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NTZ_4_22

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Aus Liebe zur Natur.<br />

Nr. 39 | Dezember <strong>22</strong> – Februar 23 | CHF 7.90<br />

Jedes Abo hilft …<br />

NATURZYT abonnieren und mit uns<br />

Naturprojekte unterstützen.<br />

Mehr ab Seite 38<br />

Natur bewahren<br />

Ruhe kehrt ein in der<br />

Notpflegestation<br />

Natur erleben<br />

Waldspaziergang<br />

Natur erfahren<br />

Überleben<br />

im Winter<br />

Natur erfahren<br />

Eiche – Stärke und<br />

Willenskraft<br />

Natur bewahren<br />

Rosettenpflanzen im<br />

naturnahen Garten<br />

Natur erleben<br />

Eine Hochebene,<br />

die Herzen öffnet


DANKE, DASS SIE NATURZYT ALS<br />

GÖNNER* UNTERSTÜTZEN, DAMIT<br />

SIE WEITERWACHSEN KANN.<br />

Naturnaher, unabhängiger Journalismus mit Überzeugung<br />

und aus Liebe zur Natur kostet. Dank Ihnen als Gönner* können<br />

die NATURZYT und ihre Naturprojekte, aktuell die Fledermäuse,<br />

weiterwachsen.<br />

Dank unseren Gönnern* kann die NATURZYT …<br />

… weiterhin und noch stärker, naturnaher und<br />

kritischer berichten.<br />

... Sie mit der Vielfalt unserer Natur erfreuen.<br />

… ein Sprachrohr für unsere Natur sein, um zu sensibilisieren,<br />

zu erfahren, zu bewahren und zu erleben.<br />

… sich mit Ihnen für Naturprojekte engagieren<br />

… die massiv eingebrochenen Anzeigenerlöse<br />

dank unseren Gönnerinnen und Gönnern verkraften<br />

und dank ihnen überleben.<br />

NATURZYT dankt auch Ihnen, wenn Sie Gönnerin und Abonnentin werden. Vielen Dank.<br />

Per Telefon 043 542 72 91, unter www.NATURZYT.ch/abonnieren oder mittels Abo-Talon auf Seite 63.<br />

* Bei Personenbezeichnungen ist jeweils das andere Geschlecht mitgemeint.


EDITORIAL<br />

Impressum<br />

NATURZYT 10. Jahrgang<br />

Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37<br />

8602 Wangen<br />

Redaktion<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

redaktion@naturzyt.ch<br />

Anzeigen<br />

Michael Knaus<br />

Telefon 043 542 72 91<br />

michael.knaus@kmvs.ch<br />

Freie und ständige Mitarbeiter<br />

Virginia Knaus, Michael Knaus,<br />

Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,<br />

Tobias Ryser, Olivia Scherrer,<br />

Sebastian Wagener, Dani Pelagatti,<br />

Gaby Kistler, Hubert Krättli,<br />

Helen Weiss, Katja Schönbächler<br />

Grafik & Produktion<br />

Martina Roth<br />

Bildbearbeitung<br />

Heinz Weber<br />

Titelbild<br />

Adobe Stock<br />

Korrektorat<br />

Christoph Meyer, Basel<br />

Druck<br />

AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach<br />

Abonnementspreise<br />

4 Ausgaben CHF 29.50 (inkl. 2.5% MwSt.),<br />

8 Ausgaben CHF 56.50 (inkl. 2.5% MwSt.).<br />

Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />

Abonnementsdienst<br />

Knaus Marketing & Verlagsservice<br />

Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />

Telefon 043 542 72 91, abo@NATURZYT.ch<br />

www.NATURZYT.ch/abonnieren<br />

ISSN-Nummer <strong>22</strong>96-2859<br />

© Alle Rechte vorbehalten.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />

Das Magazin wird in der Schweiz auf<br />

100% Recycling papier gedruckt.<br />

Herzlichen Dank<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Gerade in dieser Zeit, welche geprägt ist<br />

von vielen Unsicherheiten und Problemen<br />

ist es wichtig, dankbar zu sein.<br />

Ein Magazin wie die NATURZYT<br />

kann nur wachsen und gedeihen, wenn<br />

es Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit<br />

spannenden Themen erfreuen kann.<br />

Grossen Dank dafür gilt unseren naturliebenden<br />

Autoren, welche seit Jahren<br />

unsere NATURZYT prägen. Ernestine<br />

Astecker, welche ihr Wissen aus der<br />

Kräuterapotheke mit uns teilt. Daniel<br />

Fleuti, welcher seit der ersten Ausgabe<br />

uns auf wundervolle Wanderungen mitnimmt<br />

und viel Wissenswertes zu erzählen<br />

weiss. Tobias Ryser, welcher<br />

mehrere Stunden auf den perfekten<br />

Moment wartet, um uns mit wundervollen<br />

Naturaufnahmen zu erfreuen.<br />

Virginia Knaus, welche mit tierischen<br />

Gesprächen unseren Mitgeschöpfen eine<br />

Stimme gibt und mit verschiedenen Basteltipps<br />

anregt, selbst etwas entstehen zu<br />

lassen. Sebastian Wagener und Dani<br />

Pelagatti, welche uns ihre Liebe zum<br />

naturnahen Garten und ihre Erfahrungen<br />

in diesem näherbringen. Aber auch die<br />

kleinen Einblicke von Gaby Kistler in ihr<br />

Naturtagebuch und Olivia Scherrer mit<br />

ihrem breiten Wissen über die Homöopathie.<br />

Und nicht zuletzt unsere Naturprojekte,<br />

aktuell unsere Fledermäuse, über<br />

die Hubert Krättli und Katja Schönbächler<br />

viel zu erzählen wissen. Von all<br />

diesen Autoren, welche mit Liebe zur Natur<br />

schreiben, lebt unsere NATURYZT.<br />

Martina Roth setzt und layoutet<br />

unsere NATURZYT seit Jahren lieb evoll<br />

und mit viel Elan. Heinz Weber holt mit<br />

der optimalen Bildbearbeitung das<br />

farbenprächtigste heraus, Christoph<br />

Meyer prüft alles auf Schreibfehler , und<br />

unsere Druckerei, die AVD Goldach ,<br />

druckt perfekt unsere NATURZYT und<br />

bereitet sie für den Versand vor. Die<br />

Bewohner des Arbeitsheims Wangen<br />

legen sie liebevoll mit dem Begleitbrief<br />

ins Couvert und der Briefträger der Post<br />

bringt sie zu Ihnen nach Hause.<br />

Damit all dies möglich ist, braucht<br />

es finanzielle Mittel, auch in schwierigen<br />

Zeiten. Grossen Dank all unseren Anzeigenkunden,<br />

die uns auch in den letzten<br />

Jahren treu geblieben sind, um Sie, liebe<br />

Leser, zu erreichen.<br />

Und zu guter Letzt – ohne Sie, liebe<br />

Leser, liebe Abonnenten , und ganz<br />

speziell Sie, liebe Gönner, hätte die<br />

NATURZYT die letzten Jahre nicht überleben<br />

können. Sie sind es, welche dank<br />

Ihrem Abonnement, Ihrem Gönnerbeitrag<br />

es überhaupt möglich machen, dass wir<br />

alle für Sie und unsere Natur schreiben<br />

dürfen. Und NATURZYT und ihr ganzes<br />

Team dankt Ihnen, dass Sie uns weiterhin<br />

als Abonnent oder Gönner treu bleiben,<br />

auch wenn wir wissen, dass die Zeiten<br />

schwierig sind.<br />

Herzlichen Dank,<br />

Ihr Michael Knaus<br />

NATURZYT 3


Seite <strong>22</strong><br />

Eiche – Stärke<br />

und Willenskraft<br />

Seite 30<br />

Rosettenpflanzen<br />

Seite 14<br />

Überleben<br />

im Winter<br />

Inhalt<br />

3 Editorial/Impressum<br />

4 Inhaltsverzeichnis<br />

7 Wissenswertes<br />

Sind Vögel, die im Winter hierbleiben, Vegetarier?<br />

Wie überwintern Wildbienen eigentlich?<br />

8 Entdeckt & Fair<br />

Zweite Chance für Leiterplatten. Nachtvogel aus Eichenholz.<br />

10 Bastel­Tipp<br />

Hängender Weihnachtsbaum.<br />

62 Zu guter Letzt<br />

Korrigendum – auch wir machen Fehler<br />

Natur erfahren<br />

12 Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Hamamelis virginiana - eine verzauberte Haselnuss?<br />

14 Überleben im Winter<br />

Wenn es kalt wird, der Schnee fällt und die Tage kürzer<br />

werden, ziehen wir uns gerne ins warme Haus zurück.<br />

Welche Strategien haben unsere Wildtiere, um in den<br />

kalten Nächten bei Schnee und Dauerfrost zu überleben?<br />

20 Gabys Natur­Tagebuch<br />

Rätselhaftes Tr eiben mit Fichtentrieben<br />

<strong>22</strong> Eiche – Stärke und Willenskraft<br />

Die majestätischen und erhabenen Eichen galten in<br />

vielen alten Kulturen als heilige Bäume und als Sinnbild<br />

von Stärke, Mut und Willenskraft.<br />

4 NATURZYT


INHALT<br />

Seite 42<br />

Eine Hochebene,<br />

die Herzen öffnet<br />

Seite 46<br />

Waldspaziergang<br />

Natur bewahren<br />

26 Tierisch gute Interviews<br />

Sie liebt den Saft von Flieder und ist eine gute Insektenfängerin.<br />

Hortenesse Hornisse im Gespräch mit NATURZYT.<br />

30 Rosettenpflanzen<br />

Winterschmuck und Lebensraum! Zierende Bodenbedeckung<br />

während der kalten Jahreszeit und schützender Unterschlupf<br />

für Kleingetier.<br />

36 Wintergemüse im Kochtopf.<br />

Eine leckere Federkohl-Pasta, gebratener Wirz mit verlorenem<br />

Ei oder wie wäre es mit einer Zuckerhut-Rolle? En Guetä.<br />

38 Ruhe kehrt ein in der Notpflegestation<br />

Das Jahr geht zu Ende und die Fledermäuse haben sich in<br />

ihren Winterschlaf zurückgezogen.<br />

Natur erleben<br />

42 Eine Hochebene, die Herzen öffnet<br />

Unendlich die Weite, die Schneeschuhläuferinnen<br />

und -läufer auf Jufplaun erwartet.<br />

46 Waldspaziergang<br />

Gerade im Winter verbringen wir viel Zeit in geschlossenen<br />

Räumen. Dabei kann ein Winterspaziergang bei Frost und<br />

Schnee wunderschön verzaubern.<br />

54 Unberührt<br />

Naturwärts mit Tobias Ryser in viel Neuschnee, perfektes<br />

Licht und unberührte Landschaften ohne menschliche Spuren.<br />

58 Wildes Leben an Peene und Oder<br />

Riesige Naturschutzgebiete und Abenteuerlandschaften voller<br />

Tiere und unberührter Natur im Nordosten Deutschland.<br />

NATURZYT 5


DANKE, DASS SIE NATURZYT<br />

MIT IHREM ABONNEMENT<br />

WEITERHIN UNTERSTÜTZEN!<br />

Jedes Abonnement zählt, jeder Gönner* hilft.<br />

Natur erfahren, erleben und bewahren.<br />

Das ist NATURZYT.<br />

Aus Liebe zur Natur.<br />

Für nur CHF 29.50 für 4 Ausgaben im Jahr<br />

schreibt die NATURZYT nicht nur über<br />

unsere Natur, damit Sie diese näher erfahren<br />

und erleben können, sondern auch, damit Sie<br />

gemeinsam mit uns unsere Natur bewahren<br />

undschützen lernen. Deshalb unterstützt<br />

NATURZYT auch wichtige Naturprojekte<br />

mit einem Teil der Abo-Einnahmen.<br />

Aktuell unsere Fledermäuse.<br />

Mehr dazu auf Seite 38–41.<br />

Das will NATURZYT auch in Zukunft<br />

tun, und zwar zum unver änderten<br />

Abonnementen-Preis. Deshalb<br />

danken wir Ihnen, wenn Sie<br />

NATURZYT weiterhin treu bleiben<br />

und uns als Abonnement oder als<br />

Gönnerin und Gönner unterstützen.<br />

Bleiben Sie uns treu und abonnieren Sie die NATURZYT.<br />

Per Telefon 043 542 72 91, unter www.NATURZYT.ch/abonnieren oder mittels Abo-Talon auf Seite 63.<br />

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Wissenswertes<br />

WISSEN<br />

SIND VÖGEL, DIE IM WINTER HIERBLEIBEN,<br />

VEGETARIER?<br />

Im Winter ist das Nahrungsangebot für Vögel<br />

sehr klein. Und Insekten, welche im Sommer aktiv<br />

umherfliegen oder am Boden kreuchen sind in den<br />

kalten Monaten nicht vorhanden. Und unsere<br />

Futterstationen, welche wir fleissig mit Fettknödel<br />

oder Sonnenblumenkernen, Hanfsamen oder<br />

Rosinen bestücken, deuten auf eine vegetarische<br />

Ernährung hin. Schliesslich sind auch alle Vögel,<br />

die im Winter nicht auf Insekten als Haupt nahrung<br />

verzichten können, längst in den warmen Süden<br />

gezogen.<br />

Die Meisenarten und meisten Finken, aber<br />

auch Drosselvögel wie die Amsel oder das<br />

Rotkehlchen, welche im Sommer ebenfalls von<br />

Insekten leben und ihre Jungen damit füttern,<br />

stellen jetzt im Winter auf vegetarische Nahrung<br />

um. Jetzt sind vor allem die Samen von Bäumen<br />

die wichtigste Nahrungsquelle. Daneben tragen<br />

auch viele Wildkräuter im Winter noch Samen,<br />

welche die Vögel nutzen können.<br />

Aber auch einige Insektenfresser, welche den<br />

Winter hier ausharren, schaffen es mit ihren langen<br />

dünnen Schnäbeln, überwinternde Insekten aus<br />

den Ritzen eines Baumes oder morschen Stämmen<br />

und Ästen herauspicken. Somit ist die Antwort<br />

klar – sie passen sich dem Nahrungsangebot je<br />

nach Saison an. Ein gutes Vorbild für uns Menschen,<br />

oder wer braucht Erdbeeren im Winter?<br />

WIE ÜBERWINTERN EIGENTLICH DIE WILDBIENEN?<br />

Im Frühling, Sommer und Herbst, je nach Art<br />

der Wildbiene, fliegen diese fleissig umher und<br />

sammeln Pollen. Im Gegensatz zu den Honigbienen,<br />

Wespen und Hummeln sind die Wildbienen<br />

Einzelgängerinnen und sterben nach einigen<br />

Tagen. In den Tagen davor haben sie aber fleissig<br />

Pollen und Nektar gesammelt und ihre Nester<br />

mit den Nachkommen in hohlen Pflanzenstängeln,<br />

selbst gegrabenen Erdnestern oder in Totholz<br />

gebaut. Im nächsten Jahr beginnt dann der Kreislauf<br />

von vorne.<br />

Auch das Hummel- und Wespenvolk stirbt<br />

im Herbst zusammen mit seiner Königin.<br />

Nur die Jungköniginnen suchen sich einen gut<br />

ge schützten Platz, an dem sie bis zum nächsten<br />

Jahr überwintern können und in der Winter -<br />

starre verharren. Und wenn diese nicht von<br />

Vögeln oder anderen Insektenfressern gefressen<br />

werden, beginnen sie im Frühjahr mit dem Aufbau<br />

eines neuen Volkes.<br />

Ganz anders die Honigbienen, diese haben<br />

sich grosse Vorräte an Honig und Pollen angelegt.<br />

Und sobald der Winter und mit ihm die Kälte<br />

kommt, ziehen sich die Bienen in einer Wintertraube<br />

zusammen, in deren Mitte, gut geschützt<br />

und gewärmt, die Königin ist. Schliesslich muss<br />

sie überleben.<br />

Text Michael Knaus Foto AdobeStock<br />

NATURZYT 7


Entdeckt & Fair<br />

Nicht nur eine zweite Chance für Leiterplatten<br />

Leiterplatten aus dem Inneren<br />

von Computern, Radios, Fernsehern<br />

oder vielen anderen<br />

Elektrogeräten können zur<br />

Herstellung von sehr originellen und<br />

einzigartigen Produkten verwendet<br />

werden. Kreative Köpfe bei RecyclingArt<br />

haben sich auf solche Produkte spezialisiert<br />

und kreieren unter anderem<br />

Klemmbretter, Büroklammernmagnete,<br />

Magnetblöcke, Notizbuchdeckel sowie<br />

verschiedenen Schmuck wie zum Beispiel<br />

Ohrstecker. Natürlich ist diese<br />

Aufzählung nicht vollständig, denn<br />

es wird auch noch anderes Recyclingmaterial<br />

auf kreative Art und Weise<br />

wieder aufbereitet.<br />

Die Zürcher Stiftung für Gefangenenund<br />

Entlassenenfürsorge (ZSGE) setzt<br />

sich für die Reintegration von Strafentlassenen<br />

ein und betreibt dazu das Atelier<br />

RecyclingArt. In diesem Atelier, mitten<br />

in der Stadt Zürich, erhalten die dort<br />

arbeitenden Menschen eine Tagesstruktur<br />

und Wertschätzung. Eine Auswahl dieser<br />

Produkte ist erhältlich bei fairSCHENKEN<br />

(fairschenken.ch). Zum Beispiel das<br />

Klemmbrett A4 (CHF 18.–), der Büroklammernmagnet<br />

(CHF 10.–) oder die<br />

Ohrringe ( CHF 30.–).<br />

Wir machen Klimaschutz<br />

Seit 30 Jahren setzen sich Solarspar-Mitglieder für die Zukunft ein:<br />

100 Solar-Anlagen sparen in der Schweiz jährlich über<br />

2000 Tonnen CO 2 ein. Mit Ihrer Unterstützung bauen wir weiter.<br />

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Sonnenenergie gewinnen<br />

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Schweizer Schurwoll-Duvet<br />

• warm im Winter / kühl im Sommer<br />

• temperaturregulierend<br />

• feuchtigkeitsausgleichend<br />

Spycher-Handwerk AG<br />

Schaukarderei / Wollparadies<br />

Seit 40 Jahren ist unsere Familie als Wollspezialisten für<br />

Sie am Ball. Wir verarbeiten das wunderbare Naturprodukt<br />

„Schafwolle“ und fertigen Bettdecken in allen Grössen<br />

und für alle Wärmebedürfnisse.<br />

www.kamele.ch<br />

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Besuchen Sie uns direkt im Laden in Huttwil BE und holen Sie sich ihre Bettdecke ab


Ein Nachtvogel aus unbehandeltem Schweizer Eichenholz<br />

Im Schweizer Dialekt bedeutet<br />

«Huuri» eine Eule. Der scheue<br />

Nachtvogel versteckt sich<br />

gerne in den dichten Wäldern.<br />

Wenn sich jemand nähert, meldet<br />

er sich; und du weisst: du bist nicht<br />

alleine. Aus der Klangbox «Huuri»<br />

WALDKLANG ertönen beruhigende<br />

Waldgeräusche, die dich eine Quelle<br />

der Ruhe und Kraft spüren lassen.<br />

Die Waldgeräusche und die schlichte<br />

Form der Eule passen harmonisch<br />

zusammen. Das «Huuri» WALDKLANG<br />

verfügt über einen Bewegungssensor.<br />

Sobald du ca. anderthalb Meter nah<br />

an das Produkt herankommst, ertönen<br />

während ca. fünf Minuten<br />

wohltuende Waldgeräusche, die dich<br />

in eine andere Welt eintauchen<br />

lassen. Das Produkt wird mit einem<br />

Akku betrieben und wird in der<br />

Schweiz in einem kleinen Holzbetrieb<br />

aus unbehandeltem Schweizer Holz<br />

hergestellt. Die Lautstärke kann<br />

eingestellt werden.<br />

Huuri-Waldklang ist für CHF 99.00<br />

im Online-Shop changemaker.ch<br />

und in den Läden in Baden (Badstrasse<br />

27), Basel (Marktgasse 16),<br />

Bern (Spitalgasse 38), Luzern<br />

(Kramgasse 9),<br />

S c h a ffh a u s e n<br />

(Vordergasse 55),<br />

Th u n ( O b e r e<br />

Hauptgasse 35),<br />

Winterthur<br />

(Obertor 33 und<br />

Marktgasse 33)<br />

oder Zürich<br />

(Marktgasse 10 und<br />

Europaallee 43)<br />

erhältlich.<br />

Homöopathie<br />

von OMIDA.<br />

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.


