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Wirtschafts-News III_2021

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AUSGABE <strong>III</strong>/21 IV/ 15<br />

DENKSTAHL – „Rosenkrieg“<br />

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Vorwort<br />

3<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

„der Mensch ist des Menschen Wolf“, schrieb der römische<br />

Dichter Titus Maccius Plautus. Homo homini lupus lautet<br />

die Sentenz auf lateinisch. Dabei unterschied er zwischen<br />

Menschen, die sich kennen und solchen, die sich<br />

nicht kennen. Ebenfalls differenzierte er zwischen dem<br />

Verhältnis zwischen Menschen untereinander und jenem<br />

zwischen Mensch und Staat. Wie Freunde Freunde sehen,<br />

sagte mir im Gespräch Dr. Peter Waldmann, Literaturwissenschaftler<br />

und ehrenamtlicher Vorstand der jüdischen<br />

Gemeinde Mainz. Erstaunlich ist, dass der Ausspruch<br />

irgendwo zwischen Aufklärung und Sturm und Drang<br />

Wiederbelebung fand. Lessing schrieb darüber, prominent<br />

wurde er bereits zuvor mit Thomas Hobbes.<br />

Schön und gruselig ist der Ausspruch zugleich. Schön,<br />

weil er die guten Seiten des Menschseins hervorstellt,<br />

gruselig, weil er die verachtenswerten darstellt. Eine<br />

Frage der Perspektive, möchte man meinen. Doch in der<br />

Tat ist es dies nicht, sondern vielmehr eine Frage der<br />

Haltung und des Prinzips. Dies wurde mir deutlich, als<br />

wir uns im Rahmen dieser Heftproduktion mit den SchUM-<br />

Städten beschäftigt haben.<br />

Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich bewusst<br />

mit Jüdinnen und Juden gesprochen habe. Dabei stellte<br />

ich fest, mit welcher Zurückhaltung ich Gespräche geführt<br />

und Mails geschrieben habe. Erstaunlich, dachte ich mir,<br />

denn ich schreibe und telefoniere tagtäglich mit sehr<br />

vielen Menschen. Und niemals fiel es mir schwerer, diese<br />

Zeilen zu schreiben, als gerade jetzt. Was hilft? Na<br />

klar, reden! In langen Telefonaten mit Avadislav Avadiev,<br />

mit dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Rheinland-Pfalz,<br />

sowie Dr. Peter Waldmann löste sich Verkrampfung,<br />

die nur in mir selbst stattgefunden hatte.<br />

Gerne will ich daher aufmerksam machen auf wiederkehrende<br />

Veranstaltungen unter dem Titel „Meet a Jew“.<br />

Informationen dazu lassen sich auf den Internetseiten<br />

der jüdischen Gemeinden der jeweiligen Städte finden.<br />

Eben dies ist zu lesen von den Oberbürgermeistern der<br />

drei SchUM-Städte, Speyer, Worms und Mainz. Wichtigste<br />

Aufgabe sei es, das kulturelle Erbe zu schützen, den<br />

Erhalt zu garantieren und dessen Bedeutung angemessen<br />

zu vermitteln, schreibt etwas der Wormser Oberbürgermeister<br />

Adolf Kessel. Von Dialog und Zusammenarbeit<br />

spricht die Speyrer Oberbürgermeisterin Stefanie<br />

Seiler und Michael Ebling aus Mainz sieht die Synagoge<br />

als Begegnungsstätte.<br />

Allzu oft in der Geschichte wurden Juden nicht nur Opfer<br />

von Gewalt, Zerstörung und Vernichtung, sondern<br />

obendrein von Opportunismus. Vertrieben während der<br />

Kreuzzüge und der Pestpogrome und anschließend erneut<br />

eingeladen, um die Wirtschaft zu beleben.<br />

Auch darum – um Opportunismus – geht es in der Rubrik<br />

„Kunst und Wirtschaft“ von unserer Autorin „Sam“ und<br />

dem Gastbeitrag von Ilknur Özen. Warum Kunst nicht<br />

nur ein Steigbügelhalter für die Wirtschaft ist, sondern<br />

vielmehr intellektuelle Leitplanke, Ideengeber und auch<br />

Mutmacher ist, schreiben sie in ihren Beiträgen.<br />

Auch hierin zeigt sich einmal mehr: „der Mensch ist des<br />

Menschen Wolf“ oder aber „wie Freunde Freunde sehen“,<br />

ist keine Frage der Perspektive, sondern eine Frage der<br />

Haltung und des Prinzips.<br />

Ich wünsche Ihnen eine frohe und besinnliche Adventszeit.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr Bernd Wildemann


Inhalt<br />

4<br />

W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

SCHUM-Städte<br />

Die Wiege von Aschkenas – Adolf Kissel 7<br />

Welterbestätte sind Lernorte – Dr. Susann Urban 9<br />

Christiane Pfanz-Sponagel wirft einen Blick in die Geschichte 13<br />

Dialog & Zusammenarbeit – Stefanie Seiler 15<br />

Bildung als Mittel gegen Antisemitismus – Michael Ebling 16<br />

Ein Christ kann kein Antisemit sein – Bischof Peter Kohlgraf 18<br />

Untrennbar mit unserem Land verbunden – Roger Lewentz 20<br />

Jüdisches Rheinland-Pfalz bei Villa Musica 22<br />

<br />

W N Kultur<br />

Blockbuster Banksy – Kraftturbine für das Standortmarketing 24 Denk mal mit Denkstahl von Ilknur Özen 33<br />

<br />

W N Gesundheit<br />

Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim 36<br />

Gehör finden - Koch Hörakustik 38<br />

Möglichkeiten der Körperstraffung – Fort Malakoff Klinik 40<br />

Expertenforum Reizbestrahlung bei Gelenkerkrankung<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe 42<br />

Venen- und Lymphzentrum in Mainz 44<br />

Gehör finden - Koch Hörakustik 45<br />

Grüne Blüte - Onlineshop für medizinisches Cannabis –<br />

Primus Apotheke 46<br />

Im Herzen der Weinmetropole Mainz – Vinarmarium 48<br />

25 Jahre ecos office center mainz 50<br />

Karin Dölla-Höhfeld: Gemeinsam an die Spitze 52<br />

Vom Vordach bis zum ökologischen Vollholz-Haus –<br />

Zimmerei Degreif 54<br />

Digitale Informationsplätze in Besucherräumen –<br />

Isinger & Merz 56<br />

Partnerschaft von BVMW und Mainz 05 – BVMW Mainz 57<br />

Hausbau 2.0 - Günstiger. Nachhaltiger. Sicherer. – ArcEnergie 58<br />

Sicherheitstechnik für schnellen & effektiven Schutz – Securitas 60<br />

25 Jahre Vermögensverwaltung Habbel, Pohlig & Partner 62<br />

Aufgegabelt:<br />

Schwarz auf Grün von Caroline Bosbach und Torsten Weber 64


WN-Spezial<br />

SCHUM-Städte · ab Seite 7<br />

1700 Jahre<br />

Jüdisches Leben in Deutschland<br />

Die Schum-Städte Speyer-Worms-Mainz<br />

5<br />

„Blockbuster-Ausstellung“<br />

THE MYSTERY OF<br />

Banksy<br />

Kunst trifft Wirtschaft – und am besten ins Herz<br />

Gehör finden – Koch Hörakustik · Seite 38<br />

Blockbuster Banksy · Seite 24<br />

Fort Malakoff Klinik · Seite 40 Strahlentherapie RheinMainNahe · Seite 42<br />

Feste Zähne an einem Tag – Zahnärzte Flonheim · Seite 36


6<br />

1700 Jahre<br />

Jüdisches Leben in Deutschland<br />

Die SCHUM-Städte Speyer-Worms-Mainz<br />

„Und gewiss; dass er euch alle drei geliebt,<br />

und gleich geliebt: indem er zwei nicht drücken mögen,<br />

um einen zu begünstigen. – Wohlan!<br />

Es eifre jeder seiner unbestochenen von Vorurteilen<br />

freien Liebe nach! Es strebe von euch jeder um die Wette,<br />

die Kraft des Steins in seinem Ring’ an Tag zu legen!<br />

komme dieser Kraft mit Sanftmut, mit herzlicher<br />

Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergebenheit<br />

in Gott, zu Hülf’!<br />

Und wenn sich dann der Steine Kräfte bei euern<br />

Kindes-Kindeskindern äußern: So lad’ ich über<br />

tausend tausend Jahre, sie wiederum vor diesen Stuhl.<br />

Da wird ein weisrer Mann auf diesem Stuhle sitzen,<br />

als ich; und sprechen. Geht!“<br />

Nathan der Weise, Gotthold Ephraim Lessing


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

1000 Jahre<br />

jüdische Geschichte Worms<br />

– die Wiege von Aschkenas<br />

Kreativwirtschaft, Digitalisierung, Kunst,<br />

Kultur und viel Geschichte. Wer nach<br />

Worms kommt, hört den Dom deutsche<br />

Geschichte erzählen. Etwa von Martin<br />

Luther und der Reformation wird er erzählen.<br />

Oder von Drachentötern und sagenhaften<br />

Schätzen. Und von Jüdinnen und Juden, die in<br />

Worms Vertreibung, Tötung und Zerstörung<br />

zum Trotz ein geistiges und kulturelles Zentrum<br />

aufbauten. Wie die Wormser ihre eigene Geschichte<br />

wahrnehmen und mit welcher Haltung<br />

sie in die Zukunft gehen wollen, darüber schreibt<br />

der Wormser Oberbürgermeister Adolf Kessel.<br />

Ein Gastbeitrag<br />

Die Kreativität ist ein wichtiger Standortfaktor<br />

für die Kommunen, auch in Worms. Kultur und<br />

Kulturwirtschaft schaffen Arbeitsplätze, steigern<br />

die Attraktivität unserer Stadt, wirken sich<br />

nachhaltig auf die Lebensqualität und unser<br />

gesellschaftliches Miteinander aus.<br />

In Worms sind – entsprechend des statistischen<br />

Landesamts – rund 221 Unternehmen mit über<br />

500 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten<br />

der Kultur- und Kreativwirtschaft zuzuordnen.<br />

Das sind Kunstschaffende, Musikerinnen<br />

und Musiker, es ist aber auch der Buchmarkt,<br />

die Designwirtschaft, es ist der Werbemarkt,<br />

die Software-Industrie, der Architekturbereich<br />

und weitere Dienstleister.<br />

Es ist ein sehr heterogener, aber ein extrem<br />

wichtiger <strong>Wirtschafts</strong>zweig in unserer Stadt<br />

– auch zahlreiche Studierende der Hochschule<br />

sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt<br />

Worms bewegen sich im Kontext der Kulturwirtschaft.<br />

Zur Unterstützung der Ansiedlung und Entwicklung<br />

jener Milieus wurde vor rund 2 Jahren ein<br />

erster städtischer Co-Working-Space etabliert,<br />

im kommenden Jahr wird in unmittelbarer Nähe<br />

ein Digital Hub entstehen, in denen sich die<br />

verschiedenen Teilbranchen der Kultur- und<br />

Kreativwirtschaft konzentriert ansiedeln und<br />

günstige Arbeitsplätze anmieten können. Hier<br />

durch möchten wir hier in Worms diese Arbeitsfelder<br />

der Zukunft stärken.<br />

Aber auch die kulturellen Schwerpunkte der<br />

Stadt Worms haben einen enormen Einfluss<br />

auf den <strong>Wirtschafts</strong>standort Worms. Gerade<br />

in diesem Jahr wurde mit mehr als 100 Veranstaltungen<br />

an den Reichstag 1521 – die Verweigerung<br />

Martin Luthers, seine Thesen zu<br />

widerrufen – erinnert.<br />

„große touristische Potenziale“<br />

Erneut wurde deutlich, welch große touristische<br />

Potenziale die zweitausendjährige Geschichte<br />

unserer Stadt birgt, wie sehr auch unsere lokale<br />

Gastronomie und der Einzelhandel von<br />

einer nachhaltigen Entwicklung unserer so genannten<br />

Kulturprofile profitieren können. Gleichfalls<br />

ist es zutiefst beeindruckend, wie stark sich<br />

die hier ansässigen Unternehmen mit den<br />

kulturellen Angeboten identifizieren<br />

und immer wieder in erfreulicher<br />

Weise unterstützen.<br />

Die Nibelungen-Festspiele sind<br />

nicht nur seit vielen Jahren ein<br />

bundesweit bekanntes, herausragendes<br />

Kultur-Ereignis. Sie sind<br />

auch Motor der Stadtentwicklung,<br />

ein bedeutender Faktor für<br />

die städtische Wirtschaft<br />

sowie für den Einzelhandel<br />

und als touristischer<br />

Anziehungs-<br />

Adolf Kessel<br />

Oberbürgermesiter der Stadt Worms


8<br />

Antisemitismus<br />

ist alles andere als weg<br />

Interview Frau Dr. Susanne Urban<br />

punkt für die Region und das Land von enormer<br />

Bedeutung. Eine Studie der Hochschule Worms<br />

aus 2014 ergab, dass durch Festspiel-<br />

Besucher*innen und Mitarbeiter*innen jährlich<br />

ca. 1,6 Millionen Euro Wertschöpfung in die<br />

Stadt fließen. Die Inszenierungen mit bekannten<br />

Namen wie Klaus Maria Brandauer, Jürgen<br />

Prochnow oder Meret Becker stehen für die<br />

kulturelle Vielfalt und Kreativität, die Rheinland-<br />

Pfalz auszeichnen.<br />

Seit Juli <strong>2021</strong> sind die „SchUM-Stätten Speyer,<br />

Worms und Mainz“ als UNESCO-Weltkulturerbe<br />

eingeschrieben. Die Monumente umfassen<br />

rund 1000 Jahre jüdische Geschichte – sowie<br />

jüdische Gegenwart und, so ist es unsere Hoffnung,<br />

auch jüdische Zukunft.<br />

kulturelles Erbe schützen<br />

Fortan ist es die wichtigste Aufgabe, dieses<br />

kulturelle Erbe zu schützen und den Erhalt zu<br />

garantieren, seine Bedeutung angemessen zu<br />

vermitteln und für eine Wahrung des an die<br />

UNESCO übermittelten Outstanding Universal<br />

Value zu garantieren. Aber natürlich erhoffen<br />

wir uns alle, dass möglichst viele Menschen<br />

unsere Städte besuchen, sich mit der jüdischen<br />

Geschichte und dem jüdischen Leben in Worms<br />

auseinandersetzen; dass wir der Welt aus<br />

Rheinland-Pfalz heraus von der Wiege des<br />

aschkenasischen Judentums erzählen können<br />

und unsere Stadt Aufmerksamkeit erfährt.<br />

Bild: Stadt Worms<br />

Text: Adolf Kessel<br />

1700 Jahre jüdisches Leben in<br />

Deutschland bildet in diesem Jahr<br />

den Rahmen für ein Festjahr.<br />

Veranstaltungen allerorten zeugen,<br />

erinnern und weisen hin auf den bedeutsamen<br />

Beitrag jüdischen Lebens als Teil der Gesellschaft<br />

zur kulturellen Entwicklung. Mit der<br />

Anerkennung als Weltkulturerbe kommt den<br />

mittelalterlichen jüdischen SchUM-Stätten in<br />

Worms, Speyer und Mainz eine besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

Obwohl die jüdischen Gemeinden dieser Städte<br />

immer wieder Opfer von Gewalt, Pogromen, gar<br />

völliger Zerstörung wurden, entwickelten sich<br />

die SchUM-Gemeinden zwischen dem 11. und<br />

der Mitte des 14. Jahrhunderts zur geistigen<br />

und kulturellen Wiege jüdischen Lebens in<br />

Deutschland. Im Gespräch mit der Geschäftsführerin<br />

des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz<br />

e.V., Frau Dr. Susanne Urban, reden wir über die<br />

Bedeutung des Weltkulturerbe-Titels, über besorgniserregende<br />

Entwicklungen in Deutschland<br />

und über Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Frau Dr. Urban, der Begriff<br />

„SchUM-Städte“ ist – oder war – vielen Menschen<br />

nicht geläufig. Hat sich dies nach der<br />

Auszeichnung als Weltkulturerbe nach Ihrer<br />

Erfahrung verändert? Und stellen Sie darüber<br />

hinaus fest, dass es etwa zu einem erhöhten<br />

Geschichtsinteresse der Menschen in diesen<br />

Städten geführt hat?<br />

Susanne Urban: Nun, Sie haben Recht und doch<br />

nicht – in der jüdischen Welt sind die einstigen<br />

SchUM-Gemeinden und damit auch die drei<br />

Städte, Speyer, Worms und Mainz, ein fester<br />

Begriff. Sie sind in der jüdischen Welt bekannt<br />

als Wiege von Aschkenas, sie sind noch immer<br />

Resonanzboden zur eigenen Verortung und<br />

wichtige Erinnerungsorte. In der nichtjüdischen<br />

Welt sind es vor allem Wissenschaftler und


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Theologen sowie an jüdischer Geschichte Interessierte<br />

gewesen, die etwas mit „SchUM“ anfangen<br />

konnten. Bereits im Zuge des lange<br />

währenden Prozesses um die Einschreibung<br />

als UNESCO-Welterbe konnte die Bekanntheit<br />

der SchUM-Gemeinden erhöht werden.<br />

„Wiege von Aschkenas“<br />

Es gibt ja viele an der jüdischen Religion und<br />

Geschichte Interessierte, und so waren Medienberichte,<br />

aber auch Projekte und Veranstaltungen<br />

sehr dienlich, um die Bedeutung der<br />

SchUM-Gemeinden in einer breiteren Öffentlichkeit<br />

zu verankern. In den drei Städten selbst<br />

wussten bereits viele Interessierte etwas mit<br />

„SchUM“ anzufangen. Und ja, seit Einschreibung<br />

der SchUM-Stätten ist ein weiter gesteigertes<br />

Interesse zu bemerken. Die Touristenzahlen<br />

steigen signifikant an.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Die Geschichte der SchUM-<br />

Gemeinden zu verstehen, ist nicht ganz einfach.<br />

Hört man von der Entwicklung geistiger und<br />

kultureller Zentren, denkt man unweigerlich an<br />

besonders geschützte Orte, Bereiche oder Menschen.<br />

In der Tat jedoch war dies nicht der Fall.<br />

In allen drei Städten wurden jüdische Gemeinden<br />

Opfer von Gewalt und Pogromen, etwa<br />

während der Kreuzzüge im 11. Jahrhundert oder<br />

mit den Pestpogromen im 14. Jahrhundert. Wie<br />

konnte sich hier dennoch eine Art Hochkultur<br />

jüdischen Lebens entwickeln?<br />

Susanne Urban: SchUM entwickelte sich ab dem<br />

10. Jahrhundert, seit Juden in die drei Städte<br />

an den Rhein gekommen waren. Zunächst gab<br />

es die Muttergemeinde Magenza, also Mainz.<br />

Gegründet von der Familie Kalonymos, aus<br />

Lucca stammend, wanderten Mitglieder dieser<br />

gelehrten Dynastie auch nach Worms und Speyer,<br />

und so entstand zunächst eine durch eine<br />

Familie getragene Verbindung zwischen den<br />

Gemeinden. Doch nicht nur die Familie Kalonymos<br />

war hoch gelehrt. Weitere Gelehrte lebten<br />

in den Städten, und so bildete sich ein Bund,<br />

der von Mainz nach Worms und schließlich nach<br />

Speyer reichte. Gelehrsamkeit, Religion und<br />

gemeinsame Debatten um religionsgesetzliche<br />

Regelwerke waren bahnbrechend. Hinzu kamen<br />

religiöse Diskurse um architektonische Antworten<br />

auf Fragen religiöser Belange. Infolge der<br />

Kreuzzüge wurde um rituelle Reinheit gerungen,<br />

d.h. die SchUM-Gemeinden fragten sich, wie<br />

sie noch näher zu Gott, noch getreuer Thora<br />

und Talmud leben könnten. Eine Antwort waren<br />

neue Bauwerke – Frauenbeträume und<br />

Ritualbäder. Die Mikwen, also die Ritualbäder,<br />

inszenierten den Gang in das Tauchbecken<br />

erstmals. Es sind keine Schachtmikwen wie in<br />

Friedberg oder Köln, wo man sich über Wendeltreppen<br />

hinunter- und hinaufbegibt, sondern<br />

monumentale Bauwerke, die über Portale und<br />

Absätze, Plattformen und dem Aufstieg zurück<br />

ins Licht diese spirituelle Reinigung choreografieren.<br />

Die Frauenbeträume dienten nunmehr<br />

einzig und allein den hoch angesehenen weiblichen<br />

Gemeindemitgliedern als spiritueller Raum,<br />

Judenhof in Speyer


10<br />

und es gab auch eigene Vorbeterinnen und<br />

Kantorinnen in SchUM. Die Frauen waren also<br />

stimmgewaltig in ihren eigenen Gottesdiensten<br />

und auch sonst mit einem hohen sozialen Status<br />

versehen.<br />

„the place to be“<br />

Um zu Ihrer Frage zurückzukommen – SchUM<br />

wurde das, was man heute als „the place to<br />

be“ bezeichnen würde. Es waren nicht nur Orte,<br />

an denen jüdische Gemeinden lebten, es waren<br />

jüdische Krafträume, in denen sich Innovation<br />

und Debattenkultur, religiöse Innigkeit und neue<br />

Strömungen entwickeln konnten. Es war sehr<br />

ungewöhnlich, dass sich Gemeinden zusammenschlossen,<br />

und hier schlossen sich diese<br />

„Heiligen Gemeinden“ zusammen, um ihre intellektuelle,<br />

religiöse Innovationskraft zu bündeln.<br />

So nahm SchUM natürlich auch Einfluss<br />

auf ganz Aschkenas, war Vorbild und Leitstern.<br />

Susanne Urban an der Jehuda he Hassid Mauer<br />

an der Synagoge Worms – © G. Schäfer<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: In den vergangenen Jahren<br />

häuften sich antisemitische Vorfälle und Anschläge<br />

zunehmend. Wie kann man den Titel<br />

Weltkulturerbe nutzen, um dieser besorgniserregenden<br />

Entwicklung entgegenzutreten?<br />

Oder umgekehrt; könnte er gleichfalls Gefahren<br />

bergen, da er Aufmerksamkeit unter jenen schafft,<br />

die von Ressentiments geprägt sind?<br />

„Welterbestätten sind<br />

auch Lernorte“<br />

Susanne Urban: Weltkulturerbe bildet zunächst<br />

einmal die Diversität der Welt ab, und da ist es<br />

gut, dass endlich das erste jüdische Erbe Europas<br />

auf die Welterbeliste gehievt werden<br />

konnte. Jüdische Kultur gehört zu Europa, und<br />

dies ist nunmehr noch sichtbarer geworden.<br />

Welterbestätten sind auch Lernorte. Dort können<br />

Schnittstellen von Kulturen, Architektur im<br />

Aufbruch, soziale und gesellschaftliche Entwicklungen<br />

abgelesen und verstanden werden.<br />

Das jüdische Erbe der SchUM-Stätten kann also,<br />

insbesondere wenn man weiß, dass die Monumente<br />

und Friedhöfe in Worms und Mainz fast<br />

komplett im Eigentum der Jüdischen Gemeinde<br />

Mainz liegen, auch sehr viel über jüdische<br />

Geschichte und Gegenwart berichten. Über<br />

hellste und dunkelste Zeiten, von der Blütezeit<br />

bis zur Shoah. Über Ankommen und bleiben<br />

wollen, über Brüche und Neuanfänge. Das Leben<br />

von Juden in Deutschland ist von einer<br />

starken Geschichte des Zugehörigkeitsgefühls<br />

geprägt, sodass in SchUM sichtbar wird, wie<br />

eine Minderheit sich integrierte, ohne eigene<br />

Identitäten aufzugeben. Auch für die Jahre nach<br />

1945 berichtet SchUM wichtige Aspekte: die<br />

Synagoge, 1957 bis 1961 wieder errichtet aus<br />

den Trümmern der 1938 unter den Augen der<br />

Öffentlichkeit niedergebrannten Synagoge, war<br />

lange Zeit ein musealer Ort. Es lebte nur eine<br />

Handvoll Juden in Worms. Und so ist das heu-


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

tige jüdische Leben, das auf dem enormen<br />

Vertrauensvorschuss der jüdischen Immigranten<br />

aus der früheren Sowjetunion nach 1990<br />

fundiert, eine neue Zeitschicht, die sich in diesen<br />

Mauern ablagert.<br />

Die Monumente und Friedhöfe sind aber nicht<br />

nur Spiegelung all dieser Entwicklungen und<br />

auch der heutigen Gemeinden, sondern eben<br />

auch jüdisches Erbe. Und ja, Antisemitismus<br />

ist alles andere als weg, besiegt oder marginal.<br />

Statistiken und Umfragen zeigen ein antisemitisches<br />

Stimmungsbild, das quer durch alle<br />

sozialen und gesellschaftlichen Schichten geht,<br />

auch politisch von rechts bis links und in jedem<br />

Milieu anzutreffen ist. Denken Sie nur an die<br />

antisemitischen Ausfälle auch immer rund um<br />

israelische Geschehnisse. Die Monumente und<br />

Friedhöfe sind im Blick der Sicherheitsbehörden,<br />

es herrscht eine enge und kooperative, offene<br />

und zugewandte Zusammenarbeit. Insofern<br />

denke ich, sind die SchUM-Stätten in guter Hand<br />

und unter gutem Schutz.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Demographische Zahlen<br />

sprechen eine deutliche Sprache: Von insgesamt<br />

82 Millionen Menschen in Deutschland, zählt<br />

die jüdische Gemeinde gerade einmal 225.000<br />

Mitglieder. Die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung<br />

mit Jüdinnen und Juden ist daher sehr<br />

gering. In einer Broschüre unter dem Titel „1700<br />

Jahre jüdischen Lebens in Deutschland“, herausgegeben<br />

vom Deutschen Volkshochschulverband,<br />

findet sich der Inhaltspunkt „Meet a<br />

Jew“. Dabei geht es insbesondere darum Begegnungen<br />

zu verstärken, um Brücken zu bauen,<br />

historischem Revisionismus und Verschwörungstheorien<br />

entgegenzuwirken. Wie könnte<br />

man sich dies konkret im Fall der SchUM-Stätte<br />

vorstellen?<br />

Susanne Urban: Die jüdische Minderheit ist eine<br />

bunte Minderheit, von traditionell bis orthodox<br />

bis säkular. Die Herkünfte sind deutsch, israelisch,<br />

russisch, moldawisch, ukrainisch, polnisch,<br />

französisch etc. Die Jüdinnen und Juden heute<br />

leben in traditionellen Beziehungen, sind homosexuell<br />

oder lesbisch, sie sind auch nicht alle<br />

Mitglieder jüdischer Gemeinden. Insofern ist<br />

„Meet a Jew“ ein tolles Projekt, denn wer das<br />

Programm zwei Mal mitmacht, lernet bereits<br />

neue Facetten und Aspekte. In SchUM ist es<br />

möglich, bei Voranmeldung, an Gottesdiensten<br />

teilzunehmen, die SchUM-Kulturtage zu besuchen,<br />

aber auch Veranstaltungen in der Jüdischen Gemeinde<br />

zu nutzen, um in die Synagoge in Mainz<br />

– wenn auch kein Weltkulturerbe, aber spektakulär!<br />

– oder Worms zu kommen und dort ungezwungen<br />

zwischen jüdischen Besuchern Musik<br />

zu hören oder Lesungen zu lauschen.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Die Politik als ein Teil der<br />

