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Kunstbulletin September 2023

Unsere September Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Alice Channer, Cardiff & Miller, KiöR Stadt Zürich, Maude Léonard-Contant, uvm.

Unsere September Ausgabe für 2023 mit Beiträgen zu Alice Channer, Cardiff & Miller, KiöR Stadt Zürich, Maude Léonard-Contant, uvm.

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<strong>September</strong> <strong>2023</strong> Fr. 10.– / € 8.–


FOKUS<br />

32 Alice Channer — Tauchgang in tiefsinnige Oberflächen. Julia Schmidt<br />

42 Janet Cardiff & George Bures Miller — Vom Spuk des Wirklichen. Isabel Zürcher<br />

52 KiöR Stadt Zürich — Kunst für die postdigitale Öffentlichkeit. Brita Polzer<br />

58 Maude Léonard-Contant — Grasklingen. Meret Arnold<br />

68 Interstellaire — Rêver l’immensité de l’espace. Laurence Schmidlin<br />

72 Teres Wydler — Indagini sul terzo paesaggio. Regaida Comensoli<br />

HINWEISE<br />

74 Animation — Logorama / Basel — Siren Songs / Sinister Sirens<br />

75 Bozen — David Lamelas<br />

76 Göschenen — Chalet5<br />

77 La Chaux-de-Fonds / Neuchâtel — L. und A. Robert / Gina Proenza / Sandrine Pelletier<br />

78 Lausanne — Vuillard et l’art du Japon<br />

79 Lausanne — Mîrkan Deniz<br />

80 Le Châble / Fionnay — Dove Allouche<br />

81 Peccia — Marcel Dupertuis / Rorschach — Wasser, Wolken, Wind<br />

82 Samstagern — Gift — Toxische Geschenke<br />

83 Schaffhausen — Andrea Ehrat / Dorian Sari<br />

84 St. Gallen — Melike Kara / Stuttgart — Wolfgang Laib<br />

85 Teufen — Lang/Baumann<br />

86 Venedig — Let’s talk about the weather<br />

87 Vevey — Session 7 / Vevey — Gardiens du silence<br />

88 Zürich — Arthur Jafa / Zürich — Plakate aus dem Iran<br />

89 Zürich — Der Modulor<br />

BESPRECHUNGEN<br />

90 Baden — Forever Young — Die Langmatt plant für die Zukunft<br />

92 Basel / Münchenstein — Out of the Box — Zeitbasierte Medienwerke und Architektur<br />

94 Genua — Letizia Battaglia — Eindringliche Bilder einer mutigen Kämpferin<br />

96 Lausanne — Magdalena Abakanowicz / Elsi Giauque — Am Faden<br />

98 London — Herzog & de Meuron — Vom Modell zur Welt<br />

100 Luzern — Zanele Muholi — Fotografie als Selbstermächtigung<br />

102 Mulhouse — Omar Ba — Machtgefüge<br />

104 St. Gallen — Camille Henrot — Kind und Knigge<br />

106 Trun — Spazi Spescha — Von der Tuchfabrik zum Kunstort<br />

108 Winterthur — Timur Si-Qin — Digitalisierte Natur<br />

110 Winterthur — Das imaginäre Haus — Handwerk und Transzendenz<br />

NOTIERT<br />

112 IN EIGENER SACHE / GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE<br />

118 NAMEN / PREISE / AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS<br />

129 AGENDA<br />

175 IMPRESSUM, MEDIADATEN<br />

176 EN PASSANT<br />

1


26.8.– 19.11.<strong>2023</strong><br />

Caspar David Friedrich, Wanderer über dem Nebelmeer, um 1817, Hamburger Kunsthalle, Dauerleihgabe der Stiftung Hamburger Kunstsammlungen, erworben 1970


Editorial — Menschliches, allzu Menschliches<br />

Es lässt sich nicht mehr schönreden: Wissenschaftler:innen haben<br />

jüngst den Beginn des Anthropozäns datiert. Eine Sedimentprobe<br />

vom Grund eines kleinen Sees in Kanada soll die Demarkationslinie<br />

zwischen natürlich «gewachsener» und menschlich geformter<br />

Umwelt beim Jahr 1950 ausweisen. Daran muss ich denken,<br />

während ich die Werke von Alice Channer betrachte – metallisierte<br />

Krebspanzer, von einer massiven Industrievorrichtung gehalten,<br />

in Aluminium nachgebildete Ammoniten, Straussenfedern, welche<br />

kreisförmig aufgefächert Stahlketten umrunden. Dabei bricht<br />

Channer das Verhältnis Mensch / Natur keinesfalls auf einfache<br />

Formeln herunter. Die Britin, die jetzt umfangreich in Appenzell<br />

zu sehen ist, macht keine Kunst mit dem Zeigefinger – höchstens,<br />

um ihn hundertfach abgegossen und rot getüncht Komplexitäten<br />

im Weltgefüge anzeigen zu lassen: die Prozesse hinter den makellos<br />

glatten Oberflächen unserer technologisierten Welt etwa, oder<br />

Formen und Materialien, geprägt von geologischen Vorgängen, die<br />

im Grunde ja Basis sind für so vieles Menschgemachtes.<br />

An diesen Zusammenhang erinnert auch Heiko Schmid, wenn er<br />

von unserem Bildschirmkonsum spricht: «Da wird Kohlestrom verbraucht,<br />

das ist hochphysikalisches Material.» Der Vorsitzende von<br />

Zürichs Fachgruppe Kunst im öffentlichen Raum erläutert im Interview<br />

das neue Leitbild der KiöR, das auf die postdigitale Realität fokussiert.<br />

Ganz analog an die Hand nehmen uns wiederum Cardiff &<br />

Miller im Museum Tinguely in Basel und Maude Léonard-Contant im<br />

Kunstmuseum Luzern. Getarnt von Alltäglichem bei Ersteren, eingefaltet<br />

in wunderliche Skulpturen bei Letzterer, erhält hier das Poetische<br />

eine Bühne, das zwischen den Zeilen stets den Menschen<br />

im Spannungsfeld der Jetztzeit mitführt. Deborah Keller<br />

TITELBILD · Alice Channer · Mechanoreceptor, Icicles (red, red) (triple spring, triple strip), 2018 (Detail),<br />

Mischtechnik (u. a. Aluminium, PVC, rostfreier Stahl), Courtesy Konrad Fischer Galerie. Foto: R. Merz<br />

3


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www.langmatt.ch<br />

Abb. (v.o.n.u.):<br />

Laila Kaletta, Cilia in the net of analogies, 2022, Videoinstallation<br />

Natacha Donzé, Feeding on mud, 2021, Acryl auf Leinwand<br />

Vicente Lesser, Another gate to Llano del Rio, <strong>2023</strong>, Installationsansicht


Ash<br />

Keating<br />

Museum Langmatt<br />

Stiftung Langmatt Sidney und Jenny Brown<br />

Römerstrasse 30, CH-5401 Baden<br />

www.langmatt.ch<br />

20.8.—<br />

10.12.<strong>2023</strong><br />

Abb.: Ash Keating in<br />

seinem Studio in Melbourne<br />

Foto: Michael Pham


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Janet Cardiff &<br />

george Bures Miller<br />

7.6. – 24.9.<strong>2023</strong><br />

Janet Cardiff & George Bures Miller, The Muriel Lake Incident, 1999 (Video still)<br />

© <strong>2023</strong> Courtesy the artists, Luhring Augustine Gallery, New York, Fraenkel Gallery, San Francisco, and Gallery Koyanagi, Tokio


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10 - 18 Uhr<br />

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Zeichnung: Lena Eriksson | Gestaltung: Edit


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Premio Svizzero della Performance<br />

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Kunsthaus Baselland<br />

23.–24.09.<strong>2023</strong><br />

Joseph Baan<br />

marc norbert hörler<br />

Neda Razavipour<br />

Cecilia Moya Rivera<br />

Anne Rochat<br />

Martina-Sofie Wildberger<br />

Tiran Willemse<br />

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BIENNALE SON PREMIÈRE ÉDITION 16.09-29.10.<strong>2023</strong><br />

SAÂDANE AFIF / SHATHA AFIFY / AGUS NUR AMAL<br />

/ NATASHA ANDERSON / MICOL ASSAËL / FÉLICIA<br />

ATKINSON / ALEXANDRE BABEL / BARBEZAT-<br />

VILLETARD / ÉRIC BAUDELAIRE / FRANCIS BAUDEVIN<br />

/ DOMINIQUE BLAIS / CÉLESTE BOURSIER-MOUGENOT<br />

& ARIANE MICHEL / ULLA VON BRANDENBURG / GAVIN<br />

BRYARS / VALENTIN CARRON / JULIAN CHARRIÈRE<br />

/ ANTOINE CHESSEX / CHAOS CLAY / CLÉMENT<br />

COGITORE / CRYS COLE / COLLECTIF FACTEUR /<br />

AXEL CRETTENAND / ALVIN CURRAN / MANON DE BOER<br />

/ CATERINA DE NICOLA / MARCELLINE DELBECQ /<br />

DIANITA / MAX EASTLEY & STEVE BERESFORD & JOHN<br />

BUTCHER / LATIFA ECHAKHCH / EKLEKTO / CLAIRE<br />

FRACHEBOURG / EVA FRAPICCINI / JOHN GIORNO /<br />

ISABELLE GIOVACCHINI / DOMINIQUE GONZALEZ-<br />

FOERSTER / ROMAIN IANNONE / JUDITH HAMANN<br />

& JAMES RUSHFORD / DEBORAH-JOYCE HOLMAN /<br />

DAVID HORVITZ / KASSEL JAEGER / TOM JOHNSON<br />

/ DOMINIQUE KOCH / TOBIAS KOCH / REBECCA<br />

KRESSLEY / NINO LAISNÉ / ISABEL LEWIS /<br />

CHRISTIAN MARCLAY / AUGUSTIN MAURS / ANGELICA<br />

MESITI / HAROON MIRZA / ADRIEN MISSIKA /<br />

LAURA MORIER-GENOUD / MAX NEUHAUS / CAMILLE<br />

NORMENT & DAVID TOOP / KATIE PATERSON / HANNAH<br />

RICKARDS / MARINA ROSENFELD / SÉBASTIEN ROUX<br />

/ ANRI SALA / ROMAN SIGNER / GIORGINA STARR<br />

/ CATHERINE SULLIVAN / SHIMABUKU / THE YOUNG<br />

GODS & MUSIQUE DE LANDWEHR FRIBOURG / DAFNE<br />

VICENTE-SANDOVAL & CHARLES CURTIS<br />

VALAIS<br />

SION / MARTIGNY / SIERRE / BOTYRE / VERCORIN<br />

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KUNST × WISSENSCHAFT<br />

IM DIALOG<br />

25. AUGUST –<br />

29. OKTOBER<br />

<strong>2023</strong><br />

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EINTRITT<br />

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Kulturstiftung Basel H. Geiger Spitalstrasse 18, Basel kbhg.ch


Andrea Büttner, Erntender (Detail), 2021 © Andrea Büttner / <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zurich, Foto: Ralph Feiner, Courtesy Galerie Tschudi, Zuoz


Franziska Furter<br />

Making Waves<br />

16.09.– 26.11. <strong>2023</strong>


RÉMY<br />

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WE ALL (EXCEPT<br />

THE OTHERS)<br />

© Foto: Rémy Markowitsch<br />

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Oberstadt 7<br />

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19.8.–<br />

31.10.<strong>2023</strong>


ROMAN SIGNER<br />

9. SEPT 23 – 10. MÄRZ 24<br />

Kindly supported by Ursula Hauser Collection, Photo: Stefan Rohner / Design: TGG


–<br />

28. <strong>September</strong>–<br />

1. Oktober<br />

ART FORUM UTE BARTH- Zürich<br />

Art Stübli Gallery- Basel<br />

Art System HAN- Seoul<br />

Arte Giani- Frankfurt am Main<br />

Bechter Eva & Kastowsky- Vaduz + Wien<br />

Bildhalle- Zürich + Amsterdam<br />

DaMihi- Bern<br />

edition und schauraum multipleart- Zürich<br />

ENNIK FINE ART- Zürich<br />

Fabian & Claude Walter Galerie- Zürich<br />

Galerie & Edition Stephan Witschi- Zürich<br />

Galerie Albrecht- Berlin<br />

Galerie Alex Schlesinger- Zürich<br />

Galerie am Lindenplatz- Vaduz<br />

Galerie Andres Thalmann- Zürich<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner- Bern<br />

Galerie Obrist- Essen<br />

Galerie Robert Drees- Hannover<br />

Galerie Soon- Zürich<br />

Gallery Bastejs- Riga<br />

Kunstforum Solothurn- Solothurn<br />

Kuntbrocker Gabriel S.R. Müller- Goldach<br />

Migrant Bird Space- Berlin<br />

Nachlass Lenz Klotz- Basel<br />

NFT Projekt- Zürich<br />

Peter Bichsel- Zürich<br />

Python Galerie- Zürich<br />

sam scherrer contemporary- Zürich<br />

Vijon Art Gallery- Ortisei<br />

WOS Galerie- Zürich<br />

<strong>2023</strong><br />

Zürichs<br />

neue<br />

Kunstmesse<br />

Werkstadt-Zürich<br />

Halle D, Süd<br />

Hohlstrasse 400<br />

8048 Zürich


Francisco Sierra, Clown II (aus: Facebook), 2008, Öl auf Karton, 21 × 15.5 cm, Kunstmuseum Bern, Sammlung Stiftung GegenwART


08.07. 22.10. <strong>2023</strong><br />

SINCERELY,<br />

WALTER<br />

PFEIFFER<br />

Walter Pfeiffer, Untitled, 1978/2018, C-Print, 40 × 60 cm (Detail), Courtesy of the Artist and Gregor Staiger, © <strong>2023</strong>, ProLitteris, Zürich


ART FLOW – THE LIMMATTAL(ERS)<br />

ESTER VONPLON & GLORIA GALOVIC<br />

3. <strong>September</strong> – 1. Oktober <strong>2023</strong><br />

Vernissage: Sonntag, 3. <strong>September</strong>, 11.30 Uhr<br />

Begrüssungen: Philippe Rey, Präsident Kulturkommission<br />

Gemeinde Wettingen; Christoph Doswald, künstlerischer Leiter ART FLOW<br />

Einführung: Sarah Merten, Leiterin Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Zeit für Gespräche: Sonntag, 10. <strong>September</strong>, 13 – 17 Uhr<br />

Anna Ninck, Kunstvermittlerin, beantwortet im Einzelgespräch<br />

spontane Fragen oder führt durch die Ausstellung<br />

Finissage: Sonntag, 1. Oktober, 15 Uhr<br />

Ausstellungsrundgang und Gespräch mit Ester Vonplon, Gloria Galovic<br />

und Sarah Merten<br />

Parallele Ausstellung: «Urban Sketchers – 360° Wettingen»<br />

Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Bifangstrasse 1, 5430 Wettingen<br />

www.glurisuterhuus.ch<br />

Mi – Sa 15 – 18 Uhr, So 11 – 17 Uhr<br />

Abb.: Ester Vonplon, o.T. Dietikon, Polaroid, <strong>2023</strong><br />

Grafik: aorta.design, Baden


MARIANNE MUELLER<br />

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www.kunsthalle8000.ch<br />

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ELEPHANT GUARD TABLE<br />

TIME WILL TELL<br />

MAGDALENA BARANYA<br />

MONSTER CHETWYND<br />

REGULA HUMM<br />

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16. 9. – 2. 12.<br />

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Samstag, 16. Sept., 18 Uhr<br />

Kunsthalle<br />

8000<br />

Kunsthalle<br />

8000<br />

Telos Stiftung<br />

Zugerstrasse 180<br />

8820 Wädenswil<br />

Mi & Fr 13.00 – 18.00<br />

Sa 11.00 – 17.00<br />

(Eintritt frei)


FRANZ UND HOHLER<br />

Vier Ausstellungen und viel mehr<br />

Kunstmuseum Olten<br />

Stadtkirche Olten<br />

Historisches Museum Olten<br />

6. Mai bis 5. November <strong>2023</strong><br />

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«Hallo. Guten Tag. Oder gute Nacht.»<br />

Zeitgenössische Kunst für Franz Hohler<br />

Schatzkammer Sammlung #6<br />

Franz Hohler kuratiert<br />

in der Stadtkirche<br />

«Den Blick etwas nach oben, bitte...»<br />

Franz Hohler fotografiert<br />

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kunstbulletin.ch/weekly<br />

Abb.: Tschabalala Self, Kunstmuseum St. Gallen, <strong>2023</strong>


FOKUS<br />

Alice Channer — Tauchgang in tiefsinn<br />

Alice Channer · Body Shop; Cold Metal Bodies, beide <strong>2023</strong>, Straussenfedern, Edelstahl, Masse variabel,<br />

Courtesy Konrad Fischer Galerie, Ausstellungsansicht Kunstmuseum Appenzell. Foto: Roman Merz<br />

32 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


ige Oberflächen<br />

FOKUS // ALICE CHANNER<br />

33


Mit ihrer bislang grössten Soloschau bespielt Alice Channer sowohl<br />

das Kunstmuseum als auch die Kunsthalle in Appenzell.<br />

Skulpturen der letzten zwölf Jahre sind mit aktuellen Produktionen<br />

angereichert: Die Britin lädt ein zum Rückblick und Ausblick<br />

auf ihr Schaffen, das sich den Oberflächen, ihren Herstellungsprozessen<br />

und ihrer Politik verschrieben hat. Julia Schmidt<br />

Hin und wieder bieten die grosszügigen Fenster des Kunstmuseums und der Kunsthalle<br />

Aussicht auf Appenzeller Szenerien. Geschwungene Hügel und bewegte Gebirgslinien<br />

bestimmen den Horizont dieser voralpinen Gegend, die beim Betreten der<br />

zweiteiligen Schau ‹Heavy Metals / Silk Cut› vorerst in weite Ferne rückt: Mit Alice<br />

Channer (*1977, Oxford) hat Stefanie Gschwend – seit letztem Jahr Direktorin und<br />

Kuratorin beider Ausstellungshäuser – eine künstlerische Position jenseits jeglicher<br />

Naturdramatik in die Ostschweiz geholt. Industriell verarbeitete Metalle und Steine,<br />

Gewebe und Kunststoffe verströmen eine hochtechnisierte Abgeklärtheit. Doch<br />

der minimalistische, serielle und anonymisierte Eindruck täuscht – bei näherer Betrachtung<br />

offenbart das skulpturale Werk der britischen Künstlerin, dass sie kühle<br />

Ästhetik mit organischen Elementen, Repetition mit irregulären Auswüchsen und intakte<br />

Oberflächen mit Spuren ihrer Entstehungsprozesse vermengt. Die Appenzeller<br />

Berge, reich an fossilen Schätzen und sichtbarem Faltenbau, liegen doch ganz nah.<br />

Multiple Materialität<br />

Den Auftakt in diese doppelbödige Ausstellung macht eine Skulptur aus drei<br />

ausgelegten Kalksteinscheiben. Ihre geschliffene Oberfläche ist von kleinen Fossilabdrücken<br />

übersät und stellenweise von gebohrten Versenkungen durchsetzt. Die<br />

urzeitlichen Spuren im Gestein hat Channer punktuell zu metallgegossenen Kleinstplastiken<br />

abgeformt, die zurück in die filigranen Hohlräume gelegt wurden: Nur deren<br />

flache Unterseiten bleiben für uns sichtbar – sie zieren die steinige Oberfläche<br />

wie schmucke Glanzapplikationen. In den grossen Bohrlöchern erblickt man unterdessen<br />

sowohl in Aluminium gegossene Ammoniten als auch maschinell plissierten<br />

Kreppsatin, der durch seine gewickelte Faltenlegung mit der Rippenstruktur und Spiralform<br />

der prähistorischen Tiere korreliert. ‹Starship (Super Heavy)› – so der überraschend<br />

astronautische Titel dieser 2022 geschaffenen Bodenskulptur – führt in<br />

Widersprüchlichkeiten ein, die sich in Channers Œuvre vereinen.<br />

Die Verschränkung von natürlichen und synthetischen Stoffen, von biogenen und<br />

maschinellen Strukturen sowie von geologischen, handwerklichen und industriellen<br />

Prozessen zieht sich als Konstante durch die Exponate. In ‹Heavy Metals / Silk Cut›<br />

erwägen wir eine Verwandtschaft zwischen Oberschenkelknochen, Kabelschutzrohren<br />

und Ammonitversteinerungen (‹Ammonite›, 2019). Wir verwechseln maschinelle<br />

Frässpuren mit Gesteinsschichten (‹Burial›, 2016) oder blicken an einer Stoffbahn<br />

hoch, die sowohl Meterware der Textilindustrie als auch zum Trocknen aufgehäng-<br />

34 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Alice Channer · Megaflora, 2021 (vorne), Aluminium, 330 x 72 x 47 cm, Courtesy Large Glass,<br />

Ausstellungsansicht Kunstmuseum Appenzell. Foto: Roman Merz<br />

FOKUS // ALICE CHANNER<br />

35


Alice Channer · Planetary System (Kolzer DGK63''), 2019, horizontales Vakuum-Metallisierungskarussell-System<br />

Kolzer DGK63'', vakuum-metallisierte Seespinnen und Taschenkrebsschalen,<br />

Edelstahlvorrichtung, 160 x 150 x 210 cm, Courtesy Konrad Fischer Galerie. Foto: Roman Merz<br />

36 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


FOKUS // ALICE CHANNER<br />

37


te Reptilienhaut bedeuten könnte (‹Soft Sediment Deformation [Iron Bodies]›, <strong>2023</strong>).<br />

Und wenn wir durch ein knöchelhohes Bad aus Plastikpellets zu einer Insel aus gefalteten<br />

Snake-Print-Leggings waten (‹Birthing Pool›, 2019), hinterlassen wir Abdrücke,<br />

mit denen wir uns in die vielgliedrige Produktionskette von Channers Schaffen einreihen.<br />

Urtiere und Erdkruste, Maschinenarme und Industriearbeitende, Künstlerin<br />

und Publikum bilden einen produktiven Verbund, aus dem nicht nur multimateriale,<br />

sondern auch vielstimmige Werke hervorgehen. «Meine Arbeiten werden von verschiedenen<br />

Wesen hergestellt», sagt Channer. «Nur eines davon bin ich.»<br />

Tiefe Oberflächen<br />

Mit dem Titel ‹Starship (Super Heavy)› der Bodenskulptur im ersten Raum des<br />

Kunstmuseums spielt Channer auf das Grossraketenprojekt SpaceX von Elon Musk<br />

an, dessen Raumschiffe sie als «wunderschöne, furchterregende, phallische Monolithen<br />

aus glattem, undurchdringlichem, gleichgültigem Metall» beschreibt. Während<br />

man rätselt, ob die durchgehend länglichen Metallapplikationen im Kalksteinwerk<br />

als kleine, glänzende Raketen durchgehen, wird einem bewusst, dass die Steinscheiben<br />

mit ihren flimmernden Mustern biogener Abdrücke wohl als Channers Gegenentwurf<br />

zu Musks Umgang mit dem Himmelsgewölbe zu lesen sind: Wo der Tesla-Gründer<br />

davon träumt, in den Weltraum vorzudringen, gilt ihre Faszination den irdischen<br />

Dingen, deren Material, Struktur und Zusammenhänge ihre künstlerische Praxis zu<br />

begreifen sucht. Statt abzuheben, will sie «in die tiefen Oberflächen eintauchen, die<br />

Prozesse auf und in Objekten hinterlassen».<br />

‹Crustacean Satellites›, 2018, im Kunstmuseum und ‹Planetary System (Kolzer<br />

DGK63’’)›, 2019, in der Kunsthalle sind weitere Arbeiten, deren Titel trotz mariner<br />

Elemente Assoziationen zum Weltall wecken. In beiden Skulpturen sind vakuummetallisierte<br />

Krebspanzer auf zylinderförmigen Stahlvorrichtungen angebracht,<br />

die Beschichtungswerken entstammen. Als Gerüste in luftleeren Kammern – so das<br />

Konzept der Vakuum-Metallisierung – lassen die Vorrichtungen Gegenstände ganz im<br />

Sinne von Himmelskörpern durch Aluminiumdampf kreisen, um sie mit einem gleichmässigen<br />

Glanz zu umhüllen. Was bei der Veredlung von glatten Automobilkomponenten<br />

aus Kunststoff funktionieren mag, will bei der Metallisierung von Krebspanzern<br />

nicht gelingen. Löcher und Höcker, Stacheln und Härchen werden durch das<br />

lichtreflektierende Material betont. Zwischen Glamour und Gewalt schillernd, verweisen<br />

diese funkelnden Tierkrusten auf das, was sie sind: körperliche Elemente, die<br />

in industriellen Verfahren zu vereinheitlichen versucht werden.<br />

Eher Momente eines dynamischen Prozesses als fertige Produkte, stehen diese<br />

zwei Skulpturen exemplarisch für Channers «Prozesskunst des 21. Jahrhunderts»,<br />

mit der sie ihr eigenes Schaffen meint, «das in kapitalistischer Zeit absichtlich verdeckte<br />

Produktionsprozesse sichtbar macht». Ihre Arbeiten sollen «Löcher und Brüche<br />

in glatte, harte, zusammenhängende, vollständige und totalisierende Oberflächen<br />

stanzen». Die Arbeit ‹Mechanoreceptor, Icicles (red, red), (double spring, single<br />

strip)›, 2018, mutet wie eine Verbildlichung dieser künstlerischen Strategie an: In ins-<br />

38 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Alice Channer · Starship (Super Heavy), 2022 (Detail), Kalkstein, Aluminium, satinierte Kreppseide,<br />

Edelstahl, 3-teilig, hier: 120 x 120 x 9 cm, Courtesy Konrad Fischer Galerie. Foto: Roman Merz<br />

FOKUS // ALICE CHANNER<br />

39


Alice Channer (1977, Oxford) lebt in London<br />

2006 Bachelor in Fine Arts, Goldsmiths College, London<br />

2008 Master in Sculpture, Royal College of Art, London<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Worms›, Quartz Studio, Turin<br />

2019 ‹Man-made›, Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf<br />

2018 ‹Carapaces›, Large Glass, London<br />

2015 ‹Rockfall›, Aspen Art Museum<br />

2014 ‹Pool›, Kestner Gesellschaft, Hannover<br />

2013 ‹Invertebrates›, The Hepworth Wakefield, Yorkshire<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

<strong>2023</strong> ‹Atmen›, Kunsthalle Hamburg<br />

2022 ‹Look – Enthüllungen zu Kunst und Fashion›, Marta Herford<br />

2021 ‹The Stomach and The Port›, Liverpool Biennial<br />

2020 ‹60 Years›, Tate Britain, London<br />

2018 ‹Creating Ourselves – Art, the body and subjectivity›, White Chapel Gallery, London<br />

2017 ‹Rest in the Furrows of My Skin›, Kunsthaus Hamburg<br />

2014 ‹nature after nature›, Fridericianum, Kassel<br />

2013 ‹The Encyclopedic Palace›, 55. Biennale von Venedig<br />

Alice Channer. Foto: Thierry Bal<br />

40 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


gesamt 210-facher Ausführung wurde der digital gestreckte, in Aluminium gegossene<br />

Zeigefinger der Künstlerin in rotes Thermoplast getaucht. Immer noch an der dafür<br />

verwendeten Industrievorrichtung angebracht, ziehen die umhüllten Fingerspitzen<br />

als Truppenformation durch die Appenzeller Kunsthalle und verkünden, dass sie zur<br />

Punktierung bereit sind.<br />

Untergründige Metaphorik<br />

Ebenso gut ausgerüstet ist ‹Megaflora›, 2021: eine mit Dornen besetzte, stelenartige<br />

Skulptur. Anhand der unbeseitigten Scanspuren und Fräsgrate lässt sich der<br />

kleine Brombeerzweig erahnen, der, digital erfasst, stark vergrössert und zum Modell<br />

ihrer monumentalen Gussform geworden, dieser Säule als Ausgangspunkt diente.<br />

Beim Umschreiten der sich inmitten des Raums aufbäumenden Skulptur entdeckt<br />

man einen klaffenden Spalt in ihrer Oberfläche, der die Hohlfigur offenlegt und damit<br />

auch ihr metaphorisches Spiel: Aufgrund des leeren Innern eines Edward-Colston-<br />

Denkmals war es Aktivist:innen 2020 möglich, die Repräsentation des Sklavenhändlers<br />

vom Sockel zu reissen und in das Hafenbecken von Bristol zu schleudern – eine<br />

symbolische Geste gegen gesellschaftliche Machtverhältnisse, die man lange für unmöglich<br />

hielt. Über Jahrhunderte hatte die intakte Hülle der seit jeher umstrittenen<br />

Bronzestatue Solidität und Schwere vermittelt. ‹Megaflora› ist von diesem umstürzlerischen<br />

Akt inspiriert: Die durchlässigen Oberflächen in Channers Werk erzählen<br />

von innerer Beschaffenheit und Herstellungsprozessen und sprechen auch von Offenlegung<br />

und Umwandlung gesellschaftlicher Systeme.<br />

Wenn Channer über die aktuellen Werke ‹Body Shop›, <strong>2023</strong>, und ‹Cold Metal Bodies›,<br />

<strong>2023</strong>, spricht, wird spürbar, dass soziale Metaphern für ihr Schaffen weiterhin<br />

von Bedeutung sein werden. Für die beiden installativen Skulpturen hat sie über einen<br />

Automobilhersteller mit Straussenfedern bestückte Metallscheiben bestellt, die<br />

sie an Ketten zwischen Boden und Decke zu floral anmutenden Reihen gehängt hat. In<br />

der Industrie dienen diese tierischen Produkte – vorzugsweise weiblicher Sträusse –<br />

zur Reinigung der Blechkarosserien: Metallene Körper schieben sich durch emsig<br />

drehende, anschmiegsame Gefiederwalzen. Man kann hier über arbeitspolitische<br />

und geschlechtsspezifische Metaphern nachdenken. Den Bogen zum Zusammenspiel<br />

zwischen Biogenem und Maschinellem, zum Schillern zwischen Glamour und<br />

Gewalt und zu Elon Musks phallischen Raketen schlagen. Oder den Blick in die Höhe<br />

schweifen lassen und sich vorstellen, wie sich ein Tauchgang durch diese seltsamen<br />

Seeanemonen aus Metall und Federn wohl auf der eigenen Haut anfühlen würde.<br />

Die Zitate sind übersetzt aus dem englischen Gespräch mit der Künstlerin in Appenzell am 1.7.<strong>2023</strong> sowie<br />

aus ihrem Text ‹Sand in Vaseline›, 2022.<br />

Julia Schmidt, Kunsthistorikerin und Filmwissenschaftlerin, arbeitet als freie Autorin, Texterin und<br />

Projektleiterin in Zürich. julia.schmidt@gmx.ch<br />

→ ‹Alice Channer – Heavy Metals / Silk Cut›, Kunstmuseum und Kunsthalle Appenzell, bis 8.10.;<br />

mit umfassender Monografie, Berlin: Distanz-Verlag ↗ kunstmuseum-kunsthalle.ch<br />

FOKUS // ALICE CHANNER<br />

41


Janet Cardiff & George Bures<br />

Miller — Vom Spuk des Wirklichen<br />

Janet Cardiff & Georges Bures Miller. Foto: Zev Tiefenbach<br />

Janet Cardiff & George Bures Miller verwandeln die Ausstellungsräume<br />

im Museum Tinguely in eine Black Box und verkabeln<br />

darin die ganz reale Gegenwart mit Erinnerung, Traum und<br />

Projektionen. Das kanadische Künstlerpaar ist längst bekannt<br />

für seine Liebe zu Klang und zur Stimme. Nun bietet die erste,<br />

grössere Übersichtsausstellung in Basel eine ganze Kette intimer<br />

Abenteuer. Isabel Zürcher<br />

42 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Cardiff & Miller · Escape Room, 2021 (Detail), interaktive Mulitmedia-Installation mit Bewegungssensoren,<br />

Licht, Geräuschen, Modellen, Ausstellungsansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Matthias Willi<br />

FOKUS // CARDIFF & MILLER<br />

43


Cardiff & Miller · Opera for a Small Room, 2005, Mixed-Media-Installation mit Ton und synchronisiertem<br />

Licht, 20’, Loop, Ausstellungsansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Daniel Spehr<br />

44 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Asynchron bewegen sich der reale Körper und die Apparatur, die ihn umschliesst.<br />

Zwei hüpfende Füsse in einem schaukelnden Monitor treiben die Idee vom Gewicht<br />

und seiner Wirkung in zwei Richtungen. Und während sich das technologische Setting<br />

gegen alle Überprüfbarkeit sperrt, umgibt uns schon zum Auftakt jene heitere<br />

Magie, die wie eine Komplizin des Künstlerduos dessen ganze Schau im Museum<br />

Tinguely bewohnt. Wer löst was aus? Woher kommt der Sound, und was hat er mit<br />

uns zu tun? Eine Glühbirne als Pendel zieht den Raum und uns selbst mit ins Schattenspiel.<br />

George Bures Millers kinetisches Diptychon ‹Imbalance.1›, 1994, geht vor<br />

die Zusammenarbeit zurück, die das Paar Janet Cardiff und Georges Bures Miller seit<br />

den späten 1990er-Jahren auch künstlerisch zusammenhält.<br />

Illusionsmaschinen<br />

Das Aufregendste in ihrem ebenso grosszügig wie präzis ausgelegten Parcours<br />

bleibt, in welch entspannter Beiläufigkeit uns die beiden in ihre Mitte nehmen. Nur,<br />

um uns immer wieder mit unserer eigenen Fantasie ganz allein zu lassen. Die Diapositive<br />

von Georges Grossvater in ‹Road Trip›, 2004, die dieser von seiner Reise von<br />

Calgary nach New York hinterlassen hat, versetzen uns in Vereinslokale oder alte<br />

Stuben, wo das regelmässige «click» des Karussells die Reiseberichte rhythmisierte.<br />

Die unspektakulären, weil von Stereotypen geprägten Bilder tragen Altersspuren<br />

und werden untermalt vom leisen Zwiegespräch des Künstlerpaars. Mit Blick in<br />

ein privates Bildarchiv sitzen wir am Nerv jener spekulativen Nachdenklichkeit, die<br />

Vergangenes im eigenen Kopf wieder aufleben lässt. Intimität stellt sich ein – ein<br />

Schlüsselfaktor in Cardiff & Millers Illusionsmaschinen: «Es ist mir super wichtig,<br />

dass Betrachterinnen und Betrachter versuchen, in meine Fussstapfen zu treten.<br />

Dass sie meinem Atem folgen und meiner Stimme», sagt Janet Cardiff, auch angesprochen<br />

auf die Audio Walks, die in Münster 1997 und Kassel 2012 der Stadt eine<br />

akustische Landschaft hinzugefügt hatten. «Durch die Technologie entwickelt sich<br />

eine Beziehung zwischen mir als Künstlerin und dem Betrachtenden.»<br />

Die Installationen im Museum Tinguely nisten sich in den Ohren ein, machen uns<br />

zu Akteuren und zu Beobachterinnen und weisen vor allem nach, dass sie sich erst<br />

mit unserem Dasein ganz vollenden. In ‹To Touch›, 1993, wecken unsere Hände über<br />

dem hölzernen Tischblatt Stimmen aus Lautsprechern rundum. ‹The Instrument of<br />

Troubled Dreams›, 2018, lässt uns unabhängig von Notenkenntnis, geschweige denn<br />

Virtuosität einen subjektiven Soundtrack erfinden. In ‹Sad Waltz and the Dancer Who<br />

Couldn’t Dance›, 2005, taumelt, von Robotik diktiert, die Marionette im Takt von trauriger<br />

Klaviermusik. Die Schausteller schon früherer Generationen wussten es: Musik<br />

geht direkt ans Herz. Und legt umso deutlicher offen, wie die Gefühle von Gefangenschaft<br />

und Sehnsucht einander bedingen.<br />

In der ersten, grösseren Übersichtsausstellung von Cardiff & Miller führt das Museum<br />

Tinguely zahlreiche Arbeiten seit den 1990er-Jahren zusammen. Basel ist die<br />

zweite Destination nach dem Lehmbruck Museum in Duisburg. Die Pandemie hat der<br />

Schau den ‹Escape Room›, 2021, hinzugefügt. Denn aus der unfreiwilligen Introspek-<br />

FOKUS // CARDIFF & MILLER<br />

45


Cardiff & Miller · The Killing Machine, 2007, Mixed-Media-Installation, 5’, Courtesy Luhring Augustine,<br />

New York, Gallery Koyanagi, Tokio, und Fraenkel Gallery, San Francisco. Foto: Seber Urgate, Lorena López<br />

46 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


FOKUS // CARDIFF & MILLER<br />

47


Janet Cardiff & George Bures Miller (*1957, Brussels, CA / *1960, Vegreville, CA)<br />

leben in British Columbia<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 Lehmbruck Museum, Duisburg<br />

2019 Museo de Arte Contemporáneo de Monterrey<br />

2017 21 st Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa<br />

2015 ‹The Infinity Machine›, Menil Collection, Houston<br />

2014 ‹The Marionette Maker›, Museo Reina Sofía, Madrid<br />

2013 ‹The Cloisters›, Metropolitan Museum of Art, New York<br />

2005 ‹The Secret Hotel›, Kunsthaus Bregenz<br />

2001 ‹The Paradise Institute›, 49. Biennale von Venedig, Kanadischer Pavillon<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2017 ‹Cinéma mon amour›, Aargauer Kunsthaus, Aarau<br />

2014 19. Biennale von Sydney<br />

2012 documenta 13, Kassel<br />

1997 Skulptur Projekte Münster<br />

tion des Lockdowns keimte im Studio Cardiff & Miller ein ebenso desparater wie verspielter<br />

Futurismus: Durch eine schliessbare Tür betreten wir ein Laboratorium, das<br />

Modell einer Stadt im Stadium des Making-of und zugleich das Raunen einer Gegenwart,<br />

die Schutz und Überwachung nicht mehr auseinanderhält. Möblierte Hochhäuser<br />

erheben sich über Tischen, Pfahlbauten und die Skyline einer architektonischen<br />

Utopie sind mit Bewegungsmeldern ausgestattet, sodass wir unabsichtlich Lichter<br />

anwerfen, von Stimmen oder beweglichen Elementen überrascht werden. Durchgeistert<br />

von Technologie trägt die menschenleere Stadt Versatzstücke einer langen<br />

Kulturgeschichte zusammen. Das Gefühl des Eingeschlossenseins kontert dieses<br />

Interieur mit kurzen Narrativen offenen Ausgangs. Dabei outet sich das Künstlerduo<br />

gar nicht erst als genialischer Erfinder, sondern folgt – do it yourself – mit seiner verspielten<br />

Lust einem weit verbreiteten Bedürfnis: «Sehr viele Leute lieben es, eigene<br />

Welten zu schaffen. Das hat mit Kontrolle zu tun und mit der Möglichkeit, in eine<br />

andere Wirklichkeit zu entkommen.»<br />

Im Geist des Spiels<br />

Das Gespräch mit den beiden macht erlebbar, wie eng ihre individuelle Könnerschaft<br />

verwoben ist und wie innig sie sich herauszufordern, zu korrigieren und zu<br />

ergänzen wissen. «Wir haben gegenseitig an unseren Werken mitgearbeitet», erinnert<br />

sich Janet Cardiff an ihre frühe gemeinsame Praxis. Der Verzicht auf sofortige Zensur<br />

sei wichtig auf dem Weg zwischen Idee und Umsetzung und das Aufgeschlossensein<br />

gegenüber marginalen Ergebnissen. «Wir lieben es, uns Ideen zuzuspielen und sie zu<br />

entwickeln», meint sie. Und George: «Sie hat den grössten Teil der Walks geschrieben,<br />

ich habe sie ediert.» Janet: «Er nennt mich eine verrückte Macherin.» Und George: «In<br />

ihrem Atelier sieht es aus wie in einer Puppenfolterkammer.»<br />

48 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Janet Cardiff · To Touch, 1993, Holztisch, Lichtsensoren, Glühbirnen, Audiosystem (18 Lautsprecher),<br />

Courtesy Luhring Augustine, New York, Gallery Koyanagi, Tokio, und Fraenkel Gallery, San Francisco<br />

FOKUS // CARDIFF & MILLER<br />

49


Cardiff & Miller · Sad Waltz and the Dancer Who Couldn’t Dance, 2015 (Detail), Holztisch, Marionetten,<br />

Robotertechnik, Ton, Licht, 4’, Loop, Aus stellungsansicht Museum Tinguely, Basel. Foto: Daniel Spehr<br />

50 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Eine für ihn frustrierend formalistische Malerei hatte George Bures Miller schon<br />

in den 1980er-Jahren zur Film- und Medienkunst getrieben. «Ich wollte, dass Dinge<br />

sich bewegen, um selbst in der Malerei zu sein.» Janet Cardiff sollte damals den<br />

Sound für sich entdecken und die Möglichkeit ortsspezifischen Erzählens übers Ohr.<br />

Und während heute jedem neuen Werk eine unerbittlich exakte Programmierung zugrunde<br />

liegt, bleibt doch zunächst und vor allem ein verspielter Humor, ein «spirit of<br />

play» Triebwerk des gemeinsamen Schaffens.<br />

Die Installationen von Cardiff & Miller führen dosiert die grosse Geschichte von<br />

Kino, Audio- und Bühnenkunst mit. Dabei hören und schauen wir manchmal verwundert,<br />

manchmal angerührt zu, wie sie uns im analytischen Zugriff überlisten und teilhaben<br />

lassen am Speicher kollektiver Träume. «Wir leben in einer Welt der Analysen,<br />

es gibt immer weniger Raum für die Magie.» Darum sollen und dürfen bei ihnen Musik,<br />

Licht und Sprache auch in ganz realen Dingen wohnen. Eine Kommode wird zum<br />

Hör-Archiv, und Lautsprecher versammeln sich, klein und gross, wie Schüsseln auf<br />

einem Markttisch. ‹Opera for a Small Room›, 2005, konstruiert aus Requisiten das<br />

Refugium eines Sammlers, eine räumliche und akustische Partitur formt aus der Abwesenheit<br />

einen fiktiven Bewohner – einen Geist, vernarrt in Musik.<br />

Wie Tinguelys Kinder<br />

Jean Tinguelys Maschinen, Kleinplastiken oder auch seine Altarvisionen aus Altmetall<br />

und Schädelknochen stiften den Rahmen zu Cardiff & Millers Basler Auftritt.<br />

In der unmittelbaren Nachbarschaft wird ein Generationensprung erlebbar. Tinguelys<br />

Arbeit rasselt analog, ist elektrisch und mit Motoren angetrieben. Bildeten Fasnacht,<br />

die Euphorie für Tempo und Explosionen oder die Erinnerung an die Todeskammern<br />

des NS-Regimes das Hintergrundrauschen seiner Assemblagen, war der Folterskandal<br />

von Abu Ghraib ein Trigger für Cardiff & Millers ‹The Killing Machine›, 2007. Zwei<br />

metallene Arme stechen über einer beweglichen Liege auf einen Körper ein, den nur<br />

unserer Vorstellung zu sehen gibt. Was der Mensch erfunden hat, schlägt auf ihn zurück.<br />

Die Grenze zwischen Unterhaltung und Folter ist dünn geworden und die Eventisierung<br />

von Gewalt längst Teil unserer medialen Kultur. Per Knopfdruck geht die<br />

Verantwortung für die perfide Operation an uns über. Die Apparatur können wir nicht<br />

stoppen. Doch ist ihr Handlungsraum begrenzt, während die Fantasie weiterrasselt,<br />

auf Widerstand pocht und unbedingt aufruft zum Spiel.<br />

Isabel Zürcher, freie Kunstwissenschaftlerin und Autorin in Basel. mail@isabel-zuercher.ch<br />

→ ‹Janet Cardiff & George Bures Miller – Dream Machine›, Museum Tinguely, Basel, bis 24.9.<br />

↗ tinguely.ch<br />

→ Extra muros: Janet Cardiff, ‹The Forty Part Motet›, 2001, Ackermannshof, St. Johanns-Vorstadt 21,<br />

bis 10.9. ↗ druckereihalle.ch<br />

FOKUS // CARDIFF & MILLER<br />

51


KiöR Stadt Zürich — Kunst für die<br />

postdigitale Öffentlichkeit<br />

Aram Bartholl · 12 V / 5 V / 3 V, 2017 (Detail), Skulptur Projekte<br />

Münster. Foto: LWL-Museum / Skulptur Projekte Archiv / H. Rogge<br />

52 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Gordan Savičić, Felix Stalder,<br />

Vladan Joler · Infrastructure<br />

of a Migratory Bird, 2022,<br />

Ausstellungsansicht We Are<br />

AIA, Zürich<br />

Joana Moll · A Silent Opera for Anthropogenic Mass,<br />

<strong>2023</strong>, transmediale, Berlin. Foto: Juan Saez<br />

Constant · Techno-disobedience,<br />

<strong>2023</strong>, Worksession, Brüssel<br />

FOKUS // KIÖR STADT ZÜRICH<br />

53


KiöR heisst eine Fachgruppe, die im Auftrag der Stadt Zürich<br />

Strategien und Modelle für Kunst im öffentlichen Raum ausarbeitet.<br />

2006 wurde sie gegründet, <strong>2023</strong> von einer neuen Kommission<br />

mit einem neuen Leitbild versehen. Wie hat sich der Blick auf<br />

Kunst und Stadt verändert? Der Vorsitzende Heiko Schmid und<br />

die Fachstellenleiterin Sara Izzo geben Auskunft. Brita Polzer<br />

Brita Polzer: Seit Januar 2022 gibt es eine neue externe Fachgruppe KiöR. Voraus<br />

gingen 14 Jahre, in denen die Zürcher Stadträume recht klassisch mit Kunstwerken<br />

bespielt wurden und zum Leitbild auch Stadtmarketing oder Standortförderung<br />

gehörten. Die neue KiöR hat nun gut ein Jahr an einer neuen Ausrichtung<br />

gearbeitet. Welches sind die grundlegenden Unterschiede zum früheren Konzept?<br />

Heiko Schmid: Wir wollen Kunst aus dem Stadtmarketing lösen. Uns interessieren Projekte,<br />

die auf soziale Prozesse und die Herstellung von Gemeinschaft und Öffentlichkeit<br />

zielen. Dabei sehen wir den öffentlichen Raum nicht mehr vor allem als physischen<br />

Raum, wie das bis anhin geschehen ist, sondern als politischen und sozialen<br />

Raum. Öffentlichkeit verstehen wir als soziale Struktur, die sich in Form von Vernetzungen<br />

entfalten kann. Menschen erzeugen gemeinsam Öffentlichkeiten. Das wollen<br />

wir deutlich machen, und das soll sich auch als Forderung an Infrastrukturen aussprechen.<br />

Diesbezüglich sind Begrifflichkeiten wie «Infrastructuring» interessant.<br />

Wie sind Infrastrukturen und die Entstehung von Öffentlichkeiten verflochten?<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der KiöR liegt neu auf dem postdigitalen Raum. Öffentlichkeit<br />

wird heute vom Digitalen transformiert. Jeder Mensch, der irgendwo sitzt,<br />

kann mit seinem Smartphone eine Form von Öffentlichkeit erzeugen. Zugleich gibt<br />

es vermehrt in Erscheinung tretende digitale Abbilder, das heisst am analogen Raum<br />

orientierte Strukturen, die im Umfeld von Augmented-Reality- und Virtual-Reality-<br />

Technologien relevant werden.<br />

Polzer: Bisher ging man weitgehend davon aus, dass ein Kunstwerk im öffentlichen<br />

Raum – im Unterschied zu einem Werk im Museum – potenziell für alle sichtbar<br />

ist. In einen digitalen Raum muss man sich bewusst einklinken, das hat eine andere<br />

Art von Begegnungsstruktur. Was heisst das für euch?<br />

Schmid: Uns interessiert der hybride Raum, wo sich Digitalität ins Analoge einschreibt,<br />

wo beispielsweise jemand Maps benutzt oder andere Tools, um sich zu bewegen. Der<br />

analoge Raum ist längst digital, er ist permanent unterfüttert von digitalen Technologien.<br />

Das wollen wir erfahrbar und verhandelbar machen.<br />

Sara Izzo: Dabei geht es uns aber nicht vorrangig darum, Kunst in den digitalen Raum<br />

zu versetzen. Kunstwerke können weiterhin materialisiert im öffentlichen Raum auftreten,<br />

aber wir wollen, dass solche Situationen reflektiert werden.<br />

Schmid: Ein gutes Beispiel für das Ineinanderfliessen von digitalem und analogem<br />

Raum ist eine auf der transmediale <strong>2023</strong> in Berlin gezeigte Arbeit von Joana Moll,<br />

‹A Silent Opera for Anthopogenic Mass›. Man konnte sich auf einem spezifischen<br />

54 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Platz in diese Klangkunstinstallation einloggen und dann mithilfe des Smartphones<br />

eine Tour machen.<br />

Wir trennen nicht mehr zwischen digital und analog. So sind auch Rezeptionsräume,<br />

die sich vor Displays auftun, nicht einfach abstrakt. Da wird Kohlestrom verbraucht,<br />

das ist hochphysikalisches Material. Wir müssen uns dieser Vernetzungen bewusst<br />

werden. Es geht um Hybridität, um Überschneidungen. Nicht nur unsere Mentalität,<br />

sondern unsere ganze Umwelt ist inzwischen so stark von technologischen Strukturen<br />

geprägt, dass man mit diesen umgehen lernen muss. Das ist zentral! Das Subjekt<br />

steht insofern auch nicht mehr für sich, entscheidend sind die Interaktionen mit den<br />

Strukturen. Beispielsweise im Projekt ‹Infrastructure of a Migratory Bird›, 2022, thematisieren<br />

Felix Stalder und Gordan Savičić Auswilderungsversuche des eigentlich<br />

bereits ausgestorbenen Waldrapps. In diesem Projekt wird gezeigt, wie auch digitale<br />

Strukturen genutzt werden, um so einen Vogel wieder «wild» zu machen. Virtualisierung,<br />

digitale Abbilder, Hybridisierung – die Öffentlichkeit steht unter starkem Transformationsdruck.<br />

Das wollen wir antizipativ angehen. Was kommt da auf uns zu?<br />

Von der Kunst lernen<br />

Izzo: Kritisch befragen werden wir auch, wie sehr der digitale Raum von Privaten und<br />

der Privatwirtschaft dominiert wird. Ein Beispiel: Die Stadt Zürich hat begonnen, die<br />

Kunstwerke im öffentlichen Raum auf Google Maps zu kennzeichnen, weil sich die<br />

meisten Leute ja via Google im Stadtraum bewegen. Zu ‹Ganymeds Schwester›, 2003,<br />

von Christoph Haerle gibt es aber unter den entsprechenden Koordinaten bereits einen<br />

Standorteintrag, in dem die Arbeit als «Kannibalentopf» bezeichnet wird. Seit<br />

zwei Jahren versuchen wir, diesen Eintrag zu ändern. Wer entscheidet über die im<br />

Web vermittelten Informationen zum öffentlichen Raum?<br />

Schmid: Digitaltechnologien erzeugen Vernetzungen. Wir interessieren uns für die<br />

Tools, die genutzt werden, um User:innen zu steuern. Wie können Künstler:innen mit<br />

diesen umgehen? Wie können wir Technologien und Infrastrukturen bauen, um Leute<br />

in ihren Rezeptionsprozessen zu emanzipieren?<br />

Izzo: Zu solchen Fragestellungen gibt es noch nicht viele künstlerische Arbeiten im<br />

Sinne von «Best Practices». Ziel der KiöR ist es, diesbezüglich mit den entsprechenden<br />

Kunstschaffenden zusammenzuarbeiten, um solche Arbeiten zu entwickeln.<br />

Polzer: Könnt ihr weitere Beispiele nennen?<br />

Schmid: Interessant ist beispielsweise das feministische Server-Projekt des belgischen<br />

Kollektivs Constant, das aus dem techno-feministischen Umfeld stammt. Dieses<br />

Kollektiv thematisiert verborgene ideologische Ebenen von Infrastrukturen und<br />

entwickelt mit Communities kritische Perspektiven auf Technologien, wobei sie fragen,<br />

wie und unter welchen Bedingungen Öffentlichkeit gestaltet werden kann, gestaltet<br />

werden muss. Interessant ist weiterhin Aram Bartholl, der 2017 an den Skulptur<br />

Projekten Münster teilgenommen hat. Er untersucht die Beziehungen zwischen<br />

der digitalen und der physischen Welt, etwa indem er digitale Tokens von Google<br />

Maps im analogen Raum nachbaut.<br />

FOKUS // KIÖR STADT ZÜRICH<br />

55


Fachgruppe KiöR — Chronologie<br />

2004 Beschluss des Zürcher Stadtrats zur Zusammenarbeit mit dem Forschungsprojekt ‹Kunst<br />

Öffentlichkeit Zürich› der Hochschule für Gestaltung und Kunst (heute ZHdK)<br />

2006 erstmaliger Einsatz der AG KiöR<br />

2006–2009 Vorsitzende Dorothea Strauss (damals Direktorin Museum Haus Konstruktiv)<br />

2009–2020 Vorsitzender Christoph Doswald (Kurator und Publizist)<br />

Mitglieder der externen Fachgruppe seit Anfang 2022: Heiko Schmid (Vorsitz); Mîrkan Deniz;<br />

Studer / van den Berg; Hanna Hilbrandt; Bärbel Küster; Jörg Scheller<br />

Struktur und Leitbilder<br />

Zusammensetzung der Arbeitsgruppe KiöR: jeweils sechs für vier Jahre gewählte externe<br />

Fachpersonen und fünf Delegierte verschiedener Ämter der Stadt Zürich (Amt für Hochbauten,<br />

Abteilung Kultur, Amt für Städtebau, Grün Stadt Zürich, Tiefbauamt)<br />

Aufgabenbereich: Umsetzung strategischer Ziele; Planung und Realisierung von Kunstprojekten im<br />

öffentlichen Raum; Bewirtschaftung und Pflege des Bestands<br />

Leitbild 2006–2012: Fokus auf Stadtmarketing und organisatorische Fragen<br />

Leitbild 2013–2021: Standortförderung mit Akzent auf Kunstmarkt und Kreativindustrie<br />

Leitbild seit 2022: Die bildenden Künste in der postdigitalen Gegenwart; Befragung ihrer Rolle bei<br />

der Förderung gesellschaftlicher Teilhabe an diversen Öffentlichkeiten und ökologischer und<br />

sozialer Gerechtigkeit<br />

Christoph Haerle · Ganymeds Schwester, 2003, Beton, 225 x 290 x 290 cm, General-Guisan-Quai,<br />

Zürich. Foto: Stadt Zürich KiöR / Lucrezia Zanetti<br />

56 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Polzer: Es gibt also konkrete Vorstellungen, wie eine Kunst im postdigitalen Raum<br />

aussehen kann, aber wo sollen solche Arbeiten eingebracht werden?<br />

Izzo: In ihrer Anfangszeit wurde die KiöR vor allem im Rahmen von städtischen Vorgaben<br />

aktiv. Es hiess: Die Kunst begleitet die Transformationen der Stadt, womit vor allem<br />

bauliche Veränderungen gemeint waren. Das wird man auch jetzt nicht aufgeben.<br />

So macht man sich bei den neu zu schaffenden städtischen Zentren, beispielsweise<br />

in Altstetten, stark für die Stadt der kurzen Wege. Kunst und Kultur werden hier von<br />

Beginn an mitgedacht.<br />

Schmid: Aber wir wollen auch dort aktiv werden, wo wir spannende Konflikte feststellen,<br />

wo Urbanität entsteht, wo etwas «bottom up» in Bewegung ist. Es wird keinen<br />

Stadtkurator mehr geben, wir machen strategische Arbeit, wir öffnen Diskursräume.<br />

Polzer: Neben der KiöR gibt es schon lange die Fachstelle Kunst und Bau, die –<br />

nachvollziehbar – beim Hochbauamt angesiedelt ist. Warum ist die KiöR, auch<br />

wenn sie nun nicht mehr vor allem städtische Transformationsprozesse begleitet,<br />

weiterhin beim Tiefbau und nicht bei der Kulturabteilung verankert?<br />

Izzo: Die KiöR ist ja auch zuständig für die im Stadtraum schon vorhandenen 400<br />

Kunstwerke – und die gehören dem Tiefbauamt. Strategisch könnte die KiöR auch<br />

beim Kulturdepartement untergebracht sein, aber beim Tiefbau sind die städteplanerischen<br />

Prozesse verankert, und weil es um die Umsetzung des Stadtraums geht,<br />

ist die KiöR hier weit besser aufgehoben.<br />

Polzer: Man könnte wohl sagen, die KiöR ist «embedded». Aber diese im herkömmlichen<br />

Sinn eher negative Konnotation kann sich als Gewinn herausstellen, da<br />

Zürich – um mit Philip Ursprung zu sprechen (→ KB 9/2012, S. 46) – mit der KiöR ein<br />

Instrument hat, das hilft, «langfristige städtische Planung und städtisches Zusammenleben<br />

zu reflektieren und in einzelnen Punkten zu verbessern». Mit der<br />

neuen KiöR, die nicht mehr vor allem affirmativ als Begleitaktion der Stadterweiterung<br />

agiert, scheint das tatsächlich möglich zu sein – obwohl ich eine digitale<br />

Banausin bin.<br />

Izzo: Die Stadt ist offener geworden, sie ist bereit, von der Kunst zu lernen. Jedenfalls<br />

liegt jetzt ein wirklich kritisches Leitbild vor.<br />

Schmid: Uns geht es darum zu zeigen, dass die Stadt gestaltbar ist. Wir wollen Machtstrukturen<br />

aufzeigen, aber auch die Möglichkeit ihrer Transformation. Wenn hoffentlich<br />

der Gemeinderat Ende Jahr das für die KiöR festgelegte Budget genehmigt,<br />

werden wir beginnen.<br />

Brita Polzer, Dozentin, Autorin, lebt in Zürich. britapolzer@swissonline.ch<br />