Bastel­Tipp<br />

Hängender<br />

Weihnachtsbaum<br />

10 NATURZYT


So machen wir’s<br />

Es ist bald wieder Weihnachtszeit,<br />

aber nicht alle haben<br />

Platz für einen grossen Weihnachtsbaum,<br />

und viele<br />

möchten nicht, dass ein Baum gefällt<br />

wird, nur um 4 Wochen Spass an einem<br />

Weihnachtsbaum zu haben. Dafür<br />

gibt es eine tolle Lösung. Wir hängen<br />

uns einfach einen Christbaum an<br />

die Wand. Das sieht modern, Shabby<br />

Chic oder weihnachtlich kitschig aus.<br />

Ganz nach eurem Geschmack. Alles,<br />

was Sie dazu brauchen, sind ein paar<br />

Äste und etwas Fantasie.<br />

In diesen Sinne wünschen wir<br />

Ihnen eine lichtvolle Weihnachtszeit<br />

und viele Geschenke unter ihrem<br />

Weihnachtsbaum.<br />

Euer NATURZYT-DIY Team<br />

Virginia Knaus<br />

Text/Fotos Virginia Knaus<br />

Schritt für Schritt<br />

MATERIALLISTE:<br />

• Äste in verschiedenen Längen<br />

• Säge + Gartenschere<br />

(evtl. Unterlage zum Sägen)<br />

• Schnur oder Dekobänder<br />

• Schere<br />

• Weihnachtliche Dekorationsmaterialien<br />

• Heissleimpistole<br />

Schritt 1:<br />

Je nach Höhe des gewünschten<br />

Baumes bis zu 9 Äste zuschneiden.<br />

Je nach Dicke der Äste entweder<br />

mit der Säge oder der Gartenschere<br />

auf gewünschte Länge kürzen.<br />

1x 10 cm , 1x 20 cm, 1x 30 cm,<br />

1x 40 cm, 1x 50 cm, 1x60 cm,<br />

1x 70 cm 1x, 80 cm und 1x 90 cm<br />

Schritt 2:<br />

Die zugeschnittenen Äste nun<br />

mit dem ausgewählten Band in<br />

ca. 10–15 cm Abstand aneinander<br />

binden. Erst eine Seite, danach<br />

die andere Seite, immer von unten<br />

nach oben. Danach die beiden<br />

Schnur enden oben zusammenknüpfen,<br />

damit man den Baum<br />

dann aufhängen kann.<br />

Schritt 3:<br />

Nun könnt ihr den «Rohling» aufhängen<br />

und mit Dekorationsmaterialien<br />

bestücken, welche<br />

ihr mit Heissleim anbringt, um<br />

die Äste wickelt oder dranhängt.<br />

Und wenn ihr beim Dekorieren noch<br />

ein paar grössere Lücken lasst,<br />

könnt ihr sogar noch eure erhaltenen<br />

Weihnachtskarten ganz stilvoll mit<br />

dazuhängen.<br />

NATURZYT 11


Homöopathie für Mensch und Tier<br />

Hamamelis virginiana –<br />

eine verzauberte Haselnuss?<br />

Im Winter ist für die meisten Pflanzen Ruhezeit.<br />

Die virginische Zaubernuss macht es anders: sie blüht im Winter!<br />

Hamamelis virginiana, die<br />

virginische Zaubernuss<br />

oder der Hexenhasel<br />

(engl. witch hazel) ist<br />

keine einheimische Pflanze. Man findet<br />

die Staude in wilder Form im Osten<br />

Olivia Scherrer ist Tierärztin und klassische<br />

Homöopathin für Mensch und Tier.<br />

Sie arbeitet in Zürich und Kloten. Weitere<br />

Informationen auf www.oliviascherrer.ch<br />

oder 076 528 41 81<br />

Nordamerikas und in Ostasien. In<br />

Europa wurde sie erst im 18. Jahrhundert<br />

als Zierpflanze eingeführt.<br />

Seitdem findet man sie hier in vielen<br />

Gärten und Parks und die Menschen<br />

freuen sich im Winter an ihren goldgelben<br />

Blüten, deren Kronblätter fadenförmig<br />

in alle Himmelsrichtungen<br />

schauen. Die Blüten überstehen Fröste<br />

bis –10 °C, bei noch tieferen Temperaturen<br />

rollen sich die Blütenblätter<br />

zusammen und entrollen sich erst<br />

wieder, wenn es wärmer wird. Sehr<br />

auffällig benehmen sich die Früchte<br />

der Zaubernuss, die im darauffolgenden<br />

Sommer reif sind. Die haselnussgrossen<br />

behaarten Kapseln platzen<br />

mit einer solchen Kraft auf, dass ihre<br />

Samen bis zu 15 Meter weit geschleudert<br />

werden. Vielleicht hat die Zaubernuss<br />

deshalb ihren Namen, weil vermutet<br />

wurde, dass da Zauberei mit im Spiel<br />

ist? Eine weitere Erklärung ist, dass<br />

die frühen Siedler in Virginia ihre<br />

Zweige als Wünschelruten zum Auffinden<br />

von Wasser und Edelmetallen<br />

benutzten.<br />

Obwohl Hamamelis eine gewisse<br />

Ähnlichkeit mit unsere r heimischen<br />

Hasel hat, sind die beiden Pflanzen<br />

botanisch nicht miteinander verwandt.<br />

HAMAMELIS IN DER PHYTOTHERAPIE<br />

Mehrere Indianerstämme nutzten<br />

Hamamelis schon als Heilpflanze. Das<br />

Extrakt wurde damals durch Aufkochen<br />

von Zweigen und Ästen gewonnen<br />

und zur Behandlung von Blutungen,<br />

Prellungen und anderen Wunden<br />

eingesetzt. Heute weiss man, dass vor<br />

allem der hohe Gehalt an Gerbstoffen<br />

für die positive Wirkung auf Wunden<br />

verantwortlich ist. Gerbstoffe haben<br />

eine trocknende und zusammenziehende<br />

Wirkung auf das Gewebe und bilden<br />

eine dünne abdichtende Gerbstoff-<br />

12 NATURZYT


Protein-Membran. Da die Inhaltsstoffe<br />

auch abschwellend, blutstillend und<br />

juckreizstillend wirken, wird Hamamelis<br />

heute bei vielen Hautleiden eingesetzt ,<br />

wie z.B. Entzündungen, Hautausschlägen,<br />

Sonnenbrand, Wunden, aber auch Krampfadern<br />

und Hämorrhoiden. Hamamelis<br />

findet man wegen ihrer beruhigenden<br />

Wirkung auf die Haut auch in verschiedensten<br />

Körperpflegeprodukten.<br />

EINFÜHRUNG IN DIE HOMÖOPATHIE<br />

In der Homöopathie denkt man bei<br />

Verletzungen in erster Linie an Arnika.<br />

Aber auch Hamamelis ist ein wichtiges<br />

Mittel bei Verletzungen und Blutungen.<br />

Es wurde schon im Jahre 1850 vom<br />

deutsch-amerikanischen Arzt und<br />

Homöopathen Constantin Hering in<br />

die Homöopathie eingeführt. Er war<br />

Hausarzt der Familie Pond, die mit<br />

einem damals sehr beliebten Präparat,<br />

dem «Pond’s Extract» , reich geworden<br />

war. Die Tochter der Familie, die<br />

Constantin Hering sehr schätzte, verriet<br />

ihm schliesslich das geheime<br />

Rezept: das Extrakt wurde aus dem<br />

Saft der Zaubernusssträucher hergestellt.<br />

Nachdem Hering sich selbst von<br />

der Wirkung dieser Pflanze überzeugt<br />

hatte, begann er , es in seiner homöopathischen<br />

Praxis anzuwenden.<br />

ANWENDUNG IN DER HOMÖOPATHIE<br />

Der Schwerpunkt der Hamamelis-<br />

Wirkung liegt bei den Blutgefässen.<br />

Es hilft venöse Blutungen zu stoppen,<br />

also solche mit eher dunklem Blut.<br />

Wenn nach einer Verletzung, z.B.<br />

einer Zahnextraktion oder Nasenbluten<br />

nach einem Schlag auf die<br />

Nase, Arnika verabreicht wird und<br />

die Blutung trotzdem nicht aufhört,<br />

wird Hamamelis ein gutes Folgemittel<br />

sein. Auch ein blaues Auge oder ein<br />

Blutohr (Othämatom), wie es bei<br />

Hunden sehr häufig vorkommt, sind<br />

Indikationen für den Einsatz von<br />

Hamamelis.<br />

Blutgefässe können aber nicht nur<br />

bluten, sondern sich auch ausweiten.<br />

Dann kommt es zu sogenannten Varizen<br />

oder Krampfadern. Diese kennen viele<br />

Menschen vom Blick auf die eigenen<br />

Beine. Erweiterte Venen können sich<br />

aber auch in vielen anderen Körperteilen<br />

zeigen, z.B. als Hämorrhoiden.<br />

Es gibt in der Homöopathie mehrere<br />

Mittel, die bei Hämorrhoiden eingesetzt<br />

werden, aber wenn diese bluten, sollte<br />

man das Mittel Hamamelis auf jeden<br />

Fall in Betracht ziehen.<br />

Der Einsatz von Hamamelis-Globuli<br />

wird zwar nicht die Krampfadern zum<br />

Verschwinden bringen, kann aber sehr<br />

wohl Begleiterscheinungen wie Spannungsgefühle,<br />

Schwellung, Juckreiz<br />

oder Schmerzen lindern. Oder kann die<br />

Zaubernuss im besten Fall doch alles<br />

wegzaubern?<br />

Text Olivia Scherrer<br />

Fotos Adobe Stock<br />

Die Anwendung der aufgeführten Mittel erfolgt<br />

auf eigene Verantwortung und ersetzt keinen<br />

Arztbesuch. Eine Haftung der Verfasserin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

NATURZYT 13


Der Fuchs lässt sich<br />

ein warmes Winterfell<br />

wachsen.<br />

Überleben<br />

im Winter<br />

Wenn es kalt wird, der Schnee fällt und<br />

die Tage kürzer werden, ziehen wir uns gerne<br />

ins warme Haus zurück. Welche Strategien<br />

haben unsere Wildtiere , um in kalten Nächten<br />

bei Schnee und bei Dauerfrost zu überleben?<br />

Im Winter haben fast alle Wildtiere<br />

das gleiche Problem: Es wird<br />

viel Energie benötigt, um in der<br />

Kälte zu überleben , und gerade<br />

jetzt hat es kaum Futter, welches die<br />

nötige Energie liefern würde. Im Laufe<br />

der Evolution haben die Wildtiere clevere<br />

Strategien entwickelt, um durch die kalte<br />

Jahreszeit zu kommen. Viele Wildtiere<br />

haben sich in ihre Höhlen, Baumstämme<br />

und Nester oder in Keller und Dachböden<br />

verkrochen. Sie verschlafen<br />

nun den Winter oder ruhen sich auch<br />

nur aus. Einige bleiben auch jetzt in<br />

der kalten Jahreszeit aktiv.<br />

AUGEN ZU UND DURCH<br />

Einige Wildtiere, wie der Igel, die Fledermaus<br />

oder das Murmeltier , verschlafen<br />

den Winter. Ganz nach dem Motto «Augen<br />

zu und durch ». Sie sind in der Lage, ihre<br />

Körpertemperatur massiv herabzusenken<br />

und auch den Herzschlag zu verlangsamen.<br />

Sie gehen so zusagen auf «Sparflamme».<br />

So kann der Igel etwa seinen Atem von<br />

normal bis zu 50 -mal in der Minute auf<br />

nur ein- bis zweimal reduzieren. Auch<br />

sein Herzschlag reduziert sich von<br />

200 Schlägen auf gerade mal noch fünf.<br />

Während des Winterschlafs wach t<br />

er nur gelegentlich auf und änder t die<br />

Schlafposition. Nahrung wird während<br />

dieser Zeit keine aufgenommen, deshalb<br />

müssen sie sich im Sommer und Herbst<br />

eine Fettschicht anfressen, von der sie<br />

zehren können. Unnötige Störungen,<br />

wie zum Beispiel durch uns Menschen ,<br />

bedeuten ein en enormen Energieaufwand,<br />

denn sie müssen für jedes Aufwachen<br />

ihre Vitalfunktionen herauffahren, die<br />

Körpertemperatur erhöhen und schneller<br />

atmen. Weil keine Nahrung zur Verfügung<br />

steht, um den Energiebedarf wieder<br />

decken zu können, kann dies ihren Tod<br />

14 NATURZYT


NATURZYT 15<br />

NATUR ERFAHREN


edeuten. Deshalb sollten Igel, Fledermäuse<br />

und Co. beim zufälligen Auffinden<br />

nie gestört werden.<br />

Eichhörnchen verlassen<br />

ihre Kobel nur alle paar<br />

Tage , um zu fressen.<br />

IM WINTER GEH ICH ZUR RUH<br />

Grössere Wildtiere, wie der Dachs, das<br />

Eichhörnchen oder der Braunbär schlafen<br />

nicht so tief wie Igel oder Fledermäuse.<br />

Ihre Körpertemperatur wird nicht so tief<br />

herabgesetzt wie diejenige der Schläfer. Sie<br />

halten nur Winterruhe. Die Tiere wachen<br />

auch öfter auf und gehen dann auf Nahrungssuche,<br />

damit sie für die nächste Ruhephase<br />

gewappnet sind. Dieser Aufwachprozess<br />

und wie lange sie wach sind, hängt<br />

unter anderem auch von den Aussentemperaturen<br />

ab. Gerade Eichhörnchen,<br />

sehen wir bei sehr kalten Wintern weniger<br />

oft, als wenn es etwas mildere sind. Im<br />

Winter suchen sie ihre im Sommer angelegten<br />

und vergrabenen Nüsse wieder auf<br />

oder fressen Pilze, Baumrinden oder an<br />

16 NATURZYT


Die Blaumeise<br />

plustert sich<br />

auf, um sich<br />

warmzuhalten.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Der Luchs auf<br />

