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Wohnbaugenossenschaften Zürich: Jahresbericht 2021

Der Jahresbericht 2021 widmet sich dem Thema «Wer wohnt in Genossenschaften» und liefert eindrücklich Fakten. Ausserdem enthält er den Leistungsbericht zu Dienstleistungen und Veranstaltungen, zur politischen Arbeit, Vernetzung und Know-how-Transfer unter den Mitgliedsgenossenschaften.

Der Jahresbericht 2021 widmet sich dem Thema «Wer wohnt in Genossenschaften» und liefert eindrücklich Fakten. Ausserdem enthält er den Leistungsbericht zu Dienstleistungen und Veranstaltungen, zur politischen Arbeit, Vernetzung und Know-how-Transfer unter den Mitgliedsgenossenschaften.

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WER WOHNT IN<br />

GENOSSENSCHAFTEN?<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2021</strong>


INHALT<br />

Schwerpunkt: Wer wohnt in Genossenschaften?<br />

Verbandsaufgaben umsetzen! 3<br />

Die einen und die anderen 4<br />

Bewohnerschaft unter der Lupe 7<br />

«Guter Wohnungsbau benötigt nicht viel Fläche,<br />

sondern Liebe zum Detail.»<br />

Gespräch mit dem Architekten Adrian Streich 14<br />

Leistungsbericht: Fakten<br />

Veränderung als Konstante 19<br />

Öffentlichkeitsarbeit: News auf allen Kanälen 20<br />

Grundlagen und Issue Management 21<br />

Public Affairs und politische Vernetzung 22<br />

Reichhaltiges Veranstaltungsprogramm trotz Corona 23<br />

Im Wandel: Immobilienentwicklung & -akquisition 27<br />

Gut gestartet: Netz Genossenschaften 29<br />

Kommissionsarbeit: Themen für die Zukunft setzen 30<br />

Leistungsbericht: Zahlen<br />

Erläuterungen zu den Finanzen 32<br />

Anhang35<br />

Unsere Mitglieder 38<br />

Unsere Partner 39<br />

Unsere Organisation 40<br />

2


VERBANDSAUFGABEN<br />

UMSETZEN!<br />

Die Generalversammlung vom 5. Mai<br />

2019, also noch vor der Corona-<br />

Pandemie und unserer denkwürdigen<br />

100-Jahre-Jubiläumsausstellung im<br />

Haus Bellerive, schuf mit der Genehmigung<br />

der Mitgliederbeitragserhöhung<br />

die finanzielle Grundlage<br />

für den Ausbau unseres Engagements<br />

für mehr gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau. Im ersten, von vielen<br />

Unabsehbarkeiten geprägten<br />

Coronajahr 2020 konnten wir die<br />

personellen und organisatorischen<br />

Voraussetzungen schaffen und<br />

Anfang <strong>2021</strong> den Worten gleich<br />

in mehrfacher Hinsicht Taten folgen<br />

lassen.<br />

Grundlagen beschaffen für<br />

faktenbasierte Diskussionen<br />

Wir wollen den gesellschaftlichen<br />

und volkswirtschaftlichen Nutzen<br />

des gemeinnützigen Wohnungsbaus<br />

aufzeigen und auf die für uns<br />

relevanten Trends frühzeitig reagieren.<br />

Dazu bauen wir eine solide Datenbasis<br />

auf. So zeigt die im Berichtsjahr<br />

erstellte Untersuchung zum Wohnungsangebot,<br />

Mieten und zur<br />

Bewohnerschaft in den Genossenschaften,<br />

dass die gemeinnützigen<br />

Wohn bauträger ihren gesellschaftlichen<br />

Auftrag sehr ernst nehmen.<br />

Wir nehmen aber auch selbstkritisch<br />

zur Kenntnis, dass das zu geringe<br />

Angebot insbesondere an kleineren<br />

Wohnungen der demografischen<br />

Bevölkerungsentwicklung noch<br />

zu wenig Rechnung trägt und dass<br />

Menschen mit Migrationshintergrund,<br />

gemessen am Bevölkerungsdurchschnitt,<br />

in gemeinnützigen Wohnungen<br />

noch untervertreten sind.<br />

Näheres dazu auf den folgenden<br />

Seiten.<br />

Neue Dienstleistungen zur Stärkung<br />

der einzelnen Wohnbauträger<br />

Als Branchenentwicklungsprojekt<br />

haben wir den Aufbau eines genossenschaftlich<br />

ausgerichteten Dienstleistungsangebots<br />

im Bereich<br />

des kaufmännischen Facility-Managements<br />

für kleine bis mittelgrosse<br />

Wohnbauträger von langer Hand<br />

vorbereitet. Hocherfreut dürfen wir<br />

heute festhalten, dass sich der grosse<br />

Aufwand der Beteiligten gelohnt<br />

hat und wir mit einem wachsenden<br />

Auftragsbestand ins neue Jahr starten<br />

dürfen. Näheres dazu auf Seite 27.<br />

Basis für ein verstärktes wohnbaupolitisches<br />

Engagement<br />

Im Berichtsjahr haben wir uns<br />

aufgrund eines Anstosses einer<br />

Kantonalpartei mit der Lancierung<br />

einer Volksinitiative befasst und<br />

damit – zu mindest als Branchenverband<br />

– Neuland betreten. Wohl<br />

wissend, dass das Zusammengehen<br />

mit einer einzigen politischen Partei<br />

innerhalb unserer vielfältigen Genossenschaftsbewegung<br />

zu kontroversen<br />

Diskus sionen über das vielfach<br />

gar statutarisch verankerte Postulat<br />

der parteipolitischen Neutralität<br />

führen wird. An der ausserordentlichen<br />

Online-Generalversammlung<br />

vom 3. November <strong>2021</strong> zeigte sich<br />

deutlich der grosse Bedarf an einem<br />

internen Diskurs, den wir 2022<br />

weiterführen werden. Weitere wohnbaupolitische<br />

Aktivitäten werden<br />

folgen, namentlich müssen wir auf<br />

der Grundlage der eingangs erwähnten<br />

Untersuchung Aufklärungsund<br />

Lobbyarbeit betreiben und das<br />

direkte Gespräch suchen mit allen<br />

politischen Parteien. Mehr dazu auf<br />

Seite 22.<br />

Personelle Veränderungen im<br />

Vorstand<br />

<strong>2021</strong> kam es zu drei Rücktritten aus<br />

dem Vorstand, zwei davon aufgrund<br />

von beruflichen Veränderungen,<br />

welche leider nicht mit einem<br />

weiteren Wirken in unserem Gremium<br />

vereinbar waren. So wechselte Nina<br />

Pfenninger zur Fachstelle gemeinnütziges<br />

Wohnen bei der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />

Simone Gatti – sie hatte ihren<br />

Rücktritt aufgeschoben, um ihre<br />

Nachfolgerin einzuarbeiten – trat<br />

mit der Wahl von Bigi Obrist<br />

an der ausserordentlichen Generalversammlung<br />

vom 3. November <strong>2021</strong><br />

zurück. Aufgrund seines Wechsels<br />

von der ABZ zu einer privaten<br />

Immobilienverwaltung erklärte auch<br />

Hans Rupp per Ende <strong>2021</strong> seinen<br />

Rücktritt aus dem Vorstand.<br />

Die Zurücktretenden hinterlassen<br />

grosse Fussstapfen, von denen wir<br />

noch lange profitieren werden.<br />

Unvergessen bleibt Simones grosser<br />

und prägender Einsatz für unsere<br />

100-Jahre-Jubiläumsausstellung im<br />

Haus Bellerive und Hans hat viel von<br />

seiner reichhaltigen und wertvollen<br />

Erfahrung als Geschäftsführer<br />

nutzbringend in den Aufbau von<br />

«Netz Genossenschaften» eingebracht.<br />

Allen dreien danke ich im<br />

Namen des Vorstands herzlich für<br />

den tollen Einsatz zur Weiterentwicklung<br />

unserer Branche!<br />

Christian Portmann<br />

Präsident <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong><br />

3


DIE EINEN UND<br />

DIE ANDEREN<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> sollen an meist<br />

schwierigen Lagen gut funktionierende Sied -<br />

lungen – sozial durchmischt und möglichst<br />

platzsparend – und lebenswerten Wohn- und<br />

Gewerberaum zu preisgünstigen Mieten bauen<br />

und betreiben. Wobei in den letzten Jahren die<br />

Vorgabe «nachhaltig» diese Liste ergänzt.<br />

Übergeordnet wird zudem erwartet: Es sollten<br />

«die Richtigen» in den Genossenschaftswohnungen<br />

wohnen. Damit sind vor allem jene gemeint,<br />

welche aufgrund ihres eher tiefen Einkommens<br />

besonders auf diese preiswerte Wohnform<br />

angewiesen sind. Also nicht in die «anderen»,<br />

kommerziellen Wohnungen ziehen können, da<br />

dort ja selbstverständlich von den Mieten eine<br />

Rendite abgeschöpft wird und anfallender Mehrwert,<br />

zum Beispiel aufgrund einer Herabstufung<br />

einer Durchgangsstrasse, kapitalisiert werden<br />

muss.<br />

Wer mit welchem Einkommen und Vermögen<br />

wohnt mit welchem Hintergrund in welchem<br />

Alter auf welcher Fläche in Genossenschaften,<br />

wer in städtischen Liegenschaften und<br />

wer bei den sogenannt «anderen», den<br />

Kommerziellen?<br />

Doch wer sind die «Richtigen»? <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> wollte es genauer wissen und<br />

wertete im Berichtsjahr Bevölkerungskennzahlen<br />

im Raum <strong>Zürich</strong> aus: Wer mit welchem Einkommen<br />

und Vermögen wohnt mit welchem Hintergrund<br />

in welchem Alter auf welcher Fläche in Genossenschaften,<br />

wer in städtischen Liegenschaften und<br />

wer bei den sogenannt «anderen», den Kommerziellen?<br />

Und für wie lange?<br />

Ja, es wohnen die «Richtigen»<br />

in den Wohnungen unserer<br />

Mitglieder.<br />

Dafür hat der Regionalverband Datensätze aus<br />

verschiedenen Quellen, namentlich von Statistik<br />

Stadt <strong>Zürich</strong>, vom Statistischen Amt des Kantons<br />

<strong>Zürich</strong> sowie dem Bundesamt für Statistik, für<br />

die Städte <strong>Zürich</strong>, Winterthur und die weiteren<br />

Zürcher Gemeinden untersucht. Die Ergebnisse<br />

wurden Ende <strong>2021</strong> in einem ausführlichen Bericht<br />

zusammengefasst und verschickt, eine Auswahl<br />

der Ergebnisse bildet auch den Schwerpunkt des<br />

vorliegenden <strong>Jahresbericht</strong>s. Zusammenfassend<br />

lässt sich sagen: Ja, es wohnen die «Richtigen» in<br />

den Wohnungen unserer Mitglieder. Und: Die<br />

Genossenschaften gehen verantwortungsvoll mit<br />

dem Auftrag ihrer Erben und aktuellen Mitglieder<br />

um, lebenswerte Wohnräume zu fairen Mietpreisen<br />

zu schaffen, mit einem ausgeprägten Blick<br />

auf Familien und Wenigverdienende. Wobei<br />

im Bericht auch einzelne Fragen aufgeworfen<br />

werden, die eine genauere Betrachtung verdienen.<br />

4


Zurück zum Anfang und zum herausfordernden<br />

«Leistungskatalog». Unsere Mitglieder betrachten<br />

viele dieser Aufgaben als ihren ureigenen Auftrag,<br />

wenngleich sich die Quadratur des Kreises,<br />

Beispiel «schwierige Lage versus Lärmschutz»,<br />

auch von ihnen nicht lösen lässt. Dennoch: Viele<br />

Ansprüche sind in den Statuten geregelt und die<br />

Genossenschafterinnen und Genossenschafter<br />

als oberstes Organ haben es selbst in der Hand,<br />

dies auch einzufordern.<br />

Die nun erfolgte Auswertung zeigt denn auch,<br />

dass gemeinnützige Wohnbauträger nicht nur<br />

bei den Mieten, sondern auch in weiteren für<br />

das Zusammenleben wichtigen Punkten deutlich<br />

besser abschneiden als der Durchschnitt der<br />

kommerziellen Bauträger. Dies ist aus Sicht des<br />

Regionalverbands erfreulich. Nun wäre es aber<br />

nicht rechtens, den Willen nach «gutem Zusammenleben»<br />

und fairen Mieten nur unseren<br />

Mitgliedern zuzuschreiben. Natürlich gibt es auch<br />

private und kommerzielle Wohnbauträger, welche<br />

aus eigenem Antrieb ähnliche Ziele verfolgen. Es<br />

wäre aber ebenso vermessen, bei den zukünftigen<br />

Herausforderungen die kommerziellen Bauträger<br />

aussen vor zu lassen bzw. aus der Pflicht zu<br />

nehmen, bei einem Marktanteil von 76 % in der<br />

Stadt und 90,8 % im Kanton <strong>Zürich</strong>. In diesem<br />

Sinne gibt die Auswertung der Bevölkerungskennzahlen<br />

auch einen Hinweis zur Einbindung<br />

der Mehrheit der Wohnungsbesitzer.<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> schaffen sich durch<br />

