Bodmer_Publication
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Ein weiteres Exemplar könnte die Nr. 7 sein, der rot gefärbte Hirschschwanzhaarkamm,
der mit einer Feder verziert ist, an deren Spitze eine Klapperschlangenrassel
hängt. Allerdings ist der Stuttgarter Kopfputz zusätzlich mit zwei hinten
herabhängenden Federn ausgestattet, die an einer in Form eines Mannes geschnitzten
Holzfigur angebunden sind (Inv.-Nr. 36115).
Als Nr. 12 wurden zwei Objekte kombiniert: der hölzerne Dakota-Pfeifenstiel
mit durchbrochenem Muster – dekoriert mit Metallnägeln, gefärbtem Pferdehaar
und Quillapplikation (Inv.-Nr. 36122) – und ein Pfeifenkopf aus Catlinit. Dieser
typische Dakota-Pfeifenkopf zeigt mit Blei eingelegte Muster (Inv.-Nr. 36139).
Nr. 15 dokumentiert ein aus einem hölzernen Reifen mit Ledernetz und einer
Holzgabel bestehendes Reifenspiel (Inv.-Nr. 35992 a, b), das junge Männer im
Frühjahr zum Beweis ihre Geschicklichkeit nutzten. 18 Die Gewehrkolbenkeule
(Inv.-Nr. 35982), die an Arthur Speyer abgegeben wurde, trägt die Nr. 4. Ob der Stiel
einer Zeremonialpfeife der Piegan-Blackfeet von Nr. 13 dem Pfeifenrohr in der
Stuttgarter Wied-Sammlung (Inv.-Nr. 36121) entspricht, ist nicht eindeutig, da sich
die auf dem Tableau zu sehenden, reich mit Quill verzierten Adlerfedern nicht mit
dem Originalobjekt decken. Der Pfeifenkopf mit Bleieinlage und gezacktem Relief
(Inv.-Nr. 36142) befindet sich jedenfalls heute im Linden-Museum.
Aquarelle Karl Bodmers zeigen noch weitere Stücke aus dem Museum, 19 beispielsweise
die Schöpfkelle aus dem Horn des Bighorn-Schafs, vermutlich von den
Blackfeet (Inv.-Nr. 35996). Das Gemälde «Keulen und Pfeifen» stellt dar: als Nr. 9
eine hammerförmige Keule (Inv.-Nr. 35975), als Nr. 8 eine Zeremonialkeule aus
Catlinit mit Bleieinlage (Inv.-Nr. 35978), als Nr. 10 eine Ponca-Schwertkeule aus
Holz (Inv.-Nr. 35980), als Nr. 7 einen Pfeifenkopf der Dakota aus Catlinit mit Bleieinlage
und Schlangenrelief (Inv.-Nr. 36140) und als Nr. 6 einen weiteren Dakota-
Pfeifenkopf aus Catlinit (Inv.-Nr. 36141).
v.l.n.r.
# 36079 Mokassins,
Teton-Dakota
# 36059 Mokassins,
Irokesen (Seneca?)
# 36078 Mokassins, Brulé-
Teton Dakota
# 35996 Hornlöffel,
Nördl. Plainsgebiet
# 36122 Pfeifenrohr, ver -
mutlich Dakota
# 36141 Pfeifenkopf, Dakota
Exponate mit eigener Aktualität
Als die Nordamerika-Gegenstände aus der Sammlung des Prinzen 1904 von
Neuwied nach Stuttgart kamen, waren sie sichtbare Beweise für die kulturelle
Vitalität der Indianer. Bemalte Bisonroben verkörperten Tapferkeit, Stolz und
Würde führender Persönlichkeiten. Auch feinste handwerkliche Frauenarbeiten
auf Behältern, Kleidungs- und Schmuckstücken faszinierten die Besucher. Zeremonialkeulen,
Abzeichen von Kriegerbünden und Ritualgegenstände wie Tabakspfeifen
und -beutel bekundeten den Status einzelner Personen und waren Ausdruck
komplexer religiöser Weltbilder. Die Exponate riefen Ereignisse wach, die
Prinz Maximilian in seiner Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis
1834 beschrieben hatte.
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