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FOCUS-28_2022_Vorschau

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AUSGABE <strong>28</strong><br />

9. Juli <strong>2022</strong> EUROPEAN MAGAZINE AWA R D WINNER <strong>2022</strong> POLITICS & SOCIETY /// INFOGRAPHIC<br />

40 Seiten<br />

MODE & STIL<br />

Der Popstar<br />

der Galeristen:<br />

Johann König<br />

fotografiert von<br />

Lars Eidinger<br />

Style<br />

Johann<br />

König<br />

Lars<br />

Eidinger<br />

Kingsize<br />

Kunst – Xenia Hausner<br />

Nr. 2<br />

<strong>2022</strong><br />

WENN<br />

DAS GEHIRN<br />

ALARM<br />

SCHLÄGT<br />

Demenz<br />

Schlaganfall<br />

Tumor<br />

Parkinson<br />

Epilepsie<br />

Die Signale erkennen und<br />

richtig reagieren<br />

»Uns droht eine Gas-Armut!«<br />

Der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller erklärt,<br />

wer bei Verteilungskämpfen leer ausgeht


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E-PAPER LESEN:


Seite 4<br />

Seite 2<br />

9. Juli <strong>2022</strong> | #35<br />

Seite 5<br />

EDITORIAL<br />

Unsere Arbeitslosen und<br />

die Rückkehr der Gastarbeiter<br />

Von Robert Schneider, Chefredakteur<br />

Foto: Peter Rigaud/<strong>FOCUS</strong>-Magazin<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