den Verzicht auf Rendite im Gegenzug einen<br />

nicht unerheblichen Spielraum, um auch weitergehende<br />

Fragen rund um das Thema Wohnen,<br />

Thema Siedlungs- und Quartierentwicklung grösser<br />

zu denken. Sie tun dies aktiv, etwa durch<br />

den Einbezug von neuen Wohnformen, bei der<br />

Anwendung von neuen Konzepten zum «Wohnen<br />

im Alter» oder hinsichtlich des prognostizierten<br />

Bevölkerungswachstums durch einen möglichst<br />

tiefen Flächenverbrauch in Genossenschaftswohnungen.<br />

Letzteres als ein Beispiel mit grosser Wirkung:<br />

Würde dieser wesentlich tiefere Anteil an<br />

individuellem Wohnraum pro Bewohnende auf<br />

die gesamte Stadt <strong>Zürich</strong> projiziert, so fänden<br />

darin 55’000 zusätzliche Bewohnende bei gleichbleibender<br />

Wohnungszahl Platz. Was wiederum<br />

auf die von vielen Seiten kritisierte Verdichtung<br />

des städtischen Wohnraums grossen Einfluss hätte<br />

(siehe dazu Interview auf Seite 14).<br />

Der Druck auf den Boden hat gerade im<br />

letzten Jahrzehnt massiv zugenommen und<br />

dieser Trend wird voraussichtlich<br />

weiter anhalten.<br />

So entwickeln sich viele unserer Mitglieder seit<br />

jeher weiter. Dies meist ohne gesetzgeberische<br />

Vorgaben, aus reiner Überzeugung und mit dem<br />

Ziel, diese erfolgreiche und aus mancher Sicht<br />

privilegierte Wohnform zukünftig möglichst vielen<br />

neuen Genossenschafterinnen und Genossenschaftern<br />

anbieten zu können. Die Verantwortlichen<br />

und ihre Auftraggeber, die<br />

Bewohnenden selbst, tun dies meist aus eigener<br />

Kraft: Gemäss einer anderen Erhebung, welche<br />

dieses Jahr erscheint, stehen im gesamten Kanton<br />

<strong>Zürich</strong> rund 11’000 Wohnungen auf einem<br />

Baurecht einer Gemeinde, ein Anteil von 15 – 16 %¹.<br />

Und eine weitere Kennzahl weist aus, dass nur<br />

1,76 % aller Genossenschaftswohnungen im<br />

Kanton <strong>Zürich</strong> subventioniert sind.<br />

Der Druck auf den Boden hat gerade im letzten<br />

Jahrzehnt massiv zugenommen und dieser Trend<br />

wird voraussichtlich weiter anhalten. Da auch die<br />

Gemeinnützigen keine Luftschlösser bauen<br />

können, braucht es eine übergeordnete Strategie<br />

in der Bodenpolitik. Demgegenüber bemühen<br />

sich die <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> seit Langem<br />

um Stabilität im Wohnungsmarkt, in erster Linie<br />

durch günstige Mieten und den Spekulationsentzug.<br />

Der Vergleich mit den «anderen»<br />

Bau trägern zeigt: Trotz aller Bemühungen braucht<br />

es ihr Zutun, um Wohnraum in den Städten und<br />

umliegenden Gemeinden erschwinglich und<br />

lebenswert zu erhalten.<br />

¹ Gemäss einer neuen Erhebung zu<br />

Baurechten im Kanton <strong>Zürich</strong><br />

5


14’768<br />

neue Genossenschaftsmitglieder in zehn<br />

Jahren: So wohnen nun auch Trudy<br />

und Beno (beide 74) seit Kurzem erstmals<br />

genossenschaftlich.<br />

6


BEWOHNER-<br />

SCHAFT UNTER<br />

DER LUPE<br />

Sind gemeinnützige Wohnungen wirklich so viel<br />

günstiger? Wie viel verdienen ihre Bewohnenden?<br />

Wie hoch ist der Wohnflächenverbrauch?<br />

Und wie sehen diese Zahlen im direkten Vergleich<br />

mit jenen der kommunalen oder kommerziell<br />

vermieteten Wohnungen aus?<br />

Diesen und weiteren Fragen ist Wohnbau genossenschaften<br />

<strong>Zürich</strong> mit den <strong>2021</strong> veröffent lichten<br />

Bewohnenden-Kennzahlen nachgegangen. Die<br />

Daten stammen von Statistik Stadt <strong>Zürich</strong>,<br />

dem Statistischen Amt des Kantons <strong>Zürich</strong> und<br />

dem Bundesamt für Statistik. Ein Überblick.<br />

7


Mieten:<br />

Günstiger dank Verzicht<br />

auf Gewinn<br />

Der grösste Trumpf der <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

ist sicherlich die Kostenmiete. Dieser Faktor<br />

– und nicht in erster Linie die 1,76 % vom Kanton<br />

<strong>Zürich</strong> mietsubventionierten Wohnungen oder<br />

die gewährten Baurechte – sorgt dafür, dass Genossenschaftswohnungen<br />

deutlich günstiger sind<br />

als kommerziell vermietete.<br />

CHF<br />

3 500<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

Brutto-Bestandsmieten<br />

nach Zimmerzahl<br />

und Eigentümertyp<br />

1 – 1.5 2 – 2.5 3 – 3.5 4 – 4.5 5 und mehr<br />

Zimmer<br />

So kostet eine gemeinnützige 3- bis 3.5-Zimmer-<br />

Wohnung in <strong>Zürich</strong> durchschnittlich 36 % weniger,<br />

nämlich CHF 1324.– gegenüber CHF 2063.–<br />

Bruttomiete für eine gleich grosse, kommerziell<br />

vermietete Wohnung. Dreht man bei diesem Beispiel<br />

den Spiess um und nimmt die Kostenmiete<br />

als 100 % – also das, was die Wohnung tatsächlich<br />

an Kosten verursacht –, ist die kommerzielle<br />

Wohnung im Schnitt sogar 56 % teurer.<br />

Auch ausserhalb der Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur<br />

macht es für das kleine Portemonnaie einen<br />

grossen Unterschied, ob man für eine 3- bis<br />

3.5-Zimmer-Wohnung CHF 1165.– (Genossenschaft)<br />

oder CHF 1521.– (andere) bezahlt.<br />

Bei subventionierten Wohnungen gibt es ganz klare<br />

Einkommens richtlinien: Hier beträgt das höchstzulässige<br />

Haushalteinkommen eines mind. vierköpfigen Haushalts<br />

CHF 72’100.–.<br />

Bei Haushalteinkommen von über CHF 80’000.– nimmt<br />

der Prozentsatz bei den Gemeinnützigen rapide ab.<br />

So figurieren nur noch 4 % der Haushalte bei den<br />

höchsten Einkommen ab CHF 150’000.– gegenüber<br />

mehr als 16 % bei den kommerziell vermieteten<br />

Wohnungen.<br />

Genossenschaftswohnungen<br />

Städtische Wohnungen<br />

Nicht gemeinnützige Wohnungen<br />

Deutlich<br />

tiefere Haushalteinkommen<br />

Rund 18 % der Genossenschafterinnen und<br />

Genossenschafter müssen mit weniger als<br />

CHF 30’000.– steuerbarem Jahreseinkommen<br />

pro Haushalt auskommen. Darüber hinaus sprechen<br />

die Genossenschaften mit ihrem Wohnraumangebot<br />

vor allem den unteren und mittleren<br />

Mittelstand an. So verfügen etwa 50 % ihrer<br />

Bewohnenden über ein Haushalteinkommen<br />

zwischen CHF 30’000 und 80’000.–, bei den<br />

kommerziell vermieteten Wohnungen sind es<br />

lediglich 32 %.<br />

14 %<br />

12 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

4 %<br />

2 %<br />

0 %<br />

Anteil der Haushalte in verschiedenen<br />

Einkommenskategorien nach Eigentümertyp<br />

Steuerbares Haushalteinkommen in CHF 1 000<br />

0 – 10<br />

10 – 20<br />

20 – 30<br />

30 – 40<br />

40 – 50<br />

50 – 60<br />

60 – 70<br />

70 – 80<br />

80 – 90<br />

90 – 100<br />

100 – 110<br />

110 – 120<br />

120 – 130<br />

130 – 140<br />

140 – 150<br />

150 – 160<br />

160 – 170<br />

170 – 180<br />

180 – 190<br />

190 – 200<br />

200 – 210<br />

210+<br />

Unbekannt<br />

Genossenschaftswohnungen Städtische Wohnungen Nicht gemeinnützige Wohnungen<br />

8


33,4 %<br />

In jeder dritten Genossenschaftswohnung<br />

lebt eine Familie. Hier zum Beispiel Corinne (37)<br />

und Martin (35) und ihre beiden Kinder<br />

Emma (6) und Paul (4).<br />

9


36 %<br />

günstigere Mieten im Vergleich zu<br />

nicht gemeinnützigen Wohnungen.<br />

Dies kommt auch Dimitra (37) und<br />

ihrem Sohn Noa (7) zugute.


Geringer Wohnflächenverbrauch<br />

trotz vieler<br />

Kleinhaushalte<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> sind bemüht, möglichst<br />

vielen Menschen guten und bezahlbaren<br />

Wohnraum anzubieten. Aber auch aus Rücksicht<br />

auf die Umwelt ist verdichtetes Wohnen wichtig:<br />

So halbiert sich der ökologische Fussabdruck,<br />

wenn dieselbe Wohnung nicht von einer, sondern<br />

von zwei Personen genutzt wird. Deshalb hat sich<br />

ein Grossteil der Zürcher <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

zu Belegungsvorschriften (meist Anzahl<br />

Bewohnende plus eins gleich Zimmerzahl) verpflichtet.<br />

Dieses Ziel wird bei drei Vierteln der<br />

Genossenschaftswohnungen erreicht. Da aber<br />

der Anteil an Einpersonen-Haushalten beispielsweise<br />

in der Stadt <strong>Zürich</strong> (44 %) gesamthaft<br />

wächst, wirkt sich dies auch auf die Genossenschaften<br />

(38 %) aus: So stehen für die rund 15ʼ000<br />

genossenschaftlichen Einzelhaushalte nur 9300<br />

1- bis 2.5-Zimmer-Wohnungen zur Verfügung.<br />

Dementsprechend leben etwa 7550 Personen in<br />

grösseren Wohnungen. Gefragt sind also mehr<br />

kleine und mittelgrosse Wohnungen.<br />

Dennoch zeigt sich beim Wohnflächenverbrauch<br />

pro Person, dass Bewohnende von Genossenschaften<br />

deutlich weniger Quadratmeter beanspruchen.<br />

In der Stadt <strong>Zürich</strong> liegt der Verbrauch<br />

– über alle Wohnungsgrössen betrachtet – bei<br />

35 m² bzw. fast 7 m² weniger als bei kommerziell<br />

vermieteten Wohnungen. Dies entspricht bei<br />

einem 2-Personen-Haushalt immerhin einem<br />

Zimmer weniger. Nur bei den Wohnungen der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> ist der Wohnflächenverbrauch noch<br />

bescheidener.<br />

Wohnflächenverbrauch pro<br />

Bewohner/-in nach Eigentümertyp<br />

0<br />

Alle Haushalte<br />

10 20 30 40 50 m 2<br />

Haushalte mit Kindern<br />

Haushalte ohne Kinder<br />

35.0<br />

31.6<br />

41.6<br />

25.4<br />

22.7<br />

27.8<br />

43.5<br />

40.0<br />

47.8<br />

64 %<br />

55 %<br />

51 %<br />

17 %<br />

18 %<br />

12 %<br />

4 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

15 %<br />

21 %<br />

32 %<br />

0 %<br />

Anteil an allen Wohnungen<br />

nach Herkunft und Geburtsort<br />

Schweizer/-in in der Schweiz geboren<br />

Schweizer/-in im Ausland geboren<br />

Ausländer/-in in der Schweiz geboren<br />

Ausländer/-in im Ausland geboren<br />

10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 %<br />

Genossenschaftswohnungen<br />

Städtische Wohnungen<br />

Nicht gemeinnützige Wohnungen<br />

Hoher Anteil an<br />

Schweizerinnen und<br />

Schweizern<br />

81 % der Genossenschafterinnen und Genossenschafter<br />

in der Stadt <strong>Zürich</strong> besitzen den Schweizer<br />

Pass. Diese setzen sich zusammen aus 64 %<br />

Schweizerinnen und Schweizern mit Schweizer<br />

Wurzeln und 17 % im Ausland Geborenen, die<br />

das Schweizer Bürgerrecht erworben haben. Jene<br />

Bewohnenden ohne Schweizer Staatsbürgerschaft<br />

machen in Genossenschaften also einen<br />

Anteil von 19 % aus, der damit deutlich tiefer liegt<br />

als der Stadtzürcher Schnitt von 32 %. Diese Differenz<br />

lässt sich zum Teil durch die hohe Einbürgerungsquote<br />

– vor allem aus Süd- und Osteuropa<br />

– bei Genossenschaften erklären. Die weiteren<br />

Gründe für den tieferen Anteil klären wir mit<br />

unseren Mitgliedern ab.<br />

Auf dem Land (ohne die Städte <strong>Zürich</strong> und Winterthur)<br />

sieht es ausgeglichener aus: Der Anteil<br />

von Schweizerinnen und Schweizern, die in der<br />

Schweiz geboren wurden, ist bei gemeinnützigen<br />

(57 %) und nicht gemeinnützigen (58 %) Wohnbauträgern<br />

fast identisch. Bei den Gemeinnützigen<br />

leben 15 % im Ausland Geborene mit Schweizer<br />

Pass (11 % bei Nicht-Gemeinnützigen), dafür<br />

vermieten Nicht-Gemeinnützige mit 32 % gegenüber<br />

28 % häufiger an Menschen ohne Schweizer<br />

Pass.<br />

Genossenschaftswohnungen<br />

Städtische Wohnungen<br />

Nicht gemeinnützige Wohnungen<br />

11


1 500<br />

1 250<br />

1 000<br />

750<br />

500<br />

250<br />

0<br />

- 250<br />

- 500<br />

Erstellte und abgebrochene<br />

gemeinnützige Wohnungen<br />

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />

Zu-/Abnahme des Wohnungsbestands Erstellte Wohnungen Abgebrochene Wohnungen<br />

Überdurchschnittlich<br />

viele Familien<br />

Die Genossenschaften bieten nach wie vor vielen<br />

Familien und damit vielen Kindern und Jugendlichen<br />

ein Zuhause: So wohnen in 25,2 % der<br />

Haushalte Paare mit Kindern und weitere 8,2 %<br />

Alleinerziehende mit Kindern. Zum Vergleich: In<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong> leben gesamthaft 17,1 % Paare mit<br />