Streifgang durch<br />

sein Revier.<br />

Bitte nicht stören, jede<br />

Kraftanstrengung<br />

benötigt unnötige Energie.<br />

NATURZYT 17


Marienkäfer<br />

produzieren eine<br />

Art «Frost schutz ­<br />

mittel», um nicht<br />

zu erfrieren.<br />

Selbst einen sehen, ist eher unwahrscheinlich.<br />

Diese ersetzen ihr leichtes<br />

Sommerfell durch ein dickes Fell als<br />

Kälteschutz.<br />

Aber auch die aktiven Wildtiere<br />

haben jetzt im Winter weniger Nahrung,<br />

die für einen ausgewogenen Energiehaushalt<br />

sorgt. Jede Kraftanstrengung braucht<br />

lebenswichtige Energie. Gerade jetzt im<br />

Winter ist es wichtig, dass Spaziergänger,<br />

Ski-Fahrer etc. auf den Wegen und Pisten<br />

bleiben, damit die Wildtiere den Winter<br />

gut überstehen können.<br />

den Sträuchern verbliebene Früchte. Wird<br />

es sehr kalt, verlassen sie ihre mit gut mit<br />

Laub und Moos ausgepolsterten Kobel,<br />

wie ihre Nester genannt werden, selten.<br />

So halten sie sich warm.<br />

STARR VOR KÄLTE<br />

Die Insekten und kleineren Tiere wie<br />

Frösche ziehen sich bei sinkenden Temperaturen<br />

unter die Erde, in Laubhaufen<br />

oder Holzritzen zurück. Dort verfallen sie<br />

in eine Winterstarre und erwachen erst<br />

wieder, wenn es wärmer wird. Einige<br />

Insekten haben eine Art «Frostschutzmittel»<br />

; damit wird verhindert, dass ihr<br />

Blut und andere Köperflüssigkeiten bei<br />

Minustemperaturen einfrier en . Gerade<br />

wenn es früh kalt geworden ist, sollten<br />

zusammengeführte Laubhaufen nicht<br />

mehr weggeräumt werden, sondern den<br />

Tieren als Winterschlupf gewährt werden.<br />

EIN DICKES FELL<br />

Nicht alle Wildtiere harren den Winter<br />

passiv aus und verschlafen diesen oder<br />

halten ihre Winterruhe. Einigen Tieren<br />

begegnen wir immer wieder in der schönen<br />

Winterlandschaft. Rehe und Hirsche sehen<br />

wir auf Feldern oder an Waldrändern.<br />

Aber auch Füchse, welche unter dem<br />

Schnee den in schmalen Gängen flitzenden<br />

Mäusen auflauern. Auch die Wildkatze<br />

oder der Luchs können mit etwas Glück<br />

an den Schneespuren erkannt werden.<br />

LUFTSCHICHT GEGEN DIE KÄLTE<br />

Viele Singvögel ziehen im Herbst in<br />

den Süden, wo es nicht nur wärmer ist,<br />

sondern auch ein grösseres Futterangebot<br />

gibt. Die Blaumeisen, Spatzen,<br />

Amseln bleiben hier, und um sich<br />

vor der Kälte und Frost zu schützen,<br />

plustern sie sich auf. Dies sieht man<br />

vielfach bei der Blaumeise. Mit diesem<br />

« Aufplustern» entsteht eine isolierende<br />

Luftschicht unter dem Gefieder, welche<br />

das Tier warm hält.<br />

Mit ganz unterschiedlichen und cleveren<br />

Strategien ist das Überleben der Wildtiere<br />

gesichert, sofern sie nicht bewusst<br />

oder unbewusst aus ihrem Winterschlaf<br />

geweckt oder unnötig erschreckt werden.<br />

Denn dies bedeutet ein en massive n Energieverbrauch,<br />

welche n das eine oder andere<br />

Wildtier nicht überlebt.<br />

Text Michael Knaus Fotos AdobeStock<br />

Der Igel hält<br />

Winterschlaf.<br />

18 NATURZYT


Auf Sparen eingestellt<br />

Was für uns aktuell<br />

aufgrund der hohen<br />

Energiepreise gilt,<br />

ist für die Wildtiere<br />

eine überlebenswichtige Strategie,<br />

um die kalte Jahreszeit zu überstehen.<br />

Nicht nur für die passiven Winterschläfer,<br />

sondern vor allem für die<br />

aktiven Wildtiere ist jede Kraftanstrengung<br />

unangenehm und kann<br />

lebensbedrohend sein.<br />

Gerade bei einer längeren Kälteperiode<br />

und aufgrund weniger Nahrung<br />

brauchen die Wildtiere wie Füchse,<br />

Rehe, Hirsche etc. viel Energie , um die<br />

innere Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.<br />

Kann die Körpertemperatur<br />

nicht aufrechterhalten werden, und<br />

unterschreitet diese ein bestimmtes<br />

Niveau, droht der Erfrierungstod.<br />

Damit die Wildtiere den Energieverbrauch<br />

massiv senken können,<br />

bewegen sie sich nur noch wenig. Sie<br />

liegen grössten Teils an geschützten<br />

Stellen und trotzen so der eisigen<br />

Kälte, Schnee und Wind. Mit dieser<br />

Spar strategie können sie ihre wertvollen<br />

Fettreserven schonen.<br />

Freilaufende Hunde, Skifahrer,<br />

welche abseits der markierten Pisten<br />

unterwegs sind, aber auch Wanderer ,<br />

welche viel Lärm machen, können<br />

die Wildtiere stören. Deshalb gilt,<br />

gerade jetzt in der kalten Jahreszeit,<br />

sich ruhig zu verhalten und auf<br />

den markierten Pisten und Wegen<br />

zu bleiben.<br />

Text Michael Knaus Foto AdobeStock<br />

Der Schneehase passt<br />

sich mit dem Winterfell<br />

(im Sommer braun)<br />

an den Schnee an.<br />

Grippe?<br />

Erkältung?<br />

Erkältung?<br />

Pflanzenkraft bei<br />

akuter Bronchitis.<br />

Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie.<br />

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.<br />

www.umckaloabo.ch


Gabys Natur­Tagebuch<br />

Rätselhaftes Treiben<br />

mit Fichtentrieben<br />

Von den Vögeln, die jetzt in den Siedlungen wieder auf Nahrungssuche<br />

sind, und einem rätselhaften Teppich von Fichtentrieben im Wald.<br />

20 NATURZYT


Das Gartenwerkzeug steht längst gereinigt<br />

und «geschmiert» im Schuppen und der<br />

Vorratskeller ist prall gefüllt mit den Ernteschätzen<br />

des vergangenen Sommers. Es<br />

war ein erfolgreiches Jahr für Garten und Landwirtschaft<br />

in unserer Region, so gab es praktisch keine<br />

Spätfröste zu Beginn des Jahres und die Gewitter<br />

brachten uns keine nennenswerten Hagelschläge.<br />

Auch die Trockenheit im Hochsommer konnte uns<br />

nicht allzu viel anhaben, denn ihr war ein äusserst<br />

wüchsiger Frühsommer mit ausreichend Regen vorausgegangen.<br />

Dafür bin ich sehr dankbar, denn das war<br />

leider nicht in allen Teilen des Landes so.<br />

Im Garten überraschen mich nun die stehen gelassenen<br />

Samenstände der Stauden mit stets wechselnder<br />

Garderobe. Einmal tragen sie lustige Schneehüte,<br />

dann wieder zauberhaft schöne Raureifkleider. Es ist<br />

auch die Zeit im Jahr, in der die Vögel auf der Suche<br />

nach Nahrung wieder in die Siedlungen kommen.<br />

So können wir sie aus der warmen Stube heraus beobachten,<br />

wie sie aufgeplustert im verschneiten Geäst<br />

sitzen und Ausschau nach Leckerbissen halten. Da<br />

werden sie bei mir fündig, Stechpalmen- und Eibenbeeren,<br />

liegengelassene Nüsse, fette Würmer unter<br />

dem Laub und Hagebutten stehen zum Angebot.<br />

Manchmal bekommen sie von mir besondere Leckerbissen,<br />

Lageräpfel, die ich im Keller aussortiere. Es sind<br />

vor allem die Amseln, die diese Zugabe besonders<br />

schätzen und sich dann im Frühling dafür wieder mit<br />

ihrem wunderbaren Gesang bedanken.<br />

Auch im Wald sind die Tiere mit der Nahrungssuche<br />

beschäftigt und hinterlassen dabei manchmal sichtbare<br />

Spuren. Sind euch auch schon ganze Teppiche<br />

von Fichtentrieben auf dem Boden aufgefallen? Sie<br />

sehen aus wie abgeschnitten, weshalb Vögel wie Kernbeisser,<br />

Fichtenkreuzschnabel, Meisen oder Eichelhäher<br />

schon mal nicht in Frage kommen. Wären nämlich<br />

sie die «Täter», so sähe die Stelle, an der die Triebe<br />

gekappt wurden, an deren Ende faserig aus. Wer also<br />

vermag sie so sauber abzuschneiden, als hätte er ein<br />

Messerchen dabei? Es sind die Eichhörnchen mit ihren<br />

messerscharfen Zähnen, die dahinterstecken. Aber<br />

warum machen sie das?<br />

Ihr eigentliches Ziel sind die schmackhaften «Innereien»<br />

der männlichen Blütenknospen. Um an sie zu<br />

gelangen, suchen sie zuerst einen jungen Trieb mit<br />

den begehrten Blütenknospen aus, danach schneiden<br />

sie diesen mit ihren Zähnen unterhalb des unteren<br />

Knospenquirls ab. Jetzt suchen sie sich mit der «Beute»<br />

erst mal einen bequemen, festen Sitzplatz auf einem<br />

Zweig. Dort holen sie nun in aller Ruhe mit ihrem<br />

Werkzeug, einem der langen, scharfen Unterkieferzähne,<br />

die Leckerei aus der Knospe heraus. Sind die<br />

flinken Nager fertig damit, lassen sie den Trieb fallen<br />

und schnappen sich den nächsten. Da ein einzelnes<br />

Eichhörnchen täglich sage und schreibe bis zu 600<br />

solche Fichtentriebe abbeissen kann, ist es kein Wunder,<br />

dass diese manchmal richtige Teppiche auf dem<br />

Boden bilden.<br />

Dies alles weiss ich dank der Forschungsanstalt für<br />

Wald, Schnee und Landschaft. Wann immer ich etwas<br />

in der Natur entdecke, das ich nicht kenne, versuche<br />

ich herauszufinden, was es ist, und so wurde ich auch<br />

in diesem Fall fündig und konnte dank dem WSL das<br />

«Eichhörnchen als Triebtäter» überführen.<br />

Wer weiss, vielleicht begegnen auch Sie auf Ihrem<br />

nächsten Waldspaziergang einem solchen Fichtentrieb-<br />

Teppich und können nun mit Ihrem Wissen darüber<br />

punkten.<br />

Ich wünsche Ihnen nun von Herzen wieder<br />

«e gueti (Natur-)Zyt»,<br />

Herzlichst, eure Gaby<br />

Text/Fotos Illustration Gaby Kistler<br />

Gaby Kistler – Naturvermittlerin mit Leib und Seele<br />

Auf ihrer Homepage www.naturtagebuch.ch<br />

und der gleichnamigen<br />

Facebook-Seite zeigt Gaby, was es im<br />

Laufe der Jahreszeiten in Wäldern und<br />

Wiesen vor unserer Haustüre so alles<br />

zu entdecken gibt. Sie lebt am Ricken -<br />

pass, wo sie einen Gemüse-, Obst-,<br />

Beeren- und Heilkräutergarten pflegt.<br />

So findet man auf ihren Seiten auch<br />

Tipps für den Garten, zum Einmachen,<br />

zur Verwertung von Wildfrüchten und<br />

vieles mehr.<br />

NATURZYT 21


Majestätische Eiche im<br />

Herbstgewand mit weit<br />

ausladender Krone.<br />

Ernestines Kräuterapotheke<br />

Eiche – Stärke<br />

und Willenskraft<br />

Die majestätischen und erhabenen Eichen<br />

galten in vielen alten Kulturen als heilige Bäume und<br />

als Sinnbild von Stärke, Mut und Willenskraft.


MÄCHTIGE BAUMPERSÖNLICHKEITEN<br />

Wer kennt sie nicht , diese robusten und<br />

mächtigen Baumgestalten ? Ihre unverwechselbaren<br />

Kennzeichen sind die knorrigen<br />

und weitausladenden Äste, die rau e<br />

und gefurchte Borke, ihre gelappten<br />

Blätter und die Eichelfrüchte, welche in<br />

einem Fruchtbecher wachsen. Durch eine<br />

lange, tiefreichende und kräftige Pfahlwurzel<br />

weist die Eiche eine sehr gute<br />

Sturmfestigkeit auf. Oft erreichen sie mit<br />

ihren Wurzeln den Grundwasserspiegel<br />

und ziehen dadurch Blitze an. Eine<br />

weitere Besonderheit der Eiche ist, dass<br />

das alte Laub so lange festgehalten wird,<br />

bis die neuen Blätter im Frühjahr austreiben.<br />

Bei uns in Mitteleuropa sind vor<br />

allem zwei Arten der Eiche verbreitet:<br />

die Stiel- oder Sommer-Eiche (Quercus<br />

robur) mit ihren kurzgestielten Blättern<br />

und langgestielten Früchten bevorzugt<br />

feuchte Standorte, während die Traubenoder<br />

Winter-Eiche (Quercus petraea)<br />

mit langgestielten Blättern und kurzgestielten<br />

Früchten sich im hügeligen oder<br />

gebirgigen Gelände am wohlsten fühlt.<br />

Beide Arten können viele hundert Jahre<br />

alt und über 40 Meter hoch werden, abhängig<br />

von ihrem Standort. Vereinzelt<br />

gibt es noch Eichen, die 1000 Jahre alt<br />

sind. Eichen wachsen langsam, aber stetig ,<br />

und mit etwa 50 Jahren blühen sie das<br />

erste Mal. Sie reihen sich in die Familie<br />

der Buchengewächse ein. In der Holzverarbeitung<br />

ist Eichenholz aufgrund<br />

seiner ausgeprägten Härte, Dauerhaftigkeit<br />

sowie seiner Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Schädlingen und Wasser<br />

besonders geschätzt.<br />

Spaziert man durch den Herbstwald,<br />

so kann man das Kreischen der Eichelhäher<br />

hören und mit etwas Glück einen<br />

dieser scheuen Waldbewohner erblicken.<br />

Eifrig sammeln sie Eicheln, transportieren<br />

sie und legen im Waldboden ihre Vorratskammern<br />

an. Manchmal finden sie ihre<br />

Verstecke nicht mehr und pflanzen auf<br />

diese Weise an vielen Stellen neue Bäume<br />

aus. Der Eichelhäher ist auch als Gärtner<br />

des Waldes bekannt.<br />

HEILIGER BAUM<br />

Die Eiche hat eine lange geschichtliche<br />

Vergangenheit und galt in vielen alten<br />

Kulturen als heiliger Baum. Bei den<br />

Germanen war sie dem Gewittergott<br />

Donar geweiht. Unter der Donareiche<br />

wurden Gerichtsversammlungen abgehalten<br />

und man traf sich für religiöse<br />

Feiern. Weite Flächen waren damals von<br />

Eichenwäldern bedeckt. Im Zuge der<br />

Christianisierung wurden viele Eichen<br />

bewusst gefällt. An diesen kraftvollen<br />

Plätzen wurden später oft Kapellen oder<br />

Kirchen errichtet. Auch für die Kelten<br />

war die Eiche ein heiliger Baum. Die<br />

keltischen Priester, bekannt als Druiden,<br />

ernteten die Misteln der Eiche mit ihren<br />

goldenen Sicheln. Bei den Römern war sie<br />

der Baum des weisen Jupiter, des Gottes<br />

der Fülle und der reichen Ernte. In vielen<br />

alten Wappen ist die Eiche zu finden.<br />

Aus Eichenlaub wurden Siegerkränze<br />

gewunden.<br />

EICHENRINDE HILFT BEI NÄSSENDEN<br />

EKZEMEN<br />

Die äusserliche Anwendung von Eichenrinden-Tee<br />

ist eines der besten Mittel zur<br />

Behandlung von nässenden Ekzemen.<br />

Auch entzündliche Hauterkrankungen<br />

mit Juckreiz lassen sich damit äusserlich<br />

gut behandeln. Eichenrinde zeichnet sich<br />

aus durch einen hohen Gehalt an Gerbstoffen.<br />

Diese wirken zusammenziehend,<br />

austrocknend und entzündungshemmend.<br />

Ausserdem stillen sie oberflächliche<br />

Blutungen, fördern die Wundheilung und<br />

wirken keimhemmend auf Bakterien und<br />

Viren.<br />

MIT SANFTER STÄRKE IM<br />

LEBENSFLUSS SCHWINGEN<br />

Die Bachblütenessenz «Oak» ist für Menschen,<br />

die mit ihrer Standfestigkeit als<br />

unermüdliche Kämpfer grosse Aufgaben<br />

übernehmen und gewissenhaft ihre<br />

Pflichten erledigen. Dabei kann es sein,<br />

dass sie die natürlichen Grenzen ihrer<br />

eigenen Leistungsfähigkeit nicht respektieren<br />

und unnachgiebig weiterkämpfen.<br />

Warnsignale des Körpers wie Nackenund<br />

Schulterschmerzen, Schlaflosigkeit,<br />

Kopfschmerzen werden nicht beachtet,<br />

sondern sie treiben sich zu unermüdliche m<br />

weiterem Tun an. So kann es sein, dass<br />

sie einen kräftigeren Wink vom Schicksal<br />

als Signal brauchen, um ihr Verhalten<br />

zu ändern. Die Blütenessenz Oak hilft<br />

diesen Menschen , Arbeiten vertrauensvoll<br />

zu delegieren, Lasten abzugeben und<br />

Pflichten zu reduzieren. Sie lernen , kraftvolles<br />

Tun mit spielerischer Freude am<br />

Dasein zu verbinden , und mit Einfühlungsvermögen<br />

wachsen sie zu Mitmenschlichkeit<br />

und sanfter Stärke.<br />

EICHENRINDEN­ABKOCHUNG<br />

IN DER TIERHEILKUNDE<br />

Bei Tieren können infizierte Wunden,<br />

Wundheilungsstörungen und Geschwüre<br />

mit einer Eichenrinden-Abkochung behandelt<br />

werden.<br />

RÄUCHERDUFT FÜR KÖRPER<br />

UND SEELE<br />

Eichenrinde und Eichenlaub verströmen<br />

beim Räuchern einen warmen, holzigen<br />

Duft. Fürsorgliche Schutzkraft durchflutet<br />

die Aura und bringt neue Energien von<br />

Willensstärke und Durchhaltevermögen.<br />

Beim Sammeln der Rinde ist darauf zu<br />

achten, dass keine Bäume verletzt werden.<br />

Daher wird die Rinde von abgestorbenen<br />

und am Waldboden liegenden Ästen abgelöst.<br />

Dies ist zu jeder Jahreszeit möglich.<br />

EICHE IN DER KRÄUTERKÜCHE<br />

Ganz junge, frisch geschlüpfte Eichenblätter<br />

nutzt man als würzige Zutat für<br />

Salate. Die Blätter sind von recht bitterem<br />

Geschmack. Aus den Eichelfrüchten kann<br />

man im Herbst ein nussartig schmeckendes<br />

Mus zubereiten. Man muss sie allerdings<br />

mehrmals kochen, damit die bitter<br />

schmeckenden Stoffe ausgespült werden.<br />

Eichelmus eignet sich zum Verfeinern<br />

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge<br />

mit Ernestine<br />

Ernestine Astecker ist kant. appr. Naturheilpraktikerin<br />

und arbeitet in eigener Gesundheitspraxis<br />

in Fruthwilen, im Thurgau. In<br />

Kräuterkursen und auf Kräuterspaziergängen<br />

gibt sie gerne ihre Begeisterung, ihr Wissen<br />

und ihre Erfahrung über Heilpflanzen weiter.<br />

Nähere Informationen zum Kursangebot<br />

unter www.eastecker.ch oder<br />

Telefon 043 3<strong>22</strong> 86 70.<br />

NATUR ERFAHREN<br />

NATURZYT 23


Der Eichelhäher<br />

sammelt Eicheln,<br />

transportiert sie und<br />

legt im Waldboden<br />

Vorratskammern an.<br />

Manchmal findet er<br />

seine Verstecke nicht<br />

mehr und pflanzt<br />

auf diese Weise<br />

neue Bäume.<br />

vor allem Stärke, ausserdem Eiweiss,<br />

fette Öle und Zucker.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche<br />

