wie auf zum<br />

ersten Mal Gesehenes einlässt, wird belohnt<br />

mit der Erfahrung von Schönheit, der Schönheit<br />

des suchend gelungenen Werkes, in dem sich<br />

Farben und Linien emanzipieren, Schatten<br />

nicht vorhanden sind oder eigenwillige Wege<br />

gehen, nicht anders als Fläche und Perspektive:<br />

Derains Ansichten von Collioure, Matisse’ ‹La<br />

Sieste› oder Marquets ‹Passarelle à Sainte-Adresse›,<br />

alle aus dem Wunderjahr 1905, dem das<br />

Folgejahr mit Derains London-Gemälden, Stillleben<br />

und Porträts von Matisse und Marquets<br />

‹Affiches à Trouville› in nichts nachsteht. Die<br />

lockere Verbindung von wechselnden Künstlern<br />

und wenigen Künstlerinnen schuf – Cézanne,<br />

den (Neo-)Impressionismus, erste Begegnungen<br />

mit alter französischer und nichteuropäischer<br />

Kunst im Rücken – in wenigen Jahren<br />

eine Reihe revolutionärer Werke, die folgenreich<br />

in die Zukunft wirken. Auch das thematisiert<br />

die Basler Schau. Die zeichnet sich<br />

zudem dadurch aus, dass die Werke nicht nur<br />

in ihrer ästhetischen Zeitlosigkeit zu erleben<br />

sind, sondern dank einer Fülle von Fotografien<br />

und Dokumenten auch im Kontext sozialer Verhältnisse.<br />

Der Katalog mit seinen Essays und<br />

Reprints ist sehr zu empfehlen. AM<br />

Henri Matisse · Intérieur à Collioure (La Sieste),<br />

1905, Öl auf Leinwand, 60 x 73 cm, Sammlung<br />

Gabriele und Werner Merzbacher, Dauerleihgabe<br />

im Kunsthaus Zürich © Succession<br />

H. Matisse / ProLitteris<br />

André Derain · Le Port de Collioure, 1905, Öl auf<br />

Pappe auf Leinwand, 47 x 56 cm, Staatsgalerie<br />

Stuttgart © ProLitteris<br />

→ Kunstmuseum Basel, bis 21.1.<br />

↗ kunstmuseumbasel.ch<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Anekdoten des Schicksals<br />

Bern — Die Ausstellung ‹Anekdoten des<br />

Schicksals› im Kunstmuseum Bern beginnt<br />

selbst mit einer Fügung: Unlängst stiess die<br />

Sammlungskuratorin Marta Dziewańska im<br />

Depot auf die künstlerisch bemerkenswerten,<br />

doch kaum beachteten Werke der Schweizer<br />

Malerin Annie Stebler-Hopf (1861–1918). Es<br />

folgte die Idee zu einer Einzelausstellung, und<br />

in einem Aufruf wurde die Öffentlichkeit um<br />

Auskünfte und weitere Werke der Künstlerin<br />

gebeten. Der Rücklauf war gering, das Projekt<br />

wurde fallen gelassen, nicht aber das Anliegen,<br />

wofür die Episode ebenso steht: selten bis nie<br />

gezeigte Werke der Sammlung und ihre «Geschichten»<br />

dem Publikum näherzubringen. So<br />

wurden Arbeiten von nahezu 80 Künstler:innen,<br />

vorwiegend aus der Schweiz, für eine Ausstellung<br />

ausgewählt, darunter auch mehrere<br />

von Stebler-Hopf. Wobei nun neben einigen<br />

Skulpturen und Objekten vor allem Gemälde<br />

und kleinformatigere Papierarbeiten gezeigt<br />

werden. Letztere seien zum Teil den beschränkten<br />

Mitteln und Möglichkeiten der Künstlerinnen<br />

geschuldet, so die Kuratorin. Was<br />

umgekehrt nicht zum Klischee oder Kriterium<br />

für die künstlerische Qualität werden sollte. So<br />

beeindrucken etwa die Collagen und kleinen<br />

Hinterglasbilder von Nell Walden (1887–1975)<br />

mit einer ganz und gar eigenen, ebenso feinen<br />

wie verspielten Ästhetik.<br />

In die nach Kapiteln wie ‹Instabile Grenzen›,<br />

‹Dimensionen des Selbst› oder ‹Verbundensein›<br />

geordnete Ausstellung, die weiter nach<br />

Motiven wie ‹Muse›, ‹(Selbst)Porträt›, ‹Landschaft›<br />

oder ‹Gemeinschaft› unterteilt sind,<br />

tauchen auch unbekannte Werke von bekannteren<br />

Künstler:innen auf: von Marguerite<br />

Frey-Surbek, Emma Kunz, Alice Bailly oder<br />

Meret Oppenheim; von ihr beispielsweise das<br />

sachlich realistische Stillleben ‹Vier Flaschen<br />

und ein Glas›, 1939. Gegenübergestellt sind sie<br />

sogenannten Schlüsselwerken der Sammlung:<br />

Bildnissen, Stillleben und Landschaften von<br />

Böcklin, Anker, Hodler, Klee oder Kirchner. Im<br />

Nebeneinander mit den hauptsächlich männlich<br />

konnotierten «Meister-Werken» werden<br />

aber auch tradierte Vorstellungen und Rollenbilder<br />

sowie die gängige Kunstgeschichte fortgeschrieben.<br />

Die Texte, die von eingeladenen<br />

Autor:innen wie Melinda Nadj Abonji (*1968),<br />

Dorothee Elmiger (*1985) und Frédéric Zwicker<br />

(*1983) zu den Werken verfasst wurden, halten<br />

dem ebenfalls wenig entgegen, zumal sie der<br />

Literatur verhaftet sind. Sehenswert sind die<br />

«Trouvaillen» der Sammlung gleichwohl, und<br />

weitere «Anekdoten», ergänzt um Werke der<br />

jüngeren Gegenwart, sind durchaus wünschenswert.<br />

MM<br />

Annie Stebler-Hopf · Am Seziertisch (Professor<br />

Poirier, Paris), um 1889, Öl auf Leinwand,<br />

114 x 147 cm, Kunstmuseum Bern<br />

‹Anekdoten des Schicksals›, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Bern. Foto: Rolf<br />

Siegenthaler / Kunstmuseum Bern<br />

→ Kunstmuseum Bern, bis 7.1.<br />

↗ kunstmuseumbern.ch<br />

HINWEISE // BASEL / BERN<br />

67


Fototechnika III<br />

Biel — In Fotolehrbüchern fanden Frauen<br />

lange Zeit nur als Modelle Erwähnung. Ungeachtet<br />

der Tatsache, dass es praktisch von<br />

Beginn der Fotografiegeschichte an begabte<br />

und engagierte Fotografinnen gegeben hat,<br />

gingen männliche Fotografen gern davon aus,<br />

dass Fototechnik für Frauen uninteressant<br />

oder gar unverständlich sei. Drei Fotografinnen<br />

und eine Fotohistorikerin aus Wien schütteln<br />

diese Vorurteile kräftig durch: Caroline<br />

Heider, Lisa Rastl, Claudia Rohrauer und Ruth<br />

Horak beschäftigen sich in Publikationen und<br />

Ausstellungen mit verschiedenen Aspekten<br />

der Fototechnik. Jetzt haben die vier Frauen<br />

im Photoforum Pasquart in Biel die Schau<br />

‹Fototechnika III› eingerichtet, zu der sie auch<br />

drei Schweizer Künstlerinnen eingeladen haben:<br />

Corinne Futterlieb aus Bern sowie Alessia<br />

Olivieri und Christelle Boulé aus Lausanne.<br />

Die Künstlerinnen stellen sehr unterschiedliche<br />

Fragen an die Fotografie. Einige Arbeiten reflektieren<br />

explizit die Rolle der Frau in diesem<br />

Medium. Claudia Rohrauer zum Beispiel posiert<br />

in einer Bildserie mit einem knappen weissen<br />

Kittel bekleidet im Fotolabor und spielt so auf<br />

das Klischee der gefälligen Assistentin an.<br />

Corinne Futterlieb drückt in einer Arbeit, die<br />

ohne Kamera entstanden ist, Fotopapieren<br />

ihren Daumen auf. Der Fingerabdruck auf einem<br />

Abzug, normalerweise der schlimmste Fehler,<br />

wird hier zum Statement. Caroline Heider hat<br />

sich alte Fotohandbücher vorgenommen, vor<br />

allem die Tipps, wie weibliche Modelle sich<br />

mithilfe verschiedener Filter und Blenden aufhübschen<br />

lassen. Sie folgt diesen Anleitungen<br />

auf eigene Weise, schmiert zum Beispiel dick<br />

Vaseline auf einen Filter und erzeugt so recht<br />

bizarre Bilder. Alessia Olivieri analysiert das<br />

fotografische Bild und taucht gewissermassen<br />

in die Fotografie selbst ein: Sie legt ein<br />

Selbstporträt unters Elektronenmikroskop und<br />

lässt so ein abstraktes Muster aus Salzkristallen<br />

entstehen, das von futuristischer Schönheit<br />

ist. Lisa Rastl schliesslich, die oft Kunstwerke<br />

in Museen fotografiert, geht der Frage nach der<br />

Autorinnenschaft nach. Sie zeigt eine Serie, in<br />

der sie die Aufnahme eines abstrakten Gemäldes<br />

von Josef Albers immer wieder abgelichtet<br />

hat: ein Foto vom Foto vom Foto. Was ist am<br />

Ende dieses Prozesses das Kunstwerk? Wann<br />

verwandelt sich das Bild von Albers in das<br />

Foto von Rastl? Die Künstlerin veranschaulicht<br />

mit dieser Arbeit einen wichtigen kunsttheoretischen<br />

Diskurs auf kluge und zugängliche<br />

Weise. AH<br />

Alessia Olivieri · Selbstporträt, 2017,<br />

Proben aus dem Elektronenmikroskop,<br />

Vergrösserungs faktor 1037<br />

Caroline Heider · Reading Photoguides<br />

(Chapter Color), <strong>2023</strong>, Pigmentprint, 40 x 60 cm<br />

© ProLitteris<br />

→ Photoforum Pasquart, bis 19.11.<br />

↗ photoforumpasquart.ch<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Une sensation contemporaine<br />

Grand-Lancy / Genf — Diese Ausstellung ist<br />

Gegengift gegen die Verleugnung der Krise,<br />

die sich seit der Verpflichtung des Globus auf<br />

materielles Wachstum in den 1970er-Jahren<br />

auftürmt und nun unmittelbar droht, über uns<br />

alle einzubrechen. Die Nahrungsreserven werden<br />

knapp, und nicht wenige Schurken versuchen<br />

bereits, das Recht der Stärkeren für deren<br />

Überleben in Erdbunkern und Raumschiffen<br />

zur Tagesordnung zu erklären. Der Besuch der<br />

Schau ‹Une sensation contemporaine› in der<br />

Villa Bernasconi ist eine Stunde der Wahrheit<br />

inmitten einer irren Tendenz zu Esoterik und<br />

zum Glauben an einen technischen Fortschritt,<br />

der kaum mehr das Leben verbessern kann, nur<br />

dessen letzte Ressourcen erschöpft. So zeigt<br />

die Auswahl von Werken, die aus der Sammlung<br />

von Genfs Fond cantonal de l’art contemporain<br />

und aus den Jahren 1990 bis 2016 stammen,<br />

dass die aktuellen Probleme im Grunde längst<br />

bekannt sind. In der ältesten Arbeit – ein trotz<br />

des dystopischen Charakters optimistisches<br />

Ölbild von Jean-Frédéric Schnyder – ragt ein im<br />

Titel als ‹Gösgen IX› bezeichnetes Atomkraftwerk<br />

mit Strommasten aus üppiger Natur, wie<br />

sie inzwischen überall zunehmend vertrocknet.<br />

Das jüngste Werk – eine die Buchstabenfolge<br />

«onde» des Covers von Le Monde vom 3.11.2015<br />

aufblasende und vernebelnde Lithografie von<br />

Alain Huck – verweist auf die teils selbst auf<br />

Spitzenebene nicht mehr aufklärende Medienlandschaft.<br />

Titelgebend für die Schau war Miriam<br />

Cahns Gemälde ‹Zeitgenössisches Gefühl›,<br />

2009, das eine nackte Figur mit geisterhaftem<br />

Gesicht zeigt.<br />

Drei dazugeladene ukrainische Künstlerinnen<br />

machen die Opfer deutlich, die Menschen in<br />

der Ukraine seit dem 24.1.2022 erbringen, um<br />

einer Diktatur Einhalt zu gebieten, die – auch<br />

in Kollaboration mit westlichen Kleptokraten –<br />

die letzten Werte der Demokratie angreift. Anna<br />

Zvyaginstsevas weisses, fein mit Zeichnungen<br />

des Kriegs versehenes Gewand wirkt wie ein<br />

Brautkleid und Leichenhemd zugleich. Auch<br />

in Alevtina Kakhidzes Versuch, ihr Werk durch<br />

eine Zerstreuung ihres Archivs zu retten,<br />

vermischen sich Hoffnung und Verzweiflung.<br />

Kateryna Lysovenko schliesslich erhellt, wie<br />

Putins Propaganda funktioniert. So hat sie<br />

zeichnerisch die Zerstörung des Theaters<br />

von Donetsk in Mariupol am 16.3.2022 nach<br />

Berichten der Überlebenden der Bevölkerung,<br />

die dort Zuflucht suchte, sowie der offiziellen<br />

Presse in Russland festgehalten – just nach<br />

dem Verbrechen und erneut ein Jahr danach:<br />

Die Opfer wurden erst als Nazis dargestellt und<br />

die wenigen Überlebenden später als reuig und<br />

Russlands Völkervereinigung dankbar. KHO<br />

Miriam Cahn · Zeitgenössisches Gefühl,<br />

2009, Öl auf Leinwand, 125,2 x 81,5 cm.<br />

Foto: Annik Wetter<br />

Kateryna Lysovenko · Oxana (The Hunt), <strong>2023</strong>,<br />

Bleistift, Wasserfarbe auf Papier, 40 x 30 cm,<br />

aus der Serie ‹History 2, from the words of the<br />

invaders, written for the general public by the<br />

official media of their country›, <strong>2023</strong><br />

→ Villa Bernasconi, bis 3.12.<br />

↗ villabernasconi.ch<br />

HINWEISE // BIEL / GRAND-LANCY / GENF<br />

69


André Thomkins<br />

Grenchen — Kein Zweifel, an den Arbeiten des<br />

früh verstorbenen Ausnahme-Wort-Bildkünstlers<br />

André Thomkins können wir uns kaum<br />

sattsehen. 1930 in Luzern geboren, verstarb<br />

er 1985 in West-Berlin auf dem Gipfel seines<br />

Ruhms. Eine gross angelegte Retrospektive im<br />

Kunstmuseum Liechtenstein, wo sein Nachlass<br />

verwahrt wird, unterstrich vor zehn Jahren seine<br />

herausragende Bedeutung für die europäische<br />

Nachkriegsmoderne. Das Kunstmuseum<br />

Solothurn zeigte in diesem Sommer eine weitere<br />

gewichtige Überblicksschau aus eigenen Beständen<br />

und der Sammlung des ebenso längst<br />

verstorbenen Freundes Serge Stauffer.<br />

Warum der Künstler nun aber kurz darauf im<br />

nahegelegenen Kunsthaus Grenchen erneut<br />

gezeigt werden muss, diesmal mit einem<br />

Ausschnitt aus seinem druckgrafischen Werk,<br />

will nicht einleuchten. Der ambitionierte Titel<br />

‹Panta rhei›, «alles fliesst», führt auf die falsche<br />

Spur. Sicher lassen sich die Übergänge vom<br />

Wort ins Bild und vom Bild ins Wort als fliessender<br />

Vorgang beschreiben. Spezifisch für<br />

Thomkins’ druckgrafisches Werk ist dies jedoch<br />

nicht. Thomkins scheint an der Druckgrafik<br />

mehr als einem Mittel der Reproduktion der<br />

zeichnerischen Einbildungskraft denn als<br />

experimentellem Feld mit fluider Eigendynamik<br />

interessiert, wie das etwa bei seinem Freund<br />

und Kollegen Dieter Roth der Fall war. Roth<br />

begann seine Künstlerkarriere im Gegensatz<br />

zu Thomkins als Druckergehilfe. Ein wörtliches<br />

«Pantha rhei» gab es bei Thomkins allerdings.<br />

Er wurde für seine Lackskins berühmt. Dabei<br />

wurden ab 1955 Lackfarben in Wasser verbracht,<br />

manipuliert und auf Papier dergestalt<br />

abgezogen, dass surreale Traumräume entstanden.<br />

Von Druckverfahren ist der Vorgang nicht<br />

weit entfernt. Doch Lackskins zeigt man bis auf<br />

eine kleine Arbeit mit Stempeldruck, ‹serein<br />

beau de l’air›, 1956, in Grenchen nicht.<br />

Dennoch erwarten uns am Jurasüdfuss zahlreiche<br />

Denk- und Augenfreuden. Während die<br />

Nachkriegsavantgarden ihre Werke überwiegend<br />

«ohne Titel» firmieren liessen, sind Werktitel<br />

bei Thomkins konstitutiv. Sie erweitern das<br />

Sichtbare auf dem Papier in den Imaginationsraum<br />

der Betrachtenden. Die Radierung ‹Trauer<br />

in Energie umwandeln›, 1975, zum Beispiel oder<br />

die Weichgrundätzung ‹Bahre: Bürde drüber<br />

hab›, 1975, sind surreal verspielte Seelenlandschaften,<br />

in denen selbstsichere Figurinen<br />

ihren Platz behaupten, um mit uns aus dem organisierten<br />

Bildraum auszubrechen. Die Reise<br />

lohnt sich. MG<br />

André Thomkins · lies, magie zeig am seil!,<br />

1968, Offsetdruck auf Papier, 24,1 x 16,8 cm,<br />

Nachlass André Thomkins / Kunstmuseum<br />

Liechtenstein, Vaduz<br />

André Thomkins · Quadratur des Lebenslaufes<br />

(10 Anagramme von Lebenslauf), 1968, Buchstaben,<br />

gedruckt auf Papier und ausgeschnitten,<br />

auf Papier, 23 x 23 cm, Nachlass André<br />

Thomkins / Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz<br />

→ Kunsthaus Grenchen, bis 28.1.<br />

↗ kunsthausgrenchen.ch<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


10+10+1 | Jubiläum Frauenkunstpreis<br />

Interlaken — Im Rahmen des 20 Jahre Jubiläums<br />

des Frauenkunstpreises präsentiert<br />

das Kunsthaus Interlaken eine vielschichtige<br />

Schau. Insgesamt zehn ehemalige Hauptpreisträgerinnen<br />

wurden im Vorfeld eingeladen, mit<br />

einer Tandemperson ihrer Wahl an der Ausstellung<br />

teilzunehmen. Davon ausgehend starteten<br />

Maia Gusberti und Daria Gusberti beispielsweise<br />

ihr erstes gemeinsames Projekt. Als<br />

Ausgangsort diente ihnen ein Haus im Tessin, in<br />

welchem die Schwestern einen Grossteil ihrer<br />

Kindheit verbrachten und das ihnen auch heute<br />

noch Rückzugsmöglichkeit bietet. Während<br />

grob gehaltene Zeichnungen auf Gipsfaserplatten<br />

den das Haus umrundenden Horizont<br />

visualisieren, zeugen die Videoarbeiten von<br />

einer spielerischen Auseinandersetzung mit<br />

dem Ort und dessen Zeitlichkeit. Wer hat hier<br />

gewohnt, und wer wird das Haus zukünftig<br />

besetzen? Die Künstlerinnen greifen Fundstücke<br />

auf, die in ihrer Erinnerungen zweckfrei<br />

sind, und versuchen mit rituell anmutenden<br />

Gesten deren ursprünglichen Funktionen auf<br />

den Grund zu gehen. Anouk Sebald und Salomé<br />

Bäumlin wiederum führen in enger Zusammenarbeit<br />

ihre je sehr gegensätzlichen Medien<br />

zusammen. Unter dem Titel ‹PussyLove› hängt<br />

eine Tapisserie an langen Fäden von der Decke.<br />

Auf sie und darüber hinaus projiziert ist ein<br />

Video von knallig pinker Farbigkeit. Hier trifft<br />

langwierige Handarbeit auf die Flüchtigkeit des<br />

Mediums Film, Organisches auf Künstliches.<br />

Ganz anders gingen Tanja Schwarz und Olivia<br />

Abächerli vor. Sie produzierten eine Zeitung,<br />

in der ihre jeweils sehr investigativen Vorgehensweisen<br />

illustriert werden und welche die<br />

Besucher:innen mitnehmen können.<br />

Während Matthias Jungck, der damalige<br />

Gründer der Stiftung Frauenkunstpreis, die<br />

Auszeichnung als «Angriff auf die von Männern<br />

dominierte Kunstszene» verstand, nimmt der<br />

Vorstand das Jubiläum zum Anlass, um über<br />

die Initialidee nachzudenken und sie im aktuellen<br />

Kontext zu verorten. Auch die zur Ausstellung<br />

erschienene Publikation bietet explizit<br />

den Künstlerinnen selbst Raum, um über ihre<br />

Schaffensweisen und Lebensformen zu sprechen,<br />

aber auch um ihre Einschätzungen zur<br />

aktuellen Situation von Frauen im Kunstbetrieb<br />

darzulegen sowie sich grundsätzlich zum Begriff<br />

«Frau» zu äussern. Eine erste Konsequenz<br />

darauf folgt alsbald. So wird nach der Verleihung<br />

an die diesjährige Preisträgerin Sereina<br />

Steinemann im Oktober der Preis zukünftig<br />

unter dem neuen Namen Jungck-Künstlerinnenpreis<br />

ausgeschrieben werden. KSP<br />

Maia Gusberti, Daria Gusberti · Fili, nodi e<br />

bucchi – nell’orbita della linea insubrica #1,<br />

<strong>2023</strong>, Filmstill<br />

Salomé Bäumlin, Anouk Sebald · PussyLove,<br />

<strong>2023</strong>, Video, Textil, 600 x 120 x 300 cm<br />

→ Kunsthaus Interlaken, bis 19.11.<br />

↗ kunsthausinterlaken.ch<br />

HINWEISE // GRENCHEN / INTERLAKEN<br />

71


Space is the place<br />

Lausanne — Ob ich einen Herzschrittmacher<br />

habe, will der nette Mann am Empfang<br />

wissen. Es klingt wie eine Warnung, so als<br />

sei das Programm ‹Space is the place› nichts<br />

für schwache Nerven. Bestehend aus zwei<br />

Ausstellungen, einer filmischen Retrospektive,<br />

vier Installationen im öffentlichen Raum und<br />

einem zugehörigen Veranstaltungsprogramm,<br />

bestimmt ‹Space is the place› das gesamte<br />

Herbstprogramm des mudac. Davon ist ‹Terra –<br />

Le design de notre planète› eine Eigenproduktion,<br />

der mit ‹Cosmos – Design d’ici et<br />

au-delà› eine Ausstellung vorangestellt wird,<br />

die vom CID Centre d’innovation et de design im<br />

belgischen Grand-Hornu übernommen wurde.<br />

Die zwei Ausstellungen, die nahtlos ineinander<br />

übergehen, sind stichwortartig in Kapitel<br />

unterteilt. So geht es vom Solarsystem zu den<br />

Galaxien und weiter zu den Universalgesetzen.<br />

Die Kapitel dienen dabei als Handlauf, anhand<br />

dessen man sich orientieren kann, wo man<br />

sich gerade thematisch im Weltraum befindet.<br />

Das ist hilfreich, denn die gezeigten Objekte<br />

und Werke vermögen oft nur ansatzweise die<br />

vertiefte Auseinandersetzung zu vermitteln,<br />

mit der sich die zahlreichen Designer:innen und<br />

Künstler:innen dem Thema gewidmet haben.<br />

Nicht selten kippen Design und Wissenschaft<br />

ins Poetische, so wie bei der Installation ‹Sea<br />

of Tranquility›, 2015, von Unfold, in der das Duo<br />

aus den Niederlanden mit einem Duftdesigner<br />

zusammenarbeitete, um den Geruch von<br />

Mondstaub nachzuahmen. Ausgangspunkt<br />

dafür sind die Erinnerungen von zwölf Astronauten<br />

in den NASA-Unterlagen der Apollo-<br />

12-Expedition aus dem Jahr 1969. Poetisch<br />

schlicht wirkt auch die Arbeit ‹Universe Composition›,<br />

2012, von Wyssem Nochi, der in einem<br />

kleinformatigen Wandteppich die Materie<br />

des Universums quantifiziert. So besteht die<br />

Arbeit primär aus schwarzer und grauer Wolle<br />

(stellvertretend für 99,6 % Dunkle Energie,<br />

Dunkle Materie und intergalaktisches Gas) mit<br />

nur einem schmalen Streifen Weiss, der die uns<br />

bekannte 0,4 % Materie darstellt. Die Auflösung<br />

zur initialen Frage nach dem Herzschrittmacher<br />

findet sich in der Arbeit ‹L’Indécis›, 2021,<br />

von Jean-François D’Or. Der belgische Designer<br />

lässt in einer zufälligen Choreografie der physikalischen<br />

Anziehungskraft ein Pendel über acht<br />

grossen Magneten kreisen. In der Gänze ist das<br />

alles ein bisschen «all over the place». Dennoch<br />

ist es eine vergnügliche Doppelausstellung,<br />

in der auch grosse Fragen Platz finden und es<br />

wunderbare Werke zu entdecken gibt. RD<br />

Unfold · Sea of Tranquility, 2015, Ausstellungsansicht<br />

mudac, Lausanne. Foto: Etienne<br />

Malapert<br />

Jean-François D’Or · L’Indécis, 2021, Ausstellungsansicht<br />

mudac, Lausanne. Foto: Etienne<br />

Malapert<br />

→ mudac – Musée cantonal de design et d’arts<br />

appliqués contemporains, bis 4.2.<br />

↗ mudac.ch<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Émilienne Farny<br />

Pully — Fast zehn Jahre nach ihrem Tod wird<br />

der Kunst von Émilienne Farny (1938–2014)<br />

endlich eine Retrospektive gewidmet. Die<br />

umfassende Schau des Kunstmuseums Pully<br />

bietet eine einzigartige Möglichkeit, alle Facetten<br />

des Werks der Waadtländerin zu entdecken:<br />

Von den Baustellenansichten, die sie in den<br />

1960ern in Paris im Stile der Pop Art realisierte,<br />

über Details der städtischen Umgebung bis hin<br />

zu Ausstellungseröffnungen (Serie ‹Vernissages›);<br />

von Schneelandschaften, in denen die<br />

Zeit stillsteht, bis hin zu Porträts – vor allem<br />

von Männern –, die an Hopper erinnern, bleibt<br />

Farnys Œuvre einzigartig. «Meine Welt ist die<br />

alltägliche Schönheit, die ich in ihrer Objektivität<br />

malen möchte», sagte die Malerin, die<br />

jeweils Alltagsszenen fotografierte, von denen<br />

sie später im Atelier sorgfältig vereinfachte<br />

Versionen malte. «Ihre Kunst ist dennoch nicht<br />

fotorealistisch», sagt der Kunsthistoriker und<br />

ehemalige Partner Michel Thévoz. Zwischen<br />

ihr und dem fotografierten Objekt besteht<br />

eine gewisse Distanz, die immer spürbar ist.<br />

Wie in ihrer berühmten Serie von Häuseransichten<br />

‹Le bonheur suisse›, die sie 1972 nach<br />

ihrer Rückkehr in die Schweiz malte. Nicht<br />

immer fühlt man sich beim Betrachten wohl,<br />

im Hintergrund dieser stillen und fast banalen<br />

Bilder herrscht eine gewisse Spannung. Farny<br />

verstand es, Atmosphäre zu schaffen. IDL<br />

Émilienne Farny · L’homme qui ne va nulle part,<br />

1989, Acryl auf Leinwand, 120 x 162 cm, Musée<br />

d’art de Pully. Foto: Genoud Arts graphiques<br />

→ Musée d’art de Pully, bis 3.12.<br />

↗ museedartdepully.ch<br />

Fernando Obieta & Gregor Vogel<br />

Rapperswil-Jona — Seit fünf Jahren arbeiten<br />

Fernando Obieta und Gregor Vogel an ‹forever›.<br />

Für fünf Monate ist die Installation jetzt im<br />

Kunst(Zeug)Haus Rapperswil zu sehen. Diese<br />

zeitliche Entsprechung ist zufällig, passt aber<br />

perfekt, denn Zeit ist eines der grossen Themen<br />

der beiden Künstler. Andere Forschungsfelder<br />

sind Erinnerung, Datenspeicherung, Kontrolle<br />

und Macht. Im Zentrum ihres Werks steht das<br />

Unsichtbare: digital gespeicherte Sounds und<br />

deren Wiedergabe.<br />

Für die Ausstellung in der Reihe Seitenwagen –<br />

eine Förderplattform für Kunstschaffende<br />

unter dreissig Jahren – haben Obieta und Vogel<br />

ihre Untersuchungen nun in eine sichtbare<br />

Form gebracht. Im weissen Ausstellungskabinett<br />

haben sie fünf schwarze Stelen platziert,<br />

die miteinander durch Kabelkanäle verbunden<br />

sind. Sobald drinnen gesprochen wird,<br />

draussen ein Gewitter niedergeht oder wie an<br />

der Vernissage ein Volksfest mit Blasmusik<br />

eröffnet wird, zeichnet ein Aufnahmegerät<br />

in der ersten Stele die Töne auf und schickt<br />

sie nach einem definierten Zeitraster an die<br />

nächste weiter. Jeder dieser schwarzen Körper<br />

spielt den Sound ab und sendet ihn gleichzeitig<br />

weiter, bis er schliesslich bei dem ersten<br />

wieder ankommt. Jeder Soundtransport erfolgt<br />

nach einem anderen Intervall, die kürzeste<br />

Zeitangabe lautet «191 Sekunden = 3 Minuten<br />

11 Sekunden», die längste «4793 Sekunden =<br />

1 Stunde 19 Minuten 53 Sekunden». Dadurch,<br />

dass die erste Stele nicht nur die neuen Geräusche<br />

aufnimmt, sondern auch jene, die von<br />

den anderen Stelen wieder abgespielt werden,<br />

entsteht ein zunehmend dichter Klangteppich.<br />

Zumindest theoretisch – je nachdem,<br />

wie belebt die Ausstellung ist. Während des<br />

repetitiven Abspielens und Wiederaufnehmens<br />

wird der Ton schwächer und schwächer, wird<br />

mit Neuem überlagert, bis schliesslich auch<br />

das Neue leise schwindet. Damit haben Obieta<br />

und Vogel ein treffendes Bild für Erinnerungen<br />

gefunden: Sie produzieren die Geräusche nicht,<br />

sondern sammeln sie. Sie verleihen dem Raum<br />

ein Gedächtnis und lassen Aufzeichnungen<br />

HINWEISE // LAUSANNE / PULLY / RAPPERSWIL<br />

73


wie Erinnerungen verblassen. Darüber hinaus<br />

formulieren sie Technologiekritik, indem sie<br />

beispielsweise offen lassen, ob, wo oder wofür<br />

die Daten gespeichert werden und was genau<br />

in den schwarzen Stelen passiert. Die Technik<br />

ist hochkomplex und bleibt verborgen. Zugleich<br />

animiert der interaktive Charakter der Installation,<br />

sich zu beteiligen, Töne eigens für ‹forever›<br />

zu erzeugen, immer im Bewusstsein, dass sie<br />

anschliessend nicht mehr kontrolliert werden<br />

können. KS<br />

‹Fernando Obieta & Gregor Vogel – forever›,<br />

<strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Kunst(Zeug)Haus,<br />

Rapperswil-Jona<br />

Die Bestie des Krieges<br />

St. Gallen — Der Krieg ist dunkelbraun und hat<br />

eine stachlige Mähne. Angriffslustig blickt er<br />

aus seinen vertikal gestellten Augen: In Maria<br />

Prymaschenkos Gouache ist ‹Die Bestie des<br />

Krieges› ein rundliches Tier mit kurzen Beinen<br />

und eingerolltem Schwanz. Die ukrainische<br />

Künstlerin (1909–1997) hat es in den 1970er-<br />

Jahren zu Papier gebracht. Da galt sie in ihrer<br />

Heimat längst als «Volkstalent». Später kam<br />

auch internationale Anerkennung hinzu. Das<br />

verhinderte nicht, dass Werke Prymaschenkos<br />

jetzt während der russischen Invasion beschädigt<br />

und zerstört wurden. Die aktuelle Ausstellung<br />

im open art museum mit Untertitel ‹Naive<br />

Kunst aus der Ukraine› ist deshalb zweierlei:<br />

Sie ist das Angebot, ukrainische Kulturgüter<br />

zu schützen, indem sie ausser Landes gezeigt<br />

werden, und zugleich vermittelt sie die identitätsstiftende<br />

Kraft und den Wert der Naiven<br />

Kunst. Prymaschenkos Tier- und Blumenbilder<br />

bilden nur einen kleinen Teil der Schau. Grosses<br />

Augenmerk liegt auf Szenen des Landlebens<br />

und Porträts aus der Hand von Hryhorii Ksionz,<br />

Yakylyna Yarmolenko und anderen: Bäuerinnen<br />

und Bauern lassen sich in repräsentativer Pose<br />

malen. Stolz und Verbundenheit mit dem eigenen<br />

Dorf sprechen aus diesen Motiven. Jetzt<br />

leidet nicht nur diese Lebenswelt unter Angriff<br />

und Zerstörung, auch ihre kulturellen Zeugnisse<br />

sind akut bedroht. KS<br />

‹Fernando Obieta & Gregor Vogel – forever›,<br />

<strong>2023</strong> (Detail), Ausstellungsansicht Kunst(Zeug)<br />

Haus, Rapperswil-Jona<br />

→ Kunst(Zeug)Haus, bis 28.1.<br />

↗ kunstzeughaus.ch<br />

Panas Yarmolenko · Porträt von Olha Bozhko<br />

und ihrem Bruder Wolodymyr, 1946, Öl, Leinwand,<br />

88,5 x118 cm, Slg. Rodovid Gallery, Kiew<br />

→ open art museum, bis 25.2.<br />

↗ openartmuseum.ch<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Wanda Czelkowska<br />

