Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes
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G 30 80 | Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e.V. 41. Jahrgang Nr. 05 | Mai 2022
Sport + Mobilität
MIT ROLLSTUHL
Jugend-Länder-Cup
›Sportplatz der Inklusion‹
SPORT WIEDER
VOR ORT
DRS Jahresaktion 2022
Interview mit
Max Kindervater
BLASENMANAGEMENT
Liquick
Liquick
X-treme und
X-treme Plus
Voraktivierte, sofort einsatzbereite intermittierende
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VORWORT
Wiedergewonnene Freiheit mit
Bedacht genießen
Liebe Mitglieder des DRS,
liebe Freundinnen und Freunde des Rollstuhlsports,
der ›Wonnemonat‹ Mai und die weitestgehende Aufhebung
bundes‐ und landesspezifischer Corona‐Maßnahmen
beschert uns allen mehr Freiheiten im alltäglichen
Leben. Vielerorts entsteht allerdings auch der
vorschnelle Eindruck, die Pandemie sei vorbei. Während
die einen das Ende der Corona‐Regeln bereits
mit dem Sieg über das Virus gleichsetzen, wird anderen
allein beim Gedanken daran mulmig, öffentliche Räume ohne MSN‐Maske zu betreten.
Aus gutem Grund halten Bund und Länder vorerst weiter am verpflichtenden Tragen
von Masken im ÖPNV und in medizinischen Einrichtungen fest: auch vulnerablen
Gruppen soll die Teilhabe am öffentlichen Leben wieder möglich sein, ohne sich um die
Gefahr einer Infektion sorgen zu müssen.
Auch innerhalb des DRS legen wir unser Augenmerk besonders auf diesen Personenkreis,
dem aufgrund ihrer gesundheitlichen Konstitution auch viele aktive Rollstuhlsportler*innen
angehören. Für den DRS und seine Veranstaltungen gelten deshalb vorerst
weiter Hygieneregeln, die je nach Umfang und Art der Veranstaltung variieren. Für
vereinseigene Veranstaltungen appelliere ich weiterhin an die Eigenverantwortlichkeit
und Vernunft jedes Einzelnen.
Der Sport erfüllt – unabhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen – weiterhin
und mehr denn je eine wichtige Aufgabe: Menschen zusammen zu bringen und diese zu
animieren, aktiv zu werden. Mit großer Freude habe ich das große Interesse am sportarten‐
und länderübergreifenden Jugend‐Länder‐Cup 2022 der Deutschen Behindertensportjugend
(DBSJ) wahrgenommen, der am letzten Aprilwochenende in Fulda vom
Hessischen Behinderten‐ und Rehabilitationssportverband (HBRS) durchgeführt wurde.
Eine Besonderheit war der parallel veranstaltete ›Sportplatz der Inklusion‹ auf dem
Universitätsplatz in der Innenstadt, bei dem sich auch der DRS mit einem Rollstuhlparcours
als Mitmachangebot einer breiten Öffentlichkeit präsentieren konnte. Für mich
ein gelungenes Beispiel der erfolgreichen Kooperation des DBS mit seinen Landes‐ und
Fachverbänden, dem sicherlich zahlreiche weitere Veranstaltungen dieser Art folgen
werden.
Willi Lemke
DRS-Ehrenpräsident
Prof. Dr. Joachim Breuer
DRS-Ehrenpräsident
Kooperationspartner
Herzlichst
Ulf Mehrens
GEMEINSAM AKTIV!
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
3
MAI 2022
18
26
20
Max Kindervater spricht im
Interview über seine Motivation
und die Tätigkeit als RBB-
Schiedsrichter.
www.rollstuhlsport.de
KURZ & BÜNDIG
6 GEMEINSAM-AKTIV-
PARTNER FGQ
Hilfe für Menschen mit
Querschnittlähmung
Fachtagung ›Komplikationen
bei Querschnittlähmung‹
6 SPORTLERWAHL
Edina Müller ist ›Sportlerin des
Jahres‹ in Hamburg
6 BUCHTIP
Dirk Lösel: Stark im Rollstuhl
8 MENSCHEN
Nachruf Jürgen Francois
8 JUBILÄUM
70 Jahre Behindertensport in
Niedersachsen
9 NEUES MITGLIED –
NEUE SPORTART
Lacrosse? Gibt es auch im
Rollstuhl!
9 PROJEKT
Rollstuhlbasketball
macht Schule
JAHRESAKTION
10 #MEINEMOTIVATION
»Immer neue Energie gegeben«
– Max Kindervater im Interview
TITEL
18 SPORT WIEDER VOR ORT
Ziemlich beste Mischung:
JLC und ›Sportplatz der
Inklusion‹ in Fulda
FACHBEREICHE
10 AUSBILDUNG UND LEHRE
Siebenstündiger
Sportunterricht
22 ATHLETIKTRAINING
Fit im Rollstuhl
23 ROLLSTUHLBASKETBALL
Damen-Natio: erweiterter
WM-Kader
24 ROLLSTUHLBASKETBALL
Queens Cup: »Es war ein
Riesenspaß«
4
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
IMPRESSUM
INHALT
Sport + Mobilität mit Rollstuhl
Informationsschrift des DRS e. V.
41. Jahrgang, Heft 05/2022 –
Mai 2022
Herausgeber
Deutscher Rollstuhl-Sportverband e. V.
Friedrich-Alfred-Allee 10, 47055 Duisburg
www.rollstuhlsport.de
www.facebook.com/rollstuhlsport
Redaktion und Layout
Pleßmann Design
Gregor Pleßmann, gp. (verantw.)
Lambertus-Kirchplatz 7
59387 Ascheberg
redaktion@rollstuhlsport.de
Anzeigen
Pleßmann Kommunikations Design
Es gilt die Preisliste Nr. 20/2021
DRS vor Ort auf der IRMA
n Auf der gutbesuchten Internationalen Reha‐ und Mobilitätsmesse (IRMA) in
Hamburg präsentierte sich der DRS mit seinem vielfältigen Sport‐ und Mobilitätsangebot.
Ein ausführlicher Bericht folgt in der nächsten Ausgabe.
Mit Beiträgen/Quellen von
Ulf Mehrens, FGQ, BSN, Tuanna/Svea/
Esmaeil/Gabriel, Alexander Groth,
DBS/DRS, thbulls.com/Andreas Joneck,
Nico Feißt, Max Kindervater, Elke
Kugler, Alexander-Otto-Sportstiftung,
Norddeutscher Regatta-Verein, Andrea
Naumann-Clément, Sonja Scholten
27 PARA TISCHTENNIS
Baus und Schmidberger
gewinnen Para French Open
29 ROLLSTUHLTANZ
Training mit Pippa Roberts
SPORT VOR ORT
20 ROLLSTUHLBASKETBALL
Europäische Krone geht nach
Spanien
26 ROLLSTUHLTENNIS
Talente gesucht
28 WERNER-OTTO-PREIS
Stiftung zeichnet Projekte aus
28 NRV
Bühne für inklusiven
Segelsport
SERVICE
29 SPORTKALENDER 2022
Juni
30 AUSSCHREIBUNGEN,
ERGEBNISSE UND TERMINE
NEUE DRS-MITGLIEDERI
Als neue Rollstuhlsportgruppe
begrüßen wir:
FERMERSLEBENDER SPORTVEREIN
(FSV) 1895 MAGDEBURG E.V.
Alt Fermersleben 1, 39122 Magdeburg
Anprechpartner: Stephan Müller
Mobil: 01 57 / 32 63 55 97
fsv-magdeburg@t-online.de
www.fsv1895.de
Sportart: Rollstuhlbasketball
Druck
Burlage Druck + Einband, Freckenhorst
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufspreis
ist durch den DRS-Mitgliedsbeitrag ab -
gegolten. Nichtmitglieder können ›Sport
+ Mobilität mit Rollstuhl‹ über die DRS-
Ge schäfts stelle beziehen.
Einzelheft: 2,00 € – Jahresabo: 20,00 €
(Inland, Ausland zzgl. Porto)
Redaktionsschluss
Redaktionsschluss ist jeweils der 5. des
Vormonats. Digitale Daten für Artikel/
Fotos senden Sie bitte an
redaktion@rollstuhlsport.de.
Hinweis
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
geben nicht unbedingt die Meinung der
Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte
Manu skripte und Fotos wird
keine Haftung übernommen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit
wird in den Texten zum Teil die männliche
Form gewählt, nichtsdestoweniger
beziehen sich die Angaben auf Angehörige
aller Geschlechter.
Titelfotos
Wheelchairskater Björn-Patrick Meyer
zeigt sein Können auf dem ›Sportplatz
der Inklusion‹ in Fulda.
SUP mit dem SOV Lüneburg |
Einweihung Jugendhafen in Hamburg |
RBB Champions Cup in Erfurt
Fotos: Ralf Kuckuck | DRS-Archiv |
NRV | Thuringia Bulls
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
5
KURZ + BÜNDIG
KOOPERATIONSPARTNER FGQ
Hilfe für Menschen mit
Querschnittlähmung
Edina Müller
mit Laudator
Ronny Rauhe
(Kanu-Olympiasieger
) bei
der Preisver -
leihung.
FGQ hat eine Anlaufstelle für Menschen mit
Behinderung eingerichtet
n »Die Fördergemeinschaft der Querschnittgelähmten in
Deutschland e. V. (FGQ) verurteilt den völkerrechtswidrigen
Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste und beobachten
mit großer Sorge die sich stetig verschlechternde humanitäre
Situation in den Krisengebieten, von der vor allem auch
Menschen mit einer Behinderung betroffen sind«, heißt es
im aktuellen Newsletter des ›Gemeinsam Aktiv‹‐Partners
des DRS.
Im Rahmen des europäischen Hilfsprojektes ›Ukrainian
SCI Relief‹ (Erleichterungen für Querschnittgelähmte in der
Ukraine) hat die FGQ, gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen,
in Cyców bei Chelm (nahe der polnisch‐ukrainischen
Grenze) eine Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung
eingerichtet. Von dort aus werden sie, nach einer Erstversorgung,
in sichere Gebiete gebracht.
Aktuelle Informationen auf Deutsch,
Ukrainisch und Polnisch und Möglichkeiten
für Spenden und Euer persönliches
Engagement gibt es auf der Website
der Fördergemeinschaft.
FACHTAGUNG ›KOMPLIKATIONEN BEI
QUERSCHNITTLÄHMUNG‹
Save the Date: Auch in diesem Jahr veranstaltet die Die Fördergemeinschaft
der Querschnittgelähmten in Deutschland
e. V. (FGQ) wieder eine Fachtagung in Lobbach. Am
08.10.2022 lautet das Thema: ›Komplikationen bei Querschnittlähmung‹.
Die Referenten sind sämtlich Experten mit
langjährigen Erfahrungen im Querschnittbereich und bieten
ein umfangreiches Informationsangebot.
Quelle: FGQ-Newsletter 04/22
BUCHTIPP
Dirk Lösel
Stark im Rollstuhl
Athletiktraining für Rollstuhlfahrer
Funktionelles Training,
Performance-Tests, Mobilisation,
Kraft, Schnelligkeit
Erscheint Ende Mai 2022
Richard Pflaum Verlag, 220 S., br.
24,90 €, ISBN 978-3948277994
SPORTLERWAHL IN HAMBURG
Edina Müller ist
Sportlerin des Jahres
Para-Kanutin im Rahmen der 16. Hamburger
Sportgala ausgezeichnet
n Die Para‐Kanutin Edina Müller ist Hamburgs Sportlerin
des Jahres, bester Sportler ist der Weltumsegler Boris Herrmann.
Über die Auszeichnung, die der Senat der Freien und
Hansestadt Hamburg gemeinsam mit dem Hamburger
Sportbund und dem Hamburger Abendblatt alljährlich in
der Handelskammer vergibt, durfte sich die Wahl‐Hanseatin
bereits ein zweites Mal freuen.
