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Spectrum_01_2022

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MAGAZINE DES ÉTUDIANT·E·X·S

DE L'UNIVERSITÉ DE FRIBOURG

STUDIERENDENMAGAZIN

DER UNIVERSITÄT FREIBURG

FÉVRIER 2022

FONDÉ PAR L'AGEF

Spectrum (dé)masqué

Libertà di mercato o sicurezza sanitaria ? pagina 18-19

Persona : Les masques qui ont toujours été portés page 20

Hinter den Masken

Lasst das Konfetti regnen Seiten 14-15

Geschminkte (unter) Masken Seiten 20-21

02.22

spectrum

1


LESER*INNENBRIEFE!

COURRIER DE LECTEUR/LECTRICE !

Spectrum bittet um/Spectrum est à la recherche de:

- Kritik/critique

- Kommentare/commentaires

- Wünsche/désirs

- Flaschenpost/bouteille à la mer

Dann schick deinen Leser*innenbrief an/Envoi ton courriel de lecteur/lectrice à

redaction@spectrum-unifr.ch

2 spectrum 02.22


ÉDITO

SOMMAIRE - INHALT

Yvan Pierri

Rédacteur en chef

Rédaction

francophone

Alyna Reading

Chefredakteurin

Deutschsprachige

Redaktion

CULTURE - KULTUR

Aufregendes Leben trotz bitterem

Beigeschmack

C'est décidé : en 2022, j'arrête

les filtres Instagram

4

5

UNIPOLITIQUE · UNIPOLITIK

Nachhaltigkeit im Teller

6

Avancer masqué

Les masques sont multiples. Depuis la nuit des

temps, depuis que les primates que nous sommes

ont été capables de représenter dans le

monde physique la part de spiritualité qui se

cache en notre être, les masques ont été un outil

de choix pour se figurer notre propre altérité.

Qu’ils servent à communiquer avec des forces

métaphysiques, à se cacher derrière une autre

identité où simplement à s’amuser, le masque,

tour à tour symbolique, social ou hygiénique a été

et est encore une constante de chaque culture.

À l’occasion de la fête païenne la plus résiliente,

Spectrum se propose, dans ce numéro qui paraît

dans la période de carnaval, d’explorer les riches

facettes de cet espace liminaire qu’est le masque.

Il dossier di questo numero di Spectrum è anche

l’occasione per me di finalmente mettere in avanti

la (grande) minorità italofona dell'università di

Friburgo. In effetti, ci saranno due articoli scritti

nella lingua di Dante in questa edizione. Nicolas

Rodigari ci offre una riflessione sulle maschere

del teatro greco parlandoci di come la loro eredità

si manifesta nell'entertainment contemporaneo.

Eleonora Bobbià, lei, ci tuffa nei momenti i più tesi

della pandemia, investigando la penuria di mascherine

igieniche. Laurie Nieva si è interessata

al caso delle “personae”, concetto teorizzato dal

dottor Carl Gustav Jung per rappresentare le

“maschere” sociali che permettano l'interazione.

Au programme du Spectrum de ce début de semestre

de printemps, Manon Becker nous parlera

du mouvement body positive qui chamboule

les codes des influenceur.euse.s d’Instagram,

Eleonora Bobbià écrit sur la vague d’empoisonnements

au GHB qui s’est abattue sur la Suisse

ces derniers mois dans la rubrique Société tandis

que Laurie Nieva s’indigne du message de haine

misogyne taggé sur l’enseigne de la boutique

BLOOM pour le Coup de Gueule de ce mois. J’ai

moi-même eu l’honneur de m’entretenir avec l’une

des voix les plus importantes de la lutte écologique

Dominique Bourg pour un long entretien que

vous pourrez découvrir dans la page verte de ce

numéro.

Bas les masques !

Blick hinter die Kulissen

Hygienemasken im Alltag, Masken an der Fasnacht,

Masken als Symbole. Wir verbergen unsere

Gesichter zum Schutz vor Viren oder vor invasiven

Blicken. Das Spectrum lädt in dieser ersten

Ausgabe des Frühjahrsemesters zur Maskerade.

Franziska Schwarz stellt euch die Geschichte der

Fasnacht vor (Seite 14 und 15), Maria Papantuono

schreibt über Narzissmus als Maske (Seite 17),

Mara Wehofsky über Make-Up und Pandemie

(Seiten 20 und 21).

Die Maske steht in der Literatur für Schein und

Betrug. Der Journalismus hingegen, versucht

aufzudecken, was versteckt ist. Wir suchen den

Blick hinter die Masken, hinter die Kulissen. Wir

danken allen, die uns dabei unterstützen wollen,

das journalistische Handwerk zu erlernen, sowohl

innerhalb der AGEF wie auch ausserhalb.

Seit 1958 vertritt das Studierendenmagazin

Spectrum, die Studierenden der Uni Freiburg.

Früher schrieben wir über Franco (Seite 8) und

heute? Wir möchten uns erlauben, ein wenig idealistisch

zu sein, ein wenig jung, laut, vielleicht vermessen.

Die Regierung führt uns lauwarm durch

eine Pandemie, lauwarm durch die Klimakrise. Wo

bleibt das vegane Menü in der Mensa (Seite 6)?

Wo die Dichtkunst (Seite 26)? Wo bleiben eure

Leser*innenbriefe, die wir gerne ab der nächsten

Ausgabe drucken würden?

Wir präsentieren euch voller Stolz in diesem Heft

eine bunte Auswahl an Artikeln, Illustrationen

und Fotografien. Auf unserer Webseite oder Instagram-Seite

findet ihr ausserdem zusätzliche

Artikel. Es gibt etwas für jeden Geschmack – und

wer nicht lesen will, soll schreiben: redaction@

spectrum-unifr.ch.

Comment les étudiant·e·s

influencentl’embauche d’un·e

professeur·e

ARCHIVES · ARCHIV

1975: Crise générale en Espagne

GRÜNES BLATT · PAGE VERTE

Extensions für das neue Jahr?

Conversation avec Dominique

Bourg

LES PENSÉES DE...

DOSSIER

Hinter den Masken

Spectrum (dé)masqué

SOCIETÉ · GESELLSCHAFT

Musik in unseren Ohren

Le GHB: un problème culturel

SEXUALITÉ

Couvrez ce corps nu, que je ne

saurais voir

ANIMAE LIBERAE

COUPE DE GUEULE

BLOOM frappé par la bêtise

misogyne !

KRITIKEN · CRITIQUES

COMITÉ · KOMITEE

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KULTUR

Text Ella Lory

Illustration WikiArt

Aufregendes Leben trotz bitterem

Beigeschmack

«Viva la vida! – Es lebe das Leben!» Mit Sätzen wie diesen und ihren

berühmten Selbstporträts mit den markanten Augenbrauen hinterliess

Frida Kahlo ihre eigene, einzigartige Handschrift.

rotz ihrer schlimmen Leidensgeschichte,

kämpfte Frida Kahlo unermüdlich

T

weiter, denn in einer von Machismo geprägten

Welt aufzugeben, stand für sie ausser

Frage. So entwickelte sich die bekannte mexikanische

Künstlerin über die Jahre hinweg

zu einer Ikone und ist vielen Menschen, besonders

Frauen, bis heute ein Vorbild.

Die Kindheit im Casa Azul, dem blauen

Haus

Am 6. Juli 1907 kommt Kahlo im Casa Azul

in Coyoacán, einem Stadtbezirk von Mexiko

City, zur Welt. Ihre Leidensgeschichte

nimmt ihren Ursprung in Kahlos Kindheit.

Mit sieben Jahren vermutet ihr Arzt, sie sei

an Kinderlähmung erkrankt. Später wird bei

ihr jedoch eine Fehlbildung der Wirbelsäule

diagnostiziert, die Kahlo für einen Grossteil

ihrer Kindheit zwingt, still zu halten und im

Bett zu bleiben. Das ist nicht leicht für die

kleine Frida, die voller Tatendrang ist und

sich schon da nach Freiheit sehnt.

Nachdem sie sich körperlich erholt hat, besucht

sie die angesehene Schule Escuela

Nacional Preparatoria und ambitioniert, wie

sie ist, fasst sie das Ziel ins Auge Medizin zu

studieren.

Die mexikanische Revolution

Frida Kahlo setzt sich früh mit dem Selbst

auseinander. Ihr erster Akt der Selbstinszenierung

ist die Fälschung ihres Geburtsjahres

von 1907 auf 1910. Der Grund dafür ist

nicht etwa jugendlicher Blödsinn, womit sie

ihre Eltern ärgern möchte. Das Geburtsjahr

1910 steht für den Ausbruch der mexikanischen

Revolution, die bis weit in die 1920er

Jahre dauern sollte. Mittendrin tanzt Kahlo.

Sie nimmt aktiv an Demonstrationen teil

und engagiert sich in der kommunistischen

Partei, womit Kahlo selbst ein Teil des Umschwungs

ist. Über die mexikanische Revolution

sagt sie: «Wir wollten uns frei ausdrücken

- wir wollten frei erschaffen - wir

wollten frei sprechen - wir wollten frei lieben.»

Der «Planet aus Schmerz»

Es folgt eine düstere Zeit, gefüllt mit

Frida Kahlo: Ich und meine Papageien (1941)

Schmerz, Trauer und Einsamkeit. Das Gemälde

«Der Bus» (1929) zeigt wie fünf Leute

und ein kleiner Junge im Innern eines klapprigen

Buses auf einer Bank sitzen. Eine der

Frauen stellt womöglich Frida Kahlo selbst

dar. Der kleine Junge schaut aus dem Fenster,

wo die friedliche Landschaft langsam

vorbeizieht.

Am 17. September 1925 steigt Kahlo wie gewohnt

mit ihrem Freund Alejandro Gomez

Arias in den Bus. Während der Fahrt knallt

der Bus mit einer Strassenbahn zusammen.

Beim Aufprall erleidet Kahlo mehrere Knochenbrüche

und eine Stossstange durchbohrt

ihr Becken wie ein Spiess.

Vom Traum Medizin zu studieren, muss sie

sich verabschieden und blickt einem Leben

mit starken Schmerzen, gezwängt in einen

Ganzkörpergips und ein Korsett entgegen.

Frida Kahlo selbst nennt es einen «Planet

aus Schmerz». Ein Planet, der jederzeit explodieren

kann.

Die Malerin im Himmelbett

Trotz des Leidens gibt sie ihr Leben nicht

aus der Hand und behält den Pinsel fest im

Griff. Denn unter dem Baldachin ihres Himmelbetts

ist ein Spiegel befestigt, in dem sie

sich die ganze Zeit über selbst beobachtet,

währendem sie ans Bett gefesselt daliegt. So

beginnt sie, ohne gross darüber nachzudenken,

mit den Ölfarben ihres Vaters zu malen:

«Ich male mich, weil ich sehr viel Zeit allein

verbringe und weil ich das Motiv bin, das ich

am besten kenne»

Das «Selbstbildnis mit Samtkleid» (1926),

ist Fridas erstes Selbstporträt von vielen.

Sie malt sich selbst mit markanten Augenbrauen.

Markanter als sie in Wirklichkeit

sind. Frida will aber etwas Auffälliges, womit

sie aus der Menge sticht. Alejandro soll nur

noch Augen für sie haben.

Ihren Sinn für Humor verliert Frieda nicht

und sagt: «Ich verspotte den Tod und lache

über ihn, damit er mich nicht überwältigt.»

Kopfüber in die Wogen einer stürmischen

Beziehung

Im Jahr 1928 trifft die inzwischen 22-jährige

Frida Kahlo auf den berühmten mexikanischen

Maler und Anhänger der kommunistischen

Partei Diego Rivera und verliebt sich

Hals über Kopf. Diego Rivera wurde durch

seine revolutionären Wandgemälde bekannt,

aber auch als Frauenheld hat er sich

einen Namen gemacht. Wie üblich ist Frida

Kahlo nicht aufzuhalten und hat nur noch

Augen für Rivera. So heiraten die beiden ein

Jahr später im August 1929 in Coyoacán. Ein

Jahr später beginnt Rivera eine erste Affäre,

die leider nicht die einzige bleiben wird.

Treue scheint bei Rivera keine Priorität zu

haben. Frida bewundert ihn dennoch, und

das Paar entwickelt eine stürmische Beziehung

voller Zuneigung, Liebe, aber auch Affären.

Frida gesteht: «Ich bin dieser törichte

Mensch, der immer liebt, liebt, liebt. Und

liebt. Und niemals verlässt.» P

Den vollständigen

Artikel findet ihr hier

online:

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CULTURE

Text Manon Becker

Illustration Romain Ubu

C’est décidé : en 2022, j’arrête les

filtres Instagram !

Ras-le-bol des standards de beauté « truqués » des réseaux sociaux,

les instagrameur.se.s appellent au boycott des filtres «esthétiques».

Spectrum décrypte les mouvements à suivre sur Instagram !

ez affiné, yeux translucides et lèvres repulpées,

quelques clics suffisent désor-

N

mais à effacer les imperfections. Alors que

la presse attisait déjà les complexes de ses

lecteur.rice.s, il suffit désormais de déverrouiller

son téléphone pour crouler sous le

flot de photos retouchées.

Quand Instagram favorise les troubles

de l’image corporelle

Les injonctions de beauté et de perfection

ne sont pas une problématique récente,

pourtant Instagram est venu démocratiser

une certaine standardisation esthétique.

Simple plateforme de partage de photos à

ses débuts, l’application est désormais devenue

le lieu d’échange de milliards de personnes

qui partagent leurs moindres faits

et gestes très souvent à l’aide de filtres esthétiques

qui présentent une image faussée

d’eux-mêmes. Entre le désir de présenter

un soi authentique et celui d’afficher une

version idéalisée aux traits plus avantageux,

l’utilisation de filtres esthétiques peut exacerber

un véritable mal-être. Pourtant, s’il

semble difficile d’échapper aux diktats de la

beauté, sur Instagram de plus en plus d’utilisateur.rice.s

ont décidé de tordre le cou à ces

habitudes néfastes.

Ras-le-bol général et Body Positivisme

Il suffit de taper "Body Positivisme" sur Instagram

pour voir qu’un véritable mouvement

est en marche ! Du #BoycottFilters

au #StopFilters, en passant par le #Filterdrop,

les influenceur.se.s dénoncent les effets

néfastes de ces filtres et appellent les

utilisateurs et les utilisatrices à se défaire de

l’injonction à la perfection. Iels postent alors

des photos d’eux.elles au naturel accompagnées

de messages bienveillants appelant à

l’acceptation de soi et à la normalisation de

standards de beauté plus réalistes.

Une libération de la parole sous forme

de hashtag

On pense notamment au mouvement #On-

VeutDuVrai, initié par My Better Self sur

Instagram, de son vrai nom Louise Aubery.