Kindern und 4,6 % Alleinerziehende mit Kindern.<br />

Angebot und Nachfrage:<br />

Nie genug<br />

Wie entsteht der Eindruck, die <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

seien eine «geschlossene Gesellschaft»?<br />

Warum ist es so schwer, eine Genossenschaftswohnung<br />

zu bekommen? Zum einen ist<br />

dies sicherlich der niedrigen Fluktuationsrate<br />

geschuldet. Nur gerade bei 3 % der gemeinnützigen<br />

Wohnungen finden unter dem Jahr Wechsel<br />

statt. Denn die Mietenden sind – gemäss der<br />

Bevölkerungsbefragung der Stadt <strong>Zürich</strong> – hoch<br />

zufrieden mit ihrer Wohnsituation. Bei kommunalen<br />

Wohnungen verhält es sich ganz ähnlich. Bei<br />

kommerziell vermieteten Wohnungen sind hingegen<br />

10 bis 12 % Mietwechsel zu verzeichnen.<br />

Doch auch dieser tiefe Anteil von 3 % Fluktuation<br />

bei den Gemeinnützigen ist mit Vorsicht zu<br />

geniessen. Denn darin sind die internen Wechsel<br />

eingerechnet: Paare werden zu Familien, Kinder<br />

ziehen weg, älteren Menschen wird die Wohnung<br />

zu gross. In all diesen Fällen haben sich die Genossenschaften<br />

dazu verpflichtet, Ersatzlösungen<br />

anzubieten. Ebenso im Fall von Ersatzneubauten,<br />

damit es gar nicht erst zu Leerkündigungen ohne<br />

Wohnersatz kommt. Angenommen, diese inter-<br />

nen Wechsel machten nur ein Drittel aller Wechsel<br />

aus, dann blieben noch 2 % für Neu-Mietende,<br />

und es dauerte rein rechnerisch 50 Jahre, bis sich<br />

die gesamte Mieterschaft einmal erneuert hätte.<br />

Wollen die gemeinnützigen Wohnungsanbieter<br />

also den Kreis jener, die in den Genuss von günstigem<br />

Wohnraum kommen, erweitern, müssen sie<br />

bauen.<br />

Jedes Jahr 360 zusätzliche<br />

Wohnungen für neue<br />

Genossenschaftsmitglieder<br />

Zieht man die Abbrüche von den Neu- und<br />

Ersatzneubauten ab, erstellten die <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

in den vergangenen zehn Jahren<br />

allein in der Stadt <strong>Zürich</strong> 3600 zusätzliche Wohnungen<br />

und machten in dieser Zeit 14’768 Menschen<br />

neu zu Genossenschaftsmitgliedern. Damit<br />

sind die gemeinnützigen Wohnbauträger nicht<br />

das Problem, sondern ein wichtiger Teil der<br />

Lösung, um das anvisierte Ziel von einem Drittel<br />

gemeinnütziger Wohnungen in der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

zu erreichen und so auch den weniger Verdienenden<br />

weiterhin zu ermöglichen, in der Stadt<br />

wohnhaft zu bleiben.<br />

Die komplette Publikation «Gemeinnütziges<br />

Wohnen in Stadt und Kanton <strong>Zürich</strong>» finden<br />

Sie hier. Alle Zahlen wurden von Statistik<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> und vom Statistischen Amt des<br />

Kantons <strong>Zürich</strong> zur Verfügung gestellt.<br />

Für die grafische Darstellung ist <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> verantwortlich.<br />

12


3 %<br />

Fluktuation bei den Mietverhältnissen:<br />

Genossenschaftsbewohnende geniessen<br />

Wohnsicherheit, so auch Feuerwehrmann<br />

Oliver (49), der seit Geburt in «seiner»<br />

Genossenschaft wohnt.


«GUTER WOHNUNGS-<br />

BAU BENÖTIGT NICHT<br />

VIEL FLÄCHE,<br />

SONDERN LIEBE ZUM<br />

DETAIL.»<br />

Der Wohnflächenverbrauch pro Kopf liegt bei <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

im Kanton <strong>Zürich</strong> rund 20 Prozent unter dem<br />

kantonalen Schnitt. Wie entwirft man auch auf kleineren<br />

Flächen hochwertige Wohnungen? Und welchen Einfluss haben<br />

sparsame Grundrisse auf die Ökonomie eines Bauprojekts?<br />

Ein Gespräch mit dem Architekten Adrian Streich, dessen Büro<br />

in den letzten 25 Jahren zahlreiche gemeinnützige Wohnbauten<br />

entworfen hat.<br />

14


1<br />

2<br />

Eyhof<br />

133 20.13°<br />

Maßstab: 1:150<br />

3<br />

¹ Gemeinschaftlicher<br />

Siedlungsplatz im Eyhof<br />

² Flexible 3.5- oder 4-Zimmer-Wohnung<br />

in der Siedlung Eyhof<br />

³ Grosszügige Diele bietet Zugang<br />

zu allen Räumen<br />

0<br />

Im Schnitt beträgt der Wohnflächenbedarf<br />

pro Person in der Stadt<br />

<strong>Zürich</strong> 42 Quadratmeter, im Kanton<br />

gar 59 Quadratmeter. Wie sieht es<br />

bei Ihnen aus Herr Streich?<br />

Aktuell wohne ich mit meiner Frau in<br />

einem kleinen Reihenhaus. Seit<br />

unsere beiden Kinder ausgezogen<br />

sind, liegen wir bei 61 Quadratmetern<br />

pro Kopf, davor war es die Hälfte.<br />

Eigentlich bin ich es seit jeher<br />

gewohnt, auf moderater Fläche zu<br />

leben. Aufgewachsen bin ich in einer<br />

Wohnung aus den 1970er-Jahren, als<br />

Student hatte ich ein WG-Zimmer<br />

und als junge Familie wohnten wir in<br />

knapp bemessenen Genossenschaftswohnungen<br />

aus den 1920er-Jahren.<br />

Hatten Sie nie das Bedürfnis nach<br />

grossen Räumen?<br />

Überhaupt nicht. Das grösste Wohnzimmer,<br />

das ich je bewohnte, mass<br />

28 Quadratmeter. Mehr als viel Fläche<br />

schätze ich es, von Raum zu Raum<br />

gehen zu können und Abwechslung<br />

zu haben.<br />

Wie sieht es bei den Auftraggebern<br />

Ihres Büros aus – verlangen diese<br />

5<br />

zum Teil nach Wohnungen mit viel<br />

Fläche?<br />

Unser Büro plante bisher vor allem<br />

Projekte für gemeinnützige Wohnbauträger.<br />

Hier war die Flächenökonomie,<br />

seit wir 1997 gestartet sind,<br />

ein Thema. Heute bauen wir auch für<br />

andere Anbieter von Wohnraum.<br />

Aber selbst bei diesen bewegen wir<br />

uns nicht im Luxussegment – entsprechend<br />

sind die Wohnungen nicht<br />

riesig.<br />

Zum Teil haben in den letzten<br />

20 Jahren auch gemeinnützige<br />

Wohnbauträger die Wohnflächen<br />

erhöht. Waren Sie damit konfrontiert?<br />

Nur ganz kurz zu Beginn unserer<br />

Tätigkeit. Ende der 1990er-Jahre hatte<br />

eine Umfrage ergeben, dass Leute<br />

aus <strong>Zürich</strong> wegzogen, weil es zu<br />

wenig grosse Wohnungen gab. Bei<br />

den Ersatzneubauten für die von uns<br />

erstellte Siedlung Werdwies hat die<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> 2001 im Wettbewerbsprogramm<br />

deshalb mehr Wohnfläche<br />

bestellt – beispielsweise 110 Quadratmeter<br />

für eine 4.5-Zimmer-Wohnung.<br />

Die Verantwortlichen bemerkten aber<br />

bald, dass die Auswirkungen auf die<br />

Kosten zu gross waren, und senkten<br />

die Fläche beim nächsten städtischen<br />

Projekt auf 95 Quadratmeter. In dieser<br />

Grössenordnung bewegen sich bis<br />

heute fast alle gemeinnützigen<br />

Bauprojekte.<br />

Es gibt aber Abweichungen?<br />

Einige Genossenschaften bieten zum<br />

Teil Wohnungen mit mehr Fläche an,<br />

die verschieden nutzbar sind. Ein<br />

Beispiel ist die Siedlung Eyhof, die wir<br />

ab 2015 für die Baugenossenschaft<br />

Schönheim realisieren konnten. Dort<br />

haben wir grosszügige 3.5-Zimmer-<br />

Wohnungen mit 94 Quadratmetern<br />

Wohnfläche entwickelt – mehr, als<br />

sonst in dieser Wohnungskategorie<br />

üblich ist. Ein Teil des Wohnzimmers<br />

kann aber mit einer Leichtbauwand<br />

als separates Zimmer abgetrennt<br />

werden. So entsteht auf derselben<br />

Fläche eine preiswerte und flächenökonomische<br />

4-Zimmer-Wohnung.<br />

Die Genossenschaft kann so mit<br />

derselben Wohnung zwei Marktsegmente<br />

abdecken.<br />

Und wie sieht es bei den nicht<br />

gemeinnützigen Anbietern aus<br />

– irgendwoher muss ja der hohe<br />

Wohnflächenbedarf kommen?<br />

Bei unseren Projekten erreicht die<br />

Fläche einer 4.5-Zimmer-Wohnung<br />

schon einmal 120 Quadratmeter. Und<br />

da es bei den meisten Anbietern von<br />

Mietwohnungen – im Gegensatz<br />

zum gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

– keine Vorgaben zur minimalen<br />

Belegung einer Wohnung gibt, kann<br />

die Fläche pro Kopf natürlich wesentlich<br />

höher liegen.<br />

15


2<br />

1<br />

Erhebungen zum Flächenverbrauch<br />

bei Genossenschaften stützen<br />

diesen Fakt. Hier werden aufgrund<br />

knapperer Grundrisse und einer<br />

dichteren Belegung in der Stadt<br />

<strong>Zürich</strong> beispielsweise 35 Quadratmeter<br />

pro Kopf erreicht.<br />

Das erstaunt mich nicht. Denn damit<br />

die Mieten im gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau tragbar sind, braucht<br />