↗ stadt-zuerich.ch/kioer<br />

→ Buchtipps von Heiko Schmid: Craig J. Saper: Networked art, University of Minnesota Press, 2001;<br />

Cornelia Sollfrank, Felix Stalder, Shusha Niederberger: Aesthetics of the Commons, Zürich: Diaphanes,<br />

2021; Magdalena Tyżlik-Carver: Curating in/as commons – Posthuman Curating and Computational<br />

Culture, PhD Dissertation, Aarhus University, 2016<br />

FOKUS // KIÖR STADT ZÜRICH<br />

57


Maude Léonard-Contant —<br />

Grasklingen<br />

Maude Léonard-Contant. Foto: Karin Salathé<br />

Sprache und Skulptur durchdringen sich im Werk von Maude<br />

Léonard-Contant. Sie liess die Möglichkeiten des Publikationspreises<br />

‹spot on› der Stadt Luzern nicht ungenutzt, das Buch<br />

mit der Ausstellung im Kunstmuseum Luzern zu verbinden. Im<br />

stummen Skulpturenreigen ist die Sprache unterdrückt. Doch<br />

tritt sie ein über die sprechenden Namen der Pflanzen, welche<br />

die Künstlerin in ihrer ursprünglichen Heimat Kanada und der<br />

Schweiz gesammelt und den Werken angefügt hat. Eine höchst<br />

inspirierende Ausstellung über Verschwinden und Erscheinen,<br />

Welt und Sprache. Meret Arnold<br />

58 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Maude Léonard-Contant · The night rules, <strong>2023</strong> (Detail), Satin, Crêpesatin, Holz, Leder, Stahl, Rosshaar,<br />

Seiden kokons, Schmalblättriger Rohrkolben, Blütenblätter verschiedener Irisarten (Blackout,<br />

Dracula’s Kiss, Anvil of Darkness, Tabu, Blackbeard, The Night Rules), Klatsch- und Schlafmohnknospen.<br />

Foto: Marc Latzel<br />

FOKUS // MAUDE LÉONARD-CONTANT<br />

59


Maude Léonard-Contant · Mes ancolies, <strong>2023</strong>, Satin, Tüll, Holz, Leder, Stahl, Magnete, Seidenkokon,<br />

Akelei Schneekönigin (ancolie snowqueen), Schwarzviolette Akelei (ancolie noirâtre), Kaktusdornen,<br />

Wald-Veilchenblätter, Stachelschweinnadel. Foto: Marc Latzel<br />

60 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


«Écoute», ruft mir das gross anschwellende Wort auf der Titelseite von Maude Léonard-Contants<br />

Monografie zu, die pünktlich zur Ausstellung im Kunstmuseum Luzern<br />

erschienen ist: Wenn du über diese Bildhauerin schreibst, achte nicht nur auf<br />

Form und Material. Du musst auch zuhören, wie die Sprache ihre Skulpturen beseelt.<br />

Der vollständige Satz lautet «écoute, la croûte se fend» und ist auf Französisch,<br />

Englisch und Deutsch aufs Cover geschrieben: «Listen, the crust is cracking». «Hör<br />

hin, die Kruste reisst». Es sind die drei Sprachen, in denen sich Léonard-Contant<br />

bewegt. Aufgewachsen im wahrsten Sinne des Wortes im Wald in der französischsprachigen<br />

Region Québec in Kanada, hat sie auf Englisch in Montreal und später im<br />

schottischen Glasgow studiert. Seit zehn Jahren lebt sie in der Schweiz, wo Deutsch<br />

und das Potpourri schweizerdeutscher Dialekte hinzugekommen sind.<br />

«Wo esch das wo?» gruben sich 2020 die Worte denn auch in breitem Luzerner<br />

Dialekt in den Ölsand der grossflächigen Installation ‹No Edit Can Fail Tint›, die aufgrund<br />

der Pandemie insgesamt nur zwei Wochen im Kunstmuseum Luzern zu sehen<br />

war. 2022 schloss Léonard-Contant in ihrer Einzelausstellung ‹Digs› im Kunsthaus<br />

Baselland daran an und realisierte eine begehbare Landschaft aus Sand und Sprache<br />

(→ KB 11/2022, S. 82/83). Schaut man sich frühere Arbeiten wie diejenige in der Jahresausstellung<br />

im Kunstmuseum Luzern 2019 an, scheint dort Schrift bereits in den<br />

zeichenhaften Spuren angelegt gewesen zu sein, die Léonard-Contant aus der Landschaft<br />

in ihre Skulpturen übertragen hat.<br />

Erscheinen und Verschwinden<br />

Eine Sprache erlernen bedeutet heimisch werden an einem Ort und in einer Kultur.<br />

Doch ist die Künstlerin auch in Spalten gefallen, in denen sie «lost in translation»<br />

war, oder die Leerstellen sah, die zwischen der Sprache und der Welt bestehen.<br />

Im Schreiben habe sich ihr die Spannung zwischen Erscheinen und Verschwinden<br />

offenbart, sagt sie mir, eine Spannung, die auch in ihrem bildhauerischen Werk von<br />

Bedeutung ist.<br />

Ich schlage das Buch auf. Seine beidseitig bedruckten Papierbögen wurden gefaltet<br />

und an ihren offenen Enden gebunden. Ein Teil des Buches bleibt mir verborgen.<br />

Will ich ihn sehen, muss ich die Seiten aufreissen. Noch kann ich mich nicht dazu<br />

entscheiden, das Objekt zu verletzen, und klappe stattdessen den äussersten Umschlag<br />

aus. Ein randabfallendes Bild einer textilen Struktur aus schwarz gefärbter,<br />

plissierter Seide breitet sich über das Buch aus und verschluckt seine Worte.<br />

Im Kunstmuseum Luzern treffe ich den Stoff wieder, nun als Teil eines Werks mit<br />

dem Titel ‹Herbe aux chantres› (Weg-Rauke, Sängerkraut). Die Sprache hat sich auf<br />

die Beschriftungstafel zurückgezogen, von wo aus sie nicht weniger kraftvoll ausschwärmt.<br />

Jede der sieben Skulpturen, die Léonard-Contant für die Ausstellung<br />

geschaffen hat, trägt den sprechenden Namen einer Pflanze. Zum Sängerkraut gesellen<br />

sich ‹Cattails› (Rohrkolben) und ‹Racines froides› (Butterblume). Und auch die<br />

Materialzeilen laufen über mit üppigen Worten: Baumwolle, Königskerzenblätter,<br />

Wildschweinstacheln, Seifenkraut und Süssgras, Kaktusdornen und Tüll. Angesichts<br />

FOKUS // MAUDE LÉONARD-CONTANT<br />

61


Maude Léonard-Contant · Herbe aux chantres, <strong>2023</strong> (Detail), Baumwolle, plissierter Organza, Holz,<br />

Leder, Stahl, Weg-Rauke (herbe aux chantres), Stachelschweinnadeln. Foto: Marc Latzel<br />

62 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


FOKUS // MAUDE LÉONARD-CONTANT<br />

63


dieser sprachlichen Überfülle lässt sich erahnen, was die Künstlerin meint, wenn sie<br />

sagt, dass das Schreiben – es ersetzt bei ihr das Skizzieren – auch mal eine Skulptur<br />

zum Verschwinden bringen könne.<br />

Doch die Werke sind da, still und schweigend. Die Ausstellung sollte ein Gegenstück<br />

zum redseligen Buch sein, sagt die Künstlerin. Der Ausdruck «en voie<br />

d’extinction», vom Aussterben bedroht, war ihre Skizze. Er bezieht sich auf den<br />

Stimmverlust («extinction de voix»), den Léonard-Contant als Kind öfters erlebte,<br />

aber auch auf gefährdetes Handwerk wie das Plissieren oder auf bedrohte Pflanzen.<br />

Die Atmosphäre im Ausstellungsraum ist denn auch kühl. Die auf Graustufen reduzierte<br />

Farbigkeit harmoniert mit der harten Architektur, deren Deckenlichter brutal<br />

den Raum durchschneiden. Es herrscht eine Glätte, wie sie nur der Traum kennt,<br />

klar, aber voller unterdrückter Gefühle und Spannungen. Die Werke bilden mit einem<br />

Repertoire aus Formen und Materialien immer wieder andere rätselhafte Konfigurationen.<br />

Eine graue Lederskulptur dreht sich in wechselnden Positionen und Konstellationen<br />

durch den Raum, zeigt sich stets verschlossen, mal als Faust, als Muschel<br />

oder Graburne. Auch der rauchende Kopf einer Figur von Philip Guston wurde schon<br />

gesichtet – selbst der Humor hat bei Léonard-Contant etwas Melancholisches.<br />

«Mise sous presse», Drucklegung, ist ein zweites Leitwort, unter dem die Künstlerin<br />

für ‹spot on› das Buch mit der Ausstellung verschränkt. Druck ist in den Skulpturen<br />

präsent in der Art, wie Formen und Materialien erzeugt wurden. Er findet sich<br />

im gespannten Leder, in den Stoffen, die der Maître Plisseur Karen Grigorian in Paris<br />

mit hohen Temperaturen und Wasserdampf in Falten legte, oder in der Spinnmasse,<br />

welche die Seidenraupe aus sich herausgepresst hat.<br />

Maude Léonard-Contant (*1979, Joliette, CA) lebt in Basel und im Puschlav<br />

2007 BA, Université du Québec, Tiohtià:ke / Mooniyang / Montreal<br />

2012 MA, Concordia University, Tiohtià:ke / Mooniyang / Montreal, und The Glasgow School of Art<br />

2013 Residency Atelier Mondial, Umzug in die Schweiz<br />

Einzelausstellungen (Auswahl)<br />

2022 ‹Digs›, Kunsthaus Baselland, Basel / Muttenz<br />

2021 ‹Knuckles down›, Mayday, Basel, mit Marta Margnetti<br />

2020 ‹No Edit Can Fail Tint›, Kunstmuseum Luzern; ‹Bahnhofstrasse›, Münchenstein, kuratorisches<br />

Projekt des Kollektivs or nothing, mit Ernesto Sartori<br />

2019 ‹Figures›, Terrain, Bern<br />

2018 ‹Ein eigenes Zimmer›, Kunstplattform akku, Emmenbrücke, mit Irma Ineichen<br />

2016 ‹Chatty lot›, Alpineum Produzentengalerie, Luzern<br />

Gruppenausstellungen (Auswahl)<br />

2021 ‹Jahresausstellung der Bündner Künstlerinnen und Künstler›, Bündner Kunstmuseum, Chur<br />

2019 ‹Step out! Aufbruch in den Raum›, Regionale 20, Kunsthaus Baselland, Basel / Muttenz;<br />

‹Splendid Isolation – Not in our Name›, Kunstraum Riehen; ‹The words we live in›, Binz39, Zürich<br />

2016 ‹Beyond the real›, Regionale 17, Kunsthalle Basel; ‹L*›, Darling Foundry, Montreal<br />

2015 ‹Jahresausstellung Zentralschweizer Kunstschaffen›, Kunstmuseum Luzern<br />

64 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Maude Léonard-Contant · Cattails, <strong>2023</strong>, Organza, Rohseide, Satin, Seidentaft, Holz, Leder, Stahl,<br />

Magnete, Schmalblättriger Rohrkolben, Feigenblätter, Königskerzenblätter, Seifenkraut, Stachelschweinnadeln.<br />

Foto: Marc Latzel<br />

FOKUS // MAUDE LÉONARD-CONTANT<br />

65


Maude Léonard-Contant · Racines froides, <strong>2023</strong> (Detail), Baumwolle, plissierte Baumwolle,<br />

Organza, Holz, Leder, Stahl, verschiedene Süssgräser, Magnete, Magnolien, Scharfer Hahnenfuss,<br />

Stachelschwein nadel, Weissdornblüten. Foto: Moritz Schermbach<br />

66 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Die schönste Korrespondenz zwischen Buch und Ausstellung bilden die zahlreichen<br />

(Blüten-)Blätter, die Léonard-Contant mit höchster Sorgfalt zwischen die Stofffalten<br />

gelegt oder mit Pferdehaar angenäht hat und die sie bis in den Spätsommer<br />

ergänzen und verändern wird. Sie sammelt sie selbst und presst sie in Büchern, früher<br />

waren es Wörterbücher, heute meist Romane, die eine literarische Verbindung zur<br />

jeweiligen Pflanze aufweisen. «Diese Bezüge sind für mich wie kleine Witze, die ich<br />

mir erzähle, oder Lesesouvenirs, die ich reaktiviere», sagt sie.<br />

Grasklingen und Süssgräser<br />

Die Pflanzen erzählen wiederum zahlreiche Geschichten, die Léonard-Contant<br />

aufschreibt und auf der Website des Museums zu lesen geben wird: von den Wald-<br />

Veilchen, aus denen die Mutter den Sirup als Medizin gegen ihre Stimmausfälle kochte,<br />

oder von den Mohnblumen, die immer vor den langen Ferien blühten und welche<br />

die Kinder als rituelles Geschenk zum Jahresende für die Lehrer:innen pflückten. Die<br />

dunkelste Erzählung verbirgt sich in der nach der Schwarzen Schwertlilie benannten<br />

Skulptur ‹The night rules›, die ihr weisses Satinkleid wie Schwingen auf dem Boden<br />

ausbreitet. Die Blume war der Stolz ihrer Mutter, die diese züchtete. Umso grausamer<br />

der Akt, als die Tochter in einem alkoholisierten, jugendlichen «act manqué», wie sie<br />

sagt, die Blume aus Imponiergehabe und dem Wunsch nach Emanzipation zerstörte.<br />

Die Schwertlilie ist nicht die einzige Pflanze, die eine Waffe im Namen trägt. Auch<br />

die «blades of grass», Grashalme, haben scharfe Klingen, die im Deutschen zugleich<br />

schneiden und klingen. Léonard-Contant hat sie in Form von Süssgräsern in die Werke<br />

integriert. Lange hatte sie in der Schweiz nach dem «Sweetgrass» gesucht, eine<br />

von den First Nations in Nordamerika verehrte Pflanze, und sich zugleich gefürchtet,<br />

sie zu finden – zu gross ist ihr Respekt, sich diese heilige Pflanze anzueignen. Durch<br />

ein Missverständnis in der Übersetzung hat sie schliesslich eine ganze Pflanzenfamilie<br />

entdeckt. Denn, nur das Mariengras entspricht dem «Sweetgrass», während<br />

Süssgräser im Deutschen zahlreiche Pflanzen umfassen.<br />

In der Ausstellung hat die Künstlerin ein Bündel Süssgräser in die Stoffrollen von<br />

‹Racines froides› gelegt, eine behutsame Geste, die sowohl all den vernachlässigten<br />

Gräsern als auch der Autorin Robin Wall Kimmerer Tribut zollt, deren Buch «Braiding<br />

Sweetgrass» indigenes Wissen mit wissenschaftlichen Erkenntnissen verwebt. Gefässe<br />

wie die Rollen finden sich an so vielen Stellen dieser Skulpturen – seien es<br />

Falten oder ein zum Schoss aufgespannter Stoff. Was sie fassen können, bleibt unausgesprochen.<br />

Aber plötzlich meint man es in der Stille knistern und knacken zu<br />

hören. Und dies ist nicht der Druck, der etwas gewaltsam niederhält, sondern jener,<br />

der etwas wachsen und sich entfalten lässt: «Écoute, la croûte se fend.»<br />

Die Zitate stammen aus dem E-Mail-Verkehr mit Maude Léonard-Contant im Juli <strong>2023</strong>.<br />

Meret Arnold, freie Autorin und Redaktorin beim <strong>Kunstbulletin</strong>. arnold@kunstbulletin.ch<br />

→ ‹spot on Maude Léonard-Contant›, Kunstmuseum Luzern, bis 17.9.; Monografie mit Texten<br />

von Claire Hoffmann, Maude Léonard-Contant, Jeremy Narby und Camilla Paolino, Zürich: Mousse<br />

Publishing, <strong>2023</strong> ↗ kunstmuseumluzern.ch<br />

FOKUS // MAUDE LÉONARD-CONTANT<br />

67


Interstellaire — Rêver l’immensité<br />

de l’espace<br />

Todd Bienvenu · Camping Cosmos, 2016, acrylique sur toile, 182 x 132 cm, WK Archipel Collection,<br />

Courtesy Galerie Sébastien Bertrand<br />

68 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Loin de l’idéologie qui a porté à ses débuts la conquête spatiale,<br />

loin aussi de tout enjeu scientifique ou géopolitique, ‹Interstellaire›<br />

explore les imaginaires sur notre place dans l’univers et<br />

notre perception du cosmos. Elle le fait au moyen des œuvres de<br />

plus de 60 artistes contemporains aborigènes d’Australie et internationaux,<br />

confrontant mythes et récits. Laurence Schmidlin<br />

Dédiée à l’art aborigène contemporain, la Fondation Opale fêtera ses cinq ans en<br />

décembre. Son programme d’expositions monographiques et thématiques met en<br />

perspective, sans hiérarchie, les œuvres de la collection conservée in situ, celle de<br />

sa présidente Bérengère Primat, et des œuvres d’artistes internationaux modernes<br />

et contemporains empruntées à l’extérieur. Cette approche, désormais courante<br />

compte tenu de la volonté aujourd’hui généralisée de considérer les formes d’art extra-occidentales,<br />

est aussi stimulante que délicate, puisqu’elle consiste à rapprocher<br />

des conceptions de l’art très éloignées. Là où les pratiques de l’art contemporain<br />

occidental mobilisent des références disparates (y compris l’art traditionnel<br />

d’autres cultures) jusqu’à l’autoréférence, l’art aborigène reflète une dimension spirituelle<br />

qui se fonde sur la représentation et la transmission de récits mythologiques.<br />

Organisée en collaboration avec artgenève, l’exposition ‹Interstellaire› tire judicieusement<br />

parti de l’inévitable dynamique comparative – qui peut être féconde<br />

mais se révèle souvent insatisfaisante –, en faisant état de la diversité des visions<br />

créatrices plutôt qu’en cherchant à les concilier. En dépit de quelques parallèles formels<br />

trop appuyés introduits dans l’accrochage (par exemple, les pièces ajourées<br />

chez Jean-Marc Bustamante et Ganbilpil White Ganyidjinu), les œuvres sélectionnées<br />

offrent autant de représentations de l’espace céleste, formidable machine à<br />

rêves quelles que soient notre position géographique et notre identité culturelle.<br />

‹Interstellaire› offre aussi un bon complément à la récente exposition ‹Cosmos Archaeology<br />

– Explorations in Time and Space›, à l’EPFL Pavilions, Lausanne, qui, à l’intersection<br />

des arts et des sciences, présentait des installations traduisant visuellement,<br />

de façon à les rendre intelligibles, des données complexes produites par les<br />

technologies d’astronomie.<br />

Voyages par la pensée<br />

L’exposition à Lens se déploie sur deux étages de la Fondation Opale en déroulant,<br />

sans le signaler explicitement, des thèmes, comme le soleil, traités par groupes<br />

d’œuvres. L’ensemble du parcours met ainsi au contact formes, motifs et images, en<br />

constante mutation, alors que chaque œuvre renferme une conception spécifique du<br />

sujet donné. Bien entendu, la culture aborigène est relativement uniforme, au sens<br />

où elle repose sur des croyances et des récits ancestraux partagés, tel le « Temps<br />

du Rêve » (« Tjukurrpa » – période mythique qui précède la création de la Terre et qui<br />

demeure toujours accessible), et ses artistes ont pour vocation de perpétuer cette<br />

FOKUS // INTERSTELLAIRE<br />

69


cosmogonie à travers leurs œuvres. Au contraire, les artistes internationaux appréhendent<br />

chacun, au moyen de l’humour, de la contemplation, de l’utopie, de l’inquiétude<br />

ou encore de la fascination, le potentiel propre aux mystères de l’univers, à la<br />

puissance narrative de l’espace, à la splendeur du ciel et des astres qui l’habitent, à<br />

ce qui ne s’explique pas entièrement.<br />

Les étoiles comme boussole<br />

Le thème de la navigation constitue l’un des ensembles forts de l’exposition. Il<br />

revisite l’un des liens les plus étroits entre les êtres humains et la nature. Les étoiles<br />

revêtent une grande importance chez les Aborigènes – elles donnent lieu à de nombreuses<br />

histoires, comme celle des « Sept Sœurs », et sont au fondement de calendriers<br />

(notamment pour la cueillette) –, alors qu’elles ont plutôt perdu de leur influence<br />

dans la société occidentale. Se situer et s’orienter en les observant demeure<br />

néanmoins une pratique encore commune à toutes les populations. La carte en bambou<br />

de Gail Mabo, suspendue dans l’espace, permet de circuler en suivant la constellation<br />

Tagai. Elle domine deux représentations de bateaux à mâts (Nandabitta Maminyamandja,<br />

Karen Kilimnik) et l’une du Serpent Arc-en-ciel, ‹Ngalyod› (Bardayal<br />

« Lofty » Nadjamerrek), qui toutes interagissent entre elles, produisant une sorte de<br />

narration. La navigation se comprend au propre comme au figuré. Elle illustre non<br />

Michael Cook ·Salt Lake, <strong>2023</strong>, pigment d’archives sur papier Hahnemühle, 80 x 120 cm, courtoisie de<br />

Jan Murphy Gallery, Brisbane<br />

70 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


seulement la notion de voyage (entre les lieux, entre les cultures, à travers le temps<br />

et l'espace, etc.) centrale au propos de l'exposition, mais aussi la façon dont un motif<br />

peut dériver d'une forme à une autre. La perception du monde à notre échelle s'enrichit<br />

grâce à l'appel du large qui déploie un horizon infini sur le plan tant horizontal<br />

(en avant) que vertical (au-dessus).<br />

Le désert, les photométéores, les phénomènes météorologiques, les astres, l’univers<br />

: finalement, l’exposition ne nous situe pas tant entre les étoiles qu’entre ciel et<br />

terre. Si certains regards sont clairement tournés en direction de la voûte céleste et<br />

de ce qui nous surplombe, un renversement de point de vue est régulièrement opéré,<br />

si bien que nous nous observons nous-mêmes. D’une part, comme Bérengère Primat<br />

l’explique, les peuples autochtones d’Australie considèrent que la Terre se reflète<br />

dans le ciel, mais aussi l’inverse. D’autre part, plusieurs œuvres nous rappellent que<br />

le plus énigmatique se trouve aussi parmi nous.<br />

Retour sur Terre<br />

Ainsi les sculptures nous ramènent-elles véritablement au sol : une tête surdimensionnée<br />

en acier inox se laisse percevoir comme une masse tombée du ciel, tout<br />

en reflétant son environnement (Not Vital) ; un piano à queue recouvert de fausse<br />

fourrure bleue et affublé d’une paire d’yeux tel Cookie Monster de Sesame Street<br />

se tient face à nous, sur ses trois pattes, comme un animal de compagnie (Stefan<br />

Tcherepnin) ; une échelle crée un passage vers l’au-delà, tout en redéfinissant l’espace<br />

immédiat grâce aux miroirs insérés entre les barreaux (Jim Lambie) ; un buggy<br />

enguirlandé d’ampoules nous invite à un voyage immobile à travers les territoires<br />

de nos rêves (Blair Thurman). De même, la série de photographies ‹Fake›, <strong>2023</strong>, de<br />

Michael Cook situe le récit d’un couple aborigène et de leur enfant adoptif dans le<br />

désert central australien, famille qui va progressivement renoncer aux vêtements et<br />

objets de luxe pour se concentrer sur l’essentiel. Ces mises en scènes grinçantes<br />

jouent du contraste entre un environnement sec et dépouillé et l’exubérance des tenues<br />

et des attitudes – l’image de la famille se déplaçant en Segway est aussi décalée<br />

et drôle que cynique.<br />

Les différents registres de l’exploration et de l’extraordinaire se juxtaposent<br />

dans cette exposition, dont les commissaires se permettent de parachuter quelques<br />

œuvres, grâce à la force fédératrice de l’étrange qui prévient quasi tout hors sujet,<br />

pour le simple plaisir de les partager avec le public.<br />

Laurence Schmidlin, historienne de l’art et directrice du Musée d’art du Valais, Sion.<br />

laurence.schmidlin@gmail.com<br />

→ ‹Interstellaire›, Fondation Opale, Lens / Crans-Montana, jusqu’au 12.11.<br />

↗ fondationopale.ch<br />

FOKUS // INTERSTELLAIRE<br />

71


Teres Wydler — Indagini sul terzo<br />

paesaggio<br />

Teres Wydler · Artifice In Nature / Nature In Artifice, 2002/23, legno, piastrelle, tappeto erboso, specchi<br />

curvati a mano, 69 x 90 x 100 cm © ProLitteris<br />

72 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Il Museo Comunale d’Arte Moderna di Ascona presenta una personale<br />

di Teres Wydler a cura di Mara Folini. L’artista svizzera<br />

sviluppa cinque ambienti site-specific che, coerentemente con<br />

la sua pratica pluridecennale, prendono forma dallo studio dei<br />

rapporti complessi tra natura e cultura. Regaida Comensoli<br />

Cos’hanno in comune un temporale, il parto e la migrazione degli uccelli? Sono considerati<br />

eventi naturali, apparentemente. Un meteorologo e un poeta osserveranno e<br />

descriveranno il temporale in modo diverso, non si partorisce come cento anni fa e il<br />

cambiamento climatico sta modificando radicalmente la migrazione degli uccelli. La<br />

definizione stessa di natura e di ciò che è considerato naturale è un atto culturale a<br />

tutti gli effetti. Fin dagli anni Ottanta, Teres Wydler ha individuato nella natura il suo<br />

campo d’indagine o meglio: l’esplorazione del contrasto tra la natura come forza primitiva<br />

che si oppone e sfugge all’uomo, e la natura come spazio artificiale e ibrido, che<br />

costituisce il nostro paesaggio di riferimento e lo spazio all’interno di cui ci muoviamo.<br />

L’esposizione si apre con un’installazione verticale ‹Rosas›, 1987/<strong>2023</strong>, composta<br />

da 30 rose essiccate fissate al muro con nastro adesivo nero che disegna un piano<br />

cartesiano. Le rose sono diventate delle coordinate, un insieme di punti su una superficie;<br />

l’effetto mortifero, vuoi per i fiori essiccati vuoi per il nero del nastro, domina<br />

la composizione. È una natura post-mortem anche quella dell’opera ‹Nat.Hist›, <strong>2023</strong>,<br />

un reportage fotografico sugli animali imbalsamati dell’American Museum of Natural<br />

History di New York, inseriti nello spazio museale che riproduce il loro habitat. Gli<br />

scatti, modificati in post-produzione dall’artista, presentano delle aree geometriche<br />

bianche che vanno a celare in parte l’immagine. Non è però la natura morta ad essere<br />

il collante dell’esposizione: l’installazione ‹Artifice in Nature / Nature in Artifice›,<br />

2002/<strong>2023</strong>, prende la forma di una casa ricoperta da un prato verde, situata tra<br />

frammenti di specchi. Il riferimento al paesaggista Gilles Clément e al terzo paesaggio<br />

– tutti quegli spazi abbandonati dall’uomo e di cui la natura si è riappropriata – è<br />

inevitabile. La natura riproduce se stessa nonostante l’intervento dell’essere umano.<br />

La mostra si chiude con l’installazione video ‹Aeons of Accumulations›, <strong>2023</strong>, in<br />

cui si vede un ammasso di alghe dalle infinite sfumature di colore, le prime forme di<br />

vita vegetale a popolare la terra. Uscita dall’esposizione mi sono ripromessa di rileggere<br />

un passo dell’autore Tomas Tranströmer che mi era tornato alla mente: «… la<br />

baia si è fatta strana – oggi per la prima volta da anni pullulano le meduse, avanzano<br />

respirando quiete e delicate … vanno alla deriva come fiori dopo un funerale sul mare,<br />

se le si tirano fuori dall’acqua scompare in loro ogni forma, come quando una verità<br />

indescrivibile viene fatta uscire dal silenzio e formulata in morta gelatina». L’unica<br />

cosa che possiamo fare, almeno qui nel museo, è osservare in silenzio.<br />

Regaida Comensoli, storica dell’arte. regaida.comensoli@usi.ch<br />

→ ‹Teres Wydler – Nature In Transit›, Museo Comunale d’Arte Moderna, Ascona, fino al 1.10.<br />

↗ museoascona.ch<br />

FOKUS // TERES WYDLER<br />

73


HINWEISE<br />

Logorama<br />

Animation — ‹Logorama› beginnt mit einer<br />

Grossaufnahme des Malibu-Logos. Wie auch in<br />

Spielfilmen üblich, zoomt die Kamera langsam<br />

weg und enthüllt die eigentliche Kulisse des<br />

Films. Ganz nach dem Motto «as seen on TV»<br />

sind die Palmen vor dem Sonnenuntergang Teil<br />

der animierten Realität. ‹Logorama› spielt in<br />

einer Welt besiedelt von Marken, deren Logos<br />

und Maskottchen. So zeigt die erste Aufnahme<br />

ein Panorama von Los Angeles, in dem alle<br />

Gebäude und Figuren dem einen oder anderen<br />

Markenauftritt entsprungen sind. Da fliegen<br />

MSN-Schmetterlinge durchs Bild, kurz bevor<br />

das Pringles-Maskottchen an der roten «Stop &<br />

Shop»-Ampel hält. Die Telefonmasten sind Telekom-Logos,<br />

Energizer beleuchtet die Strassen,<br />

und etwas später fallen Apple-Macintosh-Äpfel<br />

vom Baum. Das vordergründige Narrativ des<br />

Films folgt einer Verbrecherjagd, in die mehrere<br />

Michelin-Männchen, Ronald McDonald und<br />

das ehemalige Haribo-Kind verwickelt sind.<br />

Dabei jagt ein Wortspiel das andere und treibt<br />

die Geschichte voran oder verleiht ihr subtile<br />

Zweideutigkeit. ‹Logorama› spielt gekonnt mit<br />

den Logos, die sich schleichend in unserem<br />

Alltag eingenistet haben. Der Film scheut nicht<br />

davor zurück, die Bedeutung dieser Logos zu<br />

verdrehen und unsere Assoziationen infrage zu<br />

stellen. Dominique Marconi<br />

François Alaux, Hervé de Crécy, Ludovic<br />

Houplain · Logorama, 2009, 16’04’’<br />

↗ https://vimeo.com/10149605<br />

Siren Songs / Sinister Sirens<br />

Basel — Die Auseinandersetzung mit Sprache<br />

ist wie ein Sirenengesang: Unzählige<br />

Philosoph:innen, Linguist:innen, Sprach- und<br />

Sozialwissenschaftler:innen haben sich im<br />

Verlauf der Jahrhunderte mit ihr beschäftigt<br />

und danach gefragt, welcher Logik sie folgt, wie<br />

sie mit dem Denken und dem Handeln zusammenhängt<br />

und in was für einem Verhältnis sie<br />

zur Umgebung, zum Körper, zum Emotionalen<br />

oder Unartikulierten steht. Auch aktuell ist die<br />

Sprache wieder in aller Munde: Streitereien<br />

rund ums Gendern und darüber, was man alles<br />

noch sagen darf, dominieren den öffentlichen<br />

Diskurs, genauso wie Fake News und Verschwörungstheorien.<br />

Wie David gegen Goliath<br />

stellt sich die Ausstellung ‹Siren Songs / Sinister<br />

Sirens› im Kunstforum Baloise Park diesem<br />

theoretischen Koloss.<br />

Die Gastkuratorinnen Arianne Gellini und Linda<br />

Jensen vom Zürcher Kunstraum Last Tango haben<br />

sich für einen Ansatz entschieden, in dem<br />

sie der «Handlungsfähigkeit» oder «agency»<br />

von Sprache nachgehen. Darunter verstehen sie<br />

die «Fähigkeit … nach eigenen Kräften zu handeln<br />

und sich mit den dringlichen Realitäten,<br />

die uns umgeben, auseinanderzusetzen». Deutlich<br />

wird dieser Aspekt etwa in Nicole Bachmanns<br />

Arbeit ‹shell of hope, in cycles›, 2022.<br />

In der auf Video dokumentierten Performance<br />

sprechen und singen vier Performer:innen,<br />

während sie körperlich miteinander und mit<br />

der sie umgebenden Landschaft interagieren.<br />

Sie benennen und deklinieren Emotionen und<br />

lassen Schlagworte fallen wie «no center»,<br />

«sediments», «accept my multitude», «defeating<br />

ourselves» oder «care». Letzteres wird<br />

unangenehm oft wiederholt: «Do we really<br />

really really care?» Während in Bachmanns<br />

Arbeit die Handlungsfähigkeit in Bezug auf die<br />

Klimaerwärmung und Umweltverschmutzung<br />

im Zentrum zu stehen scheint, rückt Fiona<br />

Banner aka The Vanity Press mit ‹Bones›, 2002,<br />

die Sprache als Mittel der Gewalt und Diskriminierung<br />

in den Fokus: Unter einer zerbrochenen<br />

Glasscheibe ist eine Grafitzeichnung über und<br />

über mit Beleidigungen beschrieben, welche<br />

74 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


die Künstlerin selbst erfahren hat. Eine Referenz<br />

auf Sprache als häufig diskutiertes Mittel<br />

zur Erlangung von Selbstbewusstsein findet<br />

sich dagegen in Vittorio Santoros Arbeit ‹A<br />

Clear Scraped Mirror (Le miroir; Le psycopathe;<br />

La normalité)›, 2022: In Anlehnung an Jacques<br />

Lacans Spiegelstadium setzt der Künstler die<br />

Worte «Not I» und «Not Me» in ein verwirrendes<br />

Verhältnis zueinander und lenkt damit die Aufmerksamkeit<br />

auf das Selbstbewusstsein, die<br />

Verantwortung und das eigene Handeln. MV<br />

Marlene McCarty · Untitled (Bend Over Become<br />

Salvation), 1993; Mitchell Anderson · Join<br />

(the Great Peace March [Keith Haring, 1986]),<br />

<strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Kunstforum Baloise<br />

Park. Foto: Kilian Bannwart<br />

Vittorio Santoro · A Clear Scraped Mirror (Le<br />

miroir; Le psychopathe; La normalité), 2022,<br />

2 Spiegel, einer mit teils abgekratzter Silberbeschichtung,<br />

Bleistift auf Wand und Spiegelrückseite,<br />

36 x 32 x 0,6 cm. Foto: Kilian Bannwart<br />

→ Kunstforum Baloise Park, bis 27.10.<br />

↗ art.baloise.com<br />

David Lamelas<br />

Bozen — Die Fondazine Antonio Dalle Nogare<br />

hat durch ein ambitioniertes Programm mit<br />

Schwerpunkt auf internationaler, zeitgenössischer<br />

Konzeptkunst auf sich aufmerksam<br />

gemacht. Auf der Nord-Süd-Achse gelegen,<br />

befindet sie sich in einem 2018 eröffneten<br />

Neubau ausserhalb Bozens. Ein unglaublich<br />

inspirierender Ort, an dem die Architektur sich<br />

auf ebenso leichte wie durchdachte Weise<br />

mit der Kunst verschränkt. Der moderne Bau<br />

des Südtiroler Architekten Walter Angonese<br />

in Kooperation mit Andrea Marastoni vereint<br />

museale und private Räumlichkeiten. Die in den<br />

Hang gebaute Kubatur verschwindet praktisch<br />

im Fels, von aussen sichtbar sind kantige<br />

Einschnitte und grosse Fensteröffnungen. Die<br />

stimmige Farblage des Gebäudes verdankt sich<br />

dem verwendeten Gestein: Der ausgehobene<br />

Porphyr wurde vermahlen und als Beton für die<br />

Aussenwände wiederverwendet.<br />

Aktuell zeigt das Museum mit ‹I have to think<br />

about it› die erste institutionelle Soloschau<br />

in Italien von David Lamelas (*1946, Buenos<br />

Aires). Es ist der Versuch einer Retrospektive,<br />

doch Lamelas hat sich der Aufgabe durch das<br />

ironische titelgebende Motto entzogen, indem<br />

er einen Dialog mit Werken aus der Sammlung<br />

der Fondazione eingeht. Dennoch finden sich<br />

einige von Lamelas bekanntesten Stücken:<br />

‹Office of Information about the Vietnam War<br />

on Three Levels: The Visual Image, Text and<br />

Audio›, ein kritischer Kommentar zum Vietnam-<br />

Krieg, mit dem Lamelas 1968 auf der Biennale<br />

Venedig schlagartig bekannt wurde, wird mit<br />

Archivmaterial und einigen Objekten vergegenwärtigt.<br />

‹Gente di Milano›, bestehend aus<br />

einem 16mm-Farbfilm und elf Schwarz-Weiss-<br />

Fotografien, wird heute vielleicht weniger als<br />

das Zeit-Raum-Experiment wahrgenommen,<br />

als das es konzipiert war, denn als historisches<br />

Dokument eines bestimmten Zeitpunkts aus<br />

dem Jahr 1970: Lamelas stellte vor die Galerie<br />

eine Kamera, die vier Minuten lang alles aufnahm,<br />

was sich da ereignete. Dazu schoss er in<br />

regelmässigen Abständen elf Fotos, die uns in<br />

ihrer unaufgeregten Beiläufigkeit buchstäblich<br />

HINWEISE // ANIMATION / BASEL / BOZEN<br />

75


an ein anderes Jahrhundert erinnern. Lamelas<br />

versucht, unseren Blick auf Raum und Zeit zu<br />

schärfen und unsere Wahrnehmung damit zu<br />

sensibilisieren. Das gelingt ihm manchmal auch<br />

mit fast nichts, wie es im Booklet zur Schau<br />

heisst. Seine ortsspezifischen Arbeiten wie<br />

‹Corner Piece› (Umgestaltung einer Raumecke)<br />

oder ‹Pared Doblada› (Verwandlung einer Wand<br />

in ein verformbares Blatt Papier) wirken auf<br />

einer feinstofflichen Ebene und bleiben dafür<br />

umso länger in Erinnerung. PG<br />

David Lamelas · Office of Information About<br />

the Vietnam War on Three Levels: Visual Image,<br />

Text, and Audio, 1968, Biennale Venedig,<br />

Fotografie der Installation, Sammlung MoMA,<br />

New York, Courtesy Jan Mot, Brüssel<br />

David Lamelas · Corner Piece, 1965/<strong>2023</strong>,<br />

Ausstellungsansicht Fondazione Antonio Dalle<br />

Nogare, Bozen. Foto: Hannes Ochsenreiter<br />

→ Fondazione Antonio Dalle Nogare,<br />

bis 24.2.2024<br />

↗ fondazioneantoniodallenogare.com<br />

Chalet5<br />

Göschenen — Im zweiten Teil des Kunst- und<br />

Kulturprojekts ‹Ur(i)hütte› (→ KB 10/2022,<br />

S. 71/72) konstruieren Karin Wälchli (*1960) und<br />

Guido Reichlin (*1959) von Chalet5 inmitten der<br />

Alten Kirche von Göschenen ein Hüttenhotel<br />

der spielerischen Art. Göschenen schrieb 1882<br />

mit dem Bau des damals längsten Eisenbahntunnels<br />

der Welt Geschichte. Ein Tourismusstrom<br />

brachte Gäste aus Nah und Fern in<br />

eine stattliche Anzahl Dorfhotels mit noblen<br />

Namen wie De la Gare oder Grand Hotel. Aus<br />

dem stillgelegten Hotel Löwen liehen sich die<br />

Kunstschaffenden Mobiliar und Gemälde. Für<br />

ihr Hotel sprengten sie diese Zeitkapsel und<br />

vermengen nun das gastfreundliche Klima mit<br />

eigenen künstlerischen Projekten. In diesem<br />

Vorgehen entspinnt sich die soziologische<br />

Frage nach der Identität einer Bergbewohnerschaft,<br />

die mit dorfbaulichen Veränderungen<br />

konfrontiert wird.<br />

Das ‹Hüttenhotel Löwen› von Chalet5 ist aus<br />

Abfallholz gebaut. Durch ein plastisch bekröntes<br />

Portal mit einem marmorimitierenden<br />

Versatzstück aus der Serie ‹Gatekeeper›, 2009<br />

in Kairo entstanden, wird den Besucher:innen<br />

Einblick auf Bettvolants aus dem Hotel Löwen<br />

gewährt. Neugierig geht man an alten, bemalten<br />

Waschschüsseln entlang und erblickt die<br />

weitere Ausstattung: Ölgemälde und Lithografien,<br />

die orientalische Szenerien, Motive aus<br />

der Oper ‹Die Entführung aus dem Serail› sowie<br />

idealisierte antike Naturschilderungen zeigen.<br />

Diese für Gäste gedachten Sehnsuchtsorte<br />

kombiniert Chalet5 provokant mit brieflichen<br />

Bittstellungen aus dem Staatsarchiv, welche<br />

die schwierige ökonomische Lage der Hotellerie<br />

nach dem Ersten Weltkrieg spiegeln. Das<br />

Eintauchen in das ‹Hüttenhotel Löwen› wird<br />

mit dem Hinabsteigen in die Baustelle der<br />

zweiten Gotthardröhre verbunden. Analog der<br />

im Prozess begriffenen Fotoserie ‹Karin steht<br />

dazu›, ab 2006, zeigt die Installation an der<br />

Hüttenaussenwand stolze Mineure, die neben<br />

imposanten Verkabelungen oder dem Tunnelausgang<br />

posieren. Nach Antworten auf die<br />

lokale Identitätsfrage sucht das Künstlerduo<br />

76 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


nicht nur über die reiche Geschichte und Tradition,<br />

sondern auch über kulturelle Teilhabe, die<br />

sich unter anderem mit dem Thema Essen verbindet.<br />

So konnten Kinder aus der Region Teller<br />

mit lustvollen, fantasiereichen Menüs bemalen.<br />

Kätzchendonuts und Sushi hängen jetzt an der<br />

hölzernen Chorwand und erinnern an das internationale<br />

Flair, aber auch an die Solidarität,<br />

was beides schon immer in Göschenen existiert<br />

hat. Es ist zu hoffen, dass diese künstlerische<br />

Aufarbeitung auch in anderen Bergregionen<br />

Fuss fasst und nicht nur, so wie im Geschäftsmodell<br />

von Andermatt, Utopie bleibt. UM<br />

Chalet5 · Ur(i)hütte, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansichten<br />

Alte Kirche Göschenen<br />

→ Alte Kirche Göschenen, bis 1.10.<br />

↗ urihuette.ch<br />

L. und A. Robert / Gina<br />

Proenza / Sandrine Pelletier<br />

La Chaux-de-Fonds / Neuchâtel — Der Titel der<br />

Doppelausstellung des Neuenburger Maler-<br />

Brüderpaars Léopold und Aurèle Robert im<br />

Musée d’art et d’histoire in Neuenburg und im<br />

Musée des beaux-arts in La Chaux-de-Fonds<br />

spielt auf den unvollendeten Jahreszeitenzyklus<br />

von Léopold Robert (1794–1835) an, der<br />

vier verschiedene Orte in Italien umfasst hätte.<br />

Ausgebildet in Paris, etwa beim Klassizisten<br />

Jacques-Louis David, lebte der Künstler ab<br />

1818 in Italien, wo er «in romantischer Manier»<br />

wegen einer unerwiderten Liebe Suizid beging.<br />

Seinen Ruhm verdankt er auch seinem Bruder<br />

Aurèle (1805–1871), dessen Werk hier erstmals<br />

umfassend gewürdigt wird.<br />

Namhafte Leihgeber wie der Louvre bereichern<br />

die beiden Ausstellungen und zeigen die Qualität<br />

zeittypischer Sujets: Ein blumenbekränzter<br />

Wagen mit musizierendem Landvolk rollt durch<br />

das Frühlingsbild ‹Le Retour de la fête de la<br />

Madone de l’Arc, près de Naples› von 1827;<br />

beim Sommer ‹L’arrivée des moissonneurs<br />

dans les marais Pontins› von 1830 gruppieren<br />

sich vergnügte Erntehelfer. In ‹Le départ des<br />

pêcheurs de l’Adriatique›, dem 1834 entstandenen<br />

Winter, bangen hingegen Frauen dramatisch<br />

am Hafen.<br />

Zwischen dem Sommer- und dem Wintersaal<br />

in Neuenburg hat Sandrine Pelletier (*1976) ein<br />

zeitgenössisches ‹Intermezzo› geschaffen. Gewölbtes<br />

Parkett im oktogonalen Durchgangsraum<br />

gleicht entfernt einem Schiff, Spiegel<br />

evozieren eine Wasserfläche. Im ergänzenden<br />

‹Prélude› hat sie zerrissene Tapeten gemalt,<br />

welche die römischen Szenen rahmen. Im<br />

Abschlussraum ‹Epilogue› reichert sie die<br />

druckgrafischen Reproduktionen mit reingeschmuggelten<br />

Blättern an, die das damalige<br />

Schönheitsideal hinterfragen.<br />

In La Chaux-de-Fonds begibt sich Gina Proenza,<br />

(*1994, Bogotá) auf eine Spurensuche<br />

nach San Gimignano, wo der Herbst verortet<br />

gewesen wäre. In der Hügelstadt fiel ihr Blick<br />

auf die stets geschlossenen Fensterläden der<br />

HINWEISE // BOZEN / GÖSCHENEN / LA CHAUX-DE-FONDS/NEUCHÂTEL<br />

77


erühmten Türme. Dieses Motiv, das für sie<br />

das Gegenteil vom Gemälde als Fenster zur<br />

Welt darstellt, applizierte sie etwa auf einen<br />

Drachen, der in ihrem Video gen Himmel steigt,<br />

begleitet von den Klängen einer Kapelle, die<br />

Proenza durch den leeren Museumsraum paradieren<br />

liess – das Video davon entdeckt man in<br />

einer der grossen Raumplastiken.<br />

Kunsthistorisch ist es ein Gewinn, die Gebrüder<br />

Robert mit Katalog derart fundiert und gross<br />

auszustellen. Die zeitgenössischen Inserts<br />

haben hingegen eher atmosphärischen Charakter<br />

– so solide beide auch sind. AD<br />

Gina Proenza · L’Automne au Printemps,<br />

Ausstellungsansicht Musée des beaux-arts,<br />

La Chaux-de-Fonds. Foto: Gaspard Gigon<br />

Vuillard et l’art du Japon<br />

Lausanne — Édouard Vuillard (1868–1940)<br />

wäre begeistert: Das dichte Blattwerk der<br />

Kastanienbäume wirft ein ornamentales Schattenmuster<br />

auf den Rasen der Fondation de<br />

l’Hermitage. Die Bilder des Franzosen beinhalten<br />

häufig just solche dekorativen Flächen. Sie<br />

erinnern nicht zufällig an japanische Ukiyo-e-<br />

Drucke, die sich durch Negation der Tiefe, Einfachheit<br />

der Formen, flächige Ornamente und<br />

kräftige Farben auszeichnen. Für Vuillard, der<br />

viele solche Farbholzschnitte besass (selbst<br />

aber nie nach Japan reiste), war die japanische<br />

Kunst Anstoss, um neu über das Bilder-Machen<br />

nachzudenken. In Lausanne werden Vuillards<br />

Gemälde und Druckgrafiken nun Seite an Seite<br />

mit japanischen Werken, etwa von Utagawa<br />

Kunisada (1786–1864) und Utagawa Hiroshige<br />

(1797–1858), ausgestellt. Letztere eröffnen ein<br />

frisches Verständnis für den Avantgardisten<br />

und seine Handhabung von Flächigkeit. Die<br />

gezeigten Arbeiten von Vuillard geben seinen<br />

tastenden Blick gut wieder. In ‹Die blauen<br />

Hügel›, 1890, findet er die formale Einfachheit<br />

in einer Schweizer Landschaft und setzt die<br />

Bildebenen «à la japonaise» als akzentuierte<br />

Komposition in subtilen Grün- und Blautönen<br />

um. Das Resultat ist eine bemerkenswerte<br />

Synthese aus europäischen und fernöstlichen<br />

Gestaltungsprinzipien. So zeigt die Schau<br />

eindrücklich, was es heisst, wenn sich ein tiefer<br />

Eindruck in Ausdruck verwandelt. RD<br />

Sandrine Pelletier · Prélude, Intermezzo,<br />

Epilogue, Ausstellungsansicht Musée d’art et<br />

d’histoire, Neuenburg. Foto: Maciej Czepiel<br />

→ Musée des beaux-arts, La Chaux-de-Fonds,<br />

bis 12.11. ↗ mbac.ch<br />

→ Musée d’art et d’histoire, Neuchâtel,<br />

bis 12.11. ↗ mahn.ch<br />

Édouard Vuillard · Die blauen Hügel, 1900, Öl<br />

auf Karton, 42,5 x 68 cm, Kunsthaus Zürich.<br />

Foto: Kunsthaus Zürich<br />

→ Fondation de l’Hermitage, bis 29.10.<br />

↗ fondation-hermitage.ch<br />

78 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Mîrkan Deniz<br />

Lausanne — Schlau ist das, was Mîrkan Deniz<br />

in der Ausstellung ‹Frontières› zeigt. Schlau –<br />

das Wort kommt in meinen Notizen gleich<br />

zwei Mal vor. Ja, warum genau? Die Ausstellung<br />

im Musée Historique Lausanne nimmt<br />

den hundertsten Jahrestag des «Vertrags von<br />

Lausanne» zum Anlass, das komplexe Erbe<br />

des Friedensvertrags aufzuzeigen, mit dem die<br />

türkische Republik als souveräner Staat anerkannt<br />

wurde. Im Rahmen einer Präsentation,<br />

die geopolitische Zusammenhänge und Abläufe<br />

anhand von Bildern und Texten vermitteln<br />

muss, kommt den drei aktuellen Werken von<br />

Mîrkan Deniz die Rolle einer künstlerischen<br />

Intervention zu.<br />

Die Arbeit ‹Untitled (Out of place)› besteht<br />

aus einem Teppich, der vorgibt, die exakte<br />

Grösse des Perserteppichs nachzubilden, auf<br />

dem 1923 der Friedensvertrag unterzeichnet<br />

wurde. In Deniz’ Ausführung ist er in samtenem<br />

Schwarz gehalten und mit langen Fransen versehen.<br />

Inmitten der Ausstellungsfläche ähnelt<br />

der in Falten hingeworfene Tapis einer Tierhaut,<br />

die wie eine Beute darauf wartet, aufgeteilt zu<br />

werden, während die ausfransenden Seiten<br />

deutlich machen, dass auch vermeintlich klare<br />

Grenzen lange Fäden ziehen. Material, Textur<br />

und Farbe vermitteln auf emotionale Weise,<br />

was die nüchternen Worte und Jahreszahlen<br />

im Raum nicht schaffen. Es ist eine geglückte<br />

Koppelung, in der die thematische Abhandlung<br />

vom künstlerischen Zugang ebenso wie das<br />

Kunstwerk von der historischen Kontextualisierung<br />

profitiert.<br />

Die Intelligenz der Arbeiten von Deniz zeigt sich<br />

indessen nirgends deutlicher als bei ‹Masa›,<br />

einer Replik des Tisches, auf dem der Friedensvertrag<br />

damals unterzeichnet wurde. Das Original<br />

hatte Bundespräsident Pascal Couchepin<br />

2008 an die Türkei verschenkt. 2015 liess Deniz<br />

eine Kopie anfertigen, welche sie der Schweiz<br />

(bisher erfolgslos) als Geschenk anbot. Drei<br />

Antwortschreiben veranschaulichen, in welcher<br />

Rolle sich die offizielle Schweiz hinsichtlich<br />

des Lausanner Vertrags gern verstanden sehen<br />

möchte. So schreibt Bundesrat Didier Burkhalter,<br />

dass die Schweiz «weder an diesem<br />

Weltkrieg noch an den Verhandlungen beteiligt»<br />

gewesen sei und «lediglich als Gastgeber»<br />

der Gespräche fungiert habe. Die bemühte<br />

Distanzierung macht deutlich, dass der Vertrag<br />

von Lausanne weiterhin politische Sprengkraft<br />

besitzt. Geschickt verknüpft Deniz historische<br />

Gegebenheiten mit aktueller Politik. Eindrücklich<br />

demonstriert sie dabei das Potenzial von<br />

bildender Kunst – nicht als zahme Intervention,<br />

kleinlaute Fussnote oder übertriebene Persiflage,<br />

sondern als eigenständige und präzise<br />

Auseinandersetzung. RD<br />

Mîrkan Deniz · Masa, 2015/16; Untitled<br />

(300), Ausstellungsansicht Musée Historique<br />

Lausanne. Foto: Arnaud Conne<br />

Mîrkan Deniz · Untitled (Out of place), <strong>2023</strong>,<br />

Teppich, 350 x 350 cm, Ausstellungsansicht<br />

Musée Historique Lausanne. Foto: A. Conne<br />

→ Musée Historique, bis 8.10.<br />

↗ lausanne.ch/mhl<br />

HINWEISE // LA CHAUX-DE-FONDS/NEUCHÂTEL / LAUSANNE<br />

79


Dove Allouche<br />

Le Châble / Fionnay — Der französische Künstler<br />

Dove Allouche (*1972) erarbeitet seit Mitte<br />

der 1990er-Jahre ein Werk von wissenschaftlicher<br />

Präzision, das zwischen dem Sichtbaren<br />

und dem Unsichtbaren spielt. Er hat sein<br />

eigenes Periodensystem der Elemente in Form<br />

von 96 Farbfotografien erstellt. Inspiriert wurde<br />

er von den Worten des Arztes und Schriftstellers<br />

Oliver Sachs, der das Periodensystem als<br />

eine kosmische Treppe beschrieb, deren Stufen<br />

sowohl in den pythagoreischen Himmel als<br />

auch wieder hinunterführen. Unterstützt vom<br />

amerikanischen National Institute of Standards<br />

and Technology, erstellte der Künstler die Fotografien<br />

für sein Projekt ‹Tableau Périodique›<br />

mittels Spektroskopie, um die chemischen<br />

Elemente mit dem Licht, das sie aussenden, in<br />

Verbindung zu bringen. Die Lichtspektren der<br />

ersten dreissig Elemente werden diesen Sommer,<br />

auf Einladung des Musée de Bagnes und<br />

kuratiert von Jean-Paul Felley, als Fotografien<br />

auf Plakatwänden rund um das Ausgleichsbecken<br />

in Fionnay gezeigt.<br />

Durch langsame und wohlüberlegte Prozesse,<br />

in denen oft Technologien aus der Wissenschaft<br />

eine Rolle spielen, versucht der Künstler, das,<br />

was sich an der Grenze des Wahrnehmbaren<br />

befindet, zu materialisieren: «Wenn Materie<br />

verdampft wird, erzeugt sie eine kontinuierliche<br />

Energie, die sich in Form einer charakteristischen<br />

Wellenlänge ausbreitet. So<br />

hat jedes chemische Element sein eigenes<br />

Emissionsspektrum, das wie ein Fingerabdruck<br />

einzigartig ist. Daraus resultiert eine deutlich<br />

ausgeprägte monochromatische Strahlung, die<br />

als feine, farbige Streifen sichtbar wird, unterbrochen<br />

von schwarzen Bändern.» So erläutert<br />

Dove Allouche sein Interesse an den Strahlungswellen<br />

der Elemente. Daraus konstruiert<br />

er eine Reihe von Bildern mit feinen Lineamenten,<br />

geometrische Kompositionen, die an Codes<br />

erinnern. Ja, die Tafeln seines Periodensystems<br />

lassen sich im Kontext der Ausstellung am<br />

Damm des Wasserbeckens von Fionnay als<br />

eine kosmische Schrift lesen. Auch wenn die<br />

farbigen Linien von ‹Tableau Périodique› einem<br />

strengen wissenschaftlichen Prozess entspringen,<br />

sind sie vor allem als abstrakte Werke zu<br />

betrachten, die für die Vorstellungskraft jedes<br />

Einzelnen offen sind. Die Farben, die in den<br />

Spektren der Ausstellung in Fionnay visualisiert<br />

werden, finden sich – wenn wir den Kopf<br />

nach hinten neigen – über dem Himmel vom Val<br />

de Bagnes wieder. SO<br />

Dove Allouche · Tableau Périodique, <strong>2023</strong>,<br />

Ausstellungsansicht, Ausgleichsbecken<br />

Fionnay. Foto: Olivier Lovey<br />

Dove Allouche · Œuvre1 – Tableau Périodique,<br />

<strong>2023</strong>, Plakatdruck, 260 x 220 cm<br />

→ Ausgleichsbecken von Fionnay, bis 1.10.; mit<br />

Publikation ‹Dove Allouche – Periodic Table›,<br />

Amsterdam: Roma Publications, <strong>2023</strong><br />

↗ museedebagnes.ch<br />

80 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Marcel Dupertuis<br />

Peccia — Wie verhält sich die Materie zur<br />

Skulptur und diese sich zum Umraum? Mit<br />

Marcel Dupertuis hat das Centro Internazionale<br />

di Scultura in Peccia die richtige Person<br />

eingeladen, um für diese existenzielle Auseinandersetzung<br />

mit der Diversität der Materialien,<br />

ihren Manipulationsmöglichkeiten und<br />

ihrer Interaktion mit dem umliegenden Raum<br />

Antworten zu suchen. Der Künstler aus Vevey,<br />

den es früh nach Paris, Carrara, Milano und<br />

schliesslich Lugano und in die Bretagne zog,<br />

hat die Spielarten des zwei- und dreidimensionalen<br />

Experimentierens mit allen erdenklichen<br />

Materien erkundet wie wohl kaum ein anderer.<br />

Von linearen Chromstahlskulpturen über filigrane<br />

Gipsgeschöpfe zu Keramikfiguren oder mit<br />

Eisen versetzten Papiermaché-Gebilden, ohne<br />

natürlich den Marmor, die Malerei oder die Fotografie<br />

auszulassen, hat er sowohl Klassisches<br />

wie Unkonventionelles ausprobiert. Seine Expeditionen<br />

ins Reich des Raumes sind geprägt<br />

durch eindrückliche Offenheit, variantenreiche<br />

Schöpfungskraft und furchtloses Vorgehen<br />

eines Abenteurers, der sich weder um Konventionen<br />

noch um schnelle Erfolge schert, sondern<br />

konzentriert im Flow seiner persönlichen<br />

Interessen bleibt. Jüngster Beweis dieser tiefen<br />

Widmung ist das während der Residenz im CIS<br />

entstandene Werk ‹La Sinfonia di Peccia›: ein<br />

monumentales «Steinmännchen», das dem<br />

gegenüberliegenden Berg stolz trotzt. BF<br />

Wasser, Wolken, Wind<br />

Rorschach — ‹Wasser, Wolken, Wind› ist der Titel<br />

der Jubiläumsausstellung im Forum Würth,<br />

mit der sie elementare Wetterphänomene<br />

erkundet und zugleich der Frage nachgeht, wie<br />

Kunstschaffende in starren Medien Bewegung<br />

darstellen. So zeigt die kräftig flatternde,<br />

zum Trocknen aufgehängte Bettwäsche in der<br />

Malerei von Jonathan Green (*1955, Gardens<br />

Corner, US) den Wind, während Nicolas de Staël<br />

(1914–1955) mit einem veritablen Sandsturm<br />

am Strand alle Konturen verwischt und Wasser<br />

wie Wolken nur erahnen lässt. Und so unbarmherzig<br />

die Wellen um die schroffen ‹Westmännerinseln›<br />

von Werner Knaupp (*1936,<br />

Nürnberg) tosen, so beschaulich und frei von<br />

Verbauungen ist die ‹Bachszene bei Appenzell›<br />

von Carl Walter Liner (1914–1997). Nur ein<br />

Lichtfleck auf dem dunklen Wasser lässt Carl<br />

August Oesterby (1839–1930) zu, denn Wolken<br />

über schneebedeckten Bergen dominieren die<br />

‹Ansicht des Reundalfjord› – ein Föhntag am<br />

Urnersee? Unter die Wasseroberfläche begeben<br />

wir uns im beunruhigenden ‹Aquarium› von<br />

Norbert Tadeusz (1940–2011) mit perplexen<br />

Eisbären und verzweifelt strampelnden Menschen.<br />

Bei Jürgen Schmidt (*1955, Karlsruhe)<br />

ist die Unterwasserwelt hingegen farbenprächtig<br />

und wunderbar verschlungen. Wer daraus<br />

auftaucht, findet ein paar Schritte vom Haus<br />

entfernt die Uferpromenade, den Bodensee,<br />

Wolken und Wind. TS<br />

Marcel Dupertuis · La sinfonia di Peccia, <strong>2023</strong>,<br />

Ausstellungsansicht CIS, Peccia<br />

→ Centro Internazionale di Scultura, bis 31.10.<br />

↗ centroscultura.ch<br />

‹Wasser, Wolken, Wind›, Ausstellungsansicht<br />

Forum Würth, Rorschach. Foto: Würth Haus<br />

Rorschach<br />

→ Forum Würth, bis 16.2.2025<br />

↗ forum-wuerth.ch<br />

HINWEISE // LE CHÂBLE/FIONNAY / PECCIA / RORSCHACH<br />

81


Gift — Toxische Geschenke<br />

Samstagern — Stehen vier Sofas in der<br />

Landschaft. Aufrecht, wie Finger oder Handy-<br />

Antennen erheben sie sich senkrecht über<br />

der Wiese der Frohen Ussicht und geben dem<br />

in der Werbung so gerne verwendeten Begriff<br />

«Wohnlandschaft» eine ganz neue Interpretation.<br />

‹Quattro Stagioni of Compensation› heisst<br />

die Installation von Markus Müller (*1970) und<br />

ist Teil der Ausstellung ‹Gift› auf dem Hof von<br />

Martin Blum. Das Sofa, Zentrum des Wohnzimmers,<br />

Kirchenbank vor dem Fernsehaltar, Träger<br />

feierabendlicher Sitzkuhlen, die Welt nur ein<br />

Klick auf der Fernbedienung entfernt. Einst Teil<br />

der Aussteuer, ist es heute schnell wechselnden<br />

Moden unterworfen und wird entsorgt oder<br />

als «gratis zum Mitnehmen» auf das Trottoir<br />

gestellt. Vom «gift» (engl. für «Geschenk») zum<br />

Gift (für die Umwelt).<br />

Drei Positionen erweitern die schon bestehende<br />

und langsam wachsende Dauerausstellung<br />

auf dem aktiv bewirtschafteten Bio-Bauernhof.<br />

Nebst den Sofas begrüssen uns im Treibhaus<br />

die an Minions gemahnenden acht Larven von<br />

Pedro Wirz (*1981). Er hat sie dort für ‹The Long<br />

Nap› platziert, und sie harren unbeweglich<br />

ihres unvermeidlichen Endes. Ihre Körper aus<br />

ungebranntem Lehm vom Grund des hofeigenen<br />

Teiches bröckeln, sie könnten sich nur<br />

mit einer Häutung befreien. Sie bleiben aber<br />

Larven, so wie in der Landwirtschaft Larven von<br />

Insekten mit chemischen Häutungshemmern<br />

an ihrer Entwicklung gehindert werden.<br />

Ein eher flüchtiges Geschenk haben Tina<br />

Willimann (*1982) und Mayumi Arai (*1988)<br />

hinterlassen. In ‹The gift exercise / Invitation 8:<br />

Nitrogen› liessen sie Weltformat-Plakate im<br />

Diazotypie-Verfahren durch die Ammoniakdämpfe<br />

im hofeigenen Hühnerstall entwickeln.<br />

Die nicht lichtechten Drucke verblassen<br />

schnell, einzig die Schrift auf dem Exemplar im<br />

Hofladen ist noch schwach sichtbar.<br />

Das Wechselspiel zwischen den Bedeutungen<br />

des Wortes «Gift» gilt insbesondere für die<br />

Landwirtschaft. Sind künstliche Dünger und<br />

Insektizide ein Geschenk oder eine Bedrohung?<br />

Einerseits sind die heutigen Erträge ohne<br />

Chemie gar nicht mehr erreichbar, andererseits<br />

bleiben deren Hinterlassenschaften noch über<br />

Generationen im Boden oder im Trinkwasser<br />

zurück. Immer wichtiger werden daher neue<br />

Entwicklungen wie Permakultur oder Gründüngung,<br />

beides Bereiche, in denen erst wenig<br />

geforscht wird. Geschenke oder Gaben können<br />

also nicht immer gefahrlos entgegengenommen<br />

werden, und so sollte einem geschenkten Gaul<br />

vielleicht doch ins Maul geschaut werden. TS<br />

Markus Müller · Quattro Stagioni of Compensation,<br />

<strong>2023</strong>, vier Wohnlandschaften, Stahl,<br />

Masse variabel, Ausstellungsansicht Froh<br />

Ussicht. Foto: André Springer<br />

Pedro Wirz · The Long Nap, <strong>2023</strong>, Lehm vom<br />

Teichgrund, Textilien, Stroh, Kunststoff, Masse<br />

variabel, Ausstellungsansicht Froh Ussicht<br />

→ Froh Ussicht, Hof Blum, bis 29.10.<br />

↗ frohussicht.ch<br />

82 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Andrea Ehrat / Dorian Sari<br />

