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Aus Liebe zur Natur.<br />
Nr. 39 | Dezember <strong>22</strong> – Februar 23 | CHF 7.90<br />
Jedes Abo hilft …<br />
NATURZYT abonnieren und mit uns<br />
Naturprojekte unterstützen.<br />
Mehr ab Seite 38<br />
Natur bewahren<br />
Ruhe kehrt ein in der<br />
Notpflegestation<br />
Natur erleben<br />
Waldspaziergang<br />
Natur erfahren<br />
Überleben<br />
im Winter<br />
Natur erfahren<br />
Eiche – Stärke und<br />
Willenskraft<br />
Natur bewahren<br />
Rosettenpflanzen im<br />
naturnahen Garten<br />
Natur erleben<br />
Eine Hochebene,<br />
die Herzen öffnet
DANKE, DASS SIE NATURZYT ALS<br />
GÖNNER* UNTERSTÜTZEN, DAMIT<br />
SIE WEITERWACHSEN KANN.<br />
Naturnaher, unabhängiger Journalismus mit Überzeugung<br />
und aus Liebe zur Natur kostet. Dank Ihnen als Gönner* können<br />
die NATURZYT und ihre Naturprojekte, aktuell die Fledermäuse,<br />
weiterwachsen.<br />
Dank unseren Gönnern* kann die NATURZYT …<br />
… weiterhin und noch stärker, naturnaher und<br />
kritischer berichten.<br />
... Sie mit der Vielfalt unserer Natur erfreuen.<br />
… ein Sprachrohr für unsere Natur sein, um zu sensibilisieren,<br />
zu erfahren, zu bewahren und zu erleben.<br />
… sich mit Ihnen für Naturprojekte engagieren<br />
… die massiv eingebrochenen Anzeigenerlöse<br />
dank unseren Gönnerinnen und Gönnern verkraften<br />
und dank ihnen überleben.<br />
NATURZYT dankt auch Ihnen, wenn Sie Gönnerin und Abonnentin werden. Vielen Dank.<br />
Per Telefon 043 542 72 91, unter www.NATURZYT.ch/abonnieren oder mittels Abo-Talon auf Seite 63.<br />
* Bei Personenbezeichnungen ist jeweils das andere Geschlecht mitgemeint.
EDITORIAL<br />
Impressum<br />
NATURZYT 10. Jahrgang<br />
Knaus Marketing- & Verlagsservice<br />
Sonnhalde 37<br />
8602 Wangen<br />
Redaktion<br />
Telefon 043 542 72 91<br />
redaktion@naturzyt.ch<br />
Anzeigen<br />
Michael Knaus<br />
Telefon 043 542 72 91<br />
michael.knaus@kmvs.ch<br />
Freie und ständige Mitarbeiter<br />
Virginia Knaus, Michael Knaus,<br />
Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,<br />
Tobias Ryser, Olivia Scherrer,<br />
Sebastian Wagener, Dani Pelagatti,<br />
Gaby Kistler, Hubert Krättli,<br />
Helen Weiss, Katja Schönbächler<br />
Grafik & Produktion<br />
Martina Roth<br />
Bildbearbeitung<br />
Heinz Weber<br />
Titelbild<br />
Adobe Stock<br />
Korrektorat<br />
Christoph Meyer, Basel<br />
Druck<br />
AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach<br />
Abonnementspreise<br />
4 Ausgaben CHF 29.50 (inkl. 2.5% MwSt.),<br />
8 Ausgaben CHF 56.50 (inkl. 2.5% MwSt.).<br />
Auslandabonnemente auf Anfrage.<br />
Abonnementsdienst<br />
Knaus Marketing & Verlagsservice<br />
Sonnhalde 37, 8602 Wangen<br />
Telefon 043 542 72 91, abo@NATURZYT.ch<br />
www.NATURZYT.ch/abonnieren<br />
ISSN-Nummer <strong>22</strong>96-2859<br />
© Alle Rechte vorbehalten.<br />
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit<br />
aus drücklicher Genehmigung des Verlages.<br />
Das Magazin wird in der Schweiz auf<br />
100% Recycling papier gedruckt.<br />
Herzlichen Dank<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
Gerade in dieser Zeit, welche geprägt ist<br />
von vielen Unsicherheiten und Problemen<br />
ist es wichtig, dankbar zu sein.<br />
Ein Magazin wie die NATURZYT<br />
kann nur wachsen und gedeihen, wenn<br />
es Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit<br />
spannenden Themen erfreuen kann.<br />
Grossen Dank dafür gilt unseren naturliebenden<br />
Autoren, welche seit Jahren<br />
unsere NATURZYT prägen. Ernestine<br />
Astecker, welche ihr Wissen aus der<br />
Kräuterapotheke mit uns teilt. Daniel<br />
Fleuti, welcher seit der ersten Ausgabe<br />
uns auf wundervolle Wanderungen mitnimmt<br />
und viel Wissenswertes zu erzählen<br />
weiss. Tobias Ryser, welcher<br />
mehrere Stunden auf den perfekten<br />
Moment wartet, um uns mit wundervollen<br />
Naturaufnahmen zu erfreuen.<br />
Virginia Knaus, welche mit tierischen<br />
Gesprächen unseren Mitgeschöpfen eine<br />
Stimme gibt und mit verschiedenen Basteltipps<br />
anregt, selbst etwas entstehen zu<br />
lassen. Sebastian Wagener und Dani<br />
Pelagatti, welche uns ihre Liebe zum<br />
naturnahen Garten und ihre Erfahrungen<br />
in diesem näherbringen. Aber auch die<br />
kleinen Einblicke von Gaby Kistler in ihr<br />
Naturtagebuch und Olivia Scherrer mit<br />
ihrem breiten Wissen über die Homöopathie.<br />
Und nicht zuletzt unsere Naturprojekte,<br />
aktuell unsere Fledermäuse, über<br />
die Hubert Krättli und Katja Schönbächler<br />
viel zu erzählen wissen. Von all<br />
diesen Autoren, welche mit Liebe zur Natur<br />
schreiben, lebt unsere NATURYZT.<br />
Martina Roth setzt und layoutet<br />
unsere NATURZYT seit Jahren lieb evoll<br />
und mit viel Elan. Heinz Weber holt mit<br />
der optimalen Bildbearbeitung das<br />
farbenprächtigste heraus, Christoph<br />
Meyer prüft alles auf Schreibfehler , und<br />
unsere Druckerei, die AVD Goldach ,<br />
druckt perfekt unsere NATURZYT und<br />
bereitet sie für den Versand vor. Die<br />
Bewohner des Arbeitsheims Wangen<br />
legen sie liebevoll mit dem Begleitbrief<br />
ins Couvert und der Briefträger der Post<br />
bringt sie zu Ihnen nach Hause.<br />
Damit all dies möglich ist, braucht<br />
es finanzielle Mittel, auch in schwierigen<br />
Zeiten. Grossen Dank all unseren Anzeigenkunden,<br />
die uns auch in den letzten<br />
Jahren treu geblieben sind, um Sie, liebe<br />
Leser, zu erreichen.<br />
Und zu guter Letzt – ohne Sie, liebe<br />
Leser, liebe Abonnenten , und ganz<br />
speziell Sie, liebe Gönner, hätte die<br />
NATURZYT die letzten Jahre nicht überleben<br />
können. Sie sind es, welche dank<br />
Ihrem Abonnement, Ihrem Gönnerbeitrag<br />
es überhaupt möglich machen, dass wir<br />
alle für Sie und unsere Natur schreiben<br />
dürfen. Und NATURZYT und ihr ganzes<br />
Team dankt Ihnen, dass Sie uns weiterhin<br />
als Abonnent oder Gönner treu bleiben,<br />
auch wenn wir wissen, dass die Zeiten<br />
schwierig sind.<br />
Herzlichen Dank,<br />
Ihr Michael Knaus<br />
NATURZYT 3
Seite <strong>22</strong><br />
Eiche – Stärke<br />
und Willenskraft<br />
Seite 30<br />
Rosettenpflanzen<br />
Seite 14<br />
Überleben<br />
im Winter<br />
Inhalt<br />
3 Editorial/Impressum<br />
4 Inhaltsverzeichnis<br />
7 Wissenswertes<br />
Sind Vögel, die im Winter hierbleiben, Vegetarier?<br />
Wie überwintern Wildbienen eigentlich?<br />
8 Entdeckt & Fair<br />
Zweite Chance für Leiterplatten. Nachtvogel aus Eichenholz.<br />
10 BastelTipp<br />
Hängender Weihnachtsbaum.<br />
62 Zu guter Letzt<br />
Korrigendum – auch wir machen Fehler<br />
Natur erfahren<br />
12 Homöopathie für Mensch und Tier<br />
Hamamelis virginiana - eine verzauberte Haselnuss?<br />
14 Überleben im Winter<br />
Wenn es kalt wird, der Schnee fällt und die Tage kürzer<br />
werden, ziehen wir uns gerne ins warme Haus zurück.<br />
Welche Strategien haben unsere Wildtiere, um in den<br />
kalten Nächten bei Schnee und Dauerfrost zu überleben?<br />
20 Gabys NaturTagebuch<br />
Rätselhaftes Tr eiben mit Fichtentrieben<br />
<strong>22</strong> Eiche – Stärke und Willenskraft<br />
Die majestätischen und erhabenen Eichen galten in<br />
vielen alten Kulturen als heilige Bäume und als Sinnbild<br />
von Stärke, Mut und Willenskraft.<br />
4 NATURZYT
INHALT<br />
Seite 42<br />
Eine Hochebene,<br />
die Herzen öffnet<br />
Seite 46<br />
Waldspaziergang<br />
Natur bewahren<br />
26 Tierisch gute Interviews<br />
Sie liebt den Saft von Flieder und ist eine gute Insektenfängerin.<br />
Hortenesse Hornisse im Gespräch mit NATURZYT.<br />
30 Rosettenpflanzen<br />
Winterschmuck und Lebensraum! Zierende Bodenbedeckung<br />
während der kalten Jahreszeit und schützender Unterschlupf<br />
für Kleingetier.<br />
36 Wintergemüse im Kochtopf.<br />
Eine leckere Federkohl-Pasta, gebratener Wirz mit verlorenem<br />
Ei oder wie wäre es mit einer Zuckerhut-Rolle? En Guetä.<br />
38 Ruhe kehrt ein in der Notpflegestation<br />
Das Jahr geht zu Ende und die Fledermäuse haben sich in<br />
ihren Winterschlaf zurückgezogen.<br />
Natur erleben<br />
42 Eine Hochebene, die Herzen öffnet<br />
Unendlich die Weite, die Schneeschuhläuferinnen<br />
und -läufer auf Jufplaun erwartet.<br />
46 Waldspaziergang<br />
Gerade im Winter verbringen wir viel Zeit in geschlossenen<br />
Räumen. Dabei kann ein Winterspaziergang bei Frost und<br />
Schnee wunderschön verzaubern.<br />
54 Unberührt<br />
Naturwärts mit Tobias Ryser in viel Neuschnee, perfektes<br />
Licht und unberührte Landschaften ohne menschliche Spuren.<br />
58 Wildes Leben an Peene und Oder<br />
Riesige Naturschutzgebiete und Abenteuerlandschaften voller<br />
Tiere und unberührter Natur im Nordosten Deutschland.<br />
NATURZYT 5
DANKE, DASS SIE NATURZYT<br />
MIT IHREM ABONNEMENT<br />
WEITERHIN UNTERSTÜTZEN!<br />
Jedes Abonnement zählt, jeder Gönner* hilft.<br />
Natur erfahren, erleben und bewahren.<br />
Das ist NATURZYT.<br />
Aus Liebe zur Natur.<br />
Für nur CHF 29.50 für 4 Ausgaben im Jahr<br />
schreibt die NATURZYT nicht nur über<br />
unsere Natur, damit Sie diese näher erfahren<br />
und erleben können, sondern auch, damit Sie<br />
gemeinsam mit uns unsere Natur bewahren<br />
undschützen lernen. Deshalb unterstützt<br />
NATURZYT auch wichtige Naturprojekte<br />
mit einem Teil der Abo-Einnahmen.<br />
Aktuell unsere Fledermäuse.<br />
Mehr dazu auf Seite 38–41.<br />
Das will NATURZYT auch in Zukunft<br />
tun, und zwar zum unver änderten<br />
Abonnementen-Preis. Deshalb<br />
danken wir Ihnen, wenn Sie<br />
NATURZYT weiterhin treu bleiben<br />
und uns als Abonnement oder als<br />
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Wissenswertes<br />
WISSEN<br />
SIND VÖGEL, DIE IM WINTER HIERBLEIBEN,<br />
VEGETARIER?<br />
Im Winter ist das Nahrungsangebot für Vögel<br />
sehr klein. Und Insekten, welche im Sommer aktiv<br />
umherfliegen oder am Boden kreuchen sind in den<br />
kalten Monaten nicht vorhanden. Und unsere<br />
Futterstationen, welche wir fleissig mit Fettknödel<br />
oder Sonnenblumenkernen, Hanfsamen oder<br />
Rosinen bestücken, deuten auf eine vegetarische<br />
Ernährung hin. Schliesslich sind auch alle Vögel,<br />
die im Winter nicht auf Insekten als Haupt nahrung<br />
verzichten können, längst in den warmen Süden<br />
gezogen.<br />
Die Meisenarten und meisten Finken, aber<br />
auch Drosselvögel wie die Amsel oder das<br />
Rotkehlchen, welche im Sommer ebenfalls von<br />
Insekten leben und ihre Jungen damit füttern,<br />
stellen jetzt im Winter auf vegetarische Nahrung<br />
um. Jetzt sind vor allem die Samen von Bäumen<br />
die wichtigste Nahrungsquelle. Daneben tragen<br />
auch viele Wildkräuter im Winter noch Samen,<br />
welche die Vögel nutzen können.<br />
Aber auch einige Insektenfresser, welche den<br />
Winter hier ausharren, schaffen es mit ihren langen<br />
dünnen Schnäbeln, überwinternde Insekten aus<br />
den Ritzen eines Baumes oder morschen Stämmen<br />
und Ästen herauspicken. Somit ist die Antwort<br />
klar – sie passen sich dem Nahrungsangebot je<br />
nach Saison an. Ein gutes Vorbild für uns Menschen,<br />
oder wer braucht Erdbeeren im Winter?<br />
WIE ÜBERWINTERN EIGENTLICH DIE WILDBIENEN?<br />
Im Frühling, Sommer und Herbst, je nach Art<br />
der Wildbiene, fliegen diese fleissig umher und<br />
sammeln Pollen. Im Gegensatz zu den Honigbienen,<br />
Wespen und Hummeln sind die Wildbienen<br />
Einzelgängerinnen und sterben nach einigen<br />
Tagen. In den Tagen davor haben sie aber fleissig<br />
Pollen und Nektar gesammelt und ihre Nester<br />
mit den Nachkommen in hohlen Pflanzenstängeln,<br />
selbst gegrabenen Erdnestern oder in Totholz<br />
gebaut. Im nächsten Jahr beginnt dann der Kreislauf<br />
von vorne.<br />
Auch das Hummel- und Wespenvolk stirbt<br />
im Herbst zusammen mit seiner Königin.<br />
Nur die Jungköniginnen suchen sich einen gut<br />
ge schützten Platz, an dem sie bis zum nächsten<br />
Jahr überwintern können und in der Winter -<br />
starre verharren. Und wenn diese nicht von<br />
Vögeln oder anderen Insektenfressern gefressen<br />
werden, beginnen sie im Frühjahr mit dem Aufbau<br />
eines neuen Volkes.<br />
Ganz anders die Honigbienen, diese haben<br />
sich grosse Vorräte an Honig und Pollen angelegt.<br />
Und sobald der Winter und mit ihm die Kälte<br />
kommt, ziehen sich die Bienen in einer Wintertraube<br />
zusammen, in deren Mitte, gut geschützt<br />
und gewärmt, die Königin ist. Schliesslich muss<br />
sie überleben.<br />
Text Michael Knaus Foto AdobeStock<br />
NATURZYT 7
Entdeckt & Fair<br />
Nicht nur eine zweite Chance für Leiterplatten<br />
Leiterplatten aus dem Inneren<br />
von Computern, Radios, Fernsehern<br />
oder vielen anderen<br />
Elektrogeräten können zur<br />
Herstellung von sehr originellen und<br />
einzigartigen Produkten verwendet<br />
werden. Kreative Köpfe bei RecyclingArt<br />
haben sich auf solche Produkte spezialisiert<br />
und kreieren unter anderem<br />
Klemmbretter, Büroklammernmagnete,<br />
Magnetblöcke, Notizbuchdeckel sowie<br />
verschiedenen Schmuck wie zum Beispiel<br />
Ohrstecker. Natürlich ist diese<br />
Aufzählung nicht vollständig, denn<br />
es wird auch noch anderes Recyclingmaterial<br />
auf kreative Art und Weise<br />
wieder aufbereitet.<br />
Die Zürcher Stiftung für Gefangenenund<br />
Entlassenenfürsorge (ZSGE) setzt<br />
sich für die Reintegration von Strafentlassenen<br />
ein und betreibt dazu das Atelier<br />
RecyclingArt. In diesem Atelier, mitten<br />
in der Stadt Zürich, erhalten die dort<br />
arbeitenden Menschen eine Tagesstruktur<br />
und Wertschätzung. Eine Auswahl dieser<br />
Produkte ist erhältlich bei fairSCHENKEN<br />
(fairschenken.ch). Zum Beispiel das<br />
Klemmbrett A4 (CHF 18.–), der Büroklammernmagnet<br />
(CHF 10.–) oder die<br />
Ohrringe ( CHF 30.–).<br />
Wir machen Klimaschutz<br />
Seit 30 Jahren setzen sich Solarspar-Mitglieder für die Zukunft ein:<br />
100 Solar-Anlagen sparen in der Schweiz jährlich über<br />
2000 Tonnen CO 2 ein. Mit Ihrer Unterstützung bauen wir weiter.<br />
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Schweizer Schurwoll-Duvet<br />
• warm im Winter / kühl im Sommer<br />
• temperaturregulierend<br />
• feuchtigkeitsausgleichend<br />
Spycher-Handwerk AG<br />
Schaukarderei / Wollparadies<br />
Seit 40 Jahren ist unsere Familie als Wollspezialisten für<br />
Sie am Ball. Wir verarbeiten das wunderbare Naturprodukt<br />
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Ein Nachtvogel aus unbehandeltem Schweizer Eichenholz<br />
Im Schweizer Dialekt bedeutet<br />
«Huuri» eine Eule. Der scheue<br />
Nachtvogel versteckt sich<br />
gerne in den dichten Wäldern.<br />
Wenn sich jemand nähert, meldet<br />
er sich; und du weisst: du bist nicht<br />
alleine. Aus der Klangbox «Huuri»<br />
WALDKLANG ertönen beruhigende<br />
Waldgeräusche, die dich eine Quelle<br />
der Ruhe und Kraft spüren lassen.<br />
Die Waldgeräusche und die schlichte<br />
Form der Eule passen harmonisch<br />
zusammen. Das «Huuri» WALDKLANG<br />
verfügt über einen Bewegungssensor.<br />
Sobald du ca. anderthalb Meter nah<br />
an das Produkt herankommst, ertönen<br />
während ca. fünf Minuten<br />
wohltuende Waldgeräusche, die dich<br />
in eine andere Welt eintauchen<br />
lassen. Das Produkt wird mit einem<br />
Akku betrieben und wird in der<br />
Schweiz in einem kleinen Holzbetrieb<br />
aus unbehandeltem Schweizer Holz<br />
hergestellt. Die Lautstärke kann<br />
eingestellt werden.<br />
Huuri-Waldklang ist für CHF 99.00<br />
im Online-Shop changemaker.ch<br />
und in den Läden in Baden (Badstrasse<br />
27), Basel (Marktgasse 16),<br />
Bern (Spitalgasse 38), Luzern<br />
(Kramgasse 9),<br />
S c h a ffh a u s e n<br />
(Vordergasse 55),<br />
Th u n ( O b e r e<br />
Hauptgasse 35),<br />
Winterthur<br />
(Obertor 33 und<br />
Marktgasse 33)<br />
oder Zürich<br />
(Marktgasse 10 und<br />
Europaallee 43)<br />
erhältlich.<br />
Homöopathie<br />
von OMIDA.<br />
Erhältlich in Apotheken und Drogerien.<br />
Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.