große Dinge haben nicht selten kleine<br />

Anfänge: Vor gut zwei Wochen kündigte<br />

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angesichts<br />

der chaotischen Situation auf den<br />

deutschen Flughäfen an: „Die Bundesregierung<br />

plant, die Einreise von dringend<br />

benötigtem Personal aus dem Ausland für<br />

eine vorübergehende Tätigkeit in Deutschland<br />

zu ermöglichen.“ Eine Woche später<br />

ließ Innenministerin Nancy Faeser bereits<br />

wissen, auch Gastronomie und Hotellerie<br />

sollten davon profitieren. Und FDP-Fraktionschef<br />

Christian Dürr macht die Tür<br />

noch breiter: „Es geht um dringend benötigte<br />

Einwanderung auf allen Ebenen in<br />

den Arbeitsmarkt.“<br />

Nun werkelt eine interministerielle Arbeitsgruppe,<br />

und im Herbst wollen Faeser<br />

und Heil ein neues Zuwanderungsgesetz<br />

vorlegen. Auch wenn die Sozialdemokratin<br />

Faeser von „guten Arbeitskräften“<br />

spricht, die sie nach Deutschland holen<br />

möchte, so kann man doch sagen, dass wir<br />

aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr<br />

die Wiederauferstehung des 1973 beendeten<br />

Gastarbeiter-Systems erleben werden;<br />

also die gezielte Anwerbung von Arbeitskräften<br />

im Ausland für einen befristeten<br />

Zeitraum. Und man kann es sich leicht vorstellen,<br />

dass schon bald andere Branchen<br />

als Luftfahrt, Hotellerie und Gastro Bedarf<br />

anmelden werden, z. B. die Bauwirtschaft,<br />

das Handwerk oder Dienstleister wie die<br />

Gebäudereiniger. Und auch Erzieher sind<br />

ja in Deutschland Mangelware.<br />

In der Zeit zwischen dem ersten Anwerbeabkommen<br />

mit Italien 1955 bis zum<br />

Anwerbestopp 1973 kamen 14 Millionen<br />

Gastarbeiter aus neun Staaten – darunter<br />

Spanien, Griechenland, Türkei, aber<br />

auch aus Südkorea und Marokko – in die<br />

Bundesrepublik. Mehr als zehn Millionen<br />

kehrten übrigens in ihre Heimatländer<br />

zurück. Viele blieben und holten ihre<br />

Familien nach, veränderten so ganze<br />

Stadtviertel, unsere Esskultur, das Leben<br />

in Deutschland überhaupt. In der DDR<br />

kamen Vertragsarbeiter vor allem<br />

aus Vietnam, Kuba, Mosambik<br />

und Polen. Ich denke, es gibt nicht<br />

allzu viele Dinge, die unser Land<br />

mehr verändert haben als der Zuzug ausländischer<br />

Arbeitnehmer.<br />

Wie Gäste wurden die Gastarbeiter<br />

in den 50er und 60er Jahren freilich nicht<br />

behandelt, eher wie Beschäftigte dritter<br />

Klasse. Die ihnen zugewiesenen Unterkünfte<br />

waren bescheiden und die Arbeitsbedingungen<br />

oft hart. Denn es ging zunächst<br />

um einfache Arbeiten in der Industrie<br />

oder solche, die mit viel Dreck zu tun<br />

hatten. Das wollen Faeser und Heil für<br />

die Gastarbeiter der Zukunft verhindern,<br />

indem sie den Unternehmen vorschreiben,<br />

dass die in der Türkei und in anderen Staaten<br />

Angeworbenen von den Unternehmen<br />

zu Tariflöhnen direkt beschäftigt werden.<br />

Leiharbeit soll ausgeschlossen sein, gute<br />

Unterkünfte sollen hingegen Pflicht werden.<br />

Das kann im Ergebnis dazu führen,<br />

dass kurzfristig aus dem Ausland geholte<br />

Arbeitskräfte z. B. am Gepäckband eines<br />

Flughafens zu besseren Konditionen schaffen<br />

als die langjährig dort Beschäftigten.<br />

Da droht Stress in den Betrieben.<br />

Doch es bleiben auch andere Fragen<br />

offen. Will die Bundesregierung wie in<br />

der Vergangenheit bilaterale Abkommen<br />

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Günter Bannas über die<br />