es einen ökonomischen Umgang mit<br />

Flächen. Unsere Erfahrung zeigt:<br />

Wenn die Hauptnutzfläche in einem<br />

Gebäude – die der vermietbaren<br />

Fläche aller Wohnungen entspricht<br />

– zwischen 70 und 75 Prozent der<br />

gesamten Fläche aller oberirdischen<br />

Geschossflächen entspricht, zu<br />

der auch die Erschliessung zählt, ist<br />

die Lösung sehr ökonomisch. Die<br />

besten Werte erreicht man, wenn ein<br />

Treppenhaus drei oder mehr<br />

Wohnungen pro Stock erschliesst.<br />

Bei solch sparsamen Lösungen<br />

stimmt dann auch die Ökologie?<br />

Ja klar, weniger Wohnfläche bedeutet<br />

auch weniger Materialbedarf sowie<br />

weniger beheizte Fläche und wirkt<br />

sich damit positiv auf die Energiebilanz<br />

pro Kopf aus.<br />

Ihr Büro hat in den letzten 25 Jahren<br />

eine Vielzahl an Grundrissen für den<br />

gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

entwickelt. Gibt es Patentrezepte?<br />

Rein mathematisch ist das Rezept<br />

für die Aufteilung der Flächen immer<br />

ähnlich. Bei der angesprochenen<br />

4.5-Zimmer-Wohnung mit 95 Quadrat -<br />

metern Fläche benötigen die drei<br />

Schlafzimmer durchschnittlich je<br />

13 Quadratmeter, zusammen rund<br />

40 Quadratmeter, gut 8 brauchen die<br />

0<br />

5<br />

Nasszellen, je etwa 10 Quadratmeter<br />

die interne Erschliessung sowie<br />

die Küche und 2 für das Réduit.<br />

Damit bleiben 25 Quadratmeter für<br />

den Wohn- und Essbereich. Diesem<br />

Grundmuster folgt ein Grossteil<br />

der Wohnungen im gemeinnützigen<br />

Segment.<br />

Hohlstrasse<br />

159 31.06°<br />

Maßstab: 1:100<br />

Gibt es Standardgrundrisse?<br />

Schaut man sich verschiedene<br />

Lösungen an, tauchen natürlich ein<br />

paar typische Spielarten auf – etwa<br />

Wohn- und Essbereiche, die von<br />

Fassade zu Fassade laufen, oder<br />

zentrale, um den Wohn-, Ess- und<br />

Kochbereich herum organisierte<br />

Lösungen.<br />

¹ Verputzte Einkerbungen rhythmisieren die<br />

Fassade der Siedlung Hohl-, Freihofstrasse<br />

² Seitlich belichtetes Treppenhaus und<br />

«Küchenerker» an der Freihofstrasse<br />

³ Essküche mit Ausblick<br />

3<br />

16


Nur Mathematik und bewährte<br />

Grundrisse sind alleine aber kein<br />

Garant für Wohnungen mit hoher<br />

Qualität. Was braucht es sonst noch?<br />

Guter Wohnungsbau benötigt nicht<br />

viel Fläche, sondern Liebe fürs Detail.<br />

Dazu muss man sich intensiv mit dem<br />

Umfeld auseinandersetzen – dem<br />

Quartier, der Umgebung, dem<br />

Zugang, dem Treppenhaus, den<br />

Ausblicken, aber auch der Geschichte<br />

des Ortes. Wenn man all dies in<br />

die Detaillösungen einfliessen lässt,<br />

entstehen am Schluss – trotz ähnlichen<br />

Grundrissen – ganz individuell<br />

gestaltete Gebäude und Wohnungen.<br />

Können Sie das an einem Beispiel<br />

illustrieren?<br />

Bei der städtischen Siedlung Werdwies<br />

haben wir bei allen 152 Wohnungen<br />

in den sieben Häusern ähnliche<br />

Grundrisse verwendet. Was wechselt,<br />

sind die Positionen der Loggien<br />

sowie die innere Erschliessung. Ein<br />

Haus wird über einen Innenhof<br />

mit Laubengängen, zwei über eine<br />

Treppenhalle, die anderen über<br />

seitliche Treppenhäuser erschlossen.<br />

So sind trotz verwandten Grundrissen<br />

ganz unterschiedliche Wohnsituationen<br />

und Gebäude entstanden, die<br />

innerhalb der Siedlung für Individualität<br />

sorgen.<br />

Fokussieren wir nochmals auf die<br />

Wohnung: Was macht dort für Sie<br />

eine gute Qualität aus?<br />

Für mich stimmt eine Wohnung,<br />

wenn sie verschiedene Bezüge<br />

aufbaut. Das können Sichtachsen<br />

zwischen den Räumen sein, aber<br />

auch der Bezug zum Ort. Bei<br />

der kürzlich fertiggestellten Siedlung<br />

Hohl- und Freihofstrasse der<br />

Gemeinnützigen Baugenossenschaft<br />

Röntgenhof haben wir etwa den<br />

Grundriss beim Treppenhaus eingekerbt.<br />

Die Küchen erhalten dadurch<br />

einen diagonalen Ausblick in die<br />

Freihofstrasse. Für mich ist dies ein<br />

Detail, das zur Wohnqualität beiträgt.<br />

Als flächensparende Lösung wurden<br />

in den letzten 15 Jahren für Singlehaushalte<br />

auch Clusterwohnungen<br />

gebaut. Wie schätzen Sie die<br />

Chancen solcher Modelle ein?<br />

Diese Wohnform ist eine wichtige<br />

Nische, aber wohnbaupolitisch<br />

mengenmässig nicht relevant.<br />

Jedenfalls bauen Genossenschaften<br />

heute nur selten vom Standard<br />

abweichende Wohnungen.<br />

«Weniger<br />

Wohnfläche<br />

bedeutet auch<br />

weniger<br />

Material bedarf<br />

sowie weniger<br />

beheizte Fläche<br />

und wirkt sich<br />

damit positiv<br />

auf die Energiebilanz<br />

pro Kopf<br />

aus.»<br />

Die Pandemie hat sich auch aufs<br />

Wohnen ausgewirkt – etwa durch<br />

das Homeoffice. Spüren Sie das<br />

schon bei den Bestellungen von<br />

Wohnbauträgern, beispielsweise<br />

weil zusätzliche Zimmer gefordert<br />

werden für das Büro zu Hause?<br />

Die Verarbeitung der Pandemie<br />

macht sich in der Wohnbaudiskussion<br />

bemerkbar, was sich dadurch<br />

verändern wird, ist noch offen. Auch<br />

die aktuellsten Wohnbauwettbewerbe<br />

verlangen in etwa noch dieselben<br />

Wohnflächen und Zimmerzahlen.<br />

Hauptthemen sind derzeit die Klimadebatte,<br />

die Kreislaufwirtschaft<br />

und die graue Energie in Gebäuden.<br />

Adrian Streich (55) hat an der ETH<br />

<strong>Zürich</strong> Architektur studiert und<br />

gründete 1997 sein Architekturbüro in<br />

<strong>Zürich</strong>. Streich war von 1998 bis 2001<br />

Assistent an der Architekturabteilung<br />

der ETH <strong>Zürich</strong> und von 2013 bis 2014<br />

Gastprofessor an der EPFL in Lausanne.<br />

Die Adrian Streich Architekten<br />

AG beschäftigt aktuell rund 35<br />

Mitarbeitende und plant schwergewichtig<br />

Wohnbauten. Bekannte<br />

gemeinnützige Projekte* in <strong>Zürich</strong> sind<br />

etwa das Kraftwerk 2 im Heizenholz,<br />

die städtische Siedlung Werdwies, die<br />

Siedlung Eyhof der Baugenossenschaft<br />

Schönheim, die Siedlung Im Stückler<br />

der Baugenossenschaft Halde <strong>Zürich</strong>,<br />

das Wohnhaus der Baugenossenschaft<br />

Hofgarten auf dem Greencity-<br />

Areal oder die Siedlung Hohl- und<br />

Freihofstrasse der Gemeinnützigen<br />

Baugenossenschaft Röntgenhof.<br />

*Alle Aufträge wurden nach gewonnenen<br />

Architekturwettbewerben vergeben.<br />

17


FAKTEN<br />

zum Geschäftsjahr <strong>2021</strong><br />

18


VERÄNDERUNG<br />

ALS KONSTANTE<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> ist trotz<br />

anhal tender Pandemie erfolgreich durch das<br />

zweite ausserordentliche Jahr navigiert. Nebst<br />

neuen Gesichtern auf der Geschäftsstelle<br />

kam es im letzten Quartal auch zu Wechseln<br />

im Vorstand. Nach wie vor vermisst wurden<br />

die vielen wertvollen Veranstaltungen, welche<br />

zum Teil durch Online-Meetings ersetzt<br />

werden mussten. Derweil nahm das Projekt<br />

«Netz Genossen schaften», ein Zusammenschluss<br />

von Bewirtschaftungsdienstleistungen<br />

für einzelne Mitglieder, Fahrt auf.<br />

Geschäftsstelle verstärkt<br />

Im Berichtsjahr haben drei neue Mitarbeitende<br />

auf der Geschäftsstelle ihre Stelle angetreten.<br />

Bereits im Januar nahm der Politikwissenschaftler<br />

Patrick Tscherrig seine Tätigkeit mit Schwerpunkt<br />

«Politische Kommunikation» auf, er beschäftigte<br />

sich als Erstes mit der Position des Verbands zu<br />

den Subventionsrichtlinien und mit anstehenden<br />

Vernehmlassungen. Einen Monat später übernahm<br />

der Immobilientreuhänder Michael Schoch<br />

mit viel Energie und Überzeugung den Aufbau<br />

einer professionellen Infrastruktur und die Aufnahme<br />

erster Genossenschaften in Netz Genossenschaften.<br />

Und im April durfte der Verband<br />

Barbara Müller, Sozialwissenschaftlerin, auf der<br />

Geschäftsstelle begrüssen. Sie hat seither bereits<br />

zwei grosse Projekte abgeschlossen: die neu konzipierte<br />

und aussagekräftige Lohnumfrage unter<br />

den Mitgliedern und die Auswertung der Bewohnendenkennzahlen<br />

von Stadt und Kanton <strong>Zürich</strong>.<br />

Leider verliess uns Andreas Gysi per Ende Dezember<br />

<strong>2021</strong>. Als Leiter von Immobilien & Akquisition<br />

trug er während sieben Jahren massgeblich<br />

dazu bei, dass dieser Bereich kontinuierlich ausgebaut<br />

werden konnte: Neue Beratungsdienstleistungen<br />

und die Vermittlung von Land und<br />

Liegenschaften brachten die Mitgliedsgenossenschaften<br />

in ihren Entscheidungsprozessen weiter<br />

und trugen auch zum Finanzerfolg von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> bei.<br />

Mit diesen drei neuen Wirkungsfeldern konnten<br />

im vergangenen Jahr drei wichtige Strategieeckpunkte<br />

des Regionalverbands – mehr fundierte<br />

Grundlagen, eine ausgeprägte Präsenz<br />

bei politischen Themen und in entsprechenden<br />

Gremien und die professionelle Unterstützung<br />

vor allem kleinerer und mittlerer <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

im Alltag – konsequent umgesetzt<br />

werden. Daneben verfolgte <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> die bewährten Wirkungsfelder<br />

weiter, namentlich Dienstleistungen im Bereich<br />

Immobilien und Akquisition, Öffentlichkeitsarbeit<br />

in Online-Kanälen, mit Printprodukten und –<br />

wann immer möglich – die beliebten Besichtigungen,<br />

Tage der offenen Tür und weitere Live-<br />

Anlässe.<br />

Neue Konstellation im Vorstand<br />

Auch im Vorstand gab es im Berichtsjahr einige<br />

Veränderungen. So trat Nina Pfenninger, die sich<br />

stark für den Ausbau und die Vernetzung der<br />

Kommission Gesellschaft & Soziales GESKO<br />

engagierte, nicht zur Wiederwahl an, da sie im<br />

Juli ihre Arbeit beim Finanzdepartement der Stadt<br />

<strong>Zürich</strong> aufnahm. Um die Kontinuität der GESKO<br />

zu gewährleisten, suchte der Regionalverband ein<br />

neues Vorstandsmitglied mit entsprechendem<br />

Profil und wurde fündig: Bigi Obrist wurde an<br />

der ausserordentlichen Generalversammlung am<br />

3. November <strong>2021</strong> neu in den Vorstand gewählt. So<br />

konnte Simone Gatti, auf deren Initiative hin die<br />

GESKO ins Leben gerufen wurde, im November<br />

in den wohlverdienten Unruhestand treten. Da<br />

Hans Rupp per Ende Jahr von der Geschäftsleitung<br />

der Allgemeinen Baugenossenschaft <strong>Zürich</strong><br />

in die Geschäftsleitung der Terresta Immobilienund<br />

Verwaltungs AG wechselte, trat auch er Ende<br />

<strong>2021</strong> aus dem Vorstand von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> aus. Diese Vakanz wird im kommenden<br />

Jahr neu besetzt.<br />

Wie sich <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> <strong>2021</strong><br />

im Detail weiterentwickelt hat, lesen Sie auf den<br />

folgenden Seiten.<br />

Der Regionalverband wünscht Andreas Gysi viel<br />

Erfolg in seiner neuen Funktion als Geschäftsführer<br />

der Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen<br />

Wohn- und Gewerberäumen der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

PWG.<br />

19


ÖFFENTLICHKEITSARBEIT:<br />

NEWS AUF ALLEN KANÄLEN<br />

Das Zielpublikum von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> ist so divers wie die Interessen,<br />

die es verfolgt. So benötigen die Mitglieder<br />

ganz andere Informationen als beispielsweise<br />

jemand in der Politik oder der Verwaltung<br />

und auch, als es die vielen Wohnungssuchenden<br />

brauchen. Dementsprechend gilt es,<br />

sowohl digital als auch «im wirklichen Leben»<br />

den richtigen Kommunikationsmix zu finden.<br />

Das Leben ist analog!<br />

Selbstverständlich sind die persönlichen Kontakte<br />

und Begegnungen oft die beste Art der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Im eins zu eins lässt sich vieles<br />

leichter klären. Und News aus erster Hand sind<br />

durch nichts zu ersetzen (siehe dazu den Bericht<br />

zu den Veranstaltungen ab Seite 23). Darüber<br />

hinaus haben die Menschen gerne auch etwas<br />

Konkretes in der Hand. So hat der <strong>Jahresbericht</strong><br />

– wie er seit unserem Jubiläumsjahr erscheint – in<br />

seiner neuen Form grossen Anklang gefunden.<br />

Die Gelegenheit, einen gedruckten <strong>Jahresbericht</strong><br />

zum Anlass zu nehmen, um ein Thema in den<br />

Vordergrund zu rücken, wird <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> auch weiter nutzen. So wurden<br />

viel Arbeit und Sorgfalt in den <strong>Jahresbericht</strong> 2020<br />

(der <strong>2021</strong> zur Generalversammlung erschien) zum<br />

Thema «Solidarität» investiert. Das Thema hat den<br />

Regionalverband und seine Mitglieder <strong>2021</strong> – im<br />

Jahr 2 seit Corona – immer wieder beschäftigt.<br />

Seit 2012 erscheint der «blickpunkt» drei bis vier<br />

Mal im Jahr. Mit den Jahren hat er sich gemausert:<br />

Nebst Porträts unserer Mitgliedsgenossenschaften<br />

sowie Veranstaltungshinweisen und -rückblicken<br />

finden inzwischen immer neue Themen aus<br />

der Politik, über die gemeinnützige Branche oder<br />

beispielsweise die Entwicklungen in den Bereichen<br />

Gesellschaft & Soziales und Energieversorgung<br />

Eingang, sodass auch <strong>2021</strong> die einzelnen<br />

Ausgaben immer umfangreicher wurden.<br />

Der Alltag ist digital!<br />

Ab Frühling <strong>2021</strong> wurden alle Dokumentationen,<br />

Leitfäden und Merkblätter aus den beiden Bereichen<br />

«Immobilien» und «Soziales» komplett<br />

überarbeitet und dabei zum Teil thematisch neu<br />

strukturiert, gestaltet und vor den Sommerferien<br />

als druckfähige PDF neu aufgelegt.<br />

Darüber und über viele weitere Aktivitäten des<br />

Verbands und Aktualitäten aus der Branche informierte<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> in<br />

seinen zehn Newsletters, die mittlerweile mehr<br />

als 2000 Abonnierende erreichen. Gleichzeitig<br />

wurden die Website des Verbands laufend aktualisiert<br />

und da und dort um Details erweitert<br />

sowie die aktualisierten Dokumentationen Webgerecht<br />

aufbereitet und aufgeschaltet.<br />

Ausserdem informierten wir unsere kleine, aber<br />

feine Gefolgschaft auf Facebook sporadisch über<br />

unsere Aktivitäten und nutzten diesen Kanal intensiv,<br />

um unsere Unterstützungskampagne für<br />

die Abstimmung zum Energiegesetz zu verbreiten.<br />

An dieser Stelle danken wir allen, die die Beiträge<br />

geliked und geteilt haben.<br />

Apropos überarbeitet: Kurz nach der Verkündung<br />

der ausserordentlichen Lage im März 2020 erarbeitete<br />

der Regionalverband für seine Mitglieder<br />

ein Muster-Schutzkonzept. Dieses wurde allein<br />

im Jahr <strong>2021</strong> achtmal überarbeitet und den<br />

aktuellen Richtlinien von BAG und Bundesrat angepasst.<br />

Parallel dazu wurden in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> Schweiz auch die<br />

