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26-27Katalog-PDF_Duft der Bilder

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The Fragrance<br />

of Images<br />

La fragancia de<br />

las imágenes<br />

Works from<br />

Obras de<br />

Werke <strong>der</strong><br />

colección<br />

olorVISUAL<br />

Barcelona<br />

Der<br />

<strong>Duft</strong><br />

<strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong><br />

Opelvillen<br />

Rüsselsheim<br />

1<br />

Städtische<br />

Galerie<br />

Delmenhorst


The Fragrance<br />

of Images<br />

La fragancia de<br />

las imágenes<br />

Works from<br />

Obras de<br />

Werke <strong>der</strong><br />

colección<br />

olorVISUAL<br />

Barcelona<br />

Der<br />

<strong>Duft</strong><br />

<strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong><br />

Opelvillen<br />

Rüsselsheim<br />

Städtische<br />

Galerie<br />

Delmenhorst


Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />

The Fragrance of Images<br />

La fragancia de las imágenes<br />

Werke <strong>der</strong><br />

Works from<br />

Obras de<br />

colección<br />

olorVISUAL, Barcelona<br />

Opelvillen<br />

Rüsselsheim<br />

Städtische<br />

Galerie<br />

Delmenhorst


4<br />

Ernesto Ventós Omedes<br />

Foto: Estefanía Urrutia


Vorwort<br />

Der in Barcelona beheimatete Ernesto Ventós Omedes ist von<br />

Beruf Parfümeur und seit Langem leidenschaftlicher Sammler.<br />

Vor vierzig Jahren begann er seine Sammlung zeitgenössischer<br />

Kunst nach einem ganz persönlichen Leitfaden aufzubauen:<br />

Für Ventós duften Kunstwerke. Damit ist nicht <strong>der</strong> tatsächliche<br />

Geruch eines Werkes gemeint, son<strong>der</strong>n dass für ihn beim Betrachten<br />

eines Werks davon eine Erinnerung an einen beson<strong>der</strong>en<br />

<strong>Duft</strong> ausgehen kann. Auslöser seiner Sammler tätigkeit<br />

waren eine thematische Ausstellung zur möglichen Beziehung<br />

von Geruch und Farbe in <strong>der</strong> Fundació Joan Miró 1978 und das<br />

Gemälde Lavanda (Lavendel) von Albert Ràfols -Casamada,<br />

das er im Entstehungsjahr 1979 erwarb. Beim Anblick des<br />

violett-grünen Bildes erinnerte sich Ventós an das beson<strong>der</strong>e<br />

Aroma jener Lavendelfel<strong>der</strong>, die er in Frankreich als Parfümeur-Student<br />

kennenlernte. Es folgten Ankäufe von Werken<br />

verschiedener Künstlerinnen und Künstler, die Ventós zunächst<br />

in Auftrag gab o<strong>der</strong> die aus Begegnungen entstanden. Den<br />

Grundstock seiner einzigartigen Kollektion bilden aber nicht<br />

nur Werke spanischer Kunstschaffen<strong>der</strong>. Bald nahm er auch<br />

internationale Künstlerinnen und Künstler und Fotografie-,<br />

Objekt- und Videokunst in die Sammlung auf, immer mit dem<br />

Ziel, Menschen mithilfe <strong>der</strong> Kunst das Riechen zu lehren und<br />

zugleich Kunst durch eine <strong>Duft</strong>note verständlicher zu machen.<br />

Dafür entwickelte Ventós für jedes seiner erworbenen Kunstwerke<br />

eine eigene Essenz. Nach seinem Verständnis erlaubt<br />

uns <strong>der</strong> Geruchssinn nach <strong>der</strong> Geburt die erste Wahrnehmung,<br />

um unsere Umgebung zu entdecken, doch mit zunehmendem<br />

Alter gehe er verloren. Sein origineller Ansatz, nicht nur sehend,<br />

son<strong>der</strong>n auch riechend beim Bil<strong>der</strong>betrachten zu Sinneseindrücken,<br />

Emotionen o<strong>der</strong> Empfindungen zu gelangen,<br />

ist in <strong>der</strong> Kunstszene alles an<strong>der</strong>e als gängig. Bislang spielte<br />

<strong>der</strong> Geruchssinn auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kunst und <strong>der</strong>en Vermittlung<br />

kaum eine Rolle. Dank Ventós hat je<strong>der</strong> Besucher seiner<br />

Sammlung die Möglichkeit, eine für das jeweilige Objekt eigens<br />

entwickelte Essenz zu riechen.<br />

5


Der Katalane verfolgt mit großem Enthusiasmus sein<br />

Ziel, durch spezifisch kreierte Essenzen den Geruchssinn des<br />

Betrachters zu aktivieren und auf ungeahnte Art und Weise<br />

ein zusätzliches Element zur Vermittlung von zeitgenössischer<br />

Kunst zu schaffen. Enorme Sammelleidenschaft und<br />

passionierte Freude an Bildung treiben ihn zu gleichen Teilen<br />

an. Nach dem Erwerb eines Kunstwerks beginnt Ventós nicht<br />

nur über die Essenz nachzudenken, son<strong>der</strong>n er erfragt bei jedem<br />

Künstler einen Text zu dem Werk, das in die colección<br />

olorVISUAL aufgenommen wurde. Wie diese ausstellungsbegleitende<br />

Publikation zeigt, überlässt mancher Künstler das<br />

Schreiben an<strong>der</strong>en. Jene Künstler aber, die einen eigenen Text<br />

abgegeben haben, erläutern auf ganz eindrückliche Weise ihre<br />

Erinnerungen an den Moment <strong>der</strong> Werkentstehung und rufen<br />

häufig die sie umgebenden Gerüche wach. Carlos Pazos, <strong>der</strong><br />

1996 mit <strong>der</strong> Assemblage Mon manège à moi (Mein eigenes<br />

Karussell) ein Lieblingswerk von Ventós geschaffen hat, meint<br />

sich erinnern zu können, einen Film von Werner Herzog gesehen<br />

zu haben und zählt Enchiladas, mexikanisches Bier und<br />

Frischluft-Spray als <strong>Duft</strong>spen<strong>der</strong> auf. Eine aparte Mischung,<br />

die das Publikum ebenso schmunzeln lässt wie sein Kunstwerk<br />

aus Plattenspieler mit ausgestopftem Huhn und verschiedenen<br />

Gegenständen. Zum Sammeln und zum Betrachten gehört<br />

Humor ebenso wie Liebe zu Dingen und Menschen. Ventós ist<br />

ein absoluter Familienmensch, einfühlsam und sehr bescheiden.<br />

Wie viele Werke er in den vergangenen Jahrzehnten zusammentragen<br />

konnte, verdeutlicht Ventós nicht. Ihm geht es<br />

in erster Linie um sein Anliegen, die Sinne miteinan<strong>der</strong> zu verbinden<br />

und zu aktivieren. In <strong>der</strong> Ausstellung Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />

in den Opelvillen Rüsselsheim und in <strong>der</strong> Städtischen Galerie<br />

Delmenhorst werden 55 Werke seiner Sammlung präsentiert.<br />

Die beiden Ausstellungshäuser haben durch ihre jeweils außerordentlichen<br />

Vermittlungsprogramme zusammengefunden,<br />

die sich an alle Altersstufen richten. Ventós’ Anliegen, Kunst zu<br />

riechen, birgt sowohl in Rüsselsheim als auch in Delmenhorst<br />

die Chance, manchen Noch-nicht-Kunstfreund anzulocken und<br />

für die zeitgenössische Kunst zu begeistern. Gemeinsam sind<br />

wir uns sicher, dass sowohl die Ausstellung als auch unsere<br />

Veranstaltungen mit erweiterten didaktischen Projekten neue<br />

Besuchergruppen erschließen können.<br />

Wir danken daher in erster Linie Ernesto Ventós für<br />

seine großzügigen Leihgaben und die För<strong>der</strong>ung des Projektes.<br />

Dank sagen möchten wir für ihre Unterstützung auch <strong>der</strong><br />

6


Direktorin <strong>der</strong> colección olorVISUAL Cristina Agàpito und dem<br />

Kurator <strong>der</strong> Ausstellung Omar Lopez-Chahoud sowie <strong>der</strong> Koordinatorin<br />

Arianne Gaazenbeek. Ferner gilt unser Dank allen<br />

Künstlerinnen und Künstlern für ihre inspirierenden Werke und<br />

Texte. Für die Übersetzungen sei Mireia Bas, Sonia Delgado,<br />

Jeremy Gaines und Graham Thomson gedankt. Ebenso danken<br />

wir den Lektoren Mireia Bas, Graham Thomson und Michael<br />

Zuch und dem Gestalter Bernd Grether.<br />

Die Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim<br />

ist <strong>der</strong> Stadt Rüsselsheim und <strong>der</strong> Adam Opel GmbH, wie bei<br />

je<strong>der</strong> Ausstellung, zu großem Dank verpflichtet und richtet<br />

diesen stellvertretend an den Oberbürgermeister Udo Bausch<br />

und an den Bürgermeister Dennis Grieser sowie an den Geschäftsführer<br />

Michael Lohscheller. Der Dank <strong>der</strong> Stiftung geht<br />

auch an den Freundeskreis und die Wegbegleiter, durch die unsere<br />

Arbeit erst ermöglich wird. Für sein großes Engagement in<br />

allen Entwicklungsphasen dankt die Kunst- und Kulturstiftung<br />

Opelvillen Rüsselsheim ihrem Team.<br />

Mit Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> setzt die Städtische Galerie<br />

Delmenhorst ihrem Publikum eine aufregende Ausstellung<br />

buchstäblich vor die Nase. Die Schau überzeugt mit <strong>der</strong> Qualität<br />

ihrer Kunstwerke und einem großen Potential experimentierfreudiger<br />

Kunstvermittlung. Dies macht sie einzigartig<br />

in <strong>der</strong> Reihe hochkarätiger Sammlungspräsentationen, die die<br />

Städti sche Galerie Delmenhorst in den letzten Jahren vorstellen<br />

konnte. Ein begeistertes Team und die junge Kunstvermittlungsinitiative<br />

Copartikel freuen sich auf nachhaltig wirkende<br />

Impulse aus dieser Ausstellung. Ihnen gilt ein herzlicher Dank.<br />

Für die finanzielle Unterstützung des Projektes dankt die Städtische<br />

Galerie Delmenhorst <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sächsischen Sparkassenstiftung,<br />

<strong>der</strong> Stiftung LZO Kunst- und Kultur, dem Nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Ministerium für Wissenschaft und Kultur sowie<br />

dem Freundeskreis Haus Coburg e. V.<br />

— Beate Kemfert, Opelvillen Rüsselsheim<br />

— Annett Reckert, Städtische Galerie Delmenhorst<br />

7


8


¡ Quiero oler !<br />

Vull olorar !<br />

I want to smell !<br />

Je veux sentir !<br />

Ich möchte riechen !<br />

Dieser einfache Satz beschreibt mich. Riechen ist in meinem<br />

Leben grundlegend. Der Geruchssinn ist <strong>der</strong> Hauptsinn, <strong>der</strong> die<br />

an<strong>der</strong>en Sinne leitet. Ich habe vier Sinne, <strong>der</strong> Gehörsinn fehlt<br />

mir, aber <strong>der</strong> Geruchssinn, <strong>der</strong> eine direkte Verbindung mit<br />

dem Inneren eines jeden Menschen herstellt, gibt mir Leben!<br />

Ich bin von Beruf Parfümeur und ein großer Liebhaber<br />

<strong>der</strong> zeitgenössischen Kunst. Ich bin besessen davon, dass die<br />

Menschen zu riechen lernen und ihr Geruchsgedächtnis entwickeln,<br />

denn wenn ich nicht ständig rieche, nehme ich die mich<br />

umgebende Welt nicht wahr.<br />

Aufgrund dieser Geruchsbesessenheit kam ich auf den<br />

Gedanken, die colección olorVISUAL anzulegen: durch die Kunst<br />

um uns herum die Gerüche um uns herum wahrzunehmen.<br />

Die Werke in meiner Sammlung sind alle dort, weil sie<br />

für mich riechen, aber nicht physisch, son<strong>der</strong>n in meiner Erinnerung;<br />

sie wecken mein Geruchsgedächtnis, geben mir durch<br />

ihre Farben, Formen, Bil<strong>der</strong> Erinnerungen zurück, die ich durch<br />

den Geruch erlebt habe.<br />

Ich erinnere mich sehr gut an den Moment, als Ràfols -<br />

Casamada mir sein Werk Lavanda (Lavendel) zeigte — mit dem<br />

ich meine Sammlung begann — und ich davon sehr berührt war,<br />

weil ich darin den <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Lavendelfel<strong>der</strong> in Grasse wie<strong>der</strong>fand,<br />

wo ich zum Parfümeur ausgebildet wurde.<br />

O<strong>der</strong> das erste Video <strong>der</strong> Sammlung von Costantino<br />

Ciervo, Olfactory (Olfaktorisch), das mir zeigte, dass außer mir<br />

noch jemand an<strong>der</strong>s an das Geruchliche dachte und daraus<br />

Kunst machen wollte. Das machte mich glücklich.<br />

Die colección olorVISUAL ist ein Kompendium von Werken<br />

etablierter und neuer Künstler, von Künstlern aus meinem<br />

Land und aus an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en künstlerische Ausdrucksformen<br />

sehr unterschiedlich sind, die jedoch durch eine<br />

Gemeinsamkeit, den Geruch, in einen Dialog eintreten.<br />

Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> — Werke <strong>der</strong> colección olorVISUAL,<br />

Barcelona ist die erste Ausstellung, die wir außerhalb <strong>der</strong> Gegend<br />

durchführen, in <strong>der</strong> die colección olorVISUAL entstand,<br />

9


und das erfüllt mich mit Freude, denn ich verstehe Kunst und<br />

Geruch als eine Ausdrucksform, die keinen Sprachbarrieren<br />

unterliegt.<br />

Ich möchte <strong>der</strong> Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen<br />

Rüsselsheim und <strong>der</strong> Städtischen Galerie Delmenhorst für ihre<br />

Unterstützung und Professionalität bei <strong>der</strong> Durchführung dieses<br />

Ausstellungsprojekts danken und wünsche mir, dass das<br />

dazugehörige Bildungsprogramm Chancen eröffnet, Kunst/<br />

Geruch und Geruch/Kunst zu entdecken.<br />

Lasst uns riechen!<br />

— Ernesto Ventós, Sammler<br />

10


11<br />

Beginnt ein Sammler zu sammeln, weil er an etwas Bestimmtem<br />

interessiert ist o<strong>der</strong> weil er die Notwendigkeit verspürt?<br />

Will er sein eigenes Ego befriedigen o<strong>der</strong> denkt er an an<strong>der</strong>e?<br />

Wen meinen wir, wenn wir von einem Sammler sprechen?<br />

Warum Kunst, o<strong>der</strong> warum zeitgenössische Kunst wie in diesem<br />

Fall?<br />

Sammler werden meiner Ansicht nach geboren und<br />

„spezialisieren sich“ dann, das heißt, sie tragen aus naturgegebenem<br />

und konkretem Interesse heraus Dinge zusammen,<br />

haben aber auch ein Bedürfnis, das sie antreibt. Ihr Ego spielt<br />

in diesem Verhalten eine Rolle, doch wir dürfen nicht vergessen,<br />

dass viele Sammler diese Besessenheit, wie sie vielleicht<br />

zu nennen ist, gerne teilen möchten und das Sammeln gerade<br />

dann genießen, wenn an<strong>der</strong>e die Sammlungen anschauen<br />

können. Man könnte das Sammeln von Kunst snobistisch finden,<br />

doch ich sehe das an<strong>der</strong>s, ich denke im Gegenteil, dass<br />

es auf Neugier für eine Form des Ausdrucks hindeutet, die es<br />

uns über die Jahre ermöglicht hat, das Können vieler Künstler<br />

und das menschliche Wirken kennenzulernen, das sich in plastischen<br />

Mitteln nie<strong>der</strong>schlägt.<br />

Das Sammeln von zeitgenössischer Kunst bleibt vielfach<br />

unverstanden. Vielleicht rührt das daher, dass auch die gesammelten<br />

Kunstwerke von einem Teil <strong>der</strong> Gesellschaft nicht<br />

verstanden werden. Doch eine Sammlung <strong>der</strong> Kunst anlegen<br />

zu wollen, die entsteht, während man sich selbst noch zum<br />

Sammler ausbildet und von <strong>der</strong> Kunst lernt, bedeutet mutig zu<br />

sein, in jeglicher Hinsicht Risiken zu übernehmen.<br />

Es gibt verschiedene Arten von Sammlern. Die einen<br />

sind Investoren; für sie ist die Kunst ein Anlageobjekt, in dem<br />

sie keinen Kunstgegenstand, son<strong>der</strong>n eine Transaktion sehen.<br />

An<strong>der</strong>e werden Sammler, um eine Tradition, bisweilen eine Familiensammlung<br />

fortzuführen, und schließlich gibt es jene, für<br />

die Kunst ein Steckenpferd ist, die Kunst fühlen: sie erwerben,<br />

tragen zusammen, bewahren.<br />

Letztere spüren gerne diesem Werk o<strong>der</strong> jenem Künstler<br />

nach. Sie verspüren die Verpflichtung, ihre Sammlung zu teilen,


denn das Ziel ist, die Kunst allen zugänglich zu machen. Sie<br />

verbringen ihre Zeit damit, Galerien, Messen, Künstlerateliers<br />

zu besuchen, ständig und fortlaufend Veröffentlichungen über<br />

Kunst zu lesen. Und vergessen wir nicht zu erwähnen, dass sie<br />

ihre finanziellen Mittel für etwas einsetzen, das in manchen<br />

Fällen nach all den Jahren doch nicht das erhoffte Ergebnis<br />

bringt.<br />

Ernesto Ventós ist ein hingebungsvoller Sammler. Er<br />

erschuf die colección olorVISUAL vor nunmehr 40 Jahren mit<br />

einer sehr klaren Idee: mit Hilfe <strong>der</strong> zeitgenössischen Kunst<br />

das Riechen lehren. Und ja, es interessiert ihn nur die Kunst, die<br />

ihn umgibt o<strong>der</strong> <strong>der</strong> er sich nahe fühlt, denn für ihn riecht die<br />

klassische Kunst nicht. Geruch, Kunst, Synästhesie, Leidenschaft<br />

— das wären die Eigenschaften, die den Sammler und<br />

Parfümeur bei <strong>der</strong> Zusammenstellung dieser Sammlung begleiten,<br />

die ein sehr subjektiver roter Faden zusammenhält: das<br />

Geruchsgedächtnis ihres Schöpfers.<br />

Die colección olorVISUAL enthält verschiedene künstlerische<br />

Ausdrucksformen: Malerei, Bildhauerei, Fotografie,<br />

Video und Installationen, die Ventós stets mit dem Geruchssinn<br />

wahrnimmt. Der Künstler gibt seinem Werk einen Sinn,<br />

wenn er es schafft, und <strong>der</strong> Sammler schätzt einen an<strong>der</strong>en, in<br />

diesem Fall den Geruchs-Sinn.<br />

Der Geruchssinn hat auf unsere Erinnerungen einen intensiven<br />

Verstärkungseffekt, <strong>der</strong> den des Sehens o<strong>der</strong> Hörens<br />

übertrifft. Die Geruchserinnerungen und alle damit in Verbindung<br />

stehenden Elemente verbleiben länger im Gedächtnis als<br />

Bil<strong>der</strong> und Geräusche. Wie Rousseau schrieb: „Der Geruchssinn<br />

ist <strong>der</strong> Sinn <strong>der</strong> Erinnerung und des Verlangens.”<br />

Die heutige Gesellschaft verliert die Fähigkeit, Geruch<br />

in <strong>der</strong> Erinnerung zu verankern, darum hat <strong>der</strong> Sammler mit<br />

seiner Sammlung die Aufgabe, den Geruchssinn mit den Mitteln<br />

<strong>der</strong> Kunst zu erziehen. Dieses Streben lässt ihn mit <strong>der</strong><br />

colección olorVISUAL weitermachen, er will verhin<strong>der</strong>n, dass<br />

die Gerüche verlorengehen, er möchte, dass wir unser Geruchsgedächtnis<br />

bemerken und erfahren, dass wir es mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> Kunst ausbauen können: schauen, lesen, riechen wir mit<br />

<strong>der</strong> colección olorVISUAL.<br />

— Cristina Agàpito, Direktorin<br />

12


13<br />

Die Präsentation <strong>der</strong> sorgfältig ausgewählten Arbeiten in dieser<br />

Ausstellung veranschaulicht die Assoziationen zwischen<br />

Geruch, Erinnerung und <strong>der</strong> Entwicklung einer Bildsprache.<br />

Es ist ein grundlegen<strong>der</strong> menschlicher Instinkt, Erlebnisse zu<br />

dokumentieren, auf Dauer zu erhalten und ihnen eine materielle<br />

Form zu verleihen, häufig auch auf übertragene Weise als<br />

Archiv und als Verweis auf gelebte Zeit.<br />

In diesem Zusammenhang spielt die Sammlung colección<br />

olorVISUAL für mich eine wesentliche Rolle. Sie hat mir als<br />

Plattform die einzigartige Möglichkeit eröffnet, Künstler auszuwählen,<br />

die eine ähnliche Poesie des Geistes verbindet, nämlich<br />

das gemeinsame Bestreben, alle Sinne ansprechen zu wollen.<br />

Christos Wrapped Flowers (Verhüllte Blumen), 1966, sind<br />

das perfekte Beispiel eines festgehaltenen Moments, ein deutlicher<br />

Bezug auf das viktorianische Memento mori, das symbolisch<br />

an die Endlichkeit des Lebens erinnert: „Sei dir <strong>der</strong><br />

Sterblichkeit bewusst“. Christos Strauß aus getrockneten und<br />

in Plastik gewickelten Blumen ist insofern ein Porträt menschlicher<br />

Fragilität.<br />

Die einfache Erzeugung einer Spur, ob im ephemeren<br />

o<strong>der</strong> performativen Sinne, ermöglicht es den Künstlern dieser<br />

Ausstellung, eine häufig auch persönliche Ebene für Emotionen<br />

und Erinnerungen zum Ausdruck zu bringen und zu<br />

konstruieren.<br />

Joan Brossas La Copa del Nas (Das Nasenglas), 1995,<br />

bietet Darstellern eine leere Bühne für die Darstellung, einen<br />

Raum, <strong>der</strong> darauf wartet, aktiviert zu werden sowie eine zeitlose<br />

Verbindung zu einem Seinszustand, <strong>der</strong> vom Tode befreit<br />

ist. Die Unsterblichkeit des menschlichen Körpers.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> hier gezeigten Arbeiten unterstreicht<br />

die Tatsache, dass <strong>der</strong> soziale, politische und in vielen Fällen<br />

auch historische Aspekt als grundlegende menschliche Ausdrucksform<br />

eine wichtige Rolle spielt.<br />

Es ist eine Bekräftigung kultureller Identität wie sie häufig<br />

auch mit <strong>der</strong> psychischen Sphäre des Geistes verknüpft wird.


Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Künstler war insbeson<strong>der</strong>e eine<br />

komplexe Bildsprache als Reaktion auf Erkundung und Forschungsprozesse<br />

entscheidend, wie im Falle von Iván Argotes<br />

Aqui estamos contentos con todos nuestros problemas y cansados<br />

de todas sus soluciones (Wir sind mit unseren Problemen<br />

glücklich und ihrer Lösungen überdrüssig), 2014. Argotes textbasierte<br />

Arbeit findet in den gegenwärtigen sozialen und politischen<br />

Problemen einen Nachhall.<br />

In <strong>der</strong> Ausstellung wird eine vielfältige Auswahl von Arbeiten<br />

in den verschiedensten Medien präsentiert, wobei <strong>der</strong><br />

Schwerpunkt auf dem Prozessualen und in vielen Fällen auf<br />

gefundenen Objekten liegt.<br />

Die textbasierten Arbeiten wurden als Unterbrechung<br />

und als direkter Verweis auf die Poetik eines offeneren und<br />

vieldeutigen Dialoges ausgewählt. Ein Dialog, <strong>der</strong> durch die<br />

Gestaltungskraft <strong>der</strong> einzelnen Künstler und die fast völlige<br />

Abwesenheit des Gegenständlichen befruchtet wird.<br />

Performance-basierte Arbeiten nehmen lediglich als Dokument<br />

einer vergangenen Zeit, als mit <strong>der</strong> Kamera festgehaltenes<br />

Foto o<strong>der</strong> Video die Bühne ein.<br />

Die teilnehmenden Künstler stammen aus unterschiedlichsten<br />

Nationen und Altersgruppen — einige sind bereits verstorben<br />

— aber sie alle verbindet ihre unbedingte Entschlossenheit,<br />

Probleme überwinden zu wollen.<br />

In diesem übergreifenden Blick auf verschiedene Generationen<br />

habe ich erkannt, dass die künstlerische Vision zeitlos<br />

ist, sie existiert in jedem Moment an jedem Ort und in je<strong>der</strong> Zeit.<br />

Künstler sind Visionäre, die die Zukunft, häufig in einer<br />

optimistischen Gestimmtheit, antizipieren.<br />

Durch einfache Erinnerungsarbeit, das Erfassen von<br />

Momenten, die nur im Geist überleben, helfen sie uns dabei<br />

Assoziationen herzustellen.<br />

— Omar Lopez-Chahoud, Kurator<br />

14


Bildteil<br />

Images<br />

Imágenes


Ein Spaziergang auf<br />

einem Waldweg<br />

Ein Weg, <strong>der</strong> zu einem selbst führt<br />

— er führt im Kreis. Ein Spaziergang,<br />

<strong>der</strong> an irgendeinem Punkt des<br />

Weges beginnt und an irgendeinem<br />

an<strong>der</strong>en Punkt endet.<br />

Warum ist <strong>der</strong> Weg immer <strong>der</strong>selbe?<br />

Bekanntlich hat ein Kreis we<strong>der</strong><br />

einen Anfang noch ein Ende.<br />

Ein Spaziergang auf einem Waldweg<br />

mit meiner Kamera.<br />

Immer <strong>der</strong>selbe.<br />

Die aufeinan<strong>der</strong>folgenden mit <strong>der</strong><br />

Kamera gewählten Bildausschnitte<br />

halten eine Abfolge von Momenten<br />

in meinem Gedächtnis fest, die ich<br />

wie<strong>der</strong> erleben wollte.<br />

Je<strong>der</strong> Moment verfliegt aus dem<br />

Gedächtnis wie ein Geruch.<br />

Es bleibt nur die Erinnerung.<br />

Erinnerung an die Erinnerung.<br />

Erinnerungen, die sich anhäufen,<br />

sich mischen und einan<strong>der</strong> überlagern<br />

wie Gerüche. Ich möchte sie<br />

erneut erleben. Ich möchte diesem<br />

Geruch wie<strong>der</strong> begegnen, <strong>der</strong> sich<br />

seit meiner Geburt in mein Gedächtnis<br />

gegraben hat.<br />

Die doppelte, sich überlagernde<br />

Projektion <strong>der</strong> Negative <strong>der</strong> Waldbil<strong>der</strong><br />