Susch — Sie propagierte die Abschaffung<br />

der Skulptur als starren Formbegriff, legte 66<br />

monumentale Betonplatten ins Museum und<br />

hängte in der gleichen Anzahl Leinwände mit<br />

Glühbirnen darüber. Die polnische Bildhauerin<br />

Wanda Czelkowska (1930–2021) war unabhängig<br />

und selbstbestimmt – wie ihre Katze. Das<br />

Haustier taucht im Muzeum Susch wiederholt<br />

auf, genauso wie die rätselhafte Zahl 66.<br />

Ebenso spielerisch kommt die Aufforderung<br />

daher, man möge sich eingangs der Schau an<br />

den Tisch neben drei raubeinige Gipsfiguren<br />

stellen und mitmachen bei deren Kartenspiel.<br />

Ein Frühwerk. Die in Vilnius aufgewachsene und<br />

in Krakau ausgebildete Künstlerin war von der<br />

Idee beflügelt, dass das Denken die Hauptquelle<br />

aller Kunst ist. Deshalb formte sie monumentale<br />

Gipsköpfe, die sie wie Schachfiguren<br />

auf einen überdimensionierten Tisch stellte.<br />

Eine Fotografie, auf der sie ihren eigenen Kopf<br />

in transparentes Tuch wickelt und die Hände<br />

wie im Würgegriff um den Hals hält, erinnert an<br />

ihr Künstlerinnenleben: kreativ – und dennoch<br />

eingeschränkt in ihrem Tun. Als Mitglied der<br />

Krakauer Avantgarde realisierte sie Ausstellungen<br />

in Polen und einige wenige im Ausland.<br />

Man dankte es ihr spät. Erst im Alter von<br />

86 Jahren wurde sie mit einer Retrospektive im<br />

Warschauer Nationalmuseum geehrt. FS<br />

Wanda Czelkowska · Absolute Elimination der<br />

Skulptur als Formbegriff, 1972/1995/<strong>2023</strong>,<br />

66 Betonplatten, 66 Leinwände, 66 Glühbirnen,<br />

Nachlass der Künstlerin. Foto: Federico Sette<br />

→ Muzeum Susch, bis 26.11.<br />

↗ muzeumsusch.ch<br />

Time Will Tell / Marianne Mueller<br />

Wädenswil — Von Jahrgang 1929 bis 1991 –<br />

‹Time Will Tell› in der Kunsthalle 8000 spannt<br />

einen weiten Bogen und fragt anhand vier künstlerischer<br />

Positionen, welche Kunst «überdauert».<br />

Dabei begegnet die verrätselte Textilarbeit<br />

‹Müller›, 2000, von Regula Humm (*1929) Werken<br />

von Monster Chetwynd (*1973), Magdalena<br />

Baranya (*1981) und Val Minnig (*1991).<br />

Die heute 93-jährige Wädenswilerin Humm<br />

entwickelte nach der Kunstgewerbeschule über<br />

Jahrzehnte im Stillen ihren einzigartigen Stil<br />

in der Technik der Wachsreservierung: Dabei<br />

musste sie jedes komplexe Motiv minutiös<br />

durch Abdecken und Einfärben in mehreren<br />

Schichten aufbauen. Den ‹Müller› zeigt sie mit<br />

einem Mühle-Brettspiel unterm Arm in einer<br />

fantastisch-assoziativen Szenerie vor einem<br />

Wasserrad, umgeben unter anderem von einer<br />

tanzenden Figur, Tauben und wilden Ornamenten.<br />

Diese symbolische Welt spinnt eine<br />

Verbindung zu Chetwynds kleinen Gemälden<br />

nachtaktiver Tiere der Serie ‹Bat Opera›. Die<br />

in die Schweiz gezogene Britin ist sicher die<br />

bekannteste Position des Quartetts. Sie trifft<br />

auf die zwei Abgängerinnen der Zürcher Hochschule<br />

der Künste: Baranyas poppige Keramikarbeiten<br />

kontrastieren dabei mit Minnigs an die<br />

Wand geschraubten, mit Sprüchen und Spuren<br />

übersäten Holzskulpturen. Trotz den Unterschieden<br />

funktioniert der Raum erstaunlich<br />

gut, da alle Künstler:innen in ihrem Medium die<br />

Kunst der Andeutungen pflegen.<br />

Dazu passt auch die zweite Schau in der Kunsthalle<br />

8000 von Marianne Mueller (*1966) im<br />

angrenzenden Saal. Die Installation ‹Chasing<br />

Waterfalls_ZH_23›, <strong>2023</strong>, notabene eine Umdeutung<br />

der Drogenwarnung aus dem bekannten<br />

Hip-Hop-Song der Band TLC, besteht aus<br />

unterschiedlichen Vorhängen, einer demontierten<br />

Duschkabine sowie Schuhen und schweren,<br />

dunklen Keramikkörpern auf kleinen Hockern,<br />

die ebenfalls mit unseren Assoziationen spielen.<br />

An die Fotografin, als die Mueller bisher<br />

in Erscheinung trat, erinnert zwar bloss die<br />

Fotografie eines Körpers, die prekär an ein paar<br />

Fäden klebt. Trotzdem lassen sich Bezüge zu<br />

HINWEISE // RAPPERSWIL / ST. GALLEN / SUSCH / WÄDENSWIL<br />

75


ihren früheren fotografischen Arbeiten herstellen,<br />

wie etwa der Fokus aufs Display oder das<br />

Thema Intimität. Auch optische Effekte sind<br />

immer noch Teil der Arbeit – so ergibt sich beim<br />

Abschreiten der Fäden ein Moirée.<br />

Das Spiel mit Nuancen von Mueller wird im<br />

letzten Saal quasi geerdet. Dort zeigt das Duo<br />

Altherr/Weiss mit ‹Elephant Guard Table›, 2021,<br />

einen glänzenden Designertisch aus Aluminium,<br />

der mit seinem misslungenen Probeguss<br />

als Pendant auf einem Haufen schwarzen<br />

Formsands schwerfällig zu tanzen scheint. AD<br />

Marianne Mueller · Chasing Waterfalls_ZH_23,<br />

<strong>2023</strong>, Fransenvorhänge, Keramik, Hocker,<br />

Fundstücke, Fotografie, Malerei, Ausstellungsansicht<br />

Kunsthalle 8000, Wädenswil<br />

Doris Stauffer<br />

Zürich — Die Kuratorin Marianne Burki kannte<br />

das künstlerische Schaffen von Doris Stauffer<br />

(1937–2017) schon lange. Im Zusammenhang<br />

mit der letztjährigen Ausstellung ‹Balance –<br />

1970–1990: Kunst, Gesellschaft, Umwelt› im<br />

Kunstmuseum Solothurn besuchte sie zum ersten<br />

Mal das Archiv der Künstlerin und erkannte<br />

Potenzial für eine separate Archivausstellung.<br />

Numerisch lässt sich nicht sagen, aus wie<br />

vielen Texten und Fotografien Burki für die Ausstellung<br />

‹Doris Stauffer – Fotografie. Einblicke<br />

ins Archiv› bei jevouspropose selektiert hat.<br />

Weder der Archivar Michael Hiltbrunner noch<br />

die Kuratorin oder die nächsten Verwandten<br />

können exakt sagen, wie gross das Archiv ist.<br />

Doch alle stimmten zu: Es gibt sehr viel Material.<br />

Die Schau ist in drei Bereiche gegliedert:<br />

Ausbildung, politisches Engagement und<br />

Fotografie als Dokumentation. Jedes Thema<br />

wird durch eine Fotoserie repräsentiert, wobei<br />

Letzteres in allen drei vorhanden ist. Die Bilder<br />

werden von einer kleinen Auswahl an Textmaterial<br />

ergänzt. Ein Brief erregte meine Aufmerksamkeit<br />

besonders. Stauffer schilderte darin<br />

ihre Situation als Feministin, Mutter, Künstlerin<br />

und Lehrerin während der 1970er-Jahre. Sie<br />

war all dies in einer Person und damit auch<br />

eine Vorkämpferin für die Frauen heute. Gerade<br />

dies zeigt das Archiv besonders deutlich. FF<br />

‹Time Will Tell›, Ausstellungsansicht Kunsthalle<br />

8000, Wädenswil, mit Werken von<br />

Monster Chetwynd (vorne) und Regula Humm<br />

(hinten)<br />

→ Kunsthalle 8000, bis 2.12.<br />

↗ kunsthalle8000.ch<br />

Ausstellungskopie von Diapositiv aus dem<br />

Archiv Doris Stauffer, Graphische Sammlung<br />

der Schweizerischen Nationalbibliothek, Bern<br />

→ jevouspropose, bis 25.11.<br />

↗ jevouspropose.ch<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Ursula Rodel<br />

Zürich — «Wild und schön» leuchtet als<br />

geschwungener, neonpinker Schriftzug von<br />

der schwarzen Wand des schatullenähnlichen<br />

Pavillons im ersten Stock des Landesmuseums.<br />

Eine leichte Rampe führt hinauf ins Universum<br />

von Ursula Rodel (1945–2021). Es ertönen<br />

Klänge aus Ravels ‹Bolero›, Originalstücke aus<br />

ihrem Schaffen sind wie auf einem Laufsteg<br />

aufgereiht, ein diagonal gestreifter schwarz-roter<br />

Teppich dämpft die Schritte, ein samtgolden<br />

schimmernder runder Divan lädt zum Pausieren.<br />

Der Lebenslauf der Künstlerin und Modepionierin<br />

ist in der Ausstellung eingebettet in den<br />

zeitlichen Kontext und führt uns in eine Ära, in<br />

der das Leben noch unter der Haut der spröden<br />

Limmatstadt pulsierte. Die aus einer Aargauer<br />

Hotelier-Familie stammende Rodel arbeitete<br />

anfangs der 1970er-Jahre als Stylistin im<br />

Globus (wo sie Walter Pfeiffer kennenlernte),<br />

bevor sie 1972 zusammen mit Katharina Bebié-<br />

Lardelli (*1939) und Sissi Zöbeli (*1949) das<br />

Modelabel Thema Selection gründete und an<br />

der Weiten Gasse 9 im Zürcher Niederdorf den<br />

ersten Laden eröffnete.<br />

Stoffmuster, Kleider, Zeichnungen und Skizzenbücher<br />

bieten Einblick in die Welt hinter Schaufenstern<br />

und Laufstegen, wo sich sehr viel<br />

und sehr harte Arbeit offenbart. Rodel entwarf<br />

alles von Hand, ihre Bilder sind Kunstwerke mit<br />

eigener Statur, kraftvoll-farbig, ohne Zurückhaltung<br />

in der Strichführung. Die wenigsten<br />

Entwürfe wurden realisiert. Ihr zeichnerisch<br />

geprägtes Spätwerk und Arbeiten aus ihrem<br />

eigenen Label Ursula Rodel Création (ab 1986)<br />

werden in der Ausstellung ebenso gewürdigt<br />

wie die drei legendären Modeschauen von<br />

Thema Selection, an denen unter anderem die<br />

Untergrund-Ikone Irene Staub alias Lady Shiva<br />

lief. Mit Staub (1952–1989) verband Rodel eine<br />

lange Partnerschaft.<br />

Die Anfänge des Ladens waren bescheiden, erst<br />

ein begeisterter Artikel in der amerikanischen<br />

Vogue brachte internationale Anerkennung.<br />

Rodel kam in der Folge zu Aufträgen aus der<br />

Filmbranche, wo sie Catherine Deneuve – auch<br />

privat – einkleidete, und schloss Freundschaften<br />

über Sprach- und Kulturgrenzen hinaus.<br />

Das ikonische «Ziggy-Stardust-Foto» auf dem<br />

Ausstellungsplakat entstand in den 1980ern in<br />

Paris. Ihr letztes kleines Atelier befand sich an<br />

der Hohlstrasse, daraus sind Werkzeuge wie<br />

auch Entwürfe und letzte Kreationen zu sehen.<br />

Ihre Mitgründerin Sissi Zöbeli leitet noch heute<br />

die Thema Selection, und der Laden befindet<br />

sich immer noch im Niederdorf, unterdessen an<br />

der Spiegelgasse 16. TS<br />

Ursula Rodel · Kollektionszeichnung,<br />

1980. Foto: Schweizerisches Nationalmuseum<br />

Ursula Rodel in ihrem Atelier über dem Laden<br />

von Thema Selection, Weite Gasse 9, Zürich,<br />

undatiert. Foto: Candid Lang / Staatsarchiv<br />

Kanton Aargau / Ringier Bildarchiv<br />

→ Landesmuseum Zürich, bis 31.3.<br />

↗ landesmuseum.ch<br />

HINWEISE // WÄDENSWIL / ZÜRICH<br />

77


BESPRECHUNGEN<br />

Marianne Halter & Mario Marchisella — Poetische Abgesänge<br />

Videos, Zeichnungen, Objekte und Klänge: Das Schweizer Künstlerpaar<br />

Marianne Halter und Mario Marchisella verwandelt in<br />

seiner Ausstellung ‹Bühnen, Brachen und zwei Plattenspieler›<br />

das Haus für Kunst Uri in Altdorf in einen immersiven, akustisch-visuellen<br />

Erlebnisraum: virtuos, poetisch und prägnant.<br />

Altdorf — Draussen ist man umgeben von den felsigen Hängen der Urner Berge, doch<br />

kaum betritt man das Haus für Kunst Uri, nehmen einen Marianne Halter (*1970)<br />

und Mario Marchisella (*1972) mit in die Ferne. Zum Beispiel nach Schanghai: In der<br />

Videoinstallation ‹Old Town New Town›, <strong>2023</strong>, ist ein Mann in Anzug – Marchisella<br />

selbst – zu sehen, der bedächtig durch die Altstadt der chinesischen Metropole mit<br />

ihren teils heruntergekommenen Häusern schreitet. Dazu schlägt er mit Trommel und<br />

Schlaghölzern einen einfachen Rhythmus, der nur unterbrochen wird von den lautstarken<br />

Warenanpreisungen von Verkäufer:innen, deren deutsche Übersetzungen als<br />

Laufschriften über im Raum verteilte LED-Displays ziehen: «Ausverkauf!», «Grosse<br />

Räumung!» Plötzlich wird der Gang des Mannes zu einer Art Trauerzeremonie, musste<br />

doch in den letzten Jahren ein Grossteil der Altstadt modernen Bauten weichen.<br />

Der städtische Raum und seine Veränderungen sind zentrale Themen in der von<br />

Barbara Zürcher kuratierten Schau. Auch in der Arbeit ‹Fine›, 2017. Aus grosser Höhe<br />

blicken wir auf den Markusplatz in Venedig. Tourist:innen schlendern gemütlich<br />

über die Piazza, nur einer ist zielstrebig unterwegs: der elegant gekleidete Mann, der<br />

mehrfach in der Schau auftaucht; ein Wiedergänger, ein Prophet. Mit 6,5 Litern San-<br />

Benedetto-Mineralwasser giesst er das italienische Wort «Fine» auf den Platz – so<br />

gross, dass es nur von Weitem zu erkennen ist. Ein Ende haben nicht nur die verdunstenden<br />

Buchstaben, sondern auch Venedig selbst, dürfte die Lagunenstadt doch aufgrund<br />

steigender Meeresspiegel irgendwann verschwinden.<br />

So schwer manche Themen wiegen, durchzieht die Arbeiten von Halter und Marchisella<br />

doch oft eine Leichtigkeit. Nicht zuletzt wegen der Absurdität mancher Versuchsanordnungen:<br />

Der Trommler etwa zieht neugierige Blicke von Stadtbewohner:innen<br />

auf sich; und beim Gedanken an die irritierten Venedig-Gäste angesichts des Mannes,<br />

der scheinbar sinnlos, aber gezielt Wasser vergiesst, schmunzelt man. Zusammengehalten<br />

wird die Ausstellung dabei durch den Ton. Klänge, Rhythmen und Geräusche<br />

benachbarter Arbeiten gehen ineinander über und machen den Gang durch<br />

die Räume zu einem immersiven Erlebnis. Und so verlässt man das Haus für Kunst<br />

gleichermassen inspiriert wie nachdenklich. Tobias Söldi<br />

→ ‹Marianne Halter & Mario Marchisella – Bühnen, Brachen und zwei Plattenspieler›, Haus für Kunst<br />

Uri, bis 19.11. ↗ hausfuerkunsturi.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Marianne Halter & Mario Marchisella · You are my Ghost, 2021, 2-Kanal-Videoinstallation, Sound,<br />

Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri, Altdorf. Foto: F.X. Brun<br />

Marianne Halter & Mario Marchisella · Old Town New Town, <strong>2023</strong>, 3-teilige Rauminstallation mit<br />

Videoprojektion, Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri, Altdorf. Foto: F.X. Brun<br />

BESPRECHUNGEN // ALTDORF<br />

79


Niko Pirosmani — Ein moderner Bauernsohn<br />

Der westliche Kanon der Kunstgeschichte ortet Innovation und<br />

Entwicklung vor allem im Bruch zu Traditionen. Niko Pirosmani<br />

widersetzt sich diesem Narrativ: Seine Bilder haben ihr Zuhause<br />

in der volkstümlichen Überlieferung. Jetzt verspricht der Georgier,<br />

unsere Moderne in Richtung Osten zu öffnen.<br />

Basel / Riehen — Niko Pirosmani (1862–1918) malte die Bärenmutter, den Fuchs und<br />

das Reh. Er malte eine Bäuerin, Tischgesellschaften oder einen Ostertisch mit Lamm<br />

am Bach. Den Pinsel zu führen hatte er sich selbst beigebracht, um das Leben darzustellen,<br />

wie es sich ihm zeigte. Dem Mädchen mit Schmetterlingsnetz und Luftballon<br />

gab er eine ebenso markante Kopfbedeckung wie dem Fischer, der knöcheltief<br />

vor schwarzem Grund im Wasser steht: Ein Strohhut umkreist gelb sein Gesicht und<br />

macht die profane Figur schlicht zum Heiligen. «Man sieht Pirosmani und glaubt an<br />

Georgien», formulierte der Schriftsteller Grigol Robakidse schon 1926. An Georgien<br />

zu glauben heisst heute, zu staunen: So im Frieden mit den Farben der Folklore, so<br />

erzählfreudig, so unbekümmert erfinderisch im Umgang mit religiös konnotierter Figuration<br />

war moderne Kunst lange nicht zu sehen.<br />

Auch wenn er immer wieder in seine ländliche Heimat im Osten des Landes zurückgekehrt<br />

sei: Sein hauptsächlicher Wirkungskreis verdankte der früh verwaiste<br />

Autodidakt der Stadt mit ihrer multikulturellen Bevölkerung, ihren Tauschgeschäften,<br />

Handwerksbuden, Musikanten und Tavernen: Tiflis war ein «Melting Pot», der<br />

einen Gebrauchskünstler wie ihn ernähren konnte. In seinen armen Jahren schuf<br />

er Wandschmuck, Wirtshausschilder und Porträts für Kost und Logis. Noch zu Lebzeiten<br />

vor allem von Künstlern an nicht-akademische Ausstellungen vermittelt, ist<br />

Pirosmani längst im Museum und inzwischen auch im internationalen Kunstbetrieb<br />

angekommen. Die Fondation Beyeler, die mit über fünfzig «Hauptwerken» zu seiner<br />

bisher grössten Einzelausstellung im Westen einlädt, versucht beides: Pirosmani als<br />

Meister vorzustellen, der ohne Weiteres Anschluss findet an seine in Paris geschulten<br />

Zeitgenossen. Und seiner eigentümlich naiven Intelligenz, mit dem White Cube<br />

nicht Herkunft, Heimat und Verwurzelung zu stehlen. Gastkurator Daniel Baumann<br />

schöpft auch im Katalog aus einem langjährigen Dialog mit georgischen Kolleg:innen<br />

und schlägt mit zwei künstlerischen Positionen eine Brücke ins Hier und Jetzt. Andro<br />

Wekua platziert ein «äsendes Reh» in ein rundum mit weissem Vorhang ausgestattetes<br />

Kabinett. Ergänzt um eine emaillierte Blume und eine Madonna aus seinem eigenen<br />

Kosmos, heiligt die Installation den Zauber des Vergänglichen, wie er Pirosmanis<br />

archetypische Figuration insgesamt untermalt. Thea Djordjadze schuf eine lichte<br />

Raumskulptur, die als Träger von historischen Bildern und sprachlicher Information<br />

jede nostalgische Aneignung auch als vorläufig befragt. Isabel Zürcher<br />

→ ‹Niko Pirosmani›, Fondation Beyeler, bis 28.1. ↗ fondationbeyeler.com<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Niko Pirosmani · Reh vor einer Landschaft, nicht datiert, Öl auf Karton, 98,5 x 70,5 cm, Sammlung Shalva<br />

Amiranashvili Museum of Fine Arts, Georgisches Nationalmuseum, Tbilissi © Infinitart Foundation<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL / RIEHEN<br />

81


Markus Raetz — Bilder in Bewegung<br />

Ausgangspunkt der Überblicksschau von Markus Raetz im<br />

Kunst museum Bern ist der kürzlich erschienene ‹Catalogue raisonné›<br />

zum plastischen Werk. Die Ausstellung, die darüber hinaus<br />

Zeichnungen zeigt, lädt dazu ein, das Œuvre des Schweizer<br />

Künstlers von verschiedenen Seiten zu erkunden.<br />

Bern — «Für die Präsentation seiner Werke bevorzugte Markus Raetz (1941–2020)<br />

stets den Altbau des Museums», sagt Stephan Kunz vom Bündner Kunstmuseum,<br />

der als Gastkurator die Retrospektive in Bern konzipierte. So erstreckt sich ‹Markus<br />

Raetz – oui non si no yes no› über zwei Stockwerke des alten Stettlerbaus, wobei der<br />

Auftakt bewusst in die Mitte, ins Foyer des Obergeschosses, gelegt wurde. Zurückhaltend,<br />

doch repräsentativ, ist hier etwa die Wandarbeit ‹Schwimmer/Ramatuelle›,<br />

1984, zu sehen, mit zwei in entgegengesetzte Richtungen blickenden Schwimmern,<br />

oder die Eisenplastik ‹Kopf 1›, 1992, die nach halber Umgehung auf dem Kopf steht.<br />

Von diesem Raum aus ermöglicht die Ausstellung verschiedene Zugänge zu den<br />

Arbeiten aus den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. Mit der Installation ‹ohne Titel<br />

(Wolke)›, 2020, wurde gar ein Werk aus letzten Entwürfen des Künstlers eigens für die<br />

Retrospektive realisiert. Von ihm gerne verwendete Motive wie eine Mickey Mouse,<br />

eine Weinflasche oder eine Tabakpfeife hängen aus Draht geformt in ständiger Bewegung<br />

von der Decke. Diese sogenannten Mobiles aus dem Spätwerk sind in den<br />

benachbarten Sälen gleich mehrfach zu sehen, manche zum ersten Mal.<br />

Auf den unterschiedlichen Wegen, die durch die Ausstellung genommen werden<br />

können, spiegelt sich Raetz’ Werk, das stetig um Phänomene der Wahrnehmung und<br />

der optischen Illusion kreist. Chronologisch beginnt die Schau im Erdgeschoss mit<br />

Zeichnungen wie den ‹Notizbüchern›, die den Objekten und Installationen vorangehen.<br />

Sie machen die Eigenständigkeit der Ausstellung gegenüber dem vom Schweizerischen<br />

Institut für Kunstgeschichte erstellten Werkverzeichnis zur Plastik aus.<br />

Darauf folgen ‹Zeichnungen im Raum›, zum Beispiel die liegende Holzfigur ‹Mimi›,<br />

1979, weiter die ‹Metamorphosen›, deren Form sich je nach Standpunkt verändert:<br />

so bei den Antonymen ‹si – no›, 1996, und ‹todo – nada›, 1996, oder bei Werken wie<br />

‹Hasenspiegel›, 1988/2000, und ‹Nichtpfeife›, 1990/1992, deren Bezüge zu Magritte<br />

und Beuys offensichtlich sind. Zusätzlich Aufschluss zu Werk und Künstler geben ein<br />

digitaler Führer sowie eine Neufassung des Filmporträts zu Markus Raetz von Ivan<br />

Schumacher aus dem Jahr 2008.<br />

Schade, dass im Gegensatz zur vielseitigen Ausstellung an erster Stelle Männer<br />

für Begleitkatalog und Rahmenprogramm engagiert wurden. Trotzdem eröffnet gerade<br />

die Publikation mit Fokus auf Raetz’ Atelier ebenso feinsinnige wie erweiternde<br />

Perspektiven auf das Werk dieses wichtigen Schweizer Künstlers. Marc Munter<br />

→ ‹Markus Raetz – oui non si no yes no›, Kunstmuseum Bern, bis 25.2. ↗ kunstmuseumbern.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Markus Raetz · Chambre de lecture, 2013–2015 (Ausschnitt), Eisendraht, Polyamidfaden, Sitzbank,<br />

Aargauer Kunsthaus, Aarau © ProLitteris, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Bern<br />

Markus Raetz · Mimi, 1979, Ausführung 2004, Eichenholz, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Bern<br />

© ProLitteris. Beide Fotos: Rolf Siegenthaler<br />

BESPRECHUNGEN // BERN<br />

83


Franziska Furter — Tretminen im Aquarium<br />

Die ortsspezifische Installation beginnt bereits im schmalen<br />

Treppenhaus: Ein Hauch von Türkis strahlt über die Betonsichtwand<br />

und lenkt den Schritt und die Neugierde in den Laborraum<br />

des Bündner Kunstmuseum Chur. ‹Making Waves› von Franziska<br />

Furter wirft disparate Wellen.<br />

Chur — Atelieraufenthalte an unterschiedlichen Orten seien für ihr künstlerisches<br />

Schaffen wegweisend, betont Franziska Furter (*1972). Die künstlerischen Entscheidungen<br />

und die Stimmung im Laborraum des Bündner Kunstmuseums hat die in<br />

Basel lebende Künstlerin aus ihrer dreimonatigen Residency in der Fundaziun Nairs<br />

im Unterengadin im Sommer 2022 gefiltert. Ein vorgängig zurechtgelegtes Konzept<br />

musste sie zwar über den Haufen werfen und vor Ort in Chur die einzelnen Raumelemente<br />

neu ausrichten. «Meine Arbeiten entstehen stets in Prozessen, die ich nicht<br />

vorhersehen kann.» In vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Zufall sitzt ‹Making<br />

Waves› nun umso präziser.<br />

Ihr Atelier in Scuol befand sich im ehemaligen Heizungsraum der Bäderanlagen<br />

mit Sicht auf den Inn. Der aufmerksame Blick der Künstlerin labte sich an den zwischen<br />

Braungrau bis Sonnentürkis wechselnden Flussfarben. Da entdeckte sie auf<br />

dem schmalen Band zwischen Hauswand und Wasser Nester von Nägeln und anderen<br />

Metallteilen – möglichweise Überreste von für die Erwärmung des Badwassers<br />

genutzten alten Brettern. Sie haben Rost und Ablagerungen zugelegt, verklumpten.<br />

Die Künstlerin hat sie nun mittels Magnetkugeln zu ‹Small Fires› arrangiert und in<br />

Chur auf dem Terrazzoboden des Laborraums gruppiert. Eigentlich wollte sie sie wie<br />

kleine Wesen auf die Beine stellen, wie in ihrer Ausstellung bei Lullin + Ferrari in Zürich.<br />

Nun liegen sie auf dem Rücken und strecken die Glieder von sich. Kleine Feuer<br />

gegen den Frost? Zusammen mit den feinen, von Furter eigenhändig aufgezogenen<br />

silbernen Glasperlen-Schnüren eröffnen sie ein weites Assoziationsfeld, von in Fischernetzen<br />

verhedderten Seeigeln über tote Spinnen vor zerstörten Spinnweben<br />

bis zu von den Fluten des Hochwassers angespülten Tretminen. Oder ist alles einfach<br />

ein grosses Aquarium in der Zahnarztpraxis?<br />

Die Ambivalenz der Raumerfahrung ist der Künstlerin wichtig, und sie spiegelt<br />

sich im Titel. ‹Making Waves› ist aber auch eine Referenz an Nancy Holt. Die US-amerikanische<br />

Land-Art-Künstlerin und Poetin hält in einer 1972 entstandenen gleichnamigen<br />

Zeichnung, die an grafische Darstellungen wissenschaftlicher Auswertungen<br />

erinnert, die Präsenz ihrer drei Ichs im Verlauf eines Tages fest, das künstlerische,<br />

das feministische, das mystische. Die Leseart der Glasperlen-Installation ‹Atoms of<br />

Delight› erweitert sich zu Fieber-, Erfolgs- oder Wasserstandkurven. Ursula Badrutt<br />

→ ‹Franziska Furter – Making Waves›, Bündner Kunstmuseum Chur, bis 26.11.<br />

↗ buender-kunstmuseum.ch<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


‹Franziska Furter – Making Waves›, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Bündner Kunstmuseum Chur<br />

BESPRECHUNGEN // CHUR<br />

85


Hannah Darabi — American Dream in Teheran<br />

Ein Stadtgebiet erkunden und dann in Archiven graben: Das ist<br />

die Vorgehensweise der iranischen Fotografin Hannah Darabi.<br />

Sie hat grosse Stadtplanungsprojekte in Paris und ihrer Heimatstadt<br />

Teheran untersucht. Im Centre de la photographie Genève<br />

präsentiert sie Arbeiten rund um die visuelle Kultur Irans.<br />

Genf — Hannah Darabi wurde zwei Jahre nach dem Beginn der iranischen Revolution<br />

im Jahr 1979 geboren, als die unter der Schah-Dynastie eingesetzte Modernisierung<br />

des Landes ins Stocken geriet. Dennoch ist von der gewaltigen stadtplanerischen<br />

Umwälzung Teherans, die 1969 begann, vieles sichtbar, etwa das dichte Autobahnnetz<br />

oder neue Stadtviertel. Teheran träumte davon, ein neues Los Angeles zu werden,<br />

eine Stadt der modernen Mittelschicht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass<br />

sich die Schwarz-Weiss-Ansichten kalifornischer und iranischer Städte eingangs der<br />

Ausstellung stark ähneln. «Nur wegen des Lichts kann ich Los Angeles von Teheran<br />

unterscheiden», gesteht mir die Fotografin im Gespräch. Beiderorts scheint die Sonne<br />

unendlich lange, aber die klare, fotogene Atmosphäre des kalifornischen Himmels<br />

steht im Gegensatz zu den starken Lichtkontrasten des iranischen Firmaments.<br />

Für die Ausstellung in Genf hat Darabi gemeinsam mit der Kuratorin Danae Panchaud<br />

zwei neuere Fotoprojekte zusammengestellt. Das erste trägt den poetischen<br />

Namen ‹Soleil of Persian Square›, 2017–2021, und entstand in Südkalifornien und Los<br />

Angeles, wo sich seit den 1980er-Jahren die weltweit grösste iranische Diaspora-<br />

Gemeinde befindet: daher der Name «Tehrangeles». In Little Persia, den Strassen<br />

des iranischen Viertels von L.A., spürte Darabi die unauffälligsten Zeichen der iranischen<br />

Präsenz auf: in Farsi geschriebene Schilder oder Strassennamen wie «Persian<br />

Square». In den Häusern der iranischen Diaspora fand sie Gegenstände, die für sich<br />

selbst sprechen – etwa persische Teppiche. In einer anderen Arbeit, ‹Haut et fragiles›,<br />

2013–2016, zeigt Darabi anhand von Archivmaterial zur iranischen Volksmusik und<br />

ihren Sänger:innen, die heute grösstenteils in den USA leben, ein komplexeres Bild<br />

von Teheran. Fotos von K7-Covern, Ausschnitte aus Musikvideos und -filmen bilden<br />

einen interessanten Kontrapunkt zu dieser spannenden fotografischen Reise.<br />

Darabis Werk ist der Dokumentarfotografie zuzuordnen. Sie selbst betrachtet die<br />

US-amerikanischen Dokumentarfotografen der 1960er-Jahre als ihre Vorbilder. «In<br />

meinen Bildern sieht man das, was man sehen will», erklärt sie. Es gibt keine konstruierte<br />

Erzählung, die Interpretation ist völlig offen. Darabi lebte bis 1996 in Teheran.<br />

Derzeit arbeitet sie von Paris aus, wo sie ihr Fotografiestudium absolviert hat, am<br />

Bild ihrer Heimatstadt. «Es ist ein gemischtes Bild, ein Patchwork, wie ich», sagt die<br />

Fotografin – und lacht. Ingrid Dubach-Lemainque<br />

→ ‹Hannah Darabi – You’re so Teheran›, Centre de la photographie Genève, bis 19.11.<br />

↗ centrephotogeneve.ch<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Hannah Darabi · Sans titre, 2016, aus der Serie ‹Haut Bas Fragile›, Teheran, 2013–2016<br />

BESPRECHUNGEN // GENF<br />

87


Your Voice, Keep Breathing — Raum zum Zuhören<br />

Das Kunsthaus Langenthal präsentiert in ‹Your Voice, Keep Breathing›<br />

zehn unterschiedliche Audioarbeiten von Künstler:innen,<br />

die Stimme als Medium nutzen. Der Rundgang ermöglicht das<br />

Eintauchen in eine akustische Parallelwelt und fordert die Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Aufmerksamkeit.<br />

Langenthal — Im zweiten Stock des Kunsthaus Langenthal ist es sehr leise – das<br />

erstaunt, bei ‹Your Voice, Keep Breathing› geht es nämlich ums Zuhören. Das Haus<br />

präsentiert zehn Audioarbeiten, die von unterschiedlichen Künstler:innen eigens<br />

für diesen Kontext geschaffen wurden. Ein neongelber Vorhang webt sich wie eine<br />

Schallwelle durch die Ausstellungsräume und führt zur ersten Audiostation. Sobald<br />

ich die von der Decke hängenden Kopfhörer aufsetze und mich so mit der Szenografie<br />

verkable, verschwinden Schritte und Geflüster der Besucher:innen – und es wird<br />

auf einmal sehr laut. Die erste Audioarbeit besteht aus imitierten Meeressäugerlauten<br />

der Sängerin, Klang- und Performancekünstlerin Julie Semoroz, im selben Raum<br />

reagiert darauf ein sanfter Dialog zwischen menschlicher Stimme und Saxofon der<br />

Künstlerin tina omayemi reden und des Saxofonisten Tapiwa Svosve.<br />

Der Ausstellungsbesuch ist ein Tauchgang von Soundbubble zu Soundbubble; jedes<br />

Kopfhöreraufsetzen ein kleines Abenteuer. Es ist bemerkenswert, wie die teilweise<br />

komplett unterschiedlichen Arbeiten durch ihre räumliche Nähe miteinander<br />

sprechen: Text oder Gesang mit Atmung, artifizielle Klänge mit organischen Geräuschen<br />

und Rhythmen. Die einzelnen Beiträge verweben sich so zu einem grossen<br />

Klangteppich. Inhaltlich befassen sich die Positionen mit Themen, die von Hydrofeminismus<br />

über Resilienz bis zu Heilpflanzen und Cyborgs reichen. Die schlichte Inszenierung<br />

der Audiostationen hilft, den Fokus weg vom Visuellen auf das Gehör zu<br />

richten; das Erleben der Ausstellung wird auch zu einer Auseinandersetzung mit der<br />

eigenen Aufmerksamkeit. Unweigerlich stellt sich die politische Frage, wem zugehört<br />

wird und wem nicht: Welche Stimmen erhalten eine Plattform? Und welchen höre ich<br />

als Besucherin länger zu? Womit kann ich mich identifizieren, welche machen ungeduldig?<br />

An den Wänden ist jeweils die Dauer der Audios notiert – weil sie im Loop abgespielt<br />

werden, gibt es aber weder einen klaren Anfang noch ein gekennzeichnetes<br />

Ende. Bei einigen Arbeiten wünschte ich mir bequemere Sitzgelegenheiten, um mir<br />

das Zuhören möglichst angenehm zu machen. Der demokratische Aspekt der Kuration<br />

ist allerdings bei dieser Sammelausstellung eine grosse Stärke: Jede akustische<br />

Blase wird gleich inszeniert, das verunmöglicht eine vorschnelle Wertung. Das Abstreifen<br />

der letzten Kopfhörer ist schliesslich wie ein Auftauchen aus einer Parallelwelt,<br />

und die Bilder nehmen wieder Überhand. Ava Slappnig<br />

→ ‹Your Voice, Keep Breathing›, Kunsthaus Langenthal, bis 19.11. ↗ kunsthauslangenthal.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


‹Your Voice, Keep Breathing›, Ausstellungsansicht Kunsthaus Langenthal. Foto: Lorin Greub<br />

BESPRECHUNGEN // LANGENTHAL<br />

89


In anderen Räumen — Wälz dich herum und lebe<br />

Mit ‹In anderen Räumen› erzählt das Münchner Haus der Kunst<br />

die Geschichte des Environments zwischen 1956 und 1976 neu –<br />

ausschliesslich mit Werken von Künstlerinnen. Nicht wenige<br />

unter ihnen laden zum Trip durch den weiblichen Körper ein,<br />

dessen Erkundung stets auch ein politisches Statement war.<br />

München — Am Eingang zum Haus der Kunst muss man die Schuhe ausziehen, danach<br />

führt eine Art Barfusspfad durchs Museum. Wer sich durch den Schlitz in Lygia<br />

Clarks abstrahiertes Befruchtungs-Labyrinth ‹A casa é o corpo. Penetração, ovulção,<br />

germinação, expulsão› wagt, tritt in Dunkelheit auf weiche, runde Objekte. Oder man<br />

stürzt sich in Marta Minujíns quietschbuntes Kissen-Gekröse ‹¡Revuélquese y viva!›<br />

(Wälz dich herum und lebe). Ja, diese Kunst will erlebt und ertastet werden.<br />

‹In anderen Räumen› ist ein Parcours durch die weibliche Installationskunst, ohne<br />

Anspruch auf Vollständigkeit, überzeugend kombiniert. Den Auftakt macht ‹Red<br />

(Shape of Mosquito Net)›, das älteste Werk: ein hängender, offener Quader aus Vinylplanen,<br />

den Tsuruko Yamazaki 1956 in einem Park installiert hatte. Das grösste Environment<br />

nimmt die Mittelhalle ein: Aleksandra Kasubas ‹Spectral Passage› ist eine<br />

zeltartige Struktur in Regenbogenfarben, die sinnbildlich die Stationen des Lebens<br />

streift. Höhlungen aus Stretchgewebe nehmen einen freundlich auf, man schwebt<br />

über kuschelweichen Teppich, begleitet von Gustav Holsts ‹Planeten›-Klängen.<br />

Pioniere der Installationskunst wie Kurt Schwitters oder Allan Kaprow, der 1958<br />

den Begriff «Environment» für sein eigenes Werk prägte, sind nur ideell präsent.<br />

Während später die Pop-Art-Künstler wie Schöpfergötter Figurenszenarien arrangierten<br />

und die Minimalisten auf das Elementare, Licht und Raum, setzten, nehmen<br />

die Frauen sich selbst in den Blick und führen auch das Publikum mitten hinein in ihr<br />

Innerstes. Zwar muss Niki de Saint Phalles betretbare Riesen-Nana fehlen, die nach<br />

der Schau 1966 in Stockholm zerstört wurde. Doch zur Begehung des abstrahierten<br />

Mutterleibs lädt Lea Lublins transparenter Tunnel-Pneu ‹Penetración/Expulsión<br />

(Fluvio Subtunal)› ein. Provokant und mutig war dies zu einer Zeit, in der Künstlerinnen<br />

oft kaum ernstgenommen wurden. Im Macho-Land Argentinien unter der Militärjunta,<br />

wo die gebürtige Polin Lublin lebte, enthielt die Penetrationsplastik auch ein<br />

politisches Statement. Tania Mouraud wiederum schuf mit ‹We used to know› eine<br />

Kammer des Schreckens, in der grelle Scheinwerfer, unerträgliche Hitze und ätzender<br />

Sound den Aufenthalt zur Qual machen. In einer katastrophalen Welt wie dieser<br />

gebe es keinen Grund, das Publikum zu bespassen, kommentiert sie ihre Arbeit. ‹In<br />

anderen Räumen› ist bei aller konzeptuellen Multisensualität ein Ort, an dem männliche<br />

Gewalt paraphrasiert und harter Stoff verhandelt wird. Roberta De Righi<br />

→ ‹In anderen Räumen – Environments von Künstlerinnen 1956–1976›, Haus der Kunst, bis 10.3.<br />

↗ hausderkunst.de<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Judy Chicago · Feather Room, 1966–<strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Haus der Kunst, München<br />