Gesellschaft ist aufgefordert, antisemitischen<br />

Entwicklungen entschieden entgegenzutreten.<br />

Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf schreibt in<br />

seinem Beitrag hier im Heft, er sehe die Katholische<br />

Kirche ebenfalls in der Pflicht hierzu.<br />

Welche weiteren Teile der Gesellschaft könnten<br />

sich aus Ihrer Sicht zudem engagieren?<br />

Susanne Urban: Antisemitismus ist zwar ein<br />

Problem, das sich auf Jüdinnen und Juden vehement<br />

auswirkt, aber die Krankheit hat die<br />

nichtjüdische Gesellschaft. Daher ist es auch<br />

wichtig und richtig, dass sich die Gesellschaft<br />

breit gegen den Antisemitismus engagiert. Hier<br />

wünsche ich mir, dass gesellschaftliche Gruppierungen<br />

nicht allein auf den Antisemitismus<br />

von rechts reagieren, sondern alle Spielarten<br />

von Antisemitismus, hier auch gerade den israelbezogenen<br />

Antisemitismus genauso entschieden<br />

entgegentreten. Das ist aber nicht<br />

immer der Fall. Engagieren kann sich jeder und<br />

jede – man kann widersprechen, wenn Witze<br />

und Verschwörungserzählungen die Runde<br />

machen, man kann auch an die Meldestellen<br />

oder die Antisemitismusbeauftragten herantreten,<br />

auch als Nichtjude, und Vorfälle melden.<br />

Es braucht aber eben auch Maßnahmen, die


12<br />

Speyer<br />

Eine Stadt des Glaubens<br />

die Sicherheit der Gemeinden garantieren. Wir<br />

sehen, was in Halle und Hagen hätte geschehen<br />

können. Ich hoffe sehr auf klare Haltungen und<br />

auch immer wieder: Bildung und Vermittlung.<br />

Es gibt so wunderbare Initiativen, die gegen<br />

Antisemitismus in verschiedenen Milieus angehen.<br />

Hier muss unterstützt und eine langfristige<br />

Finanzierung gesichert werden. Die<br />

SchUM-Stätten sind jüdisches Erbe und erzählen<br />

anschaulich von 1000 Jahren jüdischer Tradition.<br />

Ich wünsche mir, dass die Menschen<br />

hingehen und den Steinen lauschen, um zu<br />

lernen und zu begreifen, was jüdische Vielfalt,<br />

jüdische Geschichte sowie jüdische Gegenwart<br />

bedeuten – und verstehen, dass wir alle dazu<br />

aufgerufen sind, eine jüdische Zukunft zu garantieren.<br />

Redaktion: WN<br />

Judenbad in Speyer - © Klaus Landry<br />

Spira, Warmaisa, Magenza –<br />

Speyer ist die südlichste der drei<br />

SchUM-Städte entlang des Rheins.<br />

Wie in den anderen Städten Mainz<br />

und Worms, war das Verhältnis zu Juden auch<br />

rheinaufwärts über Jahrhunderte geprägt von<br />

einer zynisch schizophrenen Haltung. Auf Einladungen<br />

durch die herrschende Obrigkeit folgten<br />

Vertreibung, Zerstörung, Pogrome und<br />

Verwüstung. Und vermeintliche Privilegien der<br />

Jüdinnen und Juden waren vor allen Dingen<br />

dies: vermeintlich.<br />

Davon zu berichten, weiß auch der Speyrer Jude<br />

Löw von Darnburg als er im Jahr 1577 eine<br />

Strafe zahlen musste, weil er das Judenzeichen,<br />

einen gelben Ring auf der Kleidung, nicht trug.<br />

Einige Jahrhunderte zuvor, 1084, war es der<br />

Speyrer Bischof Rüdiger Huzmann, der erstmals<br />

Juden in die Stadt einlud, und ihre Ansiedlung<br />

gleichzeitig mit einer Mauer umschloss.<br />

Ein Blick in die Geschichte von Dr. Christiane<br />

Pfanz-Sponagel.<br />

Die traditionsreiche Geschichte der Stadt Speyer<br />

ist in hohem Maße geprägt vom Zusammenspiel<br />

verschiedener Religionen und Konfessionen.<br />

Der Speyerer Dom, der historisch, künstlerisch<br />

und architektonisch eines der bedeutendsten<br />

Beispiele romanischer Architektur in Europa ist,<br />

wurde bereits 1981 als UNESCO-Weltkulturerbe<br />

anerkannt. Unter dem salischen Kaiser Konrad<br />

II. sollte er die größte Kirche des Abendlandes<br />

werden.<br />

Durch den Bau des monumentalen katholischen<br />

Gotteshauses, das Grablege für Kaiser und Könige<br />

ist, wandelte sich die Stadt Speyer unter<br />

den Saliern von der „Kühstadt“, was ein eher<br />

bäuerlich geprägtes Dorf meint, zu einem „Zentrum<br />

des Reiches“, der Metropolis Germaniae<br />

(Hauptstadt Deutschlands), wobei der Begriff der<br />

Metropolis (Hauptstadt) nicht mit der heutigen<br />

Bedeutung des Begriffs gleichzusetzen ist.


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Im Hoch- und Spätmittelalter war Speyer als<br />

eine der drei SchUM-Städte Wiege und Zentrum<br />

des aschkenasischen Judentums, nachdem sich<br />

im Jahre 1084 auf Einladung von Bischof Rüdiger<br />

Huzmanns in Speyer eine der ersten jüdischen<br />

Gemeinden im Heiligen Römischen Reich<br />

angesiedelt hatte. An der Synagoge und der<br />

Mikwe im Speyerer Judenhof, dem Mittelpunkt<br />

der jüdischen Siedlung, wirkten die gleichen<br />

Baumeister wie am unweit gelegenen Kaiserdom,<br />

da Juden seinerzeit keine Handwerksberufe<br />

ausüben durften.<br />

Die Gemeindemitglieder waren im Fernhandel<br />

und Bankwesen tätig und verfügten über weitreichende<br />

wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen<br />

zu jüdischen Niederlassungen in Südeuropa<br />

und über die islamischen Länder am<br />

Mittelmeer sogar zum Nahen und Fernen Osten.<br />

Weltoffenheit,<br />

Schrift-, Sprachkenntnisse,<br />

Gelehrsamkeit<br />

Durch ihre Weltoffenheit, ihre Kenntnis fremder<br />

Schriften und Sprachen und ihre religiöse Gelehrsamkeit<br />

bildeten sie eine wirtschaftliche<br />

und geistige Elite innerhalb der städtischen<br />

Bevölkerung. SchUM, also der Verbund von<br />

Spira, Warmaisa, Magenza, wie die drei SchUM-<br />

Städte auf Hebräisch heißen, wurde von den<br />

Juden in ganz Deutschland als Autorität in<br />

rechtlichen und religiösen Fragen anerkannt.<br />

Noch heute prägt er die Architektur, Kultur,<br />

Religion und Rechtsprechung der mittel- und<br />

osteuropäischen Juden teilweise bis heute, zum<br />

Beispiel in Bezug auf das orthodoxe jüdische<br />

Dom zu Speyer, 1909-1938


14<br />

Eherecht. Gewürdigt wurde das jüdische Erbe<br />

und seine Bedeutung, indem die noch erhaltenen<br />

Friedhöfe, Mikwen und Synagogen(reste)<br />

am 27. Juli <strong>2021</strong> zum UNESCO-Weltkulturerbe<br />

ernannt wurde.<br />

Als die Pest sich 1349 in Europa ausbreitete,<br />

wurden allerorts die Juden dafür verantwortlich<br />

gemacht, sie wurden verfolgt, ihre Kultstätten<br />

und Häuser in Brand gesteckt, sodass viele die<br />

Stadt verließen.<br />

Im 16. Jahrhundert, also zu Zeiten der Reformation,<br />

war die Anzahl der Juden in Speyer nach<br />

ihrer letzten Vertreibung im Jahr 1534 sehr<br />

gering. Laut Wolfgang Eger wurden sie 1534<br />

sogar „endgültig“ vertrieben.<br />

Mit der Reformation vertrieben<br />

Bei einer Stadtbevölkerung, die um das Jahr<br />

1500 bei etwa 7.000 Personen lag , war die Anzahl<br />

der Juden verschwindend klein, sodass<br />

angesichts dieser Zahl kaum noch von einer<br />

jüdischen Gemeinde gesprochen werden kann.<br />

In den konfessionellen Auseinandersetzungen<br />

um 1500 spielten die Speyerer Reichstage von<br />

1526 und 1529 die entscheidende Rolle und<br />

prägten mit ihren Beschlüssen den Verlauf der<br />

konfessionellen Auseinandersetzungen. 1529<br />

kam es in Speyer zu einem Ereignis von weltgeschichtlicher<br />

Bedeutung, der „Protestation“,<br />

der „Geburtsstunde des protestantischen Glaubens“.<br />

Die „Protestation“ von Fürsten und Reichsstädten<br />

auf dem Speyerer Reichstag von 1529<br />

wurde namensgebend für den „Protestantismus“<br />

– seitdem nannte man die Anhänger der reformatorischen<br />

Bewegung „Protestanten“.<br />

Auf dem berühmten Wormser Reichstag 1521<br />

hatte sich Martin Luther geweigert, seine Lehren<br />

zu widerrufen. Daraufhin war die Reichsacht<br />

über ihn verhängt worden sowie die Lektüre,<br />

der Druck und die Verbreitung lutherischer und<br />

allgemein-reformatorischer Schriften verboten<br />

worden. Auf dem Speyerer Reichstag von 1526<br />

erfolgte eine Lockerung dieser strengen Regelungen,<br />

des sogenannten Wormser Edikts.<br />

Durchbruch mit<br />

Toleranzbeschlüssen<br />

Diese „Toleranzbeschlüsse“ bedeuteten für die<br />

Reformation einen ersten Durchbruch. Auf dem<br />

Reichstag zu Speyer im Jahr 1529 sollte die<br />

Duldung des evangelischen Glaubens aber wieder<br />

rückgängig gemacht werden. Gegen diesen<br />

Vorgang setzten sich sechs Landesfürsten und<br />

14 Reichsstädte zur Wehr und erhoben mit<br />

einer Protestationsschrift Einspruch gegen den<br />

Reichstagsbeschluss. Auch wenn König Ferdinand<br />

die Annahme der Protestnote verweigerte,<br />

wurde sie als Druckschrift öffentlich bekannt.<br />

Die Spaltung der Christenheit in zwei „Confessionen“<br />

war damit nicht mehr aufzuhalten.<br />

Die wohl auch durch die judenfeindlichen Schriften<br />

Martin Luthers ausgelöste Missachtung der<br />

Rechte der Juden wird auf dem Reichstag 1544<br />

behandelt, der in Speyer stattfand. Beschlossen<br />

wurde das Große Speyrer Judenprivileg, mit der<br />

Versicherung des Schutzes der Juden und der<br />

Bestätigung ihrer Privilegien.<br />

Das Handeln der lutherischen Stadt Speyer stand<br />

dazu in krassem Gegensatz. Der Rat reglementierte<br />

den Aufenthalt von Juden in der Stadt


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Dialog &<br />

Zusammenarbeit<br />

sowie das Betreiben ihrer Geschäfte durch Verordnungen<br />

streng und erließ am 24. Juli 1549<br />

eine Kleiderordnung, nach der Juden einen gelben<br />

Ring an der Kleidung tragen mussten.<br />

gelber Ring an der Kleidung<br />

Dass diese auch durchgesetzt wurde, zeigen<br />

Akten im Stadtarchiv Speyer. Der Jude Löw von<br />

Darnburg musste 1577 eine Strafe zahlen, da<br />

er das Judenzeichen nicht trug (gegen die er<br />

beim Reichskammergericht gegen die Stadt<br />

Speyer prozessierte, da sein Vater Michael von<br />

Kaiser Karl V. ein Familienprivileg hatte, sich<br />

innerhalb des Deutschen Reiches ohne das<br />

Judenzeichen zu bewegen).<br />

1<br />

Vgl. Menrath, Dorothee: Die frühneuzeitliche Geschichte der Speyerer Juden bis zur<br />

Französischen Revolution, in: Die Juden von Speyer. Beiträge zur Speyerer Stadtgeschichte<br />

Nr. 9. Hg. Bezirksgruppe Speyer des Historischen Vereins der Pfalz, 3. Auflage, Speyer<br />

2004, hier S. 131-140, S. 131<br />

2<br />

Eger, Wolfgang, Ausstellung „450 Jahre Reformation in der Stadt Speyer“ II. Speyer im<br />

10. bis 16. Jahrhundert, in: 450 Jahre Reformation in der Stadt Speyer, Hg. Evangelische<br />

Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), Speyer 1990, hier S. 84-102, S. 98<br />

3<br />

Geschichte der Stadt Speyer. Bd. 1, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1982, S. 479<br />

4<br />

Vgl. Stadtarchiv Speyer, Bestand 1 A 631/1<br />

5<br />

Vgl. Stadtarchiv Speyer, Bestand 1A 112/2<br />

Text: Dr. Christiane Pfanz-Sponagel<br />

Fotos: Stadt Speyer<br />

Schmelztiegel, interreligiös, interkulturell –<br />

nicht erst seitdem die SchUM-Stätte Weltkulturerbe<br />

sind, zeigt sich Speyer offen und vielfältig.<br />

Dialog und Zusammenarbeit nennt die<br />

Speyrer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler<br />

als wichtigste Voraussetzung für eine funktionieren<br />

Gesellschaft.<br />

Ein Gastbeitrag von Stefanie Seiler<br />

Heute ist die jüdische Gemeinde in Speyer erfreulicherweise<br />

wieder fest etabliert und mit<br />

der im Jahr 2011 eingeweihten Synagoge Beith-<br />

Schalom auch wieder sichtbarer und lebendiger<br />

Teil der Stadtgesellschaft.<br />

In einer Stadt, die seit jeher ein Schmelztiegel<br />

unterschiedlicher Religionen ist und in der viele<br />

verschiedene Nationalitäten – heute sind es<br />

über 100 – zusammenleben, sind der interreligiöse<br />

und interkulturelle Dialog und die Zusammenarbeit<br />

wichtige Voraussetzungen für<br />

eine funktionierende Stadtgesellschaft.<br />

Umso erfreulicher ist, dass es in Speyer viele<br />

dieser Initiativen gibt, deren erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit vielfältige Früchte trägt.<br />

Ein gutes Beispiel dafür ist das<br />

Interreligiöse Forum, das Friedensgebete<br />

zur Interkulturellen Woche<br />

oder dem Fest der Kulturen, Vorträge<br />

zur religiösen und gesellschaftlichen<br />

Themen, gemeinsame<br />

Veranstaltungen und<br />

Projekte, beispielsweise in der<br />

Flüchtlingshilfe, durchführt.<br />

Speyrer Oberbürgermeisterin<br />

Stefanie Seiler


16<br />

„... fortan werde die<br />

Stadt eine andere sein ...”<br />

Interview mit dem Mainzer<br />

Oberbürgermeister Michael Ebling<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Herr Ebling, in einer Pressemitteilung<br />

vom 27.07.<strong>2021</strong> sagten Sie, fortan<br />

werde die Stadt eine andere sein, da das<br />

reiche jüdische Erbe wieder sicht- und erlebbar<br />

werde. Welche Bedeutung hat die Erklärung<br />

zum Weltkulturerbe für die Stadt Mainz und<br />

die Mainzer jüdische Gemeinde?<br />

Michael Ebling: Ich bin sehr stolz auf den Welterbetitel,<br />

eine Anerkennung, auf die wir in Kooperation<br />

mit unseren Partnern über Jahre<br />

hingearbeitet haben. Unser Ziel ist es nun, dem<br />

Alten Jüdischen Friedhof im Verbund mit den<br />

Monumenten in Speyer und Worms die Aufmerksamkeit<br />

zuteilwerden zu lassen, die er<br />

aufgrund seines geschichtlichen und religiösen<br />

Wertes verdient. Seine Grabsteine erinnern uns<br />

an die jüdischen Gelehrten, die vor etwa 1000<br />

Jahren hier am Rhein gewirkt haben. Ihr Einfluss<br />

auf die Verankerung des Judentums in Mitteleuropa<br />

war enorm. Zwar kennen noch immer<br />

Jüdinnen und Juden in aller Welt die einstigen<br />

SchUM-Städte, aber in der breiten Öffentlichkeit<br />

ist dieses Wissen verloren gegangen. Deswegen<br />

möchten wir einen Besucherpavillon in direkter<br />

Nachbarschaft errichten, um diesen Ort, der nur<br />

eingeschränkt zugänglich sein kann, besser<br />

erfahrbar zu machen. Dabei werden wir behutsam<br />

und in Abstimmung mit den Interessen<br />

aller Beteiligten vorgehen, vor allem auch der<br />

Jüdischen Gemeinde.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Sie sind als bürgernah bekannt.<br />

Wie nehmen Sie als Oberbürgermeister<br />

das interreligiöse Zusammenleben insbesondere<br />

zwischen Juden und Christen in Mainz<br />

wahr?<br />

Michael Ebling: Mit der Einweihung der Neuen<br />

Synagoge vor elf Jahren mitten in der Mainzer<br />

Neustadt ist wieder sichtbar jüdisches Leben<br />

und jüdische Kultur in unsere Stadt eingezogen.<br />

Das Gebäude ist nicht nur bedeutend wegen<br />

seiner großartigen Architektur, sondern auch,<br />

weil die Synagoge eine Begegnungsstätte ist.<br />

„Synagoge als<br />

Begegnungsstätte„<br />

Zeichen des Miteinanders sind auch die jüdischen<br />

Kulturtage, die in diesem Jahr erneut<br />

stattfinden. Und die Führungen über den Alten<br />

Jüdischen Friedhof, die wir seit der Anerkennung<br />

des UNESCO-Welterbetitels anbieten, stoßen<br />

bei den Gästen unserer Stadt und bei den Mainzerinnen<br />

und Mainzern auf großes Interesse.<br />

Und wir als Stadtverwaltung arbeiten partnerschaftlich<br />

und vertrauensvoll mit der Jüdischen<br />

Gemeinde zusammen. Daher sind wir auch dem<br />

Entschluss des Stadtrats, die Gemeinde von<br />

städtischer Seite aus auf einer regelmäßigen<br />

Basis finanziell zu fördern, sehr gerne gefolgt.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: In Deutschland häuften sich<br />

in den vergangenen Jahren antisemitische Vorfälle<br />

und Anschläge. Als besonders grausam in<br />

Erinnerung bleibt der Anschlag in Halle (Saale)<br />

im Oktober 2019. Kann der Unesco-Titel helfen,<br />

dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegenzutreten?<br />

Was können Sie als Oberbürgermeister<br />

zur Gewährleistung eines friedvollen<br />

Zusammenlebens und gegen antisemitische<br />

Entwicklungen unternehmen?<br />

Michael Ebling: Ich sehe mit großer Sorge, dass<br />

rassistische und antisemitische Äußerungen in<br />

unserer Gesellschaft zunehmen. Vorfälle wie<br />

der Anschlag in Halle, die ja parallel zu unseren<br />

Bemühungen um den UNESCO-Welterbetitel


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

geschehen sind, haben uns erst recht darin<br />

bestärkt, jüdisches Leben in Mainz noch sichtbarer<br />

machen zu wollen.<br />

„ein Zeichen setzen“<br />

Wir als Landeshauptstadt Mainz wollen auch<br />

ein Zeichen setzen, indem wir mit dem Alten<br />

Jüdischen Friedhof zeigen: Es gab in Mainz eine<br />

Zeit der Blüte jüdischen Lebens, die wir heute<br />

prominenter herausstellen möchten und an die<br />

wir anknüpfen wollen. Zumal in meinen Augen<br />

die Vermittlung von Wissen ein wichtiger Baustein<br />

ist, um gegen Antisemitismus vorzugehen.<br />

Und zur Wissensvermittlung kann auch die<br />

behutsame touristische Erschließung dieses<br />

besonderen Ortes beitragen.<br />

Dabei wird natürlich auch der Sicherheitsaspekt<br />

für Besucher und die Anlage an und für sich<br />

eine Rolle spielen. Auch mit der Neuauflage<br />

unserer Magenza-Broschüre zeigen wir als Stadt<br />

bewusst, wo die Orte des jüdischen Zusammenlebens<br />

sind und wo die Orte waren, die in<br />

der schlimmen Zeit des Faschismus zerstört<br />

wurden und die wir im Mahnen und Gedenken<br />

weitertragen wollen.<br />

voneinander zu erfahren. Dieses Jahr gab es<br />

dort unter anderem eine Veranstaltung der<br />

religiösen Gemeinden zum Thema Religionen<br />

und Demokratie, und auch das interreligiöse<br />

Frauenfrühstück fand erneut statt.<br />

„Bildung als ein Mittel<br />

gegen Antisemitismus“<br />

Neben persönlichen Begegnungen, die uns in<br />

Mainz sehr wichtig sind, ist für mich Bildung<br />

ein weiteres Mittel, um Antisemitismus zu bekämpfen.<br />

Dabei denke ich etwa an die vielfältigen<br />

Angebote des Haus des Erinnerns. Letztlich<br />

sind wir alle aufgerufen, uns entschieden<br />

abzugrenzen von rechtem Gedankengut, denn<br />

es ist der Nährboden, auf dem Menschenrechtsverletzungen<br />

und Gewalt gegen Minderheiten<br />

wachsen und gedeihen.<br />

Bild: Landeshauptstadt Mainz/Carsten Costard<br />

Redaktion: WN<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Politische Gestaltungs- und<br />

Einflussmöglichkeiten enden häufig bei der<br />

Gesetzgebung, führen aber selten einen Bewusstseinswandel<br />

herbei. Ist es für Sie als<br />

politischer Akteur hilfreich, zusätzliche gesellschaftliche<br />

Ebenen – etwa die Kirche – einzubinden,<br />

um historischer Verklärung und Verschwörungstheorien<br />

entgegenzuwirken?<br />

Michael Ebling: Die Stadtverwaltung Mainz<br />

fördert aktiv den Austausch der Kulturen und<br />

damit auch der Religionen in unserer Stadt.<br />

Stellvertretend nenne ich an dieser Stelle die<br />

jährliche Interkulturelle Woche, die allen Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern in Mainz die<br />