Ihnen viel Freude mit den Schätzen der<br />

Natur.<br />

Ihre Ernestine<br />

von Desserts und Gebäck. Aus den<br />

entbitterten und getrockneten Eicheln<br />

wurde früher Eichelmehl hergestellt und<br />

mit Getreidemehl zu Broten gebacken.<br />

WILDER EICHELKAFFEE<br />

Eichelfrüchte dienten früher in Notzeiten<br />

als Kaffee-Ersatz. Und so wird’s<br />

gemacht: Frische Eicheln schälen, in<br />

kleine Stücke schneiden, in einer Pfanne<br />

hellbraun rösten, im Mörser zerstossen<br />

oder in der Kaffeemühle mahlen. Gut<br />

verschlossen in einem Glas aufbewahren.<br />

Zur Zubereitung von Eichelkaffee<br />

nimmt man 1 TL des Pulvers, mit ¼ L<br />

Wasser aufkochen und abseihen. Nach<br />

Wunsch mit einer Prise Kardamom<br />

würzen und mit etwas Kuh- oder<br />

Getreidemilch mischen. Eichelkaffee<br />

stärkt den ganzen Körper, hält gesund<br />

und wird auch bei empfindliche m Magen<br />

gut vertragen. Eichelfrüchte enthalten<br />

Text Ernestine Astecker<br />

Fotos Ernestine Astecker, Adobe Stock<br />

Quellen und weiterführende Literatur<br />

Alber-Klein, C., Dr.med., Hornberger, R.,<br />

Bachblüten und 52 neue Blütenessenzen.<br />

Brendieck-Worm, C., Klarer, F., Stöger, E.,<br />

Heilende Kräuter für Tiere. Brunner, M.,<br />

Baumriesen der Schweiz. Bühring, U., Alles<br />

über Heilpflanzen. Greiner, K., Bäume in<br />

Küche und Heilkunde. Kauderer, R., Handbuch<br />

der heimischen Räucherpflanzen. Storl,<br />

W.D., Unsere fünf heiligen Bäume. Stumpf, U.,<br />

Zingsem, V., Hase, A., Mythische Bäume.<br />

Zuther, S., Die Sprache der Pflanzenwelt.<br />

Eiche in der Kräuterapotheke<br />

EICHENRINDEN­TEE<br />

Medizinisch verwendet wird die Rinde<br />

von jungen Zweigen ohne Borke. Geschnittene<br />

Eichenrinde können Sie in<br />

Drogerien oder Apotheken erwerben.<br />

Äusserliche Anwendung von Eichenrinden-Tee:<br />

1–2 Teelöffel geschnittene<br />

Eichenrinde mit ¼ L kaltem Wasser<br />

übergiessen. Den Ansatz zum Sieden<br />

erhitzen, 5 Minuten lang kochen,<br />

abseihen und lauwarm anwenden.<br />

Zum Gurgeln und Spülen bei Infektionen<br />

im Mund- und Rachenraum<br />

oder Zahnfleischentzündungen, nach<br />

Bedarf mehrmals täglich. Die Gerbstoffe<br />

«härten» die Schleimhäute und<br />

entziehen den Bakterien den Nährboden.<br />

Als Umschlag bei nässenden<br />

Ekzemen und entzündlichen Hauterkrankungen<br />

mit Juckreiz. Mehrmals<br />

täglich, nach Bedarf anwenden.<br />

Nicht anwenden bei trockener Haut,<br />

denn Gerbstoffe trocknen aus!<br />

Für Sitz­ und Fussbäder 500 g Eichenrinde<br />

in 4 L Wasser 15 Minuten kochen,<br />

abseihen und auf körperwarme Temperatur<br />

abkühlen lassen. 2-mal täglich<br />

10–15 Minuten lang anwenden. Als Sitzbad<br />

bei Entzündungen im Genital- und<br />

Analbereich, z.B. Hämorrhoiden, da<br />

Eichenrinden-Sitzbäder die Wundheilung<br />

fördern. Als Fussbad bei Fussschweiss<br />

und begleitendes Mittel<br />

bei Hautpilztherapie (wobei auch die<br />

Ursachen behandelt und behoben<br />

werden müssen).<br />

Hinweis: Die Anwendungsdauer<br />

ist wegen der austrocknenden Wirkung<br />

auf 1 bis 2 Wochen zu begrenzen.<br />

Nicht anwenden bei grossflächigen<br />

Haut ausschlägen.<br />

Innerliche Anwendung als Tee bei<br />

Durchfall: Eichenrinden-Tee wurde<br />

und wird in der Volksmedizin bei<br />

Durchfall eingesetzt. Die Gerbstoffe<br />

in der Eichenrinde wirken zusammenziehend,<br />

sekretions- und keimhemmend<br />

sowie abdichtend auf die Darmschleimhaut.<br />

Anwendung: ½ Teelöffel geschnittene<br />

Eichenrinde mit 1 Tasse kaltem<br />

Wasser ansetzen, zum Sieden bringen<br />

und 5 Minuten lang kochen, abseihen.<br />

Bei Durchfall 2-mal täglich eine Tasse<br />

eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten<br />

trinken. Bei Durchfall ist Folgendes zu<br />

beachten: Der Körper versucht zunächst<br />

selbst Erreger und mögliche Gifte<br />

aus zuscheiden, daher sollte akuter<br />

Durchfall nicht sofort gehemmt werden.<br />

Auf eine ausreichende Flüssigkeitsund<br />

Mineralstoffzufuhr ist zu achten!<br />

Dauern Durchfälle länger als 2–3 Tage<br />

an, ist medizinischer Rat einzuholen.<br />

Chronische Durchfälle sind immer<br />

ärztlich abzuklären!<br />

Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />

keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Ver fas serin<br />

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />

24 NATURZYT


Herstellung Räuchermischung<br />

– Schutzund<br />

Krafträucherung<br />

NATUR ERFAHREN<br />

Gerätschaften: Räucherschale oder<br />

Räucherpfanne. Mit Letzterer ist<br />

es einfacher, mobile Räucherungen<br />

in Haus und Hof durchzuführen.<br />

Räuchersand, Räucherkohle, Räucherzange,<br />

Kupferlöffel.<br />

Zutaten: Je 1 Teil Eichenrinde,<br />

Eichenlaub, Beifusskraut, Wurzeln<br />

der Engelwurz, Pfingstrosenblüten<br />

sowie 2 Teile Weihrauchharz.<br />

Durchführung der Räucherung: Räucherschale etwa zur Hälfte mit<br />

Räuchersand füllen. Räucherkohle anzünden. Es kann einige Minuten<br />

dauern , bis die Räucherkohle vollständig glüht. Erst dann mit einem<br />

Kupferlöffel die Räuchermischung auf die Kohle geben. Nach dem<br />

Räuchern ausgiebig den Raum lüften.<br />

Herstellung: Alle Bestandteile mischen<br />

und im Mörser zerkleinern. Sie können<br />

eine grössere Menge der Mischung<br />

herstellen und den Rest für spätere<br />

Räucherungen in einem Glasgefäss gut<br />

verschlossen aufbewahren.<br />

Die Räucherung eignet sich besonders , um Schutzräume aufzubauen,<br />

sei es für sich selber oder in einer Gruppe. Belastende Energien werden<br />

dadurch ferngehalten. Der Räucherduft wirkt wärmend und entspannend<br />

auf den ganzen Organismus. Er hilft , unserer inneren Kraft zu vertrauen<br />

und die eigene machtvolle Stärke aus dem Herzen anzunehmen.<br />

NATURZYT 25


Tierisch gute Interviews<br />

Interview mit Horte<br />

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />

26 NATURZYT


nssse Hornisse<br />

Eine spannende Idee – sähen wir das ganze<br />

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />

sie uns alles zu sagen hätten. Naturzyt<br />

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />

aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />

wir sie einfach fragen könnten.<br />

Es summt und brummt bis in den Oktober hinein.<br />

Stachelbewehrt in Schwarz und Gelb gewandet,<br />

fliegen die grossen Insekten auf Beutefang umher.<br />

Vielen Menschen machen diese Tiere Angst, heisst es<br />

doch drei ihrer Stiche könnten einen Menschen töten,<br />

sieben davon gar ein Pferd. Sie sind jedoch weder<br />

angriffslustig noch so gefährlich, wie man es ihnen<br />

nachsagt – unsere wundervollen Hornissen.<br />

Als ich die Fliedersträucher in unserem Redaktionsgarten<br />

zurückgeschnitten habe, fiel mir auf,<br />

dass da plötzlich einige Hornissen angeflogen kamen,<br />

um sich am Saft der durch den Schnitt verletzten<br />

Pflanze zu laben. Das gab mir die Gelegenheit, diese<br />

schönen und doch respekteinflössenden Insekten der<br />

Familie der sozialen Faltenwespen aus nächster Nähe,<br />

sozusagen Auge in Auge, zu beobachten und eine der<br />

Damen um ein Gespräch zu bitten. Also setzte ich<br />

mich ruhig unter den Fliederbusch und harrte der<br />

Dinge, die ich da beobachten und erfahren würde.<br />

GUTEN TAG, LIEBE HORNISSEN, ICH WOLLTE<br />

EUCH NICHT ERSCHRECKEN, ICH SITZE NUR<br />

GANZ RUHIG HIER UND SCHAUE EUCH ZU,<br />

WENN ES FÜR EUCH ALLE OK IST.<br />

Dasssss geht in Ordnung, ssssolange du wirklich<br />

nur zuschaussst und unssss nichtsssss tust.<br />

DAS WERDE ICH GANZ BESTIMMT NICHT, ICH<br />

FINDE EUCH NÄMLICH ÜBERAUS SPANNENDE<br />

WESEN UND WÜRDE MICH SOGAR ÜBER EIN<br />

KURZES GESPRÄCH MIT EINEM VON EUCH<br />

FREUEN. AUSSERDEM GEHÖRT IHR ZU EINER<br />

BESONDERS GESCHÜTZTEN ART.<br />

Isssst dassss ssso? Wieso geschützt?<br />

LEIDER GEHÖRT IHR ZU EINER VOM AUSSTERBEN<br />

BEDROHTEN ART, WESHALB MAN EURE NESTER<br />

NICHT EINFACH KAPUTTHAUEN DARF ODER EINEN<br />

EURER ART EINFACH ERSCHLAGEN SOLLTE.<br />

WENN IHR EIN NEST BAUT, WO ES UNSER<br />

GEMEINSAMES LEBEN UNMÖGLICH MACHT,<br />

WIRD EIN SPEZIALIST GERUFEN, DER DANN<br />

EUER NEST AN EINEN FÜR BEIDE SEITEN<br />

ANGENEHMEREN PLATZ VERSETZT.<br />

Dassss haben wir nicht gewussst. Dasssss ist ganz<br />

toll. Bissst du eine solche Spezialissstin?<br />

NEIN, DAS BIN ICH NICHT. ICH SCHREIBE FÜR<br />

EIN NATURMAGAZIN KLEINE INTERVIEWS<br />

MIT VERSCHIEDENEN TIEREN, UM DIESE DEN<br />

MENSCHEN ALS DIE PERSÖNLICHKEITEN, DIE<br />

SIE SIND, NÄHERZUBRINGEN UND UM MEHR<br />

VERSTÄNDNIS FÜR EINANDER ZU FÖRDERN.<br />

HÄTTE VIELLEICHT EINE DER DAMEN EIN<br />

BISSCHEN ZEIT FÜR EIN KLEINES GESPRÄCH<br />

MIT MIR?<br />

Dassss klingt spannend. Und die Menschen glauben<br />

dir, dassss du mit Tieren sprechen kannssst? Die<br />

denken bestimmt, du hassst einen Vogel. Aber egal,<br />

ich werde dir ein bisssschen meiner Zeit schenken.<br />

Viel habe ich allerdingssss nicht.<br />

DAS IST SEHR NETT VON DIR. ICH BIN GINI,<br />

UND WIE HEISST DU?<br />

Freut mich Gini, ich bin Hortenssse Hornisse.<br />

Was soll ich dir denn erzählen?<br />

OH, MICH INTERESSIERT GRUNDSÄTZLICH<br />

ALLES. WO LEBT IHR, UND WIE FUNKTIONIERT<br />

EUER ZUSAMMENLEBEN? WIE ALT WERDET IHR?<br />

WIE IST DAS MIT DEN KÖNIGINNEN UND DEN<br />

DROHNEN? WAS ESST IHR? ETC.<br />

Du willssst aber viel wissssen. Ich weisss gar nicht, wo<br />

ich da anfangen soll und ob ich dafür genug Zeit habe.<br />

MACHT NICHTS, FANG EINFACH AM ANFANG<br />

AN. VIELLEICHT, WIE SO EIN HORNISSENNEST<br />

ENTSTEHT.<br />

OK. Alssso unsere Königin hat im Frühjahr, sssso<br />

Anfang Mai, alssss sie aus dem Winterschlaf erwacht<br />

isssst, durch Erkundungssssflüge nach einem geeigneten<br />

Nisssstplatz gesucht. Ssssie wurde letzten Herbssssst<br />

geboren und hat im Holz desss morschen Apfelbaumessss<br />

hinten bei der Wiese überwintert. Ssssie<br />

hat ihren Hunger am Sssaft blutender Bäume und<br />

den ersssten Beuteinsekten gestillt. Als ssssie dann<br />

den geeigneten Platz für unsssser Nest gefunden hat,<br />

NATUR BEWAHREN<br />

NATURZYT 27


hat sssie dort einen kleinen Stiel aus selbst gefertigtem<br />

Baumaterial an die Decke der Nissssthöhle geheftet<br />

und anschliesssssend an desssssen Ende die ersten<br />

sechsssseckigen Wabenzellen geformt. Diesessss<br />

Baumaterial besteht aussss zerkautem Totholz und<br />

pro Tag kann ssssie etwa 1,6 Waben anfertigen. An<br />

diese erssssten Zellen hat sssie dann 40–50 weitere<br />

angebaut und jede mit einem Ei belegt. Nach 12–18<br />

Tagen entstehen darausss dann Larven, welche sich<br />

über ein Puppenstadium zu Hornissssen entwickeln.<br />

Esss dauert ca. 30–50 Tage , bissss die ersten Hornissssen<br />

ausfliegen und die Königin dann im Nesssst<br />

bleiben kann, um den Staat zu vergrössssern. Um<br />

die Nahrungssssuche und die Aufzucht der Larven<br />

kümmern wir unsss dann.<br />

Im Gespräch mit NATURZYT<br />

Hortenssse ist eine ca. 10 Tage alte Arbeiterin. Sie ist stolz , dem<br />

Stamm zu dienen , und eine begnadete Insektenfängerin. Sie mag<br />

am liebsten den Saft von Flieder und wohnt nicht weit weg von<br />

unserem Redaktionsgarten.<br />

ICH HABE VON NICHT ALLZU LANGER ZEIT EIN<br />

HORNISSENNEST IN EINEM HOHLEN BAUM GE­<br />

SEHEN. WAR ECHT FASZINIEREND. DER GESAMTE<br />

SPALT IM BAUM WAR ZUGEMAUERT , BIS AUF<br />

EIN LOCH, WELCHES ZUM EIN­ UND AUSFLIEGEN<br />

DIENTE. ES HAT SICHERLICH LÄNGERE ZEIT<br />

GEDAUERT, UM DIESES NEST ZU BAUEN. VIEL­<br />

LEICHT WIRD ES JA IMMER WIEDER VERWENDET,<br />

DA DER PLATZ SO TOLL IST. DAS WAR SEHR<br />

GROSS, IST EURES AUCH SO GROSS?<br />

Hornisssen nisssten nie zweimal im ssselben Nessst.<br />

Die neuen Königinnen ssssuchen immer einen neuen<br />

Platz für den Nesssstbau. Aussserdem , wasss verstehst<br />

du unter grossss? So ein Hornisssennest wird im<br />

Sssseptember schon mal gut 600 Waben grosssss sein,<br />

das isssst normal. Unseresss hat etwa sechs durch<br />

mehrere Trägersssäulen verbundene Wabenteller,<br />

die wir durch eine Nessssthülle mit Luftkammern<br />

geschützt haben. Dasssss isoliert und schützt unsere<br />

Larven. Ssssie mögen am liebssssten eine Temperatur<br />

um 26 Grad. Fallssss es mal zu heisss wird, fächeln<br />

wir mit unsssseren Flügeln kühle Luft hinein , und<br />

wir bringen auch Wassssser zum Kühlen mit.<br />

WOW, DAS KANN JA DANN SCHON MAL GUTE<br />

60 ZENTIMETER LANG WERDEN. DA MUSS ES<br />

DANN SCHON ZÜNFTIG BRUMMEN DRINNEN.<br />

BEKOMMT IHR DENN DA KEIN PLATZPROBLEM?<br />

UND WO FINDET IHR DENN DA GEEIGNETE<br />

NISTPLÄTZE? SO VIELE HOHLE BÄUME GIBT’S IN<br />

DER GEGEND AUCH NICHT, UND WENN IHR DIE<br />

ALTEN NESTER NICHT MEHR BENUTZT, WIRD<br />

DIE SUCHE AUCH NICHT EINFACHER.<br />

Dasss issst in der Tat manchmal ein Problem. Esssss<br />

gibt Hornissssenstämme , welche in Storenkässsssten,<br />

auf Dachböden, in alten Schuppen oder an Holzfassssaden<br />

ihre Nessster bauen, weil esss einfach keine<br />

geeigneten natürlichen Nissstplätze gibt. Sssofern die<br />

Menschen unsss dort tolerieren , ssssind dassss<br />

eigentlich keine schlechten Plätze, zumindessst hat<br />

es dort genügend Platz. Unsere Königin hat dassss<br />

Nesssst in einem Vogelnisssstkass sten gegründet.<br />

Dessshalb musssten wir zwisssschenzeitlich eine<br />

Filiale bilden und umziehen, weil der Platz zwar gut<br />

gelegen aber einfach zu klein war.<br />

WAS HEISST UMGEZOGEN? HABT IHR DIE<br />

WABEN GEZÜGELT ODER DIE LARVEN, ODER<br />

WIE SOLL ICH MIR DAS VORSTELLEN?<br />

Wir musssten nochmalsss nach einem geeigneten<br />

Platz ssssuchen und dort nochmalssss ein Nessst<br />

gründen. Dann mussste die Königin umziehen und<br />

wir durften dafür 2 Nessster betreuen , bisss das alte<br />

dann ausgesssstorben war. War ne ziemliche Plackerei.<br />

TUT MIR LEID, DASS IHR SO VIEL ARBEIT<br />

HATTET, ABER IHR SEID JA EIN SEHR GROSSER<br />

STAMM MIT SICHERLICH VIELEN ARBEITERIN­<br />

NEN. HAT DIE BETREUUNG DER BEIDEN PLÄTZE<br />

LANGE GEDAUERT?<br />

Nein, da wir nur eine Lebenssserwartung von ca.<br />

20 Tagen haben, ssssind wir in der Regel nie mehr<br />

alssss zirka 200 Arbeiterinnen , die Futter für den<br />

Nachwuchssss und die Königin bringen. Dasss ist<br />

auch der Grund , wessshalb dassss alte Nessst ssssehr<br />

schnell leer war , ssssobald alle geschlüpft waren.<br />

ICH SEHE EUCH AM HOLZ MEINES FLIEDER­<br />

STRAUCHES KAUEN, SAMMELT IHR DA HOLZ FÜR<br />

DEN NESTBAU ODER WAS MACHT IHR DA?<br />

Wir ernten den Sssssaft. Damit ernähren wir unssss.<br />

Wir mögen den Flieder- und den Eschenssssaft sehr<br />

28 NATURZYT


gerne. Desssshalb ernten wir an kleinen Wunden der<br />

Ässsste den Ssssaft.<br />

DANN MÖGT IHR WIE WESPEN ALLES SÜSSE?<br />

ICH SEHE ABER EIGENTLICH NUR SEHR SELTEN<br />

EINE HORNISSE UM EINEN KAFFEETISCH<br />

FLIEGEN.<br />

Wir mögen grundssssätzlich keine Menschennahrung.<br />

Unssss interessssiert weder euer Eissss noch<br />

eure Cola. Wir interesssieren unsss eher für die<br />

Wesssspe, welche diessse Nahrung anzieht. Wir<br />

ernähren unssss von Säften der Bäume und unsssere<br />

Larven füttern wir mit anderen Insssekten. Dessshalb<br />

mögen unsss manche Imker nicht ssso gerne.<br />

Weil wir auch Bienen alssss Beute ansssehen.<br />

WIE IST DAS, HABT IHR DENN IN DER INSEKTEN­<br />

WELT AUCH FEINDE WIE DIE BIENEN? UND<br />

WELCHE FEINDE HABT IHR NOCH?<br />

Nein, dank unsssserer Grössse haben wir keine<br />

Feinde und so eine «Kukuckssss»Hornisssse, welche<br />

unssssere Königin verdrängt und an ihrer Stelle<br />

herrscht, gibt esss meinesss Wisssensss in Europa<br />

auch nicht. Dassss Einzige, wasss uns passieren kann,<br />

issst, dasss wir zu nahe bei einem anderen Stamm<br />

sssind und wir unssss gegenseitig schädigen, weil wir<br />

unssss zu vertreiben versuchen. Fallsss essss einer<br />

Spitzmaussss gelingen ssssollte, in unsssser Nest<br />

einzudringen, wäre dasss viel gefährlicher. Ssssie<br />

könnte dann nämlich innert kürzesssster Zeit den<br />

gesssamten Stamm aussslöschen. Vögel sssind nicht<br />

sssso schlimm. Ssssie erwischen immer nur einzelne<br />

Hornissssen.<br />

DIE MENSCHEN HABEN EIN SPRICHWORT, DASS<br />

SIEBEN EURER STICHE EIN PFERD UND DREI<br />

STICHE EINEN MENSCHEN TÖTEN KÖNNEN.<br />

VIELE VON UNS FÜRCHTEN SICH DESHALB VOR<br />

EUCH. WIE IST DAS NUN IN WAHRHEIT?<br />

Dassss issssst der grössste Blödssssinn, den ich in<br />

meinem kurzen Leben je gehört habe. Unsssere<br />

Stiche sssind vielleicht etwas schmerzhafter als die<br />

der gemeinen Wesssspe. Dassss isssst aber nur, weil<br />

unsssser Stachel grössssser ist und in unsssserem<br />

Hornisssssengift ein Stoff namenssss Acetylcholin<br />

issst, welcher schmerzversssstärkend wirkt. Ansssonsten<br />

issst unssser Gift ssssogar schwächer alssss<br />

dasss der Bienen und Wessspen. Für Allergiker<br />

jedoch issst jeder Stich ein Problem, egal von<br />

welchem Inssssekt. Ausssserdem sssind wir überhaupt<br />

nicht aggressssiv wie Wessspen. Wenn immer<br />

möglich fliehen wir und gehen jeglichem Kontakt<br />

aussss dem Weg, aussser man quetscht unssss<br />

versehentlich. Dann würdet ihr ja wohl auch<br />

ssstechen. Wenn ihr unsss in Ruhe lassst, euch ruhig<br />

verhaltet und euch unssserem Nessst nicht nähert,<br />

können wir problemlossss zusssammenleben. Dasss<br />

hat sssogar noch den Vorteil, dasss wir euch die<br />

lässstigen Wessspen vom Hals halten.<br />

DAS STIMMT, ICH MUSS SAGEN, ICH SITZE<br />

WIRKLICH SCHON FAST EINE HALBE STUNDE<br />

UNTER DEM FLIEDERSTRAUCH UND SEHE<br />

EUCH BEIM SAFTSAMMELN ZU. DER ABSTAND<br />

ZWISCHEN UNS IST NUR EINE HANDBREITE UND<br />

DU BIST TOTAL FRIEDLICH. VON MIR AUS DÜRFT<br />

IHR JEDERZEIT ZUM SAMMELN HERKOMMEN.<br />

PASST EINFACH AUF DEN FRECHEN REDAKTIONS­<br />

KATER AUF. DER HAT UNS NACHTS SCHON MAL<br />

EINE HORNISSE INS HAUS GEBRACHT. WO ER<br />

DIE HERHATTE, WISSEN WIR AUCH NICHT.<br />