Edina Müller gehört zu den vielseitigsten Sportlerinnen
Hamburgs. Bereits vier Paralympics‐Medaillen konnte die
38‐jährige in ihrer Karriere gewinnen: Silber 2008 und Gold
2012 holte sie mit dem Team Germany der Rollstuhlbasketball‐Damen,
Silber 2016 und Gold 2021 als Individualsportlerin
im Parakanu. Nach einer schweren Saison und vielen
Herausforderungen in der Saisonvorbereitung gewann sie
bei den Paralympischen Spielen in Tokio mit neuem paralympischen
Rekord über die 200‐Meter‐Distanz Gold im Para‐Kanu.
Nun durfte sie sich auch über die Auszeichnung
›Hamburger Sportlerin des Jahres‹ ein zweites Mal freuen –
für den Paralympics‐Sieg im Rollstuhlbasketball gab es die
Auszeichnung vor zehn Jahren erstmalig.
Insgesamt zählten die Wassersportarten zu den großen
Gewinnern des Abends: Sportler des Jahres wurde Weltumsegler
Boris Herrmann. Als erster Deutscher, der je an der
Vendée Globe, der härtesten Regatta über die Weltmeere,
teilgenommen hat, belegte er nach 80 Tagen und 24.000
Seemeilen Platz 5. Mannschaft des Jahres wurde das Segler‐
Duo Erik Heil und Thomas Plößel. Die beiden gewannen bei
den Olympischen Spielen in Tokyo die Bronzemedaille.
Quelle: drs.org
Foto: Edina Müller/Privat
6
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
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KURZ + BÜNDIG
Die RSG Saar trauert um ihren Ehrenvorsitzenden
Jürgen Francois
der am 21. April 2022 nach langem Leiden verstorben
ist.
Jürgen Francois hat sich mit großem Engagement für
die Belange des Rollstuhlsports eingesetzt. Von 1996 –
2008 war er 1. Vorsitzender der RSG Saar. Als Kapitän
der Rollstuhlbasketballer erlebte er seine größten
sportlichen Erfolge, die ihn sogar bis in die 1. Bundesliga
führten.
Im DRS erwarb er sich Verdienste als Spielleiter der
2. Bundesliga Süd und der Regionalliga Mitte im Rollstuhlbasketball.
Mit Beginn seiner Krankheit und dem erfolgten Rücktritt
als Vorsitzender erlebten wir Jürgen nur noch
sporadisch im Training.
Für seine Verdienste um unseren Verein wurde er zum
Ehrenvorsitzenden ernannt.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Für den Vorstand und alle Mitglieder der RSG Saar
Detlef Rehling (1. Vorsitzender)
Mareike Miller, deutsche Rollstuhlbasketball-
Nationalspielerin und Paralympicssiegerin, war
Schirmherrin der German Lacrosse Convention 2022
in Dresden.
JUBILÄUM
70 Jahre Behindertensport
in Niedersachsen
»Inhaltlich gestärkt aus der Corona-Krise«
n Im dritten Anlauf ist es dem Behinderten‐Sportverband
Niedersachsen (BSN) gelungen, seinen eigentlich im September
2020 fälligen Verbandstag in Präsenz durchzuführen, der
damit ins 70. Jubiläumsjahr des Verbands fiel. Präsident Karl
Finke konnte ca. 100 Delegierte im Haus des Landessportbunds
(LSB) in Hannover begrüßen, die sich trafen, um Rechenschaftsberichte
entgegenzuneh men, Neuwahlen fürs
Präsidi um und den Hauptausschuss abzuhalten sowie die Satzung
zu reformieren.
Gleich zu Beginn hob er hervor, wo den Verband der Schuh
drückt: »Wir haben wie unsere Vereine unter Corona stark gelitten
und viele unserer Mitglieder verloren«. In seinem Rechenschaftsbericht
konnte Finke darauf verweisen, dass die
Pandemie‐Jahre für den BSN keine verlorenen Jahre waren:
Der Dachverband von ca. 825 Vereinen habe es geschafft, seine
Arbeits plätze und damit seine vielfältigen Leis ‐
tungsangebote zu erhal ten. So wurden Fortschritte in der Digitalisierung
erzielt. Homepage und Datenbank sind auf neuestem
Stand, Social Media ist kein Fremdwort mehr. Und nicht
zuletzt die Cloud‐Version des BSN‐Handbuchs ›Rehabilitationssport‹
setzt digitale Maßstäbe.
Seit dem letzten Verbandstag hat das Thema Inklusion erheblich
an Fahrt gewonnen. Es konnten z. B. 16 Kooperationsvereinbarungen
mit anderen Landesfachverbänden geschlossen
werden, das emsländische Inklusionsprojekt ›InduS‹, mit
dem der BSN kooperiert, hat es als beispielhaft in den Koaliti ‐
onsvertrag der neuen Bundes regie rung geschafft. Und das
›Forum Artikel 30‹ hat sich unter dem Motto ›Vernetzung statt
Versäulung im Themenumfeld Sport, Kultur und Freizeit‹ gesellschaftspolitisch
fest etabliert.
Eine der größten Heraus for de run gen des Para Sports sei
es, junge Talente zu ent decken, um bei den Paralympics 2032
in Brisbane möglichst viele Niedersachsen im Team D zu haben
– eine wahre Zukunftsaufgabe.
Sechs von sieben Präsidiumsmitgliedern wurden einstimmig
in ihren Ämtern bestä tigt. Mit Michael Lohoff aus Aurich
kommt ein neuer Vizepräsident hinzu. Auch die vier freigewordenen
Positionen im Hauptausschuss wurden einstimmig
neu besetzt. | Quelle: BSN
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Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
Foto: DLaXV
NEUES MITGLIED – NEUES SPORTANGEBOT
Lacrosse? Gibt’s
auch im Rollstuhl!
DRS begrüßt den Deutschen Lacrosse Verband
als neues Mitglied
n Als neues Mitglied im DRS begrüßen wir ganz herzlich den
Deutschen Lacrosse Verband e. V. (DLaxV). Mit dem Wheelchair‐Lacrosse‐Angebot
des DLaxV findet nun auch eine inklusive
Variante des rasanten US‐Sports den Weg zu uns nach
Deutschland. Wir sind gespannt und hoffen, dass die Lacrosse‐
Variante mit Rollstuhl hierzulande bald genauso populär ist
wie im Heimatland USA!
Vielen in Deutschland ist die Ballsportart, die Elemente
von American Football, Feld‐ und Eishockey sowie Fußball
vereint, noch gänzlich unbekannt. Beim Lacrosse versuchen
zwei Mannschaften, einen tennisballgroßen Ball ins gegnerische
Tor zu befördern. Die Mannschaft, die nach Ablauf der
Spielzeit die meisten Tore erzielt hat, gewinnt die Begegnung.
Dazu benutzen die Spieler einen ca. ein Meter langen Schläger,
an dessen Ende ein Netz befestigt ist. Damit wird der Ball getragen,
geworfen, gefangen, gepasst, geschossen und vom Boden
aufgehoben. Es ist verboten, den Ball mit den Händen zu
berühren. Die Regeln für Wheelchair‐Lacrosse orientieren
sich an Feld‐ und Box Lacrosse, kleinere Anpassungen sollen
zur Sicherheit der Spieler*innen beitragen. Gespielt wird im 8
vs. 8‐Modus, als Spielfläche dienen Rinks vom Rollhockeyoder
Box Lacrosse. Und selbstverständlich kommt, wie der
Name schon sagt, ein Rollstuhl zum Einsatz.
GERMANY LACROSSE CONVENTION 2022
Das größte europäische Lacrosse Event ist die German Lacrosse
Convention (GerLaxCon), die in diesem Jahr vom 20. bis 22.
Mai in Dresden stattfand. Dort gab es die Gelegenheit, ›Wheelchair‐Lacrosse‹
im Rahmen eines Workshops zu erleben. Das
Gremium ›Inklusion und Diversität‹ des DLaxV hatte alle Interessierten
dazu eingeladen, Wheelchair Lacrosse kennenzulernen
und selbst auszuprobieren. Dabei wurde der Verband
professionell unterstützt von Profispielern und einer Delegation
des Wheelchair Lacrosse Verbandes aus den USA. Außerdem
war Mareike Miller als Schirmherrin des Events vor Ort,
um Fragen rund um den Inklusionssport in Deutschland und
die Paralympics beantworten können.
Quelle: drs.org
INFOS
Deutscher Lacrosse Verband
https://dlaxv.de/
German Lacrosse Convention
https://gerlaxcon.com/
PROJEKTI
Rollstuhlbasketball
macht Schule
Ein Erfahrungsbericht aus Hamburg
n Anfang April haben wir Schüler*innen der Klasse 5a des
Alexander‐von‐Humboldt Gymnasiums an dem Workshop
›Rollstuhlbasketball macht Schule‹ teilgenommen. Zu diesem
Zeitpunkt lasen wir das Buch Vorstadtkrokodile, in der eine
Kinderbande sich mit dem Rollstuhlfahrer Kurt anfreundet,
der querschnittsgelähmt ist. Um besser verstehen zu können,
wie es sich anfühlt im Rollstuhl zu sitzen, probierten wir die
Situation für eine Doppelstunde in der Turnhalle aus. Wir trafen
Herr Tietz, den Referenten, vor der Sporthalle und halfen
alle gemeinsam die Rollstühle auszuladen. Anschließend zeigte
er uns, wie man mit einem Rollstuhl umgeht. Als wir das
Lenken einigermaßen beherrschten, veranstalteten wir ein
Wettrennen und machten mehrere verschiedene Übungen.
Gegen Ende spielten wir dann noch Rollstuhlbasketball und
dabei sind einige Regeln zu beachten. Man darf beispielsweise
im Rollstuhl nicht aufstehen und muss auch bedenken, dass
man den Rollstuhl nur zweimal antreiben darf und dann einmal
dribbeln muss, bevor man weiterfahren darf. Leider kam
das Basketballspielen fast zu kurz, aber es hat großen Spaß
gemacht. Im Rollstuhl zu sitzen war ein komisches Gefühl,
aber die Erfahrung war wichtig, denn nun können wir besser
verstehen, wie einen das Leben einschränkt, wenn man seine
Beine nicht benutzen kann. Wir sind Herr Tietz sehr dankbar,
dass er das Projekt ehrenamtlich macht und uns einen Einblick
in ein Leben mit Behinderung gegeben hat.
Tuanna, Svea, Esmaeil, Gabriel
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
9
FACHBEREICHE
AUSBILDUNG UND LEHREI
SIEBENSTÜNDIGER
SPORTUNTERRICHT
Übungsleiter*innen-Ausbildung in der Akademie des Sports
in Hannover – Eindrücke eines Teilnehmers
Am 1. April stand Rollstuhlsport
auf dem Lehrgangsplan in der
Akademie des Sports in Hannover.
Auch wenn es anfangs nicht so
aussah, dass der Termin des DRS‐Kurses
gehalten werden konnte, schaffte es die
gelernte Sportwissenschaftlerin Simone
Zimmermann – trotz der krankheitsbedingt
kurzfristig ausgefallenen DRS‐Referenten
– die Teilnehmenden erfolgreich
durch den Lehrgang zu führen. 14
Personen waren aus dem Bundesgebiet
angereist von Hamburg und Bremen im
Norden bis hin zu NRW über Hessen
nach Thüringen und Sachsen. Was diesen
Übungsleiterlehrgang noch bemerkenswert
machte, war die auffallende
Heterogenität dieser Gruppe, denn es
gesellten sich Haupt‐ und Ehrenamtler
zusammen, genauso wie Verbands‐ und
Vereinsmitarbeiter*innen und Rollstuhlsportinteressierte
mit und ohne Lizenz.