Gelegenheit gibt, miteinander zu feiern und mehr<br />

Mainzer Oberbürgermeisterin Michael Ebling


18<br />

„Ein Christ kann kein<br />

Antisemit sein“<br />

Eine selbstkritische Betrachtung<br />

Antisemitismus war seit jeher verwurzelt in<br />

den christlichen Kirchen – sowohl in der katholischen<br />

als auch in der evangelischen. Auf<br />

grausame Weise zeigte er sich etwa bei den<br />

Kreuzzügen im 11. Jahrhundert oder den Pestpogromen<br />

im 14. Jahrhundert. Zu publizistischer<br />

Breitenwirkung kam der Antisemitismus auch<br />

durch Martin Luther zur Reformationszeit. Doch<br />

tatsächlich könne ein Christ kein Antisemit sein,<br />

zitiert der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf Papst<br />

Franziskus. Die jüdische Vergangenheit – das<br />

Fundament – ließe sich nicht abschneiden.<br />

Ein Gastbeitrag von Bischof Peter Kohlgraf.<br />

Als Bischof von Mainz habe ich mich sehr über<br />

die Auszeichnung der SchUM-Städte als Weltkulturerbe<br />

gefreut. Diese Ehrung bietet auch<br />

uns als katholischer Kirche die große Chance,<br />

jüdisches Leben heute wahrzunehmen, wertzuschätzen<br />

und aktiv zu unterstützen. Neben<br />

dem Blick in die Vergangenheit scheint mir eine<br />

gute Möglichkeit darin zu bestehen, einen Beitrag<br />

gegen Antisemitismus und Gewalt zu leisten.<br />

Zudem befinden wir uns im Festjahr „1700<br />

Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Die drei<br />

ausgezeichneten Städte haben an dieser großen<br />

Geschichte einen erheblichen Anteil.<br />

„viele dunkle Kapitel“<br />

Das Verhältnis zwischen dem Judentum und<br />

dem Christentum ist von vielen dunklen Kapiteln<br />

gekennzeichnet und von Schuld der Kirche<br />

geprägt. Ich selbst habe über den Kirchenvater<br />

Johannes Chrysostomus (ca. 350 – 407) meine<br />

Doktorarbeit geschrieben. Er war Bischof mit<br />

einem großen Herzen für die Armen, hat faszinierende<br />

Bibelkommentare geschrieben und<br />

konnte begeisternd predigen, war aber erfüllt<br />

von tiefer Abneigung gegen das Judentum, das<br />

seiner Auffassung nach Christus verraten und<br />

getötet habe. Darin ist er keineswegs einzigartig<br />

in der Landschaft der Theologie. Es gibt<br />

abstoßende Texte von ihm und anderen über<br />

die Juden, deren schlimme Auswirkungen kaum<br />

zu unterschätzen sind.<br />

Die mittelalterliche Kunst kennt die allegorische<br />

Gegenüberstellung von Synagoge und Kirche<br />

als zwei Frauengestalten, die Judentum und<br />

Kirche symbolisieren. Die Synagoge hat die Augen<br />

verbunden, sie ist blind, weil die Juden,<br />

anders als die Christen, den Messias nicht erkannt<br />

haben und daher auch das Heil nicht<br />

Bischof Peter Kohlgraf


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

finden könnten. Die Kreuzzüge provozierten<br />

Gewaltexzesse gegen die angeblich ungläubigen<br />

Juden. Allerdings gab es auch Zeiten und Orte<br />

friedlichen Zusammenlebens. Und selbst von<br />

Johannes Chrysostomus wird überliefert, dass<br />

er sich in der Praxis immer wieder schützend<br />

vor die jüdische Gemeinde in seiner Bischofsstadt<br />

gestellt habe. Neben viel Schatten gibt<br />

es durchaus etwas Licht.<br />

„Dialog und Begegnung“<br />

Die katholische Kirche hat spätestens mit dem<br />

II. Vatikanischen Konzil (1962-1965) eine dringend<br />

notwendige Kehrtwende vollzogen. Dialog<br />

und Begegnung auf verschiedenen Ebenen<br />

haben uns einander nahegebracht. Was Bischof<br />

Ulrich Neymeyr (Erfurt) am 22. September <strong>2021</strong><br />

bei der Vollversammlung der deutschen Bischöfe<br />

in Fulda gesagt hat, entspricht auch meiner<br />

Erfahrung. Die theologischen Fragen und die<br />

Wertschätzung des Judentums und dessen<br />

Heiliger Schrift (das christliche sogenannte „Alte<br />

Testament“) sind für die meisten Kirchgänger<br />

wohl eher abstrakt. Man muss sich klarmachen:<br />

Das Judentum braucht uns Christen als theologische<br />

Partner nicht, wir aber können nicht<br />

Kirche sein, wenn wir uns von unserer jüdischen<br />

Vergangenheit abschneiden. „Das Heil kommt<br />

von den Juden“ sagt Jesus im Johannesevangelium<br />

(Joh 4,22), und wir müssen uns immer<br />

vor Augen halten, dass er selbst Jude war.<br />

Ähnlich erinnert Paulus seine Gemeinde im<br />

Römerbrief: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern<br />

die Wurzel trägt dich“ (Röm 11,18). Um diese<br />

theologischen Themen aus der Abstraktion zu<br />

holen, wird es notwendig sein, konkretes Interesse<br />

an unseren jüdischen Geschwistern zu<br />

entwickeln, sich für ihr Leben zu interessieren<br />

und Begegnungen mit Jüdinnen und Juden zu<br />

ermöglichen. Papst Franziskus hat es auf den<br />

Punkt gebracht: „Ein Christ kann kein Antisemit<br />

sein“.<br />

Bild:Bistum Mainz, WN<br />

Redaktion: WN<br />

„Nicht Du trägst die Wurzel,<br />

die Wurzel trägt dich“<br />

Mainzer Dom


20<br />

Welterbe SchUM-Stätten<br />

Wiege der tausendjährigen Geschichte<br />

von Juden nördlich der Alpen<br />

Die SchUM-Stätten Speyer, Worms<br />

und Mainz sind im Juli <strong>2021</strong> als<br />

erste deutsche Welterbestätte zum<br />

jüdischen Kulturerbe in die Unesco-<br />

Welterbeliste aufgenommen worden. Die erhaltenen<br />

Monumente und Friedhöfe sind einzigartige<br />

Zeugnisse der tausendjährigen<br />

Geschichte von Jüdinnen und Juden nördlich<br />

der Alpen.<br />

Ein Gastbeitrag von Roger Lewentz<br />

Die drei eng miteinander verbundenen jüdischen<br />

Gemeinden von Speyer, Worms und Mainz beeinflussten<br />

im Mittelalter maßgeblich die Kultur,<br />

die religiöse Architektur, die liturgische<br />

Dichtung und das religiöse Recht des aschkenasischen<br />

Judentums, des Judentums in Mittel-,<br />

Nord- und Osteuropa. Die Eintragung in die<br />

Welterbeliste würdigt diese herausragenden<br />

kulturellen Leistungen und die kreative Schöpferkraft<br />

in der Gründungsphase des bis heute<br />

lebendigen Judentums in Europa.<br />

Im 10. Jahrhundert entwickelten sich die Städte<br />

Speyer, Worms und Mainz zu bedeutenden<br />

Handelszentren. Auch jüdische Fernhändler aus<br />

Italien und Südfrankreich zog es in<br />

die Städte am Oberrhein. Spätestens<br />

seit der Mitte des<br />

10. Jahrhunderts gibt es<br />

eine jüdische Gemeinde<br />

in Mainz, ihr folgte<br />

um 1000 eine Gemeinde<br />

in Worms und 1084<br />

wurde eine jüdische<br />

Gemeinde in Speyer gegründet.<br />

Diese drei zählen<br />

zu den frühsten<br />

nachweisbaren Gemeinden<br />

hierzulande.<br />

Kaiser und Bischöfe förderten die Ansiedlung<br />

von Juden, indem sie ihnen besondere Privilegien<br />

gewährten und Schutzbriefe ausstellten.<br />

„Spuren von Aufbau<br />

und Zerstörung“<br />

Doch auch sie konnten nicht vor antijüdischen<br />

Pogromen schützen, die mehrfach die Existenz<br />

der Gemeinden gefährdeten und immer wieder<br />

Menschenleben kosteten. Auch davon zeugen<br />

in eindrücklicher Weise die Monumente, an<br />

denen die Spuren von Aufbau und Zerstörung<br />

bis heute ablesbar sind, sowie die Friedhöfe<br />

mit ihren Grabsteininschriften, die von verehrten<br />

Rabbinern, aber auch den Märtyrern als<br />

Opfer der Pogrome berichten.<br />

Die Geschichte von SchUM ist geprägt von einem<br />

außergewöhnlichen Gemeindeverbund, zu dem<br />

sich die drei Gemeinden zusammenschlossen,<br />

weithin berühmten Rabbinern und Gelehrten,<br />

beeindruckenden Monumenten und einem bemerkenswerten<br />

Kulturtransfer zwischen der<br />

christlichen Mehrheitsgesellschaft und den<br />

jüdischen Gemeinden.<br />

„bemerkenswerter<br />

Kulturtransfer“<br />

Vor die Herausforderung gestellt, ihre Religion in<br />

einer christlichen Mehrheitsgesellschaft zu leben<br />

und neue, eigenständige Formen für ihre Ritualbauten<br />

und ihre Bestattungskultur zu finden,<br />

entwickelten die jüdischen Gemeinden Synagogen,<br />

eigenständige Frauenbeträume, die so genannten<br />

Frauenschuln, und Mikwen, die in ihrer Funktion<br />

und Gestaltung vorbildgebend für zahlreiche jüdische<br />

Ritualbauten in Europa wurden.<br />

Roger Lewentz<br />

Rheinlandpfälzischer Minister des Innern und für Sport


W N<br />

<br />

SPEZIAL<br />

Die jüdischen Friedhöfe in Worms und Mainz<br />

sind die größten und ältesten in Deutschland<br />

und bezeugen in herausragender Weise die<br />

Herausbildung einer eigenständigen jüdischen<br />

Bestattungskultur im Mittelalter.<br />

„hohe Kultur und<br />

geschichtspolitische Bedeutung“<br />

Mit der Aufnahme der SchUM-Stätten in die<br />

Welterbeliste geht ein langer, mehr als 15 Jahre<br />

andauernder Bewerbungsprozess zu Ende.<br />

Die rheinland-pfälzische Landesregierung war<br />

von Anfang an von der hohen kultur- und geschichtspolitischen<br />

Bedeutung des Antrags<br />

überzeugt. Deshalb haben wir auch die Federführung<br />

für die inhaltliche Erarbeitung und die<br />

Finanzierung des Antrags übernommen.<br />

Der intensiv betriebene Bewerbungsprozess<br />

konnte nur durch das stetige Engagement vieler<br />

Akteurinnen und Akteure aus Denkmalpflege,<br />

Wissenschaft, Stadtverwaltungen, lokalen<br />

Vereinen, der Jüdischen Gemeinde Mainz und<br />

der Politik erfolgreich bestritten werden. Aber<br />

auch in der Zukunft wird es eine enge Zusammenarbeit<br />

der Beteiligten geben und geben<br />

müssen, denn mit der erfolgreichen Einschreibung<br />

sind viele Aufgaben in den Bereichen Schutz<br />

und Erhalt, Bildung und Vermittlung, Tourismus<br />

und gemeinsames Management zu erfüllen.<br />

Es ist gerade auch vor dem Hintergrund der<br />

antisemitischen Angriffe der jüngsten Vergangenheit<br />

ein zentrales Anliegen der Landesregierung,<br />

das Bewusstsein für die deutsch-jüdische<br />

Geschichte in ihren hellen, von Austausch<br />

und Innovation geprägten, aber vor allem auch<br />

leidvollen und dunklen Seiten wach zu halten.<br />

Denn die Geschichte von SchUM ist nicht nur<br />

eine von großen Gelehrten, beeindruckenden<br />

Monumenten und innovativem Kulturtransfer,<br />

sondern sie ist auch immer wieder von Ausgrenzung,<br />

Pogromen, Zerstörungen und Verfolgung<br />

bis zum furchtbaren Völkermord der<br />

Schoa begleitet gewesen.<br />

„untrennbar mit unserem<br />

Land verbunden“<br />

Wir wollen über diesen Reichtum und die Vielfalt<br />

der jüdischen Kultur vom Mittelalter bis<br />

heute informieren, die untrennbar mit unserem<br />

Land verbunden ist und bleiben wird. Die verstärkte<br />

öffentliche Wahrnehmung, die mit der<br />

Anerkennung als Welterbestätte einhergeht,<br />

bietet uns die Chance für eine thematisch breit<br />

aufgestellte Vermittlungsarbeit, die alle Seiten<br />

der Geschichte der einzigartigen SchUM-Gemeinden<br />

einbezieht.<br />

Foto: MdI RLP/Sil<br />

Text: Roger Lewentz<br />

„Bewusstsein für<br />

deutsch-jüdische Geschichte<br />

wachhalten“


Jüdisches Rheinland-Pfalz<br />

22<br />

bei Villa Musica<br />

Klassische Musik ist ein besonders bewegendes Medium, um an jüdisches Leben vor 1933 zu erinnern<br />

und um Brücken zu bauen zu den heutigen jüdischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz. Die Sprache der<br />

Musik berührt Jeden. Jüdische Komponisten wie Felix Mendelssohn oder Gustav Mahler gehören zu<br />

den Größten der klassischen Musik. Die Nazis aber verboten ihre Musik und vernichteten zwei Generationen<br />

genialer jüdischer Komponisten, deren Werke erst in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckt<br />

wurden – auch von Villa Musica. Ein Gastbeitrag von Prof. Dr. Karl Böhmer.<br />

9. November<br />

Als zwei junge Streicher-Stipendiaten der Villa<br />

Musica am 9. November 2014 in der Neuen<br />

Synagoge Mainz das unvollendete Duo von<br />

Gideon Klein spielten – unvollendet deshalb,<br />

weil der junge tschechische Komponist 1944<br />

von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert<br />

wurde –, war die Erschütterung im Raum förmlich<br />

zu spüren. Der junge Geiger spielte auf<br />

einer „Holocaust-Violine“ aus der Sammlung<br />

„Violins of Hope“, die der Geigenbauer Amnon<br />

Weinstein in Tel Aviv zusammengetragen hat<br />

– Violinen, die anders als ihre einstigen Besitzer,<br />

den Holocaust überlebten. Durch Villa Musica<br />

und ihren Künstlerischen Direktor, Prof.<br />

Alexander Hülshoff, kam diese Sammlung zum<br />

ersten Mal nach Deutschland und gerade am<br />

9. November in die Mainzer Synagoge.<br />

Seit diesem unvergesslichen Moment vor sieben<br />

Jahren bezieht die Landesstiftung Villa<br />

Musica in ihren Konzerten immer wieder Stellung.<br />

Sie bringt jüdische Musik in aktuelle und<br />

ehemalige Synagogen des Landes, ausgeführt<br />

von jüdischen Musikerinnen und Musiker aus<br />

Israel, Deutschland, den USA und Großbritannien.<br />

Und sie erinnert an bedeutende jüdische<br />

Komponisten, die in Rheinland-Pfalz wirkten,<br />

gerade auch rund um das Landesjubiläum „75<br />

Jahre Rheinland-Pfalz“.<br />

Musik in der Synagoge<br />

In dieser alljährlichen Konzertreihe bringt Villa<br />

Musica ihre Stipendiatinnen und Stipendiaten<br />

mit jüdischen Solisten und Ensembles aus Israel,<br />

den USA und vielen anderen Ländern zusammen,<br />

um jüdische Musik in Landsynagogen<br />

von Rheinland-Pfalz aufzuführen. Dies gelingt<br />

dank der Kooperation mit den Kultur- und Fördervereinen,<br />

die diese historischen Stätten<br />

liebevoll wieder hergerichtet haben. Beteiligt<br />

sind die ehemaligen Synagogen in Ahrweiler,<br />

Laufersweiler, Meisenheim, Niederzissen, Schweich<br />

und Wittlich. Hinzu kommt das jährliche<br />

Konzert in der Mainzer Synagoge. Dabei<br />

werden immer Werke jüdischer Komponisten<br />

aufgeführt, etwa von den<br />

Vätern der klassischen Musik Israels<br />

wie Paul Ben-Haim oder von jüdischen<br />

Klassikern wie Ernest Bloch und Felix<br />

Mendelssohn. Zu den Solisten gehörten<br />

einige der größten jüdischen Streicher


der Welt: die Geiger Pinchas Zukerman, Hagai<br />

Shaham und Vadim Gluzman, der Cellist Raphael<br />

Wallfisch und das Jerusalem Quartet.<br />

Schwerpunkt Gernsheim<br />

Friedrich Gernsheim (1839-1916) war der bedeutendste<br />

spätromantische Komponist aus<br />

Rheinland-Pfalz: Er stammte aus einer angesehenen<br />

jüdischen Familie in Worms. Wie sein<br />

Freund Max Bruch hat er Synagogengesänge<br />

auf klassische Weise vertont. Er war mit Brahms<br />

befreundet und schrieb Kammermusik, ähnlich<br />

reich wie die Brahmssche. Sie wird seit Jahren<br />

von Villa Musica in alle Landesteile von Rheinland-Pfalz<br />

getragen: die herrlichen Klavierquartette<br />

und Streichquintette, die Cellosonaten und<br />

Klaviertrios.<br />

Hans Gál-Preis für<br />

junge Kammerensembles<br />

Ende November wird in der Akademie der Wissenschaften<br />

und der Literatur in Mainz der<br />

zweite Hans Gál Preis an ein junges Klaviertrio<br />

aus Frankreich verliehen: das Trio Sōra. Der<br />

ungarisch-jüdische Komponist Hans Gál (1890-<br />

1987) leitete von 1929 bis 1933 das Mainzer<br />

Konservatorium, bevor ihn die Nazis als Juden<br />

auf die unappetitlichste Weise diffamierten und<br />

absetzten. In Edinburgh fand er eine neue Heimat<br />

und hat dort bis ins hohe Alter eine nostalgische<br />

Musik im Stil der Wiener Jahrhundertwende<br />

geschrieben. Sie ist schon in vielen<br />

Villa Musica-Konzerten erklungen, etwa im<br />

Peterhouse Theatre im englischen Cambridge<br />

oder jüngst in der Mainzer Villa Musica mit dem<br />

New Yorker Geiger Giora Schmidt. Seit 2020 wird<br />

dieses Engagement durch den Hans Gál Preis<br />

für junge Kammerensembles unterstrichen, den<br />

Villa Musica gemeinsam mit der Akademie der<br />

Wissenschaften und der Literatur verleiht, gestiftet<br />

von Andreas und Dr. Susanne Barner.<br />

Kooperation mit Tel Aviv<br />

Im März 2022 beginnt Villa Musica eine neue<br />

Kooperation mit der bedeutendsten israelischen<br />

Musikhochschule, The Buchmann-Mehta School<br />

of Music in Tel Aviv. Dozenten dieser Hochschule<br />

proben und konzertieren mit den Stipendiatinnen<br />

und Stipendiaten der rheinland-pfälzischen<br />

Landesstiftung. Es ist eine musikalisch gelebte<br />

Völkerverständigung –wie die zahlreichen Stipendiatinnen<br />

und Stipendiaten aus Israel, die<br />

von Villa Musica gefördert werden und mit ihr<br />

durch Rheinland-Pfalz reisen.<br />

Text: Prof. Dr. Karl Böhmer<br />

Fotos: ©ManuelHerzArchitekten, Kai Link<br />

Villa Musica Rheinland-Pfalz<br />

Auf der Bastei 3 · 55131 Mainz<br />

Tel.: 0 61 31 – 9 25 18 00<br />

Fax: 0 61 31 – 16 92 03<br />

E-Mail: info@villamusica.de<br />

www.villamusica.de<br />

23


„Blockbuster-Ausstellung“<br />

24<br />

THE MYSTERY OF<br />

Banksy<br />

Kunst trifft Wirtschaft – und am besten ins Herz<br />

Corona-, Klima-, Energie-, Flüchtlings-, Demokratiekrise? Eine super Zeit, um sich die Bettdecke über<br />

den Kopf zu ziehen! Statt aber dem Cocooning-Trend zu folgen, haben sich bereits Tausende von<br />

Menschen für die Banksy-Experience entschieden. Laut Veranstalter werden bis zum 16. Januar 2022<br />