Dassss kann ich dir sssagen. Wir schlafen nachtssss<br />

nicht, höchssstens etwa 1 Stunde morgensss. Wir<br />

sssind alssso auch nachtsss aktiv und fliegen umher.<br />

Schliessslich gibt es auch nachtssss Beute bei den<br />

vielen Lichtern, die ihr überall brennen lassssst.<br />

OH TATSÄCHLICH, DAS HÄTTE ICH NICHT<br />

GEDACHT. ICH GLAUBTE, IHR WÜRDET EUCH<br />

NACHTS IN EUER NEST ZURÜCKZIEHEN UND<br />

DORT BIS ZUM MORGEN SCHLAFEN, WIE DIE<br />

BIENEN. NA, DANN SEID IHR JA VIEL FLEISSIGER<br />

ALS DIESE. BALD IST SEPTEMBER. WAS PASSIERT<br />

DENN MIT EUREM STAMM IM HERBST UND<br />

WINTER?<br />

Diesssse Zeit issst die Zeit, in der unssssere Königin<br />

anfängt, Drohnen und Jungköniginnen zu legen,<br />

damit unsssere Art auch nächssstes Jahr nicht<br />

aussstirbt. Die Drohnen begatten dann die bis zu<br />

200 Königinnen, und gegen Ende November isssst<br />

dann der gessssamte Stamm inklusssive Drohnen<br />

und unsssserer Königin ausgestorben. Ssssie hat<br />

dann fassst 1 Jahr lang gelebt. Die jungen Königinnen<br />

ssssuchen sssssich dann einzeln einen Platz zum<br />

Überwintern, meissst in sssselbst genagten Hohlräumen<br />

in Totholz. Und dann beginnt im nächsssten<br />

Frühjahr der Zyklussss von Neuem.<br />

DAS WAR WIRKLICH SEHR INTERESSANT.<br />

VIELEN DANK HORTENSSSE, DASS DU DIR DIE<br />

ZEIT GENOMMEN HAST, MIT MIR ZU SPRECHEN.<br />

ICH WILL DICH JETZT NICHT LÄNGER AUFHAL­<br />

TEN. ICH WÜNSCHE DIR UND DEINEM STAMM<br />

ALLES GUTE.<br />

Dassss issst gerne geschehen. Esss hat mich gefreut,<br />

wenn ich euch vielleicht etwassss von eurer<br />

Angsssst nehmen konnte. Allesssss Gute, und ich<br />

komme besssstimmt nochmalsss vorbei, um Ssssaft<br />

zu holen.<br />

Text, Foto, Illustration Virginia Knaus<br />

NATUR BEWAHREN<br />

NATURZYT 29


Natur im Garten<br />

Rosettenpflanzen<br />

Winterschmuck und Lebensraum! Zierende Bodenbedeckung<br />

während der kalten Jahreszeit und schützender Unterschlupf<br />

für Kleingetier.<br />

30 NATURZYT


Spross und beglücken uns mit einem<br />

meist imposanten Blütenspektakel. In<br />

der Botanik unterscheidet man zwischen<br />

Halb-und Ganzrosettenpflanzen. Die<br />

«Ganze» Rosette trägt keine Stängelblätter,<br />

wo hingegen die «Halbe» wenig<br />

bis reich beblättert ist.<br />

Grundständige Rosetten kommen<br />

in mannigfaltiger Farbenund<br />

Formenpracht daher.<br />

Die einen besitzen eine wollige<br />

oder flaumige Blattstruktur, andere sind<br />

geschlitzt oder mit wehrhaften Dornen<br />

besetzt , und dann wären da noch jene<br />

spektakuläre n Geschöpfe, welche alle<br />

diese Merkmale miteinander vereinen.<br />

WAS SIND ROSETTENPFLANZEN!?<br />

Blattrosetten kommen vorwiegend im<br />

mediterranen Raum oder im Hochgebirge<br />

vor. Durch ihr grundständiges<br />

Die Elfenbeindistel<br />

(Ptilostemon afer) glänzt<br />

in erster Linie mit<br />

ihrer aparten Rosette.<br />

Blattkleid sind sie in der Lage , die höhere<br />

Wärme in Bodennähe für die Assimilation<br />

(Stoffwechsel) zu nutzen. Die meisten<br />

Arten besitzen einen ein- bis zweijährigen<br />

Lebenszyklus und sterben nach<br />

der ersten Blüte ab. Dabei handelt sich<br />

um Pionierarten welche gerne Ruderalflächen<br />

jeglichster Art, d.h. gestörte<br />

Flächen mit offenem Boden , besiedeln.<br />

Mit ihren Blättern überdauern sie vom<br />

Winter bis zum Frühjahr und ziehen<br />

dementsprechend nicht ein. Sobald es<br />

wärmer wird, beginnen sie mit dem<br />

generativen Wachstum, strecken ihren<br />

EIN ÖKOLOGISCHES WUNDER<br />

Rosettenpflanzen sind nicht nur nett<br />

zu beäugen, des Weiteren bieten sie aufgrund<br />

ihrer bodennahen, den Winter<br />

überdauernden und oft starkwüchsigen<br />

Gestalt Insekten, Spinnentieren, Asseln<br />

und vielen Mikroorganismen Lebensraum<br />

und Schutz. Ums Herz der Rosette<br />

tummelt sich in den meisten Fällen<br />

vielerlei Kleingetier, insbesondere Wanzen,<br />

Spinnen und Käfer fühlen sich geborgen.<br />

Bei sehr üppigen Exemplaren überwintern<br />

oder rasten auch mal Erdkröten<br />

(Bufo bufo), Grasfrösche (Rana temporaria)<br />

und Bergmolche (Ichthyosaura alpestris).<br />

Rosettenpflanzen sind daher in einem<br />

naturnahen und strukturreichen Garten<br />

ein Muss!<br />

Diese Alleskönner besitzen zudem<br />

bodenschützende und -belebende Eigenschaften.<br />

Während trockene r Zeiten<br />

halten sie den Boden feucht und das<br />

Bodenleben intakt, schützen die oberen<br />

Schichten vor Erosion durch Frost,<br />

Wind, Starkregen und Umweltgiften.<br />

Die perfekte Gründüngung.<br />

Da sie meist eine tiefreichende Wurzel<br />

treiben, ziehen Rosettenpflanzen Wasser<br />

aus unteren Erdschichten nach oben und<br />

machen dieses für die höher gelegene<br />

Vegetation verfügbar. Diese Eigenschaft<br />

macht Arten mit einer Blattrosette<br />

und tiefen Wurzel n im Übrigen für die<br />

Zukunft interessant. Ausserdem lockern<br />

sie die Bodenstruktur.<br />

Nach der auffälligen Blattrosette<br />

folgt normalerweise ein bei Insekten<br />

beliebter Blütenflor. Disteln (Cirsium,<br />

Carduus und Onopordum, z.B. Ptilostemon),<br />

Königskerzen (Verbascum),<br />

Natternköpfe (Echium), Nachtkerzen<br />

(Oenothera), Fingerhüte (Digitalis) und<br />

Schuppenköpfe (Cephalaria) bieten<br />

während der Blütezeit ein reiches Buffet.<br />

Davon profitieren auch viele spezialisierte<br />

Insektenarten.<br />

Die reifen Samenstände werden von<br />

diversen Sperlingsvögeln wie z.B. dem<br />

prächtig gefärbten Stieglitz (Carduelis<br />

NATUR BEWAHREN<br />

NATURZYT 31


carduelis) dankbar abgeerntet. Obendrein<br />

nützen verschiedene Insektenarten<br />

die Pflanzenstängel als Kinderstube.<br />

In Anbetracht der flaumigen oder<br />

wolligen Blattstruktur , welche einige<br />

der «rosettigen» Artenbesitzen, kommt<br />

die Garten-Wollbiene (Anthidium<br />

manicatum) bei Königskerzen wie der<br />

Seidigen Königskerze (Verbascum<br />

bombyciferum «Polarsommer») und<br />

der Gewöhnlichen Eselsdistel (Onopordum<br />

acanthium) auf ihre Kosten.<br />

Denn sie bevorzugt Pflanzenhaare , um<br />

ihr Nest auszupolstern.<br />

VERWENDUNG IM GARTEN<br />

Arten wie die Kandelaber-Königskerze<br />

(Verbascum olympicum) und die<br />

Wollkopf-Kratzdistel (Cirsium eriophorum)<br />

sind wahrlich keine Kandidaten<br />

für Balkongärten mit überschaubarer<br />

Grösse. Rosettenpflanzen , welche<br />

normalerweise eine stattliche Dimension<br />

erreichen , sind allerdings Überlebenskünstler<br />

, was die Gegebenheiten betrifft ,<br />

und passen sich dementsprechend an.<br />

Man sieht sie z.B. auch gerne mal in<br />

Fugen im urbanen Raum wachsen. Ihr<br />

volles Potenzial entfalten sie jedoch nur<br />

unter guten Bedingungen. Nickende<br />

Der Boissiers Natternkopf<br />

(Echium boissieri) ist<br />

eine echte Augenweide<br />

im Rosettenstadium.<br />

Distel (Carduus nutans), Schlitzblatt-<br />

Karde (Dipsacus laciniatus), Roter<br />

Fingerhut (Digitalis purpurea), Färberwaid<br />

(Isatis tinctoria), Illyrische<br />

Eselsdistel (Onopordum illyricum) und<br />

Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis<br />

matronalis) benötigen Raum und<br />

bevorzugen nährstoffreiche, tiefgründige<br />

und sonnige oder halbschattige Standorte.<br />

Für die Topfkultur auf Terrasse oder<br />

Balkon eignen sich z.B. Flachblatt-<br />

Mannstreu (Eryngium planum), Wiesen-<br />

Salbei (Salvia pratensis), Schwarze<br />

Königskerze (Verbascum nigrum),<br />

Eine dichte Gesellschaft<br />

von Rosettenpflanzen.<br />

Direktsaat und Pflanzung<br />

im Juli 20<strong>22</strong>.<br />

Naturnaher Garten und Natur<br />

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NATUR BEWAHREN<br />

Die Wilde Artischocke (Cynara cardunculus)<br />

bildet eine wintergrüne Halbrosette.<br />

Hier im schönen Kontrast zum<br />

Färberwaid (Isatis tinctoria).<br />

Gewöhnliche Golddistel (Carlina vulgaris),<br />

Echte Schlüsselblume (Primula veris) , die<br />

eine Ganzrosettenpflanze ist , und Russischer<br />

Natternkopf (Echium russicum).<br />

Da die Mehrheit der Rosettenpflanzen<br />

zweijährig ist, empfiehlt es sich , noch<br />

während de r Sommermonate oder im<br />

Frühherbst Jungpflanzen zu setzen oder<br />

direkt anzusäen. So reicht ihnen die<br />

noch vorhandene Vegetationsperiode ,<br />

um eine stattliche Rosette auszubilden<br />

und im kommenden Sommer mit einer<br />

überzeugenden Blüte zu glänzen.<br />

Wenn im Garten oder auf dem Balkon<br />

bereits samentragende Exemplare vorhanden<br />

sind, sollte im Radius der<br />

Pflanzen für offenen Boden gesorgt<br />

werden.<br />

Rosettenpflanzen sorgen optisch<br />

das ganze Jahr über für bereichernde<br />

Akzente und harmonieren mit horstigen,<br />

kriechenden, niederliegenden, ausläuferbildenden<br />

und besonders aufrechten<br />

filigranen Wuchsformen. Aus meiner<br />

Sicht wirkt ihre Gestalt ausgesprochen<br />

stimmig , wenn diverse rosettenbildende<br />

Arten dicht beieinander stehen. Die<br />

unterschiedlichen Texturen und Formen<br />

werten sich gegenseitig auf. Im Zusammenspiel<br />

mit höheren Gräsern, verspielten<br />

und eher filigranen Details sind sie<br />

jedoch auch ein Augenschmaus.<br />

Ich habe die wunderschöne Vielfalt<br />

an Blattrosetten als fühlbare Verlängerung<br />

der Vegetationsperiode und trostspendendes<br />

Grün während de r kalten<br />

und dunkeln Wintertage für mich entdeckt.<br />

Sie wärmen das Herz mit Vorfreude<br />

auf die kommende Saison.<br />

Text Sebastian Wagener<br />

Fotos Sebastian Wagener, Noel Weiss<br />

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VERBASCUM OLYMPICUM<br />

gelb Blütezeit: Juni–August Höhe: 150–<strong>22</strong>0 cm mehrjährig<br />

Standort: Ruderal, Beet, sonniger Gehölzrand, sonnig, trocken–frisch,<br />

nährstoffreich–mässig nährstoffarm Partner: Ruthenische Kugeldistel<br />

(Echinops ritro), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense),<br />

Wilde Möhre (Daucus carota)<br />

NICKENDE DISTEL –<br />

CARDUUS NUTANS<br />

purpur Blütezeit: Juni–August Höhe: 80–180 cm zweijährig<br />

Standort: Ruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, sonnig,<br />

trocken–frisch, nährstoffreich–nährstoffarm<br />

Partner: Heil-Wurz (Seseli libanotis), Färber-Hundskamille<br />

(Anthemis tinctoria), Wander-Bibernelle (Pimpinella peregrina)<br />

VERZWEIGTE ESELSDISTEL –<br />

ONOPORDUM BRACTEATUM<br />

purpur Blütezeit: Juni–August Höhe: 150–<strong>22</strong>0 cm zweijährig<br />

Standort: Ruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, sonnig,<br />

trocken–frisch, eher nährstoffreich–nährstoffarm Partner:<br />

Liebstöckel (Levisticum officinale) Hanfblättriger Eibisch<br />

(Althaea cannabina), Muskateller- Salbei (Salvia sclarea)<br />

WEBER-KARDE –<br />

DIPSACUS SATIVUS<br />

weiss Blütezeit: Juli–August Höhe: 120–180 cm zweijährig<br />

Standort: Waldrand, ruderal, Gehölzrand, Beet, sonnig, halbschattig,<br />

mässig trocken, frisch, nährstoffreich, mässig nährstoffarm<br />

Partner: Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium),<br />

Graue Kratzdistel (Cirsium canum), Französischer Milchlattich<br />

(Cicerbita plumieri)<br />

GRAUE KRATZDISTEL –<br />

CIRSIUM CANUM<br />

purpur Blütezeit: Juli–September Höhe: 120–200 cm mehrjährig<br />

Standort: Waldrand, Teichrand, Feuchtwiese, Gehölzrand, Beet,<br />

sonnig, halbschattig, feucht–frisch, nährstoffreich<br />

Partner: Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris), Blutweiderich<br />

(Lythrum salicaria), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)<br />

MUSKATELLER-SALBEI –<br />

SALVIA SCLAREA<br />

rosaviolett Blütezeit: Juni–August | Höhe: 50–150 cm zweijährig<br />

Standort: Trockenruderal, Beet, Balkon, sonnig, trocken–frisch,<br />

nährstoffarm–nährstoffreich Partner: Ochsenauge (Buphthalmum<br />

salicifolium), Gewöhnliche Ochsenzunge (Anchusa officinalis),<br />

Heil-Ziest (Stachys officinalis)<br />

34 NATURZYT


Auf dem Balkon<br />

GEWÖHNLICHE GOLDDISTEL –<br />

CARLINA VULGARIS<br />

gelb Blütezeit: Juli–September Höhe: 30–60 cm zweijährig<br />

Standort: Trockenruderal, Trockenrasen, sonniger Gehölzrand, Beet,<br />

Balkon, sonnig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich– eher nährstoffarm<br />

Partner: Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum),<br />

Genfer-Günsel (Ajuga genevensis), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)<br />

FLACHBLATT-MANNSTREU –<br />

ERYNGIUM PLANUM<br />

blau Blütezeit: Juli–August Höhe: 40–100 cm mehrjährig<br />

Standort: Beet, sonniger Gehölzrand, Balkon, sonnig–halbschattig,<br />

trocken–frisch, nährstoffreich–mässig nährstoffarm<br />

Partner: Woll-Ziest (Stachys byzantina), Pyrenäen-Reiherschnabel<br />

(Erodium manescavii), Bronze-Fenchel (Foeniculum vulgare «Smokey»)<br />

KRETISCHER ZIEST –<br />

STACHYS CRETICA<br />

lilarosa Blütezeit: Juni–August Höhe: 60–100 cm mehrjährig<br />

Standort: Trockenruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, Balkon, sonnig–<br />

halbschattig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich–nährstoffarm<br />

Partner: Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides), Tauben-Skabiose<br />

(Scabiosa columbaria), Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)<br />

SCHWARZE KÖNIGSKERZE –<br />

VERBASCUM NIGRUM<br />

gelb Blütezeit: Juni –August Höhe: 100–120 cm mehrjährig Standort:<br />

Trockenruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, Balkon, sonnig–halbschattig,<br />

trocken–frisch, mässig nährstoffarm–nährstoffreich Partner: Grosser<br />

Ehrenpreis (Veronica teucrium), Mazedonische Witwenblume (Knautia<br />

macedonica), Affodill-Storchschnabel (Geranium asphodeloides)<br />

GEWÖHNLICHER NATTERNKOPF –<br />

ECHIUM VULGARE<br />

weiss Blütezeit: Mai–Juni Höhe: 60–80 cm zweijährig<br />

Standort: Trockenruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, Balkon, sonnig–<br />

halbschattig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich–nährstoff reich<br />

Partner: Prachtkerze (Oenothera indheimeri), Gewöhnlicher Dost<br />

(Origanum vulgare), Seidige Königskerze (Verbascum bombyciferum<br />

«Polarsommer»)<br />

AGAVENBLÄTTRIGE MANNSTREU –<br />

ERYNGIUM AGAVIFOLIUM<br />

weiss Blütezeit: Juli–September Höhe: 60–120 cm mehrjährig<br />

Standort: Beet, Balkon, sonnig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich–nährstoffreich<br />

Partner: Prärie-Igelkopf (Echinacea pallida),<br />

Hoher Goldbaldrian (Patrinia scabiosifolia), Wiesen-Witwenblume<br />

(Knautia arvensis)<br />

NATURZYT 35


Gesunder Wintergenuss<br />

Die Auswahl an heimischem<br />

Wintergemüse ist gross.<br />

Es muss also nicht auf die<br />

importieren Auberginen,<br />

Tomaten oder Zucchetti zurückgegriffen<br />

werden. Zum Wintergemüse gehör t nicht<br />

nur lagerfähiges Gemüse wie Kartoffel –<br />

viele Gemüsesorten sind widerstandsfähig<br />

gegen Kälte und Forst und wachsen auch<br />

in der kalten Jahreszeit.<br />

Die Saison für Wintergemüse dauert<br />

je nach Sorte von Oktober bis März.<br />

Die klassischen Gemüsesorten sind das<br />

Kohlgemüse, wie Chinakohl, Grünkohl<br />

(Federkohl), Rosenkohl, Rotkohl, Weisskohl,<br />

Wirz und Kohlrabi. Für Salate<br />

stehen Chicorée, Zuckerhut, Chinakohl,<br />

Cicorino rot, Nüsslisalat und Portulak<br />

zur Auswahl. Und auch die Wurzelgemüse<br />

wie Randen, Karotten, Steckrüben,<br />

Pastinaken, Knollensellerie, Schwarzwurzel<br />

oder Petersilienwurzel sind<br />

verfügbar.<br />

GEBRATENER WIRZ MIT VERLORENEN EI<br />

Zutaten (für 4 Portionen)<br />

WIRZ<br />

400 g Wirz, in ca.<br />

2 cm breiten Streifen<br />

1 Zwiebel, in feinen Streifen<br />

1 Knoblauchzehe, in feinen<br />

Scheiben<br />

2 cm Ingwer, in feinen Streifen<br />

1 EL Bratbutter<br />

1 dl Gemüsebouillon<br />

2 EL Sojasauce<br />

Salz, Pfeffer, nach Belieben<br />

POCHIERTE EIER<br />

4 Frische Eier<br />

1 Liter Wasser<br />

1 EL Apfelessig<br />

1 TL Salz<br />

2 EL Sesamsamen, geröstet<br />

WIRZ<br />

Zwiebel, Knoblauch und Ingwer in<br />

Pfanne in der heissen Bratbutter<br />

rührbraten. Wirz beigeben, ca. 4<br />

Minuten weiter rührbraten. Bouillon<br />

und Sojasauce beigeben, aufkochen.<br />

Zugedeckt ca. 10 Minuten<br />

weich kochen, evtl. würzen.<br />

POCHIERTE EIER<br />

Wasser aufkochen, Essig und Salz<br />

dazugeben. Ein Ei in eine Tasse<br />

aufschlagen, sorgfältig ins knapp<br />

siedende Essigwasser gleiten<br />

lassen. Weitere Eier in gleicher<br />

Weise dazugeben. Eier 3–4<br />

Minuten knapp unter dem Siedepunkt<br />

pochieren, mit einer Drahtkelle<br />

sorgfältig herausheben, abtropfen<br />

lassen.<br />

Wirz und Eier anrichten, mit Sesam<br />

bestreuen und sofort servieren.<br />

Zwiebeln schälen und in dünne<br />

Ringe schneiden. Diese in etwas<br />

Öl in einer Pfanne knusprig<br />

anbraten.<br />

Den Kartoffelstock in eine Auflaufform<br />

gegeben, den Rosenkohl<br />

darauf verteilen und leicht eindrücken.<br />

Die gebratenen Zwiebelringe<br />

und den Greyerzer Käse darüber<br />

verteilen. Im vorgeheizten Backofen<br />

ca. 20 Minuten backen.<br />

Auf www.gemuese.ch sind<br />

neben einem übersichtlichen<br />

Saisonkalender für das Schweizer<br />

Gemüse auch weitere leckere<br />

Rezepte mit unserem Gemüse<br />

zu finden.<br />

36 NATURZYT


NATURZYT kocht<br />

FEDERKOHL­PASTA<br />

ZUCKERHUT­ROLLEN<br />

Zutaten (für 4 Portionen)<br />

Gratinform von ca. 1 Liter<br />

ZUCKERHUT<br />

1 Zuckerhut, ca. 500 g,<br />

6–8 Blätter ausgelöst<br />

Rest in feinen Streifen<br />

Salzwasser, siedend<br />

FÜLLUNG<br />

1 Zwiebel, fein gehackt<br />

1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />

4 cm Ingwer, fein gerieben<br />

100 g Bratspeck, grob gehackt<br />

200 g geräucherter Tofu, an<br />

der Röstiraffel gerieben<br />

1–2 EL Sojasauce<br />

2 TL Sambal Oelek, nach Belieben<br />

2 dl Gemüsebouillon<br />

50 g Gruyère, gerieben<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUCKERHUT<br />