Schaffhausen — Kontraste prägen das Bild:<br />

Weiss kontra Schwarz. Wandarbeiten kontra<br />

Plastiken. Gegenständliche Abbilder und Objekte<br />

kontra abstrahierte Formen. Die Arbeiten<br />

von Dorian Sari (*1989) und Andrea Ehrat<br />

(*1971) haben wenig Gemeinsamkeiten. Sie in<br />

einer Ausstellung miteinander zu kombinieren<br />

ergibt dennoch Sinn. Das Ausstellungsformat<br />

‹Doppio› im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen<br />

entlehnt seinen Titel dem doppelten<br />

Espresso, und so wie dort das Koffein zweifach<br />

enthalten ist, wirkt auch die Zusammenschau<br />

der Positionen für beide als Verstärker von<br />

Form und Aussage.<br />

Andrea Ehrats Arbeitsmaterial ist Gips. Ein wiederkehrendes<br />

Element sind abstrahierte, meist<br />

einzelne, weibliche Brüste. Sie ragen hoch auf<br />

oder sind zu einer Dolde verwachsen, werden<br />

mit Stricken aus Naturmaterialien gebündelt,<br />

geknebelt, abgebunden. Auf den menschlichen<br />

Körper beziehen sich auch die verlängerten,<br />

deformierten Gliedmassen. Ein Haus auf<br />

Schlittschuhkufen oder auf einem Knie setzt<br />

deutliche Referenzen an den Surrealismus. Die<br />

in Zürich lebende Künstlerin mit Schaffhauser<br />

Wurzeln schöpft aus ihrer persönlichen Gedankenwelt<br />

und liefert dennoch allgemeingültige<br />

Kommentare zu den Zwängen und der Fragilität<br />

der menschlichen Existenz.<br />

Hier findet sich eine Schnittstelle zu Dorian<br />

Sari: Von dem in der Türkei geborenen, in Basel<br />

und Genf lebenden Künstler ist unter anderem<br />

eine schwarze Lederjacke zu sehen, der eine<br />

Pistole im Rücken sitzt. In der zehnteiligen<br />

Fotoserie ‹Surrender› trägt ein Mann eine<br />

Mütze mit einem kleinen Propeller. Dieser ist<br />

in verschiedenen Positionen abgelichtet, als<br />

könne er sich drehen, aber der Mann hebt nicht<br />

ab. Zu stark ist die Erdhaftung. Leichtigkeit<br />

und Fliegen bleiben eine Utopie. Der zu einer<br />

monumentalen, schwarzen Fläche erweiterte<br />

Oberkörper unterstützt die Schwere. Und<br />

die Reihung wiederholt das im Titel genannte<br />

«Aufgeben» immer aufs Neue. Auf noch fatalere<br />

Weise der Schwerkraft unterworfen ist der<br />

an einem Fuss aufgehängte Mann: In einem<br />

Schwarz-Weiss-Video baumelt er kopfüber<br />

endlose sieben Minuten unmerklich langsam.<br />

Das ausgelieferte Individuum wird bei Sari wie<br />

auch bei Ehrat in einer starken Ästhetisierung<br />

thematisiert. Die Reduktion auf Weiss bei ihr<br />

und auf Schwarz bei ihm sowie die Entrücktheit<br />

trotz der einwirkenden Kräfte sind die<br />

Schnittstellen zwischen den Welten der beiden<br />

Kunstschaffenden. KS<br />

‹Doppio V›, Ausstellungsansicht Museum zu<br />

Allerheiligen Schaffhausen. Foto: Dominik<br />

Zietlow<br />

→ Museum zu Allerheiligen Schaffhausen,<br />

bis 17.9.<br />

↗ allerheiligen.ch<br />

HINWEISE // SAMSTAGERN / SCHAFFHAUSEN<br />

83


Melike Kara<br />

St. Gallen — Grosseltern zu haben kann etwas<br />

Wunderbares sein. Wenn sie aus ihrer Kindheit<br />

und Jugend berichten, erklingt eine lange vergangene<br />

Zeit; sie beherrschen Kulturtechniken,<br />

die verloren gegangen sind; oft erzählen sie aus<br />

einer Heimat, die eine andere ist als die der<br />

Enkelgeneration. Auch für Melike Kara (*1985)<br />

ist ihre inzwischen verstorbene Grossmutter<br />

eine besondere Persönlichkeit – ihr hat sie die<br />

Ausstellung in der Kunst Halle Sankt Gallen<br />

gewidmet: ‹Emine’s Garden› wurzelt in Karas<br />

kurdischer Familiengeschichte und reicht weit<br />

darüber hinaus. Die in Köln lebende Künstlerin<br />

sammelt Fotografien aus ihrem familiären und<br />

erweiterten Netzwerk. Sie trägt damit einerseits<br />

zu einem Archiv der bisher nicht systematisch<br />

erfassten kurdischen Traditionen bei<br />

und generiert andererseits einen Bilderfundus<br />

für ihre eigene Arbeit. Ausgewählte Fotografien<br />

hat sie für die Ausstellung grossformatig<br />

ausgedruckt und auf dem Boden ausgelegt.<br />

Weisse Farbe überzieht wie ein milchiger<br />

Schleier die Bilder und gleicht sie einander an.<br />

So richtet sich die Aufmerksamkeit stärker auf<br />

die darüber ausgelegten Gipsornamente und<br />

die ebenfalls in der Horizontalen präsentierten,<br />

ungegenständlichen Gemälde. Aus der gesamten<br />

Installation spricht die Freude am eigenen<br />

kulturellen Erbe – mit spielerischer und doch<br />

grosser Geste verwandelt es die Künstlerin in<br />

eine zeitgemässe Form. KS<br />

Melike Kara · Emine’s Garden, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht<br />

Kunst Halle Sankt Gallen<br />

Foto: E. Sommer<br />

→ Kunst Halle Sankt Gallen, bis 24.9.<br />

↗ k9000.ch<br />

Wolfgang Laib<br />

Stuttgart — Kunst oder Heilkunst? So lauteten<br />

die Alternativen. Doch auch als Künstler hat<br />

Wolfgang Laib nie etwas anderes gemacht als<br />

das, «was ich als Arzt machen wollte – und<br />

nicht machen konnte. Ich denke, ich habe nie<br />

meinen Beruf gewechselt». Noch vor seinem<br />

Abschluss als Medizinstudent in den 1970ern<br />

hatte Laib begonnen, parallel zum Studium<br />

künstlerisch zu arbeiten. Früh erkannte er für<br />

sich, dass der Anspruch von Kunst nur sein<br />

könne, «die Welt zu verändern: hin zu etwas<br />

ganz anderem». Im Titel der grossen, in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Künstler entstandenen<br />

Retrospektive im Kunstmuseum Stuttgart<br />

klingt dieses Anliegen an: ‹The Beginning of<br />

Something Else›.<br />

Kunst als andere Heilkunst also: als eine Art<br />

ganzheitliche Medizin und als ein Tun im Einklang<br />

mit der Natur, in dem das menschliche<br />

Mass wieder zur Geltung gelangt. In Stuttgart<br />

markiert das ‹Reisfeld›, <strong>2023</strong> (wie eins auch<br />

2022 in Laibs Ausstellung im Kunstmuseum<br />

Chur zu sehen war) den Beginn des Parcours,<br />

der ausnahmsweise von oben nach unten<br />

verläuft. Tausende kleine Reishaufen – jeweils<br />

nur eine Handvoll Körner und eine Handspanne<br />

voneinander entfernt, ausgelegt von Laib<br />

persönlich –überziehen im dritten Stockwerk<br />

des Kunst-Kubus am Stuttgarter Schlossplatz<br />

in geometrischer Anordnung den riesigen Saal.<br />

Man kann die Installation, die ungeachtet ihrer<br />

Ausdehnung in der reduzierten Formensprache<br />

ganz nebenbei die Nähe von Laibs Kunst zur Minimal<br />

Art veranschaulicht, nur an den Rändern,<br />

entlang der Aussenmauern umgehen.<br />

Die Schau versammelt Arbeiten der wichtigsten<br />

Werkgruppen aus sämtlichen Schaffensphasen<br />

zu einer Art Gesamtkunstwerk. Beispielsweise<br />

hat Laib in die Installation mit den Reishaufen<br />

zwei seiner Treppenskulpturen und eine seiner<br />

Zikkurrats integriert. An anderer Stelle lässt<br />

sich ein grossflächiges Rechteck aus Kiefernblütenstaub<br />

auch aus einiger Höhe betrachten.<br />

Die ‹Stadt des Schweigens›, 2018–<strong>2023</strong>, versammelt<br />

in Form von Wachsskulpturen Architekturen<br />

aus unterschiedlichsten Kulturen.<br />

84 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Auch ein ‹Milchstein› von 1993 bereichert die<br />

Schau. Dazu Zeichnungen sowie auf zahlreichen<br />

Reisen entstandene Fotografien – und<br />

nicht zu vergessen der ‹Wachsraum› von 1989<br />

im Untergeschoss, einer von weltweit nur<br />

sieben Räumen dieser Art. Neben anderen<br />

Werken erweist sich der seit 2005 dauerhaft<br />

installierte, mit Bienenwachsplatten ausgekleidete<br />

Raum als synästhetisches, nämlich<br />

gleichermassen visuelles wie olfaktorisches<br />

Erlebnis. HDF<br />

Wolfgang Laib · Reisfeld, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht<br />

Kunstmuseum Stuttgart. Foto: Gerald<br />

Ulmann<br />

Lang/Baumann<br />

Teufen — Lang/Baumann arbeiten ortsspezifisch,<br />

in grossen oder sogar monumentalen<br />

Formaten und nicht selten mit permanenten<br />

Installationen. Eine Überblicksschau des<br />

Duos L/B alias Sabina Lang (*1972) und Daniel<br />

Baumann (*1967) ist also kaum möglich. Im<br />

Zeughaus Teufen funktioniert die Retrospektive<br />

trotzdem: Statt der Kunstwerke selbst<br />

sind 96 Modelle zu sehen. Sie leben von ihrer<br />

Materialität, dem Spiel zwischen Holz, Gips,<br />

Kunststoff, Pappe oder Metall, von den Spuren<br />

der Zeit und ihrem Stellvertretercharakter. Hier<br />

muss nichts perfekt sein, da dürfen auf den<br />

Rückseiten auch Notizen oder Klebstoffreste<br />

sichtbar sein. Eine eigens gefertigte, goldfarbene<br />

Installation ‹Comfort #21› wiederum<br />

bildet die Folie und die Bühne für die Modelle:<br />

Zwischen Decke und Boden eingepasst liegen<br />

den Wänden entlang drei luftgefüllte Schläuche<br />

übereinander. Sie lassen Fensternischen<br />

und Heizkörperverkleidungen verschwinden<br />

und bilden eine egalisierende Kulisse, sodass<br />

den Modellen der ungestörte Auftritt zukommt.<br />

Letztere entstehen seit 33 Jahren. An ihnen<br />

lassen sich Werkgruppen ablesen, es werden<br />

Farb- und Formvorlieben deutlich oder der<br />

Fokus auf den öffentlichen Raum. Es zeigt sich:<br />

Die Modelle sind mehr als nur ein Ersatz für die<br />

Originale, sie sind geeignete Anschauungs- und<br />

Studienobjekte «en miniature». KS<br />

Wolfgang Laib · Wachshaus, 1989, Kunstmuseum<br />

Stuttgart. Foto: Elisa Müller<br />

→ Kunstmuseum Stuttgart, bis 5.11.<br />

↗ kunstmuseum-stuttgart.de<br />

Lang/Baumann · 96 Modelle, Ausstellungsansicht<br />

Zeughaus Teufen. Foto: Daniel Ammann<br />

→ Zeughaus Teufen, bis 1.10.<br />

↗ zeughausteufen.ch<br />

HINWEISE // ST. GALLEN / STUTTGART / TEUFEN<br />

85


Let’s talk about the weather<br />

Venedig — Gewittrig, sintflutartig apokalyptisch,<br />

eisig und von schwefelhaltigen Emissionen<br />

industrieller Produktion eingetrübt kommt<br />

Natur in Hauptwerken von Giorgione, Poussin,<br />

Caspar David Friedrich und William Turner vor.<br />

Reproduktionen dieser Werke hängen an starkfarbigen<br />

Zwischenwänden im Erdgeschoss der<br />

Fondazione Prada, flankiert von Farbkarten,<br />

Graphen, Kurvendiagrammen und schriftlichen<br />

Auswertungen naturwissenschaftlicher Forschung.<br />

Die Ausstellung ‹Let’s talk about the<br />

weather›, die parallel zur Biennale Architettura<br />

läuft, versammelt all dieses Material, um die<br />

historischen Gemälde sowie zeitgenössische<br />

Kunst von Hans Haacke, Ursula Bieman,<br />

Goshka Macuga oder Paolo Cirio aus meteorologischer<br />

Perspektive zu betrachten.<br />

Damit führt die Fondazione Prada den Dialog<br />

und die Zusammenarbeit zwischen Kunst und<br />

Wissenschaft fort. Wie sehr dazu Publikationen,<br />

Vorlesungen, Gespräche sowie Kooperationen<br />

mit Szenografen und Hochschulen wie<br />

dem New Institute Centre for Environmental<br />

Humanities NICHE gehören, wird im Hauptsaal<br />

des ersten Obergeschosses deutlich. Eine<br />

themenspezifische Auswahl ist auf einem<br />

allseitig zugänglichen, rundum verspiegelten<br />

Tisch ausgebreitet, ergänzt um Laptops für<br />

Recherchen. In der Verlängerung dieser Achse<br />

mit Blick über den Canal Grande hängen ein<br />

Objekt des Künstlers Nick Raffel von der Decke,<br />

dessen Lamellen aus Balserholz einen sanften<br />

Luftzug erzeugen, sowie dicht an dicht Vivian<br />

Suters ungespannte Leinwände mit Spuren<br />

von Farbe, Erde und Pigmenten. Sie bringen<br />

eine Atmosphäre in das Piano nobile, die an<br />

das Reinigen und Trocknen von Wäsche erinnert,<br />

ein Ritual, das mit den über die Gassen<br />

gespannten Wäscheleinen auch im Stadtraum<br />

Venedigs präsent ist. Bei Suter handelt es sich<br />

um Baumwollstoffe, an denen die Natur und<br />

das Wetter Guatemalas mitgeschafft haben.<br />

Pointiert und selbstbewusst behauptet sich<br />

diese Form der Malerei in dem auf Repräsentation<br />

ausgerichteten Palazzo Ca’Corner della<br />

Regina – ein Palazzo, der wie ganz Venedig auf<br />

Stelzen steht und wechselnden Wasserständen<br />

zunehmend bedrohlich ausgesetzt ist.<br />

Trotzdem hängt das Original von Giorgiones<br />

‹Tempesta› aus dem frühen 16. Jahrhundert<br />

immer noch in der Galleria dell’ Academia. Die<br />

Ausstellung greift auf, wie kostbar und gefährdet<br />

zugleich Venedig als Lebensraum, Tourismusdestination<br />

und Ausstellungsort für eine<br />

Weltgemeinschaft ist. Darin liegt eine gemeinsame<br />

Verantwortung, in der die Kunstwelt nach<br />

Einschätzung von Kurator Dieter Roelstraete<br />

noch einiges aufzuholen hat. SM<br />

Goshka Macuga · Who Gave Us a Sponge to<br />

Erase the Horizon?, 2022, Ausstellungsansicht<br />

Fondazione Prada © ProLitteris. Foto: Marco<br />

Cappelletti<br />

Vivian Suter · Untitled, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht<br />

Fondazione Prada. Foto: Marco Cappelletti<br />

→ Fondazione Prada, bis 26.11.<br />

↗ fondazioneprada.org<br />

86 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Session 7<br />

Vevey — Die Fotobiennale Images Vevey<br />

betreibt seit 2016 auch ein Fotozentrum. Im<br />

L’Appartement im 2. Stock des Bahnhofs richtet<br />

es laufend Ausstellungen aus. Eine Reise<br />

in die «Ville des Images», die in der ‹Session 7›<br />

Arbeiten von vier Fotograf:innen zeigt, lohnt<br />

sich nur schon für Jeff Walls ‹A Sudden Gust of<br />

Wind (after Hokusai)›, 1993. Das Werk wird in<br />

der Edition von TBW Books noch genialer, als<br />

es schon ist! Das Motiv erscheint hier nicht in<br />

einem Leuchtkasten, sondern gedruckt auf 98<br />

blockartig formierten Blättern, die nur lose an<br />

der Wand befestigt sind. Wie im Bild die vier<br />

in eine Böe geratenen Figuren – darunter eine<br />

Dame mit Manuskript in der Hand –, werden sie<br />

hin und wieder selbst vom Wind erfasst.<br />

Anregend sind aber auch die komplementäre<br />

Bild-Text-Recherche Laia Abrils (*1986) ‹On<br />

Menstruation Myths›, 2021, und vor allem die<br />

intime Dokumentation ‹Each Poison, A Pillow›,<br />

2020, von Stefanie Mooshammer (*1998), in der<br />

sie sich mit der Alkoholsucht ihrer Mutter auseinandersetzt.<br />

Durch die gleissende Unschärfe<br />

ihrer Fotodrucke auf Textilfahnen bringt sie<br />

die Verführung des Alkoholrauschs eindrücklich<br />

zur Anschauung. Weiter zu sehen ist die<br />

gescheite Arbeit ‹Container›, 2022, von August<br />

Lignier (*1995): per Selbstauslöser lichtete er<br />

sich in einem Kubus ab und hielt so die Distanz<br />

zwischen Foto und Fotograf bildlich fest. KHO<br />

Gardiens du silence<br />

Vevey — Irgendwo muss man anfangen. Die<br />

Sommerschau des Musée Jenisch Vevey zu<br />

Bäumen als ‹Gardiens du silence› tut es bei<br />

Adam und Eva. Im Stich von Albrecht Dürer<br />

geht es jedoch um den Baum der Erkenntnis,<br />

der diese zwei ersten Menschen noch paradiesisch<br />

umfängt. Nach der Vertreibung aus<br />

dem Garten Eden wurde ihre Beziehung zur<br />

Natur komplizierter. In chronologischer Folge<br />

kann nachempfunden werden, wie Bäume bei<br />

Rembrandt noch in den Zusammenhang einer<br />

Landschaft eingebettete Erscheinungen waren<br />

und zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert,<br />

so bei Cézanne und Giacometti, zu Orten des<br />

Sublimen gerieten. Gegen den Schluss dann die<br />

klare Botschaft eines Giuseppe Penone oder<br />

Barthélémy Toguo: Es braucht nun Erkenntnis<br />

für unsere Interdependenz! Bestückt vor allem<br />

mit Druckgrafik aus den Eigenbeständen des<br />

Museums, die gemeinsam mit Literaturzitaten<br />

auf nachtblauen Wänden gehängt sind, ist<br />

‹Gardiens du silence› eine der bewegendsten<br />

Ausstellungen zurzeit. Sie wird im Pavillon de<br />

l’estampe mit der Schau ‹Figures du vivant› von<br />

Astrid de La Forest (*1962, Paris) wunderbar<br />

ergänzt. Angesiedelt zwischen Malerei und<br />

Druck, sind ihre Darstellungen auf Silhouetten<br />

von Landschaften, Flora und Fauna reduziert –<br />

jedoch höchst lebendig und evokativ. KHO<br />

Jeff Wall · A Sudden Gust of Wind (after<br />

Hokusai), 1993, Edition: TWB Books<br />

→ L’Appartement – Espace Images, bis 5.11.<br />

↗ images.ch<br />

Rembrandt van Rijn · Landschaft mit drei<br />

Bäumen, 1642, Radierung, Kaltnadel und<br />

Stichel auf Velinpapier, Musée Jenisch Vevey.<br />

Foto: Antonio Maniscalco<br />

→ Musée Jenisch Vevey, bis 29.10.<br />

↗ muséejenisch.ch<br />

HINWEISE // VENEDIG / VEVEY<br />

87


Arthur Jafa<br />

Zürich — Die Grenzen zwischen Assoziation,<br />

Suggestion und Evokation sind fliessend,<br />

besonders in Bezug auf bewegte Bilder. Bestimmte<br />

Sequenzen bleiben uns im Gedächtnis<br />

haften, entwickeln eine besondere Bedeutung.<br />

Der Hund im Pixar-Film ‹Up›, der sich von den<br />

Eichhörnchen ablenken lässt, ein abbrechender<br />

Eisberg, der tosend ins Wasser stürzt.<br />

Andere brennen sich ins kollektive Gedächtnis<br />

ein: JFK erschossen in seinem Wagen, die<br />

explodierende Challenger, Mickey Mouse als<br />

Zauberlehrling mit Eimer und Besen. Doch<br />

welche Bildfolgen sind persönlich, welche<br />

kennen wir im globalen Norden, welche sind<br />

kulturell prägend, aber nicht unbedingt universal?<br />

Arthur Jafa unterläuft diese Trennungen in<br />

seinen Werken konsequent, schafft Bildessays<br />

von hypnotischer Kraft, in denen er mittels<br />

gefundenem Material radikal Subjektives mit<br />

dem kollektiven Erfahrungszusammenhang des<br />

Schwarzen Amerika kollidieren lässt. Bereits<br />

vor zehn Jahren montierte er so ein schnell<br />

geschnittenes Assoziationsmonster namens<br />

‹Apex›. Aus den damaligen 8 Minuten hat er nun<br />

eine stark verlangsamte Version von 30 Minuten<br />

geschaffen. ‹SloPEX› im Luma Westbau ist<br />

nicht weniger herausfordernd, weniger monumental,<br />

weniger hermetisch. Die Entdeckung<br />

der Langsamkeit in den Assoziationsketten<br />

erlaubt den Besucher:innen jedoch ein tieferes<br />

Eintauchen in die Suggestionen und Evokationen<br />

der Bildwelten. DCH<br />

Plakate aus dem Iran<br />

Zürich — Der jüngste Aufstand der Zivilgesellschaft<br />

und dessen brutale Unterdrückung<br />

im Iran ist auch ein Kampf der Bilder. Memes<br />

und TikTok-Videos sind wichtige Elemente des<br />

Widerstandes, illegale Plakate und Propagandaposter<br />

werden an Wände geklebt und wieder<br />

entfernt, offizielle Porträts des herrschenden<br />

Klerus mit der Spraydose kritisiert. Das Museum<br />

für Gestaltung Zürich hat eine der grössten<br />

Sammlungen von historischen und zeitgenössischen<br />

Plakaten aus dem Iran und zeigt ihre<br />

transkulturelle Kraft in einer Schau, die in den<br />

zeithistorischen Rahmen passt. Die Tiefe der<br />

persischen Geschichte, islamische Kalligrafie<br />

und Miniaturmalerei amalgamieren in der<br />

dicht gehängten Ausstellung mit westlichen<br />

Elementen und Typografien, mit Einflüssen aus<br />

Ostasien und visuellen Anordnungen, die aus<br />

dem religiösen Spannungsfeld von Bild-Tabu<br />

und -Opulenz entstehen. Erstaunlich, dass sich<br />

aus diesem Tohuwabohu so etwas wie eine<br />

gestalterische Handschrift herauslesen lässt,<br />

dass grafische Welten und eine Poetik entstehen,<br />

die für postmigrantische, transkulturelle<br />

Gesellschaften wie die unsere zukunftsweisend<br />

sein könnten. Der Kampf der Bilder, der<br />

sich in der Ausstellung auf den Bildschirmen in<br />

Social-Media-Kanälen aus dem Iran darstellt,<br />

müsste eigentlich auch der unsere sein. DCH<br />

Arthur Jafa · SloPEX, 2022, Video, 33’8’’,<br />

Ausstellungsansicht Luma Westbau, Zürich.<br />

Foto: Nelly Rodriguez<br />

→ Luma Westbau, bis 17.9. ↗ westbau.com<br />

Pedram Harby · Where Were You on January<br />

8 th ? By Amir Reza Koohestani, 2008<br />

→ Museum für Gestaltung, Toni-Areal,<br />

bis 29.10. ↗ museum-gestaltung.ch<br />

88 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Der Modulor<br />

Zürich — Aus den Regeln der Natur liessen<br />

sich für alle Dinge dieser Welt die richtigen<br />

Proportionen ableiten: Daran glaubte Le Corbusier,<br />

als er sein eigenes Masssystem ‹Modulor›<br />

propagierte. Dieses System, entwickelt ab<br />

1943, mehrheitlich 1945, wendete er für Tische,<br />

Stühle und seine eigenen Bauten an, auch für<br />

das berühmte Heidi Weber Museum / Centre<br />

Le Corbusier (so der Name bis 2014) am Zürichhorn,<br />

das die Galeristin Heidi Weber basierend<br />

auf seinen und ihren eigenen Ideen bauen liess.<br />

Dieses Jahr zeigt der Pavillon Le Corbusier, wie<br />

der Bau heute heisst, eine Ausstellung über<br />

ebendieses Thema.<br />

Die Schau greift auf alle möglichen Medien und<br />

Referenzen aus: Im Obergeschoss beispielsweise<br />

zeigt ein kleiner, aber feiner Bereich<br />

Fotografien von René Burri, der mit seiner<br />

Kamera eine Vielzahl von Le Corbusiers Werken<br />

eingefangen hat. Ebenfalls gibt es dort eine Replik<br />

des Männerkörpers des Kouros von Volomandra,<br />

auch bekannt als Attika, der 560 v. Chr.<br />

einem exakten Proportionengitter folgend<br />

konstruiert wurde und nun mit abgebrochenem<br />

Penis auf eine Erklärtafel des Corbusianischen<br />

Systems von 1951 blickt. Richtig üppig wird es<br />

im Erdgeschoss, wo sieben mehr oder weniger<br />

lebensgrosse und sechs kleinere figürliche,<br />

allesamt vollbusige Plastiken die Referenz der<br />

menschlichen Physiognomie illustrieren – alle<br />

aus dem benachbarten Atelier von Hermann<br />

Haller, das gerade renoviert wird und deshalb<br />

eine Dépendance brauchte. Le Corbusier hätte<br />

bestimmt nichts gegen diese füllige Ergänzung<br />

der ansonsten didaktisch ausgerichteten Ausstellung<br />

gehabt.<br />

Die Hauptsache allerdings wird im Untergeschoss<br />

abgewickelt, wo die Wände viel Platz für<br />

das klassische Ausstellungsformat bieten: Hier<br />

wird die Herleitung und Anwendung des Modulors<br />

in allen ästhetischen Aspekten wunderbar<br />

anschaulich gemacht. Erst in der Bibliotheksnische<br />

findet Ernst Neufert Erwähnung: Dessen<br />

Oktameter, eine rigide und allumfassende<br />

Mass ordnung im 1,25-Meter-Raster, wurde im<br />

nationalsozialistischen Deutschland sozusagen<br />

verordnet. Er stellt den historischen Kontext.<br />

Le Corbusiers Modulor war an antiken Vorbildern,<br />

der Natur und dem goldenen Schnitt angelehnt,<br />

und gleichzeitig war er ein Gegenentwurf<br />

zur Nazi-Massordnung. Hier verpasst die<br />

Ausstellung die Chance, den Modulor in seiner<br />

politischen Dimension zu zeigen. Obwohl sich<br />

Le Corbusier dem Vichy-Regime anbiederte und<br />

seine politische Haltung wechselhaft war, hätte<br />

dieser Bezug der ästhetisch inspirierten Schau<br />

eine weiterreichende Bedeutung gegeben. SvF<br />

Le Corbusier · Le Modulor, 1950/1956, Lithografie,<br />

Steindruckerei Wolfensberger, Zürich<br />

© FLC/ProLitteris<br />

Karl Blossfeldt · Wurmfarn (Aspidium filix mas),<br />

Junge gerollte Blätter in 4-facher Vergrösserung,<br />

aus: Urformen der Kunst, Berlin 1928<br />

→ Pavillon Le Corbusier, bis 26.11.<br />

↗ pavillon-le-corbusier.ch<br />

HINWEISE // ZÜRICH<br />

89


BESPRECHUNGEN<br />

Forever Young — Die Langmatt plant für die Zukunft<br />

Ein Kunst- und Wohnmuseum, das vom Charme des Privaten<br />

zehrt: Das ist die Langmatt, wo dank dem Sammlerehepaar<br />

Brown ab 1908 die französischen Impressionisten einzogen. Vor<br />

der Sanierung und dem Rettungsverkauf von ein bis drei Bildern<br />

treten sie – ‹Forever Young› – nochmals ungeschmälert auf.<br />

Baden — Eine Entdeckung, ein Traumhaus, un lieu exceptionel: So haben es Besucher:innen<br />

ins Gästebuch der Langmatt geschrieben. Von aussen erscheint die<br />

1901 von Karl Moser erbaute und wenig später um die Bildergalerie erweiterte Villa,<br />

eingebettet in einen prächtigen Garten, noch immer wie aus einem Guss. Innen präsentiert<br />

sie sich als Konglomerat, zusammengewachsen aus den Sammelleidenschaften<br />

von Sidney und Jenny Brown-Sulzer – Steingut, Silber, Porzellan, Möbel,<br />

Bücher, allem voran Gemälde –, und spiegelt den Wandel vom verhältnismässig formstrengen<br />

Moser zur eher verspielten Französisierung einzelner Räume.<br />

Dieses Viele, intim Beseelte, liebevoll Gepflegte in überschaubarem Rahmen erleben<br />

zu können kommt bei den Menschen an, seit 33 Jahren; dank Direktor Markus<br />

Stegmann seit 2015 immer mehr. Doch das Haus, das nicht als Museum gebaut und<br />

noch nie grundlegend saniert wurde, ist in die Jahre gekommen. Dass es und mit ihm<br />

eine der ersten und bedeutendsten Impressionismus-Kollektionen der Schweiz bewahrt<br />

werden muss, steht ausser Frage. Dass das vorhandene Geld dazu nicht ausreicht,<br />

leider auch. Die Pläne für Sanierung, Umbau und Erweiterung (2024/25) haben<br />

alle Hürden genommen, nur für die Betriebsjahre danach fehlt, allen Anstrengungen<br />

zum Trotz, das Kapital. Letztes Mittel, um das Stiftungskapital zu äufnen und 40 Millionen<br />

Franken für die nächsten zehn Jahre aufzutreiben: der Verkauf eigener Werke.<br />

Höchstens drei sollen es sein und keine Hauptwerke der Sammlung.<br />

Vor dem Bilderverkauf und der Gesamtsanierung zieht, wie im Jahresbericht angekündigt,<br />

«die Langmatt noch einmal alle Register», mit Veranstaltungen, Ausstellungen<br />

zeitgenössischer Kunst – und der Präsentation ihrer bedeutendsten Werke –<br />

Cézanne, Pissarro, Monets Eistreiben, Degas’ Frauenakt, Kleines und Grosses von<br />

Renoir, den die Browns besonders liebten. Renoir ist reich vertreten mit Zauber- und<br />

Zuckerwerk; gut denkbar, dass von ihm etwas verkauft werden könnte. Notfalls liessen<br />

sich auch ein paar Äpfel von Cézanne entbehren. Ob damit die Rechnung aufgeht?<br />

Empörung ist angesichts der speziellen Umstände jedenfalls nicht angesagt.<br />

Ein Bilderverkauf scheint die vernünftigste, ehrlichste Lösung. Die fehlenden Originale?<br />

Die liessen sich in der neuen Sammlungspräsentation einbauen und würden,<br />

anwesend abwesend, die Geschichte der Langmatt fortschreiben. Angelika Maass<br />

→ ‹Forever Young – Die bedeutendsten Bilder der Langmatt›, Museum Langmatt, bis 10.12. ↗ langmatt.ch<br />

90 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Forever Young, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansicht Museum Langmatt, Baden<br />

BESPRECHUNGEN // BADEN<br />

91


Out of the Box — Zeitbasierte Medienwerke und Architektur<br />

Zwanzig Jahre nach Eröffnung des Schaulagers bieten die zwei<br />

Ausstellungsgeschosse Raum für Varianten von White Cubes<br />

und Black Boxes, um vorrangig zeitbasierte Sammlungswerke<br />

zu zeigen. Ausgangspunkt der Präsentation sind die Lagerräume<br />

als eigens für das Schaulager konzipierter Raumtypus.<br />

Basel / Münchenstein — Schlicht und funktional kommen die Lagerräume daher, die<br />

in den drei Obergeschossen des Schaulagers einheitlich entlang von Korridoren angeordnet<br />

sind: Betonboden, weisse Wände und ein Deckenraster mit Leuchtstoffröhren<br />

als Grundausstattung, um Kunst offen zu lagern. Aktuell aber offenbart sich beim<br />

Betreten des Gebäudes auf den ersten Blick eine Vielzahl von aussen weiss gestrichenen<br />

Raumquadern. Keine «Box» ist identisch mit der anderen puncto Volumen,<br />

Höhe, Eingangssituation. Orientierung bietet ihre Anordnung zueinander als stadtähnliches<br />

Gefüge aus Gassen und Plätzen. Alle Boxen und Anordnungen im räumlichen<br />

Setting entwickelten die Kurator:innen gemeinsam mit den insgesamt 25 international<br />

renommierten Künstler:innen, von denen Werke für die Gruppenausstellung<br />

‹Out of the Box› ausgewählt wurden. Leitend war der Impuls, sich forschend mit den<br />

Installationsanweisungen vertraut zu machen und im Wissen um jüngste Präsentationen<br />

mit den Künstler:innen auszutauschen.<br />

So wurde etwa entschieden, Tacita Deans Film ‹Paradise›, 2021, in einem Rundbau<br />

zu präsentieren und zwei Bühnenbild-Entwürfe für ihr ‹Dante Project› – eine Ballettaufführung<br />

– in nächster Nähe dazu: auf der Front der Box, in der Jane und Louise<br />

Wilsons Videoinstallation ‹Gamma›, 1999, erstmals in digitalisierter Version gezeigt<br />

wird, und auf der Fläche direkt unter dem monumentalen Foyer. Klara Lidéns Performance-basierte<br />

Arbeiten sind unter anderem als Projektion unter der Treppe zu sehen,<br />

was das anarchische Moment ihres Einsatzes von Körper im öffentlichen Raum<br />

verstärkt. Die 2013 angekaufte Arbeit ‹Ravel, Ravel› von Anri Sala wird auf Vorschlag<br />

des Künstlers in der adaptierten Fassung ‹Ravel, Ravel Interval› von 2017 gezeigt:<br />

Anders als bei der Erstpräsentation im Deutschen Pavillon auf der Venedig-Biennale<br />

2013 sind die zwei Projektionsleinwände nicht übereinander, sondern hintereinander<br />

angeordnet, sodass der Echo- und Paarlauf zwischen zwei Interpretationen von<br />

Maurice Ravels ‹Sonate für die linke Hand› akustisch erfahrbar wird. Der Eingang der<br />

schallreduzierten Box führt jede Person gezielt in diesen «Raum» gesteigerter Gegenwart<br />

und der Erfahrung von Differenz, die zum kritischen Denken anregt.<br />

Dieser Einsatz des Schaulagers für massgeschneiderte Projektionsräume kontrastiert<br />

mit dem Ansatz, Video als Medium globaler Kommunikation zu verstehen und<br />

zeitbasierte Medienkunst wie anlässlich der Schau ‹Signals› im New Yorker MoMA in<br />

einem Grossraum und im Streaming zu zeigen. Stefanie Manthey<br />

→ ‹Out of the Box›, Schaulager, bis 19.11. ↗ schaulager.org<br />

92 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Anri Sala · Ravel Ravel Interval, 2017, 2-Kanal HD-Videoprojektion, 2 transparente Leinwände,<br />

14-Kanal-Toninstallation, Farbe, 20’45’’ © ProLitteris, Ausstellungsansicht Schaulager. Foto: Gina Folly<br />

Gary Hill · Circular Breathing, 1994, 5-Kanal-Video, s/w, Stereoton, Emanuel Hoffmann-Stiftung,<br />

Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel © ProLitteris. Foto: Victor & Simon / Joana Luz<br />

BESPRECHUNGEN // BASEL/MÜNCHENSTEIN<br />

93


Letizia Battaglia — Eindringliche Bilder einer mutigen Kämpferin<br />

Brutal ermordete Cosa-Nostra-Opfer, Staatsbegräbnisse, Mafia-Maxiprozesse.<br />

Jungs beim Killerspiel, Mädchen und Mütter<br />

mit melancholischem Blick. Kaum eine Fotografin rückt die Widersprüche<br />

der blutigen Mafiakriege in den 1970ern, 1980ern<br />

prägnanter und unerschrockener ins Bild als Letizia Battaglia.<br />

Genua — 2017 reihte die New York Times Letizia Battaglia unter die elf einflussreichsten<br />

Frauen der Welt ein. Der Palazzo Ducale in Genua widmet ihr nun, ein<br />

Jahr nach ihrem Ableben, eine grosse Ausstellung. Battaglia bedeutet Schlacht: ein<br />

Name, ein Programm! Die Fotojournalistin aus Palermo war schon als Kind feinfühlig<br />

und kämpferisch zugleich. Als sie im von Männergewalt dominierten Sizilien von<br />

ihrem Vater eingesperrt wurde, flüchtete sie mit 16 Jahren ins Familienleben mit<br />

drei Töchtern und später aus dem Gefängnis der Ehe nach Mailand, wo sie die Fotografie<br />

entdeckte. Von einer steten inneren Unruhe gehetzt, raste Battaglia während<br />

Jahrzehnten als Reporterin der Tageszeitung L’Ora mit ihrer Vespa durch Palermo<br />

und lichtete von der Mafia ermordete Richter, Polizisten, Mafiosi, Unternehmer und<br />

Politiker in ihrer frischen Blutlache liegend ab. Sie dokumentierte mutig Mafia-<br />

Monsterprozesse und Beerdigungen der Cosa-Nostra-Opfer. Aber Battaglia zeigte<br />

auch die humane, melancholische und poetische Seite Palermos. Sie tauchte tief in<br />

die Armenquartiere ein, wo sie mit Vorliebe die Mädchen ablichtete: beim Anprobieren<br />

von Kleidern, beim Ballspielen, in der Strasse posierend. Und die Familien: eine<br />

Frau, die mit ihren Kindern das Bett nie verlässt, das Kleinkind, dem eine Ratte den<br />

Finger abgeknabbert hat, mit Pistolen hantierende Jungs. Battaglias soziales Engagement<br />

ging über die Fotografie hinaus. Sie gründete die Zeitschrift Grandevù wie<br />

auch die Edizione della Battaglia, und sie politisierte im Gemeinderat von Palermo<br />

und später als Regionalabgeordnete.<br />

Ihre schwarz-weissen Bilder sind streng komponiert. Weitwinkel wechseln ab mit<br />

Nahaufnahmen; oft dominieren schräge Linien, welche die permanente Instabilität<br />

der gesellschaftlichen Situation zum Ausdruck bringen. Der Kurator Paolo Falcone<br />

meint im Katalogtext, Battaglias Bilder hätten «die visuelle Potenz von Weegee und<br />

die expressive Humanität von Dorothea Lange». Battaglia hat einige weltberühmte<br />

Bilder geschossen. Der Blick durch das Auto fenster auf den vor Frau und Tochter ermordeten<br />

sizilianischen Regionalpräsidenten Piersanti Mattarella, Bruder des aktuellen<br />

Staatspräsidenten, ist eines. Ein anderes das des später auch ermordeten<br />

Richters Giovanni Falcone am Begräbnis des Mafiaopfers General Dalla Chiesa vor<br />

einer Reihe strammstehender Carabinieri. Für Battaglia war Fotografie ein Instrument<br />

im Gesellschaftskampf, an dem sie fast zerbrach. «Ich bin eine von jenen, die<br />

es auch hätte nicht schaffen können.» Barbara Fässler<br />

→ ‹Letizia Battaglia – sono io›, Palazzo Ducale, bis 1.11. ↗ palazzoducale.genova.it<br />

94 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Letizia Battaglia · Der Richter Giovanni Falcone an der Beerdigung des Generals Carlo Alberto Dalla<br />

Chiesa, Palermo, 1982. Foto: Archivio Letizia Battaglia<br />

Letizia Battaglia · Die Kinder spielen mit den Waffen, die sie am 2. November, dem Tag der Toten, von<br />

den Eltern geschenkt bekommen haben, Palermo, 1986. Foto: Archivio Letizia Battaglia<br />

BESPRECHUNGEN // GENUA<br />

95


Magdalena Abakanowicz / Elsi Giauque — Am Faden<br />

Magdalena Abakanowicz war bekannt für riesige dreidimensionale<br />

Textilarbeiten. Die in Kooperation mit der Londoner Tate<br />

organisierte Schau in Lausanne zeigt nun weit mehr von dieser<br />

beeindruckenden Karriere einer Künstlerin und assoziiert mit ihr<br />

einen grossen Namen der Schweizer Textilkunst: Elsi Giauque.<br />

Lausanne — Wussten Sie das? Lausanne war einst ein internationales Schaufenster<br />

für zeitgenössische Textilkunst. Dank dem französischen Textilkünstler Jean Lurçat<br />

und dem Kunstliebhaber- und Galeristenpaar Pierre und Alice Pauli fand zwischen<br />

1962 und 1995 in der Waadtländer Hauptstadt eine Biennale der Tapisserie statt.<br />

Zehnmal nahm die polnische Künstlerin Magdalena Abakanowicz (1930–2017) daran<br />

teil, wodurch dauerhafte Kontakte und Freundschaften mit dem lokalen Sammlerund<br />

Mäzenatenmilieu entstanden. Heute bewahrt allein die Fondation Toms Pauli,<br />

die ihren Sitz im MCBA Lausanne hat, 50 Werke von Abakanowicz auf – eines der<br />

wichtigsten Konvolute der Künstlerin ausserhalb Polens. Es wird nun zusammen mit<br />

internationalen Leihgaben in einer Ausstellung vorgestellt.<br />

Die ersten Räume sind Abakanowiczs frühen Arbeiten aus den 1950er- und<br />

1960er-Jahren und ihren experimentellen Webarbeiten – vor allem Wandarbeiten –<br />

gewidmet, die aussergewöhnliche Formen, Strukturen und Materialien aufweisen.<br />

Nach und nach lösten sich ihre Werke von der Wand und nahmen ihren Platz im Raum<br />

ein, bis ihre ‹Abakan› ihr in den 1970ern zu internationaler Bekanntheit verhalfen:<br />

Die gewebten, hängenden Skulpturen mit organischen Formen wirken kraftvoll und<br />

geheimnisvoll, vermitteln aber auch ein Gefühl von Schutz. Bevor sie sich an der<br />

‹Raumskulptur› versuchte, wandte sich Abakanowicz der Darstellung des Menschen<br />

zu: Ihre Abgüsse aus Leinenstoff von kopflosen Körpern, Rücken, Beinen oder Armen<br />

bilden in Lausanne ein faszinierendes Ensemble.<br />

Spontan würde man das Werk von Elsi Giauque (1900–1989) als Kontrapunkt zu<br />

Abakanowiczs Welt empfinden: Die bunten geometrischen Kompositionen dieser<br />

wichtigen Vertreterin der Neuen Schweizer Tapisserie, die im ersten Stock präsentiert<br />

werden, spielen mit Transparenz und Leichtigkeit. Giauque übertrug die konstruktivistischen<br />

Prinzipien ihrer Lehrer:innen Sophie Taeuber-Arp und Otto Morach<br />

auf Textilien. Als sie 1969 auf der 4. Biennale in Lausanne ihr ‹Elément virtuel spatial›,<br />

eine Installation mit variabler Konfiguration aus mit Ketten bespannten Rahmen,<br />

vorstellte, zeigte Abakanowicz ihren ‹Abakan rouge›, eine ganz andere Richtung<br />

der Textilkunst. Doch verbindet die befreundeten Künstlerinnen ihre Pionierarbeit,<br />

ihr leidenschaftliches Spiel mit den unterschiedlichsten Texturen und Materialien<br />

(Maisblätter für Giauque, Rosshaar für Abakanowicz) und ihre unendliche Suche<br />

nach Licht und Schatten in der Kunst der Tapisserie. Ingrid Dubach-Lemainque<br />

→ ‹Magdalena Abakanowicz – Territoires textiles›, Musée cantonal des Beaux-Arts, bis 24.9. ↗ mcba.ch<br />

96 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Magdalena Abakanowicz · Abakan – Situation variable II, 1971 (im Vordergrund), Sisal und Seil,<br />

400 x 250 x 100 cm, Sammlung Stadt Biel, Ausstellungsansicht MCBA, Lausanne. Foto: Jonas Hänggi<br />

Elsi Giauque · Elément virtuel spatial, 1968–1979 (im Vordergrund), Masse variabel, mudac /<br />

Sammlung Stadt Lausanne, Ausstellungsansicht MCBA, Lausanne. Foto: Jonas Hänggi<br />

BESPRECHUNGEN // LAUSANNE<br />

97


Herzog & de Meuron — Vom Modell zur Welt<br />

Herzog & de Meuron haben die Architektur der letzten Jahrzehnte<br />

geprägt wie kaum ein anderes Büro. Wie die Basler ihre<br />

Projekte angehen, wie sie auf die Welt schauen und entwerfen,<br />

zeigt ihre grosse Werkschau in London. Modelle spielen dabei<br />

eine zentrale Rolle, der Gesundheitsbereich steht im Zentrum.<br />

London — Das Volumen ist ein einfacher Quader. Stützen und Decken bilden an der<br />

Fassade Kreuzformen. Die Zwischenräume sind mit Feldsteinen ausgefacht. Das<br />

Gebäude in den Bergen von Ligurien ist minimalistische Skulptur und pragmatische<br />

Architektur in einem. Herzog & de Meuron haben das Wohnhaus in Tavole 1988 entworfen<br />

und gebaut. In ihrer Werkschau in der Royal Academy of Arts in London nimmt<br />

es mit Modell, Foto und Doppelseite im Skizzenbuch von Jacques Herzog nur wenig<br />

Raum ein und zeigt doch viele der Qualitäten, welche die Arbeiten der Basler Weltstars<br />

bis heute ausmachen: Da ist der ausgeprägte Sinn für die Potenziale des Ortes,<br />

die Neugierde auf Materialien und auf die Weltwahrnehmung anderer Disziplinen,<br />

allen voran der Kunst, und ein Sensorium für das, was die eigene Zeit von der Architektur<br />

verlangt, wenn sie mehr bieten soll als Funktionspläne. Beim Haus in Tavole<br />

war es ein Umweltbewusstsein, lange bevor dieses schick wurde. «Warum sollten wir<br />

die Steine des Bauplatzes wegräumen und neue vom Tal hochbringen lassen? Das<br />

ist weder ökonomisch noch ökologisch», sagte Pierre de Meuron im Gespräch bei der<br />

Eröffnung der Londoner Ausstellung.<br />

Wie Ökologie das Bauen verändern kann, testen die Architekten gerade in Allschwil<br />

mit ihrem Bürogebäude ‹Hortus›. Wie sie mehr aus einer Bauaufgabe herausholen als<br />

das, was die Funktionen erfordern, zeigen sie in London anhand zahlreicher Projekte.<br />

Drei Vitrinen aus dem eigenen Archiv, das sie Kabinett nennen, wurden nachproduziert<br />

und mit rund vierhundert Modellen kleiner und grosser Projekte gefüllt. Dabei ergeben<br />

sich sprechende Nachbarschaften zwischen Hochhäusern in London und New<br />

York und Einblicke in nie realisierte Projekte, wie etwa das Auditorium du Jura, das<br />

der Elbphilharmonie in Hamburg nahesteht. Das Denken am Modell, die Liebe zum<br />

Handwerk und die Offenheit für neueste Techniken zeigt sich auch in den folgenden<br />

Ausstellungsräumen. Da werden mithilfe von Film, Animation, 3D-Modell, 1:1-Modell<br />

eines Patientenzimmers, mit Apps, Plänen und Fotos Bauten im Gesundheitsbereich<br />

vorgestellt. Mit dem Rehabilitationszentrum in Basel hat man 2002 einen völlig neuen<br />

horizontalen Spital typus entwickelt, der für das Kinderspital in Zürich, das 2024<br />

mit seinen 2500 Räumen eröffnet wird, erweitert und verfeinert wurde. Die Sorgfalt,<br />

Weitsichtigkeit und Empathie für Patienten und Angehörige, die aus dieser als Stadt<br />

organisierten Anlage sprechen, sind schlichtweg berührend. Bleibt zu hoffen, dass<br />

dieses Denken bei weiteren künftigen Spitalbauten zum Zug kommt. Gerhard Mack<br />

→ ‹Herzog & de Meuron›, Royal Academy of Arts, bis 15.10. ↗ royalacademy.org.uk<br />

98 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Herzog & de Meuron · Ausstellungsansicht Royal Academy of Arts, London, <strong>2023</strong>. Foto: David Parry<br />

Herzog & de Meuron · Ausstellungsansicht Royal Academy of Arts, London, <strong>2023</strong>, mit Archiv-Vitrinen<br />

sowie Architekturfotografien von Thomas Ruff und Andreas Gursky, Courtesy Sprüth Magers<br />

© ProLitteris. Foto: David Parry<br />

BESPRECHUNGEN // LONDON<br />

99


Zanele Muholi — Fotografie als Selbstermächtigung<br />

In einem Township geboren, ist Zanele Muholi heute eine international<br />

beachtete Fotokünstler:in. Den Ruhm teilt sie mit ihren<br />

Modellen, die sie als Mitstreiter:innen begreift. So eröffnete sie<br />

in Luzern ihre erste Schweizer Soloschau gemeinsam mit zwei<br />

prominenten Transpersonen aus ihrer LGBTQIA+-Community.<br />

Luzern — Wer als Teil der weissen Mehrheitsgesellschaft in einer europäischen Demokratie<br />

aufgewachsen ist, wird sich kaum vorstellen können, wie es war, als Person<br />

of Colour in einem totalitären Apartheid-Staat wie dem früheren Südafrika unterdrückt<br />

worden zu sein. Die Schwarz-Weiss-Fotografien von Zanele Muholi (*1972,<br />

Durban) im Kunstmuseum Luzern reflektieren die anhaltende Last dieser Vergangenheit<br />

anhand von Porträts Schwarzer Menschen. Nicht irgendwelcher Menschen,<br />

sondern einer Gruppe, die auch in der heutigen Republik Südafrika als Minderheit<br />

stigmatisiert wird: die LGBTQIA+-Community, zu der auch Muholi gehört. Als queere<br />

Aktivist:in und Fotograf:in hat sie sich einen internationalen Ruf erarbeitet. Neben<br />

dem grossen Konvolut dokumentarischer Aufnahmen aus ihrer Community sind es<br />

die inszenierten, überaus kunstvoll stilisierten Selbstporträts, die sich nachhaltig<br />

einprägen. Auch sie tragen eine politische Botschaft.<br />

Unter dem Titel ‹Somnyama Ngonyama› (Gepriesen sei die dunkle Löwin) inszeniert<br />

sich Zanele Muholi seit 2012 selbst vor der Kamera und spielt in ästhetisch<br />

perfekt gestalteten Bildern subversiv auf Diskriminierungen an. Dafür bemüht sie oft<br />

von Weissen geprägte Klischees und wendet sie bildsprachlich in ihr Gegenteil. Sie<br />

schwärzt Gesicht und Körper so lange mittels Photoshop nach, bis eine maximale<br />