Corona-Q&A-Website aktualisiert und zahlreiche<br />

individuelle Fragen der Mitglieder beantwortet.<br />

20


SOLIDE BASIS: GRUNDLAGEN<br />

UND ISSUE MANAGEMENT<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> hat 2020<br />

alles in die Wege geleitet, um in der<br />

Geschäftsstelle zwei neue Positionen für die<br />

Bereiche Grundlagen und Issue Management<br />

sowie Public Affairs und politische Vernetzung<br />

zu schaffen. Damit sollen die Positionen<br />

der gemeinnützigen Wohnbauträger besser<br />

in Öffentlichkeit und Politik verankert werden.<br />

Die neuen Bereiche nahmen im ersten Quartal<br />

<strong>2021</strong> ihre Arbeit auf.<br />

Aktuelle Kennzahlen zur Bewohnerschaft<br />

in gemeinnützigen Wohnungen<br />

Im Zentrum der Grundlagenarbeit stand 2020<br />

eine Analyse der Bewohnerschaft von gemeinnützigen<br />

Wohnungen. Immer wieder wird in der<br />

öffentlichen Debatte die Frage aufgeworfen, ob<br />

die «richtigen» Personen in gemeinnützigen<br />

Wohnungen wohnen. Um in dieser Diskussion<br />

faktenbasiert zu argumentieren, sind der Regionalverband<br />

und seine Mitglieder auf aktuelle<br />

Kennzahlen angewiesen. Mit Unterstützung der<br />

Statistischen Ämter von Stadt und Kanton <strong>Zürich</strong><br />

hat <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> Kennzahlen<br />

zu Wohnungsangebot, Mieten und Bewohnerschaft<br />

von gemeinnützigen Wohnungen<br />

ausgewertet. Verschiedene Aspekte wie Altersstruktur,<br />

Haushaltformen, Herkunft, Einkommen<br />

und Vermögen der Bewohnerschaft werden zwischen<br />

den verschiedenen Wohnungsanbietern<br />

verglichen. Seit Ende <strong>2021</strong> liegt ein ausführlicher<br />

Bericht zu den Ergebnissen vor. Der aktuelle <strong>Jahresbericht</strong><br />

nimmt einzelne Resultate daraus auf<br />

und vertieft sie mit Interviews und Fallbeispielen.<br />

Gehaltsdaten für die Genossenschaftsbranche<br />

Auch bei gemeinnützigen Wohnbauträgern stellen<br />

sich regelmässig Fragen zur Entlöhnung von<br />

Mitarbeitenden. Damit aktuelle Vergleichsdaten<br />

zur Verfügung stehen, hat der Regionalverband<br />

<strong>2021</strong> zum dritten Mal eine Gehaltsumfrage unter<br />

seinen Mitgliedern durchgeführt. Erstmals erfolgte<br />

die Erhebung und Auswertung der Daten<br />

durch einen externen Spezialisten für Gehaltsfragen.<br />

Ergebnis ist ein Nachschlagewerk mit<br />

detaillierten Angaben zur Vergütung der wichtigsten<br />

Funktionen bei gemeinnützigen Wohnbauträgern.<br />

In einer Präsentation erhielten die<br />

teilnehmenden Genossenschaften zudem praktische<br />

Tipps für die Nutzung der Vergleichszahlen<br />

und zur Lohneinstufung von Mitarbeitenden.<br />

Überblick schaffen und Themen aktiv<br />

aufgreifen<br />

Ein weiterer Schwerpunkt lag im Aufbau eines<br />

Issue Managements. <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> will damit die Grundlage schaffen, um die<br />

Positionen der gemeinnützigen Wohnbauträger<br />

zielgerichtet in die politische Diskussion einzubringen<br />

und eigene Themen aktiv zu lancieren.<br />

Im Rahmen des Issue Managements werden die<br />

politische Debatte, die Medienberichterstattung<br />

und die Aktivitäten von anderen Organisationen<br />

im Umfeld der Genossenschaften systematisch<br />

beobachtet, relevante Themen identifiziert und<br />

wenn nötig Massnahmen definiert. Dazu wurden<br />

ein Kernteam in der Geschäftsstelle bestimmt,<br />

Themenbereiche zugeteilt und ein digitales Tool<br />

aufgebaut. Auch wurde bereits ein gutes Dutzend<br />

«Issues» behandelt. Beispielsweise wurden Themen<br />

wie die Testplanung Hochhausrichtlinien, die<br />

Schaffung eines Wohnraumfonds oder die künftige<br />

Energieversorgung im Zusammenhang mit<br />

Netto-Null 2040 diskutiert und entsprechende<br />

Projekte für das kommende Jahr aufgegleist.<br />

21


AUF DEM RADAR:<br />

PUBLIC AFFAIRS UND POLITISCHE<br />

VERNETZUNG<br />

Der Regionalverband nimmt verstärkt<br />

wohnbaupolitisch relevante Themen auf,<br />

diskutiert sie mit den Mitgliedern und<br />

sucht das Gespräch mit allen Parteien und<br />

den Kommunen im Kanton <strong>Zürich</strong>.<br />

Diskussion über Anpassung der Subventionsrichtlinien<br />

Seit über 110 Jahren fördert die Stadt <strong>Zürich</strong> den<br />

gemeinnützigen Wohnungsbau – und dies mit<br />

Erfolg. Waren die <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

früher auf finanzielle Hilfe angewiesen, hat sich<br />

dies heute geändert. Aufgrund der tiefen Hypothekarzinsen<br />

entfalten die zinslosen Darlehen der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> nicht mehr den gleichen Effekt wie<br />

in Hochzinsphasen.<br />

Seitens der Genossenschaften besteht aber die<br />

Bereitschaft, auch in Zukunft subventionierte<br />

Wohnungen anzubieten. Die rigiden Bedingungen<br />

bei der Erstellung subventionierter Wohnungen<br />

und der Behebung von Zweckentfremdungen<br />

sowie der enorme administrative Aufwand<br />

erschweren ihnen aber die Arbeit. Der Verband<br />

suchte darum in Zusammenarbeit mit der Stadt<br />

<strong>Zürich</strong> nach neuen Lösungen für den subventionierten<br />

Wohnungsbau. Anhand eines Fragebogens<br />

wurden die Bedürfnisse der gemeinnützigen<br />

Bauträger abgefragt, in einem Positionspapier<br />

zusammengefasst und der Stadt <strong>Zürich</strong> überreicht.<br />

Vernehmlassung zur Umsetzung von<br />

Artikel 49b<br />

Im Jahr 2014 nimmt das Zürcher Stimmvolk mit<br />

58,4 %-Ja-Stimmen den Gegenentwurf zu einer<br />

Initiative von SP und <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> an, der es den Gemeinden in Zukunft<br />

erlauben soll, Zonen für preisgünstige Wohnungen<br />

einzurichten. Nach jahrelanger Beratung<br />

zur Umsetzung verabschiedet der Kanton <strong>Zürich</strong><br />

2019 das entsprechende Gesetz. Die Stadt <strong>Zürich</strong><br />

hat sich als erste Gemeinde an die Arbeit gemacht<br />

und präsentierte im März <strong>2021</strong> ihre Idee<br />

zur Umsetzung. Diese sieht vor, inskünftig bei der<br />

Konsumation des 10 %-Arealbonus auf der Hälfte<br />

dieses Anteils preisgünstige Wohnungen zu verlangen.<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> hat sich in der<br />

Folge intensiv mit der Vorlage beschäftigt, viele<br />

Gespräche geführt, eine Stellungnahme ausgearbeitet<br />

und schliesslich die Präsidierenden und<br />

Geschäftsführenden ihrer Mitgliedsgenossenschaften<br />

zu einer Besprechung eingeladen. Der<br />

Tenor war eindeutig: Ja, es braucht unbedingt<br />

mehr preisgünstige Wohnungen, aber bitte nicht<br />

so kompliziert. Kritisiert wurden vor allem die Einkommenslimiten<br />

und der zusätzliche administrative<br />

Aufwand für die preisgünstigen Wohnungen.<br />

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses <strong>Jahresbericht</strong>s<br />

warten wir gespannt auf die überarbeitete<br />

Vorlage.<br />

Kampagne und Wahlempfehlungen<br />

Für Genossenschaften sind ökologisches Bauen<br />

und der Einsatz von erneuerbarer Energie eine<br />

Selbstverständlichkeit. Für den Regionalverband<br />

lag es deshalb auf der Hand, sich für das Zürcher<br />

Energiegesetz, welches einen 1:1-Ersatz von fossilen<br />

Heizsystemen nur in Ausnahmefällen vorsieht,<br />

als Mitglied des JA-Komitees einzusetzen.<br />

Mit Videostatements, Artikel und einem finanziellen<br />

Beitrag haben wir zur Kampagne und damit<br />

auch wesentlich zum Abstimmungserfolg beigetragen.<br />

In der Schweiz verfügen die Gemeinden in der<br />

Wohnbaupolitik über weitreichende Befugnisse,<br />

weshalb die Zürcher Kommunalwahlen vom Frühling<br />

2022 aus Sicht der <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

von grosser Bedeutung sind. Darum hat<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> zusammen<br />

mit dem Regionalverband Winterthur und dem<br />

Mieterinnen- und Mieterverband <strong>Zürich</strong> einen<br />

Fragebogen mit neun Fragen zur Wohn- und<br />

Mietpolitik verfasst und an alle Kandidierenden<br />

in den 13 Parlamentsgemeinden verschickt. Aus<br />

den Antworten wurden die Übereinstimmungen<br />

mit gemeinnützigen Positionen errechnet, die Resultate<br />

auf einer eigens eingerichteten Webseite<br />

präsentiert und über Social Media beworben,<br />

sodass sich die Bevölkerung bis zu den Wahlen<br />

ein Bild über die Haltung ihrer Politikerinnen und<br />

Politiker zu wohnbaupolitischen Fragen machen<br />

kann.<br />

22


REICHHALTIGES<br />

VERANSTALTUNGSPROGRAMM<br />

TROTZ CORONA<br />

Während der Pandemie sind vor allem die<br />

Veranstaltungen von den Massnahmen<br />

betroffen. Dennoch konnten fast 20 kleinere<br />

bis grosse Anlässe – online und vor Ort –<br />

stattfinden. Und diese wurden für die Vernetzung<br />

und den Austausch rege genutzt.<br />

Achtung – fertig – digital!<br />

Das Jahr begann – gerade rechtzeitig zur bundesrätlichen<br />

Weisung, die Arbeit ins Home office zu<br />

verlegen – mit einem Online-Kurs zu eben jenen<br />

Tools, die im Laufe des Jahres den Alltag vieler<br />

prägten: Zoom-Meetings, digitale Partizipation,<br />

Workshops und Online-Präsentationen waren<br />

Themen, zu denen sich ca. 75 Teilnehmende technische<br />

Tipps und Tricks holen wollten. Durchgeführt<br />

wurde dieser Kurs von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> zusammen mit dem<br />

Dachverband und einem Spezialisten der Fachhochschule<br />

Ostschweiz.<br />

Schon Anfang März profitierten viele von den<br />

neuerworbenen Fähigkeiten: Am online durchgeführten<br />

Fachaustausch der Kommission Gesellschaft<br />

& Soziales diskutierten Gemeinwesenarbeitende<br />

die Auswirkungen der Pandemie auf<br />

ihre Arbeit und die Bewohnerschaft der gemeinnützigen<br />

Bauträger.<br />

Da die Generalversammlung des Regionalverbands<br />

im Mai auch dieses Jahr schriftlich durchgeführt<br />

werden musste, wurden die Traktanden<br />

bereits Mitte April mit den interessierten Mitgliedern<br />

per Zoom diskutiert.<br />

Rund 130 Interessierte aus den Bereichen Gemeinwesenarbeit<br />

und Soziales, Alters- und Generationenwohnen<br />

nahmen am 18. Mai <strong>2021</strong> an der<br />

Online-Veranstaltung «Generationensolidarität<br />

und Generationenwohnen» von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

Schweiz und dem Zürcher Regionalverband<br />

teil. Im Rahmen von expert+ wurden<br />

verschiedene Beobachtungen diskutiert: einerseits,<br />

dass die Bedeutung des Generationenwohnens<br />

in der Schweiz zunimmt, andererseits,<br />

dass die Solidarität zwischen den Generationen<br />

derzeit auf dem Prüfstand steht und die gemeinnützigen<br />

Bauträger einen wichtigen Beitrag dazu<br />

leisten.<br />

Aufgrund der Situation musste der Geschäftsführenden-Lunch<br />

Ende Mai abgesagt und der<br />

Fachaustausch Gesellschaft & Soziales Anfang<br />

Juni erneut online durchgeführt werden. Dabei<br />

wurden die Erkenntnisse und Eindrücke der<br />

expert+-Veranstaltung vertieft und die neu überarbeiteten<br />

Dokumentationen zum Thema Soziales<br />

kurz vorgestellt.<br />

Corporate Governance und Tag der offenen<br />

Tür wieder live<br />

Rund 20 Personen – Geschäftsführende, Präsidentinnen<br />

und Präsidenten unserer Mitgliedsgenossenschaften<br />

sowie Vertretende von Dach- und<br />

Regionalverband – trafen sich Mitte Juni persönlich,<br />

um die bestehenden Corporate-Governance-<br />

Leitlinien, welche die Arbeitsgemeinschaft von<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> Schweiz und <strong>Zürich</strong><br />

zur Diskussion stellte, in einem Workshop<br />

zu überarbeiten. Punkt für Punkt wurden das<br />

schlanke Papier diskutiert und ergänzt, Begriffe<br />

geschärft und Verantwortlichkeiten geklärt,<br />

welche die Arbeitsgruppe in einem weiteren<br />

Schritt in die Leitlinien einarbeitete, Ende August<br />

erneut in die Vernehmlassung schickte und im<br />

Oktober finalisierte.<br />

Ende August konnte <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> nach einjährigem Unterbruch – mit limitierter<br />

Teilnehmendenzahl und strengem Schutzkonzept<br />

– seine Mitglieder wieder zu einem Tag<br />

der offenen Tür begrüssen: Gastgeberin war die<br />

Baugenossenschaft Freiblick, die die Pforten zu<br />

ihrem Ersatzneubau Ilanzhof IV öffnete. Sie präsentierte<br />

auch die sorgfältig gestalteten Aussenräume<br />

und das Konzept der ausschliesslich durch<br />

Erdsonden und Fotovoltaik beheizten Liegenschaften.<br />

23


8.10.21: Eindrücke von der Besichtigung im Zollhaus der Genossenschaft<br />

Kalkbreite<br />

Neue Wohnformen zum Zweiten und Dritten<br />

Da sich die Covid-19-Situation wieder verschlechterte<br />

und sich Zoom inzwischen bewährt hatte,<br />

beschloss die Kommission Gesellschaft & Soziales,<br />

den Fachaustausch Ende September erneut per<br />

Zoom abzuhalten. Dabei wurden die Eindrücke<br />

des Nationalen Wohnbauforums in Luzern, im<br />

Speziellen die dort präsentierten «neuen Wohnformen»<br />

sowie die sich damit verändernden Aufgabenfelder<br />

und Berufsanforderungen, diskutiert.<br />

Anfang Oktober war es dann so weit: Nach zweimaliger<br />

Verschiebung konnte die Besichtigung<br />

des Zollhauses endlich stattfinden. Zwar in<br />

bewohntem Zustand und demzufolge ohne die<br />

Besichtigung einzelner Wohnungen, dafür aber<br />

mit einem Einblick in eine der Hallenwohnungen.<br />

Diese Veranstaltung war – auch weil viele im Vorfeld<br />

immer wieder von den neuen Wohnformen,<br />

die dort ausprobiert werden, gehört hatten –<br />

restlos ausgebucht. Entsprechend gab es beim<br />

anschliessend offerierten Apéro auch viel zu<br />

reden.<br />

24


3.11.21: Die ausserordentliche Generalversammlung fand online statt.<br />

Anfang November wurde aufgrund von Vorstand-<br />

Ersatzwahlen und der möglichen Lancierung<br />

einer Wohnbau-Initiative eine ausserordentliche<br />

Generalversammlung anberaumt – online, weil<br />

in der kurzen Zeit keine Räumlichkeiten verfügbar<br />

waren. Nach dem Rücktritt von Simone Gatti<br />

übernahm die neu gewählte Bigi Obrist auch die<br />

Vorstandsvertretung in der Kommission Gesellschaft<br />

& Soziales. Hinsichtlich der Initiative beschlossen<br />

die Verbandsmitglieder, die Vorlage<br />

erst eingehend und möglichst vor Ort zu diskutieren,<br />

bevor man einen Beschluss fassen wollte.<br />

Hochsaison im November<br />

Den Anfang machte die ERFA «Neue Wohnformen:<br />

Visionen oder Déja-vu?» in der Limmathall.<br />

Die Kommission Gesellschaft & Soziales hielt<br />

Rückschau auf 20 Jahre Arbeit des gemeinnützigen<br />

Wohnungsbaus zu diesem Thema und präsentierte<br />

in einem Input-Referat und anhand von<br />

erfolgreichen und weniger erfolgreichen Beispielen<br />

mögliche Rezepte und Modelle. In der<br />

Diskussion mit den zahlreichen Vertretenden aus<br />

den Genossenschaften wurde festgestellt, dass<br />

Alterswohnen bzw. altersdurchmischtes Wohnen<br />

mittlerweile weit oben auf der Agenda steht.<br />

Die Fachtagung feierte am 12. November <strong>2021</strong> ein<br />

kleines Jubiläum: Zehn Jahre zuvor wurden die<br />

Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft in der Stadtzürcher<br />