„sitzungsfreien Wochen“<br />

des Bundestags<br />

DER HAUPTSTADTBRIEF<br />

EXKLUSIV<br />

FÜR<br />

<strong>FOCUS</strong><br />

ABONNENTEN<br />

Herausgegeben von Ulrich Deppendorf und Ursula Münch<br />

mit den Staaten schließen, aus denen die<br />

Gastarbeiter kommen werden? Sollen die<br />

Arbeitnehmer aus Nicht-EU-Staaten eher<br />

für Monate oder für Jahre engagiert werden?<br />

Wie werden die Themen Krankenund<br />

Rentenversicherung geregelt? Was<br />

bedeutet die in der EU geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

für die künftigen<br />

Gastarbeiter? Geht eine massive Anwerbung<br />

im Nicht-EU-Ausland überhaupt<br />

ohne Zustimmung der EU? Und: Haben<br />

wir für die Angeworbenen genügend<br />

Wohnungen?<br />

Man erkennt: So schnell wird es mit<br />

den Ersatzarbeitskräften nicht gehen. Die<br />

Urlauber sollten sich schon mal darauf<br />

einstellen, dass bei ihrer Rückreise noch<br />

viele Probleme ungelöst sein werden.<br />

Klar hingegen ist: Die Gastarbeiter-<br />

Initiative von Faeser und Heil bedeutet<br />

auch das Eingeständnis, dass Migranten,<br />

die aus politischen, wirtschaftlichen oder<br />

Kriegsgründen zu uns kommen, unsere<br />

Arbeitsmarktprobleme nicht lösen werden.<br />

Aus Flüchtlingen werden eben viel<br />

zu selten Facharbeiter. Und deshalb finde<br />

ich es schwierig, wenn Ministerin Faeser<br />

parallel zur Anwerbung von Gastarbeitern<br />

die Bleibeperspektive<br />

TRUMPS VERMÄCHTNIS<br />

Anne Wizorek<br />

über furchtbare<br />

US-Juristen<br />

Am Zug<br />

Warum wir gerade jetzt<br />

auf die Europäische Union –<br />

und ihre Erweiterung –<br />

setzen sollten<br />

Von Wolfgang Schmale<br />

für abgewiesene und damit ausreisepflichtige<br />

Asylbewerber verbessern<br />

will, wenn diese nur lange<br />

genug in Deutschland durchgehalten<br />

haben. Das wird sich im<br />

Nahen Osten und in Nordafrika<br />

schnell herumsprechen.<br />

Noch weniger verständlich ist<br />

für mich, dass seit dem 1. Juli die<br />

Jobcenter keine Sanktionen mehr<br />

wegen Pflichtverletzungen wie die Weigerung,<br />

eine Arbeit aufzunehmen, verhängen<br />

dürfen. Das Moratorium gilt<br />

zunächst nur für ein Jahr. Ich frage mich:<br />

Ist es sinnvoll, Menschen vom Bosporus<br />

oder vom Balkan an unsere Gepäckanlagen<br />

in den Flughäfen zu schaffen, solange<br />

wir noch zwei Millionen Arbeitslose<br />

haben?<br />

Herzlich Ihr<br />

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<strong>FOCUS</strong> <strong>28</strong>/<strong>2022</strong> 3