und <strong>der</strong> begleitenden Wörter<br />

bildet eine ununterbrochene Linie<br />

durch die Zeit.<br />

Denkt man darüber nach, erscheint<br />

es einem absurd. Ich will sagen, es<br />

erscheint absurd, eine durchgehende<br />

Linie zu ziehen. Wie jene auf meinem<br />

Weg durch den Wald, bei <strong>der</strong> ich<br />

Kamera, Gerüche und Erinnerungen<br />

mit mir trage, ohne den Kreis<br />

verlassen zu können.<br />

Kunst ist, was uns ermöglicht, diese<br />

Art von Pirouetten in unserem Leben<br />

zu drehen, denn Kunst betrachtet<br />

und zeigt Dinge, die man nicht sieht.<br />

Wie Gerüche.<br />

Wie Erinnerungen.<br />

Kunst bringt uns näher an das<br />

Unsichtbare heran. Vielleicht weil sie<br />

sich immer in ihre eigene Nacktheit<br />

hüllt. Gekleidet in Gerüche und<br />

Erinnerungen ermöglicht sie uns<br />

einen Augenblick lang, in etwas<br />

einzutauchen, das eigentlich schon<br />

vor längerer Zeit passiert ist.<br />

— Pep Agut<br />

Aber man kann nicht zweimal in die<br />

gleiche Erinnerung eintauchen.<br />

In „Bipolar“ zeigen sich vor allem<br />

diese Momente <strong>der</strong> Leere o<strong>der</strong> des<br />

Versagens des Gedächtnisses.<br />

Pep Agut<br />

Bipolar<br />

2011<br />

Dias<br />

18


19


Hinter je<strong>der</strong> Erinnerung verbirgt sich<br />

ein Geruch und hinter je<strong>der</strong> Form<br />

eine Erinnerung.<br />

Der Geruch ist <strong>der</strong> Farbpinsel <strong>der</strong><br />

Erinnerung, <strong>der</strong> uns vom Unsichtbaren<br />

ins Sichtbare, vom Vorher<br />

ins Nachher führt.<br />

— Agustín Cerezales<br />

Richard Aldrich<br />

ohne Titel<br />

2009<br />

Öl und Wachs auf Holz<br />

52,1 × 39,4 cm<br />

20


21


Die Alten, die noch alle Einzelheiten<br />

<strong>der</strong> Geschichte kennen, erzählen die<br />

Legende, dass die Blume, die einst<br />

auf dem Grab <strong>der</strong> Sün<strong>der</strong>in Xkeban<br />

wuchs, die heutige Blume Xtabentún<br />

ist, eine bescheidene und schöne<br />

Blume, die wild an Zäunen und Wegen<br />

zwischen den spitzen, glatten<br />

Blättern <strong>der</strong> Agave wächst. Der Saft<br />

dieser Blume berauscht aufs<br />

Angenehmste, wie einst die süße<br />

und berauschende Liebe <strong>der</strong> Xkeban.<br />

Tzacam heißt <strong>der</strong> stachelige, übel<br />

riechende Kaktus, <strong>der</strong> auf dem Grab<br />

<strong>der</strong> Utz-Colel wuchs. Seine Blüte ist<br />

zwar schön, doch ihr Geruch ist<br />

abstoßend, wie es <strong>der</strong> Charakter und<br />

die falsche Tugendhaftigkeit <strong>der</strong><br />

Utz-Colel waren.<br />

— Javier Arce<br />

Javier Arce<br />

Escultura para ser desplazada<br />

2004<br />

Mixed media<br />

85 × 80 × 100 cm<br />

22


23


Die Serie „Extractos“ (Auszüge) beschäftigt<br />

sich mit Graffitis, die in<br />

unterschiedlichen Städten und<br />

Ortschaften verschiedener Län<strong>der</strong><br />

in intensiver Beziehung mit ihrem<br />

Umfeld stehen. Während meiner<br />

Reisen achte ich darauf, was für<br />

Schriftzüge an unterschiedlichen<br />

Orten zu finden sind, und wenn ich<br />

einen starken Schriftzug entdecke,<br />

präge ich ihn mir ein, um ihn später<br />

formal zu reproduzieren (wie den<br />

Auszug einer Mauer) und ihm das<br />

meiner Ansicht nach entsprechende<br />

Gewicht zu verleihen. Die Inschrift<br />

in ihrem Volumen zu verwandeln, ihr<br />

Dimensionen und Materialität zu<br />

geben, soll dem darin ausgedrückten<br />

Gedanken in gewisser Weise gerecht<br />

werden und ihn verstärken.<br />

Diesen „Extracto“ habe ich in einer<br />

Kleinstadt namens Mompóx<br />

gesehen, die für mich emotionale<br />

Bedeutung hat und die wichtig ist<br />

für die Geschichte <strong>der</strong> spanischen<br />

Kolonialisierung und die Unabhängigkeit<br />

Lateinamerikas. Der Ort liegt<br />

am Ufer des Magdalena-Flusses, wo<br />

es heiß aber frisch ist, wo große<br />

Ruhe und Begeisterung herrschen.<br />

Ein Ort, wo man die ältere und<br />

jüngere Geschichte spürt … Der Ort<br />

liegt in Wirklichkeit auf einer Insel<br />

im Fluss, 50 Meter unter dem<br />

Meeresspiegel. Er war schon immer<br />

dem Fluss zugetan, hat eine reiche,<br />

abwechslungsreiche Tierwelt und,<br />

nun ja, eine überbordend fruchtbare<br />

Natur. Diese Inschrift habe ich auf<br />

einer Mauer im Ort gesehen. Sie ist<br />

ungewöhnlich für eine Kleinstadt.<br />

Üblicherweise sieht man solche<br />

Graffitis nicht in einem Ort dieser<br />

Größe. Es war ein heißer Tag, ein Tag<br />

für Schweiß, für eiskaltes Maisbier,<br />

für gegrillten Fisch und gebackene<br />

Banane, für Bibliothek und Museum,<br />

ein Tag an dem man sich im Schatten<br />

aufhält, einen Kaffee im Park um<br />

die Ecke trinkt … ein Tag an dem es<br />

weniger wichtig war, die Geschichte<br />

zu kennen, als zu versuchen, ihren<br />

Spuren zu folgen, sie aufzunehmen<br />

und zu verdauen, den Geruch des<br />

Ortes in mich aufzusaugen.<br />

— Iván Argote<br />

Iván Argote<br />

Aquí estamos contentos con<br />

todos nuestros problemas<br />

y cansados de todas sus<br />

soluciones<br />

2014<br />

Beton, Holz, Stahl, Stoff,<br />

Plastik, Schaum, Öl- und<br />

Acrylfarbe<br />

190 × 119 × 73 cm<br />

24


25


Diese Bil<strong>der</strong> gehören zu jenem<br />

Genre, welches unter den herkömmlichen<br />

Gattungen <strong>der</strong> Malerei den<br />

niedrigsten Rang belegt. Heimelig<br />

und stilisiert: das Stillleben. Sein<br />

Objekt ist eine häusliche und häufig<br />

anrührend heroische Trophäe. Aber<br />

etwas ist hier in Unordnung geraten,<br />

Bild und Darstellung scheinen<br />

irgendwie chaotisch. Das Bild zeigt<br />

einen Empfänger, ein Behältnis mit<br />

Flüssigkeiten, wobei sich <strong>der</strong><br />

Empfänger selbst verflüssigt hat.<br />

Sehen wir eine Darstellung <strong>der</strong><br />

Verflüssigung des Empfängers o<strong>der</strong><br />

die tatsächliche Verflüssigung seiner<br />

eigenen Darstellung … o<strong>der</strong> die<br />

Darstellung <strong>der</strong> Verflüssigung <strong>der</strong><br />

Darstellung? Gemäß dem Kunstkanon<br />

<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne hat sich das<br />

dargestellte Objekt jedenfalls in ein<br />

wahrhaftiges Bild verwandelt.<br />

Aber seine eigentliche Substanz<br />

wird immer bildhafter, zunehmend<br />

hysterisch und virtuell. Die geometrische<br />

Fläche, auf <strong>der</strong> alles ruht, ist<br />

ebenfalls verzerrt, um <strong>der</strong> Trophäe<br />

und den Materialien <strong>der</strong> ikonischen<br />

Unordnung Raum zu geben.<br />

Das gesamte Bild ist hinter einer<br />

Glasscheibe, einer spiegelnden<br />

Oberfläche eingeschlossen — wird<br />

auf Distanz gehalten. Die Beeinträchtigung<br />

ist folglich bearbeitet<br />

worden. Sie findet in <strong>der</strong> Ferne statt.<br />

Eigentliches verkehrt sich in Bildhaftes<br />

und Bildhaftes in Eigentliches<br />

und das ist die Intention einer durch<br />

das Glas hinzugefügten bildlichen<br />

Entfernung.<br />

— Art & Language<br />

Art & Language<br />

Lovely Slang I<br />

1998<br />

Mixed media auf Stoff<br />

und Glas<br />

92 × 69 cm<br />

<strong>26</strong>


27


Nach Leben<br />

stinkendes Stillleben<br />

Verglichen mit jenen Künstlern, die<br />

mit geruchlosen und künstlichen<br />

Technologien und erdachten<br />

Phantasien die neue Welt <strong>der</strong> Kunst<br />

— Gegenwartsimpuls genannt —<br />

erschaffen, geht Barceló „in gleicher<br />

Weise“ vor, das heißt, nach <strong>der</strong> ganz<br />

eigenen Art des katalanischen<br />

Beitrags zum Universellen. In dieser<br />

Weise bewegt er sich genau wie<br />

Miró, sogar <strong>der</strong> frühe Dalí, Tàpies<br />

und Brossa o<strong>der</strong> unter den Angehörigen<br />

seiner Generation Amat und<br />

Perejaume, <strong>der</strong> Zukunft entgegen,<br />

während sie alle gleichzeitig zu<br />

den ursprünglichen Wurzeln des<br />

Menschen zurückkehren: also<br />

Verwurzelung, Faszination durch das<br />

Ursprüngliche, sprachliche Entsprechungen<br />

und einfache Rituale,<br />

ärmliche Objektpoetik, Schmelztiegel<br />

<strong>der</strong> Kulturen, lyrische Erleuchtung,<br />

ethische Zeitlosigkeit, komischer<br />

Nihilismus, Bruch <strong>der</strong> Norm; kurz,<br />

universelle und sehr persönliche<br />

Erfindung, die auf den höchsten<br />

Wert statt auf den Unterschied setzt.<br />

Die Genialität von Barceló kann<br />

genau wie die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Künstler<br />

mit <strong>der</strong> plastischen Qualität <strong>der</strong>er<br />

erklärt werden, die aus dem<br />

Unbedeutenden Kraft schöpfen, um<br />

es ins Absolute zu erhöhen. Ihrer<br />

aller intellektuelle Festigkeit entsteht<br />

aus <strong>der</strong> ethischen Radikalität des<br />

Kunst-Lebens. Indem sie von <strong>der</strong><br />

analytischen und linguistischen<br />

Minimalisierung, von den rhetorischen<br />

und erzählerischen Exzessen<br />

abrücken, lassen sie die spirituelle<br />

Spannung innerhalb des Genres<br />

implodieren. In <strong>der</strong> Dunkelheit <strong>der</strong><br />

Identität erleuchtet das Dunkle<br />

die Helligkeit. Im häuslichen Extrem,<br />

das die Kunst <strong>der</strong> Tiefe und somit<br />

keine urbane Kunst ist, verschieben<br />

sich sogar die geographischen<br />

Mythologien an unzeitgemäße Orte<br />

des Zeitgenössischen, und trotzdem<br />

feiert die organische Erdmitte ihren<br />

Sieg, wo sie mit außergewöhnlicher<br />

Absicht und Beharrlichkeit verrotten.<br />

Die großartige Skulptur Barcelós<br />

drückt mehr aus als sie sagt, und<br />

weist darum auf einige <strong>der</strong> erwähnten<br />

Spannungen hin, die „in gleicher<br />

Weise“ charakteristisch sind.<br />

Statt Genre zu bleiben, wird das<br />

klassische Thema des Stilllebens<br />

innerlich zum Subjekt; darum<br />

wurden ärmliche Knollen ausgewählt<br />

statt <strong>der</strong> bourgeoisen Rhetorik<br />

<strong>der</strong> wohlschmeckenden Früchte.<br />

Die Milchigkeit des abstrakten Weiß<br />

auf dem Rost zeigt das latente<br />

Ruhen des biologischen Lebens, das<br />

sich <strong>der</strong> vitalen Farben entledigt hat.<br />

Die Rauheit <strong>der</strong> Materie drückt ihren<br />

Kampf um Verinnerlichung angesichts<br />

<strong>der</strong> Neutralität und Perfektion<br />

des Industrieobjekts aus. Vorübergehende<br />

Zeitlosigkeit, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Atem<br />

<strong>der</strong> visuellen Wirkung die Lethargie<br />

ihres Schicksals durchdringt. In einzigartiger<br />

Gleichwertigkeit drückt<br />

sich die Seele mit <strong>der</strong> gleichen<br />

Körperlichkeit aus, schwebend und<br />

verwurzelt, rhythmisch im Kreis<br />

aufgefädelt, getrocknet und gewürzt,<br />

aus <strong>der</strong> Erde hervorgegangen,<br />

obwohl diese ausgelaugt ist.<br />

Ein nach menschlichem Leben<br />

stinkendes Stillleben, ganz wie die<br />

Eingeweide <strong>der</strong> Kunst. Nach<br />

Trockenheit riechen<strong>der</strong> Seelenwulst.<br />

— Vicenç Altaió<br />

Miquel Barceló<br />

Lo spiedino (La brochette)<br />

1991<br />

Bronze, bemalt<br />

48 × 20 × 20 cm<br />

28


29


Baby<br />

Geburt brennende<br />

Liebe<br />

eine Knospe öffnet sich<br />

nun<br />

Mutter Vater<br />

geboren<br />

ein schönes Lied<br />

Stille<br />

und Tränen<br />

Freude<br />

brennt durch das<br />

Herz<br />

Feuer Sehnsucht<br />

Regen Flamme<br />

Baby<br />

Geburt brennende<br />

Liebe<br />

— Linda Beck<br />

Bianca Beck<br />

ohne Titel<br />

2009<br />

Öl auf verbrannter Leinwand<br />

50,8 × 40,6 cm<br />

30


31


Container<br />

WAGENSBERG<br />

piR = − 1<br />

+<br />

ein HaNDschuh<br />

A<br />

QUECKSILBER<br />

EIN ANDERER<br />

A SEIDE<br />

-----------------<br />

− FLÜCHTIG<br />

und<br />

— Jordi Benito<br />

Jordi Benito<br />

Contenedor Wagensberg<br />

1985<br />

Bleikasten, Quecksilber und<br />

Seidenhandschuh<br />

17,5 × 51 × 46 cm<br />

32


33


Unsere Gesellschaft ist von industriellen,<br />

häuslichen, landwirtschaftlichen<br />

und auch natürlichen<br />

Gerüchen durchzogen, die optische<br />

Eindrücke und Gedanken über<br />

metaphorische und ideologische<br />

Ausdrucksformen <strong>der</strong> alltäglichen<br />

Lebenserfahrung heraufbeschwören.<br />

Während wir in <strong>der</strong> Privatheit unserer<br />

Gedankenwelt gleichermaßen auf<br />

die süßen Düfte und die natürlichen<br />

und menschengemachten Aromen<br />

unserer Gegenwart und unserer<br />

vergangenen Erlebnisse reagieren,<br />

wenden wir uns bildhaften und<br />

abstrakten Gedanken zu. Die<br />

Gerüche helfen uns, uns unendliche<br />

Dialoge und wie<strong>der</strong>kehrende Szenarien<br />

von Gestalten und konturierten<br />

Formen, sinnlichen und provokativen<br />

Bil<strong>der</strong>n wie<strong>der</strong> vorzustellen.<br />

Sie stammen von natürlichen<br />

Objekten o<strong>der</strong> Objekten, die für einen<br />

Hersteller bzw. von ihm kreiert<br />

wurden. Sie wurden vom Müll <strong>der</strong><br />

Verbraucherwelt benutzt, jedoch<br />

dann von Künstlern geplün<strong>der</strong>t,<br />

gesammelt und zu vielfältig duftenden<br />

Kunstwerken umkon struiert.<br />

— Chakaia Booker<br />

Chakaia Booker<br />

Time Out<br />

2005<br />

Luftreifen und Holz<br />

78,7 × 106,6 × 40,6 cm<br />

34


35


Frage: Smike? Brief zu tun, wie<br />

Volksmund Apfelbutter Vertrauen<br />

reden Sie neu es auch tun. Mönch<br />

von Twixed, wenn in seinem Jahr,<br />

Version Lord, Kapitän streng.<br />

Äußerste lassen Sie mich Blume<br />

trocken sein Gastgeber kann nur<br />

wissen, tschüss Schlittentrip<br />

Problemzone geben Sie Ihr Wissen<br />

versuchen handgeschleu<strong>der</strong>t Juliette<br />

Jerry kalt Jeremy.<br />

Das Teilen eines persönlichen<br />

Kessel, wenn das Werkzeug<br />

bedeutet, wie du<br />

wenn irgendein wie du Parfüm<br />

glatte Besorgung Flug Augen Fieber<br />

Haustier<br />

Whiffer was und du bist.<br />

— Max Brand<br />

Max Brand<br />

ohne Titel<br />

2015<br />

Mixed media auf Papier /<br />

Draht und Plastik<br />

31 × 22 cm / variabel<br />

36


37


Habe ein paar Bücher gefunden, die<br />

älter sind als ich selbst. Dieses hier<br />

riecht wie ein modriger Keller.<br />

Ich öffne ein an<strong>der</strong>es. Es riecht wie<br />

<strong>der</strong> Boden eines Gebrauchtwarenladens.<br />

Noch eins. Es riecht wie <strong>der</strong><br />

Naturwissenschaftsraum in einer<br />

Highschool.<br />

Bedecke seine Augen, Mund und<br />

Nase mit geschnittenem Papier.<br />

— Brian Bress<br />

Brian Bress<br />

Planer<br />

2012<br />

Collage<br />

92,5 × 61 cm<br />

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39


Parfüm ist das Konfetti des Geruchs.<br />

— Joan Brossa<br />

Joan Brossa<br />

La Copa del Nas<br />

1995<br />

Plastikbecher, -nase und Konfetti<br />

auf Holzbrett<br />

20 × 20,5 × 18,5 cm<br />

40


41


Geruch des Karnevals<br />

Ein Pappkarton voller Konfetti und<br />

eine Sprühdose. Ein dunkler Raum,<br />

<strong>der</strong> sich in einen Konfettiraum<br />

verwandelt. Für Méliès ein Zaubertrick.<br />

Ein handgefertigtes Artefakt,<br />

das selbst als Handwerker fungiert.<br />

Für Brossa war <strong>der</strong> Karneval <strong>der</strong><br />

Ursprung des Theaters und das<br />

Leben eine Frage <strong>der</strong> Verwandlung.<br />

„Kunst ist Leben und Leben ist<br />

Verän<strong>der</strong>ung“, hat Frègoli gesagt.<br />

Mehr Karneval für mehr Kunst und<br />

Freiheit.<br />

— Manuel Guerrero<br />

Joan Brossa<br />

ohne Titel<br />

1988<br />

Transparente Kunststoffbox,<br />

Karton, Dosen und Konfetti<br />

36,5 × 69,5 × 43 cm<br />

42


43


Dieses in Oaxaca, Mexiko, gemalte<br />

Bild beschwört das süße Aroma <strong>der</strong><br />

Agave herauf, die tief im Erdreich des<br />

Straßenrands wurzelt, sowie auch<br />

des Alkohols, <strong>der</strong> häufig aus dem<br />

Saft <strong>der</strong> Pflanze gewonnen wird.<br />

— James Brown<br />

James Brown<br />

ohne Titel<br />

1994<br />

Farbe auf Leinwand<br />

97 × 67 cm<br />

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45


IM NU VON AUGENBLICK ZU<br />

AUGENBLICK<br />

IM NU VON ZEIT ZU ZEIT<br />

IM NU VON IDEE ZU IDEE<br />

IM NU VON ORT ZU ORT<br />

IM NU VON GEDANKE<br />

ZU GEDANKE<br />

IM NU VON KUSS ZU KUSS<br />

IM NU VON COKE ZU COKE<br />

IM NU VOM LEBEN ZUM TOD<br />

— Stefan Brüggemann<br />

Stefan Brüggemann<br />

Time Painting<br />

2016<br />

Vinyl und Aluminiumfarbe<br />

162 × 95 cm<br />

46


47


Meine Skulpturen bestehen größtenteils<br />

aus „abjekten Materialien“<br />

(das Abjekte im Sinne von Georges<br />

Bataille).<br />

Alltägliche Materialien, die von ihrer<br />

einstigen Verwendung und ihrem<br />

ursprünglichen Kontext losgelöst<br />

sind und mit Hausstaub o<strong>der</strong> mit<br />

Tierblut getränkten Pferdehaaren<br />

bedeckt wurden.<br />

Der flüchtige Charakter des Geruchs<br />

korrespondiert wun<strong>der</strong>bar mit <strong>der</strong><br />

abjekten Erscheinungsform meiner<br />

Arbeit.<br />

— Peter Buggenhout<br />

Peter Buggenhout<br />

Gorgo #37<br />

2015<br />

Pferdehaar, Blut, Gips, Holz, Metall,<br />

Wachs, Epoxidharz und Plastik<br />

63 × 40 × 40 cm<br />

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49


Über den Gestank …<br />

Wir können nicht über den Gestank<br />

sprechen, den diese Gebilde<br />

verströmen, ohne über die erdrückende<br />

Hitze in dieser Region <strong>der</strong><br />

Sahara zu sprechen.<br />

Verschiedene organische und<br />

anorganische Elemente werden an<br />

den Maschendraht gehängt, aus<br />

dem diese Gehege bestehen.<br />

Darunter sind die trockenen Häute<br />

<strong>der</strong> für den eigenen Verzehr<br />

geschlachteten Tiere. Man kann sich<br />

unschwer den Verwesungsgestank<br />

vorstellen, <strong>der</strong> von den frisch<br />

aufgehängten Häuten ausgeht, bis<br />

sie vollständig trocken sind.<br />

Außerdem wird <strong>der</strong> Gestank auch<br />

entscheidend von <strong>der</strong> Größe des<br />

Geheges beeinflusst, zum einen weil<br />

mit <strong>der</strong> Größe auch die Zahl <strong>der</strong><br />

Häute steigt, die nötig sind, das Vieh<br />

vor <strong>der</strong> Sonne zu schützen, und<br />

zum an<strong>der</strong>en, weil auch die Zahl <strong>der</strong><br />

Ziegen und somit die Menge an<br />

Urin und Mist wächst, die von <strong>der</strong><br />

erstickenden Wüstensonne aufgeheizt<br />

werden.<br />

Diese Gehege werden selten — um<br />

nicht zu sagen, nie — ausgemistet.<br />

Der Wind und die Sandstürme<br />

verwehen den Mist beziehungsweise<br />

bedecken ihn mit Erde.<br />

Dass so wenig Regen fällt, setzt den<br />

klimatischen Widrigkeiten, die zum<br />

Gestank beitragen, noch die Krone<br />

auf. An<strong>der</strong>erseits haben die Gehege<br />

ja gerade mit ihrer plastischen<br />

Schönheit meine Aufmerksamkeit<br />

geweckt.<br />

— Jacobo Castellano<br />

Jacobo Castellano<br />

Corrales 01/Corrales 02/<br />

Corrales 03/Corrales 04<br />

2004<br />

Fotografie<br />

55 × 75 cm<br />

50


51


Alrededor del vacío<br />

(Um die Leere herum)<br />

Música de las esferas<br />

(Musik <strong>der</strong> Kugeln)<br />

Peines del viento (Windkämme)<br />

Rumor de límites<br />

(Geräusch <strong>der</strong> Grenzen)<br />

Elogio de agua (Lob des Wassers)<br />

Lugar de encuentros<br />

(Ort <strong>der</strong> Begegnungen)<br />

Lo profundo es el aire<br />

(Das Tiefe ist die Luft)<br />

Wenn wir uns die Titel anschauen,<br />

die Chillida seinen Skulpturen gibt,<br />

können wir die metaphysische<br />

Tiefe seiner Poetik und die intensive<br />

sensorische Aufladung seiner Werke<br />

entdecken. Chillida geht extrem<br />

vernunftgesteuert vor, gestaltet<br />

Linien, Formen und Räume rational<br />

und präzise, richtet sich aber nie<br />

nach klischeehaften Formeln.<br />

Vielmehr folgt er den Vorgaben<br />

seiner auf den fünf Sinnen beruhenden<br />

Sensibilität, denn durch die<br />

Empfindungen baut er den ersten<br />

Kontakt mit einem Rohstoff, einer<br />

graphischen Technik, einem<br />

bestimmten Ort auf.<br />

— Daniel Giralt-Miracle<br />

Eduardo Chillida<br />

Collage Noir<br />

1998<br />

Tinte und Papier auf Papier<br />

103,5 × 75,5 cm<br />

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53


Was sind das für Flammen,<br />

die durch eine geteilte Welt<br />

geschleu<strong>der</strong>t werden?<br />

Flügel, die von einer Skulptur <strong>der</strong><br />

Unsichtbarkeit abstammen,<br />

zurückkehren,<br />

sich mit <strong>der</strong> Erde verbinden<br />

in Blumen, die den Wind wehen<br />

lassen.<br />

Wo wird die blaue und gelbe Asche<br />

in <strong>der</strong> explosiven Flucht aus ihren<br />

Gärten verschmelzen?<br />

Kin<strong>der</strong> ertasten ihren Weg<br />

im Schwebezustand<br />

ihres freimütigen Lachens,<br />

die Liebenden sind versunken<br />

im Kleid <strong>der</strong> Ewigkeit,<br />

die Schatten lassen rauschende<br />

Flüsse lo<strong>der</strong>n<br />

im Leuchten<br />

ihres stummen Sogs<br />

vor einem Himmel<br />

<strong>der</strong> umherzieht<br />

kniend<br />

etwas entfernt vom Zufluchtsort des<br />

Menschen.<br />

— Christo<br />

Christo<br />

Wrapped Flowers<br />

1966<br />

Plastikblumen, Polyethylen<br />

und Schnur<br />

15,2 × 71 × 40,6 cm<br />

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55


Olfactory (Olfaktorisch) ist im<br />

Allgemeinen eine Reflexion über die<br />

Vorstellung und den Verlust <strong>der</strong><br />

Erfahrung, sowie im Beson<strong>der</strong>en<br />

über einen <strong>der</strong> Sinne, <strong>der</strong> neben dem<br />

Geschmackssinn beson<strong>der</strong>s schwer<br />

zu beschreiben ist: Geruch beziehungsweise<br />

Geruchssinn.<br />

Das Werk besteht aus zwei Hauptelementen:<br />

links ein Bildschirm,<br />

rechts ein dreieckiges Prisma,<br />

dessen Seiten von Spiegeln gebildet<br />

wird; auf allen Seiten steht das Wort<br />

Olfactory.<br />

Nachdem <strong>der</strong> Aufbau durch einen<br />

unter dem Prisma befindlichen<br />

Sensor eingeschaltet wird, sieht man<br />

auf dem Bildschirm eine Frau (<strong>der</strong>en<br />

Profil an eine nordische Jungfrau<br />

erinnert; das Modell ist Dänin), die in<br />

Abständen von zehn o<strong>der</strong> zwanzig<br />

Sekunden an verschiedenen Blumen<br />

riecht. Bei jedem Einatmen hört man<br />

ihren Atem und gleichzeitig beginnt<br />

das dreieckige, aus Spiegeln mit <strong>der</strong><br />

Aufschrift Olfactory bestehende<br />

Prisma sich zu drehen. Wenn sich<br />

niemand bewegt o<strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />

Apparatur nähert, schaltet sie sich<br />

nach etwa 15 Minuten ganz ab.<br />

Die Phantasie konstruiert üblicherweise<br />

eine erlebte o<strong>der</strong> mögliche<br />

Realität; <strong>der</strong> Spiegel reflektiert eine<br />

existierende, aber nicht mit Wahrnehmung<br />

erfahrbare Realität (man<br />

kann eine gute, schmackhafte Paella<br />

spiegeln, nicht jedoch ihren Geschmack,<br />

ihre Konsistenz und ihren<br />

<strong>Duft</strong> wahrnehmen).<br />

Die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sinne, <strong>der</strong><br />

Verlust <strong>der</strong> Erfahrung, die Künstlichkeit<br />

<strong>der</strong> Gerüche, die Konstruktion<br />

einer immer frem<strong>der</strong>en und virtuelleren<br />

Welt sind Phänomene, die<br />

meinem Verständnis nach mit dieser<br />

Arbeit in Verbindung stehen können.<br />

Wie auch <strong>der</strong> Wunsch, eine natürliche<br />

und wesentliche Sache<br />

wie<strong>der</strong>erlangen zu wollen, auf die<br />

wir aus irgendeinem Grund keinen<br />

Zugriff mehr haben.<br />

— Costantino Ciervo<br />

Der Vorgang des Riechens wird<br />

zweimal dargestellt. Einmal über das<br />

Bild <strong>der</strong> Frau, die die Blume nimmt<br />

und sie an die Nase hält (visuelle<br />

Ebene), ein zweites Mal in dem<br />

Moment, in dem sich das Prisma zu<br />

drehen beginnt und die umgebende<br />

Realität mit dem Wort Olfactory<br />

reflektiert und in „Kontakt” bringt<br />

(Konzeptebene).<br />

Costantino Ciervo<br />

Olfactory<br />

2002<br />

Video<br />

50,5 × 90 × 39 cm<br />

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57


Ich habe meine ganze Kindheit<br />

hindurch in diesem Erdloch gespielt;<br />

im englischen Regen roch die Erde<br />

nach dicht bewachsenem, braunem<br />

und nassem Garten. Der Garten<br />

ist jener Garten, in dem ich meine<br />

ersten Samen säte, mit meinen<br />

kleinen Finger hatte ich eine<br />

Vertiefung für sie gebohrt, es ist jene<br />

Erde, in <strong>der</strong>en klebrigem Lehm<br />

meine schönen Murmeln verschwanden,<br />

die ich von meinem Bru<strong>der</strong><br />

geliehen und ihm abgerungen hatte,<br />

es ist jene Erde, auf <strong>der</strong> mein<br />

übergroßer Vater die Blätter zu<br />

Haufen zusammenrechte, nachdem<br />

sie im Herbst heruntergefallen waren<br />

und in die ich dann hineinsprang.<br />

Es ist die Erde <strong>der</strong> Kindheit, <strong>der</strong>en<br />

Geruch nach Natur und Jahreszeiten<br />

ich erinnern sollte.<br />

— Hannah Collins<br />

Hannah Collins<br />

Hole in the Ground<br />

1998<br />

Fotografie<br />

80 × 100 cm<br />

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Gegenstände werden aus ihrem<br />

vorigen Leben und ihrer vorigen<br />

Funktion genommen, und nachdem<br />

sie ausgerichtet und aufgehäuft<br />

worden sind, finden sie sich in einer<br />

neuen Phrasierung, in <strong>der</strong> ihre<br />

Bedeutung und Resonanz von dem<br />

beeinflusst werden, das über sie<br />

gestellt o<strong>der</strong> über das sie gestellt<br />

werden. Reine Synästhesie.<br />

So erhebt sich auf einem unbearbeiteten,<br />

gebürsteten Holzklotz eine<br />

Kombination aus Wörtern und<br />

Dingen, jedes aus sehr unterschiedlichen<br />

Welten und mit verschiedenen<br />

Eigenschaften: Hämmer, ein<br />

Gummiband, eine Bierdose, Köpfe<br />

und Kapuzen aus ungebranntem Ton<br />

und ein wenig Blu-Tack (Klebemasse).<br />

Man könnte an eine synästhetische<br />

Kraft denken, die verschiedene<br />

Rhythmen, Resonanzen aktiviert.<br />

Der Geruch <strong>der</strong> alten Werkzeuge<br />

und des trockenen Holzes, von Arbeit<br />

und verschüttetem Bier. Aber auch<br />

<strong>der</strong> ungebrannte Ton auf <strong>der</strong> Textur<br />

einer Aluminiumdose und das<br />

Blu-Tack. Jedes Wort, je<strong>der</strong> Gegenstand<br />

vermittelt Eigenschaften und<br />

Bil<strong>der</strong>, erweckt eine an<strong>der</strong>e Zeit o<strong>der</strong><br />

einen an<strong>der</strong>en Ort wie<strong>der</strong> — eine<br />

Serendipität, eine Epiphanie — in<br />

einer synästhetischen Ausrichtung<br />

von Wörtern, in einer Beschwörung,<br />

die Zeit und natürlich Ablenkung<br />

verlangt, um sich selbst zu lösen.<br />

— Diego Delas<br />

Diego Delas<br />

Draft for a Cathedral<br />

2014<br />

Holz, Metall, Modellierpaste und<br />

Hammer<br />

58 × 29 × 16 cm<br />

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Die Geometrie <strong>der</strong> Form riecht nicht.<br />

Es riecht das Material, das sie<br />

darstellt, <strong>der</strong> Gips, <strong>der</strong> zugleich<br />

demütig und edel ist.<br />

— Juan Cuenca und Juan Serrano<br />

Equipo 57<br />

ohne Titel (Relief)<br />

1961 – 62<br />

Gips<br />

51 × 51 × 4,5 cm<br />

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Unordnung ermöglicht es, an einen<br />

Ort zu gelangen, den die Ordnung<br />

nie erreichen wird.<br />

— Esther Ferrer<br />

Esther Ferrer<br />

Serie proyectos espaciales,<br />

Maquette, späte 1980er-Jahre<br />

Karton, Fadengummi, Draht<br />

und Nadeln<br />

30,5 × 41,5 × 28,5 cm<br />

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Das verwendete Sackleinen riecht<br />

holzig und erdig und die Acrylfarbe<br />

hat zwar keinen Geruch, aber wenn<br />

sie nass ist, entwickelt sie einen<br />

etwas säuerlichen chemischen<br />

Geruch, <strong>der</strong> nicht unangenehm ist.<br />

— Mark Hagen<br />

Mark Hagen<br />

To Be Titled (Additive Painting #49)<br />

2011<br />

Acryl auf Leinwand<br />

177,8 × 137,2 cm<br />

66


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Das Wesen <strong>der</strong> Kunst steckt wie bei<br />

den restlichen Materien, die die Welt<br />

gestalten, in ihrer extremen Reinheit,<br />

darin, eine Form, eine Idee, eine<br />

Farbe … zu finden, die von Bestand<br />

sein können. Die flächigen Farben<br />

werden zu wichtigen Teilen dieses<br />

Puzzles, zu Schlüsselelementen, die<br />

man mit musikalischer Harmonie,<br />

mit <strong>Duft</strong> von Blütenblättern assoziiert.<br />

Die großflächigen Farben in<br />

diesem Werk erinnern an reine<br />

Gerüche, an die stärkste Essenz; sie<br />

überlagern einan<strong>der</strong>, mischen sich<br />

aber nicht. Diese lustige Farbzusammenstellung<br />

ist ein Vergnügen für<br />

das Geruchsorgan. In diesem<br />

frischen Parfüm <strong>der</strong> Karibik entdeckt<br />

man den <strong>Duft</strong> von Tropenfrüchten,<br />

paradiesischen Stränden und<br />

Urwäl<strong>der</strong>n.<br />

— Javier Torras de Ugarte<br />

Fe<strong>der</strong>ico Herrero<br />

ohne Titel (Hecho en casa<br />

de Uci Canal Grande)<br />

2006<br />

Mixed media auf Leinwand<br />

80 × 120 cm<br />

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69


Umkehrung des Gesetzes <strong>der</strong> Schwerkraft.<br />

Die Spiralbewegung, die nach oben zieht,<br />

den Körper verlässt,<br />

in die Weite des Lichtraums aufsteigt.<br />

— Rebecca Horn<br />

Rebecca Horn<br />

Les taupes de l’art<br />

1998<br />

Öl und Bleistift auf Leinwand<br />

mit Motor und Kabel<br />

100 × 70 cm<br />

70


71


Ode an den Schimmel<br />

faire sa vie en passant!<br />

parmi le restant<br />

dont on n’a pas besoin<br />

le sentiment des affaires<br />

ou bien,<br />

l’odeur des choses<br />

la preuve<br />

c’est en soi,<br />

l’arome<br />

en princip<br />

c’est tout<br />

encadré, réalisé<br />

relativisé<br />

perpendiculairement<br />

aux parfums<br />

Kein Laut, woher?<br />

denn, Salz macht die Sachen<br />

schmecken<br />

<strong>der</strong> kleine Kreischer<br />

Und dazu gilt fast ewig:<br />

Der Verfall, das Verwesen<br />

Ver- und wesen bilden stets ein<br />

weiteres Wesen<br />

Leben beginnt im und am Leben,<br />

mitunter bedrohlich, schimmelt.<br />

Dann also, wenn die Sache allzu<br />

eigentlich wird, gerade durch jenes<br />

Wesen,<br />

welches dieses Ding kennzeichnet,<br />

wenn ein Sein also in leben<strong>der</strong> Kraft<br />

so sehr geschieht,<br />

dass ein Ding sich aufzulösen<br />

beginnt, in Dunst, in <strong>Duft</strong>, in<br />

düsteren Gestank schwelend sich<br />

auflöst<br />

ist dieses dann erst wahrhaft seiner<br />

Eigenart gemäß?<br />

Somit wären Zerfall und Schimmelbefall<br />

nicht Anzeichen von Auflösung<br />

und Untergang,<br />

son<strong>der</strong>n das Bezeichnende für eher<br />

vollständiges sich Ausbreiten <strong>der</strong><br />

Eigenarten und Beziehungen <strong>der</strong><br />

Dinge und Geschehnisse.<br />

— Alex Jasch<br />

Alex Jasch<br />

Der kleine Kreischer<br />

2009<br />

Hokkaido, Plastik, Sprühfarbe, Holz<br />

und Keramik<br />

50 × 65 × 40 cm<br />

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Der Geruch von Herkimer-Quarzen<br />