A travers celui-ci, l’influenceuse dénonce

le body shaming sur les réseaux sociaux en

recueillant les témoignages d’autres jeunes

femmes qui osent montrer leur beauté naturelle

et sans retouche. Depuis, de nombreux.

ses influenceur.se.s ont rejoint My Better

Self dans son combat contre la perfection.

Parmi ceux-ci, on retrouve le hashtag #EnleveTonFiltre,

derrière lequel se trouve Julie,

plus connue sous le pseudonyme Douze

Février sur Instagram. Brûlée au troisième

degré sur 40% du corps après un grave accident,

la body activist poste des photos d’elle,

parle de son histoire et appelle à l’acceptation

de soi.

En juin 2020, c'était le mouvement #Filterdrop

qui avait fait parler de lui. A l’origine

de ce dernier, Sasha Pallari, make-up artist

et mannequin anglaise, avait alors publié

une vidéo qui a suscité un véritable engouement.

On y retrouve de nombreux témoignages

où beaucoup avouent ne pas réaliser

jusqu'à quel point il‧iels étaient attaché·e·s

aux filtres jusqu'à ce qu'on leur demande de

ne pas les utiliser. Depuis, les influenceur.se.s

cosmétiques au Royaume-Uni ne peuvent

plus utiliser de filtres Instagram pour leurs

publicités ou autres collaborations avec des

marques de cosmétiques.

Mouvement libérateur ou slogan commercial

?

Depuis quelque temps, les utilisateur.rice.s

ne sont plus les seul.e.s à bénéficier de l’impact

du mouvement puisque ce sont désormais

différentes marques et enseignes qui

se sont affichées comme étant "body positive":

simple coup marketing ou réel souci

d'inclusivité ? Certain.e.s utilisateur.rice.s se

méfient de la posture adoptée par ces entreprises

et redoutent une tentative éphémère

de profiter d’une tendance amenée à

disparaître d’ici quelques mois. Du côté des

enseignes, l’impact économique de telles

opérations est notable puisque la plupart

des marques affichent un chiffre d'affaires

supérieur à 20% depuis le début de leurs

campagnes body positive. Toutefois, il reste

important de souligner que les publicités

inclusives ont, depuis, amélioré la perception

qu’ont les consommateur.rice.s de leur

corps. Femmes et hommes ronds, seniors,

personnes souffrant d’un handicap et personnes

racisées sont bien plus représentés

dans le monde médiatique et cette inclusivité

fait du bien ! P

Pour rompre avec ce regard stéréotypé

de la beauté, voici 5 comptes qui

prônent le body positivisme sur Instagram

: @mybetterself, @coucoulesgirls,

@douzefevrier, @elly_killeuse

ou encore et @studiomucci.

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spectrum

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UNIPOLITIK

Text Oliver Clemente

Illustration Dominik Zihlmann

Nachhaltigkeit im Teller

Vegane Ernährung ist in aller Munde, aber wo bleibt dabei die

Mensa der Universität Freiburg? Eine Spurensuche zwischen

Rahmschnitzel, Käsefondue und Linsendal.

n der Schweiz werden gemäss «Proviande»

jährlich bis zu 80 Millionen Tiere

I

getötet, während die Schweizer Landwirtschaft

für 12 Prozent aller inländischen

Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.

Laut einer Studie von «Acroscope» macht

die Erzeugung tierischer Produkte dabei einen

Anteil von 85 Prozent aus. Solche Zahlen

erstaunen und sie mögen die Erstarkung

der veganen Bewegung erklären. Fragt man

Veganer*innen nach der Motivation für ihre

Ernährungsweise, so geben die meisten als

Antwort das Leiden der Tiere an, gefolgt

von ökologischen und gesundheitlichen

Überlegungen.

Die Zahl der Veganer*innen, aber auch

der Menschen, die sich bewusst hauptsächlich

pflanzlich ernähren, wächst und

damit auch die Nachfrage nach entsprechenden

Gerichten. Immer mehr Universitäten

bieten daher in ihren Mensen vegane

Gerichte an. So bietet die «UniS Lounge»

der Universität Bern täglich je ein vegetarisches

und ein veganes Menü an. Die Universität

Zürich schreibt auf ihrer Webseite,

dass 50 Prozent der Angebote vegetarisch

oder vegan seien. Einen Schritt weiter ging

die Universität Luzern, die im Sommer verkündete,

in ihrer Mensa ganz auf Fleisch zu

verzichten und ein rein vegetarisch-veganes

Angebot anzubieten.

Und die Uni Freiburg?

Die Mensen der Universität Freiburg bieten

zurzeit an allen drei Standorten täglich

zwei Fleischmenüs, ein vegetarisches Menü

sowie ein vegetarisches Buffet an. Die Arbeitsgruppe

Mensa des Studierendenvereins

Nachhaltige Entwicklung an der Universität

Freiburg (NEUF) setzt sich schon

seit Jahren für ein nachhaltigeres Angebot

an den Mensen ein. Laut Milena Bärlocher,

CO-Präsidentin und Sekretärin von NEUF,

ist es ein Hauptziel der Gruppe, mit dem

Mensateam ins Gespräch zu kommen, um

ökologische Themen zu besprechen und

Verbesserungen vorzuschlagen.

Die Gruppe führte Ende 2013 und Anfang

2014 eine universitätsweite Umfrage mit

über zweitausend Teilnehmer*innen durch.

Schon damals wünschten sich 75 Prozent

«Wenn wir nicht ständig

Druck ausüben oder

regelmässig mit den

Verantwortlichen der

Mensa diskutieren, geht es

nur langsam voran (oder

sogar rückwärts)»

Milena Bärlocher

der Teilnehmenden mehrmals pro Woche

ein vegetarisches Menü, knapp die Hälfte

täglich. Immerhin ein Drittel wünschte sich

mehrmals pro Woche ein veganes Menü.

Auf Grundlage dieser Umfrage forderte die

NEUF die Einführung eines vegetarischen

Tagesmenüs, wobei dieses mindestens einmal

pro Woche vegan sein sollte.

Im Folgenden kam es zu Gesprächen der Arbeitsgruppe

mit dem Mensateam, die aber

ab dem Herbstsemester 2015 nicht mehr

fortgeführt wurden. Dazu meint Bärlocher:

«Wenn wir nicht ständig Druck ausüben

oder regelmässig mit den Verantwortlichen

der Mensa diskutieren, geht es nur langsam

voran oder sogar rückwärts.» Viele der Studierenden,

die an den Gesprächen beteiligt

waren, beendeten ihr Studium irgendwann

und die Nachfolger*innen führten ihre Bestrebungen

nicht gleich fort.

Forderungspapier für mehr Nachhaltigkeit

Erst 2019 konzentrierte sich die NEUF

wieder vermehrt auf die Mensa und ihr Angebot.

In einem Forderungspapier für mehr

Nachhaltigkeit schlug sie unter anderem vor,

dass täglich ein attraktives vegetarisches

und veganes Menü anzubieten sei. Zwar

führte die Mensa mittlerweile ein vegetarisches

Menü ein, vegane Optionen sucht man

aber noch immer vergeblich. Das Dokument

ist derzeit noch bei der Nachhaltigkeitskommission

der Universität hängig.

Die Schwierigkeit, die Mensa in eine nachhaltigere

Richtung zu bewegen, liegt gemäss

Bärlocher auch daran, dass die Mensen der

Universität Freiburg durch unabhängige

Unternehmen geführt werden. «Selbst

wenn die NEUF also eine Vereinbarung

mit dem Rektorat oder einer anderen universitären

Einrichtung treffen würde, würde

dies die Mensas in keiner Weise dazu

verpflichten, sich unseren Forderungen zu

beugen» bilanziert sie. Sie vermutet auch,

dass die Mensen in starker Konkurrenz zu

den übrigen gastronomischen Angeboten in

Freiburg stünden, und deshalb auf ein eher

traditionelleres, tierproduktereiches Angebot

setzten. P

NEUF – Nachhaltige

Entwicklung Universität

Freiburg

Der Studierendenverein NEUF wurde

2012 gegründet und setzt sich laut

eigener Aussage dafür ein, den sozialen

und ökologischen Fussabdruck

der Universität zu verbessern.

Webseite: https://student.unifr.ch/neuf/de

Instagram: @neuf_

unifr

6 spectrum 02.22


UNIPOLITIQUE

Texte Alison Eugénie Bender

Photo Alison Eugénie Bender

Comment les étudiant·e·s influencent

l’embauche d’un·e professeur·e

Comment décide-t-on qui parmi les multiples candidatures à un

poste de professeur·e doit être choisi·e ? Et comment les étudiant·e·s

peuvent activement participer à un tel choix? Augustin

fait partie intégrante d’une commission chargée de procéder

aux prémices de telles décisions, et nous partage son expérience.

ugustin, fraîchement diplômé d’un

A Master de physique de l’UniFr, nous explique

comment se déroule sa participation

en tant qu’étudiant à ce qui est appelé une

commission d’appel, à savoir l’organe chargé

de créer une liste des meilleures candidatures

reçues pour un poste de futur·e professeur·e.

Cette liste sera ensuite transmise au

Conseil de Faculté qui, lui, fera le choix final

sur la base du travail de cette commission.

Augustin est, au sein d’une de ces commissions,

le représentant du corps estudiantin.

Comment devient-on membre de ce

type d’organe en tant qu’étudiant·e ?

Nous sommes nommés par le Conseil de

Faculté, suite à notre propre postulation en

accord avec les étudiant·e·s membres dudit

conseil. Dans mon cas, ils recherchaient

quelqu’un de motivé avec un parcours d’étude

en physique, puisqu’il s’agit d’un poste au

département de physique qui est à pourvoir.

Et cette place vous a tout de suite intéressée,

pourquoi ? J’apprécie l’idée d’avoir

un pied dans ces décisions, pour voir comment

cela se déroule et pouvoir soutenir

l’intérêt des étudiant·e·s qui ensuite suivront

des cours écrits et donnés par ce futur membre

du corps enseignant.

La charge de travail pour une telle commission

n’est-elle pas trop lourde ?

Ça joue. Quelques heures avant la première

séance pour prendre connaissance du dossier

et par la suite c’est les entretiens qui s’étalent

sur environ deux jours où je dois être

présent. La charge est plus que tolérable.

Dans cette commission figurent de

nombreux profils, comme des profes-

seur·e·s de tous les départements, des

doctorant·e·s, des expert·e·s externes

venant d’autres universités ; plutôt des

figures importantes du milieu académique.

Ça n’est pas trop intimidant ?

Non pas trop, on se sent écouté, entendu

et le ton est bienveillant. De plus, quand les

discussions traitent plutôt de la recherche,

je suis plutôt censé écouter, puisque je ne

suis pas véritablement qualifié sur le sujet

et je ne m’exprime donc que lorsque cela est

pertinent et que mon opinion est tout à fait

justifiée.

Quel effet ça fait de voir ces personnes

dans un autre contexte que ses cours ?

Rien de bien particulier, c’est très professionnel

et je ne suis pas non plus leur poteau

donc ce n’est pas trop déstabilisant (rires).

Que pensez-vous de cette diversité

parmi les membres de ces commissions

? C’est très représentatif des voix qu’il

faut, qui sont concernées au sein de notre

université et la présence d’expert·e·s externes

apporte un point de vue tiers essentiel

et pertinent. De plus, une encore plus large

représentativité est même amenée dès les

entretiens, avec le staff technique par exemple.

Et qu’en est-il de la charge émotionnelle,

ce sont tout de même des décisions

essentielles qui sont prises vis-à-vis de

l’avenir de l’université ? C’est assez détendu

dans la mesure où ce sont des décisions

collectives et non définitives, le choix final

revenant au Conseil de Faculté, et comme

nous l’avons évoqué, toute l’université y est

représentée.

Conseilleriez-vous ce poste à un·e autre

étudiant·e ? Oui bien sûr ! Ce travail est

très intéressant. Cependant, il est important

de le confier à quelqu’un avec certaines aptitudes

: une expérience du système et un

avenir plutôt assuré dans le domaine concerné

à l’UniFr et une expérience des cours,

y compris avancés, car c’est surtout la qualité

attendue de l’enseignement qui concerne le

corps estudiantin dans ces commissions. En

gros, il est préférable de ne pas postuler dès

sa première année d’étude.

Évidemment ces commissions d’appel ne

sont qu’une étape parmi tout le processus

menant à la nomination d’un nouveau membre

du corps professoral, mais une étape essentielle

et précoce où déjà la voix des étudiant·e·s

compte et est écoutée, alors n’hésitez

pas à y contribuer à l’occasion sachant que

les membres de chaque commission sont

renouvelés pour chacun des postes à pourvoir.

P

02.22

spectrum

7


ARCHIVES

1975 : Crise générale en

Espagne !

Dans ce numéro, Spectrum vous propose pour sa rubrique

“archives” de vous replonger dans la tourmente espagnole

lorsque le magazine couvrait l’état d’exception du

régime franquiste en Espagne…

8 spectrum 02.22


GRÜNES BLATT

Text Helene-Shirley Ermel

Foto Ecosia

Extensions für das neue Jahr?

Bereit für einen nachhaltigen Semesterstart? Einige

Browser-Erweiterungen helfen euch, dem Planeten und

seinen Lebewesen.

Suchmaschinen und Erweiterungen können mit ihren Werbeeinnahmen

nachhaltige und ethische Projekte unterstützen.

ir alle nutzen täglich das Internet,

W um zu schauen, welche Veranstaltungen

stattfinden oder wie ein Wort geschrieben

wird, das in unserem Kopf nicht

ganz korrekt klingt. Suchmaschinen sind

ein zentraler Bestandteil des Internets für

uns. Besonders seit der Klimadebatte wird

das Augenmerk vermehrt auf grüne Suchmaschinen

gelegt. Heute nehmen wir vier

davon unter die Lupe.

Ecosia

Ecosia ist wahrscheinlich allen ein Begriff,

denn diese Suchmaschine konnte schon

enorme Erfolge verzeichnen. Christian

Kroll gründete sie 2009 in Berlin nach

der Rückkehr von einer Weltreise. Dabei

erkannte er die fürchterlichen Auswirkungen

der Entwaldung. Bis heute konnten

die Organisationen, welche Ecosia finanziell

unterstützt, über 141 Millionen Bäume

pflanzen.

lokale Baumpflanzprojekte

an über 9'000

Orten in Ländern wie

Malawi, Indonesien,

Côte d’Ivoire und Brasilien.

OceanHero

Im Gegensatz zu Ecosia

haben wohl die meisten

noch nicht von Ocean-

Hero gehört. Dabei arbeitet

es nach einem

ähnlichen Prinzip, bloss

steht hier Plastik im

Mittelpunkt. Besonders

ärmere Küstenländer

wie Haiti, Indonesien

oder die Philippinen haben

keine Recycling-Infrastruktur

und dadurch

ein enormes Plastikproblem.