Blätter im siedenden Salzwasser<br />

ca. 30 Sek. blanchieren, herausnehmen,<br />

auf einem sauberen<br />

Küchentuch auslegen.<br />

FÜLLUNG<br />

Speck in einer Bratpfanne anbraten,<br />

Ingwer, Knoblauch und Zwiebel<br />

beigeben, kurz mitbraten. Dann<br />

Zuckerhutstreifen und Tofu beigeben,<br />

ca. 10 Minuten unter Rühren scharf<br />

anbraten. Sojasauce dazugiessen und<br />

zugedeckt köcheln, bis der Zuckerhut<br />

weich ist. Entstandene Flüssigkeit<br />

offen einkochen. Mit Sambal Oelek,<br />

Salz und Pfeffer würzen. Füllung<br />

etwas auskühlen, je ca. 2 EL davon<br />

auf die vorbereiteten Blätter verteilen.<br />

Je 2 Blätter übereinanderlegen,<br />

Ränder einschlagen und Rollen von<br />

der anderen Seite her aufrollen.<br />

In die Gratinform legen. Bouillon<br />

dazugiessen, Käse darüber streuen.<br />

GRATINIEREN<br />

Ca. 30 Minuten in der Mitte des<br />

auf 200 °C vorgeheizten Ofens<br />

gratinieren.<br />

Herausnehmen, servieren.<br />

Zutaten (für 4 Portionen)<br />

300 g Federkohl, zerzupft<br />

3 Knoblauchzehen,<br />

fein gehackt<br />

1/2 Bund Petersilie, glattblättrig,<br />

feingeschnitten<br />

2 EL Rapsöl<br />

1 dl Weisswein<br />

1 Dose Weisse Bohnen, ca. 260 g,<br />

abgespült, abgetropft<br />

50 g In Öl eingelegte Tomaten,<br />

abgetropft, grob gehackt<br />

2 EL Crème fraîche<br />

500 g Penne<br />

Salzwasser, siedend<br />

Salz und Pfeffer<br />

Sbrinz, zum Darüber hobeln<br />

Knoblauch im Öl in einer Bratpfanne<br />

andämpfen. Federkohl beigeben,<br />

kurz mitdämpfen. Mit Wein<br />

ablöschen, würzen. Kochen, bis<br />

der Federkohl zusammenfällt.<br />

Bohnen, Tomaten und Crème fraîche<br />

beigeben, nur noch heiss werden<br />

lassen. Petersilie beigeben. Penne<br />

im siedenden Salzwasser al dente<br />

garen, abgiessen, dabei ca. 0,5 dl<br />

Kochwasser beiseite stellen.<br />

Penne mit der Sauce und evtl.<br />

dem Kochwasser mischen. Sofort<br />

servieren, nach Belieben Sbrinz<br />

darüber hobeln.<br />

NATURZYT 37


Fledermäuse schützen<br />

Ruhe kehrt ein<br />

in der Notpflegestation<br />

Das Jahr geht zu Ende und die<br />

Fledermäuse haben sich in ihren<br />

Winterschlaf zurückgezogen.<br />

Tiere, die während ihres Schlafes<br />

gestört werden, erhalten einen modernen<br />

Überwinterungsplatz bei der Stiftung<br />

Fledermausschutz.<br />

Im Winter ist es ruhig am Fledermausschutz-Nottelefon<br />

der<br />

Stiftung Fledermausschutz. Nur<br />

ab und zu wird eine Fledermaus<br />

aus ihrem Winterschlaf gerissen und<br />

braucht Hilfe. Gründe für Tiere in Not<br />

sind in dieser Jahreszeit Bauarbeiten,<br />

Forstarbeiten, Verletzungen durch<br />

Katzen oder der Abbau von Scheiterbeigen,<br />

in die sich Fledermäuse gerne<br />

für ihren langen Schlaf zurückziehen.<br />

Die Fledermaus-Notpflegestation am<br />

Zoo Zürich bietet im Keller unterhalb<br />

der Station ein Ersatzquartier für Fledermäuse,<br />

die ihren ursprünglichen Unterschlupf<br />

verloren haben oder verletzt<br />

aufgefunden wurden. So verschlafen<br />

38 NATURZYT


Grosse Abendsegler sind<br />

typische Baumhöhlenbewohner,<br />

so überwintern<br />

sie auch oft in geeigneten<br />

Baumhöhlenquartieren.<br />

Meist dauert dieser von November bis<br />

März, kann aber je nach Witterung und<br />

Fledermausart auch länger oder kürzer<br />

ausfallen. Um die kalte und nahrungsarme<br />

Jahreszeit zu überdauern, ist ein<br />

ausreichendes Fettdepot notwendig,<br />

von dem die Tiere im Winterschlaf<br />

zehren können. Das Fettpolster ist bei<br />

einer gut genährten Fledermaus im<br />

Nacken ertastbar und ist in der Pflege<br />

ein wichtiger Hinweis auf den Gesundheitszustand<br />

der Findlinge. Bei ungenügenden<br />

Reserven heisst es in der<br />

Fledermaus-Notpflegestation: wach<br />

bleiben und weiterfressen, bis das optimale<br />

Winterschlafgewicht erreicht ist.<br />

KÜNSTLERINNEN IM<br />

ENERGIESPAREN<br />

Das während des Herbstes aufgebaute<br />

Fettpolster im Fledermausnacken ist<br />

aber längst nicht alles: Es sind noch weitere<br />

Anpassungen notwendig, um die kalte<br />

Zeit unversehrt zu überstehen. Um mit<br />

den gespeicherten Energiereserven<br />

möglichst haushälterisch umzugehen,<br />

schalten die Fledermäuse während des<br />

Winterschlafs auf «Sparmodus» um:<br />

So folgt die Körpertemperatur einer<br />

winterschlafenden Fledermaus weitgehend<br />

der Umgebungstemperatur<br />

bis nahe an den Nullpunkt. Dann wird<br />

es zu kalt und das Tier muss seinen<br />

Winterschlafplatz wechseln oder es droht<br />

der Erfrierungstod. Die Herzfrequenz<br />

fällt von über 1000 Herzschlägen pro<br />

Minute im Flug auf gerade einmal ein<br />

Dutzend während des Winterschlafs.<br />

Atemzüge macht die Fledermaus in<br />

diesem Zustand nur noch etwa zwei in<br />

der Minute. Die Energieersparnis im<br />

Vergleich zum Wachszustand ist enorm!<br />

Der Winterschlaf wird jedoch natürlicherweise<br />

von regelmässigen, kurzen<br />

Wachphasen unterbrochen, die aber sehr<br />

viel Energie kosten. Beim Aufwachen aus<br />

dem Winterschlaf im Frühling haben<br />

Fledermäuse bis zu 40% ihres Gewichts<br />

NATUR BEWAHREN<br />

Jedes Abo hilft …<br />

NATURZYT abonnieren<br />

und mit uns unsere Natur<br />

schützen.<br />

momentan knapp 20 Fledermäuse den<br />

Winter in einer modernen Klimakammer<br />

und warten auf den nächsten<br />

Frühling. Die Artenvielfalt bei den<br />

Pfleglingen ist gross. Aktuell werden<br />

acht verschiedene Fledermausarten<br />

beherbergt, darunter Zweifarbfledermäuse,<br />

Weissrandfledermäuse, Abendsegler<br />

und Rauhautfledermäuse.<br />

GUT GEPOLSTERT IN DEN WINTER<br />

Fallen die Temperaturen in der Nacht<br />

unter 8–10 ° C, fliegen in unseren Breitengraden<br />

nur noch wenige Insekten. Die<br />

einheimischen Fledermäuse finden<br />

jetzt kaum mehr etwas zu fressen und<br />

halten deshalb einen Winterschlaf.<br />

Rauhautfledermäuse<br />

(Pipistrellus nathusii)<br />

verschlafen die<br />

kalten Tage gerne in<br />

Scheiterbeigen.<br />

Das Magazin NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, damit Sie diese näher<br />

erfahren und erleben können, sondern damit Sie, gemeinsam mit uns, unsere Natur<br />

besser bewahren und schützen lernen. Deshalb unterstützt NATURZYT auch wichtige<br />

Naturprojekte mit einem Teil der Abo-Einnahmen. Seit Januar 20<strong>22</strong> unterstützen wir<br />

mit unseren Abonnenten unsere Fledermäuse zusammen mit der Stiftung Fledermausschutz.<br />

Mit einem Teil der Abo-Einnahmen werden die medizinische Versorgung,<br />

die Pflege sowie der Betrieb der Fledermaus-Notstation finanziert.<br />

Mehr zur Stiftung Fledermausschutz unter naturzyt.ch/fledermaeuse­schuetzen<br />

Jedes Abo hilft! Von Januar 20<strong>22</strong> bis Oktober 20<strong>22</strong> konnten CHF 6136.40 an<br />

die Stiftung Fledermausschutz überwiesen werden. Werden Sie Abonnent und unterstützen<br />

Sie mit uns wichtige Naturprojekte. Jetzt abonnieren mit dem Bestelltalon<br />

auf der Rückseite des Magazins – oder online unter naturzyt.ch/abonnieren<br />

NATURZYT 39


verloren. Abnehmen im Schlaf … wer<br />

wünscht sich das nicht!<br />

Aufwachvorgänge können aber auch<br />

aktiv durch Störungen wie Temperaturänderungen,<br />

Berührungen, Erschütterungen,<br />

Lärm oder Licht eingeleitet<br />

werden. Diese zusätzlichen Wachphasen<br />

und der damit verbundene Energieverlust<br />

könnten dazu führen, dass<br />

die Reserven nicht ausreichen und die<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit im<br />

Winterschlaf deutlich verringert ist.<br />

Die Pfleglinge in der Fledermaus-Notpflegestation<br />

werden zur Sicherheit<br />

rund um die Uhr mit einer Wärmebildkamera<br />

überwacht, so dass eingegriffen<br />

kommt vor, dass Tiere gestört werden<br />

und in Not geraten. Ein bekanntes<br />

Beispiel und ein sehr häufiger Fall am<br />

Fledermausschutz-Nottelefon sind<br />

Scheiterbeigen: An Hausfassaden<br />

aufgestapelt, bieten sie ein beliebtes<br />

Winterschlafquartier für die Rauhautfledermaus,<br />

einen häufigen Wintergast.<br />

Diese Fledermausart verkriecht sich<br />

gerne zwischen den Holzstücken, die<br />

auf den ersten Blick optimal für die<br />

Überwinterung scheinen: Die Scheiterbeige<br />

ist kühl, aber frostsicher und<br />

die engen Spalten unzugänglich für<br />

Fressfeinde. Doch im Winter wird das<br />

Holz verwendet und der Holzstapel<br />

Diese Fledermäuse haben<br />

ihren Winterschlafplatz<br />

verloren und werden in der<br />

Fledermaus­Notpflegestation<br />

überwintern.<br />

aufgepasst: Jedes Holzstück sollte genau<br />

untersucht werden, bevor es in die<br />

warme Stube gebracht wird. Wenn dabei<br />

eine Fledermaus entdeckt wird, kann<br />

beim Fledermausschutz-Nottelefon<br />

079 330 60 60 jederzeit Rat eingeholt<br />

werden.<br />

GUT VERSTECKT BLEIBEN IST<br />

DIE DEVISE!<br />

Neben der Scheiterbeige benutzen unsere<br />

einheimischen Fledermäuse auch andere<br />

Unterschlüpfe als Winterquartiere. Je<br />

nach Fledermausart werden Spalten und<br />

Ritzen oder Höhlen bevorzugt. Einiges<br />

haben diese Rückzugsorte aber gemeinsam:<br />

Die Temperatur darf nicht deutlich<br />

unter 0 Grad Celsius fallen und die Luftfeuchtigkeit<br />

muss für einige Fledermausarten<br />

sehr hoch sein. Die Königinnen<br />

der Nacht suchen sich im Herbst deshalb<br />

sehr sorgfältig ihre Winterquartiere aus.<br />

Dies können Baumhöhlen, Felshöhlen,<br />

Keller, aber auch Ritzen oder Storenkästen<br />

an Häusern sein.<br />

werden kann, falls eine Fledermaus zu<br />

lange wach ist und viel Energie verliert.<br />

Zusätzlich werden die Tiere alle paar<br />

Wochen während kontrollierten<br />

Weckungen gewogen und wenn nötig<br />

kurzzeitig zugefüttert. Mit diesen<br />

Methoden können Verluste während des<br />

Winterschlafs in der Fledermaus-Pflege<br />

nahezu vollständig verhindert werden.<br />

TODESFALLE SCHEITERBEIGE<br />

Leider sind die von den Fledermäusen<br />

aufgesuchten Verstecke nicht immer für<br />

den Winterschlaf geeignet und es<br />

abgetragen. Da die Tiere klein sind, sich<br />

kaum bewegen und mit ihrem braunen<br />

Fell gut im Holz getarnt sind, wandern<br />

sie oft unbemerkt mit dem Stück<br />

Feuerholz mit. Dies wird ihnen zum<br />

Verhängnis, denn sie sind während de s<br />

Winterschlaf s völlig hilflos. Um<br />

wegfliegen zu können, müsste sich die<br />

Fledermaus mit Zittern zuerst ausgiebig<br />

aufwärmen , und dies kann bis zu 30<br />

Minuten dauern. Bis dann ist das<br />

Holzstück manchmal bereits im Feuer<br />

gelandet oder die Katze im Haus erfreut<br />

sich am Wintergast. Deshalb heisst es<br />

MODERNE KLIMAKAMMER FÜR<br />

FLEDERMAUS­PFLEGLINGE<br />

Die Fledermaus-Notpflegestation bot bis<br />

anhin im dazugehörigen Naturbodenkeller<br />

ein Ersatzquartier für jährlich<br />

40–80 winterschlafende Fledermäuse,<br />

die ihren ursprünglichen Unterschlupf<br />

verloren hatten und kontrolliert überwintert<br />

werden mussten. Dieses Jahr<br />

gingen diese bisher guten Winterschlafbedingungen<br />

aber wegen Renovationsarbeiten<br />

im Keller verloren und eine<br />

neue Lösung musste her: Seit wenigen<br />

Monaten steht deshalb eine grosse,<br />

begehbare Klimakammer für die Überwinterung<br />

der Fledermäuse bereit.<br />

Die moderne Kühlzelle bietet Platz für<br />

mehrere grosse Zelte, die nach den<br />

spezifischen Winterschlaf-Bedürfnissen<br />

der einzelnen Fledermausarten eingerichtet<br />

werden. Mit dem optimalen<br />

Innenausbau und der moderner Kühltechnik<br />

steht einem guten Schlaf der<br />

Fledermäuse also weiterhin nichts mehr<br />

im Wege.<br />

Text Katja Schönbächler<br />

Fotos Stiftung Fledermausschutz<br />

40 NATURZYT


Zweifarbfledermaus<br />

Dank ihrer charakteristischen<br />

Fellfärbung ist die Zweifarbfledermaus<br />

einfach zu bestimmen.<br />

Stiftung Fledermausschutz<br />

Das Hauptanliegen der Stiftung Fledermausschutz<br />

ist die Sympathiewerbung<br />

für Fledermäuse, denn nur wer Fledermäuse<br />

kennt, kann Fledermäuse schätzen<br />

und schützen.<br />

Eine geschwächte Zweifarbfledermaus<br />

wird in der<br />

Fledermaus­ Notpflegestation<br />

gepflegt.<br />

Die Stiftung Fledermausschutz ist<br />

die Drehscheibe für fledermauskundliche<br />

Informationen in der Deutschschweiz<br />

und im Tessin. Sie berät<br />

Behörden, Fachpersonen und die<br />

Bevölkerung bei der Umsetzung der<br />

bundesrechtlichen Schutzbestimmungen.<br />

Am Zoo Zürich unterhält sie die<br />

Ausstellung «Fledermaus-Welt» und<br />

bietet für die interessierte Bevölkerung<br />

zahlreiche Ausbildungslehrgänge und<br />

Events an, an denen sie Fledermäuse<br />

hautnah erleben kann. Die Stiftung<br />

Fledermausschutz betreibt mit Unterstützung<br />

des Zoos Zürich und des<br />

Zürcher Tierschutzes das Fledermausschutz-Nottelefon<br />

und die Fledermaus-<br />

Notpflegestation. Darüber hinaus<br />

engagiert sie sich für die Umsetzung<br />

konkreter Schutzprojekte.<br />

Helfen Sie uns, unseren Fledermäusen<br />

zu helfen!<br />

Spendenkonto: PC 80­7<strong>22</strong>3­1,<br />

IBAN CH71 0900 0000 8000 7<strong>22</strong>3 1<br />

Stiftung Fledermausschutz<br />

Zürichbergstrasse <strong>22</strong>1, 8044 Zürich<br />

Sekretariat: 044 254 26 80<br />

Fledermausschutz­Nottelefon:<br />

079 330 60 60<br />

www.fledermausschutz.ch<br />

fledermaus@zoo.ch<br />

Die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)<br />

ist eine mittelgrosse Fledermausart mit charakteristischem<br />

Aussehen. Namensgebend ist<br />

einerseits der klare Farbkontrast zwischen<br />

Bauch- und Rückenfell, andererseits aber<br />

auch die besondere Rückenfärbung: Das<br />

Unterfell ist schwarz-braun und trägt als<br />

zweite Farbe silberweisse Spitzen. Im Sommer<br />

halten sich die Zweifarbfledermäuse gerne<br />

in Zwischendächern, Fassadenspalten,<br />

Fledermaus- Flachkästen oder hinter Wandverschalungen<br />

auf. Seltener findet man sie<br />

auch in Baumhöhlen. Im Gegensatz zu den<br />

meisten anderen Fledermausarten bilden bei<br />

den Zweifarbfledermäusen auch Männchen<br />

Kolonien. Dabei können die Wochenstuben,<br />

wie auch die Männchenkolonien , mehrere<br />

hundert Tiere umfassen. Zweifarbfledermäuse<br />

jagen vornehmlich im freien Luftraum in<br />

schnellem und geradlinigem Flug. Sie erbeuten<br />

dabei schwärmende Beuteinsekten<br />

wie Mücken-, Köcher- und Eintagsfliegen.<br />

Ihre Jagdgebiete sind entsprechend oft über<br />

stillen und produktiven Gewässern mit natürlichen<br />

Ufern. Die Zweifarbfledermaus wird als<br />

fakultativ ziehende Art betrachtet.<br />

Distanzen zwischen Sommer- und<br />

Winterquartier können je nach Population<br />

bis über 800 Kilometer betragen. Über die<br />

Winterquartiere und deren Vorkommen<br />

ist nur wenig bekannt, diese dürften sich<br />

aber hauptsächlich an Gebäuden und in<br />

Felsspalten finden.<br />

Porträt<br />

Name:<br />

Bestand Schweiz:<br />

Zweifarbfledermaus<br />

(Vespertilio murinus)<br />

unbekannt, eher selten<br />

Gefährdungsstatus: nicht gefährdet<br />

Schutzstatus: geschützt nach Naturund<br />

Heimatschutzgesetz<br />

Tagesschlafverstecke: Fassadenspalten, Zwischendächer,<br />

Kamine,<br />

Fledermaus-Flachkästen,<br />

hinter Wandverschalungen<br />

und selten in Baumhöhlen<br />

Jagdlebensraum: oft über naturnahen,<br />

produktiven Gewässern<br />

Zugverhalten: gebietsweise migrierend<br />

Spannweite: 270–310 mm<br />

Gewicht:<br />

8–18 g Gramm<br />

Verbreitung: lückige Verbreitung in<br />

der ganzen Schweiz,<br />

südlich der Alpen aber<br />

selten<br />

NATURZYT 41


Kurz nach dem Start in<br />

Buffalora, am Rand des<br />

Nationalparks, öffnet sich<br />

die Sicht auf den Piz Daint.<br />

Eine Hochebene, die<br />

Herzen öffnet<br />

Unendlich die Weite, die Schneeschuhläuferinnen und ­läufer auf<br />

Jufplaun erwartet. Traumhaft die Gebirgskulisse, die sich rundherum ausbreitet.<br />

Auf der Hochebene zwischen Ofenpass und Val Müstair kann man<br />

die Zeit vergessen – und einen Blick ins Val Mora werfen, das Tal der Bären.<br />