Dunkelheit erreicht ist, und hellt ihre Augen ebenso künstlich auf. Durch entsprechende<br />

Kleidung, die, oft mit einfachsten Mitteln kreiert, auf historische Kostüme<br />

anspielt, lässt Muholi Kunstfiguren entstehen, wie man sie aus dem Unterhaltungsformat<br />

der US-amerikanischen «Minstrel Shows» des 18. und 19. Jahrhunderts und<br />

auch aus Filmen des frühen 20. Jahrhunderts noch kennt. Dort malten sich weisse<br />

Schauspieler das Gesicht schwarz an, um Schwarze Stereotypen darzustellen, die<br />

das weisse Publikum belustigen sollten – auf Kosten der entmündigten Schwarzen,<br />

die durchwegs als naive, faule, dumme Sklaven gebrandmarkt wurden. Muholi führt<br />

also das Weissen vorbehaltene, sogenannte Blackfacing ad absurdum, indem sie es<br />

als Person of Colour an sich selbst re-inszeniert. Die Rollen, in die sie schlüpft, zeugen<br />

von einem reflektierten Selbstverständnis, das Ohnmacht in Macht umzumünzen<br />

vermag. Muholi zeigt Akteur:innen, die genau wissen, was sie tun und warum sie<br />

es tun. Personen in selbstbewussten Körperhaltungen, voller Stolz und Schönheit.<br />

Subjekte, die zurückschauen und ihr Publikum selbstbewusst in den Blick nehmen.<br />

Nicht jede:r hält diesem Blick lange stand … Mechthild Heuser<br />

→ ‹Zanele Muholi›, Kunstmuseum Luzern, bis 22.10. ↗ kunstmuseumluzern.ch<br />

100 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Zanele Muholi · Bester I, Mayotte, 2015, Silbergelatineabzug, Courtesy Muholi Art Institute<br />

BESPRECHUNGEN // LUZERN 101


Omar Ba — Machtgefüge<br />

Märchenhafte Traumwelten und unbequeme Realitäten: In seiner<br />

stark metaphorischen Bildsprache befasst sich Omar Ba<br />

mit den globalen Themen unserer Zeit. La Kunsthalle Mulhouse<br />

gewährt in ihrer aktuellen Ausstellung Einblicke in das jüngste<br />

Schaffen des in Genf und Dakar lebenden Künstlers.<br />

Mulhouse — In seiner Kindheit hörte Omar Ba (*1977) viele Märchen und Volkserzählungen<br />

seiner senegalesischen Heimat. Diese biografische Komponente ist in der<br />

visuellen Sprache seiner Werke verschiedentlich wiederzufinden. So prägen Fantasiewesen,<br />

schemenhafte Figuren und ausschnitthafte Miniaturdarstellungen die<br />

halb traumhaften, halb realistischen Szenen seiner Bilder. Die charakteristische, den<br />

Bildraum durchziehende Ornamentik aus Fauna und Flora fungiert dabei als verbindendes<br />

Element. Mal in organisch weicher, mal in stachelig spitzer Manier gestaltet,<br />

lässt sie in haptisch anmutender Optik die Grenzen der unterschiedlichen Bildebenen<br />

verschwimmen. Im Zentrum der Kompositionen steht stets der Mensch, sowohl<br />

gestalterisch – meist in Form von Halb- oder Ganzkörperporträts – als auch metaphorisch<br />

in der Auseinandersetzung mit der Beziehung des Menschen zur Welt.<br />

Nach seinem Kunststudium in Dakar zog es den Künstler weiter an die École Supérieure<br />

des Beaux-Arts (heutige HEAD) in Genf, wo er noch immer ein Atelier besitzt.<br />

Verwurzelt in Afrika, versteht sich Ba als Weltenbürger, der sich zwischen den Kontinenten<br />

bewegt und in seiner Malerei mannigfaltig globale Themenkomplexe unserer<br />

Zeit verhandelt. ‹Destins Communs› (gemeinsame Schicksale), – so der Titel der aktuell<br />

in Mulhouse gezeigten Schau – präsentiert Werke, die in den letzten drei Jahren<br />

entstanden sind, in einer Zeit also, in der es vorübergehend schien, als rücke die<br />

Weltgemeinschaft durch die geteilte Erfahrung der Pandemie zusammen. Ohne den<br />

moralischen Zeigefinger zu heben, entlarven die Exponate dies als Trugschluss und<br />

setzen sich mit globalen Machtstrukturen und deren Auswirkung auf Natur, Gesellschaft<br />

und Individuum auseinander. So thematisieren etwa die zwei Gemälde ‹Superman<br />

and the Constitution› die Entscheidungsgewalt einzelner Personen über sehr<br />

viele Menschen, während sich ‹Shadow II› dem noch immer sehr ungleich verteilten<br />

Zugang zu Wissen als Identitäts- und Machtmerkmal widmet.<br />

Einen direkten Bezug zur Schweiz schafft das Werk ‹Fortification› – das Herzstück<br />

der Ausstellung. Erstmals arbeitet der Künstler hier installativ: Hunderte Sand säcke<br />

der Schweizer Armee hat er zu einer Wand gestapelt und darauf eine filigrane Zeichnung<br />

hinterlassen. Die vom Künstler auf den Säcken applizierten, unterschiedlichen<br />

Länderflaggen stehen für das heutige, durch Konflikte erlangte geografische Weltbild,<br />

was die typische Symbolkraft von Bas Darstellungen in dieser skulpturalen<br />

Form noch einmal auf ein neues Level hebt. Rani Magnani<br />

→ ‹Omar Ba – Destins Communs›, La Kunsthalle, bis 29.10. ↗ kunsthallemulhouse.com<br />

102 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Omar Ba · Monde parallèle I, <strong>2023</strong>, Tinte, Acryl, Öl, Bleistift und Gouache auf Kraftkarton, 240 x 150 cm.<br />

Foto: Jean-Jacques Delattre<br />

BESPRECHUNGEN // MULHOUSE 103


Camille Henrot — Kind und Knigge<br />

In St. Gallen zeigt Camille Henrot eine Ausstellung, die sich um<br />

bezahlte und unbezahlte Care-Arbeit, um Hausarbeit, Pflege<br />

und Kinderbetreuung dreht. Genauso sehr geht es aber ums<br />

Kindsein und ums Kindbleiben und damit verbunden um Erwartungen<br />

und das sich Eingliedern in Normen und Konventionen.<br />

St. Gallen — Das Thema der Ausstellung in der Lokremise hat nicht nur gesellschaftliche<br />

Relevanz, sondern auch ganz persönliche Dringlichkeit für Camille Henrot (*1978,<br />

Paris): Seit der Geburt ihres Sohnes macht sie ihr Erleben rund um Mutterschaft und<br />

Kinderbetreuung wiederholt zum Thema ihrer Kunst. Geschickt und mit Leichtigkeit<br />

schlägt sie dabei humorvolle Brücken zum Kanon der westlichen Kunstgeschichte<br />

sowie zu Normen und Erwartungen der sogenannt erwachsenen Gesellschaft.<br />

Die Ausstellung selbst wirkt wie eine Mischung aus Spielplatz, Wohnung und<br />

konventioneller musealer Präsentation. An den Wänden hängen Gemälde, am Boden<br />

finden sich Skulpturen aus Bronze, Kalkstein oder Stahl. Bewusst lässt Henrot die<br />

Materialien und Formsprachen klassischer Kunst zusammenprallen mit einer Motivwahl,<br />

die dieser entgegensteht: So erinnert etwa die auf einem Sockel platzierte<br />

Kalksteinskulptur ‹Hide and Seek›, <strong>2023</strong>, wahlweise an Minimal Art, eine Madonnenstatue,<br />

eine griechische Skulptur oder eine Gesetzestafel. Tatsächlich stellt sie einfach<br />

ein Kind dar, das sich unter einem Bettlaken versteckt. Anstelle von Inschriften<br />

zur historischen Bedeutung sind auf der Skulptur Buchstaben in Form eines Wortsuchrätsels<br />

eingraviert. Entziffern lassen sich dort Begriffe, die sonst eher selten in<br />

Stein gemeisselt werden: gugusdada, LaLaLaLa, DNA oder Placenta.<br />

Das Kindliche ist bei Henrot oft auch das Rebellische: Eine bewusste Verweigerung<br />

gesellschaftlicher oder «erwachsener» Normen stellen das Objekt ‹Misfits›,<br />

2022, sowie die Collagen aus der Serie ‹Dos and Don’ts›, 2022, dar. ‹Misfits› ist ein<br />

Bronzewürfel in der Art eines Kinderspielzeugs, mit Löchern in Dreieck-, Kreis- und<br />

Quadratform, durch die man entsprechende Figuren einwerfen kann. In Henrots<br />

Skulptur ist ein Zylinder gewaltvoll in die quadratische Öffnung gerammt – wobei der<br />

Würfel mit seinen anthropomorph anmutenden Löchern buchstäblich leidend aussieht.<br />

In Collagen wie ‹L’art de la table›, ‹Courtesy counts› oder ‹Unfold your napkin›,<br />

alle 2022, verarbeitet Henrot Seiten aus Knigge-Büchern mit Aquarell, Tinte und Acryl<br />

zu abstrakten, zerfliessenden Bildern. Henrots Schau ist damit weit mehr als einfach<br />

nur die Darstellung des Alltags mit Kindern und Care-Arbeit. In ihrer Auseinandersetzung<br />

mit Kinderbetreuung und -erziehung spricht sie gleichzeitig von Normen und<br />

Systemen, von Wertvorstellungen, Lern- und Anpassungsprozessen, die das Zusammenleben<br />

in unserer Gesellschaft konstant prägen. Martina Venanzoni<br />

→ ‹Camille Henrot – Sweet Days of Discipline›, Lok, Kunstmuseum St. Gallen, bis 5.11.<br />

↗ kunstmuseumsg.ch<br />

104 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Camille Henrot · Sweet Days of Discipline, <strong>2023</strong>, Ausstellungsansichten Lok, Kunstmuseum St. Gallen<br />

© ProLitteris. Foto: Sebastian Stadler<br />

BESPRECHUNGEN // ST. GALLEN 105


Spazi Spescha — Von der Tuchfabrik zum Kunstort<br />

Einst machte Matias Spescha in der Tuchfabrik Truns eine<br />

Schneider lehre, heute hat der Nachlass des Bündner Künstlers<br />

ebendort ein Zuhause gefunden. Im neu gegründeten Spazi<br />

Spescha in Trun ist wortwörtlich ein Raum für sein Œuvre entstanden,<br />

und ein Ort für Dialoge mit zeitgenössischen Positionen.<br />

Trun — Die gelungene Eröffnung im Juni machte deutlich, dass der Spazi Spescha auf<br />

Interesse stösst. Ob Kunstfreund:innen oder ehemalige Fabrikarbeiter:innen, weit<br />

gereiste Gäste oder Nachbar:innen: Die Neugier auf den neu geschaffenen Kunstort<br />

war gross. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die von Peter Fischer, Markus<br />

Hilfiker und Venice Spescha kuratierte Auftaktausstellung zum Werk von Matias<br />

Spescha (1925–2008) fokussiert auf die Zeit von 1990 bis zum Tod des Künstlers mit<br />

Arbeiten, die in der Schweiz noch nie zu sehen waren. Ruhe und Präsenz der Werke<br />

spiegeln sich in der 1000 m² grossen, lichtdurchfluteten Halle, die von den Innenarchitekten<br />

Carmen Gasser und Remo Derungs feinfühlig saniert wurde. Die natürliche<br />

Lichtkomposition durch die ursprünglichen Glasbausteinfenster und Bodenbeläge<br />

unterstreicht das industrielle Ambiente der ehemaligen Textilfabrik, die für die Präsentation<br />

von Speschas Werken wie massgeschneidert scheint. In grossen Formaten<br />

konzipierte er Variationen von Linien, Flächen und Formen in nuancierten Schwarz-,<br />

Grau-, Braun- oder Ockertönen. Mit Blick auf die klare Lineatur der Gemälde und<br />

Skulpturen und im Wissen um Speschas Ausbildung zum Schneider meint man fast,<br />

das Rattern der Maschinen, das Schneiden von Stoffen zu hören. Von seiner Herkunft<br />

in Trun über die vielen Jahre, die er in Frankreich lebte, schliesst sich in der Tuchfabrik<br />

der Kreis: Matias Speschas Nachlass kehrt mit 1000 Gemälden, Skulpturen,<br />

Modellen, Gouachen, Collagen, Zeichnungen und Druckgrafiken – wie der Ausstellungstitel<br />

vorwegnimmt – nach Hause zurück: ‹Retuorn a Trun – Retuorn a Casa›.<br />

Das Thema der Variation, das Speschas Schaffen prägt, findet auch im kuratorischen<br />

Konzept Anwendung: In jährlich wechselnden Ausstellungen und im Zusammenspiel<br />

mit Speschas 2013 in Trun posthum errichteter, monumentaler Freilichtskulptur<br />

‹Ogna› sollen Nuancen seines Werks formuliert sowie Erweiterungen<br />

vorgeschlagen und der Künstler damit immer wieder aus neuen Perspektiven entdeckt<br />

werden. Initiiert vom 2020 gegründeten Verein Trun Cultura, ist der Spazi<br />

Spescha das erste von mehreren Vorhaben: Es gibt Pläne, die Casa Carigiet – das<br />

Geburtshaus des Malers Alois und des Schauspielers Zarli Carigiet – zu einem Kulturhaus<br />

zu machen sowie die Casa Desax, ein national geschützter Rokokobau, der<br />

romanischen Literatur zu widmen und in eine Künstlerresidenz zu transformieren.<br />

Spätestens seit diesem Sommer sollte man die Surselva auf dem Bündner Kunstkompass<br />

haben. Seraina Peer<br />

→ ‹Matias Spescha: Retuorn a Trun – Retuorn a Casa›, Spazi Spescha, bis 29.10. ↗ trun-cultura.ch<br />

106 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Matias Spescha · Paravent, 2008 (vorne), Installation mit 7 Acryl-Malereien, 2,2 x 16 m, Ausstellungsansicht<br />

Spazi Spescha, Trun. Foto: Ralph Feiner<br />

Matias Spescha · Triptychon, 2001 (Wand rechts), Acryl auf Leinwand, 2,7 x 10 m, Ausstellungsansicht<br />

Spazi Spescha, Trun. Foto: Ralph Feiner<br />

BESPRECHUNGEN // TRUN 107


Timur Si-Qin — Digitalisierte Natur<br />

Timur Si-Qin thematisiert die Grenzbereiche zwischen unterschiedlichen<br />

Systemen. Das können Ökosysteme sein, aber auch<br />

die beiden Pole Technik und Natur. In der Kunsthalle Winter thur<br />

zeigt der deutsche Künstler drei digitale Transformationen von<br />

Naturbeispielen.<br />

Winterthur — Walter Benjamins Überlegungen zum Kunstwerk im Zeitalter seiner<br />

technischen Reproduzierbarkeit werden bald 100 Jahre alt. Und sie sind aktueller<br />

denn je in Zeiten der digitalen Bild- und Filmwiedergabe im Hosentaschenformat<br />

und der sogenannten Sozialen Medien. Zudem berühren sie Fragen, die nicht nur<br />

für das Kunstwerk gelten, sondern neuerdings auch für die Natur: Welchen Einfluss<br />

hat die Reproduzierbarkeit auf Naturerlebnisse? Was passiert, wenn digital erzeugte<br />

Bildwelten das Original nachahmen? Gibt es Wechselwirkungen?<br />

Timur Si-Qin interessiert sich für Übergangsbereiche zwischen dualistischen<br />

Konzeptionen. So versteht der 1984 in Berlin geborene Künstler Technik und Zivilisation<br />

nicht als Gegenspieler zu Natur, sondern sieht Interaktionen und Durchdringung.<br />

Seine Ausstellung in der Kunsthalle Winterthur stellt er unter den Titel ‹Ecotone<br />

Dawn› und bezieht sich damit auf die Zone zwischen zwei Ökosystemen oder Biotopen.<br />

Sie sorgt für Austausch und Artenvielfalt, aber auch für Druck auf beiden Seiten,<br />

wenn neue Einflüsse wie etwa der Klimawandel dazukommen.<br />

Das Ökoton dient Timur Si-Qin als inhaltliche Klammer für die Ausstellung. Er<br />

übersetzt drei Naturbeispiele aus verschiedenen Weltgegenden in Digitalisate: Die<br />

Abendstimmung über der saudiarabischen Oase al-’Ula ist als gerendertes Panorama<br />

in vier querformatigen Leuchtkästen zu sehen. Ein Baumstrunk an einem Pilgerweg<br />

in Thailand wurde eingescannt, per 3D-Verfahren ausgedruckt und bemalt. Basierend<br />

auf Pflanzen im Bundesstaat New York simulieren Renderings ein Waldstück.<br />

Über die statischen Bilder sind bewegte Schattenwürfe projiziert, sodass eine lebendige<br />

Stimmung entsteht. Die drei Werke sind technisch perfekte Transformationen.<br />

Das gilt auch dort, wo sich der Künstler entscheidet, notwendige Übersetzungshilfen<br />

stehen zu lassen. So hat er beim Baumstrunk die Materialstege nicht entfernt, die<br />

für die Stabilität beim 3D-Druck notwendig sind. Sie sorgen für Kippmomente in der<br />

Natursimulation. Die perfekte Illusion per Rendering ist möglich, wird aber von Timur<br />

Si-Qin gezielt vermieden. Das Original als Referenzobjekt wird nicht abgelöst, sondern<br />

ist wie bei der Mona Lisa noch stärker in den Fokus gerückt: Sich eine hochaufgelöste<br />

Abbildung aus dem Netz herunterzuladen gilt nicht als Ersatz für eine Reise<br />

oder für den eigenen Augenschein. Im Gegenteil: Nur das selbst aufgenommene Foto<br />

vom Original zählt. Kristin Schmidt<br />

→ ‹Timur Si-Qin – Ecotone Dawn›, Kunsthalle Winterthur, bis 17.9. ↗ kunsthallewinterthur.ch<br />

108 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Timur Si-Qin · Etching the Path to the Sea Within, <strong>2023</strong> (vorne); Sharaan Sunbreak South, <strong>2023</strong><br />

(rechts), Ausstellungsansicht Kunsthalle Winterthur. Foto: Christian Schwager<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 109


Das imaginäre Haus — Handwerk und Transzendenz<br />

Ausgehend vom japanischen Filmklassiker ‹Ugetsu monogatari› –<br />

zu Deutsch ‹Erzählungen unter dem Regenmond› – vereinigt die<br />

Ausstellung ‹Das imaginäre Haus› unter einem Dach im Gewerbemuseum<br />

drei Positionen, die poetisch nach dem vermeintlich<br />

Einfachen in der Kunst suchen.<br />

Winterthur — Das Gewerbemuseum Winterthur erweitert unter Direktorin Susanna<br />

Kumschick seit einigen Jahren die gängigen Begrifflichkeiten von Handwerk, Kunst<br />

und Gegenstand. Die Schau ‹Das imaginäre Haus›, die Arbeiten auf Papier von Uwe<br />

Wittwer (*1954), Steinzeugobjekte von Aiko Watanabe (*1971) und Kurzgedichte von<br />

Jürg Halter (*1980) zeigt, fügt sich wunderbar in diese Reihe ein. Ein wenig didaktisch<br />

werden wir als Besucher:innen von einem Video begrüsst, das uns in das Schaffen<br />

der Keramikerin Aiko Watanabe einführt. Die Autodidaktin arbeitet als eine der wenigen<br />

Frauen in Japan mit holzbefeuerten Keramiköfen, lernen wir, nach einer Technik,<br />

wie sie auch schon am Biwa-See des 16. Jahrhunderts gebräuchlich war – in jener<br />

Zeit also, in der ‹Ugetsu monogatari› angesiedelt ist. Der Film von 1953 gilt als Meisterwerk<br />

des Regisseurs Kenji Mizoguchi. Er war der erste in Europa populäre Film des<br />

japanischen Nachkriegskinos. Seine Erzählung ist nicht linear, von übernatürlichen<br />

Gegebenheiten geprägt und in einer Bildsprache gehalten, die auf starke Schwarz-<br />

Weiss-Akzente sowie den subtilen Einsatz von Nebel und Unschärfen setzt. Im Zentrum<br />

steht eine Töpferfamilie, und dem Handwerk wird eine tragende Rolle zuteil.<br />

Hier setzt die Ausstellung an. Bei den Übergängen zwischen dem Objekt, seiner<br />

Bedeutung, Vermittlung und den Erinnerungen, die es evoziert. Uwe Wittwer hatte<br />

sich bereits früher mit Filmstills auseinandergesetzt und Fragen nach Bildgedächtnis,<br />

Funktion, Original und Kopie gestellt. Ein Pfeiler des «imaginären Hauses» sind<br />

seine Kohlezeichnungen, die nicht nur das Chiaroscuro des Filmes widerspiegeln,<br />

sondern auch das Spektrale, Verwunschene der frühen Kinoerfahrung transportieren.<br />

Das Schwebende, Ungefähre, Poetische eines Augenblicks, künstlich-künstlerisch<br />

suchend dargestellt, steht im Zentrum der Serie. Diese ephemeren Qualitäten<br />

kollidieren aufs Fruchtbarste mit den sehr konkreten Oberflächen der Keramik von<br />

Watanabe. Die an Haiku erinnernde Texte von Halter – bildhaft, als Projektion oder<br />

gesprochen präsent – schwingen mit ein.<br />

Ein Begriff aus der japanischen Ästhetiktheorie, «Yūgen» , kommt zum Vorschein.<br />

Yūgen ist eine Stimmung, die Andeutungen einer Transzendenz eröffnet – jedoch<br />

nicht jener unsichtbaren Welt hinter der sichtbaren, sondern einer innerweltlichen<br />

Tiefe des Erfahrbaren. Dieses Yūgen wird erlebbar an der Schnittstelle zwischen<br />

gezeigtem Handwerk, Kunst und Gegenständlichkeit. Damian Christinger<br />

→ ‹Das imaginäre Haus – Uwe Wittwer, Aiko Watanabe, Jürg Halter›, Gewerbemuseum, bis 22.10.<br />

↗ gewerbemuseum.ch<br />

110 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


‹Das imaginäre Haus›, Ausstellungsansicht Gewerbemuseum Winterthur, mit Werken von<br />

Aiko Watanabe (Objekte) und Uwe Wittwer (Kohlezeichnung). Foto: Milad Ahmadvand<br />

BESPRECHUNGEN // WINTERTHUR 111


NOTIERT // IN EIGENER SACHE<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> weekly — Launch Event<br />

Zürich — Bei Erscheinen dieses Hefts wird das<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> weekly bereits mehr als zehn Mal<br />

erschienen sein. Anfang Juni starteten wir das<br />

kostenlose eJournal, das jede Woche handverlesene<br />

News und Tipps sowie kompakte Kurzkritiken<br />

und Hintergrundinformationen zum<br />

Kunstbetrieb direkt in die Mailbox liefert. Der<br />

schnelle Rhythmus unseres jüngsten Formats<br />

im Bunde unserer Publikationskanäle ermöglicht<br />

uns, auch Ausstellungen und Projekte<br />

mit kürzeren Laufzeiten zu berücksichtigen<br />

sowie auf einzelne Events hinzuweisen. Darauf<br />

möchten wir mit Ihnen, liebe Leser:innen, anstossen!<br />

Wir feiern im Kunstraum Walcheturm<br />

mit Drinks und Kunst – um Anmeldung wird<br />

gebeten. An diesem Anlass werden wir auch<br />

mehr verraten zu unserer neuen Website, die<br />

Anfang <strong>September</strong> online geht. In zeigemässem<br />

Design lädt sie zum Lesen unserer breiten<br />

Kunstberichterstattung und zu Entdeckungen<br />

rund um den Kunstbetrieb ein: Institutionen,<br />

Künstler:innen, Autor:innen und Kurator:innen<br />

können die Plattform weiterhin zur Ankündigung<br />

und Verbreitung ihrer Programme und<br />

Projekte nutzen. Allen Abonnent:innen steht<br />

zudem das Heftarchiv zum Stöbern oder zur<br />

Recherche offen. Altbewährte Qualität in neuen<br />

Gewändern, das wollen wir mit Ihnen feiern!<br />

GROSSANLÄSSE<br />

Fantoche<br />

Baden — Fantoche, das Internationale Festival<br />

für Animationsfilm geht in die 21. Runde. Den<br />

Kern bilden wie immer die acht Wettbewerbsprogramme,<br />

darunter der Internationale, der<br />

Schweizer und der Kinderfilm-Wettbewerb.<br />

Das Selektionsteam hat aus insgesamt 2703<br />

Einreichungen 61 animierte Kurzfilme ausgewählt.<br />

Im Internationalen Wettbewerb<br />

konkurrieren 25 Filme, darunter zwei Beiträge<br />

aus der Schweiz: Charlotte Waltert und<br />

Alvaro Schoeck lassen in ‹Die graue March›,<br />

<strong>2023</strong>, ausgehend von Motiven des Schweizer<br />

Schriftstellers Meinrad Inglin, an der Wende<br />

von Herbst und Winter die Grenzen zwischen<br />

Traum, Einbildung und Realität verschwimmen.<br />

Elodie Dermange nähert sich in ‹Armat›, 2022,<br />

ihren armenischen Wurzeln an. Der diesjährige<br />

Festivalschwerpunkt ‹Punk Is Not Dead› dreht<br />

sich um Punk, Südkorea und Gamedesign, Letzteres<br />

eine Industrie, die immer mehr Talente<br />

und Mittel beansprucht. In der Ausstellung<br />

‹Animation multimedial› werden am Festival<br />

die neusten Entwicklungen in diesem Bereich<br />

gezeigt. Ausserdem wird es einen Talk rund<br />

ums Thema «Machinima» geben, also Filme, die<br />

mithilfe von Spiel-Engines inszeniert werden.<br />

Das Schaffen aus Südkorea wird, anlässlich der<br />

60 Jahre diplomatischer Beziehungen mit der<br />

Schweiz, anhand vier thematischer Kurzfilmprogramme<br />

und zweier Langfilme präsentiert.<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> weekly auf Besuch im Kunstmuseum<br />

Luzern, mit Werken von Ben Vautier,<br />

Aldo Walker und Helmut Federle © ProLitteris<br />

→ Kunstraum Walcheturm, 1.9., ab 18 Uhr<br />

Anmeldung: info@kunstbulletin.ch<br />

↗ kunstbulletin.ch/weekly<br />

Charlotte Waltert, Alvaro Schoeck · Die graue<br />

March, <strong>2023</strong>, Filmstill<br />

→ Merker-Areal und diverse Kinos, 5.–10.9.<br />

↗ fantoche.ch<br />

112 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Berlin Art Week / Positions Berlin Art Fair<br />

Berlin — Mit der Berlin Art Week meldet sich<br />

die Berliner Kunstszene aus der Sommerpause<br />

zurück. Über 50 Museen, Ausstellungshäuser,<br />

Privatsammlungen und Projekträume sowie<br />

zahlreiche Galerien präsentieren in dieser<br />

Woche ihr geballtes Programm. Politiken von<br />

Repräsentation werden unter anderem im<br />

Haus der Kulturen der Welt untersucht. Die<br />

Digitalisierung erhält mit der neuen digitalen<br />

Bühne des HAU Hebbel Aufmerksamkeit. Als<br />

Partner der Berlin Art Week findet zeitgleich<br />

die 10. Ausgabe der Positions Berlin Art Fair<br />

statt. 100 ausgewählte Galerien aus 20 Ländern<br />

präsentieren ihr Programm. Aus der Schweiz ist<br />

die Lechbinska Gallery aus Zürich dabei. Zum<br />

30-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen<br />

Berlin und Mexico-City liegt ein Schwerpunkt<br />

auf mexikanischen Galerien. Ausserdem<br />

gibt es Sonderpräsentationen wie die Academy<br />

Positions, in der Absolvent:innen nationaler<br />

und internationaler Kunsthochschulen ihre<br />

Arbeiten zeigen.<br />

Ausgabe – das Festival hat sich etabliert. Sein<br />

Erfolgsrezept ist nicht zuletzt die einzigartige<br />

Kombination: Holzscheunen, die Ausserrhodische<br />

Moorlandschaft, das Schützenhaus an<br />

der Schiessanlage treffen auf internationale<br />

Soundexperimente. Oft entstehen diese vor Ort.<br />

So hat in diesem Jahr das Schweizer Kollektiv<br />

Zaira Oram eine Carte blanche erhalten und<br />

erweitert sein interdisziplinäres ‹Oto Sound<br />

Museum› um eine Künstlerresidenz in Gais. Der<br />

Spanier Juan José López und der Schweizer<br />

Ludwig Berger eröffnen mit ihrer Installation<br />

‹Insect Rhythmic Union› einen Zugang zu den<br />

im Moor lebenden Insekten. Das US-amerikanische<br />

Kollektiv MSHR entwickelt eine ortsspezifische<br />

Installation auf der Basis digitaler<br />

Räume, analoger Hardware und Performances.<br />

In der Arbeit dieses Duos spielt wie bei vielen<br />

der zwei Dutzend Teilnehmenden hochspezialisierte<br />

Technik eine wichtige Rolle; geerdet wird<br />

deren Klangforschung am Festival durch die<br />

Natur, das genaue Hinhören auf die Töne vor Ort<br />

und durch den Einbezug vorhandener Materialien<br />

– auch die Bretterwände eines Schopfes<br />

können zum Klingen gebracht werden. KS<br />

Positions Berlin Art Fair, 2022<br />

→ Diverse Orte, Infos am Festivaltreffpunkt<br />

BAW Garten, 13.–17.9. ↗ berlinartweek.de<br />

→ Positions, Flughafen Tempelhof, Hangar 5–6,<br />

14.–17.9. ↗ positions.de<br />

Klang Moor Schopfe 2021. Foto: Markus Wicki<br />

→ 31.8.–10.9.<br />

↗ klangmoorschopfe.ch/<strong>2023</strong><br />

Klang Moor Schopfe<br />

Gais — Dreimal hat das Festival bereits<br />

stattgefunden: Dreimal haben die Klang Moor<br />

Schopfe das Hochmoor Gais für jeweils zehn<br />

Tage in ein Labor für soundkünstlerische<br />

Erkundungen verwandelt. Nun gibt es die vierte<br />

(re)connecting.earth — Biennale de l’Art et de<br />

la Nature Urbaine<br />

Genf — Zum zweiten Mal findet die Biennale<br />

de l’Art et de la Nature Urbaine ‹(re)connecting.<br />

earth› statt. Getragen vom gemeinnützigen<br />

Verein art-werk in Genf, will sie für die Natur<br />

NOTIERT // IN EIGENER SACHE / GROSSANLÄSSE 113


in der Stadt sensibilisieren und sich für die<br />

biologische Vielfalt einsetzen. Dieses Jahr<br />

befasst sie sich unter dem Titel ‹Beyond Water›<br />

mit dem Thema Wasser und der Biodiversität<br />

des Genfersees. 32 Künstler:innen wurden zur<br />

Teilnahme eingeladen, darunter Schweizer<br />

Kunstschaffende wie Caroline Bachmann,<br />

Julian Charrière, Monika Ursina Jäger und<br />

Hemauer / Keller, aber auch internationale<br />

Positionen, unter anderem einige aus Lateinamerika.<br />

Die Austragungsorte finden sich rund<br />

um das Genfer Seebecken, so beispielsweise in<br />

Les Bains des Pâquis, an den Landungsstegen<br />

der Mouettes genevoise und dem Naturschutzgebiet<br />

Pointe à la Bise, aber auch im Botanischen<br />

Alpengarten von Meyrin oder dem Lac<br />

des Vernes. ‹(re)connecting.earth› zeigt Kunst,<br />

versteht sich aber auch als Bildungsprogramm<br />

an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft.<br />

Während der ganzen Zeit finden Screenings<br />

statt, die gemeinsam mit dem Green Film<br />

Festival organisiert werden, ein internationales<br />

Festival aus Polen, das sich ökologischen Themen<br />

widmet. Zum Programm gehören zudem<br />

ein Symposium, Lesungen sowie zahlreiche<br />

Workshops zwischen Kunst und Umwelt.<br />

neu lancierte Geneva Art Week – eine Woche<br />

voller Kunst. Über 50 Museen, Institutionen,<br />

Galerien und unabhängige Kunsträume nehmen<br />

daran teil. Jeden Abend findet in einem<br />

anderen Quartier ein Eröffnungsreigen statt:<br />

am Mittwoch in der Altstadt, am Donnerstag im<br />

Quartier des Bains und am Freitag in Carouge.<br />

Ausserdem gibt es über 100 Veranstaltungen,<br />

darunter Eröffnungen, Artist Talks, Atelier-Besuche,<br />

Führungen und Konzerte. So können die<br />

Besucher:innen mit der iranischen Künstlerin<br />

Hannah Darabi (*1981, Teheran) ins Gespräch<br />

kommen oder in einer «taktilen Führung» die<br />

Keramiken und Glasarbeiten aus der Sammlung<br />

des Musée Ariana anders erfahren. Beim<br />

Spaziergang durch die Stadt lässt sich die<br />

Kunst im öffentlichen Raum neu entdecken, so<br />

zum Beispiel die Arbeiten des Neon-Parallax-<br />

Projekts rund um das Plainpalais. Die Geneva<br />

Art Week soll der Kunst Sichtbarkeit verleihen<br />

und neues Publikum mit ins Boot holen.<br />

Deshalb gewähren die Institutionen während<br />

dieser Woche freien Eintritt.<br />

Les Bains des Pâquis, Genf, einer der Austragungsorte.<br />

Jean-François Vercasson<br />

→ Diverse Orte, 1.9.–1.10.<br />

↗ reconnecting.earth<br />

Geneva Art Week<br />

Genf — Die Genfer Kulturszene verfügt dank<br />

dem Verein geneve.art nicht nur über einen<br />

neuen visuellen Auftritt, sondern auch über die<br />

Olaf Nicolai · «ALDEZBF?» Sublime<br />

Imagination, 2022, Neonarbeit, Genf<br />

© ProLitteris. Foto: Serge Fruehauf<br />

→ Diverse Orte, 12.–17.9.<br />

↗ geneve.art<br />

International Performance Art Giswil<br />

Giswil — Das zweitägige Internationale Performance<br />

Festival Giswil untersucht dieses Jahr<br />

unter dem Titel ‹Translokal› das Lokale und seine<br />

globalen Verflechtungen sowie die verschiedenen<br />

Wahrnehmungen und Perspektiven, die<br />

114 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


sich im «Hier» treffen. Der Länderfokus liegt<br />

auf den Niederlanden, insbesondere Rotterdam<br />

und Amsterdam, und deren Bezügen zu den<br />

ehemaligen Kolonien. Moe Satt, der ursprünglich<br />

aus Myanmar stammt, widmet sich in seiner<br />

Arbeit dem Ausdruckspotenzial der Hände;<br />

die sri-lankische Künstlerin Venuri Perera den<br />

Machtdynamiken des Blicks. Aus der Schweiz<br />

partizipieren Kunstschaffende, welche Benjamin<br />

Sunarjo, der dieses Jahr das Programm<br />

konzipiert, und der Mitorganisatorin Andrea<br />

Saemann letztes Jahr beim Performancepreis<br />

Schweiz in Luzern und bei der grossen Überblicksausstellung<br />

zur Performancekunst ‹Bang<br />

Bang› im Museum Tinguely aufgefallen sind. So<br />

ist unter anderem die ursprünglich aus Südafrika<br />

stammende Rhoda Davids Abel zu Gast, die<br />

in ihren Arbeiten die nichtlineare Zeit erforscht,<br />

mit Erinnerung und Traumsymbolik spielt und<br />

dabei auf ihre eigene lückenhafte Biografie<br />

verweist. Am ersten Tag finden in der grossen<br />

Turbinenhalle die Performances statt. Am zweiten<br />

Tag wird das Gesehene in Gesprächen mit<br />

den Performer:innen reflektiert und partizipativ<br />

vermittelt. Die Veränderung des Lokalen zeigt<br />

sich dabei auch in einem Workshop für ukrainische<br />

Kinder, die gegenwärtig im Hotel Krone in<br />

Giswil untergebracht sind.<br />

steirischer herbst — Humans and Demons<br />

Graz — In der 56. Ausgabe des steirischen<br />

herbst begegnen sich ‹Humans and Demons›.<br />

Das Herzstück bilden vier Gruppenausstellungen,<br />

die an ungewöhnlichen Orten stattfinden<br />

und sich um jeweils eine historische Figur<br />

aufbauen. So geht es in einem verlassenen<br />

Callcenter um Dr. Jazz, auch bekannt als<br />

Dietrich Schulz-Köhn, einen überzeugten Nazi<br />

und Offizier der Luftwaffe, der aber auch ein<br />

Fan und Sammler der von der eigenen Partei<br />

verbotenen Jazzmusik war. Die Ausstellung<br />

im Minoritenkloster beschäftigt sich mit der<br />

Künstlerin Mira Schendel aus einer katholischen<br />

Schweizer Familie jüdischer Herkunft,<br />

die im Zweiten Weltkrieg in Graz einen kroatischen<br />

Pass erhielt und damit nach Brasilien<br />

emigrierte. Schliesslich wird in einem ehemals<br />

flutgefährdeten Bezirk in einem verlassenen<br />

Supermarkt und ehemaligen Tanzsaal mit<br />

‹Submarine Frieda› der fiktiven pazifistischen<br />

Heldin Frieda gedacht. Des Weiteren finden<br />

zahlreiche Performances statt, ein Symposium<br />

zur europäischen Verantwortung für<br />

den Ukraine-Krieg sowie ein Streitgespräch<br />

zwischen den Philosophen Peter Sloterdijk und<br />

Slavoj Žižek.<br />

Meg Stuart · Videoinstallation für den<br />

steirischen herbst <strong>2023</strong>, Still<br />

→ Diverse Orte, 21.9.–15.10.<br />

↗ steirischerherbst.at<br />

Emma Bertuchoz · Embracet, 2022.<br />

Foto: Ricardo Caldas<br />

→ Turbinenhalle, 9./10.9.<br />

↗ performanceart-giswil.ch<br />

FATart Fair<br />

Schaffhausen — Die internationale Ausstellungsplattform<br />

und Kunstmesse FATart Art Fair<br />

geht in die sechste Runde. Da die Zwischennut-<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE 115


zung aufgrund von Bauverzögerungen noch einmal<br />

um ein Jahr verlängert worden ist, kann sie<br />

erneut in den Räumlichkeiten der ehemaligen<br />

Kammgarnfabrik stattfinden. Kunstwerke und<br />

Performances von über 100 Künstlerinnen und<br />

FLINTA-Kunstschaffenden sind zu sehen. Special<br />

Guest ist die Galerie Bøwie aus Genf, die<br />

sich ebenfalls im Bereich Gender und LGBTIQ+<br />

engagiert. Ausserdem finden zwei Panels statt,<br />

wovon das erste den Einfluss des Menstruationszyklus<br />

auf die Alltagsrealität diskutiert und<br />

das zweite die Sichtbarkeit von Künstlerinnen<br />

im medialen Raum. Die FATart Fair findet<br />

dieses Jahr zeitgleich und als offizieller Teil der<br />

Museumsnacht Hegau-Schaffhausen statt.<br />

Teufen diskutiert zum Beispiel, ob Normen die<br />

Wiederverwendung von Bauteilen verhindern.<br />

Im Alterthümer-Magazin in Zürich werden<br />

die Reisen von Bauteilen nacherzählt, die in<br />

Zürcher Baudenkmälern ein neues Zuhause<br />

gefunden haben. In Winterthur kann das Gebäude<br />

K.118 auf dem Winterthurer Sulzer-Areal<br />

besichtigt werden, das vom Büro in situ der<br />

Pionierin Barbara Buser aus wiederverwendeten<br />

Bauteilen erstellt wurde und als Statement<br />

gegen die Wegwerfarchitektur grossen<br />

Einfluss auf das zirkuläre Bauen ausübt. Die<br />

vom Europarat initiierten europäischen Tage<br />

des Denkmals finden gleichzeitig in 50 Ländern<br />

statt mit dem Ziel, das Bewusstsein für unser<br />

Kulturerbe zu stärken.<br />

Ausstellungsansicht FATArt Fair 2021, Kammgarn,<br />

Schaffhausen. Foto: Irem Gungez<br />

→ Kammgarn West, 15.–17.9. ↗ fatart.ch<br />

Europäische Tage des Denkmals<br />

Schweiz — «Kulturerbe entdecken» lautet<br />

ab diesem Jahr die Einladung zu den Europäischen<br />

Tagen des Denkmals in der Schweiz.<br />

Eine neue Online-Plattform präsentiert alle<br />

Veranstaltungen, die ein Wochenende lang an<br />

den unterschiedlichsten Orten in der ganzen<br />

Schweiz stattfinden. Aus dem Angebot aus<br />

mehreren hundert Führungen, Vorträgen,<br />

Workshops und Ausstellungen kann man sich<br />

sein persönliches Programm zusammenstellen.<br />

Dieses steht in der 30. Ausgabe unter dem Titel<br />

‹Reparieren und Wiederverwenden›: Ein grosses<br />

Thema bildet darin das Recycling von Bauteilen,<br />

in das jüngst viel Bewegung gekommen<br />

ist. Ein Podiumsgespräch im appenzellischen<br />

Zürcher Einbaugeschichten im Alterthümer-<br />

Magazin, Zürich. Foto: Urs Siegenthaler<br />

→ Diverse Orte schweizweit, 9./10.9.<br />

↗ kulturerbe-entdecken.ch<br />

Biennale du son<br />

Sion / Martigny — Im Wallis findet zum ersten<br />

Mal die international ausgerichtete Biennale<br />

du son statt. Sie will sich ganz dem Klang in<br />

der zeitgenössischen Kunst widmen und ihn<br />

in all seinen künstlerischen Ausprägungen<br />

präsentieren. Gestemmt wird die Biennale<br />

vom Trägerverein und der Plattform artgenève/<br />

musique der Genfer Kunstmesse. Die erste<br />

Ausgabe wird von einem vierköpfigen Team<br />

kuratiert bestehend aus Sylvie Zavatta, Direktorin<br />

von FRAC France-Comté, dem Künstler<br />

Christophe Fellay, Jean-Paul Felley, Kurator und<br />

116 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Direktor der Kunsthochschule EDHEA, sowie<br />

dem Direktor der Künstlerresidenz La Becque,<br />

Luc Meier. Das Programm konzentriert sich<br />

hauptsächlich auf Orte in Sion, wobei das<br />

ehemalige Wasserkraftwerk La Centrale de<br />

Chandoline das Zentrum für Performances und<br />

Konzerte bildet, und auf Martigny, wo unter anderem<br />

eine Auswahl von Klangarbeiten aus der<br />

FRAC-Sammlung präsentiert wird. Insgesamt<br />

finden während der sechs Wochen Events mit<br />

über 70 Künstler:innen und Musiker:innen an<br />

18 Orten in fünf Walliser Dörfern statt. Zu den<br />

Austragungsorten zählen neben Museen auch<br />

Kirchen, Burgen und Theater. Auf der Website<br />

werden fortlaufend Podcasts mit Interviews<br />

aufgeschaltet. Bis zum Redaktionsschluss<br />

waren bereits Gespräche mit Félicia Atkinson<br />

und Saâdane Afif verfügbar.<br />

30 Galerien aus acht Ländern. Gezeigt werden<br />

mehrheitlich jüngere Positionen von aufstrebenden<br />

Künstler:innen aus Zürich, der Schweiz<br />

und aller Welt. Zugleich sind klassische Werke<br />

von international bedeutenden Kunstschaffenden<br />

an der Messe vertreten, und es gibt eine<br />

NFT-Lounge. Aus dem Bereich Künstlernachlässe<br />

gibt es in dieser zweiten Ausgabe den<br />

Nachlass von Lenz Klotz zu entdecken. Das<br />

<strong>Kunstbulletin</strong> ist erneut mit einem eigenem<br />

Stand präsent.<br />

Art Salon Zürich, 2022<br />

→ Werkstadt, Hohlstrasse 400, 28.9.–1.10.<br />

↗ artsalonzurich.com<br />

La Centrale de Chandoline, Sion, ehem.<br />

Wasser kraftwerk und Zentrum der<br />

Biennale du son, <strong>2023</strong>. Foto: Pablo Felley<br />

→ 16.9.–29.10. ↗ biennaleson.ch<br />

Art Salon Zürich<br />

Zürich — Die im letzten Jahr lancierte Kunstmesse<br />

‹Art Salon Zürich› geht weiter. Der<br />

erfolgreiche Start hat die beiden Messeorganisatoren<br />

Fabian Walter (Fabian & Claude Walter<br />

Galerie, Zürich) und Sven Eisenhut (Gründungsdirektor<br />

der photo basel) ermutigt, die Messe<br />

in Zürich zu etablieren. Erneut erwarten sie auf<br />

dem SBB-Areal zwischen dem Bahnhof Hardbrücke<br />

und Altstetten, einem grossen städtischen<br />

Entwicklungsgebiet, 6000 oder mehr<br />

Besucher:innen. Wieder beteiligen sich über<br />

AUSSENPROJEKTE<br />

Kunstwege Pontresina / Silvia Buol —<br />

hidden traces<br />

Pontresina / Bernina — Nach fünf Ausstellungen<br />

in Pontresina gehen die ‹Kunstwege› in die<br />

Landschaft der Region Bernina. Die Triennale<br />

für zeitgenössische Kunst führt entlang der<br />

UNESCO-Weltkulturerbe-Linie der Rhätischen<br />

Bahn von Punt Muragl über den Berninapass<br />

bis Cavaglia im Val Poschiavo. An jedem Bahnhof<br />

wird man eingeladen, einen Halt einzulegen<br />

und gemäss dem Titel ‹Rethink Destinations›<br />

das Ziel und die Bestimmung der eigenen Reise<br />

auch im Kontext der globalen Entwicklungen<br />

neu zu überdenken. Zwanzig Kunstschaffende<br />

aus allen Sprachregionen der Schweiz<br />

haben ortsspezifische Werke geschaffen, die<br />

spazierend, wandernd, per Mountain Bike<br />

NOTIERT // GROSSANLÄSSE / AUSSENPROJEKTE 117


oder Zug besucht werden können. Im Rahmen<br />

der Ausstellung finden ausserdem Satellitenprojekte<br />

statt: So zeigt die Basler Künstlerin<br />

Silvia Buol (*1954) ihr Projekt ‹hidden traces›,<br />

das zwei Interventionen in der Landschaft der<br />

Berninaseen, ein Wandbild an einer Hausfassade<br />

in Pontresina und zwei Performances<br />

umfasst. Auf Landkarten macht sie zeichnend<br />

die inneren Verbindungen der Berge und der<br />

Wasserläufe sichtbar, verbindet reale und<br />

imaginierte Spuren, Erinnerungen der Landschaft<br />

mit ihrem gegenwärtigen Zustand. In der<br />

Installation ‹inside the stone› aus Fotografien,<br />

Zeichnungen und Texten am Fussweg des Bernina<br />

Hospiz befragt Buol das Wesen der Steine.<br />

In ihren Performances übersetzt die Künstlerin,<br />

die seit den 1980er-Jahren an der Schnittstelle<br />

von Tanz, Performance und bildender Kunst<br />

arbeitet, die von ihr erfahrenen Dynamiken<br />

des Bergs in eigene Bewegungen. Alle, die es<br />

nicht bis auf den Berninapass schaffen, können<br />

Silvia Buols Erkundungen am Berg im bei<br />

Scheidegger & Spiess erschienenen Buch ‹Lago<br />

Bianco, Morteratsch, Bernina› nacherleben.<br />

Jahre Kommunikationsleiterin der Schaubühne<br />

Berlin. In dieser Funktion hat sie wiederholt<br />

am programmatischen Brückenschlag zur bildenden<br />

Kunst mitgewirkt und sich dabei auch<br />

mit der Berliner Kunstszene vernetzt. Ruder<br />

studierte Kulturwissenschaft, Kunstgeschichte<br />

und Germanistik und arbeitete danach als<br />

Referentin für Bildende und Darstellende Kunst<br />

im Kulturkreis der deutschen Wirtschaft e.V.<br />

Sie betreute den Kunst-Nachwuchspreis ‹ars<br />

viva› kuratorisch und war an der Gründung des<br />

Arbeitskreises Corporate Collecting beteiligt.<br />

Für die BMW Group war sie für die internationalen<br />

Kooperationen verantwortlich. Ruder<br />

wird ihre Position ab November wahrnehmen.<br />

Das nächste Gallery Weekend Berlin wird im<br />

April stattfinden.<br />

Antonia Ruder. Foto: Anne Morgenstern<br />

Raphael Gygax<br />

Silvia Buol · multiple directions, <strong>2023</strong>, Teil von<br />

hidden traces, 3 Landkartenbilder auf Blachen,<br />

je 150 x 206 cm, Wasserscheide Berninapass<br />

→ Engadin, Berninapass und Val Poschiavo,<br />

bis 19.10. ↗ kunstwege-pontresina.ch<br />

NAMEN<br />

Antonia Ruder<br />

Berlin — Die Nachfolgerin von Maike Cruse<br />

als Direktorin des Gallery Weekend Berlin ist<br />

Antonia Ruder. Sie war zuletzt über mehrere<br />

Chicago — Raphael Gygax ist zum ersten<br />

Gastkurator von ‹Art on The Mart› ernannt<br />

worden. Das Programm, eine Public-Private-<br />

Partnership, zeigt seit fünf Jahren bewegte<br />

Bild-Projektionen an der Uferfassade des<br />

Warenhauses The Mart in Chicago. Das Art-<br />

Déo-Gebäudes von Alfred P. Shaw entstand in<br />

den von Wachstum und Wohlstand geprägten<br />

1920er-Jahren und war bei seiner Fertigstellung<br />

1930 mit 372’000 m 2 das grösste Gebäude<br />

der Welt. Seine Fassade, die seit 2018 bespielt<br />

wird, misst 2,5 Hektare, was ungefähr der<br />

Grösse von zwei Fussballfeldern entspricht. Jeweils<br />

von April bis <strong>September</strong> zeigt die Fassade<br />

in Chicago Werke lokaler, nationaler und internationaler<br />

Künstler:innen wie Barbara Kruger<br />

oder Charles Atlas und bietet darüber hinaus<br />

ortsansässigen Institutionen oder Schulklassen<br />

eine Plattform. Raphael Gygax (*1980), der<br />

aktuell das Ausstellungsprogramm des Museo<br />

118 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Casa Rusca in Locarno kuratiert, wird im neu<br />