Mit OceanHeros Suchanfragen

werden lokale Projekte in den genannten

Ländern finanziert. Diese befreien Strände

und Meere monatlich von rund 2 Millionen

Plastikteilen.

Bei jeder Suchanfrage werden Muscheln

angerechnet, 100 Muscheln ergeben

schliesslich eine aufgelesene Plastikflasche.

Zudem gibt es bis dato zwanzig Level. Um in

ein höheres Level aufzusteigen, muss vorher

eine bestimmte Anzahl Flaschen beseitigt

werden – wie XP in einem Videospiel. Im

Durchschnitt ergeben fünf Suchanfragen

das Äquivalent einer Flasche. Mit dieser

Methode unterstützt OceanHero die zwei

grossen Partnerorganisationen plasticbank

und Waste Free Oceans (WFO). Das gesammelte

Plastik wird später mithilfe anderer

Organisationen im weltweiten Netzwerk

recycelt und weiterverarbeitet.

Catharina Doria, zwei Studierende, diese

Website 2019 ins Leben zu rufen.

Die Anwendung ist nutzerdefinierbar, denn

bis zu drei Werbungen können auf der Seite

angezeigt werden. Bei drei Werbeanzeigen

braucht es zum Beispiel nur drei Tabs, um

einen Baum zu schützen.

Tab for a Cause

Zum Schluss stellen wir noch eine Erweiterung

vor, die durch Werbeeinnahmen auf

Tabs gemeinnützige Projekte finanziert. Tab

for a Cause hat seit 2011 schon 1,3 Millionen

Dollar aufbringen können. Doch wofür setzt

sich diese Seite ein?

Wenn ihr einen Tab öffnet, wird euch ein

Herz angerechnet. Ihr könnt dann entscheiden,

wie viele Herzen ihr an verschiedene

Initiativen verteilen möchtet. Dazu zählen

Action Against Hunger, Room to Read und

Human Rights Watch. So habt ihr die

Möglichkeit, euch gleichzeitig für Bildung,

Menschenrechte und gegen Hunger einzusetzen.

Pro Quartal stehen zudem zum

Beispiel Naturkatastrophenhilfe oder der

Schutz von Trans*leben mit auf der Liste.

Nach Ende des Quartals werden etwa 30

Prozent der Einnahmen an die verschiedenen

Projekte ausgezahlt, je nach Anzahl der

vergebenen Herzen.

Tab for a Cause

Der Umstieg auf grüne Suchmaschinen ist

simpel und es fühlt sich nicht anders an als

mit Google oder Bing. Niemand ist zu klein,

um einen Unterschied zu machen. Wofür

ihr euch auch engagiert, ihr findet garantiert

die passende Suchmaschine.

Mehr Informationen über ihre Wirkungsweise,

Besonderheiten und Finanzberichte

findet ihr im Webartikel. P

Such- und Werbeanzeigen generieren Einnahmen

für das Unternehmen. Nach circa

45 solcher Suchen kann ein Baum finanziert

werden. Dieses simple Konzept lässt

sich auch bei anderen Suchmaschinen beobachten.

Pro Monat spendet Ecosia die so

erworbenen Gelder zu 30 bis 60 Prozent an

OpenTabs

Wie der Name schon vermuten lässt, generiert

OpenTabs Einnahmen über Werbung

auf einem neuen Tab. Ziel ist es nicht, neue

Bäume zu pflanzen, sondern bereits bestehende

Flora zu schützen und zu pflegen.

So entschlossen sich Umberto Greco und

Scannt den Code für

den vollständigen Artikel

auf unserer Website.

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PAGE VERTE

Text Yvan Pierri

Illustration Marie Schaller

Conversation avec Dominique

Bourg

À l’heure où l’on constate tous les jours un peu plus les conséquences

de la crise climatique, Spectrum s’est entretenu avec

Dominique Bourg, l’une des voix les plus importantes du mouvement.

ominique Bourg est un philosophe spécialisé

dans les questions environne-

D

mentales, ancien professeur à l’université de

Lausanne, il a présidé le conseil scientifique

de la fondation Nicolas Hulot pour la nature

et l’homme et est responsable de la revue «

lapenséeécologique.com ». Éditeur aux Puf,

il collabore avec la fondation Zoein à Genève

qui soutient notamment les projets et

organisations engagées dans la transition

écologique.

Qu’est-ce que ça veut dire concrètement

« urgence climatique » ?

En fait, ce qui résulte de la Cop 26, c’est que,

par rapport à 2010, on pense que les émissions

d’ici à 2030 vont progresser de 14 %. On

a donc déjà la quasi-assurance de connaître

dès la décennie 2040 des années avec une

moyenne de température supérieure de 2o

à ce qu’était la température moyenne sur

Terre lors de la première moitié du 19ème

siècle. Cela veut dire que quand une moyenne

de 2° sur dix ans aura été atteinte, nous

aurons déjà vécu plusieurs années à 2o. Or,

ce qui est très destructeur pour la vie sur

Terre, ce sont en grande partie les évènements

extrêmes qui sont corrélés à la moyenne

de température sur une année. Quand

nous voyons les dégâts qui accompagnent

Découvrez l'interview

en intégralité

sur:

aujourd’hui des moyennes de 1.1o ou 1.2o de

plus qu’au 19ème siècle, on se doute bien que

les 2o seront très durs à vivre…

Il y a également le problème de la chaleur

humide. Quand la température est par

exemple de 36o avec un taux d’humidité de

80 %, la marge qui reste pour évacuer la chaleur

de notre corps est très faible et donc, en

quelques heures, s’il n’y a pas de refuge sec

ou frais, c’est la mort ! Si la température et le

degré d’humidité sont plus élevés, le temps

de résistance à l’extérieur diminue. Avec 2o,

une large partie de la Terre habitée par les

êtres-humains va être touchée par ce phénomène

qui a été observé pour la première

fois dans le Pakistan et dans le golfe Persique

cet été.7

Comment définiriez-vous le terme «

transition écologique » ?

C’est Bob Hopkins en 2008 qui propose

cette expression face à l’inaction et la mollesse

de ce qu’on appelle le « développement

durable ». Malheureusement, elle est

en train de subir le même sort. Souvent, les

gens limitent la transition écologique à une

permutation des moyens de production

énergétique du carboné au non-carboné.

Mais le problème est beaucoup plus large

et pose des questions de civilisation. On a

récemment pu définir de façon précise en

quoi, sur les neuf limites planétaires, la cinquième

a été franchie : l’introduction d’entités

étrangères dans la biosphère. Du côté de

l’expertise, le consensus est que ce qui réduit

l’habitabilité de la terre, c’est la hauteur des

flux d’énergie et des flux de matières . La

Découvrez le reste

du travail de

Dominique Bourg

transition écologique impliquerait donc de

baisser le volume de nos activités. Cela exige

un changement civilisationnel.

Les institutions politiques sont-elles

trop engoncées dans les dynamiques

économiques néo-libérales pour pouvoir

amorcer le changement nécessaire

?

Le moins qu’on puisse dire, c’est qu’elles sont

déjà prisonnières dans leur tête. En fait, tous

nos dirigeants continuent à avoir un raisonnement

économique. Ils continuent à avoir

une appréhension monétaire des choses et

à avoir une confiance quasi-aveugle dans les

techniques. Or, ce n’est pas avec la monnaie

que l’on va résoudre tous nos problèmes.

Cette approche monétaire manque complètement

la question des flux et joue sur une

espèce de magie technique nous permettant

de substituer à une ressource manquante

une autre ressource. Dans un système fini

comme le nôtre, cela n’a pas de sens ! En

plus, avec la mondialisation, les États se sont

retirés en partie des pouvoirs de régulation

qui étaient les leurs. Même s’ils le voulaient,

ça leur serait plus difficile de réguler les choses.

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Dominique Bourg

Est-ce que ce changement est envisageable

dans le contexte socio-politique

et géopolitique actuel ?

Un changement de civilisation ne se fait pas

en quelques années et ça ne dépend pas de

la volonté des uns et des autres. C’est un

changement très long et profond de catégorisation

du réel. Par exemple, les discours

qu’on entend aujourd’hui sur la consommation

de viande viennent d’une évolution

très profonde qui renvoie à des processus

que l’on peut comparer à des mouvements

de plaques tectoniques. C’est un développement

au très long cours sur lequel nous

n’avons pas de prise. En revanche, nous disposons

d’une forme de pouvoir au niveau

politique avec la façon dont on se rapporte à

ces mouvements de fond. Mais on voit bien

aujourd’hui que le monde social est totalement

divisé sur ces sujets-là. Il y a une partie

de la société qui suit ces mouvements de

fond et une autre extrêmement importante,

notamment aux Etats-Unis ou en France,

qui se raidit terriblement pour essayer de

les empêcher. Au niveau géopolitique, nous

avons des régimes dictatoriaux, à minima

illibéraux, possédés par des minorités richissimes,

quand ils ne comptent pas parmi

les pires autocraties qu’on ait connues.

On va aborder des problèmes gigantesques

comme celui du dérèglement climatique ou

de l’effondrement du vivant ainsi que des

pressions sur les ressources indispensables

à nos activités économiques, dans les pires

conditions géopolitiques de l’histoire !

Si la technique ne peut pas nous sauver

des problèmes liés à la crise climatique,

qu’est-ce qui le peut ?

La technique, ce n’est pas de la magie, mais

de l’énergie et de la matière. De plus, on

s’aperçoit très bien que certaines de nos

techniques ont à moyen et long terme des

effets délétères qui n’avaient absolument

pas été anticipés. Tous les problèmes de la

seconde moitié du 20ème siècle relèvent

de ce cas de figure. La technique peut être

efficace, mais cette efficacité a un coût, elle

peut produire d’autres problèmes. Comme

je l’ai dit, nous avons un problème de mode

de vie et d'auto-limitation. Soit on accepte

d’auto-limiter nos désirs et on s’en sortira,

soit on le refuse et on ira au-devant de difficultés

croissantes. Les techniques vont continuer

à jouer un rôle bien sûr, je ne dis pas

que ça ne sert à rien. Je dis simplement que

ce n’est pas magique. Il faudrait enchâsser à

un mode de vie plus sobre avec des techniques

qui peuvent être plus prudentes, moins

invasives. Le cœur est en fait moral et social

mais la société, elle, ne l’accepte pas...

Avez- vous un message à faire passer ?

Nous sommes face à des changements très

importants. Tout est en train de bouger un

peu en même temps dans la société. On ne

comprend pas forcément tout et on ne peut

maîtriser qu’une petite partie de la complexité

des événements. Ce qui est extrêmement

important dans cette phase-là, c’est

de se cultiver, de prendre à bras le corps la

complexité des questions, de chercher à les

comprendre avant de les juger et de savoir

se tenir debout face à un monde complexe

par la culture, par le partage et sans s’exciter

sur des choses superficielles. P

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LES PENSÉES DE...

Illustrations Alyna Reading

Combler le vide

Texte Maxime Staedler

Ça vous est sans doute déjà arrivé. Vous êtes, au hasard, en pleine pandémie, et vous faites des

études. Tout le monde doit porter un masque en intérieur et rares sont les occasions de voir

les visages de vos camarades. Un jour, c'est la surprise lorsque vous découvrez, à l’occasion

d’un exposé, que cette personne que vous n’avez jamais vue sans masque, mais que vous côtoyez

depuis plusieurs mois, a un visage différent de celui que vous aviez imaginé. C’est troublant,

car vous apercevez pour la première fois son vrai visage et, pire, vous vous rendez compte qu’il

ne correspond absolument pas à ce à quoi vous vous attendiez.

Mais d’où vient donc cette nécessité de combler le vide ? C’est étrange tout de même, ce

besoin irrépressible d’inventer un visage sous le masque... Je ne peux pas tout simplement me

contenter de ces yeux, de ces cheveux ? Faut-il absolument que j’imagine ce qui manque, quitte

à être à côté de la réalité ?

Il faut savoir que le cerveau humain n’aime pas l’inconnu, c’est (presque) une question de

survie. Il n’y a pas si longtemps à l’échelle de l’évolution, nous étions encore une espèce

nomade qui était confrontée quotidiennement à la nature, à ses imprévus, à ses dangers. On

était bien loin du confort et de la sécurité apportés par nos sociétés modernes: nos bâtiments,

nos chambres, nos lits. Pour survivre, il valait mieux savoir réagir vite pour se protéger face à

l’inattendu. Un bruit nouveau, une vision indéfinie, et la première émotion est la peur.

Pour ne plus avoir peur, il faut apprendre à connaître, pour apprivoiser, voire dominer. Pensez

par exemple à la maîtrise du feu. De même que le cerveau humain n’aime pas l’inconnu, il

n’aime pas non plus le vide. Il a besoin de savoir pour être rassuré, de combler pour être en

sécurité C’est une réaction primitive de nos corps qui n’ont pas évolué au même rythme que

nos civilisations. En somme, l’Homo sapiens, en tant qu’entité biologique, n’est pas aussi moderne

que le monde dans lequel il vit. Nous traînons avec nous ces reliquats d’êtres sauvages,

qui nous étaient forts utiles en ces temps immémoriaux, mais qui sont presque complètement

obsolètes aujourd’hui.

Dans ce cas-là, imaginer un visage sous un masque reviendrait-il à convoquer cette part ancestrale

de nous-même afin de nous sentir rassuré·e·s en cette période troublée? Vous avez quatre

heures…

Ein Freund fürs

Leben?

Text Tim König

«Freunde fürs Leben, heut und für ewig, Ich & Meine Maske», rappte Sido schon 2008, noch ohne

Pandemie im Hinterkopf. Aus unserem Alltag sind Hygienemasken aktuell nicht mehr wegzudenken

und dominieren den heterogenen Begriff der Maske vollständig. Auch wenn wir diese hoffentlich

nicht mehr lange tragen sollten, steht diese als Sinnbild für eine Zäsur in der modernen Geschichte.

Mit einem Mund- und Nasenschutz macht man damit die unsichtbare Gefahr eines Virus sichtbar

und so steht sie für mehr als sie eigentlich ist. Das wird dem Begriff jedoch nicht gerecht. So hat diese

Art der Gesichtsbedeckung seine Ursprünge in frühen, spirituellen Ritualen, wobei Schutzgottheiten

angebetet wurden oder im antiken Griechenland Theater gespielt wurde. Dabei standen nicht die

Schauspieler – zu dieser Zeit ausschliesslich eine Männerdomäne – im Zentrum, sondern die Maske

und die damit verbundene Figur. Damit konnten Geschichten trotz wechselnder Besetzung immer

weitererzählt werden. Heute kann sich eine Person auch maskieren, wenn sie sich der Öffentlichkeit

aussetzt und so ihr wahres Ich davor bewahrt, publik zu werden. Stellvertretend tritt stattdessen die

gewählte Maske ins Rampenlicht und so kann von der Person losgelöst ein Statement gemacht, etwas

karikiert oder infrage gestellt werden, wie das beispielsweise bei der Fasnacht Brauch ist. Während

also über die Hintergründe des Maskentragens debattiert werden kann, begleitet sie uns auf die eine

oder andere Weise immer ein wenig.

