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20 b | finest art anzeige<br />
Symbolische Gleichberechtigung<br />
in der Kunst<br />
© Foto: Geuer & Geuer Art GmbH<br />
Günther Ueckers Hommage an Nelson Mandela<br />
Unruhen. Massenproteste. Friedensmärsche. Das Jahr<br />
2020 war von der Black Lives Matter-Bewegung<br />
global geprägt. Hundertausende Menschen gingen hinaus<br />
auf die Straße, solidarisierten sich mit den afroamerikanischen<br />
Opfern US-amerikanischer Polizeigewalt, deren letztes<br />
Opfer, George Floyd, am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei<br />
einem Polizeieinsatz ums Leben kam. Obwohl die Black Lives<br />
Matter-Bewegung bereits seit 2013 besteht, ist sie durch den<br />
gewaltvollen Tod von George Floyd erneut in das Bewusstsein<br />
der Weltöffentlichkeit gerückt. Ein wichtiger Schritt, denn<br />
die Rassentrennung scheint noch immer nicht ganz aus den<br />
Köpfen aller Menschen verschwunden zu sein.<br />
Ein Künstler, der sich bereits seit vielen Jahren gegen soziale<br />
Missstände sowie Ungerechtigkeit und Unterdrückung<br />
einsetzt, ist Günther Uecker. In seiner neunteiligen Mappe<br />
der Friedensgebote, die 2015 bei der Geuer & Geuer Art<br />
GmbH erschienen ist, appelliert der vielfach ausgezeichnete<br />
Objektkünstler zum Beispiel an die Gleichwertigkeit der<br />
Weltreligionen, zeigt sogar deutliche Parallelen zwischen<br />
den heiligen Schriften des Judentums, Christentums und des<br />
Islam auf. Sein 2017 erschienenes Nagelkreuz in heller und<br />
dunkler Ausführung spielt neben Jesus Kreuzigungstod auch<br />
auf die Gottesmutter Maria als weiße und schwarze Madonna<br />
an und räumt damit die Existenz beider Erscheinungsformen<br />
ein. Damit schafft Uecker eine Gleichwertigkeit, die für viele<br />
seiner Werke charakteristisch ist: ein dualistisches und wieder<br />
ins Gleichgewicht gebrachte Yin und Yang, die einander<br />
komplementieren, anstatt zu dominieren und zu unterdrücken.<br />
Das kann auf die menschliche Rasse, das Geschlecht<br />
und auf die Religionszugehörigkeit übertragen werden.<br />
Günther Uecker veranschaulicht<br />
durch die Malträtierung des<br />
Materials die Verletzung des<br />
Menschen durch den Menschen.<br />
Daher überrascht es auch nicht, dass der renommierte<br />
Düsseldorfer Künstler 2018 ein skulpturales Meisterwerk in<br />
heller und dunkler Ausführung geschaffen hat, das dem südafrikanischen<br />
Freiheitskämpfer und ehemaligen Präsidenten<br />
Nelson Mandela zu seinem 100. Geburtstag ein bedeutsames<br />
Denkmal in der Kunst gesetzt hat. Nach Mandelas gleichnamiger<br />
Autobiografie »Long walk to freedom« benannt,<br />
zeigt es eine in Bronze gegossene Ausführung des internationalen<br />
Bestsellers, durch den Uecker lange Nägel, die das<br />
gesamte Buch durchdringen, geschlagen hat. In heller und<br />
dunkler Ausführung versinnbildlicht das Skulpturen-Duo die<br />
Gleichstellung der »schwarzen« mit der »weißen« Rasse und