geschaffenen Gastkurator:innen-Programm<br />

für nächstes Jahr ein Set an künstlerischen<br />

Projektionen kuratieren. Der promovierte<br />

Schweizer Kunsthistoriker war von 2003 bis<br />

2019 Kurator am Migros Museum für Gegenwartskunst<br />

in Zürich. Danach wurde er zum<br />

Studienleiter und stellvertretenden Departementsleiter<br />

der Fine Arts an der ZHdK ernannt.<br />

Als freischaffender Kurator und Autor war er<br />

neben zahlreichen Mandaten in verschiedenen<br />

Funktionen für die Frieze Art Fair in London und<br />

New York tätig.<br />

der Luma Westbau in Zürich und die Biennale<br />

Elevation 1049 in Gstaad. Maja Hoffmann ist<br />

Präsidentin des Swiss Institutes in New York<br />

und der Stiftung Vincent van Gogh in Arles.<br />

Ausserdem ist sie Vizepräsidentin der Emanuel<br />

Hoffmann Foundation Collection in Basel, Verwaltungsrätin<br />

der Serpentine Gallery in London,<br />

der Kunsthalle Zürich sowie des New Museum<br />

und des Center for Curatorial Studies des Bard<br />

College, beide in New York.<br />

Maja Hoffmann. Foto: Annie Leibovitz<br />

Raphael Gygax. Foto: Nicolas Duc<br />

Maja Hoffmann<br />

Locarno — Maja Hoffmann wird neue Präsidentin<br />

des Locarno Film Festival. Der Verwaltungsrat<br />

folgte der Empfehlung der Findungskommission<br />

und wird sie in seiner nächsten<br />

Generalversammlung formell nominieren.<br />

Ausserdem wird er dann auch über die neuen<br />

Strukturen abstimmen, die unter anderem eine<br />

Verringerung des Verwaltungsrats von 27 auf<br />

sieben Mitglieder sowie den Einsatz zweier<br />

Advisory Boards vorsehen. Maja Hoffmann folgt<br />

auf Marco Solari, der das Festival seit über<br />

zwanzig Jahren geleitet hat und sich mit der<br />

diesjährigen Ausgabe verabschiedet. Erstmals<br />

geht das Präsidium in die Hände einer Baslerin<br />

und an eine Frau. Die Roche-Erbin Maja<br />

Hoffmann (*1956) ist Teil des Aktionärspools,<br />

der das Schweizer Unternehmen Hoffmann-La<br />

Roche kontrolliert. Sie ist Kunstsammlerin und<br />

Kunstmäzenin und zählt zu den einflussreichsten<br />

Persönlichkeiten im Kunstbetrieb. 2004<br />

gründete sie die Luma Stiftung, die künstlerisches<br />

Schaffen in den visuellen Künsten zu<br />

Themen wie Natur, Kultur und Ökologie unterstützt.<br />

Zu den Projekten der Stiftung gehören<br />

PREISE<br />

Prix de la Société des Arts de Genève<br />

Genf — Bea Schlingelhoff erhält den mit<br />

CHF 50’000 dotierten Prix de la Société des<br />

Arts de Genève. Der Preis wird seit 2009<br />

alle zwei Jahre an in der Schweiz ansässige<br />

Künstler:innen verliehen, die bereits nationale<br />

und internationale Beachtung gefunden haben.<br />

Der Förderbeitrag stellt die finanziellen Mittel<br />

bereit, um das Schaffen fortzusetzen.Die in Zürich<br />

wohnhafte Bea Schlingelhoff (*1971, Waiblingen,<br />

DE) studierte in Bremen, Los Angeles<br />

und New York. Zu ihren wichtigen Einzelausstellungen<br />

der letzten zwanzig Jahre gehören ihre<br />

Auftritte in der Essex Street Gallery New York<br />

2016 und im Cherish Genf 2020. Besondere<br />

Beachtung fand 2021 ihre Ausstellung ‹No River<br />

to Cross› im Kunstverein München. Darin stellte<br />

sie mithilfe von grünen Platzhaltern die von den<br />

Nationalsozialisten inszenierte Ausstellung<br />

«Entartete Kunst» von 1937 nach, in der diese<br />

600 beschlagnahmte Werke aus über dreissig<br />

deutschen Museen verfemten. Die Jury schätzte<br />

denn auch die Art und Weise, wie sich Schlingelhoff<br />

in die Geschichte der Institutionskritik<br />

und des Feminismus einbringt. Der Preis wird<br />

ergänzt mit einer Einzelausstellung im Palais<br />

NOTIERT // AUSSENPROJEKTE / NAMEN / PREISE 119


de l’Athénée sowie einer Publikation, wobei die<br />

Künstlerin die 1776 gegründete Société des Arts<br />

einer kritischen Untersuchung unterziehen wird.<br />

↗ societedesarts.ch<br />

Maria Lassnig Preis<br />

Peking / Wien — Der Maria Lassnig Preis <strong>2023</strong><br />

geht an Lubaina Himid (*1954, Sansibar). Himid<br />

ist eine britische Künstlerin, Kuratorin und<br />

emeritierte Professorin für zeitgenössische<br />

Kunst an der University of Central Lancashire<br />

in Preston, wo sie bis heute lebt. Seit den<br />

1980er-Jahren setzt sich die Malerin, die erst<br />

Bühnenbild studiert hatte, mit Themen wie<br />

Kolonialismus, Sklaverei, Geschichte, Identität<br />

und Geschlecht auseinander, lange bevor<br />

diese in den Mittelpunkt des zeitgenössischen<br />

Diskurses gerieten. Als Kuratorin setzte sie<br />

sich für Kunstschaffende aus der afrikanischen<br />

Diaspora ein. 2017 gewann sie als erste<br />

Schwarze Frau den Turner Prize. Anschliessend<br />

wurde sie zum Royal Academician gewählt und<br />

2018 mit einem Ritterorden dritter Stufe, dem<br />

Commander of the Order of the British Empire<br />

CBE, geehrt. Es folgten grosse internationale<br />

Einzelausstellungen, unter anderem in der Tate<br />

Britain und Tate Modern oder im New Museum<br />

in New York. In der Schweiz war ihr Werk 2022<br />

in einer umfangreichen Einzelausstellung im<br />

Musée cantonal des Beaux-Arts in Lausanne<br />

zu sehen ( → KuBu 1-2/<strong>2023</strong>, S. 90). Der Preis, der<br />

seinerzeit noch von Maria Lassnig selbst mit<br />

angedacht wurde, ist mit CHF 50’000 dotiert<br />

und wird gemeinsam mit Ausstellungshäusern<br />

alle zwei Jahre vergeben. Er beinhaltet eine<br />

Ausstellung in der jeweiligen Partnerinstitution<br />

– für diese Ausgabe im UCCA Center for<br />

Contemporary Art in Peking. Es wird die erste<br />

Ausstellung von Lubaina Himid in Asien sein.<br />

Roswitha Haftmann-Preis<br />

Zürich — Cildo Meireles (*1948, Rio de Janeiro)<br />

erhält den mit CHF 150’000 höchstdotierten<br />

europäischen Kunstpreis. Dieser wird seit 2001<br />

vom Stiftungsrat der Roswitha Haftmann-<br />

Stiftung unter dem Vorsitz der Direktion des<br />

Kunsthaus Zürich verliehen. Meireles gehört zu<br />

den bedeutendsten Kunstschaffenden Brasiliens<br />

und zu jener Generation, die in den späten<br />

1960er-Jahren die brasilianische Kunst veränderte.<br />

Sein Werk umfasst Skulpturen, Installationen<br />

und Performances. Zu seinen bekanntesten<br />

Arbeiten gehört die Reihe ‹Insertions in<br />

ideological Circuits›, in der er unter anderem<br />

Coca-Cola-Flaschen mit Phrasen versah und<br />

diese in den Warenkreislauf zurückspielte. Meireles<br />

studierte in Brasilia, lebte einige Jahre in<br />

New York und zog 1973 nach Rio de Janeiro, wo<br />

er bis heute lebt. Er hatte Einzelausstellungen<br />

2008 in der Tate Modern in London und 2013 im<br />

Centro de Arte Reina Sofía in Madrid. Viermal<br />

nahm er an der Biennale von Venedig teil. 2011<br />

war er an der documenta in Kassel mit dem<br />

Werk ‹Disappearing Element / Disappeared<br />

Element (Imminent Past)› präsent, in dem er<br />

auf dem Gelände Wassereis am Stiel mit der<br />

Beschriftung «Verschwindendes / Verschwundenes»<br />

verkaufte. Der Künstler erhielt zahlreiche<br />

Preise: 2005 verlieh ihm San Francisco die<br />

Ehrendoktorwürde, Frankreich ernannte ihn<br />

zum Officier de L’Ordre des Arts et des Lettres,<br />

2008 bekam er den Velázquez-Preis, der auch<br />

seinen Beitrag an die spanisch-südamerikanischen<br />

Beziehungen würdigte.<br />

Cildo Meireles. Foto: Everton Balardin<br />

Zurich Art Prize<br />

Lubaina Himid. Foto: Magda Stawars<br />

Zürich — Olaf Holzapfel (*1967, Dresden) heisst<br />

der 17. Gewinner des Zurich Art Prize, den das<br />

Museum Haus Konstruktiv jährlich gemeinsam<br />

120 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


mit der Zurich Insurance Company Ltd vergibt.<br />

Der Preis ist mit CHF 100’000 dotiert, wovon<br />

CHF 80’000 für die Produktion einer Einzelausstellung<br />

im Museum Haus Konstruktiv reserviert<br />

sind. Der in Dresden geborene und heute in<br />

Berlin lebende Künstler setzt sich in unterschiedlichen<br />

Medien, darunter Installation,<br />

Skulptur und Film, mit Orten und Räumen auseinander.<br />

Er arbeitet prozessbasiert, häufig im<br />

interkulturellen Austausch mit Künstler:innen<br />

und Handwerker:innen, beispielsweise mit<br />

den Weber:innen der Wichí-Gemeinde aus dem<br />

Gran Chaco in Argentinien. Seine Werke werfen<br />

substanzielle Fragen auf, sagt die Jury, sei es zu<br />

Produktionsmechanismen oder zum Verhältnis<br />

von Kultur und Natur, ohne dabei an poetischer<br />

Leichtigkeit einzubüssen. Olaf Holzapfel<br />

studierte von 1996 bis 2001 Malerei an der<br />

Hochschule für Bildende Künste in Dresden und<br />

war bis 2003 Meisterschüler bei Ralf Kerbach.<br />

Es folgten Aufenthalte in Indien am National<br />

Institute of Design in Ahmedabad und als Artist<br />

in Residence an der Columbia University in New<br />

York. Sein Werk wurde international in Ausstellungen<br />

unter anderem in Argentinien und Israel<br />

gezeigt. 2017 nahm Holzapfel an der documenta<br />

14 und 2011 auf der Biennale in Venedig teil.<br />

In der Schweiz kennt man ihn von Einzelausstellungen<br />

2021 im Bündner Kunstmuseum in<br />

Chur und 2018 im Kloster Schönthal.<br />

Wohnsitz seit zwei Jahren im Kanton haben,<br />

durch Werk und Tätigkeit im Aargauer Kulturleben<br />

präsent sind – mindestens drei Einzeloder<br />

relevante Gruppenausstellungen in den<br />

letzten zehn Jahren – oder in einer früheren<br />

Lebensphase 15 Jahre durchgehend im Aargau<br />

wohnhaft waren. Neu entscheidet eine Jury in<br />

der ersten Bewerbungsrunde über die Aufnahme<br />

in die Ausstellung, um damit mehr Klarheit<br />

in den Entscheidungsabläufen zu schaffen.<br />

Die eingereichten Arbeiten, die nicht älter als<br />

zwei Jahre sein dürfen, werden im Original in<br />

der Ausstellung bewertet.<br />

→ Eingabeschluss: 1.9.<br />

↗ aargauerkuratorium.ch<br />

Werk- und Förderbeiträge Uri<br />

Altdorf — Die Kunst- und Kulturstiftung Uri<br />

lädt ein, sich für das Urner Werkjahr oder<br />

Förder- und Projektbeiträge zu bewerben.<br />

Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende,<br />

die seit mindestens drei Jahren in Uri wohnen,<br />

in Uri aufgewachsen sind oder acht Jahre im<br />

Kanton Uri wohnhaft waren. Beiträge werden<br />

in den künstlerischen Sparten Bildende Kunst,<br />

Musik, Literatur, Tanz, Theater, Film, Foto und<br />

Neue Medien gewährt.<br />

→ Eingabeschluss: 5.10.<br />

↗ ur.ch (Kunst- und Kulturstiftung)<br />

TaDA — Textile and Design Alliance<br />

Olaf Holzapfel. Foto: Maria Sturm<br />

AUSSCHREIBUNGEN<br />

Auswahl 23<br />

Aarau — Aargauer Kunstschaffende können<br />

sich für die Ausstellung ‹Auswahl 23› und die<br />

Vergabe der Werk- und Förderbeiträge im Bereich<br />

Bildende Kunst und Performance bewerben.<br />

Zugelassen sind Kunstschaffende, die den<br />

St. Gallen — Die Textile und Design Alliance, ein<br />

Kulturförderprogramm mehrerer Ostschweizer<br />

Kantone und Partnern aus der Wirtschaft,<br />

vergibt insgesamt sechs Residencies für das<br />

Jahr 2024. Nationale und internationale Kulturschaffende,<br />

die in den Bereichen Design, Textil<br />

Design, Architektur, Kunst, Literatur, den performativen<br />

Künsten oder interdisziplinär tätig<br />

sind, sind eingeladen, sich mit einem Projekt zu<br />

bewerben. Es soll einen klaren Bezug zur Ostschweizer<br />

textilen Produktion aufweisen, auf<br />

Nachhaltigkeit setzen und gerne experimentell<br />

angelegt sein. Textil- und Designunternehmen<br />

NOTIERT // PREISE / AUSSCHREIBUNGEN 121


unterstützen die Kunstschaffenden während<br />

des Aufenthalts mit ihrem Know-how und stellen<br />

ihnen ihre Technologie zur Verfügung.<br />

→ Eingabeschluss: 1.10.<br />

↗ tada-residency.ch<br />

Dezemberausstellung<br />

Winterthur — Das Bewerbungsfenster für<br />

die Dezemberausstellung ist offen. Kunstschaffende,<br />

die einen Bezug zur Region<br />

Winterthur aufweisen, und Aktiv-Mitglieder<br />

der Künstler:innengruppe Winterthur können<br />

sich mit maximal drei Werkvorschlägen<br />

für die Ausstellung bewerben. Die Auswahl<br />

erfolgt durch eine Jury, die sich unter anderem<br />

aus den organisierenden Institutionen,<br />

Kunst Museum Winterthur, Kunsthalle und<br />

Künstler:innengruppe, zusammensetzt.<br />

→ Eingabeschluss: 4.9.<br />

↗ kmw.ch<br />

Pro Helvetia<br />

Zürich — Nur noch kurze Zeit können sich<br />

Kunsträume und Kunstschaffende um Beiträge<br />

bewerben: zum einen für Projekte und<br />

Jahresprogramme von selbstorganisierten<br />

Kunsträumen, kleinen und mittleren Kunstinstitutionen,<br />

die Nachwuchspositionen in ihren<br />

Programmen haben, zum anderen für Werkbeiträge<br />

im Bereich Visuelle Künste, Fotografie<br />

und Architektur.<br />

war mindestens eine Wand schief! Im realen<br />

Ritterhaus Bubikon ist auch nicht alles rechtwinklig,<br />

und enge Treppen bieten auch gelenkigen<br />

Personen etliche Herausforderungen. Ein<br />

Rundgang in den seit 1959 denkmalgeschützten<br />

Gebäuden stellt uns deren über 800-jährige<br />

Geschichte vor, während zwei Räume im Alten<br />

Bruderhaus den Rahmen für die sorgfältig<br />

aufgebaute Sonderausstellung ‹Das farbige<br />

Mittelalter› bilden. Adel, Klerus und Bürgertum<br />

nutzten Farben nicht nur als Schmuck, sondern<br />

mittels Kleider auch als Ausdruck von Standesunterschieden.<br />

Das Tragen farbiger Gewänder<br />

war eine Sache, deren Herstellung eine andere:<br />

Färbereien befanden sich ihres Wasserverbrauchs<br />

und der Geruchsimmissionen wegen<br />

ausserhalb von Siedlungen. Für einen intensiven<br />

Blauton wurde beispielsweise ein Sud aus<br />

Urin verwendet. Farben waren ein wichtiges<br />

Handelsgut, wie eine grosse Karte zeigt, und<br />

fanden unter anderem bei der Illumination von<br />

Büchern, bei farbigem Glas und der zunehmend<br />

weltlich geprägten Tafelmalerei Verwendung.<br />

Die Ausstellung zeigt uns geschichtliche<br />

Zusammenhänge, Details zu zeitgenössischen<br />

Werkzeugen und fächert ein faszinierendes<br />

Kaleidoskop einer Epoche auf. Auf der Südseite<br />

des Ritterhauses befindet sich der durch<br />

Freiwillige gepflegte und nach Epochen unterteilte<br />

Kräutergarten, für den, ebenso wie für<br />

das Museum, Führungen angeboten werden.<br />

Im als Kasse fungierenden Bistro sind nebst<br />

Erfrischungen eine kleine Auswahl Souvenirs<br />

erhältlich, darunter auch der Bastelbogen. TS<br />

→ Eingabeschluss: 1.9.<br />

↗ prohelvetia.ch<br />

DIES UND DAS<br />

Ritterhaus Bubikon<br />

Bubikon — Wer erinnert sich noch an die<br />

Bastelbögen von historischen Gebäuden, mit<br />

denen manch regnerischer Sonntag verbracht<br />

wurde? Schneiden, falzen, kleben – und immer<br />

‹Das farbige Mittelalter›, Ausstellungsansicht<br />

Ritterhaus Bubikon. Foto: Noemi Bearth<br />

→ Ritterhaus Bubikon, bis 30.9. ↗ ritterhaus.ch<br />

122 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


La Vitrina<br />

Curaglia / Medel — Im Val Medel, das mit dem<br />

Lukmanierpass einst als eine der wichtigsten<br />

Nord-Süd-Verbindung galt, eröffnete im Juli<br />

in einem alten Heustall das vom ehemaligen<br />

Rietberg-Direktor Albert Lutz initiierte Kulturprojekt<br />

‹La Vitrina›. Kein Heimatmuseum ist<br />

es, sondern eine Mischung aus künstlerischer<br />

und dokumentarischer Auseinandersetzung<br />

mit der Kulturgeschichte des Tals. Herzstück<br />

der auf mehrere Jahre angelegten Ausstellung<br />

ist eine zwölfteilige Filmchronik, die von dieser<br />

Geschichte erzählt: von Abenteuern aus dem<br />

Mittelalter, über die Erschliessung des Tals mit<br />

einer Strasse oder vom touristischen Aufschwung<br />

von Curaglia als «Luftkurort». Eingebunden<br />

in die Kurzfilme, gedreht von Lutz, sind<br />

über 600 Fotografien aus dem frühen 20. Jahrhundert,<br />

die aus Schweizer Bildarchiven zusammengetragen<br />

wurden. Sie inszenieren das<br />

Bergtal als bäuerliche, auf Selbstversorgung<br />

angewiesene Welt, unberührt von der modernen<br />

Zivilisation. Ihnen zur Seite gestellt werden<br />

in La Vitrina zeitgenössische Fotografien von<br />

Ester Vonplon, die in der Surselva ansässig ist.<br />

Wie einst ist sie mit einer analogen Grossbildkamera<br />

durch die Val Medel gestreift und hat<br />

verborgene Naturlandschaften in malerischen<br />

Farbfotografien festgehalten. Das Prättigauer<br />

Künstlerpaar Gabriela Gerber & Lukas Bardill<br />

umkreist mit ihrer Zeichenanimation eine Bergskulptur<br />

des einstigen Bewohners Vigeli Pally.<br />

Erna Schillig<br />

Klausenpass — Die Urner Künstlerin Erna Schillig<br />

(1900–1993) stand zeitlebens im Schatten<br />

der gefeierten Künstlerfreunde August Babberger<br />

und Heinrich Danioth. Dies, obwohl sie ein<br />

vielfältiges Œuvre aus Ölmalerei, Zeichnung,<br />

Hinterglasmalerei, Putzmalerei, Wandteppichen<br />

und textiler Kunst geschaffen hat. Ausserdem<br />

leitete sie zwischen 1947 und 1967 die Textilabteilung<br />

an der Kunstgewerbeschule Luzern. Doch<br />

nun wird ihr Werk aufgearbeitet. Für die Schau<br />

im Haus für Kunst Uri mit dem kecken Titel ‹Erna<br />

Schillig und ihre Musen› wurde ihr Nachlass aus<br />

dem Staatsarchiv Uri ans Licht geholt. Wer die<br />

Ausstellung verpasst hat, dem bietet sich im<br />

Hotel auf dem Klausenpass noch eine Chance:<br />

Im von den Eltern geführten Hotel verbrachte<br />

die Künstlerin regelmässig die Sommer, und dort<br />

lernte sie auch Babberger kennen, bei dem sie<br />

als Meisterschülerin studierte. Mitte Juli eröffnete<br />

das Team um Felix Schenker, Chefredaktor<br />

von art.tv, sowie Martin und Marie-Ann Arnold,<br />

die bereits 120 Werke in der ganzen Schweiz<br />

ausfindig gemacht haben, mit einem Kunstdinner<br />

eine Ausstellung in den Hotelräumen. Mit<br />

dabei ist ausserdem die SRF-Fernsehmoderatorin<br />

Sabine Dahinden, die mehrere Videobeiträge<br />

zum Leben von Erna Schillig realisiert. Diese sind<br />

abrufbar auf der Projektwebsite, die auch die<br />

Lebensgeschichte vermittelt und eine laufend<br />

ergänzte Werkschau präsentiert.<br />

Ausstellungsansicht La Vitrina. Foto: Daniela<br />

Kienzler<br />

↗ lavitrina.ch<br />

Erna Schillig · Schächental mit Schärhorn<br />

und Gross Windgällen, undatiert, Pastell,<br />

30 x 46 cm, Privatbesitz. Foto: Martin Arnold<br />

→ Hotel Klausenpass, bis Mitte Oktober<br />

↗ ernaschillig.ch<br />

NOTIERT // AUSSCHREIBUNGEN / DIES UND DAS 123


Art Ufnau<br />

Ufnau — Die grösste Insel der Schweiz lädt<br />

auch dieses Jahr wieder zu einem Besuch, der<br />

Geschichte und Kunst verbindet. ‹Lichtblicke›<br />

heisst die Ausstellung mit Fotografien, die an<br />

fünf Standorten mit teilweise wechselnden<br />

Positionen aufgebaut sind. Zwei Werke bleiben<br />

bis Herbst stehen. Joni Hedinger zeigt uns mit<br />

‹Von oben› eine Perspektive auf die Insel, die<br />

uns so meist verborgen bleibt. 22 Aufnahmen<br />

an einem frühen Morgen tauchen sie in ein weiches<br />

Licht, die Konturen hervorgehoben durch<br />

Raureif, die blätterlosen Zweige der Bäume als<br />

filigrane Strichzeichnung betonend. Die Bilder<br />

sind in der Kapelle St. Martin aufgehängt.<br />

Unsere Welt mit ihren klaren Proportionen und<br />

Konturen dreht Ueli Alder mit seiner begehbaren<br />

‹Camera obscura› auf den Kopf. Auch<br />

wenn das Phänomen bekannt ist, fasziniert<br />

es doch immer wieder von neuem, wenn im<br />

weissen Container die grünen Wiesen von der<br />

Decke grüssen und die Wolken auf dem Boden<br />

dahinziehen. Seit Ende Juli stellen Sandra<br />

Winiger ihre schwebenden Landschaftsbilder,<br />

Paula Schwarz ihre Iris-Lichtblicke und Ferit<br />

Kuyas sein ‹Digital Diary› vor. Die Insel ist mit<br />

normalen Kursschiffen erreichbar und bietet<br />

wie die Kunstwerke sowohl Ein- als auch Ausblicke:<br />

Kontemplation in der Kapelle, Weitsicht<br />

am Ufer – und flinke Eidechsen in den Trockenmauern.<br />

TS<br />

Chasa Jaura — Esther Schena<br />

Val Müstair — Im äussersten Osten der<br />

Schweiz, zwischen Engadin und Südtirol<br />

befindet sich das Münstertal. Dort liegt die<br />

Chasa Jaura, ein historisches Bauernhaus, in<br />

dem jedes Jahr eine zeitgenössische Kunstausstellung<br />

stattfindet. Zum 50. Jubiläum hat<br />

das Museum die im Val Müstair aufgewachsene<br />

und heute in Zürich lebende Künstlerin Esther<br />

Schena (*1976) eingeladen. In der Ausstellung<br />

‹visibel – invisibel› untersucht sie die Verbindung<br />

von Sichtbarem und Unsichtbaren, indem<br />

sie das ganze Haus bearbeitet. Mit einer Druckwalze<br />

bemalt sie Teile von Wänden, Böden<br />

und Gegenständen, die sie im Haus vorfindet,<br />

und überträgt sie auf Papier. Dabei sammelt<br />

sie Abdrücke der Oberflächen und setzt sie in<br />

Druckunikate um. Es ist ein experimenteller<br />

Prozess, bei dem Intuition, Unbewusstes oder<br />

der Zufall mitspielen. Bisweilen ist es harte<br />

körperliche Arbeit, so zum Beispiel, wenn sie<br />

die vielen Segmente der Fensterscheiben<br />

wiederholt mit verschiedenen Farben bedruckt<br />

und dabei vielschichtige Bilder entstehen lässt,<br />

die sich erst im Lichteinfall offenbaren. Zur<br />

Ausstellung hat Schena ausserdem verschiedene<br />

Veranstaltungen organisiert, die sich mit<br />

Druckverfahren auseinandersetzen. So hat<br />

sie mit Nou, die Naturfarben herstellt, einen<br />

Siebdruckkurs durchgeführt. Und drei für sie<br />

wichtige Künstlerinnen, Christine Bänninger,<br />

Pascal Lampert und Caroline Singeisen, hat sie<br />

für eine Performance eingeladen.<br />

Ueli Alder · Camera obscura, <strong>2023</strong>, begehbare<br />

Camera obscura im Baucontainer<br />

Foto: Thomas Schlup<br />

→ Insel Ufnau, bis 15.10.<br />

↗ art-ufnau.ch<br />

Esther Schena · visibel – invisibel, <strong>2023</strong>, Video,<br />

Polyestergewebe, Chasa Jaura Val Müstair<br />

→ ‹visibel – invisibel›, bis 14.10.; Performance,<br />

9.9., Finissage, 14.10. ↗ chasajaura.ch<br />

124 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


1200° – Musik Theater Kunst<br />

Völklingen — Die Völklinger Hütte, Industriedenkmal<br />

und Weltkulturerbe, feiert dieses<br />

Jahr die Premiere des Festivals ‹1200° – Musik<br />

Theater Kunst›, ein In-Situ-Programm aus<br />

transdisziplinären Werken, die sich mit dem<br />

Ort und seiner Geschichte auseinandersetzen.<br />

Im Zentrum steht ‹862 – Eine Orakelmaschine›,<br />

die der Frankfurter Musik-Theater-Künstler<br />

Heiner Goebbels eigens für die Kohlenstampfmaschine<br />

entwickelt hat. Die performative<br />

Installation evoziert mittels Klängen, Licht,<br />

Videobildern, Text und Stimmen verborgene<br />

Zeit- und Erfahrungsschichten im einstigen<br />

Eisenwerk. Parallel zum Festival wird in der<br />

Hängewagenwerkstatt die Multimedia-Installation<br />

‹We All (Except the Others)› von Rémy<br />

Markowitsch gezeigt. Anhand verschiedener<br />

Protagonist:innen untersucht der Schweizer<br />

Schlüsselthemen wie die Kontamination von<br />

Natur, Zwangsarbeit einst und jetzt sowie<br />

die Familie Röchling, die über Jahrzehnte die<br />

Geschicke des Stahl- und Eisenwerks prägte.<br />

Ausserdem findet mit ‹Torture Never Stops›<br />

ein musikalisches Programm für Orgel und<br />

Stimmen von Rainer Oster und den Moorsoldatinnen<br />

statt, das die Versöhnungskirche von<br />

Völklingen als ambivalenten Ort der Stadt- und<br />

Hüttengeschichte vor Augen und Ohren führt.<br />

Welches andere Gotteshaus hat schon eine im<br />

Eisenwerk vor Ort gegossene Soldatenfigur mit<br />

Handgranate an der Fassade aufzuweisen?<br />

Castell Art Weekend<br />

Zuoz — Im Hotel Castell verbindet sich Kunst<br />

und Architektur. Feste Installationen, Bilder<br />

und Objekte wurden von Ruedi Bechtler, Besitzer<br />

des Hotels, Kunstkenner und Sammler,<br />

meist gemeinsam mit den Kunstschaffenden<br />

inszeniert. An wiederkehrenden Castell Art<br />

Weekends bietet sich darüber hinaus die<br />

Gelegenheit zur Vertiefung. Für das diesjährige<br />

Programm hat Ruedi Bechtler ‹Drei Inseln im<br />

Kunstmeer› kuratiert. Aus den USA reist der<br />

Künstler Oscar Tuazon (*1975, Seattle) an, der<br />

bekannt ist für seine grossformatigen architektonischen<br />

Skulpturen. Er wird begleitet<br />

von Lynn Kost, Kurator am Kunst Museum<br />

Winterthur, der Anfang Jahr eine Retrospektive<br />

des Künstlers zeigte. Als junge Position ist die<br />

französische Künstlerin Sarah Benslimane<br />

(*1997) dabei, die in Genf lebt und dort im<br />

Centre d’Art Contemporain letztes Jahr eine<br />

Einzelausstellung hatte. In skulpturalen Gemälden<br />

reflektiert sie den Überfluss an Informationen,<br />

die jederzeit für alle verfügbar sind. Ihr<br />

Tandem fürs Gespräch ist der freischaffende<br />

Genfer Autor und Kurator Fabrice Stroun, der<br />

die Ausstellung mitorganisierte. Die dritte Insel<br />

schliesslich wird bespielt von Magda Drozd,<br />

deren Arbeit sich von Musik über Klangkunst<br />

bis hin zu Kompositionen für Film, Videokunst,<br />

Theater und Radio erstreckt. Für das Castell Art<br />

Weekend ist ein Pauschalangebot buchbar.<br />

Rémy Markowitsch · We All (Except the Others),<br />

<strong>2023</strong>, Filmstill<br />

→ Völklinger Hütte, 1.–17.9.<br />

↗ voelklinger-huette.org<br />

Sarah Benslimane · Tic Tac Toe, 2022 (Detail),<br />

Kunststoff-Efeugirlanden, holografische Papiere,<br />

Tapeten, Spiegelkleber, Perlen, Glycerinlack,<br />

Acryl, Holz, 245 x 205 cm. Foto: Niels Hung<br />

→ Hotel Castell, 22.–24.9. ↗ hotelcastell.ch<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 125


Kunststipendien der Stadt Zürich<br />

Zürich — Einmal jährlich schreibt die Stadt<br />

Zürich Kunststipendien für Werke oder Atelieraufenthalte<br />

in verschiedenen Städten aus.<br />

Dieses Jahr gingen 192 Bewerbungen ein, aus<br />

denen die Jury, die sich aus der Kommission für<br />

Bildende Kunst und externen Gästen zusammensetzt,<br />

35 Positionen ausgewählt hat. Die<br />

eingegebenen Werke formen die Ausstellung im<br />

Helmhaus Zürich, aus der die Jury in einer zweiten<br />

Stufe die Werkstipendien und Atelierplätze<br />

vergeben wird. Es ist eine gute Möglichkeit,<br />

einen Einblick in das Zürcher Kunstschaffen zu<br />

gewinnen, auch wenn 157 Positionen unberücksichtigt<br />

geblieben sind – ein Fakt, dem sich<br />

Barbara Basting, Leiterin des Ressorts Bildende<br />

Kunst, sehr bewusst ist. «Fair» geordnet sind<br />

die Namen in der Ausstellungsbroschüre: Was<br />

sich den Besucher:innen erst als Ärgernis<br />

präsentiert, da keine alphabetische Ordnung<br />

vorherrscht, entpuppt sich als künstlerische<br />

Arbeit von Rimon Risi. Er hat von einem Physiker<br />

die Namen nach einer neu entwickelten<br />

Formel sortieren lassen. Die Schau versammelt<br />

Malerei, Installation, Skulptur, Video, Fotografie<br />

und Neue Medien, Künstlerinnen, Künstler<br />

und Kollektive. Es sind bekannte und jüngere<br />

Kunstschaffende dabei, die mit ihrer Teilnahme<br />

im Helmhaus Zürich eine weitere Ausstellungsstation<br />

in ihrem CV auflisten können und damit<br />

ihre Chancen bei den nächsten Bewerbungen<br />

im Kunstbetrieb erhöht.<br />

Werkschau Kanton Zürich<br />

Zürich — Zum achten Mal feiert die Fachstelle<br />

Kultur des Kantons Zürich ihre jährliche<br />

Werkschau im Museum Haus Konstruktiv,<br />

dieses Jahr mit einigen Neuerungen: Zur Ausstellung<br />

zugelassen – ausgewählt von einer<br />

sechsköpfigen Fachjury – sind neu 24 statt<br />

wie bisher 30 künstlerische Positionen. Wie<br />

gehabt erhalten alle Teilnehmenden einen<br />

Produktionskostenbeitrag von CHF 2000, und<br />

zur Eröffnung werden die zwölf Gewinner:innen<br />

eines Werkbeitrags à CHF 24’000 verkündet.<br />

Die anderen zwölf Künstler:innen erhalten<br />

neu einen Förder- und Anerkennungsbeitrag<br />

von CHF 8000. So kommt allen Teilnehmenden<br />

eine finanzielle Hilfe zu, um ihre künstlerische<br />

Tätigkeit weiterzuentwickeln oder ein konkretes<br />

Projekt auszuarbeiten. Wie schon 2022 findet<br />

eine Kooperation mit dem <strong>Kunstbulletin</strong> statt.<br />

Unsere Nachwuchsautor:innen haben zu den<br />

Werken Texte verfasst, die in der Publikation zur<br />

Ausstellung erscheinen. Zudem organisieren<br />

wir ein ‹Softdating›, eine entspannte Form des<br />

Speeddating, die den persönlichen Austausch<br />

mit Künstler:innen und Autor:innen ermöglicht.<br />

‹Werkschau Kanton Zürich 2022›, Ansicht<br />

Museum Haus Konstruktiv. Foto: Peter Baracchi<br />

→ Museum Haus Konstruktiv, 28.9.–8.10.<br />

→ ‹Softdating› in Kooperation mit <strong>Kunstbulletin</strong>,<br />

6.10., 17–19 Uhr ↗ zh.ch/werkschau<br />

‹Kunststipendien der Stadt Zürich›,<br />

Ausstellungs ansicht Helmhaus Zürich, mit<br />

Werken von Karoline Schreiber, Eva Gadient<br />

und Dominic Michel. Foto: Zoe Tempest<br />

→ Helmhaus, bis 17.9. ↗ helmhaus.org<br />

Edition VFO in der Kunsthalle<br />

Zürich — Ende 2022 ist die Edition VFO ins<br />

Löwenbräukunst-Areal gezogen. Der neue<br />

Standort eröffnet dem Verein für Originalgra-<br />

126 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


phik, der dieses Jahr sein 75-jähriges Jubiläum<br />

feiert, die Möglichkeit für hausinterne Kooperationen.<br />

Eine solche findet nun mit der Kunsthalle<br />

Zürich statt, in deren Räumen die Edition VFO<br />

während fünf Tagen gastiert. ‹Monotypes› heisst<br />

das Gastspiel mit Happening-Charakter, für das<br />

die eingeladenen Künstler:innen eine Monotypie<br />

produzieren. Die Technik bewegt sich zwischen<br />

Malerei, Zeichnung und Druckgrafik: Das Motiv<br />

wird auf eine glatte Platte gemalt oder gezeichnet<br />

und, so lange die Farbe noch feucht ist,<br />

mit Druck auf einen Bildträger übertragen. Mit<br />

der Ausstellung, an der Künstler:innen aus der<br />

Schweiz, aber auch zahlreiche internationale<br />

Maler:innen teilnehmen, möchte der VFO Druckgrafik<br />

einem breiteren Publikum vermitteln und<br />

sie mit Malerei und Zeichnung in Dialog bringen.<br />

und den Wandel der Zürcher Kunstszene aufzuzeigen<br />

und zu fördern. Die Website fasst alle<br />

bisherigen Versionen des Zurich Art Space Guides<br />

zusammen, stellt sie als PDF zum Download<br />

zur Verfügung und dient als Archiv der<br />

Aktivitäten und Veränderungen in der Zürcher<br />

Kunstraumszene. Ausserdem zeigt sie auf, wie<br />

sich die Kunstraumprojekte neu organisieren<br />

und an Veränderungen in der Förderpolitik und<br />

der Stadtentwicklung, wie zum Beispiel steigende<br />

Mieten, anpassen. Die Plattform wurde<br />

2013 von Anne-Laure Franchette, Fabio Kunz<br />

und Andreas Marti gegründet und mit Patrizia<br />

Mazzei und Badesaison weiterentwickelt. Im<br />

Juni lancierten sie die Edition <strong>2023</strong>/24 mit<br />

mehr Projekten denn je.<br />

Henni Alftan · Snowball I, <strong>2023</strong>, Öl auf Papier,<br />

Monotypie, 53,5 x 64 cm © ProLitteris<br />

→ Kunsthalle Zürich, bis 24.9.<br />

↗ kunsthallezurich.ch ↗ edition-vfo.ch<br />

10 Jahre Art Space Guide<br />

Zürich — Der Zurich Art Space Guide feiert<br />

sein 10-jähriges Jubiläum: Er dokumentiert ein<br />

Jahrzehnt unabhängiger, selbstorganisierter<br />

und von Künstler:innen betriebener Räume<br />

der Stadt Zürich. Das Verzeichnis bietet einen<br />

Überblick über alternative Ausstellungsräume,<br />

die derzeit in Zürich parallel zu den Aktivitäten<br />

von Galerien und Museen aktiv sind. Der gemeinnützige<br />

Verein des Zurich Art Space Guide<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt<br />

Zurich Art Space Guide Edition <strong>2023</strong>/24<br />

↗ artspaceguide.ch<br />

DZG und Löwenbräu — Saisoneröffnung<br />

Zürich — Nach den grossen Sommerferien<br />

läutet der Verein Die Zürcher Galerien das neue<br />

Kunstjahr mit gemeinsamen Eröffnungstagen<br />

ein. Jeden Abend laden Quartiere der Limmatstadt<br />

zu einem Rundgang durch die Galerien<br />

ein. Den Auftakt macht Zürich Aussersihl, gefolgt<br />

von der Innenstadt und dem Löwenbräu-<br />

Areal am dritten Tag. Unter dem Motto «Summerscapes»<br />

feiert auch die Löwenbräukunst<br />

ihr grosses Fest zur Saisoneröffnung: Der Flyer<br />

verspricht einen bunten Mix an Ausstellungen,<br />

Konzerten, DJ Sets, Performances, Workshops,<br />

Food & Drinks.<br />

NOTIERT // DIES UND DAS 127


Performance Reihe Neu-Oerlikon<br />

Janet Mueller · Was vom Tage übrig bleibt,<br />

Februar <strong>2023</strong>, Ausstellungseröffnung Galerie<br />

König Büro. Foto: Michel Gilgen<br />

→ 30.8.–1.9.<br />

↗ dzg.ch<br />

Fritz Pauli — Schenkung an Zentralbibliothek<br />

Zürich — Der Künstler Fritz Pauli (1891–1968)<br />

war einer der grossen Vertreter des Schweizer<br />

Expressionismus. Mit seinem druckgrafischen<br />

Schaffen fand er früh internationale Anerkennung.<br />

Zu seinen Förderern und Sammlern<br />

gehörte der Berner Buchbinder Franz Schatzmann<br />

(1914–1961), dessen Sammlung auch<br />

seltene Probedrucke umfasst. Nun schenken<br />

die Erben der Zentralbibliothek ein grosses<br />

Konvolut an Zeichnungen, Grafiken und Briefen<br />

mit wichtigen Hinweisen zu seinem Werk.<br />

Zürich / Oerlikon — In den beiden Parkanlagen<br />

nördlich des Bahnhofs Oerlikon findet jährlich<br />

die Performance Reihe Neu-Oerlikon statt. Die<br />

14. Ausgabe trägt den Titel ‹Coexisting: beyond<br />

frames and borders – Switzerland / North<br />

Macedonia›. Maricruz Peñaloza hat in Zusammenarbeit<br />

mit Bilijana Tanurovska-Kjulavkovski<br />

aus Skopje ein Programm kuratiert, das dazu<br />

einlädt, Grenzen zu überdenken und zu<br />

überwinden. Das Augenmerk richtet sich nicht<br />

nur auf physische Grenzen, sondern auch auf<br />

die Rahmen, in denen wir kommunizieren und<br />

zusammenarbeiten. Es stehen Fragen im<br />

Zentrum, wie wir zusammenkommen, was uns<br />

verbindet und wie wir uns in Zeiten von Krieg,<br />

Massenmigration und Ungleichheit verstehen<br />

können. Unter organisatorischer Mitarbeit von<br />

Gisela Hochuli wurden Performance-<br />

Künstler:innen aus der Schweiz und Skopje<br />

eingeladen. Ausserdem besteht dieses Jahr<br />

eine Kooperation mit la_cápsula, einem<br />

kuratorischen Projekt aus Zürich, das den<br />

Dialog zwischen Schweizer und lateinamerikanischen<br />

Kunstschaffenden anstrebt. Auch mit<br />

dabei ist Andrea Marioni von der Lumpen<br />

Station aus Biel, die live von der Performance<br />

Reihe Neu-Oerlikon senden wird.<br />

Maya Zéco · In Search of the Sun, Performance<br />

Reihe Neu-Oerlikon, 2022. Foto: Markus Goessi<br />

Fritz Pauli · Drohende Wolke, 1937, Radierung,<br />

Kaltnadel, Probedruck IV<br />

→ La_cápsula, 14.9., 18 Uhr<br />

→ Oerliker Park, Wahlenpark, 15./16.9., 15 Uhr<br />

↗ performancereihe.com<br />

↗ zb.uzh.ch<br />

128 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


AGENDA<br />

Schweiz *0041<br />

Aarau Aargauer Kunsthaus, Aarau, Aargauerplatz, *62 835 2330 Sammlung 23 3.9.–12.11.<br />

Stranger in the Village 3.9.–7.1.<br />

Forum Schlossplatz, Schlossplatz 4 remise! Aurora Muse –ı 27.8.<br />

Let’s fêtes galantes! 9.9.–7.1.<br />

Eck – der Raum für Kunst im Speck, Ecke<br />

Metzgergasse / Zollrain, *78 830 33 44<br />

Curators Choice – Kunsthaus<br />

Aussersihl<br />

2.9.–26.10.<br />

Kunst im Kantonsspital, Tellstrasse 25, *62 824 4067 Poesie in Bild und Text –ı 23.4.<br />

Adligenswil z s u z s a’ s galerie, Luzernerstr. 15, *370 19 19 Work-Work-Balance 26.8.–8.10.<br />

Altdorf Haus für Kunst Uri, Herrengasse 4, *870 29 29 Marianne Halter, Mario Marchisella 9.9.–19.11.<br />

Andermatt Öffentlicher Raum Andermatt, Zentrum Art Trail <strong>2023</strong> –ı 31.10.<br />

Appenzell Kunsthalle Appenzell, Ziegeleistr. 14, *71 788 18 60 Alice Channer –ı 8.10.<br />

Kunstmuseum Appenzell, Unterrainstrasse 5 Alice Channer –ı 8.10.<br />

Arbon Galerie Adrian Bleisch, Grabenstr. 2, *71 4463 890 Bignia Corradini,<br />

26.8.–23.9.<br />

Charles Boetschi<br />

Kunsthalle Arbon, Grabenstrasse 6 Eric Hattan 27.8.–8.10.<br />

Argnou (Ayent) Association Biennale Son, Route de la Madeleine 48 Biennale Son 16.9.–29.10.<br />

Arlesheim Forum Würth Arlesheim, Dornwydenweg 11, *61 705 95 95 Zwischen Pathos und Pastos –<br />

–ı 29.10.<br />

Christopher Lehmpfuhl<br />

Ascona Museo Castello San Materno, Via Losone 10, *91 759 8160 Das Stillleben im Wandel der Zeit –ı 10.9.<br />

Museo Comunale d’Arte Moderna, Via Borgo 34,<br />

*91 759 81 40<br />

Stiftung Ignaz und Mischa Epper, Via Carrà dei Nasi 1,<br />

*91 791 1942<br />

Teres Wydler<br />

–ı 1.10.<br />

Marianne Werefkin –ı 1.10.<br />

Richard Seewald –ı 1.10.<br />

Tamaro – 1992–1995 –ı 29.10.<br />

Assens Espace culturel Assens, Rte du Moulin 9, *21 881 1677 Parcours d’art en paysage 24.9.–24.9.<br />

Sandro Godel, Michel Mouthon –ı 24.9.<br />

Parcours d’art en paysage 6 ème<br />

–ı 24.9.<br />

édition<br />

Baar foryouandyourcustomers Baar, Bahnhofstrasse 4 Fraenzi Neuhaus –ı 14.5.<br />

Baden Museum Langmatt, Römerstrasse 30, *56 200 86 70 Raumfahrt VII – Natacha Donzé,<br />

–ı 24.9.<br />

Laila Kaletta, Vicente Lesser<br />

Forever Young – Die bedeutendsten<br />

–ı 10.12.<br />

Bilder der Langmatt<br />

Ash Keating –ı 10.12.<br />

Geisterhaus Langmatt – Eine<br />

–ı 10.12.<br />

unsichtbare Ausstellung<br />

Fantoche, Bruggerstr. 37A Fantoche <strong>2023</strong> 5.9.–10.9.<br />

Galerie 94, Bruggerstrasse 37, Merker-Areal, *79 416 92 43 Janik Bürgin – I saw a shooting star 7.9.–21.10.<br />

and thought of you<br />

Kunst im Trudelhaus, Obere Halde 36 in situ –ı 22.10.<br />

Bad Zurzach Galerie Mauritiushof, Hauptstrasse 41, *56 249 2412 Cornelia Egli 8.9.–5.11.<br />

Balsthal Galerie Rössli Balsthal, Herrengasse 8, *76 575 28 68 Kaspar Flück – With my bare<br />

–ı 10.9.<br />

hands<br />

Basel Cartoonmuseum, St. Alban-Vorstadt 28 Chris Ware – Paper Life –ı 29.10.<br />

Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G, Spitalstrasse 18, Experimental Ecology –ı 29.10.<br />

*61 262 01 66<br />

Kunstforum Baloise Park, Aeschengraben 33 Siren Songs – Sinister Sirens –ı 27.10.<br />

Kunsthalle Basel, Steinenberg 7, *61 206 9900 P. Staff –ı 10.9.<br />

Phung-Tien Phan –ı 12.11.<br />

Kunstmuseum Basel | Gegenwart, St. Alban-Rheinweg 60 Andrea Büttner –ı 1.10.<br />

Vivian Suter –ı 1.10.<br />

Gina Folly –ı 1.10.<br />

NOTIERT — AGENDA // SCHWEIZ 129


Adligenswil — Pat Treier, zsuzsa’s<br />

Galerie<br />

Arbon — B. Corradini, C. Boetschi,<br />

Galerie Adrian Bleisch © ProLitteris<br />

Kunstmuseum Basel | Hauptbau & Neubau, St. Alban-<br />

Graben 16/20, *61 206 62 62<br />

Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20,<br />

*61 266 56 00<br />

Matisse, Derain und ihre Freunde 2.9.–21.1.<br />

Erleuchtet!<br />

–ı 21.1.<br />

Nacht – träumen oder wachen –ı 21.1.<br />

Memory –ı 5.7.<br />

Basler Fasnacht –ı 31.12.<br />

Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1 Janet Cardiff, George Bures Miller –ı 24.9.<br />

Roger Ballen –ı 19.10.<br />

La roue = c’est tout –ı 8.2.<br />

RappazMuseum, Klingental 11, *61 681 7121 ARTconcret –ı 27.8.<br />

Artachment Art Space Basel, Hochbergerstr. 165 Raphael Bottazzini 26.8.–26.10.<br />

Artstübli, Steinentorberg 28, *79 287 9923 Artyou Installation – Mark Jenkins –ı 27.8.<br />

Ausstellungsraum balagan Arts, Allschwilerstrasse 101 Flow Edition – Das Zusammenspiel 2.9.–10.9.<br />

verschiedener Welten<br />

Ausstellungsraum Klingental, Kasernenstrasse 23,<br />

*61 681 6698<br />

aMás –ı 27.8.<br />

Dock Kunstraum, Archiv und Ausleihe, Klybeckstr. 29,<br />

*61 556 4066<br />

Filiale Basel, Hammerstrasse 91, & Sperrstrasse 61,<br />

*78 609 15 88<br />

Meeting SilverFuture –<br />

–ı 28.8.<br />

Aline Stalder<br />

Tausend Seiten – Annette Barcelo 6.9.–17.9.<br />

Nightprayers –ı 27.8.<br />

Galerie Carzaniga, Unterer Heuberg 2, 4051 Basel Adrien Jutard — Neue Werke 31.8.–28.10.<br />

Galerie Eulenspiegel, Gerbergässlein 6, Postfach 1946,<br />

*61 263 70 80<br />

Basler Künstlergesellschaft<br />

–ı 27.8.<br />

Josua Wechsler, Reinhard Voss 31.8.–7.10.<br />

Gallery Ann Mazzotti, Horburgstrasse 80, *76 433 17 82 Emmanuelle Castellan –ı 23.9.<br />

Guillaume Daeppen | Gallery & Space for zines,<br />

Yummy Industries – Body’s<br />

–ı 30.9.<br />

Müllheimerstrasse 144, *79 467 90 62<br />

Electrics<br />

Hebel_121, Hebelstrasse 121, *61 321 1503 Yuka Miyazaki, Shuhei Fukuda 26.8.–14.10.<br />

Mayday, Hafenstrasse 25 Chloé Delarue, Denis Savary 3.9.–15.10.<br />

Messeplatz Basel, Messeplatz 22 Eye/View Hidden –ı 30.9.<br />

Nicolas Krupp, Rosentalstrasse 28 Maria Magalena ZGraggen –ı 21.10.<br />

PF25 cultural projects, Pfeffergässlein 25 On the Ground 25.8.–27.8.<br />

Sarasin Art, Spalenvorstadt 14, *61 261 09 11 Snatch the wind – Isabella Sedeka –ı 30.9.<br />

SGBK, Spalenvorstadt 18, *61 361 61 48 Franziska Burkhardt –ı 2.9.<br />

Esther Tschudin 8.9.–23.9.<br />

STAMPA, Spalenberg 2, *61 261 79 10<br />

Katja Aufleger – Fruits and<br />

–ı 21.10.<br />

other Planets<br />

Vitrine, Basel, Vogesenplatz Ebun Sodipo –ı 3.9.<br />

Wilde | Basel, Angensteinerstrasse 37, *61 311 70 51 Carmen Perrin – Voir venir 26.8.–13.10.<br />

Basel/Liestal Kunsthalle Palazzo, Poststrasse 2, Postfach 277 Coniunctio 2.9.–29.10.<br />

Basel/<br />

Münchenstein<br />

HEK (Haus der Elektronischen Künste), Freilager-Platz 9,<br />

*61 283 60 50<br />

Public Art @ Freilagerplatz #1 –<br />

Jeppe Hein<br />

Schaulager Basel, Ruchfeldstrasse 19 Out of the Box – 20 Jahre Schaulager –ı 19.11.<br />

–ı 3.9.<br />

130 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Balsthal — Kaspar Flück,<br />

Galerie Rössli<br />

Basel — Michelle-Marie Letelier,<br />

KBH.G © ProLitteris<br />

Basel/Muttenz Kunsthaus Baselland, St. Jakob-Str. 170, *61 312 8388 Appearing Rooms – Jeppe Heins<br />

–ı 3.9.<br />

Wasserpavillon in Basel<br />

El Gran Grito 26.8.–10.9.<br />

R. Sebastian Schachinger –<br />

17.9.–1.10.<br />

Notizen zur 13. Stunde<br />

Basel/Riehen Fondation Beyeler, Baselstr. 101 Basquiat – The Modena Paintings –ı 27.8.<br />

The Mind’s Eye – Claude Monet<br />

–ı 27.8.<br />

bis Otobong Nkanga<br />

Doris Salcedo –ı 17.9.<br />

Niko Pirosmani 17.9.–28.1.<br />

Kunst Raum Riehen, Baselstrasse 71 L’autre c’est moi – Gustav Stettler 2.9.–5.11.<br />

Künstlerhaus Claire Ochsner, Baselstr. 88, *61 641 1020 Verzauberte Windspiele –<br />

–ı 19.11.<br />

Claire Ochsner<br />

Galerie Lilian Andrée, Gartengasse 12, **61 641 09 09 Sommeraccrochage –ı 10.9.<br />

Bertrand Thomassin 17.9.–12.11.<br />

Galerie Mollwo, Gartengasse 10, *61 641 1678<br />

Nicole A. Wietlisbach – Objekte,<br />

–ı 10.9.<br />

Zeichnungen, Malereien, Collagen<br />

Beatriz von Eidlitz 17.9.–29.10.<br />

Bellelay Fondation de l’Abbatiale, Abbatiale de Bellelay, *32 484 7272 Daniela Keiser –ı 3.9.<br />

Bern Kunstmuseum Bern, Hodlerstr. 8–12 Anekdoten des Schicksals –ı 7.1.<br />

Markus Raetz – oui non si no yes no 8.9.–25.2.<br />

Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland 3 Monika Sosnowska –ı 10.9.<br />

Paul Klee – Alles wächst –ı 22.10.<br />

art+château, Kramgasse 54 The Mountain of Advanced Dreams 28.9.–31.10.<br />

–ı 24.9.<br />

Die Mobiliar – Öffentlicher Ausstellungsraum,<br />

Bundesgasse 35<br />

Georges Wenger – Transformations<br />

Future<br />

Isabelle Krieg – Wie viele Erden –ı 24.9.<br />

DuflonRacz Bern, Gerechtigkeitsgasse 40, *79 423 7550 Dramatic License –ı 23.9.<br />

Galerie Bernhard Bischoff & Partner, PROGR_Zentrum für<br />

Kulturproduktion, Waisenhausplatz 30, *31 312 0666<br />

Galerie da Mihi | KunstKeller, Gerechtigkeitsgasse 40,<br />

*31 332 11 90<br />

Christian Denzler – Back to the<br />

Roots<br />

Katia Bourdarel, Sylvain<br />

Ciavaldini – Nocturnes<br />

Pat Noser, Yannick Lambelet –<br />

Peinture épistolaire<br />

–ı 16.9.<br />

22.9.–21.10.<br />

–ı 21.10.<br />

Videocity x REX Box, Schwanengasse 9 Utopie im Heute – Dios te salve –ı 31.8.<br />

Utopie im Heute – Kinderbewegung –ı 4.10.<br />

Videocity zu Gast in der Rex Box 31.8.–4.10.<br />

Bern<br />

videokunst.ch, Showroom: PROGR, Waisenhausplatz 30 Donia Jornod – ifeltitonce –ı 16.9.<br />

Frantiček Klossner – Mess Up 22.9.–21.10.<br />

Your Mind<br />

volume Kunstraum, Lorrainestrasse 14 Ariane Lugeon & Ana Vujić –<br />

Face 2 Face<br />

26.8.–23.9.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 131


Basel — Adrian Jutard,<br />

Galerie Carzaniga<br />

Basel — Maria Magdalena Z’Graggen,<br />

Nicolas Krupp. Foto: S. Hasenböhler<br />

Bern / Hettiswil<br />

b. Hindelbank<br />

Museum/Galerie Illusoria-Land, Sandro Del-Prete, Rest.<br />

Kreuz, Hindelbankstr. 33, *079 354 55 90<br />

Bern/Wichtrach Galerie Henze und Ketterer, Kirchstrasse 26<br />

Bex Bex & Arts, Domaine de Szilassy/Rte du Signal 14–16,<br />

*79 765 2726<br />

Biberist Schlösschen Vorder-Bleichenberg Biberist, Asylweg 15,<br />

*32 672 29 89<br />

Biel/Bienne Kunsthaus Centre d’art Pasquart, Seevorstadt 71,<br />

*32 322 5586<br />

Sandro Del-Prete – optische<br />

–ı 23.12.<br />

Täuschungen und Holographien<br />

Expressionismus – Insbesondere –ı 31.12.<br />

Ernst Ludwig Kirchner<br />

XXL Grossformatige Werke der<br />

–ı 31.12.<br />

Moderne und Gegenwart<br />

George Grosz in Amerika –ı 31.12.<br />

Triennale de sculpture<br />

–ı 24.9.<br />

contemporaine <strong>2023</strong><br />

Hanspeter Bärtschi, Albert Suana, 2.9.–24.9.<br />

Dani Misteli – was zufällt<br />

Liz Craft – Me Princess –ı 27.8.<br />

Gewölbe Galerie, Obergasse 4+10a, *32 323 49 58 Esther-Lisette Ganz –ı 23.9.<br />

Nick Röllin –ı 23.9.<br />

Petr Beránek –ı 23.9.<br />

Krone Couronne, Obergasse 1, *79 523 15 42 The Gleaners –ı 26.8.<br />

Photoforum Pasquart, Seevorstadt 71–75, *32 322 4482 Back Up The Future –ı 27.8.<br />

Binn Twingi, Steinmatten, *27 971 5050 Twingi 23 –ı 15.10.<br />

Birsfelden City Salts, Hauptstrasse 12, *61 311 7375 Lara und Noa Castro –ı 3.9.<br />

Golnaz Hosseini –ı 3.9.<br />

Fallen Angels –ı 3.9.<br />

Brugg Zimmermannhaus Brugg, Vorstadt 19, *56 441 96 01 Julia Steiner, Heiko Blankenstein –ı 15.10.<br />

Brunnen kunstkabinen.ch, Bahnhof Brunnen, Bahnhofstrasse Erhard Sigrist –ı 2.9.<br />

Martina Kalchofner 16.9.–11.11.<br />

Bruzella<br />

–ı 8.10.<br />

Rolla Foundation, Rolla.info – la Stráda Végia, (ex via<br />

Municipio), *77 474 0549<br />

Burgdorf Altes Schlachthaus Bernhard Luginbühl, Metzgergasse 15,<br />

*79 665 08 47<br />

Museum Franz Gertsch, Platanenstrasse 3<br />

Albert Renger-Patzsch, Ruth<br />

Hallensleben – a dialogue<br />

Buchillon Aarlo u Viggo, galerie d’art, 1 Rue Roger de Lessert,<br />

Ondine Jung, Caroline Vitelli –ı 26.8.<br />

*78 300 25 01<br />

Büren a.A. ARTis Galerie, Hauptgasse 32, Postfach 1, *32 351 3046 Gabriela Gfeller-Woodtli 2.9.–24.9.<br />

–ı 17.12.<br />

Bernhard Luginbühl, Werner Ignaz<br />

Jans<br />

Franz Gertsch – Der Zeit die<br />

Zeit geben<br />

Maja Rieder – Yakari –ı 3.9.<br />

Transformationen –ı 3.9.<br />

Castasegna Sala Viaggiatori, Via Principale 4 Mario Comensoli, Gabriela<br />

–ı 27.8.<br />

Gerber & Lukas Bardill,<br />

Roman Signer<br />

Castagno – Carmen Müller,<br />

3.9.–24.3.<br />

Zilla Leutenegger<br />

Chiasso m.a.x. museo, Via Dante Alighieri 6, *58 122 4252 Orio Galli – Grafica e grafismi –ı 8.10.<br />

–ı 3.9.<br />

132 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Chur Bündner Kunstmuseum Chur, Bahnhofstrasse 35 Dieter Roth – Gepresst gedrückt<br />

–ı 27.8.<br />

gequetscht<br />

Alberto Giacometti –ı 19.11.<br />

Franziska Furter – Making Waves 16.9.–26.11.<br />

Forum Würth Chur, Aspermontstr. 1, *81 558 0558 Lotte – Erlebte Landschaften –ı 1.10.<br />

Sala Capauliana, Sennhofstrasse 19<br />

Highlights aus der Fundaziun<br />

–ı 9.9.<br />

Capauliana<br />

Luciano Fasciati, Süsswinkelgasse 25, *79 285 3457 Nach der Natur 9.9.–7.10.<br />

Corcelles/NE Galerie Artemis, Rue de la Cure 2, *32 731 12 63 Barbara Biaggio 2.9.–23.9.<br />

Marinette Kohler 2.9.–23.9.<br />

Davos<br />

–ı 24.9.<br />

Kirchner Museum Davos, Promenade 82, Ernst Ludwig<br />

Kirchner Platz<br />

Expressionismus! Werke aus der<br />

Sammlung Horn<br />

Iris Wazzau, Promenade 72, *81 413 3106 Aus dem Programm –ı 30.9.<br />

Delémont Galerie de la Fondation Anne et Robert Bloch, Rue de Fer 8 Résidence artistique ouverte aux<br />

–ı 30.9.<br />

artistes suisse<br />

Dietikon Galerie Ellf, Oliver M. Schmid, Asylstrasse 11a, *43 322 58 80 Biel – Stockholm –ı 18.4.<br />

Dornach Kloster Dornach, Amthausstr. 7, *61 705 10 80 Glocke mit kuratierten<br />

–ı 31.12.<br />

Performances<br />

Ebnat-Kappel Museum Ackerhus, Ackerhusweg 20 Sammler, Entdecker und<br />

–ı 29.10.<br />

Künstler – Albert Edelmann<br />

Eglisau Galerie am Platz Eglisau, Obergass 23 Marc Elsener 27.8.–7.10.<br />

Elsau Kunsthaus Elsau, Strehlgasse 10, *52 363 21 14 Landschaft in Sicht 1.9.–30.9.<br />

Emmenbrücke akku Kunstplattform, Gerliswilstr. 23, *41 260 34 34 Ohne Haut – ohne Haus 26.8.–29.10.<br />

Engelberg Tal Museum Engelberg, Dorfstrasse 6, *637 0414 Annemie Lieder –ı 15.10.<br />

Kultur.Spuur, Standseilbahn Gerschnialp<br />

Landart Pfad Gerschnialp,<br />

–ı 21.10.<br />

Engelberg <strong>2023</strong><br />

Ennenda Anna Göldi Museum, Fabrikstrasse 9 Bunte Tücher, Geteilte Geschichte –ı 31.10.<br />

Ernen Zur frohen Aussicht , diverse Orte im Dorf S. Salzmann, R. Stucky, Willimann/ –ı 17.9.<br />

Arai, Feminist Alpine Club<br />

Frauenfeld Shed im Eisenwerk, Industriestr. 23, *52 728 8982 Gedächtnispalast mit Kollektiv<br />

–ı 22.9.<br />

Streunender Hund<br />

GedächtnisPalast –ı 22.9.<br />

Fribourg Musée d’Art et d’Histoire Fribourg, Rue de Morat 12 Museoscope – Flaviano Salzani –ı 15.10.<br />

Genève Centre d’édition contemporaine, 15, rue des Rois Sólo Tú – RM –ı 16.9.<br />

Centre de la Photographie Genève, 28, rue des Bains Aleix Plademunt –ı 27.8.<br />

Hannah Darabi 13.9.–19.11.<br />

MAMCO Genève, 10, rue des Vieux-Grenadiers été <strong>2023</strong> –ı 3.9.<br />

Agora –ı 15.10.<br />

Musée Ariana, 10, av. de la Paix Margareta Daepp – Simply radical –ı 24.9.<br />

Yan Zoritchak – Windows on the<br />

–ı 21.3.<br />

Universe<br />

Musée Croix-Rouge et Croissant Rouge, 17, av. de la Paix, Petrit Halilaj –ı 17.9.<br />

*22 748 9528<br />

Geneva Art Week, différents lieux Geneva Art Week <strong>2023</strong> 12.9.–17.9.<br />

Ferme de la Chapelle, 39, rte de la Chapelle En tous lieux 24.9.–12.12.<br />

FMAC, Rue du 23-Août 5, *22 418 45 30 Teaser II – Mises en scènes 14.9.–10.12.<br />

Gowen Gallery, Grand-Rue 23, *22 310 57 83 Bilico –ı 2.9.<br />

Kafila – M’hammed Kilito 13.9.–11.11.<br />

Olivier Varenne, 37–39 rue des Bains, *22 810 27 27 De la perspective pour la peinture 12.9.–12.11.<br />

Skopia, Vieux-Grenadiers 9 Summer Exhibition –ı 26.8.<br />

Bon anniversaire Monsieur Bulatov 15.9.–28.10.<br />

Wilde | Genève, 24, rue du Vieux-Billard, *22 310 0013 Katlego Tlabela – Feels Like Summer –ı 31.8.<br />