Durch das Kristalline verleihen wir<br />

dem Chaos <strong>der</strong> Entropie eine<br />

Ordnung. Sie oszilliert zwischen<br />

diesen beiden Polen. In den Sphären<br />

außerhalb unseres Sichtfeldes<br />

herrscht Chaos. Die Form des<br />

Kristalls reflektiert die unsichtbare<br />

Infrastruktur ihres inneren Aufbaus.<br />

Ihre Verwandlung zu einem aus<br />

Flüssigkeit bestehenden Nie<strong>der</strong>schlag<br />

ähnelt einem erinnerten<br />

Traum, einer entropischen Nichtlinearität,<br />

die einem Platz in einer<br />

größeren Chronologie weicht. Auch<br />

Geruch ist unsichtbar und wie das<br />

Kristalline ist er in <strong>der</strong> Entropie und<br />

<strong>der</strong> Negentropie beheimatet, in<br />

Chaos und Ordnung, Traum und<br />

Erinnerung, Fakten und Fiktion.<br />

Sie sind Geschwister.<br />

— Michael Joo<br />

Michael Joo<br />

Herkimer Diamond (German Flatts)<br />

2010<br />

Polyester-Farbe auf Wasserbasis mit<br />

transparenter Urethanbeschichtung<br />

auf Aluminium<br />

119,4 × 157,5 × 5,1 cm<br />

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75


Dieses Werk von Guillermo Kuitca<br />

zeigt ein kartographiertes weibliches<br />

Gesicht. Das Bestreben Kuitcas zu<br />

kartographieren rührt nicht aus dem<br />

Willen, uns irgendwelche geographischen<br />

Informationen zu geben;<br />

vielmehr möchte er, dass die kartographischen<br />

Elemente eine beschreibende<br />

Kraft entwickeln, die über<br />

das rein Geographische hinausgeht.<br />

Die Entwicklung einer eigenen<br />

Sprache, die weiter reicht als die<br />

Landkarte und die auf Netz und<br />

Knoten basiert.<br />

Karten <strong>der</strong> Sensibilität und <strong>der</strong><br />

Sinne, eine analytische Begehung<br />

<strong>der</strong> Sinne, ein Gang zu den Sinnen<br />

eines weiblichen Gesichts durch<br />

kaum bekannte Orte.<br />

Dieses Werk erweckt die Gerüche<br />

dieser wenig besuchten Orte, den<br />

Geruch feuchten Lehms auf Wegen,<br />

auf denen kaum Spuren zu sehen<br />

sind, Aromen von Moos, das auf<br />

Kalksteinen wächst, von Pilzen unter<br />

hun<strong>der</strong>tjährigen Bäumen. Düfte,<br />

die in einer dichten Nebelschicht<br />

stecken wie Essenzen des Unergründeten<br />

in einem Flakon.<br />

Dekonstruiren, zerlegen, zerpflücken,<br />

verwischen o<strong>der</strong> kartographieren<br />

sind ständige Praktiken im Werk<br />

Guillermo Kuitcas, es sind Übungen<br />

in minuziöser Analyse, die Spuren<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit neu erwecken<br />

und neu erschaffen.<br />

— Llucià Homs und Jordi Mesalles<br />

Guillermo Kuitca<br />

ohne Titel<br />

1991<br />

Öl auf Leinwand<br />

92 × 67 cm<br />

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Disparo de flor (Schuss einer Blume)<br />

(Zufallstitel)<br />

Es gibt Düfte, bei denen erlaubt uns<br />

nicht einmal die Phantasie, sie zu<br />

genießen … Was ist <strong>der</strong> Schuss einer<br />

Blume? Der Traum eines Samens?<br />

Riecht ein Wunsch? Es gibt Künstler,<br />

die versuchen zu sagen, was sie noch<br />

nicht wissen …<br />

— Antoni Llena<br />

Antoni Llena<br />

Disparo de flor<br />

1992<br />

Acryl, Papier, Holz und Schreibmaschinenband<br />

55 × 15,5 × <strong>26</strong> cm<br />

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Was ist <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />

Unkraut und einer normalen Pflanze?<br />

Wahrscheinlich kommt die Pflanze<br />

aus einem Gewächshaus und<br />

entspricht den Absichten ihrer<br />

Gärtner. Sie ist schön und ohne<br />

Überraschungen.<br />

Das Unkraut hingegen ist ohne<br />

Steuerung und Erlaubnis entstanden,<br />

niemand pflanzt es mit einer<br />

bestimmten Absicht, es stiehlt sich<br />

ohne vorab erteilte Genehmigung<br />

in unser Leben.<br />

Das Unkraut überwindet das Verbot,<br />

sein zartes und doch wildes Aroma<br />

mischt sich in die Umgebung, tarnt<br />

sich.<br />

Seine Anwesenheit ist nicht mehr<br />

heimlich, sobald es zu einer bronzenen<br />

Ikone wird. Eine Ikone, die das<br />

„nicht Erlaubte” ewig werden lässt.<br />

— Alberto de Juan<br />

Tony Matelli<br />

Weed 137<br />

2009<br />

Bronze, bemalt<br />

30 × 20 × 15 cm<br />

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Unter den Mächten des Odin sind<br />

die Gerüche noch jung. Der primitive<br />

Weiße riecht nicht.<br />

— Bjarne Melgaard<br />

Bjarne Melgaard<br />

ohne Titel<br />

2000<br />

Acryl auf Leinwand<br />

140 × 130 cm<br />

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Laut Duane Michals ist die Kunst<br />

eine Lüge, die uns <strong>der</strong> Wahrheit<br />

näher bringt. Die mit seinen<br />

Gefühlen verbundenen Erlebnisse,<br />

ihre Erscheinungsformen sind die<br />

Wirklichkeiten, die er uns vermittelt.<br />

Er arbeitet mit dem Unsichtbaren,<br />

mit Abstraktionen wie Begehren und<br />

Traum, ebenso wie <strong>der</strong> Schöpfer<br />

von Essenzen die Gerüche seines<br />

olfaktorischen Gedächtnisses<br />

heraufbeschwört. Michals spielt mit<br />

Erinnerung und Zeit. Die in unser<br />

Gedächtnis eingeschriebenen<br />

Gerüche machen sich bemerkbar,<br />

um uns an bestimmte Zeiten und<br />

Augenblicke unseres Lebens zu<br />

erinnern.<br />

— Cristina Agàpito<br />

Duane Michals<br />

The Candy Kiss<br />

1970<br />

Silbergelatine-Abzüge<br />

je 8,3 × 12,7 cm<br />

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Das durch das Fenster hereinfallende<br />

Licht lässt das Schlafzimmer <strong>der</strong><br />

Tochter des Wissenschaftlers<br />

Werner Heisenberg hell erstrahlen.<br />

Es ist ein sauberer Raum, er riecht<br />

sauber. Seit sie ein kleines Mädchen<br />

war, hat sie immer wie<strong>der</strong> die<br />

Familienporträts an den Wänden des<br />

Hauses gesehen, die schönen Gesichter,<br />

die ihrem in gewisser Weise<br />

ähneln und sie still zu erkennen<br />

scheinen. Diese Gesichter haben sie<br />

schon immer genau beobachtet, das<br />

erste Mal jedoch, dass ihr dies aufgefallen<br />

ist, war, als ihr Vater sich zu<br />

ihr setzte, um ihr die Geschichte von<br />

Alice im Wun<strong>der</strong>land vorzulesen.<br />

Ein kaum wahrnehmbares silbernes<br />

Aufscheinen zwischen den Blicken<br />

<strong>der</strong> Porträts als sie <strong>der</strong> Geschichte<br />

des in den Spiegel blickenden<br />

Mädchens lauschte. Heisenbergs<br />

Tochter vergisst alles um sich herum,<br />

während sie ihr Gesicht voller<br />

Erstaunen betrachtet. Die deutsche<br />

Landschaft — vielleicht Helgoland —<br />

die durch das Fenster zu sehen ist,<br />

scheint ihr ebenso gleichmütig zu<br />

begegnen, wie sie ihr. Ihre Augen<br />

folgen dem Grat ihrer Augenbrauen,<br />

dem tiefen Tal ihres Mundes, <strong>der</strong><br />

Neigung ihrer Nase. Sie hat die<br />

gleiche Nase wie ihr Vater, jene<br />

Nase, die hier auf dieser abgelegenen<br />

und pollenfreien Insel vor<br />

Allergien verschont bleiben soll.<br />

Sie bewegt sich, dreht sich leicht,<br />

wirft immer wie<strong>der</strong> einen Blick in<br />

den Spiegel, bis ihr eigenes Gesicht<br />

verschwindet. Die Arabeske ihres<br />

Ohres ist jedoch noch da; jetzt ist<br />

auch ihr Haar, dann <strong>der</strong> Hals zu<br />

sehen. Sie kann sich nicht in ihrer<br />

Gesamtheit anschauen, aber sie<br />

weiß eigentlich auch nicht genau<br />

was sie sehen möchte. Sie hat mit<br />

ihrem Vater darüber gesprochen,<br />

nach dem Klavierspiel und <strong>der</strong><br />

erneuten Lektüre von Goethe über<br />

die unwahre Bewegung: „Es ist<br />

unmöglich, Ort und Geschwindigkeit<br />

— zwei grundlegende Größen <strong>der</strong><br />

Bewegungslehre — eines subatomaren<br />

Teilchens mit beliebiger<br />

Genauigkeit zu bestimmen“.<br />

Sie assoziiert ihren Vater mit einem<br />

komplexen, zeitweise auftretenden<br />

Geruch. In ihrer Nähe war es ein<br />

leichtes, dezentes Aroma; wenn er<br />

sich entfernte, wandelte er sich<br />

zu einem üppigen, köstlichen <strong>Duft</strong>.<br />

Ein kameradschaftlicher Geruch.<br />

Das Licht auf einem Foto erhellt wie<br />

bei einem Spiegel bestimmte<br />

Bereiche, während es an<strong>der</strong>e in<br />

Dunkelheit taucht. Der Ort des<br />

Betrachters bleibt ungewiss, was ein<br />

gewisses Unbehagen hervorruft.<br />

— Duane Michals<br />

Duane Michals<br />

The Heisenberg Magic Mirror<br />

of Uncertainty<br />

1998<br />

Silbergelatine-Abzüge<br />

je 20 × 25 cm<br />

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Als die Welt noch viel größer erschien<br />

als heute und jedes Ziel von<br />

einem geheimnisvollen Zauber<br />

umgeben war, hatten auch die Farbtuben<br />

über Jahrhun<strong>der</strong>te hinweg<br />

noch verheißungsvoll wohlriechende<br />

Namen. Die Matrosen, die auf ihrem<br />

Weg in den Iran im Persischen Golf<br />

an Land gingen, wurden von intensiven<br />

Gerüchen und exotischen Farben<br />

wie Persisch-Rot begrüßt. An den<br />

Küsten des weit entfernten Indischen<br />

Ozeans trafen sie auf seltene<br />

Aromen o<strong>der</strong> Bengalisches Rosa.<br />

Auf ihrer Grand Tour suchten<br />

Reisende aus England nach dem<br />

mediterranen Neapelgelb o<strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Ostseeküste nach Preußisch-<br />

Grün. Im Osten fanden sie Warschau-Braun<br />

und in Österreich<br />

Wiener-Grau. Im Westen Europas<br />

kam das Orange <strong>der</strong>weil aus den<br />

Nie<strong>der</strong>landen und Blau aus Sèvres<br />

in Frankreich.<br />

Wie Shrigley and Monk auf die Idee<br />

kamen, die Serie Corroborative<br />

Paintings gemeinsam zu produzieren,<br />

lässt sich nur schwer sagen.<br />

Wobei bestimmte umgangssprachliche<br />

Begrifflichkeiten <strong>der</strong> Arbeit<br />

nahelegen, dass es hier schon seit<br />

Langem eine enge Verbindung gibt.<br />

Tatsache ist, dass sie sich an einem<br />

warmen Septembertag in Barcelona<br />

begegnet sind und den sterilen<br />

Raum einer Kunstgalerie mit all<br />

jenen Gerüchen füllten, die sich mit<br />

den Namen auf den Pigmenten<br />

assoziieren ließen. Sie sagten mir,<br />

dass die Arbeit Composite Photo of<br />

Two Messes on My Studio Floor<br />

(Fotocollage zweier Schmierereien<br />

auf dem Boden meines Ateliers) die<br />

Palette darstellte, auf <strong>der</strong> sie alle<br />

Farben gemischt hatten, die die<br />

Ausstellung mit einer Vielfalt an<br />

Aromen überfluteten.<br />

— Kimberly Clark<br />

Allerdings erhielt keine Farbe den<br />

Namen Barcelonas, was vielleicht<br />

auch <strong>der</strong> Grund dafür war, dass<br />

jemand aromatische Farben dorthin<br />

bringen musste, die von an<strong>der</strong>en<br />

Orten erzählten.<br />

Jonathan Monk, David Shrigley<br />

Composite Photo of Two Messes<br />

on My Studio Floor<br />

2008<br />

Acryl auf Leinwand<br />

100 × 100 cm / 40 × 100 cm<br />

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La torre infinita (Der endlose Turm)<br />

ist ein Werk aus zwei gefundenen<br />

Holzstücken, einer leeren Pegacontact<br />

5800-Klebstoffdose, einem<br />

kleinen, versteinerten Weißbrot und<br />

einer Plastiktüte, aus <strong>der</strong> <strong>der</strong> besagte<br />

Klebstoff geschnüffelt wird. Es ist<br />

eine magere, wörtliche Montage, die<br />

mit ihren festen und bildhauerischen<br />

Elementen konfrontiert, die aber<br />

ohne Vorwarnung mit ihrem Geruch<br />

Kontakt herstellt und Wirkung<br />

erzielt. Die Einzelteile wachsen vom<br />

Boden empor, doch das Aroma hält<br />

das Ganze im Augenblick vor<br />

dem möglichen Einsturz zusammen.<br />

Der Geruch von Zement ist Gegen-<br />

Schwerkraft in Reinstform.<br />

— Moris (Israel Meza Moreno)<br />

Moris (Israel Meza Moreno)<br />

Torre Infinita<br />

2015<br />

Holz, Metall, Gips und Plastik<br />

50 × 20 × 12 cm<br />

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Das bestimmende Merkmal dieser<br />

Skulptur ist die weibliche Büste mit<br />

den hochgezogenen Schultern, die<br />

den Eindruck vermittelt, als würde<br />

sie sich in einer Ecke verstecken wollen.<br />

Der Nacken und <strong>der</strong> Hals sind die<br />

besten Stellen für das Parfüm einer<br />

Frau. Dort vereinigen sie sich mit den<br />

subtilen Aromen leicht angebrannten<br />

Lindenholzes.<br />

— David Nash<br />

David Nash<br />

Wedge Head<br />

1994 — 95<br />

Lindenholz, stellenweise verbrannt<br />

84 × 36,5 × 19 cm<br />

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Dieses Stück spricht über den<br />

Körper, über die Haut. Der Künstler<br />

selbst sagt, „alle Körper weisen<br />

Gerüche auf”. Der Körper aus<br />

Carioca-Schaum ist wie ein Herz<br />

geformt, das an zwei Nabelschnüren<br />

hängt, eine väterliche und eine<br />

mütterliche. Dies geschah an einem<br />

Strand von Rio und riecht nach dem<br />

Schaum <strong>der</strong> Carioca-Wellen.<br />

— Ernesto Neto<br />

Ernesto Neto<br />

Algo existe entre nós dois<br />

2000<br />

Styroporkugeln, Lycra-Tüll, Schaum<br />

und Styroporplatten<br />

60 × 95 × 35 cm<br />

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Ich habe in den späten 1990er-<br />

Jahren angefangen, kleine und<br />

vieldeutige Skulpturen mit Schwefel<br />

anzufertigen. Trotz ihrer inhärenten<br />

Ästhetik, die für alle meine Arbeiten<br />

charakteristisch ist, war Schwefel<br />

doch ein eher ordinäres Element für<br />

mich. Aufgrund seines strengen<br />

und abstoßenden Geruchs pflegte<br />

man pulverisierten Schwefel auf<br />

dem Boden vor Wänden auszustreuen<br />

damit Katzen hier nicht urinieren<br />

würden. Es war ein sehr gewöhnliches<br />

Material, aber eines, welches<br />

mich durch seine Verbindung zu<br />

Vulkanen und <strong>der</strong> Alchemie außerordentlich<br />

inspirierte. Außerdem<br />

wecken die englische Bezeichnung<br />

für Schwefel „sulfur“ bzw. die französische<br />

„soufre“ einige ausgesprochen<br />

poetische Assoziationen wie<br />

„souffrir“ (leiden), „souffreteux“<br />

(kränklich), „sulfureux“ (schwefelig,<br />

dämonisch), was für die bedeutungsvollen<br />

und bildhaften Titel meiner<br />

Arbeiten wesentlich war. Und<br />

schließlich wollte ich auch mit einem<br />

Material arbeiten, dass zuvor noch<br />

kein an<strong>der</strong>er Künstler benutzt hatte.<br />

— Jean-Michel Othoniel<br />

Jean-Michel Othoniel<br />

Autorretrato<br />

1993<br />

Schwefel und Holz<br />

35 × 24 × 24 cm<br />

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Der Geruch <strong>der</strong> Filme<br />