Abstieg und Angriff<br />

Jens Spahn hat sein<br />

halbes Leben im Bundestag<br />

verbracht. War<br />

oben, war unten, ist<br />

Opposition. Nun will er<br />

es noch mal wissen<br />

Seite 34<br />

Zoff und Zensuren<br />

Olaf Scholz und sein<br />

Kabinett gehen in<br />

die Sommerferien.<br />

Ärger gab es genug.<br />

Doch wie haben sie<br />

abgeschnitten?<br />

Seite <strong>28</strong><br />

Bitter und<br />

böse<br />

Die Autorin<br />

Amélie<br />

Nothomb<br />

seziert gern<br />

menschliche<br />

Abgründe<br />

Seite 86<br />

Luxus und Leute<br />

Wenn der Jet Set am<br />

Comer See entspannen<br />

will, dann<br />

steigt er hier ab:<br />

im Grandhotel<br />

„Villa d’Este“<br />

Seite 98<br />

Neu und nah<br />

Trainer Edin<br />

Terzic ist<br />

unerfahren,<br />

hat aber ein<br />

gutes Gespür<br />

für den BVB<br />

Seite 106<br />

Strom und Style Klassiker wie den Bulli gibt es jetzt auch auf E Seite 104<br />

4 <strong>FOCUS</strong> <strong>28</strong>/<strong>2022</strong>


I N H A LT N R . 2 8 | 9. J U L I 2 0 2 2<br />

Titelthema<br />

56 Der Feind in unserem Netz<br />

Cyberkriminelle haben es vor allem auf<br />

kleine Unternehmen abgesehen<br />

61 Hamburgs smarte Revolution<br />

Gründer verbinden Social Media und Bildung<br />

62 Geldmarkt<br />

Wissen<br />

Hello<br />

Future<br />

Titel: Getty Images, Composing Focus Magazin<br />

64 Die oberen 86 Milliarden<br />

Wohl jeder hat Angst davor, dass die Zellen<br />

im Gehirn Schaden nehmen könnten. Doch<br />

auf welche Anzeichen sollte man achten?<br />

68 Was ist in meinem Kopf los?<br />

Alles über die häufigsten Hirnerkrankungen<br />

Agenda<br />

22 Die Flutlichter<br />

Ein Jahr nach der Katastrophe kämpfen die<br />

Menschen im Ahrtal noch mit Traumata und<br />

Versicherungen, aber auch um ihre Heimat<br />

Politik<br />

<strong>28</strong> … und jetzt gibt’s Zeugnisse<br />

Die Politik geht in die Sommerferien. Wer<br />

ist Streber und wer versetzungsgefährdet?<br />

75 Die Abtreibungslücke<br />

Immer weniger Praxen helfen Frauen, die<br />

einen Abbruch wollen. Diese Ärztin kämpft<br />

für eine bessere Versorgung<br />

77 Beißtest für die Gottesanbeterin<br />

Neue Sensoren liefern Daten über das Insekt<br />

Kultur<br />

80 Kaiserin der Herzen<br />

Vicky Krieps spielt in „Corsage“ eine Sisi<br />

jenseits von Kitsch und Klischee<br />

86 Die bitterböse Welt der Amélie<br />

Sie ist Frankreichs erfolgreichste Autorin:<br />

Frau Nothomb blickt in seelische Abgründe<br />

88 Ein Thor, wer Böses dabei denkt<br />

Unsere Bücher, Filme und Alben der Woche<br />

üben sich in der Kunst des Widerspruchs<br />

• Die größte Fahrrad- und<br />

Mobilitätsmesse der Welt<br />

• 1.500 Aussteller aus aller Welt<br />

• 140.000 m 2 voller Neuheiten und<br />

Aktionen<br />

• Spektakuläres Rahmenprogramm<br />

Messe Frankfurt<br />

Festival Days<br />

16. – 17. Juli<br />

34 Operation Neustart<br />

Unser Autor war unterwegs mit Jens Spahn,<br />

der sich nach Pandemie und CDU-Absturz<br />

wieder auf Angriff einstimmt<br />

39 Gegen Tupperware-Feminismus<br />

Emanzipation, für die sich Frauen aufreiben,<br />

ist nichts wert, schreibt Rebekka Reinhard<br />

90 Gefeiert, getötet, gebetet<br />

Tübkes Bauernkriegspanorama gibt’s nun<br />

auch virtuell – und extra erschreckend<br />

Leben<br />

98 La Dolce Vita<br />

Seit 150 Jahren ist das Grandhotel „Villa<br />

d’Este“ die Sommerbühne des Jetset<br />

Fotos: Robert Rieger für <strong>FOCUS</strong>-Magazin, Dominik Butzmann/laif, Pascalito/<br />

Contour by Getty Images, Ralf Ibing/firo Sportphoto<br />

40 Haste mal ’n Ja?<br />

Vor Christian Lindners Hochzeit: Sylt zwischen<br />

Punk, Pommesbude und Polit-Promis<br />

44 Die kaputten Staaten von Amerika<br />

Erst Abtreibung, dann Verhütung? Wie ein<br />

Richter die USA zurück ins Mittelalter schickt<br />

47 Politischer Datenstrudel<br />

Feldmanns Skandale, von der Leyens<br />

Versprechen und Faesers Pferde<br />

48 Hallo Deutschland!<br />

Unsere ukrainische Kollegin Darka hat sich<br />

ihre neue Heimat einmal genau angesehen<br />

Wirtschaft<br />

104 Die Kraft des neuen Herzens<br />

Von Bulli bis Porsche 911: Wie Autoklassiker<br />

nun auf E umgerüstet werden<br />

106 Im Jahr eins nach Haaland<br />

Wie sich Borussia Dortmund neu aufbaut<br />

109 Grüne Göttin<br />

Ottolenghis Dressing für Kräuterfans<br />

Rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Kolumne von<br />

Jan Fleischhauer<br />

9 Nachrichten<br />

10 Fotos der Woche<br />

16 Grafik der Woche<br />

Ukrainische Kunst<br />

18 Menschen<br />

76 Wir müssen reden<br />

89 Mein Salon<br />

97 Bestseller<br />

97 Impressum<br />

110 Die Einflussreichen<br />

112 Leserbriefe<br />

113 Nachrufe<br />

113 Servicenummern<br />

114 Tagebuch<br />

50 „Uns droht eine Gas-Armut“<br />

Der Bundesnetzagentur-Chef über schwere<br />

Entscheidungen und steigende Preise<br />

#eurobikeshow<br />

Titelthemen sind rot markiert<br />

#eurobikeshow22<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>28</strong>/<strong>2022</strong> #bikefrankfurt<br />