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Hinter den Masken

-

Spectrum (dé)masqué

Idée originale Sophie Sele

Lasst das Konfetti regnen Seiten 14-15

Ti conosco, mascherina! pagina 16

Die schützende Maske Seite 17

Libertà di mercato o sicurezza sanitaria? pagina 18-19

Geschminkte (unter) Masken Seiten 20-21

Persona: Les masques qui ont toujours été portés

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DOSSIER

Text Franziska Schwarz

Foto Pixabay, Franziska Schwarz

Lasst das Konfetti regnen

Fasnächtler*innen in der ganzen Schweiz bereiten sich

mit Vorfreude auf die Narrenzeit vor. Ich bereite mich

darauf vor, die Fasnacht zu überstehen.

s ist 5:00 Uhr am Schmutzigen Donnerstag

in der fasnachtsbegeisterten Lu-

E

zerner Altstadt. Von allen Seiten der Stadt

erklingt Guggenmusik und mit dem Urknall

eröffnet der «Fritschivater» die Fasnacht.

Für die nächste Woche gehört die Stadt

nicht den Luzerner*innen oder den zahlreichen

Tourist*innen, sondern den tausenden

von Fasnächtler*innen, die mehr oder

weniger eine Woche durchfeiern. So sieht

es auch in vielen anderen Schweizer Städten

in der Zeit zwischen dem Schmutzigen

Donnerstag und Aschermittwoch aus. Die

Fasnacht gilt für einige als genauso schweizerisch

wie Schokolade oder Käsefondue.

Auch Freiburg feiert die Fasnacht. Die traditionelle

Bolzenfasnacht (oder «Carnaval des

Bolzes») in der Unterstadt wird zwischen

26. Februar und 1. März stattfinden.

Ich selbst bin keine Fasnächtlerin, überhaupt

nicht. Doch als Luzernerin mit einer

Mutter aus Basel konnte ich die Fasnacht

noch nie umgehen. Die sogenannte fünfte

Jahreszeit in der Schweiz zu ignorieren ist

kaum möglich. Sobald man in einer Fas-

nachtsstadt wohnt, muss man das eigene

Leben eine Woche lang rund um die Fasnacht

umstrukturieren.

Die katholischen Wurzeln

Die Umzüge, Orangenschlachten und Guggenmusik

sind fester Bestandteil der Winterzeit,

und dies nicht ohne Grund. Der Ursprung

der Fasnachtstradition ist für viele

Partybegeisterte, die an die Fasnacht gehen,

nicht wirklich von Bedeutung. Die Fasnacht

hat ihren Ursprung in der katholischen Kirche.

Dies erklärt auch, wieso sie in katholischen

Kantonen grösser und älter ist als in

reformierten Kantonen. Der Zeitpunkt der

Fasnacht ist abhängig von Ostern im katholischen

Kalender. Diese zwei Feste liegen

immer gleich weit auseinander. Zwischen

Aschermittwoch und Grünen Donnerstag

vergehen immer vierzig Tage. Diese Zeit

kennen wir auch als Fastenzeit. Wenn man

die Tage zählt sind es aber mehr als vierzig.

Da die Sonntage laut katholischer Kirche

aber nicht zur Fastenzeit zählen, geht es mit

der Anzahl Tagen wieder auf. Die Fasnacht

ist demnach die letzte Zeit vor Ostern, in

der ausgelassen gefeiert werden kann.

Wenn ich zurück an meine Fasnachtserlebnisse

der jüngeren Vergangenheit denke,

glaube ich nicht, dass die Fasnacht die letzte

Party bis Ostern für die meisten Menschen

war, die ich in der Luzerner Altstadt sah.

Trotzdem ist die Verbindung der Fasnacht,

der Fastenzeit und Ostern der eigentliche

Ursprung für die Feste in den Strassen. Das

ausgelassene Feiern vor der Fastenzeit hatte

in der Vergangenheit auch einen rein praktischen

Aspekt. Vor der Fastenzeit mussten

die Vorräte aufgebraucht werden. Auch die

Fasnachtschüechli, die wir in Migros und

Coop kaufen können, sind auf diesen Vorratsverbrauch

zurück zu führen. Gerade

süsse Speisen mussten aufgebraucht werden,

damit sie nicht über die Fastenzeit verdarben.

Vielleicht ist dies der Grund wieso

Fasnachtschüechli sofort in die Läden kommen,

sobald die Weihnachtszeit nicht mehr

aktuell ist.

Von Holzmasken bis Harley Quinn

Die katholische Kirche ist jedoch nicht der

einzige Ursprung. Die Idee sich an der Fasnacht

zu verkleiden, entstammt einer keltischen

Tradition. Diese diente dazu böse

Wintergeister zu vertreiben und die Frühlingszeit

einzuläuten. Verkleidungen haben

auch bei der Schweizer Fasnacht eine grosse

Bedeutung. Viele traditionelle Kostüme

sind heute noch beliebt. In Basel ist der

«Waggis» wohl die beliebteste Fasnachtsfigur.

Die Maske und das dazugehörige Kostüm

sieht man zur Basler Fasnacht in vielen

Ecken der Stadt. Doch die traditionellen

Masken, die mit viel Hingabe und Arbeit

aufwendig fertiggestellt werden, sind nicht

mehr die meistverbreiteten Kostüme.

Beim Besuch der Fasnacht sieht man heute

viel mehr Figuren aus der populären Kultur.

2017 versuchte ich am Schmutzigen Donnerstag

zu zählen, wie vielen Harley Quinns

ich begegne, verlor aber nach zwanzig das

Interesse. Die rosa und blauen Zöpfe der

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Einige Fasnachts-Begriffe

Schmudo Schmutziger Donnerstag, früh am Morgen, meist um 5:00 Uhr, wird die Fasnacht begonnen

Fötzeliräge Konfettiregen

Morgenstraich Beginn der Basler Fasnacht am Montag nach Aschwermittwoch, um 4:00 Uhr ziehen die Piccolos und

Trommeln durch die Basler Innenstadt

Schnitzelbängg Tradition der Basler Fasnacht, satirische Spottlieder über viele verschiedene Themen, die in verschiedenen

Theatern und Restaurants vorgetragen werden

Grend Maske aus Pappmaché

Larve Basler Bezeichnung für Maske

Zunft Geht zurück auf Handwerker Zusammenschlüsse des Mittelalters, pflegen die alten Fasnachtsbrauchtümer

Cliquen Quartiervereinigungen, bereichern die Basler Fasnacht mit Piccolo und Trommelmärschen

Guggenmusik Blechmusik

DC Figur ist nicht das einzige beliebte Kostüm

aus Film und Fernsehen der letzten Jahre.

Für Leute, die keinen grossen Aufwand

wollen, sind die roten Jumpsuits und Dali

Masken der Figuren der Netflixserie "La

Casa de Papel" eine beliebte Option. Superhelden

wie Batman oder Spiderman sind

auch immer an der Fasnacht unterwegs.

Und rein aufgrund der kalten Temperaturen

in der Schweizer Winterzeit sind flauschige

Ganzkörperanzüge in allen denkbaren Farben,

die angeblich Hasen darstellen sollen,

eine bequeme und warme Möglichkeit. Ab

und zu noch eine holzige Hexenmaske zu

sehen, erfreut mich immer. Für die diesjährige

Fasnacht freue ich mich wieder auf

diese handgefertigten Masken, weiss aber

auch, dass ich mich sicherlich durch mehrere

Gruppen in grünen Tracksuits à la «Squid

Game» schlagen werden muss.

Zittern um die Fasnacht 2022

Den Reiz der Fasnacht verstehe ich, besonders

dieses Jahr. Sich zu verkleiden und richtig

zu feiern, während dem in der ganzen

Stadt die Klänge von Guggenmusikgruppen

erklingen, erfüllt sogar eine Fasnachtsskeptikerin

wie mich mit etwas Vorfreude. Dies

wohl deshalb, da die Fasnacht die perfekte

Ablenkung zu unserem jetzigen Alltag sein

kann. Aufgrund der Coronapandemie wurde

letztes Jahr die Fasnacht in der ganzen

Schweiz abgesagt und die Basler mussten

auch schon 2020 auf ihre geliebte Fasnacht

verzichten. Die Pandemie könnte auch dieses

Jahr wieder der Durchführung der Fasnacht

zum Verhängnis werden. In Basel sind

die Umzüge schon im Dezember abgesagt

worden, doch es wird immer noch von einer

Durchführung der Fasnacht in irgendeiner

Form geredet. Trotz möglicher Corona-Einschränkungen

wird die Fasnachtsvorfreude

vielerorts immer grösser. Dies ergibt Sinn.

Wie könnten wir den – mehrheitlich von der

Pandemie bestimmten – Alltag besser vergessen,

als wenn wir uns verkleiden und für

eine Woche jemand anders sein dürfen? P

Mehr Infos zur

Fasnacht in Fribourg

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DOSSIER

Redattore Nicolas Rodigari

Illustration ATLAS Blog

Ti conosco, mascherina!

Le maschere, tipiche del teatro greco antico, avevano svariate

funzioni tuttora oggetto di dibattito tra gli studiosi,

ma il loro utilizzo porta con sé significati profondi che

riverberano fino alle serie tv dei giorni nostri

Ma le maschere non erano solo strumenti

scenici. Tragedie e commedie attingevano

a miti e storie già conosciute dalla popolazione,

perciò ogni cittadino poteva riconoscere

nelle caratteristiche di ogni maschera il

personaggio che rappresentava, dal grande

condottiero coraggioso all’avido ricco, dal

satiro allo schiavo. Le maschere mettevano

subito in chiaro tutto, anche per i meno

colti, e la messa in scena diveniva così più

piacevole e meno faticosa: ognuno sapeva

già cosa aspettarsi da quei personaggi. Le

maschere hanno dopotutto sempre avuto

questo effetto secondario, ossia di accentuare

fino all’inverosimile i tratti caratterizzanti

dei personaggi. Da allora son passati

due millenni e mezzo, e le maschere non

sono più utilizzate, tranne in rari casi, per

recitare, ma questa tendenza a rendere i

personaggi archetipi della categoria che

rappresentano è rimasta. Dopotutto, funziona

ancora così, quando in un film entra

in scena un energumeno con la faccia butterata

noi spettatori ci possiamo rilassare nella

confortevole sensazione di saper già tutto di

lui. La maschera porta il personaggio che la

indossa a diventare caricatura di se stesso.

Un pezzo del mosaico rappresentando una maschera del teatro antico nelle Casa de Fauno a Pompei

teatro, adesso, gli attori non ne indossano

più di maschere. Gli spettatori

A

possono osservare anche il più piccolo mutamento

di espressione, che sia una sottile

ruga o una tensione nelle gote che fa affiorare

sul volto del personaggio una profonda

angoscia. Ma non è sempre stato così, la

tragedia è nata priva di sguardi disperati e

la commedia sprovvista di buffe espressioni.

Nella Grecia antica, terra natale di questi

generi teatrali, la maschera veniva chiamata

semplicemente pròsopon, “viso”, ed era essenziale

e immancabile in tutte le rappresentazioni.

Non deve però sorprendere che gli

spettatori antichi fossero privati degli sguardi

disperati di Giocasta e di Agamennone,

perché dopotutto ben pochi avrebbero

potuto notarli, vista la dimensione dei teatri

antichi. La distanza dalla scena era tale che

gli spettatori più lontani riuscivano a malapena

a distinguere gli attori, pertanto era

necessario che ogni personaggio fosse ben

riconoscibile in tutte le sue caratteristiche.

Ma l’utilità delle maschere non si fermava

qui, come spiega Laura Bigoni, accademica

dell’Università di Strasburgo ed esperta di

teatro antico. Consultata sul tema, ha premesso:

“Quasi tutte le fonti che trattano

del teatro classico sono tarde e non sempre

affidabili, perciò la ricostruzione di molti

aspetti delle messe in scena rimane basata

perlopiù su ipotesi, compreso l’utilizzo delle

maschere”. Per esempio, negli anni ’70

lo studioso inglese Harold Baldry ipotizzò

che fossero sfruttate anche per amplificare

la voce di chi le indossava, ma la teoria

è ad oggi ancora oggetto di dibattito. Non

è però messa in dubbio la loro importanza

per permettere agli uomini di interpretare

ruoli femminili, dato che le donne non erano

ammesse alla recitazione pubblica.

Oggi, nell’ambito delle serie tv, questo processo

è chiamato flanderisation, dal personaggio

de I Simpson Ned Flanders. L’amichevole

vicino di Homer ha avuto, come

molti altri personaggi della serie, un’involuzione

da individuo unico e sfaccettato a

semplice macchietta dotata di tre sole caratteristiche:

bontà, religiosità e bigottismo.

La flanderisation pare essere una trappola in

cui cadono quasi tutte le serie tv, da Spongebob

fino a The Office. Tuttavia, come si diceva,

non è nulla di nuovo, pur essendo passati

millenni da Aristofane a Netflix, le mascherine

non hanno mai smesso di essere amate

dal grande pubblico.

D’altronde, come faceva Aristotele, ci piace

categorizzare. Farlo ci dona un senso di ordine

e ci aiuta a dare chiarezza a un mondo

altrimenti confuso e dai contorni sfumati.

Le maschere le abbiamo tolte ai nostri personaggi,

ma continuiamo comunque a usarle

quotidianamente come filtri per interpretare

la realtà. Non c’è niente di più rassicurante

di un personaggio che si adegua allo

stereotipo che gli abbiamo affibbiato, che si

incasella perfettamente nella categoria che

gli abbiamo predisposto. L’importante però

è non dimenticarsi che sotto quella maschera

c’è un viso, incatalogabile e unico fino alla

più piccola ruga a lato degli occhi.P

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DOSSIER

Text Maria Papantuono

Illustration Alwiya Hussein

Die schützende Maske

Maskiert mit Arroganz, Empathielosigkeit und Charme.

Doch könnte die Maske von narzisstischen Menschen ein

Schutz vor dem selbstkritischen Innenleben sein?

Ein hohes Selbstvertrauen, viele Blicke

E in den Spiegel oder Egoismus: zu Unrecht

werden heutzutage Personen beschuldigt,

«Narzist*innen» zu sein. Dabei verliert

die narzisstische Persönlichkeitsstörung

(NPS) und demzufolge die Therapie die

nötige Aufmerksamkeit.

Narziss – der Mythos

Doch woher stammt der Begriff «Narzissmus»?