Ich könnte schwören, dass ich es<br />

zum ersten Mal in einem Film von<br />

Herzog sah; danach tauchte es<br />

zu vielen an<strong>der</strong>en Gelegenheiten auf.<br />

Es geschah auf einem leeren Grundstück,<br />

einem Autofriedhof o<strong>der</strong><br />

vielleicht an einem Ort, <strong>der</strong> daran<br />

erinnert, o<strong>der</strong> auch nicht. Das ist<br />

nicht wichtig.<br />

In <strong>der</strong> Nähe dieser verwaisten<br />

Landschaft gab es einige Jahrmarktbuden.<br />

In einer davon, einer kleinen<br />

Kabine, die wie eine billige Peepshow<br />

aussah, konnten wir den<br />

ängstlichen und grausamen Tanz<br />

einer Henne beobachten. Sie befand<br />

sich in einem engen Raum, von<br />

Wänden umgeben, die wie Gardinen<br />

aus falschem Samt aussahen und,<br />

wie sollte es an<strong>der</strong>s sein, von roten<br />

Glühbirnen beleuchtet. Mit ihren<br />

Krallen versuchte sie sich auf einer<br />

Drehscheibe zu halten und vergebens<br />

ein Gleichgewicht zu finden.<br />

Der Geruch dieser Spelunke war<br />

nicht fotografiert worden. Für mich<br />

wird er immer eine Mischung aus<br />

Enchiladas, mexikanischem Bier<br />

und Raumspray sein.<br />

— Carlos Pazos<br />

Carlos Pazos<br />

Mon manège à moi<br />

1996<br />

Ausgestopfter Hahn, Plattenspieler,<br />

Flaschen, Plastiktomaten, Spraydosen<br />

und Holzschachtel<br />

80 × 79,5 × 60,5 cm<br />

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99


Zu diesem Zeitpunkt hatte ich<br />

bereits einige Verän<strong>der</strong>ungen an<br />

meinem Körper bemerkt. In meinem<br />

Kopf stritten das logische Denken<br />

und die an<strong>der</strong>en Glie<strong>der</strong>. Ich würde<br />

nie mehr so sensibel sein, dachte<br />

aber, dass es sich nie än<strong>der</strong>n würde.<br />

Um die Wucht zu bremsen, sagte ich<br />

mir ein ums an<strong>der</strong>e Mal, ohne es<br />

wirklich zu glauben, dass die Dinge<br />

nach und nach entstehen würden,<br />

und dass Beharrlichkeit dabei hilft,<br />

Träume wahrzumachen. Ich ließ die<br />

Illusionen meiner Kindheit unangetastet,<br />

und erlebte diese süße Zeit, in<br />

<strong>der</strong> man noch fast alles werden kann.<br />

Um ein wenig Geld zu verdienen,<br />

fing ich in diesem Sommer an, in<br />

einer Malerwerkstatt zu arbeiten, die<br />

nach Terpentin und Leinöl roch.<br />

— Guillermo Pfaff<br />

Guillermo Pfaff<br />

Post-Form<br />

2013<br />

Lauge und Öl auf Leinwand<br />

92 × 73 cm<br />

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Morgengrauen<br />

Frühjahr: Geruch von<br />

verdunstendem Wasser<br />

Sommer: Geruch <strong>der</strong><br />

vergangenen Nacht<br />

Herbst: Geruch von Schlachthof<br />

Winter: Geruch von Dampf<br />

und Kaffee<br />

Abenddämmerung<br />

Frühjahr: Geruch von nasser Minze<br />

Sommer: Geruch von billigem Parfüm<br />

Herbst: Geruch von Most<br />

Winter: Geruch von feuchten<br />

Armeedecken<br />

— Alfredo Pirri<br />

Alfredo Pirri<br />

ohne Titel<br />

2005<br />

Aluminium, Epoxidharz, Marmorstaub<br />

und Acryllack<br />

60 × 1<strong>26</strong> × 20 cm<br />

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Mein Gemälde Lavanda (Lavendel)<br />

ist <strong>der</strong> Versuch, eine Geruchsempfindung<br />

bildlich auszudrücken.<br />

Die Malerei beruht als eine <strong>der</strong><br />

bildenden Künste normalerweise auf<br />

<strong>der</strong> visuellen Wahrnehmung und<br />

manchmal auch auf <strong>der</strong> taktilen<br />

Wahrnehmung, welche wir über<br />

die Textur auszudrücken versuchen,<br />

die man mit dem für das Malen<br />

verwendeten Material herstellen<br />

kann. Somit stellte es ein recht<br />

komplexes Problem dar, einen<br />

Geruchseindruck darzustellen, denn<br />

eine Reihe von Empfindungen, die<br />

man nicht mit den Augen wahrnimmt,<br />

war irgendwie in visuelle<br />

Sprache umzusetzen.<br />

Den <strong>Duft</strong> des Lavendels habe ich<br />

gewählt, weil ich dachte, dass ich mit<br />

meiner Art <strong>der</strong> Malerei bestimmte<br />

Konnotationen des Lavendels<br />

leichter würde sichtbar machen<br />

können.<br />

Um ein Gefühl von Frische und<br />

Raum zu vermitteln, wollte ich die<br />

Oberfläche nicht mit zu vielen<br />

Formen überfrachten, son<strong>der</strong>n freie<br />

Räume lassen, die etwas so wenig<br />

Greifbares wie ein Aroma zu<br />

suggerieren versuchen.<br />

Im mittleren Teil des Bildes und mit<br />

etwas gröberer Textur erscheinen als<br />

Kontrast violette Flecken als<br />

Anspielung auf die Lavendelblüte.<br />

Diese Flecken, die dem Werk ein<br />

durch das im Wind wogende<br />

Lavendelkraut inspiriertes rhythmisches<br />

Element geben, sind wie das<br />

restliche Gemälde in Grün getränkt<br />

und bilden damit eine Einheit, genau<br />

wie wir in einem Parfüm verschiedene<br />

Andeutungen in einer einzigen<br />

Einheit finden.<br />

— Albert Ràfols-Casamada<br />

Als Haupteigenschaften des<br />

Lavendels habe ich das Gefühl von<br />

Frische, Land und sauberer Luft und<br />

die visuelle Erinnerung des warmen<br />

Farbtons <strong>der</strong> Lavendelblüte herausgegriffen,<br />

die in Südfrankreich<br />

riesige Flächen bedeckt und so eine<br />

sehr beson<strong>der</strong>e Farbnote in die<br />

Landschaft einbringt.<br />

Um diese Empfindungen auszudrücken,<br />

habe ich sehr verdünnte<br />

Ölfarbe verwendet, um die Leinwand<br />

zu färben, sie mit Farbe zu imprägnieren,<br />

statt sie mit Farbschichten zu<br />

bedecken — so wie ein <strong>Duft</strong> die Luft<br />

imprägniert.<br />

Die dafür gewählte Farbe — grün —<br />

steht mit dem Gefühl <strong>der</strong> Frische des<br />

Landes und <strong>der</strong> Natur sowie mit <strong>der</strong><br />

grüngelblichen Farbe von Lavendelwasser<br />

in Zusammenhang.<br />

Albert Ràfols-Casamada<br />

Lavanda<br />

1979<br />

Öl auf Leinwand<br />

92 × 73 cm<br />

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Der Geruch von morgen<br />

Used News (Gebrauchte Nachrichten)<br />

wird wie ein fensterloses, staubiges<br />

Wartezimmer wirken. Mit ein paar<br />

kaputten Möbeln, Büchern und<br />

Papieren auf dem Tisch und einigen<br />

ausgedienten Computern auf dem<br />

Boden. Das gedämpfte Geräusch<br />

eines Radios dringt hinter einer<br />

Wand hervor, es geht um Wirbelstürme,<br />

Wahlen, Wall Street-Zahlen,<br />

schmelzendes Eis, Fußballsiege,<br />

Ölpreise, Hollywoodklatsch,<br />

Waldbrände, Pferdefleisch, lasterhafte<br />

Clowns und vermisste<br />

Bergsteiger. Der erdige Geruch<br />

vergessener Ereignisse und Reisen<br />

an ferne Orte wird den Raum<br />

erfüllen.<br />

— Andrei Roiter<br />

Andrei Roiter<br />

Used News<br />

2008<br />

Holz, Metall und Acrylfarbe<br />

120 × 28 × 30 cm<br />

106


107


Ich habe mich schon oft gefragt, wie<br />

es wäre, ein Synästhetiker zu sein.<br />

Ich habe nur eine vage Vorstellung<br />

davon, wie meine Arbeit und meine<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Welt dann<br />

aussehen würden. Die Farben in<br />

meinen Bil<strong>der</strong> beruhen auf einem<br />

fast verzerrten Farbkreis mit einer<br />

verkehrten Logik <strong>der</strong> komplementären<br />

und sekundären Farben.<br />

Ich kann es nur schwer beschreiben<br />

o<strong>der</strong> gar bestimmte Regeln definieren,<br />

aber die Farbempfindungen und<br />

die Beziehungen zwischen den<br />

Farben werden unaufhörlich<br />

wie<strong>der</strong>holt. Auf diese Weise ergibt<br />

die Farbe für mich einen Sinn.<br />

Bei einem Synästhetiker sind diese<br />

Empfindungen miteinan<strong>der</strong><br />

verknüpft und ent wickeln ihre eigene<br />

Logik. Wenn Farbe, Leuchtkraft,<br />

Form und Geruch auf mich abgestimmt<br />

wären, dann würden diese<br />

Bil<strong>der</strong> süßlich riechen wie Bonbons,<br />

aber auch nach frischer Luft und<br />

Holz, ein bisschen nach Vanille,<br />

Lakritze und Zitrone. Die Gerüche<br />

würden getrennt voneinan<strong>der</strong><br />

auftreten und sich vermischen,<br />

vielleicht auch intensiv pulsieren.<br />

— Ruth Root<br />

Ruth Root<br />

ohne Titel<br />

2004<br />

Emaille auf Aluminium<br />

91,2 × 115,2 cm<br />

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Der Geruch ist <strong>der</strong> Intervall, <strong>der</strong><br />

Zwischenraum.<br />

Hiraki Sawa<br />

Hiraki Sawa<br />

Sleeping Machine I<br />

2009<br />

Video<br />

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Ich kann mich noch sehr gut an<br />

meine zweite Ausstellung in New<br />

York erinnern; sie fand 1982<br />

zusammen mit David McKee statt:<br />

Sie bestand aus sechs großen<br />

bemalten Leinwänden mit einer sehr<br />

starken physischen Präsenz. Ich<br />

hatte noch bis kurz vor <strong>der</strong> Ausstellung<br />

an ihnen gearbeitet.<br />

Ihr Aroma war daher mindestens so<br />

gut wie ihre Erscheinungsform.<br />

Es war, als würde man durch eine<br />

Schlucht dunkler Farben gehen,<br />

während <strong>der</strong> Geruch <strong>der</strong> Ölfarbe die<br />

gesamte Galerie erfüllte.<br />

Eine Ausstellung die alles umfasst:<br />

Hören, Berühren, Sehen und<br />

Riechen.<br />

— Sean Scully<br />

Sean Scully<br />

Maan<br />

1994<br />

Öl auf Holz<br />

61 × 91,5 cm<br />

112


113


„Im Laufe unseres Lebens treffen<br />

wir unzählige Entscheidungen.<br />

Grundlage unseres Lebens ist eine<br />

Kombination aus Gefühlen und<br />

Gedanken, Verstand und Intuition.<br />

Farben und Gerüche erzeugen<br />

Empfindungen. Ich glaube nicht,<br />

dass diese beiden Begriffe voneinan<strong>der</strong><br />

getrennt werden können.<br />

Ich weiß auch nicht genau warum,<br />

aber es ist so.“<br />

„Ich arbeite mit Farben, Materialien<br />

und <strong>der</strong> Komposition, um die Verbindungen<br />

zwischen Emotionen und<br />

den intellektuellen Reaktionen auf<br />

sie zu erkunden.“<br />

„Eine orangefarbene Taucherflosse,<br />

ein industrieller Haken, ein auf ein<br />

abstraktes Gebilde aus Kunstharz<br />

gestecktes Brett, ein blaues Objekt,<br />

ein grüner Fleck … die Welt, in <strong>der</strong><br />

ich lebe, ist voller Bedeutungen.<br />

Sie können ein gewisses Unbehagen<br />

hervorrufen, ein zwiespältiges<br />

Gefühl, aber es gibt auch die verheißungsvolle<br />

und spannende<br />

Aussicht auf etwas Neues und<br />

Wun<strong>der</strong>bares.“<br />

„Ich arbeite auch mit Gerüchen, ohne<br />

dass mir dies offenbar bewusst ist …<br />

mit meinen olfaktorischen Erinnerungen.<br />

Ist das möglich?“<br />

Auszug aus einem Gespräch<br />

zwischen Jessica Stockhol<strong>der</strong> und<br />

Alberto de Juan<br />

Jessica Stockhol<strong>der</strong><br />

2008<br />

Mixed media<br />

81,3 × 20,3 × 16,5 cm<br />

114


115


Während meiner Kindheit und fast<br />

meiner gesamten Jugend war meine<br />

Mutter alles für mich. In ihr fand ich<br />

fast alle Eigenschaften, allen<br />

instinktiven Schutz, den Kin<strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> weiblichen Sanftheit des<br />