5


WISSEN<br />

BLINDBLIND<br />

Dreidimensional<br />

Eine spezielle Software erzeugt<br />

aus MRT-Aufnahmen diese<br />

3D-Darstellung. Hier ist ein<br />

Sehnerv zu erkennen<br />

Die oberen 86 Milliarden<br />

Wohl jeder hat Angst davor, dass die Zellen des Gehirns<br />

Schaden nehmen könnten. Denn es ist die wichtigste Instanz unseres<br />

Daseins. Welche Anzeichen sind wie zu deuten? Was ist ein<br />

Schlaganfall, wie kündigt sich Alzheimer an, wann werden Kopfschmerzen<br />

kritisch? Ein Besuch in einer neurologischen Klinik und ein Überblick<br />

über die häufigsten zerebralen Leiden<br />

TEXT VON KURT-MARTIN MAYER<br />

64 <strong>FOCUS</strong> <strong>28</strong>/<strong>2022</strong>


BLINDBLIND<br />

Angeknackste Pracht<br />

Das Bild zeigt das Gehirn eines<br />

Alzheimer-Patienten, vor allem<br />

das limbische System. Unter<br />

anderem ist der für das Gedächtnis<br />

zuständige Hippocampus kleiner<br />

als normal<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>28</strong>/<strong>2022</strong> 65<br />

Foto: Science Photo Library


LEBEN<br />

Hideaway von oben<br />

Drohnensicht auf das<br />

Anwesen in Cernobbio.<br />

Es bietet in 152 Zimmern<br />

und Suiten sowie vier<br />

privaten Villen exklu siven<br />

Platz für 330 glückliche<br />

Urlauber<br />

Renaissance-Residenz<br />

Der Kardinal von Como ließ<br />

sich das Haus 1570<br />

von dem damaligen Star-<br />

Architekten Pellegrino<br />

Tibaldi entwerfen<br />

La Dolce Vita<br />

Hier verliebte sich Maria Callas, hier gab Lady Gaga die Lady Gucci,<br />

und George Clooney kommt zum Dinner: Das legendäre<br />

Grandhotel Villa d’Este am Comer See ist seit 150 Jahren die<br />

Sommerbühne des Jetset. Darauf einen Signature-Cocktail!<br />

TEXT VON BARBARA JUNG-ARNTZ<br />

98


Italienischer Garten<br />

Vom herrlich kitschigen<br />

Mosaikhaus führt<br />

eine Treppe hinauf zum<br />

Herkules-Tempel<br />

Foto: Fani Kurti/Villa d'Este<br />

Floating Pool<br />

Das auf dem See schwebende<br />

Becken war in den 60er Jahren das<br />

erste dieser Art in Europa<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>28</strong>/<strong>2022</strong> 99