42 NATURZYT


Eine zauberhafte<br />

Winterlandschaft mit<br />

vereisten Arven<br />

begleitet einen auf<br />

der Tour.<br />

Durch kleine Tobel<br />

geht es aufwärts<br />

Richtung Jufplaun.<br />

Dario Cologna und der Bär. Beide haben<br />

das Val Müstair, dieses abgelegene Tal<br />

in der südöstlichsten Ecke der Schweiz,<br />

über die Landesgrenzen hinaus bekannt<br />

gemacht. Der in Sta. Maria aufgewachsene Dario<br />

Cologna verschaffte dem Schweizer Langlaufsport<br />

unter anderem mit drei olympischen Goldmedaillen<br />

und einem Sieg im Gesamtweltcup Ruhm und Ehre.<br />

Der erste Bär, der hundert Jahre nach seiner Ausrottung<br />

im Sommer 2005 in die Schweiz zurückkehrte,<br />

überschritt im Münstertal die Grenze.<br />

Gross war damals die Aufregung. Die Schaulustigen<br />

strömten in Scharen ins Tal in der Hoffnung, das<br />

Raubtier zu Gesicht zu bekommen.<br />

VAL MORA, DAS BÄRENTAL<br />

Entdeckt worden war der Bär im Gebiet Buffalora,<br />

nahe des Ofenpasses. Danach hielt er sich mehrmals<br />

im Val Mora auf, bevor er zum Ende des Sommers<br />

das Weite suchte. Das Val Mora ist seither regelmässig<br />

von Bären besucht worden; das dünn besiedelte<br />

Tal an der Grenze zu Italien und zum Schweizerischen<br />

Nationalpark hat es den Grossraubtieren<br />

angetan. Und nicht nur ihnen. Im Sommer ist das<br />

lange Hochtal ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer<br />

und Mountainbiker. Im Winter hingegen kehrt<br />

Ruhe ein, gespenstische Ruhe. Zu lang und zu flach<br />

ist das Val Mora, um es mit Tourenskis oder gar<br />

mit Schneeschuhen zu durchstreifen. Einen Blick<br />

ins verlassene Tal werfen kann man trotzdem – von<br />

der Hochebene Jufplaun aus.<br />

Der weitläufige Übergang zwischen Ofenpassstrasse<br />

und Val Mora ist für Schneeschuhläuferinnen und<br />

-läufer ein Traum. In schier unendlicher Weite zieht<br />

man seine Spur, die Unterengadiner und Münstertaler<br />

Berge stehen dabei Spalier. Zudem ist Jufplaun einfach<br />

zu erreichen. 350 Höhenmeter gilt es zu überwinden,<br />

der Weg ist nicht besonders steil. Kein Wunder, ist man<br />

hier oben selten allein. Platz hat es für alle genügend,<br />

nicht zuletzt, weil es die Skitourengänger weiter weg<br />

zieht, auf den Piz Daint oder den Munt Buffalora.<br />

AM RANDE DES NATIONALPARKS<br />

Uns soll es recht sein. Obwohl – die fehlenden Höhenmeter<br />

werden durch die Länge der Tour kompensiert.<br />

Was für eine Ebene:<br />

Jufplaun lädt dazu<br />

ein, seine eigenen<br />

Spuren zu ziehen.<br />

NATURZYT 43


Tipps & Infos<br />

Route: Buffalora (P10)–Alp Buffalora–Jufplaun–Chasa da Cunfin –<br />

Mots–Döss dal Termel–Döss da las Plattas–Ova da Buffalora–Buffalora<br />

(P10).<br />

Anforderungen: Die Schneeschuhtour ist einfach, das Gelände<br />

sanft. Die reine Wanderzeit ohne Pausen beträgt etwa 4,5 Stunden.<br />

Variante: Von der Chasa da Cunfin direkt zur Hütte bei Döss dal Te rmel<br />

aufsteigen, spart rund eine Dreiviertelstunde Wanderzeit.<br />

Orientierung: Bei guter Witterung ist die Orientierung einfach, bei<br />

schlechter anspruchsvoll. Vom Gasthaus Buffalora dem Sommerwanderweg<br />

entlang via Alp Buffalora zur Baumgrenze. Danach mehr<br />

oder weniger der Datenleitung folgen zur Chasa da Cunfin. Die Gipfel<br />

Piz Daint und Munt Buffalora weisen den Weg, zu Letzterem halte man<br />

genügend Abstand (Schneerutsche). Weiter bis zum Rand des Val<br />

Mora, danach auf dem Sommerwanderweg über die Jagdhütte Döss<br />

dal Termel und im lichten Wald auf die Moorebene des Bachs Aua da<br />

Murtaröl. Diesem entlang zurück nach Buffalora.<br />

Ausrüstung: Eine Karte und eine Lawinen-Sicherheitsausrüstung<br />

gehören zu den Bestandteilen einer Schneeschuhtour. Das Lawinenbulletin<br />

ist unter www.slf.ch abrufbar.<br />

An­ und Rückreise: Mit dem Zug über Landquart nach Zernez,<br />

danach mit dem Postauto bis Buffalora. Mit dem Auto über Zernez<br />

nach Buffalora.<br />

Einkehr und Unterkunft: Gasthaus Buffalora.<br />

Karten: Swisstopo, Landeskarte 1:25 000, Kartenblätter S-charl (1219)<br />

und Sta. Maria (1239); Swisstopo, Ski- und Schneeschuhtourenkarte<br />

1:50 000, Blatt Ofenpass (259S).<br />

Wer die Hochebene ganz durchquert und bis zum<br />

Rand des Val Mora vorstösst, leistet beachtliche<br />

Beinarbeit. Eine Stärkung vor dem Abmarsch ist<br />

angezeigt, hausgemachte Bündner Nusstorte aus<br />

dem Gasthaus Buffalora gibt Energie.<br />

Dem tief eingeschneiten<br />

Bergbach entlang geht es<br />

zurück nach Buffalora.<br />

Buffalora? Ja, die Tour startet da, wo der Bär<br />

2005 erstmals gesichtet wurde, an der Ofenpassstrasse.<br />

Einen sehen werden wir heute kaum, Bären<br />

halten Winterschlaf. Genauso wie die Alp Buffalora,<br />

die erste und einzige Alp auf dem Weg nach Jufplaun.<br />

Sie grenzt an den Schweizerischen Nationalpark,<br />

der sich westwärts bis fast nach Zernez erstreckt<br />

und im Winter geschlossen ist. Wir hingegen halten<br />

gegen Osten und machen uns an den einzigen<br />

steileren Aufstieg des Tages, der uns bald aus dem<br />

Wald führt, hinein in die hochalpine Szenerie<br />

zwischen Ofenpass und Münstertal.<br />

Was für ein Panorama, hat man die letzten verschneiten<br />

Föhren und Arven hinter sich gelassen:<br />

Rechts erhebt sich stolz der Munt Buffalora mit<br />

seiner dominanten Ostwand, links grüsst keck der<br />

Fast-Dreitausender Piz Daint. Dazwischen liegt<br />

unser Ziel, die Hochebene Jufplaun, eine Moorlandschaft<br />

wie aus dem Bilderbuch. Eine Geländestufe<br />

gilt es noch zu überwinden, dann stehen wir<br />

am Rand der weissen Weite und lassen uns verzaubern<br />

von der Einsamkeit, der Ruhe und der<br />

Abgeschiedenheit.<br />

RASTEN BEIM ZOLLHAUS<br />

Früher muss hier oben mehr Betrieb geherrscht<br />

haben. Das grosse Zollhaus jedenfalls, das ein wenig<br />

oberhalb der Hochebene vor sich hin schlummert,<br />

ist von stattlicher Grösse. Das ständig surrende Natel<br />

im Rucksack erinnert daran, dass Italien gleich um<br />

44 NATURZYT


die Ecke liegt. Im Winter kann man vor der Chasa<br />

da Cunfin bestens rasten, ein Hauch von Zivilisation<br />

inmitten hochalpiner Wildnis. Die Fuorcla del Gall<br />

und die Cima del Serraglio zeigen sich derweil am<br />

Horizont, Letztere weist uns die Richtung über Kuppen<br />

und Weiden an den Rand des Val Mora. Der Übergang<br />

von der Hochebene ins lange Hochtal ist jäh.<br />

Der kleine Bergbach, der am Piz Daint entspringt,<br />

hat eine tiefe Schlucht geformt, die Kraft der Natur<br />

ist zum Greifen nah.<br />

Hier heisst es umkehren, das Val Mora bleibt<br />

unangetastet. Die Runde führt erst zur Jagdhütte<br />

bei Döss dal Termel – ebenfalls ein lauschiger<br />

Rastplatz – und dann den Hängen des Piz Daint<br />

entlang zurück zur Spur, die uns nach Jufplaun<br />

gebracht hat. Hinter uns taucht die Sonne die<br />

Hochebene in ein letztes warmes Licht. Dieses<br />

Bild nehmen wir im Herzen mit.<br />

Text / Fotos Daniel Fleuti<br />

Ein Blick ins Val Mora,<br />

das im Winter praktisch<br />

nicht besucht ist.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

swisstopo-App<br />

Präzise Karten für die Schweiz<br />

zum Entdecken unserer Natur<br />

wohin<br />

wissen<br />

swisstopo<br />

Foto: Martin Schilliger, Uzwil<br />

Schweizerische Eidgenossenschaft<br />

Confédération suisse<br />

Confederazione Svizzera<br />

Confederaziun svizra<br />

www.swisstopo.ch/app<br />

Jetzt kostenlos downloaden<br />

Bundesamt für Landestopografie swisstopo


Waldspazierg<br />

Gerade im Winter verbringen wir viel Zeit in geschlossenen<br />

Räumen. Dabei kann ein Waldspaziergang bei Frost und Schnee<br />

wunderschön verzaubern.<br />

46 NATURZYT


NATUR ERLEBEN<br />

ang<br />

NATURZYT 47


Plätschern, Ruhe<br />

und im Einklang<br />

mit der Natur.<br />

Kurz vor Sonnenuntergang<br />

ist es besonders schön<br />

im Wald.<br />

48 NATURZYT


Ein Eichhörnchen<br />

auf Futtersuche.<br />

(Meister Foto)<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Waldspaziergänge, gerade<br />

im Winter, fördern die<br />

Gesundheit und halten fit.<br />

Das Immunsystem wird<br />

gestärkt und unser Kreislauf aktiviert.<br />

Ein Waldspaziergang baut auch Stress ab<br />

und ist gut für unsere Psyche und steigert<br />

unsere Laune.<br />

EIN WUNDERVOLLES NATUR­<br />

ERLEBNIS<br />

Die Luft ist klar. Der Wind wird von<br />

den Bäumen zurückgehalten und die<br />

erholsame Stille ganz ohne Stadtlärm<br />

lässt jeden innehalten. Natürlich darf<br />

der Körper beim Winterspaziergang<br />

nicht auskühlen, deshalb gehör en eine<br />

wärmende Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe<br />

zur Grundausrüstung. Nicht zu<br />

vergessen rutschfeste und wasserdichte<br />

Schuhe. So wird ein Waldspaziergang im<br />

Winter zum unvergesslichen Erlebnis.<br />

Frostzauber ist genau so<br />

schö n wie Schnee.


Um bei Frost nicht<br />

zu erfrieren, müssen<br />

Bäume den Grossteil<br />

des Wassers aus den<br />

Ästen «abpumpen».<br />

Wer lauscht und<br />

beobachtet, kann<br />

auch mal einen<br />

Buntspecht sehen.<br />

Ein Spaziergang durch<br />

den Winterwald ist gut<br />

für Geist und Seele.<br />

Im Wald gibt es auch im Winter<br />

viel zu entdecken. Seien es Tierspuren<br />

im Schnee oder vom Frost und Schnee<br />

geformte Kunstwerke. Wichtig ist gerade<br />

jetzt in den kalten Wintertagen, leise<br />

und achtsam durch den Wald zu gehen<br />

und auf den Wegen zu bleiben. Und<br />

wer leise ist, hört vielleicht ein Rascheln<br />

oder entdeckt ein winteraktives Reh<br />

oder Eichhörnchen. Jetzt gilt es erst recht,<br />

ruhig zu sein, das Wildtier nicht zu erschrecken<br />

und , vor allem, dieses einzigartige<br />

Erlebnis in Ruhe und bewusst<br />

wahrzunehmen. Es ist ein ganz besonderes<br />

Gefühl – spüren Sie es!<br />

RICHTIG PLANEN<br />

Im Winter wird es früh dunkel, deshalb<br />

sollte nicht zu spät gestartet werden.<br />

Wichtig ist auch , auf den Wegen zu bleiben,<br />

die man kennt oder die gut ausgeschildert<br />

sind. Und gehen Sie mindestens<br />

zu zweit. Ist starker Schneefall vorhergesagt<br />

oder wird vor Sturmböen gewarnt,<br />

sollte kein Spaziergang im Wald unternommen<br />

werden. Und wer zwischendurch<br />

einen warmen Tee oder Punsch<br />

aus der mitgenommen Thermoflasche<br />

geniesst, wärmt nicht nur sein Herz<br />

in der wundervollen Natur, sondern<br />

auch den Körper und Geist.<br />

Übrigens , auch wenn gerade kein<br />

Schnee liegt, ist ein Waldspaziergang<br />

im Winter wundervoll und gut für<br />

Geist und Seele. Probieren Sie es.<br />

Text Michael Knaus Fotos AdobeStock<br />

50 NATURZYT


Mehr Natur erleben auch<br />

auf www.NATURZYT.ch<br />

Natur im Winter erleben / Winterferien<br />

WINTERGENUSS IN VALS<br />

Mit 25 Kilometer Pisten ist Vals ein<br />

kleines, aber feines Skigebiet. Es reicht<br />

bis auf 3000 m ü.M. und bietet mit<br />

seinen abwechslungsreichen, grosszügigen<br />

Pisten sehr viel Platz. Die<br />

Carver lieben die breiten Pisten und<br />

Freerider schätzen die grosse Vielfalt<br />

des wilden Geländes am Dachberg.<br />

Das hochalpine Panorama reicht von<br />

den Ostalpen über das Bernina-Massiv<br />

bis zu den Walliser Berggipfeln. Auch<br />

für Schneeschuhläufer und Winterwanderer<br />

haben wir viel zu bieten.<br />

Mehr Infos auf vals.ch<br />

LANGLAUFEN IM SAFIENTAL<br />

Auf der 7 Kilometer langen Langlaufloipe<br />

in Thalkirch im wildromantischen Safiental<br />

ist der Alltag schnell vergessen. Die<br />

Loipe (klassisch und Skating) auf knapp<br />

1800 m ü.M. ist von einer imposanten<br />

Bergkulisse umgeben und führt in leichtem<br />

Auf und Ab durch das von Walser-<br />

Siedlungen geprägte Tal. Ohne Hektik<br />

und Gedränge kann man sich der Ruhe<br />

hingeben und die Weite geniessen. Mit<br />

etwas Glück entdeckt man an diesem<br />

ursprünglichen Fleck im Naturpark<br />

Beverin Wildtiere wie Rehe, Gämsen<br />

oder Steinböcke. www.safiental.ch<br />

LASSEN SIE SICH VERZAUBERN …<br />

Durch ein kleines Erlenwäldchen, an<br />

Alphütten vorbei oder querfeldein –<br />

erleben Sie in Disentis Sedrun traumhaft<br />

verschneite Winterlandschaften auf<br />

Ihrer Schneeschuhwanderung. Ob<br />

geführt, in der Gruppe oder auch mal<br />

ganz allein, wählen Sie Ihre Favoriten-<br />

Route.<br />

Und wer noch keine Ausrüstung<br />

besitzt, wird in den örtlichen Sportgeschäften<br />

fündig. Hier ist nicht nur<br />

ein Kauf möglich, sondern auch eine<br />

Miete. Tolle Touren finden Sie hier:<br />

disentis-sedrun.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

APARTHOTEL MUCHETTA DAVOS<br />

Im Bergdorf Wiesen zwischen Davos<br />

und dem grössten Naturpark der<br />

Schweiz – dem Parc Ela – erleben Sie<br />

die intakte Natur von der Haustüre<br />

weg. Im Muchetta wohnen Sie im Studio<br />

mit Kochnische. Hotelrestaurant oder<br />

Selbstverpflegung. Kleiner Wellnessbereich<br />

für Erwachsene mit Sauna,<br />

Dampfbad und Softub. Kleine<br />

Gruppen willkommen. Fragen Sie an!<br />

Pauschale ab CHF 450/Studio/<br />

Frühstück/2 Personen/3 Nächte.<br />

Mehr Informationen T 081 410 41 00,<br />

www.aparthotel-davos.ch<br />

WINTER­ERLEBNIS METTMEN<br />

Den Winter erleben im ältesten Wildtierschutzgebiet<br />

Europas, dem Freiberg<br />

Kärpf. Die gemütliche Schneeschuh-<br />

Tour auf dem «Gämspfad» führt durch<br />

unberührte, stille Schneelandschaften.<br />

Verschneite Tannen- und Föhrenwälder,<br />

ein märchenhaft glitzernder Mettmensee,<br />

offenes Alpgelände und Weitsicht<br />

talauswärts übers Glarnerland sind die<br />

Stichworte dazu. Bus und Bahn sorgen<br />

für einen bequemen Transport zum<br />

Ausgangspunkt und die Unterkünfte<br />

am Berg für den kulinarischen Genuss.<br />

www.elm.ch<br />

HUSKY­LODGE MUOTATHAL<br />

Eingebettet in der urigen Natur des<br />

Muotatals direkt am wilden Fichtenwald<br />

liegt die Husky-Lodge. Der ideale<br />

Ausgangspunkt für Skitouren, Schneeschuhwanderungen<br />

oder Skifahren.<br />

Im heimeligen Restaurant geniessen<br />

Sie ein feines Fondue. Die gut 35 Siberian<br />

Huskies sind voller Energie und freuen<br />

sich auf die Schlittenfahrt mit Ihnen.<br />

Der Saunabereich lädt zur Entspannung<br />

ein. Sie übernachten in einem gemütlichen<br />

Hüttli oder modernen Zimmer.<br />

Ein wahres Wintermärchen.<br />

Mehr unter www.erlebniswelt.ch<br />

NATURZYT 51


SANFTE WINTERERLEBNISSE RUND UM<br />

DEN THUNER- UND DEN BRIENZERSEE<br />

Verträumt zwischen Bergen und Seen in der Ferienregion Interlaken:<br />

Mitten im Winter verwandeln sich die Alplandschaften, die dichten Wälder<br />

sowie die charmanten Dörfer in eine magische Wintererlebniswelt.<br />

Rund um den Thuner- und den<br />

Brienzersee wird es einem<br />

trotz kühlen Temperaturen<br />

warm ums Herz, denn die<br />

wundervolle Jahreszeit versprüht<br />

hier einen ganz besonderen Zauber.<br />

An klaren Schönwettertagen bieten<br />

die verschneiten Berggipfel sowie die<br />

stillliegenden Seen die perfekte Kulisse,<br />

um in die magisch wirkende Winterlandschaft<br />

einzutauchen. Ob aktiv<br />

und actionreich oder langsam und<br />

gemütlich, mit den vielfältigen Winteraktivitäten<br />

lässt sich die fantastische<br />

Eis- und Wasserwelt vielseitig entdecken.<br />

ZAUBERHAFTE WINTERSCHIFF­<br />

FAHRT AUF DEM THUNERSEE<br />

In wohltuender Stille und eingehüllt<br />

in Winterjacke und Wolldecke über<br />

das tiefblaue Wasser des Thunersees<br />

gleiten. Die umliegende, eisige Naturlandschaft<br />

sorgt für eine ruhige und<br />

entspannte Atmosphäre und schafft<br />

eine kurze Auszeit vom hektischen<br />

Alltag. Während der Schifffahrt, vorbeiziehend<br />

an malerischen Fischerdörfern<br />

und geschichtsträchtigen<br />

Schlössern, geniessen die Besucherinnen<br />

und Besucher kulinarische Highlights<br />

aus der Region. Eine Fahrt mit dem<br />

Winterschiff von Thun nach Interlaken<br />

West oder umgekehrt ist ein sinnliches<br />

Erlebnis für jeden.<br />

SCHNEESCHUHLAUFEN MIT<br />

PANORAMABLICK<br />

In der Ferienregion Interlaken führen<br />

zahlreiche Schneeschuhtouren quer<br />

durch abgelegene Naturlandschaften.<br />

Eine der schönsten Routen ist der Aufstieg<br />

von Aeschiried zur stattlichen<br />

Brunnihütte. Der signalisierte Weg<br />

führt über verschneite Alpwiesen und<br />

dichte Wälder mit vereisten Blättern.<br />

Hoch oben lädt die Greberegg zum<br />

Verschnaufen ein und bietet einen<br />

fantastischen Ausblick auf die beiden<br />

52 NATURZYT


Mit dem Winterschiff<br />

über den spiegelglatten<br />

Thunersee gleiten.<br />

Grandiose Aussicht<br />

während der Schneeschuhwanderung.<br />

Die Schlittelpiste auf der<br />

Axalp mit fantastischer<br />

Aussicht auf die Berner<br />

Oberländer Eisriesen.<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Seen. Der letzte, steile Anstieg bringt<br />

einen zur urchigen Brunnihütte auf<br />

knapp 1640 m ü. M. Bei einer ausgiebigen<br />

Rast am Fusse des Morgenberghorns<br />

geniesst man das wunderschöne<br />

Panorama auf die schneebedeckten<br />

Berge und schattigen Täler.<br />

Eine Wintererlebniswelt mit und ohne Schnee:<br />

In der Ferienregion Interlaken entdecken Besucherinnen und Besucher<br />

die grossartige Vielfalt an aktiven, abenteuerlichen oder auch gemütlichen<br />

Winteraktivitäten.<br />

Mehr Informationen: www.interlaken.ch/winter<br />

SCHLITTELSPASS IN EINER VER­<br />

TRÄUMTEN WINTERLANDSCHAFT<br />

Von der bekannten Axalp aus garantiert<br />

ein panoramareicher Weg viel Spass auf<br />

zwei Kufen. Vorbei an urchigen Alphütten<br />

und verschneiten Tannenwäldern<br />

zieht sich der schön angelegte, mittelschwere<br />

Schlittelweg durch die winterliche<br />

Naturidylle. Dank dem bequemen Sessellift<br />

geniessen Schlittelfans eine Fahrt<br />

nach der anderen, legen eine Pause mitten<br />

in der verträumten Winterlandschaft ein<br />

und freuen sich auf die letzte Abfahrt.<br />

Das Panorama mit dem verschneiten<br />

Brienzergrat und dem türkisfarbenen<br />

Brienzersee lässt aber nicht nur alle<br />

Herzen der Schlittelfans höherschlagen,<br />

sondern ist ebenfalls ein Genuss für<br />

alle Naturliebhaber.<br />

Text Janine Perroulaz<br />

Fotos Interlaken Tourismus<br />

NATURZYT 53


Damit zauberhafte Winterbilder entstehen, muss sehr viel<br />

zusammenpassen. Viel Neuschnee, gutes Licht und vor<br />

allem eine unberührte Landschaft ohne menschliche Spuren.<br />

Sind die Bäume nicht richtig mit Schnee oder Raureif eingepackt,<br />

ziehe ich erst gar nicht los und überlasse das Fotografieren<br />

den Anderen. Die wirklich guten und zauberhaften Wintertage sind rar<br />

und lassen sich oft an einer Hand abzählen.<br />

Und wenn es einmal viel geschneit hat, beschäftigt man sich manchmal<br />

stundenlang mit Kartenstudium, Lawinenbericht und Wettermodellen.<br />

Wohin soll man bloss gehen und wo könnte es passen? Oft<br />

verfolge ich die Situation ein paar Tage , um dann im bestmöglichen<br />

Moment vor Ort zu sein.<br />

Beim nächtlichen Aufstieg durch den tiefen Schnee hoffe ich dann<br />

die ganze Zeit, dass die Bäume so aussehen wie in Lappland und es keine<br />

Spuren im Schnee hat.<br />

Und tatsächlich: Manchmal klappt es und trotz eisigen Temperaturen<br />

wird einem dann so richtig warm ums Herz.<br />

Text/Fotos Tobias Ryser<br />

Naturwärts – auf den Spuren der Natur<br />

Unberührt<br />

54 NATURZYT


Gletscherhöhle<br />

mit Matterhorn<br />

im Mondlicht .<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Unberührte Schneehügelchen .