Menschen suchen, <strong>der</strong> sie gezeugt<br />

hat. Sogar ihr Geruch schien mich in<br />

Momenten von Angst o<strong>der</strong> Aufregung<br />

zu beruhigen. Noch heute<br />

ergreift mich, wenn ich etwas rieche,<br />

das mich an sie erinnert, wie<strong>der</strong> das<br />

Gefühl von Glückseligkeit und<br />

Wärme, das ich empfand, wenn sie<br />

mich in ihren Armen o<strong>der</strong> auf ihrem<br />

Schoß hielt. Was ihr Geruch vermittelte<br />

war so stark, dass ich als<br />

erwachsener Mann einmal in einem<br />

Moment <strong>der</strong> Einsamkeit und<br />

Traurigkeit eine Weile lang in den<br />

Straßen von Paris einer Frau folgte,<br />

die den gleichen <strong>Duft</strong> verströmte<br />

wie meine Mutter.<br />

— Antoni Tàpies<br />

Antoni Tàpies<br />

Signes sobre taronja<br />

1977<br />

Acrylfarbe und Bleistift auf Papier<br />

57 × 77 cm<br />

116


117


Wolfgang Tillmans hat sich in seiner<br />

fotografischen Praxis über die Jahre<br />

den verschiedensten Genres und<br />

Motiven gewidmet, unter an<strong>der</strong>em<br />

auch oft dem Porträt. Sein umfangreiches<br />

Werk scheint in einer<br />

fortwährenden Weiterentwicklung<br />

alle konstituierenden Elemente <strong>der</strong><br />

Fotografie immer wie<strong>der</strong> zu hinterfragen<br />

und neu zu kontextualisieren.<br />

Insofern überrascht es nicht, dass<br />

die Arbeit mit dem Titel An<strong>der</strong>s<br />

(Brighton Arcimboldo) vom Gemälde<br />

des berühmten manieristischen<br />

Künstlers Giuseppe Arcimboldo<br />

inspiriert ist.<br />

Die Beziehung zwischen Mensch<br />

und Natur sowie die Empfindungen,<br />

die diese hervorbringt, waren ein<br />

Leitmotiv des Manierismus in <strong>der</strong><br />

zweiten Hälfte des 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />

Arcimboldos Werk zeichnet sich<br />

jedoch in seiner Poesie noch durch<br />

einen weiteren Aspekt aus, <strong>der</strong> direkt<br />

auf das Barocke verweist und<br />

Tillman ganz beson<strong>der</strong>s interessiert:<br />

Die beständige Kombination seiner<br />

konstituierenden Elemente, die für<br />

sich gesehen eine unendliche Anzahl<br />

von Möglichkeiten bereithält.<br />

Wenn wir uns die Beziehung<br />

zwischen dem Geruchssinn und den<br />

Werken von Arcimboldo vor Augen<br />

führen, gibt es hier sicherlich eine<br />

unmittelbare Verbindung zu Tillmans<br />

Arbeiten: Riechen sie?<br />

— Christian Domingez<br />

Wolfgang Tillmans<br />

An<strong>der</strong>s (Brighton Arcimboldo)<br />

2005<br />

C-Print<br />

61 × 50 cm<br />

118


119


Saurer, fruchtiger, warmer Geruch<br />

Molekulares Universum aus Planeten<br />

und Galaxien<br />

Dazwischen <strong>der</strong> leere Weltraum<br />

Phänomenal<br />

Geruch von Sternen<br />

Unzusammenhängende Räume in<br />

<strong>der</strong> fünften Dimension<br />

Individuelle und partielle Wahrheiten<br />

Kokos.<br />

Geruch von Staub<br />

Arrangements mit vielen Überschneidungen<br />

und Überlappungen<br />

Baum und Meer und Körper und Luft<br />

Sensible Leidenschaft.<br />

Geruch von Farben<br />

Universell und konzeptlos<br />

Ausdünstung <strong>der</strong> Zeit, Struktur in<br />

Bewegung<br />

Gründe ohne Maß.<br />

Geruch von Liebe<br />

Frisch, leicht, pudrig, wasserblau,<br />

verführerisch<br />

Geschmack, Heiterkeit, würzige<br />

Rose, verrückte Lebhaftigkeit.<br />

Ja, ich sage ja.<br />

Geruch <strong>der</strong> Seele<br />

Abgestimmte Aktion <strong>der</strong> Welt und<br />

des Geistes<br />

Eine Geruchsform<br />

Dort statisch, hier dynamisch.<br />

— Ángel Vergara<br />

Ángel Vergara<br />

And Yes I Said Yes I Will Yes<br />

2012<br />

Video<br />

120


121


Die Wechselwirkung mit dem<br />

architektonischen Kontext ist ein<br />

Schlüsselelement im Werk von<br />

Pieter Vermeersch. Seine Bil<strong>der</strong>sprache<br />

ist zwar häufig rein abstrakt,<br />

doch es handelt sich um die<br />

Abstraktion von etwas Realem und<br />

Physischem. In gewissem Sinne sind<br />

Licht, Farbtöne, Farben und Raum<br />

bei ihm nicht nur Arbeitsmittel,<br />

son<strong>der</strong>n auch Thema. Vermeersch<br />

verbindet seine Arbeit im Atelier mit<br />

konkreten Installationen, die an einen<br />

bestimmten Raum gebunden sind.<br />

In Untitled (ohne Titel) arbeitet<br />

Vermeersch auf Grundlage einer<br />

Fotografie, auf die er mit Ölfarbe<br />

präzise und punktuelle Pinselstriche<br />

setzt. Als handele es sich um eine<br />

Mischung von Essenzen, ist das<br />

Ergebnis eine fast perfekte Symbiose,<br />

die die mehrdeutige Beziehung<br />

zu den Grenzen <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

erforscht.<br />

Kann es nach etwas riechen?<br />

Womöglich schon — diese fast<br />

perfekte Symbiose muss riechen.<br />

— Silvia Dau<strong>der</strong><br />

Pieter Vermeersch<br />

ohne Titel<br />

2013<br />

Öl auf Lambda-Print<br />

76 × 56 cm<br />

122


123


Das künstlerische Wirken von<br />

Christoph Weber ist unter an<strong>der</strong>em<br />

von seinem Interesse an einfachen,<br />

grundlegenden und industriellen<br />

Materialien sowie einer intensiven<br />

Interaktion mit <strong>der</strong>en physischen<br />

Eigenschaften gekennzeichnet.<br />

Seine Arbeit erstellt eine Reflexion<br />

über die Idee, den Prozess und die<br />

Methode. Seine konzeptionelle<br />

Suche drückt sich vor allem in<br />

Plastiken aus. Mit deutlichen Bezügen<br />

auf die Arte Povera und die<br />

Tradition des Minimalismus<br />

zeichnen sich alle seine Werke, die<br />

von zerbrechlichen und zarten bis<br />

hin zu groß dimensionierten Stücken<br />

reichen, durch ihre sinnliche und<br />

fast organische Eleganz aus.<br />

Beton (gerollt) ist ein elegantes<br />

Stück, bei dem eine gefaltete weiße<br />

Plane um eine unförmige Betonmasse<br />

gelegt ist. Das Werk ist eine<br />

Anspielung auf den Akt seiner<br />

eigenen Erstellung, bei dem <strong>der</strong> Stoff<br />

und die noch flüssige Materialmischung<br />

physisch miteinan<strong>der</strong><br />

interagieren.<br />

Ernesto sagte mir, dieses Stück ist<br />

wie ein Flakon und ein Parfüm; hier<br />

steckt die Verbindung zum Geruchssinn.<br />

— Silvia Dau<strong>der</strong><br />

Christoph Weber<br />

Beton (gerollt)<br />

2012<br />

Plane, Beton und Nägel<br />

95 × 76 × 15 cm<br />

124


125


Auszug aus: The Life of Zola<br />

Mein Vater rauchte Pfeife. Diese<br />

Angewohnheit hatte er von seinem<br />

Vater übernommen, <strong>der</strong> ein großer<br />

Pfeifenraucher war. Vater beschrieb<br />

ein Dilemma, das sein Vater oft<br />

erwähnte: Er erzählte mir, dass Großvater<br />

Welling vor allem den Geruch<br />

liebte, wenn an<strong>der</strong>e Personen Pfeife<br />

rauchten. Der wun<strong>der</strong>bare, aromatische<br />

Geruch von beispielsweise<br />

Balkan Sobranie-Tabak, <strong>der</strong> den<br />

Raum mit einem moschusartigen,<br />

gräulichen <strong>Duft</strong> erfüllte. Das Problem<br />

für meinen Großvater o<strong>der</strong> jeden<br />

an<strong>der</strong>en Pfeifenraucher war jedoch,<br />

dass <strong>der</strong> Geschmack beim Rauchen<br />

<strong>der</strong> Pfeife den wun<strong>der</strong>vollen Geruch<br />

des Tabaks in <strong>der</strong> Luft überdeckte.<br />

Mein Großvater fand dafür folgende<br />

Lösung: Er zog ein paar Mal an<br />

seiner Pfeife und verließ dann für<br />

einen Augenblick den Raum. Beim<br />

erneuten Betreten des Raumes rief<br />

er dann aus: „Ah, das riecht so gut“.<br />

— James Welling<br />

James Welling<br />

021B<br />

2011<br />

Druck auf Plexiglas<br />

121,9 × 94 cm<br />

1<strong>26</strong>


127


Übersetzungen<br />

Translations<br />

Traducciones


5<br />

Foreword<br />

Based in Barcelona, Ernesto Ventós<br />

Omedes is a perfumer by trade and<br />

has been a passionate collector for<br />

a long time. Forty years ago now he<br />

started assembling his collection of<br />

contemporary art according to his<br />

own specific rules. For Ventós’s<br />

works of art have their own fragrances.<br />

This does not pertain to the<br />

actual smell of a work, but rather to<br />

the fact that he feels a work is able<br />

to trigger a memory of a particular<br />

fragrance. His decision to start<br />

collecting was triggered by a themed<br />

exhibition on the possible relationship<br />

between smell and colour at<br />

Fundació Joan Miró in 1978 and by<br />

the painting Lavanda by Albert<br />

Ràfols-Casamada which he acquired<br />

in 1979, the year it was painted.<br />

Looking at this violet and green<br />

scene Ventós remembered the<br />

specific aroma of the fields of<br />

laven<strong>der</strong> that he had discovered as<br />

a student of perfumery in France.<br />

He subsequently purchased works<br />

by various artists, initially commissioned<br />

by him or as the result of<br />

certain encounters. However it was<br />

not only the work of Spanish artists<br />

that laid the foundations for his<br />

unique collection. These were soon<br />

joined by international artists and<br />

photography, object and video art,<br />

always with the objective of using<br />

art to teach people about how to<br />

perceive scents, as well as to<br />

facilitate their un<strong>der</strong>standing of art<br />

by means of particular fragrances.<br />

With this in mind, Ventós developed<br />

a specific essence for each of the<br />

works of art he had acquired. In his<br />

opinion, after we are born it is our<br />

sense of smell that provides us with<br />

our first perceptions, allowing us to<br />

discover our environment. However,<br />

as he sees it, this sense becomes<br />

lost as we grow ol<strong>der</strong>. His highly<br />

original approach, that of using not<br />

only our eyes but also our noses to<br />

evoke sensual impressions, emotions<br />

and feelings is anything but<br />

widespread on the art scene. To date,<br />

our sense of smell has played only<br />

a negligible role in the field of art and<br />

its communication. Thanks to<br />

Ventós, every visitor to his collection<br />

had the opportunity to breathe in<br />

the scent of the essence specially<br />

developed for the relevant object.<br />

This Catalan collector pursues with<br />

great enthusiasm his objective of<br />

using specifically created essences to<br />

activate viewers’ sense of smell and<br />

developing an additional way of<br />

communicating contemporary art<br />

in a fashion that nobody had ever<br />

thought of before. Ventós is driven in<br />

equal measure by a great passion for<br />

collecting and the intense pleasure<br />

that he <strong>der</strong>ives from culture. After he<br />

has acquired a work of art he not only<br />

starts thinking about its essence. He<br />

also asks each artist for a text about<br />

the work that has been included in<br />

the colección olorVISUAL. As demonstrated<br />

by the publication that<br />

accompanies this exhibition some<br />

artists leave the writing to somebody<br />

else. However, those artists who have<br />

submitted their own texts impressively<br />

explain their memories of the<br />

genesis of their work, frequently<br />

invoking the smells that surrounded<br />

them at the time. Carlos Pazos, who,<br />

in 1996, produced one of Ventós’s<br />

favourite works, the assemblage Mon<br />

manège à moi, believes that he can<br />

remember watching one of Werner<br />

Herzog’s films and lists enchiladas,<br />

Mexican beer and air freshener as the<br />

ambient perfumes. An idiosyncratic<br />

mixture and one that evokes the<br />

same kind of grins as those provoked<br />

by his work of art, which consists of<br />

a record player, a stuffed chicken and<br />

various other items. Collecting and<br />

viewing requires humour, as does a<br />

love of things and people. Ventós is<br />

a real family man, sensitive and very<br />

modest. Just how many works he has<br />

managed to collect over the past<br />

decades is something that Ventós<br />

does not reveal. His chief concern is<br />

to interconnect and activate our<br />

senses. Fifty-Five of the works in his<br />

collection are being presented at<br />

Opelvillen Rüsselsheim and at the<br />

municipal gallery in Delmenhorst.<br />

These two exhibition centres came<br />

together because each of them<br />

boasts a highly unusual communication<br />

programme aimed at all age<br />

groups. For both Rüsselsheim and<br />

Delmenhorst Ventós’s work offers the<br />

opportunity to attract even the kind<br />

of visitors who are not yet art lovers<br />

and to get them interested in<br />

131


contemporary art. We are both sure<br />

that both the exhibition and the<br />

events with a broa<strong>der</strong> educational<br />

focus can bring in new types of<br />

visitors.<br />

Our greatest thanks therefore go out<br />

to Ernesto Ventós for his generous<br />

loans and for sponsoring the project.<br />

We are also grateful to the director<br />

of the colección olorVISUAL Cristina<br />

Agàpito, the curator of the Collection<br />

Omar Lopez-Chahoud and its<br />

coordinator Arianne Gaazenbeek.<br />

Our thanks also to all the artists for<br />

their inspiring works and texts.<br />

We are grateful to Sonia Delgado,<br />

Jeremy Gaines, Mireia Bas and<br />

Graham Thomson for the translations.<br />

We must also thank our<br />

proofrea<strong>der</strong>s, Mireia Bas, Graham<br />

Thomson and Michael Zuch, and our<br />

designer Bernd Grether.<br />

Opelvillen Rüsselsheim, the Art and<br />

Culture Foundation, owes the city of<br />

Rüsselsheim and Adam Opel GmbH<br />

a great debt of gratitude, as with<br />

every exhibition, and we would like to<br />

offer our thanks to the Lord Mayor,<br />

Udo Bausch, to Deputy Mayor<br />

Dennis Grieser and to CEO Michael<br />

Lohscheller. The Foundation is also<br />

grateful to its friends and supporters,<br />

without whom our work would not<br />

have been possible. Opelvillen<br />

Rüsselsheim, the Art and Culture<br />

Foundation, would like to thank its<br />

team for their great commitment in<br />

all phases of development.<br />

With Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong> the<br />

municipal gallery in Delmenhorst is<br />

placing a fascinating exhibition<br />

literally right un<strong>der</strong> visitors’ noses.<br />

The quality of the exhibits in the<br />

show is impressive, as is the<br />

potential offered by its adventurous<br />

attitude to communicating art.<br />

This makes this exhibition unique<br />

amongst the high calibre collections<br />

that have been on the show at the<br />

musical gallery in Delmenhorst in<br />

recent years. A highly enthusiastic<br />

team and Copartikel, the young art<br />

communication initiative, means that<br />

we are expecting the exhibition to<br />

stimulate viewers enduringly. We<br />

offer all the above our sincere thanks.<br />

The municipal gallery in Delmenhorst<br />

would like to thank the State of<br />

Lower Saxony’s Ministry for Science<br />

and Culture and the Friends of Haus<br />

Coburg e. V.<br />

— Beate Kemfert<br />

— Annett Reckert<br />

Prefacio<br />

El barcelonés Ernesto Ventós<br />

Omedes es perfumista de profesión y,<br />

desde hace mucho tiempo, un<br />

coleccionista apasionado. Fue hace<br />

cuarenta años cuando empezó a crear<br />

su propia colección de arte contemporáneo<br />

siguiendo un hilo conductor<br />

personal: para Ernesto Ventós, las<br />

obras de arte huelen. No nos<br />

referimos al olor verda<strong>der</strong>o de una<br />

obra, sino al hecho de que él, al observar<br />

una obra, puede llegar a rememorar<br />

el recuerdo de una esencia<br />

especial. El desencadenante de su<br />

actividad coleccionista fue tanto la<br />

exhibición temática sobre la posible<br />

relación entre el olor y el color,<br />

organizada por la Fundació Miró en<br />

1978, como también la pintura<br />

Lavanda de Albert Ràfols-Casamada,<br />

que adquirió el mismo año de<br />

creación de la misma (1979). Al ver<br />

esta obra de tonos violetas y verdes,<br />

Ventós se acordó del aroma especial<br />

de los campos de lavanda que<br />

conoció en Francia durante su<br />

formación de perfumista. A partir de<br />

ese momento, Ventós fue adquiriendo<br />

obras de diferentes artistas que o<br />

bien encargaba o que surgían de sus<br />

encuentros. Sin embargo, el fundamento<br />

de su singular colección no<br />

consiste solo en obras de artistas<br />

españoles. Dio pronto cabida en su<br />

colección a artistas internaciones, a la<br />

vez que a expresiones artísticas en<br />

fotografía, instalación y videoarte.<br />

Su objetivo era enseñar a las<br />

personas a oler a través del arte y<br />

hacer más inteligible el arte mediante<br />

el olor. Con este fin en mente, Ventós<br />

desarrolló una esencia propia para<br />

cada una de las obras adquiridas.<br />

En su opinión, el olfato nos permite<br />

captar las primeras percepciones<br />

después de nacer que nos llevan a<br />

descubrir nuestro entorno, pero según<br />

nos hacemos mayores, el olfato se va<br />

perdiendo. Este original planteamiento<br />

de observar imágenes y percibir<br />

sensaciones, emociones o impresio­<br />

132


nes, tanto a través de la vista como<br />

también del olfato, no es nada<br />

habitual en el mundo del arte.<br />

Hasta ahora, el olfato desempeñaba<br />

un papel casi nulo en el área del arte<br />

y de la enseñanza del mismo. Gracias<br />

a Ventós, el visitante de su colección<br />

puede oler una esencia desarrollada<br />

expresamente para cada uno de los<br />

objetos.<br />

Este coleccionista catalán persigue<br />

con gran entusiasmo su objetivo de<br />

activar el olfato del observador con<br />

esencias creadas específicamente<br />

con este fin, ofreciendo así un<br />

elemento adicional e inesperado para<br />

explicar el arte contemporáneo. Le<br />

impulsan en igual medida su enorme<br />

afán coleccionista y su apasionado<br />

entusiasmo por la educación. Tras<br />

adquirir una obra de arte, Ventós no<br />

solo empieza a reflexionar sobre su<br />

esencia, sino que pide a cada artista<br />

que elabore un texto sobre la obra<br />

que ha sido acogida en la colección<br />

olorVISUAL. Tal como demuestra<br />

esta publicación de acompañamiento<br />

a la exposición, algunos artistas dejan<br />

que otros escriban el texto sobre su<br />

obra. Sin embargo, aquellos artistas<br />

que han entregado un texto redactado<br />

personalmente describen de<br />

manera impactante sus recuerdos del<br />

momento en que se gestó la obra,<br />

evocando en muchos casos los olores<br />

que les envolvían en ese instante.<br />

Carlos Pazos, que en 1996 creó una<br />

de las obras favoritas de Ventós (el<br />

ensamblaje Mon manège à moi), cree<br />

recordar haber visto una película de<br />

Werner Herzog y menciona las<br />

fragancias de las enchiladas, la<br />

cerveza mexicana y los ambientadores<br />

en spray. Una mezcla atrayente<br />

que hace al público sonreír, al igual<br />

que su obra compuesta por un<br />

tocadiscos, una gallina disecada y<br />

diferentes objetos. El humor forma<br />

parte del coleccionismo y la observación,<br />

al igual que el amor por las<br />

cosas y las personas. Ventós es un<br />

hombre totalmente de familia,<br />

empático y muy modesto. No explicita<br />

cuántas obras ha podido juntar a lo<br />

largo de las últimas décadas. Para él,<br />

se trata sobre todo de su voluntad de<br />

conectar y activar los diferentes sentidos.<br />

La exhibición El olor de las<br />

imágenes, que se expondrá en la<br />

fundación Opelvillen Rüsselsheim y<br />

en la galería municipal de Delmenhorst,<br />

presenta cincuenta y cinco<br />

obras de su colección. Los dos<br />

centros de exposición estrecharon<br />

lazos gracias a sus extraordinarios<br />

programas de comunicación y<br />

educación artística, dirigidos a<br />

públicos de todas las edades.<br />

El deseo de Ventós de oler el arte<br />

ofrece la oportunidad, tanto en<br />

Rüsselsheim como en Delmenhorst,<br />

de atraer a personas que todavía no<br />

son amantes del arte para despertar<br />

su entusiasmo por el arte contemporáneo.<br />

Estamos plenamente convencidos<br />

de que tanto la exhibición como<br />

también las actividades programadas,<br />

que incluyen amplios proyectos<br />

didácticos, podrán atraer a nuevos<br />

públicos.<br />

En primer lugar queremos expresar<br />

nuestro agradecimiento a Ernesto<br />

Ventós por sus generosos préstamos<br />

y por promocionar el proyecto.<br />

También agradecemos el apoyo que<br />

han prestado la directora de colección<br />

olorVISUAL, Cristina Agàpito, y<br />

el curator de la exposición, Omar<br />

Lopez-Chahoud, así como la<br />

coordinadora Arianne Gaazenbeek.<br />

Además, damos las gracias a todos<br />

los artistas por sus estimulantes<br />

obras y textos. Gracias también a<br />

Sonia Delgado, Jeremy Gaines, Mireia<br />

Bas y Graham Thomson por las<br />

traducciones, así como a los correctores<br />

Mireia Bas, Graham Thomson y<br />

Michael Zuch y al diseñador gráfico<br />

Bernd Grether.<br />

Como es habitual en todas las<br />

exposiciones, la Fundación de arte y<br />

cultura Opelvillen Rüsselsheim está<br />

profundamente agradecida a la<br />

ciudad de Rüsselsheim y a Adam<br />

Opel GmbH, representadas por el<br />

alcalde mayor Udo Bausch y el<br />

alcalde Dennis Grieser, así como el<br />

gerente Michael Lohscheller. La<br />

Fundación también da las gracias a<br />

su círculo de amigos y a todos los que<br />

hacen posible nuestra labor. La<br />

Fundación de arte y cultura Opelvillen<br />

Rüsselsheim agradece el gran<br />

compromiso de los integrantes de su<br />

equipo en todas las etapas del<br />

desarrollo del proyecto.<br />

La galería municipal de Delmenhorst<br />

literalmente restriega esta fascinante<br />

133


exposición El olor de las imágenes<br />

por las narices de su público.<br />

La exhibición convence por la calidad<br />

de sus obras de arte y por el gran<br />

potencial experimental de su<br />

pedagogía artística. Todo esto la<br />

convierte en algo único dentro de la<br />

serie de extraordinarias exhibiciones<br />

presentadas por la galería municipal<br />

de Delmenhorst en los últimos años.<br />

Su equipo entusiasta y la joven<br />

iniciativa de pedagogía artística<br />

Copartikel anticipan expectantes los<br />

impulsos dura<strong>der</strong>os que emanarán de<br />

esta exposición. Les expresamos<br />

nuestra más profunda gratitud. La<br />

galería municipal de Delmenhorst<br />

agradece su apoyo económico para el<br />

proyecto a la Fundación de las Cajas<br />

de Ahorro de Baja Sajonia, a la<br />

fundación LZO Kunst und Kultur, al<br />

Ministerio (Consejería) de Ciencias y<br />

Cultura de Baja Sajonia, así como al<br />

círculo de amigos Haus Coburg e. V.<br />

— Beate Kemfert<br />

— Annett Reckert<br />

9<br />

¡Quiero oler!<br />

Vull olorar!<br />

I want to smell!<br />

Je veux sentir !<br />

Ich möchte riechen!<br />

This simple phrase describes me.<br />

For me, smelling is a fundamental<br />

part of my life. The sense of smell is<br />

primordial, essential, and guides<br />

the other senses. I have only four<br />

senses. I lack the sense of hearing,<br />

but the olfactory sense, which<br />

connects so directly and intimately<br />

with the inner world of each of us,<br />

gives me life!<br />

I am a perfumer by profession and a<br />

great lover of contemporary art. My<br />

obsession with encouraging people<br />

to learn to smell and to form their<br />

olfactory memory is due to feeling<br />

that I can only perceive the world<br />

around me by constantly smelling.<br />

This olfactory obsession inspired me<br />

to create colección olorVISUAL as an<br />

aid to perceiving the smells that are<br />

all around us through the art that<br />

surrounds us.<br />

All of the works that go to make up<br />

my collection are there because, for<br />

me, they smell: not physically, but<br />

in my memory. They awaken my<br />

olfactory memory and bring back to<br />

me through their colours, their forms<br />

and their images experiences lived<br />

through smell.<br />

I remember very well that when<br />

Ràfols-Casamada showed me his<br />

painting Lavanda — with which I<br />

started the collection — I was deeply<br />

moved by how well it summoned up<br />

the scent of the laven<strong>der</strong> fields of<br />

Grasse, where I was trained as a<br />

young perfumer.<br />

I recall, too, how much the first video<br />

in the collection — Olfactory, by<br />

Costantino Ciervo — encouraged me,<br />

when I saw that someone else was<br />