Am Tag nach Adele<br />

feierten Mick Jagger<br />

und die Stones<br />

ihren 60. Bühnengeburtstag<br />

Schauspielerin<br />

Cameron Diaz mit Ehemann<br />

Benji Madden<br />

Es war zu erwarten, dass<br />

Adele ihre 65 000 Fans<br />

im Londoner Hyde Park<br />

mit „Hello“ begrüßte; es war<br />

ihr erstes Livekonzert nach fünf<br />

Jahren, als sie ihre Auftritte<br />

im Wembley-Stadion wegen<br />

Stimmbandproblemen absagen<br />

musste. Aber jetzt war sie<br />

da, und wie sie da war! Dieser<br />

Freitagabend wurde zu einem<br />

der Pinot noir extra brut „Große<br />

Reserve“ von Bründlmayer.<br />

Besonderes Food-Pairing: Zur<br />

köstlichen Levante-Küche des<br />

„Clubhaus“ servierten Österreich-Experte<br />

Florian Schütky<br />

und Sommelier Marcus Beetz<br />

vom „Bachmair Weissach“ die<br />

passenden Tropfen: erstklassige<br />

Grüne Veltliner und Sauvignon<br />

blanc, weiße Burgundersorten<br />

(Star: Chardonnay vom<br />

Weingut Wieninger), edle Rote<br />

sowie Süßwein-Raritäten zum<br />

Dessert. Das richtige Glas dazu<br />

lieferte Marcus Meyer von der<br />

Josephinenhütte. Nächster<br />

Stopp der <strong>FOCUS</strong>-Wein-Tour:<br />

das „Chapeau La Vache“ in<br />

Bremen am 15. September. bes<br />

Infos: Xing-Events.com/ <strong>FOCUS</strong>-<br />

Genussmacher<br />

London<br />

Aber Hello<br />

Natalie Portman<br />

mit Ehemann<br />

Benjamin Millepied<br />

Korbinian Kohler, Katja Pronegg (Österreich Wein),<br />

Beate Schindler, Florian Schütky (Österreich Wein)<br />

und Sommelier Marcus Beetz (v. l.)<br />

Klasse Team im<br />

„Clubhaus Bachmair<br />

Weissach“<br />

Ihre Stimme<br />

ist die Show:<br />

Adele<br />

James Corden,<br />

Sohn Max<br />

Sommernachtstraum, der keine<br />

Lichtshow brauchte, weil Adele<br />

und ihre Stimme die Show waren.<br />

Wem dennoch nach mehr<br />

Glamour war: Im Publikum<br />

saßen auch Tom Cruise, Cameron<br />

Diaz, Natalie Portman und<br />

James Corden. Und am nächsten<br />

Tag feierten an selber Stelle<br />

die Stones ihren 60. Bühnengeburtstag.<br />

Marcus Meyer und Tina Neblung<br />

(Josephinenhütte)<br />

<strong>FOCUS</strong>-<br />

Genussmacher<br />

Ottmar Pohl-<br />

Hoffbauer<br />

„Kita am Alex“,<br />

Berlin<br />

Mit Ihnen als Küchenchef<br />

wurde die Kita am Alexanderplatz<br />

zum Schlaraffenland.<br />

Nicht ganz, denn es fliegen<br />

weder Brathähnchen durch die<br />

Luft wie im Märchen noch ist<br />

Müßiggang angesagt. Wir bieten<br />

eine komplett fleischlose Küche<br />

und verarbeiten ausschließlich<br />

frisches Obst und Gemüse. Das<br />

bedeutet für das Küchen-Team<br />

sehr viel Handarbeit. Die Kids<br />

verspeisen bei Ihnen mit Leidenschaft<br />

Fenchel, Mangold<br />

und weitere Raritäten, die<br />

sonst in dieser Altersklasse<br />

weniger populär sind. Wie<br />

kriegen Sie das hin? Ich habe<br />

zwei Rezepte: Da auch bei uns die<br />

Nudeln mit Tomatensoße als das<br />

absolute Lieblingsgericht gelten,<br />

werden schon mal ungeliebte Gemüse<br />

in die Soße geschmuggelt.<br />

Genauso wichtig ist es jedoch,<br />

in die Offensive zu gehen: Wenn<br />

unsere Einkäufe eintreffen,<br />

zeigen wir den Kids die einzelnen<br />

Obst- und Gemüsesorten und<br />

erklären sie - wer mag, kann<br />

davon probieren. In vorhandenen<br />

Blumenkästen auf unserem<br />

Gelände bauen wir mittlerweile<br />

mit den Kindern auch Kartoffeln<br />

und Tomaten an. So entsteht<br />

Wertschätzung für die Lebensmittel<br />

und die Arbeit, die mit der<br />

Herstellung verbunden ist. Schon<br />

die Kleinsten merken dabei, dass<br />

Gesundes köstlich schmecken<br />

kann. Ihr Ziel ist es, keinen<br />

Abfall durch Speisereste zu<br />

produzieren. Genau. Auch aus<br />

wirtschaftlichen Gründen. Die<br />

Jungs und Mädels lernen bei uns,<br />

dass man sich erst mal wenig auf<br />

den Teller nimmt und probiert.<br />

Interview: Beate Schindler<br />

Fotos: ddp images, John MacDougall/AFP, Reuters, Martin Ley für <strong>FOCUS</strong>-Magazin, MEGA, WireImage, Gareth Cattermole/Getty Images for Adele, imago images<br />

<strong>FOCUS</strong> <strong>28</strong>/<strong>2022</strong> 111<br />

Christiane Grafe

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