flip-Joker_2022-04
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18 KULTUR JOKER Kultour
Eine Reise in den Norden
Die Lüneburger Heide besticht durch ihre weiten Ebenen
Von den Großstädten Hannover,
Bremen und Hamburg
eingerahmt, hat sich die grüne
Oase „Lüneburger Heide“ zu
dieser einzigartigen Erholungslandschaft
entwickelt, wobei
die Land- und Forstwirtschaft
bis heute eine wichtige Rolle
einnimmt. Beliebte Fortbewegungsmittel
sind Pferdekutschen,
zu Fuß oder mit dem
Fahrrad. Oder wie wär‘s mit
dem Heideshuttle von Ort zu
Ort für Wanderer und Radler ?
Spezielle Busse sind mit einem
Fahrradanhänger ausgestattet.
Zustieg an jeder Haltestelle
möglich. Vier Ringlinien stehen
reichhaltige Informationen, u.a.
auch über den Jakobsweg „Auf
alten Pfaden durch die Lüneburger
Heide“.
Die Städte Lüneburg, Celle
und Buxtehude (letztere bereits
zum Alten Land b. Hamburg
gehörig), sind die historischen
Zentren von beeindruckender
Schönheit. Keine einzige Bombe
des 2. Weltkrieges konnte
ihre über Jahrhunderte gewachsene
Schönheit zerstören.
Inzwischen renoviert, haben
sie sich zu attraktiven Fußgängerzonen
entwickelt. Die Zahl
der historischen Städtebilder ist
weitaus höher, doch sollen hier
Fotos: Ingrid Hepperle
den Gästen zur Verfügung. Und
das Schönste: dieser Service ist
kostenlos!
Die Lüneburger Heide besticht
durch die weiten Ebenen, ideal
für die ältere Generation und
für die Kleinen. Die höchste Erhebung
beträgt ganze 169 Meter
– das ist der Wilseder Berg. Im
Herzen des Naturschutzgebietes
liegt das alte Heidedorf Wilsede.
Heute eine Idylle von alten
Bauernhäusern, die auch zum
Übernachten, Essen und Kaffeetrinken
einladen. Im Heidemuseum
„Dat ole Huus“ – eines
der ältesten Gebäude, gibt es
nur drei Kommunen vorgestellt
werden.
Celle – fast drei Jahrhunderte
lang war diese Stadt
ständige Residenz der Herzöge
von Braunschweig-Lüneburg.
Und hier steht auch eines der
schönsten Welfen-Schlösser.
Öffentliche Schlossführungen
sind möglich.
Die Stadtkirche St. Marien
in Celle, einst als gotische Kirche
erbaut, hat der italienische
Künstler Tornielli in eine hell
leuchtende Barockkirche verwandelt.
Auch im Schloss findet
man seine barocken Spuren.
Von der Stadtkirche aus sind
die zahlreichen historischen
Straßen und Plätze gut erreichbar.
Schon mal von sprechenden
Laternen gehört ? An der Ecke
Rundestraße / Poststraße hören
Besuchende spannende
und lustige Geschichten. (tägl.
10-18.30 Uhr – das Nachtprogramm
von 18.30-21.30 Uhr).
In Nachbarschaft steht das
Hoppenerhaus – ein prachtvolles
Gebäude von 1532, dem
man ein besonderes Augenmerk
schenken sollte.
Naturpark Müden
Nördlich der Stadt Celle erstreckt
sich der 50.000 Hektar
große Naturpark Müden. Weite
Heideflächen und Mischwälder
bestimmen das Landschaftsbild.
Die wohl schönste Ortschaft
ist Müden am Nordrand
des Naturparks. Dort lädt das
Bauerncafé zu Kaffee und Torten
ein, die einzigartig sind.
Auch der größte Kuchenfan ist
kaum in der Lage, diese hohen,
früchtebeladenen süßen Verführungen
zu bewältigen. Ein
Verdauungsspaziergang durch
die Hof- und Gartenanlagen
ist reizvoll. Von hier aus bieten
sich zahlreiche Wandermöglichkeiten
an z.B. zum Löns-
Denkmal oder ins Örtzetal.
Lust auf Elefanten und Tiger?
Der Serengeti Park liegt tatsächlich
in der Lüneburger Heide.
Dort vergnügen sich 1500 exotische
Tiere, die in Hodenhagen
bestaunt werden können. Oder
wie wär`s mit einem Besuch im
größten Vogelpark der Welt? In
Walsrode sind über 4000 Vögel
zu bestaunen innerhalb einer
einzigartigen Parklandschaft.
Die alte Salz- und Hansestadt
Lüneburg, unglaublich reich geworden
durch den Salzhandel,
gilt als Hauptstätte der norddeutschen
Backsteinbaukunst.
Gebäude aus Spätgotik und
Renaissance bestimmen das
Stadtbild. Nach dem Rückgang
der Salzgewinnung bietet heute
das Sol- und Moorbad von Lüneburg
Erholung und Entspannung.
Das Rathaus wendet dem
Marktplatz seine figurengeschmückte
barocke Schauseite
zu. Bereits 1230 wurde mit
dem Bau begonnen. Berühmt
ist die kostbare Ausstattung
aus verschiedenen Epochen
von Lüneburgs berühmter
Vergangenheit. Das Deutsche
Salzmuseum auf dem Gelände
der ehemaligen Saline, die über
tausend Jahre in Betrieb war, ist
ein besonderes Erlebnis.
Buxtehude
Im Jahr 1285 war diese Stadt
die modernste Hafengründung
auf deutschem Boden. Sie ist
auch Teil der Deutschen Märchenstraße.
Dem Märchen vom
Hasen und dem Igel wird große
Aufmerksamkeit gewidmet.
Der Igel, kräftig herausgeputzt,
ist im historischen Stadtbild
überall präsent.
Beeindruckend ist die Fassade
des Heimatmuseums. Auf quadratischen
Flächen werden unterschiedliche
Muster gestaltet –
ein Meisterwerk der Baukunst!
Der Buxtehuder „Stavenort“
zwischen Ostviver und St.Petri-
Platz – wird bereits 1575 in den
Chroniken erwähnt. Das wunderschöne
Glockenspiel – von
außen sichtbar – erklingt dreimal
am Tag mit zwei Musikstücken.
Und nun sind wir ganz nahe
vor den Toren Hamburgs –
nämlich im Alten Land. Es erstreckt
sich am Südufer der Elbe
bis hin nach Stade. Hier blühen
von Ende April bis Mitte Mai
etwa 16 Millionen Kirsch- und
Apfelbäume.
Wahre Kulturschätze sind die
Altländer Bauernhäuser mit ihren
Prunkpforten, die innerhalb
der Dorfstruktur immer wieder
zu entdecken sind.
Um diese Kulturlandschaft
mit ihren über 400 Baudenkmalen
in Zukunft zu schützen,
bemühen sich die Altländer um
die Aufnahme ihrer Region in
das Welterbe der UNESCO.
Die Omnibusreise wurde von
der Fa. Janzen, durchgeführt.
Der allseits beliebte Busfahrer,
Klaus Axel Finken, würzt auch
lange Busfahrten durch humorige
Sprüche:
Wir sitzen hier im Reisebus,
erwarten Tage voll Hochgenuss,
wollen dem Alltag entschweben
und mal so richtig
leben, doch steht davor eine
Prozedur: der Griff zur Seite
– wo ist er nur
der lästige Gurt für die Sicherheit,
wir ziehen und
gleich ist es so weit,
mit etwas Gefühl und
ein wenig Geschick
macht‘s klick!
Ingrid Hepperle