Nachdem die Schulungsrunde vollzählig
versammelt war, stimmte Simone
Zimmermann die Anwesenden mit einem
mehrminütigen Trailer sogleich auf
den bevorstehenden Rollstuhlsporttag
ein: Actionsport in all seinen Facetten
war dort zu sehen und vorwiegend junge
Protagonisten zeigten ihr Können zu
Lande, zu Wasser und in der Luft. Neben
diesen athletisch sehr anspruchsvollen
vorwiegend Individualsportarten, zeigte
der Film auch Sequenzen von bekannten
Mannschaftssportarten und
Ballsportarten. Es ging weniger um die
Frage, wozu man sich körperlich in der
Lage sieht, als vielmehr um die breite
Palette an Rollstuhlsportmöglichkeiten.
Diese wollen grundsätzlich erst einmal
kennengelernt werden, um die ganz eigene
Lieblingssportart herauszufinden
und so seinem Bewegungsdrang mit
Freu(n)de(n) nachzukommen und hier
und da seine Grenzen auszutesten und
bestenfalls zu erweitern. Natürlich bedarf
es hierfür niederschwelliger Sportund
Bewegungsangebote, in denen
Breitensportaspekte und nicht der Leistungssportgedanke
im Vordergrund stehen.
Nach der theoretischen Einführung
im Seminarraum ging es sodann in die
Sporthalle zum Praxisschwerpunkt dieser
Schulung: Wie man mittels einer angepassten
Sitzposition den Rollstuhl
besser unter Kontrolle bringt und es
schafft, die Vorderräder anzukippen –
wichtig bei der Alltagshürdenbewältigung
– vielleicht sogar zu balancieren,
darum ging es in der ersten Hälfte. Dazu
gehörte die Vermittlung der richtigen
Oberkörperhaltung bis zur Griffposition
beim Fahren und Stoppen des Rollstuhls
im Vorwärts‐ wie im Rückwärtsgang.
Auch das bewusst eingesetzte Drehen
und Wenden brachte den einen oder anderen
ins Schwitzen. Die einstündige
Mittagspause pünktlich um 12 Uhr kam
vielen daher sehr gelegen. Frisch gestärkt
ging es dann in den abschließenden
zweiten Praxisteil: Hier war »Hasche«
als Grundspielform angesagt. In
zahlreichen Variationen von Bewegungs‐
und Fangspielen brachte Simone
es fertig, die Teilnehmenden mit ihren
unterschiedlichsten Voraussetzungen in
eine homogene Truppe zu überführen,
in der der Geübte dem vermeintlich
Schwächeren unter die Arme griff und
der manuell fahrende Rollstuhlnutzer
dem elektrisch fahrenden spielerisch
mit einbinden konnte.
Ein gelegentlich sich wiederholender
Rollentausch mit sich wechselnd
einstellenden Perspektiven ist ein schönes
Fazit dieses Schulungstages und ein
Aufruf an alle, sich daran zu beteiligen.
Ein besonderer Dank geht an Rolf
Lang (DRS‐Klinikbeauftragter Lichtenau
e. V.), der extra mit seinem Transporter
anreiste und so für ausreichend
Aktivrollstühle sorgte, sowie Martin
Kluck (Landestrainer Rollstuhlbasketball
beim BSN e. V.) für die über ihn bereitgestellten
Sportrollstühle und nicht
zuletzt an die Lehrgangsleiterin Simone
Zimmermann (Vizepräsidentin Behindertensport
SBV e. V.) für ihre kurzfristige
Bereitschaft, das Seminar vertretungsweise
zu übernehmen.
Lehrangebote
Infos zum weiteren DRS-Lehrangebot gibt
es auf www.rollstuhlsport.de/aus-undfortbildung.
Alexander Groth/DRS
Foto: DRS
10
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
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#MEINEMOTIVATION
Paralympics, Weltmeisterschaften,
Europameisterschaften:
Max Kindervater hat in seiner
Schiedsrichter‐Karriere nicht nur in der
Basketball‐Bundesliga der Fußgänger
gepfiffen, sondern auch im Rollstuhlbasketball
alles erreicht. Still und heimlich
hat er 2021 seine 20 Jahre andauernde
internationale Laufbahn als Schiedsrichter
im Rollstuhlbasketball beendet –
mit dem wohl einzigen Spiel in seiner
Karriere, in dem er »keinen einzigen
Pfiff« machen musste. Der 55‐Jährige
war für das EM‐Finale der Herren eingeteilt
worden, doch aufgrund des Corona‐
Chaos in Madrid entschied sich die britische
Nationalmannschaft, nicht gegen
die Niederlande antreten zu wollen.
»Beim Finalspiel sind wir Schiedsrich‐
»IMMER NEUE
ENERGIE GEGEBEN«
Max Kindervater beendet internationale Karriere als
Schiedsrichter – im Interview spricht über seine Erlebnisse,
Erfahrungen und seine Motivation.
Foto: Steffie Wunderl
Foto: Privat
Max Kindervater bei der Rollstuhlbasketball-EM
2009 in Adana.
ter und die Holländer umgezogen auf
dem Spielfeld gewesen, das Spiel gilt
prinzipiell als stattgefunden, allerdings
hat der Gegner gefehlt«, erklärt Kindervater.
Beim Endspiel ohne Spiel freute
ihn dann ein besonderes Geschenk der
Europameister: »Ich habe von den Holländern
zum Abschied noch einen Wimpel
mit der Unterschrift aller Spieler bekommen,
was eine wirklich schöne Geste
war. Und das wars dann mit der internationalen
Schiri‐Karriere.«
Kindervater, der in Erlangen geboren
ist, leitete bis 2017 22 Jahre lang
Spiele in der Basketball‐Bundesliga der
›Fußgänger‹, wie es im Rollstuhlbasketball‐Jargon
heißt. Seit 1995 pfiff Kindervater
parallel auch schon Rollstuhlbasketballspiele
– ursprünglich aus medizinischem
Interesse. »Als Arzt wollte ich
sehen, was die Spieler zu leisten vermögen.
Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Ich habe damals im Fußgängerbereich
auch schon sehr hochklassig gepfiffen,
dann ging es auch im Rollstuhlbasketball
sehr schnell nach oben«, blickt Kindervater,
der auch die weibliche U20
der Fußgängerinnen als Arzt begleitete,
zurück: 1998 stieg er in die 2. Bundesliga
und nur ein Jahr später auch in die
RBBL auf. 2001 durfte er in Neapel erstmals
international pfeifen und kam seither
auf eine beachtliche Anzahl an Turnieren:
neben vier Paralympics‐Teilnahmen
durfte Kindervater zudem zwei
Herren‐, eine Damen‐ sowie eine Junioren‐Weltmeisterschaft
pfeifen. Dazu
kommen die Parapan‐ und Para‐Asienspiele
sowie acht A‐Europameisterschaften,
eine B‐ und eine C‐EM sowie
eine Damen‐EM. Madrid sollte sein letzter
internationaler Einsatz werden,
„weil jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Ich
habe relativ viel erreichen dürfen und
auch gesehen. Ich hatte immer den Anspruch
an mich selbst, dass ich auf einem
guten Niveau aufhöre und nicht
erst, wenn einer sagt: Jetzt wirds Zeit.«
Gerade zu Beginn sei es für den Fußgänger‐Schiedsrichter
anders gewesen,
Rollstuhlbasketball zu pfeifen, doch das
habe sich bald gelegt. »Der Unterschied
ist einfach, dass man ein zusätzliches
Sportgerät hat, dass wir den Stuhl dazu
haben, heißt die Spieler müssen den
Ball beherrschen und den Stuhl auch
noch, das macht es so faszinierend und
so spannend«, sagt Kindervater, der von
seinen Schiedsrichter‐Kolleginnen und
‐Kollegen einen besonderen Spitznamen
bekommen hat. Ein gutes Miteinander
war Kindervater auch abseits
der Halle wichtig, weshalb ›Maps‹, wie
sie ihn nannten, regelmäßig Aktivitäten
und Stadtführungen organisierte, die er
dann mit seinen Mit‐Referees genoss.
Aber nicht nur mit seinen Kollegen,
auch mit Spielerinnen und Spielern verstand
sich Kindervater gut.
National wird Kindervater in der
RBBL noch weiterpfeifen: »Ich habe
noch nicht entschieden wie lange, aber
ein, zwei, drei Jährchen schon noch.«
Denn so ganz ohne Rollstuhlbasketball
kann er dann doch nicht: »Ich werde es
12
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
Foto: Privat
auf jeden Fall vermissen und mir auch
weiter internationale Spiele anschauen.
Ich habe ja die Gelegenheit, meine Erfahrung
als Schiedsrichterausbilder
weitergeben zu dürfen und bleibe dem
Sport dadurch auch verbunden.«
Durch deinen Beruf als Arzt und dein
medizinisches Interesse bist du zum
Rollstuhlbasketball gekommen.
Beschreib uns deine Erfahrungen mit
dieser Sportart und den Aktiven.
Max Kindervater: Rollstuhlbasketball
ist ohne Frage eine der attraktivsten
Sportarten im weiten Feld der Sportarten
für Menschen mit Behinderungen
oder Beeinträchtigungen. Dies begründet
sich in der Dynamik des Sports, bedingt
durch die zwei Sportgeräte Ball
und Rollstuhl und durch die räumlichen
Voraussetzungen des Basketballfeldes.
Genauso wie im Fußgängerbasketball
liegt für mich auch im Rollstuhlbasketball
eine besondere Faszination im
Spannungsbogen zwischen der körperlicher
Dynamik und dem Innehalten
und der Eleganz beim Wurf. Beeindruckend
sind für mich daneben die hohen
Fertigkeiten, die die Sportler in der Beherrschung
des Rollstuhls entwickeln.
Beim Treffen mit den Menschen der
Sportart wirkt als identitätsstiftender
Faktor natürlich die gemeinsame Freude
am Rollstuhlbasketball als Türöffner.
Es entwickelt sich sehr schnell sowohl
national als auch international ein ›Familiengefühl‹
– und in einer Familie fallen
gute Gespräche oft leicht. Dadurch
kommt es häufiger zu persönlicheren
Momenten, als dies in einem anderen
Rahmen vielleicht möglich wäre.
Gibt es Dinge, die du mit in deinem
Beruf als Facharzt am BG-Klinikum
nehmen kannst?
Am eindrücklichsten ist die Erfahrung,
wie mobil Menschen im Rollstuhl
sein können – sofern sie im Rahmen ihrer
körperlichen Möglichkeiten ausreichend
trainiert sind. Wenn ich als Arzt
einen Patienten im Rollstuhl sehe merke
ich in kürzester Zeit, ob er sich sportlich
betätigt oder nicht. Die Sicherheit und
die Mobilität im Rollstuhl können durch
ein wenig Training erheblich verbessert
Heimspiel: Max Kindervater (r.) bei
der EM 2007 in Wetzlar mit den
Finalkollegen Juan Urunuela (l.) und
Edwin Wallaart (m.).
werden. Außerdem hilft gerade der
Sport in der Gemeinschaft und das Erleben
eines Teams über die doch häufig
auch großen psychischen Schwierigkeiten,
die ein schweres Unfallgeschehen
verursachen kann, hinweg. Wegen den
oben genannten Punkten weise ich die
Patienten daher immer auf die mannigfaltigen
Möglichkeiten des Rollstuhlsports
hin – nicht nur auf Rollstuhlbasketball,
aber natürlich kommt der Tipp
bei mir persönlich nicht erst an letzter
Stelle.
»DER EHREN AMTLICHE
RAHMEN HÄLT VIELE
PERSÖNLICHE KLEINE
UND GROSSE POSITIVE
ERLEBNISSE BEREIT,
DIE DANN AUCH
DAS EIGENE LEBEN
BEREICHERN UND
SOMIT SCHÖNER
MACHEN.«
Welche Begegnungen und Ereignisse
sind dir in deiner langen
internationalen Karriere besonders in
Erinnerung geblieben?