etwa 50.000 Besucher zur Ausstellung im Mainzer lulu erwartet.<br />

Urban, regional und an zentraler Position:<br />

perfekt für einen „Blockbuster“. Den Machern<br />

des spannenden Interimskonzepts lulu im<br />

ehemaligen Karstadt-Gebäude und Henning<br />

Schildt (mainzplus Citymarketing) ist es gelungen,<br />

die bereits in anderen Städten erfolgreiche<br />

Banksy-Ausstellung an<br />

Land zu ziehen und<br />

damit im 3. Stock ein<br />

Highlight zu setzen. Die<br />

Besucherströme, die seit dem 1. Oktober das<br />

Gebäude beleben, sind damit nicht nur zum Plus<br />

für die Veranstalter geworden. Auch die vielen<br />

individuellen Shops und Projekte, die seit Ende<br />

2020 bis zum Baustart des neuen Einkaufsquartiers<br />

die verbliebenen Stockwerke facettenreich<br />

mit Leben füllen, profitieren von der<br />

wachsenden Zahl des Laufpublikums. Und ganz<br />

nebenbei sind solche Events Kraftturbinen für<br />

das Standortmarketing und kurbeln den Städtetourismus<br />

an.<br />

Kraftturbinen für das<br />

Standortmarketing<br />

„Uns liegt viel an dieser Stadt, in die Menschen<br />

nicht nur zum Einkaufen kommen! Sie<br />

wünschen sich ein schönes Erlebnis, Kunst,<br />

Kultur und Happening. Diese Art von Events<br />

ist die Einstiegsdroge in die Begeisterung für<br />

Kunst und Kultur“, so der Mainzer Gastronom<br />

und Initiator der lulu Ata Delbasteh.<br />

Die Fliegerbombe im Kunstgeschehen<br />

Der Banksy-Blockbuster zeigt laut Veranstalter<br />

eine „noch nie dagewesene Präsentation mit<br />

mehr als 100 Werken des gefeierten Street-<br />

Art-Superstars“. Ursprünglich bezeichnete das<br />

in der PR-Arbeit verwendete<br />

Schlagwort<br />

„Blockbuster“ eine<br />

Fliegerbombe, die zwei<br />

Briten im Zweiten Weltkrieg entwickelt hatten.<br />

Der „Wohnblockknacker“ gilt als Mutter aller<br />

Bomben und war die stärkste nichtnukleare<br />

Sprengbombe. Die gewaltige Wirkung im weiten<br />

Umkreis zeichnete diese Luftmine aus. Wie<br />

schwer und groß eine Bombe sein konnte, hing<br />

dabei vom Flugzeug ab, das sie ins Ziel trug.<br />

Im Laufe der Zeit wurde der Begriff „Blockbuster“<br />

auf etwas übertragen, „was außergewöhnlich<br />

erfolgreich ist und sich auf dem Markt gut<br />

verkaufen lässt“*. Bereits Anfang der Siebzigerjahre<br />

erreichte das Kraftwort die Kunstszene<br />

und nimmt im Kunstgeschehen bis heute einen<br />

oft kritisierten, aber prominenten Platz ein.<br />

gewaltige Wirkung im<br />

weiten Umkreis<br />

Just diesen Oktober ist der als Erfinder der<br />

„Blockbuster-Ausstellungen“ geltende Kunsthistoriker<br />

und Kurator Klaus Gallwitz im Alter<br />

von 91 Jahren gestorben. Einst Leiter des<br />

*Definition laut Duden


Werke wie<br />

Showstars<br />

Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt, war er<br />

unter anderem auch Berater der Kunstsammlung<br />

der Deutschen Bank. Seine Dali-<br />

Ausstellung 1971 lockte 160.000 hauptsächlich<br />

junge Besucher. Seither präsentieren<br />

Blockbuster-Ausstellungen Werke<br />

wie Showstars, deren Sogwirkung durch professionell<br />

gelenktes Marketing abgestützt wird.<br />

Das Potenzial der bildenden Kunst<br />

(für die Wirtschaft)<br />

Dementsprechend redet Oliver Forster über<br />

eine „Experience“, die dem Besucher der Mainzer<br />

Banksy-Ausstellung geboten würde.<br />

Gemeinsam mit der Livemacher GmbH von<br />

Oliver Diaz hat Forster als Geschäftsführer der<br />

COFO-Entertainment das Format entwickelt.<br />

Seine Agentur ist eigentlich auf Konzerte und<br />

Musicals spezialisiert. Als weiteren Programmpunkt<br />

findet sich noch die seit Jahren ebenso<br />

erfolgreiche wie kontrovers diskutierte<br />

Wanderausstellung „Körperwelten“ auf dem<br />

Programm. Auf der Suche nach „Künstlern, die<br />

genug Stoff bieten“, ist Forster jedoch jüngst<br />

und „auch Corona-bedingt“ auf das Potenzial<br />

der bildenden Künste gestoßen.<br />

Der anonyme Street-Art-Künstler Banksy,<br />

dessen Werke seit über 20 Jahren plötzlich<br />

irgendwo in der Welt auftauchen,<br />

zählt im Kunstmarkt schon länger<br />

zu den wertvollsten Marken. Die<br />

„Banksy-Stunts“ sind klug, humorvoll,<br />

ernst, ironisch, sarkastisch – und vor allem<br />

sympathisch. „Mittlerweile“, erzählt Forster zur<br />

Eröffnung in Mainz, sei er „ein großer Banksy-<br />

Fan“. Mit der Ausstellung habe man versucht,<br />

die Werke des Künstlers „in einer lockeren<br />

Atmosphäre abseits des Museumsbetriebs“,<br />

aber dennoch „mit einem hohen Qualitätsanspruch<br />

erlebbar zu machen“.<br />

vor allem<br />

sympathisch<br />

25<br />

So dokumentiert<br />

sie gelungen Banksys<br />

Entwicklung seit 1997, sein soziales<br />

Engagement und seine wichtigsten Arbeiten.<br />

Nicht-Original –<br />

nicht wirklich ein Problem<br />

Neben Banksy-Ausstellungen, die teils gleichzeitig<br />

stattfinden, steht auch „Van Gogh –<br />

The Immersive Experience“ als ähnliches<br />

Highlight auf dem COFO-Programm. Hier wie<br />

dort werden Originale durch eindrucksvolle<br />

multimediale Lichtinstallationen, Repliken und<br />

aufwendige Nachbauten ersetzt. Internationale<br />

Vorreiter dieses Ausstellungsformats gibt es<br />

bereits seit Längerem. Dabei gehört das<br />

Herausstellen der Exklusivität der Kunst und<br />

deren gleichzeitige kräftige Vermarktung zu den<br />

Widersprüchen der zur „Experience“ entwickelten<br />

Blockbuster. Das bei diesen Formaten<br />

häufig bemängelte „Nicht-Originale“<br />

dürfte nicht wirklich ein Problem sein,<br />

denn Insider wissen: Auch Kunsthis-


26<br />

toriker in spe betrachten im Laufe ihrer Ausbildung<br />

unzählige an (graue) Wände projizierte<br />

Kunstwerke sowie mehr oder weniger gute<br />

Abbildungen in der Fachliteratur, um sie zu<br />

studieren.<br />

Klare Botschaften<br />

„Die Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen<br />

sowie Drucke auf verschiedenen<br />

Materialien wurden eigens für diese Sonderschau<br />

reproduziert und zusammengetragen“, lassen<br />

die Veranstalter wissen. Die von vielen gestandenen<br />

Banksy-Fans als „Fakes“ bezeichneten<br />

Repliken werfen im Fall Banksy jedoch besondere<br />

Fragen auf. Denn der anarchisch-kreative<br />

Street-Art-Künstler sendet mit seinen Werken<br />

nicht nur klare Botschaften gegen Krieg, Kapitalismus<br />

und soziale Ungerechtigkeit, sondern<br />

auch medienwirksam gegen eine Kommerzialisierung<br />

seiner Werke.<br />

„Copyright is for losers ©TM“?<br />

Ganz nach seinem Motto „Copyright is for losers<br />

©TM“ seien die ausgestellten Reproduktionen<br />

„eine nicht offiziell autorisierte Hommage an<br />

den unbekannten Urheber der Motive“, heißt<br />

es in der Ankündigung zur Ausstellung.<br />

„Saying ‘Banksy wrote copyright is for losers in<br />

his book’ doesn’t give you free rein to misrepresent<br />

the artist and commit fraud”,<br />

heißt es allerdings in den FAQs der für Banksy-<br />

Werke zuständigen Stelle für Authentifizierungen<br />

und Echtheitszertifikate „Pest Control”.*<br />

Unter „PRODUCT RECALL – Art of Banksy“ werden<br />

auf der Homepage von Banksy nicht-autorisierte<br />

Ausstellungen weltweit aufgelistet. Dazu<br />

der Hinweis, dass diese vollständig ohne das<br />

Wissen und Beteiligung des Künstlers organisiert<br />

wurden, „Please treat them accordingly.“<br />

Illegal in den öffentlichen Raum eingebrachte<br />

Kunst unterliegt laut Gesetzgebung (Bild- und<br />

Medienrecht) keinen Eigentumsrechten. Dazu<br />

kommt, dass sich Banksy,<br />

um seine Urheber- und<br />

Markenrechte einzuklagen,<br />

als zivilrechtlich existente<br />

Person zu erkennen<br />

geben müsste. Seine Anonymität ist jedoch<br />

nicht nur Teil seiner rebellischen Heldengeschichte,<br />

die seine Kunst ausmacht, sondern<br />

„Er ist Teil des<br />

Kunstmarktes und<br />

auch wieder nicht“<br />

* https://pestcontroloffice.com/faq.asp.<br />

Eingang „Walled Off Hotel“<br />

Nachbau zu sehen in der Mainzer Banksy-<br />

Ausstellung – Das 2017 eröffnete Hotel ist gleichzeitig<br />

eine Kunstperformance und auch ein<br />

politisches Ausstellungsprojekt an der israelischen<br />

Sperrmauer in Bethlehem. “This is a place of<br />

immense spiritual and political significance – and<br />

very good falafel”, heißt es auf der Website des<br />

Hotels. Es rühmt sich, die "schlechteste Aussicht<br />

der Welt" zu haben: direkt auf ein Stück Betonmauer,<br />

das Bethlehem von Israel trennt.


Die ganze Geschichte<br />

ist spannend!<br />

schützt ihn auch vor Strafverfolgung aufgrund<br />

illegal gesprühter Kunstwerke. „Er ist Teil des<br />

Kunstmarktes und auch wieder nicht“, sagt der<br />

Kunsthistoriker Ulrich Blanché im Gespräch mit<br />

dem Deutschlandfunk.<br />

Die ganze Geschichte ist spannend! Und deshalb<br />

funktionieren Banksy-Ausstellungen wie<br />

die in Mainz super: weil sie diesen Kontext<br />

mitliefern. Dazu kommt, dass man in 30<br />

Länder reisen müsste, „um alle diese Bilder zu<br />

sehen und viele trotzdem nicht zu Gesicht zu<br />

bekommen. Denn sie sind entfernt, teuer<br />

versteigert oder übersprüht worden“, erzählt<br />

die engagierte Kuratorin Virginia Jean.<br />

Die Schnitzeljagd um Banksys Person ist bei<br />

allem eine gekonnte Dauerperformance.<br />

Angesagte Künstler drängt es meist vor die<br />

Kamera. 11 Millionen Abonnenten auf Instagram<br />

folgen indessen einem schwarzen Punkt.<br />

mainzplus CITYMARKETING<br />

bietet in Zusammenarbeit mit dem<br />

Mainzer Gästeführerverband e. V.<br />

Führungen durch die<br />

Banksy-Ausstellung im lulu an.<br />

Kombi-Führungen mit Mainz-Rundgang<br />

können zusätzlich gebucht werden.<br />

27<br />

Who the f*** is Banksy?*<br />

© mainzplus CITYMARKETING<br />

„I like to think I have the guts to<br />

stand up anonymously in a western<br />

democracy and call for things no one<br />

else believes in – like peace and<br />

justice and freedom.”<br />

– Banksy, in: Wall and Piece, p. 24<br />

Banksy spricht nicht nur ein Nischen-, sondern<br />

ein Massenpublikum an. Seine Medien-Stunts<br />

sind perfekt choreografiert und bebildert. Mit<br />

geistreichem Humor, Ironie, Symbolik sowie einer<br />

gekonnten Dekodierung von Gegensätzen fasst<br />

er Themen an, die uns beschäftigen (sollten).<br />

Politisches und gesellschaftliches Übel verspielt<br />

und satirisch zu kommentieren war schon das<br />

Salz in der Suppe der klassischen Hofnarren<br />

ab dem 14. Jahrhundert. Sie setzten das Gewürz<br />

gekonnt ein, um intellektuell Kritik zu üben.<br />

Termine und<br />

weitere Infos:<br />

https://bit.ly/banksyfuehrungenmainz<br />

Banksy-Ausstellung im lulu<br />

bis 16. Januar 2022<br />

Sonntag bis Mittwoch 10 – 18 Uhr<br />

Donnerstag bis Samstag 10 – 20 Uhr<br />

Kontakt<br />

mainzplus CITYMARKETING GmbH<br />

Selina Weis<br />

gaestefuehrung(at)mainzplus.com<br />

+49 (0) 6131 242827<br />

* Eine „Who the Fuck is Banksy-Exhibition“ präsentierte sich Ende letzten<br />

Jahres im Rosenhang Museum in Weilburg, die den Schwerpunkt auf von<br />

Banksy gestaltete Plattencover legte.


28<br />

Dabei durften sie auch kräftig über die Stränge<br />

schlagen und dem König die Wahrheit um die<br />

Ohren hauen. Die Figur des Hofnarren war eine<br />

soziale Institution zulässiger Kritik, gewünschter<br />

Reflexion und deshalb nicht an soziale<br />

Normen gebunden. Ihm wurde zugehört. Auch<br />

Banksys „Schelmereien“ dürfen Grenzen überschreiten<br />

und seine Anliegen finden Gehör.<br />

„Ich weiß, dass wir eine Nulltoleranzpolitik<br />

in Bezug auf Graffiti haben<br />

und das ist absolut richtig. (…) Ich<br />

stimme aber überein, dass Banksy<br />

eine Ausnahme sein kann und (das<br />

Graffiti) bleibt.“ – Jay Kramer, Stadtrat von<br />

Hastings Borough Council, England, in 2010<br />

Obwohl Banksy sehr präsent ist, unter anderem<br />

ein Hotel eröffnet hat, Interviews gibt und auch<br />

als Filmemacher erfolgreich ist, wird seit Jahren<br />

gerätselt, ob Mann, Frau oder eine Künstlergruppe<br />

hinter dem Namen steckt. Sehr wahrscheinlich,<br />

so meinen Kenner, investigative<br />

Journalisten und „Geographic-Profiler“ stamme<br />

der heute etwa 45-jährige Street-Art-Künstler<br />

aus Bristol, England, wo er in den 1990er-<br />

Jahren zu sprühen begann. Sogar ein Name wird<br />

genannt, der dann aber auch wieder von der<br />

Legende Banksy überdeckt wird. Es scheint egal,<br />

weil eine Figur wie Banksy gebraucht wird.<br />

„Ich glaube, ich habe herausgefunden, wer<br />

Banksy wirklich ist“! – „Großartig, Banksy<br />

begrüßt jeden Vorschlag und kämpft derzeit selbst<br />

mit genau dieser Frage. Bitte schreiben Sie<br />

‘Existenzkrise’ in den Betreff.”, lautet die<br />

humorvolle Antwort von Pest Control.<br />

Intellektueller Vandale<br />

Der heute millionenschwere, „echte Banksy“<br />

bleibt ein Phantom. Ein unbekannter Rebell,<br />

ein Robin Hood der Zeit, ein im Kapuzenpulli<br />

versteckter Held und: ein intellektueller<br />

Vandale mit Sonderkonditionen, weil …<br />

… es Banksy gelungen ist, Werke mit intensiver<br />

emotionaler Bedeutung<br />

zu schaffen, die den<br />

Vorrang des menschlichen<br />

Lebens zum Ausdruck<br />

bringen. Weil die Werke Liebe und<br />

Gerechtigkeit auf eine Weise thematisieren, die<br />

Menschen auf verschiedenen Ebenen ansprechen.<br />

Sie sind cool, oft (t)rotzig-charmant mit<br />

Kindchenschema und entwaffnender Ehrlichkeit.<br />

Konstruktiv und destruktiv zugleich, denn …<br />

Vorrang des<br />

menschlichen Lebens<br />

Kunstwerk ist nicht nur das Kunstwerk<br />

… Street-Art ist nicht dafür gemacht, für immer<br />

zu bleiben. Sie verschwindet irgendwann, ob<br />

durch natürliche oder andere Umstände. Und<br />

in gewissem Sinn gilt das für alle Kunstwerke<br />

ab dem Moment, in dem sie nicht mehr<br />

betrachtet werden. Kunstwerk ist nicht nur das<br />

Kunstwerk, sondern auch all das, was nach<br />

dessen Entstehung passiert. Die Kunst ist der<br />

Impuls durch Kunst, perfekt vorgeführt von<br />

Banksys Stunts. Impulse, die auch zu Banksy-<br />

Blockbustern führen. Und was kann Banksys<br />

Gedanken besseres passieren, als von echten<br />

Profis in Szene gesetzt zu werden? Das Flugzeug<br />

ist entscheidend für die Größe der Bombe.<br />

Besser könnte Banksy seine Revolution gar<br />

nicht voranbringen.<br />

Eine Art Event mit Sogwirkung ereignete sich<br />

letztens auch gegenüber von Mainz. Hunderte<br />

von Menschen verfolgten hier die 3 Sekunden<br />

dauernde Sprengung der Salzbachtalbrücke. Die<br />

Anreise von so vielen Menschen erklärte der<br />

Diplomgeologe und erfahrene Sprengmeister<br />

Flower Thrower<br />

Replik, zu sehen in der Mainzer Banksy-Ausstellung


Platz für<br />

was Neues<br />

Martin Hopfe mit der Faszination des Nebeneinanders.<br />

Was der Mensch schaffen und dann<br />

zerstören könne, hier aber im positiven<br />

Sinne: „Man schafft Platz für<br />

was Neues“. Anders ausgedrückt:<br />

„Was für die Raupe das Ende der Welt<br />

ist, nennt der Meister Schmetterling“, rezitierte<br />

kürzlich die Mainzer Galeristin Ilknur Özen*<br />

den legendären Laotse in einem Gespräch über<br />

die Transformationskraft der Kunst.<br />

Denn auch abseits des Traums, die Welt ad hoc<br />

zum Besseren verändern zu können, ist der Mut<br />

zum Neudenken lebensnotwendig. Das Neue<br />

durch die Zerstörung des Alten, davon erzählen<br />

die Mythen verschiedener Kulturen und die<br />

Kunst. In Krisenzeiten sein kreatives Talent<br />

nutzen, um besondere Inspiration daraus zu<br />

schöpfen: für geniale Werke. Wirtschaft als Kunst<br />

denken könnte Ideen fördern, die der Welt<br />

gerechter werden. Kunst trifft Wirtschaft –<br />

und am besten ins Herz.<br />

Einen Besuch in der Banksy-Ausstellung?<br />

Kann ich empfehlen,<br />

29<br />

-lich,<br />

Ihre Sam<br />

Fotos: Inga Steeg<br />

* Siehe WN, S. 33<br />

Über die Autorin<br />

Sam studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Sprachen in Mainz<br />

und London. Schon während ihres Studiums arbeitete sie für verschiedene<br />

Verlage und absolvierte zusätzlich eine redaktionelle Ausbildung.<br />

Als Ghostwriterin unterstützt Sam heute die Realisierung von Büchern<br />

sowie Filmscripten und schreibt für verschiedene Magazine.<br />

Über die Fotografin<br />

sam@reprion.de<br />

Zeichnungen von Annika Beer<br />

Inga begleitet Sams Texte mit der Kamera. Aufgewachsen am<br />

finnischen Meer, hat sie an der Tallinn-Universität Marketing<br />

und Image studiert. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet die kreative<br />

Bildexpertin erfolgreich in Deutschland.


Mediterranean Sea View 2017<br />

30<br />

Replik zu sehen in der Mainzer Banksy-<br />

Ausstellung – Das Triptychon aus drei Ölgemälden<br />

hing ursprünglich in der Lobby des Hotels.<br />

Das Werk beziehe sich auf die Menschen, die<br />

während der Flüchtlingskrise des vergangenen<br />

Jahrzehnts ihr Leben im Meer verloren, erläuterte<br />

Sotheby‘s auf seiner Website, wo es Mitte<br />

2020 für 2,235 Millionen Pfund (ca. 2,47 Millionen<br />

Euro) versteigert wurde. Den Erlös<br />

spendete Banksy einem palästinensischen<br />

Krankenhaus in Bethlehem. Aufgebaut werden<br />

sollte damit ein Zentrum für akute Schlaganfälle.<br />

Zudem sollen Hilfsmittel für die Rehabilitation<br />

von Kindern finanziert werden<br />

„Girl with the Ballon“ und „Love is in the Bin“<br />

Repliken, zu sehen in der Mainzer Banksy-<br />

Ausstellung – Das Mädchen mit dem Herzballon<br />

gehört zu den bekanntesten Motiven. Ursprünglich<br />

gehörte es zu einer Kampagne Banksys, die<br />

Flüchtlinge des syrischen Bürgerkriegs unterstütze.<br />

Es sorgte 2018 für Aufsehen, als es sich<br />

kurz nachdem es im Auktionshaus Sotheby’s für<br />

umgerechnet 1,2 Millionen Euro versteigert wurde,<br />

selbst schredderte. Banksy verweist in seinem<br />

darauffolgenden Statement auf Picasso: „Der<br />

Drang zu zerstören ist auch ein kreativer Drang”.<br />

Der Live-Akt führte in der Folge gleich doppelt<br />

die absurden Mechanismen des Marktes vor:<br />

dieser vereinnahmte das geschredderte Bild als<br />

noch wertvolleres Kunstwerk. Vor dessen erneuter<br />

Versteigerung am 14. Oktober dieses Jahres<br />

rührte Sotheby's gewaltig die Werbetrommel.<br />

„Love is in the Bin“ wurde dann für mehr als 21<br />

Millionen Euro versteigert, Banksy-passend genau<br />

an dem Tag, an dem der Welthungerindex<br />

bekannt gegeben wurde. Nach diesem leiden 811<br />

Millionen Menschen an Hunger.


Das Seenotrettungsschiff „Louise Michel“<br />

Miniatur mit Spendenbox in der Mainzer<br />

Ausstellung – Das echte, von Banksy nach einem<br />

E-Mail-Kontakt mit der deutschen Kapitänin Pia<br />

Klemp zur Seenotrettung im Mittelmeer finanzierte<br />

und bemalte Schiff trägt den Namen der<br />

als „Rote Jungfrau“ berühmt gewordenen Kämpferin<br />

und flammenden Pamphletistin für die<br />

Armen und Entrechteten. Ende August 2020 stach<br />

es erstmals zur Flüchtlingsrettung in See. Laut<br />

Auskunft der Veranstalter wurden in den vergangenen<br />

Ausstellungen in Heidelberg 3.564,70 € und<br />

in Berlin 3.787,24 € für das Rettungsschiff<br />

gesammelt, inklusive 15 % aus den Shop-Erlösen.<br />

„Mainz wird ähnlich zu diesen Beträgen sein“, gibt<br />

Julia Blatter von der Livemacher GmbH Auskunft.<br />

31<br />

Texte: Sam<br />

Fotos: Inga Steeg<br />

BIS 16. JANUAR 2022<br />

lulu MAINZ<br />

EHEM. KARSTADT | WWW.MYSTERY-BANKSY.COM<br />

Hotline: 01806 570070 *<br />

www.eventim.de<br />

* 0,20 €/Anruf inkl. MwSt aus den Festnetzen, max. 0,60 €/Anruf inkl. MwSt aus den Mobilfunknetzen


32<br />

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Denk mal mit DENKSTAHL!<br />

beyond think big & think positive<br />

Von Ilknur Özen<br />

33<br />

Kunst kann uns helfen, unsere eigene Reflexionsfähigkeit<br />

zu schärfen und unser Sehen zu<br />

sensibilisieren. Vorausgesetzt, wir sind bereit<br />

dazu. Kunstwerke zeigen uns ungewohnte Perspektiven<br />

und Sichtweisen, während sie immer<br />

auf das Unsichtbare im Sichtbaren verweisen.<br />

Analog dazu gibt es eine Redewendung, die uns<br />

darauf aufmerksam macht, wie wichtig das<br />

Ungesagte im Gesagten ist: "zwischen den Zeilen<br />

lesen".<br />

Bildende Kunst bildet!<br />

Die Sprache der Bilder hat eine eigensinnige<br />

Wirkweise auf unsere Psyche. Ursprünglich<br />

denken wir in Bildern, weshalb auch unsere<br />

verbale Sprache voller Sinnbilder, Symbole, Metaphern<br />

und Allegorien ist. Kunst ist die Welt<br />

der Imagination, Intuition und Inspiration – das<br />

sind die höheren Formen des Denkens. Kunst<br />

ist das Ergebnis des schöpferisch-kreativen<br />

Prozesses. Sie erinnert uns an die uns allen<br />

innewohnende Schöpferkraft. Außerdem stärkt<br />

sie eine unserer wichtigsten Qualitäten: die<br />

Fähigkeit, Schönheit zu empfinden. Jeder, der<br />

sich die Fähigkeit bewahrt, Schönheit zu empfinden,<br />

wird dem engstirnigen und kleinen<br />

Schwarz-Weiß-Denken nicht verfallen.<br />

Die ursprüngliche Intention der „Think-Big-<br />

Kultur” rührt daher, dass wir uns aus unseren<br />

geistigen Gefängnissen befreien wollten.<br />

Um groß zu denken, müssen wir unser<br />

Verständnis von Kunst und Schönheit genauso<br />

erweitern wie unseren Begriff von Denken<br />

und Sehen. Wir müssen unsere festgefahrenen<br />

Denkgewohnheiten ändern und uns auf neue<br />

Sichtweisen einlassen. Dafür brauchen wir die<br />

Bilder der Kunst.<br />

Kann auch das schön sein, das polarisiert, uns<br />

anstachelt, irritiert, provoziert und unser Denken<br />

auf den Kopf stellt? Beyond „think big” &<br />

„think positive”!<br />

„Den Krieg, ich ließ ihn hinter mir.<br />

Ich lernte doch noch lieben,<br />

man nennt es auch zufrieden.“<br />

AL, DENKSTAHL<br />

DENKSTAHL ist ein Meister des Zitats.<br />

Auf eine bemerkenswerte Art rückt er Dichter, Denker,<br />

Philosophen und Künstler der Geschichte ins Bild und<br />

lässt sie mit ihren Werken zu Wort kommen. Seine<br />

Weise des Zitierens würdigt das Ursprungsbild und<br />

gleichzeitig lässt sie das Alte im neuen Licht erscheinen.<br />

Bekannte Künstler, die DENKSTAHL in seinem<br />

Schaffen inspiriert haben, sind u.a. Michelangelo,<br />

Da Vinci, Picasso, Van Gogh, Chagall, Hopper, Basquiat,<br />

Warhol und Banksy.<br />

Copyright Is For Losers (2019) by DENKSTAHL


34<br />

Das Zitat gilt als eine neue Kunstform der Postmoderne (ab dem Ende des Kalten Krieges, 1989) und ist zu einem<br />

Merkmal postmoderner Ästhetik geworden. Das Zitieren ist ein typisches Kommunikationszeichen unserer Zeit,<br />

eine Art Phänomen des Zeitgeistes. Beim künstlerischen Zitieren wird das Wort und/oder das Bild eines anderen<br />

Künstlers übernommen, verfremded, neu interpretiert. Oft ist das Zitat eine Hommage, Widmung oder Kritik und<br />

idealerweise ein gelungener künstlerischer Dialog.<br />

The American Racism Began Centuries Ago (2020)<br />

by DENKSTAHL<br />

Reaktion auf das Werk, das Banksy wenige Tage nach der Tötung<br />

von George Floyd auf seinem Instagram-Kanal veröffentlichte.<br />

Floyd starb Ende Mai 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz in<br />

den Vereinigten Staaten.<br />

Die Themen sind allseits bekannt: Rassismus, Polizeigewalt,<br />

Menschenrechtsverletzungen. Mit seiner Stellungnahme kritisiert<br />

Banksy in seinem Post wortwörtlich das „weiße System“. Sein<br />

Bild und wörtliches Statement werden in Folge weltweit bei<br />

Black-Lives-Matter Protesten aufgegriffen.<br />

DENKSTAHLs Antwort auf das Banksy Werk ist unmissverständlich:<br />

Der „amerikanische Rassismus“ hat schon viel früher begonnen!<br />

Der Frankfurter Künstler verändert das Original, indem<br />

er Tipi-Zelte auf die brennende amerikanische Flagge setzt.<br />

Zudem ersetzt er das von Banksy schemenhaft angedeutete<br />

Bildnis eines schwarzen Menschen mit dem Porträt des Häuptlings<br />

Geronimo. Aufgrund seines lang andauernden Widerstandes<br />

gegen amerikanische und mexikanische Truppen sowie<br />

seiner unermüdlichen Kämpfe gegen die Besetzung und Ausbeutung<br />

seines Landes ist Geronimo einer der bekanntesten<br />

Ureinwohner Nordamerikas.<br />

Rosenkrieg (2019) by DENKSTAHL<br />

Neuinterpretation eines Banksy Werks aus dem Jahr 2003, entstanden<br />

an einer Hauswand in der Nähe des UK-Parlaments.<br />

Die Herkunft des Wortes „Rosenkrieg“, das die meisten als einen<br />

dramatischen Scheidungskonflikt zwischen Eheleuten kennen,<br />

ist höchst politisch und lässt sich zurückführen auf die blutigen<br />

englischen Thronfolgekriege im 15. Jahrhundert.<br />

Auf dem ursprünglichen Banksy Graffito malen zwei bewaffnete<br />

Soldaten ein rotes Peace-Zeichen (CND-Symbol zur nuklearen<br />

Abrüstung) auf eine Wand; einer der Männer hält das Maschinengewehr<br />

einsatzbereit in den Händen, während der andere<br />

seinen Pinsel schwingt. Beide sind auf der Hut und sicherlich<br />

nicht nur deshalb, weil das Bemalen oder Besprühen von Wänden<br />

im öffentlichen Raum illegal ist. Auch als Friedensaktivist<br />

befindet man sich in einer Art nicht rechtmäßigen Situation.<br />

Auf dem DENKSTAHL Werk tragen die Soldaten rote Rosen anstatt<br />

Waffen und malen eine überdimensionale rote Rosenblüte<br />

auf die Wand. Die Rose ist seit jeher das Sinnbild für Schönheit.<br />

Die Transformation der Symbolik unterstreicht bei<br />

DENKSTAHL die ästhetische Bedeutung des Friedens; ohne<br />

Frieden kein schönes Leben!