BastelTipp<br />
Hängender<br />
Weihnachtsbaum<br />
10 NATURZYT
So machen wir’s<br />
Es ist bald wieder Weihnachtszeit,<br />
aber nicht alle haben<br />
Platz für einen grossen Weihnachtsbaum,<br />
und viele<br />
möchten nicht, dass ein Baum gefällt<br />
wird, nur um 4 Wochen Spass an einem<br />
Weihnachtsbaum zu haben. Dafür<br />
gibt es eine tolle Lösung. Wir hängen<br />
uns einfach einen Christbaum an<br />
die Wand. Das sieht modern, Shabby<br />
Chic oder weihnachtlich kitschig aus.<br />
Ganz nach eurem Geschmack. Alles,<br />
was Sie dazu brauchen, sind ein paar<br />
Äste und etwas Fantasie.<br />
In diesen Sinne wünschen wir<br />
Ihnen eine lichtvolle Weihnachtszeit<br />
und viele Geschenke unter ihrem<br />
Weihnachtsbaum.<br />
Euer NATURZYT-DIY Team<br />
Virginia Knaus<br />
Text/Fotos Virginia Knaus<br />
Schritt für Schritt<br />
MATERIALLISTE:<br />
• Äste in verschiedenen Längen<br />
• Säge + Gartenschere<br />
(evtl. Unterlage zum Sägen)<br />
• Schnur oder Dekobänder<br />
• Schere<br />
• Weihnachtliche Dekorationsmaterialien<br />
• Heissleimpistole<br />
Schritt 1:<br />
Je nach Höhe des gewünschten<br />
Baumes bis zu 9 Äste zuschneiden.<br />
Je nach Dicke der Äste entweder<br />
mit der Säge oder der Gartenschere<br />
auf gewünschte Länge kürzen.<br />
1x 10 cm , 1x 20 cm, 1x 30 cm,<br />
1x 40 cm, 1x 50 cm, 1x60 cm,<br />
1x 70 cm 1x, 80 cm und 1x 90 cm<br />
Schritt 2:<br />
Die zugeschnittenen Äste nun<br />
mit dem ausgewählten Band in<br />
ca. 10–15 cm Abstand aneinander<br />
binden. Erst eine Seite, danach<br />
die andere Seite, immer von unten<br />
nach oben. Danach die beiden<br />
Schnur enden oben zusammenknüpfen,<br />
damit man den Baum<br />
dann aufhängen kann.<br />
Schritt 3:<br />
Nun könnt ihr den «Rohling» aufhängen<br />
und mit Dekorationsmaterialien<br />
bestücken, welche<br />
ihr mit Heissleim anbringt, um<br />
die Äste wickelt oder dranhängt.<br />
Und wenn ihr beim Dekorieren noch<br />
ein paar grössere Lücken lasst,<br />
könnt ihr sogar noch eure erhaltenen<br />
Weihnachtskarten ganz stilvoll mit<br />
dazuhängen.<br />
NATURZYT 11
Homöopathie für Mensch und Tier<br />
Hamamelis virginiana –<br />
eine verzauberte Haselnuss?<br />
Im Winter ist für die meisten Pflanzen Ruhezeit.<br />
Die virginische Zaubernuss macht es anders: sie blüht im Winter!<br />
Hamamelis virginiana, die<br />
virginische Zaubernuss<br />
oder der Hexenhasel<br />
(engl. witch hazel) ist<br />
keine einheimische Pflanze. Man findet<br />
die Staude in wilder Form im Osten<br />
Olivia Scherrer ist Tierärztin und klassische<br />
Homöopathin für Mensch und Tier.<br />
Sie arbeitet in Zürich und Kloten. Weitere<br />
Informationen auf www.oliviascherrer.ch<br />
oder 076 528 41 81<br />
Nordamerikas und in Ostasien. In<br />
Europa wurde sie erst im 18. Jahrhundert<br />
als Zierpflanze eingeführt.<br />
Seitdem findet man sie hier in vielen<br />
Gärten und Parks und die Menschen<br />
freuen sich im Winter an ihren goldgelben<br />
Blüten, deren Kronblätter fadenförmig<br />
in alle Himmelsrichtungen<br />
schauen. Die Blüten überstehen Fröste<br />
bis –10 °C, bei noch tieferen Temperaturen<br />
rollen sich die Blütenblätter<br />
zusammen und entrollen sich erst<br />
wieder, wenn es wärmer wird. Sehr<br />
auffällig benehmen sich die Früchte<br />
der Zaubernuss, die im darauffolgenden<br />
Sommer reif sind. Die haselnussgrossen<br />
behaarten Kapseln platzen<br />
mit einer solchen Kraft auf, dass ihre<br />
Samen bis zu 15 Meter weit geschleudert<br />
werden. Vielleicht hat die Zaubernuss<br />
deshalb ihren Namen, weil vermutet<br />
wurde, dass da Zauberei mit im Spiel<br />
ist? Eine weitere Erklärung ist, dass<br />
die frühen Siedler in Virginia ihre<br />
Zweige als Wünschelruten zum Auffinden<br />
von Wasser und Edelmetallen<br />
benutzten.<br />
Obwohl Hamamelis eine gewisse<br />
Ähnlichkeit mit unsere r heimischen<br />
Hasel hat, sind die beiden Pflanzen<br />
botanisch nicht miteinander verwandt.<br />
HAMAMELIS IN DER PHYTOTHERAPIE<br />
Mehrere Indianerstämme nutzten<br />
Hamamelis schon als Heilpflanze. Das<br />
Extrakt wurde damals durch Aufkochen<br />
von Zweigen und Ästen gewonnen<br />
und zur Behandlung von Blutungen,<br />
Prellungen und anderen Wunden<br />
eingesetzt. Heute weiss man, dass vor<br />
allem der hohe Gehalt an Gerbstoffen<br />
für die positive Wirkung auf Wunden<br />
verantwortlich ist. Gerbstoffe haben<br />
eine trocknende und zusammenziehende<br />
Wirkung auf das Gewebe und bilden<br />
eine dünne abdichtende Gerbstoff-<br />
12 NATURZYT
Protein-Membran. Da die Inhaltsstoffe<br />
auch abschwellend, blutstillend und<br />
juckreizstillend wirken, wird Hamamelis<br />
heute bei vielen Hautleiden eingesetzt ,<br />
wie z.B. Entzündungen, Hautausschlägen,<br />
Sonnenbrand, Wunden, aber auch Krampfadern<br />
und Hämorrhoiden. Hamamelis<br />
findet man wegen ihrer beruhigenden<br />
Wirkung auf die Haut auch in verschiedensten<br />
Körperpflegeprodukten.<br />
EINFÜHRUNG IN DIE HOMÖOPATHIE<br />
In der Homöopathie denkt man bei<br />
Verletzungen in erster Linie an Arnika.<br />
Aber auch Hamamelis ist ein wichtiges<br />
Mittel bei Verletzungen und Blutungen.<br />
Es wurde schon im Jahre 1850 vom<br />
deutsch-amerikanischen Arzt und<br />
Homöopathen Constantin Hering in<br />
die Homöopathie eingeführt. Er war<br />
Hausarzt der Familie Pond, die mit<br />
einem damals sehr beliebten Präparat,<br />
dem «Pond’s Extract» , reich geworden<br />
war. Die Tochter der Familie, die<br />
Constantin Hering sehr schätzte, verriet<br />
ihm schliesslich das geheime<br />
Rezept: das Extrakt wurde aus dem<br />
Saft der Zaubernusssträucher hergestellt.<br />
Nachdem Hering sich selbst von<br />
der Wirkung dieser Pflanze überzeugt<br />
hatte, begann er , es in seiner homöopathischen<br />
Praxis anzuwenden.<br />
ANWENDUNG IN DER HOMÖOPATHIE<br />
Der Schwerpunkt der Hamamelis-<br />
Wirkung liegt bei den Blutgefässen.<br />
Es hilft venöse Blutungen zu stoppen,<br />
also solche mit eher dunklem Blut.<br />
Wenn nach einer Verletzung, z.B.<br />
einer Zahnextraktion oder Nasenbluten<br />
nach einem Schlag auf die<br />
Nase, Arnika verabreicht wird und<br />
die Blutung trotzdem nicht aufhört,<br />
wird Hamamelis ein gutes Folgemittel<br />
sein. Auch ein blaues Auge oder ein<br />
Blutohr (Othämatom), wie es bei<br />
Hunden sehr häufig vorkommt, sind<br />
Indikationen für den Einsatz von<br />
Hamamelis.<br />
Blutgefässe können aber nicht nur<br />
bluten, sondern sich auch ausweiten.<br />
Dann kommt es zu sogenannten Varizen<br />
oder Krampfadern. Diese kennen viele<br />
Menschen vom Blick auf die eigenen<br />
Beine. Erweiterte Venen können sich<br />
aber auch in vielen anderen Körperteilen<br />
zeigen, z.B. als Hämorrhoiden.<br />
Es gibt in der Homöopathie mehrere<br />
Mittel, die bei Hämorrhoiden eingesetzt<br />
werden, aber wenn diese bluten, sollte<br />
man das Mittel Hamamelis auf jeden<br />
Fall in Betracht ziehen.<br />
Der Einsatz von Hamamelis-Globuli<br />
wird zwar nicht die Krampfadern zum<br />
Verschwinden bringen, kann aber sehr<br />
wohl Begleiterscheinungen wie Spannungsgefühle,<br />
Schwellung, Juckreiz<br />
oder Schmerzen lindern. Oder kann die<br />
Zaubernuss im besten Fall doch alles<br />
wegzaubern?<br />
Text Olivia Scherrer<br />
Fotos Adobe Stock<br />
Die Anwendung der aufgeführten Mittel erfolgt<br />
auf eigene Verantwortung und ersetzt keinen<br />
Arztbesuch. Eine Haftung der Verfasserin<br />
bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />
NATURZYT 13
Der Fuchs lässt sich<br />
ein warmes Winterfell<br />
wachsen.<br />
Überleben<br />
im Winter<br />
Wenn es kalt wird, der Schnee fällt und<br />
die Tage kürzer werden, ziehen wir uns gerne<br />
ins warme Haus zurück. Welche Strategien<br />
haben unsere Wildtiere , um in kalten Nächten<br />
bei Schnee und bei Dauerfrost zu überleben?<br />
Im Winter haben fast alle Wildtiere<br />
das gleiche Problem: Es wird<br />
viel Energie benötigt, um in der<br />
Kälte zu überleben , und gerade<br />
jetzt hat es kaum Futter, welches die<br />
nötige Energie liefern würde. Im Laufe<br />
der Evolution haben die Wildtiere clevere<br />
Strategien entwickelt, um durch die kalte<br />
Jahreszeit zu kommen. Viele Wildtiere<br />
haben sich in ihre Höhlen, Baumstämme<br />
und Nester oder in Keller und Dachböden<br />
verkrochen. Sie verschlafen<br />
nun den Winter oder ruhen sich auch<br />
nur aus. Einige bleiben auch jetzt in<br />
der kalten Jahreszeit aktiv.<br />
AUGEN ZU UND DURCH<br />
Einige Wildtiere, wie der Igel, die Fledermaus<br />
oder das Murmeltier , verschlafen<br />
den Winter. Ganz nach dem Motto «Augen<br />
zu und durch ». Sie sind in der Lage, ihre<br />
Körpertemperatur massiv herabzusenken<br />
und auch den Herzschlag zu verlangsamen.<br />
Sie gehen so zusagen auf «Sparflamme».<br />
So kann der Igel etwa seinen Atem von<br />
normal bis zu 50 -mal in der Minute auf<br />
nur ein- bis zweimal reduzieren. Auch<br />
sein Herzschlag reduziert sich von<br />
200 Schlägen auf gerade mal noch fünf.<br />
Während des Winterschlafs wach t<br />
er nur gelegentlich auf und änder t die<br />
Schlafposition. Nahrung wird während<br />
dieser Zeit keine aufgenommen, deshalb<br />
müssen sie sich im Sommer und Herbst<br />
eine Fettschicht anfressen, von der sie<br />
zehren können. Unnötige Störungen,<br />
wie zum Beispiel durch uns Menschen ,<br />
bedeuten ein en enormen Energieaufwand,<br />
denn sie müssen für jedes Aufwachen<br />
ihre Vitalfunktionen herauffahren, die<br />
Körpertemperatur erhöhen und schneller<br />
atmen. Weil keine Nahrung zur Verfügung<br />
steht, um den Energiebedarf wieder<br />
decken zu können, kann dies ihren Tod<br />
14 NATURZYT
NATURZYT 15<br />
NATUR ERFAHREN
edeuten. Deshalb sollten Igel, Fledermäuse<br />
und Co. beim zufälligen Auffinden<br />
nie gestört werden.<br />
Eichhörnchen verlassen<br />
ihre Kobel nur alle paar<br />
Tage , um zu fressen.<br />
IM WINTER GEH ICH ZUR RUH<br />
Grössere Wildtiere, wie der Dachs, das<br />
Eichhörnchen oder der Braunbär schlafen<br />
nicht so tief wie Igel oder Fledermäuse.<br />
Ihre Körpertemperatur wird nicht so tief<br />
herabgesetzt wie diejenige der Schläfer. Sie<br />
halten nur Winterruhe. Die Tiere wachen<br />
auch öfter auf und gehen dann auf Nahrungssuche,<br />
damit sie für die nächste Ruhephase<br />
gewappnet sind. Dieser Aufwachprozess<br />
und wie lange sie wach sind, hängt<br />
unter anderem auch von den Aussentemperaturen<br />
ab. Gerade Eichhörnchen,<br />
sehen wir bei sehr kalten Wintern weniger<br />
oft, als wenn es etwas mildere sind. Im<br />
Winter suchen sie ihre im Sommer angelegten<br />
und vergrabenen Nüsse wieder auf<br />
oder fressen Pilze, Baumrinden oder an<br />
16 NATURZYT
Die Blaumeise<br />
plustert sich<br />
auf, um sich<br />
warmzuhalten.<br />
NATUR ERFAHREN<br />
Der Luchs auf<br />
Streifgang durch<br />
sein Revier.<br />
Bitte nicht stören, jede<br />
Kraftanstrengung<br />
benötigt unnötige Energie.<br />
NATURZYT 17
Marienkäfer<br />
produzieren eine<br />
Art «Frost schutz <br />
mittel», um nicht<br />
zu erfrieren.<br />
Selbst einen sehen, ist eher unwahrscheinlich.<br />
Diese ersetzen ihr leichtes<br />
Sommerfell durch ein dickes Fell als<br />
Kälteschutz.<br />
Aber auch die aktiven Wildtiere<br />
haben jetzt im Winter weniger Nahrung,<br />
die für einen ausgewogenen Energiehaushalt<br />
sorgt. Jede Kraftanstrengung braucht<br />
lebenswichtige Energie. Gerade jetzt im<br />
Winter ist es wichtig, dass Spaziergänger,<br />
Ski-Fahrer etc. auf den Wegen und Pisten<br />
bleiben, damit die Wildtiere den Winter<br />
gut überstehen können.<br />
den Sträuchern verbliebene Früchte. Wird<br />
es sehr kalt, verlassen sie ihre mit gut mit<br />
Laub und Moos ausgepolsterten Kobel,<br />
wie ihre Nester genannt werden, selten.<br />
So halten sie sich warm.<br />
STARR VOR KÄLTE<br />
Die Insekten und kleineren Tiere wie<br />
Frösche ziehen sich bei sinkenden Temperaturen<br />
unter die Erde, in Laubhaufen<br />
oder Holzritzen zurück. Dort verfallen sie<br />
in eine Winterstarre und erwachen erst<br />
wieder, wenn es wärmer wird. Einige<br />
Insekten haben eine Art «Frostschutzmittel»<br />
; damit wird verhindert, dass ihr<br />
Blut und andere Köperflüssigkeiten bei<br />
Minustemperaturen einfrier en . Gerade<br />
wenn es früh kalt geworden ist, sollten<br />
zusammengeführte Laubhaufen nicht<br />
mehr weggeräumt werden, sondern den<br />
Tieren als Winterschlupf gewährt werden.<br />
EIN DICKES FELL<br />
Nicht alle Wildtiere harren den Winter<br />
passiv aus und verschlafen diesen oder<br />
halten ihre Winterruhe. Einigen Tieren<br />
begegnen wir immer wieder in der schönen<br />
Winterlandschaft. Rehe und Hirsche sehen<br />
wir auf Feldern oder an Waldrändern.<br />
Aber auch Füchse, welche unter dem<br />
Schnee den in schmalen Gängen flitzenden<br />
Mäusen auflauern. Auch die Wildkatze<br />
oder der Luchs können mit etwas Glück<br />
an den Schneespuren erkannt werden.<br />
LUFTSCHICHT GEGEN DIE KÄLTE<br />
Viele Singvögel ziehen im Herbst in<br />
den Süden, wo es nicht nur wärmer ist,<br />
sondern auch ein grösseres Futterangebot<br />
gibt. Die Blaumeisen, Spatzen,<br />
Amseln bleiben hier, und um sich<br />
vor der Kälte und Frost zu schützen,<br />
plustern sie sich auf. Dies sieht man<br />
vielfach bei der Blaumeise. Mit diesem<br />
« Aufplustern» entsteht eine isolierende<br />
Luftschicht unter dem Gefieder, welche<br />
das Tier warm hält.<br />
Mit ganz unterschiedlichen und cleveren<br />
Strategien ist das Überleben der Wildtiere<br />
gesichert, sofern sie nicht bewusst<br />
oder unbewusst aus ihrem Winterschlaf<br />
geweckt oder unnötig erschreckt werden.<br />
Denn dies bedeutet ein en massive n Energieverbrauch,<br />
welche n das eine oder andere<br />
Wildtier nicht überlebt.<br />
Text Michael Knaus Fotos AdobeStock<br />
Der Igel hält<br />
Winterschlaf.<br />
18 NATURZYT
Auf Sparen eingestellt<br />
Was für uns aktuell<br />
aufgrund der hohen<br />
Energiepreise gilt,<br />
ist für die Wildtiere<br />
eine überlebenswichtige Strategie,<br />
um die kalte Jahreszeit zu überstehen.<br />
Nicht nur für die passiven Winterschläfer,<br />
sondern vor allem für die<br />
aktiven Wildtiere ist jede Kraftanstrengung<br />
unangenehm und kann<br />
lebensbedrohend sein.<br />
Gerade bei einer längeren Kälteperiode<br />
und aufgrund weniger Nahrung<br />
brauchen die Wildtiere wie Füchse,<br />
Rehe, Hirsche etc. viel Energie , um die<br />
innere Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.<br />
Kann die Körpertemperatur<br />
nicht aufrechterhalten werden, und<br />
unterschreitet diese ein bestimmtes<br />
Niveau, droht der Erfrierungstod.<br />
Damit die Wildtiere den Energieverbrauch<br />
massiv senken können,<br />
bewegen sie sich nur noch wenig. Sie<br />
liegen grössten Teils an geschützten<br />
Stellen und trotzen so der eisigen<br />
Kälte, Schnee und Wind. Mit dieser<br />
Spar strategie können sie ihre wertvollen<br />
Fettreserven schonen.<br />
Freilaufende Hunde, Skifahrer,<br />
welche abseits der markierten Pisten<br />
unterwegs sind, aber auch Wanderer ,<br />
welche viel Lärm machen, können<br />
die Wildtiere stören. Deshalb gilt,<br />
gerade jetzt in der kalten Jahreszeit,<br />
sich ruhig zu verhalten und auf<br />
den markierten Pisten und Wegen<br />
zu bleiben.<br />
Text Michael Knaus Foto AdobeStock<br />
Der Schneehase passt<br />
sich mit dem Winterfell<br />
(im Sommer braun)<br />
an den Schnee an.<br />
Grippe?<br />
Erkältung?<br />
Erkältung?<br />
Pflanzenkraft bei<br />
akuter Bronchitis.<br />
Erhältlich in Ihrer Apotheke oder Drogerie.<br />
Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Packungsbeilage.<br />
www.umckaloabo.ch
Gabys NaturTagebuch<br />
Rätselhaftes Treiben<br />
mit Fichtentrieben<br />
Von den Vögeln, die jetzt in den Siedlungen wieder auf Nahrungssuche<br />
sind, und einem rätselhaften Teppich von Fichtentrieben im Wald.<br />
20 NATURZYT
Das Gartenwerkzeug steht längst gereinigt<br />
und «geschmiert» im Schuppen und der<br />
Vorratskeller ist prall gefüllt mit den Ernteschätzen<br />
des vergangenen Sommers. Es<br />
war ein erfolgreiches Jahr für Garten und Landwirtschaft<br />
in unserer Region, so gab es praktisch keine<br />
Spätfröste zu Beginn des Jahres und die Gewitter<br />
brachten uns keine nennenswerten Hagelschläge.<br />
Auch die Trockenheit im Hochsommer konnte uns<br />
nicht allzu viel anhaben, denn ihr war ein äusserst<br />
wüchsiger Frühsommer mit ausreichend Regen vorausgegangen.<br />
Dafür bin ich sehr dankbar, denn das war<br />
leider nicht in allen Teilen des Landes so.<br />
Im Garten überraschen mich nun die stehen gelassenen<br />
Samenstände der Stauden mit stets wechselnder<br />
Garderobe. Einmal tragen sie lustige Schneehüte,<br />
dann wieder zauberhaft schöne Raureifkleider. Es ist<br />
auch die Zeit im Jahr, in der die Vögel auf der Suche<br />
nach Nahrung wieder in die Siedlungen kommen.<br />
So können wir sie aus der warmen Stube heraus beobachten,<br />
wie sie aufgeplustert im verschneiten Geäst<br />
sitzen und Ausschau nach Leckerbissen halten. Da<br />
werden sie bei mir fündig, Stechpalmen- und Eibenbeeren,<br />
liegengelassene Nüsse, fette Würmer unter<br />
dem Laub und Hagebutten stehen zum Angebot.<br />
Manchmal bekommen sie von mir besondere Leckerbissen,<br />
Lageräpfel, die ich im Keller aussortiere. Es sind<br />
vor allem die Amseln, die diese Zugabe besonders<br />
schätzen und sich dann im Frühling dafür wieder mit<br />
ihrem wunderbaren Gesang bedanken.<br />
Auch im Wald sind die Tiere mit der Nahrungssuche<br />
beschäftigt und hinterlassen dabei manchmal sichtbare<br />
Spuren. Sind euch auch schon ganze Teppiche<br />
von Fichtentrieben auf dem Boden aufgefallen? Sie<br />
sehen aus wie abgeschnitten, weshalb Vögel wie Kernbeisser,<br />
Fichtenkreuzschnabel, Meisen oder Eichelhäher<br />
schon mal nicht in Frage kommen. Wären nämlich<br />
sie die «Täter», so sähe die Stelle, an der die Triebe<br />
gekappt wurden, an deren Ende faserig aus. Wer also<br />
vermag sie so sauber abzuschneiden, als hätte er ein<br />
Messerchen dabei? Es sind die Eichhörnchen mit ihren<br />
messerscharfen Zähnen, die dahinterstecken. Aber<br />
warum machen sie das?<br />
Ihr eigentliches Ziel sind die schmackhaften «Innereien»<br />
der männlichen Blütenknospen. Um an sie zu<br />
gelangen, suchen sie zuerst einen jungen Trieb mit<br />
den begehrten Blütenknospen aus, danach schneiden<br />
sie diesen mit ihren Zähnen unterhalb des unteren<br />
Knospenquirls ab. Jetzt suchen sie sich mit der «Beute»<br />
erst mal einen bequemen, festen Sitzplatz auf einem<br />
Zweig. Dort holen sie nun in aller Ruhe mit ihrem<br />
Werkzeug, einem der langen, scharfen Unterkieferzähne,<br />
die Leckerei aus der Knospe heraus. Sind die<br />
flinken Nager fertig damit, lassen sie den Trieb fallen<br />
und schnappen sich den nächsten. Da ein einzelnes<br />
Eichhörnchen täglich sage und schreibe bis zu 600<br />
solche Fichtentriebe abbeissen kann, ist es kein Wunder,<br />
dass diese manchmal richtige Teppiche auf dem<br />
Boden bilden.<br />
Dies alles weiss ich dank der Forschungsanstalt für<br />
Wald, Schnee und Landschaft. Wann immer ich etwas<br />
in der Natur entdecke, das ich nicht kenne, versuche<br />
ich herauszufinden, was es ist, und so wurde ich auch<br />
in diesem Fall fündig und konnte dank dem WSL das<br />
«Eichhörnchen als Triebtäter» überführen.<br />
Wer weiss, vielleicht begegnen auch Sie auf Ihrem<br />
nächsten Waldspaziergang einem solchen Fichtentrieb-<br />
Teppich und können nun mit Ihrem Wissen darüber<br />
punkten.<br />
Ich wünsche Ihnen nun von Herzen wieder<br />
«e gueti (Natur-)Zyt»,<br />
Herzlichst, eure Gaby<br />
Text/Fotos Illustration Gaby Kistler<br />
Gaby Kistler – Naturvermittlerin mit Leib und Seele<br />
Auf ihrer Homepage www.naturtagebuch.ch<br />
und der gleichnamigen<br />
Facebook-Seite zeigt Gaby, was es im<br />
Laufe der Jahreszeiten in Wäldern und<br />
Wiesen vor unserer Haustüre so alles<br />
zu entdecken gibt. Sie lebt am Ricken -<br />
pass, wo sie einen Gemüse-, Obst-,<br />
Beeren- und Heilkräutergarten pflegt.<br />
So findet man auf ihren Seiten auch<br />
Tipps für den Garten, zum Einmachen,<br />
zur Verwertung von Wildfrüchten und<br />
vieles mehr.<br />
NATURZYT 21
Majestätische Eiche im<br />
Herbstgewand mit weit<br />
ausladender Krone.<br />
Ernestines Kräuterapotheke<br />
Eiche – Stärke<br />
und Willenskraft<br />
Die majestätischen und erhabenen Eichen<br />
galten in vielen alten Kulturen als heilige Bäume und<br />
als Sinnbild von Stärke, Mut und Willenskraft.