thinking about the olfactory and<br />

making art of it. That made me<br />

happy.<br />

colección olorVISUAL is a compendium<br />

in which we can find works by<br />

internationally established artists<br />

and emerging talents, from my<br />

country and around the world; their<br />

artistic expressions are very diverse,<br />

but they all share an element in<br />

common through which they engage<br />

in dialogue: smell.<br />

The Fragrance of Images — Works<br />

from colección olorVISUAL, Barcelona<br />

is the first exhibition we have put<br />

on outside the country that saw the<br />

birth of colección olorVISUAL and<br />

this fills me with joy, because I<br />

un<strong>der</strong>stand visual art and smell as<br />

forms of expression that are not<br />

constrained by language barriers.<br />

I wish to thank the Kunst- und<br />

Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim<br />

and the Städtische Galerie<br />

Delmenhorst for their invaluable<br />

cooperation and their great professionalism<br />

in the realization of this<br />

exhibition project. I hope and trust<br />

that the educational programme that<br />

has been created around the show<br />

will contribute to the discovery of<br />

art/smell and smell/art.<br />

Let’s smell!<br />

— Ernesto Ventós, Collector<br />

134


¡Quiero oler!<br />

Vull olorar!<br />

I want to smell!<br />

Je veux sentir !<br />

Ich möchte riechen!<br />

Esta frase tan simple me describe.<br />

Para mi oler es fundamental en mi<br />

vida. El sentido del olfato es el sentido<br />

principal que guía a los otros<br />

sentidos. Yo tengo cuatro sentidos, el<br />

auditivo me falta, pero el sentido<br />

olfativo, que es el que conecta<br />

directamente con el interior de cada<br />

individuo ¡me da vida!<br />

Soy perfumista de profesión y gran<br />

amante del arte contemporáneo.<br />

Mi obsesión es que la gente aprenda<br />

a oler y que formen su memoria<br />

olfativa, dado que no percibo el<br />

mundo que me rodea sin estar<br />

oliendo constantemente.<br />

Con esta obsesión olfativa se me<br />

ocurrió crear colección olorVISUAL:<br />

a través del arte que nos rodea<br />

percibir los olores que nos rodean.<br />

Todas las obras que forman parte de<br />

mi colección están ahí porque para mi<br />

huelen, pero no físicamente, sino en<br />

mi memoria; despiertan mi memoria<br />

olfativa, me devuelven a través de sus<br />

colores, de sus formas, de sus<br />

imágenes, recuerdos vividos a través<br />

del olor.<br />

Recuerdo muy bien cuando Ràfols-Casamada<br />

me enseñó su obra<br />

Lavanda, con la que empecé la<br />

colección. Me emocioné porque vi<br />

reflejada en ella el olor de los campos<br />

de lavanda de Grass donde me formé<br />

como perfumista.<br />

O con el primer vídeo de la colección<br />

de Costantino Ciervo, Olfactory,<br />

animándome al ver que alguien más,<br />

a parte de mí, pensaba en lo olfativo y<br />

quería hacerlo arte. Me hizo feliz.<br />

colección olorVISUAL es un<br />

compendio de obras donde podemos<br />

encontrar a artistas consagrados y<br />

noveles, artistas de mi país e<br />

internacionales. Sus expresiones<br />

artísticas son muy diversas pero<br />

entre ellas tienen un punto en común<br />

que hace que dialoguen: el olor.<br />

La fragancia de las imágenes —<br />

obras de colección olorVISUAL,<br />

Barcelona es la primera exposición<br />

que llevamos a cabo fuera del<br />

territorio que ha visto nacer colección<br />

olorVISUAL y esto me llena de<br />

alegría, porque entiendo el arte y el<br />

olor como una forma de expresión<br />

que no está sujeta a las barreras del<br />

idioma.<br />

Quiero agradecer a la Kunst- und<br />

Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim<br />

y a Städtische Galerie Delmenhorst<br />

su colaboración y profesionalidad<br />

para po<strong>der</strong> llevar a cabo este proyecto<br />

expositivo y deseo que el programa<br />

educativo que se ha creado a<br />

su alrededor de la oportunidad de<br />

descubrir arte/olor y olor/arte.<br />

¡Olamos!<br />

— Ernesto Ventós, Coleccionista<br />

11<br />

Does the collector start collecting<br />

because of an interest in some<br />

specific subject, or because of an<br />

imperative need to do so? Is he<br />

basically indulging his own ego or<br />

seeking to benefit others? Who do<br />

we have in mind when we talk about<br />

a collector? Why art, or why<br />

contemporary art, as in the present<br />

case?<br />

I think that collectors are born and<br />

that they then ‘specialize’: that is to<br />

say, they are innate groupers who<br />

have a specific interest, but at the<br />

same time they are driven by a need.<br />

If there is an element of ego in this<br />

behaviour, we should not forget that<br />

many collectors want to share this …<br />

let’s call it an obsession, and that<br />

what gives them pleasure is precisely<br />

that others can contemplate their<br />

collections. The collecting of art may<br />

seem snobbish or ostentatious to<br />

some, but it seems to me that it is<br />

rather the opposite: collecting art<br />

indicates a curiosity about a form of<br />

expression that over the years has<br />

served to make known the talents of<br />

many great artists in some of the<br />

finest manifestations of human<br />

activity in plastic form.<br />

135


If collecting contemporary art is, in<br />

many cases, an incomprehensible<br />

activity this may be because the art<br />

that is being collected also suffers<br />

from a more general lack of un<strong>der</strong>standing:<br />

setting out to create a<br />

collection with art that is emerging<br />

while you are just starting out as a<br />

collector and learning from that art is<br />

an act of bravery. It is to take risks,<br />

in every sense.<br />

There are different kinds of collectors.<br />

Some are investors, for whom<br />

art is essentially an asset, and what<br />

they see is not an art object but a<br />

business transaction. Others become<br />

collectors to keep up a tradition and<br />

in some cases the family collection.<br />

Finally there are those who have a<br />

real enthusiasm for art, who feel it:<br />

they acquire, they gather, they<br />

conserve.<br />

This last kind of collector likes to<br />

inquire about this or that work or<br />

artist. They are the ones who believe<br />

that they should share their collections,<br />

because the purpose is to<br />

bring art closer to all of us. The ones<br />

who devote a lot of time to visiting<br />

galleries, art fairs and artists’<br />

workshops and who regularly,<br />

constantly read art books and<br />

magazines, and who also devote very<br />

consi<strong>der</strong>able resources to this<br />

practice, although for some, after<br />

many years of commitment, the<br />

outcome will be less satisfactory<br />

than they hoped.<br />

Ernesto Ventós is a dedicated,<br />

devoted collector. He founded<br />

colección olorVISUAL forty years ago<br />

with a very clear idea: to teach<br />

people to smell through contemporary<br />

art. Yes, only the art that he has<br />

had around him or that is close to<br />

him interests him, because, for him,<br />

classical art has no smell. Smell, art,<br />

synaesthesia, and passion … these<br />

would be the terms that accompany<br />

the collector and perfumer in putting<br />

together this collection that has a<br />

very subjective unifying principle: the<br />

olfactory memory of its creator.<br />

colección olorVISUAL contains a<br />

wealth of different art-forms:<br />

painting, sculpture, photography,<br />

video and installation, all of them<br />

perceived by Ventós in an olfactory<br />

way. An artist gives a meaning to<br />

his or her work in creating it and the<br />

collector appreciates a further<br />

meaning, in this case olfactory.<br />

Smell has a great reinforcing effect<br />

on our memories, far more than sight<br />

or hearing. Olfactory recollections,<br />

and the elements associated with<br />

them, persist in the memory longer<br />

than those centred on images or<br />

sounds. As Jean-Jacques Rousseau<br />

wrote: ‘Smell is the sense of memory<br />

and desire.’<br />

Our society today is losing the<br />

capacity to retain the sense of smell<br />

in the constitution of memory, and<br />

the collector has dedicated his<br />

collection to olfactory education<br />

through art. This is the vital mission<br />

that keeps him moving forward with<br />

colección olorVISUAL. He does not<br />

want smells to be lost, he wants us<br />

to be fully aware that we have an<br />

olfactory memory, and a means of<br />

building it through art: let’s look, let’s<br />

read, let’s smell with colección<br />

olorVISUAL.<br />

— Cristina Agàpito, Director-Curator<br />

El coleccionista ¿empieza a coleccionar<br />

por interés en algo determinado<br />

o bien por necesidad de hacerlo?<br />

¿Quiere satisfacer su propio ego o<br />

piensa en los demás? ¿A quién nos<br />

referimos cuando hablamos de<br />

un coleccionista? ¿Por qué arte, o por<br />

qué arte contemporáneo, como en<br />

este caso?<br />

Opino que los coleccionistas nacen y<br />

luego “se especializan”, es decir:<br />

son agrupadores natos que tienen un<br />

interés concreto, pero a su vez la<br />

necesidad los mueve. El ego está<br />

presente en esta conducta, aunque no<br />

podemos olvidar que muchos<br />

coleccionistas quieren compartir esta,<br />

tal vez, obsesión y que disfrutan<br />

precisamente cuando sus compilaciones<br />

pueden ser contempladas por los<br />

demás. El hecho de coleccionar arte<br />

puede parecer esnob, aunque<br />

pienso que no es así, sino al contario:<br />

coleccionar arte indica tener<br />

curiosidad por una forma de expresión<br />

que a lo largo de los años nos ha<br />

136


servido para conocer la habilidad de<br />

muchos artistas, además de las<br />

manifestaciones de la actividad<br />

humana plasmada a través de<br />

recursos plásticos.<br />

Coleccionar arte contemporáneo es,<br />

en muchas ocasiones, una acción<br />

incomprendida. Ello tal vez venga<br />

dado porque el arte que se reúne<br />

también sufre esta falta de entendimiento<br />

por parte de la sociedad.<br />

Pero querer hacer una colección con<br />

el arte que va surgiendo mientras tú<br />

te estás formando como coleccionista<br />

y aprendiendo de este, eso es ser<br />

valiente, es arriesgarse en todos los<br />

sentidos.<br />

Existen diversos tipos de coleccionistas.<br />

Unos son inversores; para ellos el<br />

arte es un activo y no ven un objeto<br />

artístico sino una transacción.<br />

Otros se convierten en coleccionistas<br />

para seguir la tradición y a veces la<br />

colección familiar. Finalmente están<br />

los que tienen afición por el arte,<br />

los que lo sienten: adquieren, reúnen,<br />

conservan.<br />

Estos últimos son a los que les gusta<br />

indagar sobre aquella obra o aquel<br />

artista. Son los que creen que deben<br />

compartir su colección, porque la<br />

finalidad está en acercar el arte<br />

a todos. Aquellos que dedican su<br />

tiempo a visitar galerías, ferias,<br />

talleres de artistas, leer publicaciones<br />

sobre arte de forma continua,<br />

constante, sin olvidarnos de la<br />

dedicación de sus recursos económicos<br />

a esta práctica, cuyo resultado<br />

al cabo de los años en algunas ocasiones<br />

no dará un resultado tan<br />

satisfactorio como prometía.<br />

Ernesto Ventós es un coleccionista de<br />

devoción. Crea colección olorVISUAL<br />

hace ahora 40 años con una idea muy<br />

clara: enseñar a oler a través del arte<br />

contemporáneo. Sí: solo el arte que le<br />

ha ido rodeando o que le queda<br />

muy cerca le interesa, porque para él,<br />

el arte clásico no huele. Olor, arte,<br />

sinestesia, pasión … serían los<br />

adjetivos que acompañan al coleccionista<br />

y perfumista para ir compilando<br />

esta colección que tiene un hilo<br />

conductor muy subjetivo: la memoria<br />

olfativa de su creador.<br />

colección olorVISUAL contiene<br />

diferentes manifestaciones artísticas:<br />

pintura, escultura, fotografía, vídeo,<br />

instalaciones, siempre percibidas por<br />

Ventós de una forma olfativa.<br />

El artista le da un sentido a su obra al<br />

crearla y el coleccionista aprecia otro,<br />

en este caso olfatorio.<br />

El olfato tiene un gran efecto de<br />

refuerzo sobre nuestros recuerdos,<br />

superior a la vista o al oído. Los<br />

recuerdos olfativos, y todos los<br />

elementos asociados a ellos, dejan un<br />

rastro más permanente en la memoria<br />

que las imágenes o los sonidos.<br />

Como dejó escrito Rousseau:<br />

“El olfato es el sentido del recuerdo<br />

y del deseo”.<br />

La sociedad de hoy pierde capacidad<br />

de mantener el olfato en el recuerdo,<br />

de ahí que el coleccionista tenga con<br />

su colección la misión de educar<br />

olfativamente desde el arte. Y este<br />

empeño es el que lo mueve a seguir<br />

de forma vital con colección olorVI-<br />

SUAL: no quiere que los olores se<br />

pierdan, pretende que nos demos<br />

cuenta de que tenemos una memoria<br />

olfativa. Y una forma de ir construyéndola<br />

es a través del arte: miremos,<br />

leamos, olamos con colección<br />

olorVISUAL.<br />

— Cristina Agàpito,<br />

Dirección-Conservación<br />

13<br />

This exhibition presents a selection<br />

of works carefully brought together<br />

to demonstrate the association<br />

between smell, memory and the<br />

construction of visual language.<br />

It is a basic human instinct to<br />

document, preserve, and materialize<br />

experience, often translated and<br />

existing as an archive of sorts, a<br />

reference to a time lived.<br />

This brings me to my involvement<br />

with the collection colección<br />

olorVISUAL, which facilitated a<br />

platform and a unique opportunity to<br />

select artists that connected through<br />

a similar interest in the poetics of the<br />

mind, a cohesive attempt to awaken<br />

all the senses.<br />

137


Christo’s Wrapped Flowers, 1966,<br />

serves as a perfect example of a<br />

frozen moment, a clear reference to<br />

the Victorian memento mori<br />

meaning ‘remember you must die’,<br />

a symbolic remin<strong>der</strong> of mortality.<br />

Christo’s bouquet of dried flowers,<br />

wrapped in plastic, exists as a<br />

portrait of human fragility.<br />

The simple act of a trace, the ephemeral<br />

and the performative, enables<br />

the artists in this exhibition to<br />

express and construct a foundation<br />

for emotions and memories, often<br />

experienced in the first person.<br />

Joan Brossa’s La Copa del Nas, 1995,<br />

facilitates an empty stage for performers<br />

to perform, a space waiting<br />

to be activated, and a timeless<br />

connection to a condition of being<br />

exempt from death. The immortality<br />

of the human body.<br />

The selection of works on show here<br />

accentuates a need for the social, the<br />

political, and in many cases a<br />

historical moment as a fundamental<br />

form of human expression.<br />

It is an affirmation of cultural identity<br />

frequently associated with the psychical<br />

space of the mind.<br />

The artists have been selected by<br />

identifying works with a complex<br />

visual language in response to<br />

processes of research and investigation,<br />

as in the case of Iván Argote’s<br />

Aquí estamos contentos con<br />

todos nuestros problemas y cansados<br />

de todas sus soluciones, 2014.<br />

Argote’s text-based work resonates<br />

with current social and political<br />

issues.<br />

The exhibition presents a diverse<br />

group of works in a wide variety of<br />

media, with an emphasis on process<br />

and in many cases the use of found<br />

objects.<br />

Text-based pieces have been chosen<br />

as a punctuation and as a direct<br />

reference to the poetics of a more<br />

open and ambiguous dialogue. A dialogue<br />

that is charged by the strength<br />

of the individual artists’ voices and<br />

the virtual absence of figuration.<br />

Performance-based works take front<br />

stage only as a record of a time<br />

passed, documented with the<br />

camera in the form of photography<br />

or video.<br />

The participating artists range in<br />

nationality and in age — some are no<br />

longer with us — but all are connected<br />

in their determination to overcome<br />

difficulties.<br />

This led me to realize that, spanning<br />

different generations, artistic vision<br />

is timeless, existing in every moment,<br />

in any place or time.<br />

Artists are visionaries who perceive<br />

the future, often with a sense of<br />

optimism.<br />

They help us make associations<br />

through the simple act of memory,<br />

capturing moments that only survive<br />

in the mind.<br />

— Omar Lopez-Chahoud, Curator<br />

Esta exposición presenta una<br />

selección de obras cuidadosamente<br />

reunidas para mostrar la asociación<br />

entre el olfato, la memoria y la<br />

construcción del lenguaje visual.<br />

Es un instinto humano básico el<br />

documentar, preservar y materializar<br />

la experiencia, a menudo traducida y<br />

plasmada en forma de una especie de<br />

archivo, una referencia a un tiempo<br />

vivido.<br />

Esto me lleva a pensar en mi implicación<br />

con la colección olorVISUAL,<br />

que me brindó una plataforma y<br />

una oportunidad única de seleccionar<br />

artistas conectados por un común<br />

interés por la poética de la mente,<br />

unidos en su intento de despertar<br />

todos los sentidos.<br />

La obra de Christo Wrapped Flowers,<br />

1966, sirve como ejemplo perfecto<br />

de un momento detenido, en clara<br />

referencia al Memento mori victoriano,<br />

“recuerda que has de morir”, un<br />

recordatorio simbólico de la mortalidad.<br />

El ramo de flores secas de<br />

Christo, envuelto en plástico, presenta<br />

un retrato de la fragilidad humana.<br />

138


El simple acto de un rastro, lo efímero<br />

y lo escénico, permiten a los artistas<br />

de esta exposición expresar y<br />

construir una base para emociones y<br />

recuerdos, a menudo vividos en<br />

primera persona. La Copa del Nas,<br />

1995, de Joan Brossa facilita un<br />

escenario vacío para que los intérpretes<br />

actúen, un espacio en espera de<br />

ser activado y una conexión intemporal<br />

con un estado exento de muerte.<br />

La inmortalidad del cuerpo humano.<br />

El conjunto de obras aquí mostradas<br />

pone de relieve la necesidad de lo<br />

social, lo político y, en muchos casos,<br />

un momento histórico como forma<br />

fundamental de expresión humana.<br />

Es una afirmación de identidad<br />

cultural a menudo asociada con el<br />

espacio psíquico de la mente.<br />

La selección se ha llevado a cabo<br />

mediante la identificación de obras<br />

que presentan un lenguaje visual<br />

complejo en respuesta a procesos de<br />

investigación e indagación, como por<br />

ejemplo Aquí estamos contentos con<br />

todos nuestros problemas y<br />

cansados ​de todas sus soluciones,<br />

2014, de Iván Argote, obra basada en<br />

texto que se hace eco de los problemas<br />

sociales y políticos actuales.<br />

La exposición presenta un grupo<br />

variado de obras de formatos diversos<br />

con un énfasis en el proceso y, en<br />

muchos casos, el uso de objetos<br />

encontrados. Las piezas basadas en<br />

texto se han elegido como puntuación<br />

y en referencia directa a la poética de<br />

un diálogo más abierto y ambiguo.<br />

Un diálogo que viene cargado con la<br />

fuerza de las voces individuales de los<br />

artistas y por la práctica ausencia de<br />

figuración.<br />

Los trabajos de base escénica<br />

presentan el escenario principal solo<br />

como registro de un tiempo pasado,<br />

documentado con la cámara en forma<br />

de fotografía o video.<br />

Los artistas presentados tienen<br />

nacionalidades y edades distintas —<br />

algunos ya nos dejaron — , pero todos<br />

ellos están unidos por una común<br />

determinación de superar las<br />

dificultades. Es algo que me permitió<br />

darme cuenta de que, más allá de las<br />

generaciones, la visión de un artista<br />

es intemporal: existe en todo<br />

momento, lugar o tiempo.<br />

Los artistas son visionarios que<br />

perciben el futuro con una sensación<br />

de optimismo. Nos ayudan a hacer<br />

asociaciones a través del simple<br />

acto de recordar, capturando<br />

momentos que solo perviven en la<br />

mente.<br />

— Omar Lopez-Chahoud,<br />

Comisario de la exposición<br />

18<br />

Pep Agut (*1961 in Terrassa, Spain,<br />

lives and works in Terrassa)<br />

Bipolar, 2011<br />

A walk along a path in the forest.<br />

A path that leads nowhere but to<br />

itself: it is circular. A walk that starts<br />

at any point on the path and ends<br />

and is left at any other point.<br />

Because the path is always the<br />

same: it is a well-known fact that a<br />

circle has neither head nor tail.<br />

A walk with my camera along a path<br />

in the forest.<br />

Always the same.<br />

The successive framings with the<br />

camera bring together in the film a<br />

succession of memory moments that<br />

I wanted to repeat.<br />

Every moment of memory evaporates,<br />

as smells do.<br />

Only the memory is left. Memory of<br />

memory.<br />

Memories that pile up, mixing<br />

together one on top of another like<br />

smells. I would have liked to repeat<br />

them. I would have liked to rediscover<br />

that smell that I have lodged in<br />

my memory since I was born.<br />

But it is not possible to step into the<br />

same memory twice.<br />

In Bipolar what is shown above all<br />

are these moments of vacancy or<br />

breakdown of memory.<br />

139


The double projection of the<br />

negatives of the images of the forest<br />

and those of the words that go with<br />

and are superimposed on them<br />

constructs an unbroken line in time.<br />

Something that seems absurd, in<br />

reality, if you think about it. I mean, it<br />

seems absurd to draw an unbroken<br />

line. Like the line of my path in the<br />

forest, loaded down with camera,<br />

smells and memories, without being<br />

able to get out of the circle.<br />

It is art that allows us to perform<br />

pirouettes of this kind in our lives,<br />

because art always looks at and<br />

shows things that are not seen.<br />

Like smells.<br />

Like memory.<br />

Art brings us closer to the invisible.<br />

Perhaps because it always clothes<br />

itself in its own nakedness. Clothed<br />

in smells and memory, it makes it<br />

possible for a moment for us to feel<br />

we are bathing once again in what, in<br />

fact, happened a long time ago.<br />

— Pep Agut<br />

Un paseo a lo largo de un camino en<br />

el bosque.<br />

Un camino que no lleva a ninguna<br />

parte más que a sí mismo: es circular.<br />

Un paseo que empieza en cualquier<br />

punto del camino y se acaba y se<br />

abandona en cualquier otro.<br />

Porque el camino siempre es el<br />

mismo: es sabido que un círculo no<br />

tiene ni cabeza ni pies.<br />

Un paseo con mi cámara a lo largo de<br />

un camino en el bosque.<br />

Siempre el mismo.<br />

Los sucesivos encuadramientos con<br />

la cámara recogen en la película una<br />

sucesión de momentos de la memoria<br />

que yo quería repetir.<br />

Cada momento de la memoria se<br />

evapora como los olores.<br />

Solamente queda el recuerdo.<br />

Recuerdo del recuerdo.<br />

Recuerdos que se amontonan mezclándose<br />

unos encima de otros como<br />

los olores. Yo los querría repetir.<br />

Querría reencontrar aquel olor que<br />

tengo clavado en la memoria desde<br />

que nací.<br />

Pero no es posible bañarse en el<br />

mismo recuerdo dos veces.<br />

En Bipolar se muestran sobre todo<br />

estos momentos de vacío o de<br />

quiebra de la memoria.<br />

La doble proyección de los negativos<br />

de las imágenes del bosque y las de<br />

las palabras que las acompañan<br />

sobreponiéndose construyen una<br />

línea seguida en el tiempo.<br />

Algo que parece absurdo en la<br />

realidad si se piensa un poco. Quiero<br />

decir que parece absurdo trazar una<br />

línea seguida. Como la de mi camino<br />

en el bosque cargando cámara, olores<br />

y recuerdos sin po<strong>der</strong> salir del círculo.<br />

Es el arte aquello que nos permite<br />

hacer piruetas de este tipo en nuestra<br />

vida, porque el arte siempre mira y<br />

muestra las cosas que no se ven.<br />

Como los olores.<br />

Como la memoria.<br />

El arte nos acerca a lo invisible. Quizás<br />

porque siempre se viste con su propia<br />