In Ovids Metamorphosen besagt

eine Weissagung des Sehers Teiresias, dass

der wunderschöne Jüngling Narziss sehr

alt werde, wenn er sich selbst niemals erkenne.

Narziss wird von allen begehrt, weist

aber deren Liebe stets ab. Einem Verehrer

schickt er sogar ein Schwert, damit dieser

sich selbst töten kann. Der Sterbende bittet

die Götter, Narziss mit einer unerwiderten

Liebe zu bestrafen; die Bitte wird

erhört. Nichtsahnend geht Narziss zu einer

einsamen Quelle und erblickt in dem Fluss

sein Spiegelbild. Er verliebt sich, ohne zu

wissen, dass es nur eine Widerspiegelung

an der Wasseroberfläche ist. Er kann sich

zwar dem Bild nähern, erreichen kann er es

aber nie. Seine Tränen lassen sein Spiegelbild

verschwinden und in einem kläglichen

Monolog bedauert Narziss diese unerwiderte

Liebe, an der er schlussendlich stirbt.

An seinem Todesort ist kein Leichnam zu

finden, sondern eine wunderschöne Blume,

die uns als Narzisse bekannt ist.

Sigmund Freud - again

In der Psychologie kam der Begriff erstmals

in einem Vortrag Sigmund Freuds auf, der

den Mythos des Narziss zur Beschreibung

seiner eigenen Interpretation der Selbstverliebtheit

nutzte. Diese Verliebtheit in

die eigene Person bildete die Grundlage

des Begriffs «Narzissmus», wobei Freud dies

lediglich als eine Phase der normalen Entwicklung

betrachtete. In der Zwischenzeit

hat sich in Bezug auf die Definition einiges

geändert. Freuds «Spiegelmetapher» wird

aber dennoch als eine Art Grundbedürfnis

von Menschen mit einer NPS angesehen.

Später fügten Otto Kernberg und Heinz

Kohut die eigene Grossartigkeit, die Selbstidealisierung,

das übermässige Bedürfnis

nach Bewunderung, die Empathielosigkeit

und den Anschein von Arroganz hinzu.

Kernberg und Kohut lieferten somit die diagnostischen

Grundlagen für die Kriterien

der narzisstischen Persönlichkeitsstörung

(NPS) nach DSM-IV-TR (siehe Infobox).

Hypothesen – Angst vor sich selbst?

Der Narzissmus als Persönlichkeitsstörung

ist empirisch noch immer nicht so gut belegt

wie der Narzissmus als Persönlichkeitsmerkmal.

Trotzdem gibt es einige

Hypothesen, wie es zu einer NPS kommen

könnte. Die meisten Ansätze haben einen

gemeinsamen Nenner: die Eltern. Mögliche

Ursachen sind: Kühle und gleichgültige Eltern,

ungenügende emotionale Unterstützung

des Kindes, Bedürfnis nach Bewunderung

wird nicht genügend befriedigt und

eine Realitätsprüfung bleibt aus, sich dem

Kind unterwerfende Eltern, die bei Nichterreichung

der perfektionistischen Ideale mit

Enttäuschung und Verachtung reagieren,

Überbehütung und unrealistische Aufwertung

oder negative Grundannahmen, die

durch negative Erfahrungen mit Bezugspersonen

entstehen und die das Kind später

mittels narzisstischer Verhaltensweise

versucht zu bekämpfen oder vermeiden.

Da die narzisstische Persönlichkeitsstörung

(NPS) zu sozialem Rückzug, einer depressiven

Störung und Suchtverhalten führen

kann, ist es umso wichtiger, ein Blick hinter

die kühle und selbstverliebte Maske

von Menschen mit einer NPS zu werfen. P

Kriterien der narzisstischen Persönlichkeitsstörung nach DSM-IV-TR

(mind. 5 müssen zutreffen)

1. Hat ein grandioses Gefühl der Selbstwichtigkeit (z. B. übertreibt Leistungen

und Talente, erwartet, ohne entsprechende Leistungen als überlegen

anerkannt zu werden).

2. Beschäftigt sich mit Fantasien von unbegrenztem Erfolg, Macht, Brillanz,

Schönheit oder idealer Liebe.

3. Glaubt, dass er oder sie "besonders" und einzigartig ist und nur von

anderen besonderen oder hochrangigen Menschen (oder Institutionen)

verstanden werden kann oder mit ihnen in Verbindung gebracht werden

sollte.

4. Erfordert übermäßige Bewunderung.

5. Hat ein Anspruchsdenken (d.h. unangemessene Erwartungen an eine

besonders günstige Behandlung oder automatische Einhaltung seiner

Erwartungen).

6. Ist zwischenmenschlich ausbeuterisch (d.h. nutzt andere aus, um seine

eigenen Ziele zu erreichen).

7. Mangel an Empathie: ist nicht bereit, die Gefühle und Bedürfnisse anderer

zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren

8. Ist oft neidisch auf andere oder glaubt, dass andere neidisch auf ihn oder

sie sind.

9. Zeigt arrogante, hochmütige Verhaltensweisen oder Einstellungen.

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DOSSIER

Redattore Eleonora Bobbià

Illustrazione Yasmeen Dello Buono

Libertà di mercato o sicurezza sanitaria?

Alain Schneider, operatore del settore sanitario per 40 anni,

racconta come durante il suo periodo di servizio, durante

la prima ondata di Covid-19 - avvenuta nel marzo 2020 - ,

abbia dovuto lavorare circa due giorni senza mascherina.

ll'età di 18 anni, Alain Schneider ha cominciato

à lavorare come assisstente di

A

cura per poi progredire divenendo dirigento

del settore geriatria dell suo ospedale, sino

a ricoprire come ultima carica capo infermiere

presso una struttura EMS. Tra le due

mansioni vi era anche quella di ordinare materiale

sanitario per il settore.

La penuria di mascherine igieniche

Alain Schneider racconta che la prima ondata

di Covid-19 è stata molto ardua, a causa

dei cambiamenti nelle procedure operazionali

e della penuria di materiale sanitario, in

particolare delle mascherine igieniche: “Le

maschere erano utilizzate solo per le cure,

una volta effettuata la cura con il paziente la

mascherina doveva esser gettata. Indossarla

per più di due ore o tenerla per due pazienti

è considerato un errore professionale”.

Agli inizi della pandemia le informazioni

sulla natura del virus Covid-19 erano esigue,

generando delle comunicazioni mediatiche

volatili. L’incertezza ha alimentato ansia nella

popolazione, come espone Alain Schneider:

“Quando la pandemia è iniziata, ricordo

che avevamo circa 400 mascherine, la metà

è stata rubata dal personale. Ci siamo trovati

così con 200 mascherine per una ventina

di infermieri al giorno, più 15 persone nel

reparto amministrativo, lavorare più di una

settimana non era quindi immaginabile.”

La prima ondata ha colpito duramente la

Svizzera. A febbraio 2020 l’ufficio federale

della sanità pubblica ha registrato un Re -

tasso di riproduzione, il quale indica la media

di persone che viene contagiata da una

persona infetta - di 4.42, per poi restare tra il

valore di 1 e 3 durante marzo. “Vi era molta

incertezza sulla serietà del virus, e la sua serietà

è stata chiara una settimana prima del

lockdown. In quarant'anni di servizio sanitario

non ho mai visto una cosa del genere,

così contagiosa: le persone non morivano

ma cadevano come mosche, avevano difficoltà

respiratorie impressionanti e febbre

molto alta. Era una situazione eccezionale:

era come una situazione di guerra, ogni aiuto

era necessario ” racconta Alain Schneider.

Quando la prima ondata ha colpito la Svizzera,

le mascherine non erano già più reperibili

spiega Alain Schneider. Questa penuria ha

obbligato il personale a lavorare due giorni

circa senza mascherina. Come conseguenza

alla forte domanda e alla scarsa offerta, il

prezzo delle mascherine è aumentato esponenzialmente,

da 5.- CHF sino a 60.-CHF

la scatola. La direzione EMS ha rifiutato di

scendere a ricatto e ha invitato il personale

a trovare altre soluzioni. Successivamente le

mascherine sono state distribuite dal cantone:

due pacchi di mascherine da cinquanta

l’una, un numero insufficiente per una trentina

di operatori sanitari al giorno.

Successivamente l’EMS è stato fornito dal

corpo militare svizzero, con trenta pacchi di

mascherine igieniche per il reparto geriatria,

ma una buona parte di questo era costituito

da mascherine scadute e quindi non più

idonee ad esser utilizzate. In seguito, altre

soluzioni sono state trovate grazie alla collaborazione

con dei farmacisti.

Le cause della penuria

Il problema della disponibilità trova causa

nello stock insufficiente degli ospedali e dei

cantoni e nelle esportazioni avvenute nel

primo trimestre del 2020.

Lo stock di mascherine è risultato insufficiente,

perché al momento dell’elaborazione

del budget se ne comanda una quantità sulla

norma di utilizzo, non solo per via dell’oneroso

costo di stoccaggio bensì anche per

l’impatto ambientale. Alain Schneider spiega

come le mascherine siano dei beni deperibili

e se non utilizzati entro due anni devono

essere gettate: “Come quando un medicamento

è scaduto e non lo si assume, così una

mascherina quando è scaduta va gettata, un

professionista sanitario non deve utilizzarla.

Un grande spreco si è così verificato in

seguito allo stoccaggio eccessivo effettuato

durante l’influenza aviaria”. Quando è stata

annunciata nel 2009 l’influenza H1N1 - nota

come influenza aviaria - dalla Cina, diversi

enti hanno riempito il loro stock di materiale

sanitario per far fronte alla situazione. Tuttavia,

questo materiale non è stato completamente

utilizzato, perché l’influenza è stata

contenuta rapidamente, generando di conseguenza

una grande mole di rifiuti dati dal

materiale scaduto, racconta Alain Schneider.

Ciò che fa arricciare il naso a Alain Schneider

è la mancanza di legislatura - in seguito

regolamentata nell’aprile 2020 - per le

esportazioni avvenute in Svizzera nel primo

trimestre così come la mancanza di autosufficienza

del paese. A gennaio 2020, difatti,

molti intermediari hanno comprato le mascherine

per poi rivenderle al miglior offerente:

la Guinea Equatoriale ha, ad esempio,

acquisito delle mascherine svizzere per 528

fr./kg, come pubblica il quotidiano Le Matin

Dimanche.

Il primo problema, come sottolinea l’infermiere

Alain Schneider, non era tanto il prezzo

quanto la disponibilità di mascheri

18 spectrum 02.22


ne igieniche: “Quando aprivo il catalogo per

ordinare le mascherine l’opzione non era

disponibile o se facevo un ordine da mille,

magari me ne arrivavano dieci. Questo perché

anche la Cina era indietro con la produzione”.

I giorni di malattia e le quarantene

preventive hanno rallentato la produzione

economica mondiale, mettendo in ginocchio

come prima l’epicentro della pandemia,

Wuhan. La Svizzera, tra molti stati, dipende

dalla Cina per rifornirsi di materiale sanita

rio, quali le mascherine igieniche. Verificatasi

la crisi di mascherine in Svizzera, questa

non ha potuto appoggiarsi al suo fornitore,

in quanto Wuhan - uno dei colossi della produzione

di mascherine - era in mancanza di

forza lavoro per produrre, come scrive il giornale

InterFrance.

Il personale sanitario ha dovuto di conseguenza

lavorare inizialmente con una sola

mascherina al giorno e Alain Schneider -

all’epoca responsabile del personale e del

materiale sanitario del reparto geriatria

presso l'EMS - ha lavorato sotto una forte

pressione perché gli è stato attribuito il

ruolo di responsabile della penuria, se non

della pandemia: “È stato un periodo molto

stressante, perché tutti mi chiedevano una

mascherina e io non ne avevo abbastanza e

non riuscivo a trovarne. Sono dovuto arrivare

a scegliere a chi dare una mascherina.

Ho privilegiato prima il personale a stretto

contatto con il paziente. Tuttavia capisco i

meccanismi che giacciono dietro e non ne

faccio una colpa a nessuno, probabilmente

avrei agito anch’io così, però non trovo giusto

che me ne sia stata fatta una colpa della

situazione. Mi sono ritrovato da solo, a portare

il peso della pandemia sulle spalle”.

"The problem has children and we might be doomed"

Futuro

Alla domanda se una situazione simile possa

riverificarsi nel futuro, Alain Schneider

sorride e risponde che ne dubita fortemente

perché alcune imprese svizzere di

produzione di mascherine hanno aperto

permettendo allo Stato di non essere completamente

dipendenti dalle esportazioni. P

02.22

spectrum

19


DOSSIER

Text und Illustration Mara Lynette Wehofsky

Geschminkte (unter) Masken

Das Beauty-Business boomt, obwohl Schminke noch immer

ein ambivalentes Thema ist. Aber wie sieht es mit

der Maske unter der Maske aus?

«Ich stehe auf weniger geschminkte Frauen»

ist ein Spruch, der nicht nur so vor

Sexismus trieft, sondern auch darstellt,

was viele Menschen von Schminke halten:

Dezentes Make-Up ist professionell und

feministisch, aber wer sich stark schminkt,

hat etwas zu verbergen. Trotz diesem Vorurteil

wurde 2019 der Umsatz der gesamten

Beauty-Branche auf 500 Milliarden Dollar

geschätzt, Tendenz steigend.

Schönheit kommt von innen, oder?

Nach einer weltweiten Umfrage von «Statista»

aus dem Jahr 2019 kommt bei der

Frage, welche Merkmale für die Schönheit

einer Frau besonders wichtig sind, das Gesicht

erst auf Platz sechs. Wichtiger sind

der Humor, das Selbstvertrauen, die Intelligenz,

die Würde und die Freundlichkeit.

Das Hautbild kommt erst auf Platz zehn und

Make-Up erst auf Platz achtzehn. Schönheit

kommt also wirklich von innen, oder?

Eine repräsentative Studie des Werbesenders

QVC hat 2017 jedoch herausgefunden,

dass 74 Prozent der deutschen Frauen

Schminke benutzen, um damit besser auszusehen.

Obwohl unser Gesicht in Sachen

Attraktivität nicht das allerwichtigste ist,

schminken sich also doch die Mehrheit der

Frauen.

Schminke wird oft als eine Art Maske beschrieben:

Laut Duden steht das Wort

«Schminke» für ein «kosmetisches Mittel

[…], das besonders für die […] Verschönerung

oder (besonders in der Schauspielkunst)

Veränderung des Aussehens benutzt

wird». Mit Schminke können wir unser Gesicht

verändern, und vielleicht auch eine

Maske aufsetzen.