Gemeindeordnung verankert. Aus diesem<br />

Grund wurde die Fachtagung aus der Taufe<br />

gehoben. Die gemeinnützige Branche und viele<br />

Mitarbeitende der Stadtzürcher Hoch-, Tief- und<br />

Städtebauämter trafen sich zum zehnten Mal im<br />

Verwaltungszentrum Werd in <strong>Zürich</strong>. Aus diesem<br />

Grund begann die Veranstaltung – ganz unüblich<br />

– mit einem Stehlunch.<br />

Nach einem kurzen Rückblick auf die vergangenen<br />

Fachtagungen und einer kleinen Vorschau<br />

auf den aktuellen Anlass zeigte sich Stadtrat<br />

Richard Wolff erfreut darüber, dass für die<br />

gemeinnützigen Bauträger das Thema Wohnund<br />

Stadtklima hohe Priorität hat. So wurden in<br />

der Folge diverse Aspekte und konkrete Lösungsansätze<br />

präsentiert und diskutiert.<br />

8.11.21: Die ERFA Gesellschaft & Soziales in der gut besetzten Limmathall in <strong>Zürich</strong><br />

25


12.11.21: Diskussion mit den<br />

Referierenden an der 10. Fachtagung<br />

des gemeinnützigen Wohnungsbaus<br />

Die Fachtagung bot auch Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch<br />

und Netzwerken.<br />

Auch die Geschäftsführenden trafen sich<br />

wieder<br />

Im Berichtsjahr konnten – wann immer die Covid-<br />

19-Massnahmen dies zuliessen – die Geschäftsführenden-Lunchs<br />

wieder aufgenommen werden.<br />

Dabei trafen sich um die 25 Geschäftsführende<br />

zu Inputreferaten zu verschiedenen, branchenrelevanten<br />

Themen und einem anschliessenden<br />

Mittagessen. Ziel dieser Treffen ist es zudem,<br />

Erfahrungen aus der Führung und dem Alltag der<br />

gemeinnützigen Wohnbauträger auszutauschen.<br />

<strong>2021</strong> stellte etwa Domicil sogenannte Erklärvideos<br />

zum täglichen Zusammenleben vor, welche die<br />

Stiftung in unterschiedlichen Sprachen produziert<br />

hat. Im Dezember traf man sich abschliessend<br />

zum traditionellen Jahresendanlass und besuchte<br />

die «neue alte» Tonhalle am Rande des <strong>Zürich</strong>sees.<br />

Die Geschäftsführenden-Lunchs werden<br />

von zwei Vertretern von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

gemeinsam mit dem Regionalverband organisiert<br />

und finden im neuen Jahr ihre Fortsetzung.<br />

Ende November lud die ASIG Wohnbaugenossenschaft<br />

zusammen mit dem Regionalverband<br />

zu einer Premiere, dem ersten virtuellen Tag der<br />

offenen Tür. Der stellvertretende Geschäftsführer<br />

Dominique Muff führte die Teilnehmenden online<br />

durch die Liegenschaften und zeigte eine virtuell<br />

begehbare 3.5-Zimmer-Wohnung. Dies ist eine<br />

neue, ausbaufähige Form der Besichtigung, die<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> wohl noch<br />

weiterentwickeln wird.<br />

26


IM WANDEL: IMMOBILIEN-<br />

ENTWICKLUNG & -AKQUISITION<br />

Strategische Beratungen<br />

Das modulare Beratungsangebot von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> wurde im Berichtsjahr<br />

so intensiv nachgefragt wie noch nie. Grundlage<br />

der Beratungsdienstleistungen ist in vielen Fällen<br />

der Liegenschaftencheck, eine umfassende Analyse<br />

des Ist-Zustands in fünf Teilbereichen, welche<br />

<strong>2021</strong> von vier Bauträgern nachgefragt wurde.<br />

Darauf aufbauend hat der Regionalverband vier<br />

Bauträger hinsichtlich möglicher Entwicklungsszenarien<br />

für Einzelliegenschaften beraten. Die<br />

Erneuerungsszenarien in Varianten dienen den<br />

Bauträgern als Hilfestellung für die Festlegung<br />

einer nachhaltigen und verbindlichen Erneuerungsstrategie<br />

einzelner Siedlungen.<br />

Für eine Genossenschaft hat <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> eine Portfolioanalyse erstellt.<br />

Diese Standortbestimmung umfasst alle wesentlichen<br />

Aspekte eines Liegenschaftenportfolios<br />

und schliesst eine Gesamtbetrachtung der Organisation<br />

ein. Sie dient als Grundlage für die langfristige<br />

Entwicklungsstrategie samt entsprechender<br />

Ressourcenplanung.<br />

Darüber hinaus hat der Regionalverband zwei<br />

Bauträger bei der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie<br />

unterstützt. Dabei wurden die Entwicklungsszenarien<br />

«Werterhaltende Sanierung» und<br />

«Teilersatzneubau» vertieft und einander gegenübergestellt.<br />

Die Präzisierungen in städtebaulicher,<br />

architektonischer, baurechtlicher, wirtschaftlicher,<br />

sozialer und energetischer Hinsicht halfen<br />

den Genossenschaften, einen Grundsatzentscheid<br />

fällen und entsprechend nach innen und<br />

aussen kommunizieren zu können. Auch konnte<br />

der Vorstand so die geplanten Massnahmen in<br />

einen Gesamtzusammenhang stellen und die<br />

Ressourcen entsprechend planen.<br />

Auch konnten zahlreiche gemeinnützige Bauträger<br />

bei strategischen Fragestellungen beraten<br />

werden: Zustandsanalysen, Erneuerungsszenarien,<br />

Wirtschaftlichkeitsprüfungen hinsichtlich des<br />

Neuerwerbs von Baugrundstücken, der Projektorganisation,<br />

Kommunikation und des Vertragswesens<br />

sowie der Erarbeitung von Leitzielen und<br />

Grundsätzen.<br />

Kurzberatungen<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> ist auch Anlaufstelle<br />

für Bauträger ohne eigenes Fachwissen<br />

rund um die Entwicklung und Realisierung von<br />

gemeinnützigem Wohnraum. Über 25 gemeinnützige<br />

Bauträger haben im Berichtsjahr davon<br />

Gebrauch gemacht. Durch Prozessberatungen,<br />

Ersteinschätzungen zu Kaufobjekten und durch<br />

Markteinschätzungen zum regionalen bzw. lokalen<br />

Immobilienmarkt konnte damit wesentlich<br />

zur Entscheidungsfindung der einzelnen Baugenossenschaften<br />

beigetragen werden. Weiter<br />

beantwortete der Regionalverband Fragen zu<br />

Kennzahlen zu Erstellungs-, Instandsetzungsund<br />

Instandhaltungskosten sowie zu Finanzkennzahlen.<br />

Dokumentation und Kennzahlen<br />

Die Dokumentationen über Neubau- und Ersatzneubauten<br />

von gemeinnützigen Bauträgern, die<br />

Liste der Neu- und Ersatzneubauten sowie Wegleitungen<br />

und Merkblätter für gemeinnützige<br />

Bauträger wurden laufend aktualisiert. Diese Dokumente<br />

sind auf der Webseite für Mitglieder verfügbar.<br />

Im Berichtsjahr hat der Regionalverband die<br />

Factsheets zu den Beratungsdienstleistungen<br />

Liegenschaftencheck, Erneuerungsszenarien,<br />

Portfolioanalyse und Immobilienvermittlung<br />

über arbeitet und aktualisiert – letztere, um<br />

verkaufswillige Eigentümer rasch, klar und zielgruppenspezifisch<br />

zu informieren.<br />

Land- und Immobilienakquisition<br />

Der Bereich Immobilienentwicklung und -akquisition<br />

I&A beobachtet permanent den Liegenschaftenmarkt<br />

im Kanton <strong>Zürich</strong> und darüber hinaus.<br />

Er evaluiert und akquiriert für interessierte<br />

Genossenschaften Grundstücke und Immobilien<br />

im Grossraum <strong>Zürich</strong>, die sich für den gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau eignen. Diese kostenpflichtige<br />

Dienstleistung wird den aktiven <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

angeboten, die wachsen<br />

wollen oder sich an bereits vorhandenen Standorten<br />

vergrössern möchten. Im Jahr <strong>2021</strong> profitierten<br />

43 gemeinnützige Bauträger von diesen<br />

Dienstleistungen.<br />

27


Auch im Jahr <strong>2021</strong> wurde der Immobilienmarkt<br />

durch die weiterhin andauernde Corona-Pandemie<br />

geprägt. Die bereits seit 2018 schrumpfende<br />

Anzahl Transaktionen von Wohnbauland sank im<br />

Jahr <strong>2021</strong> weiter und erreichte einen neuen Tiefstand.<br />

Die Pandemie beeinflusste infolge des<br />

verursachten Digitalisierungsschubes und der zunehmenden<br />

Arbeit im Home-Office den Markt<br />

auch anderweitig. So war festzustellen, dass<br />

vermehrt Immobilien in peripheren Regionen und<br />

fernab von den grossen Zentren angeboten wurden.<br />

Im Berichtsjahr hat der Bereich I&A rund 100<br />

Immobilienangebote geprüft. Rund ein Drittel<br />

davon wurde direkt an potenziell interessierte<br />

Genossenschaften weitergeleitet und sechs<br />

Angebote wurden unter den Abonnierenden der<br />

Dienstleistung «Immobilienakquisition» ausgeschrieben.<br />

Von den sechs ausgeschriebenen Opportunitäten<br />

waren drei dem gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

vorbehalten. Dies führte <strong>2021</strong> zu einer erfolgreichen<br />

Vermittlung, wobei es sich um gut 12’000 m²<br />

Bauland mit einem Potenzial von ca. 65 Wohnungen<br />

im Bezirk Hinwil handelte. Bei der zweiten<br />

Exklusiv-Ausschreibung liefen Ende Jahr Vertragsverhandlungen,<br />

bei der dritten war das Evaluationsverfahren<br />

noch im Gange. Bei beiden ist der<br />

erfolgreiche Abschluss für das erste Quartal 2023<br />

zu erwarten.<br />

Bei den drei weiteren Ausschreibungen handelte<br />

es sich, ebenso wie bei den rund 30 weitergeleiteten<br />

Opportunitäten, um Immobilienangebote,<br />

welche im Bieterverfahren auf dem freien Markt<br />

verkauft wurden. Auch hier war ein Vermittlungsversuch<br />

erfolgreich: ein Mehrfamilienhaus mit 15<br />

Wohnungen im Bezirk Dietikon, mit dem eine<br />

Baugenossenschaft eine ihrer bestehenden<br />

Liegenschaften arrondieren konnte.<br />

Darüber hinaus hat der Bereich I&A im Rahmen<br />

der aktiven Immobilienakquisition einige<br />

private Landeigner direkt kontaktiert und stand<br />

bezüglich der Vergabe von Bauland oder Baurechten<br />

im engen Austausch mit verschiedenen<br />

Gemeinden im Kanton <strong>Zürich</strong>. Beim Areal<br />

Thurgauerstrasse, für welches die Stadt <strong>Zürich</strong><br />

im kommenden Jahr über I&A die Baurechte für<br />

ca. 400 Wohnungen ausschreiben wird, stand der<br />

Regionalverband im Rahmen eines Echoraumes<br />

der Liegenschaftenverwaltung beratend zur Seite.<br />

Die jährlich stattfindende Veranstaltung, bei der<br />

Feedbacks der Abonnierenden der Dienstleistung<br />

Immobilienakquisition zu deren Verbesserung<br />

eingeholt werden, wurde erstmals digital<br />

durchgeführt. Der Regionalverband bilanzierte<br />

das Jahr 2020 und stellte die geprüften, verworfenen<br />

und erfolgreich vermittelten Opportunitäten<br />

vor.<br />

Die weiteren vom Bereich Immobilienentwicklung<br />

& -akquisition organisierten Tage der offenen Tür<br />

sowie die Besichtigungen sind im Kapitel Veranstaltungen<br />

ab Seite 23 beschrieben.<br />

Immobilienentwicklung<br />

Zusätzlich zur Evaluation und Akquisition von<br />

Grundstücken und Immobilien hat <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> gemeinnützige Bauträger,<br />