Lena Hilton – Single Grid,<br />

–ı 31.8.<br />

Trame Simple<br />

Khaled Jarrar – All The Wounds 14.9.–2.11.<br />

To Close<br />

Xippas, Rue des Sablons 6 Karishma D’Souza 15.9.–28.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 133


Giornico fabbrica culturale baviera, 7 Via Cribiago, *77 410 91 04 Spazio 1 – Galleria Gottlieb Kurfiss –ı 14.10.<br />

Spazio 2 – Museo Franz<br />

–ı 14.10.<br />

Eggenschwiler<br />

Spazio 3 – Museo Philippe Schibig –ı 14.10.<br />

Spazio 4 – Museo Biblioteca –ı 14.10.<br />

Spazio 5 – Museo Archivio –ı 14.10.<br />

Giswil Turbine, Unteraa, *666 6407 Internationale Performance Art 9.9.–10.9.<br />

Giswil<br />

Glarus Kunsthaus Glarus, Im Volksgarten, Postfach 1636 Sammlung Marc Egger –ı 19.11.<br />

Hélène Fauquet –ı 19.11.<br />

Flora Klein –ı 19.11.<br />

Glattfelden Gottfried Keller Zentrum, Gottfried-Keller-Strasse 8, Zeitreise 2.9.–22.10.<br />

*44 867 3972<br />

Gontenschwil Galerie Schlössli, Dorfstr. 399, *44 381 04 42 Schaufenster Intermezzo<br />

–ı 31.8.<br />

Hans Grunder<br />

Schaufenster Intermezzo –<br />

1.9.–30.11.<br />

Kurt Hediger<br />

Göschenen Alte Kirche Göschenen, Unterdorf 57, 6487 Göschenen Chalet5 – Ur(i)hütte –ı 1.10.<br />

Grenchen Kunsthaus Grenchen, Bahnhofstrasse 53, vis-à-vis<br />

André Thomkins<br />

10.9.–28.1.<br />

Bahnhof Grenchen Süd, *32 652 50 22<br />

Ein Unikat in Serie – 75 Jahre VFO 10.9.–28.1.<br />

Grindelwald Hotel Alpenhof, Kreuzweg 36, *33 853 52 70 Hansueli Urwyler –ı 30.9.<br />

Gruyères Château de Gruyères, Rue du Château 8 Myriam Mechita –ı 15.10.<br />

Herblingen Verein Kulturort Höfli 7, Im Höfli 7, *79 711 00 25 WaHrNeHmUnG 9.9.–16.9.<br />

Hochdorf Kunstraum Hochdorf, Lavendelweg 8 foto_Medium 27.8.–24.9.<br />

Horw Raum K, 24 Altsagenstrasse Verena Voser – Im Einklang –ı 17.9.<br />

Interlaken Kunsthaus Interlaken, Jungfraustrasse 55, *33 822 1661 Werte im Wandel –ı 27.8.<br />

Galerie IHB Spectrum, Postgasse 16 Hansueli Urwyler –ı 30.9.<br />

JungfrauPark, Obere Bönigstr. 100, *33 827 5757 Hansueli Urwyler –ı 30.9.<br />

Isenthal igmaisander kultur&natur, Gitschenen, *792257411 BeeCity – Florian Maritz,<br />

–ı 30.10.<br />

Petra Gisler<br />

Kriens Museum im Bellpark, Luzernerstr. 21 / PF, *41 310 33 81 Photo I Brut 26.8.–19.11.<br />

Katharina Amrein, Elvira Bättig 26.8.–14.1.<br />

Galerie Kriens, Obernauerstrasse 1, *320 4842 Happy Birthday Galerie Kriens –ı 17.9.<br />

Küsnacht Grieder Contemporary Küsnacht, Lärchentobelstrasse 25, Gregor Hildebrandt –ı 22.9.<br />

*43 818 5607<br />

La Brévine Lac de Taillères 7 ème Festival de photographie<br />

Alt.+1000<br />

27.8.–28.9.<br />

La Chaux-de-<br />

Fonds<br />

Quartier Général, Rue du Commerce 122, *32 924 41 65<br />

Musée des beaux-arts La Chaux-de-Fonds, Rue des<br />

Musées 33, *32 967 6077<br />

Dépasser les bornes –ı 1.10.<br />

Sebastián Dávila. Tierra rota se<br />

–ı 10.9.<br />

hace el día<br />

Gina Proenza. L’automne au<br />

–ı 1.10.<br />

printemps<br />

Léopold et Aurèle Robert –<br />

–ı 12.11.<br />

Ô saisons …<br />

Langenbruck Kloster Schönthal, Schönthalstrasse 158 Ulrich Rückriem –ı 29.10.<br />

Langenthal Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13 Your Voice, Keep Breathing 2.9.–19.11.<br />

Hunter Longe – Various Lambent 2.9.–19.11.<br />

Portals<br />

Laufenburg Rehmann-Museum , Schimelrych 12, *62 874 4270 Schildkrötentempel 2.9.–4.2.<br />

Lausanne Mudac, Plateforme 10, Place de la Gare 17 Dialog zwischen einem Kraken und<br />

einer Zitronenpresse<br />

–ı 15.3.<br />

–ı 27.8.<br />

Musée Cantonal des Beaux-Arts Lausanne, Plateforme 10,<br />

Place de la Gare 16, *21 318 44 00<br />

CAYC-Gruppe: Buenos Aires –<br />

Lausanne<br />

Emily Jacir – We Ate The Wind –ı 27.8.<br />

Magdalena Abakanowicz und<br />

–ı 24.9.<br />

Hommage an Elsi Giauque<br />

134 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Musée historique Lausanne, Place de la Cathédrale 4<br />

Circuit, 9, av. de Montchoisi (accès quai Jurigoz),<br />

*21 601 4170<br />

Frontières – Le Traité de Lausanne,<br />

1923–<strong>2023</strong><br />

La grande songerie – Corentin<br />

Canesson, Benjamin Husson, ...<br />

–ı 8.10.<br />

15.9.–28.10.<br />

EPFL – Rolex Learning Center, Route Cantonale Vanessa Billy – La Matrice –ı 27.8.<br />

Fondation de l’Hermitage, Route du Signal 2 Vuillard et l’art du Japon –ı 29.10.<br />

La Pharmacie, Rue du Valentin 16 Yann Cistac – Mirage 14.9.–14.10.<br />

CHUV Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, rue du<br />

Bugnon 46<br />

Patricia Araujo, Romain Deriaz,<br />

Camille Dudan u. a.<br />

–ı 24.9.<br />

Support –ı 3.12.<br />

Fabienne Levy, Avenue Louis-Ruchonnet 6, *21 711 43 20 Ben Arpéa – As the days go by –ı 31.8.<br />

Tang Shuo – Shadows of<br />

14.9.–18.11.<br />

Boulder Hill<br />

Le Châble Musée de Bagnes, Chemin de l’Eglise 13, *27 776 1525 Tableau Périodique. Dove Allouche –ı 1.10.<br />

Le Locle Musée des Beaux-Arts Le Locle, Marie-Anne-Calame 6, Le plaisir du texte –ı 18.9.<br />

*32 933 8950<br />

Lens Fondation Opale, Route de Crans 1, *27 483 46 10 Interstellaire –ı 12.11.<br />

Lenzburg Stapferhaus , Bahnhofstrasse 49 Natur – Und wir? –ı 29.10.<br />

Leuk-Stadt Galleria Graziosa Giger, Badnerstrasse 1, *27 473 2442 Céline Salamin –ı 24.9.<br />

Lichtensteig Dogo Residenz für Neue Kunst, Hauptgasse 12 Frida –ı 31.12.<br />

Locarno la rada, Via alla Morettina 2 Con Carols Casas, Sandar Tun Tun –ı 10.9.<br />

Unseen Reconstructions 23.9.–22.10.<br />

Carlos Casas — Fieldworks –ı 10.9.<br />

Museo Casa Rusca, Piazza Sant’Antonio 1, *91 756 3185 Martín Soto Climént – La danza<br />

–ı 5.11.<br />

del fiume<br />

Xanti Schawinsky – Pittura<br />

–ı 5.11.<br />

processuale<br />

Una Szeemann –ı 5.11.<br />

Locarno- Fondazione Marguerite Arp, Via alle Vigne 46, *91 751 2543 Arp – Viaggio in Oriente –ı 5.11.<br />

Solduno<br />

Lugano Bally Foundation, 24 Via Cortivo Un Lac Inconnu –ı 24.9.<br />

Luzern<br />

MASI Lugano , Piazza Bernardino Luini 6, Via Canova 10,<br />

*58 866 4230<br />

Zellweger Arte Contemporanea, Piazza Molino Nuovo 7,<br />

*91 995 2080<br />

Collezione Giancarlo e Danna Olgiati, Riva Caccia 1,<br />

*91 921 4632<br />

Fondazione Gabriele e Anna Braglia, Riva Antonio Caccia<br />

6/a, *91 980 08 88<br />

Hans Erni Museum, Lidostrasse 6, c/o Verkehrshaus der<br />

Schweiz, *41 370 44 44<br />

Hedi Mertens<br />

Stimmung und Beobachtung –<br />

Kunst im Tessin 1850–1950<br />

Von Dürer bis Warhol – Graphische<br />

Sammlung ETH Zürich<br />

–ı 15.10.<br />

–ı 31.12.<br />

10.9.–7.1.<br />

Isa Barbier –ı 23.9.<br />

Balla ’12 Dorazio ’60. Dove la luce 24.9.–14.1.<br />

Emil Nolde, Herbert Beck 21.9.–16.12.<br />

Rachmaninoff in Luzern<br />

–ı 14.1.<br />

Hans Ernis Tafeln für die UNESCO –ı 31.12.<br />

Kunsthalle Luzern, Bourbaki/Löwenplatz 11, *41 412 08 09 Colabor–ation 27.8.–1.10.<br />

Kunstmuseum Luzern, Europaplatz 1, *41 226 78 00 Spot on Maude Léonard-Contant –ı 17.9.<br />

Zanele Muholi –ı 22.10.<br />

Sincerly – Walter Pfeiffer –ı 22.10.<br />

ABC der Bilder –ı 19.11.<br />

Museum Gletschergarten, Denkmalstrasse 4, *410 4340 Abenteuer Arktis –ı 31.8.<br />

Verkehrshaus, Lidostrasse 5 Dominik Lipp – Porsche Art Car –ı 4.2.<br />

Ahoi-Space, Furrengasse 11<br />

Esther Leupi (Kunsthoch Luzern 26.8.–26.8.<br />

<strong>2023</strong>)<br />

APROPOS, Sentimattstrasse 6, *41 240 15 78 Laura Winistörfer –ı 9.9.<br />

B74 Raum für Kunst, Baselstrasse 74, *78 601 80 89 Black – Momentum –ı 9.9.<br />

Elephanthouse, Neustadtstrasse Shannon Zwicker 27.8.–30.9.<br />

Galerie Müller Luzern, Haldenstr. 7, *410 7574 Giorgio Avanti – Zauberberg 26.8.–28.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 135


La Brévine — Natela Grigalashvili,<br />

Festival de photographie Alt.+1000<br />

Meggen — Maurin Bisig, Benzeholz<br />

Raum für zeitgenössische Kunst<br />

Luzern-<br />

Emmenbrücke<br />

Galerie Urs Meile Luzern, Rosenberghöhe 4 Cao Yu – I Was Born To Do This –ı 26.8.<br />

Mirko Baselgia – structura / sistem –ı 3.9.<br />

Galerie Vitrine Luzern, Stiftstr. 4, *79 866 1233<br />

Lichtbildkunst – Alex und Allan 26.8.–14.10.<br />

Porter<br />

Galleria Edizioni Periferia, Unterlachenstrasse 12,<br />

Miroslav Tichy – Screenshots 27.8.–28.10.<br />

*410 8879<br />

Harlekin Art AG, Löwengraben 14, *41 248 46 56 Spuren –ı 16.9.<br />

Kali Gallery, Lädelistraße 4 The Incident Ray –ı 22.9.<br />

Keinraum, Bireggstrasse 36<br />

Leonie Brandner – Cosmology<br />

–ı 31.8.<br />

of Dogs<br />

Kunst im Fluss, unter dem Autobahnviadukt Reussegg im Fluss I –ı 26.8.<br />

marytwo, Mariahilfgasse 2A, *79 959 47 07 Klodin Erb – Elf Hauben –ı 30.9.<br />

Peterskapelle Luzern, Kapellplatz 1a Fernrohre 26.8.–20.9.<br />

Redaktion Luzern, 4 Himmelrichstrasse, *79 311 80 84 Heleen Schröder –ı 15.9.<br />

sic! Raum für Kunst, Elephanthouse/Neustadtstrasse Shannon Zwicker 27.8.–30.9.<br />

Hochschule Luzern – Design & Kunst, Nylsuisseplatz 1,<br />

745 Viscosistadt, *41 248 64 64<br />

Männedorf Galerie Bruno Bischofberger AG, Weissenrainstr. 1,<br />

*44 250 7777<br />

Collect K++V (Kunsthoch Luzern 26.8.–26.8.<br />

<strong>2023</strong>)<br />

Basquiat X Warhol – À quatre mains –ı 28.8.<br />

Martigny Le Manoir de la Ville de Martigny, Rue du Manoir 3 Da-Là –ı 3.9.<br />

Meggen Benzeholz Raum für zeitgen. Kunst, Benzeholzplatz 2, Flurin Bisig, Maurin Bisig –ı 15.10.<br />

*377 1365<br />

Melano Artrust S.A., Via Pedemonte 1 From Tag to Art –ı 20.9.<br />

Edoardo Ettorre 7.9.–20.10.<br />

Dieci 23.9.–25.12.<br />

Montricher Fondation Michalski, En Bois Désert 10 Vladimir Nabokov –ı 3.9.<br />

Moutier Musée jurassien des Arts, Rue Centrale 4, CP 729,<br />

*32 493 36 77<br />

Dani Jehle<br />

–ı 10.9.<br />

Atelier Gravure Moutier –ı 10.9.<br />

Muri AG Museum Caspar Wolf, Marktstrasse 4, *56 664 70 11 Wolf Wolf Wolf – 1 Künstler – 3<br />

–ı 21.4.<br />

ganz unterschiedliche Bilder<br />

Singisen Forum, Marktstrasse 4, *56 664 70 11<br />

Landschaftsveränderung im<br />

–ı 12.11.<br />

Blickfeld der Kunst<br />

Murten Ex-SAIA-Gebäude Murten, Bahnhofstrasse 18,<br />

*79 416 27 44<br />

ArtPosition <strong>2023</strong> 1.9.–3.9.<br />

Neuchâtel Centre Dürrenmatt Neuchâtel, Ch. du Pertuis-du-Sault 74,<br />

*58 466 70 60<br />

Ditesheim & Maffei Fine Art, 8, rue du Château,<br />

*32 724 5700<br />

Friedrich Dürrenmatt –<br />

Schriftsteller und Maler<br />

–ı 31.12.<br />

Simon Edmondson 14.9.–28.10.<br />

Galerie C, Esplanade Léopold-Robert 1a, *32 724 16 26 Pause estivale –ı 13.9.<br />

Chaque nuit 14.9.–4.11.<br />

Musée d’art et d’histoire de Neuchâtel, Esplanade<br />

Léopold-Robert 1, *32 717 79 20<br />

Léopold et Aurèle Robert<br />

Permanent – Les automates<br />

Jaquet-Droz<br />

–ı 12.11.<br />

–ı 31.12.<br />

136 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Mouvements –ı 23.1.<br />

Nidau Étage 19, Schulgasse 19 F. Graf, S. Koscevic, P. Léchot,<br />

–ı 27.8.<br />

M. Martin<br />

Oetwil am See Helen Dahm Museum, Chilerain 10, *44 929 6027 Fenstertheater – Helen Dahm,<br />

–ı 29.10.<br />

Gianni Kuhn<br />

Olten Kunstmuseum Olten, Kirchgasse 8, *62 212 86 76 Franz Hohler. Hallo. Guten Tag.<br />

–ı 5.11.<br />

Oder Gute Nacht.<br />

Schatzkammer Sammlung #6 –ı 5.11.<br />

Den Blick etwas nach oben, bitte ... –ı 5.11.<br />

Orbe Galerie Zwahlen, Route de Montcherand 5, *24 441 7711 Baro & Co 15.9.–8.10.<br />

Peccia<br />

Centro Internazionale di Scultura (CIS), Via Cantonale, Marcel Dupertuis –ı 31.10.<br />

6695 Peccia<br />

Pfäffikon SZ Vögele Kultur Zentrum, Gwattstrasse 14 Humor – geliebt, verpönt,<br />

–ı 17.9.<br />

gefürchtet<br />

Pontresina Kunstweg, Via Maistra, *81 838 8312 Kunstwege – Vias d’Art Pontresina –ı 19.10.<br />

<strong>2023</strong><br />

Porrentruy Espace d’art contemporain (les halles), rue Pierre-<br />

Baker Wardlaw – quartz crisis<br />

–ı 3.9.<br />

Péquignat 9, *32 420 8402<br />

Mahtola Wittmer 23.9.–19.11.<br />

Pully ArchéoLab, Avenue du Prieuré 4 La malédiction d’hécate –ı 17.12.<br />

Rapperswil-<br />

Jona<br />

*Altefabrik, Klaus-Gebert-Str. 5, *55 225 74 74<br />

Kunst(Zeug)Haus, Schönbodenstrasse 1<br />

Rheinfelden Trinkhalle Kurbrunnenanlage, Habich Dietschy-Str. 14,<br />

*61 835 5208<br />

Riedholz Retrospektive Attisholz23, MUVA Museum,<br />

Attisholzstrasse 10, *079 603 17 57<br />

Strangely Familiar 2.9.–29.10.<br />

frei – Gastausstellung IG Halle 27.8.–5.11.<br />

Rapperswil<br />

Seitenwagen – Fernando Obieta, 27.8.–28.1.<br />

Gregor Vogel<br />

Intuitiv – Zwei Sammlungen<br />

–ı 7.4.<br />

begegnen sich<br />

Offene Ateliers <strong>2023</strong> 23.9.–24.9.<br />

Retrospektive Attisholz23 –ı 29.10.<br />

Rifferswil Park Seleger Moor, *44 764 1119 MoorArt23 –ı 31.10.<br />

Riggisberg Abegg-Stiftung, Werner Abegg-Str. 67 Grabfunde aus der Höhle Assi el- –ı 12.11.<br />

Hadath im Libanon<br />

Romanshorn Atelier Galerie Demarmels, Amriswilerstrasse 44,<br />

Ludwig Demarmels –<br />

–ı 22.12.<br />

*71 463 1811<br />

Retrospektive<br />

Mayer’s Kulturbad, Kastaudenstr. 11, *79 445 3411 Larry Peters –ı 10.9.<br />

Simply Two – 2. Ausgabe 22.9.–1.10.<br />

Rombach Arnold – Rahmenmanufaktur GmbH, Alte Stockstrasse 7 Lan Nguy·ªÖn –ı 29.9.<br />

Romont Vitromusée Romont, Rue du Château 108b Baldwin Guggisberg – Dans le<br />

–ı 21.1.<br />

labyrinthe : un voyage liminal<br />

Rorschach Forum Würth Rorschach, Churerstrasse 10, *71 225 10 70 Gunter Damisch –ı 2.6.<br />

Wasser, Wolken, Wind –ı 16.2.<br />

Roveredo openArt, Trii openArt <strong>2023</strong> –ı 14.10.<br />

Saanen Gagosian Gstaad, Promenade 79 Setsuko – Into Nature –ı 10.9.<br />

Sachseln Museum Bruder Klaus Sachseln, Dorfstrasse 4,<br />

Gestaltet! –ı 1.11.<br />

*41 660 55 83<br />

Samstagern Froh Ussicht, Hof Blum, *44 784 2994 Gift – toxische Geschenke –ı 29.10.<br />

Sarnen Galerie Hofmatt, Rütistr. 23, *660 7340 Anna Raselli 2.9.–1.10.<br />

Savièse<br />

Espace d’exposition de la collection communale, Route de<br />

Saint Germain 50, *273951018<br />

Alfred Rehfous – Sommets<br />

23.9.–28.7.<br />

Saisons –ı 28.7.<br />

Schaffhausen Museum zu Allerheiligen, Klosterstr. 16 Andrea Ehrat, Dorian Sari –ı 17.9.<br />

Reto Müller –ı 15.10.<br />

–ı 8.10.<br />

Vebikus Kunsthalle Schaffhausen, Baumgartenstrasse 19,<br />

*52 625 2418<br />

Christine Camenisch/Johannes<br />

Vetsch, Othmar Eder, Cath Brophy<br />

S-chanf Galerie Peter Vann, Via Maistra 123 Reflection – Art and Engadine by<br />

Peter Vann<br />

–ı 3.9.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 137


Solothurn — Akio Takamori,<br />

Kunstforum Solothurn<br />

St. Gallen — Melike Kara, Kunst Halle<br />

Sankt Gallen. Foto E. Sommer<br />

Stans — Pi Ledergerber, Galerie Stans<br />

Scuol-Nairs Fundaziun Nairs, PF 71, Nairs 509, *81 864 98 02 Christof Rösch – Eine<br />

–ı 11.11.<br />

Lebensarchitektur<br />

Sigriswil Paradiesli, Feldenstr. 87, *33 251 51 55 Künstler der Galerie 10.9.–29.10.<br />

Sion Ferme-Asile, Promenade des Pêcheurs 10, *27 203 2111 Biennale Son – Anri Sala 16.9.–29.10.<br />

Biennale Son – Deborah-Joyce 16.9.–29.10.<br />

Holman<br />

Lemme, 45 Rue de Lausanne Walking with the Rhone –ı 9.9.<br />

Martina-Sofie Wildberger 16.9.–11.11.<br />

–ı 27.8.<br />

Solothurn Kunstmuseum Solothurn, Werkhofstrasse 30,<br />

*32 626 93 80<br />

Fokus Sammlung – André<br />

Thomkins<br />

Ja, wir kopieren! –ı 27.8.<br />

Dimitra Charamandas 17.9.–31.12.<br />

Hannah Weinberger 17.9.–31.12.<br />

Kunstverein Solothurn – Lex Vögtli 17.9.–31.12.<br />

Augen zeugen – Ferdinand Hodler, –ı 10.3.<br />

Cuno Amiet und Co.<br />

Freitagsgalerie Imhof, Kreuzgasse 5, *32 622 6434 Roland Flück –ı 23.9.<br />

Haus der Kunst St. Josef, Baselstr. 27, *32 621 09 80 Zwischen 26.8.–8.10.<br />

Kunstforum Solothurn, Schaalgasse 9, *79 717 67 09 Islands of desire (Queer Worlds) –ı 23.9.<br />

Künstlerhaus S11, Schmiedengasse 11 Visarte Biel / Bienne zu Gast – V2 –ı 3.9.<br />

Spiez Schloss Spiez, Schlossstrasse 16, *33 654 1506 das war s. dann – Mental Health Art –ı 15.10.<br />

St. Gallen Architektur Forum Ostschweiz, Davidstr. 40, *71 242 0675 Lukas Schneeberger 8.9.–1.10.<br />

Kunst Halle Sankt Gallen, Davidstrasse 40 Melike Kara – Emine’s Garden –ı 24.9.<br />

Kunstmuseum St.Gallen, Museumstrasse 32 Unerwartete Begegnungen –ı 5.11.<br />

Jiajia Zhang –ı 27.8.<br />

Camille Henrot –ı 5.11.<br />

Haris Epaminonda –ı 14.1.<br />

Roman Signer 9.9.–10.3.<br />

Vorwärts in die Vergangenheit 26.8.–5.5.<br />

Sammlungsfieber 26.8.–5.5.<br />

–ı 5.11.<br />

Kunstmuseum St. Gallen – Lokremise, Grünbergstr. 7,<br />

*76 325 8251<br />

Stiftung Sitterwerk und Kesselhaus Josephsohn,<br />

Sittertalstrasse 34, *71 278 87 09<br />

Galerie vor der Klostermauer, Zeughausgasse 8,<br />

*76 458 11 52<br />

Camille Henrot – Sweet Days of<br />

Discipline<br />

Hans Josephsohn –ı 31.12.<br />

Jubiläumsfest 50 Jahre<br />

26.8.–26.8.<br />

Flavio Hodel – Windungen 8.9.–1.10.<br />

Hiltibold, Stützmauer an der Magnihalde / Goliathgasse 15 Carl Kirsch, Regula Engeler –ı 5.9.<br />

Benjamin Hanimann,<br />

7.9.–26.9.<br />

Martina Böttiger<br />

Stefanie Koemeda, Marlis Pekarek 28.9.–31.10.<br />

Verein Geiler Block, Mühlensteg 3, *79 395 56 23 Die Klause – Sonja Rüegg 26.8.–24.9.<br />

Himmel Helvetia 9.9.–1.10.<br />

Visarte Ost & Auto<br />

138 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Visarte Ost & Auto, Linsebühlstrasse Bernard Tagwerker 13.–26.10.<br />

–ı 31.12.<br />

–ı 31.12.<br />

St. Moritz Central Art Gallery St. Moritz, Via dal Bagn 15A,<br />

*81 830 0070<br />

Graubünden pur – Patrick Nyfeler<br />

Reliefs Structuras Alpinas da<br />

l’Engiadina – Ernestina Abbühl<br />

Arvenskulpturen – Not Bott –ı 31.12.<br />

Silser See – Thomas Seilnacht –ı 31.12.<br />

Das Feuer des Engadiner Winters – –ı 31.12.<br />

Renzo Papini<br />

Galerie Andrea Caratsch, Via Serlas 12, *81 734 0000 Dokoupil – Schaumbilder –ı 8.9.<br />

Accrochage – Künstler der Galerie 18.9.–8.12.<br />

Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, *44 446 80 50 Fabric Works –ı 9.9.<br />

Roth Bar –ı 9.9.<br />

St. Niklausen GSBM Gilde Schweizer Bergmaler, GSBM Gilde Schweizer Über den Wolken 26.8.–10.9.<br />

Bergmaler, Stutzrain 55, *79 275 31 59<br />

Stäfa Ortsmuseum zur Farb, Dorfstrasse 15 Goethe in Stäfa –ı 15.10.<br />

Stans Nidwaldner Museum Salzmagazin, Stansstaderstr. 23,<br />

*618 73 60<br />

Nidwaldner Museum Winkelriedhaus, Engelbergstr. 54A,<br />

*618 73 60<br />

Ja, Nein, Weiss nicht –<br />

–ı 29.10.<br />

Musterdemokratie Schweiz?<br />

Sommer im Museum<br />

–ı 10.9.<br />

Wilhelm Hanauer 30.8.–28.1.<br />

Selbst und Welt – Werke aus der<br />

–ı 31.12.<br />

Sammlung<br />

Galerie Stans, Dorfplatz 11 Daniel Bühler, Pi Ledergerber 27.8.–1.10.<br />

Steckborn Haus zur Glocke, Seestr. 91, *52 770 2450 Vorbilder und Abbilder – Zugänge 23.9.–21.10.<br />

zu Kunst<br />

Kirchgasse, Kirchgasse 11, *52 761 1608 Didactic Poetry –ı 16.9.<br />

Stein am Rhein Kulturhaus Obere Stube, Oberstadt 7 Im Spiegel der Zeit 24.9.–31.10.<br />

Das sitzt. –ı 31.10.<br />

Im Spiegel der Zeit –ı 31.10.<br />

Stone in Three Phases 2022 –<br />

–ı 31.12.<br />

Jamie North<br />

Steinmaur/ Ateliers und Skulpturenpark, Park Kunstsymposium und Ausstellung –ı 28.10.<br />

Sünikon<br />

Strada im Buchdruck- und Kulturmuseum, Stradun, *81 866 3224 Fat es fat – Not Vital –ı 28.10.<br />

Engadin<br />

Sursee Museum Sankturbanhof, Theaterstr. 9, *41 922 24 00 Sammlung im Dialog II –ı 17.9.<br />

Regional Luzern –ı 17.9.<br />

Sursee – erleben –ı 31.12.<br />

Tarasp fundaziun Not Vital, Chastè da Tarasp Numbers –ı 3.9.<br />

Teufen Zeughaus Teufen, Zeughausplatz 1, *71 335 8030 96 Modelle –ı 1.10.<br />

Thun Kunstmuseum Thun, Hofstettenstrasse 14, *33 225 84 20 Reena Saini Kallat – Deep Rivers<br />

–ı 3.9.<br />

Run Quiet<br />

Ticket zur fremden Welt –ı 1.12.<br />

Not My Circus, Not My Monkeys 15.9.–3.12.<br />

Thun-Panorama, Hofstettenstrasse 14, Schadaupark, Das Rundbild von Marquard<br />

–ı 1.12.<br />

*33 223 2462<br />

Wocher<br />

Kunstraum Satellit Thun, Scheibenstrasse 2 Dual Architekten 31.8.–11.10.<br />

Trun Spazi Spescha, Via Fabrica 13 Matias Spescha: Retuorn a Trun – –ı 29.10.<br />

retuorn a casa<br />

Unterseen<br />

–ı 10.9.<br />

Kunstsammlung Unterseen, Dachstock Stadthaus, Untere<br />

Gasse 2, *033 826 64 64<br />

Franziska Venrath, Nathalie Frick,<br />

Clément Marion<br />

Uster akku künstleratelier uster Betrilla Spinas, Lukas Roth –ı 31.8.<br />

Bechtler Stiftung, Weiherweg 1, *44 521 25 20 Ein Ruheloses Universum –<br />

–ı 17.9.<br />

Peter Fischli und David Weiss<br />

Walter de Maria – The 2000<br />

–ı 31.12.<br />

Sculpture<br />

Pipilotti Rist – I couldn’t agree with<br />

you more<br />

–ı 31.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 139


Wettingen — Gloria Galovic,<br />

Galerie im Gluri Suter Huus<br />

Zug — Gabi Fuhrimann, Galerie<br />

Carla Renggli<br />

Zuoz — Linda Fregni Nagler,<br />

Galleria Monica Cardenas<br />

foryouandyourcustomers, Bankstrasse 1 Ruth Maria Obrist –ı 14.12.<br />

akku künstleratelier uster, Zeughausareal,<br />

Kunstkiste Nr 53 Fotomuseum 14.9.–7.12.<br />

Berchtoldstrasse 10<br />

Uster<br />

Valais ALTER-, différents lieux, Val d’Anniviers Atmosphères Sensibles – Nous<br />

–ı 31.8.<br />

sommes les Temps<br />

Vevey Images Vevey, Place de la Gare 3, *21 922 4854 Laia Abril, Augustin Lignier,<br />

–ı 5.11.<br />

Stefanie Moshammer, Jeff Wall<br />

Musée Jenisch Vevey, 2, avenue de la Gare, *21 925 35 20 Astrid de La Forest – Figures du<br />

–ı 29.10.<br />

vivant<br />

Kokoschka – Animaux totems –ı 29.10.<br />

Gardiens du silence –ı 29.10.<br />

Vinelz Galerie Vinelz, Dorfstrasse 8, *79 654 68 48 River –ı 10.9.<br />

Visp<br />

Galerie zur Schützenlaube, Ecke<br />

Raphael Wernli, Jonas Wyssen –ı 10.9.<br />

Schützenhausgasse / Stapfengasse, *792788994<br />

Wädenswil Kunsthalle 8000, Zugerstrasse 180 Altherr/Weiss – Elephant Guard 16.9.–2.12.<br />

Table<br />

Marianne Mueller – Chasing<br />

16.9.–2.12.<br />

Waterfalls<br />

Time Will Tell 16.9.–2.12.<br />

Walenstadt museumbickel, Zettlereistrasse 9, *81 710 27 77 Massiv – Barbara Gwerder,<br />

Karl Bickel<br />

–ı 27.8.<br />

Warth<br />

Kunstmuseum Thurgau / Ittinger Museum, Kartause<br />

Ittingen, *58 345 1060<br />

Peter Somm<br />

–ı 17.9.<br />

Kostbarkeiten von Adolf Dietrich –ı 17.9.<br />

Rachel Lumsden –ı 17.12.<br />

Javier Téllez – Das Narrenschiff –ı 17.12.<br />

Rachel Lumsden –ı 17.12.<br />

Claudio Hils –ı 18.4.<br />

Wettingen Galerie im Gluri Suter Huus, Bifangstrasse 1, *56 426 2969 Urban Sketchers – 360° Wettingen 3.9.–1.10.<br />

Art Flow – The Limmattal(ers) 3.9.–1.10.<br />

Wil Kunsthalle Wil, Grabenstrasse 33, *71 913 53 73 Ausgemustert – Andrea Vogel 2.9.–15.10.<br />

Winterthur Fotostiftung Schweiz, Grüzenstrasse 45, *52 234 1030 Werner Bischof – Unseen Colour 26.8.–21.1.<br />

Rosellina – Leben für die<br />

26.8.–21.1.<br />

Fotografie<br />

Gewerbemuseum Winterthur, Kirchplatz 14, *52 267 51 36 Uwe Wittwer, Aiko Watanabe,<br />

Jürg Halter<br />

–ı 22.10.<br />

Kunst Museum Winterthur | Beim Stadthaus,<br />

Museumstrasse 52, *52 267 51 62<br />

Kunst Museum Winterthur | Reinhart am Stadtgarten,<br />

Stadthausstr. 6, *52 267 5172<br />

Sung Tieu<br />

16.9.–19.11.<br />

Franz Erhard Walther –ı 3.12.<br />

Jan Vorisek 16.9.–7.1.<br />

Geschichten in Gesichtern<br />

–ı 15.11.<br />

Caspar David Friedrich 26.8.–19.11.<br />

Kunsthalle Winterthur, Marktgasse 25, *52 267 5132 Timur Si-Qin –ı 17.9.<br />

Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» ,<br />

Im Bad der Farben – Renoir und<br />

–ı 17.9.<br />

Haldenstr. 95, *58 466 77 40<br />

Monet an der Grenouillère<br />

140 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Zürich — Mandy El-Sayegh,<br />

Tichy Ocean Foundation<br />

Zürich — Roger Ballen, Christophe<br />

Guye Galerie<br />

Zürich — Sonia Kacem, Edition VFO<br />

Yverdon-les-<br />

Bains<br />

Antiquariat und Galerie im Rathausdurchgang,<br />

Stadthausstrasse 57, *52 212 7488<br />

Sammlungsausstellung –ı 31.12.<br />

Matthias Gabi – Fotografien 26.8.–7.10.<br />

AXA Superblock Winterthur, Pionierstrasse 3 Rebekka Steiger –ı 6.11.<br />

im ofen, offene halle 142 artONboard – 9. Zyklus 16.9.–16.9.<br />

Kulturort Weiertal, Rumstalstr. 55, *52 222 70 32<br />

Biennale Weiertal <strong>2023</strong> – Common –ı 10.9.<br />

Ground<br />

Konfrontation –ı 10.9.<br />

Ulla Rohr – Wandlungen 16.9.–8.10.<br />

kunstkasten, Katharina-Sulzer-Platz, *79 379 29 78<br />

Supporting Structures – A Social<br />

–ı 27.8.<br />

Fabric<br />

Jonas Etter 3.9.–22.10.<br />

oxyd – Kunsträume, Untere Vogelsangstrasse 4 Aleks Weber 1.9.–22.10.<br />

Centre d’art contemporain Yverdon-les-Bains, Place Peintres –ı 27.8.<br />

Pestalozzi, *24 423 63 80<br />

Zofingen Kunsthaus Zofingen, Gen. Guisan-Str. 12, *62 751 4829 Raumgebung 26.8.–29.10.<br />

Zug Kunsthaus Zug, Dorfstrasse 27 Lust auf Farbe –ı 10.9.<br />

Galerie Carla Renggli, Ober-Altstadt 8 Gabi Fuhrimann 26.8.–30.9.<br />

Galerie Urs Reichlin AG, Baarerstrasse 133 Christopher Lehmpfuhl –<br />

7.9.–21.10.<br />

Engadin …<br />

Lakeside Gallery, Artherstrasse 3, *41 710 46 47 We Care – Only One World 30.8.–7.10.<br />

Zuoz Galerie Tschudi, Somvih 4, *81 850 1390 Balthasar Burkhard –ı 23.9.<br />

donna Kukama – transcendence –ı 23.9.<br />

Augustas Serapinas –ı 23.9.<br />

Monica De Cardenas Zuoz, Chesa Albertini, Stradun 111, Linda Fregni Nagler –ı 9.9.<br />

*81 868 80 81<br />

Zürich Cabaret Voltaire, Spiegelgasse 1, *43 268 08 44 Office Monster Chetwynd – Profusion<br />

–ı 17.9.<br />

Protrusion<br />

Monster Chetwynd – Head-Less-<br />

–ı 20.7.<br />

Ness<br />

Graphische Sammlung ETH, Rämistrasse 101, *44 632 4046 Fokus Tessin –ı 12.11.<br />

Helmhaus, Limmatquai 31, *44 415 56 77<br />

Kunststipendien der Stadt Zürich –ı 17.9.<br />

<strong>2023</strong><br />

Kunsthalle Zürich, Limmatstr. 270 Christopher Kulendran Thomas –ı 10.9.<br />

Kunsthaus Zürich, Heimplatz Marcel Broodthaers –ı 1.10.<br />

Stellung beziehen – Käthe Kollwitz –ı 12.11.<br />

Zeit 22.9.–14.1.<br />

Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, *44 218 65 11 Erfahrungen Schweiz –ı 22.10.<br />

Rote Zora und Schwarze Brüder –ı 12.11.<br />

Einfach Zürich –ı 31.1.<br />

wild und schön – Mode von<br />

–ı 31.3.<br />

Ursula Rodel<br />

Geschichte Schweiz –ı 31.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 141


Zürich — Rebekka Steiger, Galerie<br />

Urs Meile<br />

Zürich — Simeun Moravac,<br />

Jedlitschka Gallery<br />

Die Sammlung –ı 31.12.<br />

Archäologie Schweiz –ı 1.1.<br />

Luma/Westbau, Limmatstrasse 270 Hans Ulrich Obrist Archive –<br />

–ı 17.9.<br />

Chapter 1: Édouard Glissant<br />

Slopex – Arthur Jafa –ı 17.9.<br />

Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270 Acts of Friendship – Akt 3 –ı 17.9.<br />

Pilvi Takala – Close Watch –ı 17.9.<br />

Musée Visionnaire, Predigerplatz 10, *44 251 6657 Life happens! –ı 23.12.<br />

Museum für Gestaltung, Ausstellungsstr. 60 Akris – Mode – selbstverständlich –ı 24.9.<br />

Museum für Gestaltung – Schaudepot,<br />

Pfingstweidstrasse 96<br />

Repair Revolution!<br />

Visuelle Poesie – Zeitgenössische<br />

Plakate aus dem Iran<br />

–ı 15.10.<br />

–ı 29.10.<br />

Museum Haus Konstruktiv, Selnaustrasse 25 Salvatore Emblema –ı 10.9.<br />

Chiharu Shiota –ı 10.9.<br />

Museum Rietberg, Gablerstrasse 15 Poesie im Pinselstrich –ı 10.9.<br />

Look Closer –ı 17.9.<br />

Kimono 8.9.–7.1.<br />

Wege der Kunst –ı 24.3.<br />

Nordamerika Native Museum NONAM, Seefeldstr. 317,<br />

*44 413 49 90<br />

Sedna – Mythos und Wandel in<br />

der Arktis<br />

–ı 17.9.<br />

Pavillon le Corbusier, Höschgasse Der Modulor – Mass und Proportion –ı 26.11.<br />

Stiftung Binz, Sihlquai 133 Donkey Years –ı 30.9.<br />

Stiftung Kunstsammlung Albert und Melanie Rüegg,<br />

Rämistrasse 30<br />

Simone Monstein 1.9.–11.11.<br />

Tichy Ocean Foundation – Prague & Zurich,<br />

Lessingstrasse 9, *44 250 43 63<br />

Völkerkundemuseum der Universität Zürich,<br />

Pelikanstr. 40, *44 634 90 11<br />

In-Session Part I – Mandy El-<br />

–ı 30.11.<br />

Sayegh<br />

Geschäftsidee? 5 Fragen an ...<br />

–ı 21.1.<br />

Hochzeitsreise? 5 Fragen an … –ı 21.1.<br />

Plünderware? 5 Fragen an Objekte –ı 12.5.<br />

aus China am Ende der Kaiserzeit<br />

ZAZ Bellerive, Höschgasse 3, *44 545 80 01 Landschaftstadt Zürich –ı 3.9.<br />

a publik, Geroldstrasse 11, *78 634 58 99 Chantal Küng 2.9.–20.10.<br />

A1 M.O.V.E., Bändliweg 20, *43 311 7010 Heidi Miserez –ı 14.9.<br />

Andres Thalmann Zürich, Talstrasse 66, *44 210 2002 Earthly Delights – Jessica Craig-<br />

–ı 26.8.<br />

Martin<br />

Annemarie Verna Galerie, Neptunstrasse 42, *44 262 3820 Sommer –ı 25.8.<br />

Will Insley (1929–2011) 27.9.–11.11.<br />

annex14, Limmatstrasse 270, *44 202 44 22 Lukas Hoffmann 1.9.–30.9.<br />

Beletage Art Space, Utoquai 41, c/o Dr. Rai Winata Machina Imaginis – Felix Natalis –ı 25.8.<br />

Hanga Séra 15.9.–10.11.<br />

Bildhalle, Stauffacherquai 56, *44 552 09 18 Rhythm – Bastiaan Woudt –ı 26.8.<br />

Christophe Guye Galerie, Dufourstrasse 31, *44 252 0111 Roger Ballen –ı 2.9.<br />

142 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Zürich — Esther Mathis, Livie Gallery Zürich — Regenerative Energy<br />

Communities, We Are AIA<br />

Edition VFO, Limmatstrasse 268 From Object to Ornament –<br />

Part II<br />

Espace Diaphanes Zürich, Löwenbräukunst, Ebene A,<br />

Limmatstrasse 270<br />

Fabian & Claude Walter Galerie, Rämistrasse 18,<br />

*44 440 40 18<br />

–ı 7.10.<br />

Convex Thoughts – Yves<br />

–ı 25.8.<br />

Netzhammer<br />

Responsive Painting<br />

–ı 9.9.<br />

Kira Speiser – Reflecting Moments 14.9.–14.10.<br />

Friends, Zweierstrasse 43 Salon des Refusés 13.9.–18.9.<br />

Galerie 16b, Ausstellungsstr. 16 Michael Eul, Philipp Wyrsch 2.9.–30.9.<br />

Galerie am Lindenhof, Pfalzgasse 3 Sandra Schawalder –ı 28.8.<br />

Silvia Strobos 30.8.–10.9.<br />

Daniela Gauch 12.9.–18.9.<br />

Guido Lötscher 19.9.–2.10.<br />

Galerie Eva Presenhuber, Maag Areal, Zahnradstr. 21, Sam Falls 1.9.–28.10.<br />

*43 444 7050<br />

Galerie Eva Presenhuber, Waldmannstrasse,<br />

Sue Williams 1.9.–28.10.<br />

Waldmannstrasse 6<br />

Galerie Gmurzynska Paradeplatz, Paradeplatz 2,<br />

Marjorie Strider –ı 30.9.<br />

*44 226 7070<br />

Galerie Gmurzynska Talstrasse, Talstrasse 37,<br />

Marjorie Strider –ı 1.9.<br />

*44 226 7070<br />

Galerie La Ligne, Heinrichstr. 237, *43 205 28 29 Espace – Lumière 16.9.–4.11.<br />

Galerie Mark Müller, Hafnerstrasse 44 Der zweibeinige Stuhl 1.9.–14.10.<br />

Galerie Philippzollinger, Rämistrasse 5 Renée Levi – Briana 1.9.–14.10.<br />

Galerie Rosenberg, Dufourstrasse 169, *44 311 79 52 Filmstreifen 8.9.–21.10.<br />

Galerie Tschudi Zürich, Rämistrasse 5, *44 210 13 20 Callum Innes 2.9.–4.11.<br />

Urs Meile Zürich, Rämistrasse 33 Rebekka Steiger 1.9.–14.10.<br />

Galerie Ziegler SA, Rämistrasse 34, Schauspielhaus, Lift,<br />

3. Stock, *44 251 2322<br />

Robert Huot – Systemic Paintings 31.8.–30.9.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Bahnhofstrasse 1,<br />

Bahnhofstrasse 1<br />

Louise Bourgeois, Barnett<br />

Newman, Mark Rothko<br />

–ı 16.9.<br />

Hauser & Wirth Zurich, Limmatstrasse, Limmatstr. 270 Cindy Sherman –ı 16.9.<br />

Roni Horn – An Elusive Red<br />

–ı 16.9.<br />

Figure …<br />

Häusler Contemporary Zürich, Stampfenbachstrasse 59, Summer Insert –ı 1.9.<br />

*43 810 0426<br />

Jedlitschka Gallery, Seefeldstr. 52, *44 252 3530 11. Skulpturengarten –ı 28.10.<br />

KOBO Art Space, Manessestrasse 170 Angela Baumgartner, Pascal Sidler –ı 24.9.<br />

König Büro, Birmensdorferstr. 299, *41 201 20 54 Michael Noser 2.9.–14.10.<br />

Last Tango, Sihlquai 274 Hunter Longe & Paulo Wirz 15.9.–11.11.<br />

Livie Gallery, Claridenstrasse 34 Austin Eddy – In the Off-Hours –ı 31.8.<br />

The Armory Show 7.9.–10.9.<br />

Esther Mathis – Fenster 16.9.–27.9.<br />

Lullin + Ferrari, Limmatstrasse 214, *43 205 2607 Clare Goodwin 1.9.–21.10.<br />

AGENDA // SCHWEIZ 143


Belgien *0032<br />

nano – Raum für Kunst, Röschibachstr. 57, *79 785 22 29 Dominik His, René Fahrni 8.9.–22.9.<br />

New Leonardo, Thurgauerstrasse 80 Vincenzo Baviera – Klöpperböden –ı 28.2.<br />

Nicola von Senger AG, Limmatstr. 275 Nobuyoshi Araki 1.9.–28.10.<br />

Peter Kilchmann, Zahnradstr. 21 Adjei Tawiah 2.9.–7.10.<br />

Simon Martin 1.9.–14.10.<br />

Provence, Hagenholzstrasse 106 Dan Mitchell – Studio Visit –<br />

–ı 31.8.<br />

presented by Jenny’s<br />

ring-ring, Aargauerstrasse 60 Denis Savi –ı 30.9.<br />

sam scherrer contemporary, Kleinstr. 16, *44 260 4433 Valentin Magaro – Into the<br />

8.9.–23.9.<br />

Monastary<br />

Schaufenstergalerie Stampfenbachstrasse,<br />

Bewegung –ı 31.8.<br />

Stampfenbachstrasse 31<br />

Shedhalle Zürich, Seestrasse 395, *44 481 5950 Protozone12 15.9.–5.11.<br />

Tobias Mueller Modern Art AG, Waldmannstr. 8,<br />

Neil Jenney – Bad Paintings –ı 2.9.<br />

*44 272 5000<br />

Universität Zürich, Rämistr. 71 Bits, Bytes & Biodiversität –ı 9.3.<br />

Who’s Calling Can You Hear 1.9.–5.5.<br />

Visarte Zürich, Schoffelgasse 10, *44 252 4161 Kathrin Blaser –ı 27.8.<br />

Carlos Edwards 31.8.–2.9.<br />

Michelle Maddox 7.9.–9.9.<br />

Mirjam Blanka Inauen / Valentina Pini 14.9.–16.9.<br />

Eleonora Meier 21.9.–24.9.<br />

Laura Badetscher 28.9.–30.9.<br />

WBB Gallery, Trittligasse, *79 388 73 09 Pure Photography –ı 26.8.<br />

We Are AIA I Awareness in art, Löwenbräukunst,<br />

Limmatstrasse 268<br />

Energy Giveaway at the<br />

Humuspunk Library ...<br />

–ı 23.9.<br />

Zürcher Theater Spektakel, Landiwiese, Mythenquai Zürcher Theater Spektakel <strong>2023</strong> –ı 3.9.<br />

Brüssel Fondation Cab, Rue Borrens 32–34 Niele Toroni –ı 29.10.<br />

Centrale for contemporary art Bruxelles, Place sainte Mehdi-Georges Lahlou & Candice<br />

–ı 17.9.<br />

catherine, 44, *279 6435<br />

Breitz – EXTRA<br />

contretype, 1, avenue de la Jonction Dissonances visuelles –ı 27.8.<br />

Bruxelles Musée Juif de Belgique, 21 Rue des Minimes Four Sisters –ı 27.8.<br />

VITRINE by Centrale for contemporary art, 13 Rue Sainte-<br />

Catherine<br />

Antoine Waterkeyn –ı 5.11.<br />

iMAL, 30 Quai des Charbonnages<br />

–ı 24.9.<br />

Molenbeek-<br />

Saint-Jean<br />

Bulgarien *0359<br />

Christa Sommerer & Laurent<br />

Mignonneau<br />

Sofia foryouandyourcustomers, 1 Pozitano Square Nevena Ekimova 20.9.–20.9.<br />

Deutschland *0049<br />

Aachen Ludwig Forum für internationale Kunst,<br />

Illiberale Leben –ı 27.8.<br />

Jülicher Strasse 97–109<br />

Arnsberg Kunstverein Arnsberg, Königstrasse 24 Silver Boom –ı 3.9.<br />

wechselnde Ausstellungen 22.9.–31.10.<br />

Augsburg Galerie Noah, Beim Glaspalast 1 Stefan Szczesny, Elvira Bach –ı 24.9.<br />

Marion Eichmann 28.9.–19.11.<br />

Backnang Galerie der Stadt, Petrus-Jacobi-Weg 1 Riecker-Raum – À la mode No. 2:<br />

–ı 5.11.<br />

Der letzte Schrei<br />

Kathrin Sonntag 16.9.–19.11.<br />

Bad Homburg Kurpark Bad Homburg, Kurpark Bad Homburg Blickachsen 13 –ı 1.10.<br />

–ı 8.10.<br />

Baden-Baden Museum Frieder Burda, Lichtentaler Allee 8b,<br />

*7221 398 9831<br />

Der König ist tot, lang lebe<br />

die Königin<br />

Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Lichtentaler Allee 8a Auditions for an Unwritten Opera –ı 3.9.<br />

144 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Bautzen Museum Bautzen, Kornmarkt 1, *3591 534933 Begräbnisstätte, Erinnerungsort<br />

und Naturraum – 500 Jahre<br />

Taucherfriedhof in Bautzen<br />

Berlin<br />

Alexander und Renata Camaro Stiftung, Potsdamer<br />

Straße 98A<br />

Schatten aus Licht – Lothar<br />

Wolleh, Alexander Camaro<br />

9.9.–26.11.<br />

–ı 6.10.<br />

Alfred Ehrhardt Stiftung, Auguststrasse 75, *30 2009 5333 Mensch und Landschaft –ı 10.9.<br />

Fritz Schleifer – Küstenland 16.9.–23.12.<br />

Alte Nationalgalerie, Bodestrasse 1–3, *30 2090 5801 Secessionen – Klimt, Stuck,<br />

–ı 22.10.<br />

Liebermann<br />

Berlinische Galerie, Alte Jakobstr. 124–128 Edvard Munch 15.9.–22.1.<br />

Nasan Tur – Hunted –ı 1.4.<br />

Deutsche Guggenheim, Unter den Linden 13/15 Oskar Kokoschka –ı 3.9.<br />

Deutsches Historisches Museum Berlin, Unter den Linden 2 Roads not Taken –ı 24.11.<br />

Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7 General Idea 22.9.–14.1.<br />

Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50–51, *30 397 8340 Christina Quarles –ı 17.9.<br />

Fred Sandback – Simple Facts –ı 17.9.<br />

Eva Fàbregas – Devouring Lovers –ı 7.1.<br />

Nadia Kaabi-Linke – Seeing<br />

8.9.–24.3.<br />

Without Light<br />

Haus am Waldsee, Argentinische Allee 30 Tolia Astakhishvili –ı 24.9.<br />

HKW Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-<br />

Allee 10<br />

James-Simon-Galerie, Bodestraße<br />

Neues Museum Berlin, Bodestraße<br />

O Quilombismo — Von Widerstand<br />

und Beharren<br />

Archäologische Schätze aus<br />

Usbekistan<br />

Archäologische Schätze aus<br />

Usbekistan<br />

Corinthium Aes – Das Geheimnis<br />

des schwarzen Kupfers<br />

–ı 17.9.<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 14.1.<br />

–ı 27.8.<br />

Jüdisches Museum Berlin, Lindenstr. 9–14 Maya Schweizer – Sans histoire –ı 27.8.<br />

KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Am Sudhaus 3,<br />

*30 8 3215 9120<br />

Kupferstichkabinett, Matthäikirchplatz 8<br />

Etel Adnan, Simone Fattal<br />

27.8.–1.1.<br />

Poly — A Fluid Show 17.9.–25.2.<br />

Emma Talbot – In the End,<br />

17.9.–26.5.<br />

the Beginning<br />

Dürer für Berlin – Eine Spurensuche<br />

–ı 27.8.<br />

im<br />

Kupferstichkabinett<br />

Museum für Fotografie Berlin, Jebensstr. 2 Der Fotograf – Ein Blickwechsel –ı 17.9.<br />

Alice Springs – Retrospektive –ı 19.11.<br />

Neue Nationalgalerie, Potsdamer Str. 50, *30 266 2655 Judit Reigl – Centers of Dominance –ı 8.10.<br />

Isa Genzken –ı 27.11.<br />

Neuer Berliner Kunstverein, Chausseestr. 128–129 If the Berlin Wind Blows My Flag 13.9.–14.1.<br />

PalaisPopulaire, Unter den Linden 5 The Struggle of Memory (Part 1) –ı 3.10.<br />

La Chola Poblete 6.9.–5.2.<br />

Schinkel Pavillon, Oberwallstr. 1, *30 2088 6444 Shayne Oliver –ı 2.9.<br />

The Assault of the Present on the 14.9.–7.1.<br />

Rest of Time<br />

Schloss Köpenick, Schlossinsel 1<br />

Elektrisierend! Galvanoplastische –ı 1.10.<br />

Nachbildungen von<br />

Goldschmiedekunst<br />

C/O Berlin Foundation. Amerika Haus,<br />

Jochen Lempert –ı 7.9.<br />

Hardenbergstraße 22–24, *30 284 4416 0<br />

Galerie Nordenhake Berlin, Lindenstrasse 34 Sophie Reinhold – Träum weiter –ı 26.8.<br />

Lap-See Lam – Tales of the<br />

15.9.–28.10.<br />

Altersea<br />

Galerie Poll, Gipsstr. 3 / Parterre, *30 261 7091 Ginstergrund. Eric Keller – Malerei 8.9.–28.10.<br />

König Galerie Berlin, Alexandrinenstraße 118–121,<br />

*30 261 030 8252<br />

Alexander Wertheim<br />

–ı 3.9.<br />

Ayako Rokkaku –ı 3.9.<br />

Lothar Wolleh Raum, Linienstraße 83A, *30 28873848 René Magritte –ı 22.12.<br />

AGENDA // SCHWEIZ / BELGIEN / BULGARIEN / DEUTSCHLAND 145


max goelitz Berlin, 26 Rudi-Dutschke-Straße five – Rindon Johnson 13.9.–11.11.<br />

Sprüth Magers Berlin, Oranienburger Str. 18 Nora Turato 16.9.–11.11.<br />

Bernd und Hilla Becher 16.9.–11.11.<br />

Pamela Rosenkranz 16.9.–11.11.<br />

Bochum Kunstmuseum Bochum, Kortumstrasse 147 Karina Bisch und Nicolas Chardon –ı 10.9.<br />

Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Nevelstraße 29C<br />

Diving Into Art<br />

Weltsichten — Landschaft in der<br />

Kunst seit dem 15. Jahrhundert<br />

–ı 8.10.<br />

–ı 1.10.<br />

Bonn Bundeskunsthalle, Helmut-Kohl-Allee 4 Interactions –ı 15.10.<br />

Das Esszimmer – Raum für Kunst+, Mechenstr. 25,<br />

Becoming Landscape –ı 4.11.<br />

*01723832161<br />

Braunschweig Kunstverein Braunschweig, Lessingplatz 12 Words Don’t Go There –ı 1.10.<br />

Daniel Lie & Juliana dos Santos –ı 1.10.<br />

Bremen Kunsthalle Bremen, Am Wall 207 Generation* – Jugend trotz(t) Krise –ı 10.9.<br />

Künstlerhaus Bremen, Am Deich 68/69 Rodrigo Hernández – Carrés –ı 3.9.<br />

Weserburg Museum für moderne Kunst, Teerhof 20 From De Stijl to Boekie Woekie –ı 10.9.<br />

Hannah Villiger – Ich bin die<br />

–ı 8.10.<br />

Skulptur<br />

Brühl Max Ernst Museum, Comesstrasse 42/Max-Ernst-Allee 1 Surreal Futures 27.8.–28.1.<br />

Celle Kunstmuseum Celle/Slg. Robert Simon, Schlossplatz 7 Float –ı 24.9.<br />

Darmstadt Institut Mathildenhöhe, Olbrichweg 13 A Raumkunst –ı 27.7.<br />

Donaueschingen<br />

Museum Art.Plus, Museumsweg 1 Tierisch gut – Paradise reloaded –ı 12.11.<br />

Dortmund Künstlerhaus Dortmund, Sunderweg 1 love/love –ı 1.10.<br />

Museum am Ostwall im Dortmunder U, Leonie-Reygers- Nam June Paik – I Expose the<br />

–ı 27.8.<br />

Terrasse<br />

Music<br />

Dresden Albertinum Dresden, Tzschirnerplatz 2 Kaleidoscope of (Hi)stories –ı 10.9.<br />

The Missed Seminar –ı 24.9.<br />

Kunstgewerbemuseum Dresden, Schloss Pillnitz Plant Fever –ı 31.10.<br />

Duisburg Lehmbruck Museum, Düsseldorfer Str. 51 Alicja Kwade 23.9.–25.2.<br />

–ı 27.8.<br />

MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst,<br />

Philosophenweg 55<br />

Norbert Kricke – Bewegung<br />

im Raum<br />

Museum DKM, Güntherstrasse 13–15, *203 9355 5470 Norbert Kricke – Sammlung DKM –ı 27.8.<br />