Die Biologie der Attraktivität

Mehrere wissenschaftliche Studien belegen,

dass das äußere Erscheinungsbild meist das

erste ist, welches wir in Sachen Attraktivität

beurteilen. Charaktereigenschaften

können eben nicht auf den ersten Blick erkannt

werden. Prof. Dr. Haag-Wackernagel,

Professor für Biologie an der Universität

Basel, schreibt in seinem Artikel Die Biologie

der Attraktivität darüber, dass die Wahrnehmung

von Attraktivität dazu dient, bei

der Partner*innensuche die beste Wahl zu

treffen. Er sagt, um Nachwuchs mit optimalen

Eigenschaften zu zeugen, suchen wir

meist unterbewusst nach Genen, welche

sich möglichst erfolgreich kombinieren lassen:

«Ein breites Lächeln, grosse Augen und

hervortretende Wangenknochen wirken bei

beiden Geschlechtern anziehend.» Ausserdem

sind ein grosser Augenabstand, eine

grosse Augenbrauenhöhe und dicke Unterlippen

vor allem bei Frauen begehrte Merkmale.

Das symmetrische Gesicht bewerten

viele als attraktiv. Die Forschung vermutet,

dass eine hohe Symmetrie eine stabile embryonale

Entwicklung widerspiegelt, die auf

einer starken Resistenz gegen Krankheiten

beruht.

«Ein breites Lächeln, grosse

Augen und hervortretende

Wangenknochen wirken bei

beiden Geschlechtern anziehend.»

Prof. Dr. Haag-Wackernagel

Unsere Gesellschaft bevorzugt Menschen,

die ihren Schönheitsidealen entsprechen.

Als schön wahrgenommene Studierende

erreichen im Durchschnitt höhere akademische

Grade. Bei Bewerbungen kann

Schönheit sogar wichtiger sein als Fachkompetenz.

Schöne Kinder werden weniger

hart bestraft, und auch vor Gericht erhalten

attraktive Menschen geringere Strafen. In

der Werbung treten vor allem attraktive

Menschen auf, und auch in sozialen Medien

wie Instagram wird viel Wert auf äußere

Schönheit gelegt. 2021 deckte das Wall

Street Journal einen Skandal auf, bei dem

Facebook kritische Dokumente unter Verschluss

hielt. Diese gaben preis, dass eins

von drei Mädchen als Teenager durch die

Nutzung von Instagram ein schlechteres

Selbstbild entwickelt hatte.

Das Verlangen danach, bestimmten Schönheitsidealen

oder Merkmalen zu entsprechen,

mag biologisch in uns verankert sein,

wird jedoch durch die Gesellschaft verstärkt.

Wir «maskieren» uns, um größere

Chancen auf Fortpflanzung zu erhalten und

besser behandelt zu werden.

Die Debatte um die Schminke

Produkte aufzutragen, um besser auszusehen

war schon vor Jahrtausenden beliebt:

Schon die alten Ägypter*innen schmückten

angeblich ihre Gesichter, um ihren Gottheiten

ähnlicher zu werden. Doch wie eine Gesellschaft

Schminke bewertete, unterschied

sich je nach historischem Kontext stark. Im

19. Jahrhundert standen Prostituierte oder

dekadente Adelige den «selbstredend ungeschminkten

mütterlichen Frauen aus dem

Volk» entgegen. Schminke konnte ein Symbol

für Reichtum sein, wie es unter anderem

Barbara Vinken in ihrem Buch Angezogen –

das Geheimnis der Mode beschreibt. Schminke

stand jedoch nicht nur für materielles,

sondern auch für sexuelles Kapital.

Doch manchmal war es gerade umgekehrt:

Je weniger Schminke «benötigt» wurde, desto

natürlich attraktiver wurde eine Frau vor

anderen wahrgenommen. Schminke wird

also ambivalent bewertet. Sie kann einer

Frau gesellschaftliche Vorteile verschaffen

oder ihr Macht über ihren Körper verleihen.

In der ersten feministischen Welle des

frühen 20. Jahrhunderts galt das Tragen

von rotem Lippenstift als Symbol für weibliche

Emanzipation von diktierten Normen.

Gleichzeitig steht die Schminke unter dem

Verdacht, die Frau auf ihre Attraktivität zu

reduzieren. Da lautet das Argument: Wer

sich schminkt, müsse ein Problem mit dem

eigenen Aussehen haben, und wer sich Feminist*in

nennt, sollte die Finger von Make-

Up lassen.

20 spectrum 02.22


Wie Corona unser Schminkverhalten

beeinflusst

Während der Corona-Pandemie haben wir

gelernt, dass eine Maske zu tragen notwendig

ist, um uns vor gefährlichen Viren zu

schützen. Unser Schminkverhalten hat sich

durch das Tragen von Masken verändert:

Unter dem feuchten Filter halten diverse

Produkte nicht gut, Lippenstift verschmiert

und die Haut wird einem Milieu ausgesetzt,

das Unreinheiten begünstigt. Andererseits

sitzen wir öfters in Videokonferenzen,

in denen der Fokus

permanent auf das eigene Profil

gerichtet ist.

Eine Studie der Unternehmensberatung

«McKinsey

& Company» zeigt, dass seit

dem Beginn der Pandemie

die globale Nachfrage nach

Make-Up Produkten um bis

zu 35 Prozent gesunken ist.

Ein Grund dafür ist, dass ein

großer Teil der Produkte in

der Drogerie oder in Fachgeschäften

verkauft werden,

die während dem Lockdown

schliessen mussten.

Ein neues Phänomen, das

durch die langen Stunden vor

dem Laptop entstanden ist,

nennt sich der «Zoom-Effekt»:

Dr. Rady Rahban, ein Schönheitschirurg

aus Beverly Hills,

erklärt in einem Interview,

dass in den USA die Anfragen

für Schönheitsoperationen

um 30 Prozent gestiegen sind.

Der Grund hierfür scheint

zuerst zu sein, dass wir uns

stetig im kleinen Zoom-Fenster

selbst betrachten können,

was für einige Menschen den

Wunsch nach einer permanenten

«Verschönerung» im

Gesicht weckt. Ausserdem

bieten viele Plattformen Gesichtsfilter

an, die während

einer Videokonferenz bestimmte

Charakteristika der

Gesichter verändern, wie wir

es schon von Instagram und

Co. kennen: vergrößerte Augen,

eine kleine Stubsnase,

erhöhte Wangenknochen,

aufgeplusterte Lippen. Diese

Filter lassen sich leichter

als Maskierungen definieren,

denn sie können Merkmale

stärker verändern, als es

Schminke kann.

Sei schön, aber schmink dich dafür

nicht

Fest steht, dass Schminke vielfältig ist und

ambivalent bewertet wird. Sich zu schminken

ist eine weitere Möglichkeit, sein Äußeres

den eigenen Wünschen anzupassen, also

eine Art der Selbstbestimmung. Aber diese

Wünsche entstehen nicht in einem Vakuum,

sondern werden von unserer Sozialisierung,

Trends, bestehenden Geschlechterrollen

und sogar aktuellen Gesundheitskrisen

beeinflusst. Einerseits finden die meisten

Schönheit wichtig und bevorzugen attraktive

Menschen. Andererseits werden Frauen,

die versuchen sich dem Ideal anzupassen, als

unemanzipiert und nicht selbstbewusst deklariert.

Die Debatte um die Schminke verdeutlicht,

wie unsere Gesellschaft jene benachteiligt,

die nicht dem Ideal entsprechen

und gleichzeitig auf diejenigen herabblickt,

die versuchen nachzuhelfen. Sei schön, aber

schmink dich dafür nicht! P

02.22

spectrum

21


DOSSIER

Texte Laurie Nieva

Illustrations Pinterest

Persona: Les masques qui ont

toujours été portés

La persona est selon Carl Gustav Jung un masque social.

À l’occasion de carnaval, Spectrum se propose d’imaginer

comment ces masques se portent dans le monde estudiantin.

e médecin psychiatre suisse Carl Gustav

L Jung propose le concept de la persona

suite à son désaccord avec le docteur Sigmund

Freud, précédemment son mentor.

Jung rejetait l’idée freudienne que la pulsion

sexuelle soit le facteur principal de la motivation

dans la vie psychique. Il introduisit

également la notion d'inconscient collectif.

Jung pensait que la personnalité est avant

tout un reflet de l’équilibre des forces entre

les pensées conscientes et inconscientes

d’un individu. Pour lui, la personnalité se

forge également à travers les expériences

vécues.

Les archétypes et les persona

Selon Jung les humains partagent un inconscient

collectif. Celui-ci est constitué

de concepts universels tels que la maîtrise

de soi, l’indépendance et la mort. Face à ces

concepts, les humains peuvent avoir des réactions

prévisibles que l’on peut organiser

en un système. Ces réactions forment ce que

Carl Gustav Jung appelle des “archétypes”.

Selon la psychologie jungienne, certains

archétypes tels que “l’explorateur”, “l’innocent”

ou encore “le créateur” seraient universels

et omniprésents - on les retrouverait

dans les mythes ou encore dans les rêves - et

fourniraient aux êtres-humains des modèles

à partir desquels ils peuvent construire

leur personnalité. Les archétypes peuvent

également être mobilisés consciemment ou

inconsciemment pour forger les outils indispensables

aux interactions sociales : Les

personas.

Persona grata

La persona représente les masques sociaux

adaptés aux différentes situations auxquel-

les les personnes sont confrontées. Certains

éléments précis d’une personnalité sont

utilisés dans un contexte où ils sont avantageux.

Une personne n’arborera donc pas

la même persona au travail, avec sa famille,

ses amis où même sur les réseaux sociaux

par exemple.

Comment les personas se mobilisent

dans le contexte estudiantin

Au sein de l’université, tout le monde porte

évidemment des masques. Ils peuvent servir

à se protéger ou se cacher.

Les masques permettent de déterminer qui

nous sommes pour les autres. C’est tout aussi

valable pour quelqu’un qui cherche la popularité

parmi ses pairs, pour quelqu’un qui

veut rester invisible ou encore pour l'étudiant.e

qui ne s’intéresse pas à l’image que

les autres auront de lui. Cet.te élève modèle

en apparence qui tous les jours de l'intersemestre

se trouve dans une salle d’étude que

fait-il? Travaille-t-iel seulement ses cours ou

également des projets personnels? Travaillet-iel

efficacement? Travaille-t-iel ou serait-iel

happé par les réseaux sociaux?

Ces questions ont une réponse simple: il est

impossible de le savoir. Tout comme il est

impossible de prédire la réussite de l’étudiant.e

qui a compris la matière au point de

pouvoir l’expliquer. Celui qui pose mille

questions peut en réalité avoir parfaitement

tout compris.

Une persona d’espérance peut être favorable

pour se rassurer soi-même et une autre d’incertitude

peut être utilisée pour obtenir plus

de soutien. Ces dernières peuvent être utilisées

par la même personne en même temps

dans différents groupes sociaux, sans pour

autant créer de contradiction.

En effet, partager ses doutes avec ses camarades

de révisions et assurer à sa famille que

la matière est acquise sont les deux faces

d’une seule pièce. L’expression de ces sentiments

contradictoires en surface sont le

reflet à la fois de la complexité de la matière

et de la motivation de l’étudiant.e à réussir.

La profondeur de la vie humaine

Si les personas ne représentent que des

informations projetées lors d’un contexte

précis, comment prétendre alors pouvoir

connaître quelqu’un? Le proche ne se

conçoit finalement qu’au travers de ses personas,

simples caricatures utilitaires d’un

être dont la profondeur est, de fait, insaisissable...P

22 spectrum 02.22


GESELLSCHAFT

Text und Illustration Pauline Anne Meyer

Musik in unseren Ohren

Victor Hugo schrieb: «Musik drückt das aus, was nicht gesagt

werden kann und worüber zu schweigen unmöglich

ist». Ein Artikel darüber, was Musik mit uns macht.

Macht der Musik

Wer kennt es nicht? Nach einem langen,

anstrengenden Tag endlich die Kopfhörer

aus der Tasche rauszuholen. Sobald auf

dem Handy play gedrückt und das Volumen

hochgefahren wird, scheint alles vergessen

zu sein. Wenn wir unsere Lieblingssongs

hören, passiert etwas ganz Besonderes. Die

Töne, der Takt, die Stimmen und die Melodien

gehen unter die Haut. Das eine Lied

treibt uns zu Höchstleistungen, das andere

überflutet uns mit Erinnerungen, ein drittes

bringt uns Gänsehaut oder Tränen. Das alles

liegt in der Macht der Musik.

Was passiert im Gehirn?

Der Musikneurologe Stefan Koelsch erklärt

diese Macht wie folgt: «Durch Musik wird

das Belohnungssystem in unserem Gehirn

sehr stark aktiviert.» Dies funktioniert wie

ein Schaltkreis. Beim Erklingen von Musik

reagiert zuerst das limbische System, das

Zentrum all unserer Emotionen. Wir werden

mit Gefühlen überschwemmt, die je

nach Lied ganz unterschiedlich sein können.

Es generiert einen Drang, den die Grosshirnrinde

dann als bewusstes Verlangen

erfasst: das Verlangen nach Musik. Unser

Belohnungssystem gibt uns die Anweisung,

unser Verlangen zu stillen. Und so drücken

wir auf unserem Handy wieder auf repeat.

Musik bewegt

Der Mensch reagiert auf Musik mit Emotionen.

Viele Menschen nutzen die Musik

instinktiv, um gewisse Gefühle zu erzeugen.

Zum Sport machen hören sie antreibende

Beats, zum Entspannen eher ruhigere Melodien.

So haben auch Film- und Werbeindustrie

den Nutzen von Musik erkannt: Keiner

kann sich einen James Bond ohne das weltberühmte

Intro vorstellen. Auch Westernfilme

wären uns stumm vermutlich fremd. Die

Filmmusik katapultiert uns in eine andere,

fremde Welt. Eine Welt, die vielleicht nur

mittels dieser bestimmten Musik erreicht

werden kann, denn sie löst einzigartige Gefühle

aus. Erst durch

ihre Melodien bewegen

uns Kino- und

Werbefilme, wie es

ohne sie nicht möglich

wäre.

Alle lieben Musik

Musik ist überall.

Frühmorgens im Radio,

im Einkaufszentrum,

in Nachtclubs,

ertönt aus Blasinstrumenten

oder erklingt

von Tasten und

Saiten. Sie hat ihren

Weg in fast alle Bereiche

des menschlichen

Lebens gefunden. Der

Musikneurologe Herr

Koelsch meint, dass

Musik das Faszinierendste

sei, was die

Menschheit je hervorgebracht

hat. Ein

Papagei kann zwar

mit seinem Kopf

im Takt mitwippen.

Wir Menschen aber

können mehr. Wir

musizieren nämlich

gemeinsam. Das ist der Unterschied. Wir

grölen im Fussballstadion miteinander, um

unsere Lieblingsmannschaft anzufeuern

oder bilden ein Orchester, das die komplexesten

Symphonien Beethovens spielt. Sie

ist Teil unserer Kultur geworden und verbindet

uns.