Das schöne an einer langen Karriere
sind ja gerade die vielen guten Erlebnisse
und Begegnungen, die man haben
darf. Wenn ich trotzdem einige Erlebnisse
hervorheben sollte, wären bestimmt
die vier paralympischen Spiele
zu nennen, an denen ich teilnehmen
durfte. Der Geist, die Stimmung, der Ablauf
und die Energie der Spiele ist schon
etwas ganz Besonderes. Darunter nehmen
Peking – wegen der Imposanz der
Ausrichtung – und London – wegen der
Sportbegeisterung und der Fairness der
Zuschauer – eine Sonderstellung ein.
In der Natur der Sache liegen auch
viele interessante Spiele, die ich in der
langen Zeit pfeifen durfte. Das paralympische
Halbfinale in Peking 2008 zwischen
den Herrenmannschaften von Kanada
und USA mit zwei Verlängerungen
vor 16000 Zuschauern war aber schon
etwas Besonderes.
Auch an persönlichen Begegnungen
ist die lange Zeit nicht arm. Horst Strohkendel
in Brasilien kennenzulernen und
abends mit ihm zusammenzusitzen, mit
weiteren Persönlichkeiten wie Ron Coppenrath,
Hans Tukker, Jan Berteling,
Walter Pfaller, Ulf Mehrens – um nur einige
zu nennen – gemeinsam einen Kaffee,
ein Glas Bier oder Wein trinken und
über Gott, die Welt und natürlich Rollstuhlbasketball
reden zu können, sind
schon bereichernde Momente.
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
13
#MEINEMOTIVATION
Foto: UK Nord
Gab es oder gibt es Personen, die dich
besonders motiviert haben oder die
dich in deiner Zeit als Schiedsrichter
begleitet und beeinflusst haben?
Meine erste Kontaktperson im
Schiedsrichterwesen des Rollstuhlbasketballs
war Klaus ›Gaggi‹ Pfeiler aus
Bamberg, den ich schon aus gemeinsamen
Fußgängerzeiten kannte. Er hatte
mir 1995 auf meine Anfrage hin das
DRS‐Handbuch mit den Regeln geschickt
und mir meine ersten Spiele in
der Bayernliga ermöglicht. Anscheinend
hat er damals nach einigen Spielen auch
ein gewisses Talent in mir schlummern
sehen, denn er empfiehl mich an Werner
Otto für den Einsatz in höheren Ligen
weiter.
In Deutschland gibt es dann wohl
kaum einen aktiven Rollstuhlbasketballschiedsrichter
in den oberen Ligen, der
nicht von Werner Otto weitergebildet
wurde. Sein Einfluss auf meine weitere
Entwicklung durch die von ihm organisierten
und ausgerichteten hervorragende
Lehrgänge, aber auch durch seine
Form der individuellen und gezielten
persönlichen Förderung, waren immens
wichtig.
Unvergessen ist mir mein erstes persönliches
Treffen im Rahmen des von
mir erstmalig besuchten Bundesligalehrgangs
in Münster 1998 mit Norbert
Kucera und Ulli Otto. Das war damals
mein erster Kontakt mit der weiten internationalen
Welt ‐ und das auch noch
mit zwei Protagonisten bzw. Leuchttürmen
der internationalen Szene… das hat
mich schon beeindruckt ‐ und auch motiviert.
International wären natürlich einige
Personen zu nennen, von denen ich gelernt
und mir etwas abgeschaut habe.
Am nachhaltigsten war aber meine Begegnung
mit Don ›Butch‹ Steponchev
aus Kanada, den ich im Rahmen meinem
ersten großen Turniereinsatzes bei der
Juniorenweltmeisterschaft 2001 in Brasilien
als Supervisor kennengelernt hatte.
Durch ihn bin ich das erste Mal mit
der nordamerikanischen Schiedsrichterphilosophie
in Berührung geraten,
und er hatte mir bei diesem Turnier,
aber auch bei späteren Anlässen, viele
wertvolle Ratschläge, Tipps und Hinweise
mitgegeben. Er hatte mir damals
in Brasilien auch die Schiedsrichtertechnik
für Dreiergespanne beigebracht.
Bis dato hatte ich immer nur in
Zweierteams gepfiffen. Vom Gelernten
habe ich übrigens einige Jahre später
auch in der 1. Liga Fußgänger profitiert,
als diese auf die Dreimanntechnik umgestellt
wurde: Zu Beginn ich war der
einzige Schiedsrichter im BBL‐Kader,
der schon Erfahrung in der Dreimanntechnik
hatte.
Ebenfalls bereits auf dem Turnier in
Brasilien habe ich den ausgezeichneten
kanadischen Schiedsrichter Sergio Giordano
kennengelernt. Nicht nur hatte er
mich damals maßgeblich beim Erlernen
der Dreimanntechnik unterstützt ‐ auch
seine professionelle, nordamerikanisch
geprägte Art, an das Pfeifen heran zu gehen,
haben mich nachhaltig inspiriert.
›The american way‹ des Pfeifens ist in
der internationalen Szene nicht immer
nur positiv angesehen, aber Sergio hat
vor allem die positiven Seiten dieses
Weges gezeigt und gelebt. Mit ihm habe
ich über die Jahre immer wieder zusammen
gepfiffen, und so konnte ich meinen
eigenen Stil immer wieder mit einer
›Konstante‹ abgleichen.
Meine internationale Prüfung wurde
DRS Jahresaktion 2022
MAX KINDERVATER
Wohnort: München
Alter: 55
Aktiver Sportlerin: ja
Sportarten: früher vor allem
Basketball, jetzt Schwimmen, Laufen,
Radeln, Bergwandern, Skifahren und
ein bisschen Golfen
Heimverein: RSC Nürnberg
Hobbys / Interessen:
Schiedsrichtern und alles was dazu
gehört im Rollstuhl- und
Fußgängerbasketball, ansonsten
gerne Kultur, Urlaub und gut Essen
gehen
mir 2001 in Neapel vom Niederländer
Edwin Wallaart, jetzt Vorsitzender der
technischen Kommission der IWBF Europa,
abgenommen. Über die Jahre habe
ich ebenfalls öfters mit ihm gepfiffen
und mir viel von seinem profunden Wissen
über Rollstuhlbasketbasketball abgeschaut.
Er war es dann auch, der mich
auf meinem letzten Turnier in Spanien
als internationaler Schiedsrichter wieder
verabschiedet hat – so schließt sich
ein echter Kreis.
Hast du ein Lebensmotto, das dich
antreibt? Wenn ja, welches?
Ein echtes Lebensmotto habe ich
zwar nicht, aber es gibt schon einige fest
in mir verankerte Punkte. Dazu gehören
unter anderem der Respekt vor jedem
Menschen, die Toleranz im bayerischen
Sinne von Leben und Leben lassen
(nicht nur als Schiedsrichter gerne um
den Zusatz »im erlaubten Rahmen« ergänzt
…) – und es gibt da wohl schon
auch ein nicht zu kleines Helfer‐Gen in
mir.
Welchen Rat kannst du anderem
Menschen mitgeben, sich zu
motivieren etwas neues auszu -
probieren oder sich ehrenamtlich zu
engagieren?
Da könnte man jetzt natürlich Allgemeinplätze
wie »einander helfen ist
wichtig« bemühen. Aber tatsächlich ist
es auch so, und nur so funktioniert eine
Gesellschaft. Und beim ehrenamtlichen
Tun geht es ja gerade zuvorderst um Andere.
Allerdings hält der ehrenamtliche
Rahmen viele persönliche kleine und
große positive Erlebnisse bereit, die
dann auch das eigene Leben bereichern
und somit schöner machen. Es gibt Kontakte
mit anderen Menschen, die Freude
an der gleichen Sache haben, es entstehen
Freundschaften – auch über Grenzen
hinweg. Wie viel mehr kann man
sich als ›Belohnung‹ erwarten und versprechen?
Möglichkeiten, sich persönlich zu
engagieren, gibt es viele. In einem Bereich,
in dem man sowieso zu Hause ist,
wie zum Beispiel in der eigenen Sportart,
fällt es naturgemäß leichter.
Text: Nico Feißt
Interview: Gregor Pleßmann
14
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
FOTO DES MONATS
MITMACHANGEBOTE WÄHREND DES JLC!
SPORTPLATZ
DER INKLUSION
n Björn-Patrick Meyer, einer der besten
Wheelchair-Skater in Deutschland, demonstriert
auf dem Marktplatz in Fulda sein Können.
Foto: Ralf Kuckuck
16
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
17
Mehrere tausend Menschen
besuchten in Fulda den
›Sportplatz der Inklusion‹ während
parallel Kinder und Jugendliche
mit Behinderung in vier
verschiedenen Para Sportarten
gegeneinander antraten.
Fotos: Ralf Kuckuck/HBRS
JUGEND-LÄNDER-CUP UND ›SPORTPLATZ DER INKLUSION‹I
ZIEMLICH BESTE
MISCHUNG
Parallel zum wichtigsten Wettkampf für Kinder und Jugendliche
mit Behinderung gab es Informations- und Mitmachangebote –
der DRS präsentierte einen Rollstuhl-Parcours
Para Leichtathletik war eine von
vier Para Sportarten, in denen die
Kinder und Jugendlichen aus zehn
DBS-Landesverbänden gegen -
einander antraten.
N
ach zweijähriger Pause
fand vom 29. April bis 2.
Mai in Fulda und Petersberg
der 32. Jugend‐Länder‐Cup
(JLC) der Deutschen Behindertensportjugend
(DBSJ) statt, ausgerichtet
durch den Hessischen Behindertenund
Rehabilitations‐Sportverband e. V.
(HBRS). Zehn Landesverbände kämpften
mit rund 185 Sportler*innen im Para
Schwimmen, in der Para Leichtathletik,
im Para Tischtennis und im Para Judo/
Judo ID um Medaillen, Pokale und
den Gesamtsieg. Mit spannenden Wettkämpfen,
tollen Begegnungen, sportlichen
Top‐Leistungen, einer Menge Spaß
und freudigen Gesichtern der Sportler*
innen war der JLC ein voller Erfolg.
ENDLICH WIEDER AKTIV SEIN
Am Freitagabend wurde mit einer Eröffnungsfeier
das Ende der coronabedingten
Pause der wichtigsten Sportveranstaltung
für Kinder und Jugendliche mit
Behinderung eingeläutet. Auf einen
Trainingstag am Samstag folgte am
Sonntag der Wettkampftag. Mit viel Begeisterung
starteten die 185 Sportler*
innen in die Wettkämpfe. Eine extra
Portion Motivation und Unterstützung
gab es von den Paralympics‐Teilnehmern
Jochen Wollmert (Para Tischtennis),
der gleichzeitig Pate der Veranstaltung
war, und Para Leichtathlet David
Behre. Der Teamgeist und der faire Umgang
der Sportler*innen sorgte für eine
ganz besondere Stimmung beim Jugend‐Länder‐Cup.
Allen Teilnehmenden,
Volunteers, Organisatoren und Zuschauer*innen
war die Freude anzusehen,
dass man endlich wieder aktiv sein
konnte.
Eine Besonderheit des diesjährigen
Jugend‐Länder‐Cups war der parallel
vom 28. bis 30. April veranstaltete
›Sportplatz der Inklusion‹ auf dem Universitätsplatz
in der Innenstadt von Fulda.
Mehrere tausend Menschen nutzen
die zahlreichen Informations‐ und Mitmachangebote
und probierten sich aus
auf dem Rollstuhlparcour, beim Klettern,
Hockey, Rollstuhlbasketball, Fußball‐Billard,
Para Biathlon und am Akti‐
18
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
SPORT VOR ORT
onsstand der DBSJ, der durch das DBSJ‐
Juniorteam unterstützt wurde. Das Ziel,
neben diesem reizvollen Programm zur
Teilhabe, war es Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit
für den Behindertensport,
insbesondere für den Kinder‐ und Jugendsport
mit Behinderung zu erreichen.
