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Liebe Leser*innen,

wenn uns eines in den vergangenen Wochen bewusst

geworden ist, dann, dass unsere „Normalität“

fragil ist. Wir – und wir sind uns sicher, auch viele

unserer Lesenden da draußen – haben uns die

Frage nach richtig und falsch gestellt. Ist es richtig,

unseren Alltag fortzuführen, während in einem

Land, nur wenige Kilometer von uns entfernt, Krieg

herrscht? Auf diese Frage gibt es wohl kein klares

Ja oder Nein. Ebenso wenig wie politische Entscheidungen

vorhersehbar wären. Hieß es noch vor wenigen

Monaten in den Wahlkampagnen zur Bundestagswahl,

dass Klima- und Umweltschutz, Bildung

und soziale Gerechtigkeit Priorität hätten, sollen nun

Milliarden in Rüstung und Waffenkonzerne investiert

werden. Während sich Schulen aufgrund von

Geldmangel mit kaputten Fenstern und nicht funktionierenden

Heizungen arrangieren müssen (von

digitalen Möglichkeiten mal ganz zu schweigen) und

Familien und Berufstätige die Spritkosten kaum noch

stemmen können, investieren wir in Waffen, statt in

Bildung. In Krieg, statt Klimaschutz. In Rüstungsindustrie,

statt Infrastruktur.

Es sind große Fragen, mit denen wir uns beschäftigen

müssen. Kultur kann hier ein Ventil sein, öffnet

Räume für Diskussionen und gibt Denkanstöße, um

miteinander ins Gespräch zu kommen. Und kaum etwas

erscheint uns momentan so wichtig, wie Gespräche zu

führen. Gespräche jenseits von Gut und Böse – denn, das

hat uns die Geschichte in Deutschland gelehrt, nichts ist

schlimmer als zu schweigen und wegzusehen.

In diesem Sinne, besuchen Sie die kulturellen Stätten unserer

Region, die Theater und Museen, Bildungseinrichtungen

und Konzertsäle, die sich auch im kommenden

Monat mit jenen Fragen beschäftigen, die wir uns zukünftig

wohl alle stellen müssen.

Bleiben Sie gesund, rücksichtsvoll und weltoffen!

Ihr Kultur Joker-Team

Ihre

Unterstützung

Seit 33 Jahren arbeiten wir kostenfrei für

Kultur und Interessierte. Wir freuen uns

über jedes Zeichen der Solidarität - ob liebe Worte

oder eine finanzielle Unterstützung, damit wir

unsere Arbeit auch fortsetzen können.

Empfänger: Art Media Verlag

IBAN: DE 26 680 50101 1000 2022 512

Vermittler

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