Eine universelle Sprache

Wie die Musik zum Teil unserer Kultur

geworden ist, kann der Musikforscher Dr.

Thomas Schäfer erklären: «Musik ist ein

soziales Bindemittel». Darin läge auch der

evolutionäre Nutzen der Musik. Dabei geht

er sogar so weit und behauptet, dass es gar

keine unmusikalischen Menschen gäbe.

Musikalität definiert er nicht als Fähigkeit,

den richtigen Ton zu treffen oder ein Instrument

spielen zu können. Musikalisch

sein heisst, auf Musik zu reagieren und deren

Wirkung zu spüren. Dazu liefert er ein

treffendes Beispiel: Wenn eine Gruppe gemeinsam

Happy Birthday für eine geliebte

Person singt, ist es unwichtig, wer die Töne

trifft. Die unglaubliche Musikalität des Menschen

liegt nämlich in der Fähigkeit, mittels

eines simplen Liedes eine Gruppendynamik

zu schaffen und für positive Gefühle zu sorgen.

Im Fazit also: Alle Menschen verstehen

die universelle Sprache der Musik, was nicht

heisst, dass auch jede*r sie perfekt sprechen

muss.

02.22

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23


SOCIÉTÉ

Texte Eleonora Bobbià

Illustration Pixabay

Le GHB: Un problème culturel

Lors des mois d’octobre et novembre 2021, plusieurs personnes

ont affirmé avoir été droguées à leur insu dans toute la Suisse romande.

Léa Romanens et Rana Bassil racontent les événements

de la soirée de Halloween 2021 soirée et les mesures pour la suite.

ors de la soirée de la haute école d'hôtellerie

de Lausanne, plusieurs personnes

L

ont affirmé avoir été droguées à leur insu à

l'aide de seringues contenant du GHB. L’information

a provoqué la panique. Puisque

la méthode permet davantage de discrétion

qu'une tablette, les victimes éprouvent encore

plus de difficultés à se protéger…

GHB en seringue

En octobre 2021 le New York Times publie

le témoignage d'une femme qui, lors d'une

soirée dans une discothèque en Angleterre,

a ressenti une sensation de pincement au

niveau du bras. Après 10 minutes, elle peinait

à se lever. Elle aurait été en toute vraisemblance

droguée au GHB au moyen d’une

aiguille hypodermique.

Peu de temps après, des témoignages similaires

se font entendre en Suisse, notamment

à Lausanne. Le club Mad est sous le

feu d’accusations que la direction dément

rapidement. Un procès est d’ailleurs actuellement

en cours. Toutefois, comme le rap-

portent les journaux 20minutes, rts et rtn,

les mois qui ont suivi, bien que riches en

cas d’empoisonnement au GHB - notamment

dans les clubs “Fri-Son” et “le Nouveau

Monde”à Fribourg ainsi qu’au “Bikini”

à la Chaux-de-Fonds - n’ont pas confirmé la

présence des seringues en Suisse même si,

parmi les étudiants, la rumeur demeure un

sujet d’inquiétude.

Léa Romanens, secrétaire générale de Fri-

Son, et Rana Bassil, co-directrice de Nouveau

Monde affirment qu'à Fribourg personne

n'a signalé de seringues et que la situation

n’aurait pas encore atteint la ville.

La soirée d’Halloween à Fribourg

Au cours de la soirée du 31 Octobre, dans les

deux clubs où des fêtes d’Halloween se tenaient,

des personnes se sont approchées du

personnel indiquant qu'elles pensaient avoir

été droguées. Suite à quoi une annonce a été

communiquée afin que les gens réalisent le

danger et fassent particulièrement attention

à leur verre. Les deux boîtes ont une procédure

à respecter lors de telles situations.

Cette dernière a été développée en collaboration

avec le collectif Mille Sept Sans. Elle

prend le nom de “charte Aretha”.

Hausse de cas et méthodes de prévention

“Avant Halloween il y avait eu un cas de

GHB, On a donc publié différentes annonces

en disant de faire attention aux verres.

Après Halloween il y a eu encore plus de

cas et avec Fri-Son on s’est dit qu’il s’agissait

d’une tendance plutôt que d’un événement

singulier.” se souvient Rana Bassil. Après

avoir averti la police et écrit un communiqué

de presse, l’association du Nouveau

Monde s’est entretenue à plusieurs reprises

avec Fri-Son, Mille Sept Sans, l’association

Genre Nocturne et la Police afin d’élaborer

un plan de mesures pour l’avenir. Des cacheverres

ont déjà été commandés. Par ailleurs,

Fri-Son, comme l'explique Léa Romanens,

introduira également des « anges gardiens

» qui feront le tour des salles durant les

soirées pour vérifier que chacun.e s’amuse

en toute sécurité. Toutefois, comme l'expliquent

les responsables du Nouveau Monde

et de Fri-Son, ce ne sont que des méthodes

de prévention qui ne vont pas éradiquer le

problème à sa racine: “Les cache-verres ne

représentent qu’une solution à court terme,

une solution à long terme serait de s’adresser

directement aux agresseur et pas aux

victimes” affirme Léa Romanens.

Un problème de culture

"On dit "faites attention au verre", mais on

ne dit pas "ne droguez pas" et il faudrait travailler

là-dessus, mais c’est difficile. On peut

dire à une personne qu’elle ne doit pas faire

ci et qu’elle n’est pas la bienvenue si elle fait

ça, mais si elle a envie de le faire, elle le fera”

affirme Rana Bassil, rapidement soutenue

par Léa Romanens. Lorsqu’on leur demande

si cet aspect devrait également être pris

en considération par l'État ou par les écoles,

toutes deux répondent par l’affirmative : "Ce

sujet devrait être introduit dans un cours

d’éducation civique ou éthique. C’est une

façon de se comporter qui est grave et qui

doit être découragée » conclut Léa Romanens.

Les deux responsables s’opposent à la

culture du viol et souhaitent faire de Fri-Son

et du Nouveau Monde des espaces sûrs de

partage culturel et d’innovation comme en

témoignent leurs programmes… P

24 spectrum 02.22


SEXUALITÉ

Texte Alison Eugénie Bender

Illustration Wikimedia Commons

Couvrez ce corps nu, que je ne

saurais voir.

L’article sexo de cette édition vous propose un petit historique et

une mise en perspective1 de ce que dit notre société occidental e

de la nudité, de la préhistoire à nos jours, qu’il s’agisse de la nôtre

ou de celle des autres, dans l’intimité ou en public.

oir une femme allaiter dans le bus,

V songer à s’essayer au sauna naturiste,

préférer éteindre la lumière lors des relations

sexuelles, croiser des manifestantes

seins nus ou encore admirer une statue

d’Apollon avec une feuille de vigne sur ses

organes génitaux : voilà un bref aperçu des

situations qui peuvent nous amener à nous

questionner sur notre rapport au nu.

Tout n’est que contexte

La nudité et son acceptation sont extrêmement

dépendantes du contexte. Mais ce

dont il est véritablement question est de savoir

pourquoi et quand la nudité est sexuelle

en occident.

Préhistoire

Quels qu’ont pu être les premiers vêtements

des êtres humains, ils n’étaient sans doute

composés que de végétaux et de peaux de

bêtes, deux matériaux n’ayant pu traverser

les âges jusqu’à nous. Ainsi les scientifiques

s’interrogeant sur la nudité d’alors n’ont

que des éléments indirects pour tenter de

la comprendre. Les célèbres Vénus paléolithiques,

représentant des êtres humanoïdes

féminins, faisant tour à tour songer soit à

des déesses nourricières, soit à des autoportraits

en pierre de femmes préhistoriques

2, 3 , ne nous permettent pas de connaître

comment la nudité, ici féminine, était envisagée

au quotidien. De même pour les représentations

phalliques ou vulvaires sur les

parois des grottes. Enfin l’absence de tout

témoignage écrit de ces époques nous prive

d’autant plus de toute conception un tant

soit peu fidèle de la vision de ces lointains

ancêtres.

Antiquité

Pour l’antiquité méditerranéenne, les

sources sont bien plus complètes et détaillées.

Les témoignages de ces temps font deviner

des conceptions variées de la nudité

Une Restauration, Edouard Dantan, 1891

selon les contextes et les cultures : dans la

société romaine, les thermes sont collectifs,

mixtes et la nudité y est tout à fait normale.

De nombreux objets représentant des phallus

sont certes utilisés comme amulettes ou

talismans protecteur 4 mais être nu·e est

aussi culturellement associé à l’humiliation

publique et au déshonneur5 ; chez les Égyptiens,

être vêtu·e·s au quotidien est réservé

aux classes moyenne et supérieure. Plus le

statut social est élevé, plus le lin qui constituait

les vêtements habituels se doit d’être

fin6, jusqu’à la transparence quasi complète

au sein de la famille du Pharaon ; les Grecs

finalement associent la nudité à un acte de

liberté et de démocratie, car chez les barbares

–comprenez les non-grecs, les autres

peuples– la nudité est vu comme déshonorante7,

mais les athlètes, alors obligatoirement

nus, sont à certaines

époques amenés à porter un kynodesme, un

cache-gland en cuir, servant à camoufler ce

qui est, selon eux, le plus bel apparat de l’être

humain.

Moyen-Âge et époque moderne

Avec le Moyen-Âge et le monopole progressif

du christianisme, le nu se cloisonne bientôt

en deux uniques catégories : la nudité

naïve et innocente, celle d’Adam et Ève, et la

nudité coupable et pécheresse. Du moins en

théorie, car dans les faits les bains collectifs

sont toujours d’actualité et toujours dénudés,

tout comme le fait de dormir nu pour

l’écrasante part de la population, précaire et

éloignée des considérations philosophiques.

Durant les siècles à venir, les milieux condamnant

la nudité pécheresse vont s’imposer9.

Graduellement, cette vision négative

s'impose dans l'imaginaire collectif. Au

XIIIème siècle, la chemise de nuit se généralise

dans les foyers aisés. À la Renaissance,

les autorités morales veilleront à ce que la

nudité reste conscrite à l’art représentant les

divinités et autres créatures mythologiques.

Enfin, le XIXe et la bourgeoisie désormais

aux commandes impose la sexualisation

systématique du corps nu, avec l’introduction

de l’outrage à la pudeur dans le code

Napoléon ou encore l’interdiction au sexe

féminin de pratiquer la médecine par souci

de pudeur.

Conclusion

Ce n’est que depuis l’arrivée du naturisme à

la fin du XIXe et au début du XXe siècle, puis

bien plus tard avec les hippies que cette vision

caricaturale se verra remise en perspective.

Ainsi, aussi loin que l’on puisse raisonnablement

remonter, la nudité, en particulier

publique, n’est pas nécessairement corrélée

à la sexualité, mais aussi au sport, à l’art, à la

religion, à la politique ou à l’hygiène. Ce n’est

au final pas si souvent durant son histoire

que le singe nu qu’est l’humain a réellement

pris la peine de se vêtir. P

02.22

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25


ANIMAE LIBERAE

Text und Illustration Pauline Anne Meyer

Die Sonne strahlt immer.

Wenn du mich anschreist, sing ich dir ein Lied.

Ich finde Farben, wenn der Himmel trüb aussieht.

So seh’ ich die Schönheit der Tiefe, wenn ich falle,

sammle Scherben wie Kristalle.

Wütet Sturm und Gewitter?

Kalter Regen auf grauem Asphalt ist Glitzer.

Denn was bleibt mir sonst, wenn die Sonne untergeht?

Nur die Realität.

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COUP DE GEULE

Texte Laurie Nieva

Illustrations BLOOM et Mille Sept Sans

BLOOM frappé par la bêtise misogyne

!

Le 26 novembre pouvait être lu en face de la boutique BLOOM

un message d’une haine misogyne confondante. Réponse contenue…

En face de de la vitrine de la boutique

BLOOM, espace inclusif et bienveillant

dédié à la sexualité, se trouvait un message

appelant à la violence envers le genre féminin

là où était précédemment placardée une

pancarte du collectif de la Grève féministe

Fribourg. Le message de haine écrit à Fribourg

la nuit du 25 au 26 novembre 2021 est

loin d’être aussi anodin et irréfléchi qu’il n’y

paraît. C’est un échantillon du harcèlement

public, constant et impuni que subissent encore

bien des individus

L’auteur du délit n’a pu se contenter d’écrire

son atrocité, il aura fallu qu’il arrache une affiche

qui ne prônait rien de plus que le simple

droit des femmes à la vie.

En effet, l’affiche appelait à manifester le 25

novembre dernier, journée internationale

pour l’élimination de la violence à l’égard

des femmes. Le collectif fribourgeois intimait

la population de se rendre à la “place

Pythonne”, à quelques mètres seulement du

lieu du crime- la rue de Lausanne 65- pour

une prise de conscience collective des violences

sexistes et sexuelles et afin de lutter

Le tag misogyne

contre celles-ci. Pour rappel, le site internet

stopfeminizid dénombre 26 féminicides et 11

tentatives de féminicides en Suisse en 2021

bien que le Conseil des Etats ne reconnaisse

pas le féminicide comme un terme politique

établi. D’ailleurs, nier la dénomination correcte

et juste d'un crime qui se produit sur

une base régulière et menaçant directement

les femmes fait partie intégrante des problèmes

systémiques qui touchent nos sociétés

occidentales.

Un véritable appel à la haine

Bien que simplet et peu réfléchi, le message

vaut la peine d’être analysé : “Les femmes,

toutes des putes à enculer et fusiller.” Tant

de haine formulée en trois parties distinctes

! Premièrement les femmes seraient

toutes des putes, mais nous supposons bien

évidemment que maman, grand-maman et

toutes celles qui font partie de la famille

ne sont pas concernées, d’ailleurs “elles ne

sauront jamais ce que j’ai écrit". Ensuite il

faudrait toutes les violer. Bah oui ! Appelons

un chat un chat : on ne parle pas de sexe consentant.

Il est à noter que l’opinion publique,

tout comme l’auteur, peine à ne pas priver

les professionnel.le.s de l’industrie du sexe

de leurs droits sur leurs corps.

Et pour finir, il faudrait tuer toutes ces

femmes. Pourquoi, après tout, auraient-elles

le droit de vivre ? Hop ! En plus des violences

sexistes on ajoute le féminicide, thème

central du jour vous vous rappelez ?

Soutien à BLOOM

BLOOM ne s’est cependant pas laissée abattre.

Dès le lendemain, des post-it multicolores

et empli de messages d’amour envahissent

la vitrine de la petite boutique suite à

un appel à la solidarité lancé par Mille Sept

Sans sur les réseaux sociaux relayés par la

Grève féministe. Des réponses telles que

“Même pas peur!” “On vous voit” et “Gardez

votre ignorance" se multiplient et se partagent

sur les réseaux sociaux. Une victoire

pour la solidarité féministe des fribourgeois.