MÄCHTIGE BAUMPERSÖNLICHKEITEN<br />
Wer kennt sie nicht , diese robusten und<br />
mächtigen Baumgestalten ? Ihre unverwechselbaren<br />
Kennzeichen sind die knorrigen<br />
und weitausladenden Äste, die rau e<br />
und gefurchte Borke, ihre gelappten<br />
Blätter und die Eichelfrüchte, welche in<br />
einem Fruchtbecher wachsen. Durch eine<br />
lange, tiefreichende und kräftige Pfahlwurzel<br />
weist die Eiche eine sehr gute<br />
Sturmfestigkeit auf. Oft erreichen sie mit<br />
ihren Wurzeln den Grundwasserspiegel<br />
und ziehen dadurch Blitze an. Eine<br />
weitere Besonderheit der Eiche ist, dass<br />
das alte Laub so lange festgehalten wird,<br />
bis die neuen Blätter im Frühjahr austreiben.<br />
Bei uns in Mitteleuropa sind vor<br />
allem zwei Arten der Eiche verbreitet:<br />
die Stiel- oder Sommer-Eiche (Quercus<br />
robur) mit ihren kurzgestielten Blättern<br />
und langgestielten Früchten bevorzugt<br />
feuchte Standorte, während die Traubenoder<br />
Winter-Eiche (Quercus petraea)<br />
mit langgestielten Blättern und kurzgestielten<br />
Früchten sich im hügeligen oder<br />
gebirgigen Gelände am wohlsten fühlt.<br />
Beide Arten können viele hundert Jahre<br />
alt und über 40 Meter hoch werden, abhängig<br />
von ihrem Standort. Vereinzelt<br />
gibt es noch Eichen, die 1000 Jahre alt<br />
sind. Eichen wachsen langsam, aber stetig ,<br />
und mit etwa 50 Jahren blühen sie das<br />
erste Mal. Sie reihen sich in die Familie<br />
der Buchengewächse ein. In der Holzverarbeitung<br />
ist Eichenholz aufgrund<br />
seiner ausgeprägten Härte, Dauerhaftigkeit<br />
sowie seiner Widerstandsfähigkeit<br />
gegenüber Schädlingen und Wasser<br />
besonders geschätzt.<br />
Spaziert man durch den Herbstwald,<br />
so kann man das Kreischen der Eichelhäher<br />
hören und mit etwas Glück einen<br />
dieser scheuen Waldbewohner erblicken.<br />
Eifrig sammeln sie Eicheln, transportieren<br />
sie und legen im Waldboden ihre Vorratskammern<br />
an. Manchmal finden sie ihre<br />
Verstecke nicht mehr und pflanzen auf<br />
diese Weise an vielen Stellen neue Bäume<br />
aus. Der Eichelhäher ist auch als Gärtner<br />
des Waldes bekannt.<br />
HEILIGER BAUM<br />
Die Eiche hat eine lange geschichtliche<br />
Vergangenheit und galt in vielen alten<br />
Kulturen als heiliger Baum. Bei den<br />
Germanen war sie dem Gewittergott<br />
Donar geweiht. Unter der Donareiche<br />
wurden Gerichtsversammlungen abgehalten<br />
und man traf sich für religiöse<br />
Feiern. Weite Flächen waren damals von<br />
Eichenwäldern bedeckt. Im Zuge der<br />
Christianisierung wurden viele Eichen<br />
bewusst gefällt. An diesen kraftvollen<br />
Plätzen wurden später oft Kapellen oder<br />
Kirchen errichtet. Auch für die Kelten<br />
war die Eiche ein heiliger Baum. Die<br />
keltischen Priester, bekannt als Druiden,<br />
ernteten die Misteln der Eiche mit ihren<br />
goldenen Sicheln. Bei den Römern war sie<br />
der Baum des weisen Jupiter, des Gottes<br />
der Fülle und der reichen Ernte. In vielen<br />
alten Wappen ist die Eiche zu finden.<br />
Aus Eichenlaub wurden Siegerkränze<br />
gewunden.<br />
EICHENRINDE HILFT BEI NÄSSENDEN<br />
EKZEMEN<br />
Die äusserliche Anwendung von Eichenrinden-Tee<br />
ist eines der besten Mittel zur<br />
Behandlung von nässenden Ekzemen.<br />
Auch entzündliche Hauterkrankungen<br />
mit Juckreiz lassen sich damit äusserlich<br />
gut behandeln. Eichenrinde zeichnet sich<br />
aus durch einen hohen Gehalt an Gerbstoffen.<br />
Diese wirken zusammenziehend,<br />
austrocknend und entzündungshemmend.<br />
Ausserdem stillen sie oberflächliche<br />
Blutungen, fördern die Wundheilung und<br />
wirken keimhemmend auf Bakterien und<br />
Viren.<br />
MIT SANFTER STÄRKE IM<br />
LEBENSFLUSS SCHWINGEN<br />
Die Bachblütenessenz «Oak» ist für Menschen,<br />
die mit ihrer Standfestigkeit als<br />
unermüdliche Kämpfer grosse Aufgaben<br />
übernehmen und gewissenhaft ihre<br />
Pflichten erledigen. Dabei kann es sein,<br />
dass sie die natürlichen Grenzen ihrer<br />
eigenen Leistungsfähigkeit nicht respektieren<br />
und unnachgiebig weiterkämpfen.<br />
Warnsignale des Körpers wie Nackenund<br />
Schulterschmerzen, Schlaflosigkeit,<br />
Kopfschmerzen werden nicht beachtet,<br />
sondern sie treiben sich zu unermüdliche m<br />
weiterem Tun an. So kann es sein, dass<br />
sie einen kräftigeren Wink vom Schicksal<br />
als Signal brauchen, um ihr Verhalten<br />
zu ändern. Die Blütenessenz Oak hilft<br />
diesen Menschen , Arbeiten vertrauensvoll<br />
zu delegieren, Lasten abzugeben und<br />
Pflichten zu reduzieren. Sie lernen , kraftvolles<br />
Tun mit spielerischer Freude am<br />
Dasein zu verbinden , und mit Einfühlungsvermögen<br />
wachsen sie zu Mitmenschlichkeit<br />
und sanfter Stärke.<br />
EICHENRINDENABKOCHUNG<br />
IN DER TIERHEILKUNDE<br />
Bei Tieren können infizierte Wunden,<br />
Wundheilungsstörungen und Geschwüre<br />
mit einer Eichenrinden-Abkochung behandelt<br />
werden.<br />
RÄUCHERDUFT FÜR KÖRPER<br />
UND SEELE<br />
Eichenrinde und Eichenlaub verströmen<br />
beim Räuchern einen warmen, holzigen<br />
Duft. Fürsorgliche Schutzkraft durchflutet<br />
die Aura und bringt neue Energien von<br />
Willensstärke und Durchhaltevermögen.<br />
Beim Sammeln der Rinde ist darauf zu<br />
achten, dass keine Bäume verletzt werden.<br />
Daher wird die Rinde von abgestorbenen<br />
und am Waldboden liegenden Ästen abgelöst.<br />
Dies ist zu jeder Jahreszeit möglich.<br />
EICHE IN DER KRÄUTERKÜCHE<br />
Ganz junge, frisch geschlüpfte Eichenblätter<br />
nutzt man als würzige Zutat für<br />
Salate. Die Blätter sind von recht bitterem<br />
Geschmack. Aus den Eichelfrüchten kann<br />
man im Herbst ein nussartig schmeckendes<br />
Mus zubereiten. Man muss sie allerdings<br />
mehrmals kochen, damit die bitter<br />
schmeckenden Stoffe ausgespült werden.<br />
Eichelmus eignet sich zum Verfeinern<br />
Kräuterkurse und Kräuterrundgänge<br />
mit Ernestine<br />
Ernestine Astecker ist kant. appr. Naturheilpraktikerin<br />
und arbeitet in eigener Gesundheitspraxis<br />
in Fruthwilen, im Thurgau. In<br />
Kräuterkursen und auf Kräuterspaziergängen<br />
gibt sie gerne ihre Begeisterung, ihr Wissen<br />
und ihre Erfahrung über Heilpflanzen weiter.<br />
Nähere Informationen zum Kursangebot<br />
unter www.eastecker.ch oder<br />
Telefon 043 3<strong>22</strong> 86 70.<br />
NATUR ERFAHREN<br />
NATURZYT 23
Der Eichelhäher<br />
sammelt Eicheln,<br />
transportiert sie und<br />
legt im Waldboden<br />
Vorratskammern an.<br />
Manchmal findet er<br />
seine Verstecke nicht<br />
mehr und pflanzt<br />
auf diese Weise<br />
neue Bäume.<br />
vor allem Stärke, ausserdem Eiweiss,<br />
fette Öle und Zucker.<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, ich wünsche<br />
Ihnen viel Freude mit den Schätzen der<br />
Natur.<br />
Ihre Ernestine<br />
von Desserts und Gebäck. Aus den<br />
entbitterten und getrockneten Eicheln<br />
wurde früher Eichelmehl hergestellt und<br />
mit Getreidemehl zu Broten gebacken.<br />
WILDER EICHELKAFFEE<br />
Eichelfrüchte dienten früher in Notzeiten<br />
als Kaffee-Ersatz. Und so wird’s<br />
gemacht: Frische Eicheln schälen, in<br />
kleine Stücke schneiden, in einer Pfanne<br />
hellbraun rösten, im Mörser zerstossen<br />
oder in der Kaffeemühle mahlen. Gut<br />
verschlossen in einem Glas aufbewahren.<br />
Zur Zubereitung von Eichelkaffee<br />
nimmt man 1 TL des Pulvers, mit ¼ L<br />
Wasser aufkochen und abseihen. Nach<br />
Wunsch mit einer Prise Kardamom<br />
würzen und mit etwas Kuh- oder<br />
Getreidemilch mischen. Eichelkaffee<br />
stärkt den ganzen Körper, hält gesund<br />
und wird auch bei empfindliche m Magen<br />
gut vertragen. Eichelfrüchte enthalten<br />
Text Ernestine Astecker<br />
Fotos Ernestine Astecker, Adobe Stock<br />
Quellen und weiterführende Literatur<br />
Alber-Klein, C., Dr.med., Hornberger, R.,<br />
Bachblüten und 52 neue Blütenessenzen.<br />
Brendieck-Worm, C., Klarer, F., Stöger, E.,<br />
Heilende Kräuter für Tiere. Brunner, M.,<br />
Baumriesen der Schweiz. Bühring, U., Alles<br />
über Heilpflanzen. Greiner, K., Bäume in<br />
Küche und Heilkunde. Kauderer, R., Handbuch<br />
der heimischen Räucherpflanzen. Storl,<br />
W.D., Unsere fünf heiligen Bäume. Stumpf, U.,<br />
Zingsem, V., Hase, A., Mythische Bäume.<br />
Zuther, S., Die Sprache der Pflanzenwelt.<br />
Eiche in der Kräuterapotheke<br />
EICHENRINDENTEE<br />
Medizinisch verwendet wird die Rinde<br />
von jungen Zweigen ohne Borke. Geschnittene<br />
Eichenrinde können Sie in<br />
Drogerien oder Apotheken erwerben.<br />
Äusserliche Anwendung von Eichenrinden-Tee:<br />
1–2 Teelöffel geschnittene<br />
Eichenrinde mit ¼ L kaltem Wasser<br />
übergiessen. Den Ansatz zum Sieden<br />
erhitzen, 5 Minuten lang kochen,<br />
abseihen und lauwarm anwenden.<br />
Zum Gurgeln und Spülen bei Infektionen<br />
im Mund- und Rachenraum<br />
oder Zahnfleischentzündungen, nach<br />
Bedarf mehrmals täglich. Die Gerbstoffe<br />
«härten» die Schleimhäute und<br />
entziehen den Bakterien den Nährboden.<br />
Als Umschlag bei nässenden<br />
Ekzemen und entzündlichen Hauterkrankungen<br />
mit Juckreiz. Mehrmals<br />
täglich, nach Bedarf anwenden.<br />
Nicht anwenden bei trockener Haut,<br />
denn Gerbstoffe trocknen aus!<br />
Für Sitz und Fussbäder 500 g Eichenrinde<br />
in 4 L Wasser 15 Minuten kochen,<br />
abseihen und auf körperwarme Temperatur<br />
abkühlen lassen. 2-mal täglich<br />
10–15 Minuten lang anwenden. Als Sitzbad<br />
bei Entzündungen im Genital- und<br />
Analbereich, z.B. Hämorrhoiden, da<br />
Eichenrinden-Sitzbäder die Wundheilung<br />
fördern. Als Fussbad bei Fussschweiss<br />
und begleitendes Mittel<br />
bei Hautpilztherapie (wobei auch die<br />
Ursachen behandelt und behoben<br />
werden müssen).<br />
Hinweis: Die Anwendungsdauer<br />
ist wegen der austrocknenden Wirkung<br />
auf 1 bis 2 Wochen zu begrenzen.<br />
Nicht anwenden bei grossflächigen<br />
Haut ausschlägen.<br />
Innerliche Anwendung als Tee bei<br />
Durchfall: Eichenrinden-Tee wurde<br />
und wird in der Volksmedizin bei<br />
Durchfall eingesetzt. Die Gerbstoffe<br />
in der Eichenrinde wirken zusammenziehend,<br />
sekretions- und keimhemmend<br />
sowie abdichtend auf die Darmschleimhaut.<br />
Anwendung: ½ Teelöffel geschnittene<br />
Eichenrinde mit 1 Tasse kaltem<br />
Wasser ansetzen, zum Sieden bringen<br />
und 5 Minuten lang kochen, abseihen.<br />
Bei Durchfall 2-mal täglich eine Tasse<br />
eine halbe Stunde vor den Mahlzeiten<br />
trinken. Bei Durchfall ist Folgendes zu<br />
beachten: Der Körper versucht zunächst<br />
selbst Erreger und mögliche Gifte<br />
aus zuscheiden, daher sollte akuter<br />
Durchfall nicht sofort gehemmt werden.<br />
Auf eine ausreichende Flüssigkeitsund<br />
Mineralstoffzufuhr ist zu achten!<br />
Dauern Durchfälle länger als 2–3 Tage<br />
an, ist medizinischer Rat einzuholen.<br />
Chronische Durchfälle sind immer<br />
ärztlich abzuklären!<br />
Die Anwendung der angeführten Rezepturen<br />
erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt<br />
keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Ver fas serin<br />
bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.<br />
24 NATURZYT
Herstellung Räuchermischung<br />
– Schutzund<br />
Krafträucherung<br />
NATUR ERFAHREN<br />
Gerätschaften: Räucherschale oder<br />
Räucherpfanne. Mit Letzterer ist<br />
es einfacher, mobile Räucherungen<br />
in Haus und Hof durchzuführen.<br />
Räuchersand, Räucherkohle, Räucherzange,<br />
Kupferlöffel.<br />
Zutaten: Je 1 Teil Eichenrinde,<br />
Eichenlaub, Beifusskraut, Wurzeln<br />
der Engelwurz, Pfingstrosenblüten<br />
sowie 2 Teile Weihrauchharz.<br />
Durchführung der Räucherung: Räucherschale etwa zur Hälfte mit<br />
Räuchersand füllen. Räucherkohle anzünden. Es kann einige Minuten<br />
dauern , bis die Räucherkohle vollständig glüht. Erst dann mit einem<br />
Kupferlöffel die Räuchermischung auf die Kohle geben. Nach dem<br />
Räuchern ausgiebig den Raum lüften.<br />
Herstellung: Alle Bestandteile mischen<br />
und im Mörser zerkleinern. Sie können<br />
eine grössere Menge der Mischung<br />
herstellen und den Rest für spätere<br />
Räucherungen in einem Glasgefäss gut<br />
verschlossen aufbewahren.<br />
Die Räucherung eignet sich besonders , um Schutzräume aufzubauen,<br />
sei es für sich selber oder in einer Gruppe. Belastende Energien werden<br />
dadurch ferngehalten. Der Räucherduft wirkt wärmend und entspannend<br />
auf den ganzen Organismus. Er hilft , unserer inneren Kraft zu vertrauen<br />
und die eigene machtvolle Stärke aus dem Herzen anzunehmen.<br />
NATURZYT 25
Tierisch gute Interviews<br />
Interview mit Horte<br />
Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,<br />
doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.<br />
Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-<br />
oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?<br />
Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie<br />
würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?<br />
26 NATURZYT
nssse Hornisse<br />
Eine spannende Idee – sähen wir das ganze<br />
einmal aus ihrer Sicht und erführen, was<br />
sie uns alles zu sagen hätten. Naturzyt<br />
hat sich deshalb entschlossen, neue Wege<br />
aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu<br />
machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und<br />
wir sie einfach fragen könnten.<br />
Es summt und brummt bis in den Oktober hinein.<br />
Stachelbewehrt in Schwarz und Gelb gewandet,<br />
fliegen die grossen Insekten auf Beutefang umher.<br />
Vielen Menschen machen diese Tiere Angst, heisst es<br />
doch drei ihrer Stiche könnten einen Menschen töten,<br />
sieben davon gar ein Pferd. Sie sind jedoch weder<br />
angriffslustig noch so gefährlich, wie man es ihnen<br />
nachsagt – unsere wundervollen Hornissen.<br />
Als ich die Fliedersträucher in unserem Redaktionsgarten<br />
zurückgeschnitten habe, fiel mir auf,<br />
dass da plötzlich einige Hornissen angeflogen kamen,<br />
um sich am Saft der durch den Schnitt verletzten<br />
Pflanze zu laben. Das gab mir die Gelegenheit, diese<br />
schönen und doch respekteinflössenden Insekten der<br />
Familie der sozialen Faltenwespen aus nächster Nähe,<br />
sozusagen Auge in Auge, zu beobachten und eine der<br />
Damen um ein Gespräch zu bitten. Also setzte ich<br />
mich ruhig unter den Fliederbusch und harrte der<br />
Dinge, die ich da beobachten und erfahren würde.<br />
GUTEN TAG, LIEBE HORNISSEN, ICH WOLLTE<br />
EUCH NICHT ERSCHRECKEN, ICH SITZE NUR<br />
GANZ RUHIG HIER UND SCHAUE EUCH ZU,<br />
WENN ES FÜR EUCH ALLE OK IST.<br />
Dasssss geht in Ordnung, ssssolange du wirklich<br />
nur zuschaussst und unssss nichtsssss tust.<br />
DAS WERDE ICH GANZ BESTIMMT NICHT, ICH<br />
FINDE EUCH NÄMLICH ÜBERAUS SPANNENDE<br />
WESEN UND WÜRDE MICH SOGAR ÜBER EIN<br />
KURZES GESPRÄCH MIT EINEM VON EUCH<br />
FREUEN. AUSSERDEM GEHÖRT IHR ZU EINER<br />
BESONDERS GESCHÜTZTEN ART.<br />
Isssst dassss ssso? Wieso geschützt?<br />
LEIDER GEHÖRT IHR ZU EINER VOM AUSSTERBEN<br />
BEDROHTEN ART, WESHALB MAN EURE NESTER<br />
NICHT EINFACH KAPUTTHAUEN DARF ODER EINEN<br />
EURER ART EINFACH ERSCHLAGEN SOLLTE.<br />
WENN IHR EIN NEST BAUT, WO ES UNSER<br />
GEMEINSAMES LEBEN UNMÖGLICH MACHT,<br />
WIRD EIN SPEZIALIST GERUFEN, DER DANN<br />
EUER NEST AN EINEN FÜR BEIDE SEITEN<br />
ANGENEHMEREN PLATZ VERSETZT.<br />
Dassss haben wir nicht gewussst. Dasssss ist ganz<br />
toll. Bissst du eine solche Spezialissstin?<br />
NEIN, DAS BIN ICH NICHT. ICH SCHREIBE FÜR<br />
EIN NATURMAGAZIN KLEINE INTERVIEWS<br />
MIT VERSCHIEDENEN TIEREN, UM DIESE DEN<br />
MENSCHEN ALS DIE PERSÖNLICHKEITEN, DIE<br />