Genau aus diesem Grund fand
auch das Rahmenprogramm für die Teilnehmer*innen
auf dem ›Sportplatz der
Inklusion‹ statt.
OB MIT ODER OHNE
BEHINDERUNG: ZEIGEN, WAS GEHT
Auf Einladung des HBRS präsentierte
der DRS einen Rollstuhl‐Parcours für
alle: Angeleitet wurden die Teilnehmenden
dabei von Patrick Moser und Julia
Keck, mobilitätserfahrene DRS‐Übungsleiter*innen.
Mit Björn‐Patrick Meyer
war zudem einer der besten Rollstuhlskater
(WCMX) Deutschlands vor Ort.
Mit unterstützender Hilfe und wertvollen
Tipps von Seiten der
Übungsleiter*innen konnten alle Interessierten,
mit oder ohne Behinderung,
ihre Skills im Rollstuhl zeigen und sich
ausprobieren. Was alles im Rollstuhl
möglich ist, zeigte im Verlauf Björn‐Patrick
Meyer mit seinen spektakulären
Stunts auf den Skate‐Elementen der Gorilla
Deutschland gGmbH.
»Ein besonderer Dank vom DRS geht
an den HBRS mit dem gesamten Orga‐
Team und an die Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung«, so Referatsleiter
Andreas Escher vom DRS. »Sehr gerne
haben wir das Thema Mobilität und Sicherheit
mit Rollstuhl auch in Fulda mit
den Menschen vor Ort niederschwellig
umgesetzt«. Für das entsprechende Material
für den Rollstuhl‐Parcours und
weitere Helfer*innen vor Ort sorgte
Holger Kranz, DRS‐Rollstuhlfachwart
beim HBRS, mit seinem Team.
MECKLENBURG-VORPOMMERN
GEWINNT LÄNDERWERTUNG
Die Abschlussfeier des 32. Jugend‐Länder‐Cups
am Sonntagabend im Park Hotel
Fulda rundete die erfolgreiche Veranstaltung
ab. Katja Kliewer, Vorsitzende
der Deutschen Behindertensportjugend
(DBSJ), und Heinz Wagner, Präsident
des HBRS, ehrten u. a. die Siegermannschaften
in den vier Sportarten.
Auch der Gesamtsieger der Veranstaltung
wurde in dem feierlichen Rahmen
ausgezeichnet.
In der Länderwertung gewann der
Landesverband Mecklenburg‐Vorpommern,
vor Hessen und Sachsen. Die DBSJ
bedankt sich außerordentlich herzlich
bei dem Ausrichter vor Ort, dem Hessi‐
Zeigen, was geht: Patrick Moser (m.)
betreute zusammen mit Julia Keck
den DRS-Rollstuhl-Parcours auf dem
›Sportplatz der Inklusion‹.
Fotos: Ralf Kuckuck/HBRS
schen Behinderten‐ und Rehabilitations‐Sportverband
e. V. für die erfolgreiche
und sehr gute Organisation und Umsetzung
des 32. Jugend‐Länder‐Cups.
Das Team des HBRS hat fantastische
Arbeit geleistet. Abschließend geht ein
besonderer Dank an J. P. Morgan und
DATEV für die maßgebliche finanzielle
Unterstützung.
Quelle: DBS/DRS
Björn-Patrick Meyer (r.) gibt Hilfestellung
beim Befahren der Rampe.
Infos & Impressionen
www.jugendlaendercup2022.de
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
19
SPORT VOR ORT
ROLLSTUHLBASKTEBALLI
EUROPÄISCHE KRONE
GEHT NACH SPANIEN
Der Champions Cup-Sieger 2022 heißt BSR Amiab Albacete
n Das Duell um die Krone des europäischen
Vereins‐Rollstuhlbasketballs ist
entschieden. In einem rein spanischen
Endspiel setzte sich das Team vom BSR
Amiab Albacete gegen CD Ilunion 64 mit
78:64 durch. Gastgeber Thuringia Bulls
sicherte sich Platz 3 im ›kleinen‹ Finale
gegen den siebenfachen Champions
League‐Sieger und nationalen Dauerrivalen
RSV Lahn‐Dill – das 50. Aufeinandertreffen
in der Geschichte beider
Teams – deutlich mit 75:51.
In der thüringischen Hauptstadt Erfurt
standen sich die acht besten Klubmannschaften
des Kontinents gegenüber.
Der Corona bedingt angepasste
Modus des Champions Cup 2022 war so
einfach wie ambitioniert. Zwölf Spiele
an drei Tagen, mit den Viertelfinal‐Duellen
am Freitag, den Platzierungs‐ und
Halbfinalspiele am Samstag sowie den
Finalbegegnungen am Sonntag. In der
Riethsporthalle waren Zuschauer wieder
uneingeschänkt zugelassen, entsprechend
war die Stimmung. Die offizielle
Eröffnung erfolgte durch den Präsidenten
des TBRSV, Volker Stietzel vor
dem ersten Spiel zwischen CD Illunion
Foto: Thuringia Bulls
Madrid und Hornets Le Cannet. Das Auftaktmatch
war lange eine ausgeglichene
Begegnung mit leichten Vorteilen für die
Franzosen von der Côte d’Azur, ehe die
britischen Weltmeister in Diensten der
Madrilenen, Terence Bywater und Gregg
Warburton, in der zweiten Hälfte das
Zepter übernahmen und gemeinsam mit
Bill Latham den Sack zum 73:57 zumachten.
Keine Überraschungen gab es in den
weiteren Viertelfinals, somit standen
die Halbfinals mit Madrid gegen Lahn
Dill und Albacete gegen die Thuringia
Bulls fest.
Der zweite Tag begann mit den Platzierungsspielen
um die Plätze 5 bis 8.
Im Anschluss bot das erste spanischdeutsche
Duell zwischen Titelverteidiger
RSV Lahn Dill gegen CD Ilunion Madrid
einen kontinuierlichen Spannungsbogen.
Zum Pausenpfiff lag die Mannschaft
von Cheftrainerin Janet Zeltinger
noch in mit 43:38 in Führung. In der
Crunchtime trafen die Madrilenen dann
die besseren Entscheidungen und nach
75:74 (38. Min.) hieß es am Ende 83:77
aus Sicht der Spanier.
Noch knapper ging es in der zweiten
spanisch‐deutschen Partie zu. Gastgeber
Thuringia Bulls startete mit einem
6:0 in die Begegnung mit Albacete, das
sich mit einer schnellen Auszeit wieder
ordnete. Von da an war das Spiel ein
ständiges Hin und Her und nur selten
gab es mal keinen Führungswechsel. Die
Zuschauer waren aus dem Häuschen
und trieben ihre Bullen nach vorn. Beim
68:67 für die Bulls, 44 Sekunden vor Ende,
konnte Vahid Azad den Sack zu machen
und vergab unter dem Korb. Im
Gegenzug machte Gaz Choudhry das
69:68 mit einem Zusatzfreiwurf zum
70:68. Auf der Uhr stand die letzte Sekunde
und die Enttäuschung war groß.
Der dritte Tag begann mit einem
Sieg von Bilbao, dafür landeten die Spanier
auf Platz Sieben und Meaux aus
Frankreich wurde Achter. Im Spiel um
Platz 5 erlebten die Zuschauer ein spannendes
Spiel, in dem Le Cannet am Ende
mit 71:64 die Nase vorn hatte und Platz
Fünf für sich entschied. Briantea 84
Cantu aus Italien wurde Sechster.
Der 50. Klassiker zwischen dem RSV
Lahn‐Dill und den Thuringia Bulls entwickelte
sich zur einseitigen Veranstaltung.
Die Bullen gewannen alle vier
Viertel und sicherten mit einem klaren
75:51‐Erfolg Platz Drei im Champions
Cup 2022.
Im spanischen Finale um den europäischen
Thron zwischen Madrid und
Albacete gehörte dem Team aus der
spanischen Hauptstadt das erste Viertel
(19:12). Bis zur Pause konnte Albacete
das Spiel dann drehen und es ging mit
36:31 in die zweite Halbzeit. Auch im
Verlauf des Spiels wussten die Männer
aus Albacete zu gefallen, knüpften an
die Leistungen im Halbfinale nahtlos an
und gingen mit 62:50 ins letzte Viertel.
Auch da änderte sich das Bild nicht und
der Bullsbezwinger gewann mit 78:64
den Champions Cup 2022.
Quelle: Thuringia Bulls, Andreas Joneck
Sieger des Champion Cups 2022: BSR
Amiab Albacete
20
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
Invader Basketball Ultralight
Das Leichtgewicht
Der Invader Basketball, in der Ultralight-Version, ist ein gewichtsoptimierter
Sportrollstuhl der Extraklasse. Dieser ist besonders für
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FACHBEREICHE
ATHLETIKTRAININGI
FIT IM
ROLLSTUHL
Neue Bewegungs -
vielfalt kreieren
Foto: Dirk Lösel
n Dirk Lösel ist seit 2015 Athletik‐
Trainer der Herren des Team Germany
Rollstuhlbasketball und hebt die Fitness
von Rollstuhlfahrer*innen mit seinem
Programm ›Fit im Rollstuhl‹ auf ein neues
Level. Im Interview spricht er über
Aha‐Momente, die Bedeutung der Athletik‐Trainer
in den Vereinen – und warum
am 11. Juni alle nach Gießen kommen
sollten.
Was macht ein gezieltes
Athletiktraining so wichtig für
Rollstuhlfahrer*innen?
Dirk Lösel: Athletik, insbesondere die
Bausteine Kraft, Beweglichkeit und Koordination,
sind wichtige Eckpunkte,
um Überlastungen des Körpers, und
hier primär der Schulter, entgegenzuwirken.
Themen wie Atmung und Haltung
zählen aber genauso dazu, da es
durch das permanente Sitzen zu weniger
Zwerchfellaktivität und einer Verkürzung
der hüftbeugenden Muskulatur
kommt. In einem guten Präventionsmanagement
sollten diese Aspekte einen
wichtigen Platz einnehmen.
Wie lange bist du schon bei der
Nationalmannschaft dabei?
Seit 2015 unterstütze ich die Rollstuhlbasketball‐Nationalmannschaft
der Herren im athletischen Bereich. Die
Betreuung begann in Vorbereitung auf
die Paralympics in Rio de Janeiro. Vorher
habe ich über 20 Jahre die Basketball‐Bundesligamannschaft
der Gießen
46ers als Physiotherapeut und Athletiktrainer
betreut sowie diverse Auswahlmannschaften
des Deutschen Basketball
Bundes.
Was sind Aha-Momente bei deiner
Arbeit mit den Spielern?
Da gab es in den letzten Jahren einige
negative, aber auch viele positive Momente.
Zunächst beim Versuch, athletische
Übungen aus dem Fußgängerbereich
1 zu 1 umzusetzen, was in der Anfangsphase
nicht immer von Erfolg gekrönt
war. In der Folge immer dann,
wenn es gelang, die Bewegungsqualität
zu verbessern oder eine Übung durch
Veränderung der Ausgangstellung oder
Erhöhung des Gewichtes anspruchsvoller
zu gestalten. Insbesondere dann,
wenn ein Spieler zunächst nicht glaubte,
es wirklich umsetzen zu können und
wir es dann gemeinsam schafften, neue
Bewegungsvielfalt zu kreieren.
Welche Rolle spielen die Athletik -
trainer der Bundesligavereine?