© ProLitteris. Foto: Constantin Mirbach<br />

BESPRECHUNGEN // MÜNCHEN<br />

91


Hannah Weinberger — Mit der Kunst ins Gespräch kommen<br />

Die neoklassizistische Architektur des Kunstmuseum Solothurn<br />

ist ein Organismus aus Räumen. Vor rund einem Jahr hat Hannah<br />

Weinberger angefangen, ihre Ausstellung für das Haus zu choreografieren.<br />

Ihre Intervention setzt auf das Hören und macht<br />

den Blick zum Thema.<br />

Solothurn — Ein Cluster aus Tönen ist auf der kleinen Terrasse wahrnehmbar, die<br />

dem Gebäude des Kunstmuseum Solothurn vorgelagert ist und in den Park übergeht.<br />

Kommen sie aus dem Inneren eines voluminösen Steinobjekts, von dem nicht klar<br />

ist, wie lange es hier schon lagert? Im Hinhören bestätigt sich die Annahme. Eine<br />

Mikroerfahrung, die wie eine Einladung von Hannah Weinberger (*1988) wirkt, sich<br />

den eigenen Sinnen weiter anzuvertrauen und mit gesteigerter Aufmerksamkeit auf<br />

den Aufenthalt im Museum einzustimmen, wo zeitgleich Ausstellungen von Dimitra<br />

Charamandas (→ S. 48–57) und Lex Vögtli stattfinden.<br />

Während der Vorbereitungen ist Weinberger, die in Basel arbeitet und unterrichtet,<br />

wiederholt nach Solothurn gekommen, um die Räume auf ihre Proportionen, Akustik,<br />

Materialien und Licht hin zu erkunden und sich mit der Sammlung auseinanderzusetzen<br />

– unter anderem mit Gemälden von Albert Anker, Ferdinand Hodler, Cuno Amiet,<br />

Henri Matisse und Ottilie von Roederstein, die im ersten Obergeschoss zu sehen sind.<br />

«Die Geschichte des Blicks in der Porträtmalerei ist faszinierend, da sie die Entwicklung<br />

von künstlerischen Stilen und kulturellen Normen widerspiegelt», sagt die<br />

Künstlerin. «Von den strengen und ausdruckslosen Blicken in der klassischen Porträtmalerei<br />

bis zu den intensiven und persönlichen Blicken in der modernen Kunst<br />

vermittelt der Blick den Betrachtenden Informationen über die Zeit, den Kontext und<br />

die Emotionen des Porträtierten.» In Solothurn, aber auch an anderen Orten, tastete<br />

sie die Oberflächen von Gemälden mit der Kamera ab, filmte Menschen dabei, wie<br />

sie sich in Museen verhalten: vor Werken, mehrheitlich impressionistischen Landschaften<br />

und Porträts stehen bleiben, um die darauf dargestellten Personen länger<br />

zu betrachten, Ausschnitte mit Mobiltelefonen zu fotografieren und weiterziehen,<br />

um mehr oder weniger still und unkommentiert eine nächste Erfahrung mit Kunst<br />

und darüber mit sich selbst zu machen. Der daraus entstandene Film zieht die Blicke<br />

bei Eintritt in die Ausstellung an. Gleich dort kommen die Besucher:innen selbst über<br />

sensorgesteuerte Kameras spielerisch ins Bild, vervielfältigen und verflüchtigen sich<br />

wieder, bevor sie sich in den folgenden Räumen als Filmschauende und Passanten<br />

erfahren und reflektieren können, getragen von gecoverten Songs und Sounds, die<br />

den Filmen unterlegt sind oder von ihnen selbst erzeugt werden. Stefanie Manthey<br />

→ ‹Hannah Weinberger – Here They Come And There They Go›, Kunstmuseum Solothurn, bis 31.12.<br />

↗ kunstmuseum-so.ch<br />

→ ‹Hannah Weinberger – When Times Ring›, OTO Sound Turm, Zürich, bis 17.11. ↗ oto.museum<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


‹Hannah Weinberger – Here They Come And There They Go›, Ausstellungsansicht Kunstmuseum<br />

Solothurn. Foto: David Aebi<br />

BESPRECHUNGEN // SOLOTHURN<br />

93


Not My Circus, Not My Monkeys — Die Kunst mit dem Zirkus<br />

‹Das Motiv des Zirkus in der zeitgenössischen Kunst› mag zunächst<br />

nach ungetrübter Welt des Spektakels klingen. Was im<br />

Untertitel nüchtern mitschwingt, führt uns eine gross angelegte<br />

Schau im Kunstmuseum Thun jedoch in seiner ganzen Ambivalenz<br />

vor Augen. Vom Clownskostüm bis zur Katastrophe.<br />

Thun — Schon das titelgebende Sprichwort ‹Not My Circus, Not My Monkeys› – kurz:<br />

es geht mich nichts an – ist mehrdeutig. Zumal hinter der vordergründigen Verweigerung<br />

eine dezidierte Auseinandersetzung der Ko-Kuratorinnen Helen Hirsch und Katrin<br />

Sperry zu Themen der Schau und Zurschaustellung steckt. Daraus entstanden ist<br />

im Kunstmuseum Thun eine ebenso sorgfältig wie spannend kuratierte Ausstellung<br />

mit Werken von über zwanzig internationalen Künstler:innen.<br />

Gleich eingangs lädt uns Boris Rebetez (*1970) auf eine Tribüne, deren Rundung<br />

von der Manege abgewandt ist. ‹Regarde et je regarde aussi›, 2001, hält uns, wenn<br />

auch «en miniature», den Spiegel vor und treibt ein Spiel mit der «verkehrten Welt».<br />

So treffen wir in der Ausstellung immer wieder auf scheinbar Verdrehtes und Ungewohntes.<br />

Als Metapher für die Melancholie, oder aber als Geste der Entsagung und<br />

Abkehr von der gewohnten Zirkusnummer. Bei Kathryn Andrews (*1973) etwa baumelt<br />

ein Clownskostüm verlassen an einem Tierkäfig, und Ugo Rondinone (*1964) hängt<br />

die Schuhe eines Clowns buchstäblich an den Nagel. Anderswo lässt er den Komiker<br />

erschlafft zu Boden sinken, der ständigen Belustigung müde geworden. Francisco<br />

Sierra (*1977) zeigt auf zwei Bildern Clowns, deren Lachen zum fratzenhaften Grinsen<br />

erstarrt ist, und auf dem monumentalen Wandteppich ‹The Opposite of Me Is I›,<br />

2011, von Miriam Bäckström (*1967) posiert der schwedische Starschauspieler und<br />

Regisseur Börje Ahlstedt mit konsterniertem Blick als tragisch-komischer Pierrot.<br />

Weiter trollen zottelige Zirkustiere aus Gips von Nicola Hicks (*1960) frei herum und<br />

verkünden auf Zirkusplakaten ihr Aufbegehren. Ein metallenes Röhnrad von Latifah<br />

Echakhch (*1974), worin Artist:innen gewöhnlich ihre Kreise drehen, steht dagegen<br />

verlassen da, und Dieter Meier (*1945) inszeniert sich als glamouröser Zauberer,<br />

doch, wie der Titel schon verrät, als ‹Der falsche Magier›, 1982.<br />

Immer wieder treten Artist:innen und Zirkustiere eigenwillig auf und stellen<br />

das Verhältnis zwischen Vorführenden und Vorgeführten kritisch ins Rampenlicht.<br />

Schliesslich steht mittendrin ein halb eingefallenes Zirkuszelt von Kathryn Andrews.<br />

Kombiniert mit Fotografien tatsächlich eingebrochener oder gar brennender Zirkuszelte<br />

offenbart sich eine fatale Realität. Beachtenswert ist auch der Katalog zur Ausstellung,<br />

worin der Diskurs vertieft und weitergeschrieben wird. Marc Munter<br />

→ ‹Not My Circus, Not My Monkeys – Das Motiv des Zirkus in der zeitgenössischen Kunst›,<br />

Kunstmuseum Thun, bis 3.12., mit Katalog ↗ kunstmuseumthun.ch<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Kathryn Andrews · Collapse, <strong>2023</strong>, diverse Materialien, Courtesy König Galerie, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Thun. Foto: David Aebi<br />

Ugo Rondinone · If There Were Anywhere but Desert. Saturday, 2001 (links); Latifa Echakhch · o. T. / untitled<br />

(German Wheel and Two Figures), 2012, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Thun. Foto: David Aebi<br />

BESPRECHUNGEN // THUN<br />

95


Sung Tieu — Bürokratisierte Menschen<br />

Die Plattenbausiedlung Gehrenseestrasse in Berlin steht kurz<br />

vor dem Abriss. Sung Tieu stellt sie in den Mittelpunkt ihrer<br />

Ausstellung im Kunst Museum Winterthur. Ausgehend von ihrer<br />

persönlichen Familiengeschichte untersucht die Künstlerin soziopolitische<br />

Auswirkungen von Migration und Bürokratie.<br />

Winterthur — Die Bürokratie hat eine abgründige Sprache. Sie kennt Wörter wie «Arbeitskräftesicherungskonzeption»<br />

oder «Bezirksplankommission» und spricht in<br />

Bezug auf das Herkunftsland der Menschen von «Deckungsquelle». Diese und andere<br />

monströse Begriffe finden sich in Dokumenten, die Sung Tieu im Kunst Museum<br />

Winterthur präsentiert. Sie geben einen Einblick in die DDR-Verwaltungssprache im<br />

Umgang mit Vertragsarbeiter:innen aus Vietnam.<br />

Sung Tieu ist 1987 in Vietnam geboren und hat die Situation ihrer Landsleute in<br />

der DDR nicht selbst erlebt. Sie kennt sie aber aus Erzählungen ihrer Familie und<br />

hat von 1994 bis 1997 in einem Block gelebt, der im sozialistischen Berlin für die<br />

angeworbenen Arbeitskräfte gebaut wurde. Sie präsentiert die rigide Hausordnung,<br />

für deren Einhaltung ein «vietnamesischer Gruppenleiter» zu sorgen hatte, zeigt eine<br />

Kamerafahrt über die Fassade des inzwischen leer stehenden Wohnheims, stellt<br />

nachgebaute Zimmerwände in den Ausstellungsraum und hat die Einrichtungsgegenstände<br />

einer 14 Quadratmeter grossen Einheit, die von drei Personen bewohnt<br />

wurde, in Quader aus Buchenholzimitat übersetzt. Das Ganze ergibt ein ebenso stimmiges<br />

wie beklemmendes Bild der damaligen Verhältnisse. Aber Sung Tieus Thema<br />

ist grösser. Sie thematisiert nicht nur die Wohn- und Arbeitsbedingungen, sondern<br />

die Gesamtsituation der vietnamesischen Menschen in der DDR: Der sozialistische<br />

Staatsapparat sah nicht vor, dass die vietnamesische Gemeinschaft in Berlin Kontakte<br />

knüpft und heimisch wird, stattdessen wurde der Aufenthalt befristet gemäss<br />

der «Konzeption zur Ablösung der in Betrieben der DDR beschäftigten ausländischen<br />

Werktätigen». Sung Tieu symbolisiert die Ein- und Ausgrenzung mit hohen, nahezu<br />

blickdichten Metallzäunen. Dazwischen platziert sie in DDR-Kombinaten hergestellte<br />

Gebrauchsgegenstände, deren Ausfuhr nach Vietnam streng reglementiert wurde,<br />

wie die gezeigten Dokumente belegen. Ausserdem hat die Künstlerin eines der grossen<br />

Fenster im Erweiterungsbau fast vollständig verdecken lassen. So kappt sie die<br />

Verbindung zwischen Innen und Aussen. Licht dringt aber immer noch durch schmale<br />

Schlitze herein – genauso wie sich die Verbindung zwischen den «ausländischen<br />

Werktätigen» und ihrem zeitweiligen Lebensumfeld nicht vollständig blockieren<br />

liess. Sung Tieus Ansatz ist ebenso reduziert wie atmosphärisch und transportiert<br />

eindrücklich ein wichtiges, aber wenig präsentes Thema. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Sung Tieu – One Thousand Times›, Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus, bis 19.11. ↗ kmw.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Sung Tieu · Untitled, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Kunst Museum Winterthur. Foto: Reto Kaufmann<br />

Sung Tieu · In Cold Print, 2020, Metallwände; To Live Your Faith At Work, 2022, Pressluftbohrer,<br />

Ausstellungsansicht Kunst Museum Winterthur. Foto: Reto Kaufmann<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR<br />

97


ReCollect! — Radikale Priester, Punk und Böcklin<br />

Wie geht eine Institution wie das Kunsthaus Zürich mit der<br />

Sammlung und somit mit der eigenen Geschichte, die auch jene<br />

ihrer Stadt ist, um? ‹ReCollect!› setzt als Anfang einer ganzen<br />

Reihe von Interventionen neue Massstäbe und macht Hoffnung<br />

auf eine radikale Selbstbefragung.<br />

Zürich — Die von Mirjam Varadinis kuratierten Interventionen zielen im wahrsten<br />

Sinne des Wortes aufs Eingemachte. Auf jene Bereiche der Sammlung des Kunsthaus<br />

Zürich, die schon lange in ihrem eigenen Saft schmoren, die Gestelle des Kellers füllen,<br />

und bei denen man nicht mehr weiss, ob sie noch geniessbar sind. Die im sozialen<br />

Netz entstandene Kunstfigur Hulda Zwingli macht im Parterre den Anfang. Minutiös<br />

werden die Sammlungsbestände nach Spuren von Künstlerinnen durchforstet, die<br />

bis heute andauernde Unterrepräsentation aufgezeigt und in grössere Zusammenhänge<br />

des Kunstmarktes gestellt. Viele erstaunen die Befunde nicht, doch ein älteres<br />

Semester mag im andächtigen Rundgang durch die Sammlung gestört werden. Was<br />

auch an der durchaus rotzigen, dem Format des «Social Network» angepassten Interventionsmodus<br />

liegen mag. Ein wesentlicher Aspekt, der neu in den Diskurs tritt:<br />

Das Ignorieren der Künstlerinnen in der Kunstgeschichte führt auch zu mangelnder<br />

Sorgfalt in der Archivierung und Konservierung von Teilen einer Sammlung.<br />

Zwingli als historische Figur taucht auch im zweiten Stock auf. Die gebürtige Peruanerin<br />

Daniela Ortiz (*1985) stellt hier ihre Wollstickereien und kleinen, an Votivbilder<br />

mahnenden Ölmalereien den Kupferstichen von Hans Sebald Beham (1500–1550)<br />

gegenüber und verbindet so die Bauernaufstände von 1524–1526, die stark von den<br />

Schriften Zwinglis beeinflusst waren, mit dem Kampf um Landreformen im Lateinamerika<br />

des 20. Jahrhunderts. So findet der revolutionäre Theologe Thomas Müntzer<br />

(1489–1525), der in Mülhausen enthauptet wurde, mit Camilo Torres (1929–1966)<br />

zusammen, einem kolumbianischen Priester und Vordenker der Befreiungstheologie,<br />

der sich der Guerilla ELN anschloss und 1966 von der kolumbianischen Armee<br />

getötet wurde. Die Bildsprache von Ortiz unterläuft dabei bewusst gängige ästhetische<br />

Normen des Globalen Nordens. Sie lehnt ihre Werke an die lateinamerikanische<br />

Volkskunst an, deren revolutionäres Potenzial sie wirksam zu machen sucht. Deutlich<br />

wird diese formale Distanz vor allem in der Gegenüberstellung mit den Interventionen<br />

von Ida Ekblad und Matias Faldbakken im dritten Stock, die äusserst souverän<br />

mit dem Vokabular der europäischen Kunstgeschichte umgehen, dieses entfremden<br />

und überarbeiten, ins Ungefähre entführen, um ihm neuen Boden zu geben. Die nun<br />

gezeigten Arbeiten dienen gleichsam als Vorschau auf die nächste Intervention von<br />

Ekblad in der Sammlung und machen durchaus Lust auf mehr. Damian Christinger<br />

→ ‹ReCollect! – Wie Künstler:innen die Kunsthaus-Sammlung sehen›, Kunsthaus Zürich,<br />

bis auf Weiteres ↗ kunsthaus.ch<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Daniela Ortiz · Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn ihnen gehört<br />

das Himmelreich. Darstellung von Camilo Torres, Josimo Morais, Thomas Müntzer, Dorothy Stang<br />

und Alice Domon, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich. Foto: Franca Candrian<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH<br />

99


Zeit — So messbar wie unermesslich<br />

Das Kunsthaus Zürich hat sich Grosses vorgenommen: Ganz in<br />

Grün, mit Rosa durchsetzt, geht es einem der «grossen Rätsel<br />

der Zivilisationsgeschichte» nach, widmet «sich explorativ der<br />

Ideengeschichte von Zeit» und «dem subjektiven Zeitgefühl».<br />

Immer packend, immer frag-würdig und hochaktuell.<br />

Zürich — Da ist das grosse Schrift-Zeichen-Bild ‹Temps›, 1984, von Rudolf Mumprecht,<br />

das einen poetisch-abgründig anspricht, mit Hand und Fuss, schön und mitmenschlich:<br />

«das Licht das der Zeit die Tiefe gibt»; «le temps s’use que si l’on ne s’en sert<br />

pas»; «le temps a une âme». Und schon ist man mitten in der Ausstellung, wenn auch<br />

erst in ‹Deep Time›, dem ersten von sechs Kapiteln, die das Kunsthaus Zürich unter<br />

dem Titel ‹Zeit› präsentiert. Man hat den starken Auftakt mit Monica Ursina Jägers<br />

Bildern des Entstehens, Vergehens, Zerrinnens in ‹Liquid Time – An Earthly Archive<br />

of Weathering Thoughts›, 2022, hinter sich oder die ebenfalls bewegten und bewegenden<br />

Bilder im Video von Ohan & Shoghig über weit gereistes Schwemmgut, erfüllt<br />

von Erinnerungen. Drei von gut 230 Werken in einer Schau, für die man sich viel Zeit<br />

nehmen sollte. Die man sehr subjektiv wahrnehmen darf, ist uns doch Zeit, die Zeit,<br />

hautnah auf den Leib geschrieben. Und auch die «objektive», gemessene Zeit rückt<br />

uns immer näher, nicht nur in Form von am Körper getragenen Uhren, wie sie um 1500<br />

«erfunden worden sind, damit man ein geordnetes und tugendhaftes Leben führen<br />

kann» (Urkunde von 1544, zitiert im Katalog).<br />

Einen «sinnlichen Streifzug durch die Geschichte der Zeit» verspricht Cathérine<br />

Hug, und das Begleitbuch ergänzt mit schönem Untertitel: ‹Eine Bildgeschichte von<br />

Zeitbegriffen›. Der Kuratorin, die mit grossen thematischen Aus- und Fragestellungen<br />

vertraut ist, hat in Zusammenarbeit mit dem Musée international d’horlogerie in<br />

La Chaux-de-Fonds eine sehr offene Ausstellung konzipiert, in die man sich und die<br />

eigenen Zeiterfahrungen einbringen kann. Und ja, was Hug dem Publikum wünscht,<br />

gelingt: «Man kommt gut gelaunt aus dieser Ausstellung heraus.» Die Werke der über<br />

hundert Kunstschaffenden und der zehn Uhrmacher reflektieren über die Trias von<br />

Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft, mit Blick ins Weltall wie bei Thomas Ruff, auf Lebenszeit<br />

wie bei Manon und Herlinde Koelbl oder auf Tod, Schlaf, Traum. Getaktet,<br />

bewahrend, meditativ – oder irrsinnig, wie im aufschluss- und uhrenreichen Kapitel<br />

‹Ökonomische Zeit› die Börsen-Filme von Hans Richter (1939), Tim Zulauf (2022) und<br />

der grossartige Film ‹Unrueh›, 2022, von Cyril Schäublin, der auch ins folgende vierte<br />

Kapitel ‹Politische Zeit› gepasst hätte. Nicht alles in dieser enzyklopädischen Schau,<br />

die mit ‹Eigenzeit› schliesst, leuchtet unmittelbar ein. Doch mit so viel Taktgefühl und<br />

philosophisch angeregt verlässt man selten ein Museum. Angelika Maass<br />

→ ‹Zeit – Von Dürer bis Bonvicini›, Kunsthaus Zürich, bis 14.1. ↗ kunsthaus.ch<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


‹Zeit – Von Dürer bis Bonvicini›, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich, mit Rudolf Mumprechts<br />

Werk ‹Temps›, 1984 (vorne). Foto: Franca Candrian<br />

Ohan Breiding & Shoghig Halajian · Tōhoku, 2011/2022/<strong>2023</strong>, 4-Kanal-Video, Ton, 5’57’’; Souvenir, <strong>2023</strong>,<br />

2-Kanal-Video, Ton, 15’27’’, Ausstellungsansicht Kunsthaus Zürich. Foto: Franca Candrian<br />

BESPRECHUNGEN // ZÜRICH 101


NOTIERT // KUNSTRÄUME<br />

La Pharmacie<br />

Lausanne — La Pharmacie heisst ein unabhängiger<br />

Kunstraum, der sich in Lausanne in<br />

einer leer stehenden Apotheke eingenistet<br />

hat. An der Rue du Valentin 16 finden dort auf<br />

zwei Stockwerken seit bald zwei Jahren Ausstellungen<br />

und Performances statt. Darüber<br />

hinaus werden Filme gezeigt, Platten gehört,<br />

im Rahmen von Residenzen experimentiert, gemeinsam<br />

gekocht und diskutiert – oder nichts<br />

getan. Eine kleine Bibliothek zu Anarchismus<br />

und sozialen Kämpfen im ehemaligen Labor der<br />

Apotheke liefert Zunder für Diskussionen und<br />

Aktionen. Der Verein La Pharmacie, der aus Personen<br />

verschiedensten Hintergrunds besteht,<br />

betreibt einen offenen Raum. Kunst aus der<br />

Region und anderswo findet Platz, manchmal<br />

mit, oft auch ohne kuratorische Betreuung. So<br />

haben sich vergangenen Mai 17 Kunstschaffende<br />

in kürzester Zeit selbstständig zur Gruppenausstellung<br />

‹expo express› zusammengerauft<br />

und diese innerhalb von drei Wochen realisiert.<br />

Als Nächstes zeigen Laurie Vannaz und Emilie<br />

Garcia Lopes Filmloops, Zeichnungen und<br />

Installationen, die während einer gemeinsamen<br />

Residenz in Island ihren Ursprung genommen<br />

haben. Und ab Mitte Dezember sind die Werke<br />

der einstigen La-Becque-Residenzkünstlerin<br />

Florencia Aspee Bravo aus Chile zu sehen, die<br />

zum Thema Traum und KI forscht.<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Internationale Kurzfilmtage Winterthur<br />

Winterthur — Ende <strong>November</strong> verwandelt sich<br />

Winterthur wieder in eine Kurzfilmmetropole.<br />

Während sechs Tagen zeigt die 27. Ausgabe der<br />

Internationalen Kurzfilmtage Winterthur in den<br />

Wettbewerbsblöcken Filme des kurzen Formats<br />

aus aller Welt. Hors concours laufen aktuelle<br />

Kurzfilme aus Zürich, der Schweiz und von<br />

ausserhalb. Der grosse Fokus liegt auf Kanada.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt bildet das nigerianische<br />

Filmschaffen, bekannt seit den 1990er-<br />

Jahren als «New Nigerian Wave». Ausserdem<br />

ist der deutsche Regisseur Willy Hans präsent.<br />

Disney und der 16-mm-Film feiern ihr hundertjähriges<br />

Jubiläum. ‹Luftschloss›, der Trailer zum<br />

Festival, stammt von der Basler Regisseurin<br />

Nefeli Chrysa Avgeris, die auch in der bildenden<br />

Kunst und Literatur tätig ist: Er dreht sich um<br />

einen Teenager, der sich voller Energie in die<br />

erste grosse Liebe stürzt.<br />

Nefeli Chrysa Avgeris · Luftschloss, <strong>2023</strong>, Still<br />

→ Sulzerareal, 7.–12.11. ↗ kurzfilmtage.ch<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Annina Thomann — Die Starken<br />

Mathilda Olmi und Stanislas Delarue · génie<br />

du lieu, Juni 2022, La Pharmacie<br />

→ ‹Les heures miroirs›, 2.11.–2.12.<br />

↗ instagram.com/_lapharmacie<br />

Zürich — Die Renaturierung der kanalisierten<br />

Flüsse schafft Lebensraum für Flora und<br />

Fauna. So auch in der Manegg, diesem neuen<br />

Stadtteil zwischen Sihl und Autobahn: Hoch an<br />

der Fassade der Überbauung prangt eine riesige<br />

Wandermuschel, bei den Hauseingängen<br />

begegnet man sphinxartigen Larven, Käfern,<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Würmern und Krebsen. Annina Thomann<br />

(*1987) ist für ihr Kunst-und-Bau-Werk in die<br />

Rolle einer Gewässerökologin geschlüpft und<br />

hat die möglichen Auswirkungen des neuen<br />

Quartiers auf die «Urbewohner» der Sihl, die<br />

sogenannten Makroinvertebraten, untersucht.<br />

Mit künstlerischer Imagination hat sie<br />

Skulpturen aus Aluminium dieser gefährdeten<br />

wirbellosen Kleinstlebewesen erfunden, die<br />

in ihrer Vergrösserung und Mutation wie die<br />

neuen Superhelden wirken. Jedes Werk ist wissenschaftlich<br />

beschriftet: Wir lernen etwa die<br />

‹Widerständige Schlammschnecke – Radix balthica<br />

renitens›, den ‹Schnellen Taumelkäfer –<br />

Orectochilus villosus cito› oder den ‹Begeisterten<br />

Bachflohkrebs – Gammarus sp. Exicatur›<br />

kennen. Thomann hat sie ‹Die Starken› getauft,<br />

abgeleitet vom keltischen Wort «Sihl», das «die<br />

Starke» bedeutet. Ihnen zu Ehren finden sich<br />

auch verschiedene Ortsbezeichnungen in der<br />

Überbauung, so der ‹Makroinvertebraten Platz›<br />

oder ein ‹Wirbelloser Weg› – sogar ein Parkfeld<br />

ist für sie reserviert. Das Projekt ist Teil der<br />

zwischen Realität und Fiktion angesiedelten<br />

‹Institution des Bundesamtes für Kuriositäten›,<br />

mit der die St. Galler Künstlerin temporär<br />

schon verschiedentlich in Erscheinung getreten<br />

ist. Nun konnte sie im Rahmen des Kunstprogramms<br />

‹Mobimo & Art› von Mobimo erstmals<br />

eine permanente Installation realisieren.<br />

NAMEN<br />

Karine Tissot<br />

Genf — Karine Tissot heisst seit September<br />

die neue Direktorin der Halle Nord: Der<br />

Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst<br />

liegt in den «Halles de l’Île», einem ehemaligen<br />

Schlachthof auf der Flussinsel mitten in Genf.<br />

Die Kunsthistorikerin, Kritikerin und Kuratorin<br />

ist in der Region bestens bekannt. So gründete<br />

sie 2013 das Centre d’art contemporain<br />

d’Yverdon-les-Bains (CACY), das sie während<br />

sieben Jahren leitete und in der Westschweizer<br />

Kulturlandschaft etablierte. Begonnen hatte sie<br />

ihre Karriere nach dem Studium mit langjährigen<br />

Engagements am Musée d’art et d’histoire<br />

de Genève und später am Musée d’art moderne<br />

et contemporain de Genève (MAMCO). Jüngst<br />

war sie als Kulturberaterin für den Kanton Genf<br />

aktiv wie auch als Kulturbeauftragte des Centre<br />

hospitalier universitaire vaudois (CHUV) in Lausanne<br />

und als Präsidentin der Gewinnverteilung<br />

der Loterie Romande. Zu ihren wichtigsten<br />

Veröffentlichungen gehören Übersichtswerke<br />

wie ‹Artistes à Genève, de 1400 à nos jours›,<br />

2010, oder Publikationen zu Künstlerinnen wie<br />

Gabriela Löffel, Renée Levi oder Marie Velardi.<br />

2018 präsentierte sie die Schweizer Kunstszene<br />

mit über 70 Kunstschaffenden an der Art<br />

Paris. Für ihre zweiteilige Ausstellung ‹Avant<br />

demain› wurde sie 2019 vom Fonds cantonal<br />

d’art contemporain ausgezeichnet.<br />

Karine Tissot. Foto: Claude Cortinovis<br />

Annina Thomann · Die Starken, <strong>2023</strong>,<br />

Aluminium, Kunst und Bau, Manegg, Zürich.<br />

Foto: Markus Bertschi<br />

→ Überbauung Manegg, Allmendstrasse<br />

90–104, Zürich ↗ mobimo.ch ↗ artlist.net<br />

Antonia Nessi<br />

Ligornetto — Antonia Nessi wurde vom Bundesamt<br />

für Kultur zur neuen Leiterin des Museo<br />

Vincenzo Vela in Ligornetto (TI) ernannt. Sie<br />

hat an der Universität Neuenburg in Kunstgeschichte<br />

promoviert und eine Grundausbildung<br />

NOTIERT // KUNSTRÄUME / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE / NAMEN 103


in Museologie absolviert. 2012 wurde sie Co-<br />

Direktorin und Leiterin des Bereichs Bildende<br />

Kunst des Musée d’art et d’histoire in Neuenburg.<br />

Zuvor war sie im Kunstmuseum Wallis engagiert<br />

und war als wissenschaftliche Autorin,<br />

Kuratorin und Dozentin tätig. Das am Fusse des<br />

Monte San Giorgio gelegene Museo Vincenzo<br />

Vela ist ein Museum des Bundes. Es gehört zu<br />

den wichtigsten europäischen Künstlerhäusern<br />

und Wohnhaus-Museen des 19. Jahrhunderts.<br />

Der dem Realismus verpflichtete Bildhauer<br />

Vincenzo Vela (1812–1897) hatte es errichten<br />

lassen als Privatresidenz, Künstleratelier und<br />

Museum, welches das eigene Werk präsentieren<br />

und glorifizieren sollte. Es beherbergt seine<br />

monumentale Gipsskulpturen-Sammlung,<br />

weitere Künstlernachlässe und eine fotografische<br />

Sammlung.<br />

Antonia Nessi. Foto: S. Iori<br />

Oliver Kielmayer<br />

Luzern — Oliver Kielmayer wird neuer Betriebsleiter<br />

des Fumetto Comic Festivals.<br />

Gemeinsam mit der künstlerischen Leiterin Lea<br />

Willimann bildet er die neue Geschäftsleitung,<br />

die für die Gesamtplanung, die Finanzen und<br />

die Organisation zuständig ist. Der Kunsthistoriker,<br />

Autor und Kurator bringt langjährige<br />

Erfahrung im Ausstellungsmanagement mit.<br />

Seit 2006 leitete er die Kunsthalle Winterthur<br />

und prägte in dieser Zeit die Institution mit<br />

einem eigenständigen Programm von lokalen,<br />

nationalen und internationalen künstlerischen<br />

Positionen. Unter seiner Leitung wurden die<br />

Räumlichkeiten der Kunsthalle erweitert, eine<br />

Vielzahl neuer Vermittlungsformate geschaffen<br />

und die finanzielle Trägerschaft, insbesondere<br />

durch die Schaffung eines neuen Fördervereins,<br />

erweitert. Daneben war er als Dozent für<br />

Kunstgeschichte an der F+F Schule für Kunst<br />

und Design in Zürich tätig und publizierte<br />

regelmässig Beiträge in Fachzeitschriften wie<br />

ArtPule, Flash Art und <strong>Kunstbulletin</strong>.<br />

Oliver Kielmayer. Foto: Joelle Menzi<br />

Lars Willumeit<br />

Winterthur — Die Fotostiftung Schweiz erhält<br />

einen neuen Direktor: Lars Willumeit (*1974)<br />

tritt die Nachfolge von Peter Pfrunder an, der<br />

nach 26-jähriger Tätigkeit für die Fotostiftung<br />

per Ende Mai 2024 in Pension geht. Pfrunder<br />

hat das heutige Gesicht der 1971 gegründeten<br />

Stiftung massgeblich geprägt, die sich sowohl<br />

der künstlerischen wie auch der dokumentarischen<br />

Fotografie widmet. Sie betreut heute<br />

über hundert Foto-Archive, deren Werke auch<br />

online zugänglich sind, und gilt als nationales<br />

Kompetenzzentrum für das Medium Fotografie.<br />

Mit Willumeit hat der Stiftungsrat einen profilierten<br />

Kenner der Fotografieszene gewählt.<br />

Der ausgebildete Fotograf hat an der London<br />

School of Economics Sozialanthropologie<br />

studiert und später an der Zürcher Hochschule<br />

der Künste ein Masterstudium in Curating and<br />

Museum Education absolviert. Nach langjähriger<br />

Tätigkeit als Bildredaktor bei Printmedien<br />

wie dem Reportagemagazin Geo und dem Kulturmagazin<br />

Du sowie als Leiter der Fachklasse<br />

Fotografie an der Zürcher F+F Schule für Kunst<br />

und Design war er seit 2014 als freier Ausstellungsmacher<br />

und Autor für die Fotografie<br />

unterwegs. Seit 2018 war Willumeit als Kurator<br />

am Photo Elysée in Lausanne engagiert.<br />

Lars Willumeit. Foto: Khashayar Javanmardi<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Rosa Barba<br />