SIE SIND, NÄHERZUBRINGEN UND UM MEHR<br />
VERSTÄNDNIS FÜR EINANDER ZU FÖRDERN.<br />
HÄTTE VIELLEICHT EINE DER DAMEN EIN<br />
BISSCHEN ZEIT FÜR EIN KLEINES GESPRÄCH<br />
MIT MIR?<br />
Dassss klingt spannend. Und die Menschen glauben<br />
dir, dassss du mit Tieren sprechen kannssst? Die<br />
denken bestimmt, du hassst einen Vogel. Aber egal,<br />
ich werde dir ein bisssschen meiner Zeit schenken.<br />
Viel habe ich allerdingssss nicht.<br />
DAS IST SEHR NETT VON DIR. ICH BIN GINI,<br />
UND WIE HEISST DU?<br />
Freut mich Gini, ich bin Hortenssse Hornisse.<br />
Was soll ich dir denn erzählen?<br />
OH, MICH INTERESSIERT GRUNDSÄTZLICH<br />
ALLES. WO LEBT IHR, UND WIE FUNKTIONIERT<br />
EUER ZUSAMMENLEBEN? WIE ALT WERDET IHR?<br />
WIE IST DAS MIT DEN KÖNIGINNEN UND DEN<br />
DROHNEN? WAS ESST IHR? ETC.<br />
Du willssst aber viel wissssen. Ich weisss gar nicht, wo<br />
ich da anfangen soll und ob ich dafür genug Zeit habe.<br />
MACHT NICHTS, FANG EINFACH AM ANFANG<br />
AN. VIELLEICHT, WIE SO EIN HORNISSENNEST<br />
ENTSTEHT.<br />
OK. Alssso unsere Königin hat im Frühjahr, sssso<br />
Anfang Mai, alssss sie aus dem Winterschlaf erwacht<br />
isssst, durch Erkundungssssflüge nach einem geeigneten<br />
Nisssstplatz gesucht. Ssssie wurde letzten Herbssssst<br />
geboren und hat im Holz desss morschen Apfelbaumessss<br />
hinten bei der Wiese überwintert. Ssssie<br />
hat ihren Hunger am Sssaft blutender Bäume und<br />
den ersssten Beuteinsekten gestillt. Als ssssie dann<br />
den geeigneten Platz für unsssser Nest gefunden hat,<br />
NATUR BEWAHREN<br />
NATURZYT 27
hat sssie dort einen kleinen Stiel aus selbst gefertigtem<br />
Baumaterial an die Decke der Nissssthöhle geheftet<br />
und anschliesssssend an desssssen Ende die ersten<br />
sechsssseckigen Wabenzellen geformt. Diesessss<br />
Baumaterial besteht aussss zerkautem Totholz und<br />
pro Tag kann ssssie etwa 1,6 Waben anfertigen. An<br />
diese erssssten Zellen hat sssie dann 40–50 weitere<br />
angebaut und jede mit einem Ei belegt. Nach 12–18<br />
Tagen entstehen darausss dann Larven, welche sich<br />
über ein Puppenstadium zu Hornissssen entwickeln.<br />
Esss dauert ca. 30–50 Tage , bissss die ersten Hornissssen<br />
ausfliegen und die Königin dann im Nesssst<br />
bleiben kann, um den Staat zu vergrössssern. Um<br />
die Nahrungssssuche und die Aufzucht der Larven<br />
kümmern wir unsss dann.<br />
Im Gespräch mit NATURZYT<br />
Hortenssse ist eine ca. 10 Tage alte Arbeiterin. Sie ist stolz , dem<br />
Stamm zu dienen , und eine begnadete Insektenfängerin. Sie mag<br />
am liebsten den Saft von Flieder und wohnt nicht weit weg von<br />
unserem Redaktionsgarten.<br />
ICH HABE VON NICHT ALLZU LANGER ZEIT EIN<br />
HORNISSENNEST IN EINEM HOHLEN BAUM GE<br />
SEHEN. WAR ECHT FASZINIEREND. DER GESAMTE<br />
SPALT IM BAUM WAR ZUGEMAUERT , BIS AUF<br />
EIN LOCH, WELCHES ZUM EIN UND AUSFLIEGEN<br />
DIENTE. ES HAT SICHERLICH LÄNGERE ZEIT<br />
GEDAUERT, UM DIESES NEST ZU BAUEN. VIEL<br />
LEICHT WIRD ES JA IMMER WIEDER VERWENDET,<br />
DA DER PLATZ SO TOLL IST. DAS WAR SEHR<br />
GROSS, IST EURES AUCH SO GROSS?<br />
Hornisssen nisssten nie zweimal im ssselben Nessst.<br />
Die neuen Königinnen ssssuchen immer einen neuen<br />
Platz für den Nesssstbau. Aussserdem , wasss verstehst<br />
du unter grossss? So ein Hornisssennest wird im<br />
Sssseptember schon mal gut 600 Waben grosssss sein,<br />
das isssst normal. Unseresss hat etwa sechs durch<br />
mehrere Trägersssäulen verbundene Wabenteller,<br />
die wir durch eine Nessssthülle mit Luftkammern<br />
geschützt haben. Dasssss isoliert und schützt unsere<br />
Larven. Ssssie mögen am liebssssten eine Temperatur<br />
um 26 Grad. Fallssss es mal zu heisss wird, fächeln<br />
wir mit unsssseren Flügeln kühle Luft hinein , und<br />
wir bringen auch Wassssser zum Kühlen mit.<br />
WOW, DAS KANN JA DANN SCHON MAL GUTE<br />
60 ZENTIMETER LANG WERDEN. DA MUSS ES<br />
DANN SCHON ZÜNFTIG BRUMMEN DRINNEN.<br />
BEKOMMT IHR DENN DA KEIN PLATZPROBLEM?<br />
UND WO FINDET IHR DENN DA GEEIGNETE<br />
NISTPLÄTZE? SO VIELE HOHLE BÄUME GIBT’S IN<br />
DER GEGEND AUCH NICHT, UND WENN IHR DIE<br />
ALTEN NESTER NICHT MEHR BENUTZT, WIRD<br />
DIE SUCHE AUCH NICHT EINFACHER.<br />
Dasss issst in der Tat manchmal ein Problem. Esssss<br />
gibt Hornissssenstämme , welche in Storenkässsssten,<br />
auf Dachböden, in alten Schuppen oder an Holzfassssaden<br />
ihre Nessster bauen, weil esss einfach keine<br />
geeigneten natürlichen Nissstplätze gibt. Sssofern die<br />
Menschen unsss dort tolerieren , ssssind dassss<br />
eigentlich keine schlechten Plätze, zumindessst hat<br />
es dort genügend Platz. Unsere Königin hat dassss<br />
Nesssst in einem Vogelnisssstkass sten gegründet.<br />
Dessshalb musssten wir zwisssschenzeitlich eine<br />
Filiale bilden und umziehen, weil der Platz zwar gut<br />
gelegen aber einfach zu klein war.<br />
WAS HEISST UMGEZOGEN? HABT IHR DIE<br />
WABEN GEZÜGELT ODER DIE LARVEN, ODER<br />
WIE SOLL ICH MIR DAS VORSTELLEN?<br />
Wir musssten nochmalsss nach einem geeigneten<br />
Platz ssssuchen und dort nochmalssss ein Nessst<br />
gründen. Dann mussste die Königin umziehen und<br />
wir durften dafür 2 Nessster betreuen , bisss das alte<br />
dann ausgesssstorben war. War ne ziemliche Plackerei.<br />
TUT MIR LEID, DASS IHR SO VIEL ARBEIT<br />
HATTET, ABER IHR SEID JA EIN SEHR GROSSER<br />
STAMM MIT SICHERLICH VIELEN ARBEITERIN<br />
NEN. HAT DIE BETREUUNG DER BEIDEN PLÄTZE<br />
LANGE GEDAUERT?<br />
Nein, da wir nur eine Lebenssserwartung von ca.<br />
20 Tagen haben, ssssind wir in der Regel nie mehr<br />
alssss zirka 200 Arbeiterinnen , die Futter für den<br />
Nachwuchssss und die Königin bringen. Dasss ist<br />
auch der Grund , wessshalb dassss alte Nessst ssssehr<br />
schnell leer war , ssssobald alle geschlüpft waren.<br />
ICH SEHE EUCH AM HOLZ MEINES FLIEDER<br />
STRAUCHES KAUEN, SAMMELT IHR DA HOLZ FÜR<br />
DEN NESTBAU ODER WAS MACHT IHR DA?<br />
Wir ernten den Sssssaft. Damit ernähren wir unssss.<br />
Wir mögen den Flieder- und den Eschenssssaft sehr<br />
28 NATURZYT
gerne. Desssshalb ernten wir an kleinen Wunden der<br />
Ässsste den Ssssaft.<br />
DANN MÖGT IHR WIE WESPEN ALLES SÜSSE?<br />
ICH SEHE ABER EIGENTLICH NUR SEHR SELTEN<br />
EINE HORNISSE UM EINEN KAFFEETISCH<br />
FLIEGEN.<br />
Wir mögen grundssssätzlich keine Menschennahrung.<br />
Unssss interessssiert weder euer Eissss noch<br />
eure Cola. Wir interesssieren unsss eher für die<br />
Wesssspe, welche diessse Nahrung anzieht. Wir<br />
ernähren unssss von Säften der Bäume und unsssere<br />
Larven füttern wir mit anderen Insssekten. Dessshalb<br />
mögen unsss manche Imker nicht ssso gerne.<br />
Weil wir auch Bienen alssss Beute ansssehen.<br />
WIE IST DAS, HABT IHR DENN IN DER INSEKTEN<br />
WELT AUCH FEINDE WIE DIE BIENEN? UND<br />
WELCHE FEINDE HABT IHR NOCH?<br />
Nein, dank unsssserer Grössse haben wir keine<br />
Feinde und so eine «Kukuckssss»Hornisssse, welche<br />
unssssere Königin verdrängt und an ihrer Stelle<br />
herrscht, gibt esss meinesss Wisssensss in Europa<br />
auch nicht. Dassss Einzige, wasss uns passieren kann,<br />
issst, dasss wir zu nahe bei einem anderen Stamm<br />
sssind und wir unssss gegenseitig schädigen, weil wir<br />
unssss zu vertreiben versuchen. Fallsss essss einer<br />
Spitzmaussss gelingen ssssollte, in unsssser Nest<br />
einzudringen, wäre dasss viel gefährlicher. Ssssie<br />
könnte dann nämlich innert kürzesssster Zeit den<br />
gesssamten Stamm aussslöschen. Vögel sssind nicht<br />
sssso schlimm. Ssssie erwischen immer nur einzelne<br />
Hornissssen.<br />
DIE MENSCHEN HABEN EIN SPRICHWORT, DASS<br />
SIEBEN EURER STICHE EIN PFERD UND DREI<br />
STICHE EINEN MENSCHEN TÖTEN KÖNNEN.<br />
VIELE VON UNS FÜRCHTEN SICH DESHALB VOR<br />
EUCH. WIE IST DAS NUN IN WAHRHEIT?<br />
Dassss issssst der grössste Blödssssinn, den ich in<br />
meinem kurzen Leben je gehört habe. Unsssere<br />
Stiche sssind vielleicht etwas schmerzhafter als die<br />
der gemeinen Wesssspe. Dassss isssst aber nur, weil<br />
unsssser Stachel grössssser ist und in unsssserem<br />
Hornisssssengift ein Stoff namenssss Acetylcholin<br />
issst, welcher schmerzversssstärkend wirkt. Ansssonsten<br />
issst unssser Gift ssssogar schwächer alssss<br />
dasss der Bienen und Wessspen. Für Allergiker<br />
jedoch issst jeder Stich ein Problem, egal von<br />
welchem Inssssekt. Ausssserdem sssind wir überhaupt<br />
nicht aggressssiv wie Wessspen. Wenn immer<br />
möglich fliehen wir und gehen jeglichem Kontakt<br />
aussss dem Weg, aussser man quetscht unssss<br />
versehentlich. Dann würdet ihr ja wohl auch<br />
ssstechen. Wenn ihr unsss in Ruhe lassst, euch ruhig<br />
verhaltet und euch unssserem Nessst nicht nähert,<br />
können wir problemlossss zusssammenleben. Dasss<br />
hat sssogar noch den Vorteil, dasss wir euch die<br />
lässstigen Wessspen vom Hals halten.<br />
DAS STIMMT, ICH MUSS SAGEN, ICH SITZE<br />
WIRKLICH SCHON FAST EINE HALBE STUNDE<br />
UNTER DEM FLIEDERSTRAUCH UND SEHE<br />
EUCH BEIM SAFTSAMMELN ZU. DER ABSTAND<br />
ZWISCHEN UNS IST NUR EINE HANDBREITE UND<br />
DU BIST TOTAL FRIEDLICH. VON MIR AUS DÜRFT<br />
IHR JEDERZEIT ZUM SAMMELN HERKOMMEN.<br />
PASST EINFACH AUF DEN FRECHEN REDAKTIONS<br />
KATER AUF. DER HAT UNS NACHTS SCHON MAL<br />
EINE HORNISSE INS HAUS GEBRACHT. WO ER<br />
DIE HERHATTE, WISSEN WIR AUCH NICHT.<br />
Dassss kann ich dir sssagen. Wir schlafen nachtssss<br />
nicht, höchssstens etwa 1 Stunde morgensss. Wir<br />
sssind alssso auch nachtsss aktiv und fliegen umher.<br />
Schliessslich gibt es auch nachtssss Beute bei den<br />
vielen Lichtern, die ihr überall brennen lassssst.<br />
OH TATSÄCHLICH, DAS HÄTTE ICH NICHT<br />
GEDACHT. ICH GLAUBTE, IHR WÜRDET EUCH<br />
NACHTS IN EUER NEST ZURÜCKZIEHEN UND<br />
DORT BIS ZUM MORGEN SCHLAFEN, WIE DIE<br />
BIENEN. NA, DANN SEID IHR JA VIEL FLEISSIGER<br />
ALS DIESE. BALD IST SEPTEMBER. WAS PASSIERT<br />
DENN MIT EUREM STAMM IM HERBST UND<br />
WINTER?<br />
Diesssse Zeit issst die Zeit, in der unssssere Königin<br />
anfängt, Drohnen und Jungköniginnen zu legen,<br />
damit unsssere Art auch nächssstes Jahr nicht<br />
aussstirbt. Die Drohnen begatten dann die bis zu<br />
200 Königinnen, und gegen Ende November isssst<br />
dann der gessssamte Stamm inklusssive Drohnen<br />
und unsssserer Königin ausgestorben. Ssssie hat<br />
dann fassst 1 Jahr lang gelebt. Die jungen Königinnen<br />
ssssuchen sssssich dann einzeln einen Platz zum<br />
Überwintern, meissst in sssselbst genagten Hohlräumen<br />
in Totholz. Und dann beginnt im nächsssten<br />
Frühjahr der Zyklussss von Neuem.<br />
DAS WAR WIRKLICH SEHR INTERESSANT.<br />
VIELEN DANK HORTENSSSE, DASS DU DIR DIE<br />
ZEIT GENOMMEN HAST, MIT MIR ZU SPRECHEN.<br />
ICH WILL DICH JETZT NICHT LÄNGER AUFHAL<br />
TEN. ICH WÜNSCHE DIR UND DEINEM STAMM<br />
ALLES GUTE.<br />
Dassss issst gerne geschehen. Esss hat mich gefreut,<br />
wenn ich euch vielleicht etwassss von eurer<br />
Angsssst nehmen konnte. Allesssss Gute, und ich<br />
komme besssstimmt nochmalsss vorbei, um Ssssaft<br />
zu holen.<br />
Text, Foto, Illustration Virginia Knaus<br />
NATUR BEWAHREN<br />
NATURZYT 29
Natur im Garten<br />
Rosettenpflanzen<br />
Winterschmuck und Lebensraum! Zierende Bodenbedeckung<br />
während der kalten Jahreszeit und schützender Unterschlupf<br />
für Kleingetier.<br />
30 NATURZYT
Spross und beglücken uns mit einem<br />
meist imposanten Blütenspektakel. In<br />
der Botanik unterscheidet man zwischen<br />
Halb-und Ganzrosettenpflanzen. Die<br />
«Ganze» Rosette trägt keine Stängelblätter,<br />
wo hingegen die «Halbe» wenig<br />
bis reich beblättert ist.<br />
Grundständige Rosetten kommen<br />
in mannigfaltiger Farbenund<br />
Formenpracht daher.<br />
Die einen besitzen eine wollige<br />
oder flaumige Blattstruktur, andere sind<br />
geschlitzt oder mit wehrhaften Dornen<br />
besetzt , und dann wären da noch jene<br />
spektakuläre n Geschöpfe, welche alle<br />
diese Merkmale miteinander vereinen.<br />
WAS SIND ROSETTENPFLANZEN!?<br />
Blattrosetten kommen vorwiegend im<br />
mediterranen Raum oder im Hochgebirge<br />
vor. Durch ihr grundständiges<br />
Die Elfenbeindistel<br />
(Ptilostemon afer) glänzt<br />
in erster Linie mit<br />
ihrer aparten Rosette.<br />
Blattkleid sind sie in der Lage , die höhere<br />
Wärme in Bodennähe für die Assimilation<br />
(Stoffwechsel) zu nutzen. Die meisten<br />
Arten besitzen einen ein- bis zweijährigen<br />
Lebenszyklus und sterben nach<br />
der ersten Blüte ab. Dabei handelt sich<br />
um Pionierarten welche gerne Ruderalflächen<br />
jeglichster Art, d.h. gestörte<br />
Flächen mit offenem Boden , besiedeln.<br />
Mit ihren Blättern überdauern sie vom<br />
Winter bis zum Frühjahr und ziehen<br />
dementsprechend nicht ein. Sobald es<br />
wärmer wird, beginnen sie mit dem<br />
generativen Wachstum, strecken ihren<br />
EIN ÖKOLOGISCHES WUNDER<br />
Rosettenpflanzen sind nicht nur nett<br />
zu beäugen, des Weiteren bieten sie aufgrund<br />
ihrer bodennahen, den Winter<br />
überdauernden und oft starkwüchsigen<br />
Gestalt Insekten, Spinnentieren, Asseln<br />
und vielen Mikroorganismen Lebensraum<br />
und Schutz. Ums Herz der Rosette<br />
tummelt sich in den meisten Fällen<br />
vielerlei Kleingetier, insbesondere Wanzen,<br />
Spinnen und Käfer fühlen sich geborgen.<br />
Bei sehr üppigen Exemplaren überwintern<br />
oder rasten auch mal Erdkröten<br />
(Bufo bufo), Grasfrösche (Rana temporaria)<br />
und Bergmolche (Ichthyosaura alpestris).<br />
Rosettenpflanzen sind daher in einem<br />
naturnahen und strukturreichen Garten<br />
ein Muss!<br />
Diese Alleskönner besitzen zudem<br />
bodenschützende und -belebende Eigenschaften.<br />
Während trockene r Zeiten<br />
halten sie den Boden feucht und das<br />
Bodenleben intakt, schützen die oberen<br />
Schichten vor Erosion durch Frost,<br />
Wind, Starkregen und Umweltgiften.<br />
Die perfekte Gründüngung.<br />
Da sie meist eine tiefreichende Wurzel<br />
treiben, ziehen Rosettenpflanzen Wasser<br />
aus unteren Erdschichten nach oben und<br />
machen dieses für die höher gelegene<br />
Vegetation verfügbar. Diese Eigenschaft<br />
macht Arten mit einer Blattrosette<br />
und tiefen Wurzel n im Übrigen für die<br />
Zukunft interessant. Ausserdem lockern<br />
sie die Bodenstruktur.<br />
Nach der auffälligen Blattrosette<br />
folgt normalerweise ein bei Insekten<br />
beliebter Blütenflor. Disteln (Cirsium,<br />
Carduus und Onopordum, z.B. Ptilostemon),<br />
Königskerzen (Verbascum),<br />
Natternköpfe (Echium), Nachtkerzen<br />
(Oenothera), Fingerhüte (Digitalis) und<br />
Schuppenköpfe (Cephalaria) bieten<br />
während der Blütezeit ein reiches Buffet.<br />
Davon profitieren auch viele spezialisierte<br />
Insektenarten.<br />
Die reifen Samenstände werden von<br />
diversen Sperlingsvögeln wie z.B. dem<br />
prächtig gefärbten Stieglitz (Carduelis<br />
NATUR BEWAHREN<br />
NATURZYT 31
carduelis) dankbar abgeerntet. Obendrein<br />
nützen verschiedene Insektenarten<br />
die Pflanzenstängel als Kinderstube.<br />
In Anbetracht der flaumigen oder<br />
wolligen Blattstruktur , welche einige<br />
der «rosettigen» Artenbesitzen, kommt<br />
die Garten-Wollbiene (Anthidium<br />
manicatum) bei Königskerzen wie der<br />
Seidigen Königskerze (Verbascum<br />
bombyciferum «Polarsommer») und<br />
der Gewöhnlichen Eselsdistel (Onopordum<br />
acanthium) auf ihre Kosten.<br />
Denn sie bevorzugt Pflanzenhaare , um<br />
ihr Nest auszupolstern.<br />
VERWENDUNG IM GARTEN<br />
Arten wie die Kandelaber-Königskerze<br />
(Verbascum olympicum) und die<br />
Wollkopf-Kratzdistel (Cirsium eriophorum)<br />
sind wahrlich keine Kandidaten<br />
für Balkongärten mit überschaubarer<br />