Die Athletiktrainer der Bundesligavereine
sind wichtige Partner meiner
Arbeit. Während ich die Spieler in der
Regel nur in der Vorbereitung auf Meisterschaften
im Trainingslager und direkt
bei EM, WM oder Paralympics betreue,
hat der Physiotherapeut und Athletiktrainer
im Verein unsere Spieler die
gesamte Saison um sich. Er bekommt also
deutlich schneller ein direktes Feedback
darüber, wie Trainingsumfänge
und ‐intensitäten beim Spieler ankommen.
Wie bestimmte Übungen oder
Trainingsformen wirken und ob Verlet‐
22
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
zungen das Training beeinflussen. Daher
tausche ich mich regelmäßig mit ihnen
aus, ergänze gegebenenfalls die
Trainingspläne und versuche in der Saison,
ein bis zwei gemeinsame Trainingseinheiten
vor Ort durchzuführen.
Was ist das Ziel von ›Fit im Rollstuhl‹?
Mit der Plattform ›Fit im Rollstuhl‹
möchte ich ambitionierte Rollstuhlsportler
und motivierte Rollstuhlfahrer
dabei unterstützen, ihre Fitness und
Athletik auf das nächste Level zu bringen.
Neben Bausteinen wie Kraft, Beweglichkeit,
Agilität, Ausdauer und
Schnelligkeit werden auch Themen wie
Ernährung, Regeneration und Yoga vermittelt.
Dirk Lösel (l.), Athletik-Trainer der
Herren des Team Germany Rollstuhlbasketball,
möchte die Fitness von
Rollstuhlfahrer*innen auf ein neues
Level heben.
Dies geschieht in drei Schritten: ein bis
zweimal im Jahr an einem Trainingsund
Fortbildungstag – wie am 11. Juni in
Gießen – zum zweiten als Inhouse‐Schulung
für Verbände, Vereine und Firmen
und übergreifend als Onlineveranstaltung
im Livestream oder in unserer Datenbank.
Wer dabei sein möchte, hat die Möglichkeit,
am 11. Juni 2022 reinzuschnuppern
und findet hier alle Infos: www.
fitimrollstuhl.de.
Nico Feißt/rollstuhlbasketball.de
ROLLSTUHLBASKETBALLI
Erweiterter WM-Kader
Bundestrainer Paßiwan behält 15 Spielerinnen in engerer Auswahl
n Rollstuhlbasketball‐Bundestrainer
Dirk Paßiwan hat sich nach dem Selection
Camp in Lobbach entschieden, 15
Spielerinnen für die Lehrgänge auf
Lanzarote und in Papendal zu nominieren.
Aus ihnen wird Ende Juni der
12er‐Kader für die WM in Dubai im
November zusammengestellt.
Nach dem viertägigen Selection
Camp ist Damen‐Bundestrainer Dirk
Paßiwan zufrieden: »Es war ein sehr,
sehr gutes Camp. Alle haben mitgezogen,
wir haben eine tolle Teamchemie
und konnten die Qualität von Tag zu
Tag steigern.«
Aus den 18 Spielerinnen, von denen
krankheitsbedingt Annabel Breuer,
Vanessa Erskine und Catharina
Weiß nicht in Lobbach dabei sein
konnten, hat Paßiwan nach den jüngsten
Erkenntnissen 15 ausgewählt, die
Ende Mai mit ins Trainingscamp nach
Lanzarote fliegen werden und Mitte
Juni im niederländischen Papendal
Testspiele gegen die Niederlande und
Kanada bestreiten dürfen.
Neben elf EM‐Teilnehmerinnen
sind das Mareike Miller, die die EM
verletzt verpasst hatte, Rückkehrerin
Nathalie Paßiwan, die 2019 schon
beim EM‐Bronze‐Gewinn dabei war
sowie die jungen Marie Kier und Annika
Sonnleitner, die noch nie für die A‐
Nationalmannschaft spielen konnten.
Die Selection‐Camp‐Debütantinnen
Charmaine Callaghan und Roli‐Ann
Neubauer sowie U25‐Spielerin Lilly
Sellak schafften es nicht in den 15er‐
Kader. Ende Juni will Paßiwan sich
dann mit Co‐Trainer Ralf Neumann für
die zwölf Spielerinnen entscheiden,
die Mitte November in Dubai die WM
bestreiten.
Damen-Natio 15er-Kader
Lisa Bergenthal (Köln 99ers)
Annabel Breuer (Dolphins Trier )
Svenja Erni (BBU ’01)
Vanessa Erskine (Hannover United)
Amanda Fanariotis (RSKV Tübingen)
Marie Kier (Thuringia Bulls)
Lena Knippelmeyer (BBC Münsterland)
Katharina Lang (ING Skywheelers)
Maya Lindholm (BG Baskets Hamburg)
Svenja Mayer (RRR Wiesbaden)
Mareike Miller (BG Baskets Hamburg)
Natalie Paßiwan (Dolphins Trier)
Anne Patzwald (BG Baskets Hamburg)
Annika Sonnleitner (BBU ’01)
Catharina Weiß (RSV Lahn-Dill)
Damen-Bundestrainer Dirk Paßiwan
(r.) und Co-Trainer Ralf Neumann.
Fotos: Steffie Wunderl, FB RBB
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
23
FACHBEREICHE
Fotos: Volker Ballasch
Zum ersten Queens Cup des
deutschen Rollstuhlbasketballs
hatten sich 30 Spielerinnen
in Halle an der Saale getroffen – und
am Ende waren alle begeistert von der
Sportart, dem Flair und dem Miteinander.
Sportlich siegten die »Gastgeberinnen«
vom Team Ost.
»Für uns war das Turnier ein voller
Erfolg. Eine Spielerin, die zum allerersten
Mal Rollstuhlbasketball gespielt hat,
meinte, es war ein Riesenspaß«, sagte
Mit‐Organisatorin Ann‐Katrin Gesellnsetter,
die im Rollstuhlbasketball in
Deutschland für den Frauensport verantwortlich
ist. »Es gab viele neue Gesichter,
die Spielerinnen haben neue
Kontakte geknüpft und alle waren zufrieden.
Wir haben hier in Halle beste
Voraussetzungen angetroffen in der tollen
SWH.arena – über ehrenamtlichen
und technischen Support von den Lions
Halle, dem RBC96 und dem BSSA bis zur
Unterstützung durch unsere Partner dm
drogerie‐Markt, die Stadtwerke Halle
und die Stiftung Behindertensport Sachsen‐Anhalt.«
»BESONDERER GEIST, DER ÜBER
ALLEM SCHWEBTE«
Denn während in der Halle selbst ein
Turnier auf einem guten Niveau gespielt
wurde mit teils sehr engen Spielen, gab
es vor der Halle und auf dem Marktplatz
die Möglichkeit, einen Rollstuhlparcours
zu absolvieren und mehr über
den Parasport im Allgemeinen zu erfahren
– und Haare für einen guten Zweck
zu spenden. »Für eine der Friseurinnen,
Queens Cup-Siger 2022: Team Ost setzte sich mit drei Siegen durch.
ROLLSTUHLBASKETBALLI
»ES WAR EIN
RIESENSPASS!«
Bei der Queens Cup-Premiere in Halle/Saale herrschte ein
besondere Atmosphäre und ein besonderer Geist
die das Rahmenprogramm mit Haarspenden
und Styling bereichert haben,
war das die erste Berührung mit Rollstuhlbasketball
überhaupt. Sie spielt
selbst Basketball und war schwer beeindruckt
von der schönen Atmosphäre
und dem besonderen Geist, der über allem
schwebte«, sagte Gesellnsetter, die
durchblicken ließ, dass bei einer eventuellen
Wiederholung im kommenden
Jahr die dm‐Drogerie‐Märkte Halle bereits
ihre erneute Unterstützung signalisiert
hätten.
VON ANFÄNGERINNEN BIS
NATIONALSPIELERINNEN
Sportlich wurde schließlich auch einiges
geboten. Zum ersten Breitensport‐
Turnier, das sich primär an Mädchen
und junge Frauen richtete, waren nicht
nur Anfängerinnen gekommen, sondern
auch viele U25‐Nationalspielerinnen
und in Roli‐Ann Neubauer sogar eine
Spielerin, die jüngst noch zum Selection
Camp der A‐Nationalmannschaft für die
Weltmeisterschaft in Dubai Ende des
Jahres eingeladen war. Am Ende siegte
Team Ost mit drei Siegen vor Team
Nord, das sich nur den Gewinnerinnen
geschlagen geben mussten. Team Süd
behielt im spannenden Duell um den
dritten Platz mit 37:36 die Oberhand
gegen Team West, das mit der besten
Verteidigung glänzte und das größte Po‐
24
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
tenzial andeutete. »Team Ost hat
dank seiner Treffsicherheit und
Spielübersicht verdient gewonnen«,
sagte Gesellnsetter: »Im Norden war
das Teamplay herausragend und wie
alle Verantwortung übernommen
haben.«
Die Preise als beste Spielerinnen
ihres Teams heimste Mit‐Organisatorin
Anna Gerwinat für das siegreiche
Team Ost ein, Tuva Reinshagen
für den Westen, Lena Wiemann für
Mit-Organisatorin Ann-Katrin
Gesellnsetter.
den Norden und die Seidel‐Schwestern
Sophie und Franziska für den
Süden. Letztere waren mit ganz langen
Haaren angereist und hatten
diese gespendet. Und beim gemütlichen
Beisammensitzen zum Ausklang
des Abends waren sich alle einig,
dass der Queens Cup in jedem
Fall wiederholt werden soll.
AUSLOSUNG DER DMD-
GRUPPEN
Vor der Siegerehrung wurden die
Gruppen für die Deutsche Meisterschaft
am 9. und 10. Juli in Heidelberg
ausgelost. Team Bayern als aktueller
Champion bekommt es in einer
schwierigen Gruppe mit Hamburg,
Nordrhein‐Westfalen und
Sachsen‐Anhalt zu tun, den Vorjahres‐Finalistinnen
aus Hessen wurden
die Spielgemeinschaften von Baden‐Württemberg
und Rheinland‐
Pfalz sowie Niedersachsen und Bremen
zugelost.
Nico Feißt
ROLLSTUHLTENNISI
TALENTE GESUCHT
›TalentTage‹ in Nürnberg: Sportinteressierte
lernen Rollstuhltennis kennen
n ›TalentTage im Behindertensport‹
hieß es in Nürnberg im Tennis‐Center‐
Noris. Jürgen Kugler, Fachbereichsleiter
Rollstuhltennis im Deutschen‐Rollstuhl‐
Sportverband (DRS) suchte in Kooperation
mit dem BVS‐Bayern sportlich motivierten
Talente, die sich im Rollstuhltennis
ausprobieren wollten. Im Bereich
Organisation wurde er hierbei von Elke
Kugler (stellv. DRS FB‐Leitung) unterstützt,
im sportlichen Bereich von Rollitennis
e. V.‐Trainerin Anna Pracht sowie
den beiden erfahrenen Rollstuhltennisspielern
Peter Seidl (Beauftragter für
Rollstuhltennis im BVS‐Bayern) und Michael
Mertel (Tennisabt. Bayern 07). Sie
hatten mit Unterstützung von Felix
Stahlmann (Tennisabteilung Bayern 07)
optimale Rahmenbedingungen geschaffen,
um auf Talentsuche zu gehen.
Insgesamt elf Sportinteressierte sowie
Begleitpersonen fanden den Weg in
die Tennishalle in Nürnberg, um die ihnen
teilweise unbekannte Sportart auszuprobieren.
Für jede*n hatte Jürgen
Kugler einen Sportrollstuhl mitgebracht
und dieses Sportgerät wollte erst einmal
beherrscht werden. Denn im Gegensatz
zu einem Alltagsrollstuhl ist ein
Sportrollstuhl um einiges schneller und
wendiger und besitzt einen Kippschutz,
so dass ein Rückwärtskippen ausgeschlossen
werden kann. Also hieß es,
nach einigen unerlässlichen Aufwärmübungen,
volle Kraft voraus und erst
einmal Parcour fahren üben, erst mit,
Jürgen Kugler (l.) erklärt die
korrekte Schlägerhaltung.
dann ohne Tennisschläger in der Hand.