Dem Herzen wohl zu dienen (2015) by DENKSTAHL<br />

Ein Herz. Zwei Polizisten. Drei Schmetterlinge. Polizeibeamte,<br />

die gemeinsam ein rotes Herz tragen und entschieden sind, dem<br />

Herzen wohl zu dienen? Die Symbolsprache ist so visionär wie<br />

simple: Das Herz-Symbol steht seit jeher für Liebe, Einheit und<br />

Leben. Und der Schmetterling ist das Sinnbild für Transformation.<br />

Die Botschaft: Die ersehnte Veränderung tritt erst dann<br />

ein, wenn wir Menschen – ganz egal welchen Berufes – es gelernt<br />

haben, das Herz am rechten Fleck zu tragen.<br />

35<br />

Dieses DENKSTAHL Werk aus der Serie „Make Love Not War“<br />

ist angelehnt an ein historisches Foto, auf dem Polizisten einen<br />

Demonstranten wegtragen.<br />

„Ilknur, Du verkaufst keine Bilder<br />

und auch keine Kunst, sondern Du<br />

vermittelst ein Lebensgefühl.<br />

Und Du erinnerst an den Kern des Selbst.“<br />

– Kunde der Galerie Vollherzig<br />

Ilknur Özen präsentiert ein einzigartiges,<br />

eigensinniges und ganz persönliches<br />

Galeriekonzept – zeitkritisch, charmant und<br />

höchst inspirierend.<br />

DENKSTAHL-Werke können über die<br />

GALERIE VOLLHERZIG erworben werden.<br />

Denkplastik (2016) by DENKSTAHL<br />

GALERIE VOLLHERZIG Mainz<br />

Ilknur Özen<br />

0177 2851804 · denkstahl@vollherzig.de<br />

www.vollherzig.de


Anzeige<br />

36<br />

EXPERTEN FÜR DAS GESAMTE<br />

Das Team der Zahnärzte Flonheim Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster<br />

Mit Implantaten feste<br />

Zähne an einem Tag<br />

Das Implantat-Zentrum in Flonheim (izf) wird<br />

mit Luka Klimaschewski und Dr. Andreas Pelster<br />

von zwei profilierten Experten geleitet. Bereits<br />

mehrere tausend Implantate haben die Fachärzte<br />

erfolgreich gesetzt und versorgt. So kann<br />

die Praxis auf 15 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet<br />

der Implantologie zurückblicken, Keramikimplantate<br />

werden seit über 10 Jahren gesetzt. Nur<br />

durch Fortbildung kann das Implantat-Zentrum<br />

seine Patienten nach höchsten Qualitätsstandards<br />

und neuester Technologie behandeln.<br />

„Geprüfte Experten der Implantologie“.<br />

Ergänzt wird die Erfahrung und das Know-how<br />

der Zahnärzte durch aktuelle Technik. Die Praxis<br />

verfügt über das beste 3D-Röntgengerät, das sich<br />

durch die heute höchst mögliche Bildqualität auszeichnet,<br />

wodurch auch kleinste Details zu erkennen<br />

sind.<br />

Eine umfassende und genaue Diagnose unter<br />

Einsatz modernster 3D-Bildgebung, ist der Beginn<br />

einer jeden Beratung. Es folgen möglichst schonende<br />

Verfahren, sowie innovative und nachhaltige<br />

Behandlungsmethoden in der Therapie. Eine<br />

Besonderheit ist das zahntechnische Eigenlabor,<br />

womit eine effiziente und reibungslose Kommunikation<br />

zwischen Zahnarzt und Zahntechnikern<br />

stattfinden kann. Da der Techniker den Patienten<br />

persönlich kennenlernt, erhält der Patient nicht<br />

nur perfekt funktionell passende Zähne, sondern<br />

auch ein Ergebnis, das optimal und individuell auf<br />

sein gesamtes Erscheinungsbild angepasst ist.<br />

Patienten können sich daher sicher sein, dass der<br />

Zahnersatz qualitativ hochwertig gefertigt wird<br />

und schnell verfügbar ist. Auf diese Weise kann<br />

die Praxis eine hochwertige und nachhaltige Vorsorge<br />

und Versorgung ihrer Patienten sicherstellen<br />

– unter einem Dach.<br />

Redaktion: S. H.<br />

Fotos: M. S.<br />

„Im Mittelpunkt steht für uns immer die Patientenzufriedenheit.<br />

Schmerzvermeidung bei Diagnose<br />

und Therapie, nachhaltiger Behandlungserfolg<br />

und optimale zeitliche Abläufe sind uns<br />

ebenso wichtig wie die Rücksicht auf individuelle<br />

Wünsche unserer Patienten“, erklärt Luka<br />

Klimaschewski die Praxisphilosophie. Die Einrichtung<br />

der Praxis ist modern: Jeder Behandlungsstuhl<br />

ist mit digitalem Röntgen und einer<br />

Intraoralkamera ausgestattet. Neben dem 3D-<br />

Röntgenverfahren für eine aussagefähige Diagnostik<br />

wird auch Laser für die schonende<br />

Behandlung der Patienten genutzt. „Zahnmedizinische<br />

Kompetenz, modernste Ausstattung<br />

und optimierte Arbeitsabläufe resultieren schließlich<br />

auch in Kostenvorteilen, die wir vorteilhaft<br />

an unsere Patienten weitergeben“, fasst Dr.<br />

Andreas Pelster zusammen.<br />

Die Vorteile für den Patienten<br />

auf einen Blick:<br />

• Moderne Zahnheilkunde in einem Team<br />

von Spezialisten unter einem Dach<br />

• Bequeme und zinslose Ratenzahlung<br />

für alle Patienten über das „Deutsche<br />

Zahnärztliche Rechenzentrum“ (DZR)<br />

• Die Praxis ist auch samstags geöffnet.<br />

Das garantiert eine flexible Vereinbarung<br />

von Behandlungszeiten.<br />

• Ausreichend kostenlose Parkplätze<br />

stehen zur Verfügung.<br />

• Behandlungen sind auch mit entspannendem<br />

Lachgas angstfrei möglich<br />

• Eigenes zahntechnisches Labor<br />

Zahnarzt<br />

Luka Klimaschewski:<br />

Geprüfter Experte der<br />

Implantologie – DGOI<br />

ICOI Diplomate<br />

Dr. Andreas Pelster:<br />

Geprüfter Experte der<br />

Implantologie – DGOI<br />

ICOI Diplomate<br />

Zahnärztin<br />

Denise Pulsack-Pytel:<br />

Endodontologie, Parodontologie,<br />

Ganzheitliche<br />

Zahnheilkunde, Zahnärztliche<br />

Schlafmedizin<br />

Geprüfte Experten<br />

der Implantologie<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für orale Implantologie<br />

Geprüfte Experten der Implantologie – DGOI<br />

Diplomates


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SPEKTRUM DER ZAHNMEDIZIN<br />

37<br />

Metallfreie<br />

Implantologie<br />

Die beiden Zahnärzte und Implantologen erklären,<br />

was man über ein Implantat wissen sollte:<br />

Was ist ein Implantat?<br />

Ein Implantat ist eine künstliche Zahnwurzel, die<br />

dauerhaft mit dem Kiefer verbunden ist. Es dient<br />

als Tragpfeiler für den Zahnersatz, der einzeln<br />

oder als Brücke, fest verbunden oder herausnehmbar<br />

aufgebaut sein kann.<br />

Spüre ich ein Implantat im Alltag?<br />

Im Gegensatz zum früher vorherrschenden<br />

„künstlichen Gebiss“ ist ein Implantat mit keinerlei<br />

Einschränkungen der Lebensqualität verbunden.<br />

Die neuen Zähne fühlen sich an wie<br />

gewachsen und sind ebenso belastbar wie die<br />

natürlichen Zähne.<br />

Aus welchen Materialien werden<br />

Implantate hergestellt?<br />

Ausgehend von den individuellen Gegebenheiten<br />

und den Wünschen des Patienten bieten sich<br />

zwei Materialien an. Titan und ganzheitliche<br />

metallfreie Keramikimplantate.<br />

Welche Vorteile haben metallfreie<br />

Keramikimplantate?<br />

Keramikimplantate bieten eine 100-prozentige<br />

Biokompatibilität. Dies führt zu einer optimalen<br />

Gewebeverträglichkeit mit besserer Zahnfleischanlagerung.<br />

Zusätzlich besteht eine geringere<br />

Plaqueanlagerungsaffinität und damit ein niedrigeres<br />

Risiko für Zahnfleischentzündungen. Bei<br />

Patienten mit sehr zartem Zahnfleisch ergibt<br />

sich zusätzlich eine bessere Ästhetik.<br />

Welche Nachteile haben Keramikimplantate?<br />

Die Einheilung in den Knochen dauert länger.<br />

Keramikimplantate gibt es erst seit einigen Jahren.<br />

Wegen der kurzen Beobachtungsdauer und<br />

kontinuierlichen Verbesserungen des Designs<br />

gibt es nur wenige mehrjährige Studien über die<br />

Erfolgsrate von Keramikimplantaten. Unsere<br />

Erfahrung und die vorliegenden Studien zeigen<br />

aber, dass prinzipiell Zirkonimplantate eine den<br />

langjährig untersuchten Titanimplantaten vergleichbare<br />

sehr gute Überlebensraten haben.<br />

Leider sind Keramikimplantate wesentlich teurer<br />

als Titanimplantate.<br />

Wie kann ich in nur einer Sitzung feste<br />

neue Zähne erhalten?<br />

In vielen Fällen können die gerade gesetzten<br />

Implantate direkt mit einer festen Brücke versorgt<br />

werden. Die früher für die Einheilphase nötige,<br />

herausnehmbare Übergangsprothese entfällt.<br />

Welche Kriterien sollte die Diagnostik für eine<br />

nachhaltig erfolgreiche Implantation erfüllen?<br />

Nur mit dem 3D-Röntgenverfahren ist die Qualität<br />

der Diagnostik zu erreichen, die wiederum<br />

Voraussetzung für die Planung der Implantation<br />

ist. Dieses auch als Digitale Volumen Tomographie<br />

(DVT) bekannte Verfahren liefert auf schonende<br />

Weise eine dreidimensionale Volumendarstellung<br />

des gesamten Kiefer- und<br />

Zahnbereichs, sowie Schnittbilder in allen drei<br />

Ebenen. Dabei ist die Strahlenbelastung um ein<br />

Vielfaches geringer, als bei der konventionellen<br />

Computertomographie. Diese hochauflösenden<br />

Aufnahmen helfen auch dem Patienten, die un-<br />

terschiedlichen Behandlungsmethoden zu verstehen<br />

und sich für die beste Lösung zu entscheiden.<br />

Wie kann ich mich beraten lassen und erfahre<br />

welche Kosten für die festen Zähne entstehen?<br />

Wir bieten spezielle Beratungstermine, auch am<br />

späten Abend und samstags. Hier besprechen<br />

wir nach genauer Diagnostik in einer individuellen<br />

Beratung, welche Lösungen die besten sind.<br />

Für unsere implantologische Beratung entstehen<br />

keinerlei Extrakosten.<br />

Habe ich neben dem Implantologen<br />

andere Behandler?<br />

Nein. Sie haben einen Behandler und Ansprechpartner<br />

von der ersten Beratung, dem Erstellen<br />

des 3D-Bildes ihres Kiefers, dem Setzen der<br />

Implantate bis zum Einsetzen des endgültigen<br />

Zahnersatzes. Von Beginn an ist ein Techniker<br />

unseres Praxislabors beteiligt. Der persönliche<br />

Kontakt und die enge Zusammenarbeit von Behandler,<br />

Patient und Zahntechniker ist ein wesentlicher<br />

Faktor für unsere erfolgreichen Behandlungen.<br />

Gibt es verschiedene Implantationsmethoden?<br />

Ja, hier profitieren unsere Patienten von unserer<br />

langjährigen und breitgefächerten Erfahrung in<br />

allen Implantationstechniken. Aufgrund unserer<br />

Diagnose und der Wünsche unserer Patienten<br />

geben wir unsere Empfehlung. Dann entscheidet<br />

unser Patient.<br />

Zahnärzte Flonheim • Luka Klimaschewski & Dr. Andreas Pelster • Bornheimer Landstraße 8 • 55237 Flonheim<br />

tel: 0 67 34 / 3 68 • fax: 0 67 34 / 9 13 21 15 • info@zahnaerzte-flonheim.de • www.zahnaerzte-flonheim.de


38<br />

Koch Hörakustik –<br />

Experten für den richtigen Klang<br />

Durch unser Gehör können wir über unseren<br />

Sehsinn hinausgehen und wahrnehmen, was<br />

jenseits des Blickfeldes liegt. Gehen wir im Wald<br />

spazieren, können wir zum Beispiel mehr Tiere<br />

hören als sehen und auf diese Weise erst die<br />

wahre Vielfalt des Lebens um uns herum erfahren.<br />

Mit unterstützender Hörtechnik sorgt Koch<br />

Hörakustik dafür, dass dieser wunderbare Sinnesreiz<br />

auch Menschen mit eingeschränktem<br />

Gehör zuteilwird. Und das bereits seit 10 Jahren.<br />

Ein meistergeführtes Unternehmen aus Rheinhessen,<br />

bei dem sich alles um den richtigen Klang<br />

dreht.<br />

Aus einem Tipp von Oma wurden drei Filialen<br />

„Du hast eine Vorliebe für Technik und ein Gespür<br />

für den Umgang mit Menschen – warum nicht<br />

Hörakustikerin werden?“, lautete die ausschlaggebende<br />

Frage von Saskia Siegler-Kochs Großmutter,<br />

die sie dazu animierte, diesen Berufsweg<br />

einzuschlagen. Heute verfügt die Geschäftsführerin<br />

und Hörakustik-Meisterin über insgesamt<br />

drei Filialen: Eine in Saulheim, eine in Oppenheim<br />

und eine in Worms. Jede von ihnen mit einem<br />

Team aus langjährigen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern. Eine Erfolgsgeschichte!<br />

Hörakustik für alle<br />

Das Serviceangebot von Koch Hörakustik richtet<br />

sich nicht nur an Bestands- und Neukundschaft,<br />

sondern an alle, die ein „akustisches Anliegen“<br />

haben. So können zum Beispiel auch diejenigen<br />

vorbeikommen, die Probleme mit den Einstellungen<br />

eines Hörgeräts haben, das sie anderswo<br />

gekauft haben. Und auch ansonsten bleibt<br />

kein Kundenwunsch ungehört: Durch den Zugriff<br />

auf ein enormes Sortiment an unterschiedlicher<br />

Hörtechnik ist von günstig bis teuer alles dabei.<br />

Hieraus ermitteln die Hörakustiker/innen ein<br />

Gerät, das den individuellen Lebensumständen<br />

und Bedürfnissen der Kundschaft genau entspricht.<br />

„Das Wichtigste ist, dass die Leute weder<br />

unter- noch überversorgt werden.“, erklärt<br />

Saskia Siegler-Koch im Interview. So mache es<br />

zum Beispiel keinen Sinn, jemandem ein erstklassiges<br />

Hörgerät für mehrere tausend Euro<br />

zu verkaufen, der die meiste Zeit zuhause verbringt.<br />

Jede Kundin und jeder Kunde soll genau<br />

die Akustiklösung bekommen, die am besten zu<br />

ihnen passt – nicht mehr und nicht weniger.<br />

Spezielles Angebot für Kinder in Oppenheim<br />

„Pädakustiker“ sind Hörakustik-Spezialisten für<br />

Kinder, die die Betroffenen beraten, mit der richtigen<br />

Hörakustik ausstatten und auch deren<br />

Eltern im richtigen Umgang mit der Technik<br />

schulen. Über diese Zusatzqualifikation verfügt<br />

das Personal in der Oppenheimer Filiale. Die<br />

jüngere Kundschaft und ihre Familien werden<br />

hier meist über mehrere Jahre hinweg betreut<br />

und mit einfühlsamer und professioneller Beratung<br />

begleitet.<br />

Tinnitus /<br />

Audiotherapie<br />

Linderung von Ohrgeräuschen<br />

und mit Hilfe von Audiotherapie<br />

maximale Zufriedenheit<br />

mit Ihren Hörsystemen<br />

Hörgeräte<br />

Optimierung<br />

Auch wenn Ihre Hörgeräte<br />

nicht von uns sind.<br />

unverbindliches<br />

Probetragen<br />

Probieren Sie Hörgeräte kostenfrei<br />

aus, um herauszufinden,<br />

wie gut Sie mit den Hörgeräten<br />

im Alltag zurecht kommen.


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39<br />

Koch<br />

Hörakustik<br />

Oppenheim<br />

unter den Top 100<br />

Hörakustikern<br />

Deutschlands!<br />

Tinnitus-Experten<br />

Gerade in den heutigen Zeiten, in denen es pandemiebedingt<br />

zu einer höheren psychischen<br />

Belastung kommt als üblich, ist Tinnitus ein<br />

großes Thema. Und da es sich bei diesem Phänomen<br />

um ein komplexes Krankheitsbild handelt,<br />

braucht es ein enormes Hintergrundwissen, um<br />

Betroffene optimal versorgen zu können. Das<br />

Personal von Koch Hörakustik wird diesem Anspruch<br />

gerecht: Dank einer speziellen Ausbildung<br />

für Tinnitus-Akustik sind sie Experten für das<br />

akustische Ausgleichen der unangenehmen Ohrgeräusche<br />

und für die Betreuung der betroffenen<br />

Personen.<br />

Ausführliche Beratungsgespräche<br />

„Wir hören immer wieder, dass sich Kundinnen<br />

und Kunden bei uns sehr wohl gefühlt haben,<br />

weil wir uns Zeit für sie nehmen und genau zuhören.“,<br />

so Saskia Siegler-Koch im Interview. Um<br />

das richtige Gerät, den richtigen Hersteller und<br />

die passenden Einstellungen zu finden, die ge-<br />

nau zu den Lebensumständen der jeweiligen<br />

Person passen, sei dies unerlässlich. Jeder Hersteller<br />

klingt anders und jeder Mensch hat individuelle<br />

Vorlieben für Klänge. So zum Beispiel<br />

beim Musikhören: „Es gibt helle und dumpfe<br />

Typen. Unsere Aufgabe ist es, herauszufinden,<br />

was die Kundinnen und Kunden präferieren, wie<br />

sie ihren Alltag gestalten und welche Ansprüche<br />

damit einhergehen“, erklärt Saskia Siegler-Koch,<br />

„Und das geht nur mit viel Zeit, Geduld und Einfühlungsvermögen.“<br />

Redaktion: H.M.<br />

Fotos: B.W.<br />

kontakt@koch-hoerakustik.de • www.koch-hoerakustik.de<br />

Koch Hörakustik • Sant-Ambrogio-Ring 13b • 55276 Oppenheim • tel: 0 61 33 / 5 73 54 20<br />

Koch Hörakustik • Ober-Saulheimer-Str. 25 • 55291 Saulheim • tel: 0 67 32 / 9 51 96 81<br />

Koch Hörakustik • Bahnhofstr. 40 • 67547 Worms • tel: 0 62 41 / 8 49 96 60<br />

Saskia Siegler-Koch, Hörakustikmeisterin


Die sichere Entscheidung für Ihre Schönheit –<br />

40<br />

Fort Malakoff Klinik Mainz<br />

Die Fort Malakoff Klinik ist für viele Menschen aus der<br />

Region Mainz-Wiesbaden-Frankfurt die erste Adresse<br />

für plastisch-ästhetische Chirurgie und nicht operative<br />

ästhetische Behandlungen. Die erfahrenen Fachärztinnen<br />

und Fachärzte sorgen gemeinsam mit einem<br />

freundlichen und professionellen Team für höchste<br />

Qualität und Perfektion. Für umfassende Sicherheit<br />

steht das neue OP-Zentrum in der Fort Malakoff. zum<br />

Einsatz kommen modernste Technik und OP-Verfahren.<br />

Und nicht zu vergessen: Der Hotelkomfort mit luxuriösen<br />

Patientenzimmern sorgt für absolutes Wohlbefinden.<br />

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Interview mit Dr. med. M. Kürten<br />

41<br />

Eine<br />

neue Nase<br />

Wer mit seiner Nase unzufrieden ist, leidet<br />

oft extrem unter diesem Makel! Ob zu groß,<br />

zu breit oder schief, eine nicht passende Nasenform<br />

kann psychisch belastend und zudem<br />

stigmatisierend sein. Denn die Nase prägt ein<br />

Gesicht entscheidend! Mit einer individuell<br />

geplanten Operation (Rhinoplastik) können<br />

optimale Ergebnisse erzielt werden. Wir sprachen<br />

mit dem Mainzer Facharzt für Plastische<br />

und Ästhetische Chirurgie Dr. Martin Kürten<br />

über dieses Thema:<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Herr Dr. Kürten, die Nasenkorrektur<br />

zählt zu den anspruchsvollen Eingriffen,<br />

was sind die Gründe hierfür?<br />

Dr. M. Kürten: Es handelt sich bei einer „Rhinoplastik“,<br />

so der Fachbegriff, um eine ästhetische<br />

Operation, die das Gesicht besonders stark verändert.<br />

So muss die „neue Nase“ nicht nur zum<br />

Gesicht sondern auch zum Typ passen. Erfahrene<br />

Nasenchirurgen führen deshalb ein ausführliches<br />

Vorgespräch und nehmen sich Zeit für ihre Patienten.<br />

Es ist ein „Einfühlen“ in die Person und ihre<br />

Erwartungen. Durchgeführt werden kann eine<br />

rein ästhetische Nasenkorrektur, wenn Form und<br />

Größe verändert werden sollen. Liegt gleichzeitig<br />

eine Atmungsbehinderung vor, kann die ästhetische<br />

Korrektur mit der funktionellen Operation<br />

verbunden werden, was für die Patienten eine<br />

zusätzliche Erleichterung bedeutet.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Für Patienten ist auch die<br />

Frage nach der Narkose entscheidend. Was<br />

kommt wann zum Einsatz?<br />

Dr. M. Kürten: Wird lediglich die Nasenspitze optimiert,<br />

kann dies unter örtlicher Betäubung durchgeführt<br />

werden. Bei einer umfangreichen funktionell-ästhetischen<br />

Nasenkorrektur ist es für die<br />

Patienten deutlich angenehmer, wenn der Eingriff<br />

unter Vollnarkose erfolgt. Hierauf werden sie<br />

in Ruhe vorbereitet, sehen ihren Operateur noch<br />

einmal und können sich unbesorgt in erfahrene<br />

Hände begeben. Ob ambulant oder kurzzeitstationär<br />

– das muss vorab ausführlich besprochen<br />

werden. Patienten müssen genau wissen, was<br />

auf sie zukommt.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wie lange dauert die Heilungsphase?<br />