Zürich — Die Architekturstudierenden der ETH<br />

Zürich werden unter vielen Teildisziplinen auch<br />

praktisch in Kunst ausgebildet. Hiess das Fach<br />

unter Peter Jenny (Lehrtätigkeit 1977 bis 2007)<br />

noch ‹Bildnerisches Gestalten›, lehrte seine<br />

Nachfolgerin Karin Sander bis zu ihrer Emeritierung<br />

2022 als Professorin für ‹Kunst und<br />

Architektur›. Nun wurde aus dem Vorsingen, das<br />

als Kolloquium ‹Architecture and Art› Anfang<br />

Jahr stattfand, die deutsch-italienische Künstlerin<br />

Rosa Barba (*1972) ernannt, die von nun<br />

an unter dem Titel ‹Kunst in Raum und Zeit› für<br />

die künstlerische Ausbildung der angehenden<br />

Architekt:innen verantwortlich zeichnet. Die<br />

Umbenennung zollt ihrer Praxis Tribut, die sich<br />

durch eine konzeptuelle Auseinandersetzung<br />

mit Film auszeichnet. Jüngst war die international<br />

tätige Künstlerin mit Ausstellungen und<br />

Screenings im Centre Pompidou, der Tate Modern<br />

und dem Institute of Contemporary Arts<br />

in Perth, Australien, präsent. Barba war zuvor<br />

Professorin an der Hochschule der Künste<br />

Bremen, hatte eine Gastprofessur am Massachusetts<br />

Institute of Technology MIT inne sowie<br />

zahlreiche Engagements als Visiting Professor<br />

an verschiedenen Kunstschulen.<br />

Rosa Barba © ProLitteris. Foto: Marlene Gawrisch<br />

PREISE<br />

Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres<br />

Basel / Paris — Ines Goldbach, Direktorin des<br />

Kunsthaus Baselland, wird vom französischen<br />

Kulturministerium mit dem Chevalier de l’Ordre<br />

des Arts et des Lettres ausgezeichnet. Mit dem<br />

Orden werden seit 1957 Personen gewürdigt,<br />

die sich um die Ausstrahlung der Künste und<br />

der Literatur in Frankreich und in der Welt<br />

verdient gemacht haben. François Courant,<br />

Botschaftsrat für Kultur und Wissenschaft der<br />

Französischen Botschaft, schreibt, der Preis sei<br />

eine Anerkennung für die erstaunliche Arbeit<br />

von Ines Goldbach für das Kunsthaus Baselland<br />

und die vielen jungen, vielversprechenden<br />

französischen Künstler:innen, die in dieser Zeit<br />

in Ausstellungen ihr Schaffen präsentieren<br />

konnten. Dazu zählen Ausstellungen von Thu<br />

Van Tran, Clément Cogitore, Maya Schweizer,<br />

Anne-Lise Coste oder Zineb Sedira, die häufig<br />

auch in Kooperation mit französischen Institutionen<br />

entstanden sind. Die Ordensübergabe wird<br />

zusammen mit der Französischen Botschaft<br />

und dem Kunsthaus Baselland im Frühling 2024<br />

im neuen Gebäude des Kunsthaus Baselland<br />

auf dem Dreispitz stattfinden.<br />

Ines Goldbach. Foto: Pati Grabowic<br />

Performancepreis Schweiz<br />

Basel — Der Performancepreis Schweiz geht<br />

mit je CHF 15’000 an Anne Rochat für die Performance<br />

‹humus› und an Tiran Willemse für die<br />

Performance ‹blackmilk›. Den Publikumspreis in<br />

der Höhe von CHF 6500 erhalten Joseph Baan<br />

und Luc Häfliger für die Performance ‹Blown›.<br />

Der nationale Wettbewerb fand dieses Jahr im<br />

Kunsthaus Baselland statt, wo die sieben nominierten<br />

Kunstschaffenden und Kollektive ihre<br />

Performances der Öffentlichkeit präsentierten.<br />

Anhand der Aufführungen entschied die fünfköpfige<br />

Jury über die Verleihung des Preises.<br />

Bei der Westschweizerin Anne Rochat überzeugten<br />

sie die minimalen Mittel, mit denen<br />

sie eine ästhetische Erfahrung mit transformativer<br />

Kraft ermöglicht hätte. Während sechs<br />

Stunden setzten sich zwölf mit feuchtem Ton<br />

und Pigmenten eingeriebene Performer:innen<br />

dem Trocknungsprozess aus, so lange, bis die<br />

Schicht abblätterte und zuletzt als einzige<br />

NOTIERT // NAMEN / PREISE 105


Spuren im Raum zurückblieben. In der Arbeit<br />

des in Zürich und Berlin lebende Tiran Willemse<br />

beeindruckte die Jury die körperliche Präsenz,<br />

Präzision und Ausgereiftheit. Der Tänzer und<br />

Choreograf entwickelte eine Choreografie von<br />

Handgesten, in der sich die eindeutige Zuordnungen<br />

zu Geschlecht oder kultureller Prägung<br />

auflöste und die Konstruktion sowie die mediale<br />

Repräsentation Schwarzer Männlichkeit hinterfragt<br />

wird. 2024 wird der Performancepreis im<br />

Kanton Zürich stattfinden.<br />

nach Lutz/Guggisberg (2007), Rachel Lumsden<br />

(2011) und Loredana Sperini (2017) bereits zum<br />

vierten Mal an ein:e Schweizer Künstler:in.<br />

Florian Germann. Foto: Robert Giggenbacher<br />

Keller-Wedekind-Stiftung-Kunstpreis<br />

Anne Rochat. Foto: Karin Salathé<br />

Tiran Willemse. Foto: Karin Salathé<br />

Internationaler Kunstpreis des Landes<br />

Vorarlberg<br />

Bregenz — Der Internationale Kunstpreis<br />

des Landes Vorarlberg geht an den Schweizer<br />

Künstler Florian Germann (*1978). Die alle<br />

zwei Jahre vergebene, mit EUR 10’000 dotierte<br />

Auszeichnung fördert das Kunstschaffen im<br />

Bodenseeraum und den Nachbarregionen in<br />

der Sparte bildende Kunst inklusive «künstlerische<br />

Architektur». Mit Germann wählte die Jury<br />

einen «Künstler-Forscher», dessen Installationen<br />

und Skulpturen Naturphänomene, Physik<br />

und Philosophie und in jüngster Zeit zunehmend<br />

auch die Beziehung von Mensch und Tier<br />

thematisieren (→ S. 160). Der aus Kreuzlingen<br />

stammende Künstler machte ursprünglich eine<br />

Ausbildung zum Tischler und Steinbildhauer,<br />

arbeitete als Kunst-Restaurator und studierte<br />

dann bildende Kunst an der Zürcher Hochschule<br />

der Künste. Sein Schaffen wurde bereits<br />

mit zwei Werkstipendien der Stadt Zürich und<br />

einem Förderbeitrag des Kantons Thurgau ausgezeichnet.<br />

2016 erhielt er für seine minimalistische<br />

Soundskulptur ‹emf / liquidstate› einen<br />

Swiss Art Award. Mit Germann geht der Internationale<br />

Kunstpreis des Landes Vorarlberg<br />

Egg — Peter Hebeisen (*1956) wird mit dem<br />

Kunstpreis der Keller-Wedekind-Stiftung<br />

ausgezeichnet. Die 1994 gegründete Stiftung<br />

fördert mit dem alle zwei Jahre verliehenen<br />

Preis Schweizer Kunstschaffende auf dem<br />

Gebiet gegenständlicher bildender Kunst.<br />

Die Auszeichnung gehört mit CHF 70’000 zu<br />

den höchstdotierten ausschliesslich privat<br />

finanzierten Kunstpreisen in der Schweiz. Der<br />

oder die Künstler:in erhält davon CHF 10’000.<br />

Mindestens ein Werk wird von der Stiftung<br />

angekauft. Ausserdem beinhaltet der Preis<br />

eine Ausstellung in der Zürcher Galerie Fabian<br />

& Claude Walter und die Produktion eines<br />

Werkkatalogs. Der in Bern geborene, in Zürich<br />

wohnhafte Hebeisen bildete sich praktisch wie<br />

theoretisch in New York, Bern, Zürich, Paris<br />

und Mailand zum Fotografen aus, nach Studien<br />

in Literatur, Skulptur und einem Praktikum im<br />

Geigenbau. Seit 1987 ist er als selbstständiger<br />

Werbe- und Studiofotograf tätig und realisiert<br />

freie Projekte. In der Serie ‹20 th Century European<br />

Battlefields› zeigt er etwa Kriegsschauplätze<br />

in Europa; in ‹What remains› sterbende<br />

Gletscher in der Schönheit der Bergwelt.<br />

Peter Hebeisen<br />

→ Fabian & Claude Walter Galerie, 2.–25.11.<br />

↗ fabian-claude-walter.com<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


AICA Deutschland — Museum des Jahres 2022<br />

Krefeld — Die Kunstmuseen Krefeld sind von<br />

der deutschen Sektion des Kunstkritikerverbands<br />

AICA als ‹Museum des Jahres 2022›<br />

ausgezeichnet worden. Gewürdigt wird das<br />

Museum als Pionier in der aktuell wieder<br />

diskutierten spartenübergreifenden «Mehrstimmigkeit»<br />

künstlerischer Disziplinen. Zu den<br />

Krefelder Kunstmuseen gehören das Kaiser<br />

Wilhelm Museum von 1897 sowie die beiden<br />

von Ludwig Mies van der Rohe entworfenen<br />

Bauhausvillen Haus Lange und Haus Esters<br />

aus den 1920er-Jahren. Insbesondere in der<br />

Nachkriegszeit war Krefeld ein wichtiger Ort<br />

der Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen<br />

internationalen Kunstavantgarde mit<br />

frühen bedeutenden Ausstellungen von Yves<br />

Klein, Joseph Beuys oder Gerhard Richter.<br />

Seit 2016 wird das Museum von Katia Baudin<br />

geleitet, die mit Ausstellungen zu Kunst, Design<br />

und Architektur das interdisziplinäre Programm<br />

weiterführt. Der Preis ist undotiert.<br />

Architektur mit Schweizer Nationalität oder<br />

mit Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz. Die<br />

Wettbewerbe sind zweistufig: In der ersten<br />

Runde juriert die Eidgenössische Kunstkommission<br />

(EKK) unter Beizug von Fachpersonen<br />

die Kandidat:innen der zweiten Runde. Diese<br />

stellen ihre Arbeiten an der öffentlichen Ausstellung<br />

Swiss Art Awards vor, anhand derer die<br />

Jurys über die Preisvergabe entscheiden.<br />

→ Eingabeschluss: 7.12.<br />

↗ gate.bak.admin.ch<br />

Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreis<br />

Bern — Der Kiefer Hablitzel | Göhner Kunstpreis<br />

richtet sich an in der Schweiz lebende<br />

oder studierende Kunstschaffende (mindestens<br />

mit BA-Abschluss) unter dreissig Jahren<br />

und wird in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt<br />

für Kultur und der Ernst Göhner Stiftung<br />

durchgeführt. Vergeben werden maximal sieben<br />

Preise à CHF 15’000 sowie ein Sonderpreis,<br />

der eine Soloschau mit Publikation in einer<br />

Schweizer Institution beinhaltet. In diesem<br />

zweistufigen Verfahren werden aus der ersten<br />

Runde die Teilnehmenden für die zweite Runde<br />

bestimmt, die im Rahmen der Swiss Art Awards<br />

ausstellen. Die Preisvergabe erfolgt aufgrund<br />

der in der Ausstellung gezeigten Arbeiten.<br />

→ Eingabeschluss: 7.12.<br />

↗ kieferhablitzel.ch<br />

Haus Lange, Architekt: Ludwig Mies van der<br />

Rohe. Foto: Dirk Rose, Kunstmuseen Krefeld<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Swiss Art Awards 2024<br />

Bern — Das Bundesamt für Kultur schreibt<br />

die Swiss Art Awards und Swiss Design<br />

Awards 2024 aus. Teilnahmeberechtigt sind<br />

Kunstschaffende, Architekt:innen sowie<br />

Kritiker:innen, Herausgeber:innen und<br />

Kurator:innen aus den Bereichen Kunst und<br />

Kunst und Bau Volksschule Goumoëns<br />

Bern — In Bern-Weissenbühl entsteht eine<br />

neue Schulanlage mit Doppelturnhalle für<br />

Klassen von der Basisstufe bis zum 9. Schuljahr.<br />

Das Terrain der Volksschule Goumoëns<br />

liegt am Waldrand und ist ein beliebter Freizeitund<br />

Naherholungsraum. Im Auftrag der Stadt<br />

Bern plant GWJ Architektur AG, Bern, einen<br />

Holzbau unter hohen ökologischen Ansprüchen.<br />

Gesucht sind künstlerische Interventionen, die<br />

in Auseinandersetzung mit Architektur, Umgebung,<br />

Nutzerinnen und Nutzern einen kulturellen<br />

Mehrwert entstehen lassen. Auf Basis einer<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 107


öffentlich ausgeschriebenen Präqualifikation<br />

wählt die Jury Kunstschaffende oder Teams zur<br />

Erarbeitung von Projektvorschlägen.<br />

→ Ausschreibung: Mitte <strong>November</strong><br />

→ Eingabeschluss: Anfang Januar<br />

↗ simap.ch ↗ visarte.ch<br />

Residenzen Istituto Svizzero<br />

Mailand / Palermo / Rom — Das Istituto Svizzero<br />

bietet verschiedene Residenzprogramme<br />

im Bereich Kunst, Kultur und Wissenschaft.<br />

Bewerben können sich Schweizer Bürger:innen<br />

sowie Personen, die einen Schweizer Wohnsitz<br />

oder eine Verbindung zu einer kulturellen oder<br />

wissenschaftlichen Einrichtung in der Schweiz<br />

nachweisen können. ‹Roma Calling› beinhaltet<br />

zwei Residenzen am Istituto Svizzero in<br />

Rom, eine zehnmonatige für Forscher:innen<br />

und Künstler:innen sowie eine fünfmonatige<br />

Residenz für Forschende, die an einem Projekt<br />

mit starker Verbindung zur Stadt Rom arbeiten;<br />

‹Milano Calling› umfasst eine siebenmonatige<br />

Residenz, in der ein akademisches Forschungsprojekt<br />

oder eine künstlerische Arbeit mit<br />

Bezug zum italienischen Kontext entwickelt<br />

wird; ‹Palermo Calling› hält drei dreimonatige<br />

Residenzen bereit: eine für je eine:n Forscher:in<br />

und eine:n Künstler:in; einen Aufenthalt im<br />

Palazzo Branciforte für eine:n Kurator:in und<br />

einen Aufenthalt im Palazzo Sant’Elia für ein<br />

Duo aus Kunst und Forschung, die ein gemeinsames<br />

Projekt mit Bezug zu Palermo, Sizilien<br />

oder dem Mittelmeerraum entwickeln. Weiter<br />

sind auch die Bewerbungsfenster für die ‹Summer<br />

School› in der Villa Maraini und die ‹Senior<br />

Fellowships› für etablierte Kunstschaffende<br />

und Forschende offen.<br />

→ Eingabeschluss: 19.1.<br />

↗ www.istitutosvizzero.it<br />

Gute Aussichten — Junge deutsche Fotografie<br />

Neustadt / Weinstrasse — Das Nachwuchs-<br />

Förderprojekt ‹gute aussichten – junge<br />

deutsche fotografie!› feiert ihr zwanzigjähriges<br />

Jubiläum. Auch für den diesjährigen Wettbewerb<br />

sind alle Absolvent:innen eingeladen,<br />

die ein Studium an einer deutschen Akademie,<br />

Hochschule oder Universität in den Fachbereichen<br />

Fotografie, Freie Kunst, Gestaltung oder<br />

Visuelle Kommunikation abgeschlossen haben.<br />

Eingereicht werden können ausschliesslich<br />

Abschlussarbeiten, die nicht weiter zurück<br />

als das Wintersemester 2022/23 liegen. Die<br />

Gewinner:innen des undotierten Preises werden<br />

in Ausstellungen, im Katalog und verschiedenen<br />

Kommunikationskanälen vorgestellt.<br />

→ Eingabeschluss: 4.12.<br />

↗ guteaussichten.onlinecontestmanager.de<br />

Vision du Réel<br />

Nyon — Das Vision du Réel – International Film<br />

Festival gilt seit seiner Gründung 1969 als eine<br />

der weltweit wichtigsten Veranstaltungen im<br />

Bereich des Dokumentarfilms. Filme aus aller<br />

Welt feiern hier Premiere. Für die Ausgabe 2024<br />

können jetzt Filme und Projekte eingereicht<br />

werden. Kurzfilme, mittellange Filme und Spielfilme<br />

sind willkommen.<br />

→ Eingabeschluss: 6.11./20.12.<br />

↗ visionsdureel.ch<br />

MoorArt 2024<br />

Rifferswil — MoorArt feierte als Ausstellung<br />

mit ortsspezifischen Werken im Seleger Moor<br />

Premiere. Nun folgt das zweite Jahr in der dreijährigen<br />

Pilotphase. Wieder sind Künstler:innen<br />

und Kollektive eingeladen, ihre Ideen mit den<br />

entsprechenden Unterlagen einzureichen. Eine<br />

Fachjury wird zwölf bis 15 Positionen auswählen,<br />

die von Juni bis Oktober des nächsten Jahres<br />

im Hochmoor im Knonaueramt präsentiert<br />

werden. Die organisierende Non-Profit-Organisation<br />

ThalwilerHofKunst lädt alle Interessierten<br />

zum Besichtigungsrundgang ein.<br />

→ Besichtigung: 18.11., 10.30 Uhr, Eingang Park<br />

→ Eingabeschluss: 10.12.<br />

↗ thalwilerhofkunst.ch<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Internationales Trickfilm-Festival<br />

Stuttgart — Die Filmeinreichung für die Hauptwettbewerbe<br />

des Internationalen Trickfilm-<br />

Festivals Stuttgart ITFS, das im April 2024<br />

stattfinden wird, ist gestartet. Bis Dezember<br />

können Filme für vier Kategorien im Bereich<br />

Kurzfilm eingegeben werden: Internationaler<br />

Wettbewerb, Studierendenfilm (Young Animation),<br />

Kinderfilme und -serien (Tricks for Kids)<br />

und Trickstar Nature Award, ein Preis für Filme<br />

zu Themen wie Klimaschutz, Artenvielfalt, Umwelt<br />

und Nachhaltigkeit. Die Animationskurzfilme<br />

dürfen die Länge von dreissig Minuten nicht<br />

überschreiten. Bis Mitte Januar geöffnet ist das<br />

Eingabefenster für den Langfilmwettbewerb<br />

AniMovie, für den Produktionen ab einer Länge<br />

von sechzig Minuten zugelassen sind.<br />

→ Eingabeschluss Kurzfilme: 1.12.<br />

→ Eingabeschluss Langfilme: 17.1.<br />

↗ itfs.de<br />

Kunstlokal Festival<br />

Wetzikon — Lokale und nationale Kulturschaffende<br />

sind eingeladen, sich für die zweite<br />

Ausgabe des Kunstlokal Festivals im Zürcher<br />

Oberland im Sommer 2024 zu bewerben.<br />

Gesucht sind künstlerische Projekte aus allen<br />

Disziplinen, die sich dem Thema ‹Produktive<br />

Freizeit› im Kontext des Zürcher Oberlands<br />

widmen. Als Grundlage sollen die Sammlungen<br />

der Partnermuseen dienen: Museum Neuthal<br />

Textil- und Industriekultur, Ritterhaus Bubikon,<br />

Museum Wetzikon, Klang Maschinen Menschen<br />

Kulturzentrum Dürnten, Museum am Pfäffikersee.<br />

Von einer Jury werden fünf Künstler:innen<br />

oder Kollektive ausgewählt.<br />

→ Eingabeschluss: 14.1.<br />

↗ kunstlokal-festival.ch/open-call-<strong>2023</strong><br />

Terresta und Stiftung für Kunst, Kultur und<br />

Geschichte SKKG<br />

Winterthur — Die Terresta Immobilien- und<br />

Verwaltungs AG bewirtschaftet als Tochtergesellschaft<br />

die Liegenschaften der Stiftung<br />

für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG. Für<br />

den geplanten Neubau einer Wohnsiedlung in<br />

Winterthur veranstalten sie einen Kunst-und-<br />

Bau-Wettbewerb. Kunstschaffende mit festem<br />

Wohnsitz in der Schweiz sind eingeladen, sich<br />

mit ihrem Portfolio für die Präqualifikation zu<br />

bewerben. Gesucht sind Künstler:innen, die<br />

sich in ihrer Praxis mit Themen wie Nachhaltigkeit,<br />

Recycling, Kreislaufwirtschaft und<br />

Klimaneutralität auseinandersetzen. Die Jury<br />

wählt fünf bis sieben Kunstschaffende für den<br />

Projektwettbewerb aus. Das Realisierungsbudget<br />

beträgt CHF 200’000. Ebenso gesucht<br />

werden Mitglieder für die Fachjury.<br />

→ Bewerbungsschluss Präqualifikation und<br />

Fachjury: 4.12.<br />

↗ artlog.net (Ausschreibungen)<br />

Pro Helvetia — Creative Climate Leadership<br />

Zürich — Creative Climate Leadership nennt<br />

sich ein Programm für Kulturschaffende aus<br />

der Schweiz. Sie können sich für ein fünftägiges<br />

Residenzprogramm bewerben, das<br />

im Frühjahr in Morschach 24 Teilnehmende<br />

zusammenbringt, um gemeinsam Ideen zu entwickeln,<br />

wie die Kultur im Bereich Klimaschutz<br />

aktiv werden kann. Die Teilnehmenden können<br />

sich zudem für eines von fünf Beitragspaketen<br />

von CHF 5000 für neue Projekte bewerben.<br />

→ Eingabeschluss: 15.11.<br />

→ Residenz: 3.–8.3.<br />

↗ prohelvetia.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Video Window — Thrill Me<br />

Basel / Luzern / Zürich — Das von Bruno<br />

Zgraggen kuratierte Video Window ist in Luzern,<br />

Zürich und Basel mit einem neuen dreiteiligen<br />

Screening-Programm unterwegs. ‹Thrill Me›<br />

beleuchtet das audiovisuelle Wechselspiel von<br />

Musik und Bild und geht der Faszination und<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 109


Kraft der Musik in der Videokunst nach. Titelgebend<br />

ist die Arbeit ‹Thrill Me›, 2004, von Una<br />

Szeemann, in der sie die Erfolgsgeschichte mit<br />

tragischem Ende von Michael Jackson in einer<br />

rhythmisch komponierten Montage nachzeichnet.<br />

Insgesamt sind 23 Videoarbeiten nationaler<br />

und internationaler Kunstschaffender zu sehen.<br />

Das Programm vereint zwölf Positionen aus der<br />

Schweiz und elf weitere aus Europa, Nord- und<br />

Südamerika, Afrika und Asien. Die Werkauswahl<br />

spannt einen Bogen über dreissig Jahre<br />

Videokunst bis heute. Experimentelle Arbeiten<br />

aus den Anfängen der Videokunst, wie etwa<br />

von Pipilotti Rist und Muda Mathis, sind dabei<br />

ebenso vertreten wie Werke aus der aktuellen<br />

Gegenwart. Viele der Videos sind musikclipartig<br />

und machen den Einfluss der Popkultur deutlich.<br />

Der «King of Pop» erscheint übrigens auch<br />

in den Arbeiten von Wojtek Doroszuk aus Polen<br />

und der ghanaisch-amerikanischen Filmemacherin<br />

Akosua Adoma Owusu, die seinen Mythos<br />

und Glanz widerspiegeln und hinterfragen.<br />

des 20. Jahrhunderts fasziniert. Mit der Digitalisierung<br />

befinden wir uns erneut inmitten<br />

einer Zeitenwende, die das Kino langsam, aber<br />

sicher historisch werden lässt. Grund für das<br />

Schweizer Literaturarchiv, in seinen Archiven<br />

nach Spuren der Faszination für das Kino in der<br />

Schweizer Literatur zu suchen. Die Ausstellung<br />

‹Die Leinwand beschreiben – Von der Literatur<br />

zum Film und zurück› beleuchtet anhand eigener<br />

renommierter Bestände wie den Nachlässen<br />

von Blaise Cendrars, Patricia Highsmith<br />

oder Friedrich Dürrenmatt die Beziehungen<br />

zwischen Film und Literatur. Dabei begegnen<br />

uns Schriftsteller:innen als Kinogänger:innen,<br />

die ihre Erlebnisse in den dunklen Sälen schildern,<br />

bis hin zu Autor:innen als Filmschaffende<br />

hinter der Kamera. Literarische Verfilmungen<br />

sind ebenso Thema wie imaginäre Filme, die<br />

sich nur im Kopfkino abspielen. Begleitet wird<br />

die Schau von Filmreihen und Vorträgen im Kino<br />

Rex und der Kinemathek Lichtspiel, beide in<br />

Bern. Zudem gibt das Schweizer Literaturarchiv<br />

drei Magazine zu dem Thema heraus.<br />

Wojtek Doroszuk · Prince, 2014, Video HD,<br />

Farbe, Ton, 19’50’’, 16:9, Courtesy Galerie<br />

Joseph Tang, Paris<br />

→ Kunsthalle und stattkino Luzern, 28.10.<br />

(Teil 1), 4.11. (Teil 2), 11.11. (Teil 3), mit Artist-<br />

Talks<br />

→ Kunstraum Walcheturm, Zürich, 18.11.<br />

→ Stadtkino Basel, 24.11.<br />

↗ brunozgraggen.ch/video-window<br />

Die Leinwand beschreiben<br />

Bern — Was passiert, wenn Literatur und<br />

Film aufeinandertreffen? Das Medium hat<br />

Autor:innen seit seiner Erfindung zu Beginn<br />

‹Die Leinwand beschreiben›, Ausstellungsansicht.<br />

Foto: NB, Simon Schmid<br />

→ Schweizerische Nationalbibliothek, bis 12.1.<br />

↗ nationalbibliothek.ch<br />

Check-in Check-out<br />

Bern — «Uebertrieben blasierter Mensch /<br />

unangenehm in jeder Hinsicht!» Der Herr<br />

Jules Rosenberg aus Berlin war offenbar kein<br />

angenehmer Gast. Das bezeugt die Notiz, die<br />

ein:e Rezeptionist:in des einstigen Grandhotel<br />

Waldhaus in Vulpera 1930 auf einer Karteikarte<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


hinterlassen hat. Es ist nur eine von insgesamt<br />

20’000 Karteikarten aus den Jahren 1921 bis<br />

1960, mit denen das Personal Buch über die<br />

illustren Gäste führte, die aus ganz Europa in<br />

das bekannte Kurbad in den Alpen reisten. Als<br />

1989 das Waldhaus bis auf die Grundmauern<br />

niederbrannte, überlebte die geheime Gästekartei.<br />

Vor zwei Jahren gewährte das in der<br />

Edition Patrick Frey erschienene Buch ‹Keine<br />

Ostergrüsse mehr!› bereits einen Einblick.<br />

Nun zeigt das Alpine Museum eine Auswahl<br />

der Karten im Original und stellt sie mit der<br />

heutigen TripAdvisor-Bewertungskultur in<br />

Beziehung. Denn heute ist es das Personal, das<br />

der digitalen Dauerbeobachtung ausgesetzt<br />

ist. Und Hotels müssen nicht vor Ort «bella<br />

figura» machen, sondern auch ihren Auftritt<br />

im digitalen Raum kontrollieren. An Hörstationen<br />

kommen Hoteldirektor:innen zu Wort, die<br />

über Gastfreundschaft, Bewertungen oder die<br />

Anforderungen sprechen, die durch die heutige<br />

globale Kundschaft entstanden sind.<br />

während Studienaufenthalten Anfang der<br />

1980er-Jahre in San Francisco und Los Angeles,<br />

und es hat sie bis heute nicht losgelassen.<br />

Die Künstlerin, die unter anderem auch bis<br />

2018 an der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

eine Professur für Ästhetische Bildung<br />

innehatte, hat diesem Medium ihr Schaffen<br />

gewidmet. Auf ihren Reisen nach Japan, China<br />

und Zentralasien erlernte sie die Technik des<br />

Papierschöpfens und erforschte die Kulturgeschichte<br />

dieses vielseitigen Materials. Nun<br />

ist im Birsfelder Museum unter dem Titel<br />

‹Topografien der Räume› eine von Isabel Balzer<br />

kuratierte Retrospektive zu sehen. Sie umfasst<br />

frühe Buchobjekte und Bilder, Skizzenbücher<br />

von Expeditionen, Fotografien ihrer performativen<br />

Aktionen in Wüstenlandschaften bis zu den<br />

jüngsten Paper-Art-Werken, die vergangenen<br />

Frühsommer in Japan entstanden sind. Zudem<br />

stellt eine gleichnamige, im Hatje Cantz Verlag<br />

erschienene Monografie das Werk von Therese<br />

Weber unter dem Aspekt von Räumlichkeit,<br />

Grenzen und Grenzüberschreitungen vor.<br />

Gäste lesen vor dem Grandhotel Waldhaus.<br />

Foto: Fundaziun Fotografia Feuerstein<br />

→ Alpines Museum, bis 19.5.<br />

↗ alpinesmuseum.ch<br />

Therese Weber · Tanz mit dem Wind II,<br />

2022, Aktion in der Wüste Rub al-Chali,<br />

Saudi- Arabien, Papierband gefärbt,<br />

Maulbeerstrauch fasern, 45 x 2500 cm<br />

© ProLitteris. Foto: Christoph Baumer<br />

→ Birsfeldermuseum, bis 12.11.<br />

↗ birsfeldermuseum.ch<br />

Therese Weber<br />

Birsfelden — Sie ist eine Pionierin der Paper<br />

Art. Die bei Basel aufgewachsene Therese<br />

Weber (*1953) entdeckte Papier als Material<br />

hOtel anderswo<br />

Brugg — Das Zimmermannhaus wird zum<br />

‹hOtel anderswo›. Die Kunstschaffenden Maria<br />

Bänziger, Silja Dietiker, Edgar Leciejewski, Lea<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 111


Gygli betreiben während zwei Monaten einen<br />

experimentellen Hotelbetrieb. Das Projekt<br />

leitet die dreijährige Zwischennutzung des<br />

Zimmermannhauses ein, in der nach dem<br />

Auszug der Stadtbibliothek das Potenzial des<br />

Hauses auch in Hinblick auf zukünftige Nutzungen<br />

getestet werden soll. Zur Ausstattung<br />

dieser grossen Gesamtinstallation gehören<br />

unter anderem Postkarten von imaginären<br />

Orten, die Bänziger mittels KI geschaffen hat.<br />

Weiter sind Hotelgeschichten von Gygli zu<br />

hören, die sie aus gesammelten realen und fiktiven<br />

Erlebnissen komponiert hat. Leciejewski<br />

wiederum hat Scherben gesammelt und daraus<br />

neues Geschirr gebaut. Nicht zuletzt zeugt eine<br />

grosse Cyanotypie auf einem Tischtuch, mit der<br />

Dietiker ein Tischgelage festgehalten hat, von<br />

Geselligkeit. An zahlreichen Veranstaltungen<br />

wird das Hotel bespielt, seine Atmosphäre und<br />

Gastfreundschaft ausgelotet, mit Bar, Table<br />

Surprise, Lesungen und weiteren Unterhaltungen.<br />

Nach den Veranstaltungen kann jeweils<br />

auch eine Übernachtung in einer der acht<br />

Schlafkojen gewagt werden. Das Finale bildet<br />

die Hotelschliessung mit Versteigerung – «Alles<br />

muss raus!» – des entstandenen Inventars.<br />

Freundschaft im Krieg<br />

Chur — Hinter Kunstwerken verstecken sich<br />

zahlreiche Geschichten, Weltereignisse und<br />

Schicksale. Das Bündner Kunstmuseum hat<br />

sich daran gemacht, eine davon zu erzählen.<br />

Sie heisst ‹Eine Freundschaft im Krieg – Hugo<br />

Simon und Rita Janett› und in ihrem Zentrum<br />

steht das ‹Stillleben mit Ananas›, um<br />

1890/1930, des deutschen Malers Max Slevogt<br />

(1868–1932). Dieses besass Hugo Simon<br />

(1880–1950), jüdischer Bankier und ehemaliger<br />

preussischer Finanzminister der Unabhängigen<br />

Sozialdemokraten in Berlin, Kunstfreund<br />

und Sammler sowie Vorlage für Alfred Döblins<br />

Roman ‹<strong>November</strong> 1918›. Nach der Machtergreifung<br />

der Nationalsozialisten floh er mit<br />

seiner Frau Gertrud nach Frankreich und 1941<br />

über Spanien und Portugal nach Brasilien. In<br />

Paris lernte Simon die Bündner Künstlerin Rita<br />

Janett (1893–1965) kennen, und es entwickelte<br />

sich eine enge Freundschaft. Janett, die in<br />

den 1920er-Jahren im Umfeld der Tessiner<br />

Künstlergruppe Der grosse Bär tätig war,<br />

unterstützte das Ehepaar auch bei der Flucht.<br />

Und das ‹Stillleben mit Ananas›? Es kam nach<br />

Simons Tod über Janett 1951 als Leihgabe in<br />

die Sammlung. Provenienzforschung holt nun<br />

eine seiner Geschichten ans Licht.<br />

Edgar Leciejewski · Vase, <strong>2023</strong>, Keramik, Pferdezähne,<br />

Klebstoffe, 38 x 33 x 27 cm © ProLitteris<br />

→ Zimmermannhaus, bis 22.12.; Eröffnung:<br />

28.10., jeweils zur vollen Stunde, 18–22 Uhr<br />

↗ hotelanderswo.com<br />

↗ zimmermannhaus.ch<br />

Max Slevogt · Stillleben mit Ananas, um<br />

1890/1930, Öl auf Leinwand, 49,5 x 60 cm,<br />

Bündner Kunstmuseum Chur<br />

→ Bündner Kunstmuseum Chur, bis 7.1.<br />

↗ kunstmuseum.gr.ch<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Human Kind<br />

Genf — Humanitäre Arbeit, wie sie unter anderem<br />

das Internationale Rote Kreuz leistet, begegnet<br />

uns meist in den Bildern, die nach einer<br />

Katastrophe in den Medien erscheinen. Doch<br />

darin spiegeln sich die Werte der humanitären<br />

Arbeit nur bedingt. Mit der Ausstellung ‹Human<br />

Kind› rückt das Internationale Rotkreuz- und<br />

Rothalbmondmuseum in Genf nun die Würde<br />

des Menschen ins Zentrum. Aus dem Fundus<br />

des internationalen Prix Pictet, der seit 2008<br />

an Fotograf:innen verliehen wird, haben die<br />

Kurator:innen William A. Ewing und Elisa Rusca<br />

über 300 Werke von dreissig Fotograf:innen<br />

aus 24 Ländern versammelt. Jede Ausgabe<br />

des Prix Pictet ist einem spezifischen Nachhaltigkeitsaspekt<br />

gewidmet und befasst<br />

sich mit den grossen Herausforderungen der<br />

humanitären Arbeit: Konflikte, Klimawandel,<br />

Menschenwürde oder psychische Gesundheit.<br />

So ist über die Jahre ein Netzwerk aus nahezu<br />

3000 Fotograf:innen entstanden, die sich in<br />

Dokumentationen, Porträts oder Fotomontagen<br />

mit den genannten Themen beschäftigen.<br />

Katastrophen, Krieg und andere schwierige<br />

Lebensbedingungen sind darin hintergründig<br />

präsent, so etwa der Ausbruch des Vulkans<br />

Taal auf den Philippinen, bewaffnete Gruppen<br />

in der Sahelzone, Frauen in den sibirischen Gefängnissen<br />

oder der Ausbruch von Covid-19 in<br />

Italien. Im Vordergrund aber stehen Mitgefühl,<br />

Empathie und Fürsorge.<br />

Schatzkammer Wald / Herausragende Pilze<br />

Lenzburg — Das Museum Burghalde befindet<br />

sich mitten in seinem Themenjahr zur<br />

‹Schatzkammer Wald›. Fanden insbesondere<br />

über die Sommermonate zahlreiche Veranstaltungen<br />

in den Wäldern der Region statt, laden<br />

mit dem Einzug der kälteren Jahreszeit die<br />

Museumsräume wieder stärker dazu ein, in der<br />

Ausstellung die verschiedenen Facetten des<br />

Waldes zu entdecken. Ausserdem werden mit<br />

der zusätzlichen Schau ‹Herausragende Pilze›<br />

nicht nur Pilzliebhaber belohnt. Die kleine Ausstellung<br />

zeigt die originalen Pilztafeln, die der<br />

Lenzburger Künstler Hans E. Walty (1868–<br />

1948) in den Jahren 1913 bis 1944 geschaffen<br />

hat und die kürzlich von der Nationalbibliothek<br />

digitalisiert worden sind. Die Aquarelle und<br />

Zeichnungen, die das Schweizer Pilzkompendium<br />

bebildern, verführen mit ihren leuchtenden<br />

Farben, doch ihre Detailtreue und ihr Informationsgehalt<br />

verhindern, dass wir von den<br />

giftigen Pilzen naschen.<br />

Hans Walty· Pilztafelwerk, 1913–1944,<br />

Schweizerische Nationalbibliothek, Graphische<br />

Sammlung<br />

→ Museum Burghalde, bis 26.11.<br />

↗ schatzkammerwald.ch<br />

↗ museumburghalde.ch<br />

Muzaffar Salman · Aleppo Point Zero, 2013<br />

→ Internationales Rotkreuz- und Rothalbmondmuseum,<br />

bis 14.4.24<br />

↗ redcrossmuseum.ch<br />

Sipho Mabona — Transcending the Garden<br />

Luzern — Geologie und Origami werden selten<br />

im gleichen Atemzug genannt. Dies dürfte sich<br />

im Jubiläumsjahr des Gletschergartens ändern.<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 113