Von 10:00 bis 16:30 Uhr hatten die Teilnehmenden
die Möglichkeit herauszufinden,
ob ihnen das Spiel mit dem Tennisball
liegt. Ziel der TalentTage ist es,
talentierte Jugendliche zu finden und ihnen
zu helfen, sich selbst zu verwirklichen.
Begeistert wurde das Angebot angenommen
und manch einer wollte den
Schläger gar nicht mehr aus der Hand
legen.
Jetzt heißt es dranbleiben und weiter
die Möglichkeit des Spielens schaffen,
damit die Freude an dem neu entdeckten
Sport nicht abflaut. Einige der
Rollstuhltennisinteressierten haben
schon Kontakt zur Tennisabteilung von
Bayern 07 aufgenommen, um ab Mai,
nach der Tennissaison‐Eröffnung, im
Verein diesen fantastischen Rollstuhlsport
weiterzuspielen.
Elke Kugler
Fotos: Peter Keila
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
25
Mobilität heißt
Teilhabe
Für viele Menschen mit Handicap sind Wegstrecken
oft eine Herausforderung.
„Kompetent mobil“ ist ein Programm, mit dem die
individuelle Mobilitätskompetenz von Menschen
mit unterschiedlichen Behinderungen ermittelt
werden kann.
Das Ergebnis: individuelle Trainingspläne
entsprechend den Wünschen und Möglichkeiten
des jeweiligen Menschen. Wie das geht,
lernen Fachkräfte in Seminaren der BGW.
Mehr erfahren:
www.bgw-online.de/komo-klar
FÜR EIN GESUNDES BERUFSLEBEN
FACHBEREICHE
Fotos: DBS / Fuchs
Thomas Schmidberger (o. m.) und
Valentin Baus (u. l.) bei der Sieger -
ehrung.
PARATISCHTENNISI
BAUS UND SCHMIDBERGER
GEWINNEN PARA FRENCH OPEN
Para Tischtennisspielerin Reeg holt Bronze
n Saint Quentin et Yvelines hat sich als
gutes Pflaster für die deutschen Para
Tischtennisspielerinnen und ‐spieler
erwiesen: Bei den Para French Open gewannen
Tom Schmidberger und Valentin
Baus jeweils ihre Wettkampfklasse,
während Marlene Reeg Bronze holte.
Auch Tiziana Oliv wurde Dritte im Einzel,
zudem konnte sie in der neu eingeführten
Mixed‐Konkurrenz XD14 gemeinsam
mit Björn Schnake eine Bronzemedaille
erspielen.
Schmidberger behielt in der WK 3
bis zum Halbfinale eine weiße Weste,
erst dort konnte ihm der Koreaner Jang
Yeongjin einen Satz abnehmen. Im Finale
traf der 30‐Jährige auf seinen Dauerrivalen
Florian Merrien aus Frankreich,
der in der Weltrangliste direkt hinter
ihm auf Rang 3 rangiert. Dieses Mal hatte
Merrien Schmidberger allerdings
nicht genug entgegenzusetzen: Der
Deutsche setzte sich in drei klaren Sätzen
durch.
Auch Valentin Baus (WK 5) überzeugte
mit einer starken Leistung und
zog als Gruppensieger in die K.O.‐Runde
ein, wodurch er im Achtelfinale ein Freilos
hatte. Mit seinem Viertelfinalgegner
Hamza Caliskan (TUR) hatte der Bochumer
keine Schwierigkeiten, im Halbfinale
forderte ihn der Japaner Toru Nakamoto
deutlich mehr. Doch auch diese
Begegnung entschied Baus mit 3:1 für
sich und traf im Finale wie Schmidberger
auf seinen direkten Verfolger in der
Weltrangliste. Der Norweger Tommy
Urhaug blickt zwar auf eine positive
Head‐to‐head‐Bilanz gegen den deutschen
Paralympicssieger, blieb in Frankreich
jedoch chancenlos.
In der WK 10 der Damen wurde in
einer Fünfergruppe im Modus Jede‐gegen‐Jede
gespielt. Marlene Reeg musste
sich Merve Demir (TUR) und Nozomi
Nakamura (JPN) geschlagen geben, behauptete
sich aber mit Siegen gegen die
Dänin Thea Nielsen und die Schwedin
Anja Handen gegen zwei in der Weltrangliste
vor ihr platzierte Spielerinnen
und sicherte sich so die Bronzemedaille.
Im Doppel der Klasse WD20 tat sich
Reeg mit der Japanerin Nozomi Nakamura
zusammen – eine Kombination,
die von Erfolg gekrönt wurde. Die beiden
setzten sich in ihrer Gruppe ungeschlagen
durch, schalteten im Halbfinale
die Norwegerinnen Dahlen/Korneliussen
mit 3:0 aus und entschieden das
Endspiel gegen Neslihan Kavas/Merve
Demir aus der Türkei im Entscheidungssatz
für sich.
Auch Tiziana Oliv spielte in der WK
7 im Modus Jede‐gegen‐Jede. Mit einem
Sieg gegen die Spanierin Pilar Gonzalez
und Niederlagen gegen Kubra Korkut
(TUR) und Nora Korneliussen (NOR)
beendete sie den Einzelwettkampf auf
Platz 3. Im neu eingeführten Mixed trat
sie mit Björn Schnake in der Klasse XD
14 an. Mit einem Sieg gegen die Australier
Ballestrino/Julian, einem kampflosen
Sieg, da die Schweden Westerberg/Endre
nicht antraten, sowie einer
Niederlage gegen die Franzosen Berthier/Caillaud
in der Gruppenphase zog
das deutsche Duo ins Halbfinale ein.
Dort mussten sie den Thailändern Rungroj
Thainiyom und Kanlaya Chaiwud‐
Kriabklang allerdings nach vier Sätzen
gratulieren – konnten sich aber über
Bronze freuen.
Silber gewann Andrea Divkovic in
der Doppelkonkurrenz WD22: Mit ihrer
französischen Partnerin Anne Divet
setzte sie sich mit 3:0 gegen die Favoritinnen
Ito/Hazeyama aus Japan durch.
Dieser klare Überraschungssieg reichte
trotz zweier Niederlagen gegen Ferney/Rousset
(FRA) und Acer/Turk
(TUR) zum zweiten Platz.
»In dem hervorragend besetzten
Turnier, dass für die Organisatoren auch
das Ziel hatte für Paris 2024 zu üben,
hat das deutsche Team eine sehr überzeugende
Vorstellung gegeben«, konstatiert
Bundestrainer Volker Ziegler. »Nun
gilt es in den weiteren Turnieren, die
zur WM Qualifikation gehören, diese
Leistung möglichst zu wiederholen.«
Sonja Scholten
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
27
SPORT VOR ORT
WERNER-OTTO-PREISI
Alexander-Otto-
Sportstiftung
zeichnet Projekte
im Behindertensport
aus
n Der Hamburger Sport‐Verein e. V.
ist Gewinner des diesjährigen von
der Alexander‐Otto‐Sportstiftung
ausgelobten Werner‐Otto‐Preises im
Hamburger Behindertensport. Ausgezeichnet
wurde der HSV für sein
Angebot für amputierte Fußballer.
Die Auszeichnung ist mit einem
Preisgeld von 15.000 Euro verbunden.
Anerkennungen verbunden mit
Preisgeldern von jeweils 5.000 Euro
erhielten der Eimsbütteler TV für
sein inklusives Leistungsschwimmen,
der Norddeutsche Regatta Verein
für sein inklusives Segelangebot
für blinde und sehbehinderte Menschen
und der SOV Lüneburg für
sein inklusive Stand‐Up‐Paddeling.
Die Auswahl erfolgte durch eine Jury,
der u. a. die Paralympics‐Siegerinnen
Edina Müller und Dorothee
Vieth angehörten.
Die Preisverleihung fand am 20.
April im Rahmen eines Senatsempfangs
im Beisein von Sportsenator
Andy Grote, Alexander Otto sowie
rund 150 Gästen im Hamburger Rathaus
statt.
Quelle: Alexander-Otto-Sportstiftung
NORDDEUTSCHER REGATTAVEREINI
BÜHNE FÜR INKLUSIVEN
SEGELSPORT
Eröffnung des ersten inklusiven Segelhafens in Hamburg
n Zusammen mit Staatsrat Holstein,
der Bezirksversammlungsvorsitzenden
Priscilla Owosekun‐Wilms und Dr. Harald
Vogelsang, Vorstandssprecher der
Hamburger Sparkasse, eröffnete der
Norddeutsche Regatta Verein (NRV) am
2. April den neu gebauten ›NRV Inklusionshafen‹
und den ›NRV Haspa Jugendhafen‹
an der Alster. Mit der Erweiterung
der Steganlage des NRV an der
Schönen Aussicht 37 ist eine einzigartige
und einladende Anlage für den inklusiven
Segelsport geschaffen worden, die
darüber hinaus noch den Ausbau der Jugendausbildung
im Club ermöglicht.
Der NRV HASPA Jugendhafen, der
NRV Inklusionshafen und der barrierefreie
Umbau der bestehenden Anlage fußen
auf einer erheblichen Unterstützung
durch die Hamburgische Bürgerschaft,
die Bezirksversammlung Nord
und die Hamburger Sparkasse. Erst diese
Zuschüsse und das zusätzliche Engagement
von Förderern, Stiftungen und
Mäzenen ermöglichten die Realisierung
des umfangreichen Projekts, das als
Leuchtturmprojekt neue Wege aufzeigt:
Der neue Hafen soll eine Heimat für den
inklusiven Segelsport mitten in Hamburg
sein, getragen durch eigene inklusive
Initiativen und insbesondere auch
durch innovative Kooperationen mit anderen
Vereinen und Organisationen.
Genau für dieses Miteinander in Zeiten,
in denen »die Gesellschaft von zentrifugaler
Wirkung erfasst wird«, bedankte
sich Staatsrat Christoph Holstein
beim NRV in seiner Eröffnungsrede.
Für die Inklusionsoffensive, die der
NRV 2019 unter dem Motto ›Verantwortung
für Morgen‹ startete, sind die neuen
Häfen und der Umbau des Clubgebäudes
das Grundgerüst, das nun mit
Leben gefüllt werden kann. Einige Projekte
dieser Initiative hat der NRV seit
dem Start schon auf den Weg gebracht.
Diese können nun nachhaltig reifen und
viele neue können entstehen. Dazu gehören
u. a. inklusive Regatten, wie der
Helga Cup, der Helgahard Cup, die Ü75‐
Regatta und die ersten beiden inklusiven
Segelweltmeisterschaften, die der
NRV an der Alster die erfolgreich ausgerichtet
hat.
Quelle: Norddeutscher
Regatta Verein (NRV)
Foto: Lars Wehrmann/NRV
28
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
FACHBEREICHE
ROLLSTUHLTANZI
Training mit
Pippa Roberts
n Ende März führte Pippa Roberts
zum zweiten Mal den Trainingslehrgang
in Frankfurt am Main durch. Alle Teilnehmenden
waren wieder sehr froh
über die fachliche Expertise der Lehrgangsleitung
und über die bereitgestellte
Räumlichkeit in der Berufsgenossenschaftlichen
Unfallklinik Frankfurt am
Main (BGU Frankfurt), die sich bereits
als gute Trainingsmöglichkeit bewährte.
Trotz langer Trainingspausen hatten die
Single‐Damen Pam und Hannah erneut
viel Freude an ihren Tanzfolgen, durch
die neue Eindrücke gewonnen werden
konnten. Das Breitensportpaar, das aus
Hamburg anreiste, konnte sich tänzerisch
weiterbilden. Eine Fortsetzung
dieser Tanzwochenendes ist geplant.