Dr. M. Kürten: Nach einer Nasenkorrektur ist das<br />

überschaubar. So reicht z. B. nach der Korrektur<br />

der Nasenspitze ein Tape-Verband. Eine Schiene<br />

ist immer dann erforderlich, wenn eine Veränderung<br />

des knöchernen Nasenskeletts durchgeführt<br />

wurde. Fäden im Naseninneren müssen<br />

übrigens nicht gezogen werden, da diese sich<br />

von alleine auflösen. Möglich ist eine ästhetische<br />

Nasen-OP bei allen Menschen nach abgeschlossener<br />

Wachstumsphase.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wie wichtig ist die Information<br />

vorab, worauf sollten Patienten achten?<br />

Dr. M. Kürten: Eine Nasenkorrektur sollte gut geplant<br />

sein, die Wünsche sollten mit dem Machbaren<br />

abgestimmt werden. Die intensive Beratung<br />

bei einem erfahrenen Nasenchirurgen ist<br />

das A und O und dazu zählt auch, dass der Patient<br />

einen ersten Eindruck zur „neuen Nase“ erhält<br />

durch Fotomorphing (Simulation der „neuen<br />

Nase“ am Computer).<br />

Redaktion:<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />

Fotos: FMK<br />

Nasenkorrektur ohne OP<br />

Dr. med. Martin Kürten<br />

Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie,<br />

Facharzt für Chirurgie an der<br />

Fort Malakoff Klinik Mainz<br />

Nicht jede Nasenkorrektur muss operativ durchgeführt werden. Vielfach kann<br />

dem Wunsch nach einer nicht chirurgischen Behandlung mit dem Filler Hyaluronsäure<br />

entsprochen werden. So können kleine Unregelmäßigkeiten sehr gut<br />

ausgeglichen werden. Behandelt werden können mit Hyaluronsäure leichte<br />

Asymmetrien, die durch einen Volumenausgleich anpassbar sind.<br />

Fort Malakoff Klinik Mainz • Rheinstraße 4K • D-55116 Mainz<br />

Tel. +49 (0) 61 31-14 67 67 • anmeldung@malakoff-klinik.de<br />

www.malakoff-klinik.de<br />

FORT MALAKOFF KLINIK<br />

Private Fachklinik für plastische Chirurgie


<strong>Wirtschafts</strong><br />

Gesundheit<br />

<strong>News</strong><br />

42<br />

Reizbestrahlung bei Gelenkerkrankungen<br />

Unsere Expertin:<br />

Dr. med. Ute Metzmann<br />

Dr. med. Ute Metzmann ist Fachärztin für Strahlentherapie und<br />

Radiologie und ltd. Fachärztin der Strahlentherapie RheinMain-<br />

Nahe am Standort Mainz. Seit Praxisgründung im Jahr 2010<br />

konnte vielen Patienten mit chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />

durch den Einsatz einer niedrig dosierten Bestrahlung<br />

geholfen werden.<br />

WI-<strong>News</strong>: Entzündliche Gelenkerkrankungen<br />

sind ein Volksleiden. Unzählige Mittel und Methoden<br />

werden angeboten, alles verspricht das<br />

Ende eines oft jahrelangen Leidensweges. Und<br />

Betroffene sind bereit, viel Geld für sogenannte<br />

frei verkäufliche Arzneimittel auszugeben.<br />

Manchen bringt es Erleichterung, andere haben<br />

nur wenig oder keinen Erfolg damit. Was steckt<br />

hinter den Schmerzen und der damit verbundenen<br />

Bewegungseinschränkung?<br />

Dr. U. Metzmann: Es sind chronisch-entzündliche<br />

Reizzustände, die sehr belasten können.<br />

Dazu zählen der schmerzhafte Fersensporn,<br />

aktivierte Arthrosen, das „Schulter-Arm-Syndrom“,<br />

chronische gelenknahe Schleimbeutelentzündungen<br />

oder der Tennisellbogen. Da die Entzündung<br />

nicht abheilt, was u. a. an der andauernden<br />

weiteren Belastung oder an<br />

Fehlhaltungen liegt, entsteht Schmerz. Grundsätzlich<br />

ist Schmerz ein wichtiges Warnsignal<br />

unseres Körpers und soll uns schützen, z.B. ein<br />

schmerzendes Gelenk zu schonen. Halten<br />

Schmerzen an einer bestimmten Stelle jedoch<br />

länger als drei Monate an, spricht man von<br />

chronischen Schmerzen. Patienten, die unsere<br />

Strahlentherapiepraxen aufsuchen haben meist<br />

einen deutlich längeren Leidensweg hinter sich,<br />

mitunter sind es Jahre.<br />

WI-<strong>News</strong>: Welche Art von Bestrahlung setzen<br />

Sie bei diesen chronischen Entzündungen ein<br />

und wie wirkt diese?<br />

Dr. U. Metzmann: Wir behandeln mit der „Reizbestrahlung“,<br />

einer niedrig dosierten Bestrahlung,<br />

wodurch sich die Entzündung zurückbildet<br />

und der Schmerz zurückgeht. Es ist eine schonende<br />

Behandlung, die zum Einsatz kommt,<br />

wenn weder eine Physiotherapie noch eine<br />

medikamentöse Schmerztherapie zum Erfolg<br />

geführt haben. Denn das Ziel bei der Behandlung<br />

von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen<br />

muss immer sein, dass der Patient<br />

möglichst schmerzfrei wird und sich somit<br />

wieder bewegen kann. Die dauerhafte Schonung<br />

eines Gelenks kann keine Lösung sein.


EXPERTENFORUM<br />

43<br />

WI-<strong>News</strong>: Wie lange dauert eine Reizbestrahlung<br />

und was wird damit erreicht?<br />

Dr. U. Metzmann: Die einzelne Bestrahlung<br />

dauert nur wenige Minuten. Erforderlich sind<br />

zwei bis drei Termine pro Woche, insgesamt<br />

sind es sechs bis zehn Behandlungstermine.<br />

Da chronisch-entzündliche Erkrankungen jedoch<br />

oftmals seit Jahren bestehen, kann eine Wiederholung<br />

der Reizbestrahlung nach zwei bis<br />

drei Monaten erforderlich sein. Ziel ist es, dass<br />

der Entzündungsprozess gehemmt wird, dadurch<br />

wird das Gewebe entlastet und die Schmerzen<br />

können sich nach und nach zurückbilden. Es<br />

kann also mitunter einige Wochen dauern, bis<br />

die Beweglichkeit wieder zunimmt und eine<br />

spürbare Verbesserung eintritt.<br />

WI-<strong>News</strong>: Die niedrig dosierte Reizbestrahlung<br />

ist also eine Therapieoption für Menschen, die<br />

schon lange an ihren Gelenkbeschwerden leiden<br />

und bislang keinen spürbaren Behandlungserfolg<br />

hatten. Fr. Dr. Metzmann – vielen Dank<br />

für das Interview<br />

Redaktion: Christiane Gawlyta<br />

Wirksamkeit der Reizbestrahlung<br />

Eine über zwei Jahre durchgeführte praxisinterne<br />

Auswertung von behandelten Patienten<br />

ergab, dass knapp 60 Prozent direkt nach<br />

der letzten Bestrahlung entweder komplett<br />

beschwerdefrei waren oder eine Besserung<br />

der Beschwerden angaben. Sechs bis 14 Wochen<br />

nach der letzten Bestrahlung waren<br />

bereits über 70 Prozent der Patienten ganz<br />

beschwerdefrei bzw. eine deutliche Verbesserung<br />

war eingetreten. Die Wirksamkeit der<br />

niedrig dosierten Bestrahlung bei Dauerschmerzen<br />

wurde somit bestätigt.<br />

www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de


Schonende und effektive Behandlung<br />

in der Strahlentherapie RheinMainNahe<br />

Strahlen · Helfen · Heilen<br />

Anzeige<br />

44<br />

Frauengesundheit – Brustkrebs effektiv und schonend behandeln<br />

Rund 70.000 Frauen erkranken in Deutschland pro Jahr an Brustkrebs. Je früher die Erkrankung erkannt wird, umso höher sind die Heilungschancen. Um<br />

möglichst viele Informationen zu diesem Thema in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, findet jährlich der „Brustkrebsmonat Oktober“ statt. Unter<br />

anderem werden Therapien bei Brustkrebs vorgestellt, zu denen die Strahlentherapie zählt, neben der Operation und der Chemotherapie. <strong>Wirtschafts</strong>-<br />

<strong>News</strong> sprach mit Dr. Ute Metzmann, ltd. Fachärztin der Strahlentherapie RheinMainNahe am Standort Mainz über die effektive und schonende Behandlung<br />

von Brustkrebs.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wann erfolgt eine Strahlentherapie bei Brustkrebs?<br />

Dr. U. Metzmann: Wird ein Mammakarzinom (Brustkrebs) durch eine brusterhaltende<br />

Operation entfernt, kommt die ergänzende Strahlentherapie zum Einsatz.<br />

Aber auch nach einer Brustamputation wird unter bestimmten Voraussetzungen<br />

die ergänzende Strahlenbehandlung empfohlen. Ist eine Chemotherapie erforderlich,<br />

erfolgt die Strahlentherapie meist im Anschluss. Zur antihormonellen<br />

Therapie kann die Strahlenbehandlung parallel durchgeführt werden.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Die Strahlenbehandlung ist Hauptbestandteil der modernen<br />

Brustkrebs-Therapie. Wie lauten die Empfehlungen?<br />

Dr. U. Metzmann: Da die Strahlentherapie das Risiko eines Rückfalls stark senken<br />

kann, wird sie im Anschluss an eine brusterhaltende Operation empfohlen.<br />

Aus diesem Grund wird auch häufig bei Lymphknotenmetastasen eine zusätzliche<br />

Bestrahlung der Lymphabflusswege durchgeführt.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Wie ist der Ablauf bei einer Strahlentherapie?<br />

Dr. U. Metzmann: Die Strahlenbehandlung erfolgt in kleinen täglichen Einheiten<br />

über fünf bis sieben Wochen. Meist umfasst die Therapie ca. 24 bis 36 Behandlungstage,<br />

je nach Ausgangslage. Mitunter ist auch eine kürzere Bestrahlungszeit<br />

möglich. Während der Therapie können die Patientinnen ihren Alltag<br />

meist gut gestalten, da die reine Bestrahlungszeit sehr kurz ist. Die Bestrahlung<br />

der Brust ist in der Regel eine gut verträgliche Therapie, da die gesunden Organe<br />

des Brustkorbs nur wenig belastet werden.<br />

<strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong>: Welche Nebenwirkungen gibt es bei der Strahlentherapie?<br />

Dr. U. Metzmann: Es kann zu Hautreaktionen und Schwellungen der behandelten<br />

Brust kommen, die aber nach der Bestrahlungsserie meist schnell wieder<br />

abklingen. Zu den weiteren Beschwerden zählen verstärkte Müdigkeit und<br />

fehlende Leistungsfähigkeit, die sich ebenfalls nach Abschluss der Strahlenbehandlung<br />

zurückbilden. In unseren Praxen informieren wir die Patientinnen<br />

hierüber zu Beginn der Therapie und auch zu allen weiteren Abläufen erhalten<br />

sie umfangreiche Informationen. Es ist uns wichtig, dass die Patientinnen keine<br />

passive Rolle einnehmen – vielmehr begegnen wir ihnen auf Augenhöhe, sind<br />

also der Behandlungspartner und somit auch für Fragen immer ansprechbar.<br />

Zusätzliche Leistungen in der Strahlentherapie RheinMainNahe:<br />

Information und Unterstützung<br />

- bei der Vermittlung einer Psychoonkologischen Beratung<br />

- zu aktuell wissenschaftlich belegten Verfahren der Komplementärmedizin<br />

als Ergänzung der Schulmedizin (z.B. Einsatz von Vitaminen und Spurenelementen,<br />

wie Vitamin D und Selen)<br />

- zu Sport bei Krebs (Sportkrebsgruppen)<br />

- zu Entspannungstechniken<br />

Die Strahlentherapie RheinMainNahe bietet weitere Informationen zu sinnvollen<br />

therapiebegleitenden Maßnahmen unter:<br />

www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de. Hier finden die Leserinnen und<br />

Leser auch wissenschaftliche Veröffentlichungen von PD Dr. Ralph Mücke<br />

zum Thema „Komplementärmedizin“.<br />

Standort Mainz<br />

August-Horch-Straße 12<br />

55129 Mainz<br />

Tel: 0 61 31 / 6 19 98-0<br />

Standort Rüsselsheim<br />

August-Bebel-Straße 59d<br />

65428 Rüsselsheim<br />

am GPR-Klinikum Rüsselsheim<br />

Tel: 0 61 42 / 7 94 48-0<br />

Standort Bad Kreuznach<br />

Mühlenstraße 39a<br />

55543 Bad Kreuznach<br />

am Krankenhaus St. Marienwörth<br />

Tel: 06 71 / 92 06 58-0<br />

Strahlentherapie RheinMainNahe,<br />

Praxisinhaber:<br />

Dr. med. Ute Metzmann (v. r.),<br />

Dr. med. Gabriele. Lochhas (v. l.),<br />

PD Dr. med. Ralph Mücke (Mitte)<br />

Bestrahlung mit dem<br />

Halcyon Linac – nur 1x in Mainz<br />

Bildquelle: Strahlentherapie RheinMainNahe,<br />

Urheber: Das Atelier, Gawlyta-PR<br />

Therapien in den Praxen der Strahlentherapie RheinMainNahe:<br />

Behandlung von Krebs, z.B. Brust-, Prostata-, Darm- und Lungenkrebs. Behandlung gutartiger<br />

Erkrankungen, z.B. Fersensporn, Tennisellenbogen und aktivierte Arthrosen.<br />

www.strahlentherapie-rheinmainnahe.de


Anzeige<br />

Fett-weg-Spritze<br />

mit Injektions-Lipolyse<br />

45<br />

Viele kennen es: nachdem man zahllose Diäten überstanden hat<br />

und durchaus Erfolge verzeichnen konnte, kommen die Fettpölsterchen<br />

doch wieder zurück, mitunter gar schlimmer, als vorher.<br />

Fast jeder, der die Entbehrungen einer Diät auf sich genommen<br />

hat, kennt und fürchtet ihn: den Jo-Jo-Effekt. Verständlich, wenn<br />

sich nach jahrelanger Diät-Karriere Hoffnungslosigkeit einstellt.<br />

Abhilfe bietet in solchen Fällen die Injektions-Lipolyse, besser<br />

bekannt als Fett-Weg-Spritze.<br />

Eine Lösung hierfür und damit mehr Zufriedenheit<br />

bietet Frau Dr. med. Bockelmann vom Venen- und<br />

Lymphzentrum in Mainz. Hier wird seit Jahren die<br />

Injektions-Lipolyse mit Erfolg durchgeführt. Frau<br />

Dr. med. Bockelmann ist zertifiziertes Mitglied im<br />

Netzwerk-Lipolyse, einem internationalen Zusammenschluss<br />

von hierfür ausgebildeten Ärzten verschiedener<br />

Fachrichtungen. Die hohe Ausbildungs- und<br />

Fortbildungsqualität dieser Ärzte im Netzwerk- Lipolyse<br />

sichert den Patienten eine hohe Therapiequalität.<br />

| Weg mit dem Fett? Nur mit einer Spritze?<br />

Eine faszinierende Idee. Diese Idee ist allerdings bereits<br />

seit 2003 durch mehrere hunderttausend Anwendungen<br />

zur alltäglichen Therapierealität geworden,<br />

die auch interessierte und betroffene Patientinnen<br />

und Patienten im Venen- und Lymphzentrum Mainz<br />

bei Frau. Dr. med. Bockelmann für sich nutzen können.<br />

| Wie funktioniert die Fett-Weg-Spritze?<br />

Bei dieser Injektions-Lipolyse wird ein erprobtes und<br />

bekanntes Lecithin in hochgereinigter Form direkt<br />

in die unerwünschten Fettregionen des Körpers<br />

injiziert. Das aus der Sojabohne gewonnene Naturpräparat<br />

wird in gleicher Zusammensetzung im eigenen<br />

Körper produziert und beeinflusst hier den<br />

aktiven Fettstoffwechsel höchst positiv, indem die<br />

Fettzellen aufgespalten, abgebaut und vom Körper<br />

ausgeschieden werden. Die Hautareale der behandelten<br />

Zonen ziehen sich, bedingt durch deren Elastizität,<br />

wieder zusammen und bilden eine glatte und<br />

homogene Oberfläche.<br />

| Injektions-Lipolyse – kein neues Wundermittel<br />

zur Gewichtsreduzierung!<br />

Es ist stets zu beachten, dass sich die behandelten<br />

Körperkonturen in meist langsamen Schritten verändern.<br />

Stark übergewichtige Patienten können mit<br />

der Fett-Weg-Spritze nicht behandelt werden. Bei<br />

diesen Patientinnen und Patienten ist in jedem Fall<br />

zwingend fachärztlich abzuklären, ob es sich um<br />

Adipositas, Lipödem, Lymphödem oder um ein Lipo-<br />

Lymphödem handelt, bevor hier eventuell bei kleineren<br />

Regionen, wie z.B. Doppelkinn, Ellbogen oder<br />

Knieregion die Injektions-Lipolyse angewendet werden<br />

kann. Eine moderate und individuelle praktikable<br />

Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten<br />

sind hier in jedem Fall angeraten und stellen<br />

einen wesentlichen und entscheidenden Beratungsbestandteil<br />

der Lipolyse-Injetions-Therapie dar.<br />

Die Behandlungsdauer und -intensität ist überschaubar.<br />

In der Regel sind zwei bis vier Behandlungen<br />

im Abstand von ca. vier bis sechs Wochen<br />

erforderlich, um die Therapie erfolgreich abzuschließen.<br />

Und die Ergebnisse sprechen eine deutliche<br />

Sprache. Weit über 85% der Patientinnen und Patienten<br />

sind nach zwei bis drei Behandlungen mit dem<br />

Ergebnis mehr als zufrieden. Interessierte vereinbaren<br />

einfach einen Termin mit Frau Dr. med. Bockelmann<br />

im Venen- und Lymphzentrum Mainz zu<br />

einer persönlichen und individuellen Beratung.<br />

Gemeinsam mit Ihr werden die persönlichen Rahmenbedingungen<br />

für diese erprobte und erfolgreiche<br />

Fett-Weg-Therapie abgeklärt und die entsprechende<br />

Behandlungsabfolge besprochen und<br />

festgelegt.<br />

Behandelbare Körperregionen:<br />

Reiterhosen, Oberschenkel innen und außen, unteres Gesäß / Übergang<br />

zum Oberschenkel, Hüften, Bauch, Knie, Fettwulste an den Schulternund<br />

Ellenbogen, Oberarme und Doppelkinn.<br />

Telefon-Sprechzeiten: Tel.: 0 61 31 - 22 13 11<br />

Montag und Dienstag:<br />

Mittwoch, Donnerstag, Freitag:<br />

Redaktion: A.W.<br />

11:00 - 18:00 Uhr<br />

08:00 - 13:00 Uhr<br />

Venen- und Lymphzentrum Mainz • Dr. med. Britta Bockelmann • Bonifaziusplatz 7/Ecke Boppstraße • 55118 Mainz<br />

tel: 0 61 31 / 22 13 11 • fax: 0 61 31 / 23 73 53 • venenzentrum.drbockelmann@yahoo.de • www.venen-lymphzentrum-mainz.de


46<br />

Onlineshop für medizinisches<br />

Cannabis geht an den Start<br />

Im Oktober berichten berichteten die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und das Magazin „stern“ über<br />

den geplanten Börsengang des auf den Vertrieb von cannabisbasierten Arzneien spezialisierten Unternehmens<br />

Cantourage. Die Bewertung bewege sich im dreistelligen Millionen-Betrag, so Florian Holzapfel,<br />

einer der Gründer der in Berlin ansässigen Firma, gegenüber der „FAZ“.<br />

Der Online-Shop Grüne Blüte, der von Dr. Roman<br />

Nagel, dem Inhaber der Primus Apotheke in<br />

Stadecken-Elsheim ins Leben gerufen wurde, liegt<br />

somit voll im Trend. Es handelt sich um ein bislang<br />

einzigartiges Projekt in unserer Region und<br />

stellt einen exklusiven Service für Patient:innen<br />

dar, die über ein offizielles Rezept für Medizinalcannabis<br />

verfügen. „Unser Sortiment umfasst<br />

getrocknete Blüten und Cannabisextrakte.“, erklärt<br />

Dr. Nagel, „Die Blüten sind ein reines Naturprodukt<br />

und in vielen verschiedenen Sorten verfügbar.<br />

Jede von ihnen enthält ein charakteristisches<br />

Wirkstoffverhältnis, das spezifische therapeutische<br />

Wirkungen erzielt. Ein Extrakt hingegen kann<br />

individuell zusammengestellt werden.“<br />

Lieferengpässe und Wartezeiten<br />

haben ein Ende<br />

Der Grüne Blüte Shop setzt an der gleichen Stelle<br />

an, die auch Cantourage und andere aufstrebende<br />

Vertriebsunternehmen der Branche als<br />

Ausgangspunkt nutzen: die Versorgungsprobleme<br />

deutscher Cannabis-Patient:innen. Obwohl<br />

bereits seit März 2017 zugelassen, kam es nämlich<br />

immer wieder zu Lieferengpässen, damit zu<br />

Wartezeiten für die<br />

Patient:innen. Mit der Unterversorgung<br />

soll nun<br />

Schluss sein - dieses Ziel<br />

haben sich in jüngster Zeit<br />

gleich mehrere Distributionsunternehmen<br />

gesetzt.<br />

„Durch konsequenten Ausbau<br />

des Angebots,<br />

können wir eine<br />

konstante Versorgung<br />

ge-<br />

währleisten“, erklärt beispielsweise Patrizia Vogl,<br />

Marketing-Chefin bei Cantourage. Auch der<br />

Grüne Blüte Shop von Dr. Roman Nagel profitiert<br />

von der neuen Marktsituation: Patient:innen<br />

haben die Möglichkeit, sich umfangreich zu informieren<br />

und sehen auf einen Blick, welche<br />

Produkte verfügbar sind, sie können Filterfunktionen<br />

bei der Suche verwenden, online bezahlen,<br />

Rezepte hochladen und Bestellungen aufgeben<br />

- kurz gesagt, sie dürfen sich endlich<br />

einer zeitgemäßen Infrastruktur sowie einen<br />

einfachen Zugang zu ihrer Arznei erfreuen.<br />

Ein Rauschmittel avanciert (wieder)<br />

zur anerkannten Heilpflanze<br />

Aufgrund seiner psychoaktiven Wirkung war Cannabis<br />

lange in Verruf geraten. Verwunderlich, wenn<br />

man bedenkt, dass die Tradition seiner Verwendung<br />

als Heilpflanze auf das Jahr 300 v.Chr. zurückreicht.<br />

Das heutige rehabilitierte Wissen um<br />

seine pharmakologischen Effekte ist noch lange<br />

nicht ausgereift und basiert auf wenigen, nur<br />

hinreichend aussagekräftigen Studien. Die eruierten<br />

Ergebnisse gelten in der Ärzteschaft bisher<br />

nicht vollständig erwiesen, eine signifikante Wirksamkeit<br />

von Cannabis wird jedoch seitens zahlreicher<br />

Patient:innen bestätigt.<br />

Nebenwirkungsfreie Schmerztherapie<br />

Aufgrund seiner guten Verträglichkeit stellt medizinisches<br />

Cannabis manch anderes Arzneiprodukt<br />

in den Schatten. Eine junge Frau mit einer<br />

Autoimmunerkrankung berichtet im Interview,<br />

dass sie insgesamt drei synthetische Medikamente<br />

mit ernsten Nebenwirkungen durch medizinisches<br />

Cannabis ersetzen konnte. Es linde-<br />

Dr. Roman Nagel,<br />

Inhaber der Primus Apotheke


Anzeige<br />

2%<br />

3%<br />

47<br />

5%<br />

6%<br />

6%<br />

10%<br />

18%<br />

73%<br />

Das Wirkungsspektrum von Cannabis<br />

Zwischenergebnisse der Cannabisbegleiterhebung, Bundesgesundheitsblatt 64, 368-377<br />

re nicht nur ihre Schmerzen, sondern befreie sie<br />

auch von nächtlichen Spasmen in den Beinen.<br />

„Mittlerweile bin ich an die Einnahme gewöhnt<br />

und spüre überhaupt keine Nebenwirkungen<br />

mehr“, sagt sie. Als Nichtraucherin nimmt sie<br />

ihre Arznei über einen sogenannten Vaporizer<br />

zu sich, ein elektronischer Verdampfer, der die<br />

wertvollen Stoffe nicht durch Verbrennen, sondern<br />

durch Erhitzen aus den getrockneten Blüten<br />

herauslöst und das Inhalieren dadurch angenehmer<br />

macht.<br />

sich das genaue chemische Profil der Cannabisprodukte<br />

einsehen und nach individuellem Bedarf<br />

auswählen. Das ermöglicht einen bewussten<br />

Umgang mit den Wirkweisen und hilft den<br />

Patient:innen, das ideale Präparat zu finden.<br />

Redaktion: H. M.<br />

Fotos: Primus Apotheke<br />

Terpene, THC und CBD: Eine synergetische<br />

Wirkstoffkombination<br />

Der Terpengehalt und die Konzentration der<br />

Cannabinoide THC und CBD sind essenziell für<br />

die Wirkung von Medizinalcannabis: Jede einzelne<br />

Substanz hat bestimmte pharmakologische<br />

Effekte und entfaltet in Kombination mit den<br />

jeweils anderen Wechselwirkungen im Körper,<br />

die je nach Konzentrationsverhältnis variieren.<br />

Bekannte therapeutische Effekte von psychoaktiven<br />

THC sind seine schmerzlindernde, appetitanregende,<br />

Tics-reduzierende und schlaffördernde<br />

Wirkung. CBD hingegen ist nicht<br />

psychoaktiv und wirkt vor allem entspannend<br />

und angstlösend. Die Terpene – Duftmoleküle,<br />

die für den charakteristischen Geruch von Cannabis<br />

und anderen geruchsintensiven Pflanzen<br />

sorgen – unterstützen die Wirkmechanismen<br />

der Cannabinoide. Im Grüne Blüte Shop lässt<br />

Primus Apotheke, Dr. Roman Nagel e.Kfm.<br />

Bovoloner Allee 4 · 55271 Stadecken-Elsheim<br />

+49 (0) 6136 7622881 · service@gruenebluete.de<br />

www.grüneblüte.de


48<br />

Das Vinarmarium<br />

Das<br />

im Herzen der Weinmetropole Mainz<br />

Wo einst Napoleon schon seinen Wein genossen hat, kann<br />

man heute sein ganz persönliches Wein- Cabinet anmieten,<br />

mitten in der schönen Stadt Mainz. Wo? Natürlich im Vinarmarium,<br />

das mit einem der ältesten Gewölbekeller in Mainz<br />

ein unverwechselbares Ambiente zu bieten hat.