Katsuhito Nishikawa – Werke –ı 26.11.<br />

Watanabe Sado – Schenkung<br />

–ı 26.11.<br />

Ruth Hetcamp<br />

Düren<br />

Leopold-Hoesch-Museum & Papiermuseum Düren,<br />

Blank. Raw. Illegible … –ı 3.9.<br />

Hoeschplatz 1<br />

Düsseldorf Julia Stoschek Collection Düsseldorf, Schanzenstrasse 54 15-jährige Jubiläumsausstellung –ı 10.12.<br />

der Julia Stoschek Collection<br />

K21 Kunstsammlung NRW, Ständehausstr. 1, *211 8381204 Isaac Julien 23.9.–14.1.<br />

Kai 10/Arthena Foundation, Kaistrasse 10 Phantoms and Other Illusions –ı 3.9.<br />

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4<br />

Die unhintergehbare Verflechtung –ı 17.9.<br />

aller Leben<br />

Kunstpalast, Ehrenhof 4–5, *211 566 42 100 Cornelius Völker 31.8.–7.1.<br />

Tod und Teufel 14.9.–21.1.<br />

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, Chaïm Soutine 2.9.–14.1.<br />

*211 8381204<br />

foryouandyourcustomers, Marienplatz 1 Christoph Gesing –ı 1.12.<br />

Galerie Ludorff, Königsallee 22 Neuerwerbungen Frühjahr <strong>2023</strong> –ı 31.8.<br />

The Armory Show NY 8.9.–10.9.<br />

Christopher Lehmpfuhl –ı 7.10.<br />

↗ kunstbulletin.ch<br />

146 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen,<br />

Calling –ı 10.9.<br />

Grabbeplatz 4<br />

Erlangen Kunstpalais, Marktplatz 1 High Five – Die Sammlung in<br />

–ı 28.1.<br />

Bewegung<br />

Essen Museum Folkwang, Museumsplatz 1, *201 884 5444 Rafał Milach – Archive of Public 22.9.–1.1.<br />

Protests<br />

Chagall, Matisse, Miró 1.9.–7.1.<br />

Esslingen/N Galerie der Stadt Esslingen, Pulverwiesen 25 Surface Treatments –ı 22.10.<br />

Eutin Stiftung Schloss Eutin, 5 Schlossplatz Symptom – Barock –ı 8.10.<br />

Frankfurt/M Museum MMK für Moderne Kunst, Domstrasse 10,<br />

Cameron Rowland –ı 15.10.<br />

*69 2123 0447<br />

Portikus, Alte Brücke 2/Maininsel Simone Fattal –ı 24.9.<br />

Schirn Kunsthalle, Römerberg Martha Rosler –ı 24.9.<br />

Plastic World –ı 1.10.<br />

Maruša Sagadin 21.9.–14.1.<br />

Städel Museum, Schaumainkai 63 Italien vor Augen –ı 3.9.<br />

Herausragend! –ı 17.9.<br />

Philipp Fürhofer –ı 8.10.<br />

Ugo Rondinone –ı 5.11.<br />

basis, Gutleutstrasse 8–12 hit pay dirt –ı 27.8.<br />

Structural Stowaway 15.9.–10.12.<br />

Frankfurter Kunstverein, Markt 44 Eva & Franco Mattes – Fake Views –ı 10.9.<br />

Friedberg Galerie Hoffmann, Görbelheimer Mühle 1, *06031 2443 Helmut Dirnaichner und<br />

–ı 27.8.<br />

Klaus Staudt<br />

Friedrichshafen Zeppelin Museum, Seestrasse 22, *7541 38 010 Into the deep – Minen der Zukunft –ı 5.11.<br />

–ı 27.8.<br />

Kunstverein Friedrichshafen, Buchhornplatz 6,<br />

*7541 21 950<br />

Madeleine Boschan, Adrian<br />

Altintas<br />

Goslar Mönchehaus Museum, Mönchestrasse 1 Birgit Dieker – Housewarming –ı 17.9.<br />

Halle<br />

Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale), Friedemann- Halle am Meer<br />

–ı 17.9.<br />

Bach-Platz 5<br />

Gertraud Möhwald, Otto Möhwald –ı 17.9.<br />

Hamburg Deichtorhallen, Deichtorstrasse 1–2 Gute Aussichten – Junge deutsche<br />

Fotografie 2021/2022/<strong>2023</strong><br />

–ı 17.9.<br />

Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5,<br />

*40 428 131 200<br />

Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 13–15, *40 335 803<br />

Vija Celmins, Gerhard Richter<br />

–ı 27.8.<br />

Periskopisch! – Werner Nöfer –ı 24.9.<br />

1923 –ı 24.9.<br />

Keine Illusionen –ı 22.10.<br />

Walid Raad –ı 12.11.<br />

Hans Makart –ı 31.12.<br />

Impressionismus –ı 31.12.<br />

something new, something old,<br />

–ı 18.2.<br />

something desired<br />

Speaking back – Decolonizing<br />

–ı 1.10.<br />

Nordic Narratives<br />

Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, *40 338 344 Ima-Abasi Okon 9.9.–7.1.<br />

Museum der Natur Hamburg – Zoologi, Bundesstraße 52 Das Ganze der Natur –<br />

–ı 27.8.<br />

Wissenschaft trifft Kunst<br />

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz Valentina Karga – Well Beings –ı 3.9.<br />

The F*word – Guerrilla Girls und<br />

–ı 17.9.<br />

feministisches Grafikdesign<br />

Be With the Revolution –ı 31.3.<br />

Sammlung Falckenberg, Wilstorfer Strasse 71,<br />

Ernsthaft?! Albernheit und<br />

–ı 27.8.<br />

*40 3250 6762<br />

Enthusiasmus in der Kunst<br />

Galerie Nanna Preußners, 13 Klosterwall Anton Quiring 22.9.–14.10.<br />

Karin Guenther, Admiralitätstr. 71 Berta Fischer 8.9.–4.11.<br />

Hannover Kestner Gesellschaft, Goseriede 11 Der neue Mensch, der Ansager, der –ı 1.10.<br />

Konstrukteur.<br />

Ella Walker –ı 1.10.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 147


Heidenheim an<br />

der Brenz<br />

Marlena Kudlicka –ı 7.7.<br />

Sprengel Museum, Kurt-Schwitters-Platz Welche Moderne? –ı 17.9.<br />

Elementarteile –ı 31.12.<br />

Museum Schloß Hellenstein, Schloß Hellenstein Ausgepackt –ı 31.10.<br />

Hörstel DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, Klosterstrasse 10,<br />

*02551 69 4200<br />

Historische Präsentationen –<br />

Geschichte hinterm Giebel<br />

–ı 10.9.<br />

Iphofen Knauf-Museum Iphofen, Marktplatz Glanz & Geheimnis – Pracht<br />

–ı 5.11.<br />

und Macht des orientalischen<br />

Schmucks<br />

Karlsruhe Naturkundemuseum Karlsruhe, 13 Erbprinzenstraße Von Sinnen –ı 10.9.<br />

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Hermann-Veit-Straße 6, KunsthalleKarlsruhe@ZKM –ı 29.4.<br />

*721 20119–322<br />

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Lorenzstr. 19 Spatial Affairs – Worlding –ı 30.8.<br />

Skin 3.0 – Tristan Schulze –ı 8.10.<br />

Driving the Human –ı 26.11.<br />

Ulrike Rosenbach – heute ist morgen –ı 7.1.<br />

Renaissance 3.0 –ı 7.1.<br />

Mack im ZKM 16.9.–7.4.<br />

Badischer Kunstverein, Waldstrasse 3 Margaret Raspé –ı 17.9.<br />

Kassel Kunsthalle Fridericianum, Friedrichsplatz 18 Kerstin Brätsch – Mimikry –ı 31.12.<br />

Tauba Auerbach – Tide –ı 14.1.<br />

Schloss Wilhelmshöhe, Schlosspark 1, *561 316 800 Bergpark Reloaded –ı 17.9.<br />

Kiel Kunsthalle Kiel, Düsternbrooker Weg 1, *431 880 5756 Wildes, Wüstes, Wunderschönes — –ı 19.2.<br />

Natur im Fokus der Sammlung<br />

Köln artothek – Raum für junge Kunst, Am Hof 50, *2212 2332 Lena Anouk Philipp – Dating Hybrids –ı 26.8.<br />

Nora Hansen – Subconscious 7.9.–14.10.<br />

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im<br />

Mediapark 7<br />

Domschatzkammer, Domkloster 4<br />

Museum Ludwig Köln, Heinrich-Böll-Platz<br />

Wallraf-Richartz-Museum u. Fondation Corboud,<br />

Obenmarspforten/Kölner Rathaus<br />

Sora Park – Bei mir, Bei Dir<br />

8.9.–5.11.<br />

August Kotzsch 8.9.–21.1.<br />

Simone Nieweg 8.9.–21.1.<br />

Begegnungen – Käthe Kollwitz<br />

–ı 10.9.<br />

zu Gast<br />

Hier und Jetzt – Ukrainische<br />

–ı 24.9.<br />

Moderne<br />

Sternstunden niederländischer<br />

–ı 21.4.<br />

Barockkunst<br />

Galerie Boisserée, Drususgasse 7–11 Hommage à Pierre Soulages 1.9.–21.10.<br />

Temporary Gallery Cologne, Mauritiuswall 35 Cooking as performance –ı 10.9.<br />

Thomas Rehbein Galerie, Aachener Strasse 5 Dies ist kein Baum — 1.9.–14.10.<br />

Konstanz Städtische Wessenberg-Galerie, Wessenbergstrasse 43 Wandel & Krise –ı 3.9.<br />

My Ullmann 16.9.–7.1.<br />

–ı 10.9.<br />

Krefeld Museum Haus Esters/Lange, Wilhelmshofallee 91–97,<br />

*2151 9755 8126<br />

Productive Spaces – Art and<br />

Design from Krefeld<br />

Landshut Neue Galerie Landshut , 4 Badstraße Elvira Lantenhammer, Inge<br />

8.9.–1.10.<br />

Jakobsen<br />

Leipzig G2 Kunsthalle, Dittrichring 13, *341 3557 3793 Sophia Süßmilch –ı 10.9.<br />

Galerie für Zeitgenössische Kunst, Karl-Tauchnitz-Str. 9–11 Things That Were Are Things Again –ı 20.10.<br />

Meine Wunderkammern –ı 28.1.<br />

–ı 10.9.<br />

MdbK – Museum der bildenden Künste Leipzig,<br />

Katharinenstr. 10<br />

Re-Connect – Kunst und Kampf im<br />

Bruderland<br />

Kerstin Flake –ı 8.10.<br />

Hito Steyerl – Stadt der<br />

–ı 15.10.<br />

zerbrochenen Fenster<br />

Lingen Kunsthalle Lingen, Kaiserstrasse 10 a Christian Odzuck – Casa Senze 23.9.–31.12.<br />

Moma<br />

Magdeburg Kulturhistorisches Museum Magdeburg,<br />

Otto-v.-Guericke-Str. 68–73, *391 540 3508<br />

Welche Taten werden Bilder? –ı 8.10.<br />

148 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Mainz Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3–5 Olga Fröbe-Kapteyn – Tiefes Wissen –ı 1.9.<br />

Cadoro, August-Horch-Straße 14 20 Jahre van der Koelen Stiftung –ı 21.12.<br />

Mannheim Kunsthalle Mannheim, Moltkestrasse 9 Itamar Gov –ı 24.9.<br />

1,5 Grad – Verflechtungen von<br />

–ı 8.10.<br />

Leben, Kosmos, Technik<br />

Reiss-Engelhorn-Museen, Zeughaus C5 Ugo Dossi – Zeichen und Wunder –ı 30.6.<br />

Marl Skulpturenmuseum Marl, Georg-Herwegh-Straße 67 Textiles Areal –ı 8.10.<br />

Nam June Paik Award <strong>2023</strong> 27.8.–15.10.<br />

Memmingen MEWO Kunsthalle, Bahnhofstraße 1, *8331 850 770 KinderKunstLabor –<br />

–ı 14.1.<br />

Geheimnisvolle Schatten<br />

München BlackBox, Georg-Muche-Str. 4, *89 5527 3060 Industrial Rhapsody –ı 24.11.<br />

So Much Love and Compassion –ı 24.11.<br />

Alte Pinakothek, Barer Straße 27, *89 2380 5216 Fantasie und Wirklichkeit –ı 26.11.<br />

Villa, Karl-Theodor-Straße 27 So Much Love and Compassion –ı 24.11.<br />

Die Neue Sammlung – The International Design Museum,<br />

Türkenstraße 15, *89 2380 5253<br />

Ashraf Hanna – Shararah, 2021<br />

–ı 24.9.<br />

Das Fahrrad –ı 22.9.<br />

ERES Projects, Theresienstraße 48, *89 388 79 079 Worlds Away 8.9.–14.10.<br />

ERES Stiftung, Römerstrasse 15 It’s a World Machine –ı 10.9.<br />

Solar Breath 28.9.–27.1.<br />

Haus der Kunst München, Prinzregentenstrasse 1 Katalin Ladik – Ooooooooo-pus –ı 10.9.<br />

Archiv 451 – Trikont Verlag –ı 18.2.<br />

Archives in Residence –ı 18.2.<br />

In anderen Räumen 8.9.–10.3.<br />

Martino Gamper – Sitzung –ı 1.4.<br />

WangShui – Toleranzraum 8.9.–14.4.<br />

Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, Theatinerstrasse 8 Flowers Forever – Blumen in Kunst –ı 27.8.<br />

und Kultur<br />

Mythos Spanien – Ignacio Zuloaga 15.9.–4.2.<br />

Kunstraum München, Holzstr. 10, Rückgebäude<br />

Santiago Sierra, Franz Erhard 10.9.–15.10.<br />

Walther<br />

Lothringer 13 Halle, Lothringer Str. 13 On Listening 8.9.–12.11.<br />

Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1 München Displaced –ı 7.1.<br />

Nachts – Clubkultur in München –ı 7.1.<br />

(K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

Museum Brandhorst, Theresienstr. 35a, *89 23805 2286 Nicole Eisenman – What Happened –ı 10.9.<br />

La vie en rose – Brueghel, Monet, –ı 22.10.<br />

Twombly<br />

Von Andy Warhol bis Kara Walker. –ı 14.7.<br />

Pinakothek der Moderne, Barer Strasse 40, *89 2866 9944 Alfredo Jaar – One Million German –ı 27.8.<br />

Passports<br />

Paula Scher – Type is Image –ı 22.9.<br />

Schönheit und Gefährdung –<br />

–ı 24.9.<br />

Menschenbilder<br />

Friedrich Seidenstücker – Leben<br />

–ı 24.9.<br />

in der Stadt<br />

Ungekämmte Bilder –ı 3.10.<br />

Mix & Match – Die Sammlung neu<br />

–ı 14.1.<br />

entdecken<br />

Sammlung Goetz, Oberföhringer Str. 103<br />

Jianling Zhang – Medienkunstpreis 7.9.–21.9.<br />

<strong>2023</strong><br />

(K)ein Puppenheim –ı 7.1.<br />

Städt. Galerie Lenbachhaus/Kunstbau, Luisenstrasse 33/<br />

Königsplatz<br />

Villa Stuck, Prinzregentenstrasse 60<br />

Charlotte Salomon – Life? or<br />

–ı 10.9.<br />

Theater?<br />

Natascha Sadr Haghighian –ı 8.10.<br />

Fragment of an Infinite Discourse –ı 26.5.<br />

Marinella Senatore – We Rise by<br />

–ı 10.9.<br />

Lifting Others<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND 149


Heidrun Sandbichler –<br />

–ı 1.10.<br />

Nachtgesang<br />

foryouandyourcustomers, Liebigstraße 22 Julia Burek –ı 19.1.<br />

Galerie der Künstler*Innen, Maximilianstrasse 42,<br />

*89 220 463<br />

Beyond the Matter – Impressions<br />

of Eva Hesse<br />

Debutant*innen <strong>2023</strong> 5.9.–1.10.<br />

Galerie Thomas / Thomas Modern, Türkenstr. 16 Impulse 9.9.–21.10.<br />

Gudrun Spielvogel, Maximilianstr. 45<br />

YeunHi Kim – Transparenz-<br />

8.9.–30.11.<br />

Transzendenz, Malerei<br />

Kunstverein München, Galeriestrasse 4 The Archive as ... –ı 27.8.<br />

Noor Abuarafeh 9.9.–19.11.<br />

max goelitz München, 35 Maximilianstraße failed transcendence 8.9.–21.10.<br />

Quittenbaum Gallery, 58 Theresienstraße<br />

Danni Schwaag – Rebellious<br />

–ı 30.8.<br />

Geometry<br />

Rudolf Kämmer – Rebellious<br />

–ı 30.8.<br />

Geometry<br />

Rüdiger Schöttle, Amalienstr. 41 Slawomir Elsner 1.9.–28.10.<br />

Maximilian Rödel 1.9.–28.10.<br />

Smudajescheck Galerie, Schwindstr. 3, *173 311 0309 Positions Berlin 14.9.–17.9.<br />

Christoph Dahlhausen, Lev Khesin 8.9.–7.10.<br />

Münster Kunsthalle Münster, Hafenweg 28 Pedro Barateiro – Crying in Public –ı 1.10.<br />

LWL-Museum für Kunst und Kultur, Domplatz 10 Sommer der Moderne –ı 3.9.<br />

Konrad-von-Soest-Preis <strong>2023</strong> 1.9.–1.9.<br />

Stadthausgalerie, Platz des Westfälische Friedens Off the Pedestals –ı 28.8.<br />

Neuss Skulpturenhalle, Lindenweg/Ecke Berger Weg Norbert Prangenberg 1.9.–3.3.<br />

Stiftung Insel Hombroich, Minkel 2, *2182 887 4000<br />

In neuem Licht – Schwitters und<br />

–ı 28.1.<br />

Arp im Atelierhaus<br />

Farbe Bild Raum – Bart van der<br />

–ı 25.2.<br />

Leck im Dialog<br />

Nürnberg Germanisches Nationalmuseum, Kartäusergasse 1,<br />

Werkstatt Mittelalter –ı 1.10.<br />

*911 133 1103<br />

Kunsthalle Nürnberg, Lorenzer Strasse 32 Alex Müller – Bis die Zeit vergeht –ı 1.10.<br />

Neues Museum Nürnberg, Klarissenplatz Material + Zukunftsfragen im Design –ı 24.9.<br />

Institut für moderne Kunst im Atelier- und Galeriehaus Marie Jeanne Turnea-Luncz –ı 10.9.<br />

Defet, Gustav-Adolf-Str. 33<br />

Oldenburg Edith-Russ-Haus, Katharinenstr. 23 Lucy Beech – Working with Waste –ı 1.10.<br />

Landesmuseum Oldenburg, Prinzenpalais, Damm 1 Kraft und Lebendigkeit –<br />

–ı 17.9.<br />

Keramiken von Sebastian Scheid<br />

Kabinettschau – Künstlerinnen<br />

–ı 29.10.<br />

zeichnen<br />

Osnabrück Kunsthalle Osnabrück, Hasemauer 1, D-49074 Ibrahim Mahama –ı 1.10.<br />

Bist du bereit? –ı 25.2.<br />

Aram Bartholl –ı 25.2.<br />

Ravensburg Kunstmuseum Ravensburg, Burgstr. 9, *751 82 812 (Wahl-)Familie. Die, die wir sind –ı 5.11.<br />

Recklinghausen Kunsthalle Recklinghausen, Grosse-Perdekamp-Str. 25–27 Marianne Berenhaut 26.8.–12.11.<br />

–ı 10.9.<br />

Reutlingen Kunstmuseum Reutlingen / konkret, Eberhardstraße 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Spendhaus,<br />

Spendhausstrasse 4<br />

Kunstmuseum Reutlingen / Galerie, Eberhardstr. 14,<br />

*7121 303 2322<br />

Home@Museum – Eine Privatsammlung<br />

wohnlich ausgestellt<br />

Hochdruck Now<br />

Der Vieux – Werke von HAP<br />

Grieshaber 1958 – 1964<br />

Klaus Rinke – Ein Grad weniger<br />

im Turnus<br />

–ı 27.8.<br />

–ı 22.10.<br />

–ı 19.11.<br />

–ı 15.10.<br />

Riegel kunsthalle messmer, Grossherzog-Leopold-Platz 1 André Evard – Erleben –ı 15.10.<br />

Siegen Museum für Gegenwartskunst Siegen, Unteres Schloss 1,<br />

*271 405 7710<br />

Katja Novitskova<br />

1.9.–14.1.<br />

Philipp Timischl –ı 14.1.<br />

Neu-Entdeckungen –ı 11.2.<br />

Sindelfingen Galerie Stadt Sindelfingen, Marktplatz 1 De Profundis – Pascal Marcel Dreier –ı 10.9.<br />

150 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


#KunstInSindelfingen –ı 10.9.<br />

An Inner Place – Jan-Hendrik Pelz –ı 10.9.<br />

Singen Kunstmuseum Singen, Ekkehardstrasse 10, *7731 85 271 Krieg und Frieden – Das Wandbild –ı 10.9.<br />

von Otto Dix im Rathaus Singen<br />

Like it! –ı 8.10.<br />

Stuttgart Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstrasse 4b, *711 617 652 Niloufar Emamifar – Ex gratia –ı 10.9.<br />

Kunstmuseum Stuttgart, Kleiner Schlossplatz 1,<br />

*711 / 216 196 00<br />

Frischzelle_29 – Hannah J. Kohler –ı 17.9.<br />

Wolfgang Laib –ı 5.11.<br />

Staatsgalerie, Konrad-Adenauer-Str. 30–32 Cycling Circles –ı 10.9.<br />

Cindy Sherman –ı 17.9.<br />

foryouandyourcustomers, Rotebühlstraße 87A Mariano Fernàndez –ı 10.11.<br />

Galerie Klaus Braun, Charlottenstraße 14, 5. OG,<br />

*711 640 5989<br />

Escape with the Homeland –<br />

Naqsh Raj<br />

–ı 16.9.<br />

Galerie von Braunbehrens, Rotebühlstr. 87 Toygiants –ı 14.9.<br />

pieces of paint 23.9.–2.11.<br />

Tübingen Eyegenart Augenoptik am Marktplatz, Kronenstraße 7 Videocity x Tübingen – Flower Power –ı 14.11.<br />

Ulm kunsthalle weishaupt, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 Dynamic –ı 12.11.<br />

Vorsicht Umbau! –ı 12.11.<br />

Museum Ulm, Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 1 23. Triennale Ulmer Kunst –ı 12.11.<br />

Kunststoff – Zauberstoff –ı 7.1.<br />

Unna Zentrum für Internationale Lichtkunst, Lindenplatz 1 Weithin leuchtend –Tief unter der<br />

Erde strahlend<br />

–ı 1.6.<br />

Völklingen Weltkulturerbe Völklinger Hütte, Rathausstraße 75–79,<br />

*6898 9100 100<br />

Waiblingen<br />

Galerie Stihl Waiblingen, Eva Mayr-Stihl Platz 1, (ehemals<br />

Weingärtner Vorstadt 12), *7151 5001 1686<br />

Julian Rosefeldt – When we<br />

3.9.<br />

are gone<br />

Rémy Markowitsch –ı 28.9.<br />

1. Stipendium für Zeichnung und<br />

–ı 8.10.<br />

Papierkunst der Stadt Waiblingen<br />

Waldenbuch Museum Ritter, Alfred-Ritter-Strasse 27 Camill Leberer – Aus dem Echoraum –ı 17.9.<br />

Colours in a Square –ı 17.9.<br />

–ı 3.10.<br />

Weil am Rhein Vitra Design Museum, Charles-Eames-Strasse 1,<br />

*7621 702 3200<br />

Garden Futures – Designing with<br />

Nature<br />

Weilburg fotobildlager7a + Archiv_Klaus Graubner*1938, Friedrich- Accrochage –ı 30.11.<br />

Ebert-Straße 7a<br />

Wolfsburg Kunstmuseum Wolfsburg, Hollerplatz 1 Freundschaften –ı 24.9.<br />

Kapwani Kiwanga 16.9.–7.1.<br />

Wuppertal Von der Heydt-Museum, Turmhof 8 Franziska Holstein –<br />

–ı 24.9.<br />

Freundschaftsanfrage No. 2<br />

Ein neuer Blick –ı 7.1.<br />

Pablo Picasso, Max Beckmann 17.9.–7.1.<br />

Würzburg Museum im Kulturspeicher, Oskar-Laredo-Platz 1 Gottfried Jäger –ı 10.9.<br />

Frankreich *0033<br />

Aix-en-<br />

Provence<br />

Fondation Vasarely, 1, av. Marcel Pagnol<br />

Vasarely avant l’op art –ı 15.10.<br />

Hôtel de Caumont – Centre d’Art, 3, rue Joseph Cabassol Max Ernst –ı 8.10.<br />

Altkirch CRAC Alsace, 18, rue du Château, *3 8908 8259 Beatriz Santiago Muñoz –Ottilia –ı 17.9.<br />

Ottilia – Beatriz Santiago Muñoz –ı 17.9.<br />

Amboise Centre d’art Le Garage, 37 Rue du Général Foy Nec mergitur –ı 17.9.<br />

Amilly<br />

Annecy<br />

Arles<br />

Les Tanneries, centre d’art contemporain,<br />

234 rue des Ponts<br />

Fondation Salomon Art Contemporain, 34 avenue de<br />

Loverchy, *4 5002 8752<br />

L’Abbaye – Espace d’art contemporain, 15 Chemin<br />

de l’Abbaye<br />

Fondation Vincent Van Gogh , 35, rue du docteur Fanton,<br />

*490 930 808<br />

Hèlène Delprat –Twist and die<br />

–ı 27.8.<br />

Les registres du jeu –ı 27.8.<br />

Glen Baxter –ı 16.9.<br />

Marc Desgrandschamps –ı 27.8.<br />

Action, Geste, Peinture –ı 22.10.<br />

Les Rencontres d’Arles, 10, rond point des Arènes Les Rencontres d’Arles <strong>2023</strong> –ı 24.9.<br />

Besançon FRAC Franche-Comté, Cité des arts/Passage des arts 2 Les Figures du Vide –ı 29.10.<br />

AGENDA // DEUTSCHLAND / FRANKREICH 151


Bordeaux CAPC, Entrepot Lainé, 7, rue Ferrière Kapwani Kiwanga –ı 7.1.<br />

Maison cantonale de Bordeaux, 20 Rue de Châteauneuf Systemic love –ı 7.1.<br />

Musée des Beaux-Arts Bordeaux, 20, cours d’Albret, All feathered! –ı 5.11.<br />

*5610 2056<br />

Bourges Château d’eau – Château d’art, Place Séraucourt Thierry Cheyrol & Esther Hoareau –ı 17.9.<br />

Transpalette/L’antre-Peaux, 26, route de la Chapelle, Esther Ferrer & Brandon Gercara –ı 17.9.<br />

*2 4850 3861<br />

Caen FRAC Basse-Normandie, 9, rue Vaubenard Pauline Rima –ı 3.9.<br />

Mémorial de Caen, Esplanade Général Eisenhower<br />

Années pop, années choc,<br />

–ı 31.12.<br />

1960–1975<br />

Musée des Beaux-Arts Caen, Le Château Sous le regard de Méduse –ı 17.9.<br />

Cajarc Maison des arts Georges Pompidou, route de Gréalou 24, Edi Dubien –ı 27.8.<br />

*5 6540 7819<br />

Cassel Musée de Flandre, 26 Grand’ Place Hans Op de Beeck –Silence et<br />

–ı 3.9.<br />

résonance<br />

Chambord<br />

–ı 17.9.<br />

Domaine national de Chambord, Maison des Réfractaires,<br />

*54 504 000<br />

Lionel Sabatté–Pollens<br />

clandestins<br />

Châteaugiron FRAC Bretagne, 3, rue de Noyal Jeremy Deller – art is magic –ı 17.9.<br />

Chaumont-sur- Domaine régional de Chaumont-sur-Loire, *5420 9922 Yves Zurstrassen –ı 23.10.<br />

Loire<br />

Clamart Fondation Arp, 21, rue des Châtaigniers sophie taeuber-arp –plastique.<br />

–ı 10.12.<br />

multiple.unique<br />

Clermont- FRAC Auvergne, 6 rue du Terrail, *4 7331 8500 Beautés –ı 5.11.<br />

Ferrand<br />

Delme Centre d’art contemporain Delme, 33, rue Poincaré Pierre-Olivier Arnaud, Denis<br />

–ı 1.10.<br />

Savary – Josy’s Club<br />

Dijon Le Consortium, 37, rue de Longvic L’Almanach 23 –ı 17.9.<br />

Dole<br />

Musée des Beaux-Arts Dole, 85, rue des arènes,<br />

Anthony Cudahy –Conversation –ı 10.9.<br />

*8479 2585<br />

Douchy-les- Centre Régional de la Photographie Nord pas-de-Calais, En Creux –ı 17.9.<br />

Mines<br />

Place des Nations, *2731 3193<br />

Gaillac<br />

–ı 5.11.<br />

Muséum d’histoire naturelle Philadelphe Thomas, 2 place<br />

Philadelphe Thomas<br />

Laurent Le Deunff –Phil Tom<br />

Python<br />

Ginals<br />

Abbaye de Beaulieu-en-Rouergue, Abbaye de Beaulieuen-Rouergue<br />

Johan Creten –ı 1.10.<br />

Grenoble Magasin, 155, cours Berriat Waiting for Omar Gatlato: Epilogue –ı 15.10.<br />

Musée de Grenoble, 5, Place de Lavalette<br />

Cy Twombly –Œuvres sur papier<br />

–ı 24.9.<br />

(1973–1977)<br />

Hyères<br />

La Banque, musée des Cultures et du Paysage, 14 Avenue Man Ray, le beau temps –ı 5.11.<br />

Joseph Clotis<br />

Hyères CN Villa Carmignac, Île de Porquerolles, *170 02 33 26 L’île intérieure –ı 5.11.<br />

Ile de Vassivière Centre International d’Art et du Paysage Diplomaties terrestres –ı 5.11.<br />

LIsle-Adam Musée d’Art et d’Histoire Louis-Senlecq de L’Isle-Adam, Marie Ouazzani & Nicolas Carrier –ı 17.9.<br />

31 Grande Rue<br />

Lémeré Château du Rivau, 9 Rue du Château Enchanter la terre –ı 12.11.<br />

Lens Musée du Louvre-Lens, 99, rue Paul Bert, *3 2118 6262 Bertille Bak –Power Coron –ı 25.9.<br />

Marseille Frac Sud, 20, Boulevard de Dunkerque Hamish Fulton –A walking artist –ı 29.10.<br />

Martha Wilson – Invisible –ı 4.2.<br />

Musée des civilisations de l’Europe et de la Mediterranée,<br />

Espace Georges Henri Rivière, *4 9613 8090<br />

Barvalo –ı 4.9.<br />

Metz<br />

Centre Pompidou Metz, 1, parvis des Droits de l’Homme<br />

CS 90490, *3 8715 3939<br />

Suzanne Valadon – Un monde à soi –ı 11.9.<br />

La Répétition –ı 27.1.<br />

Elmgreen & Dragset –Bonne<br />

–ı 1.4.<br />

chance<br />

Milly-la-fôret Le Cyclop de Jean Tinguely, Le bois des pauvres Murmures en fractales –ı 5.11.<br />

Montbéliard Centre Régional d’Art Contemporain, 19, av. des Alliés The Outsiders–La Ville en jeux –ı 27.8.<br />

152 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Montpellier FRAC Occitanie Montpellier, 4–6, rue Rambaud Fiorenza Menini – Walk Man Walk –ı 21.10.<br />

like a Woman<br />

La Panacée – Centre de Culture Contemporaine, 14, rue de Ana Mendieta –ı 10.9.<br />

l’École de Pharmacie, *4 3488 7979<br />

MOCO, Montpellier Contemporain, Rue Yéhudi Ménuhin 130 Neo Rauch –Le songe de la raison –ı 15.10.<br />

Mouans- Espace de l’Art Concret, Château de Mouans, *4 9375 7150 Impact –ı 29.10.<br />

Sartoux<br />

Mulhouse La Kunsthalle, 16, rue de la Fonderie, *369 776 647 Destins Communs – Omar Ba –ı 29.10.<br />

Omar Ba–Destins Communs –ı 29.10.<br />

Nice<br />

–ı 1.10.<br />

Musée d’Art moderne et d’Art contemporain Nice,<br />

Promenade des Arts<br />

Thu Van Tran –Nous vivons dans<br />

l’éclat<br />

Nîmes Carré d’Art, Place de la Maison Carrée, *4 66 76 35 70 Suzanne Lafont –Regard sur la<br />

collection<br />

Paris<br />

Bibliothèque nationale/Richelieu, 5, rue Vivienne,<br />

*1 5379 5959<br />

Centre Pompidou, Place Georges Pompidou<br />

Degas en noir et blanc–dessins,<br />

estampes, photographies<br />

Lynne Cohen / Marina Gadonneix–<br />

Laboratoires / Observatoires<br />

–ı 17.9.<br />

–ı 3.9.<br />

–ı 28.8.<br />

Drawing Lab Paris, 17 rue de Richelieu, *1 45 38 51 15 Benjamin Hochart – Pulp•e –ı 16.9.<br />

Fondation Cartier, 261, blvd Raspail, *1 4218 5651 Ron Mueck –ı 5.11.<br />

Fondation d’entreprise Pernod Ricard, 1 cours Paul Ricard Do You Believe in Ghosts? 12.9.–28.10.<br />

Fondation Louis Vuitton, 8, av. du Mahatma Gandhi,<br />

Basquiat X Warhol –ı 28.8.<br />

*1 4069 9600<br />

Fondation Villa Datris – Espace Monte-Cristo,<br />

Anne Wenzel –ı 17.12.<br />

9 Rue Monte-Cristo<br />

Institut Giacometti, 5, rue Victor Schoelcher, *1 4454 5244 Annette en plus infiniment –ı 27.9.<br />

Jeu de Paume, 1, Place de la Concorde Johan van der Keuken –ı 17.9.<br />

Lafayette Anticipations, 9, rue du Plâtre Pol Taburet –ı 3.9.<br />

Maison Européenne de la Photographie, 5/7 Rue de<br />

Rineke Dijkstra – I See You –ı 1.10.<br />

Fourcy, *1 4478 7522<br />

Musée de la vie romantique, Hôtel Scheffer-Renan Françoise Petrovich – Love. Break. –ı 10.9.<br />

Musée de Montmartre, 12, rue Cortot, *1 4925 8935 Surréalisme au féminin? –ı 10.9.<br />

Musée du quai Branly, 37, quai Branly Anne Eisner –ı 3.9.<br />

Senghor et les arts — Réinventer –ı 12.11.<br />

l’universel<br />

Musée Marmottan Monet, 2 Rue Louis Boilly Graver la lumière –ı 17.9.<br />

Palais de Tokyo, 13, av. du Président Wilson<br />

Laura Lamiel, Marie-Claire<br />

–ı 10.9.<br />

Messouma Manlanbien<br />

mountaincutters –ı 10.9.<br />

Pavillon Carré de Baudouin, 119–121 rue de Ménilmontant,<br />

*1 5853 5540<br />

Petit Palais, Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris,<br />

Avenue Winston Churchill<br />

Galeries Lafayette Haussmann, Boulevard Haussmann<br />

40, 1. Stock<br />

Le Bal, 6, Impasse de la Défense, *1 4470 7550<br />

Taysir Batniji–Quadrillages et<br />

–ı 21.10.<br />

bifurcations<br />

Sarah Bernhardt – Et la femme<br />

–ı 27.8.<br />

créa la star<br />

Pol Taburet – Opera III –ı 3.9.<br />

Harry Gruyaert – La part des<br />

choses<br />

–ı 24.9.<br />

Musée de l’Orangerie, Jardin des Tuileries Philippe Cognée –ı 4.9.<br />

Poitiers Le Confort Moderne, 185, fbg du pont-neuf, *5 4946 0808 Lise Haller Baggesen –<br />

–ı 27.8.<br />

Apocalypstick<br />

Reims<br />

Domaine Pommery, 5, Place du General Gouraud,<br />

Experiénce Pommery #17 –ı 28.11.<br />

*3 26 61 62 58<br />

Le Cellier, 4 bis Rue de Mars Stéphane Couturier –ı 3.9.<br />

↗ kunstbulletin.ch/abo<br />

AGENDA // FRANKREICH 153


Rennes<br />

Rochechouart<br />

La Criée, centre d’art contemporain, pl. Honoré<br />

Commeurec<br />

Musée départemental d’art contemporain, Place du<br />

Château, *5503 7777<br />

Jeremy Deller — Art is Magic –ı 17.9.<br />

Alex Cecchetti — Je suis un<br />

monstre marin<br />

–ı 15.12.<br />

Rodez Musée Soulages Rodez, Jardin du Foirail, avenue Victor Hugo Les derniers Soulages — 2010–2022 –ı 7.1.<br />

Roubaix Musée d’art et d’industrie – La Piscine, 26, rue des<br />

René Iché — l’art en lutte –ı 4.9.<br />

Champs – 23, rue de l’Espérance, *3 2069 2360<br />

Saint-Nazaire Le Grand Café, Place des quatres z’Horloges, *2 4022 3766 Souvenir nouveau –ı 10.9.<br />

Saint-Ouenl’Aumône<br />

L’Abbaye de Maubuisson, rue Richard de Tour,<br />

*1 3464 3610<br />

Félicie d’Estienne d’Orves –<br />

Khépri, sortir au jour<br />

–ı 3.9.<br />

Saint-Paul-de-<br />

Vence<br />

Saumur<br />

Sérignan<br />

Fondation CAB Saint-Paul-de-Vence, Chemin des Trious<br />

Centre d’art contemporain Bouvet Ladubay,<br />

Stationnement au 1 rue de l’Abbaye<br />

Musée Régional d’Art Contemporain, 146, av. de la Plage,<br />

*67 323 305<br />

Niele Toroni – 723 empreints de<br />

–ı 29.10.<br />

pinceau n° 50<br />

Cécile Bart – rappels –ı 1.10.<br />

John Armleder –Yakety Yak<br />

–ı 24.9.<br />

Le Retour –ı 29.1.<br />

Sète Paul Valéry, Rue François Desnoyer Martial Raysse – œuvres récentes –ı 5.11.<br />

Sotteville-lès- FRAC Haute-Normandie, 3, place des Martyrs-de-la- Images –ı 3.9.<br />

Rouen<br />

Résistance<br />

Thiers Le Creux de l’Enfer, Vallée des Usines, *4 7380 2656 Nicolas Pirus –Mémoires des<br />

–ı 17.9.<br />

plantes<br />

Penser comme une montagne –ı 17.9.<br />

Tourcoing Musée des Beaux-Arts Tourcoing, 2, rue Paul Doumer Valérie Belin – L’incertaine beauté –ı 27.8.<br />

du monde<br />

Tours Château de Tours, 25 avenue André Malraux, *2 4761 7555 Julien Magre–En vie –ı 29.10.<br />

Vitry-sur-Seine Galerie municipale de Vitry, 59, av. Guy-Môquet,<br />

L’Œil vérité –ı 15.6.<br />

*1 4682 8322<br />

Vosne-<br />

Académie Conti, 3 Rue de la Goillotte GaHee Park –ı 24.9.<br />

Romanée<br />

Wattwiller<br />

–ı 24.9.<br />

Fondation François Schneider, 27 rue de la Première<br />

Armée, *3 8982 1010<br />

Abdelkader Benchamma – géologie<br />

des déluges<br />

Yerres Propriété Caillebotte, 10 Rue de Concy Figuration — un autre art<br />

d’aujourd’hui<br />

Italien *0039<br />

–ı 22.10.<br />

Aosta Centro Saint Benin, Via Bonifacio Festaz 27, *165 272 687 Roberto Capa –ı 24.9.<br />

Bagnolo di Villa Pisani Bonetti, Via Risaie 1, *444 831 104 Rodolfo Aricò –ı 5.11.<br />

Lonigo<br />

Bergamo GAMeC, Via San Tomaso, 53, *35 270 272 La Collezione Impermanente #4 –ı 29.10.<br />

Vivian Suter –ı 29.10.<br />

Rachel Whiteread –ı 29.10.<br />

Biella Fondazione Pistoletto, Via Serralunga 27, *15 28 400 Arte al Centro <strong>2023</strong> –ı 30.4.<br />

Bologna Fondazione MAST, Via Speranza 42, *51 647 4345 Andreas Gursky –ı 7.1.<br />

Museo d’Arte Moderna, Via Don Minzoni 14, BO Muna Mussie –ı 10.9.<br />

Palazzo d’Accursio, Piazza Maggiore, 6 Elisabetta Sirani –ı 26.9.<br />

Palazzo Fava, Via Manzoni, 2 Lucio Saffaro –ı 24.9.<br />

Bolzano Fondazione Antonio Dalle Nogare, Rafensteiner Weg 19, David Lamelas – I Have to Think<br />

–ı 24.2.<br />

BZ, *0471 971 626<br />

About It<br />

Museion Bolzano, Dantestr. 6, BZ Dan Graham – Sonic Youth Pavilion –ı 3.9.<br />

Asad Raza – Plot –ı 3.9.<br />

Lucia Marcucci – Poesie e no –ı 3.9.<br />

Shimabuku. Me, We –ı 3.9.<br />

Brescia Museo di Santa Giulia, Via Musei 81/b, *30 8 0076 2811 Plessi sposa Brixia –ı 7.1.<br />

Palazzo Martinengo, Via Musei 30, *30 297 551<br />

David LaChapelle per Giacomo<br />

–ı 10.11.<br />

Ceruti<br />

Capena Art Forum Würth, 2, Via della Buona Fortuna, *690 103 800 Arte di una giovane generazione<br />

nella Collezione Würth<br />

–ı 14.10.<br />

154 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Caserta Palazzo Reale, *8 2332 1247 Mimmo Paladino –ı 3.10.<br />

Castelbuono Museo Civico di Castelbuono, 3 Piazza Castello, PA Beatrice Gibson – Dreaming Alcestis –ı 10.9.<br />

Catania Museo Civico Castello Ursino, Piazza Federico di Svevia, PA Ferdinando Scianna –ı 20.10.<br />

Civitella<br />

d’Agliano<br />

La Serpara , Loc. Serpara 2, VT, *0761 914 071<br />

U.N.A United Nations of Artists<br />

–ı 30.9.<br />

39 Künstler im Skulpturengarten –ı 31.12.<br />

Codroipo Villa Manin, Piazza Manin 10 Luciano Bellet –ı 17.9.<br />

Roberto Capucci –ı 17.9.<br />

Cortina Farsettiarte, Piazza Roma 10, BL Flavio Favelli –ı 10.9.<br />

d’Ampezzo<br />

Ferrara PAC – Padiglione d’Arte Contemporanea, Palazzo Massari, Piero Guccione –ı 8.10.<br />

*532 244 949<br />

Palazzo dei Diamanti, Piazza del Municipio 2 Guido Harari –ı 1.10.<br />

Florenz Museo del Novecento Firenze, Piazza di Santa Maria Lucio Fontana – L’origine du monde –ı 13.9.<br />

Novella 10, FI<br />

Palazzo Strozzi, Piazza Strozzi 1, FI, *55 282 635 Yan Pei-Ming – Pittore di storie –ı 3.9.<br />

Forlì EXATR, Via Ugo Bassi 16, FC Ipercorpo – InPresenza 14.9.–17.9.<br />

Gallarate MAGA Museo Arte di Gallarate, Via De Magri 1,<br />

*33 170 6011<br />

Il Profilo dell’Immagine<br />

–ı 22.10.<br />

Fashion Report – da Alfa a Missoni –ı 22.10.<br />

Genova Palazzo Ducale Genova, Piazza Matteotti 9, *10 562 440 Letizia Battaglia –ı 1.11.<br />

Karthaus Kartause Allerengelberg, 16 Karthaus, BZ Manfred Alois Mayr, Carmen Müller –ı 27.8.<br />

L’Aquila MAXXI L’Aquila, 15 Piazza Santa Maria Paganica, AQ Marisa Merz / Shilpa Gupta –<br />

–ı 1.10.<br />

visibileinvisibile<br />

Lissone Museo d’Arte Contemporanea, Via Padania 6 Premio Lissone <strong>2023</strong> –ı 17.9.<br />

Merano Merano Arte, Laubengasse 163 Vielheit [molteplicità] –ı 24.9.<br />

Palais Mamming Museum, Pfarrplatz 6, BZ<br />

Burgansichten – Impressionen aus –ı 29.10.<br />

dem Burggrafenamt<br />

Milano<br />

Monica De Cardenas Milano, Via Francesco Viganò 4, MI, Stephan Balkenhol 21.9.–18.11.<br />

*2901 0068<br />

Armani/Silos, Via Bergognone 40, MI Guy Bourdin –ı 31.8.<br />

Fabbrica del Vapore, Via Giulio Cesare Procaccini 45, MI Cina – La nuova frontiera dell’arte –ı 8.10.<br />

Sebastião Salgado – Amazônia –ı 19.11.<br />

Fondazione Prada Milano, Largo Isarco 2, *25 3570 9200 Dara Birnbaum –ı 25.9.<br />

Galleria d’Arte Moderna Milano, Via Palestro 16, MI,<br />

Suzanne Jackson 15.9.–17.12.<br />

*2 8846 7748<br />

Le Gallerie d’Italia Milano, 6 Piazza della Scala, MI Una collezione inattesa –ı 21.10.<br />

Museo del Novecento Milano, Palazzo dell’Arengario, MI,<br />

*2 8844 4061<br />

Museo Diocesano, Corso di Porta Ticinese, 95,<br />

*2 8942 0019<br />

FuturLiberty<br />

–ı 3.9.<br />

Mario Nigro – Opere 1947–1992 –ı 17.9.<br />

Robert Doisneau –ı 15.10.<br />

Museo Pecci, Ripa Di Porta Ticinese 113, *2 0574 5317 Lina Pallotta – Eccentrica –ı 1.10.<br />

Palazzo Morando, Via Sant’Andrea 6 FuturLiberty –ı 3.9.<br />

Palazzo Reale Milano, Piazza del Duomo 12, MI,<br />

*2 3646 1394<br />

Omar Galliani<br />

–ı 24.9.<br />

Leandro Erlich –ı 4.10.<br />

Pirelli HangarBicocca, Via Chiese 2, MI, *2 6611 1573 Thao Nguyen Phan 14.9.–14.1.<br />

Triennale – Palazzo dell’Arte, 6 Viale Emilio Alemagna, MI Text –ı 17.9.<br />

Siamo foresta –ı 29.10.<br />

Building, Via Monte di Pietà 23, MI<br />

Equorea (di mari, ghiacci, nuvole e<br />

–ı 9.1.<br />

altre acque ancora)<br />

Gaggenau DesignElementi Hub, 2 Corso Magenta, MI H. H. Lim – No No? No. No! –ı 13.10.<br />

spazioSERRA, 43 Viale Vincenzo Lancetti, MI Joykix / Rossella Moratto 21.9.–26.10.<br />

Napoli<br />

Le Gallerie d’Italia – Palazzo Zevallos Stigliano,<br />

Mario Schifano –ı 29.10.<br />

177 Via Toledo, NA<br />

Museo Archeologico Nazionale, Piazza Museo 19 Picasso e l’antico –ı 27.8.<br />

Alessandro Magno e l’Oriente –ı 28.8.<br />

Nuoro Museo d’Arte Nuoro, Via Satta 15, NU, *784 252 110 Alice Guareschi –ı 17.9.<br />

Maria Lai e Jorge Eielson –ı 12.10.<br />

Matisse –ı 12.11.<br />

AGENDA // FRANKREICH / ITALIEN 155


Orani Museo Nivola, Via Gonare, 2, NU Bona de Mandiargues 6.9.–5.2.<br />

Palermo Oratorio San Lorenzo, 5 Via Immacolatella, PA Vanessa Beecroft – Next 2022 –ı 17.12.<br />

Palazzo Reale Palermo, Piazza Indipendenza 1, PA,<br />

Omar Hassan –ı 1.10.<br />

*91 705 1111<br />

ZAC – Zisa Zona Arti Contemporanee, Via Paolo Gili 4, PA Mario Merz – My home’s wind –ı 24.9.<br />

Pavia Castello Visconteo, Viale XI Febbraio 35, *38 224 376 Spazio Dato –ı 3.9.<br />

Pescara Vistamare, 13 Largo dei Frentani, PE Anna Franceschini,Nanda Vigo –<br />

–ı 15.9.<br />

Passeggiate Intergalattiche<br />

Reggio Emilia Collezione Maramotti, Via Fratelli Cervi 66, RE Andriu Deplazes –ı 19.10.<br />

Rivoli Castello di Rivoli, Piazza del Castello, TO Artisti in guerra –ı 19.11.<br />

La Collezione Cerruti –ı 30.4.<br />

Rom Quirinale-Scuderie Papali, Via XXIV Maggio 16, *96 7500 L’Italia è un desiderio –ı 3.9.<br />

Casa di Goethe, Via del Corso 18, RM, *650 412<br />

25 Jahre «Casa di Goethe» in Rom –ı 31.12.<br />

intervenzioni – Interventionen<br />

Chiostro del Bramante, Via della Pace, RM, *6880 9035 Michelangelo Pistoletto –ı 15.10.<br />

Fondazione Memmo Arte Contemporanea, Via del Corso, Sin Wai Kin – Dreaming the End –ı 29.10.<br />

RM, *687 2276<br />

Galleria d’Arte Moderna Roma, 24 Via Francesco Crispi Osvaldo Peruzzi –ı 15.10.<br />

Il Mattatoio, 4 Piazza Orazio Giustiniani, RM Terra animata –ı 27.8.<br />

MACRO, Via Nizza 138/Via Reggio Emilia 54, RM,<br />

*6 7107 0400<br />

MAXXI Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo,<br />

Via Guido Reni 2, RM, *96 7350<br />

Pauline Oliveros<br />

–ı 27.8.<br />

Jochen Klein –ı 27.8.<br />

Leonard Koren –ı 27.8.<br />

In Prima Persona Plurale –ı 24.9.<br />

Daniel Dewar & Grégory Gicquel –ı 29.10.<br />

Enzo Cucchi –ı 24.9.<br />

Palazzo Bonaparte, 5 Piazza Venezia, RM Sembra vivo! –ı 8.10.<br />

Palazzo della Civiltà Italiana, Quadrato della Concordia, Arnaldo Pomodoro – Il Grande<br />

–ı 1.10.<br />

RM<br />

Teatro delle Civiltà<br />

Rovereto MART Museo d’Arte Moderna e Contemporanea,<br />

Leonor FinieFabrizio Clerici –ı 29.10.<br />

Corso Bettini 43<br />

Termoli Termoli Museum of Contemporary Art, Via Giappone, CB, 63 Premio Termoli –ı 17.9.<br />

*875 808 025<br />

Torino COMBO Torino, 128 Corso Regina Margherita, TO Face To Face – Architetti in contatto –ı 9.11.<br />

Fondazione Merz, Via Limone 24, *11 1971 9437 Palermo Mon Amour –ı 24.9.<br />

Dia Beacon –ı 20.11.<br />

Fondazione Sandretto Re Rebaudengo, Via Modane 16 The Butterfly Affect –ı 15.10.<br />

Ambera Wellmann – Antipoem –ı 15.10.<br />

Galleria d’Arte Moderna e Contemp., Via Magenta 31, TO VideotecaGAM – Giuseppe<br />

–ı 1.10.<br />

Gabellone<br />

Musei Reali Galleria Sabauda, Piazzetta Reale 1, TO Ceramiche Lenci –ı 31.12.<br />

Quartz Studio, via Giulia di Barolo 18/D, TO, *11 429 0085 Seda Hepsev 12.9.–14.10.<br />

Trento Palazzo delle Albere, Via R. da Sanseverion 45 Giostra della Vita –ı 29.10.<br />

Trivero-<br />

Fondazione Zegna, 23 Via Guglielmo Marconi, BI Roberto Coda Zabetta –ı 12.11.<br />

prativero-<br />

ponzone<br />

Varese Villa Panza, Piazzale Litta Ex Natura — Nuove opere dalla<br />

–ı 1.10.<br />

Collezione Panza di Biumo<br />

Venezia Arsenale, Campo Arsenale Spaziale — Ognuno appartiene a –ı 26.11.<br />

tutti gli altri<br />

Basilica di San Giorgio Maggiore, Isola Di San Giorgio Helga Vockenhuber – Belonging –ı 26.11.<br />

Ca’ Corner della Regina, Santa Croce 2215, VE,<br />

*2 5467 0981<br />

Everybody Talks About the<br />

Weather<br />

–ı 26.11.<br />

Fondazione Querini-Stampalia, Castello 5252 DoorScape –ı 26.11.<br />

Le Stanze del Vetro, Isola di San Giorgio Maggiore 1,<br />

Bohemian Glass – great masters –ı 26.11.<br />

*41 523 0869<br />

Museo del vetro, Fondamenta Giustinian, 8 Cento anni di NasonMoretti –ı 6.1.<br />

156 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Padiglione Svizzero, Giardini di Castello, VE Neighbours –ı 26.11.<br />

Palazzo Bonvicini – Fondation Valmont, 2161 Calle Agnello Valverde | Guillon | Kyris e Georgiev –ı 25.2.<br />

Palazzo Fortuny, San Beneto/ 3780 San Marco, VE,<br />

*41 520 0995<br />

Giovanni Soccol – Riflessioni<br />

notturne<br />

Palazzo Grassi, San Samuele 3231 Chronorama Redux –ı 7.1.<br />

Palazzo Mocenigo, Santa Croce 1992, *41 721 798 Matthias Schaller –ı 26.11.<br />

Palazzo Mora, Strada Nova 3659/Raum 210/211 EUmies Awards. Young Talent <strong>2023</strong> –ı 26.11.<br />

Peggy Guggenheim Collection, 701 Dorsoduro Edmondo Bacci –ı 18.9.<br />

Procuratie Vecchie, 119 Piazza San Marco, VE A World of Potential –ı 26.11.<br />

Arthur Duff – The Hungriest Eye –ı 26.11.<br />

Punta della Dogana, Dorsoduro 1, VE Icônes –ı 26.11.<br />

Ca’Pesaro, Santa Croce 2076, *41 72 1127<br />

La donazione Gemma De Angelis<br />

–ı 17.9.<br />

Testa<br />

La donazione Sironi-Straußwald –ı 17.9.<br />

AFRICA 1:1 Cinque artisti africani –ı 1.10.<br />

Ca’Rezzonico, Dorsoduro 3136, *41 522 4543 Lino Tagliapietra –ı 25.9.<br />

La Biennale di Venezia, Giardini – Arsenale, *41 521 8711 Biennale Architettura <strong>2023</strong> –ı 26.11.<br />

La Galleria, S. Marco 2566 Blue – The Colour of the Place –ı 26.9.<br />

Verona Palazzo Forti, Via A. Forti 1, *45 596 371 Contemporaneo non stop – Aqua –ı 28.10.<br />

Liechtenstein *0423<br />

Vaduz<br />

Luxemburg *0352<br />

Kunstmuseum Liechtenstein mit Hilti Art Foundation,<br />

Städtle 32<br />

Paco Knöller – Unter mir der<br />

Himmel<br />

–ı 1.10.<br />

–ı 15.10.<br />

Parlament der Pflanzen II –ı 22.10.<br />

Clemens von Wedemeyer 1.9.–28.1.<br />

Kunstraum Engländerbau, Städtle 37, *236 6077 Agnes Fuchs –ı 8.10.<br />

Luxemburg<br />

Monaco *0377<br />

MUDAM/Musée d’Art Moderne Luxembourg, 3, Park Dräi<br />

Eechelen, *4537 851<br />

Michel Majerus – The Sense<br />

Machine<br />

Peter Halley – Conduits. Paintings<br />

from the 1980s<br />

–ı 15.10.<br />

–ı 15.10.<br />

Monaco Villa Paloma, 54, blv. du Jardin Exotique, *98 981 962 George Condo – L’Humanoïde –ı 1.10.<br />

Hauser & Wirth Monaco, Place du Casino<br />

John Chamberlain –The Poetics<br />

–ı 2.9.<br />

of Scale<br />

Österreich *0043<br />

Bregenz Kunsthaus Bregenz, Karl-Tizian-Platz Anna Jermolaewa –ı 29.10.<br />

Michael Armitage – Pathos of the –ı 29.10.<br />

Twilight and the Idle<br />

Dornbirn Kunstraum Dornbirn, Jahngasse 9, *5572 55 044 Chiharu Shiota – Who am I<br />

–ı 12.11.<br />

Tomorrow?<br />

Graz Kunsthaus Graz, Lendkai 1, *316 8017 9200 Plamen Dejanoff –ı 27.8.<br />

Body and Territory –ı 27.8.<br />

Halle für Kunst Steiermark, Burgring 2, *316 740 084 Tarwuk –ı 10.9.<br />

Fantastic Surrealists –ı 10.9.<br />

Hohenems Jüdisches Museum Hohenems, Schweizer Strasse 5 A Place of Our Own –ı 10.3.<br />

Innsbruck Kunstraum Innsbruck, Maria-Theresien-Str. 34 Ayrson Heráclito –ı 4.11.<br />

Taxispalais Kunsthalle Tirol, Maria-Theresien-Str. 45,<br />

*512 508 3178<br />

die Wissen –ı 8.10.<br />

Linz galerie wuensch aircube, Volksfeststrasse 36,<br />

*69988796723<br />

Lustenau<br />

DOCK 20 – Kunstraum und Sammlung Hollenstein,<br />

Pontenstraße 20<br />

Künstlerbücher<br />

Collection Wuensch – Ivan<br />

Contreras-Brunet<br />

Sophie Gogl – I just want to make<br />

you suede<br />

–ı 31.8.<br />

–ı 30.9.<br />

–ı 9.9.<br />

AGENDA // ITALIEN / LIECHTENSTEIN / LUXEMBURG / MONACO / ÖSTERREICH 157


Innsbruck — Nooshin Askari und Elif<br />

Saydam, Taxispalais Kunsthalle Tirol<br />

Lustenau — Sophie Gogl, Dock 20<br />

Mistelbach nitsch museum, Waldstraße 44–46, *2572 20 719 Hermann Nitsch – Das 6-Tage-Spiel –ı 26.11.<br />

