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Bodmer_Publication

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die druckgrafischen Darstellungen des Reiseberichts dienten, sind bis heute unübertroffen,

sie gelten als Höhepunkt in der bildnerischen Darstellung fremder

Völker. Und sie gehören zu den wichtigsten Dokumenten über die Kulturen am

oberen Missouri.

Neben Bodmers Studien kamen mit der Expedition noch andere Kostbarkeiten

in die Alte Welt, darunter die bemalten Bisonroben, weltweit wesentliche Exemplare

piktografischer Männermalerei der Plains- und Prärie-Indianer. Diese und

andere für die Ethnologie ausserordentlich wertvollen Objekte befinden sich heute

im Ethnologischen Museum Berlin und im Linden-Museum Stuttgart. Nach über

einem Jahrhundert führt die Ausstellung in Zürich einen Teil der seltenen Artefakte

wieder zusammen und stellt sie sechs Monate lang einem breiten Publikum

vor – in Kombination mit dem umfangreichen Bildmaterial die umfassendste

Schau zum Reisewerk des deutschen Wissenschaftlers und des Zürcher Künstlers,

die jemals in Europa gezeigt wurde.

Damit geht ein alter Wunsch in Erfüllung. Nicht nur für das Nordamerika

Native Museum (NONAM), sondern auch für drei Amerikanisten, die zu den

Besten zählen, wenn es um den Prinzen von Wied und Bodmer geht: Hartwig

Isernhagen aus Basel, den das NONAM als Kurator gewinnen konnte und der dem

Projekt von Anfang an eine Dimension verlieh, die weit über das rein ethnologische

Interesse hinausgeht; Sonja Schierle und Peter Bolz, die Verantwortlichen

der Nordamerika-Abteilungen des Linden-Museums Stuttgart und des Ethnologischen

Museums Berlin, die das Thema in der Völkerkunde verankern und die

Präsentation der kostbaren Stücke in der Schweiz ermöglichten. Dabei handelt es

sich um Exponate, die – wenn überhaupt – nur ganz selten an andere Institutionen

ausgeliehen werden. Für die freundschaftliche Zusammenarbeit und das grosse

Engagement bedanke ich mich ganz herzlich. Dadurch hat Karl Bodmer nun auch

in Zürich den Ehrenplatz bekommen, den er schon längst verdient hätte.

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