Anzeige<br />

49<br />

Noch vor ein paar Jahren war der wunderschöne<br />

Kreuzgewölbekeller fast völlig<br />

in Vergessenheit geraten, bis Thorsten<br />

Kiegele, Inhaber des Vinarmariums<br />

und Geschäftsführer der Pro Familien<br />

Haus GmbH, diesen erworben und zu<br />

einer exklusiven Location umgebaut hat.<br />

Nun lassen sich hier ganz besondere<br />

Wein-Momente genießen - entweder im<br />

stilvoll eingerichteten Erdgeschoss oder<br />

weiter unten im 250 Quadratmeter großen<br />

historischen Keller. In gemütlicher<br />

Clubatmosphäre legt man seine Weine<br />

in gemietete Fächer, bekommt Gläser<br />

und Mineralwasser gestellt und kann<br />

genießen, wann immer man möchte –<br />

rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr.<br />

Ein eigener Weinkeller in historischem<br />

Ambiente? Für viele Weinliebhaber ist<br />

es ein Traum, für Fachmieter im Vinarmarium<br />

Realität.<br />

Im Rahmen der eigenen Geschäftstätigkeit<br />

können die Räume auch als Coworking-Space<br />

für Kundentermine genutzt<br />

werden. Bei Bedarf lässt sich außerdem<br />

der repräsentative Konferenz- und Mee-<br />

tingbereich für bis zu 20 Personen kostengünstig<br />

anmieten - voll ausgestattet<br />

mit Beamer, Leinwand und Internetzugang.<br />

Ein abschließbares Weinfach ist bereits<br />

für 79 € im Monat zu haben. Zum Einlagern<br />

größerer Bestände stehen außerdem<br />

begehbare Tresorräume zur Verfügung.<br />

Über die Webseite des Vinarmariums<br />

erhalten interessierte Weinfreunde einen<br />

ersten Eindruck. Zum persönlichen Kennenlernen<br />

vereinbart man am besten<br />

einen individuellen Besichtigungstermin<br />

an. Das engagierte Team freut sich in jedem<br />

Fall auf einen Besuch.<br />

Alle, die ihre Lieben oder auch sich selbst<br />

mit einem persönlichen Wein-Cabinet<br />

beschenken wollen, profitieren zur Weihnachtszeit<br />

von einem besonderen Schnupperangebot:<br />

sieben Monate mieten, nur<br />

sechs Monate zahlen.<br />

Redaktion: S.K.<br />

Fotos: Vinarmarium<br />

„Hier findet man Lebensart, Herzblut und<br />

Kommunikation der besonderen Art, tolle<br />

Räumlichkeiten auch für ́s Business –<br />

Deshalb haben wir einfach EIN FACH für<br />

unseren Wein im Vinarmarium“<br />

Marcus Steinbrücker, Generalfeldmarschall der Schwarzen Husaren<br />

sowie Haus- und Hoffotograf des BVMW Rheinhessen-Nahe<br />

Tipp:<br />

Perfekt auch als<br />

Weihnachtsgeschenk!<br />

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Vinarmarium • Emmeransstraße 34 • 55116 Mainz • tel: 0 61 31 / 6 34 10 84<br />

info@vinarmarium.de • www.vinarmarium.de • www.facebook.com/vinarmarium


50<br />

25 Jahre ecos office center mainz<br />

Das Business Center als<br />

geschäftliche Heimat<br />

„Eine repräsentative Geschäftsadresse und der umfassende Service, mit dem wir unseren Kunden den<br />

Rücken freihalten“, Harald Kastor, Geschäftsführer des ecos office center in Mainz spricht von den<br />

maßgebenden Erfolgsfaktoren seines Unternehmens. „Im November feiern wir Jubiläum“, sagt er nicht<br />

ohne Stolz.<br />

Umfangreicher Service steht im Mittelpunkt<br />

Es war 1996, nach seiner Karriere im Vertrieb<br />

international agierender Großunternehmen<br />

wagte der studierte Betriebswirt den Sprung<br />

in die Selbständigkeit: Er gründete sein eigenes<br />

Business Center und schloss sich der gerade<br />

entstehenden ecos-Gruppe an. Damit gehört<br />

er zum Dutzend der Gründerväter, die dem<br />

Verbund aus inhabergeführten Business Centern<br />

das Gesicht gegeben haben. „Wir waren<br />

uns einig: Ein perfekter Service, die maximale<br />

Entlastung des Kunden, das sollte stets im<br />

Vordergrund stehen“, berichtet er. Darin sei nicht<br />

nur die Bereitstellung eines umfangreichen<br />

Dienstleistungsangebots zu sehen, der Kunde<br />

müsse zudem stets einen kompetenten Ansprechpartner<br />

vorfinden.<br />

Existenzgründer über Startups bis zu<br />

Global Playern<br />

„Wir mussten mehrfach erweitern“, so Kastor.<br />

Der Nachfragetrend nach flexibel buchbaren,<br />

voll ausgestatteten Büros und Konferenzräumen<br />

sei bereits seit Jahren ungebrochen. „Hinzu<br />

kommen derzeit immer öfter pandemiebedingte<br />

Anfragen von Homeoffice-Betroffenen“, fügt<br />

er an. Optional habe man deshalb auch kostengünstige<br />

Co-Working und Flexoffice-Bereiche<br />

im Portfolio.<br />

Ob Startups, Existenzgründer, Rechtsanwälte<br />

oder andere Freiberufler, ob <strong>Wirtschafts</strong>beratungsgesellschaften,<br />

produzierende Unternehmen<br />

oder Firmen aus Dienstleistungsbranchen,<br />

dem Handel oder der Logistik: Die Klientel im<br />

ecos office center Mainz ist hinsichtlich ihrer<br />

Branchenzugehörigkeit und Unternehmensgröße<br />

äußerst vielfältig. Zum Kundenstamm zählten<br />

in der Vergangenheit auch immer wieder<br />

Global Player. „Die Kunden schätzen vor allem<br />

unseren umfassenden Assistenz-Service, das<br />

ruhige Arbeitsumfeld sowie die verkehrsgünstige<br />

Lage einschließlich der eigenen Parkplätze“,<br />

erklärt Kastor den Erfolg. Damit hebe man sich<br />

von Marktteilnehmern ab. Vielfach nutzen Unternehmensgründer<br />

die renommierte und repräsentative<br />

Geschäftsadresse als „Virtual<br />

Office“ zur Anmeldung ihres Firmensitzes beim<br />

Handelsregister.<br />

„Weil es um weit mehr geht,<br />

als nur Büros zu vermieten”<br />

Geschaftsführer Harald Kastor


Anzeige<br />

Aufbau neuer Unternehmensstandorte<br />

Flexible Vertragslaufzeiten und rasche Arbeitsplatzbereitstellung<br />

- gerade beim Aufbau eines<br />

neuen Unternehmensstandorts gehören diese<br />

Faktoren zu den entscheidenden Kriterien. Kastor<br />

erläutert: „Unsere Büromieter müssen sich<br />

um ihr Kerngeschäft kümmern. Sie sollten ihre<br />

Zeit nicht mit Möbel aufbauen oder Kaffee kochen<br />

vergeuden.“ Außerdem sei es wichtig, die durchgehende<br />

Erreichbarkeit des neuen Standorts zu<br />

gewährleisten. Dies gelte auch, wenn sich die<br />

Mitarbeiter gerade im Meeting oder im Kundengespräch<br />

befänden. Der professionelle, mehrsprachige<br />

Telefon-Service des ecos office centers<br />

Mainz sei daher geradezu ideal.<br />

Hybride Meetings<br />

Selbstverständlich lassen sich die hochwertig<br />

möblierten Konferenzräume auch für Online-<br />

Schulungen und hybride Meetings für bis zu<br />

40 Personen nutzen. Moderne Logitec-Videokonferenzsysteme,<br />

die mit allen gängigen Applikationen<br />

kompatibel sind, sorgen via High-<br />

Speed-Internet für perfekte Verbindung zu<br />

allen Teilnehmenden.<br />

Beste Standortfaktoren<br />

Perfekte Verkehrsanbindungen per Flugzeug,<br />

Bahn und PKW, ein attraktiver Arbeitsmarkt<br />

sowie ein interessantes Umfeld auf dem Business<br />

Campus Mainz – die Kunden des ecos<br />

office center Mainz sind hier bestens aufgestellt.<br />

direkte Autobahnanbindung<br />

Parkplätze vor der Tür<br />

sehr ruhiges Arbeitsumfeld<br />

Redaktion: SK<br />

Empfangs- und Assistenzservice<br />

modernste Technik für hybride Konferenzen<br />

51<br />

ecos office center mainz<br />

BBC Büroservice u. Business-Center GmbH • Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 14 • 55130 Mainz<br />

tel: 0 61 31 / 92 10 • fax: 0 61 31 / 92 11 00 • mainz@ecos-office.com • www.ecos-office.com/mainz


52<br />

Gemeinsam stark an der Spitze<br />

Wie Unternehmer-Paare in belastenden Situationen wachsen<br />

Schritt 1:<br />

Schritt 2:<br />

Schritt 3:<br />

Auszeit nehmen<br />

und Ressourcen entdecken<br />

Selbstführung erforschen<br />

und Gestaltungskraft erhöhen<br />

Mut fassen und<br />

Entscheidungen treffen<br />

Schritt 4: Experimente wagen und<br />

Lösungen finden<br />

Schritt 5:<br />

Wachstum erleben und<br />

Zukunft angehen<br />

Beim dritten Schritt ging es darum, eine hoffnungsvolle<br />

Haltung zu entwickeln. Drei wichtige<br />

Booster dafür sind Dankbarkeit, positive Beziehungen<br />

und Vertrauen ins Leben. Hilfreich dafür<br />

ist es, den Kopf in der Natur frei zu bekommen,<br />

gemeinsam den Sinn des Unternehmens zu schärfen<br />

und die Mitarbeiter gestalterisch einzubinden.<br />

Neue Wagnisse eingehen -<br />

kreative Lösungen finden<br />

Sich für noch Unbekanntes zu öffnen braucht Mut<br />

(siehe Schritt 3). In der heutigen unberechenbaren<br />

schnelllebigen Welt ist ständige Veränderung aber<br />

Programm. Wie also schaffen Sie es trotz Vorbehalten,<br />

kreativ zu werden und neue Möglichkeiten<br />

zu erkunden?<br />

Ich lade Sie zu drei Ermöglichern ein:<br />

• Neues Ausprobieren: Erlauben Sie es sich<br />

und Ihrem Unternehmen.<br />

Ihre Haltung, Ihr Mind-Set zählen: Erwarten Sie<br />

- auch und vor allem - das Gute.<br />

Fest steht: Mindestens 90 % unserer Befürchtungen<br />

treffen gar nicht ein. Stattdessen geschieht<br />

weit öfter Positives und Förderliches, als wir es<br />

wahrnehmen. Deshalb lohnt es sich, die eigene<br />

Wahrnehmung für das Gute zu schärfen, das<br />

bereits geschieht. Dann fällt es auch leichter, damit<br />

zu rechnen, dass die Zukunft - trotz einzelner<br />

Rückschläge - vor allem Positives bereithält.<br />

• Kreatives Experimentieren: Geben Sie sich<br />

und anderen den Raum dafür.<br />

Erst wo Möglichkeitsräume bewusst aufgemacht<br />

werden, hat man die Chance, die besten Lösungen<br />

zu finden.<br />

Beschließen Sie für sich, experimentell neue Möglichkeiten<br />

entdecken zu wollen. Und das zur Verfügung<br />

zu stellen, was Sie dazu brauchen. Kommunizieren<br />

Sie das, erzählen Sie davon.<br />

Ermutigen Sie sich, Ihren Partner und die Mitarbeiter,<br />

kreativ zu werden: bisher nicht Gedachtes<br />

zu denken, über den eigenen Schatten zu springen,<br />

vielleicht neue Kombinationen des Bisherigen<br />

zu finden.<br />

Über die Autorin:<br />

Karin Dölla-Höhfeld begleitet gemeinsam mit ihrem Mann Günther<br />

Höhfeld Unternehmer-Paare in belastenden Situationen.<br />

Sie unterstützen Doppelspitzen individuell mit einem strukturierten<br />

Programm bei Schicksalsschlägen und persönlichen Krisen,<br />

damit Kontrollerleben, Handlungsfähigkeit und Wohlbefinden<br />

wiederhergestellt werden.<br />

www.hoehfelds-hof.de • Höhfelds Hof • 55278 Dolgesheim


Zur besseren Lesbarkeit wird in diesem Artikel nur die männliche Form<br />

verwendet. Selbstverständlich sind immer Frauen wie Männer gemeint.<br />

53<br />

• Genügend Zeit: Schenken Sie sie - sich<br />

selbst und anderen.<br />

Freies Ausprobieren braucht Zeit. Nur in den<br />

Stunden, die aus den üblichen Abläufen herausgenommen<br />

sind, kann man kreativ sein.<br />

Es ist tatsächlich so: Wenn ein Gut heute knapp<br />

ist, dann die Zeit, die man sich nehmen kann.<br />

Man ist in Abläufe eingebunden, die meist enge<br />

Zeitfenster vorgeben. Verzögerungen können<br />

fatale Folgen haben. Gleichzeitig ist es für einen<br />

Menschen wie auch für ein Unternehmen lebensnotwendig,<br />

sich um die wesentlichen Dinge zu<br />

kümmern. Und dazu gehört die Zeit, solide Grundsteine<br />

für die Zukunft zu legen.<br />

Praxis-Tipp 1:<br />

Kommen Sie Ihren „Verhinderern“ auf die Spur!<br />

Entmachten Sie, was sich in den Weg stellt.<br />

Bei uns allen sind in unserem Inneren feste Glaubenssätze<br />

entstanden wie „So etwas kann gar<br />

nicht gehen!“ oder „Das ist zu gefährlich.“. Damit<br />

wird Neues oft von vornherein abgeblockt, Chancen<br />

werden verhindert.<br />

Setzen Sie sich mit einem Blatt Papier in Ruhe<br />

hin und schreiben Sie auf, welche solcher inneren<br />

Verhinderer Ihnen einfallen. Was steht Ihnen im<br />

Weg? Und dann überlegen Sie, wie Sie dem die<br />

Kraft und Macht nehmen. Wenn Ihnen das allein<br />

zu schwer fällt - und das kann gut sein: Besuchen<br />

Sie einen entsprechenden Kurs. Oder Sie suchen<br />

sich jemanden, der Sie 1:1 professionell dabei<br />

unterstützt.<br />

So können Sie dieses Zuhören üben: Nehmen Sie<br />

sich Zeit, in der jeder nacheinander fünf bis sieben<br />

Minuten nur berichtet. Kommentieren oder bewerten<br />

Sie nicht; fragen Sie nur nach, wenn Sie<br />

etwas nicht verstehen. Sie werden überrascht<br />

sein, wie gut das Ihnen Beiden tut und wie es Sie<br />

stärkt.<br />

Praxis-Tipp 3:<br />

Binden Sie Ihre Mitarbeiter aktiv in die Entwicklung<br />

von kreativen Lösungsansätzen ein.<br />

Jeder Mensch ist gern kreativ, wenn er das Gefühl<br />

hat, dass das geschätzt wird. Noch besser ist es,<br />

wenn er es weiß. Deshalb ist es förderlich, wenn<br />

die Unternehmensspitze das konkret kommuniziert.<br />

Rufen Sie einen Wettbewerb im Unternehmen<br />

zu einer Fragestellung aus! Dabei kann es sich<br />

um ein spezielles Problem oder die Frage nach<br />

der zukünftigen Entwicklung handeln. Setzen Sie<br />

ein Papier auf oder formulieren Sie im Intranet<br />

eine entsprechende Seite. Laden Sie zum kreativen<br />

Denken ohne negatives Bewerten ein und<br />

prämieren Sie die besten Lösungsideen. Und<br />

wichtig: Bleiben Sie transparent, was mit den<br />

Ideen geschieht. Das wirkt motivierend. Für die<br />

Mitarbeiter und auch für Sie.<br />

Text: Karin Dölla-Höhfeld<br />

Praxis-Tipp 2:<br />

Reden Sie mit Ihrem Partner über Ihre Herausforderungen<br />

und Erfolge - regelmäßig und in<br />

Ruhe.<br />

Nichts stärkt eine Beziehung mehr als gemeinsam<br />

verbrachte Zeit, in der man offen von sich, seinen<br />

Kämpfen und seinen „Gold-Momenten“ erzählt.<br />

In der man nicht gleich weiterdenkt oder Ratschläge<br />

gibt, sondern einfach zuhört, Anteil nehmend<br />

und interessiert.


54<br />

Vom Vordach bis zum ökologischen<br />

Vollholz-Haus<br />

Gut bedacht seit 1908 - die Zimmerei Degreif im rheinhessischen Stadecken-Elsheim blickt auf eine<br />

langjährige Erfahrung zurück. Das Leistungsspektrum geht weit über den klassischen Dachstuhl hinaus.<br />

Auch baubiologische und ökologische Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unlängst<br />

errichtete man sogar ein komplettes Einfamilienhaus in Vollholz.<br />

„Wer sich heutzutage in unserer Branche behaupten<br />

will, muss sich weiterbilden, flexibel<br />

sein und die aktuellen Entwicklungen immer<br />

im Auge behalten, über ein gewachsenes Netzwerk<br />

verfügen, was die Verfügbarkeit von Rohstoffen<br />

und dadurch Einhaltung der Bauzeiten<br />

in der aktuell schwierigen Zeit erleichtert. “, so<br />

der Inhaber des Traditionsunternehmens<br />

Nachhaltigkeit und ökologische Aspekte<br />

gewinnen an Bedeutung<br />

Bereits seit 2008 führt die Zimmerei Degreif<br />

auch das Qualitätszeichen „Fachbetrieb für<br />

Dämmtechnik“. Seit dieser Zeit gehören nachhaltige<br />

CO2-Sanierungen von Dächern und<br />

Gebäudefassaden zum erweiterten Leistungsspektrum.<br />

Dabei gewinnt die baubiologische<br />

und ökologische Unbedenklichkeit der verwendeten<br />

Baustoffe zunehmend an<br />

Bedeutung. Thorsten Degreif rät als<br />

Wärme- und Schalldämmung auf<br />

nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf<br />

oder Holzfaserprodukte umzusteigen<br />

da diese ökologisch und atmungsaktiv<br />

sind sowie besser<br />

mit unerwartenden<br />

Feuchtigkeiten umgehen<br />

können, ohne direkt ein Problem mit Schimmel<br />

zu bekommen, wenn durch unvorhersehbare<br />

Einflüsse der Konstruktinsaufbau mal kuzzeitig<br />

mit mehr Feuchtigkeiten als geplant umgehen<br />

muss.<br />

Neu:<br />

ökologische Einfamilienhäuser in Vollholz<br />

Unlängst errichtete Degreif mit seiner Mannschaft<br />

sogar ein komplettes Eigenheim in Vollholz.<br />

Die mit der Planung betraute Architektin<br />

Petra Wiesner-Molitor beschreibt die Besonderheiten<br />

des Projekts: „Es handelt sich um ein<br />

individuell geplantes Vollholz-Haus des Südtiroler<br />

Herstellers holzius“. Durch die Verwendung<br />

von unverleimtem Holz in seiner Ursprünglichkeit<br />

verbaue man praktisch keine Schadstoffe.<br />

Somit sei der Grundstein für wohngesunde<br />

Räumlichkeiten gelegt. Die natürliche Holzoberfläche<br />

wirke ausgleichend bei Feuchtigkeit und<br />

Hitze, sie strahle Wärme und Behaglichkeit aus.<br />

Thorsten Degreif bietet mit seinem Team eine<br />

facettenreiche Angebotspalette auch jenseits<br />

des klassischen Dachstuhls<br />

red s.k<br />

„Ich möchte mit meinen Kindern ja auch nicht<br />

in einem Joghurtbecher leben.”<br />

Thorsten Degreif, Zimmerermeister,<br />

zertifizierter Gebäude-Energieberater, Betriebswirt


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55<br />

Mehrfamilienhaus mit Architekturbüro und Ferienwohnung zum Probewohnen, Architektin BDB und Baubiologin Petra Wiesner-Molitor – Foto Rieker<br />

Immer vorbildliche Handwerksqualität<br />

• Klassische Dachkonstruktionen - ob im Neubau oder<br />

im Bestand<br />

• Aufstockungen bzw. Anbauten in Holzrahmenbauweise,<br />

Brettsperrholz inkl. Brettstapeldecken<br />

• Komplette Häuser in Vollholz, ökologisch ohne Leim<br />

• Erweiterungen von Hallen mit Leimbindern oder Nagelplattenkonstuktionen<br />

• Erweiterungen von Balkonen oder Terrassen, z.B. mit<br />

WPC oder beliebigen Holzbelägen<br />

• Vordächer, Carports, Wintergärten inklusive diverser<br />

Eindeckungen<br />

• Neugestaltung von Fassaden inkl. Dämmung in Holz,<br />

Schiefer oder Putzträgerplatten<br />

• Umdeckungen von Bestandsdächern mit Verbesserungen<br />

des Wärme- und Schallschutzes<br />

• Dachflächenfenster - neu oder Austausch mit energiesparenden<br />

Verglasungen und Sonnenschutz<br />

• Errichten nachträglicher Gauben incl. Planung, Bauleitung,<br />

Eindeckung mit Schiefer-, Spengler- und Dachdeckerarbeiten,<br />

Fenster und inklusive Innenausbau<br />

mit allen Tapezier- und Dämmarbeiten<br />

Zimmerei Degreif • Thorsten Degreif • Kreuznacher Straße 21 • 55271 Stadecken-Elsheim •<br />

Tel.: 0 61 36 / 28 23 • info@zimmerei-degreif.de • www.zimmerei-degreif.de


Digitale Informationsplätze in Besucherräumen<br />

ISIDesign®Infostelen – modular und flexibel für digitale Anwendungen<br />

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56<br />

Wer in einer Bestandsimmobilie kurzfristige räumliche Veränderungen plant oder langfristig bei der Raumnutzung<br />

flexibel bleiben will, landet zwangsläufig bei mobilen Trennwandsystemen. Die patentierte und<br />

am Markt etablierte Innovation ISIDesign®TrennWand der Isinger+Merz GmbH in Wiesbaden-Nordenstadt<br />

passt zu allen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen in Büros, Kliniken, Schulen, Flughäfen oder Bahnhöfen<br />

und ist ebenso ideal für Pop-up-Stores, Shop in Shop-Projekte, Messen, Events und Kongresse.<br />