La boutique Bloom couverte de messages de

soutien

es dans le combat pour un espace public sain

et sûr pour tou.s.tes

La réponse de l’autrice

Et à vous cher taggeur,

L’autrice de ces lignes ne vous souhaite aucune

violence, aucune douleur, mais peutêtre

une ouverture d’esprit sur votre rapport

à la sexualité. Vous gagneriez à considérer

les femmes non pas comme des objets de

plaisir mais des êtres humains qui peuvent

le ressentir avec vous. Pourquoi ne pas demander

à une professionnelle de vous initier

au plaisir prostatique? Ou alors si vous préféreriez

que votre première expérience de

découverte de votre corps soit plus intime,

peut-être qu’un sextoy en bois de la région

pourrait vous intéresser ou encore une

tentacule en silicone bleu roi, disponible où

vous savez.

Féministement vôtreP

Un grand merci à l’équipe de BLOOM

pour leur collaboration à cet article

02.22

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27


KRITIKEN

No Crying

ie erste Szene verrät, dass The French Dispatch

D ein Wes Anderson Film ist. Die Szene ist in

einem einzigen Take gefilmt worden: ein Kellner

steigt mit einem vollen Tablett Treppen hinauf,

verschwindet tänzerisch hinter Türen und taucht

hinter anderen wieder auf. Schliesslich erreicht er

das Büro, in dem die Redaktion des Magazins «The

French Dispatch» ihren verstorbenen Chefredakteur

betrauert. In diesem Büro hängt das Schild

«No Crying» («Nicht Weinen») über der Tür und

es bildet den Knotenpunkt für die verschiedenen

Geschichten, die uns die exzentrischen Figuren im

Verlaufe des Films erzählen.

Der Tod des Chefredakteurs gibt den anwesenden

Journalist*innen die Gelegenheit ihre besten Artikel

noch einmal zu erzählen. Ihre Erzählungen heben

sich vom typisch bunten Stil des Filmemachers ab,

sind sie doch alle in schwarz-weiss gehalten. In drei

kurzen Sequenzen erzählen sie uns von einem mörderischen

Künstler, einer gewagten Studierendenrevolution

und einem giftmischenden Polizeikoch.

Die Geschichten spielen alle in der erfundenen

französischen Stadt Ennui-sur-Blasé in einer Zeit,

die vage an die 70er Jahre erinnert. Trotz der Unglaublichkeit

der Geschichten gelingt es Anderson,

Realität und Fiktion so zu verweben, dass ich mich

bei dem Gedanken ertappe, ob es den psychisch

kranken Künstler Moses Rosenthaler tatsächlich

gegeben hat. Natürlich nicht, aber vielleicht? Vielleicht

gab es einen Studenten wie Zeffirelli? Einer,

der in der Badewanne sein revolutionäres Manifest

zu Ende schrieb und mit seinen Kommiliton*innen

rief: «Les enfants sont grognons!»

Mit witzigen Sprüchen und eigentümlichen Gestalten

gelingt es Anderson uns zum Schmunzeln

zu bringen. Bewegung, Ton und Farbe sind perfekt

aufeinander abgestimmt. Der Cast ist umfassend

und reicht von Owen Wilson über die Französin

Léa Seydoux bis hin zu Timothée Chalamet. Wie

in The Grand Budapest Hotel oder The Darjeeling Limited

entführt uns eine Starbesetzung in eine farbenfrohe

Theaterwelt, zugleich magisch und banal.

Trotz allem cineastischen Zauber erinnert uns der

Film jeden Moment daran, dass diese Welt explizit

künstlich ist. Dass unsere Reaktion zur Kunst mitdazugehört.

Es ist kein anspruchsloser Film, den

man während dem Kochen im Hintergrund laufen

lassen kann. Um der Geschwindigkeit des Dialogs,

der Vielfalt der Geschichten und dem subtilen

Humor gerecht zu werden, lohnt es sich, den Film

in aller Ruhe an einem regnerischen Nachmittag

in Ennui-sur-Blasé oder Fribourg-sur-Sarine zu

schauen.

Alyna Reading

The French Dispatch

Regie: Wes Anderson

2021

107 min

Friede, Freude, magische Kerze

isneys neuster Animationsfilm, Encanto, startete

am 25. November 2021 in den Schweizer

D

Kinos. Der bunte Streifen, dessen Titel übrigens so

etwas wie Charme oder Verzauberung bedeutet,

erzählt die Geschichte von Mirabel und ihrer zauberhaften

Familie Madrigal. Mirabel ist das einzige

Mitglied der kolumbianischen Familie, welches als

Kind keine übernatürlichen Kräfte erhielt. Die Familie

ist nämlich im Besitz einer magischen Kerze,

dem Encanto, welcher seit Generationen jedem

Familienmitglied eine magische Fähigkeit verleiht.

Mirabel ist jedoch auch die Einzige, die bemerkt,

dass sich dem Haus der fantastischen Familie ein

Unglück nähert. Sie versucht tatkräftig, das Mysterium

herauszufinden und abzuwenden.

Encanto präsentiert sich wie jeder klassischer Disney

Film: Wir werden mit viel Farbe, Emotion und

Musik in die Welt der Figuren eingeführt. Passend

zur kulturellen Darstellung einer kleinen kolumbianischen

Stadt wird moderne Musik mit lateinamerikanischen

Rhythmen kombiniert, die wie

immer zum Mitsingen und Tanzen animiert. Die

große Stärke dieses Animationsfilms liegt im Versuch,

lateinamerikanische Kultur, Geschichte und

gleichzeitig erfrischend neue Figuren darzustellen:

eine Familie voller starker, magischer Frauen. Die

Geschichte stellt eine neue Art von Konflikt dar,

bei dem kein böser, von aussen kommender Feind

bekämpft wird. Der Feind der Harmonie ist diesmal,

auf realistische Weise, die Kommunikation

und Erwartungshaltung innerhalb der Familie. So

gefährdet diese den Zauber der gesamten Gemeinschaft.

Encantos Konzept und Umsetzung machen Spaß

und unterhalten nicht nur Kinder, jedoch finden

sich auch Aspekte, die meiner Verzauberung im

Weg standen. Die Familie besteht aus unzähligen

Figuren mit verschiedenen Kräften, von denen einige

kaum zur Geschichte und eher zu Verwirrung

beitragen und einige Handlungslücken und ein

gehetztes Tempo offenlegen. Der Höhepunkt der

Geschichte kommt fast am Ende des Films und ist

ziemlich voraussehbar, weswegen er etwas weniger

aufregend und überzeugend wirkt. Vor allem wenn

man an die allumfassenden und aufregenden Geschehnisse

in anderen Filmen wie Moana, Tangled

oder Frozen zurückdenkt. Hier wird der realistische

Konflikt der Spannung zum Verhängnis.

Alles in allem ist Encanto ein Disneyfilm, der vor allem

von der fantastischen Animation und der sympathischen

Protagonistin lebt, den man sich jedoch

seit dem 24. Dezember auch gerne auf Disney+ von

zu Hause aus anschauen kann.

Mara Lynette Wehofsky

Encanto

Regie: Jared Bush & Byron

Howard

2021

109 min

28 spectrum 02.22


CRITIQUES

Arcane : une claque visuelle et

émotionnelle

ans la majestueuse ville de Piltover, deux scientifiques,

Jayce et Viktor, poursuivent une entre-

D

prise folle : créer une technologie révolutionnaire

pour conférer à la ville une puissance nouvelle. Piltover,

riche et flamboyante, cache cependant dans

ses bas-fonds une autre ville, lugubre et insalubre,

du nom de Zaun. Ici, le crime sévit partout, et tandis

que Piltover prospère, portée par les progrès technologiques,

Zaun pourrit de l’intérieur. Silco, grand

baron de l’ombre, fait main mise sur la ville, décidé à

faire sa loi et à riposter contre Piltover à sa manière.

« Quand tu t'apprêtes à changer le monde, ne demande

pas la permission » – Viktor

Au même moment, deux sœurs de la basse-ville, Vi

et Powder, voient leur quotidien précaire voler en

éclat. Orphelines de la dernière rébellion, recueillies

par Vander, un homme respecté par la communauté,

les deux sœurs protègent le peu de choses qui leur

sont chères. Mais tandis que le contexte politique

s’envenime, Vi se retrouve séparée de Powder. À

Jinx alors de faire son entrée.

Bien que prenant place dans le monde de Runeterra,

l’univers porté par le jeu vidéo League of

Legends, il n’est cependant pas nécessaire d’avoir

joué au jeu pour apprécier Arcane à sa juste valeur.

La série réussit un tour de force impressionnant :

l’histoire saura plaire au public néophyte tout en offrant

aux fans de la première heure de nombreuses

références à l’univers et au jeu qu’ils connaissent

déjà. L’intrigue, les relations, les destins, ainsi que

les enjeux politiques se font complexes, et les personnages

sont dépeints avec brio, tout en nuances

et en reliefs. Le spectateur se surprendra à compatir

avec les pires criminels et à douter des personnages

les plus vertueux. Réalisée par le studio Fortiche

Production, la patte artistique d’Arcane captive l’œil

en quelques instants à peine : les détails sont d’une

minutie rare et les expressions des personnages relèvent

d’une richesse extraordinaire.

« La seule façon de vaincre un ennemi plus fort que soi,

c'est de n'avoir aucune limite. » – Silco

La série produite par Riot Games, l’entreprise à

l’origine de League of Legends, offre ainsi au monde

de l’animation une œuvre brillante, visuellement superbe

mais aussi extrêmement dense, où les décors

et la musique savent charmer le spectateur, pour

ensuite l’emmener dans des montagnes russes émotionnelles.

Amélie Gyger

Arcane

Série d'animation

Novembre 2019

9 épisodes

Tristes Tropiques

n ces temps où les voyages à l’étranger s’avèrent

E compliqués et risqués, les récits d’aventure font

naturellement office de substitut de découvertes

et d’ailleurs. Néanmoins, « Tristes Tropiques » est

bien plus qu’un récit de voyages : c’est un ouvrage

anthropologique étudiant les sociétés indigènes

d’Amazonie.

Parlons de l’auteur : Claude Lévi-Strauss est le père

de l’anthropologie et de l’ethnologie moderne, à savoir

l’étude des peuples et de leur civilisation. Ces

deux disciplines lui doivent beaucoup. Tout au long

du récit, on découvre avec amusement tant les petites

habitudes de chaque peuple autochtone qu’une

étude approfondie sur leur système social. L’ouvrage

a l’ambition d’élaborer un conte philosophique sur le

voyage, tant la place de l’Homme semble importante

et dérisoire, à la fois simple et complexe.

La description de villages autochtones relève d’une

sincérité et d’une candeur envers ce que serait l’Etat

de nature, non perverti par une société trop moderne,

détachée de la Nature. Les rites, l’organisation

sociale permettent un équilibre avec l’écosystème de

chaque peuplade : par exemple, les pêcheurs attrapent

certes leur nourriture au sein du Fleuve nourricier

mais lui vouent un culte respectueux. L’environnement,

tout au long du récit, serait un “Autre” qui

mériterait d’être chéri et parfois craint. Un constat

en antagonisme total avec l’état actuel du poumon

du monde…

Un récit de voyage ? Les escapades s’enchaînent

dans une structure très spécifique à cette œuvre,

à savoir totalement absente. Plutôt un entremêlât

de poèmes, de réflexions philosophiques et de descriptions

d’une faune et d’une flore bien sauvages à

un Européen du XXe siècle. Un romantisme tardif ?

Peut-être, mais assurément une lecture enrichissante

sur la connaissance des peuples et de l’Homme.

Maxime Corpateaux

Tristes Tropiques

Claude Lévi-Strauss

Penguin Classics

449 pages

1955

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COMITÉ · KOMITEE

Photo Florence Valenne

Comité

Komitee

De gauche à droite · Von links nach rechts : Loïs Pythoud, Helene-Shirley Ermel, Manon Becker, Lisa Schneider, Yvan Pierri, Alyna Reading,

Alison Eugénie Bender, Tim König, Franziska Schwarz

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vakant

04.04.2022

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Contributions · Mitautor·innen

Alison Eugénie Bender, Franziska Schwarz

Alwiya Hussein, Alyna Reading, Dominik

Zihlmann, Lukas Lauener, Mara Lynette Wehofsky,

Marie Schaler, Pauline Anne Meyer, Romain Ubu,

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Alison Eugénie Bender, Alyna Reading, Eleonora

Bobbià, Ella Lory, Franziska Schwarz, Helene-Shirley

Ermel, Laurie Nieva, Manon Becker, Mara

Lynette Wehofsky, Maria Papantuono, Maxime

Corpataux, Maxime Staedler, Nicolas Rodigari,

Oliver Clemente, Pauline Anne Meyer, Tim König,

Yvan Pierri

Depuis 1958, Spectrum est le journal des étudiant·e·s de l’Université

de Fribourg. Entièrement créé par elleux, le magazine

est également bilingue. Chaque étudiant·e peut participer à sa

conception et ainsi faire ses premiers pas dans le journalisme.

Spectrum paraît six fois par an et est gratuitement à la disposition

de la communauté estudiantine dans les locaux de

l’Université, ainsi que sur Internet.

Tirage : 1.100.

Das Studierendenmagazin Spectrum gibt es seit 1958. Es wird

von Studierenden der Universität gestaltet und ist zweisprachig.

Alle Studierenden können mitmachen und dabei Erfahrungen

im Journalismus sammeln. Spectrum erscheint sechsmal

im Jahr und liegt kostenlos an der Uni und auf dem Internet auf.

Auflage: 1'100.

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SP 2022

MA 01.03

Ferris Bueller’s Day Off

VE 08.04

L’amour en fuite

Quand on pense au « coming of age », on pense à l’adolescence, à l’acné, au

MA 08.03 Thelma

MA 12.04

OPEN-AIR: Mommy

sexe et au bal de promo pour lequel on n’a pas encore de cavalier.ère.

JE 10.03

The Perks of Being a Wallflower

MA 26.04 Moonlight

Bien que partiellement juste, cette définition n’en reste pas moins restrictive,

MA 15.03

La danza de la realidad

MA 03.05 Cidade de Deus

et c’est pourquoi votre ciné-club se propose d’en donner une plus souple

MA 29.03

Bande de filles

MA 10.05

Das weisse Band

avec de nombreux sujets, esthétiques et films différents.

LU 04.04

Les quatre cents coups

JE 12.05

Nibelungen – Kriemhilds Rache

Plus d’infos sur cine-club.ch

MA o5.04 L’amour à vingt ans

MA 17.05

Mr. Nobody

ME o6.04 Baisers volés

MA 24.05 Grave

JE 07.04

Domicile conjugal

MA 31.05

Martin Eden

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