Grösse. Rosettenpflanzen , welche<br />
normalerweise eine stattliche Dimension<br />
erreichen , sind allerdings Überlebenskünstler<br />
, was die Gegebenheiten betrifft ,<br />
und passen sich dementsprechend an.<br />
Man sieht sie z.B. auch gerne mal in<br />
Fugen im urbanen Raum wachsen. Ihr<br />
volles Potenzial entfalten sie jedoch nur<br />
unter guten Bedingungen. Nickende<br />
Der Boissiers Natternkopf<br />
(Echium boissieri) ist<br />
eine echte Augenweide<br />
im Rosettenstadium.<br />
Distel (Carduus nutans), Schlitzblatt-<br />
Karde (Dipsacus laciniatus), Roter<br />
Fingerhut (Digitalis purpurea), Färberwaid<br />
(Isatis tinctoria), Illyrische<br />
Eselsdistel (Onopordum illyricum) und<br />
Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis<br />
matronalis) benötigen Raum und<br />
bevorzugen nährstoffreiche, tiefgründige<br />
und sonnige oder halbschattige Standorte.<br />
Für die Topfkultur auf Terrasse oder<br />
Balkon eignen sich z.B. Flachblatt-<br />
Mannstreu (Eryngium planum), Wiesen-<br />
Salbei (Salvia pratensis), Schwarze<br />
Königskerze (Verbascum nigrum),<br />
Eine dichte Gesellschaft<br />
von Rosettenpflanzen.<br />
Direktsaat und Pflanzung<br />
im Juli 20<strong>22</strong>.<br />
Naturnaher Garten und Natur<br />
im Siedlungsraum<br />
Sebastian Wagener, Beratung, Planung<br />
und Realisierung www.gartenmaldrei.ch,<br />
sebastian@gartenmaldrei.,<br />
Wildbienenförderung www.igwildebiene.<br />
ch/pocketparks/, https://beefinder.ch,<br />
Instagram: gartenwelten_turicum
NATUR BEWAHREN<br />
Die Wilde Artischocke (Cynara cardunculus)<br />
bildet eine wintergrüne Halbrosette.<br />
Hier im schönen Kontrast zum<br />
Färberwaid (Isatis tinctoria).<br />
Gewöhnliche Golddistel (Carlina vulgaris),<br />
Echte Schlüsselblume (Primula veris) , die<br />
eine Ganzrosettenpflanze ist , und Russischer<br />
Natternkopf (Echium russicum).<br />
Da die Mehrheit der Rosettenpflanzen<br />
zweijährig ist, empfiehlt es sich , noch<br />
während de r Sommermonate oder im<br />
Frühherbst Jungpflanzen zu setzen oder<br />
direkt anzusäen. So reicht ihnen die<br />
noch vorhandene Vegetationsperiode ,<br />
um eine stattliche Rosette auszubilden<br />
und im kommenden Sommer mit einer<br />
überzeugenden Blüte zu glänzen.<br />
Wenn im Garten oder auf dem Balkon<br />
bereits samentragende Exemplare vorhanden<br />
sind, sollte im Radius der<br />
Pflanzen für offenen Boden gesorgt<br />
werden.<br />
Rosettenpflanzen sorgen optisch<br />
das ganze Jahr über für bereichernde<br />
Akzente und harmonieren mit horstigen,<br />
kriechenden, niederliegenden, ausläuferbildenden<br />
und besonders aufrechten<br />
filigranen Wuchsformen. Aus meiner<br />
Sicht wirkt ihre Gestalt ausgesprochen<br />
stimmig , wenn diverse rosettenbildende<br />
Arten dicht beieinander stehen. Die<br />
unterschiedlichen Texturen und Formen<br />
werten sich gegenseitig auf. Im Zusammenspiel<br />
mit höheren Gräsern, verspielten<br />
und eher filigranen Details sind sie<br />
jedoch auch ein Augenschmaus.<br />
Ich habe die wunderschöne Vielfalt<br />
an Blattrosetten als fühlbare Verlängerung<br />
der Vegetationsperiode und trostspendendes<br />
Grün während de r kalten<br />
und dunkeln Wintertage für mich entdeckt.<br />
Sie wärmen das Herz mit Vorfreude<br />
auf die kommende Saison.<br />
Text Sebastian Wagener<br />
Fotos Sebastian Wagener, Noel Weiss<br />
Obstbäume<br />
Sehr viele alte, robuste<br />
und resistente Sorten<br />
Sortenbroschüre verlangen<br />
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VERBASCUM OLYMPICUM<br />
gelb Blütezeit: Juni–August Höhe: 150–<strong>22</strong>0 cm mehrjährig<br />
Standort: Ruderal, Beet, sonniger Gehölzrand, sonnig, trocken–frisch,<br />
nährstoffreich–mässig nährstoffarm Partner: Ruthenische Kugeldistel<br />
(Echinops ritro), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense),<br />
Wilde Möhre (Daucus carota)<br />
NICKENDE DISTEL –<br />
CARDUUS NUTANS<br />
purpur Blütezeit: Juni–August Höhe: 80–180 cm zweijährig<br />
Standort: Ruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, sonnig,<br />
trocken–frisch, nährstoffreich–nährstoffarm<br />
Partner: Heil-Wurz (Seseli libanotis), Färber-Hundskamille<br />
(Anthemis tinctoria), Wander-Bibernelle (Pimpinella peregrina)<br />
VERZWEIGTE ESELSDISTEL –<br />
ONOPORDUM BRACTEATUM<br />
purpur Blütezeit: Juni–August Höhe: 150–<strong>22</strong>0 cm zweijährig<br />
Standort: Ruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, sonnig,<br />
trocken–frisch, eher nährstoffreich–nährstoffarm Partner:<br />
Liebstöckel (Levisticum officinale) Hanfblättriger Eibisch<br />
(Althaea cannabina), Muskateller- Salbei (Salvia sclarea)<br />
WEBER-KARDE –<br />
DIPSACUS SATIVUS<br />
weiss Blütezeit: Juli–August Höhe: 120–180 cm zweijährig<br />
Standort: Waldrand, ruderal, Gehölzrand, Beet, sonnig, halbschattig,<br />
mässig trocken, frisch, nährstoffreich, mässig nährstoffarm<br />
Partner: Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium),<br />
Graue Kratzdistel (Cirsium canum), Französischer Milchlattich<br />
(Cicerbita plumieri)<br />
GRAUE KRATZDISTEL –<br />
CIRSIUM CANUM<br />
purpur Blütezeit: Juli–September Höhe: 120–200 cm mehrjährig<br />
Standort: Waldrand, Teichrand, Feuchtwiese, Gehölzrand, Beet,<br />
sonnig, halbschattig, feucht–frisch, nährstoffreich<br />
Partner: Sumpf-Wolfsmilch (Euphorbia palustris), Blutweiderich<br />
(Lythrum salicaria), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)<br />
MUSKATELLER-SALBEI –<br />
SALVIA SCLAREA<br />
rosaviolett Blütezeit: Juni–August | Höhe: 50–150 cm zweijährig<br />
Standort: Trockenruderal, Beet, Balkon, sonnig, trocken–frisch,<br />
nährstoffarm–nährstoffreich Partner: Ochsenauge (Buphthalmum<br />
salicifolium), Gewöhnliche Ochsenzunge (Anchusa officinalis),<br />
Heil-Ziest (Stachys officinalis)<br />
34 NATURZYT
Auf dem Balkon<br />
GEWÖHNLICHE GOLDDISTEL –<br />
CARLINA VULGARIS<br />
gelb Blütezeit: Juli–September Höhe: 30–60 cm zweijährig<br />
Standort: Trockenruderal, Trockenrasen, sonniger Gehölzrand, Beet,<br />
Balkon, sonnig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich– eher nährstoffarm<br />
Partner: Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum),<br />
Genfer-Günsel (Ajuga genevensis), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis)<br />
FLACHBLATT-MANNSTREU –<br />
ERYNGIUM PLANUM<br />
blau Blütezeit: Juli–August Höhe: 40–100 cm mehrjährig<br />
Standort: Beet, sonniger Gehölzrand, Balkon, sonnig–halbschattig,<br />
trocken–frisch, nährstoffreich–mässig nährstoffarm<br />
Partner: Woll-Ziest (Stachys byzantina), Pyrenäen-Reiherschnabel<br />
(Erodium manescavii), Bronze-Fenchel (Foeniculum vulgare «Smokey»)<br />
KRETISCHER ZIEST –<br />
STACHYS CRETICA<br />
lilarosa Blütezeit: Juni–August Höhe: 60–100 cm mehrjährig<br />
Standort: Trockenruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, Balkon, sonnig–<br />
halbschattig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich–nährstoffarm<br />
Partner: Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides), Tauben-Skabiose<br />
(Scabiosa columbaria), Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)<br />
SCHWARZE KÖNIGSKERZE –<br />
VERBASCUM NIGRUM<br />
gelb Blütezeit: Juni –August Höhe: 100–120 cm mehrjährig Standort:<br />
Trockenruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, Balkon, sonnig–halbschattig,<br />
trocken–frisch, mässig nährstoffarm–nährstoffreich Partner: Grosser<br />
Ehrenpreis (Veronica teucrium), Mazedonische Witwenblume (Knautia<br />
macedonica), Affodill-Storchschnabel (Geranium asphodeloides)<br />
GEWÖHNLICHER NATTERNKOPF –<br />
ECHIUM VULGARE<br />
weiss Blütezeit: Mai–Juni Höhe: 60–80 cm zweijährig<br />
Standort: Trockenruderal, sonniger Gehölzrand, Beet, Balkon, sonnig–<br />
halbschattig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich–nährstoff reich<br />
Partner: Prachtkerze (Oenothera indheimeri), Gewöhnlicher Dost<br />
(Origanum vulgare), Seidige Königskerze (Verbascum bombyciferum<br />
«Polarsommer»)<br />
AGAVENBLÄTTRIGE MANNSTREU –<br />
ERYNGIUM AGAVIFOLIUM<br />
weiss Blütezeit: Juli–September Höhe: 60–120 cm mehrjährig<br />
Standort: Beet, Balkon, sonnig, trocken–frisch, mässig nährstoffreich–nährstoffreich<br />
Partner: Prärie-Igelkopf (Echinacea pallida),<br />
Hoher Goldbaldrian (Patrinia scabiosifolia), Wiesen-Witwenblume<br />
(Knautia arvensis)<br />
NATURZYT 35
Gesunder Wintergenuss<br />
Die Auswahl an heimischem<br />
Wintergemüse ist gross.<br />
Es muss also nicht auf die<br />
importieren Auberginen,<br />
Tomaten oder Zucchetti zurückgegriffen<br />
werden. Zum Wintergemüse gehör t nicht<br />
nur lagerfähiges Gemüse wie Kartoffel –<br />
viele Gemüsesorten sind widerstandsfähig<br />
gegen Kälte und Forst und wachsen auch<br />
in der kalten Jahreszeit.<br />
Die Saison für Wintergemüse dauert<br />
je nach Sorte von Oktober bis März.<br />
Die klassischen Gemüsesorten sind das<br />
Kohlgemüse, wie Chinakohl, Grünkohl<br />
(Federkohl), Rosenkohl, Rotkohl, Weisskohl,<br />
Wirz und Kohlrabi. Für Salate<br />
stehen Chicorée, Zuckerhut, Chinakohl,<br />
Cicorino rot, Nüsslisalat und Portulak<br />
zur Auswahl. Und auch die Wurzelgemüse<br />
wie Randen, Karotten, Steckrüben,<br />
Pastinaken, Knollensellerie, Schwarzwurzel<br />
oder Petersilienwurzel sind<br />
verfügbar.<br />
GEBRATENER WIRZ MIT VERLORENEN EI<br />
Zutaten (für 4 Portionen)<br />
WIRZ<br />
400 g Wirz, in ca.<br />
2 cm breiten Streifen<br />
1 Zwiebel, in feinen Streifen<br />
1 Knoblauchzehe, in feinen<br />
Scheiben<br />
2 cm Ingwer, in feinen Streifen<br />
1 EL Bratbutter<br />
1 dl Gemüsebouillon<br />
2 EL Sojasauce<br />
Salz, Pfeffer, nach Belieben<br />
POCHIERTE EIER<br />
4 Frische Eier<br />
1 Liter Wasser<br />
1 EL Apfelessig<br />
1 TL Salz<br />
2 EL Sesamsamen, geröstet<br />
WIRZ<br />
Zwiebel, Knoblauch und Ingwer in<br />
Pfanne in der heissen Bratbutter<br />
rührbraten. Wirz beigeben, ca. 4<br />
Minuten weiter rührbraten. Bouillon<br />
und Sojasauce beigeben, aufkochen.<br />
Zugedeckt ca. 10 Minuten<br />
weich kochen, evtl. würzen.<br />
POCHIERTE EIER<br />
Wasser aufkochen, Essig und Salz<br />
dazugeben. Ein Ei in eine Tasse<br />
aufschlagen, sorgfältig ins knapp<br />
siedende Essigwasser gleiten<br />
lassen. Weitere Eier in gleicher<br />
Weise dazugeben. Eier 3–4<br />
Minuten knapp unter dem Siedepunkt<br />
pochieren, mit einer Drahtkelle<br />
sorgfältig herausheben, abtropfen<br />
lassen.<br />
Wirz und Eier anrichten, mit Sesam<br />
bestreuen und sofort servieren.<br />
Zwiebeln schälen und in dünne<br />
Ringe schneiden. Diese in etwas<br />
Öl in einer Pfanne knusprig<br />
anbraten.<br />
Den Kartoffelstock in eine Auflaufform<br />
gegeben, den Rosenkohl<br />
darauf verteilen und leicht eindrücken.<br />
Die gebratenen Zwiebelringe<br />
und den Greyerzer Käse darüber<br />
verteilen. Im vorgeheizten Backofen<br />
ca. 20 Minuten backen.<br />
Auf www.gemuese.ch sind<br />
neben einem übersichtlichen<br />
Saisonkalender für das Schweizer<br />
Gemüse auch weitere leckere<br />
Rezepte mit unserem Gemüse<br />
zu finden.<br />
36 NATURZYT
NATURZYT kocht<br />
FEDERKOHLPASTA<br />
ZUCKERHUTROLLEN<br />
Zutaten (für 4 Portionen)<br />
Gratinform von ca. 1 Liter<br />
ZUCKERHUT<br />
1 Zuckerhut, ca. 500 g,<br />
6–8 Blätter ausgelöst<br />
Rest in feinen Streifen<br />
Salzwasser, siedend<br />
FÜLLUNG<br />
1 Zwiebel, fein gehackt<br />
1 Knoblauchzehe, fein gehackt<br />
4 cm Ingwer, fein gerieben<br />
100 g Bratspeck, grob gehackt<br />
200 g geräucherter Tofu, an<br />
der Röstiraffel gerieben<br />
1–2 EL Sojasauce<br />
2 TL Sambal Oelek, nach Belieben<br />
2 dl Gemüsebouillon<br />
50 g Gruyère, gerieben<br />
Salz, Pfeffer<br />
ZUCKERHUT<br />
Blätter im siedenden Salzwasser<br />
ca. 30 Sek. blanchieren, herausnehmen,<br />
auf einem sauberen<br />
Küchentuch auslegen.<br />
FÜLLUNG<br />
Speck in einer Bratpfanne anbraten,<br />
Ingwer, Knoblauch und Zwiebel<br />
beigeben, kurz mitbraten. Dann<br />
Zuckerhutstreifen und Tofu beigeben,<br />
ca. 10 Minuten unter Rühren scharf<br />
anbraten. Sojasauce dazugiessen und<br />
zugedeckt köcheln, bis der Zuckerhut<br />
weich ist. Entstandene Flüssigkeit<br />
offen einkochen. Mit Sambal Oelek,<br />
Salz und Pfeffer würzen. Füllung<br />
etwas auskühlen, je ca. 2 EL davon<br />
auf die vorbereiteten Blätter verteilen.<br />
Je 2 Blätter übereinanderlegen,<br />
Ränder einschlagen und Rollen von<br />
der anderen Seite her aufrollen.<br />
In die Gratinform legen. Bouillon<br />
dazugiessen, Käse darüber streuen.<br />
GRATINIEREN<br />
Ca. 30 Minuten in der Mitte des<br />
auf 200 °C vorgeheizten Ofens<br />
gratinieren.<br />
Herausnehmen, servieren.<br />
Zutaten (für 4 Portionen)<br />
300 g Federkohl, zerzupft<br />
3 Knoblauchzehen,<br />
fein gehackt<br />
1/2 Bund Petersilie, glattblättrig,<br />
feingeschnitten<br />
2 EL Rapsöl<br />
1 dl Weisswein<br />
1 Dose Weisse Bohnen, ca. 260 g,<br />
abgespült, abgetropft<br />
50 g In Öl eingelegte Tomaten,<br />
abgetropft, grob gehackt<br />
2 EL Crème fraîche<br />
500 g Penne<br />
Salzwasser, siedend<br />
Salz und Pfeffer<br />
Sbrinz, zum Darüber hobeln<br />
Knoblauch im Öl in einer Bratpfanne<br />
andämpfen. Federkohl beigeben,<br />
kurz mitdämpfen. Mit Wein<br />
ablöschen, würzen. Kochen, bis<br />
der Federkohl zusammenfällt.<br />
Bohnen, Tomaten und Crème fraîche<br />
beigeben, nur noch heiss werden<br />
lassen. Petersilie beigeben. Penne<br />
im siedenden Salzwasser al dente<br />
garen, abgiessen, dabei ca. 0,5 dl<br />
Kochwasser beiseite stellen.<br />
Penne mit der Sauce und evtl.<br />
dem Kochwasser mischen. Sofort<br />
servieren, nach Belieben Sbrinz<br />
darüber hobeln.<br />
NATURZYT 37
Fledermäuse schützen<br />
Ruhe kehrt ein<br />
in der Notpflegestation<br />
Das Jahr geht zu Ende und die<br />
Fledermäuse haben sich in ihren<br />
Winterschlaf zurückgezogen.<br />
Tiere, die während ihres Schlafes<br />
gestört werden, erhalten einen modernen<br />
Überwinterungsplatz bei der Stiftung<br />
Fledermausschutz.<br />
Im Winter ist es ruhig am Fledermausschutz-Nottelefon<br />
der<br />
Stiftung Fledermausschutz. Nur<br />
ab und zu wird eine Fledermaus<br />
aus ihrem Winterschlaf gerissen und<br />
braucht Hilfe. Gründe für Tiere in Not<br />
sind in dieser Jahreszeit Bauarbeiten,<br />
Forstarbeiten, Verletzungen durch<br />
Katzen oder der Abbau von Scheiterbeigen,<br />
in die sich Fledermäuse gerne<br />
für ihren langen Schlaf zurückziehen.<br />
Die Fledermaus-Notpflegestation am<br />
Zoo Zürich bietet im Keller unterhalb<br />
der Station ein Ersatzquartier für Fledermäuse,<br />
die ihren ursprünglichen Unterschlupf<br />
verloren haben oder verletzt<br />
aufgefunden wurden. So verschlafen<br />
38 NATURZYT
Grosse Abendsegler sind<br />
typische Baumhöhlenbewohner,<br />
so überwintern<br />
sie auch oft in geeigneten<br />
Baumhöhlenquartieren.<br />
Meist dauert dieser von November bis<br />
März, kann aber je nach Witterung und<br />
Fledermausart auch länger oder kürzer<br />
ausfallen. Um die kalte und nahrungsarme<br />
Jahreszeit zu überdauern, ist ein<br />
ausreichendes Fettdepot notwendig,<br />
von dem die Tiere im Winterschlaf<br />
zehren können. Das Fettpolster ist bei<br />
einer gut genährten Fledermaus im<br />
Nacken ertastbar und ist in der Pflege<br />
ein wichtiger Hinweis auf den Gesundheitszustand<br />
der Findlinge. Bei ungenügenden<br />
Reserven heisst es in der<br />
Fledermaus-Notpflegestation: wach<br />
bleiben und weiterfressen, bis das optimale<br />
Winterschlafgewicht erreicht ist.<br />
KÜNSTLERINNEN IM<br />
ENERGIESPAREN<br />
Das während des Herbstes aufgebaute<br />