Auch Besuchs- und Aufenthaltsräume in Ämtern und<br />

Jobcentern müssen sich immer häufiger den zukünftigen<br />

digitalen Anforderungen stellen. Mit den ISIDesign-Infostelen<br />

bietet der Hersteller ein robustes modulares<br />

System, das für nahezu alle digitalen<br />

Anwendungen geeignet ist. Aktuellste Medientechnik,<br />

z.B. Pads, Touchscreens, oder Computer-Arbeitsplätze<br />

lassen sich problemlos integrieren. Das nachträgliche<br />

Austauschen von Datenleitungen ist mit einfachen<br />

Handgriffen möglich. Die robusten und kompakten<br />

Baugruppen eignen sich besonders für stark frequentierte<br />

Besucherräume.<br />

Vorteile der ISIDesign®-Infostelen:<br />

• flexibler Einsatz für Pad- und<br />

Computer-Anwendungen<br />

• problemlose Installation der Hardware-Technik<br />

• robuste Oberflächenqualität der Arbeitsflächen<br />

• gut geeignet für stark frequentierte Besucher-<br />

Arbeitsplätze<br />

• zuverlässiger Diebstahlschutz für<br />

Pad-Anwendungen<br />

• erweiterbar für höhenverstellbare Arbeitsplätze<br />

(z.B. für Rollstuhlfahrer)<br />

• einfacher Zugang zur Technik und<br />

Kabelführung<br />

Neben den vorgefertigten ISIDesign®TrennWand-Standard-Elementen<br />

werden in den weitläufigen Werkstätten<br />

in Wiesbaden auch beliebige Sonderwünsche<br />

einbaufertig vorbereitet, was die Montagezeit vor Ort<br />

erheblich abkürzt und die Trennwände sofort nutzbar<br />

macht.<br />

Nutzerspezifisch erweitert wird das Einsatzspektrum<br />

durch modulare Zusatzelemente. Vitrinen, Tische, Sideboards,<br />

Prospektregale, Fenster, Türen, hinterleuchtete<br />

Grafikflächen oder raffinierte Licht-Designs unterstützen<br />

die praktische und optische Individualisierung.<br />

Ganz neue Anwendungen erschließt die gezielte akustische<br />

Nutzung von Materialstruktur und Mehrschaligkeit.<br />

Das ist bereits TV-Studio-erprobt, nutzt aber auch<br />

jedem klassischen Bürobetrieb. Eine Auskleidung der<br />

Hohlräume mit Dämmvlies reduziert den Schalldurchgang,<br />

während geschlitzte Platten oder mikroperforierte<br />

Metallpanels die Schallreflektion regeln und so<br />

die Raumakustik optimieren. Auch diese Funktionen<br />

sind bei Bedarf nachrüstbar.<br />

ISINGERMERZ bietet das System wahlweise zur Miete<br />

oder zum Kauf und führt optional die kompletten<br />

Montage- und Demontagearbeiten selbst durch, bei<br />

Bedarf einschließlich professioneller Zwischenlagerung.<br />

Redaktion: S. K.<br />

Fotos: IsingerMerz<br />

Trennwandmieten.de • Eine Marke der Isinger + Merz GmbH • Siemensstraße 13 • 65205 Wiesbaden • tel: 0 61 22 / 9099-500<br />

info@trennwandmieten.de • www.trennwandmieten.de


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57<br />

Fotos: Marcus Steinbrücker<br />

Partnerschaft von BVMW und Mainz 05<br />

BVMW-Stammtisch im VIP-Bereich der Mewa Arena<br />

Der Bundesverband mittelständige Wirtschaft kooperiert in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />

mit seinem Fußball-Erstligisten: Auf Initiative des BVMW-Repräsentanten Norbert Krambs sind<br />

der 1. FSV Mainz 05 und der BVMW jetzt Partner in der Region.<br />

Gefeiert wurde dies mit einem rasend<br />

schnell ausgebuchten Fest in der<br />

Mixed Zone der Mewa Arena - dort,<br />

wo Besuchern der Zutritt normalerweise<br />

verwehrt bleibt. Dr. Jan Lehmann,<br />

Finanzvorstand des Vereins, stand im<br />

unterhaltsamen Interview mit Guido Augustin,<br />

BVMW Pressesprecher Rheinland-Pfalz,<br />

Rede und Antwort. Beim anschließenden Rundgang<br />

führte David Schössler, Leiter des Partnermanagements,<br />

die Mittelständler bis in die<br />

Mannschaftskabinen.<br />

- Speisen und Getränke sowie ein Sitzplatz auf<br />

der Haupttribüne während des Spiels selbstverständlich<br />

inklusive. Verantwortliche des Vereins<br />

stehen dabei als Gesprächspartner bereit. Obendrein<br />

profitieren die Verbandmitglieder vom<br />

BVMW-Kontingent vergünstigter VIP-Tickets.<br />

Kontakt: norbert.krambs@bvmw.de<br />

Der im September unterzeichnete Kooperationsvertrag<br />

ermöglicht dem Verband unter anderem<br />

die Nutzung der Mewa Arena für exklusive Events:<br />

neben größeren Veranstaltungen wird beispielsweise<br />

bei ausgewählten Heimspielen ein moderierter<br />

Stammtisch im VIP-Bereich angeboten<br />

Dr. Jan Lehmann (links), Kaufmännischer Vosrstand bei Mainz 05, freut sich<br />

mit Norbert Krambs (Mitte) und Guido Augustin, dem Leiter Öffentlichkeitsarbeit<br />

des BVMW Rheinland-Pfalz, über die Kooperation.


58<br />

Hausbau 2.0<br />

Günstiger. Nachhaltiger. Sicherer.<br />

To-do-Listen beim Planen von Gebäuden sind lang: Maßnahmen für den Brand-, Schall- und Wärmeschutz<br />

gehören auch dazu. Dabei müssen alle gesetzlichen Vorgaben detailgetreu eingehalten werden. Eine<br />

Zusammenarbeit mit spezialisierten Bauphysikern ist daher dringend anzuraten.<br />

Zunächst stehen die gewieften Fachleute der<br />

Bauherrschaft mit Rat und Tat bei der Beantragung<br />

diverser staatlichen Förderungsmittel<br />

zur Seite. Im Dickicht der komplizierten Bedingungen<br />

zuhause sorgen sie dafür, dass sämtliche<br />

Zuschüsse in maximaler Höhe abgerufen<br />

werden können. Und auch im Hinblick auf die<br />

Betriebskosten und den Gebrauchswert eines<br />

Gebäudes, ist das Honorar für den Expertenrat<br />

ein lohnendes Investment. Ohnehin entpuppt<br />

sich vermeintliches Sparen an dieser Stelle nicht<br />

selten schon bald als folgenschwerer Irrtum.<br />

Werden nämlich bei der behördlichen Abnahme<br />

des fertigen Objekts gravierende Mängel entdeckt,<br />

ist deren Beseitigung obligatorisch und<br />

in der Regel mit hohen Kosten verbunden.<br />

Bauphysikalische Beratung vor Bauantrag<br />

einholen<br />

Bauwillige sollten daher schon<br />

im Zuge der Vorplanung - also<br />

noch vor dem Bauantrag, -<br />

eine bauphysikalische Beratung<br />

in Anspruch nehmen.<br />

„Bei der Auswahl des Dienst-<br />

leisters ist zu beachten, dass dieser in allen<br />

maßgebenden Bereichen ausgewiesene Experten<br />

an Bord hat“, so Luca Arenz, Inhaber der<br />

Firma ARCenergie, einer 25köpfigen Beratungsgesellschaft<br />

für Bauphysik. Das in Mainz<br />

ansässige Unternehmen ist spezialisiert auf<br />

zertifizierte Energieberatung, staatlich geprüften<br />

Schall- und Wärmeschutz sowie Brandschutz<br />

und Qualitätskontrolle.<br />

„Niemand kann Experte für alles sein“<br />

Einzelkämpfer sind mit den vielfältigen Aufgaben<br />

oftmals überfordert. „Niemand kann Experte<br />

für alles sein", so Luca Arenz. Für ihn sei<br />

es außerdem völlig unverständlich, dass Bauwillige<br />

dem erstbesten Planer zusagen, ohne<br />

vorher dessen Kompetenzen geprüft zu haben<br />

„Die Beauftragung eines Unternehmens, das<br />

gute Referenzen vorweisen, und zudem eine<br />

Rundum-Dienstleistung anbieten kann, spart<br />

der Bauherrschaft letztendlich hohe Kosten“,<br />

fährt der Experte fort. „Alles aus einer Hand“,<br />

das habe signifikante Vorteile. Das ARCenergie-<br />

Team setze sich daher aus Bauingenieuren,<br />

Architekten, Physikern, Vermessern, Dachdeckern,<br />

„Es geht auch um die<br />

Maximierung der Förderbeträge”<br />

Luca Danilo Arenz, Inhaber


Anzeige<br />

Maurern und Zimmerleuten zusammen. Die<br />

Fachleute stimmen sich untereinander ab und<br />

kümmern sich um sämtliche Belange eines<br />

Bauprojektes. Auf diese Weise sei ganzheitliches<br />

Planen möglich, der Kunde profitiere von einer<br />

allumfassenden Lösung, erläutert Arenz. Er<br />

resümiert: „Es ist günstiger, nachhaltiger und<br />

sicherer“.<br />

Minimierung der Baukosten - Maximierung<br />

der Fördermittel<br />

„Minimierung der Baukosten bei gleichzeitiger<br />

Maximierung der Fördermittel", so skizziert<br />

Arenz seinen Unternehmensansatz. Er berichtet<br />

von einem Bauherrn, der seine Planung so<br />

gestalten wollte, dass er KfW-Mittel in Anspruch<br />

nehmen konnte: „Der Mann wollte wissen, was<br />

er tun müsse, um die Zuschüsse in Anspruch<br />

nehmen zu können. Ich antwortete, zunächst<br />

könne er problemlos 30.000 Euro einsparen.<br />

Daraufhin gab er an, er wolle nicht günstiger,<br />

sondern höherpreisiger bauen, um an die Fördermittel<br />

zu kommen. Was er nicht wusste: Er<br />

hatte bereits alle Bedingungen erfüllt. So haben<br />

wir letztlich dazu beigetragen, seine Baukosten<br />

um mehr als 30.000 Euro zu senken und dafür<br />

gesorgt, dass er sich obendrein über Zuschüsse<br />

in beträchtlicher Höhe freuen konnte."<br />

KfW-Mittel oft falsch beurteilt<br />

Viele Bauwillige sind der Meinung, dass sich<br />

die Inanspruchnahme von KfW-Mitteln nicht<br />

lohne. Die Qualitätsanforderungen seien zu<br />

hoch. Andere wiederum hegen Bedenken, dass<br />

die erforderlichen Aufwendungen die erhaltene<br />

Fördersumme übersteigen. „Solche Befürchtungen<br />

sind jedoch völlig unbegründet“, stellt<br />

Arenz klar. Ebenso sei es mit der Angst vor<br />

kompliziertem Papierkrieg. „Wir übernehmen<br />

alles - den gesamten Prozess, bis hin zur Bewilligung<br />

der Zuschüsse“, garantiert er. In den<br />

Augen seiner Kunden falle die erhaltene Förderung<br />

nicht selten unerwartet hoch aus. Auch<br />

dieser Umstand sei wohl ein Alleinstellungsmerkmal<br />

seines Unternehmens. „Immer wieder<br />

begeistern wir unsere Kunden schon durch die<br />

Maximierung der Förderbeträge, und begeisterte<br />

Kunden empfehlen uns weiter“, erklärt<br />

Luca Arenz seinen Erfolg.<br />

Redaktion: DCF Verlag / <strong>Wirtschafts</strong>-<strong>News</strong><br />

Fotos: ARCenergie<br />

59<br />

ARCenergie auf youtube<br />

ARCenergie e.K.<br />

Inh. Luca Danilo Arenz · Mombacher Str. 2a · 55122 Mainz<br />

Telefon: 06131 / 62 48 48 · E-Mail: info@arcenergie.de<br />

www.arcenergie.de


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schnellen und effektiven Schutz<br />

Die Corona-Pandemie hat die Wirtschaft vor enorme Herausforderungen gestellt. Gerade in diesen unsicheren<br />

Zeiten bekommt Sicherheit einen besonderen Stellenwert.<br />

Unternehmen verschiedener Branchen sind<br />

unterschiedlichen Sicherheitsrisiken ausgesetzt<br />

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entgegenzuwirken.<br />

Dabei setzt Securitas hochwertige Sicherheitstechnik<br />

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62<br />

Ein Wiesbadener Pionier<br />

25 Jahre Vermögensverwaltung<br />

Habbel, Pohlig & Partner<br />

Vor 25 Jahren gab es in Deutschland nur wenige bankenunabhängige Vermögensverwalter. Anders als<br />

in der Schweiz, Großbritannien oder den USA, wo diese schon lange etabliert und erfolgreich waren,<br />

hatten vermögende Menschen hierzulande oftmals nur einen Ansprechpartner – den Berater ihrer<br />

Bank oder Sparkasse. Das Interesse innerhalb der Branche, diese Situation zu ändern, war gering. Nicht<br />

so bei den Gründern von Habbel, Pohlig & Partner.<br />

„Kunden haben das Anrecht, bei der Verwaltung<br />

ihres Vermögens unabhängig beraten und betreut<br />

zu werden.“ Diese Überzeugung führte zur Gründung<br />

der ersten unabhängigen Vermögensverwaltung<br />

in Wiesbaden. Die Honorare sollten<br />

transparent und möglichst erfolgsabhängig sein<br />

- keineswegs von renditefressenden Transaktionen<br />

oder versteckten Provisionen abhängen.<br />

Nicht zuletzt ging es auch darum, den Kunden<br />

feste Ansprechpartner zu bieten, die sie über<br />

Jahre persönlich begleiten und ihre individuellen<br />

Bedürfnisse verinnerlichen.<br />

Schon bald stieß auch Oliver Voigt, heute Geschäftsführer<br />

von Habbel, Pohlig & Partner, zu<br />

dem hoch engagierten Team. Das neue Unternehmen<br />

spielte beim Aufbau des renommierten<br />

Verbands unabhängiger Vermögensverwalter VuV<br />

eine wichtige Rolle und legt großen Wert auf sein<br />

regionales Engagement: Als Sponsor und Förderer<br />

sozialer sowie kultureller Projekte brachte man<br />

schon zu Beginn das Bewusstsein einer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung zum Ausdruck.<br />

Eine 25-jährige Erfolgsgeschichte<br />

Dieses Jahr feiert der Wiesbadener Vermögensverwalter<br />

nun sein erfolgreiches 25-jähriges Bestehen.<br />

Mit Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet<br />

und mehr als 600 Millionen Euro<br />

verwaltetem Vermögen gehört Habbel, Pohlig &<br />

Partner heute zu den größten unabhängigen<br />

Vermögensverwaltern der Region. Die eigenen<br />

Anlagelösungen werden regelmäßig ausgezeichnet<br />

und man blickt stolz auf einen treuen Kundenstamm<br />

von privaten und institutionellen<br />

Anlegern.<br />

„Honorare für Vermögensberatung<br />

müssen transparent sein. Sie sollten<br />

weder von renditefressenden<br />

Transaktionen noch versteckten<br />

Provisionen abhängen”<br />

Geschaftsführer Andreas Hauser und Oliver Voigt


Anzeige<br />

Ein Teil der Mitarbeiter ist dabei weit über zehn<br />

Jahre an Bord, andere kamen hinzu und verjüngten<br />

das Team. Den sich verändernden Kundenansprüchen<br />

einer neuen Generation wird so<br />

stets Rechnung getragen. Im Jubiläumsjahr<br />

wurde neben Oliver Voigt (54) mit Andreas Hauser<br />

(44) ein weiterer Geschäftsführer eingesetzt.<br />

Ebenfalls fest in Wiesbaden verwurzelt, verantwortet<br />

Hauser den Bereich Portfoliomanagement,<br />

die Bereiche Kundenbetreuung und operative<br />

Abläufe liegen bei Voigt.<br />

Auch der hochkarätig besetzte Beirat wird die<br />

weiteren Geschicke des Unternehmens prägen.<br />

Mit Matthias Habbel, Christoph Lieber, CEO der<br />

Cinerius Financial Partners AG, Frank Peter Martin,<br />

ehemals Mitgeschäftsführer des Bankhauses<br />

Lampe, und Stephan Ziegler, ehemaliger Vorstand<br />

der Naspa Wiesbaden, trägt das Gremium aktiv<br />

dazu bei, dass Habbel, Pohlig & Partner ein moderner,<br />

verlässlicher und nutzbringender Verwalter<br />

der Vermögen seiner Kunden bleibt.<br />

Redaktion: SK<br />

Fotos: Birgit Kallerhof, Uwe Nölke<br />

63<br />

Die Zukunft der unabhängigen<br />

Vermögensverwaltung<br />

Aktuelle Herausforderungen lassen keine Zeit,<br />

um sich auf Lorbeeren der Vergangenheit auszuruhen<br />

- darüber ist sich die Geschäftsführung<br />

einig. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie<br />

sowie ein anhaltendes Nullzinsumfeld erfordern<br />

kluge Anpassungen.<br />

Der Beirat vor dem Unternehmenssitz<br />

Der fortschreitenden Digitalisierung muss ebenso<br />

Rechnung getragen werden wie dem Wunsch<br />

vieler Kunden nach nachhaltigen und sozial verträglichen<br />

Anlagelösungen. Die neu geschaffene<br />

Position der Nachhaltigkeitsbeauftragten - besetzt<br />

mit Blanka Habbel, Tochter eines der Unternehmensgründer<br />

- ist dabei eine Reaktion<br />

auf aktuelle Bedürfnisse und Notwendigkeiten.<br />

Habbel, Pohlig & Partner –<br />

Vermögensverwaltung<br />

Kontakt: Oliver Voigt<br />

voigt@hpp-vermoegensverwaltung.de<br />

Sonnenberger Straße 14 · 65193 Wiesbaden<br />

Tel.: 0611 - 999 66 25<br />

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AUFGEGABELT:<br />

Wunderbares Lesefutter<br />

Caroline Bosbach<br />

mit Torsten Weber<br />

Schwarz auf Grün<br />

Was die schweigende Mehrheit umtreibt.<br />

Für eine neue Politik der Mitte.<br />

Frisches Lesefutter erfreut aufgegabelt<br />

in Rheinland-Pfalz und Hessen.<br />

Unsere Redakteurin Sam entdeckt für<br />

Sie interessante Bücher von Autor:innen<br />

aus der Region.<br />

Das Debütwerk „Schwarz auf Grün“ von<br />

Caroline Bosbach erschien im Frühjahr<br />

<strong>2021</strong>. Die im Rheingau lebende Autorin ist<br />

politische Referentin und seit Kurzem auch<br />

Bundesvorsitzende Junger <strong>Wirtschafts</strong>rat<br />

der CDU e. V. Ihre Position steckt bereits<br />

im Titel ihres Buchs, ein Buch „das wirklich<br />

jeder verstehen soll“, so Bosbach im<br />

Gespräch mit dem Handelsblatt. „All die<br />

großen Fragen, Energiewende, Generationenwechsel,<br />

Haushaltspolitik, Fliegen,<br />

Nahrung, die sind ja alles andere als wenig<br />

komplex.“<br />

Dementsprechend wurde ein eher ungewöhnliches<br />

Format gewählt: eine Art<br />

Drehbuch für eine Serie mit zehn Folgen.<br />

Pro Serie soll eine mehr oder weniger<br />

provokativ gestellte Frage geklärt werden,<br />

wie: „Wollt ihr mir mein Auto wegnehmen?“,<br />

„Ausgerechnet du willst uns jetzt das<br />

Fliegen verbieten?“, „Sind wir noch sicher?“<br />

oder „Haben wir gegen die Chinesen überhaupt<br />

noch eine Chance?“. Die fiktiven<br />

Szenen sind alle ähnlich aufgebaut. Die<br />

Protagonistin Caroline Bosbach vermittelt<br />

ihre Haltung zu politischen Inhalten über<br />

kontroverse Debatten mit – wie der Untertitel<br />

des Buches verrät – Stellvertretern der<br />

aus ihrer Sicht „schweigenden Mehrheit“.<br />

Ist die Frage bei Bosbach gelandet, wird der<br />

Ball mit einer Erklärung, Überlegung oder<br />

genervt (wenn es um die Grünen geht)<br />

zurückgeworfen. Alternativ geht er an<br />

Torsten Weber. Der Professor für Marketing<br />

und Nachhaltigkeitsmanagement<br />

unterstützt die Autorin bei entsprechenden<br />

Themenkomplexen mit den passenden<br />

Insights. Es passiert aber auch, dass der<br />

Ball mit einem finalen Statement in Bosbachs<br />

ambitionierter Hand verbleibt.<br />

Aus dem Off sendet das „Radio Future“<br />

regelmäßig kleine Features und Reportagen<br />

aus dem Jahr 2030. Hier regiert seit<br />

neun Jahren Schwarz-Grün-Gelb unter der<br />

Führung von Bundeskanzler Armin Laschet,<br />

Kevin Kühnert ist Regierender Bürgermeister<br />

von Berlin, die Autorin selbst<br />

bekleidet das Amt der <strong>Wirtschafts</strong>zukunftsministerin.<br />

Und unter anderem geht eine<br />

Halbleiterfabrik in Kärnten in Betrieb.<br />

So zumindest hatten sich das Bosbach und<br />

Weber vorgestellt – vor der Wahl. Ihre Auseinandersetzungen<br />

mit den wichtigen Themen<br />

der Zeit bleiben aber auch noch nach<br />

der Wahl interessant. Die Herausforderungen,<br />

vor denen wir stehen, bedürfen möglichst<br />

vieler Perspektiven, um gemeistert<br />

zu werden. „Große Aufgaben können nur im<br />

Team gelöst werden. Niemand vereint alle<br />

notwendigen Lösungskompetenzen in einer<br />

Person. (…) je diverser, desto produktiver“,<br />

erklärt Weber in einem der Kapitel weise.


„Mobilität 4.0 ist nicht nur gut für die<br />

Luft, sondern vor allem auch für die<br />

Wirtschaft.“<br />

65<br />

„Trotzdem glaube ich nicht, dass<br />

Nachhaltigkeitsthemen rein grüne<br />

Themen sein dürfen. Wenn es darum<br />

geht, das Land moderner zu machen,<br />

nachhaltiger zu wirtschaften und zu<br />

produzieren, hat das in meinen Augen<br />

handfeste ökonomische Gründe.“<br />

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klimaneutral und ist Unterzeichner der Charta für Vielfalt.<br />

„Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich eine Vielzahl an<br />

neuen Möglichkeiten ergibt, wenn wir die Augen öffnen und<br />

neuen Ideen mit wachem Geist entgegentreten.“<br />

„Will man jüngere Menschen erreichen,<br />

braucht man eine vernünftige Verbraucherpolitik.“<br />

„Erinnern Sie sich noch an die Corona-Krise und wie lange sie<br />

gedauert hat? Die Menschen konnten sie nur bewältigen, weil<br />

irgendwann alle an einem Strang gezogen haben.“<br />

Und dieses neue >>Wir-Denken>neue Glücksgefühl


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Tel.: 06131-9503777<br />

IMPRESSUM<br />

Erscheint in den Gebieten:<br />

Herausgeber: Reprion Media<br />

Chefredaktion:<br />

Bernd Wildemann (B. W.)<br />

Stefan Kühn (S. K.)<br />

Redaktionsleitung<br />

Sam@reprion.de<br />

Redaktion:<br />

Angela Wilbert (A. W.)<br />

Susanne Hoffmann (S. H.)<br />

Lena Sturm (L. S.)<br />

Sam@reprion.de<br />

Karin Dölla-Höhfeld<br />

Hannah Maertin<br />

Grafik:<br />

Huck Media GbR<br />

Fotografie:<br />

Jochen Kratschmer (J. K.)<br />

Marcus Steinbrücker (M. S.)<br />

Inga Steeg<br />

Titelbild Mainz: Ramin Durani<br />

Digitalisierung Titelbild Mainz:<br />

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Gastautoren:<br />

Christiane Gawlyta<br />

Roger Lewentz<br />

Adolf Kessel<br />

Dr. Christiane Pfanz-Sponagel<br />

Stefanie Seiler<br />

Bischof Peter Kohlgraf<br />

Prof. Dr. Karl Böhmer<br />

Ilknur Özen<br />

V.i.S.d.P.: Bernd Wildemann, Stefan Kühn<br />

Der Verlag übernimmt keine Haftung für un verlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos und Illustratio nen. Nachdruck,<br />

auch aus zugs weise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlags gestattet, Missbrauch wird zivil- und strafrechtlich<br />

verfolgt. Dieses gilt auch für die Aufnahme in<br />

elektronische Datenbanken und Vervielfältigung auf CD.<br />

Nicht gekennzeichnete Reportagen und/oder Fotos/Bilder<br />

sind von entsprechenden Unternehmen selbst angeliefert.<br />

© <strong>2021</strong>, soweit nicht anders vermerkt,<br />

von Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />

Reprion Media, gedruckt in Deutschland.<br />

Wirtschaftlich beteiligt im Sinne von § 9, Abs. 4 LMG sind<br />

Bernd Wildemann und Stefan Kühn.<br />

Reprion Media<br />

Bernd Wildemann & Stefan Kühn GbR<br />

Dagobertstraße 6, 55116 Mainz, Tel: 0 61 31 – 21 97 577<br />

info@reprion.de, www.reprion.de<br />

Kontakt Redaktion:<br />

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