In dieser Zeit begegnen die Besucher:innen<br />

auch Faltungen der etwas anderen Art. Der Luzerner<br />

Origami-Künstler Sipho Mabona hat zum<br />

150-jährigen Bestehen den Sandstein-Pavillon<br />

mit Skulpturen bestückt. Die Atmosphäre der<br />

Felsenwelt, die Faltungen des Gesteins hätten<br />

ihn sogleich angesprochen, erklärt Mabona.<br />

Es gäbe dort so viele Parallelen zu seinem<br />

Schaffen, dass er seine Arbeit telquel hätte in<br />

den Raum stellen können. In ‹Transcending the<br />

Garden› finden sich aber keine Eins-zu-eins-<br />

Umsetzungen. Der Künstler liess sich von der<br />

Tier- und Pflanzenwelt des Gletschergartens<br />

inspirieren und übersetzte diese in abstrakte<br />

Faltmuster, die nur noch bedingt als Origami<br />

erkennbar sind. Erst die Titel geben Hinweise<br />

auf die Referenzen. Damit unterscheiden sie<br />

sich von früheren Werken, insbesondere von<br />

dem lebensgrossen Elefanten aus Papier, den<br />

er 2014 für das Kunsthaus KKLB in Beromünster<br />

schuf und der ihm zu Bekanntheit verhalf.<br />

Heute arbeitet der international tätige Künstler<br />

mit Baumwollstoffen, die er pflanzlich einfärbt<br />

und damit seinen Faltskulpturen Schattierungen<br />

und Tiefe verleiht.<br />

Ateliertage Luzern<br />

Luzern — Mitte <strong>November</strong> öffnen zahlreiche<br />

Ateliers und Produktionsstätten im Raum<br />

Luzern ein Wochenende lang ihre Türen für die<br />

breite Öffentlichkeit und geben so Einblick in<br />

die Orte, an denen Kunst entsteht. Eigens dafür<br />

wurde eine Website mit einer interaktiven Karte<br />

entwickelt, die aufzeigt, wo sich die Räume der<br />

beteiligten Personen und Institutionen befinden<br />

und an welchen der beiden Wochenendtage<br />

sie zugänglich sind. An verschiedenen Orten<br />

wird auch ein spezielles Rahmenprogramm<br />

geboten – Buchvernissagen, Kunstspaziergänge<br />

oder das Ausprobieren von Brennöfen –, das<br />

ebenfalls auf der Website gelistet ist. Initiiert<br />

wurde diese Pilotausgabe der ‹Ateliertage<br />

Luzern› von der Kunsthalle Luzern mit der<br />

Vision, die Veranstaltung künftig alle drei Jahre<br />

durchzuführen.<br />

Atelier Gaffa, Aussenansicht, Teilnehmer der<br />

Ateliertage Luzern. Foto: Igor Kuzmic<br />

→ Diverse Orte, 18./19.11.<br />

↗ ateliertage-luzern.ch<br />

Lenz Klotz — Sehkarten<br />

Sipho Mabona · Der Schwanz der Ratte (K),<br />

2022, pflanzlich gefärbte Baumwolle (Krapp),<br />

Papier, Holz, 220 x 150 cm. Foto: Laila Bosco<br />

→ Gletschergarten, bis Frühjahr 2024<br />

↗ gletschergarten.ch<br />

Nuglar — Im äussersten Zipfel des Kantons<br />

Solothurn liegt Nuglar und mittendrin die Alte<br />

Brennerei. In ihr wird das Schwarzbuebe Bier<br />

gebraut, das im Restaurant degustiert werden<br />

kann. Im Fasskeller lagert der Gastwirt jedoch<br />

keine Flaschen, sondern den Nachlass seines<br />

Vaters Lenz Klotz (1925–2017). Immer wieder<br />

organisiert die Erbengemeinschaft in Nuglar<br />

kleinere Ausstellungen zum Werk des gebür-<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


tigen Bündners, der seit den 1950er-Jahren<br />

in Basel ein von Tachismus und Abstraktem<br />

Expressionismus geprägtes Œuvre aus mehrheitlich<br />

Gemälden und Zeichnungen schuf.<br />

Aktuell sind die ‹Sehkarten› ausgestellt, eine<br />

Werkgruppe, die Klotz 1969–1972 ausgehend<br />

von polynesischen See- und Stabkarten<br />

entwickelte. Er entdeckte die Karten, die den<br />

Südsee-Insulanern als Orientierungs- und Navigationshilfen<br />

dienten, im Naturhistorischen<br />

Museum Basel und übersetzte die Gebilde aus<br />

Peddigrohr und Bambus in Reliefs aus Bronze,<br />

Holz oder Gips, in Lithografien und Radierungen.<br />

Bambusstäbe sind auf Leinwände genäht,<br />

Japanpapier zwischen Stege gespannt und<br />

teils freihängend, hinterleuchtet präsentiert,<br />

wobei Klotz auch hier die Linie als Gestaltungsmittel<br />

verfolgte.<br />

zweites Porträt nach ‹Pina›, 2011, in den Kinos.<br />

Als er die Doku über die Choreografin Pina<br />

Bausch drehte, entdeckte er die 3D-Technik,<br />

die er bei seiner filmischen Reise durch das<br />

Werk von Anselm Kiefer weiter auslotet. Mehr<br />

als zwei Jahre lang folgte Wenders den Spuren<br />

Kiefers und verknüpft in seinem Film die<br />

Lebensstationen und Schaffensorte einer mehr<br />

als fünf Jahrzehnte umspannenden Karriere<br />

zwischen Kiefers Heimatland Deutschland und<br />

Frankreich, wo er seit 1993 lebt. Die monumentale<br />

Geste ist dem vielfach ausgezeichneten<br />

und immer wieder auch kontrovers diskutierten<br />

Künstler nicht fremd: 35 Hektare mass sein<br />

Ateliergelände in Südfrankreich, das er bis<br />

2008 bewohnte, und immerhin noch 36’000 m 2<br />

sein aktuelles Atelier im Pariser Vorort Croissy-<br />

Beaubourg in den Lagerhallen eines ehemaligen<br />

Pariser Kaufhauses. Vielleicht eignet sich<br />

Kiefer auch deshalb so gut für das filmische<br />

Format: Wir sehen ihn auf dem Fahrrad durch<br />

sein labyrinthisches Atelier fahren, das er auch<br />

schon als sein Gehirn bezeichnet hat – was will<br />

man mehr von einer Kulisse.<br />

Lenz Klotz beim Erschaffen einer Sehkarte,<br />

Basel 1972. Foto: Christian Baur<br />

→ Kunstfoyer der Alten Brennerei, bis 30.11.<br />

↗ altebrennerei.ch<br />

Wim Wenders — Anselm Kiefer<br />

Schweiz — Es war angeblich im Jahr 1991, als<br />

Wim Wenders, der eigentlich Maler werden<br />

wollte, und Anselm Kiefer, der eigentlich<br />

Filmemacher werden wollte, beschlossen,<br />

gemeinsam einen Film zu drehen. Bis es dazu<br />

kam, sollten dreissig Jahre vergehen. Doch nun<br />

ist ‹Anselm – Im Rauschen der Zeit›, Wenders’<br />

Wim Wenders · Anselm – Das Rauschen der<br />

Zeit, <strong>2023</strong>, Filmstill<br />

→ Schweizer Kinos<br />

↗ dcmstories.com<br />

Kunstkiste — Fotomuseum Uster<br />

Uster — Wenn es den Ausstellungsraum nicht<br />

gibt, muss man ihn sich selbst erschaffen, und<br />

wer könnte das nicht besser als ein Künstler,<br />

der auch Architekt ist. Kaspar Thalmann ist<br />

beides. Und darüber hinaus auch noch Uster-<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 115


mer. Mit diesen drei Hüten betrachtet er seine<br />

Umwelt und übersetzt Themen des Alltags, der<br />

Raumplanung, Energie, Landschaft und des<br />

Konsumverhaltens ins fotografische Bild. 2015<br />

erschien sein Buch ‹Oder das Tal aufgeben›,<br />

das einen neuen Blick auf Lawinenschutzbauten<br />

eröffnete. 2018 schickte er auf der letzten<br />

Seite der Wochenzeitung Woz einen ‹Gruss aus<br />

Uster›, in dem er die Entwicklung der Stadt im<br />

Zürcher Oberland vom Dorfverbund über die<br />

Industrialisierung bis hin zur Wohnstadt in<br />

pointierte Tableaus fasste. Nun hat Thalmann<br />

in der akku Kunstkiste auf dem Zeughaus-areal<br />

eine Retrospektive seines fotografischen Werks<br />

eingerichtet. Ein von ihm entworfener und<br />

gebauter Einbau versammelt über siebzig Fotografien.<br />

‹Fotomuseum Uster› nennt er dieses<br />

verkleinerte Museum, das von aussen eingesehen<br />

und bei Führungen auch betreten werden<br />

kann. Die gezeigten Werke machen dabei nur<br />

einen Teil dieser Installation aus, die sich auch<br />

in die Diskussion um die Kulturräume in Uster<br />

einmischt. Die akku Kunstkiste behält ihren<br />

Guerilla-Charakter, aus dem heraus sie 1993<br />

entstand, und behauptet ihren Platz auf dem<br />

Zeughausareal, für das die Stimmbevölkerung<br />

im nächsten Frühjahr über den Baukredit des<br />

geplanten Kultur- und Begegnungszentrums<br />

entscheiden wird.<br />

Volumes Art Publishing Days<br />

Zürich — Die Kunstbuchmesse Volumes<br />

feiert dieses Jahr ihr zehnjähriges Bestehen.<br />

Die Non-Profit-Organisation, die heute von<br />

Anne-Laure Franchette, Patrizia Mazzei und<br />

Gloria Wismer geleitet wird, setzt sich mit<br />

verschiedenen Initiativen für die Förderung<br />

des internationalen Kunstverlagswesens<br />

ein. Sie organisiert Buchmesse-Events, lädt<br />

regelmässig zu Performances, Installationen,<br />

Workshops, Symposien oder Projektionen ein.<br />

Über die Jahre konnte Volumes eine Sammlung<br />

von Kunst- und Künstlerbüchern, Zines und<br />

Magazinen aufbauen, die dem Team als Ort der<br />

Forschung dient. 2020 hat das Kollektiv zudem<br />

einen jährlichen Award ins Leben gerufen, um<br />

unabhängige Publikationen vorzustellen und<br />

zu unterstützen, sowie den Volumes Book Club,<br />

in dem Publikationen entdeckt und diskutiert<br />

werden. Der wichtigste und grösste Anlass sind<br />

die jährlich stattfindenden Volumes Art Publishing<br />

Days: Neben künstlerischen Interventionen<br />

sind langjährige Verlegerfreund:innen, aber<br />

auch neue Positionen vor Ort, die ihre Druckerzeugnisse<br />

direkt an ihren Ständen präsentieren<br />

und verkaufen.<br />

Volumes. Foto: Jan Bolomey und Spyros Paloukis<br />

→ Zentralwäscherei, 18./19.11.<br />

↗ volumeszurich.ch<br />

Kaspar Thalmann · Fotomuseum Uster, <strong>2023</strong>,<br />

diverse Materialien, 486 x 205 x 186 cm,<br />

Ausstellungsansicht akku-Kunstkiste, Uster<br />

© ProLitteris<br />

→ Kunstkiste, bis 7.12. ↗ akkuuster.ch<br />

What’s Cooking? A Re-Arrangement<br />

Zürich — In den letzten Jahren sind die Produktionsbedingungen<br />

von Kunst zunehmend<br />

in den Fokus nicht nur der der Szene immanenten<br />

Diskurse, sondern auch in jenen der<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


öffentlichen Förderinstitutionen gerückt. Einen<br />

besonderen Beitrag zu dieser wichtigen Debatte<br />

leistet das Format ‹What’s Cooking›, das von<br />

data | Auftrag für parasitäre Gastarbeit in unregelmässigen<br />

Abständen und an wechselnden<br />

Orten durchgeführt wird. Eine Kochstelle bietet<br />

den Rahmen für dieses jeweils fünfzigstündige<br />

Happening mit künstlerischen, aktivistischen<br />

und theoretischen Beiträgen. Die kommende<br />

sechste Ausgabe findet im Helmhaus Zürich<br />

im Kontext der Ausstellung ‹vertrauten› statt.<br />

Unter dem Titel ‹A Re-Arrangement› werden<br />

zehn Positionen versammelt, die sich spekulativen<br />

posthumanen Fragestellungen widmen.<br />

Sie werden «vor Ort produzieren, präsentieren,<br />

reflektieren und kollaborieren und die<br />

Besucher:innen unmittelbar in die künstlerischen<br />

Arbeitsprozesse involvieren». Unter<br />

anderem werden Samrat Banerjee, Benjamin<br />

Egger, Sabian Baumann, Monica Ursina Jäger<br />

und Janet Mueller «Main Courses» oder «Side<br />

Dishes» für die Veranstaltung herrichten.<br />

unseren Autor:innen Sonja Gasser und Adrian<br />

Dürrwang realisiert und befasst sich mit der<br />

Kunstkritik im digitalen Zeitalter. Passend dazu<br />

liefert Ted Davis einen künstlerischen Beitrag,<br />

der ausgehend vom gedruckten Motiv in eine<br />

Augmented Reality führt. Grundlage der neusten<br />

Publikation war wie gehabt ein Workshop,<br />

den die Kunstkritiker:innen-Vereinigung AICA<br />

Schweiz jährlich realisiert. Dieses Jahr findet<br />

die Veranstaltung am letzten Sonntag im <strong>November</strong><br />

statt. Gemeinsam mit allen Interessierten<br />

werden wir uns erneut über bereits erschienene<br />

Texte beugen, ihre Sprache, Inhalte und<br />

Choreografien diskutieren, um herauszufinden,<br />

was einen kunstkritischen Text besonders<br />

lesenswert macht. Für alle Mitglieder von AICA<br />

ist der Workshop kostenlos, Nicht-Mitglieder<br />

können gegen einen Unkostenbeitrag von<br />

CHF 20 teilnehmen. Im Anschluss daran feiern<br />

wir im Cabaret Voltaire die öffentliche Buchvernissage<br />

der neuen Publikation.<br />

‹What’s Cooking? (Can I work like this?)›,<br />

Foodsavings bestimmen das Menü, Ansicht<br />

Ausstellungsraum Klingental, Basel 2021.<br />

Foto: Zlatko Micic<br />

→ Helmhaus, 10.11., 16 Uhr, bis 12.11., 18 Uhr<br />

↗ whatscooking<strong>2023</strong>.wordpress.com<br />

Schreiben über Kunst — AICA-Workshop<br />

und Publikation<br />

Zürich — Wir freuen uns, als Beilage zum aktuellen<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> die neuste Publikation in<br />

der Reihe ‹Schreiben über Kunst› zu veröffentlichen.<br />

Die bereits achte Ausgabe wurde von<br />

Ted Davis · Zeichnung für ‹Schreiben über<br />

Kunst <strong>2023</strong>›<br />

→ Cabaret Voltaire, 26.11., Workshop<br />

13.30–18 Uhr; im Anschluss Buchvernissage<br />

und Apéro; Workshop-Anmeldung (bis 24.11.)<br />

unter: info@aica.ch<br />

↗ aica.ch<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 117


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz, *62 835 2330 Sammlung 23 –ı 12.11.<br />

Stranger in the Village –ı 7.1.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 Let’s fêtes galantes! –ı 7.1.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke Metzgergasse / Susanna Perin 4.11.–8.12.<br />

Zollrain<br />

Galerie 6 Aarau, Milchgasse 35, *79 541 6416 Madelyne Meyer –ı 18.11.<br />

Hans Geiser u. Giuseppe La Bruna 25.11.–23.12.<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Jahresfluss – Monika Feucht 11.11.–16.12.<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Marianne Halter, Mario Marchisella –ı 19.11.<br />

Andermatt Öffentlicher Raum Andermatt, Zentrum Art Trail <strong>2023</strong> –ı 31.10.<br />

Appenzell Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell, Ziegeleistr. 14, Zora Berweger 29.10.–14.4.<br />

*71 788 18 60<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Liz Craft 29.10.–25.2.<br />

Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Lina Maria Sommer 18.11.–16.12.<br />

Argnou (Ayent) Association Biennale Son, Route de la Madeleine 48 Biennale Son –ı 29.10.<br />

Arisdorf Atelier Sibylle Laubscher, Hauptstrasse 43, *79 820 78 42 Offenes Atelier – Mythen –<br />

25.11.<br />

Sibylle Laubscher<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Zwischen Pathos und Pastos –<br />

–ı 25.2.<br />

Christopher Lehmpfuhl<br />

Ascona Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34, *91 759 81 40 I colori delle emozioni –ı 7.1.<br />

Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1, Tamaro – 1992–1995 –ı 29.10.<br />

*91 791 1942<br />

Auvernier Galerie Lange + Pult – Auvernier, Port-de-la-côte 1,<br />

Thierry Feuz 3.11.–9.12.<br />

*32 724 6160<br />

Baar foryouandyourcustomers, Bahnhofstrasse 4 Fraenzi Neuhaus –ı 14.5.<br />

Galerie Billing Bild, Haldenstrasse 1, *41 761 50 28 Forget Me Not – Sara Liz Marty –ı 5.11.<br />

Becoming Indigenous –<br />

18.11.–7.1.<br />

Einheimisch werden<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Forever Young – Die bedeutendsten<br />

–ı 10.12.<br />

Bilder der Langmatt<br />

Ash Keating –ı 10.12.<br />

Geisterhaus Langmatt – Eine<br />

–ı 10.12.<br />

unsichtbare Ausstellung<br />

Reto Boller 27.10.–10.12.<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Daniel Bühler – Die Schweizer Alpen 9.11.–20.1.<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Flo Kaufmann und Urs Amiet –ı 5.11.<br />

Basel<br />

Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig,<br />

Iberer 19.11.–26.5.<br />

St. Alban-Graben 5, *61 201 12 12<br />

Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28 Chris Ware – Paper Life –ı 29.10.<br />

Helvetia Art Foyer, Steinengraben 25 I like! 30.11.–29.02.<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Experimental Ecology –ı 29.10.<br />

*61 262 01 66<br />

Kunstforum Baloise Park, Aeschengraben 33 Siren Songs – Sinister Sirens –ı 27.10.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 Phung-Tien Phan –ı 12.11.<br />

Regionale 24 25.11.–7.1.<br />

Diego Marcon –ı 21.1.<br />

Nolan Oswald Dennis –ı 11.8.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Carrie Mae Weems 4.11.–17.3.<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

Matisse, Derain und ihre Freunde<br />

Jasper Johns – der Künstler<br />

als Sammler<br />

–ı 21.1.<br />

–ı 4.2.<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Stille Nacht?<br />

Weihnachtsausstellung<br />

18.11.–7.1.<br />

Nacht – träumen oder wachen –ı 21.1.<br />

Erleuchtet! –ı 21.1.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Temitayo Ogunbiyi –ı 14.1.<br />

Delphine Reist –ı 14.1.<br />

La roue = c’est tout –ı 8.2.<br />

Artstübli, Steinentorberg 28, *79 287 9923 ArtYou Installation – St. Poz –ı 28.10.<br />

Atelier Editions Fanal, St. Alban-Tal 39, *61 272 13 54 présence de la ligne 21.11.–29.2.<br />

Ausstellungsraum balagan Arts, Allschwilerstrasse 101 Flow Edition – Das Zusammenspiel<br />

verschiedener Welten<br />

3.11.–5.11.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29,<br />

*61 556 4066<br />

Unter uns – Dem Boden auf<br />

der Spur<br />

–ı 31.10.<br />

inderlude to dreams – Thy Truong 17.11.–16.1.<br />

Eleven Ten Studio, Feldbergstrasse 86, *79 171 11 10 Cedric Bloch & Le Visage –ı 28.10.<br />

Acqua e Sale & Christian Ochsner 2.11.–25.11.<br />

Galerie Carzaniga, Gemsberg 10 Adrien Jutard – Neue Werke –ı 28.10.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

Madeleine Burn-Kaufmann,<br />

Wolfgang Burn<br />

–ı 25.11.<br />

Romano Hänni 30.11.–7.1.<br />

Galerie Gisèle Linder, Elisabethenstr. 54 Tu es je suis — Luo Mingjun –ı 28.10.<br />

Galerie Von Bartha Collection, Schertlingasse 16 Ursula Reuter Christiansen –<br />

–ı 4.11.<br />

Auf Messers Schneide<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Lotte Rose Kjær Skau –ı 18.11.<br />

Emil Halmos 25.11.–6.1.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Alan Maag – Rollende Tonne –ı 25.11.<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *61 321 1503<br />

H_121 | T-shirts, Multiples,<br />

4.11.–23.12.<br />

Accrochage<br />

Heuberg 24/Raum für Kunst, Heuberg 24, *79 320 5627 andreasschneider & Julian Salinas 18.11.–25.11.<br />

Markthalle Basel, Steintorberg 20 Copa & Sordes — Mit Huhn 31.10.–31.12.<br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Kyra Tabea Balderer 4.11.–17.12.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Benedikt Hipp –ı 23.12.<br />

Peripherie 8, das Kunstzimmer, Holeestrasse 8,<br />

maboart, da war Gerbera da –ı 4.11.<br />

*79 248 81 22<br />

PF25 cultural projects, Pfeffergässlein 25<br />

Speculative Generations of<br />

–ı 3.11.<br />

Flora Zero – Ellen Pau<br />

Homeland in Transit –ı 12.11.<br />

Projektraum M54, Mörsbergerstr. 54, *61 683 0595 Tilly Keiser trotzig träumend –ı 29.10.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Animals and Poppies –<br />

–ı 16.12.<br />

Thomas Thüring<br />

see you next tuesday, Rosentalstrasse 24 Moa Sjöstedt 27.10.–23.12.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Metel – Ewa Felippi –ı 4.11.<br />

Elsbeth Stöcklin 10.11.–25.11.<br />

space25, Rebgasse 25 Sibilla Caflisch, Golnaz Hosseini –ı 17.11.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Jan Fabre 10.11.–21.12.<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Coniunctio –ı 29.10.<br />

Regionale 24 – Im Angesicht der<br />

Dämmerung<br />

25.11.–21.1.<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Schaulager Basel, Ruchfeldstrasse 19<br />

Exploring the Decetralized Web –<br />

Kunst auf der Blockchain<br />

Out of the Box – 20 Jahre<br />

Schaulager<br />

–ı 12.11.<br />

–ı 19.11.<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Tyra Wigg – Squeeze 9.11.–12.11.<br />

Chiara Bersani – Deserters –ı 7.1.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 119


Biel — Fausta Squatriti, Centre d’art<br />

Pasquart<br />

Brugg — hOTel anderswo, Zimmermannhaus.<br />

Fotomontage: Silja Dietiker<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Niko Pirosmani –ı 28.1.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 L’autre c’est moi – Gustav Stettler –ı 5.11.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Leuchtende Farben –<br />

25.11.–19.5.<br />

Claire Ochsner<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, *61 641 09 09 Bertrand Thomassin –ı 12.11.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678<br />

Beatriz von Eidlitz – Arbeiten auf –ı 29.10.<br />

Eisen und Papier<br />

Bruno Kurz | Lago – En Plein Air 4.11.–17.12.<br />

Bern Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Anekdoten des Schicksals –ı 7.1.<br />

Markus Raetz – oui non si no yes no –ı 25.2.<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3<br />

Kosmos Klee – Die Sammlung,<br />

–ı 21.1.<br />

Fokus: Klees Engel<br />

Hannah Höch – Montierte Welten 10.11.–25.2.<br />

casita, Schwalbenweg 6a, *79 260 6612 Hanspeter Gempeler 27.10.–2.11.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 memento mori – François Burland –ı 11.11.<br />

Galerie Artdirekt, Glockenstrasse 5, Stall 5 Maria Tackmann –ı 28.10.<br />

Galerie Art + Vision Bern, Junkerngasse 34 Martin Thönen — Holzschnitte –ı 30.12.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Fabiola di Fulvio – still –ı 25.11.<br />

Bern/Hettiswil<br />

b. Hindelbank<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Videocity x REX Box, Schwanengasse 9<br />

videokunst.ch, Bümplizstrasse 112<br />

Alex Güdel – Transfer<br />

10.11.–16.12.<br />

Sarah Fuhrimann – Liaisons 10.11.–16.12.<br />

Utopie im Heute – Gleitende<br />

–ı 1.11.<br />

Identitäten<br />

Utopie im Heute — Geheimnisvolle 9.11.–29.11.<br />

Gesten<br />

Michael Spahr – Human Nature$, –ı 25.11.<br />

2022, 03:15 min<br />

volume Kunstraum, Lorrainestrasse 14 Simone Zaugg – silent change 28.10.–2.12.<br />

Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete, Rest. Sandro Del-Prete – optische<br />

–ı 23.12.<br />

Kreuz, Hindelbankstr. 33, *79 354 55 90<br />

Täuschungen und Holographien<br />

Bern/Wichtrach Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26 George Grosz in Amerika –ı 31.12.<br />

Expressionismus – Insbesondere –ı 31.12.<br />

Ernst Ludwig Kirchner<br />

XXL Grossformatige Werke der<br />

–ı 31.12.<br />

Moderne und Gegenwart<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15, Claude Barbey, Meinrad Feuchter, –ı 12.11.<br />

*32 672 29 89<br />

Ulrich Studer – eigen t-lich t<br />

Regina Graber, Stephanie Grob, 18.11.–10.12.<br />

Ursula Pfister<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’Art Pasquart, Seevorstadt 71 Delphine Coindet –ı 19.11.<br />

Bertrand Lamarche –ı 19.11.<br />

Collections –ı 31.12.<br />

Fausta Squatriti – Galaxie –ı 19.11.<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Fototechnika III –ı 19.11.<br />

Krone Couronne, Obergasse 1, *79 523 15 42 mumbles slide along the sleeve –ı 28.10.<br />

Birsfelden Birsfelder Museum, Schulstrasse 29, *61 311 4830 Therese Weber – Topografien<br />

–ı 12.11.<br />

der Räume<br />

Brig Galerie Zur Matze, Alte Simplonstr. 28, *27 946 01 22 Regionale Wallis <strong>2023</strong> 11.11.–3.12.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 hOtel anderswo 28.10.–22.12.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Martina Kalchofner –ı 11.11.<br />

Bruzella Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia,<br />

Christof Klute – Mindscape 26.11.–11.2.<br />

(ex via Municipio), *77 474 0549<br />

Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />

Delphine Sandoz –ı 18.11.<br />

*78 300 25 01<br />

Bülach Kulturzentrum Sigristenkeller, Hans-Haller-Gasse 4,<br />

*79 316 3027<br />

Pascal Fehr –ı 13.10.<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />

*79 665 08 47<br />

Bernhard Luginbühl,<br />

Werner Ignaz Jans<br />

–ı 17.12.<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3 Franz Gertsch – On Show –ı 3.3.<br />

Marc-Antoine Fehr – Reflets sur<br />

–ı 3.3.<br />

une tombe<br />

Reto Bärtschi – Bis zum Mond –ı 26.11.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Castagno – Carmen Müller,<br />

–ı 24.3.<br />

Zilla Leutenegger<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6, *58 122 4252 L’opera grafica Carmina Burana di –ı 3.12.<br />

Giuliano Collina<br />

Fortunato Depero e Gilbert Clavel –ı 7.4.<br />

Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Alberto Giacometti –ı 19.11.<br />

Franziska Furter – Making Waves –ı 26.11.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558<br />

Gerd Dengler – Den Meistern 11.11.–14.4.<br />

der Malkunst<br />

Cuadro22, Ringstrasse 22 Wo unsere Welt endet –<br />

10.11.–9.12.<br />

Cynthia Gutierrez<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Nach der Natur II 4.11.–16.12.<br />

Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Liuba Kirova –ı 19.11.<br />

Diessenhofen Museum kunst + wissen, Museumsgasse 11, *52 533 11 67 Valentin Magaro – Die Brücke –ı 10.3.<br />

Dietikon Galerie ELLF, Oliver M. Schmid, Asylstrasse 11a,<br />

*43 322 58 80<br />

Biel – Stockholm<br />

–ı 17.11.<br />

London – Dietikon 18.11.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Die Glocke – mit kuratierten<br />

–ı 31.12.<br />

Performances<br />

Ebnat-Kappel Museum Ackerhus, Ackerhusweg 20 Sammler, Entdecker und<br />

–ı 29.10.<br />

Künstler – Albert Edelmann<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Thomas Krempke –ı 25.11.<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Ohne Haut – ohne Haus –ı 29.10.<br />

Ennenda Anna Göldi Museum, Fabrikstrasse 9 Bunte Tücher, Geteilte Geschichte –ı 31.10.<br />

Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Hanging by a Thread – Anna von<br />

–ı 9.11.<br />

Siebenthal, Clément Bedel<br />

Kunstverein/Bernerhaus, Bankplatz 5, *52 723 2363 Katharina Henking – Was<br />

4.11.–3.12.<br />

kommt | Was geht<br />

Fribourg Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle, Rue de Morat 2 Rico Weber –ı 23.6.<br />

Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Corpus III 24.11.–25.2.<br />

Have Faith – Stéphanie Baechler –ı 24.3.<br />

Genève<br />

Kunsthalle Friart Fribourg, 22, Petites-Rames,<br />

*26 323 23 51<br />

Centre d’Art Contemporain Genève, 10, rue des Vieux-<br />

Grenadiers<br />

Charlotte Johannesson –<br />

Save as art?<br />

Biennale de l’Image en Mouvement<br />

<strong>2023</strong><br />

5.11.–11.2.<br />

10.11.–28.1.<br />

Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Dolce Vita – Gina Folly –ı 8.12.<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Hannah Darabi –ı 19.11.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix<br />

Yan Zoritchak – Windows on<br />

the Universe<br />

–ı 21.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 121


Frauenfeld — Katharina Henking,<br />

Kunstverein/Bernerhaus<br />

Grenchen — André Thomkins,<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

Bibliothèque de Genève, Promenade des Bastions 8 Élise Müller, Hélène Smith –ı 25.11.<br />

Espace Labo, 5, bvd St-Georges, *79 564 8295 Owlet vision in a blinding time –<br />

–ı 30.10.<br />

Part I<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle En tous lieux –ı 12.12.<br />

FMAC, Rue du 23-Août 5, *22 418 45 30 Teaser II – Mises en scènes –ı 10.12.<br />

galerie lange + pult Geneva, Rue des Bains 22,<br />

*22 345 22 22<br />

Olivier Mosset<br />

–ı 28.10.<br />

Ben Vautier 10.11.–16.12.<br />

Galerie Mezzanin, 63 rue des Maraîchers, *22 328 3802 Jean-Marc Bustamante –ı 3.11.<br />

Maureen Kaegi 24.11.–10.2.<br />

Geneva International Film Festival (GIFF),<br />

Rue de Chantepoulet 1<br />

Geneva International Film Festival<br />

<strong>2023</strong><br />

2.11.–13.11.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Kafila – M’hammed Kilito –ı 11.11.<br />

Waseem Ahmed – Delusional<br />

30.11.–3.2.<br />

Perceptions<br />

Le Salon Vert, 15, rue Ancienne Ruta Jusionyte –ı 28.10.<br />

Olivier Varenne, 37–39 rue des Bains, *22 810 27 27 Des perspectives pour la peinture –ı 28.10.<br />

Pace Gallery Geneva, Quai des Bergues 15–17 Loie Hollowell – The Third Stage –ı 28.10.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9<br />

Bon anniversaire, Monsieur<br />

–ı 28.10.<br />

Bulatov<br />

Alalettre 10.11.–23.12.<br />

Société des Arts – Salle Crosnier, 2, rue de l’Athénée, Gustave Didelot 10.11.–9.12.<br />

*22 310 4102<br />

Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy Une sensation contemporaine –ı 3.12.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Khaled Jarrar – All The Wounds<br />

–ı 2.11.<br />

To Close<br />

Xippas, Rue des Sablons 6<br />

Karishma D’Souza – Can’t See<br />

–ı 28.10.<br />

the Forest<br />

Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Galleria: Hans Josephsohn –ı 20.1.<br />

Spazio 2 – Museo –ı 20.1.<br />

Spazio 3 – Museo: Domenico Angelica –ı 21.1.<br />

Spazio 4 – Museo Biblioteca –ı 20.1.<br />

Spazio 5 – Museo Archivio –ı 20.1.<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, Postfach 1636 Sammlung Marc Egger –ı 19.11.<br />

Hélène Fauquet –ı 19.11.<br />

Flora Klein –ı 19.11.<br />

Glarus Süd Antonio Wehrli Art Space, Freibergstrasse 2 Siers – Annette Grunert –ı 12.11.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8, Simone Habicht – Neue Werke 11.11.–14.1.<br />

*44 867 3972<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo –<br />

–ı 30.11.<br />

Kurt Hediger<br />

Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

Ein Unikat in Serie – 75 Jahre VFO<br />

André Thomkins – Panta rhei.<br />

Druckgraphiken<br />

–ı 28.1.<br />

–ı 28.1.<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Laufenburg — Schildkrötentempel, kl.<br />

Skulpturen u. Objekte, Rehmann-Museum<br />

Lausanne — Yuma Martellanz,<br />

Musée des Beaux-Arts<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Heiden Henry-Dunant-Museum, Asylstrasse 2, *71 891 44 04 Flagge zeigen –ı 31.5.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 homo_animalis – Nina Stähli,<br />

–ı 5.11.<br />

Martin Gut<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Jubiläumsausstellung<br />

–ı 19.11.<br />

Frauenkunstpreis <strong>2023</strong><br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 31.12.<br />

Isenthal igmaisander kultur&natur, Gitschenen, *792257411 BeeCity – Florian Maritz,<br />

–ı 30.10.<br />

Petra Gisler<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF, *41 310 33 81 Photo I Brut –ı 19.11.<br />

Katharina Amrein, Elvira Bättig –ı 14.1.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842<br />

Kurt Hunkeler, René Habermacher,<br />

Achim Schroeteler<br />

3.11.–10.12.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Léopold et Aurèle Robert –<br />

Ô saisons …<br />

–ı 12.11.<br />

75 e Biennale d’art contemporain –ı 11.2.<br />

Till Rabus – Porcus Troianus –ı 11.2.<br />

Quartier Général, Rue du Commerce 122 La Machine à tubes –ı 12.11.<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Ulrich Rückriem –ı 29.10.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Your Voice, Keep Breathing –ı 19.11.<br />

Hunter Longe – Various Lambent –ı 19.11.<br />

Portals<br />

Laufenburg Rehmann-Museum, Schimelrych 12, *62 874 4270 Schildkrötentempel –ı 4.2.<br />

Lausanne Fondation de l’Hermitage, Route du Signal 2, *21320 5001 Vuillard et l’art du Japon –ı 29.10.<br />

Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17<br />

Dialog zwischen einem Kraken und –ı 15.3.<br />

einer Zitronenpresse<br />

Space is the place –ı 4.2.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10, Mirage –ı 7.1.<br />

Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />

CALM – Centre d’art La Meute, Parc du Loup 3 All my loved ones like to fight –ı 29.10.<br />

La Pharmacie, Rue du Valentin 16<br />

Laurie Vannaz, Emilie Lopes<br />

Garcia – les heures miroirs<br />

2.11.–2.12.<br />

CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois,<br />

rue du Bugnon 46<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />

*21 601 4170<br />

Fabienne Levy Lausanne, Avenue Louis-Ruchonnet 6,<br />

*21 711 43 20<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6,<br />

*32 933 8950<br />

La Cabane – Loan Nguyen<br />

Support<br />

–ı 3.12.<br />

–ı 3.12.<br />

La grande songerie<br />

–ı 28.10.<br />

Hannah Villiger 17.11.–27.1.<br />

Tang Shuo – Shadows of Boulder –ı 10.12.<br />

Hill<br />

Vikenti Komitski, Andrea Galvani 9.11.–27.1.<br />

animal instinct – instinct animal –ı 25.2.<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Interstellaire –ı 12.11.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 123


Luzern — Daniel Schwartz,<br />

Kunstmuseum Luzern<br />

Neuchâtel — Pierre Edouard,<br />

Ditesheim & Maffei © ProLitteris<br />

Pfäffikon — Marianne Fritz Waeber,<br />

Museum Eva Wipf<br />

Lenzburg Museum Burghalde, Schlossgasse 23 Schatzkammer Wald –ı 26.11.<br />

Stapferhaus, Bahnhofstrasse 49 Natur – Und wir? –ı 29.10.<br />

Lichtensteig Dogo Residenz für Neue Kunst, Hauptgasse 12 Dogo Totale – Im Kollektiv 11.11.–25.11.<br />

Frida –ı 31.12.<br />

Locarno Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Martín Soto Climént – La danza<br />

–ı 5.11.<br />

del fiume<br />

Xanti Schawinsky – Pittura<br />

–ı 5.11.<br />

processuale<br />

Una Szeemann –ı 5.11.<br />

Fondazione Ghisla Art Collection, Via Antonio Ciseri 3 Ireneo Nicora — La voce in<br />

–ı 7.1.<br />

eco risuona<br />

la rada, Via alla Morettina 2 Unseen Reconstructions –ı 29.10.<br />

Gulp 11.11.–17.12.<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Arp – Viaggio in Oriente –ı 5.11.<br />

Solduno<br />

Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Sometimes we are eternal –<br />

Sarah Brahim<br />

–ı 28.4.<br />

MASI Lugano, Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Zellweger Arte Contemporanea, Piazza Molino Nuovo 7,<br />

*91 995 2080<br />

Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 1,<br />

*91 921 4632<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

–ı 31.12.<br />

Kunst im Tessin 1850–1950<br />

Von Dürer bis Warhol – Graphische<br />

–ı 7.1.<br />

Sammlung ETH Zürich<br />

Thomas Huber. Lago Maggiore –ı 28.1.<br />

Martin Schneider<br />

–ı 4.11.<br />

Isa Barbier –ı 4.11.<br />

Balla ’12 Dorazio ’60. Dove la luce –ı 14.1.<br />

Emil Nolde – Herbert Beck –ı 16.12.<br />

Lützelflüh Kulturmühle Lützelflüh, Mühlegasse 29, *34 461 36 23 Erika Fankhauser Schürch,<br />

Regine Ramseier<br />

Luzern<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />

Schweiz, *41 370 44 44<br />

–ı 5.11.<br />

Rachmaninoff in Luzern<br />

–ı 14.1.<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Ateliertage Luzern 18.11.–19.11.<br />

Grüsse aus den Ateliers 28.10.–17.12.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 ABC der Bilder –ı 19.11.<br />

Guy Ben Ner 11.11.–4.2.<br />

Daniel Schwartz – Tracings –ı 4.2.<br />

Verkehrshaus, Lidostrasse 5 Dominik Lipp – Porsche Art Car –ı 4.2.<br />

APROPOS, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Monika Dillier –ı 5.11.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89<br />

Plant Connections – Regula<br />

Bühler-Schlatter, Martin Huwiler<br />

17.11.–9.12.<br />

Galerie gabrielaW., Alpenstrasse 1/Seite Töpferstrasse,<br />

*76 390 55 10<br />

Mark Sasvary – Japan in drei<br />

Techniken<br />

30.10.–18.11.<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7, *410 7574 Giorgio Avanti – Zauberberg –ı 28.10.<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4<br />

Rebekka Steiger — ma quy vô đong –ı 28.10.<br />

tu hosts without pupils<br />

Marion Baruch –ı 11.11.<br />

Cai Dongdong 16.11.–31.1.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233<br />

Naturtalente – Raphael Egil,<br />

–ı 25.11.<br />

Jeroen Geel<br />

Galleria Edizioni Periferia, Unterlachenstrasse 12,<br />

Miroslav Tichy – Screenshots –ı 28.10.<br />

*410 8879<br />

Impulse Gallery, Haldenstrasse 19 On human beauty – Christian Bolt –ı 23.12.<br />

Kali Gallery, Lädelistraße 4 UNI 28.10.–8.12.<br />

marytwo, Mariahilfgasse 2A, *79 959 47 07<br />

Claudia Bitrán – Broken Over<br />

–ı 9.12.<br />

The Top<br />

Perfekete contemporary art gallery,<br />

Monica von Rosen –ı 28.10.<br />

Unterlöchlistrasse 39, *79 933 0901<br />

slot_, sic! Elephanthouse, Neustadtstrasse 14<br />

muddy fade (hum) – Lea Rüegg, 11.11.–17.12.<br />

Daniela Brugger<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, Rue du Manoir 3 Marges de manœuvres 11.11.–4.2.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2, Regiokunst 3.11.–17.12.<br />

*377 1365<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1, *91 649 3336 10 –ı 15.12.<br />

Moutier Musée jurassien des Arts, Rue Centrale 4, *32 493 36 77 Regards –ı 29.10.<br />

Muri AG Museum Caspar Wolf, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Wolf Wolf Wolf – 1 Künstler –<br />

–ı 21.4.<br />

3 ganz unterschiedliche Bilder<br />

Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11<br />

Landschaftsveränderung im<br />

–ı 12.11.<br />

Blickfeld der Kunst<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Ch. du Pertuis-du-Sault 74, Friedrich Dürrenmatt –<br />

–ı 31.12.<br />

*58 466 70 60<br />

Schriftsteller und Maler<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

Rebellenfiguren<br />

–ı 10.12.<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26<br />

CAN Centre d’art Neuchâtel, Rue des Moulins 37,<br />

*32 724 01 60<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Simon Edmondson<br />