Fettpolster im Fledermausnacken ist<br />
aber längst nicht alles: Es sind noch weitere<br />
Anpassungen notwendig, um die kalte<br />
Zeit unversehrt zu überstehen. Um mit<br />
den gespeicherten Energiereserven<br />
möglichst haushälterisch umzugehen,<br />
schalten die Fledermäuse während des<br />
Winterschlafs auf «Sparmodus» um:<br />
So folgt die Körpertemperatur einer<br />
winterschlafenden Fledermaus weitgehend<br />
der Umgebungstemperatur<br />
bis nahe an den Nullpunkt. Dann wird<br />
es zu kalt und das Tier muss seinen<br />
Winterschlafplatz wechseln oder es droht<br />
der Erfrierungstod. Die Herzfrequenz<br />
fällt von über 1000 Herzschlägen pro<br />
Minute im Flug auf gerade einmal ein<br />
Dutzend während des Winterschlafs.<br />
Atemzüge macht die Fledermaus in<br />
diesem Zustand nur noch etwa zwei in<br />
der Minute. Die Energieersparnis im<br />
Vergleich zum Wachszustand ist enorm!<br />
Der Winterschlaf wird jedoch natürlicherweise<br />
von regelmässigen, kurzen<br />
Wachphasen unterbrochen, die aber sehr<br />
viel Energie kosten. Beim Aufwachen aus<br />
dem Winterschlaf im Frühling haben<br />
Fledermäuse bis zu 40% ihres Gewichts<br />
NATUR BEWAHREN<br />
Jedes Abo hilft …<br />
NATURZYT abonnieren<br />
und mit uns unsere Natur<br />
schützen.<br />
momentan knapp 20 Fledermäuse den<br />
Winter in einer modernen Klimakammer<br />
und warten auf den nächsten<br />
Frühling. Die Artenvielfalt bei den<br />
Pfleglingen ist gross. Aktuell werden<br />
acht verschiedene Fledermausarten<br />
beherbergt, darunter Zweifarbfledermäuse,<br />
Weissrandfledermäuse, Abendsegler<br />
und Rauhautfledermäuse.<br />
GUT GEPOLSTERT IN DEN WINTER<br />
Fallen die Temperaturen in der Nacht<br />
unter 8–10 ° C, fliegen in unseren Breitengraden<br />
nur noch wenige Insekten. Die<br />
einheimischen Fledermäuse finden<br />
jetzt kaum mehr etwas zu fressen und<br />
halten deshalb einen Winterschlaf.<br />
Rauhautfledermäuse<br />
(Pipistrellus nathusii)<br />
verschlafen die<br />
kalten Tage gerne in<br />
Scheiterbeigen.<br />
Das Magazin NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, damit Sie diese näher<br />
erfahren und erleben können, sondern damit Sie, gemeinsam mit uns, unsere Natur<br />
besser bewahren und schützen lernen. Deshalb unterstützt NATURZYT auch wichtige<br />
Naturprojekte mit einem Teil der Abo-Einnahmen. Seit Januar 20<strong>22</strong> unterstützen wir<br />
mit unseren Abonnenten unsere Fledermäuse zusammen mit der Stiftung Fledermausschutz.<br />
Mit einem Teil der Abo-Einnahmen werden die medizinische Versorgung,<br />
die Pflege sowie der Betrieb der Fledermaus-Notstation finanziert.<br />
Mehr zur Stiftung Fledermausschutz unter naturzyt.ch/fledermaeuseschuetzen<br />
Jedes Abo hilft! Von Januar 20<strong>22</strong> bis Oktober 20<strong>22</strong> konnten CHF 6136.40 an<br />
die Stiftung Fledermausschutz überwiesen werden. Werden Sie Abonnent und unterstützen<br />
Sie mit uns wichtige Naturprojekte. Jetzt abonnieren mit dem Bestelltalon<br />
auf der Rückseite des Magazins – oder online unter naturzyt.ch/abonnieren<br />
NATURZYT 39
verloren. Abnehmen im Schlaf … wer<br />
wünscht sich das nicht!<br />
Aufwachvorgänge können aber auch<br />
aktiv durch Störungen wie Temperaturänderungen,<br />
Berührungen, Erschütterungen,<br />
Lärm oder Licht eingeleitet<br />
werden. Diese zusätzlichen Wachphasen<br />
und der damit verbundene Energieverlust<br />
könnten dazu führen, dass<br />
die Reserven nicht ausreichen und die<br />
Überlebenswahrscheinlichkeit im<br />
Winterschlaf deutlich verringert ist.<br />
Die Pfleglinge in der Fledermaus-Notpflegestation<br />
werden zur Sicherheit<br />
rund um die Uhr mit einer Wärmebildkamera<br />
überwacht, so dass eingegriffen<br />
kommt vor, dass Tiere gestört werden<br />
und in Not geraten. Ein bekanntes<br />
Beispiel und ein sehr häufiger Fall am<br />
Fledermausschutz-Nottelefon sind<br />
Scheiterbeigen: An Hausfassaden<br />
aufgestapelt, bieten sie ein beliebtes<br />
Winterschlafquartier für die Rauhautfledermaus,<br />
einen häufigen Wintergast.<br />
Diese Fledermausart verkriecht sich<br />
gerne zwischen den Holzstücken, die<br />
auf den ersten Blick optimal für die<br />
Überwinterung scheinen: Die Scheiterbeige<br />
ist kühl, aber frostsicher und<br />
die engen Spalten unzugänglich für<br />
Fressfeinde. Doch im Winter wird das<br />
Holz verwendet und der Holzstapel<br />
Diese Fledermäuse haben<br />
ihren Winterschlafplatz<br />
verloren und werden in der<br />
FledermausNotpflegestation<br />
überwintern.<br />
aufgepasst: Jedes Holzstück sollte genau<br />
untersucht werden, bevor es in die<br />
warme Stube gebracht wird. Wenn dabei<br />
eine Fledermaus entdeckt wird, kann<br />
beim Fledermausschutz-Nottelefon<br />
079 330 60 60 jederzeit Rat eingeholt<br />
werden.<br />
GUT VERSTECKT BLEIBEN IST<br />
DIE DEVISE!<br />
Neben der Scheiterbeige benutzen unsere<br />
einheimischen Fledermäuse auch andere<br />
Unterschlüpfe als Winterquartiere. Je<br />
nach Fledermausart werden Spalten und<br />
Ritzen oder Höhlen bevorzugt. Einiges<br />
haben diese Rückzugsorte aber gemeinsam:<br />
Die Temperatur darf nicht deutlich<br />
unter 0 Grad Celsius fallen und die Luftfeuchtigkeit<br />
muss für einige Fledermausarten<br />
sehr hoch sein. Die Königinnen<br />
der Nacht suchen sich im Herbst deshalb<br />
sehr sorgfältig ihre Winterquartiere aus.<br />
Dies können Baumhöhlen, Felshöhlen,<br />
Keller, aber auch Ritzen oder Storenkästen<br />
an Häusern sein.<br />
werden kann, falls eine Fledermaus zu<br />
lange wach ist und viel Energie verliert.<br />
Zusätzlich werden die Tiere alle paar<br />
Wochen während kontrollierten<br />
Weckungen gewogen und wenn nötig<br />
kurzzeitig zugefüttert. Mit diesen<br />
Methoden können Verluste während des<br />
Winterschlafs in der Fledermaus-Pflege<br />
nahezu vollständig verhindert werden.<br />
TODESFALLE SCHEITERBEIGE<br />
Leider sind die von den Fledermäusen<br />
aufgesuchten Verstecke nicht immer für<br />
den Winterschlaf geeignet und es<br />
abgetragen. Da die Tiere klein sind, sich<br />
kaum bewegen und mit ihrem braunen<br />
Fell gut im Holz getarnt sind, wandern<br />
sie oft unbemerkt mit dem Stück<br />
Feuerholz mit. Dies wird ihnen zum<br />
Verhängnis, denn sie sind während de s<br />
Winterschlaf s völlig hilflos. Um<br />
wegfliegen zu können, müsste sich die<br />
Fledermaus mit Zittern zuerst ausgiebig<br />
aufwärmen , und dies kann bis zu 30<br />
Minuten dauern. Bis dann ist das<br />
Holzstück manchmal bereits im Feuer<br />
gelandet oder die Katze im Haus erfreut<br />
sich am Wintergast. Deshalb heisst es<br />
MODERNE KLIMAKAMMER FÜR<br />
FLEDERMAUSPFLEGLINGE<br />
Die Fledermaus-Notpflegestation bot bis<br />
anhin im dazugehörigen Naturbodenkeller<br />
ein Ersatzquartier für jährlich<br />
40–80 winterschlafende Fledermäuse,<br />
die ihren ursprünglichen Unterschlupf<br />
verloren hatten und kontrolliert überwintert<br />
werden mussten. Dieses Jahr<br />
gingen diese bisher guten Winterschlafbedingungen<br />
aber wegen Renovationsarbeiten<br />
im Keller verloren und eine<br />
neue Lösung musste her: Seit wenigen<br />
Monaten steht deshalb eine grosse,<br />
begehbare Klimakammer für die Überwinterung<br />
der Fledermäuse bereit.<br />
Die moderne Kühlzelle bietet Platz für<br />
mehrere grosse Zelte, die nach den<br />
spezifischen Winterschlaf-Bedürfnissen<br />
der einzelnen Fledermausarten eingerichtet<br />
werden. Mit dem optimalen<br />
Innenausbau und der moderner Kühltechnik<br />
steht einem guten Schlaf der<br />
Fledermäuse also weiterhin nichts mehr<br />
im Wege.<br />
Text Katja Schönbächler<br />
Fotos Stiftung Fledermausschutz<br />
40 NATURZYT
Zweifarbfledermaus<br />
Dank ihrer charakteristischen<br />
Fellfärbung ist die Zweifarbfledermaus<br />
einfach zu bestimmen.<br />
Stiftung Fledermausschutz<br />
Das Hauptanliegen der Stiftung Fledermausschutz<br />
ist die Sympathiewerbung<br />
für Fledermäuse, denn nur wer Fledermäuse<br />
kennt, kann Fledermäuse schätzen<br />
und schützen.<br />
Eine geschwächte Zweifarbfledermaus<br />
wird in der<br />
Fledermaus Notpflegestation<br />
gepflegt.<br />
Die Stiftung Fledermausschutz ist<br />
die Drehscheibe für fledermauskundliche<br />
Informationen in der Deutschschweiz<br />
und im Tessin. Sie berät<br />
Behörden, Fachpersonen und die<br />
Bevölkerung bei der Umsetzung der<br />
bundesrechtlichen Schutzbestimmungen.<br />
Am Zoo Zürich unterhält sie die<br />
Ausstellung «Fledermaus-Welt» und<br />
bietet für die interessierte Bevölkerung<br />
zahlreiche Ausbildungslehrgänge und<br />
Events an, an denen sie Fledermäuse<br />
hautnah erleben kann. Die Stiftung<br />
Fledermausschutz betreibt mit Unterstützung<br />
des Zoos Zürich und des<br />
Zürcher Tierschutzes das Fledermausschutz-Nottelefon<br />
und die Fledermaus-<br />
Notpflegestation. Darüber hinaus<br />
engagiert sie sich für die Umsetzung<br />
konkreter Schutzprojekte.<br />
Helfen Sie uns, unseren Fledermäusen<br />
zu helfen!<br />
Spendenkonto: PC 807<strong>22</strong>31,<br />
IBAN CH71 0900 0000 8000 7<strong>22</strong>3 1<br />
Stiftung Fledermausschutz<br />
Zürichbergstrasse <strong>22</strong>1, 8044 Zürich<br />
Sekretariat: 044 254 26 80<br />
FledermausschutzNottelefon:<br />
079 330 60 60<br />
www.fledermausschutz.ch<br />
fledermaus@zoo.ch<br />
Die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus)<br />
ist eine mittelgrosse Fledermausart mit charakteristischem<br />
Aussehen. Namensgebend ist<br />
einerseits der klare Farbkontrast zwischen<br />
Bauch- und Rückenfell, andererseits aber<br />
auch die besondere Rückenfärbung: Das<br />
Unterfell ist schwarz-braun und trägt als<br />
zweite Farbe silberweisse Spitzen. Im Sommer<br />
halten sich die Zweifarbfledermäuse gerne<br />
in Zwischendächern, Fassadenspalten,<br />
Fledermaus- Flachkästen oder hinter Wandverschalungen<br />
auf. Seltener findet man sie<br />
auch in Baumhöhlen. Im Gegensatz zu den<br />
meisten anderen Fledermausarten bilden bei<br />
den Zweifarbfledermäusen auch Männchen<br />
Kolonien. Dabei können die Wochenstuben,<br />
wie auch die Männchenkolonien , mehrere<br />
hundert Tiere umfassen. Zweifarbfledermäuse<br />
jagen vornehmlich im freien Luftraum in<br />
schnellem und geradlinigem Flug. Sie erbeuten<br />
dabei schwärmende Beuteinsekten<br />
wie Mücken-, Köcher- und Eintagsfliegen.<br />
Ihre Jagdgebiete sind entsprechend oft über<br />
stillen und produktiven Gewässern mit natürlichen<br />
Ufern. Die Zweifarbfledermaus wird als<br />
fakultativ ziehende Art betrachtet.<br />
Distanzen zwischen Sommer- und<br />
Winterquartier können je nach Population<br />
bis über 800 Kilometer betragen. Über die<br />
Winterquartiere und deren Vorkommen<br />
ist nur wenig bekannt, diese dürften sich<br />
aber hauptsächlich an Gebäuden und in<br />
Felsspalten finden.<br />
Porträt<br />
Name:<br />
Bestand Schweiz:<br />
Zweifarbfledermaus<br />
(Vespertilio murinus)<br />
unbekannt, eher selten<br />
Gefährdungsstatus: nicht gefährdet<br />
Schutzstatus: geschützt nach Naturund<br />
Heimatschutzgesetz<br />
Tagesschlafverstecke: Fassadenspalten, Zwischendächer,<br />
Kamine,<br />
Fledermaus-Flachkästen,<br />
hinter Wandverschalungen<br />
und selten in Baumhöhlen<br />
Jagdlebensraum: oft über naturnahen,<br />
produktiven Gewässern<br />
Zugverhalten: gebietsweise migrierend<br />
Spannweite: 270–310 mm<br />
Gewicht:<br />
8–18 g Gramm<br />
Verbreitung: lückige Verbreitung in<br />
der ganzen Schweiz,<br />
südlich der Alpen aber<br />
selten<br />
NATURZYT 41
Kurz nach dem Start in<br />
Buffalora, am Rand des<br />
Nationalparks, öffnet sich<br />
die Sicht auf den Piz Daint.<br />
Eine Hochebene, die<br />
Herzen öffnet<br />
Unendlich die Weite, die Schneeschuhläuferinnen und läufer auf<br />
Jufplaun erwartet. Traumhaft die Gebirgskulisse, die sich rundherum ausbreitet.<br />
Auf der Hochebene zwischen Ofenpass und Val Müstair kann man<br />
die Zeit vergessen – und einen Blick ins Val Mora werfen, das Tal der Bären.<br />
42 NATURZYT
Eine zauberhafte<br />
Winterlandschaft mit<br />
vereisten Arven<br />
begleitet einen auf<br />
der Tour.<br />
Durch kleine Tobel<br />
geht es aufwärts<br />
Richtung Jufplaun.<br />
Dario Cologna und der Bär. Beide haben<br />
das Val Müstair, dieses abgelegene Tal<br />
in der südöstlichsten Ecke der Schweiz,<br />
über die Landesgrenzen hinaus bekannt<br />
gemacht. Der in Sta. Maria aufgewachsene Dario<br />
Cologna verschaffte dem Schweizer Langlaufsport<br />
unter anderem mit drei olympischen Goldmedaillen<br />
und einem Sieg im Gesamtweltcup Ruhm und Ehre.<br />
Der erste Bär, der hundert Jahre nach seiner Ausrottung<br />
im Sommer 2005 in die Schweiz zurückkehrte,<br />
überschritt im Münstertal die Grenze.<br />
Gross war damals die Aufregung. Die Schaulustigen<br />
strömten in Scharen ins Tal in der Hoffnung, das<br />
Raubtier zu Gesicht zu bekommen.<br />
VAL MORA, DAS BÄRENTAL<br />
Entdeckt worden war der Bär im Gebiet Buffalora,<br />
nahe des Ofenpasses. Danach hielt er sich mehrmals<br />
im Val Mora auf, bevor er zum Ende des Sommers<br />
das Weite suchte. Das Val Mora ist seither regelmässig<br />
von Bären besucht worden; das dünn besiedelte<br />
Tal an der Grenze zu Italien und zum Schweizerischen<br />
Nationalpark hat es den Grossraubtieren<br />
angetan. Und nicht nur ihnen. Im Sommer ist das<br />
lange Hochtal ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer<br />
und Mountainbiker. Im Winter hingegen kehrt<br />
Ruhe ein, gespenstische Ruhe. Zu lang und zu flach<br />
ist das Val Mora, um es mit Tourenskis oder gar<br />
mit Schneeschuhen zu durchstreifen. Einen Blick<br />
ins verlassene Tal werfen kann man trotzdem – von<br />
der Hochebene Jufplaun aus.<br />
Der weitläufige Übergang zwischen Ofenpassstrasse<br />
und Val Mora ist für Schneeschuhläuferinnen und<br />
-läufer ein Traum. In schier unendlicher Weite zieht<br />
man seine Spur, die Unterengadiner und Münstertaler<br />
Berge stehen dabei Spalier. Zudem ist Jufplaun einfach<br />
zu erreichen. 350 Höhenmeter gilt es zu überwinden,<br />
der Weg ist nicht besonders steil. Kein Wunder, ist man<br />
hier oben selten allein. Platz hat es für alle genügend,<br />
nicht zuletzt, weil es die Skitourengänger weiter weg<br />
zieht, auf den Piz Daint oder den Munt Buffalora.<br />
AM RANDE DES NATIONALPARKS<br />
Uns soll es recht sein. Obwohl – die fehlenden Höhenmeter<br />
werden durch die Länge der Tour kompensiert.<br />
Was für eine Ebene:<br />
Jufplaun lädt dazu<br />
ein, seine eigenen<br />
Spuren zu ziehen.<br />
NATURZYT 43
Tipps & Infos<br />
Route: Buffalora (P10)–Alp Buffalora–Jufplaun–Chasa da Cunfin –<br />
Mots–Döss dal Termel–Döss da las Plattas–Ova da Buffalora–Buffalora<br />
(P10).<br />
Anforderungen: Die Schneeschuhtour ist einfach, das Gelände<br />
sanft. Die reine Wanderzeit ohne Pausen beträgt etwa 4,5 Stunden.<br />
Variante: Von der Chasa da Cunfin direkt zur Hütte bei Döss dal Te rmel<br />
aufsteigen, spart rund eine Dreiviertelstunde Wanderzeit.<br />
Orientierung: Bei guter Witterung ist die Orientierung einfach, bei<br />
schlechter anspruchsvoll. Vom Gasthaus Buffalora dem Sommerwanderweg<br />
entlang via Alp Buffalora zur Baumgrenze. Danach mehr<br />
oder weniger der Datenleitung folgen zur Chasa da Cunfin. Die Gipfel<br />
Piz Daint und Munt Buffalora weisen den Weg, zu Letzterem halte man<br />
genügend Abstand (Schneerutsche). Weiter bis zum Rand des Val<br />
Mora, danach auf dem Sommerwanderweg über die Jagdhütte Döss<br />
dal Termel und im lichten Wald auf die Moorebene des Bachs Aua da<br />
Murtaröl. Diesem entlang zurück nach Buffalora.<br />