Winterzauber<br />

an der Baumgrenze.<br />

Dramatische<br />

Winterstimmung<br />

in den Alpen.


Der Autor<br />

Tobias Ryser arbeitet als selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt<br />

Natur- und Landschaftsfotografie. Auf der Suche nach dem perfekten<br />

Moment legt er grossen Wert auf eine ästhetische Bildkomposition<br />

und atem beraubendes Licht.<br />

Tobias Ryser zählt zu den erfolgreichsten Naturfotografen der<br />

Schweiz, seine Bilder werden regelmässig publiziert und wurden<br />

bereits mehrfach ausgezeichnet in diversen nationalen und internationalen<br />

Wettbewerben.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />

NATUR ERLEBEN<br />

Winterpracht, die<br />

in der Sonne schnell<br />

wieder wegschmilzt.


«Big Seven» in Sicht!<br />

Wildes Leben an Peene und<br />

Riesige Naturschutzgebiete und Abenteuerlandschaften voller Tiere<br />

und unberührter Natur – das gibt es doch nur in Dschungeln anderer Kontinente,<br />

oder? Weit gefehlt: Im Nordosten Deutschlands tobt das wilde Leben.<br />

Langsam mit dem Kanu über<br />

das stille, glatte Wasser gleiten.<br />

Ruderschlag für Ruderschlag<br />

tiefer in den urigen Wald<br />

hinein, durch den sich der Fluss Peene<br />

träge schlängelt. Die untergehende<br />

Sonne verwandelt die Flusslandschaft<br />

im Nordosten Deutschlands zum<br />

Märchenwald. Dieser Eindruck wird<br />

noch verstärkt, wenn am Ufer die ersten<br />

Biberburgen auftauchen: Fleissig hat<br />

hier der Wohnungsbesitzer Zweige<br />

und Äste zu einem riesigen Haufen aufgetürmt.<br />

Kurz vor Sonnenuntergang<br />

stehen die Chancen gut, dass auf der<br />

so genannten «Biber-Safari» mit dem<br />

Kanu der tierische Burgherr ebenfalls<br />

zu erspähen ist. Über 100 Biberburgen<br />

stehen am Peene-Ufer, durchschnittlich<br />

lebt an jedem Flusskilometer eine<br />

Biberfamilie. Dabei waren die bis zu<br />

35 Kilo schweren Nager in Mecklenburg-Vorpommern<br />

schon ausgerottet.<br />

Erst 1976 wurden Biber aus Sachsen<br />

an der Peene neu angesiedelt.<br />

«Amazonas des Nordens» nennt man<br />

die Peene gerne. Sie verfügt als einer<br />

der wenigen Flüsse in Deutschland noch<br />

über ihren natürlichen Lauf und eine<br />

vielfältige Auenlandschaft mit dicht<br />

bewachsenen Uferbereichen und kleinen<br />

Inseln im breiten Flusslauf. Vorbei an<br />

saftigen Flussauen, Torfstichen, sumpfigen<br />

Bruchwäldern und Niedermooren führt<br />

die Peene durch nahezu unberührte<br />

Natur. Mäandernd fliesst sie durch ihr<br />

natürliches Bett zur Ostsee hin, weitet<br />

sich hinter Anklam in einem Delta zum<br />

Stettiner Haff und dem Achterwasser<br />

der Insel Usedom. Das Peenetal gilt<br />

mit einer Fläche von 20 000 Hektaren<br />

als grösstes Niedermoorgebiet Mitteleuropas<br />

und ist sozusagen eine Arche<br />

Noah der Artenvielfalt Europas. Neben<br />

dem Biber lassen sich hier auch Fischotter,<br />

Eisvogel und Seeadler beobachten,<br />

die im fischreichen Gewässer jagen.<br />

GASTSPIEL DER KRANICHE<br />

Für viel Lärm sorgen im Frühling und im<br />

Herbst die Kraniche: Die sangesfreudigen<br />

Stars des Himmels machen hier in den<br />

flachen Bodden- und Seengewässern in<br />

Mecklenburg-Vorpommern auf ihrer<br />

58 NATURZYT


Ruderschlag für<br />

Ruderschlag tiefer in<br />

den urigen Wald.<br />

In der Stettiner Haff leben<br />

die «Big Seven»: Seeadler,<br />

Wisent, Biber, Elch, Wolf,<br />

Stör und Kegelrobbe.<br />

Oder<br />

Zugstrecke Rast und sorgen einige Wochen<br />

für ein unvergleichliches Naturschauspiel.<br />

Während von Mitte März und Anfang<br />

April das bezaubernde Balzritual der<br />

imposanten Vögel stattfindet, dient die<br />

Rast im Herbst der Futteraufnahme.<br />

Die liegengebliebenen Mais- und Gerstenkörner<br />

auf den abgeernteten Feldern<br />

sind ein gefundenes Fressen für die<br />

Kraniche, um genügende Reserven für<br />

den kräftezehrenden Flug ins Winterquartier<br />

im Süden anzulegen.<br />

Die Kraniche sind jedoch nicht die<br />

einzigen gefiederten Stars in diesem<br />

Gebiet: Auf einer ornithologischen Tour<br />

durch das Naturschutzgebiet Anklamer<br />

Stadtbruch im Peenetal lassen sich unter<br />

anderem Kamingimpel, Zwergschnäpper,<br />

Trauer- und Weissbartseeschwalbe,<br />

Stelzenläufer und Kampfläufer beobachten.<br />

Und wer am Himmel eine majestätische<br />

Raubvogelsilhouette entdeckt,<br />

darf sich freuen: Der Seeadler galt in<br />

Deutschland um 1900 als ausgerottet.<br />

Heute verfügt das Peenetal über die<br />

höchste Seeadler-Brutdichte Europas.<br />

Dank hoher Nistplätze und sauberer<br />

Gewässer sind die Bedingungen für<br />

Adler hier ideal. Neben dem Seeadler,<br />

der über eine Flügelspannweite von<br />

bis 2,5 Metern verfügt, sind hier auch<br />

der Fisch- und Schreiadler heimisch.<br />

DIE SIEBEN GROSSEN<br />

Die Peene mündet durch die Lagune<br />

Stettiner Haff und um die Inseln Usedom<br />

und Wolin herum in die Ostsee. Sie ist<br />

jedoch nicht der einzige Fluss, der diese<br />

einzigartige Landschaft Mecklenburg-<br />

Vorpommerns prägt. Die Oder bildet<br />

weiter östlich einen Teil der Grenze<br />

zwischen Deutschland und Polen. Ihr<br />

Delta, das sich ebenfalls in das Stettiner<br />

Haff ergiesst, ist die Heimat von sieben<br />

besonders ikonischen Arten, den «Big<br />

Seven»: Seeadler, Wisent, Biber, Elch,<br />

Wolf, Stör und Kegelrobbe leben in der<br />

grossflächigen wilden Wasserlandschaft.<br />

Malerische Klippen und unberührte<br />

Strände, ausgedehnte Sümpfe und<br />

Feuchtgebiete fügen sich auf einmalige<br />

Weise rund um diese idyllische Lagune<br />

zusammen. Das Oderdelta ist zudem ein<br />

wichtiger Rastplatz für ziehende Wasservögel.<br />

Die Biodiversität der hier heimischen<br />

Tier- und Pflanzenwelt ist enorm<br />

gross und selbst im europäischen<br />

Vergleich einzigartig.<br />

SPEKTAKULÄRE FELSEN<br />

Folgt man der Küste entlang weiter nordwestlich,<br />

gelangt man in die Hansestadt<br />

Stralsund, wo sich ein Besuch des<br />

Ozeaneum s empfiehlt. Ohne nasse Füsse<br />

zu bekommen, kann man sich hier auf<br />

eine Entdeckungsreise durch die Welt<br />

der nördlichen Meere begeben. Die<br />

Kreisstadt des Landkreises Mecklenburg-Vorpommern<br />

wird gerne als «Tor<br />

nach Rügen» bezeichnet: Rügendamm<br />

und Rügenbrücke verbinden die Stadt<br />

mit der berühmten Ostseeinsel. Auch<br />

wenn es hier etwas lebhafter zugeht,<br />

lassen sich tolle Naturwunder entdecken;<br />

etwa die spektakulären Riffs der<br />

Kreideküste an der Ostküste Rügens.<br />

Immer wieder ist das Wahrzeichen in<br />

den Nachrichten, wenn ein grösserer<br />

Kreidefelsen abbricht und in die Ostsee<br />

stürzt. Die beliebteste Attraktion der<br />

Kreideküste ist der Königsstuhl. Mit<br />

seinen 118 Metern ist er der höchste<br />

NATURZYT 59


Um die Inseln Usedom<br />

und Wolin im Oderdelta<br />

hat der Seeadler<br />

sein Revier.<br />

Kreidefels Rügens und das Wahrzeichen<br />

der Insel. Über 800’000 Besucherinnen<br />

und Besucher bestaunen jedes Jahr die<br />

fantastische Aussicht von seiner Aussichtsplattform<br />

im Nationalpark Jasmund.<br />

WILDES EILAND IN DER OSTSEE<br />

Weiter südlich befindet sich ein weiteres<br />

interessantes Ausflugsziel: In 2,5 Kilometer<br />

Entfernung vor der rügenschen<br />

Südküste liegt die Insel Vilm. Dieses<br />

kleine Naturparadies darf man nur<br />

im Rahmen einer Führung betreten.<br />

Wie die Kreideküste auf Rügen ist auch<br />

Vilms Kliff aktiv: Das bedeutet, dass<br />

von Zeit zu Zeit Brocken aus Geschiebemergel<br />

abbrechen und mitsamt den auf<br />

ihnen wachsenden Bäumen ins Meer<br />

Auf den Spuren<br />

zu den Bibern im Pee.<br />

rutschen. Schon zu DDR-Zeiten war<br />

die kleine Insel für die allermeisten<br />

Reisenden gesperrt. Nur ausgewählte<br />

Mitglieder der SED-Führungsriege wie<br />

Erich Honecker oder Walter Ulbricht<br />

durften dort ihren Urlaub verbringen.<br />

Mit über 300 Arten an Farn- und<br />

Blütenpflanzen ist die Flora der Insel<br />

äusserst vielfältig. Die knorrigen Buchen<br />

sind mittlerweile bis zu 300 Jahre alt<br />

und entsprechend imposant. Manche<br />

Eichen haben sogar ein Lebensalter von<br />

600 Jahren erreicht und verleihen der<br />

Insel eine geradezu mystische Atmosphäre.<br />

Heute ist der Wald sich selbst<br />

überlassen; tote und kranke Bäume<br />

werden nicht vom Menschen entfernt,<br />

sondern auf natürlichem Wege<br />

von Pilzen, Würmern und Ameisen<br />

entsorgt.<br />

Text Helen Weiss Fotos Adobestock<br />

60 NATURZYT<br />

Die spektakulären<br />

Riffs der Kreideküste<br />

an der Ostküste<br />

Rügens.


EXCELLENCE CORAL<br />

11 Tage ab Fr. 2995<br />

Reisedaten 2023<br />

13.03.–23.03., 07.10.–17.10.<br />

Preise pro Person<br />

Fr.<br />

Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis<br />

Hauptdeck<br />

2-Bett 3995 2995<br />

Oberdeck<br />

2-Bett, frz. Balkon 4660 3595<br />

Einzelkabine 5995 4495<br />

Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit<br />

Das Excellence-Inklusivpaket<br />

Biosphärenreservat Spreewald<br />

Ins Reich der Seeadler 2023<br />

mit der Excellence Coral<br />

Excellence – kleine<br />

Schweizer Grandhotels<br />

Die Excellence Coral ist ein<br />

komfortables Schiff mit charmantem<br />

Interieur. Mit einer<br />

Länge von 82 Metern ist sie<br />

wendig genug, um auch Gewässer<br />

mit niedrigen Brücken,<br />

engen Schleusen und küstennahe<br />

Gebiete zu befahren. Die Excellence<br />

Coral macht auch für<br />

echte Flussreise-Kenner den<br />

Weg zu neuen Routen im Norden<br />

Deutschlands frei.<br />

An Bord geht es persönlich zu –<br />

das Schiff beherbergt max. 83<br />

Passagiere.<br />

Biber, die Baumeister der Wasserbiotope<br />

Eine Expedition in Lebensräume zwischen Wasser und Land, an<br />

artenreiche Ufer und Küsten, in Nationalparks und Reservate,<br />

zu Kliffs und Mooren, in uralte Wälder. Auf den Spuren der<br />

«Big Seven» ins Oderdelta, zu Seeadlern, Bibern – und einem<br />

Konzert im Kraftwerk.<br />

Tag 1 Schweiz > Potsdam > Berlin<br />

Busanreise nach Potsdam. Willkommen an<br />

Bord der Excellence Coral.<br />

Tag 2 Berlin > (Spreewald) > Lehnitz<br />

Biosphärenreservat Spreewald (Fr. 135).<br />

Alternativ: Rundfahrt durch den «Grossstadt-Dschungel»<br />

Berlin (Fr. 35).<br />

Tag 3 Niederfinow > Stettin<br />

Auf der Oder geht’s entlang des Nationalparks<br />

nach Stettin.<br />

Tag 4 Stettin > (Oderdelta) > Wolgast<br />

Einen Tag auf den Spuren der «Oderdelta<br />

Big Seven»*: Seeadler, Wisent, Biber, Elch,<br />

Wolf, Stör, Kegelrobbe.<br />

Tag 5 Stralsund > Lauterbach<br />

Besuch des Ozeaneums* Stralsund.<br />

Nachmittags Wanderung (Fr. 42) durch<br />

Küstenlandschaften.<br />

Tag 6 Lauterbach > Peenemünde<br />

Besuch im Naturzentrum Königsstuhl*.<br />

Nachmittags Bootsausflug* zur Insel Vilm<br />

– bekannt für ihre uralten Wälder. Abends<br />

Konzert von Burkhard von Puttkamer.<br />

Tag 7 Peenemünde > Demmin<br />

Ornithologische Tour* am Anklamer<br />

Stadtbruch. Abends Biber-Safari (Fr. 55).<br />

Tag 8 Demmin > Stettin<br />

Kanu-Tour auf der Peene (Fr. 82). Oder<br />

ornithologische Exkursion mit Kranich-Experte<br />

Hermann Dirks (Fr. 40).<br />

Tag 9 Stettin > Eberswalde<br />

Flusstag im Unteren Odertal.<br />

Tag 10 Eberswalde > Potsdam<br />

Wanderung* im Biosphärenreservat<br />

Schorfheide-Chorin.<br />

Tag 11 Potsdam > Schweiz<br />

Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.<br />

*Excellence Ausflugspaket<br />

Europas Seeadler-Hotspot: das Oderdelta<br />

Halbinsel Fischland Darss/Zingst © TMV/ Grundner<br />

• Excellence Flussreise in eleganter<br />

Flussblick-Kabine, Genuss-Vollpension<br />

• Ab/bis Schweiz: in umweltgerechtem<br />

Schweizer Komfort Reisebus (zum Hafen<br />

und für Transfers)<br />

• 100% CO2-Klimakompensation<br />

• Pure-Air-Ionisierung gegen virustragende<br />

Aerosole an Bord<br />

• Klassisches Konzert in Peenemünde<br />

• Excellence-Kreuzfahrtleitung<br />

Weitere Leistungen auf<br />

excellence.ch/paket<br />

Zuschläge<br />

• Reise 07.10. 150<br />

• Alleinbenützung Kabine Hauptdeck 895<br />

• Alleinbenützung Kabine Oberdeck 1595<br />

• Reise im Königsklasse-Luxusbus 295<br />

• Excellence-Ausflugspaket, 6 Ausflüge 286<br />

Nicht eingeschlossen<br />

• Auftragspauschale pro Person 30<br />

• Persönliche Ausgaben und Getränke<br />

• Kombinierte Annullationskosten- und<br />

Extrarückreiseversicherung<br />

Europa neu sehen:<br />

excellence.ch/mittendrin<br />

Wählen Sie Ihren Abreiseort<br />

05:30 Burgdorf p, 05:35 Basel SBB<br />

05:50 Arlesheim p, 06:00 Aarau SBB<br />

07:00 Baden-Rütihof p<br />

07:30 Zürich-Flughafen p<br />

07:55 Winterthur-Wiesendangen SBB<br />

08:15 Wil p<br />

Ihre Excellence-Route<br />

Mehr zu dieser Reise & Buchung<br />

mittelthurgau.ch<br />

ecber11<br />

I23_512<br />

Buchen & informieren<br />

mittelthurgau.ch | 071 626 85 85<br />

Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden


Zu guter Letzt<br />

Korrigendum<br />

Bild Seite 16/17 unten Mitte:<br />

Es handelt sich hier nicht um eine<br />

«Helm­Azurjungfer», sondern um<br />

eine «Fledermaus­Azurjungfer».<br />

Bild, Seite 16 unten.<br />

Es handelt sich hier nicht um eine «grüne<br />

Mosaikjungfer», sondern um eine<br />

«blaugrüne Mosaikjungfer» (Weibchen).<br />

In der NATURZYT-Ausgabe Nr. 37<br />

(Juni-August 20<strong>22</strong>) haben wir über<br />

unsere funkelnden Flugkünstler,<br />

unsere Libellen , berichtet. Leider<br />

hat bei der Bildbeurteilung der Autor<br />

einige Fehlbeurteilungen vorgenommen,<br />

wie uns ein begeisterter Libellenfotograf<br />

mittelte. Das möchten wir natürlich nach<br />

erneuter Überprüfung mit der Fachstelle<br />

Infoflora richtigstellen.<br />

Bild Seite 18 oben:<br />

Es handelt sich hier nicht um die<br />

«Plattbauch­ Libelle», sondern um<br />

«Spitzenfleck­Libelle».<br />

Bild Seite 19 oben:<br />

Es handelt sich hier nicht um<br />

die «Winterlibelle», sondern um die<br />

«blaue Federlibelle» (Weibchen).<br />

62 NATURZYT


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