Pierre Edouard<br />

–ı 28.10.<br />

11.11.–22.12.<br />

Chaque nuit j’entre dans les creux –ı 4.11.<br />

des troncs et j’écoute<br />

La Timidité des cimes –ı 22.12.<br />

Ghostwriting Paul Thek – Time<br />

–ı 29.10.<br />

Capsules and Reliquaries<br />

¿Desde donde miras el sol? –ı 5.11.<br />

Léopold et Aurèle Robert<br />

Permanent – Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

–ı 12.11.<br />

–ı 31.12.<br />

Mouvements –ı 23.1.<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Fenstertheater – Helen Dahm,<br />

–ı 29.10.<br />

Gianni Kuhn<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Franz Hohler. Hallo. Guten Tag.<br />

–ı 5.11.<br />

Oder Gute Nacht.<br />

Schatzkammer Sammlung #6 –ı 5.11.<br />

Den Blick etwas nach oben, bitte... –ı 5.11.<br />

Kantonale Jahresausstellung 26.11.–28.1.<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Veikko Hirvimäki, Françoise Jaquet –ı 17.12.<br />

Peccia<br />

Centro Internazionale di Scultura (CIS), Via Cantonale, Marcel Dupertuis –ı 31.10.<br />

*91 760 80 80<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Was Macht mit uns macht 14.11.–22.9.<br />

Pfäffikon ZH Forum Museum Eva Wipf, Hochstrasse 4, Altes<br />

Marianne Fritz Waeber –<br />

3.11.–20.11.<br />

Bezirksgebäude, *44 950 33 48<br />

Augenblick Malpoesie<br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />

Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Past Deep Future –ı 19.11.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 125


Pully Musée d’art de Pully, Ch. Davel 2 Émilienne Farny –ı 3.12.<br />

ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d’hécate –ı 17.12.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

Riedholz<br />

*Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Galerie Textilaltro an der OST, Gebäude 5, 1. Stock<br />

(Bibliothek), Oberseestrasse 10, *58 257 45 31<br />

Retrospektive Attisholz23, MUVA Museum,<br />

Attisholzstrasse 10, *79 603 17 57<br />

Strangely Familiar<br />

–ı 29.10.<br />

Grosse Regionale <strong>2023</strong> 25.11.–28.1.<br />

frei – Gastausstellung IG Halle<br />

–ı 5.11.<br />

Rapperswil<br />

Grosse Regionale <strong>2023</strong> 26.11.–28.1.<br />

Seitenwagen – Fernando Obieta,<br />

–ı 28.1.<br />

Gregor Vogel<br />

Intuitiv – Zwei Sammlungen<br />

–ı 7.4.<br />

begegnen sich<br />

Eugène Ionesco, Giuseppe<br />

–ı 15.12.<br />

Capogrossi<br />

Retrospektive Attisholz23 –ı 29.10.<br />

Rifferswil Park Seleger Moor, *44 764 1119 MoorArt23 –ı 31.10.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Grabfunde aus der Höhle<br />

–ı 12.11.<br />

Assi el-Hadath im Libanon<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –<br />

–ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Retrospektive<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Ursula Rutishauser 14.11.–16.12.<br />

Romont Vitromusée Romont, Rue du Château 108b Baldwin Guggisberg – Dans le<br />

–ı 21.1.<br />

labyrinthe : un voyage liminal<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Gunter Damisch –ı 2.6.<br />

Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

Gestaltet! –ı 1.11.<br />

*41 660 55 83<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Gift – toxische Geschenke –ı 29.10.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Johanna Gschwend, Moritz Hossli 11.11.–10.12.<br />

Savièse<br />

Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />

Saint Germain 50, *273951018<br />

Alfred Rehfous – Sommets<br />

–ı 28.7.<br />

Saisons –ı 28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Kunst vereint 25.11.–14.4.<br />

Moche –ı 28.4.<br />

Femme Artist Table (FATart) / FATpermanent Art Space,<br />

Kammgarn West, 4. Stock<br />

Marion Strunk – Fadenstücke<br />

–ı 16.12.<br />

Annick Mischler – Mythologies –ı 12.1.<br />

Kammgarn West Zwischennutzung, Baumgartenstrasse 23 Metamorphose – Ana Vujic´ –ı 28.10.<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19, Angelika Dreher, Andrin Winteler, 28.10.–17.12.<br />

*52 625 2418<br />

Isabelle Krieg<br />

Schüpfheim Entlebucherhaus MuseumKultur, Kapuzinerweg 5 Stein & Blume – Regula Bühler<br />

–ı 5.11.<br />

Schlatter, Jürg Ottiger<br />

Quadrologie 25.11.–23.12.<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Christof Rösch – Eine<br />

–ı 11.11.<br />

Lebensarchitektur<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Rania Matar, Jochen Kitzbihler,<br />

–ı 29.10.<br />

Christian Lebrat, Bendicht Friedli<br />

Sion Lemme, 45 Rue de Lausanne Martina-Sofie Wildberger –<br />

–ı 11.11.<br />

P-Pants in Action<br />

Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Biennale Son – Anri Sala –ı 29.10.<br />

Biennale Son –<br />

–ı 29.10.<br />

Deborah-Joyce Holman<br />

Nicolas Faure – L ordre des choses 12.11.–7.1.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

Hannah Weinberger<br />

–ı 31.12.<br />

Lex Vögtli –ı 31.12.<br />

Dimitra Charamandas –ı 31.12.<br />

Augen zeugen – Ferdinand Hodler, –ı 10.3.<br />

Cuno Amiet und Co.<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Mario Rothenbühler –ı 7.12.<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Galerie ArteSol, Hauptgasse 50, Altstadt Vigierhof,<br />

Helga Schuhr –ı 18.11.<br />

*79 632 40 15<br />

Galerie Christoph Abbühl, Schaalgasse 9/1. Stock,<br />

Susan Hodel – Farb-Räume –ı 25.11.<br />

*79 682 03 28<br />

Galerie Löiegruebe, Löwengasse 10 Anne Rüede –ı 28.10.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 09 80 Valery Koshliakov –ı 23.12.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Doris Kaiser –ı 25.11.<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 rencontre –ı 29.10.<br />

Noé Herzog, Gergana Mantcheva 3.11.–26.11.<br />

Kunstraum Medici, Römerstrasse 1, *79 434 1512 Lisa Hoever –ı 16.12.<br />

St. Gallen Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Agnes Scherer — Ein seltsames 4.11.–21.1.<br />

Spiel<br />

Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32 Unerwartete Begegnungen –ı 5.11.<br />

Camille Henrot –ı 5.11.<br />

Haris Epaminonda –ı 14.1.<br />

Juliette Uzor 25.11.–11.2.<br />

Roman Signer –ı 10.3.<br />

Sammlungsfieber –ı 5.5.<br />

Vorwärts in die Vergangenheit –ı 5.5.<br />

–ı 5.11.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />

*76 325 8251<br />

Camille Henrot – Sweet Days<br />

of Discipline<br />

open art museum, Davidstrasse 44, *71 223 58 57 lumbung brut –ı 25.2.<br />

Die Bestie des Krieges –ı 25.2.<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />

Ursula Buri 3.11.–26.11.<br />

*76 458 11 52<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Stefanie Koemeda, Marlis Pekarek –ı 31.10.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Das Feuer des Engadiner Winters –<br />

Renzo Papini<br />

Reliefs Structuras Alpinas da<br />

l’Engiadina – Ernestina Abbühl<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 31.12.<br />

Arvenskulpturen – Not Bott –ı 31.12.<br />

Graubünden pur – Patrick Nyfeler –ı 31.12.<br />

Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Accrochage – Künstler der Galerie –ı 8.12.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 73 60<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*618 73 60<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11<br />

Ja, Nein, Weiss nicht –<br />

–ı 29.10.<br />

Musterdemokratie Schweiz?<br />

Corinne Odermatt – Longing<br />

–ı 28.1.<br />

to Belong<br />

Wilhelm Hanauer –ı 28.1.<br />

Selbst und Welt – Werke aus<br />

–ı 31.12.<br />

der Sammlung<br />

Peter Kuyper – Konstruktiv<br />

–ı 26.11.<br />

Poetisch<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Ausstellungsraum und<br />

18.11.–9.12.<br />

Handlungsraum<br />

Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Chantal Kaufmann –ı 11.11.<br />

Julia Dubsky 18.11.–27.1.<br />

Steffisburg Kunsthaus Steffisburg, Dorfplatz / Schulgässli 15 Querschnitt aus der<br />

–ı 26.11.<br />

Kunstsammlung Steffisburg<br />

Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Das sitzt. –ı 31.10.<br />

Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />

Stone in Three Phases 2022 –<br />

–ı 31.12.<br />

Jamie North<br />

Steinmaur /<br />

Sünikon<br />

Ateliers und Skulpturenpark, Park Kunstsymposium und Ausstellung –ı 28.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 127


Strada im Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224 Fat es fat – Not Vital –ı 28.10.<br />

Engadin<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Alfonso Hüppi – Falten Klappen –ı 11.2.<br />

Knautschen<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Susch Muzeum Susch, Surpunt 78 Wanda Czelkowska –ı 26.11.<br />

Thalwil<br />

ThalwilerHofKunst, Artbox Perron 3/4 + 5/6, Bahnhof<br />

Thalwil, *44 720 78 56<br />

ArtBox#114 – andere Perspektiven –ı 30.10.<br />

ArtBox#115 – Serap Vitarelli 3.11.–15.1.<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Ticket zur fremden Welt –ı 1.12.<br />

Not My Circus, Not My Monkeys –ı 3.12.<br />

Schloss Thun, 1 Schlossberg The Mountain of Advanced Dreams –ı 31.10.<br />

–ı 1.12.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark,<br />

*33 223 2462<br />

Das Rundbild von Marquard<br />

Wocher<br />

Atelier & Kunstgalerie Hodler, Frutigenstrasse 46 A 4. Kunstmarkt Berner Oberland 31.10.–4.11.<br />

Joeggu Hossmann 19.11.–13.1.<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Miriam Sturzenegger –ı 29.11.<br />

Trun Spazi Spescha, Via Fabrica 13 Matias Spescha: Retuorn a Trun – –ı 29.10.<br />

retuorn a casa<br />

Unterseen Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus,<br />

Martin Eberhard, Tonyl 28.10.–19.11.<br />

Untere Gasse 2, *33 826 64 64<br />

Uster Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Wade Guyton, Rebecca Warren –ı 1.4.<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree<br />

–ı 31.12.<br />

with you more<br />

akku künstleratelier uster<br />

Kunstkiste Nr 53 Fotomuseum<br />

–ı 7.12.<br />

Uster – Kaspar Thalmann<br />

foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Ruth Maria Obrist –ı 14.12.<br />

Versam Kunst Garage Versam, Hauptstrasse 54 Litzi – Carmen E. Kreis –ı 12.11.<br />

Vevey Musée Jenisch Vevey, Avenue de la Gare 2, *21 925 35 20 Gardiens du silence –ı 29.10.<br />

Astrid de La Forest – Figures<br />

–ı 29.10.<br />

du vivant<br />

Kokoschka – Animaux totems –ı 29.10.<br />

Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854<br />

Laia Abril, Augustin Lignier,<br />

–ı 5.11.<br />

Stefanie Moshammer, Jeff Wall<br />

Visp<br />

Galerie zur Schützenlaube, Ecke<br />

Regionale Wallis <strong>2023</strong> 12.11.–3.12.<br />

Schützenhausgasse / Stapfengasse, *79 278 89 94<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Altherr/Weiss – Elephant Guard<br />

–ı 2.12.<br />

Table<br />

Marianne Mueller – Chasing<br />

–ı 2.12.<br />

Waterfalls<br />

Time Will Tell –ı 2.12.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum,<br />

Kartause Ittingen, *58 345 1060<br />

Javier Téllez – Das Narrenschiff<br />

–ı 17.12.<br />

Rachel Lumsden –ı 17.12.<br />

Hans Krüsi –ı 9.6.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Esther Amrein & Rosângela<br />

–ı 26.11.<br />

de Andrade Boss<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Transient Traveller –<br />

4.11.–17.12.<br />

Monica Ursina Jäger<br />

Winterthur Casinotheater, Stadthausstr. 119, *52 212 1166 Internationale Kurzfilmtage <strong>2023</strong> 7.11.–12.11.<br />

Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Werner Bischof – Unseen Colour –ı 28.1.<br />

Rosellina – Leben für<br />

–ı 28.1.<br />

die Fotografie<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Mining Photography –ı 21.1.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Sung Tieu<br />

–ı 19.11.<br />

Franz Erhard Walther –ı 3.12.<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Sursee — Alfonso Hüppi, Museum<br />

Sankturbanhof © ProLitteris<br />

Winterthur — Pauline Curnier Jardin,<br />

Kunsthalle Winterthur © ProLitteris<br />

Zürich — Shaul Knauz,<br />

Musée Visionnaire<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Jan Vorisek –ı 7.1.<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten, Geschichten in Gesichtern<br />

–ı 15.11.<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Caspar David Friedrich –ı 19.11.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Pauline Curnier Jardin –ı 26.11.<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz»,<br />

Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />

André Vladimir Heiz 28.10.–25.11.<br />

Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />

Atelier-Galerie Gisela Krause, Anton-Graff-Strasse 52 Gisela Krause – Querschnitt –ı 23.12.<br />

AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Rebekka Steiger –ı 6.11.<br />

im ofen, offene halle 142 artONboard – 11. Zyklus 4.11.–4.11.<br />

kuk! raum für kunst und kultur, da-Sträuli-Strasse 73d I Ausstellung Portraits 4.11.–19.11.<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32 Lichterzauber im Weiertal 9.11.–9.12.<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz Céline Brunko –ı 8.12.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Expanded Cinema 8.11.–3.12.<br />

Art Contemporain Kaminska & Stocker,<br />

Expo – Wermeille, Sansonnens, 9.11.–25.11.<br />

Rue de la Plaine 22, *77 443 99 85<br />

Fritschy, Clerc<br />

Zernez Besucherzentrum Zernez, Urtatsch 2 Bits, Bytes & Biodiversität –ı 9.3.<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Raumgebung –ı 29.10.<br />

Zollikon Villa Meier-Severini, Zollikerstrasse 86 Wandel ist Stärke – SGBK<br />

9.11.–19.11.<br />

Künstlerinnen heute<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Guido Baselgia – Lichtstoff<br />

–ı 4.2.<br />

und Luftfarben<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Maurice Ducret –ı 25.11.<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 M. S. Bastian, Isabelle L. –<br />

2.11.–13.1.<br />

Pulps Paradies<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47 Träum – Und Andere Realitäten –ı 2.12.<br />

Zuoz Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111, Linda Fregni Nagler –ı 28.10.<br />

*81 868 80 81<br />

Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office Poetry for Revolutions –ı 31.3.<br />

Monster Chetwynd – Head-Less-Ness –ı 20.7.<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Fokus Tessin –ı 12.11.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77 Helmhaus verstehen –<br />

–ı 7.1.<br />

Das Problem des Anderen<br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Zürich Biennale –ı 21.1.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Stellung beziehen – Käthe Kollwitz –ı 12.11.<br />

Zeit –ı 14.1.<br />

Ernst Scheidegger –ı 21.1.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Rote Zora und Schwarze Brüder –ı 12.11.<br />

Sprachenland Schweiz –ı 14.1.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

wild und schön – Mode von<br />

Ursula Rodel<br />

–ı 31.3.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 129


Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Interdependencies: –ı 21.1.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Life happens! –ı 23.12.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Visuelle Poesie – Zeitgenössische<br />

Plakate aus dem Iran<br />

–ı 29.10.<br />

Claudia Caviezel – Caleidoscope –ı 7.1.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Marguerite Hersberger –ı 14.1.<br />

Damián Ortega (Zurich Art Prize <strong>2023</strong>) –ı 14.1.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Kimono –ı 7.1.<br />

Der Überfluss der Welt –ı 21.1.<br />

Wege der Kunst –ı 24.3.<br />

Young Krishna 17.11.–24.3.<br />

Museum Strauhof, Augustinergasse 9 Enfants terribles –ı 7.1.<br />

Nordamerika Native Museum NONAM, Seefeldstr. 317,<br />

*44 413 49 90<br />

Sedna – Mythos und Wandel in<br />

der Arktis<br />

–ı 17.3.<br />

OTO Sound Museum, Badweg 10 When Times Ring –<br />

–ı 17.11.<br />

Hannah Weinberger<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse 8 Der Modulor – Mass und Proportion –ı 26.11.<br />

Stiftung BINZ39, Sihlquai 133 Elvira Bättig, Maxi Ehrenzeller 10.11.–9.12.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,<br />

Rämistrasse 30<br />

Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich,<br />

Lessingstrasse 9, *44 250 43 63<br />

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />

Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />

Simone Monstein<br />

Rosina Kuhn<br />

–ı 11.11.<br />

23.11.–10.2.<br />

In-Session Part I –<br />

–ı 30.11.<br />

Mandy El-Sayegh<br />

Geschäftsidee? 5 Fragen an …<br />

–ı 21.1.<br />

Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.<br />

Plünderware? 5 Fragen an Objekte –ı 12.5.<br />

aus China am Ende der Kaiserzeit<br />

a publik, Geroldstrasse 11, *78 634 58 99 Stefanie Salzmann 9.11.–22.12.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Daniel Lehmann –ı 22.12.<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Will Insley –ı 11.11.<br />

ARS 28, Weinberstrasse 17, *78 981 27 72 Herbstausstellung <strong>2023</strong> –ı 28.10.<br />

Art Forum Ute Barth, Kartausstr. 8, *765646367 Maria Eitle-Vozar – Solo Show 28.10.–7.12.<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata<br />

Hanga Séra – Your breath is<br />

–ı 10.11.<br />

my home<br />

Lukas Weithas – Sissybars 24.11.–2.2.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18<br />

Albarrán Cabrera – Between the<br />

–ı 18.11.<br />

real and the unreal<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 The Skin We Live In –ı 19.11.<br />

DA Z Digital Art Zurich, Schiffbauplatz D AZ Digital Art Zurich <strong>2023</strong> –ı 29.10.<br />

Edition VFO, Limmatstrasse 268 monotypes shift –ı 27.1.<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

*44 440 40 18<br />

Kunstpreis <strong>2023</strong> Keller-Wedkind-<br />

Stiftung – Peter Hebeisen<br />

1.11.–25.11.<br />

Fabian Lang, Obere Zäune 12, *44 223 54 33 Arcadia – Mark Wallinger –ı 18.11.<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi, Zwinglistr. 12 (Hof) Kein Ende in Sicht! – Thomas Ott 9.11.–22.12.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Pedro Blas –ı 30.10.<br />

Monique Pauwels 31.10.–13.11.<br />

Silvana Fink 14.11.–27.11.<br />

Leena Zihlmann-Kaasaleinen 28.11.–4.12.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Sam Falls –ı 28.10.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />

Sue Williams –ı 28.10.<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Galerie Francesca Pia, Limmatstrasse 268 Pulse –ı 28.10.<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

*44 226 7070<br />

The Gmurzynska Christmas<br />

Selection<br />

1.11.–31.12.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Galerie KAT, Hegarstrasse 3, *79 900 7202 Fliegendes Singen –<br />

–ı 11.11.<br />

Jean-Pierre Schmid<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Espace – Lumière – Ode Bertrand –ı 4.11.<br />

Light and Shadow play –<br />

18.11.–21.1.<br />

Hellmut Bruch, Gerhard Frömel<br />

Galerie Lange + Pult Zürich, Rämistrasse 27, *44 212 2000 Beat Zoderer –ı 23.12.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Der zweibeinige Stuhl –ı 28.10.<br />

Galerie Reitz, 10 Sankt Peterhofstatt Stefan Szczesny 8.11.–7.12.<br />

Galerie Thalberg, Rämistrasse 38, *44 251 0124 Frank Stella – Selected prints –ı 11.11.<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Callum Innes – Between –ı 4.11.<br />

Julian Charrière 18.11.–20.1.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift,<br />

3. Stock, *44 251 2322<br />

Robert Huot – Systemic Paintings –ı 22.12.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Bahnhofstrasse 1,<br />

Bahnhofstrasse 1<br />

Von konstruktiver Klarheit –<br />

Max Bill und seine Zeit 1940–1952<br />

–ı 18.11.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270 Fabio Mauri – Amore Mio –ı 22.12.<br />

Lorna Simpson –ı 22.12.<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, James Turrell –ı 26.1.<br />

*43 810 0426<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 11. Skulpturengarten –ı 28.10.<br />

jevouspropose, Molkenstrasse 21 Doris Stauffer – Fotografie –<br />

–ı 25.11.<br />

Einblicke ins Archiv<br />

Kinderspital Zürich, Steinwiesstrasse 75 My Light – James Turrell –ı 7.4.<br />

KOBO Art Space, Manessestrasse 170 Muda Mathis, Sus Zwick –ı 19.11.<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54<br />

Monika Stalder – The<br />

18.11.–6.1.<br />

constellations may shift<br />

Kunstsichtbar, 134 Zentralstrasse Eindruck Ausdruck Tiefdruck 28.10.–11.11.<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Hunter Longe & Paulo Wirz –ı 11.11.<br />

Fatima Moallim 24.11.–30.1.<br />

Le Sud + NGALA, Seestrasse 92 Le Fil de Sahara – Appolinaire Doff 30.11.–30.3.<br />

Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Esther Mathis – Fenster –ı 15.11.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Koka Ramishvili 27.10.–16.12.<br />

Jamie Isenstein 27.10.–16.12.<br />

Mai 36 Galerie, Rämistrasse 37 Zoe Koke 2.11.–6.1.<br />

Stephan Balkenhol 2.11.–6.1.<br />

Ernst Caramelle 2.11.–6.1.<br />

Max Frisch Bad, Edelweissstr. 5 Jetzt Kunst N°14 – Kunst im Park –ı 15.12.<br />

New Leonardo, Thurgauerstrasse 80 Vincenzo Baviera – Klöpperböden –ı 28.2.<br />

Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Nobuyoshi Araki –ı 28.10.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Andy Denzler 3.11.–21.12.<br />

S. Magnetti, V. Rilliet, A. Kopytia –ı 21.12.<br />

Photobastei, Sihlquai 125, *44 240 2200<br />

Hyper’23 – Hyperrealismus<br />

–ı 29.10.<br />

aus Europa<br />

ring-ring, Aargauerstrasse 60 Sabine Hagmann –ı 30.11.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Letztes Licht – Corinne Güdemann 27.10.–11.11.<br />

Christoph Schreiber –ı 9.12.<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Nana Pernod –ı 7.12.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone12 – Syncretic Sites –ı 5.11.<br />

Protozone13 17.11.–14.1.<br />

Tableau Zürich, Stadelhoferstr. 28/Hof Stadelhofer<br />

Passage<br />

Laura Arminda Kingsley –ı 30.4.<br />

↗ kunstbulletin.ch/abo<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Belgien *0032<br />

Universität Zürich, Rämistr. 71 Bits, Bytes & Biodiversität –ı 9.3.<br />

Who’s Calling Can You Hear 28.11.–1.5.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Myriam Gämperli –ı 28.10.<br />

Martina Brügger 2.11.–4.11.<br />

Guido Vorburger 9.11.–11.11.<br />

Antoine Felix Bürcher 16.11.–18.11.<br />

Edith S. Ambühl, Kathrin Bänziger 23.11.–25.11.<br />

Marie-Anne Lerjen, Lilian Frei 30.11.–2.12.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Sensigns – Peter Wallimann 16.11.–22.6.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Fintopia 17.11.–16.2.<br />

Limmatstrasse 268<br />

Artrust Gallery Zurich, Bärengasse 16 Mutual –ı 31.12.<br />

Antwerpen Musée d’Art Contemporain Anvers, Leuvenstraat 32 Dorothy Iannone –ı 21.1.<br />

Brüssel Bozar-Expo, Rue Ravenstein 23, *2 507 8200 Antoni Tàpies – La pratique de l’art –ı 7.1.<br />

Fondation Cab, Rue Borrens 32–34 Niele Toroni –ı 29.10.<br />

La Verrière, boulevard de Waterloo 50, *2 511 2062 Cristof Yvoré – Coi –ı 4.11.<br />

Vitrine by Centrale for contemporary art,<br />

Antoine Waterkeyn –ı 5.11.<br />

13 Rue Sainte-Catherine<br />

Wiels, Av. Van Volxemlaan 354, *2 347 3050<br />

Thea Djordjadze – the ceiling of a<br />

–ı 7.1.<br />

courtyard<br />

Francis Alÿs – The Nature of<br />

the Game<br />

–ı 7.1.<br />

Bulgarien *0359<br />

Sofia foryouandyourcustomers, 1 Pozitano Square Nevena Ekimova –ı 20.9.<br />

Deutschland *0049<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Jeewi Lee, Marco Bruzzone,<br />

–ı 19.11.<br />

Sarah Kirsch, aaajiao<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Marion Eichmann –ı 19.11.<br />

Georg Baselitz – Druckgrafiken 23.11.–14.1.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Riecker-Raum – À la mode No. 2:<br />

–ı 5.11.<br />

Der letzte Schrei<br />

Kathrin Sonntag –ı 19.11.<br />

Riecker-Raum – Tiefenscharf 11.11.–10.3.<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

Nicolas Party 4.11.–3.3.<br />

*7221 398 9831<br />

Bautzen Museum Bautzen, Kornmarkt 1, *3591 534933 Begräbnisstätte, Erinnerungsort –ı 26.11.<br />

und Naturraum<br />

Bautzen fasziniert –<br />

–ı 7.1.<br />

Stadtansichten von 1900 bis heute<br />

Berlin Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 The Great Repair –ı 14.1.<br />

Akademie der Künste Berlin, Pariser Platz 4 Luc Tuymans – Edith Clever –ı 26.11.<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung,<br />

Potsdamer Straße 98A<br />

Hölzernes Theater – Alexander<br />

Camaro, Marcel Krummrich<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Fritz Schleifer – Küstenland –ı 23.12.<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Edvard Munch –ı 22.1.<br />

Grünzeug. Pflanzen in der<br />

–ı 12.2.<br />

Fotografie der Gegenwart<br />

Nasan Tur – Hunted –ı 1.4.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Roads not Taken –ı 24.11.<br />

Fotografiska Berlin, 54 Oranienburger Straße Candice Breitz – Whiteface –ı 4.12.<br />

Juliana Huxtable – Ussyphilia –ı 14.1.<br />

Nude –ı 21.1.<br />

Gemäldegalerie Berlin, Matthäikirchplatz Zoom auf van Eyck –ı 3.3.<br />

–ı 9.2.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Bochum<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 General Idea –ı 14.1.<br />

Spectres of Bandung –ı 14.1.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Eva Fàbregas – Devouring Lovers –ı 7.1.<br />

Lee Ufan –ı 10.3.<br />

Naama Tsabar –ı 10.3.<br />

Nadia Kaabi-Linke – Seeing<br />

–ı 24.3.<br />

Without Light<br />

James-Simon-Galerie, Bodestraße<br />

Archäologische Schätze aus<br />

–ı 14.1.<br />

Usbekistan<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

Archäologische Schätze aus<br />

–ı 14.1.<br />

Usbekistan<br />

Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14 Ein anderes Land –ı 14.1.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst,<br />

Am Sudhaus 3, *30 8 3215 9120<br />

Etel Adnan, Simone Fattal<br />

–ı 1.1.<br />

Poly. A Fluid Show –ı 25.2.<br />

Emma Talbot – In the End,<br />

–ı 26.5.<br />

the Beginning<br />

KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69 Skin in the Game –ı 7.1.<br />

Coco Fusco –ı 7.1.<br />

Kameelah Janan Rasheed –ı 7.1.<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Alice Springs – Retrospektive –ı 19.11.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Isa Genzken –ı 27.11.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 If the Berlin Wind Blows My Flag –ı 14.1.<br />

PalaisPopulaire, Unter den Linden 5 La Chola Poblete –ı 5.2.<br />

The Struggle of Memory (Part 2) –ı 11.3.<br />

Savvy Contemporary, Richardstr. 43/44<br />

It Go Have to Adjust. On Language –ı 3.12.<br />

as Parasite<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444<br />

The Assault of the Present on the<br />

Rest of Time<br />

–ı 7.1.<br />

C/O Berlin Foundation. Amerika Haus,<br />

Hardenbergstraße 22–24, *30 284 4416 0<br />

Galerie Judin, Potsdamer Str. 83 (Hof), *30 3940 4840<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34<br />

Mary Ellen Mark<br />

–ı 18.1.<br />

Image Ecology –ı 18.1.<br />

Alexander Basil – Tidings from<br />

–ı 28.10.<br />

the Orbit<br />

13 Contemporary Painters and an 11.11.–13.1.<br />

Arresting Baroque Masterpiece<br />

Lap-See Lam – Tales of<br />

–ı 28.10.<br />

the Altersea<br />

Elena Damiani 17.11.–6.1.<br />

Galerie oqbo, Brunnenstr. 63, *157 7536 6352 paperfile #19 – Papierarbeiten 27.10.–25.11.<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Ginstergrund – Eric Keller –ı 28.10.<br />

kontrastreich – Danja Akulin 3.11.–6.1.<br />

König Galerie Berlin, Alexandrinenstraße 118–121,<br />

*30 261 030 8252<br />

Zsófia Keresztes – In Ethylene<br />

Arms<br />

Chiharu Shiota – The Wall Behind<br />

The Windows<br />

–ı 11.11.<br />

–ı 11.11.<br />

Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 René Magritte –ı 22.12.<br />

max goelitz Berlin, 26 Rudi-Dutschke-Straße five – Rindon Johnson –ı 11.11.<br />

nGbK – neue Gesellschaft für bildende Kunst,<br />

House of Kal –ı 12.11.<br />

Oranienstr. 25<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Bernd und Hilla Becher –ı 7.11.<br />

Pamela Rosenkranz –ı 7.11.<br />

Nora Turato –ı 7.11.<br />

Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Nevelstraße 29C<br />

Weltsichten. Landschaft in der<br />

Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Everything at Once:<br />

Postmodernity, 1967–1992<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

*1723832161<br />

–ı 1.10.<br />

–ı 28.1.<br />

Becoming Landscape<br />

–ı 4.11.<br />

Alexander NikoPol –ı 25.11.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / BULGARIEN / DEUTSCHLAND 133


Bremen Gesellschaft für Aktuelle Kunst, Teerhof 21 Doch alle eine Insel? (Teil II) –ı 5.11.<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 So wie wir sind 5.0 –ı 26.1.<br />

Brühl Max Ernst Museum, Comesstrasse 42/Max-Ernst-Allee 1 Surreal Futures –ı 28.1.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst –ı 27.7.<br />

Donaueschingen<br />

Dortmund<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1<br />

Hartware MedienKunstVerein (HMKV),<br />

Leonie-Reygers-Terrasse, *231 496 6420<br />

Marina Rosenfeld – The Agonists<br />

–ı 5.11.<br />

Tierisch gut – Paradise reloaded –ı 12.11.<br />

Takaya 12.11.–7.4.<br />

Was ist Kunst, IRWIN? –ı 28.1.<br />

Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 Cliffhanger –ı 26.11.<br />

Dresden Kunstgewerbemuseum Dresden, Schloss Pillnitz Plant Fever –ı 31.10.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Alicja Kwade –ı 25.2.<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Katsuhito Nishikawa – Werke –ı 26.11.<br />

Watanabe Sado – Schenkung<br />

–ı 26.11.<br />

Ruth Hetcamp<br />

Düren<br />

–ı 14.1.<br />

Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren,<br />

Hoeschplatz 1<br />

Anne Neukamp – Impossible<br />

Object<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung<br />

der Julia Stoschek Collection<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1,<br />

*211 8381204<br />

–ı 10.12.<br />

Isaac Julien<br />

–ı 14.1.<br />

Andrea Büttner 28.10.–18.2.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Karl-Heinz Rummeny –ı 5.11.<br />

Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Cornelius Völker –ı 7.1.<br />

Tod und Teufel –ı 21.1.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Chaïm Soutine –ı 14.1.<br />

*211 8381204<br />

foryouandyourcustomers, Marienplatz 1 Christoph Gesing –ı 1.12.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22<br />

Lyonel Feininger – Männekens & 28.10.–23.12.<br />

Meer<br />

Neuerwerbungen Herbst <strong>2023</strong> –ı 2.2.<br />

Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,<br />

Fiona Connor –ı 26.11.<br />

Grabbeplatz 4<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 High Five – Die Sammlung<br />

–ı 28.1.<br />

in Bewegung<br />

Ad Minoliti 28.10.–28.1.<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Rafał Milach – Archive of<br />

–ı 1.1.<br />

Public Protests<br />

Chagall, Matisse, Miró –ı 7.1.<br />

–ı 21.1.<br />

Frankfurt/M Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

*69 2123 0447<br />

Helena Uambembe – Blooming<br />

in Stasis<br />

Channeling –ı 11.2.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Maruša Sagadin –ı 14.1.<br />

Lyonel Feininger –ı 18.2.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Ugo Rondinone –ı 5.11.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 Structural Stowaway –ı 10.12.<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Into the deep – Minen der Zukunft –ı 5.11.<br />

Giessen<br />

–ı 5.11.<br />

Neuer Kunstverein, Ecke Licher Str./Nahrungsberg,<br />

*641 250 9444<br />

Dinner with the Stranger –<br />

Laila Zaidi Touis<br />

Hagen Osthaus Museum, Museumsplatz 1 Niclas Castello – Born to be Alive –ı 19.11.<br />

Europäische Avantgarde –ı 7.1.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann-<br />

Bach-Platz 5<br />

Tiere!<br />

–ı 14.1.<br />

Andreas Rost, El Lissitzky 28.10.–14.1.<br />

Hamburg Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2 Cindy Sherman –ı 28.1.<br />

Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Dix und die Gegenwart –ı 25.2.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Walid Raad<br />

–ı 12.11.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Karlsruhe — Ulrike Rosenbach, ZKM<br />

© ProLitteris. Foto: Felix Grünschloß<br />

Völklingen — M. Dietrich in «Der Blaue<br />

Engel» (Dt. Kinemathek), Völklinger Hütte<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

Herausragend! –ı 25.2.<br />

Figur und Landschaft 17.11.–10.3.<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Ima-Abasi Okon –ı 7.1.<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz Be With the Revolution –ı 31.3.<br />

Karin Guenther, Admiralitätstr. 71 Berta Fischer –ı 4.11.<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11 Marlena Kudlicka –ı 7.7.<br />

Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Ocular Witness –<br />

–ı 5.11.<br />

Schweinebewusstsein<br />

Elementarteile –ı 31.12.<br />

Adrian Sauer –ı 14.1.<br />

Heidelberg foryouandyourcustomers, 37 Hauptstraße Skafte Kuhn –ı 4.7.<br />

Heidenheim an Museum Schloß Hellenstein, Schloß Hellenstein Ausgepackt –ı 31.10.<br />

der Brenz<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10, Kunst in der Region 23 –ı 12.11.<br />

*02551 69 4200<br />

Iphofen Knauf-Museum Iphofen, Marktplatz Glanz & Geheimnis – Pracht<br />

–ı 5.11.<br />

und Macht des orientalischen<br />

Schmucks<br />

Karlsruhe Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6, KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />

*721 20119–322<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Driving the Human –ı 26.11.<br />

Renaissance 3.0 –ı 7.1.<br />

Ulrike Rosenbach – heute<br />

–ı 7.1.<br />

ist morgen<br />

Mack im ZKM –ı 7.4.<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Åsa Sonjasdotter –ı 3.12.<br />

Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Kerstin Brätsch – Mimikry –ı 31.12.<br />

Tauba Auerbach – Tide –ı 14.1.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Wildes, Wüstes, Wunderschönes.<br />

Natur im Fokus der Sammlung<br />

–ı 19.2.<br />

Köln<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur,<br />

Im Mediapark 7<br />

Sora Park – Bei mir, Bei Dir<br />

Laurenz Berges – Das Becherhaus<br />

in Mudersbach<br />

–ı 5.11.<br />

12.11.–21.1.<br />

August Kotzsch –ı 21.1.<br />

Simone Nieweg –ı 21.1.<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz Füsun Onur –ı 28.1.<br />

Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />

Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />

Sternstunden niederländischer<br />

Barockkunst<br />

Temporary Gallery Köln, Mauritiuswall 35 Ines Doujak –ı 17.12.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Peter Tollens –ı 25.11.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 My Ullmann –ı 7.1.<br />

–ı 21.4.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 135


Krefeld Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97, Sarah Morris – All Systems Fail –ı 10.3.<br />

*2151 9755 8126<br />

Leipzig Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Meine Wunderkammern –ı 28.1.<br />

MdbK – Museum der bildenden Künste Leipzig,<br />

Evelyn Richter 16.11.–17.3.<br />

Katharinenstr. 10<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Christian Odzuck –<br />

–ı 31.12.<br />

Casa Senze Noma<br />

Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Unextractable – Sammy Baloji Invites –ı 11.2.<br />

Cadoro, August-Horch-Straße 14 20 Jahre van der Koelen Stiftung –ı 21.12.<br />

Mario Reis – Retrospektive –ı 21.12.<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Anna Uddenberg – Premium<br />

–ı 21.4.<br />

Economy<br />

Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Ugo Dossi – Zeichen und Wunder –ı 30.6.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 Josef Madlener – Blickwechsel –ı 19.11.<br />