Ausrüstung: Eine Karte und eine Lawinen-Sicherheitsausrüstung<br />
gehören zu den Bestandteilen einer Schneeschuhtour. Das Lawinenbulletin<br />
ist unter www.slf.ch abrufbar.<br />
An und Rückreise: Mit dem Zug über Landquart nach Zernez,<br />
danach mit dem Postauto bis Buffalora. Mit dem Auto über Zernez<br />
nach Buffalora.<br />
Einkehr und Unterkunft: Gasthaus Buffalora.<br />
Karten: Swisstopo, Landeskarte 1:25 000, Kartenblätter S-charl (1219)<br />
und Sta. Maria (1239); Swisstopo, Ski- und Schneeschuhtourenkarte<br />
1:50 000, Blatt Ofenpass (259S).<br />
Wer die Hochebene ganz durchquert und bis zum<br />
Rand des Val Mora vorstösst, leistet beachtliche<br />
Beinarbeit. Eine Stärkung vor dem Abmarsch ist<br />
angezeigt, hausgemachte Bündner Nusstorte aus<br />
dem Gasthaus Buffalora gibt Energie.<br />
Dem tief eingeschneiten<br />
Bergbach entlang geht es<br />
zurück nach Buffalora.<br />
Buffalora? Ja, die Tour startet da, wo der Bär<br />
2005 erstmals gesichtet wurde, an der Ofenpassstrasse.<br />
Einen sehen werden wir heute kaum, Bären<br />
halten Winterschlaf. Genauso wie die Alp Buffalora,<br />
die erste und einzige Alp auf dem Weg nach Jufplaun.<br />
Sie grenzt an den Schweizerischen Nationalpark,<br />
der sich westwärts bis fast nach Zernez erstreckt<br />
und im Winter geschlossen ist. Wir hingegen halten<br />
gegen Osten und machen uns an den einzigen<br />
steileren Aufstieg des Tages, der uns bald aus dem<br />
Wald führt, hinein in die hochalpine Szenerie<br />
zwischen Ofenpass und Münstertal.<br />
Was für ein Panorama, hat man die letzten verschneiten<br />
Föhren und Arven hinter sich gelassen:<br />
Rechts erhebt sich stolz der Munt Buffalora mit<br />
seiner dominanten Ostwand, links grüsst keck der<br />
Fast-Dreitausender Piz Daint. Dazwischen liegt<br />
unser Ziel, die Hochebene Jufplaun, eine Moorlandschaft<br />
wie aus dem Bilderbuch. Eine Geländestufe<br />
gilt es noch zu überwinden, dann stehen wir<br />
am Rand der weissen Weite und lassen uns verzaubern<br />
von der Einsamkeit, der Ruhe und der<br />
Abgeschiedenheit.<br />
RASTEN BEIM ZOLLHAUS<br />
Früher muss hier oben mehr Betrieb geherrscht<br />
haben. Das grosse Zollhaus jedenfalls, das ein wenig<br />
oberhalb der Hochebene vor sich hin schlummert,<br />
ist von stattlicher Grösse. Das ständig surrende Natel<br />
im Rucksack erinnert daran, dass Italien gleich um<br />
44 NATURZYT
die Ecke liegt. Im Winter kann man vor der Chasa<br />
da Cunfin bestens rasten, ein Hauch von Zivilisation<br />
inmitten hochalpiner Wildnis. Die Fuorcla del Gall<br />
und die Cima del Serraglio zeigen sich derweil am<br />
Horizont, Letztere weist uns die Richtung über Kuppen<br />
und Weiden an den Rand des Val Mora. Der Übergang<br />
von der Hochebene ins lange Hochtal ist jäh.<br />
Der kleine Bergbach, der am Piz Daint entspringt,<br />
hat eine tiefe Schlucht geformt, die Kraft der Natur<br />
ist zum Greifen nah.<br />
Hier heisst es umkehren, das Val Mora bleibt<br />
unangetastet. Die Runde führt erst zur Jagdhütte<br />
bei Döss dal Termel – ebenfalls ein lauschiger<br />
Rastplatz – und dann den Hängen des Piz Daint<br />
entlang zurück zur Spur, die uns nach Jufplaun<br />
gebracht hat. Hinter uns taucht die Sonne die<br />
Hochebene in ein letztes warmes Licht. Dieses<br />
Bild nehmen wir im Herzen mit.<br />
Text / Fotos Daniel Fleuti<br />
Ein Blick ins Val Mora,<br />
das im Winter praktisch<br />
nicht besucht ist.<br />
NATUR ERLEBEN<br />
swisstopo-App<br />
Präzise Karten für die Schweiz<br />
zum Entdecken unserer Natur<br />
wohin<br />
wissen<br />
swisstopo<br />
Foto: Martin Schilliger, Uzwil<br />
Schweizerische Eidgenossenschaft<br />
Confédération suisse<br />
Confederazione Svizzera<br />
Confederaziun svizra<br />
www.swisstopo.ch/app<br />
Jetzt kostenlos downloaden<br />
Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Waldspazierg<br />
Gerade im Winter verbringen wir viel Zeit in geschlossenen<br />
Räumen. Dabei kann ein Waldspaziergang bei Frost und Schnee<br />
wunderschön verzaubern.<br />
46 NATURZYT
NATUR ERLEBEN<br />
ang<br />
NATURZYT 47
Plätschern, Ruhe<br />
und im Einklang<br />
mit der Natur.<br />
Kurz vor Sonnenuntergang<br />
ist es besonders schön<br />
im Wald.<br />
48 NATURZYT
Ein Eichhörnchen<br />
auf Futtersuche.<br />
(Meister Foto)<br />
NATUR ERLEBEN<br />
Waldspaziergänge, gerade<br />
im Winter, fördern die<br />
Gesundheit und halten fit.<br />
Das Immunsystem wird<br />
gestärkt und unser Kreislauf aktiviert.<br />
Ein Waldspaziergang baut auch Stress ab<br />
und ist gut für unsere Psyche und steigert<br />
unsere Laune.<br />
EIN WUNDERVOLLES NATUR<br />
ERLEBNIS<br />
Die Luft ist klar. Der Wind wird von<br />
den Bäumen zurückgehalten und die<br />
erholsame Stille ganz ohne Stadtlärm<br />
lässt jeden innehalten. Natürlich darf<br />
der Körper beim Winterspaziergang<br />
nicht auskühlen, deshalb gehör en eine<br />
wärmende Jacke, Schal, Mütze und Handschuhe<br />
zur Grundausrüstung. Nicht zu<br />
vergessen rutschfeste und wasserdichte<br />
Schuhe. So wird ein Waldspaziergang im<br />
Winter zum unvergesslichen Erlebnis.<br />
Frostzauber ist genau so<br />
schö n wie Schnee.
Um bei Frost nicht<br />
zu erfrieren, müssen<br />
Bäume den Grossteil<br />
des Wassers aus den<br />
Ästen «abpumpen».<br />
Wer lauscht und<br />
beobachtet, kann<br />
auch mal einen<br />
Buntspecht sehen.<br />
Ein Spaziergang durch<br />
den Winterwald ist gut<br />
für Geist und Seele.<br />
Im Wald gibt es auch im Winter<br />
viel zu entdecken. Seien es Tierspuren<br />
im Schnee oder vom Frost und Schnee<br />
geformte Kunstwerke. Wichtig ist gerade<br />
jetzt in den kalten Wintertagen, leise<br />
und achtsam durch den Wald zu gehen<br />
und auf den Wegen zu bleiben. Und<br />
wer leise ist, hört vielleicht ein Rascheln<br />
oder entdeckt ein winteraktives Reh<br />
oder Eichhörnchen. Jetzt gilt es erst recht,<br />
ruhig zu sein, das Wildtier nicht zu erschrecken<br />
und , vor allem, dieses einzigartige<br />
Erlebnis in Ruhe und bewusst<br />
wahrzunehmen. Es ist ein ganz besonderes<br />
Gefühl – spüren Sie es!<br />
RICHTIG PLANEN<br />
Im Winter wird es früh dunkel, deshalb<br />
sollte nicht zu spät gestartet werden.<br />
Wichtig ist auch , auf den Wegen zu bleiben,<br />
die man kennt oder die gut ausgeschildert<br />
sind. Und gehen Sie mindestens<br />
zu zweit. Ist starker Schneefall vorhergesagt<br />
oder wird vor Sturmböen gewarnt,<br />
sollte kein Spaziergang im Wald unternommen<br />
werden. Und wer zwischendurch<br />
einen warmen Tee oder Punsch<br />
aus der mitgenommen Thermoflasche<br />
geniesst, wärmt nicht nur sein Herz<br />
in der wundervollen Natur, sondern<br />
auch den Körper und Geist.<br />
Übrigens , auch wenn gerade kein<br />
Schnee liegt, ist ein Waldspaziergang<br />
im Winter wundervoll und gut für<br />
Geist und Seele. Probieren Sie es.<br />
Text Michael Knaus Fotos AdobeStock<br />
50 NATURZYT
Mehr Natur erleben auch<br />
auf www.NATURZYT.ch<br />
Natur im Winter erleben / Winterferien<br />
WINTERGENUSS IN VALS<br />
Mit 25 Kilometer Pisten ist Vals ein<br />
kleines, aber feines Skigebiet. Es reicht<br />
bis auf 3000 m ü.M. und bietet mit<br />
seinen abwechslungsreichen, grosszügigen<br />
Pisten sehr viel Platz. Die<br />
Carver lieben die breiten Pisten und<br />
Freerider schätzen die grosse Vielfalt<br />
des wilden Geländes am Dachberg.<br />
Das hochalpine Panorama reicht von<br />
den Ostalpen über das Bernina-Massiv<br />
bis zu den Walliser Berggipfeln. Auch<br />
für Schneeschuhläufer und Winterwanderer<br />
haben wir viel zu bieten.<br />
Mehr Infos auf vals.ch<br />
LANGLAUFEN IM SAFIENTAL<br />
Auf der 7 Kilometer langen Langlaufloipe<br />
in Thalkirch im wildromantischen Safiental<br />
ist der Alltag schnell vergessen. Die<br />
Loipe (klassisch und Skating) auf knapp<br />
1800 m ü.M. ist von einer imposanten<br />
Bergkulisse umgeben und führt in leichtem<br />
Auf und Ab durch das von Walser-<br />
Siedlungen geprägte Tal. Ohne Hektik<br />
und Gedränge kann man sich der Ruhe<br />
hingeben und die Weite geniessen. Mit<br />
etwas Glück entdeckt man an diesem<br />
ursprünglichen Fleck im Naturpark<br />
Beverin Wildtiere wie Rehe, Gämsen<br />
oder Steinböcke. www.safiental.ch<br />
LASSEN SIE SICH VERZAUBERN …<br />
Durch ein kleines Erlenwäldchen, an<br />
Alphütten vorbei oder querfeldein –<br />
erleben Sie in Disentis Sedrun traumhaft<br />
verschneite Winterlandschaften auf<br />
Ihrer Schneeschuhwanderung. Ob<br />
geführt, in der Gruppe oder auch mal<br />
ganz allein, wählen Sie Ihre Favoriten-<br />
Route.<br />
Und wer noch keine Ausrüstung<br />
besitzt, wird in den örtlichen Sportgeschäften<br />
fündig. Hier ist nicht nur<br />
ein Kauf möglich, sondern auch eine<br />
Miete. Tolle Touren finden Sie hier:<br />
disentis-sedrun.ch<br />
NATUR ERLEBEN<br />
APARTHOTEL MUCHETTA DAVOS<br />
Im Bergdorf Wiesen zwischen Davos<br />
und dem grössten Naturpark der<br />
Schweiz – dem Parc Ela – erleben Sie<br />
die intakte Natur von der Haustüre<br />
weg. Im Muchetta wohnen Sie im Studio<br />
mit Kochnische. Hotelrestaurant oder<br />
Selbstverpflegung. Kleiner Wellnessbereich<br />
für Erwachsene mit Sauna,<br />
Dampfbad und Softub. Kleine<br />
Gruppen willkommen. Fragen Sie an!<br />
Pauschale ab CHF 450/Studio/<br />
Frühstück/2 Personen/3 Nächte.<br />
Mehr Informationen T 081 410 41 00,<br />
www.aparthotel-davos.ch<br />
WINTERERLEBNIS METTMEN<br />
Den Winter erleben im ältesten Wildtierschutzgebiet<br />
Europas, dem Freiberg<br />
Kärpf. Die gemütliche Schneeschuh-<br />
Tour auf dem «Gämspfad» führt durch<br />
unberührte, stille Schneelandschaften.<br />
Verschneite Tannen- und Föhrenwälder,<br />
ein märchenhaft glitzernder Mettmensee,<br />
offenes Alpgelände und Weitsicht<br />
talauswärts übers Glarnerland sind die<br />
Stichworte dazu. Bus und Bahn sorgen<br />
für einen bequemen Transport zum<br />
Ausgangspunkt und die Unterkünfte<br />
am Berg für den kulinarischen Genuss.<br />
www.elm.ch<br />
HUSKYLODGE MUOTATHAL<br />
Eingebettet in der urigen Natur des<br />
Muotatals direkt am wilden Fichtenwald<br />
liegt die Husky-Lodge. Der ideale<br />
Ausgangspunkt für Skitouren, Schneeschuhwanderungen<br />
oder Skifahren.<br />
Im heimeligen Restaurant geniessen<br />
Sie ein feines Fondue. Die gut 35 Siberian<br />
Huskies sind voller Energie und freuen<br />
sich auf die Schlittenfahrt mit Ihnen.<br />
Der Saunabereich lädt zur Entspannung<br />
ein. Sie übernachten in einem gemütlichen<br />
Hüttli oder modernen Zimmer.<br />
Ein wahres Wintermärchen.<br />
Mehr unter www.erlebniswelt.ch<br />
NATURZYT 51
SANFTE WINTERERLEBNISSE RUND UM<br />
DEN THUNER- UND DEN BRIENZERSEE<br />
Verträumt zwischen Bergen und Seen in der Ferienregion Interlaken:<br />
Mitten im Winter verwandeln sich die Alplandschaften, die dichten Wälder<br />
sowie die charmanten Dörfer in eine magische Wintererlebniswelt.<br />
Rund um den Thuner- und den<br />
Brienzersee wird es einem<br />
trotz kühlen Temperaturen<br />
warm ums Herz, denn die<br />
wundervolle Jahreszeit versprüht<br />
hier einen ganz besonderen Zauber.<br />
An klaren Schönwettertagen bieten<br />
die verschneiten Berggipfel sowie die<br />
stillliegenden Seen die perfekte Kulisse,<br />
um in die magisch wirkende Winterlandschaft<br />
einzutauchen. Ob aktiv<br />
und actionreich oder langsam und<br />
gemütlich, mit den vielfältigen Winteraktivitäten<br />
lässt sich die fantastische<br />
Eis- und Wasserwelt vielseitig entdecken.<br />
ZAUBERHAFTE WINTERSCHIFF<br />
FAHRT AUF DEM THUNERSEE<br />
In wohltuender Stille und eingehüllt<br />
in Winterjacke und Wolldecke über<br />
das tiefblaue Wasser des Thunersees<br />
gleiten. Die umliegende, eisige Naturlandschaft<br />
sorgt für eine ruhige und<br />
entspannte Atmosphäre und schafft<br />
eine kurze Auszeit vom hektischen<br />
Alltag. Während der Schifffahrt, vorbeiziehend<br />
an malerischen Fischerdörfern<br />
und geschichtsträchtigen<br />
Schlössern, geniessen die Besucherinnen<br />
und Besucher kulinarische Highlights<br />
aus der Region. Eine Fahrt mit dem<br />
Winterschiff von Thun nach Interlaken<br />
West oder umgekehrt ist ein sinnliches<br />
Erlebnis für jeden.<br />
SCHNEESCHUHLAUFEN MIT<br />
PANORAMABLICK<br />
In der Ferienregion Interlaken führen<br />
zahlreiche Schneeschuhtouren quer<br />
durch abgelegene Naturlandschaften.<br />
Eine der schönsten Routen ist der Aufstieg<br />
von Aeschiried zur stattlichen<br />
Brunnihütte. Der signalisierte Weg<br />
führt über verschneite Alpwiesen und<br />
dichte Wälder mit vereisten Blättern.<br />
Hoch oben lädt die Greberegg zum<br />
Verschnaufen ein und bietet einen<br />
fantastischen Ausblick auf die beiden<br />
52 NATURZYT
Mit dem Winterschiff<br />
über den spiegelglatten<br />
Thunersee gleiten.<br />
Grandiose Aussicht<br />
während der Schneeschuhwanderung.<br />
Die Schlittelpiste auf der<br />
Axalp mit fantastischer<br />
Aussicht auf die Berner<br />
Oberländer Eisriesen.<br />
NATUR ERLEBEN<br />
Seen. Der letzte, steile Anstieg bringt<br />
einen zur urchigen Brunnihütte auf<br />
knapp 1640 m ü. M. Bei einer ausgiebigen<br />
Rast am Fusse des Morgenberghorns<br />
geniesst man das wunderschöne<br />
Panorama auf die schneebedeckten<br />
Berge und schattigen Täler.<br />
Eine Wintererlebniswelt mit und ohne Schnee:<br />
In der Ferienregion Interlaken entdecken Besucherinnen und Besucher<br />
die grossartige Vielfalt an aktiven, abenteuerlichen oder auch gemütlichen<br />
Winteraktivitäten.<br />
Mehr Informationen: www.interlaken.ch/winter<br />
SCHLITTELSPASS IN EINER VER<br />
TRÄUMTEN WINTERLANDSCHAFT<br />
Von der bekannten Axalp aus garantiert<br />
ein panoramareicher Weg viel Spass auf<br />
zwei Kufen. Vorbei an urchigen Alphütten<br />
und verschneiten Tannenwäldern<br />
zieht sich der schön angelegte, mittelschwere<br />
Schlittelweg durch die winterliche<br />
Naturidylle. Dank dem bequemen Sessellift<br />
geniessen Schlittelfans eine Fahrt<br />
nach der anderen, legen eine Pause mitten<br />
in der verträumten Winterlandschaft ein<br />
und freuen sich auf die letzte Abfahrt.<br />
Das Panorama mit dem verschneiten<br />
Brienzergrat und dem türkisfarbenen<br />
Brienzersee lässt aber nicht nur alle<br />
Herzen der Schlittelfans höherschlagen,<br />
sondern ist ebenfalls ein Genuss für<br />
alle Naturliebhaber.<br />
Text Janine Perroulaz<br />
Fotos Interlaken Tourismus<br />
NATURZYT 53
Damit zauberhafte Winterbilder entstehen, muss sehr viel<br />
zusammenpassen. Viel Neuschnee, gutes Licht und vor<br />
allem eine unberührte Landschaft ohne menschliche Spuren.<br />
Sind die Bäume nicht richtig mit Schnee oder Raureif eingepackt,<br />
ziehe ich erst gar nicht los und überlasse das Fotografieren<br />
den Anderen. Die wirklich guten und zauberhaften Wintertage sind rar<br />
und lassen sich oft an einer Hand abzählen.<br />
Und wenn es einmal viel geschneit hat, beschäftigt man sich manchmal<br />
stundenlang mit Kartenstudium, Lawinenbericht und Wettermodellen.<br />
Wohin soll man bloss gehen und wo könnte es passen? Oft<br />
verfolge ich die Situation ein paar Tage , um dann im bestmöglichen<br />
Moment vor Ort zu sein.<br />
Beim nächtlichen Aufstieg durch den tiefen Schnee hoffe ich dann<br />
die ganze Zeit, dass die Bäume so aussehen wie in Lappland und es keine<br />
Spuren im Schnee hat.<br />
Und tatsächlich: Manchmal klappt es und trotz eisigen Temperaturen<br />
wird einem dann so richtig warm ums Herz.<br />
Text/Fotos Tobias Ryser<br />
Naturwärts – auf den Spuren der Natur<br />
Unberührt<br />
54 NATURZYT
Gletscherhöhle<br />
mit Matterhorn<br />
im Mondlicht .<br />
NATUR ERLEBEN<br />
Unberührte Schneehügelchen .