Gemeinden und Privatpersonen bei der Projektentwicklung<br />

beraten. Dabei wurden die Leistungen<br />

für die Gemeinnützigen kostendeckend und<br />

die Beratungen von Gemeinden und Privatpersonen<br />

bei Akquisitionsobjekten mehrheitlich<br />

unentgeltlich erbracht.<br />

Der Verband unterstützte <strong>2021</strong> die Gemeinden<br />

Dietikon, Wetzikon, Stallikon und Wädenswil in<br />

unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Weiter<br />

hat der Regionalverband zwei private Grundeigentümer<br />

bei der Entwicklung von Bauarealen<br />

beraten. Eine Opportunität wurde <strong>2021</strong> ausgeschrieben<br />

und vermittelt, die andere folgt voraussichtlich<br />

2022.<br />

28


GUT GESTARTET:<br />

NETZ GENOSSENSCHAFTEN<br />

Der solide Start von Netz Genossenschaften<br />

zeigt dem Regionalverband <strong>Zürich</strong>, dass<br />

das Angebot von Bewirtschaftsdienstleistungen<br />

für kleinere und mittlere Genossenschaften,<br />

welche grossen Wert auf Professionalität<br />

zu einem fairen Preis sowie ein genossenschaftliches<br />

Fingerspitzengefühl in der Kommunikation<br />

mit ihren Bewohnenden legen,<br />

der richtige Ansatz ist.<br />

So hat das Projekt Netz Genossenschaften <strong>2021</strong><br />

im Laufe des Jahres diverse Ziele erreicht: Es wurden<br />

unter anderem mit mehreren interessierten<br />

Genossenschaften intensive Gespräche geführt<br />

und insgesamt Offerten für über 500 Wohnungen<br />

versandt. Erste Genossenschaften sind bereits per<br />

1. Januar 2022 dabei, weitere starten per 1. Juli<br />

2022. Ausserdem haben einige Genossenschaften<br />

unser Angebot mit viel Interesse aufgenommen,<br />

warten jedoch noch den Abschluss ihrer<br />

internen Umstrukturierungen ab.<br />

Auch wurde ein detaillierter Leistungskatalog mit<br />

Schnittstellen zur Sicherstellung der Aufgaben,<br />

Kompetenzen und Zuständigkeiten definiert.<br />

Beim anfänglichen pauschalen Preismodell fand<br />

aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche der<br />

Kunden ein Umdenken statt und so rechnet Netz<br />

Genossenschaften zukünftig nur die effektiven<br />

Aufwände ab: ein transparentes Tarifmodell unter<br />

Einbezug der regelmässig erhobenen Branchenstatistik<br />

für klar definierte Aufgaben. Dies stellt<br />

auch sicher, dass gemäss Leitbild kein Gewinn<br />

erwirtschaftet wird.<br />

Prozessorientiert, Zukunft inkl.<br />

Parallel dazu wurde im Herbst <strong>2021</strong> die Bewirtschaftungssoftware<br />

Abacus implementiert und<br />

die zukünftigen Mitarbeitenden geschult. Anschliessend<br />

begann Netz Genossenschaften mit<br />

der Digitalisierung der Geschäftsunterlagen und<br />

der Erfassung der Objekte, Mietenden und Mietverträge<br />

sowie der dazugehörigen Buchhaltung<br />

der Kunden. Auch konnte das Projekt an einer<br />

Tagung vor städtischen Vertreterinnen und Vertretern<br />

präsentiert werden.<br />

Ausserdem wurden auch die Zusatz-Module für<br />

Kommunikation, Führung und Spezialprojekte sowie<br />

die Mitgliederbetreuung weiterentwickelt, um<br />

das breite Angebot (bis hin zu einer externen<br />

Geschäftsstelle) anbieten zu können. Auch fanden<br />

auf strategischer Ebene mehrere Workshops<br />

zur Erarbeitung der wichtigsten Führungs-, Kernund<br />

Unterstützungsprozesse sowie zu Vision,<br />

Strategie und Leitbild statt.<br />

Flink vernetzt<br />

Das Upgrade der Genossenschafts-App FLINK<br />

– mit Newsfeed, Marktplatz, Event-Kalender, Reparatur-Meldesystem,<br />

Reservationsfunktionen<br />

und vielem mehr – machte im Berichtsjahr grosse<br />

Fortschritte. Dementsprechend findet FLINK<br />

Anklang bei Genossenschaften. So haben mittlerweile<br />

sieben grössere gemeinnützige Bauträger<br />

die App implementiert, zum Teil in mehreren<br />

Siedlungen, zum Teil für alle ihre Bewohnenden.<br />

Auch dank der grosszügigen finanziellen Unterstützung<br />

der Age-Stiftung wird diese Web- und<br />

Smartphone-Applikation nun barrierefrei, also<br />

speziell lese- und bedienungsfreundlich. Der Rollout<br />

der neuen Version ist für Mitte 2022 geplant.<br />

29


KOMMISSIONSARBEIT:<br />

THEMEN FÜR DIE ZUKUNFT SETZEN<br />

Grössere Umwälzungen – jenseits des gemeinnützigen<br />

Alltags – werden in den Kommissionen<br />

von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong><br />

erkannt und entsprechende Marksteine<br />

gesetzt, sowohl bei Branchen- als auch bei<br />

gesellschaftlichen Themen.<br />

Kommission Gesellschaft & Soziales (GESKO)<br />

Personell hat sich im Berichtsjahr in der GESKO<br />

einiges geändert. Zunächst trat neu Barbara<br />

Müller, auf der Geschäftsstelle mit der Grundlagenarbeit<br />

betraut, an die Stelle von Stefan<br />

Weber Aich. Dann kam es zu den Rücktritten von<br />

Simone Gatti und Nina Pfenninger. Ihren Platz<br />

nahm Bigi Obrist durch ihre Wahl in den<br />

Vorstand des Regionalverbands an der ausserord<br />

entlichen Generalversammlung vom 3. November<br />

<strong>2021</strong> ein.<br />

Das Jahresprogramm mit Schwergewicht beim<br />

Thema «Neue Wohnformen» – vier Fachaustausch-Treffen<br />

und zwei ERFAs im grösseren Rahmen<br />

– wurde dadurch kaum tangiert (siehe dazu<br />

auch «Veranstaltungen» ab Seite 23). Auch das<br />

Netzwerk der Fachpersonen im sozialen Bereich<br />

konnte weiter ausgebaut werden; auf Anfrage<br />

von Genossenschaften wurden Expertinnen und<br />

Exper ten vermittelt. Bereits vor Jahresende hat<br />

die neubesetzte Kommission ihre Arbeit aufgenommen<br />

und erste Weichen bezüglich der<br />

Themen für 2022 gestellt.<br />

Kommission Branchenentwicklung (BREK)<br />

Ziel der BREK ist es, alle Mitglieder des Regionalverbands<br />

bei der Weiterentwicklung möglichst<br />

praxisnah zu unterstützen. Im Berichtsjahr wurden<br />

deshalb langjährige Branchenverträge im Bereich<br />

Gebäudeversicherungen und Finanzierung neu<br />

ausgeschrieben und daraufhin optimiert.<br />

Dadurch konnten die Deckungen seitens der<br />

externen Dienstleister ausgebaut und die allgemeinen<br />

Konditionen für die Mitglieder für die<br />

Folgejahre verbessert werden.<br />

Ein weiteres Handlungsfeld bildet Netz Genossenschaften<br />

und damit verbunden die Kommunikations-<br />

und Verwaltungs-App FLINK. Hier werden<br />

mit Fokus auf kleinere und mittlere<br />

Genossenschaften wichtige Dienstleistungen in<br />

den nächsten Jahren gebündelt, vom Verband<br />

professionell erbracht und weiterentwickelt. Dies<br />

mit der Absicht, Vorstände zu entlasten und ihnen<br />

Raum zu verschaffen für wichtige strategische<br />

Themen. Anfang <strong>2021</strong> konnte dazu eine Fachperson<br />

mit Abschluss als Immobilientreuhänder für<br />

die Projektleitung gewonnen werden.<br />

2022 startet Netz Genossenschaften mit der<br />

Übernahme von ersten Mandaten. Die Kommission<br />

Branchenentwicklung ist überzeugt, dass es<br />

sich in den kommenden Jahren lohnt – im Sinne<br />

der Stabilität der <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> –,<br />

über das Zusammenführen einzelner Leistungen<br />

und die Implementierung und die gemeinsame<br />

Weiterentwicklung einer App nachzudenken. Hier<br />

arbeitet die BREK tatkräftig mit.<br />

Kommission Immobilienentwicklung<br />

& -akquisition (I&A)<br />

Die Kommission Immobilienentwicklung & -akquisition<br />

hat sich im Berichtsjahr zwei Mal getroffen.<br />

Der erste, halbtägige Workshop stand schwerpunktmässig<br />

im Zeichen einer Strategiediskussion<br />

zum Wachstum der Branche und zur Immobilienakquisition.<br />

Anhand eines übergeordneten theoretischen<br />

Gerüsts wurden strategische Ansätze<br />

hinsichtlich eines expansiven Wachstums gemeinnütziger<br />

Bauträger diskutiert. Gleichzeitig<br />

wurden Fragen der Befähigung und der Kapazitätsgrenzen<br />

gemeinnütziger Bauträger sowie des<br />

Wachstums nach innen erörtert. Die zweite halbtägige<br />

Sitzung diente der Vertiefung einzelner<br />

Themen aus dem ersten Workshop. So wurde auf<br />

diverse, sich verändernde Rahmenbedingungen<br />

auf dem Immobilienmarkt sowie auf die Vergabe<br />

von Land und Baurechten durch Gemeinden eingegangen.<br />

Darüber hinaus wurde die Frage der<br />

Abgrenzung zwischen «gemeinnützigem» und<br />

«preisgünstigem» Wohnungsbau diskutiert.<br />

30


ZAHLEN<br />

zum Geschäftsjahr <strong>2021</strong><br />

31


ERLÄUTERUNGEN ZU<br />

DEN FINANZEN<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> weist im<br />

Rechnungsjahr <strong>2021</strong> einen Verlust von<br />

CHF 60’203 aus, der zulasten des Vereinsvermögens<br />

geht. Gleichzeitig verbessern<br />

steigende Erträge im Bereich I&A und sinkende<br />

Aufwände bei der Fachunterstützung<br />

das Resultat.<br />

Erfolgsrechnung<br />

Die Einnahmen aus Mitglieder- und Fördermitgliederbeiträgen<br />

blieben stabil. So zählte der<br />

Regionalverband per Ende <strong>2021</strong> wie im Vorjahr<br />

259 Mitglieder mit total 68’948 Wohnungen (2020:<br />

69’032 Wohnungen). Ausserdem konnten Dienstleistungen<br />

wie die strategische Beratung und die<br />

Akquisition durch höhere Erträge (+ CHF 50’000<br />

gegenüber 2020) deutlich zur Verbesserung des<br />

Resultats beitragen. Ebenso verbucht das Dienstleistungsangebot<br />

«Netz Genossenschaften» mit<br />

CHF 40’000 erste Erträge. Demgegenüber sind<br />

die Einnahmen aus den Rahmenverträgen (Branchenlösungen<br />

für Gebäudeversicherungen und<br />

Hypotheken) leicht rückläufig. Aus finanzrechtlichen<br />

Gründen konnte die Leistungsvereinbarung<br />

mit der Stadt <strong>Zürich</strong> im Jahr <strong>2021</strong> nicht rechtzeitig<br />

genehmigt werden, was zu einem Ausstand in der<br />

Höhe von CHF 80’000 führte.<br />

Bilanz<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> hat im Jahr<br />

<strong>2021</strong> für laufende Projekte einen Teil der dafür<br />

gebildeten Rückstellungen aufgelöst. Trotz des<br />

Verlusts bleibt die Eigenkapitalbasis solide.<br />

Ausblick<br />

Das ausgebaute Dienstleistungsangebot schlug<br />

mit einem höheren Aufwand zu Buche. <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

<strong>Zürich</strong> ist aber zuversichtlich,<br />

dass mit der Steigerung der Erträge aus<br />

diesen Dienstleistungen und der Erneuerung der<br />

Leistungsvereinbarung mit der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

bereits im kommenden Jahr wieder eine ausgeglichene<br />

Rechnung präsentieren zu können.<br />

Auf der Aufwandseite stiegen <strong>2021</strong> – aufgrund<br />

der Aufstockung um fast drei Vollzeitstellen – vor<br />

allem die Personalkosten: um rund CHF 300’000<br />

auf CHF 1’118’164. Dieser Mehraufwand hängt mit<br />

dem Grundsatzentscheid des Vorstandes zusammen,<br />

inskünftig in den Bereichen Grundlagen<br />

und politische Kommunikation präsenter zu sein<br />

und das Know-how auf der Geschäftsstelle zu<br />

bündeln. Letzteres zeigte bereits positive Effekte,<br />

unter anderem durch einen Rückgang bei den<br />

Kosten für die externe Fachunterstützung von<br />

rund CHF 76’000. Darüber hinaus schlugen auch<br />

neu gestartete Projekte wie die einheitliche IT-<br />

Verbandslösung sowie die Fremdkosten für Umfragen<br />

und die entsprechenden Publikationen zu<br />

Buche.<br />

32


Bilanz per 31.12.<strong>2021</strong><br />

Aktiven <strong>2021</strong> 2020<br />

Flüssige Mittel 715’341 810’859<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 32’949 43’562<br />

Übrige kurzfristige Forderungen 3’299 1’662<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 33’592 25’928<br />

Total Umlaufvermögen 785’181 882’011<br />

Finanzanlagen 70’400 70’400<br />

Mobile Sachanlagen 15’066 17’349<br />

Immaterielle Werte 99’843 83’395<br />

Total Anlagevermögen 185’309 171’145<br />

Total Aktiven 970’490 1’053’156<br />

Passiven <strong>2021</strong> 2020<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 57’107 64’894<br />

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 3’997 20’829<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Organen 23’126 26’146<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungen 3’693 9’149<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 145’500 44’950<br />

Total Fremdkapital kurzfristig 233’423 165’969<br />

Ausgleichsfonds Akquisition 78’000 78’000<br />

Abstimmungsfonds 100’000 100’000<br />

Rückstellungen Projekte 82’350 172’268<br />

Total Fremdkapital langfristig 260’350 350’268<br />

Total Fremdkapital 493’773 516’236<br />

Vereinskapital Verband 536’920 494’674<br />

Total Vereinskapital 536’920 494’674<br />

Jahresergebnis -60’203 42’246<br />

Total Passiven 970’490 1’053’156<br />

33


Erfolgsrechnung 1.1. bis 31.12.<strong>2021</strong><br />

Nettobetrag aus Lieferungen und Leistungen <strong>2021</strong> 2020<br />

Mitgliederbeiträge 767’083 766’474<br />

Leistungsverträge 44’652 134’420<br />

Sponsoring- und Werbeerträge 98’393 110’500<br />

Erträge Beratungsdienstleistungen 367’346 317’563<br />

Erträge Verbandsdienstleistungen 122’745 103’659<br />

Diverse Erträge, Projekte und Jubiläum 7’505 111’360<br />

Wertberichtigung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 559 1’423<br />