Véronique Verdet – Emportée par –ı 19.11.<br />

la foule – Mitgerissen<br />

KinderKunstLabor –<br />

–ı 14.1.<br />

Geheimnisvolle Schatten<br />

Fernweh –ı 4.2.<br />

München Akademiegalerie München, Geschwister-Scholl-Platz, Santiago Archila Salcedo –ı 27.10.<br />

U-Bahn-Station Universität (Ausgang Akademiestr.)<br />

Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Fantasie und Wirklichkeit –ı 26.11.<br />

BlackBox, Georg-Muche-Str. 4, *89 5527 3060 So Much Love and Compassion –ı 24.11.<br />

Industrial Rhapsody –ı 26.1.<br />

Villa, Karl-Theodor-Straße 27 So Much Love and Compassion –ı 24.11.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum, Das Fahrrad –ı 22.9.<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

ERES Projects, Theresienstraße 48, *89 388 79 079<br />

Worlds Away – Anne Duk Hee<br />

–ı 17.11.<br />

Jordan<br />

ERES Stiftung, Römerstrasse 15 Solar Breath –ı 27.1.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Archiv 451 – Trikont Verlag –ı 18.2.<br />

Archives in Residence –ı 18.2.<br />

Meredith Monk – Calling 10.11.–3.3.<br />

In anderen Räumen –ı 10.3.<br />

Martino Gamper – Sitzung –ı 1.4.<br />

WangShui – Toleranzraum –ı 14.4.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Mythos Spanien – Ignacio Zuloaga –ı 4.2.<br />

Kunstraum München, Holzstr. 10, Rückgebäude<br />

Hanne Darboven &<br />

–ı 3.12.<br />

Julia Gaisbacher<br />

Lothringer 13 Halle, Lothringer Str. 13 On Listening –ı 12.11.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 München Displaced –ı 7.1.<br />

FORUM 056: Maude Grübel –<br />

–ı 7.1.<br />

Jardin d’essai<br />

(K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 7.1.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 This Is Me, This Is You. –ı 7.4.<br />

Von Andy Warhol bis Kara Walker. –ı 14.7.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Mix & Match – Die Sammlung<br />

–ı 14.1.<br />

neu entdecken<br />

Sammlung Goetz, Oberföhringer Str. 103 (K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau,<br />

Luisenstrasse 33/Königsplatz<br />

Turner – Three Horizons<br />

Günter Fruhtrunk – The Paris Years<br />

(1954–1967)<br />

28.10.–10.3.<br />

20.11.–8.4.<br />

Fragment of an Infinite Discourse –ı 26.5.<br />

Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60 Franz Kafka – 1924 –ı 11.2.<br />

foryouandyourcustomers, Liebigstraße 22 Julia Burek –ı 19.1.<br />

Galerie Biedermann, Barerstr. 44, *89 297 257 Johannes Wende –ı 27.10.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

Apfelflug vom Stamm 31.10.–26.11.<br />

*89 220 463<br />

Galerie Françoise Heitsch, Amalienstr. 19, *89 481 200 Home/Portal – Christopher Cozier –ı 4.11.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45<br />

YeunHi Kim – Transparenz-<br />

–ı 30.11.<br />

Transzendenz, Malerei<br />

YeunHi Kim: Transparent –<br />

–ı 30.11.<br />

Transzendenz<br />

Heldenreizer Contemporary, 32 Türkenstraße Andreana Dobreva –ı 24.11.<br />

Kunstverein München, Galeriestrasse 4 Noor Abuarafeh –ı 19.11.<br />

Quittenbaum Gallery, 58 Theresienstraße Antonio Sarcinella –ı 18.11.<br />

Rüdiger Schöttle, Amalienstr. 41 Slawomir Elsner –ı 28.10.<br />

Maximilian Rödel –ı 28.10.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Li-Wen Kuo 2.11.–2.12.<br />

Münster LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Nudes – Kunst aus der TATE, 10.11.–14.4.<br />

London<br />

Konrad-von-Soest-Preis <strong>2023</strong> –ı 1.9.<br />

Neuss Langen Foundation, Raketenstation Hombroich 1 Conny Maier – Beautiful Disasters –ı 7.4.<br />

Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Norbert Prangenberg –ı 3.3.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000 Iwan Baan – Hombroich begegnen –ı 29.10.<br />

In neuem Licht – Schwitters und<br />

–ı 28.1.<br />

Arp im Atelierhaus<br />

Farbe Bild Raum – Bart van der<br />

–ı 25.2.<br />

Leck im Dialog<br />

Nürnberg Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Who’s Afraid of Stardust?<br />

–ı 11.2.<br />

Positionen queerer<br />

Gegenwartskunst<br />

Kunsthaus Nürnberg, Königstr. 93 Who’s Afraid of Stardust? –ı 11.2.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Reinhard Voigt –ı 17.3.<br />

Galerie Von & Von, Lorenzer Straße 31 Hidden Moments –ı 31.12.<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Tuan Andrew Nguyen —<br />

–ı 29.10.<br />

The Boat People<br />

Landesmuseum Oldenburg, Prinzenpalais, Damm 1<br />

Kabinettschau – Künstlerinnen<br />

–ı 29.10.<br />

zeichnen<br />

Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Bist du bereit? –ı 25.2.<br />

Aram Bartholl –ı 25.2.<br />

Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus, Jahnstr. 42 Souvenir de Paris –ı 21.1.<br />

Potsdam Das Minsk Kunsthaus, 17 Max-Planck-Straße I’ve Seen the Wall –ı 4.2.<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 (Wahl-)Familie. Die, die wir sind –ı 5.11.<br />

Alexej von Jawlensky 25.11.–3.3.<br />

Cobra nach Cobra 25.11.–23.6.<br />

Recklinghausen Kunsthalle Recklinghausen, Grosse-Perdekamp-Str. 25–27 Marianne Berenhaut –ı 12.11.<br />

Regensburg Kunst- und Gewerbeverein Regensburg, Ludwigstraße 6 Walter Schels –ı 26.11.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Konkrete Progressionen –ı 14.4.<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Der Vieux – Werke von HAP<br />

Grieshaber 1958–1964<br />

–ı 19.11.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 Marc Chagall – Geträumte Welten –ı 25.2.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Blaues Leuchten – Studiolo<br />

–ı 29.10.<br />

Philipp Timischl –ı 14.1.<br />

Katja Novitskova –ı 14.1.<br />

Neu-Entdeckungen –ı 11.2.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 Kai Fischer – After Velazquez 28.10.–7.1.<br />

Omer Fast –ı 17.12.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Elly Weiblen – Reiche Au 29.10.–14.1.<br />

Rudolf Wachter 28.10.–14.1.<br />

Stuttgart Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1,<br />

*711 / 216 196 00<br />

Wolfgang Laib<br />

–ı 5.11.<br />

Frischzelle_30 – Simone Eisele –ı 22.9.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 137


Otto Herbert Hajek 28.10.–6.10.<br />

Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Images of the Present –ı 18.2.<br />

Amedeo Modigliani 24.11.–17.3.<br />

foryouandyourcustomers, Rotebühlstraße 87A Mariano Fernàndez –ı 10.11.<br />

Atelier JAK 30.11.–25.4.<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 pieces of paint –ı 2.11.<br />

Künstlerpaare 10.11.–11.1.<br />

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Schlossplatz 2 Adina Pintilie 28.10.–21.1.<br />

Tübingen Eyegenart Augenoptik am Marktplatz, Kronenstraße 7 Videocity x Tübingen –<br />

–ı 14.11.<br />

Flower Power<br />

Tuttlingen Kulturhaus Altes Krematorium, am Honberggraben animation-installation –ı 28.10.<br />

Kulturkasten, Katharinenstraße 9 animation-installation –ı 28.10.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Vorsicht Umbau! –ı 12.11.<br />

Dynamic –ı 12.11.<br />

Museum Ulm, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 23. Triennale Ulmer Kunst –ı 12.11.<br />

Kunststoff – Zauberstoff –ı 7.1.<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstrasse 75-79 Der Deutsche Film, 1895 bis<br />

–ı 18.8<br />

Heute<br />

Unna Zentrum für Internationale Lichtkunst, Lindenplatz 1 Weithin leuchtend – Tief unter der<br />

–ı 1.6.<br />

Erde strahlend<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938,<br />

Accrochage –ı 30.11.<br />

Friedrich-Ebert-Straße 7a<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Kapwani Kiwanga –ı 7.1.<br />

Paolo Pellegrin 25.11.–7.4.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Ein neuer Blick –ı 7.1.<br />

Pablo Picasso, Max Beckmann –ı 7.1.<br />

Erinna König – Retrospektive 28.10.–25.2.<br />

Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 Hexen! Über Körper, Wissen<br />

und Macht<br />

–ı 14.1.<br />

Frankreich *0033<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 L’écorce – June Crespo, Mathilde<br />

–ı 14.1.<br />

Rosier et Ana Vaz<br />

Avignon Palais des Papes, Pl. du Palais des Papes Eva Jospin – Palazzo –ı 7.1.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Lulu Zhang, Il y eut, mêlée à l’air, –ı 29.10.<br />

une poussière<br />

Les Figures du Vide –ı 29.10.<br />

Bordeaux Bibliothèque Mériadeck, 85 Cours Maréchal Juin Julie Gilbert – La bibliothèque<br />

–ı 7.11.<br />

sonore des femmes<br />

CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Deborah-Joyce Holman –ı 5.11.<br />

Kapwani Kiwanga –ı 7.1.<br />

Frac Nouvelle-Aquitaine Méca, Bassins à flot N° 1 Parler avec elles –ı 17.3.<br />

Maison cantonale de Bordeaux, 20 Rue de Châteauneuf Systemic love –ı 7.1.<br />

Musée des Beaux-Arts Bordeaux, 20, cours d’Albret, All feathered! –ı 5.11.<br />

*5610 2056<br />

Caen Mémorial de Caen, Esplanade Général Eisenhower Années pop, années choc, 1960–1975 –ı 31.12.<br />

Cajarc Maison des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24, Mathis Collins – Le souffle continu –ı 26.11.<br />

*5 6540 7819<br />

Calais<br />

Musée des Beaux-Arts Calais, 25 rue Richelieu,<br />

Frank Smith – L’Atlas des 2-mers –ı 10.3.<br />

*3 2146 4840<br />

Cherbourg- Le Point du Jour, 109, av. de Paris, *22 9923 Images –ı 28.1.<br />

Octeville<br />

Clamart Fondation Arp, 21, rue des Châtaigniers sophie taeuber-arp – plastique.<br />

–ı 10.12.<br />

multiple.unique<br />

Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500 Beautés –ı 5.11.<br />

Ferrand<br />

La Tôlerie, 10, rue de Bien-Assis, *4 7342 6363 Sarah Tritz – Sounds like a melody –ı 24.11.<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Clichy-sous-<br />

Bois<br />

Dunkerque<br />

Centre Commercial du Chêne Pointu, Allée Maurice Audin Chêne Pointu –ı 28.10.<br />

FRAC Grand Large, 503 Av des Bancs de Flandres,<br />

*3 28 65 84 20<br />

LAAC – Lieu d’Art et d’Action contemporaine, Jardin des<br />

sculptures, *3 2829 5600<br />

Triennale Art&Industrie –<br />

chaleur humaine<br />

Triennale Art&Industrie –<br />

chaleur humaine<br />

Embrun Centre d’art contemporain Les Capucins, Espace Delaroche Charlie Malgat –ı 4.11.<br />

Enghien-les-<br />

Bains<br />

Centre des Arts, 12–16, rue la Libération, *1 3010 8559 Baron Lanteigne – la materialité<br />

du virtuel<br />

–ı 23.12.<br />

Commanderie de Peyrassol, Chemin de Peyrassol<br />

–ı 5.11.<br />

Flassans-sur-<br />

Issole<br />

Gaillac<br />

Hyères<br />

Muséum d’histoire naturelle Philadelphe Thomas, 2 place<br />

Philadelphe Thomas<br />

La Banque, musée des Cultures et du Paysage, 14 Avenue<br />

Joseph Clotis<br />

Berlinde de Bruyckere – City of<br />

refuge I<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 14.1.<br />

Laurent Le Deunff –<br />

–ı 5.11.<br />

Phil Tom Python<br />

Man Ray, le beau temps –ı 19.11.<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 L’île intérieure –ı 5.11.<br />

Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Diplomaties terrestres –ı 5.11.<br />

Ivry-sur-Seine Centre d’art contemporain d’Ivry – le Crédac,<br />

Caroline Bachmann – Le matin –ı 17.12.<br />

25–29 rue Raspail, *1 4960 2506<br />

Lémeré Château du Rivau, 9 Rue du Château Enchanter la terre –ı 12.11.<br />

Lille Palais des Beaux-Arts Lille, 18, rue de Valmy, *3 2006 7800 Où sont les femmes ? –ı 11.3.<br />

Lyon Fondation Bullukian, 26 Place Bellecour, Lyon 2e Avant que ne fanent les fleurs –ı 16.12.<br />

La BF15 – Espace d’art contemporain, 11 quai de la<br />

Charlotte Vitaioli – La noyée –ı 4.11.<br />

Pêcherie, *478 286 663<br />

Musée d’art contemporain Lyon, 81, quai Charles de Gaulle Rebecca Ackroyd –ı 7.1.<br />

Marseille Frac Sud, 20, Boulevard de Dunkerque Hamish Fulton – A walking artist –ı 29.10.<br />

Martha Wilson – Invisible –ı 4.2.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

La Répétition<br />

Elmgreen & Dragset –<br />

Bonne chance<br />

–ı 27.1.<br />

–ı 1.4.<br />

Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Murmures en fractales –ı 5.11.<br />

Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Impact –ı 29.10.<br />

Sartoux<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Destins Communs – Omar Ba –ı 29.10.<br />

Julia Armutt 24.11.–7.1.<br />

Omar Ba – Destins Communs –ı 29.10.<br />

Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Claude Viallat –ı 11.2.<br />

Centre d’Art Contemporain de Nîmes (CACN), 4 Place Samir Mougas – Intelligences<br />

–ı 24.2.<br />

Roger Bastide<br />

ambiantes<br />

Noisy-le-Sec La Galerie, 1, rue Jean Jaurès, *1 4942 6717 Tomaso Binga – Corps – poésie –ı 16.12.<br />

Notre-Dame de<br />

Bondeville<br />

Le SHED, centre d’art contemporain de Normandie, 12 rue<br />

de l’Abbaye, *06 8169 1918<br />

Roy Köhnke, Éléonore Saintagnan –ı 12.11.<br />

Pantin LES SHEDS, 45 Rue Gabrielle Josserand My name is Luka –ı 25.11.<br />

Paris Bibliothèque nationale de France, Quai François-Mauriac Épreuves de la matière –ı 4.2.<br />

Bourse de Commerce, 2 Rue de Viarmes Mythologies américaines –ı 22.1.<br />

–ı 18.2.<br />

Centre Culturel Suedois, Hôtel de Marle, 11, rue Payenne,<br />

*1 4478 8020<br />

Sara-Vide Ericson – Desire of<br />

the Tail<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou Prix Marcel Duchamp <strong>2023</strong> –ı 8.1.<br />

Capital image –ı 8.1.<br />

Gilles Aillaud – Animal politique –ı 26.2.<br />

Corps à Corps –ı 25.3.<br />

Cité internationale des Arts, 18 rue de l’Hôtel de Ville, Défricheuses –ı 20.12.<br />

*14 278 7172<br />

Cité Internationale Universitaire de Paris, 7, bd Jourdan, Amplifications –ı 27.10.<br />

*1 4416 1010<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Ron Mueck –ı 5.11.<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Do You Believe in Ghosts? –ı 28.10.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 139


Pontault-<br />

Combault<br />

Reims<br />

Rennes<br />

Rochechouart<br />

Rodez<br />

Saint-Fons<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

Mark Rothko –ı 2.4.<br />

*1 4069 9600<br />

Fondation Villa Datris – Espace Monte-Cristo,<br />

Anne Wenzel –ı 17.12.<br />

9 Rue Monte-Cristo<br />

Fonds de dotation Emerige, 190 Rue Lecourbe Hit again –ı 5.11.<br />

Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Alberto Giacometti – Le Nez –ı 7.1.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Victor Burgin – Ça –ı 28.1.<br />

Kadist Art Foundation, 19–21, rue des Trois Frères<br />

Une Assemblée de poète·sse·s<br />

–ı 4.2.<br />

civiques<br />

Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Issy Wood – Study for No –ı 7.1.<br />

Le Plateau Paris, Angle r. des alouettes et r. carducci Ndayé Kouagou –ı 18.2.<br />

Maison du Danemark, 142, av. des Champs-Elysées X·a capital desire –ı 11.11.<br />

Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de<br />

Viviane Sassen –ı 11.2.<br />

Fourcy, *1 4478 7522<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly<br />

Senghor et les arts. Réinventer<br />

–ı 12.11.<br />

l’universel<br />

Kehinde Wiley – Dédale du pouvoir –ı 7.1.<br />

Musée d’Art moderne de la Ville de Paris, 11, avenue du<br />

Président Wilson<br />

Nicolas de Staël<br />

–ı 30.11.<br />

Dana Schutz – Le monde visible –ı 11.2.<br />

Musée Rodin, 77, rue de Varenne, *1 4418 6110 Antony Gormley –ı 3.3.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson Lili Reynaud-Dewar –ı 7.1.<br />

Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris, Loris Gréaud – Les Nuits Corticales –ı 14.1.<br />

Avenue Winston Churchill<br />

L’Ahah #Griset, 4 cité Griset, *171 27 72 47 Chambre à brouillard –ı 16.12.<br />

Opera Gallery Paris, 62 Rue du Faubourg Saint-Honoré L’Art informel : le signe et le geste –<br />

1950–1970<br />

–ı 28.11.<br />

Centre Photographique d’île-de-France, 107, av. de la Victor Burgin – Place(s) –ı 23.12.<br />

République, *170 054 982<br />

Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />

Experiénce Pommery #17 –ı 28.11.<br />

*3 26 61 62 58<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />

Commeurec<br />

Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail,<br />

avenue Victor Hugo<br />

Le Centre d’Arts Plastiques Espace Léon Blum, Rue de la<br />

Rochette, *092 027<br />

Evariste Richer – Avaler<br />

–ı 30.12.<br />

les cyclones<br />

Alex Cecchetti – Je suis un<br />

–ı 15.12.<br />

monstre marin<br />

Les derniers Soulages. 2010–2022 –ı 7.1.<br />

Anne-Charlotte Finel – Respiro –ı 10.11.<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Edgar Sarin –ı 7.1.<br />

Saint-Paul-de- Fondation CAB Saint-Paul-de-Vence, Chemin des Trious Niele Toroni – 723 empreints de<br />

–ı 29.10.<br />

Vence<br />

pinceau n° 50<br />

Sérignan<br />

Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />

*67 323 305<br />

Le Retour<br />

Anne-Marie Schneider – Le cercle<br />

est le monde<br />

–ı 29.1.<br />

–ı 10.3.<br />

Sète CRAC Occitanie, 26, quai Aspirant Herber, *4 6774 9437 Katinka Bock –ı 7.1.<br />

MIAM, 23, quai Maréchal de Lattre de Tassigny Fait Machine –ı 12.11.<br />

Paul Valéry, Rue François Desnoyer Martial Raysse – œuvres récentes –ı 5.11.<br />

Tours Château de Tours, 25 avenue André Malraux, *2 4761 7555 Julien Magre – En vie –ı 29.10.<br />

Villeneuve LaM, 1, Allée du Musée, *3 2019 6870<br />

d’Ascq<br />

Villeurbanne Institut d’art contemporain Villeurbanne, 11,<br />

rue Docteur-Dolard<br />

Vitry-sur-Seine MAC/VAL Musée d’art contemporain, Place de la<br />

Libération<br />

Galerie municipale de Vitry, 59, av. Guy-Môquet,<br />

*1 4682 8322<br />

Mohamed Bourouissa<br />

–ı 21.1.<br />

Anselm Kiefer –ı 3.3.<br />

Tarek Atoui – The drift –ı 18.1.<br />

Matthieu Laurette –ı 3.3.<br />

L’Œil vérité –ı 15.6.<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Italien *0039<br />

Bagnolo di Villa Pisani Bonetti, Via Risaie 1, *444 831 104 Rodolfo Aricò –ı 5.11.<br />

Lonigo<br />

Bergamo Palazzo della Ragione Bergamo, Piazza Vecchia 8A, BG Yayoi Kusama 17.11.–14.1.<br />

GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 Vivian Suter –ı 29.10.<br />

Rachel Whiteread –ı 29.10.<br />

La Collezione Impermanente #4 –ı 29.10.<br />

Ali Cherri –ı 14.1.<br />

Artists’ Film International #5 –ı 14.1.<br />

Tomás Saraceno –ı 15.1.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro <strong>2023</strong> –ı 30.4.<br />

Bologna Fondazione Artistica Collegio Venturoli,<br />

New Spaces | New Entries –ı 8.12.<br />

Via Centotrecento 4<br />

Fondazione MAST, Via Speranza 42, *51 647 4345 Andreas Gursky –ı 7.1.<br />

Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Architettura e fotografia –ı 7.1.<br />

Palazzo Fava, Via Manzoni, 2 Concetto Pozzati XXL –ı 11.2.<br />

Palazzo Pallavicini, Via San Felice 24, BO, *51 412 2665 Vivian Maier –ı 28.1.<br />

–ı 24.2.<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19,<br />

BZ, *0471 971 626<br />

David Lamelas – I Have to Think<br />

About It<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Hope –ı 25.2.<br />

Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81/b, *30 8 0076 2811 Plessi sposa Brixia –ı 7.1.<br />

Palazzo Martinengo, Via Musei 30, *30 297 551<br />

David LaChapelle per<br />

–ı 10.11.<br />

Giacomo Ceruti<br />

Briosco Fondazione Pietro e Alberto Rossini, Via Col del Frejus 3 Eugenio Tibaldi – La forma spezzata –ı 29.10.<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Namibia –ı 29.6.<br />

Carovigno Castello di Carovigno, 2 Via Sant’Anna, BR Shozo Shimamoto –ı 29.10.<br />

Carpi Musei di Palazzo dei Pio, Piazza Martiri 68 Emilio Isgrò –ı 10.12.<br />

Carrara CARMI Museo Carrara, Via Sorgnano 42, MS Ezio Bienaimé –ı 14.1.<br />

Civitella La Serpara, Loc. Serpara 2, SP 5, KM 26, VT, *761 914 071 39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

d’Agliano<br />

Ferrara Castello Estense, Largo Castello 1, FE, *532 29 92 33 Arrigo Minerbi –ı 26.12.<br />

Florenz Le Murate, Via dell’Agnolo, FI Drawing Everyday –ı 12.11.<br />

Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Mapplethorpe –ı 14.2.<br />

Novella 10<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Anish Kapoor – Untrue Unreal –ı 4.2.<br />

Galleria degli Uffizi, Loggia degli Uffizi, FI, *55 23 885 Riviste. La cultura in Italia nel<br />

–ı 7.1.<br />

primo ‘900<br />

Genova Museo Del Mare Galata, Calata Ansaldo De Mari 1, GE Andreas Lüthi – Tribute To<br />

17.11.–15.12.<br />

Roman Opalka<br />

Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, *10 562 440 Letizia Battaglia –ı 1.11.<br />

La Spezia<br />

–ı 14.1.<br />

Centro di Arte Moderna e Contemporanea, Piazza Cesare<br />

Battisti 1, SP, *187 734 593<br />

Antonello Ghezzi – Terra Cielo<br />

Iperuranio<br />

Lecce Fondazione Biscozzi | Rimbaud, 4 Piazzetta Giorgio Baglivi Lucus di Yuval Avital –ı 7.1.<br />

Lecco Palazzo delle Paure, Piazza XX Settembre, LC Novecento –ı 26.11.<br />

Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Stefano Cagol –ı 7.1.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Incontrare Christian Martinelli –ı 28.1.<br />

Palais Mamming Museum, Pfarrplatz 6, BZ<br />

Burgansichten – Impressionen aus –ı 29.10.<br />

dem Burggrafenamt<br />

Mestre Centro Culturale Candiani, Piazzale Candiani 7, *41 958 100 Chagall –ı 13.2.<br />

Milano MUDEC, Via Tortona 56, MI Rodin e la danza –ı 10.3.<br />

↗ kunstbulletin.ch<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 141


Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI, Mario Nigro – Opere 1947–1992 –ı 5.11.<br />

*2 8844 4061<br />

Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Guy Bourdin –ı 19.11.<br />

Fabbrica del Vapore, Via Giulio Cesare Procaccini 45, MI Sebastião Salgado – Amazônia –ı 19.11.<br />

–ı 7.1.<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, MI,<br />

*25 3570 9200<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,<br />

*2 8846 7748<br />

Wes Anderson – Asteroid City:<br />

Exhibition<br />

Paraventi –ı 26.2.<br />

Suzanne Jackson<br />

–ı 17.12.<br />

Furla Series – Suzanne Jackson –ı 17.12.<br />

ICA Milano, Via Orobia 26, MI, *375 532 48 06 Camille Henrot & Estelle Hoy –ı 25.11.<br />

Leda Catunda – Euforia –ı 25.11.<br />

Istituto Svizzero Milano, Via Vecchio Politecnico 3, MI Dominic Michel –ı 4.11.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Jimmy Nelson – Humanity<br />

–ı 21.1.<br />

Morandi 1890–1964 –ı 4.2.<br />

El Greco –ı 11.2.<br />

Goya – La ribellione della ragione 31.10.–3.3.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Thao Nguyen Phan –ı 14.1.<br />

James Lee Byars –ı 18.2.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Siamo foresta –ı 29.10.<br />

BAG Bocconi Art Gallery, Via Guglielmo Röntgen 1, MI Uli Weber –ı 31.10.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI<br />

Equorea (di mari, ghiacci, nuvole e<br />

altre acque ancora)<br />

–ı 9.1.<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI,<br />

*2901 0068<br />

Stephan Balkenhol<br />

Juul Kraijer<br />

–ı 18.11.<br />

25.11.–24.2.<br />

spazioSERRA, 43 Viale Vincenzo Lancetti, MI Nicolei Gupit 9.11.–14.12.<br />

Modena Palazzina dei Giardini, Corso Canalgrande, *59 222 100 Carsten Nicolai – Strahlen –ı 11.2.<br />

Palazzo Santa Margherita, corso Canalgrande 103 Premio Davide Vignali –ı 5.11.<br />

Logos, le immagini che parlano –ı 11.2.<br />

Napoli<br />

Le Gallerie d’Italia – Palazzo Zevallos Stigliano,<br />

Mario Schifano –ı 29.10.<br />

177 Via Toledo, NA<br />

Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Manolo Valdès –ı 6.1.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Matisse –ı 12.11.<br />

Orani Museo Nivola, Via Gonare, 2, NU Bona de Mandiargues –ı 5.2.<br />

Orta San Giulio Villa Gippini, Via Gippini 11, NO Sergio Floriani –ı 5.11.<br />

Palermo Oratorio San Lorenzo, 5 Via Immacolatella, PA Vanessa Beecroft – Next 2022 –ı 17.12.<br />

Palazzo Abatellis, 4 Via Alloro, PA Manya y fuerça. Ingegno e forza. –ı 31.12.<br />

ZAC – Zisa Zona Arti Contemporanee, Via Paolo Gili 4, PA Mario Merz –ı 31.12.<br />

Parma Fondaz. Magnani Rocca, Via Fondazione Magnani Rocca 4, Boccioni prima del uturismo –ı 10.12.<br />

*521 8483<br />

Prato Centro Arte Luigi Pecci, Viale della Repubblica 277, PO Eccentrica. Le collezioni del<br />

–ı 31.12.<br />

Centro Pecci<br />

Mario Mariotti – Animani –ı 31.12.<br />

Diego Marcon – Glassa –ı 4.2.<br />

Lara-Vinca Masini –ı 3.3.<br />

Ravenna Fondazione Sabe, 31 Via Giovanni Pascoli, RA Renata Boero – Valentina<br />

–ı 16.12.<br />

D’Accardi – Alessandro Roma<br />

Museo d’Arte della citta, Ravenna, Via di Roma 13,<br />

Burriravennaoro –ı 14.1.<br />

*544 482 775<br />

Palazzo Rasponi delle Teste, Piazza J. F. Kennedy 12, RA Episodi di mosaico contemporaneo –ı 14.1.<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, RE Andriu Deplazes –ı 29.10.<br />

Giulia Andreani – L’improduttiva 29.10.–10.3.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Artisti in guerra –ı 19.11.<br />

Renato Leotta – Concertino<br />

–ı 28.1.<br />

per il mare<br />

Michelangelo Pistoletto –<br />

2.11.–15.2.<br />

Molti di uno<br />

Sensing Painting –ı 25.2.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Rom Gagosian Rome, Via Francesco Crispi 16, RM, *086 498 Sabine Moritz –ı 11.11.<br />

Istituto Svizzero, Via Ludovisi 48, RM, *06 420 421 Then, Oh Then, Oh Then –<br />

–ı 4.11.<br />

Dominic Michel<br />

Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412<br />

25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />

intervenzioni – Interventionen<br />

Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso,<br />

RM, *687 2276<br />

Sin Wai Kin – Dreaming the End –ı 29.10.<br />

Rovereto<br />

Galleria Nazionale d’Arte Moderna, Viale delle Belle Arti<br />

131, RM<br />

E la mia Patria è dove l’erba trema –ı 19.11.<br />

Panorama XIX –ı 31.12.<br />

Il Mattatoio, 4 Piazza Orazio Giustiniani, RM Fotografia –ı 19.11.<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, *6 7107 0400 Daniel Dewar & Grégory Gicquel –ı 29.10.<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />

Via Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />

MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />

Corso Bettini 43<br />

Pascale Marthine Tayou<br />

Time Source<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 10.3.<br />

Leonor Fini e Fabrizio Clerici<br />

–ı 29.10.<br />

Stefano Di Stasio –ı 5.11.<br />

Aurelio Bulzatti –ı 5.11.<br />

Mario Reviglione –ı 5.11.<br />

Alcide Ticò –ı 5.11.<br />

Rovigo Palazzo Roverella, Via Laurenti 8, *425 46 0093 Tina Modotti –ı 28.1.<br />

Torino<br />

Camera – Centro Italiano per la Fotografia,<br />

Nuova Generazione<br />

–ı 4.2.<br />

Via delle Rosine 18<br />

André Kertész – L’opera 1912–1982 –ı 4.2.<br />

COMBO Torino, 128 Corso Regina Margherita, TO<br />

Face To Face – Architetti<br />

–ı 9.11.<br />

in contatto<br />

Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Khalil Rabah 30.10.–28.1.<br />

Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 Che sarà sarà –ı 19.11.<br />

Fondazione Videoinsight®, 7 Via Ferdinando Bonsignore Hater 3.11.–5.11.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO Simone Forti –ı 25.2.<br />

Gianni Caravaggio 1.11.–17.3.<br />

Francesco Hayez –ı 1.4.<br />

Gallerie d’Italia Torino, 156 Piazza San Carlo, TO Mimmo Jodice –ı 7.1.<br />

Luca Locatelli –ı 18.2.<br />

Musei Reali Galleria Sabauda, Piazzetta Reale 1, TO Ceramiche Lenci –ı 31.12.<br />

Museo Ettore Fico, Via Francesco Cigna 114, *11 853 065 Contessa di Castiglione –ı 17.12.<br />

Maimouna Guerresi –ı 17.12.<br />

Maggi Hambling – On the Edge –ı 17.12.<br />

Alessandro Roma –ı 17.12.<br />

OGR – Officine Grandi Riparazioni, Corso Castelfidardo 22 Sara Enrico – Tainted Lovers 3.11.–10.12.<br />

Sarah Sze – Metronome 3.11.–11.2.<br />

Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Via Nizza 230, TO Lucy McKenzie e Antonio Canova 3.11.–2.4.<br />

Thomas Bayrle – Form Form<br />

3.11.–2.4.<br />

SuperForm<br />

Fondazione 107, Via Sansovino 234 Let the bād speak –ı 26.11.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Isabell Heimerdiger,<br />

30.10.–20.1.<br />

Jonathan Monk<br />

Trento Palazzo delle Albere, Via R. da Sanseverion 45 Giostra della Vita –ı 29.10.<br />

Trivero-<br />

Fondazione Zegna, 23 Via Guglielmo Marconi, BI Roberto Coda Zabetta –ı 12.11.<br />

prativero-<br />

ponzone<br />

Venezia Arsenale, Campo Arsenale Spaziale. Ognuno appartiene a<br />

–ı 26.11.<br />

tutti gli altri<br />

Basilica di San Giorgio Maggiore, Isola Di San Giorgio Helga Vockenhuber – Belonging –ı 26.11.<br />

Fondazione Bevilacqua La Masa, Galleria di Piazza<br />

San Marco 71/c, *41 523 7819<br />

Ettore Fico –ı 12.11.<br />

Fondazione Prada Venezia, Ca’ Corner della Regina,<br />

Santa Croce 2215, VE<br />

Everybody Talks About the<br />

Weather<br />

–ı 26.11.<br />

AGENDA // ITALIEN 143


Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 DoorScape –ı 26.11.<br />

Galleria dell’Accademia Venezia, Campo de la Carità 1050,<br />

VE, *41 522 2247<br />

Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1,<br />

*41 523 0869<br />

Laura de Santillana<br />

–ı 26.11.<br />

Ritsue Mishima –ı 27.11.<br />

Bohemian Glass – great masters –ı 26.11.<br />

Le Stanze della Fotografia, Fondamenta San Giovanni, VE Pino Settanni – I tarocchi –ı 26.11.<br />

Paolo Pellegrin – L’orizzonte<br />

–ı 7.1.<br />

degli eventi<br />

Museo del vetro, Fondamenta Giustinian, 8 Cento anni di NasonMoretti –ı 6.1.<br />

Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Neighbours –ı 26.11.<br />

Palazzo Bonvicini – Fondation Valmont, 2161 Calle Agnello Valverde | Guillon | Kyris e Georgiev –ı 25.2.<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Chronorama Redux –ı 7.1.<br />

Palazzo Mocenigo, Santa Croce 1992, *41 721 798 Matthias Schaller –ı 26.11.<br />

Palazzo Mora, Strada Nova 3659/Raum 210/211 EUmies Awards. Young Talent <strong>2023</strong> –ı 26.11.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro<br />

Marcel Duchamp e la seduzione<br />

–ı 18.3.<br />

della copia<br />

Procuratie Vecchie, 119 Piazza San Marco, VE A World of Potential –ı 26.11.<br />

Arthur Duff – The Hungriest Eye –ı 26.11.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Icônes –ı 26.11.<br />

La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 Biennale Architettura <strong>2023</strong> –ı 26.11.<br />

Patricia Low Venezia, Dorsoduro 2793, VE<br />

Candida Höfer – Inside Italian<br />

–ı 26.11.<br />

Architecture<br />

Verona Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Contemporaneo non stop – Aqua –ı 28.10.<br />

Giulio Paolini –ı 3.3.<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077<br />

Luxemburg Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain, 41,<br />

rue Notre Dame, *50 45<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Monaco *0377<br />

Clemens von Wedemeyer<br />

–ı 28.1.<br />

Liliana Moro 19.11.–1.4.<br />

Die ganze Palette 17.11.–27.10.<br />

Camera Miracula – Maria Jansa,<br />

–ı 17.12.<br />

Uta Belina Waeger<br />

Jérôme Zonder – Joyeuse<br />

–ı 7.1.<br />

Apocalypse !<br />

After laughter comes tears<br />

–ı 7.1.<br />

Deep Deep Down –ı 18.2.<br />

Monaco Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino Mark Bradford – Nobody Knows<br />

the Trouble I’ve Seen<br />

–ı 10.2.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Michael Armitage – Pathos of the –ı 29.10.<br />

Twilight and the Idle<br />

Anna Jermolaewa –ı 29.10.<br />

Berufsvereinigung Bildender Künstlerinnen und Künstler<br />

Vorarlbergs, Gallusstr. 10<br />

what this awl means<br />

–ı 19.11.<br />

Hubert Dobler –ı 19.11.<br />

Dornbirn foryouandyourcustomers, 6/4 Marktstraße Marbod Fritsch –ı 31.8.<br />

Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044<br />

Chiharu Shiota – Who am<br />

–ı 12.11.<br />

I Tomorrow?<br />

Graz Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Ernsthaft?! Albernheit und<br />

–ı 25.2.<br />

Enthusiasmus in der Kunst<br />

Hard Galerie.Z, Landstraße 11, *650 648 2020 Bianca Lugmayr – textures –ı 11.11.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Salzburg — Marina Gadonneix,<br />

Fotohof<br />

Wien — Adam Pendleton, mumok<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 A Place of Our Own –ı 10.3.<br />

Innsbruck Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 34 Ayrson Heráclito –ı 4.11.<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg,<br />

Mönchsberg 32<br />

Duje Juric<br />

Collection Wuensch – Orestes<br />

Campos Subert<br />

Arch of Hysteria – Zwischen<br />

Wahnsinn und Ekstase<br />

–ı 30.11.<br />

31.10.–30.3.<br />

Lustenau DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Fallende Helden –ı 14.1.<br />

Pontenstraße 20<br />

Mistelbach nitsch museum, Waldstraße 44–46, *2572 20 719 Hermann Nitsch – Das 6-Tage-Spiel –ı 26.11.<br />

Salzburg<br />

–ı 14.1.<br />

Galerie Fotohof, Inge-Morath-Platz 1–3, *662 849 2964 Marina Gadonneix –ı 25.11.<br />