Sankt Pölten foryouandyourcustomers, Kremser Gasse 41/6 Veronika Dirnhofer –ı 2.3.<br />

Wien Albertina Modern, Karlsplatz 5 Yoshitomo Nara –ı 1.11.<br />

Diversity in Sex, Race and Gender 1.9.–4.2.<br />

Albertina Museum, Albertinaplatz 1 Götter, Helden und Verräter –ı 27.8.<br />

Georg Baselitz –ı 17.9.<br />

Valie Export –ı 1.10.<br />

Michelangelo und die Folgen 14.9.–7.1.<br />

Joel Sternfeld – American Prospects 28.9.–21.1.<br />

Kunst Haus Wien, Untere Weissgerberstr. 13 Close/d –ı 31.10.<br />

–ı 8.10.<br />

Schweden *0046<br />

mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien,<br />

Museumsplatz 1<br />

Agnes Fuchs – Her Eyes Were<br />

Green<br />

Adam Pendleton – Blackness,<br />

–ı 7.1.<br />

White, and Light<br />

Elisabeth Wild – Imagination<br />

–ı 7.1.<br />

Factoryen<br />

Oberes Belvedere, Prinz Eugenstr. 27, *1 795 570 Public Matters –ı 1.10.<br />

Wiener Secession, Friedrichstrasse 12<br />

Lazar Lyutakov, Delaine Le Bas,<br />

–ı 3.9.<br />

Chen Chieh-Jen<br />

SoiL Thornton, Mai Ling, Mykola 15.9.–12.11.<br />

Ridnyi<br />

foryouandyourcustomers, Köstlergasse 6–8 Siggi Hofer, Ute Müller, Tina Lechner –ı 1.2.<br />

Malmö Konsthall Malmö, St. Johannesg. 7 Roman Signer –ı 10.9.<br />

Spanien *0034<br />

Almería Centro Andaluz de la Fotografía, 9 Calle Pintor Díaz Molina Martin Parr –ı 15.10.<br />

MECA: Mediterráneo Centro Artístico, 11 Calle Navarro No Limits – Fotografía<br />

15.9.–5.12.<br />

Darax, Almería<br />

contemporánea<br />

Badajoz Meiac João Fonte Santa –ı 17.9.<br />

Barcelona Caixa Forum Barcelona, Avenida del Marqués de Domillas La imagen humana –ı 22.10.<br />

6–8, Barcelona<br />

Centre d’Art Santa Mónica, Rambla de Santa Mónica 7 Ple de forats –ı 25.9.<br />

Centro de Cultura Contemporánea, Montalegre 5 Sade. La llibertat o el mal –ı 15.10.<br />

Fundació Antoni Tàpies, Aragó 255, Barcelona Roman Ondak – Infinitum –ı 22.11.<br />

Tàpies – Fustes, papers i collages –ı 22.11.<br />

Fundació Joan Miró, Parc de Montjuic, Barcelona,<br />

*93 443 9470<br />

Amics imaginaris<br />

–ı 11.9.<br />

Shehera Grot – Gent de Rotterdam –ı 17.9.<br />

El terratrèmol està intacte –ı 22.10.<br />

Obrir l’arxiu 02 –ı 29.10.<br />

Fundació Suñol, Passeig de Gràcia 98, *9349 6103 Eva Lootz 28.9.–17.2.<br />

158 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


KBr Fundación MAPFRE, Avenida Litoral, 30, Barcelona,<br />

*932 723 180<br />

La Virreina Centre de la Imatge, La Rambla 99, Barcelona,<br />

*93 316 1000<br />

Tina Modotti<br />

Jule Ainaud (1871–1872)<br />

–ı 3.9.<br />

–ı 3.9.<br />

Miralda – Miralda y Elle<br />

–ı 1.10.<br />

John Berger – Permanent Red –ı 15.10.<br />

Museu d’Art Contemporani, Plaça dels Angels, 1 Josep Grau-Garriga – Diàleg de llum –ı 11.9.<br />

Laura Lima –ı 25.9.<br />

Corpus Infinitum –ı 25.9.<br />

Nancy Holt – Dentro fuera –ı 7.1.<br />

Museu Nacional d’Art de Catalunya, Parc de Montjuïc Mey Rahola –ı 11.9.<br />

Laia Estruch – Trena –ı 16.9.<br />

Museu Picasso Barcelona, Montcada 15–19, Barcelona,<br />

*93 319 6902<br />

Carmen Calvo<br />

–ı 3.9.<br />

Hélène Delprat –ı 24.9.<br />

Sala Parés, Petritxol 5, Barcelona Dis Berlín – Laberinto de soledades 14.9.–21.10.<br />

Adn galería, Enric Granados, 49 Helena Vinent – Con cuidado –ı 1.9.<br />

Galeria Àngels Barcelona, Carrer del Pintor Fortuny, 27 Biel Llinàs –ı 9.9.<br />

Joan Fontcuberta 14.9.–4.11.<br />

Galería Marlborough Barcelona, 68 Carrer d’Enric Granados Irene Royo –ı 9.9.<br />

Galería Zielinsky, 10 Passatge de Mercader, Barcelona Sandra Monterroso 14.9.–30.11.<br />

Joan Prats, Rambla de Catalunya 54 Lola Lasurt 14.9.–11.11.<br />

L&B Gallery, 58 Carrer d’Àlaba, Barcelona Anna Ill – A(r)mour –ı 15.9.<br />

La Capella, Hospital 56, *9 3442 7171 Ángel peligrosamente búho –ı 24.9.<br />

Mirador Torre Glòries, Avinguda Diagonal 211, Barcelona Cloud Cities Barcelona –<br />

–ı 31.12.<br />

Tomás Saraceno<br />

ProjecteSD, Passatge Mercader 8, Barcelona Luce – Creuant Llocs –ı 2.9.<br />

Patricia Dauder 14.9.–21.10.<br />

Senda, 32 Carrer de Trafalgar, Barcelona Robert Mapplethorpe 16.9.–4.11.<br />

Bilbao Guggenheim Museum, Abandoibarra Etorbidea 2 Lynette Yiadom-Boakye –ı 10.9.<br />

Yayoi Kusama –ı 8.10.<br />

Sala Rekalde, Alameda Rekalde 30 Garazi Etxebarria Azurmendi –ı 3.9.<br />

Ertibil Bizkaia <strong>2023</strong> –ı 17.9.<br />

Burgos Centro de Arte Caja de Burgos, Saldaña s/n. Robert Ferrer i Martorell –ı 24.9.<br />

Rosa Rubio –ı 24.9.<br />

Simon Callery –ı 24.9.<br />

Cáceres Centro de Artes Visuales Fundación Helga de Alvear, Escribir todos tus nombres –ı 1.10.<br />

Pizarro 8, Cáceres<br />

Castellón Espai d’Art Contemporani , Carrer Prim s/n, Castellón Sneckdown –ı 3.9.<br />

Coruña Fundación Luis Seoane, San Francisco, s/n. Redes do país –ı 3.9.<br />

Cuenca Fundación Antonio Pérez, Calle de Julián Romero 20 Laura Torrado –ı 3.9.<br />

Pilar Carpio –ı 10.9.<br />

Museo de Arte Abstracto, Casas Colgadas Cristóbal Hara –ı 22.10.<br />

Gijón<br />

LABoral Centro de Arte y Creación Industrial, Los Prados,<br />

121, *985 185 577<br />

Girona Bolit Centre d’Art Contemporani, Pujada de la Mercè, 12,<br />

*97 222 3305<br />

El mundo es bosque<br />

–ı 2.9.<br />

Barricadas en los hielos –ı 9.9.<br />

Bethan Hughes –ı 19.9.<br />

Volver a pasar por el corazón –ı 18.11.<br />

Més lloc per a la fosca<br />

–ı 17.9.<br />

Fer créixer plantes en l’obscuritat –ı 8.10.<br />

Huesca Centro de Arte y Naturaleza CDAN, C/ Doctor Artero, s/n Maravilla –ı 17.9.<br />

Illa del Rei Hauser & Wirth Menorca, Diseminado Illa del Rei, Baleares After the Mediterranean –ı 23.10.<br />

Las Palmas de<br />

G.C.<br />

León<br />

CAAM Centro Atlántico de Arte Moderno, Balcones 9–13,<br />

Las Palmas<br />

MUSAC Museo de Arte Contemporáneo León, Avenida de<br />

los Reyes Leoneses 24, León<br />

Sue Williamson<br />

–ı 29.10.<br />

Carlos Nicanor –ı 29.10.<br />

Hildegard Hahn –ı 29.10.<br />

Nabil Boutros –ı 29.10.<br />

Exotermia<br />

–ı 7.1.<br />

Tatiana Pancero –ı 7.1.<br />

Juan Ugalde –ı 7.1.<br />

Lleida La Panera Centre d’Art, Pl. de la Panera 2, *973 262 185 Afectes Sónics –ı 1.10.<br />

Oriol Miró –ı 1.10.<br />

AGENDA // ÖSTERREICH / SCHWEDEN / SPANIEN 159


Marc Herrero –ı 1.10.<br />

Madrid Casa Arabe, Alcalà 62, Madrid, *91 563 30 66 Shifting Sand –ı 24.9.<br />

Casa de América, Paseo de recoletos 2, *91 595 4800 José Vera Matos – Dos islas vecinas –ı 2.9.<br />

Martín Chambi y sus<br />

–ı 2.9.<br />

contemporáneos<br />

CentroCentro, Plaza de Cibeles 1 Los océanos. La gran pregunta –ı 17.9.<br />

Edward Burtynsky – African<br />

–ı 1.10.<br />

Studies<br />

Circulo de Bellas Artes, Calle Alcala 42, *91 3605 400 Marie Høeg & Bolette Berg –ı 27.8.<br />

Orlan –ı 3.9.<br />

Marina Abramović – Vanitas –ı 3.9.<br />

Fina Miralles –ı 3.9.<br />

Miralda – Cowboy’s Dream –ı 17.9.<br />

El Águila, RamÍrez de Prado 3, *91 720 8226 Bernard Plossu –ı 17.9.<br />

Madrid/<br />

Mostoles<br />

Málaga<br />

Fundación Mapfre Sala Recoletos, Paseo Recoletos 23,<br />

*91 581 6100<br />

Louis Stettner<br />

–ı 27.8.<br />

Anastasia Samoylova –ı 27.8.<br />

Medardo Rosso 22.9.–7.1.<br />

Mathieu Pernot 22.9.–7.1.<br />

Los veranos de Sorolla 22.9.–7.1.<br />

Museo ICO, Zorrila, 3, Madrid, *91 420 1242 Bleda y Rosa –ı 10.9.<br />

Museo Lázaro Galdiano, 122 Calle de Serrano, Madrid Una visión propia –ı 27.8.<br />

Museo Nacional del Prado, Calle Ruiz de Alarcón 23 Picasso y el Greco –ı 17.9.<br />

Museo Reina Sofía, Santa Isabel 52 Maquinaciones –ı 28.8.<br />

Angela Melitopoulos –ı 18.9.<br />

Un acto de ver que se despliega –ı 2.10.<br />

Something Else Press – Inc<br />

27.9.–22.1.<br />

(1963–1974)<br />

Museo Thyssen-Bornemisza, Paseo del Prado 8 André Butzer –ı 10.9.<br />

Sala Alcalà, Calle de Alcalà 31, Madrid Luis Gordillo 27.9.–14.1.<br />

Camara oscura, c/ Alameda, 16, *91 1429 1734 Elina Brotherus – Artist as Clown 14.9.–23.12.<br />

Casado Santapau , 10 Calle de Piamonte, Madrid David Renggli 14.9.–28.10.<br />

Freijo Gallery, 46 Calle de Zurbano, Madrid, *91 310 30 70 Gina Arizpe 13.9.–28.10.<br />

Galería Elvira González, General Castaños, 3 Chema Madoz 13.9.–4.11.<br />

Galería Marlborough, Orfila 5 Rayuela / El orden Falso 14.9.–18.11.<br />

Helga de Alvear Madrid, Doctor Fourquet, 12, Madrid Jürgen Klauke – Kreuz & Queer 14.9.–18.11.<br />

La Caja Negra, 17 Calle de Fernando VI, Madrid Marta María Pérez Bravo –ı 1.9.<br />

La Casa Encendida, Ronda de Valencia 2, Madrid Naomi Rincón Gallardo –ı 17.9.<br />

Los rótulos de Paco Graco –ı 1.12.<br />

Picasso – Sin Título –ı 7.1.<br />

Leandro Navarro, Amor de Dios 1 Darío Villalba 14.9.–10.11.<br />

Marta Cervera, Plaza de las Salesas 2 Bob Smith 14.9.–18.10.<br />

NoguerasBlanchard, 4 Calle del Doctor Fourquet, Madrid Nancy Spero 14.9.–11.11.<br />

PHotoEspaña, Alameda 9 International Photography Festival –ı 3.9.<br />

Rosa Santos, 11 Calle San Cosme y San Damián, Madrid Maria Tinaut 14.9.–11.11.<br />

Sabrina Amrani, 52 Calle Sallaberry, Madrid, *916 217 859 Paolo Lisboa 14.9.–28.10.<br />

Jong Oh 14.9.–4.11.<br />

–ı 7.1.<br />

CA2M Centro de Arte Dos de Mayo, Avda. de la<br />

Constitución 23, Madrid, *91 276 0221<br />

Centre Pompidou Málaga, Pasaje Doctor Carrillo Casaux<br />

s/n. 29016 Muelle Uno, Málaga, *95 192 62 00<br />

Centro de Arte Contemporáne Málaga, Calle de Alemania,<br />

Málaga<br />

Susana Solano – Con la mano<br />

1979–1980<br />

Cristina Garrido – El origen de las<br />

–ı 7.1.<br />

formas<br />

Juan Muñoz – En la hora violeta –ı 7.1.<br />

Sheila Hicks – Hilos que viajan<br />

–ı 10.9.<br />

Un tiempo propio –ı 15.10.<br />

Devan Shimoyama – Tell me<br />

–ı 27.8.<br />

Jorge Galindo – Las flores salvajes –ı 3.9.<br />

Juan Ángel González de la Calle –ı 17.9.<br />

Tao Hui –ı 10.10.<br />

160 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Museo Picasso de Málaga, San Agustín, 8, *952 127 600 Picasso escultor. Materia y cuerpo –ı 10.9.<br />

Metamorfosis perpetua –ı 19.9.<br />

Diálogos con Picasso –ı 31.12.<br />

Navarra Museo Oteiza, Calle de la Cuesta, 7 Xabier Salaberria –ı 19.11.<br />

Palma de<br />

Mallorca<br />

Esbaluard, Plaza Porta de Santa Catalina 10<br />

Museu Fundación Juan March Palma , Sant Miquel 11,<br />

Baleares<br />

Maria Lai – La escritura tejida<br />

–ı 3.9.<br />

Álvaro Perdices –ı 1.10.<br />

Sin Rumbo. Confrontar la Imago<br />

–ı 21.1.<br />

Mundi<br />

Picasso – la Suite Vollard<br />

–ı 4.11.<br />

De nuestro museo hermano –ı 27.1.<br />

Salamanca Domus Artium, Avenida de la Aldehuela Mitsuo Miura –ı 17.9.<br />

Silvia Zayas –ı 1.10.<br />

Maria Svarbova –ı 29.10.<br />

Santa Cruz de<br />

Tenerifa<br />

Tea Tenerife Espacio de las Artes, Avenida de San<br />

Sebastian 10, *92 284 9057<br />

Óscar Domínguez<br />

–ı 29.10.<br />

Histeria –ı 29.10.<br />

Santander Centro Botín, Muelle de Albareda s/n, Kantabrien Roni Horn –ı 10.9.<br />

Eva Fàbregas –ı 15.10.<br />

Retratos: esencia y expresión –ı 15.10.<br />

Santiago de<br />

Compostela<br />

Segovia<br />

Sevilla<br />

CGAC Centro Gallego de Arte Contemporáneo, Valle Inclán<br />

s/n<br />

Fondación Eugenio Granell, Plaza del Toral s/n.<br />

Museo de Arte Contemp. Esteban Vicente, Plazueal de<br />

Bellas Artes s/n<br />

CAAC – Centro Andaluz de Arte Contemporáneo,<br />

Monasterio de la Cartuja, Sevilla<br />

Asghar Farhadi<br />

–ı 10.9.<br />

Almudena Fernández Fariña –ı 10.9.<br />

Traballo en equipo –ı 7.1.<br />

Colmeiro y Granell – Surrealismo<br />

–ı 10.9.<br />

en exilio<br />

Willy Ramos –ı 1.10.<br />

Gala Porras-Kim<br />

–ı 3.9.<br />

Barbadillo –ı 8.10.<br />

Fuentesal Arenillas –ı 22.10.<br />

Valencia IVAM Centre Julio González, Guillem de Castro 118 Aref El Rayess –ı 10.9.<br />

La Nave –ı 10.9.<br />

Art i Context I –ı 15.10.<br />

Otobong Nkanga –ı 7.1.<br />

Juana Francés –ı 14.1.<br />

Julio González –ı 21.1.<br />

Valladolid Museo Patio Herreriano, Jorge Guillén 6 Coreografías –ı 10.9.<br />

Victoria Civera –ı 17.9.<br />

David Bestué – Pajarazos –ı 7.1.<br />

Manolo Laguillo 23.9.–4.2.<br />

Vigo Museo Marco de Vigo, Príncipe, 54 Luis Lleó –ı 24.9.<br />

Concha Martínez Barreto –ı 14.1.<br />

Vitoria-Gasteiz Artium Contemporary Art, Calle Francia, 24 Alejandro Cesarco –ı 24.9.<br />

Laida Lertxundi & Ren Ebel –ı 24.9.<br />

Juan Spínola –ı 10.12.<br />

Montehermoso, Fray Zacarías Martínez 2 Pablo Milicua –ı 1.10.<br />

Vereinigtes Königreich *0044<br />

Birmingham Eastside Projects, 86 Heath Mill Lane, *121 771 1778 Sahjan Kooner, Gary Zhexi Zhang, –ı 31.12.<br />

Sophie Chapman<br />

Ikon Gallery, 1 Oozells Square, *121 248 0708<br />

Melati Suryodarmo – Passionate<br />

–ı 3.9.<br />

Pilgrim<br />

Blackpool Grundy Art Gallery, Queen Street Louise Bourgeois –ı 9.9.<br />

Bristol Spike Island, 133 Cumberland Road, *117 929 2266 Asmaa Jama with Gouled Ahmed –ı 10.9.<br />

Flo Brooks – Harmonycrumb –ı 10.9.<br />

Bruton Hauser & Wirth Somerset, Durslade Farm, Dropping Lane Gruppenausstellung –ı 1.1.<br />

Cardiff g39, Oxford St Commonground –ı 3.9.<br />

CCA Derry~Londonderry, 10–12 Artillery St<br />

–ı 9.9.<br />

Derry~<br />

Londonderry<br />

Michaela Nash, Yarli Allison, Suds<br />

McKenna<br />

AGENDA // SPANIEN / VEREINIGTES KÖNIGREICH 161


Gateshead Baltic, South Shore Road Chris Killip – retrospective –ı 3.9.<br />

Larry Achiampong – Wayfinder –ı 29.10.<br />

Leeds Henry Moore Institute, 74 The Headrow, *113 234 3158 Egon Altdorf –ı 26.11.<br />

The Weight of Words –ı 26.11.<br />

The Tetley, Hunslet Road Afra Eisma – splashdown tender –ı 22.10.<br />

Liverpool Bluecoat, Bluecoat Chambers Liverpool Biennale –ı 17.9.<br />

Tate Gallery Liverpool, Albert Dock JMV Turner with Lamin Fofana –<br />

–ı 24.9.<br />

Dark Waters<br />

Ugo Rondinone – Liverpool<br />

–ı 31.10.<br />

Mountain<br />

Fact Liverpool, 88 Wood Street Belinda Kazeem-Kamiński –ı 17.9.<br />

LuYang – Arcade Liverpool –ı 17.9.<br />

Walker Art Gallery, William Brown Street Flower Fairies –ı 5.11.<br />

Tom Wood – Photie Man –ı 7.1.<br />

London Barbican Art Gallery, Silk St., *20 7588 9023 Carrie Mae Weems – Reflections<br />

–ı 3.9.<br />

for Now<br />

Camden Arts Centre, Arkwright Road Martin Wong – Malicious Mischief –ı 7.9.<br />

Cell Project Space, 258 Cambridge Heath Road,<br />

Ksenia Pedan 14.9.–19.11.<br />

*20 241 3600<br />

Design Museum London, 224–238 Kensington High St The Offbeat Sari –ı 17.9.<br />

Rebel – 30 Years of London Fashion 16.9.–11.2.<br />

Horniman Museum and Gardens, London Road 100,<br />

Brick Dinos –ı 29.10.<br />

Greater London<br />

ICA Gallery, 12 Carlton House Terrace, *20 7930 3647 Moki Cherri – Here and Now –ı 3.9.<br />

Serpentine Galleries (North), West Carriage Drive,<br />

Gabriel Massan and collaborators –ı 22.10.<br />

Greater London<br />

Royal Academy of Arts, Burlington House, Piccadelly, W1J 0BD, Herzog & de Meuron –ı 15.10.<br />

London<br />

Serpentine Galleries (South), Kensington Gardens Tomás Saraceno In Collaboration – –ı 10.9.<br />

Web(s) of Life<br />

South London Gallery, 65 Peckham Road, *20 7703 6120 Lagos, Peckham, Repeat –ı 29.10.<br />

Tate Britain, Millbank The Rosettis –ı 24.9.<br />

Tate Modern, Bankside<br />

Forms of Life – Hilma Af Klint &<br />

–ı 3.9.<br />

Piet Mondrian<br />

Victoria & Albert Museum, Cromwell Road, *20 942 2000 Between Two Worlds – Vanley<br />

–ı 31.12.<br />

Burke and Francis Williams<br />

Thomas J Price –ı 27.5.<br />

Whitechapel, 80–82 Whitechapel High St. Life Is More Important Than Art –ı 3.9.<br />

Arcadia Missa, Unit 6, Bellenden Road Business Centre Hamishi Farah – London, UK –ı 30.8.<br />

Austrian Cultural Forum, 28 Rutland Gate, *20 225 0470 Gregor Sailer – The Polar Silk Road –ı 26.11.<br />

CHELSEA space, 16 John Islip Street Kate Morrell –ı 4.2.<br />

Chisenhale Gallery, 64 Chisenhale Road Benoît Piéron 15.9.–12.11.<br />

Gasworks Gallery, 155 Vauxhall Street Kent Chan –ı 10.9.<br />

Hauser & Wirth London, 23 Savile Row, *207 287 2300 Holding Space –ı 16.9.<br />

Kate Macgarry, 27 Old Nichol St., *20 7613 0515 Florian Meisenberg 15.9.–21.10.<br />

Lisson Gallery London, 29 and 52–54 Bell Street Devon Turnbull –ı 26.8.<br />

Matt’s Gallery , 92 Webster Road, *20 8983 1771 Lawrence Lek – Nepenthe Rifts –ı 8.9.<br />

Maureen Paley, 21 Herald Street, *20 7254 9607 Chioma Ebinama –ı 10.9.<br />

Manchester Home, 70 Oxford St. Balmy Army –ı 17.9.<br />

Margate Turner Contemporary, The Rendezvous Beatriz Milhazes – Maresias –ı 10.9.<br />

Middlesbrough mima, Centre Square Gail Henderson –ı 31.10.<br />

People Powered –Stories from the<br />

–ı 7.1.<br />

River Tees<br />

Nottingham Nottingham Contemporary, Weekday Cross, *115 948 9750 Abbas Zahedi – Holding a Heart in<br />

–ı 3.9.<br />

Artifice<br />

Eva Koťátková –ı 3.9.<br />

Kresiah Mukwazhi – Kirawa –ı 3.9.<br />

162 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Southend-on-<br />

Sea Essex<br />

Focal Point Gallery, Victoria Avenue, *253 4108<br />

Rebecca Moss – Unstable<br />

Condition<br />

–ı 16.9.<br />

Wakefield Yorkshire Sculpture Park, West Bretton, *1924 832 631 Lindsey Mendick – Where The<br />

–ı 3.9.<br />

Bodies Are Buried<br />

Takahashi McGil and Emma<br />

–ı 22.10.<br />

Lawrenson<br />

Erwin Wurm – Trap of the Truth –ı 28.4.<br />

The Hepworth, Gallery Walk, *1924 247 360 If Not Now, When? –ı 24.9.<br />

Walsall The new art gallery Walsall, Gallery Square Karla Black –ı 29.10.<br />

Australien *0061<br />

Melbourne foryouandyourcustomers, Lvl 18, 31 Queen Street, VIC Kate Mitchell –ı 16.9.<br />

Norwegen *0047<br />

Oslo OsloBiennale, Myntgata 2 OsloBiennale –ı 31.12.<br />

Vereinigte Staaten *0001<br />

Boston<br />

Museum of Fine Arts Boston, 465 Huntington Avenue, MA,<br />

*617 267 9300<br />

Painted Tintypes – Photography<br />

for the People<br />

–ı 15.10.<br />

Chicago Museum of Contemporary Art Chicago, 220 East Chicago Av. Duane Linklater – mymothersside –ı 3.9.<br />

Cleveland Cleveland Museum of Art, 11150 East Boulevard Imagining Rama’s Journey –ı 17.9.<br />

Egyptomania – Fashion’s<br />

–ı 28.1.<br />

Conflicted Obsession<br />

Houston Contemporary Arts Museum Houston, 5216 Montrose Blvd. Ming Smith – Feeling the Future –ı 1.10.<br />

The Menil Collection, 1515 Sul Ross Hyperreal – Gray Foy –ı 3.9.<br />

Si Lewen – The Parade –ı 3.9.<br />

Long Island City MoMA PS1, 22–25 Jackson Ave at 46 th Ave, NY,<br />

*718 784 2084<br />

Los Angeles<br />

Hauser & Wirth Downtown Los Angeles, 901 East 3 rd<br />

Street, CA<br />

Daniel Lind-Ramos<br />

Elysia Crampton Chuquimia,<br />

Joshua Chuquimia Crampton<br />

–ı 3.9.<br />

–ı 2.10.<br />

Stefan Brüggemann – White Noise 15.9.–31.12.<br />

Nonmemory 15.9.–31.12.<br />

Harmony Korine 15.9.–31.12.<br />

Minneapolis Walker Art Center, Vineland Place Kahlil Robert Irving – Archaeology –ı 21.1.<br />

of the Present<br />

New York Queens Museum of Art, Flushing Meadows Corona Park Tracey Rose – Shooting Down<br />

–ı 10.9.<br />

Babylon<br />

Aliza Nisenbaum – Queens,<br />

–ı 10.9.<br />

Lindo y Querido<br />

S. R. Guggenheim Museum, 1071 Fifth Avenue Gego – Measuring Infinity –ı 10.9.<br />

Sarah Sze – Timelapse –ı 10.9.<br />

Hauser & Wirth New York, 22 nd Street, 548 West 22 nd<br />

Street, NY<br />

Nicolas Party<br />

7.9.–21.10.<br />

Ed Clark 7.9.–21.10.<br />

Messen und Auktionen<br />

Schaffhausen Femme Artist Table (FATart), Kammgarn Westflügel<br />

6. FATart Fair <strong>2023</strong> 15.9.–17.9.<br />

2. & 3. Etage<br />

Zürich Kongresshaus, Claridenstrasse 5/Eingang K, *44 206 3636 Art International Zürich <strong>2023</strong> 13.10.–15.10.<br />

Werkstadt-Zürich, 400 Hohlstrasse Art Salon <strong>2023</strong> 28.9.–1.10.<br />

Paris Grand Palais Éphémère, Place Joffre Paris + par Art Basel <strong>2023</strong> 19.10.–22.10.<br />

AGENDA // VEREINIGTES KÖNIGREICH / AUSTRALIEN / NORWEGEN / VEREINIGTE STAATEN / MESSEN … 163


25.8. – 22.10.<strong>2023</strong><br />

in situ<br />

Peter Aerschmann<br />

Sandra Boeschenstein<br />

Patrick Graf<br />

Tom Fellner<br />

Nathanael Gautschi<br />

Mikki Levy-Strasser<br />

Tom Fellner<br />

Nathanael Gautschi<br />

Mikki Levy-Strasser<br />

Claudio Näf<br />

Claudio Thi My Lien Näf<br />

Nguyen<br />

Quartett PLUS 1<br />

& Verena Ries<br />

Thi My Lien Nguyen<br />

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& Verena Ries<br />

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164 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


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26. August bis 29. Oktober <strong>2023</strong><br />

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10.9.23 bis 28.1.24<br />

Ein Unikat in Serie – 75 Jahre VFO<br />

Der Verein für Originalgraphik, Zürich<br />

zu Gast im Kunsthaus Grenchen<br />

Die Vernissage beider Ausstellungen<br />

findet am 9.9.23 ab 16.30 Uhr statt.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Kunsthaus Grenchen<br />

Bahnhofstrasse 53, Postfach 603<br />

CH-2540 Grenchen<br />

info@kunsthausgrenchen.ch<br />

www.kunsthausgrenchen.ch<br />

Ma vie, les autres: der Maler<br />

Gustav Stettler (1913–2005)<br />

2. <strong>September</strong> bis 5. November <strong>2023</strong><br />

Ausstellung zusammengestellt von:<br />

Jean-Claude Freymond-Guth und Isabel Zürcher<br />

Freitag, 1. <strong>September</strong>, 19 Uhr: Vernissage<br />

Mi–Fr 13 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis 18 Uhr<br />

Kunst Raum Riehen<br />

Baselstrasse 71, 4125 Riehen, Tel. 061 641 20 29<br />

kunstraum@riehen.ch, www.kunstraumriehen.ch<br />

25.08. —<br />

15.10.<strong>2023</strong><br />

Benzeholz<br />

Raum für<br />

zeitge nöss ische<br />

Kunst<br />

Die Dinge singen<br />

hör’ ich so gern<br />

Flurin Bisig<br />

Maurin Bisig<br />

Benzeholzplatz 2<br />

6045 Meggen<br />

www.benzeholz.ch<br />

Jonas Scheidegger 2020 (Ausschnitt)<br />

Stiftung Wohin Spiez<br />

Psychiatrie-Museum Bern<br />

Kunstwerkstatt Waldau<br />

www.schloss-spiez.ch<br />

17/06 – 15/10/<strong>2023</strong><br />

«Das war s. dann»<br />

Mental Health Art<br />

Kunstausstellung | Exposition d’art | Art Exhibition<br />

AARGAU / BASEL / BERN / SOLOTHURN / INNERSCHWEIZ 165


a ku Kunstplattform<br />

ohne Haut<br />

ohne Haus<br />

26. August –<br />

29. Oktober <strong>2023</strong><br />

Eva Borner, Ishita Chakraborty, Judith Albert,<br />

Lea Fröhlicher, Ruth Baettig, Sabine Hertig,<br />

Silvia Bächli & Eric Hattan, Timo Ullmann<br />

& Marco Baltisberger, Ursula Palla<br />

Raum: Otto Heigold<br />

Freitag/Samstag 14:00 – 17:00<br />

Sonntag 10:00 – 16:00<br />

Gerliswilstrasse 23, 6020 Emmenbrücke<br />

www.akku-emmen.ch<br />

SELBST<br />

UND WELT<br />

Werke<br />

aus der<br />

Sammlung<br />

Shannon Zwicker<br />

27.08. – 30.09. <strong>2023</strong><br />

sic! Elephanthouse<br />

Neustadtstrasse, 6003 Luzern<br />

Do/Fr 16:00 – 19:00, Sa 14:00 – 17:00<br />

Ab<br />

23. August<br />

<strong>2023</strong><br />

166 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong><br />

Nidwaldner<br />

Museum<br />

Winkelriedhaus<br />

Dorfpl. 11, 6370 Stans<br />

Do / Fr 15 bis 18 Uhr<br />

Sa / So 13 bis 16 Uhr<br />

www.galeriestans.ch<br />

Daniel Bühler,<br />

Pi Ledergerber<br />

Fotografie, Steinskulpturen<br />

26. August bis<br />

1. Oktober <strong>2023</strong>


Lukas Schneeberger Tote Winkel, blinde Flecken 8. <strong>September</strong> bis 1. Oktober <strong>2023</strong><br />

Städtische Ausstellung im Lagerhaus, Architektur Forum Ostschweiz, Davidstrasse 40, 9000 St.Gallen,<br />

Dienstag bis Sonntag 14–17 Uhr<br />

Camenisch | Vetsch<br />

noch bis 8. Oktober<br />

Von bedingtem Erwartungswert<br />

Die Stadt in den Augen<br />

Othmar Eder<br />

Cath Brophy<br />

Contrafforte<br />

Do 18 – 20 Uhr<br />

Fr 16 – 18 Uhr<br />

Sa / So 12 – 16 Uhr<br />

Kulturzentrum Kammgarn<br />

Baumgartenstrasse www.vebikus.ch<br />

CH – 8201 Schaffhausen<br />

CASTELL<br />

ART WEEKEND<br />

22. – –24. 9.<strong>2023</strong><br />

OSCAR TUAZON<br />

begleitet von Lynn Kost<br />

SARAH BENSLIMANE<br />

begleitet von Fabrice Stroun<br />

MAGDA DROZD<br />

DITESHEIM & MAFFEI<br />

Fine Art<br />

8, rue du Château, 2000 Neuchâtel<br />

SIMON EDMONDSON<br />

oeuvres récentes<br />

vernissage le 14 septembre de 17 h à 20 h<br />

en présence de l’artiste<br />

exposition du 15 septembre au 28 octobre <strong>2023</strong><br />

+41 32 724 57 70<br />

info@galerieditesheim.ch<br />

ma–ven 14 –18 h, sa 10 –12/14 –17 h<br />

Bernard Tagwerker<br />

28. <strong>September</strong>–26. Oktober <strong>2023</strong><br />

Vernissage: 28. <strong>September</strong><br />

<strong>Kunstbulletin</strong>_Inserat_62x59mm_ArtWeekend<strong>2023</strong>_PF.indd 1 20.03.23 18:59<br />

Visarte Ost und AUTO werden unterstützt von:<br />

Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden, Kulturstiftung des Kantons Thurgau,<br />

Stiftung für Ostschweizer Kunstschaffen, Kulturförderung Kanton St.Gallen,<br />

Hans &Wilma Stutz Stiftung, Kulturförderung Stadt St.Gallen, GOBA, Lienhard Stiftung,<br />

Arnold Billwiller Stiftung, Ernst Göhner Stiftung, Innerrhoder Kunststiftung<br />

autosg.ch<br />

Auto, Linsebühlstrasse 13<br />

9000 St.Gallen<br />

INNERSCHWEIZ / OSTSCHWEIZ / GRAUBÜNDEN / WESTSCHWEIZ 167


Landschaft<br />

in sicht<br />

im Kunsthaus<br />

Elsau<br />

Rafael Grassi<br />

Emily Hildebrand<br />

ManÙ Hophan<br />

Wojtek Klakla<br />

Michelle Maddox<br />

Pierre-Alain Morel<br />

Thomas Rutherfoord<br />

Louis Schlumberger<br />

Vernissage: Freitag, 1. Sept. <strong>2023</strong>, 17 Uhr. Ausstellung: 2. – 30. Sept., Samstag/Sonntag,<br />

14 – 18 Uhr. Künstler*innen-Matinée: Sonntag, 17. Sept., 11 Uhr. Finissage: Samstag,<br />

30. Sept., 14 – 17 Uhr. Kunsthaus Elsau, Strehlgasse 10, 8352 Elsau<br />

Helmhaus<br />

Kunststipendien<br />

der<br />

Stadt Zürich<br />

<strong>2023</strong><br />

15.7.–17.9.<strong>2023</strong><br />

Dienstag, 5.9.<strong>2023</strong><br />

17.30 Uhr<br />

Crashkurs «Wie bitte,<br />

zeitgenössische Kunst?»<br />

Donnerstag, 7.9.<strong>2023</strong><br />

18.30 Uhr<br />

Performance von<br />

Stella Glitter und A.C. Kupper<br />

«Flucht» und «Havarie»<br />

FOKUS TESSIN.<br />

KÜNSTLER:INNEN IN DER<br />

ITALIENISCHEN SCHWEIZ<br />

23. AUGUST –12. NOVEMBER <strong>2023</strong><br />

Di–So: 11–18 Uhr<br />

Do: 11–20 Uhr<br />

Limmatquai 31<br />

8001 Zürich<br />

helmhaus.org<br />

Graphische Sammlung ETH Zürich<br />

Mo − So 10 − 17 Uhr, www.gs.ethz.ch<br />

Die Graphische Sammlung befindet<br />

sich im Hauptgebäude der ETH Zürich.<br />

168 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


SIMONE<br />

MONSTEIN<br />

1.9. - 11.11.23<br />

Michael Eul<br />

Objekte<br />

Philipp Wyrsch<br />

Malerei<br />

2. <strong>September</strong> – 30. <strong>September</strong> <strong>2023</strong><br />

Vernissage<br />

Samstag<br />

2. <strong>September</strong><br />

ab 16.00 Uhr<br />

Finissage<br />

Samstag<br />

30. <strong>September</strong><br />

ab 16.00 Uhr<br />

Galerie 16b<br />

Ausstellungstrasse 16<br />

CH-8005 Zürich<br />

galerie16b@gmail.com<br />

Mi-Sa 17.30 – 20.30<br />

VERNISSAGE<br />

31.8.23, 18-20 UHR<br />

Rämistrasse 30, 8001 Zürich<br />

www.kunstsammlung-ruegg.ch<br />

ZÜRICH 169


SYMPTOM:BAROCK<br />

KÜNSTLERISCHE INTERVENTIONEN<br />

Margret Eicher, Simone Demandt,<br />

Rebecca Stevenson und Myriam Thyes<br />

10.6. – 8.10.<strong>2023</strong> · Schlossplatz 5 · 23701 Eutin<br />

Sweet Meat, Detail<br />

©Rebecca Stevenson, Marianne Wie<br />

www.schloss-eutin.de<br />

AKKU_inserat_kunstbulletin_62x59 cm.indd 2 19.07.23 16:23<br />

Altdorf: Kunst- und Kulturstiftung Uri<br />

Der Verein Schloss Werdenberg<br />

sucht ab 2025<br />

KÜNSTLERISCHE<br />

LEITUNG<br />

SCHLOSSMEDIALE<br />

WERDENBERG<br />

Die Schlossmediale ist ein kleines Festival<br />

für Neue (aktuelle) und Alte Musik und<br />

zeitgenössische Kunst im und um Schloss<br />

Werdenberg.<br />

Wir suchen ab 2025 für das Festival eine<br />

Nachfolge in der künstlerischen Leitung<br />

für Musik und Kunst. Es sind Bewerberin nen<br />

und Bewerber gesucht mit entsprechender<br />

höherer Ausbildung in Musik einerseits<br />

und in Kunst unter schiedlicher Facetten<br />

anderer seits; es wird also eine Leitung<br />

oder Co-Leitung als Intendanz für das<br />

musikalische Festivalprogramm sowie eine<br />

Kuration für Kunst in ihrer vielfältigsten<br />

Ausprägung gesucht. Es können sich ein -<br />

zelne Bewerberinnen und Bewerber für<br />

das eine oder/und das andere melden.<br />

WEITERE INFORMATIONEN FINDEN SIE AUF<br />

SCHLOSS-WERDENBERG.CH/<br />

SERVICE-UND-TICKETS/FREIE-STELLEN<br />

schloss-werdenberg.ch<br />

170 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong><br />

AUSSCHREIBUNG:<br />

WERKJAHR UND FÖRDERUNGSBEITRÄGE<br />

Die Kunst- und Kulturstiftung Uri lädt ein, sich für das<br />

Urner Werkjahr oder Förderungs- und Projektbeiträge zu<br />

bewerben. Teilnahmeberechtigt sind Kulturschaffende,<br />

die seit mindestens 3 Jahren in Uri wohnen, in Uri aufgewachsen<br />

sind oder 8 Jahre im Kanton Uri wohnhaft waren.<br />

(Ausschreibungsunterlagen: www.ur.ch, Suchbegriff: Kunst- und<br />

Kulturstiftung).<br />

Bewerbungen bis 5. Oktober <strong>2023</strong> in elektronischer Form an:<br />

Kunst- und Kulturstiftung Uri, Veronika Volkart, Klausenstrasse 4,<br />

6460 Altdorf, veronika.volkart@ur.ch.<br />

Weitere Auskünfte erteilt Geschäftsführer Ralph Aschwanden:<br />

Tel. 041 875 20 96 oder Mail: ralph.aschwanden@ur.ch<br />

ORIGINALDRUCKGRAPHIK<br />

aus dem Nachlass der Edition CESTIO von:<br />

Martin Assig / Silvia Buonvicini /<br />

Ernst Caramelle / Pascal Danz / Daniela Erni /<br />

Suzan Frecon / Urs Frei / Theo Gerber /<br />

Stefan Gritsch / Pierre Haubensak /<br />

Monika Huber / Cécile Hummel / Leiko Ikemura /<br />

Rolf Iseli / Werner Leuenberger / Urs Lüthi /<br />

Gaspare Melcher / Matt Mullican /<br />

Peter Roesch / Ilona Ruegg / Klaudia Schifferle /<br />

Anselm Stalder / Thomas Stalder /<br />

Annelise Strba / Hugo Suter / Franz Wanner /<br />

Cécile Wick / Duane Zaloudek / Jerry Zenuik /<br />

Kontakt: wmmanoch@gmail.com


Mise au concours<br />

Bourse arts plastiques<br />

dotée d’un montant de 20’000 francs<br />

En complément des soutiens accordés aux artistes plasticiennes et plasticiens essentiellement au<br />

stade de la promotion et de la diffusion de leurs œuvres, le Canton de Vaud tient à appuyer celles<br />

et ceux qui se trouvent dans la phase d’élaboration d’un projet d’envergure ou qui opèrent un<br />

virage important dans leur démarche artistique, soit à un moment décisif de leur carrière.<br />

Peuvent prétendre à une bourse les artistes plasticiennes et plasticiens professionnels d’origine<br />

vaudoise – ou domiciliés durablement dans le canton – et ayant de solides attaches avec les milieux<br />

culturels vaudois et actifs dans le domaine des arts visuels ou le domaine des arts plastiques<br />

Délai de dépôt : samedi 30 septembre <strong>2023</strong><br />

Conditions de participation : Le dépôt de candidatures s’effectue uniquement sur le portail des<br />

prestations en ligne de l’Etat de Vaud à l’adresse suivante : https://www.vd.ch/se-connecter<br />

Informations : vd.ch/culture-appels-projets, 021 316 07 43 ou vaudculture@vd.ch.<br />

Gemeinde Horgen<br />

Förderpreis <strong>2023</strong> der Gemeinde Horgen<br />

Die Gemeinde Horgen richtet einen Förderpreis aus.<br />

Bewerben können sich Künstlerinnen und Künstler aus allen Kultursparten zwischen<br />

dem 22. und 35. Altersjahr. Die Ausrichtung des Preises geht als Motivation an:<br />

– Kulturgestaltende (Künstler/innen)<br />

– Kunstvermittelnde und/oder Kulturbewahrende<br />

Die Kandidaten müssen entweder in Horgen Wohnsitz haben, das Horgner<br />

Bürgerrecht besitzen oder einen besonderen Bezug zur Gemeinde haben.<br />

Der Bewerbung sind ein Nachweis (Fotokopie) über die Teilnahmeberechtigung,<br />

ein kurzer Lebenslauf und eine Dokumentation in deutscher Sprache über das<br />

bisherige Schaffen beizulegen.<br />

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung bis spätestens 31. Oktober <strong>2023</strong> (Poststempel)<br />

an: Abteilung Präsidiales der Gemeinde Horgen, Bahnhofstrasse 10,<br />

Postfach, 8810 Horgen.<br />

Weitere Informationen unter www.horgen.ch<br />

ZÜRICH / DEUTSCHLAND 171


Ausschreibung<br />

ZENTRALSCHWEIZER ATELIER in NEW YORK<br />

für den Zeitraum Januar bis Dezember 2025<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen SCHWYZ, NIDWALDEN<br />

und ZUG können sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in<br />

New York bewerben. Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers<br />

sowie einen Reise- und Lebenskostenzuschuss.<br />

Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 29. <strong>September</strong> <strong>2023</strong><br />

Ausschreibung<br />

ZUGER ATELIER in BERLIN<br />

für den Zeitraum Januar bis Dezember 2025<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ZUG können sich um einen<br />

mehrmonatigen Aufenthalt im Zuger Atelier in Berlin bewerben. Die Zusprechung umfasst<br />

die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />

Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen:<br />

www.zg.ch/kultur<br />

041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 29. <strong>September</strong> <strong>2023</strong><br />

Ausschreibung<br />

ATELIER FLEX<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus dem Kanton ZUG können sich um<br />

das Reisestipendium ‹Atelier Flex› bewerben. Destination(en), Zeitpunkt und Dauer des<br />

Aufenthalts sind frei wählbar. Es gibt keine Betreuung vor Ort. Die Reise, Unterkünfte<br />

oder andere Räumlichkeiten sind durch die Kunstschaffenden selber zu organisieren.<br />

Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen:<br />

www.zg.ch/kultur<br />

041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 29. <strong>September</strong> <strong>2023</strong><br />

172 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Ausschreibung<br />

ZENTRALSCHWEIZER ATELIER in BERLIN<br />

für den Zeitraum Februar 2025 bis Januar 2026<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen LUZERN, OBWALDEN<br />

und SCHWYZ können sich um einen viermonatigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier<br />

in Berlin bewerben. Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers<br />

sowie einen Lebenskostenzuschuss.<br />

Anmeldeformulare und Teilnahmebedingungen:<br />

www.sz.ch/kultur<br />

Kulturförderung Kanton Schwyz, Bahnhofstrasse 20, Postfach 2202, 6431 Schwyz<br />

041 819 19 48, kulturfoerderung.afk@sz.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 29. <strong>September</strong> <strong>2023</strong> (Datum des Poststempels)<br />

Ausschreibung<br />

ZENTRALSCHWEIZER ATELIER in WIEN<br />

für Aufenthalte im Jahr 2024<br />

Professionelle Kunstschaffende aller Sparten aus den Kantonen LUZERN, SCHWYZ und<br />

URI können sich um einen dreiwöchigen Aufenthalt im Zentralschweizer Atelier in Wien<br />

bewerben. Der Aufenthalt umfasst die unentgeltliche Benützung des Wohnateliers sowie<br />

einen Lebenskostenzuschuss.<br />

Online-Gesuchsportal und Teilnahmebedingungen: www.zg.ch/kultur<br />

041 728 39 65, info.kultur@zg.ch<br />

Anmeldeschluss: Freitag, 29. <strong>September</strong> <strong>2023</strong><br />

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kunstbulletin.ch/weekly<br />

173


La HES-SO Genève met au concours pour la Haute école d’art et de design – Genève un poste de :<br />

Professeur-e HES associé-e<br />

Responsable du département Arts visuels (80%-100%)<br />

Classe 25, échelle des salaires de la République et Canton de Genève<br />

Très engagée dans la vie culturelle de la cité, la HEAD – Genève est l’une des plus grandes écoles suisses d’art<br />

et de design et rayonne internationalement. Elle accueille environ 750 étudiant-e-s de 40 pays différents dans<br />

ses formations Bachelor et Master.<br />

Son département Arts Visuels propose une formation Bachelor composée de cinq options. Le cursus explore la<br />

diversité des pratiques, thématiques et méthodologies artistiques en articulant savoir-faire technique et<br />

connaissances théoriques. Le département offre également trois formations Master axées sur le développement<br />

d’une pratique professionnelle dans le champ de l’art considéré dans une perspective large et en développement<br />

permanent (artiste / auteure, médiateur-rice, chercheur-euse, curateur-rice, etc.).<br />

Chaque jour, ce sont ainsi près de trois cents étudiant-e-s, cinquante enseignant-e-s – artistes, théoricien-ne-s<br />

et curateurs-rices – et de nombreux-euses invité-e-s internationaux-ales qui font de ce département l’un des<br />

plus importants lieux de formation artistique de Suisse.<br />

Vos missions :<br />

- Assurer la gestion des équipes, la coordination des enseignements et la conduite stratégique, artistique,<br />

pédagogique, managériale et administrative du département<br />

- Conduire un projet pédagogique collectif, tourné vers le monde professionnel, à l’écoute de ses<br />

mutations<br />

- Développer et mettre en œuvre, en collaboration avec l’équipe enseignante, les objectifs et cursus de<br />

formation<br />

- Coconcevoir et coordonner les activités culturelles du département : expositions, projets éditoriaux,<br />

colloques, conférences, partenariats locaux et internationaux avec des institutions culturelles et les<br />

milieux artistiques<br />

- Participer à la conduite stratégique et au rayonnement de la HEAD – Genève<br />

- Dans la mesure du temps disponible, dispenser des enseignements et conduire et/ou encadrer des<br />

projets de recherche artistique ou théorique<br />

Votre profil :<br />

- Expérience de 10 ans dans le champ de l’art contemporain (artiste) / ou de 5 ans dans le domaine des<br />

arts visuels (curateur-rice, / critique d’art / historien-ne de l’art / conservateur-rice) au niveau national<br />

et/ou international<br />

- Compétences avérées dans la direction d’équipes<br />

- Succès démontré dans la conduite de projets artistiques, curatoriaux et/ou de recherche dans le<br />

domaine des arts visuels<br />

- Expérience de l’enseignement des arts au niveau tertiaire<br />

- Personnalité engagée, dynamique, inventive, rassembleuse et bienveillante<br />

- Excellentes capacités organisationnelles et aptitudes à gérer simultanément de multiples missions<br />

- Très bonnes connaissances du français et bonnes connaissances de l’anglais<br />

- Intérêt pour les outils digitaux<br />

- Formation de niveau Master ou équivalente dans le domaine des arts visuels<br />

Nous offrons :<br />

- Un environnement dynamique, cosmopolite, inclusif et ouvert sur les milieux artistiques et<br />

professionnels locaux, nationaux et internationaux, avec des conditions de travail attractives<br />

Entrée en fonction : 1er février 2024 ou à convenir<br />

Délai de candidature : 15 octobre <strong>2023</strong><br />

Le 1 er tour d’entretiens est prévu le 6 et le 7 novembre, le 2 nd tour le 21 novembre.<br />

Contact :<br />

Pour toute question, vous pouvez vous adresser à la directrice de la HEAD – Genève, Lada Umstätter<br />

(lada.umstatter@hesge.ch).<br />

Les dossiers complets (lettre de motivation, CV, liste des références, certificats, portfolio) sont à adresser sous<br />

forme électronique à : rh.head@hesge.ch. A l’attention de Lada Umstätter, directrice<br />

174 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Neufrankengasse 4, CH-8004 Zürich<br />

Telefon 0041 (0)44 298 30 30<br />

info@kunstbulletin.ch<br />

kunstbulletin.ch<br />

Onlineportal: kunstbulletin.ch<br />

Web App: artlist.net<br />

Redaktion<br />

Deborah Keller (Chefredaktion)<br />

Meret Arnold (Redaktion)<br />

Claudia Steffens (Online-Redaktion, Agenda)<br />

Ariane Roth (Administration, Vertrieb)<br />

Joëlle Bischof (Redaktion <strong>Kunstbulletin</strong> weekly)<br />

Françoise Ninghetto (Rédaction romande)<br />

Elisa Rusca (Redazione ticinese)<br />

Layout/Satz<br />

Nicole Widmer Meyer<br />

directarts.ch<br />

Druck/Papier<br />

Druckerei Odermatt AG<br />

Papier: Profibulk 1.1, Abokarte Maxi Offset<br />

(FSC zertifiziert)<br />

Designkonzept/Artdirektion<br />

Susanne Kreuzer<br />

susanne-kreuzer.com<br />

Büro Deutschland/Lektorat<br />

Miriam Wiesel<br />

Fontanepromenade 3<br />

D-10967 Berlin<br />

Telefon 0049 (0)30 69 81 64 16<br />

kunstbulletin@t-online.de<br />

Herausgeber<br />

Schweizer Kunstverein<br />

Neufrankengasse 4<br />

CH-8004 Zürich<br />

kunstverein.ch<br />

ABONNEMENTE<br />

Abo-Service <strong>Kunstbulletin</strong><br />

Saanefeldstrasse 2, CH-3178 Bösingen<br />

Telefon 0041 (0)58 510 61 08<br />

aboservice@kunstbulletin.ch<br />

PREISE<br />

Kombi-Abo Print und digital<br />

(10 Print-Ausgaben/Jahr plus E-Paper)<br />

Für Kunstinteressierte: CHF 86/€ 60.90*<br />

Für Institutionen (Agendaeintrag + E-Services):<br />

CHF 152/€ 117.90*<br />

Für Künstler:innen, Professionals (+ E-Services): CHF 92/€ 66.90*<br />

*Auslandspreise zzgl. Porto<br />

Kombi-Abo reduziert:<br />

Für Mitglieder SKV, SIK, visarte und SGBK/SSFA: CHF 76<br />

Für Studierende: CHF 49/€ 40.90*<br />

Mit Kulturlegi: CHF 43<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

Ausgabe Erscheinungsdatum Anzeigenschluss<br />

10 Oktober 29.09.<strong>2023</strong> 30.08.<strong>2023</strong><br />

11 November 27.10.<strong>2023</strong> 27.09.<strong>2023</strong><br />

12 Dezember 01.12.<strong>2023</strong> 01.11.<strong>2023</strong><br />

1-2 Januar/Februar 05.01.2024 29.11.<strong>2023</strong><br />

Mediadaten (Inserate im Heft und online)<br />

↗ kunstbulletin.ch/media<br />

Auflage<br />

Druckauflage: ca. 7500 Exemplare<br />

Abonnemente: ca. 6500 Exemplare<br />

Direktvertrieb: ca. 1000 Exemplare (Buchhandel und Kiosk)<br />

ANZEIGENVERWALTUNG<br />

Claudio Moffa, Kundenberatung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 31<br />

Sandra Verardo, Sachbearbeitung<br />

Telefon 0041 (0)44 928 56 35<br />

kunstbulletin@fachmedien.ch<br />

FACHMEDIEN<br />

Zürichsee Werbe AG<br />

Laubisrütistrasse 44, CH-8712 Stäfa<br />

ISSN 1013 – 69 40<br />

Autor:innenkürzel dieser Ausgabe<br />

(AD) Adrian Dürrwang, (BF) Barbara Fässler, (DCH) Damian<br />

Christinger, (HDF) Hans-Dieter Fronz, (KHO) Katharina<br />

Holderegger, (KS) Kristin Schmidt, (MV) Martina Venanzoni,<br />

(PG) Patricia Grzonka, (RD) Rebecka Domig, (SM) Stefanie<br />

Manthey, (SO) Sibylle Omlin, (SvF) Sabine von Fischer,<br />

(TS) Thomas Schlup, (UM) Ursula Meier<br />

175


EN PASSANT<br />

Alles und noch etwas mehr<br />

Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, Maskenball der Biodiversität, 2021, Kongresshaus Zürich. Foto: SH<br />

Vor dem langen Fenster des Kongresshauses zanken sich zwei Spatzen um einen<br />

Paprikachip. Als ich nähertrete, hüpfen sie zur Seite, flattern davon, kehren zu dritt<br />

zurück. Ich schaue in die Vitrine, direkt vor mir schwebt eine Art Tulpe mit Orchideenblättern,<br />

eine manipulierte Kunstblume, die mir ebenfalls wie ein Spätzchen vorkommt.<br />

Der Tulpenpiepmatz ist ein Objekt von Hunderten, die Gerda Steiner und Jörg<br />

Lenzlinger in dem «Schaufenster» installiert haben. Dahinter dämmert das riesige<br />

Gartensaalfoyer in gelblichem Licht vor sich hin, menschenleer. Ganz am Ende des<br />

Saals passieren dann und wann Kellner:innen, schwarz-weiss und klein wie Käfer. In<br />

einer gläsernen Schüssel, die neben dem Blumenvogel hängt, spiegelt sich die Strasse.<br />

Auch ich werde hier in Tulpengrösse abgebildet – mit den wie Mücken um mich<br />

flatternden Spatzen, nun sind es fünf. Karl Valentins Panoptikum kommt mir in den<br />

Sinn, der sagenhafte Grusel- und Lachkeller, in dem der Kabarettist im Juni 1940 seine<br />

letzte Vorstellung gab. Auch diese Vitrine ist ein Panoptikum, in dem man alles in<br />

neuen Dimensionen sieht – alles, und bei jedem Blick noch etwas mehr.<br />

Ich drehe mich um und trete dabei aus Versehen auf den Paprikachip. Es knirscht.<br />

Fünf Augenpaare starren mich an. «Dummkopf», sagt der kleinste Piepser. Ja, wer die<br />

Vitrine von Steiner & Lenzlinger gesehen hat, versteht danach die Sprache der Vögel.<br />

Also wären wir nun sechs. Und hungrig! Wenn die Käfer das wüssten! Samuel Herzog<br />

Samuel Herzog, Textbauer, Inselbauer, Schüttsteinschaffer. info@samuelherzog.net<br />

Eine Textreihe in Kooperation mit der Fachstelle Kunst und Bau, Amt für Hochbauten, Stadt<br />

Zürich. Weitere Informationen zum Werk via QR-Code und artlist.net<br />

176 <strong>Kunstbulletin</strong> 9/<strong>2023</strong>


Charamandas<br />

Dimitra<br />

Hannah<br />

Weinberger 17.9. – 31.12.23

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