Total Ertrag 1’408’283 1’545’400<br />

Aufwand <strong>2021</strong> 2020<br />

Netzwerke und Weiterbildung 853 1’313<br />

Öffentlichkeitsarbeit 66’997 101’109<br />

Jubiläum 0 95’432<br />

Verbandsdienstleistungen 18’757 29’252<br />

Beratungsdienstleistungen 9’416 8’260<br />

Total Aufwand für Verbandsleistungen 96’023 235’366<br />

Lohnaufwand 896’238 646’237<br />

Sozialversicherungsaufwand 210’811 158’029<br />

Übriger Personalaufwand 11’115 10’221<br />

Total Personalaufwand 1’118’164 814’488<br />

Büroaufwand 50’661 52’921<br />

Verwaltungs- und Informatikaufwand 76’919 53’489<br />

Aufwendungen für die Organe 168’786 184’992<br />

Übriger Betriebsaufwand 14’942 19’844<br />

Total sonstiger Betriebsaufwand 311’308 311’246<br />

Abschreibungen 38’055 35’933<br />

Finanzaufwand 524 627<br />

Finanzertrag -4’675 -4’750<br />

Total Finanzerfolg -4’151 -4’123<br />

Ausserordentlicher Erfolg -89’917 100’000<br />

Total ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Erfolg -89’917 100’000<br />

Steuern -996 10’244<br />

Total Aufwand 1’468’486 1’503’154<br />

Jahresergebnis -60’203 42’246<br />

An den Vorstand wurden <strong>2021</strong> insgesamt CHF 131'087 ausbezahlt (VJ 162'234).<br />

34


ANHANG<br />

Angaben über die in der Jahresrechnung<br />

angewandten Grundsätze<br />

Die für die vorliegende Jahresrechnung angewandten<br />

Grundsätze der Rechnungslegung erfüllen<br />

die Anforderungen des Schweizerischen<br />

Rechnungslegungsrechts.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie die übrigen kurzfristigen Forderungen werden<br />

zu Nominalwerten ausgewiesen abzüglich<br />

notwendiger Wertberichtigungen.<br />

Finanzanlagen<br />

Die Finanzanlagen sind zu Nominalwerten bilanziert.<br />

Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu<br />

Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung<br />

Übrige kurzfristige Forderungen <strong>2021</strong> 2020<br />

Verrechnungssteuern 3’299 1’662<br />

Total 3’299 1’662<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen<br />

Vorausbezahlte Versicherungsprämien 4’361 18’876<br />

Vorausbezahlte Mieten 2’845 2’845<br />

Übrige Vorauszahlungen 7’386 592<br />

Bezahlter Aufwand des Folgejahres 14’592 22’313<br />

Noch nicht fakturierte Beratungen 17’000 3’615<br />

Noch zu erhaltender Ertrag 2’000 0<br />

Noch nicht erhaltener Ertrag 19’000 3’615<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 33’592 25’928<br />

Finanzanlagen<br />

Wertschriftendepot ZKB 8’900 8’900<br />

Anteilschein HBG 40’000 40’000<br />

Anteilschein mehr als wohnen 20’000 20’000<br />

Anteilschein ABZ 1’500 1’500<br />

Total Passiven 70’400 70’400<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

Verpflichtungen gegenüber Organen 12’680 16’428<br />

Verpflichtungen Mehrwertsteuer 5’912 11’156<br />

Verpflichtungen Lieferanten 38’515 37’310<br />

Total 57’107 64’894<br />

35


Passive Rechnungsabgrenzungen <strong>2021</strong> 2020<br />

Ausstehende Aufwendungen 3’500 4’950<br />

Ferien und Überstunden 30’000 30’000<br />

Noch nicht bezahlter Aufwand 33’500 34’950<br />

Vorausfakturierte Aufträge 92’000 0<br />

Kooperationsverträge 20’000 10’000<br />

Erhaltener Ertrag des Folgejahres 112’000 10’000<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 145’500 44’950<br />

Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen<br />

oder periodenfremden Positionen der Erfolgsrechnung<br />

Ausserordentlicher Aufwand <strong>2021</strong> 2020<br />

Auflösung Rückstellung Netz Genossenschaften -89’917 0<br />

Bildung Rückstellung für «Projekt Kommunikation» 0 100’000<br />

-89’917 100’000<br />

Sonstige Angaben<br />

Mietvertrag zwei Drucker. Laufzeit bis März 2023. Jahresmiete: CHF 4’716<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

Per Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Eventualverbindlichkeiten.<br />

Anzahl Mitarbeitende <strong>2021</strong> 2020<br />

Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt 7.6 5.10<br />

Nettoauflösung stille Reserven <strong>2021</strong> 2020<br />

89’917 0<br />

Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung<br />

der Jahresrechnung durch den Vorstand am 07.02.2022<br />

sind keine wesentlichen Ereignisse aufgetreten,<br />

welche die Aussagefähigkeit der Jahresrechnung <strong>2021</strong><br />

beeinträchtigen könnten bzw. an dieser Stelle offengelegt<br />

werden müssten.<br />

36


Bericht der Revisionsstelle<br />

37


UNSERE MITGLIEDER<br />

<strong>2021</strong> blieben die Zahlen stabil: So verzeichnet<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> wie im<br />

Vorjahr 259 Mitglieder. Und da sich Neubauten,<br />

Ersatzneubauten und Abbrüche in etwa<br />

die Waage halten, sinkt die Anzahl Wohnungen<br />

unserer Mitglieder geringfügig auf<br />

68’948 (– 84 Wohnungen gegenüber 2020).<br />

Zu den 259 Aktivmitgliedern des Regionalverbands<br />

zählen <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong>, gemeinnützige<br />

Aktiengesellschaften und Stiftungen<br />

mit demselben Zweck.<br />

Jahr Mitglieder Wohnungen<br />

2012 250 59’388<br />

2013 255 60’154<br />

2014 256 59’812<br />

2015 256 60’817<br />

2016 258 63’751<br />

2017 258 64’971<br />

2018 256 66’490<br />

2019 257 68’435<br />

2020 259 69’032<br />

<strong>2021</strong> 259 68’948<br />

Assoziativmitglieder<br />

Nebst den Aktivmitgliedern, deren Hauptzweck<br />

die Erstellung und Vermietung von preisgünstigem<br />

Wohn- und Gewerberaum ist, hat unser<br />

Verband assoziierte Mitglieder aus dem Gemeinwesen,<br />

bei denen Vermietung von Wohnund<br />

Gewerberaum nur ein Nebenzweck ist.<br />

<strong>2021</strong> waren dies:<br />

→ Finanzdepartement der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

→ Evang.-reformierte Kirchgemeinde <strong>Zürich</strong><br />

→ Verein Incontro – Gelebte Nachbarschaft<br />

→ Wohnprojekt 8610<br />

→ Verein Falte<br />

38


UNSERE PARTNER<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> setzt auf<br />

Kooperation. Diese bezieht zum einen unsere<br />

Mitglieder, Politik und Verwaltung mit ein<br />

und zum anderen eine ganze Reihe von Kooperationspartnern,<br />

Gönnern und Fördermitgliedern,<br />

die den gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

unterstützen.<br />

Unsere grossen Kooperationspartner<br />

→ Zürcher Kantonalbank ZKB als Ansprechpartnerin<br />

bei Immobilienfinanzierungen<br />

→ HRS Real Estate AG, Projektentwickler,<br />

Total- und Generalunternehmer<br />

→ ewz, unser Partner für intelligente<br />

Energielösungen<br />

Unsere 34 Gönnermitglieder<br />

→ 4B AG<br />

→ Alternative Bank Schweiz AG<br />

→ ASTOR Küchen AG<br />

→ Bank Avera<br />

→ Bank Cler AG – Basel<br />

→ Bank Cler AG – <strong>Zürich</strong><br />

→ Baubedarf-Richner-Miauton<br />

→ Bauwerk Parkett AG<br />

→ BDO AG<br />

→ Credit Suisse AG<br />

→ Electrolux AG<br />

→ energie360°<br />

→ Ernst Schweizer AG<br />

→ ewz<br />

→ Frutiger AG<br />

→ Gartenbau-Genossenschaft <strong>Zürich</strong><br />

→ Halter AG<br />

→ Hansgrohe AG<br />

→ Hector Egger Holzbau AG<br />

→ HRS Real Estate AG<br />

→ Implenia Schweiz AG<br />

→ Keramik Laufen AG & Similor AG<br />

→ Meier + Steinauer Partner AG<br />

→ Migros Bank AG<br />

→ NAKU Steinhandel AG<br />

→ Primobau AG<br />

→ Raiffeisenbank <strong>Zürich</strong><br />

→ Sanitas Troesch AG<br />

→ Similor AG<br />

→ St. Galler Kantonalbank AG<br />

→ Sunrise UPC GmbH<br />

→ V-ZUG AG<br />

→ W. Schneider + Co AG<br />

→ Zürcher Kantonalbank ZKB<br />

Unsere Fördermitglieder<br />

Die Liste der insgesamt 151 Fördermitglieder<br />

von <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> ist auf<br />

unserer Website publiziert. Dort können sie<br />

nach Dienstleistung bzw. Branche abgerufen<br />

werden.<br />

Wir danken all unseren Partnern für ihre treue<br />

Unterstützung im Jahr <strong>2021</strong>.<br />

39


UNSERE ORGANISATION<br />

Vorstand<br />

Christian Portmann<br />

Präsident<br />

Snezana Blickenstorfer<br />

Finanzkommission<br />

Jérôme Gaberell<br />

Branchenentwicklung<br />

Finanzkommission<br />

Andreas Wirz<br />

Immobilienentwicklung<br />

& -akquisition<br />

Bigi Obrist<br />

Gesellschaft & Soziales<br />

Stand 31. Dezember <strong>2021</strong><br />

40


Geschäftsstelle<br />

Reto Klink (100 %)<br />

Geschäftsführer<br />

Susanna Schocker-Strotzer (55 %)<br />

Immobilienentwicklung & -akquisition,<br />

Besichtigungen, Fachveranstaltungen<br />

Barbara Müller (80 %)<br />

Grundlagen<br />

& Issue Management<br />

Dominik Bastianello (80 %)<br />

Immobilienentwicklung<br />

& -akquisition<br />

Stefan Weber Aich (80 %)<br />

Kommunikation<br />

Patrick Tscherrig (80 %)<br />

Politische Kommunikation<br />

Michael Regtien (50 %)<br />

Buchhaltung & IT<br />

Deborah Wiesli (80 %)<br />

Leitung Sekretariat<br />

Andreas Gysi (90 %)<br />

Leiter Immobilienentwicklung<br />

& -akquisition<br />

Michael Schoch (100 %)<br />

Projektleitung<br />

Netz Genossenschaften<br />

41


Delegierte<br />

Folgende Personen vertreten seit der Generalversammlung 2020 den<br />

Regionalverband <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong> bei der Delegierten -<br />

versammlung des Dachverbands <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> Schweiz:<br />

Delegierte<br />

→ Andreas Wirz (Vorstand <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong>)<br />

→ Roman Baur (Bau- und Wohngenossenschaft Uf Dorf)<br />

→ Philip Blum (Habitat 8000 AG)<br />

→ Anna Nogler (Vorstand ASIG Wohngenossenschaft)<br />

→ Snezana Blickenstorfer (Vorstand <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong>,<br />

Siedlungsgenossenschaft Sunnige Hof)<br />

→ Otto Frei (Baugenossenschaft Wiese)<br />

→ Stefan Fricker (Baugenossenschaft im Gut)<br />

→ Jérôme Gaberell (Siedlungsgenossenschaft Eigengrund)<br />

→ Corinna Heye (Genossenschaft Dreieck)<br />

→ Nina Pfenninger (Vorstand <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong>)<br />

→ Andrea Wieland (Baugenossenschaft mehr als wohnen)<br />

→ Christian Portmann (Präsident <strong>Wohnbaugenossenschaften</strong> <strong>Zürich</strong>)<br />

Ersatzdelegierte<br />

→ Werner Brühwiler (Baugenossenschaft Rehbühl)<br />

→ Roman Baur (Bau- und Wohngenossenschaft Uf Dorf)<br />

→ Walter Oertle (ASIG Wohngenossenschaft)<br />

→ Jonathan Kischkel (Vorstand Genossenschaft Kalkbreite)<br />

→ Sonia Martinez Hernandez (Vorstand Gemeinnützige Baugenossenschaft <strong>Zürich</strong> 7)<br />

→ Claudia Strässle (Geschäftsführerin Wohn- und Siedlungsgenossenschaft <strong>Zürich</strong><br />

WSGZ)<br />

Revisionsstelle<br />

BDO AG, Schiffbaustrasse 2, 8031 <strong>Zürich</strong><br />

42


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Wohnbaugenossenschaften</strong><br />

Schweiz<br />

Regionalverband <strong>Zürich</strong><br />

Ausstellungsstrasse 114<br />

CH-8005 <strong>Zürich</strong><br />

www.wbg-zh.ch<br />

info@wbg-zh.ch<br />

043 204 06 33<br />

Redaktion<br />

Stefan Weber Aich<br />

Gestaltung<br />

Studio Way, <strong>Zürich</strong><br />

Text<br />

Christian Portmann, S. 3<br />

Reto Klink, S. 4–5<br />

Stefan Weber Aich, S. 6–13<br />

Reto Westermann, S. 14–17<br />

Reto Klink, Barbara Müller,<br />

Patrick Tscherrig, Stefan Weber<br />

Aich, S. 19–30<br />

Fotografie<br />

Nelly Rodriguez, S. 6, 9, 10 und 13<br />

Goran Basic, S. 14, 26 und 17<br />

Georg Aerni, S. 15 und 16<br />

Korrektorat<br />

Romeo Vendrame, <strong>Zürich</strong><br />

Druck<br />

Druckerei Odermatt, Dallenwil<br />

Auflage<br />

1400 Ex., Mai 2022<br />

43


Wir danken unseren<br />

Kooperationspartnern.

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