Im Fotohof Studio – Paul Albert<br />

–ı 25.11.<br />

Leitner<br />

Open Territory 30.11.–27.1.<br />

Sankt Pölten foryouandyourcustomers, Kremser Gasse 41/6 Veronika Dirnhofer –ı 2.3.<br />

STARTraum, Löwinnenhof*, Linzer Straße 16 Stadtparcours – Utopie im Heute –ı 17.12.<br />

Wien Albertina Modern, Karlsplatz 5 Yoshitomo Nara –ı 1.11.<br />

Diversity in Sex, Race and Gender –ı 4.2.<br />

Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Michelangelo und die Folgen –ı 7.1.<br />

Joel Sternfeld – American Prospects –ı 21.1.<br />

Gottfried Helnwein –ı 18.2.<br />

Katharina Grosse 1.11.–25.2.<br />

Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13 Close/d –ı 31.10.<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Adam Pendleton – Blackness,<br />

–ı 7.1.<br />

Museumsplatz 1<br />

White, and Light<br />

Elisabeth Wild – Imagination<br />

–ı 7.1.<br />

Factoryen<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

SoiL Thornton, Mai Ling,<br />

–ı 12.11.<br />

Mykola Ridnyi<br />

das weisse haus, Hegelgasse 14, *1 236 3775 101011 – Pêdra Costa 8.11.–27.1.<br />

Reset – Hüma Utku, Ernst Lima, 8.11.–27.1.<br />

Hyeji Nam, Jessica Ekomane<br />

foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8<br />

Siggi Hofer, Ute Müller,<br />

–ı 1.2.<br />

Tina Lechner<br />

Galerie Knoll, Gumpendorferstr. 18 Horizons of Autonomy –ı 4.11.<br />

Mara Mattuschka 8.11.–14.1.<br />

Spanien *0034<br />

Almería<br />

Barcelona<br />

MECA: Mediterráneo Centro Artístico, 11 Calle Navarro<br />

Darax, Almería<br />

Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de<br />

Domillas 6–8, Barcelona<br />

No Limits – Fotografía<br />

contemporánea<br />

Arte y Naturaleza – Un siglo de<br />

biomorfismo<br />

–ı 5.12.<br />

–ı 14.1.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 World Press Photo 10.11.–17.12.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / ÖSTERREICH 145


Inteligencia Artificial –ı 17.3.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Roman Ondak – Infinitum –ı 23.11.<br />

Tàpies – Fustes, papers i collages –ı 23.11.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, Barcelona,<br />

*93 443 9470<br />

Obrir l’arxiu 02<br />

–ı 29.10.<br />

Che-Yu Hsu – Zoo Hypothesis 17.11.–14.1.<br />

Miró – Picasso –ı 25.2.<br />

Joan Miró i l’escriptura de les coses –ı 24.3.<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 Eva Lootz –ı 17.2.<br />

KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, Barcelona,<br />

*932 723 180<br />

La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, Barcelona,<br />

*93 316 1000<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1,<br />

Barcelona<br />

William Eggleston<br />

KBr Flama <strong>2023</strong><br />

–ı 28.1.<br />

–ı 28.1.<br />

Antifuturismo Cimarrón<br />

–ı 31.1.<br />

Fernand Deligny – Elogi de l’asil 18.11.–14.4.<br />

Chantal Akerman 18.11.–14.4.<br />

Nancy Holt – Dentro fuera<br />

–ı 7.1.<br />

Lydia Ourahmane 28.11.–1.4.<br />

Daniel Steegmann Mangrané 16.11.–20.5.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Quina humanitat? –ı 11.2.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, *93 319 6902 Miró – Picasso –ı 25.2.<br />

Adn galería, Enric Granados, 49 Abdelkader Benchamma –ı 11.11.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Joan Fontcuberta –ı 4.11.<br />

Galería Marlborough Barcelona, 68 Carrer d’Enric Granados Anna Bella & Pedro Geiger –ı 25.11.<br />

Galería Zielinsky, 10 Passatge de Mercader, Barcelona Sandra Monterroso –ı 24.11.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Lola Lasurt –ı 11.11.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –<br />

–ı 31.12.<br />

Tomás Saraceno<br />

RocioSantaCruz, 627 Gran Via de les Corts Catalanes Oriol Vilapuig –ı 11.11.<br />

Senda, 32 Carrer de Trafalgar, Barcelona Robert Mapplethorpe –ı 4.11.<br />

Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Picasso escultor –ı 14.1.<br />

Gego – Midiendo el infinito 7.11.–4.2.<br />

Marine Hugonnier –ı 11.2.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Eduardo Sourrouille –ı 25.2.<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani, Carrer Prim s/n, Castellón Michele Gabriele –ı 14.1.<br />

Córdoba<br />

Casa Árabe Córdoba, C/ Samuel de los Santos, Córdoba,<br />

*957 498 413<br />

Tadáfuq – artistas palestinos<br />

en acción<br />

–ı 31.12.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Esteban Lisa – Cosmovisión<br />

–ı 15.1.<br />

del color<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Luis Muro – Contranatura 7.11.–14.1.<br />

Pedro Lasch – Figuraciones<br />

–ı 11.2.<br />

inversas<br />

Zóbel – Memoria de un instante –ı 3.3.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

Volver a pasar por el corazón<br />

–ı 18.11.<br />

Carlos Paz – Océano Plástico 24.11.–25.2.<br />

Motores del Clima –ı 25.5.<br />

Pep Admetlla – L’ombra sota<br />

–ı 28.1.<br />

la parpella<br />

Granada Centro José Guerrero, Oficios, 8 Tom Johnson – Música ilustrada –ı 28.1.<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero Rafael Navarro – Simbiosis –ı 3.3.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

Madrid<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Caixa Forum Madrid, Paseo del Prado, 36, 60, Madrid,<br />

*91 330 7300<br />

Carlos Nicanor<br />

–ı 29.10.<br />

Sue Williamson –ı 29.10.<br />

Hildegard Hahn –ı 21.1.<br />

Nabil Boutros –ı 21.1.<br />

Exotermia<br />

–ı 7.1.<br />

Tatiana Pancero –ı 7.1.<br />

Juan Ugalde –ı 7.1.<br />

Veneradas y temidas –ı 14.1.<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66<br />

Centro Cultural Conde Duque, Conde Duque 9 y 11,<br />

*91 588 5834<br />

Tadáfuq – artistas palestinos<br />

–ı 31.12.<br />

en acción<br />

Video Arte doméstico –ı 19.11.<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Monet –ı 25.2.<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Common Vibrations –ı 22.11.<br />

Pilar Aymerich – Memoria vivida –ı 7.1.<br />

Eduardo Momeñe –ı 21.1.<br />

Fundación Canal, Mateo Inurria 2, *91 541 506 Artistas y modelos –ı 7.1.<br />

Fundación Juan March, Castelló 77 Antes de América –ı 10.3.<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Los veranos de Sorolla<br />

–ı 7.1.<br />

Medardo Rosso –ı 7.1.<br />

Mathieu Pernot –ı 7.1.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Balkrishna Doshi –ı 14.1.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52<br />

Something Else Press – Inc<br />

–ı 22.1.<br />

(1963–1974)<br />

Ben Shahn – De la no conformidad –ı 26.2.<br />

Picasso 1906 – La gran<br />

15.11.–4.3.<br />

transformación<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 Picasso – Lo sagrado y lo profano –ı 14.1.<br />

Maestras 31.10.–15.1.<br />

Inteligencia líquida –ı 28.1.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Luis Gordillo –ı 14.1.<br />

1 Mira Madrid, 16 Calle de Argumosa, Madrid María Lai 18.11.–27.1.<br />

Blanca Berlín Galería, 28 Calle del Limón, Madrid Cristóbal Hara – Color –ı 28.10.<br />

Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Elina Brotherus – Artist as Clown –ı 23.12.<br />

Canal Isabel II, Santa Engracia 125, *91 545 1000 Cristina de Middel –ı 14.1.<br />

Casado Santapau, 10 Calle de Piamonte, Madrid David Renggli –ı 28.10.<br />

Gregor Hildebrandt 16.11.–30.12.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Gina Arizpe –ı 28.10.<br />

Galería Ehrhardt Flórez, 11 Calle de San Lorenzo, Madrid Secundino Hernández –ı 28.10.<br />

Galería Elba Benitez, San Lorenzo 11, *91 308 0468 Escola Clandestina –ı 18.11.<br />

Yoshihiro Suda 2.11.–30.12.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Chema Madoz –ı 28.10.<br />

Galería Marlborough, Orfila 5 Rayuela / El orden Falso –ı 18.11.<br />

Helga de Alvear Madrid, Doctor Fourquet, 12, Madrid Jürgen Klauke – Kreuz & Queer –ı 18.11.<br />

Juan Silió, 20 Calle del Doctor Fourquet, Madrid Belén Rodríguez –ı 11.11.<br />

La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Jonathan Hernández –ı 18.11.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Los rótulos de Paco Graco –ı 1.12.<br />

Bianca Bondi –ı 7.1.<br />

Picasso – Sin Título –ı 7.1.<br />

Leandro Navarro, Amor de Dios 1 Darío Villalba –ı 10.11.<br />

Lucía Mendoza, 10 Calle de Bárbara de Braganza, Madrid Bárbara Fluxá & Lucía Mendoza –ı 18.11.<br />

Max Estrella, 6 Calle de Santo Tomé, Madrid Inma Femenía –ı 28.10.<br />

NoguerasBlanchard, 4 Calle del Doctor Fourquet, Madrid Nancy Spero –ı 4.11.<br />

Ponce+Robles, Calle de la Alameda 5, Madrid Isidro Blasco –ı 9.11.<br />

Rosa Santos, 11 Calle San Cosme y San Damián, Madrid Maria Tinaut –ı 11.11.<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 Paolo Lisboa –ı 28.10.<br />

Jong Oh –ı 4.11.<br />

Timothy Hyunsoo Lee 18.11.–20.1.<br />

CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />

Constitución 23, Madrid, *91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno,*, Málaga, *95 192 62 00<br />

Juan Muñoz – En la hora violeta<br />

Susana Solano – Con la mano<br />

1979–1980<br />

Cristina Garrido – El origen de<br />

las formas<br />

Ettore Sottsass – El pensamiento<br />

mágico<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 25.2.<br />

AGENDA // SPANIEN 147


Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania,<br />

Málaga<br />

Atanda Adebayo<br />

–ı 26.11.<br />

Janaina Tschäpe –ı 3.12.<br />

Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Diálogos con Picasso –ı 4.2.<br />

El eco de Picasso –ı 31.3.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 Xabier Salaberria –ı 19.11.<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

–ı 21.1.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Museu Fundación Juan March Palma, Sant Miquel 11,<br />

Baleares<br />

Sin Rumbo. Confrontar la<br />

Imago Mundi<br />

Dora García – Romeos, luchadorxs<br />

–ı 4.2.<br />

e insecto<br />

Carles Congost & Jeremy Deller –ı 10.3.<br />

Picasso – la Suite Vollard<br />

–ı 4.11.<br />

De nuestro museo hermano –ı 27.1.<br />

Chavis Mármol 14.11.–23.3.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Maria Svarbova –ı 29.10.<br />

Regresar a un espacio conocido –ı 3.3.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Histeria<br />

–ı 29.10.<br />

Óscar Domínguez –ı 29.10.<br />

Álvaro Urbano –ı 18.2.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien El Greco / Tino Sehgal –ı 11.2.<br />

Itinerarios XXVIII 18.11.–31.3.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

Traballo en equipo<br />

Implosión. Arte Conceptual<br />

–ı 7.1.<br />

–ı 14.1.<br />

Malgorzata Mirga – Tas<br />

–ı 31.3.<br />

Estampa Popular Sur –ı 21.4.<br />

Concha Jerez 10.11.–28.4.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Art i Context I –ı 5.11.<br />

Otobong Nkanga –ı 7.1.<br />

Julio González –ı 21.1.<br />

Juana Francés –ı 25.2.<br />

popular –ı 14.4.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 David Bestué – Pajarazos –ı 7.1.<br />

Manolo Laguillo –ı 4.2.<br />

Cristina Mejías – Aprendices<br />

–ı 11.2.<br />

errantes<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Concha Martínez Barreto –ı 14.1.<br />

Juan Giralt –ı 25.2.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Nerea Lekuona –ı 10.12.<br />

Juan Spínola –ı 10.12.<br />

Naomi Rincón Gallardo –ı 7.1.<br />

Carolina Caycedo – Tierra de<br />

los amigos<br />

–ı 7.4.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 dankEconogy1_ALIENVillage –ı 16.12.<br />

Sahjan Kooner, Gary Zhexi Zhang, –ı 31.12.<br />

Sophie Chapman<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708 Mali Morris – Calling –ı 22.12.<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Bloomberg New Contemporaries –ı 16.12.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Ofelia Rodríguez – Talking in<br />

–ı 14.1.<br />

Dreams<br />

Place Portrait –ı 14.1.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Gruppenausstellung –ı 1.1.<br />

Derry~<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St Kwok Tsui – Deferral | Echo –ı 21.12.<br />

Londonderry<br />

Gateshead Baltic, South Shore Road Larry Achiampong – Wayfinder –ı 29.10.<br />

Michael Rakowitz –ı 26.5.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Egon Altdorf –ı 26.11.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


The Weight of Words –ı 26.11.<br />

The Tetley, Hunslet Road Leeds-List – Summer of Colour –ı 17.12.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Tim Spooner – A New Kind<br />

–ı 21.1.<br />

of Animal<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock<br />

Ugo Rondinone – Liverpool<br />

–ı 31.10.<br />

Mountain<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street Jenkin van Zyl –ı 28.1.<br />

Uma Breakdown –ı 28.1.<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Flower Fairies –ı 5.11.<br />

Tom Wood – Photie Man –ı 7.1.<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 The Conservatory x Ranjani Shettar –ı 31.12.<br />

Re/Sisters –ı 14.1.<br />

Julianknxx –ı 11.2.<br />

Camden Arts Centre, Arkwright Road<br />

Marina Xenofontos – Public<br />

–ı 31.12.<br />

Domain<br />

Tamara Henderson – Green in<br />

–ı 31.12.<br />

the Grooves<br />

Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,<br />

Ksenia Pedan –ı 19.11.<br />

*20 241 3600<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St Rebel – 30 Years of London Fashion –ı 11.2.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Greater London<br />

Brick Dinos<br />

–ı 29.10.<br />

Matters of Life and Breath –ı 10.12.<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Gray Wielebinski –ı 23.12.<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Lina Ghotmeh –ı 29.10.<br />

Georg Baselitz –ı 7.1.<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Lagos, Peckham, Repeat –ı 29.10.<br />

Tate Britain, Millbank Sarah Lucas – Happy Gas –ı 14.1.<br />

Tate Modern, Bankside A World In Common –ı 14.1.<br />

Capturing The Moment –ı 28.1.<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Between Two Worlds – Vanley<br />

–ı 31.12.<br />

Burke and Francis Williams<br />

Thomas J Price –ı 27.5.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Nicole Eisenman – What Happened –ı 14.1.<br />

Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Phoebe Collings-James –ı 28.10.<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Gregor Sailer – The Polar Silk Road –ı 26.11.<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street<br />

Constance DeJong – on a<br />

–ı 8.12.<br />

continuous present<br />

Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Benoît Piéron –ı 12.11.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Trevor Yeung – Soft ground –ı 17.12.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Avery Singer – Free Fall –ı 22.12.<br />

Iniva (Institute of International Visual Arts), Rivington<br />

Place<br />

Research Network / Contested<br />

Sites<br />

–ı 29.3.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Grace Ndritiu – Labour 3.11.–16.12.<br />

Large Glass, 392 Caledonian Road, Greater London,<br />

Gerry Johansson, Guido Guidi,<br />

–ı 10.11.<br />

*20 7609 9345<br />

Mark Ruwedel<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Li Ran – Waiting for the Advent –ı 28.10.<br />

Masaomi Yasunaga 1.11.–15.1.<br />

Matt’s Gallery, 92 Webster Road, *20 8983 1771 Nina Davies – Precursing –ı 5.11.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Max Hooper Schneider –ı 22.12.<br />

The Approach, 47 Approach Rd. Siân Newlove-Drew – Tealoe –ı 28.10.<br />

The Showroom, 63 Penfold St., *20 7724 4300 Marianne Keating –ı 13.1.<br />

↗ kunstbulletin.ch<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 149


Manchester Home, 70 Oxford St. A Fine Toothed Comb –ı 7.1.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous In The Offing –ı 14.1.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Gail Henderson –ı 31.10.<br />

People Powered –Stories from the<br />

–ı 7.1.<br />

River Tees<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Ridykeulous –ı 7.1.<br />

Southend-on- Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108 Storm Warning –ı 6.1.<br />

Sea Essex<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Erwin Wurm – Trap of the Truth –ı 28.4.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 Hurvin Anderson – Salon Paintings –ı 5.11.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Karla Black –ı 29.10.<br />

Annette Pugh – Happenstance –ı 7.1.<br />

China *0086<br />

Beijing Galerie Urs Meile Beijing, No. 104, Caochangdi Cun, 11,<br />

*10 6433 0203<br />

Wang Xingwei – Love Expert –ı 29.10.<br />

Indien *0091<br />

Bengaluru<br />

Karnataka<br />

Science Gallery Bengaluru 2HGM+7V4, Sanjayanagara Who’s calling can you hear 28.11.–1.5.<br />

Südkorea *0082<br />

Gangnam-Gu Outdoor screen at Songeun, 441 Dosan-Daero Videocity x SONGEUN — Flower<br />

Power<br />

1.– 30.11.<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Aspen Aspen Art Museum, 590 North Mill Street Jeffrey Gibson –ı 5.11.<br />

Berkeley Berkeley Art Museum, 2625 Durant Avenue #2250,<br />

*510 642 0808<br />

Boston<br />

Institute of Contemporary Arts Boston, 955 Boylston St.,<br />

MA<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Griselda Rosas – Yo te cuido<br />

–ı 19.11.<br />

Art Wall – Xylor Jane –ı 7.1.<br />

Kenneth Tam – The Founding of<br />

–ı 26.1.<br />

the World<br />

Taylor Davis Selects – Invisible<br />

–ı 7.1.<br />

Ground of Sympathy<br />

Barbara Kruger 3.11.–21.1.<br />

Tammy Nguyen –ı 28.1.<br />

Hallyu! The Korean Wave<br />

Toshiko Takaezu – Shaping<br />

Abstraction<br />

–ı 28.7.<br />

–ı 29.9.<br />

Chicago Smart Museum of Art, 5550 S. Greenwood Avenue,<br />

Haegue Yang –ı 24.8.<br />

*773 702 0200<br />

Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Egyptomania – Fashion’s<br />

–ı 28.1.<br />

Conflicted Obsession<br />

Denver Denver Art Museum, 100 W 14 th Avenue Pkwy Amoako Boafo –ı 19.2.<br />

All Stars 12.11.–3.3.<br />

Detroit<br />

Museum of Contemporary Art Detroit, 4454 Woodward<br />

Ave, *313 832 6622<br />

Mark Thomas Gibson<br />

Mike Kelley’s Space for<br />

Public Good<br />

–ı 4.2.<br />

–ı 4.2.<br />

Houston The Menil Collection, 1515 Sul Ross Hanne Darboven – Writing Time –ı 11.2.<br />

Wall Drawing Series – Marc Bauer –ı 25.9.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles UCLA The Hammer Museum, 10899 Wilshire Blv., CA,<br />

*310 443 7000<br />

Rirkrit Tiravanija<br />

Leslie Martinez<br />

–ı 4.3.<br />

16.11.–1.4.<br />

Rita McBride – Particulates<br />

–ı 5.11.<br />

Made in L. A. <strong>2023</strong> – Acts of Living –ı 31.12.<br />

Hauser & Wirth Downtown Los Angeles, 901 East 3 rd Street Nonmemory –ı 31.12.<br />

Harmony Korine –ı 31.12.<br />

Stefan Brüggemann – White Noise –ı 31.12.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Kahlil Robert Irving – Archaeology –ı 21.1.<br />

of the Present<br />

New York Bronx Museum of Arts, 1040 Grand Concourse at<br />

165 th Street<br />

Michael Richards – Are You Down? –ı 7.1.<br />

MoMA – The Museum of Modern Art New York, 11 West<br />

53 th Street, NY<br />

Neue Galerie, 1048 Fifth Avenue<br />

Refik Anadol – Unsupervised<br />

–ı 29.10.<br />

Ed Ruscha –ı 13.1.<br />

Max Beckmann – The Formative<br />

–ı 15.1.<br />

Years, 1915–1925<br />

New Museum of Contemporary Art, 235 Bowery Judy Chicago –ı 14.1.<br />

Puppies Puppies (Jade Guanaro<br />

–ı 14.1.<br />

Kuriki-Olivo)<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Only the Young – Experimental Art<br />

–ı 7.1.<br />

in Korea, 1960s–1970s<br />

Going Dark – The Contemporary<br />

–ı 7.4.<br />

Figure at the Edge of Visibility<br />

Whitney Museum, 99 Gansevoort Street, *212 570 3600 Ilana Savdie –ı 5.11.<br />

Hauser & Wirth New York, 22 nd Street, 548 West<br />

22 nd Street, NY<br />

Hauser & Wirth New York 18 th Street, 18 th Street, NY,<br />

*212542–5662<br />

Pipilotti Rist<br />

9.11.–13.1.<br />

Guillermo Kuitca 9.11.–13.1.<br />

Anj Smith – Drifting Habitations 9.11.–13.1.<br />

Louise Bourgeois – Once there<br />

–ı 23.12.<br />

was a mother<br />

San Francisco Museum of Modern Art San Francisco, 151 Third Street, CA Wolfgang Tillmans – To look<br />

11.11.–3.3.<br />

without fear<br />

Yayoi Kusama – Infinite Love –ı 7.9.<br />

Messen und Auktionen<br />

Winterthur Jungkunst, Katharina-Sulzer-Platz/Halle 53 Jungkunst <strong>2023</strong> 26.10.–29.10.<br />

Zürich ABB-Hallen 550, Ricarda-Huch-Strasse, *44 381 00 52 Kunst Zürich <strong>2023</strong> 26.10.–29.10.<br />

Germann Auktionshaus, Stockerstrasse 38, *44 251 83 58 Auktionen <strong>November</strong> <strong>2023</strong> – 27.11.–29.11.<br />

Moderne und Zeitgenössische<br />

Kunst<br />

Düsseldorf Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4 Between Books 9.11.–12.11.<br />

Strasbourg<br />

Torino<br />

Parc des expositions/Wacken, 7, place Adrien Zeller,<br />

*3 8837 2146<br />

Oval Lingotto Fiere, Via Giacomo Mattè Trucco 70, TO,<br />

*11 1974 4106<br />

résonance[s] – Europäische Messe 10.11.–13.11.<br />

für Kunsthandwerk<br />

Artissima <strong>2023</strong> 3.11.–5.11.<br />

1/6 quer<br />

Präsenz kann sich jede:r leisten<br />

Im Heft und auf kunstbulletin.ch<br />

Jahresabo Institutionen: CHF 152.– / € 117.90 (+ Porto)<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / CHINA / INDIEN / NORWEGEN / VEREINIGTE STAATEN / … 151


11.11.<strong>2023</strong> – 21.1.2024<br />

construire le regard<br />

Claude Cortinovis<br />

Virginie Delannoy<br />

Noémie Doge<br />

Carmen Perrin<br />

Robert Turner Collective<br />

Esther Amrein<br />

Christian Greutmann<br />

Sadhyo Niederberger<br />

Arlette Ochsner<br />

Lorenz Olivier Schmid<br />

Tom Fellner<br />

Nathanael Gautschi<br />

Mikki Levy-Strasser<br />

Tom Fellner<br />

Nathanael Gautschi<br />

Mikki Levy-Strasser<br />

Claudio Näf<br />

Claudio Thi My Lien Näf<br />

Nguyen<br />

Quartett PLUS 1<br />

& Verena Ries<br />

Thi My Lien Nguyen<br />

Quartett PLUS 1<br />

& Verena Ries<br />

Fr 14 –17 h, Sa/So 11–17 h<br />

www.trudelhaus-baden.ch<br />

ZIMMER<br />

MANN<br />

HAUS<br />

BRUGG<br />

KUNST&<br />

MUSIK<br />

AUSSTELLUNG<br />

29.10. — 22.12.<strong>2023</strong><br />

HOTEL ANDERSWO<br />

MARIA BÄNZIGER<br />

SILJA DIETIKER<br />

EDGAR LECIEJEWSKI<br />

LEA GYGLI<br />

ZIMMERMANNHAUS BRUGG<br />

KUNST&MUSIK<br />

WWW.ZIMMERMANNHAUS.CH<br />

FR 14.30–18, SA–SO 11–16<br />

LET’S FÊTES<br />

LET’S FÊTES GALANTES!<br />

GALANTES!<br />

Wer feiert mit?<br />

9.9.<strong>2023</strong> – 7.1.2024<br />

Wer feiert mit?<br />

9.9.23 – 7.1.24<br />

F⚫rum<br />

Schlossplatz<br />

Aarau<br />

split_<br />

Timo Ullmann<br />

4. NOVEMBER <strong>2023</strong><br />

BIS 3. FEBRUAR 2024<br />

Stadtkunst – aktuelles<br />

Kunstschaffen<br />

aus der Region Aarau<br />

Ausstellung der<br />

Kulturförderkommission<br />

im Rathaus der Stadt Aarau<br />

Alle wichtigen Kunst-Events der Woche,<br />

kompakt in Deine Mailbox geliefert.<br />

kostenlos abonnieren<br />

kunstbulletin.ch/weekly<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Kunst<br />

Raum<br />

Riehen<br />

Regionale 24<br />

Touch and Fire<br />

25. <strong>November</strong> <strong>2023</strong> bis 19. Januar 2024<br />

Kuratiert von:<br />

Simone Neuenschwander und Noëlle Pia<br />

Samstag, 25. <strong>November</strong>, 11 Uhr: Vernissage<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

bis 31.12.23<br />

Dimitra<br />

Charamandas<br />

Hannah Weinberger<br />

mediaguide.ch<br />

Einfach und praktisch.<br />

bis 31.12.23<br />

bis 10.3.24<br />

Kunstverein Solothurn<br />

Lex Vögtli<br />

Fokus Sammlung<br />

Augen zeugen –<br />

Ferdinand Hodler,<br />

Cuno Amiet & Co.<br />

Kunstmuseum Solothurn<br />

Werkhofstrasse 30<br />

4500 Solothurn<br />

DI – FR 11–17 Uhr,<br />

SA & SO 10–17 Uhr<br />

+41 32 626 93 80<br />

kunstmuseum@solothurn.ch<br />

Heimvorteil...<br />

art-tv.ch<br />

das kulturfernsehen imnetz<br />

Zu flach? Wir haben auch Bücher.<br />

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Bücher zu Design, Kunst und Architektur.<br />

AARGAU / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 153


RACHMANINOFF<br />

IN LUZERN


www.sankturbanhof.ch<br />

SURSEE<br />

MU SE UM<br />

SANKTURBANHOF<br />

21.<br />

10.<br />

23<br />

ALFONSO HÜPPI<br />

FALTEN<br />

KLAPPEN<br />

KNAUTSCHEN<br />

11.<br />

02.<br />

24<br />

Alfonso Hüppi; Himmelblauer Tullius, 1965/66; Holz, Kasein<br />

88 x 32 x 32 cm; © VAN HAM Art Estate: Alfonso Hüppi; © ProLitteris<br />

Donnerstag<br />

14:00 – 20:00<br />

Freitag<br />

14:00 – 17:00<br />

Samstag / Sonntag<br />

11:00 – 17:00<br />

Dorfpl. 11, 6370 Stans<br />

Do / Fr 15 bis 18 Uhr<br />

Sa / So 13 bis 16 Uhr<br />

www.galeriestans.ch<br />

Peter Kuyper<br />

Konstruktiv Poetisch<br />

Malerei, Objekte<br />

21. Oktober bis<br />

26. <strong>November</strong> <strong>2023</strong><br />

präsentiert<br />

Kunsthalle Luzern /<br />

stattkino Luzern<br />

Teil 1<br />

Sa 28. Okt <strong>2023</strong><br />

18:15–20:00<br />

Teil 2<br />

Sa 4. Nov <strong>2023</strong><br />

18:15–20:00<br />

Teil 3<br />

Sa 11. Nov <strong>2023</strong><br />

18:15–20:00<br />

Bild: Una Szeemann, Thrill Me, 2004 / © Una Szeemann, courtesy the artist & videoart.ch<br />

Screening-<br />

Programm mit<br />

Videos von:<br />

Halil Altındere<br />

Charles Atlas<br />

Jiwon Choi<br />

collectif_fact<br />

Quynh Dong<br />

Wojtek Doroszuk<br />

Gery Georgieva<br />

Jannik Giger<br />

Dan Halter<br />

Marianne Halter<br />

& Mario Marchisella<br />

Lewis Klahr<br />

Dirk Koy<br />

Manu Luksch<br />

Muda Mathis<br />

Grace Ndiritu<br />

Christoph Oertli<br />

Uriel Orlow<br />

Akosua Adoma Owusu<br />

Pipilotti Rist<br />

Max Philipp Schmid<br />

Dominik Stauch<br />

Una Szeemann<br />

Bárbara Wagner<br />

& Benjamin de Burca<br />

The<br />

Power &<br />

Magic<br />

of Music<br />

in Video Art<br />

Eine Kooperation von:<br />

Kunstraum Walcheturm,<br />

Zürich<br />

Teile 1–3<br />

Sa 18. Nov <strong>2023</strong><br />

18:00–22:45<br />

Mehr Infos:<br />

brunozgraggen.ch/<br />

video-window<br />

Stadtkino Basel<br />

Teile 1–3<br />

Fr 24. Nov <strong>2023</strong><br />

18:00–22:45<br />

Zu schwer? Wir haben auch Plakate.<br />

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INNERSCHWEIZ 155


KUNST HALLE SANKT GALLEN<br />

4.11.<strong>2023</strong>—21.1.2024<br />

AGNES<br />

SCHERER<br />

EIN SELTSAMES SPIEL<br />

DI—FR 12—18 UHR, SA/SO 11—17 UHR<br />

DAVIDSTRASSE 40, CH–9000 ST.GALLEN<br />

WWW.K9000.CH<br />

DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />

PIERRE EDOUARD<br />

peintures, sculptures et œuvres sur papier<br />

Jetzt anmelden:<br />

hslu.ch/infotage<br />

vernissage le 11 novembre de 11 h à 17 h<br />

exposition du 12 novembre au 22 décembre <strong>2023</strong><br />

Angelika Shaba Dreher<br />

28. Oktober bis 17. Dezember<br />

Euophoria<br />

Andrin Winteler<br />

Pneu Pneus Pneuma<br />

Isabelle Krieg<br />

Gimmick<br />

Vernissage: Freitag, 27. Oktober, 19 Uhr<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

catalogue sur demande<br />

préface de Germain Viatte<br />

+41 32 724 57 70<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>


Nichts bietet<br />

mehr Freiheiten<br />

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Unsere Läden<br />

Aarberg | BE<br />

Münchwilen | TG<br />

Unterentfelden | AG<br />

Zürich | ZH<br />

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künstlerischen Bereichen zu dauerhaft<br />

günstigen Preisen.<br />

Kultur DIF_KF <br />

Einladungskarte <strong>November</strong>ausstellung: (5 = 8) * 2<br />

2 Empfänger:innen<br />

14. August <strong>2023</strong>, 14:19<br />

Lieber Samuel<br />

Am 16. <strong>November</strong> eröffnen wir das erste Mal eine Gruppenausstellung im a-f-o. Mit dabei sind<br />

Tine Edel, Andy Guhl, Herbert Weber, Marlies Pekarek und GAFFA.<br />

Da es fünf Positionen sind, wäre eine rein typografische Gestaltung am besten, oder siehst Du das<br />

anders? Bin gespannt, was Du meinst. Wir können auch einfach telefonieren.<br />

Die Vernissage am 16. <strong>November</strong> beginnt um 18:30 und die Ausstellung dauert vom 17. <strong>November</strong> bis<br />

10. Dezember.<br />

Städtische Ausstellung im Lagerhaus St.Gallen<br />

Architektur Forum Ostschweiz<br />

Davidstrasse 40<br />

9000 St. Gallen<br />

Dienstag bis Sonntag 14-17 Uhr<br />

Agosto Settembre Ottobre<br />

MARTIN SCHNEIDER<br />

Sculture e disegni<br />

1998 - <strong>2023</strong><br />

zellweger<br />

arte contemporanea piazza molino nuovo 7, ch 6901 lugano 091/995 20 80 zellwegerart@bluewin.ch<br />

INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / WESTSCHWEIZ / TESSIN 157


WADE GUYTON & REBECCA WARREN<br />

The Raw and the Cooked:<br />

The Power of Transformation<br />

1. Oktober <strong>2023</strong> – 1. April 2024<br />

Kuratiert von Madeleine Schuppli<br />

bechtlerstiftung.ch<br />

Weiherweg 1, 8610 Uster<br />

+ 41 44 521 25 20<br />

Do – So, 11–17 Uhr<br />

WALTER DE MARIA<br />

The 2000 Sculpture<br />

PIPILOTTI RIST<br />

I Couldn’t Agree With You More<br />

Helmhaus<br />

Donnerstag<br />

16.11.<strong>2023</strong>, 18:30 Uhr<br />

Freitag<br />

17.11.<strong>2023</strong>, 18:30 Uhr<br />

Theatralische<br />

Intervention<br />

«BAK


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch<br />

kunstbulletin.ch<br />

Onlineportal: kunstbulletin.ch<br />

Web App: artlist.net<br />

Redaktion<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Meret Arnold (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Online-Redaktion, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Joëlle Bischof (Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> weekly)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

susanne-kreuzer.com<br />

Büro Deutschland/Lektorat<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

kunstverein.ch<br />

ABONNEMENTE<br />

Abo-Service <strong>Kunstbulletin</strong><br />

Saanefeldstrasse 2, CH-3178 Bösingen<br />

Telefon 0041 (0)58 510 61 08<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi-Abo Print und digital<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 86/€ 60.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 152/€ 117.90*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+ E-Services): CHF 92/€ 66.90*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi-Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 76<br />

Für Studierende: CHF 49/€ 40.90*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 43<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

12 Dezember 01.12.<strong>2023</strong> 01.11.<strong>2023</strong><br />

1-2 Januar/Februar 05.01.2024 29.11.<strong>2023</strong><br />

3 März 23.02.2024 24.01.2024<br />

4 April 28.03.2024 28.02.2024<br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ kunstbulletin.ch/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage: ca. 7500 Exemplare<br />

Abonnemente: ca. 6500 Exemplare<br />

Direktvertrieb: ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Kundenberatung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Sachbearbeitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

(AD) Adrian Dürrwang, (AH) Alice Henkes, (AM) Angelika<br />

Maass, (FF) Fanny Frey, (FS) Feli Schindler, (IDL) Ingrid Dubach-<br />

Lemainque, (KHO) Katharina Holderegger, (KS) Kristin Schmidt,<br />

(KSP) Katrin Sperry, (MG) Max Glauner, (MM) Marc Munter,<br />

(RD) Rebecka Domig, (SG) Sonja Gasser, (TS) Thomas Schlup<br />

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EN PASSANT<br />

Unkraut<br />

Florian Germann · Lot, <strong>2023</strong>, Gesundheitszentrum für das Alter Eichrain, Zürich. Foto: Samuel Herzog<br />

Noch haben die Bienen das neue Hotel nicht entdeckt, noch nisten die Schwalben in<br />

anderen Löchern, und auch Fledermäuse kreisen in den Abendstunden nur selten um<br />

die Skulptur, die Florian Germann in der Alterssiedlung Eichrain errichtet hat. Rund<br />

um eine Säule halten sich auf Plattformen eine Ziege, eine Schlange und ein Einzeller<br />

im Gleichgewicht. Ihre Bäuche sind so beschaffen, dass Vögel und Insekten sich darin<br />

wohlfühlen könnten. Aber die gewünschte Koexistenz bleibt noch aus. Immerhin<br />

wachsen rundum die Pflanzen ganz ordentlich, die den potenziellen Bewohnern von<br />

‹Lot› gute Nahrung und Schutz bieten sollen. Überall spriesst es, nur in den Hochbeeten<br />

herrscht noch Öde, sieht man von einer einzigen prachtvollen Blattrosette ab.<br />

Während ich im Schatten eines Pflaumenbäumchens warte, ob sich nicht vielleicht<br />

doch noch ein Bienchen oder Vögelchen zeigen mag, tippelt eine alte Dame mit<br />

einem dreifüssigen Aluminiumstock vorbei. Sie hält bei einem Hochbeet, lehnt ihre<br />

Gehhilfe gegen den Rand, schnäuzt in ein grosses Taschentuch (offenbar koexistiert<br />

sie gerade mit einem Grippevirus), greift dann beherzt in den Kasten, zupft die grüne<br />

Rosette aus der Erde, lässt sie zu Boden plumpsen, nimmt den Stock wieder auf und<br />

stäpfelt mit kleinen Schritten davon. Ich schaue ihr mit offenem Mund nach. Dann<br />

aber fasse ich mich wieder, denn es wird ja wohl Unkraut gewesen sein. Ältere Generationen<br />

machen da eben noch einen Unterschied. Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Eine Textreihe in Kooperation mit der Fachstelle Kunst und Bau, Amt für Hochbauten,<br />

Stadt Zürich. Weitere Informationen zum Werk via QR-Code und artlist.net<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 11/<strong>2023</strong>

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