Ein Dank geht an den Hessischen Behinderten‐
und Rehabilitations‐Sportverband
(HBRS) für die Unterstützung
bei der Durchführung dieses Lehrgangs.
Tanztraining für junge
Geflüchtete aus der Ukraine
n Nachdem Sophia (aus der Ukraine )
und ihre Familie nach ihrer Ankunft in
Sigmaringen nach Bretten zu einer sehr
netten Familie umgezogen war, konnte
dank der freien christlichen Gemeinde
vor Ort direkt mit dem Tanztraining begonnen
werden. Sophia ist elf Jahre alt
und tanzt Single Junior. In der Ukraine
war sie schon sehr erfolgreich. LW, Samba
und Jive standen auf dem Programm.
Dank der modernen Technik (Translater)
konnten wir uns trotz der Sprach‐
Barriere ganz gut verständigen
Der nächste Tanztag steht fest und
Sophia trainiert weiter fleißig.
Andrea Naumann-Clément
SPORTKALENDER JUNI 2022
01.06.22 Invictus Games – ›A Home for Respect‹ Düsseldorf
01.06.22 Internationaler Kindertag international
01.06.22 Sportlicher Marktplatz – Evangelische Stiftung Alsterdorf Hamburg
01./02.06.22 Rollstuhlbasketball-Camp Tübingen
03.06.22 Robotergestütztes Exoskelett für Querschnittgelähmte, Meet & Greet Event Stuttgart
04.06.22 Para Leichtathletik NRW-Meisterschaften Bad Oeynhausen
04.06. –06.06.22 Para Radsport IDM & Europacup Köln
05./06.06.22 Rollstuhlfechten Deutsche Meisterschaft Böblingen
09./10.06.22 Para Leichtathletik Grand Prix Paris (FRA)
09.06. – 12.06.22 Para Segeln ›Helga Cup‹ + ›Helga Cup Inklusiv‹ Hamburg
11.06.22 Bethel Athletics Bielefeld
11.06.22 Fortbildung Rollstuhlversorgung, Rollikids Hennef
12.06. – 18.06.22 Para Schwimmen WM Madeira (POR)
16.06. – 19.06.22 Para Rudern World Cup Poznan (POL)
17./18.06.22 Para Tischtennis DMM Heuchelheim
18.06.22 Tag der Verkehrssicherheit bundesweite Aktionen
18.06.22 Actionsporttag Hamburg
18.06.22 Powerchair-Hockey: 2. BL, 3. Spieltag Würzburg
18.06.22 DRS-Skitreff Alpenpark Neuss
18./19.06.22 Para Leichtathletik: IDM Freiluft Regensburg
20.06. – 24.06.22 5. Handbike-Reise für Erwachsene Südtirol
22.06. – 25.06.22 DMGP Jahrestagung Bad Wildungen
23.06. – 25.06.22 Messe ›REHAB‹ Karlsruhe
23.06. – 26.06.22 Die Finals Berlin | Rhein-Ruhr
24.06. – 26.06.22 Rollstuhlbasketball: Deutsche Meisterschaft Junioren Bonn
26.06. – 07.07.22 FISU World University Games ›Universiade 2022‹ Chengdu (CHN)
26.06.22 Stadionlauf Köln Köln
Stand: 02.05.2022 – Angaben ohne Gewähr. – Quelle: drs.org, dbs-npc.de
Sport + Mobilität mit Rollstuhl 05/2022
29
SERVICE
TERMINE
23./24.07.2022 | Skate Bikepark Füssen
Limitless Skateevent – Inklusionssportevent
mit Felix Brunner und David Lebuser.
Workshops, Schnupperkurse, internationaler
rollstuhlskate wettbewerb
https://www.skate-bikepark.de/limitless.php
03./04.09.2022 | Köln
19. Internationales Kick Off Turnier
Rollstuhlbasketball der Köln99ers
12.06.2022 | Malsfeld
19.06.2022 | Neuötting
03.07.2022 | Oscherleben
31.07.2022 | Weingarten
20./21.08.2022 | Lausitzring (Finale)
Inklusive E-Kart-Slalom-Trophy
Interessierte Kinder und junge Erwachsene im Alter
von 12 bis 27 Jahren können sich auf der Website
www.unitedindreams.de für die E-Kart-Slalom Veranstaltungen
anmelden.
AUSSCHREIBUNGEN
Rollifreaks
5. Aktiv-, Kunst- und
Kultur-Woche am Garda-See
Veranstalter: Deutscher Rollstuhl-Sportverband
e.V. (DRS) Ausrichter: FB Kinder- und Jugendsport,
hier: DRS Rollifreakes Lehrgangsleitung/Organisation:
Klaus D. Herzog Datum:
28.08. – 04.09.2022 Ort: Garda – 37016 Verona
Italien Unterkunft: Villa Dora, Casa per Ferie,
Via Marconi 10/12, Garda – 37016 Verona
(www.villadoragarda.it/de/) Kosten: 650,- € pro
Person bei Unterbringung im Doppelzimmer,
ggf. auch dreier Zimmer mit Halbpension, incl.
professioneller Übungsleiterbegleitung Meldeschluss:
1. Juli 2022 Anmeldung an: Klaus D.
Herzog, Prufeninger Str. 7, 93049 Regensburg
Programm: Ausflüge, Kunst und Kultur, und viele
Gespräche, sowie die unterschiedlichsten
Möglichkeiten der Freizeit- und Sport-Aktivitäten
für ›Rollifahrer im besten Alter‹. Die Teilnehmerzahl
ist auf 16 begrenzt, von daher bitte so
schnell als möglich anmelden. Für DRS Mitglieder
gibt es bei finanziellen Engpässen ggf. die Möglichkeit
eines Zuschusses. Bankverbindung:
DRS Konto bei der Volksbank Köln Bonn eG IBAN
DE73 3806 0186 5333 3330 17 – BIC GENO DE D1
BRS
Rollikids
Handbike-Sicherheitstraining
mit Heini Köberle
Veranstalter: Deutscher Rollstuhl-Sportverband
e. V., Fachbereich Kinder- und Jugendsport
Ausrichter: BSC-Westküste e. V. Lehrgangsleitung:
Gudrun Köberle Organisation: Gudrun
Köberle Termin: 16.09.2022 – 18.09.2022 Ort:
Büsum Unterkunft: Jugendherberge Büsum,
Dr.-Martin-Bahr-Straße 1, 25761 Büsum Kosten:
für die Teilnahme fallen keine Kosten an. Die
Fahrtkosten werden zur Hälfte vom Veranstalter
erstattet Meldeschluss: 20.06.2022 Anmeldung:
Gudrun Köberle, Rudolf-Diesel-Str. 12,
69168 Wiesloch, heini.gudrun.koeberle@rollikids.de
Rollstuhlbasketball
Tryout Tübingen
Veranstalter: DRS e. V., Fachbereich RBB Ausrichter:
RSKV Tübingen Lehrgangsleitung: Jutta
Retzer und Jürgen Pfeiffer Organisation: DRS
FB RBB, Kommission 4 (Kinder- und Jugendsport)
Termin: 3. Juli 2022, 10.00 Uhr – 18.00 Uhr Ort:
Sporthalle Feuerhägele, Primus-Truber-Straße
47, 72072 Tübingen Anmeldeschluss: 17. Juni
2022 Anmeldung: Jürgen Pfeiffer, Lerchenweg 4,
71134 Aidlingen-Dachtel; jue.pfeiff@gmx.de, Mobil
01 72 / 272 30 73 Teilnahme: Es können Vereinsteams
und Einzelspieler* gemeldet werden.
Die Teilnehmenden sollten im Alter von 8 bis 18
Jahren sein, sicher im Roll stuhl fahren können,
erste Erfahrungen mit Ballspielen sowie Gruppenerfah
rung haben. Veranstalter und Ausrichter
können im Einzelfall auch ältere Teil nehmer
(s. g. Quereinsteiger) zulassen. Für jeden Teilnehmer/Teilnehmerin
bitte ein Anmeldeformularausfüllen
und an obige E-Mail-Adresse senden.
Anreise: evtl. Fahrtkosten müssen selbst getragen
werden. Verpflegung: Wegen der geltenden
Hygienevorschriften müssen sich die Teilnehmenden
am Veranstaltungstag in der Sporthalle
selbst verpflegen.
MTV Stuttgart
Para-Cycling Workshop
Veranstalter/Ausrichter: MTV Stuttgart 1843
e. V. – Abteilung Rollstuhlsport ›Wheelers‹ und
Radsport, Paralympischer Stutzpunkt Cottbus
Datum: 02.07.2022 Ort: Sportplatz des MTV
Stuttgart 1843 e. V. (Am Kräherwald 190 A, 70193
Stuttgart) Zeitrahmen: 9.00 Uhr – 12.00 Uhr:
Erste Trainingseinheit am Vormittag (bevorzugt
Tandem), 12.00 – 13.00 Uhr: Mittagspause mit gemeinsamen
Mittagessen aller Teilnehmer:Innen,
13.00 – 18.00 Uhr: Zweite Trainingseinheit am
Nachmittag (alle Klassen), Individualberatung
Veranstaltung: Mit dem Workshop möchten wir
den Menschen (Kinder, Jugendliche sowohl als
auch Erwachsene) in der Region Stuttgart und
daruber hinaus die Möglichkeit geben, Para-Cycling
in seinen unterschiedlichen Formen kennenzulernen
und auszuprobieren. T-Klassen: In dieser
Klasse starten Athleten, die beispielsweise
von einer spastischen Bewegungsstörung und
Gleichgewichtsproblemen betroffen sind. Die
Sportler bestreiten ihre Wettkämpfe auf einem
Renndreirad. C-Klassen: In dieser Klasse sind beispielsweise
Athleten mit Amputationen vertreten.
Diese Sportler sind in der Lage auf einem
normalen Rennrad zu fahren. H-Klassen: Hier
starten Athleten, die von einer Querschnittslähmung
betroffen sind. In dieser Kategorie treiben
die Athleten ihr Handbike nur mit Hilfe der Arme
an. B-Klassen: Diese Klasse ist für Sehbehinderte
oder Blinde gedacht. Der Athlet startet auf einen
Tandem zusammen mit einem sehenden Piloten.
Personengruppen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Kosten: Keine Verpflegung: Getränke,
Snacks und Mittagessen werden vom Veranstalter
gestellt. Anmeldung: Zur Planung und
Vorbereitung per Mail an Herrn Marcel Pierer,
wheelers@mtv-stuttgart.de, Mobil 01 76 /43 12
03 08. Meldeschluss: 19. Juni 2022
ERGEBNISSE
Rollstuhlbasketball
1. Bundesliga
Play-Off Halbfinals
RSV Lahn-Dill – Hannover United 56:48
Hannover United – RSV Lahn-Dill 42:68
Thuringia Bulls – RRR Wiesbaden 84:45
RRR Wiesbaden – Thuringia Bulls 62:86
2. Bundesliga Nord
Abschlusstabelle
1. RB Zwickau e.V. 14 564 : 362
2. Hot Rolling Bears 14 466 : 362
3. Alba Berlin 8 455 : 457
4. RBC Köln 99ers II 4 415 : 540
5. Paderborner Ahorn-Panther 0 354 : 533
2. Bundesliga Süd
Abschlusstabelle
1. RBB München Iguanas 20 860 : 379
2. BBU'01 Rollstuhlbasketball 16 646 : 643
3. RSV Salzburg 8 593 : 565
4. RSV Bayreuth 6 570 : 740
5. RSC Tirol 6 494 : 652
6. RSKV Tübingen 4 511 : 695
Quelle: rbbl.de, Stand: 15.05.2022
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www.audi.de/DAT-Hinweis