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Bodmer_Publication

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Grusswort

Gerold Lauber, Stadtrat, Vorsteher des Schul- und Sport departements Zürich

Als der deutsche Forscher Maximilian Prinz zu Wied eine Reise nach Nordamerika

plante, nahm er den jungen Schweizer Landschaftsmaler Karl Bodmer in

Dienst. Er sollte Land und Leute sowie Flora und Fauna möglichst genau bildnerisch

festhalten. Wie aussergewöhnlich er den Auftrag erfüllte und wie bedeutend

sein Werk noch heute ist, machen die Ausstellung im Nordamerika Native

Museum und diese Publikation deutlich.

Eine Tafel an der Oberdorfstrasse 15 weist darauf hin, dass Karl Bodmer in der

Altstadt von Zürich geboren wurde (am 11. Februar 1809). Dass er kurz vor der Konfirmation

mit seiner Familie in den damaligen Vorort Riesbach umzog und dort an

der Südstrasse wohnte, nur einen Steinwurf vom heutigen Museum entfernt, war

bisher kaum jemandem bekannt. Auch nicht dem Stadtrat, der vor ein paar Jahren

entschied, das ehemalige Indianermuseum ins Riesbach-Quartier umzusiedeln.

2003 wurde das Museum unter dem Namen Nordamerika Native Museum neu eröffnet

und ein «Bodmer-Raum» eingerichtet. Seither ist dort in wechselnder Folge

ein Teil der Stiche zu sehen, die 1961 in den Besitz der Stadt Zürich übergingen.

Karl Bodmer freundete sich während der Expedition 1832 – 1834 mit Indianern

an und wollte für immer bleiben. Auf Wunsch des Prinzen und aus gesundheitlichen

Gründen musste er aber wieder nach Europa zurückkehren. Drei Jahre später

kam die Nachricht: Durch eine von Weissen eingeschleppte Pockenepidemie

mussten mehr als fünfhundert Mandan-Indianer sterben. Unter den Opfern befanden

sich viele seiner ehemaligen Gefährten. Das stürzte Bodmer in monatelange

Trauer, er reiste nie wieder nach Amerika. Sein Weg führte ihn nach Paris,

wo er sich einer Gruppe französischer Landschaftsmaler anschloss, die im Wald

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