Winterzauber<br />
an der Baumgrenze.<br />
Dramatische<br />
Winterstimmung<br />
in den Alpen.
Der Autor<br />
Tobias Ryser arbeitet als selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt<br />
Natur- und Landschaftsfotografie. Auf der Suche nach dem perfekten<br />
Moment legt er grossen Wert auf eine ästhetische Bildkomposition<br />
und atem beraubendes Licht.<br />
Tobias Ryser zählt zu den erfolgreichsten Naturfotografen der<br />
Schweiz, seine Bilder werden regelmässig publiziert und wurden<br />
bereits mehrfach ausgezeichnet in diversen nationalen und internationalen<br />
Wettbewerben.<br />
Mehr Informationen:<br />
www.tobias-ryser.ch, www.naturwaerts.ch<br />
NATUR ERLEBEN<br />
Winterpracht, die<br />
in der Sonne schnell<br />
wieder wegschmilzt.
«Big Seven» in Sicht!<br />
Wildes Leben an Peene und<br />
Riesige Naturschutzgebiete und Abenteuerlandschaften voller Tiere<br />
und unberührter Natur – das gibt es doch nur in Dschungeln anderer Kontinente,<br />
oder? Weit gefehlt: Im Nordosten Deutschlands tobt das wilde Leben.<br />
Langsam mit dem Kanu über<br />
das stille, glatte Wasser gleiten.<br />
Ruderschlag für Ruderschlag<br />
tiefer in den urigen Wald<br />
hinein, durch den sich der Fluss Peene<br />
träge schlängelt. Die untergehende<br />
Sonne verwandelt die Flusslandschaft<br />
im Nordosten Deutschlands zum<br />
Märchenwald. Dieser Eindruck wird<br />
noch verstärkt, wenn am Ufer die ersten<br />
Biberburgen auftauchen: Fleissig hat<br />
hier der Wohnungsbesitzer Zweige<br />
und Äste zu einem riesigen Haufen aufgetürmt.<br />
Kurz vor Sonnenuntergang<br />
stehen die Chancen gut, dass auf der<br />
so genannten «Biber-Safari» mit dem<br />
Kanu der tierische Burgherr ebenfalls<br />
zu erspähen ist. Über 100 Biberburgen<br />
stehen am Peene-Ufer, durchschnittlich<br />
lebt an jedem Flusskilometer eine<br />
Biberfamilie. Dabei waren die bis zu<br />
35 Kilo schweren Nager in Mecklenburg-Vorpommern<br />
schon ausgerottet.<br />
Erst 1976 wurden Biber aus Sachsen<br />
an der Peene neu angesiedelt.<br />
«Amazonas des Nordens» nennt man<br />
die Peene gerne. Sie verfügt als einer<br />
der wenigen Flüsse in Deutschland noch<br />
über ihren natürlichen Lauf und eine<br />
vielfältige Auenlandschaft mit dicht<br />
bewachsenen Uferbereichen und kleinen<br />
Inseln im breiten Flusslauf. Vorbei an<br />
saftigen Flussauen, Torfstichen, sumpfigen<br />
Bruchwäldern und Niedermooren führt<br />
die Peene durch nahezu unberührte<br />
Natur. Mäandernd fliesst sie durch ihr<br />
natürliches Bett zur Ostsee hin, weitet<br />
sich hinter Anklam in einem Delta zum<br />
Stettiner Haff und dem Achterwasser<br />
der Insel Usedom. Das Peenetal gilt<br />
mit einer Fläche von 20 000 Hektaren<br />
als grösstes Niedermoorgebiet Mitteleuropas<br />
und ist sozusagen eine Arche<br />
Noah der Artenvielfalt Europas. Neben<br />
dem Biber lassen sich hier auch Fischotter,<br />
Eisvogel und Seeadler beobachten,<br />
die im fischreichen Gewässer jagen.<br />
GASTSPIEL DER KRANICHE<br />
Für viel Lärm sorgen im Frühling und im<br />
Herbst die Kraniche: Die sangesfreudigen<br />
Stars des Himmels machen hier in den<br />
flachen Bodden- und Seengewässern in<br />
Mecklenburg-Vorpommern auf ihrer<br />
58 NATURZYT
Ruderschlag für<br />
Ruderschlag tiefer in<br />
den urigen Wald.<br />
In der Stettiner Haff leben<br />
die «Big Seven»: Seeadler,<br />
Wisent, Biber, Elch, Wolf,<br />
Stör und Kegelrobbe.<br />
Oder<br />
Zugstrecke Rast und sorgen einige Wochen<br />
für ein unvergleichliches Naturschauspiel.<br />
Während von Mitte März und Anfang<br />
April das bezaubernde Balzritual der<br />
imposanten Vögel stattfindet, dient die<br />
Rast im Herbst der Futteraufnahme.<br />
Die liegengebliebenen Mais- und Gerstenkörner<br />
auf den abgeernteten Feldern<br />
sind ein gefundenes Fressen für die<br />
Kraniche, um genügende Reserven für<br />
den kräftezehrenden Flug ins Winterquartier<br />
im Süden anzulegen.<br />
Die Kraniche sind jedoch nicht die<br />
einzigen gefiederten Stars in diesem<br />
Gebiet: Auf einer ornithologischen Tour<br />
durch das Naturschutzgebiet Anklamer<br />
Stadtbruch im Peenetal lassen sich unter<br />
anderem Kamingimpel, Zwergschnäpper,<br />
Trauer- und Weissbartseeschwalbe,<br />
Stelzenläufer und Kampfläufer beobachten.<br />
Und wer am Himmel eine majestätische<br />
Raubvogelsilhouette entdeckt,<br />
darf sich freuen: Der Seeadler galt in<br />
Deutschland um 1900 als ausgerottet.<br />
Heute verfügt das Peenetal über die<br />
höchste Seeadler-Brutdichte Europas.<br />
Dank hoher Nistplätze und sauberer<br />
Gewässer sind die Bedingungen für<br />
Adler hier ideal. Neben dem Seeadler,<br />
der über eine Flügelspannweite von<br />
bis 2,5 Metern verfügt, sind hier auch<br />
der Fisch- und Schreiadler heimisch.<br />
DIE SIEBEN GROSSEN<br />
Die Peene mündet durch die Lagune<br />
Stettiner Haff und um die Inseln Usedom<br />
und Wolin herum in die Ostsee. Sie ist<br />
jedoch nicht der einzige Fluss, der diese<br />
einzigartige Landschaft Mecklenburg-<br />
Vorpommerns prägt. Die Oder bildet<br />
weiter östlich einen Teil der Grenze<br />
zwischen Deutschland und Polen. Ihr<br />
Delta, das sich ebenfalls in das Stettiner<br />
Haff ergiesst, ist die Heimat von sieben<br />
besonders ikonischen Arten, den «Big<br />
Seven»: Seeadler, Wisent, Biber, Elch,<br />
Wolf, Stör und Kegelrobbe leben in der<br />
grossflächigen wilden Wasserlandschaft.<br />
Malerische Klippen und unberührte<br />
Strände, ausgedehnte Sümpfe und<br />
Feuchtgebiete fügen sich auf einmalige<br />
Weise rund um diese idyllische Lagune<br />
zusammen. Das Oderdelta ist zudem ein<br />
wichtiger Rastplatz für ziehende Wasservögel.<br />
Die Biodiversität der hier heimischen<br />
Tier- und Pflanzenwelt ist enorm<br />
gross und selbst im europäischen<br />
Vergleich einzigartig.<br />
SPEKTAKULÄRE FELSEN<br />
Folgt man der Küste entlang weiter nordwestlich,<br />
gelangt man in die Hansestadt<br />
Stralsund, wo sich ein Besuch des<br />
Ozeaneum s empfiehlt. Ohne nasse Füsse<br />
zu bekommen, kann man sich hier auf<br />
eine Entdeckungsreise durch die Welt<br />
der nördlichen Meere begeben. Die<br />
Kreisstadt des Landkreises Mecklenburg-Vorpommern<br />
wird gerne als «Tor<br />
nach Rügen» bezeichnet: Rügendamm<br />
und Rügenbrücke verbinden die Stadt<br />
mit der berühmten Ostseeinsel. Auch<br />
wenn es hier etwas lebhafter zugeht,<br />
lassen sich tolle Naturwunder entdecken;<br />
etwa die spektakulären Riffs der<br />
Kreideküste an der Ostküste Rügens.<br />
Immer wieder ist das Wahrzeichen in<br />
den Nachrichten, wenn ein grösserer<br />
Kreidefelsen abbricht und in die Ostsee<br />
stürzt. Die beliebteste Attraktion der<br />
Kreideküste ist der Königsstuhl. Mit<br />
seinen 118 Metern ist er der höchste<br />
NATURZYT 59
Um die Inseln Usedom<br />
und Wolin im Oderdelta<br />
hat der Seeadler<br />
sein Revier.<br />
Kreidefels Rügens und das Wahrzeichen<br />
der Insel. Über 800’000 Besucherinnen<br />
und Besucher bestaunen jedes Jahr die<br />
fantastische Aussicht von seiner Aussichtsplattform<br />
im Nationalpark Jasmund.<br />
WILDES EILAND IN DER OSTSEE<br />
Weiter südlich befindet sich ein weiteres<br />
interessantes Ausflugsziel: In 2,5 Kilometer<br />
Entfernung vor der rügenschen<br />
Südküste liegt die Insel Vilm. Dieses<br />
kleine Naturparadies darf man nur<br />
im Rahmen einer Führung betreten.<br />
Wie die Kreideküste auf Rügen ist auch<br />
Vilms Kliff aktiv: Das bedeutet, dass<br />
von Zeit zu Zeit Brocken aus Geschiebemergel<br />
abbrechen und mitsamt den auf<br />
ihnen wachsenden Bäumen ins Meer<br />
Auf den Spuren<br />
zu den Bibern im Pee.<br />
rutschen. Schon zu DDR-Zeiten war<br />
die kleine Insel für die allermeisten<br />
Reisenden gesperrt. Nur ausgewählte<br />
Mitglieder der SED-Führungsriege wie<br />
Erich Honecker oder Walter Ulbricht<br />
durften dort ihren Urlaub verbringen.<br />
Mit über 300 Arten an Farn- und<br />
Blütenpflanzen ist die Flora der Insel<br />
äusserst vielfältig. Die knorrigen Buchen<br />
sind mittlerweile bis zu 300 Jahre alt<br />
und entsprechend imposant. Manche<br />
Eichen haben sogar ein Lebensalter von<br />
600 Jahren erreicht und verleihen der<br />
Insel eine geradezu mystische Atmosphäre.<br />
Heute ist der Wald sich selbst<br />
überlassen; tote und kranke Bäume<br />
werden nicht vom Menschen entfernt,<br />
sondern auf natürlichem Wege<br />
von Pilzen, Würmern und Ameisen<br />
entsorgt.<br />
Text Helen Weiss Fotos Adobestock<br />
60 NATURZYT<br />
Die spektakulären<br />
Riffs der Kreideküste<br />
an der Ostküste<br />
Rügens.
EXCELLENCE CORAL<br />
11 Tage ab Fr. 2995<br />
Reisedaten 2023<br />
13.03.–23.03., 07.10.–17.10.<br />
Preise pro Person<br />
Fr.<br />
Kabinentyp Katalogpreis Sofortpreis<br />
Hauptdeck<br />
2-Bett 3995 2995<br />
Oberdeck<br />
2-Bett, frz. Balkon 4660 3595<br />
Einzelkabine 5995 4495<br />
Sofortpreis mit beschränkter Verfügbarkeit<br />
Das Excellence-Inklusivpaket<br />
Biosphärenreservat Spreewald<br />
Ins Reich der Seeadler 2023<br />
mit der Excellence Coral<br />
Excellence – kleine<br />
Schweizer Grandhotels<br />
Die Excellence Coral ist ein<br />
komfortables Schiff mit charmantem<br />
Interieur. Mit einer<br />
Länge von 82 Metern ist sie<br />
wendig genug, um auch Gewässer<br />
mit niedrigen Brücken,<br />
engen Schleusen und küstennahe<br />
Gebiete zu befahren. Die Excellence<br />
Coral macht auch für<br />
echte Flussreise-Kenner den<br />
Weg zu neuen Routen im Norden<br />
Deutschlands frei.<br />
An Bord geht es persönlich zu –<br />
das Schiff beherbergt max. 83<br />
Passagiere.<br />
Biber, die Baumeister der Wasserbiotope<br />
Eine Expedition in Lebensräume zwischen Wasser und Land, an<br />
artenreiche Ufer und Küsten, in Nationalparks und Reservate,<br />
zu Kliffs und Mooren, in uralte Wälder. Auf den Spuren der<br />
«Big Seven» ins Oderdelta, zu Seeadlern, Bibern – und einem<br />
Konzert im Kraftwerk.<br />
Tag 1 Schweiz > Potsdam > Berlin<br />
Busanreise nach Potsdam. Willkommen an<br />
Bord der Excellence Coral.<br />
Tag 2 Berlin > (Spreewald) > Lehnitz<br />
Biosphärenreservat Spreewald (Fr. 135).<br />
Alternativ: Rundfahrt durch den «Grossstadt-Dschungel»<br />
Berlin (Fr. 35).<br />
Tag 3 Niederfinow > Stettin<br />
Auf der Oder geht’s entlang des Nationalparks<br />
nach Stettin.<br />
Tag 4 Stettin > (Oderdelta) > Wolgast<br />
Einen Tag auf den Spuren der «Oderdelta<br />
Big Seven»*: Seeadler, Wisent, Biber, Elch,<br />
Wolf, Stör, Kegelrobbe.<br />
Tag 5 Stralsund > Lauterbach<br />
Besuch des Ozeaneums* Stralsund.<br />
Nachmittags Wanderung (Fr. 42) durch<br />
Küstenlandschaften.<br />
Tag 6 Lauterbach > Peenemünde<br />
Besuch im Naturzentrum Königsstuhl*.<br />
Nachmittags Bootsausflug* zur Insel Vilm<br />
– bekannt für ihre uralten Wälder. Abends<br />
Konzert von Burkhard von Puttkamer.<br />
Tag 7 Peenemünde > Demmin<br />
Ornithologische Tour* am Anklamer<br />
Stadtbruch. Abends Biber-Safari (Fr. 55).<br />
Tag 8 Demmin > Stettin<br />
Kanu-Tour auf der Peene (Fr. 82). Oder<br />
ornithologische Exkursion mit Kranich-Experte<br />
Hermann Dirks (Fr. 40).<br />
Tag 9 Stettin > Eberswalde<br />
Flusstag im Unteren Odertal.<br />
Tag 10 Eberswalde > Potsdam<br />
Wanderung* im Biosphärenreservat<br />
Schorfheide-Chorin.<br />
Tag 11 Potsdam > Schweiz<br />
Busrückreise zu Ihrem Abreiseort.<br />
*Excellence Ausflugspaket<br />
Europas Seeadler-Hotspot: das Oderdelta<br />
Halbinsel Fischland Darss/Zingst © TMV/ Grundner<br />
• Excellence Flussreise in eleganter<br />
Flussblick-Kabine, Genuss-Vollpension<br />
• Ab/bis Schweiz: in umweltgerechtem<br />
Schweizer Komfort Reisebus (zum Hafen<br />
und für Transfers)<br />
• 100% CO2-Klimakompensation<br />
• Pure-Air-Ionisierung gegen virustragende<br />
Aerosole an Bord<br />
• Klassisches Konzert in Peenemünde<br />
• Excellence-Kreuzfahrtleitung<br />
Weitere Leistungen auf<br />
excellence.ch/paket<br />
Zuschläge<br />
• Reise 07.10. 150<br />
• Alleinbenützung Kabine Hauptdeck 895<br />
• Alleinbenützung Kabine Oberdeck 1595<br />
• Reise im Königsklasse-Luxusbus 295<br />
• Excellence-Ausflugspaket, 6 Ausflüge 286<br />
Nicht eingeschlossen<br />
• Auftragspauschale pro Person 30<br />
• Persönliche Ausgaben und Getränke<br />
• Kombinierte Annullationskosten- und<br />
Extrarückreiseversicherung<br />
Europa neu sehen:<br />
excellence.ch/mittendrin<br />
Wählen Sie Ihren Abreiseort<br />
05:30 Burgdorf p, 05:35 Basel SBB<br />
05:50 Arlesheim p, 06:00 Aarau SBB<br />
07:00 Baden-Rütihof p<br />
07:30 Zürich-Flughafen p<br />
07:55 Winterthur-Wiesendangen SBB<br />
08:15 Wil p<br />
Ihre Excellence-Route<br />
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mittelthurgau.ch<br />
ecber11<br />
I23_512<br />
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mittelthurgau.ch | 071 626 85 85<br />
Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden
Zu guter Letzt<br />
Korrigendum<br />
Bild Seite 16/17 unten Mitte:<br />
Es handelt sich hier nicht um eine<br />
«HelmAzurjungfer», sondern um<br />
eine «FledermausAzurjungfer».<br />
Bild, Seite 16 unten.<br />
Es handelt sich hier nicht um eine «grüne<br />
Mosaikjungfer», sondern um eine<br />
«blaugrüne Mosaikjungfer» (Weibchen).<br />
In der NATURZYT-Ausgabe Nr. 37<br />
(Juni-August 20<strong>22</strong>) haben wir über<br />
unsere funkelnden Flugkünstler,<br />
unsere Libellen , berichtet. Leider<br />
hat bei der Bildbeurteilung der Autor<br />
einige Fehlbeurteilungen vorgenommen,<br />
wie uns ein begeisterter Libellenfotograf<br />
mittelte. Das möchten wir natürlich nach<br />
erneuter Überprüfung mit der Fachstelle<br />
Infoflora richtigstellen.<br />
Bild Seite 18 oben:<br />
Es handelt sich hier nicht um die<br />
«Plattbauch Libelle», sondern um<br />
«SpitzenfleckLibelle».<br />
Bild Seite 19 oben:<br />
Es handelt sich hier nicht um<br />
die «Winterlibelle», sondern um die<br />
«blaue Federlibelle» (Weibchen).<br />
62 NATURZYT
ERFAHREN. BEWAHREN. ERLEBEN.<br />
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