desnudez. Vestido de olores y memoria<br />

hace posible por un instante que nos<br />

parezca bañarnos de nuevo en aquello<br />

que, de hecho, pasó hace tiempo.<br />

— Pep Agut<br />

20<br />

Richard Aldrich (*1975 in Hampton,<br />

USA, lives and works in Brooklyn)<br />

Untitled, 2009<br />

Behind every memory there is a smell,<br />

and behind every form a memory.<br />

Smell is memory’s paintbrush, which<br />

takes us from the invisible to the<br />

visible, from the before to the after.<br />

— Agustín Cerezales<br />

140


Detrás de cada recuerdo hay un olor y<br />

detrás de cada forma un recuerdo.<br />

El olor es el pincel de la memoria, que<br />

nos lleva de lo invisible a lo visible, del<br />

antes al después.<br />

— Agustín Cerezales<br />

22<br />

Javier Arce (*1973 in Santan<strong>der</strong>,<br />

Spain, lives and works there)<br />

Escultura para ser desplazada,<br />

2004<br />

The old people still tell the story in<br />

the Maya language, with all the<br />

details that legend has preserved, of<br />

the flower that sprang from the grave<br />

of the sinful Xkeban. That flower is<br />

the xtabentún, a beautiful yet<br />

humble little flower that grows wild<br />

by walls and roadsides and among<br />

the bare leaves of the agave. The<br />

juice of this flower produces a<br />

pleasant drunkenness, as sweet and<br />

intoxicating as Xkeban’s love must<br />

have been.<br />

The tzacam, which is the flower of<br />

a cactus covered in sharp spines,<br />

with a foul odour, and thus doubly<br />

untouchable, is the flower that<br />

appeared on Utz-Colel’s grave, a<br />

beautiful flower that seems from a<br />

distance to have no smell but closer<br />

to gives off a repulsive odour, like the<br />

character of the falsely virtuous<br />

Utz-Colel.<br />

— Javier Arce<br />

Dicen los viejos que aún cuentan la<br />

historia con todos los detalles que<br />

debió ocurrir en la leyenda, que hoy la<br />

florecilla que naciera en la tumba de<br />

la pecadora Xkeban es la actual flor<br />

Xtabentún, que es una florecilla tan<br />

humilde y bella, que se da en forma<br />

silvestre en las cercas y caminos, entre<br />

las hojas vacías y tersas del agave.<br />

El jugo de esta florecilla embriaga<br />

muy agradablemente, como debió ser<br />

el amor embriagador y dulce de la<br />

Xkeban.<br />

Tzacam, que es el nombre del cactus<br />

erizado de espinas y de mal olor por<br />

ambas cosas, intocable, es la flor que<br />

nació sobre la tumba de la Utz-Colel,<br />

es la florecilla si bien hermosa si<br />

aroma alguna y a veces de olor<br />

desagradable, como era el carácter<br />

y la falsa virtud de la Utz-Colel.<br />

— Javier Arce<br />

24<br />

Iván Argote (*1983 in Bogotá,<br />

Colombia, lives and works in Paris)<br />

Aquí estamos contentos con todos<br />

nuestros problemas y cansados<br />

de todas sus soluciones, 2014<br />

The series Extractos (Extracts) has<br />

its starting point in the observation,<br />

in different towns and cities in<br />

different countries, of graffiti that<br />

engages strongly with its context. In<br />

the course of my travels I pay special<br />

attention to the kinds of inscription<br />

to be seen in different places, and<br />

when I find a strong one I decide first<br />

to file it away in my memory and<br />

then I try to reproduce it formally (as<br />

an extract of wall), and thus give it<br />

the weight that in my view it entails.<br />

Transforming the phrase into<br />

volume, giving it dimensions and<br />

materiality, is in a way doing it justice<br />

and expanding on the idea that the<br />

phrase conveys.<br />

I saw the Extracto in question in a<br />

town called Mompox, which is of<br />

sentimental importance for me, and<br />

important for the history of the<br />

Spanish colonization and the<br />

independence of the Americas. The<br />

town is on the banks of the Magdalena<br />

River, with an air that is warm but<br />

fresh and a great tranquillity and<br />

enthusiasm. It is a town in which one<br />

feels traces of history, ancient and<br />

recent … The town is, truth be told, an<br />

island in the river, just five metres<br />

above sea level. It is fluvial, and<br />

always was; it has a lot of fauna, of<br />

all kinds, and, well, a nature overflowing<br />

with fertility. I saw this inscription<br />

on a wall in the town, which is<br />

curious because this is a very small<br />

town and it is far from common to<br />

see graffiti of this kind in a place of<br />

this size. In short, it was a day of<br />

heat, sweat, a day of corn liquor with<br />

ice, a day of grilled fish, and fried<br />

plantain, a day of library and<br />

museum, of seeking the shade, of<br />

141


a coffee in the nearby park … a day<br />

when I tried to trace the clues of a<br />

story that I feel to be important, to<br />

incorporate it, to digest it, to<br />

impregnate myself with the smell of<br />

the place more than to know.<br />

— Iván Argote<br />

La serie Extractos parte de la observación<br />

en distintas ciudades y<br />

pueblos, en distintos países, de<br />

grafitis que reaccionan de manera<br />

fuerte con su contexto. Durante los<br />

viajes que realizo, estoy pendiente de<br />

qué tipo de inscripciones se ven en<br />

las diferentes partes, y cuando<br />

encuentro una fuerte, decido archivarla<br />

en mi memoria para luego tratar de<br />

reproducirla formalmente (como un<br />

extracto de muro) y así darle el peso<br />

que a mi modo de ver ella conlleva.<br />

Transformar la frase, en volumen,<br />

darle unas dimensiones y una materialidad,<br />

es de cierta forma hacer justicia<br />

y expandir la idea que la frase vehicula.<br />

El Extracto en cuestión lo vi en un<br />

pueblo llamado Mompox. Es un<br />

pueblo importante para mi sentimentalmente,<br />

e importante para la<br />

historia de la colonización española y<br />

de la independencia de América. Es<br />

un pueblo en las orillas del Magdalena,<br />

de un aire caliente pero fresco, de<br />

una gran tranquilidad y entusiasmo.<br />

Es un pueblo en donde uno siente<br />

trazos de historia, antigua y reciente …<br />

El pueblo es a decir verdad una isla<br />

en el río, está a cinco metros sobre el<br />

nivel del mar. Es fluvial, siempre lo<br />

fue, tiene mucha fauna, de todo tipo, y<br />

bueno, una naturaleza desbordante<br />

de fertilidad. Esta inscripción la vi<br />

sobre un muro del pueblo. Es curioso<br />

porque este pueblo es muy pequeño y<br />

no es común en un lugar de estas<br />

proporciones ver grafitis de este tipo.<br />

En fin, fue un día de calor, de sudor,<br />

un día de chicha de maíz con hielo, un<br />

día de pescado a la plancha y plátano<br />

frito, un día de biblioteca y museo, de<br />

buscar la sombra, de un cafecito en el<br />

parque de al lado … un día en donde<br />

intentaba seguir pistas de una historia<br />

que siento importante integrar digerir,<br />

impregnarme del olor del lugar, más<br />

que saber.<br />

— Iván Argote<br />

<strong>26</strong><br />

Art & Language (group of artists<br />

founded in 1968 in Coventry,<br />

United Kingdom)<br />

Lovely Slang I, 1998<br />

These paintings belong to the genre<br />

that takes up the lowest rank among<br />

the traditional genres of painting.<br />

The most home-loving and affected:<br />

the still life. However, the still life<br />

object is a domestic and often<br />

movingly heroic trophy. But there is<br />

a disor<strong>der</strong> here, a pictorial or<br />

representation disor<strong>der</strong>. The painting<br />

represents a recipient, a container of<br />

liquids and that recipient in its turn<br />

has turned into liquid. Are we before<br />

a representation of the recipient<br />

liquefaction or before the literal<br />

liquefaction of the own representation<br />

… or before a representation of<br />

the liquefaction representation?<br />

According to mo<strong>der</strong>n art canons, in<br />

any case the represented object has<br />

become somehow literal, has turned<br />

into a painting. But this literal<br />

substance is in fact more and more<br />

pictorial, increasingly hysterical<br />

and virtual. The geometrical plane on<br />

which everything rests is also<br />

distorted to make up both a spatial<br />

location of the trophy as well as one<br />

of the material sources of the iconic<br />

disor<strong>der</strong>.<br />

The entire image is confined — kept<br />

at a distance — behind a glass layer,<br />

a surface reflective as a mirror The<br />

disturbance has been processed.<br />

It takes place in the distance. Literal<br />

turned into pictorial and pictorial<br />

turned into literal are the target of a<br />

supervened pictorially — a remoteness<br />

— provided by the glass.<br />

— Art & Language<br />

Estas pinturas pertenecen al género<br />

que ocupa el rango inferior entre los<br />

géneros tradicionales, al más<br />

hogareño y afectado: el bodegón.<br />

Sin embargo el objeto del bodegón es<br />

un trofeo, doméstico y a menudo<br />

patéticamente heroico. Pero hay un<br />

desorden aquí, un desorden pictórico<br />

o de representación. La pintura<br />

representa un recipiente, un contenedor<br />

de líquidos, y ese recipiente a su<br />

vez se ha vuelto líquido. ¿Estamos<br />

142


ante una representación de la<br />

licuefacción del recipiente o ante la<br />

licuefacción literal de la propia<br />

representación … o ante una representación<br />

de un representación de la<br />

licuefacción? Según los cánones del<br />

arte mo<strong>der</strong>no, en cualquier caso el<br />

objeto representado de algún modo<br />

se ha vuelto literal, se ha convertido<br />

en pintura. Pero esta sustancia literal<br />

es de hecho cada vez más pictórica,<br />

cada vez más histérica y virtual.<br />

El plano geométrico sobre el que todo<br />

ello reposa también está distorsionado<br />

para constituir tanto una ubicación<br />

espacial del trofeo como una de las<br />

fuentes materiales del desorden<br />

icónico.<br />

La imagen entera está confinada —<br />

alejada — detrás de una capa de<br />

cristal, una superficie reflectante<br />

como un espejo. La perturbación ha<br />

sido procesada. Tiene lugar en la<br />

distancia. Lo literal convertido en<br />

pictórico y lo pictórico convertido en<br />

literal son objeto de la superposición<br />

proporcionada por el cristal.<br />

— Art & Language<br />

28<br />

Miquel Barceló (*1957 in Felanitx,<br />

Spain, lives and works in Paris<br />

and Mallorca)<br />

Lo spiedino (La brochette), 1991<br />

Still-life that reeks of life<br />

In relation to those artists who create<br />

the new world of art — the so-called<br />

impulse of the present — on the basis<br />

of odourless artificial technologies<br />

and fantastical imaginaries, Barceló<br />

does so ‘in the same way’. That is,<br />

according to the specific manner of<br />

the Catalan contribution to the<br />

universal. In this he is like Miró (and<br />

even the early Dalí), like Tàpies and<br />

Brossa, or amongst those of his own<br />

generation, Amat and Perejaume,<br />

all of them advancing towards the<br />

future while travelling back to the<br />

original roots of the human: so we<br />

have rootedness, a fascination for the<br />

primitive, linguistic correspondences<br />

and simple rituals, a poor poetics of<br />

the object, crossroads of civilizations,<br />

lyrical illumination, ethical timelessness,<br />

comic nihilism, a break with the<br />

norm; in short, a universal and highly<br />

personal invention constituted of the<br />

highest value of difference.<br />

The genius of Barceló, like that of<br />

these others, asks to be explained in<br />

terms of the artistic quality of those<br />

who dig down to draw up the force of<br />

the immensity of nothingness in<br />

or<strong>der</strong> to raise it up to the heights of<br />

absolute. His intellectual constancy,<br />

like that of these others, emerges<br />

from the ethical radicalism of art life.<br />

Distancing themselves from<br />

analytical and linguistic minimization<br />

and, at the same time, from rhetorical<br />

and narrative excesses, they implode<br />

the spiritual tension in the genre.<br />

Because it is in the identity, that in<br />

the dark illuminates the darkness of<br />

clarity. At the domestic extreme, art<br />

of the depths and as such not urban,<br />

they thus displace even geographical<br />

mythologies towards extemporaneous<br />

sites of the contemporary that<br />

are extemporaneous and yet<br />

communicationally celebrated, their<br />

triumph celebrates the teIluric,<br />

organic centre where they rot with a<br />

tenacious will to exception.<br />

Barceló’s magnificent sculpture<br />

speaks of more than it says, and in<br />

consequence it is my aim to note here<br />

some of these tensions we referred to<br />

above, inherent in ‘the same way’.<br />

The classic theme of the still life<br />

becomes internally the subject rather<br />

than the genre, hence the choice of<br />

poor tubers in opposition to the<br />

bourgeois rhetoric of succulent fruits.<br />

The opacity of the abstract white on<br />

top of the rust known as the latent<br />

repose of biological disembarrassed<br />

of vital variegations. The roughness<br />

of the material expresses its struggle<br />

for interiorization in the face of<br />

neutrality.<br />

— Vicenç Altaió<br />

Naturaleza muerta que apesta a vida<br />

Frente a esos artistas que crean el<br />

mundo nuevo del arte — llamado<br />

“impulso de presente” — a través de<br />

tecnologías inodoras y artificiales y<br />

de imaginarios fantasiosos, Barceló lo<br />

hace “de la misma manera”. Es decir,<br />

siguiendo la singular manera de la<br />

143


aportación catalana a lo universal.<br />

De este modo él, al igual que Miró,<br />

incluso el primer Dalí, Tàpies y<br />

Brossa, o Amat y Perejaume entre los<br />

de su propia generación, todos<br />

avanzan hacia el devenir, al tiempo<br />

que retroceden hacia las raíces<br />

originales del hombre: enraizamiento<br />

pues, fascinación por lo primitivo,<br />

correspondencias lingüísticas y<br />

rituales simples, poética objetual<br />

pobre, crisol de civilizaciones, iluminación<br />

lírica, atemporalidad ética,<br />

nihilismo cómico, ruptura de la norma;<br />

en fin, invención universal, muy<br />

personal, que apuesta por el valor<br />

más alto en lugar de por la diferencia.<br />

La genialidad de Barceló, como la de<br />

los otros artistas, se explica por la<br />

calidad plástica de los que bajan a<br />

extraer la fuerza de lo nimio para<br />

elevarlo a lo absoluto. La fijeza<br />

intelectual de todos ellos emerge de<br />

la radicalidad ética de la vida del arte.<br />

Apartándose de la minimalización<br />

analítica y lingüística o, al contrario,<br />

de los excesos retóricos y narrativos,<br />

implosionan la tensión espiritual<br />

dentro del género. Pues es dentro de<br />

identidad que, dentro de la oscuridad,<br />

ilumina la oscuridad de la claridad.<br />

En el extremo doméstico, arte de las<br />

profundidades y por lo tanto no<br />

urbano, así desplazan incluso las<br />

mitologías geográficas hacia lugares<br />

extemporáneos de lo contemporáneo<br />

y, pese a esto, comunicalmente<br />

celebrados, su triunfo celebra el<br />

centro telúrico, orgánico, donde se<br />

pudren con voluntad y tenacidad de<br />

excepción.<br />

La magnífica escultura de Barceló<br />

habla más de lo que dice, por lo que<br />

señalaré algunas de las tensiones<br />

mencionadas, características de “de<br />

la misma manera”.<br />

El tema clásico de la naturaleza<br />

muerta se convierte interiormente en<br />

sujeto en lugar de género, de ahí la<br />

selección de pobres tubérculos en<br />

oposición a la retórica burguesa de<br />

los frutos sabrosos. La opacidad del<br />

blanco abstracto sobre el óxido<br />

nombra el reposo latente de la vida<br />

biológica desafectada de colorines<br />

vitales. La rugosidad de la materia<br />

expresa su lucha por la interiorización<br />

ante la neutralidad y el perfeccionamiento<br />

del objeto industrial. Atemporalidad<br />

temporal en la que el aliento<br />

del impacto visual atraviesa el letargo<br />

de su fatalidad. Equivalencia única,<br />

el alma se expresa con la misma<br />

corporalidad, suspendida y enraizada,<br />

sarta rítmica circular, secada y<br />

sazonada, salida de la tierra pese a<br />

estar empobrecida.<br />

Naturaleza muerta que apesta a vida<br />

humana, como la condición de las<br />

entrañas del arte. Protuberancia del<br />

alma que huele a seco.<br />

— Vicenç Altaió<br />

30<br />

Bianca Beck (*1979 in Columbus,<br />

USA, lives and works in New York)<br />

Untitled, 2009<br />

baby<br />

birth burning<br />

love<br />

opening flower<br />

new<br />

mother father<br />

born<br />

beautiful song<br />

silence<br />

and tears<br />

joy<br />

burning through<br />

heart<br />

fire desire<br />

rain flame<br />

baby<br />

birth burning<br />

love<br />

— Linda Beck<br />

Nace un niño<br />

Amor ardiente<br />

Flor que se abre<br />

Y que huele<br />

Nace una madre<br />

Nace un padre<br />

Hermosa canción<br />

Silencio y lágrimas<br />

Dicha que abrasa<br />

El corazón<br />

Fuego y deseo<br />

Lluvia y llama<br />

Nace un niño<br />

Amor ardiente<br />

— Linda Beck<br />

144


32<br />

Jordi Benito (*1951 in Granollers,<br />

Spain and † 2008 in Barcelona)<br />

Contenedor Wagensberg, 1985<br />

Container<br />

— Jordi Benito<br />

Contenedor<br />

— Jordi Benito<br />

WAGENSBERG<br />

piR = − 1<br />

+<br />

a gLuv<br />

O<br />

MERCURY<br />

A NOTHER<br />

O SILK<br />

-----------------<br />

− VOLATILE<br />

and<br />

WAGENSBERG<br />

piR = − 1<br />

+<br />

un GuANTe<br />

D<br />

MERCURIO<br />

UN ANTRE<br />

D SEDA<br />

-----------------<br />

− VOLATIL<br />

y<br />

drenched aromas from our present<br />

and past experiences in the privacy<br />

of our own ideas, we tend to recreate<br />

pictorial and abstract thoughts.<br />

The smells help us recreate infinite<br />

dialogues and recurring scenarios of<br />

form and contoured shapes, sensual<br />

and provocative images. The odours<br />

come from natural objects or objects<br />

designed for or from a manufacturer’s<br />

concept; exploited by consumer<br />

detritus, then scavenged, and<br />

collected by artists and reconstructed<br />

into multi-scented works of art.<br />

— Chakaia Booker<br />

Olores −tanto industriales, residenciales<br />

o agrícolas como naturales− inundan<br />

nuestra sociedad y evocan<br />

impresiones visuales e ideas de<br />

expresiones metafóricas e ideológicas<br />

relativas a nuestras experiencias<br />

cotidianas. Respondiendo de la<br />

misma manera a las fragancias dulces<br />

y a los saturados aromas naturales y<br />

artificiales de nuestras experiencias<br />

presentes y pasadas, dentro de la<br />

intimidad de nuestras propias nociones<br />

tendemos a recrear pensamientos<br />

pictóricos y abstractos. Los olores<br />

nos ayudan a reconstruir diálogos<br />

infinitos y escenarios repetidos de<br />

forma, y de formas, contorneadas,<br />

imágenes sensuales y provocativas.<br />

Los olores provienen de objetos<br />

naturales o de objetos diseñados para<br />

o desde el concepto de un fabricante;<br />

explotados por el detritus consumista,<br />

luego rescatados y recogidos por<br />

artistas y reconstruidos en multiperfumadas<br />

obras de arte.<br />

— Chakaia Booker<br />

34<br />

Chakaia Booker (*1953 in Newark,<br />

USA, lives and works in New York)<br />

Time Out, 2005<br />

Industrial, residential and agricultural,<br />

as well as natural smells permeate<br />

our society and evoke visual impressions<br />

and thoughts of metaphorical<br />

and ideological expressions about<br />

our day to day life experiences.<br />

Responding equally to the sweet<br />

scents and the natural and manmade<br />

36<br />

Max Brand (*1982 in Leipzig,<br />

Germany, lives and works in<br />

Glasgow, Scotland)<br />

Untitled, 2015<br />

Question: Smike? Letter to do, as<br />

apple butter popularly trust you talk<br />

new is also to do. Monk of Twixed, if<br />

in his year,<br />

version Lord, strict Captain.<br />

Extremely let me flower be dry host<br />

can just know, ’bye sledge trip<br />

145


problem zone give your knowledge a<br />

try hand flung Juliette Jerry cold<br />

Jeremy.<br />

The sharing of a personal<br />

kettle, when that means tool, like you<br />

if any like you perfume<br />

smooth errand flight eyes fever pet<br />

Whiffer what and you are.<br />

— Max Brand<br />

Pregunta: ¿Smike? Carta para hacer,<br />

como mantequilla de manzana<br />

popularmente Confíe en que hablar<br />

nuevo es también para hacer. Monje<br />

de Twixed, si en su año,<br />

versión Señor, Capitán estricto.<br />

Extremadamente déjame flor estar<br />

seco anfitrión puede solamente saber,<br />

chao trineo viaje<br />

zona problemática prueba tu<br />

conocimiento mano lanzada Juliette<br />

Jerry frío Jeremy.<br />

El compartir un personal<br />

kettle, cuando eso significa herramienta,<br />

como tú<br />

si cualquiera como tu perfume<br />

suave recado vuelo ojos fiebre<br />

mascota<br />

Whiffer qué y tú eres.<br />

— Max Brand<br />

38<br />

Brian Bress (*1975 in Norfolk, USA,<br />

lives and works in Los Angeles)<br />

Planer, 2012<br />

Found some books that are ol<strong>der</strong><br />

than I am. This one smells like a<br />

musty basement. Open another. It<br />

smells like the floor of a thrift store.<br />

One more now. This one smells like<br />

a science room in a high school.<br />

Cover his eyes, mouth and nose with<br />

cut paper.<br />

— Brian Bress<br />

Busca libros que sean más viejos que<br />

yo. Este huele a sótano húmedo. Abre<br />

otro. Huele como el suelo de una<br />

tienda de segunda mano. Ahora otro<br />

más. Este huele a aula de ciencias de<br />

instituto.<br />

Tápale los ojos, la boca y la nariz con<br />

papel cortado.<br />

— Brian Bress<br />

40<br />

Joan Brossa (*1919 in Barcelona,<br />

Spain and † 1998 there)<br />

La Copa del Nas, 1995<br />

Perfume is the confetti of smell.<br />

— Joan Brossa<br />

El perfume es el confeti del olfato.<br />

— Joan Brossa<br />

42<br />

Joan Brossa<br />

Sin título, 1988<br />

Smell of Carnival<br />

A cardboard box full of confetti and a<br />

spray can. A dark room that turns<br />

into a confetti room. A magic trick<br />

for Méliès. A homemade artifact that<br />

is a readymade craftsman. For<br />

Brossa, Carnival was the origin of the<br />

theatre and life pure transformation.<br />

‘Art is life and life, transformation,’ as<br />

Frègoli said. Spread Carnival to<br />

expand art and freedom.<br />

— Manuel Guerrero<br />

Olor de Carnaval<br />

Una caja de cartón llena de confeti y<br />

un pulverizador de lata. Una cámara<br />

oscura que se convierte en una cámara<br />

de confeti. Un truco de magia para<br />

Méliès. Un artefacto casero que es<br />

un readymade menestral. Para Brossa<br />

el carnaval era el origen del teatro y<br />

la vida, pura transformación. “El arte<br />

es vida, y la vida, transformación,“<br />

decía Frègoli. Esparcir el carnaval<br />

para ampliar el arte y la libertad.<br />

— Manuel Guerrero<br />

146


44<br />

James Brown (*1951 in Los Angeles,<br />

USA, lives and works in Paris<br />

and Mérida, Mexico)<br />

Untitled, 1994<br />

This work painted in Oaxaca, Mexico,<br />

evokes the sweet aroma of the agave<br />

that sinks its roots into the roadside<br />

and the alcohol that is often made<br />

from it.<br />

— James Brown<br />

Esta obra pintada en Oaxaca, México,<br />

evoca el perfume azucarado del agave<br />

que hunde sus raíces en los arcenes<br />

de las carreteras, y del alcohol que se<br />

saca del mismo.<br />

— James Brown<br />

46<br />

Stefan Brüggemann (*1975 in<br />

Mexico-City, Mexico, lives and<br />

works there and in London)<br />

Time Painting, 2016<br />

FROM MOMENT TO MOMENT<br />

IN NO TIME<br />

FROM TIME TO TIME IN NO TIME<br />

FROM IDEA TO IDEA IN NO TIME<br />

FROM PLACE TO PLACE<br />

IN NO TIME<br />

FROM THOUGHT TO THOUGHT<br />

IN NO TIME<br />

FROM KISS TO KISS IN NO TIME<br />

FROM COKE TO COKE<br />

IN NO TIME<br />

FROM LIFE TO DEATH IN NO TIME<br />

— Stefan Brüggemann<br />

DE UN MOMENTO A OTRO<br />

EN UN MOMENTO<br />

DEL TIEMPO AL TIEMPO<br />

EN UN MOMENTO<br />

DE IDEA EN IDEA<br />

EN UN MOMENTO<br />

DE UN LUGAR A OTRO<br />

EN UN MOMENTO<br />

DE UN PENSAMIENTO A OTRO<br />

EN UN MOMENTO<br />

DE BESO EN BESO<br />

EN UN MOMENTO<br />

DE COCA EN COCA<br />

EN UN MOMENTO<br />

DE LA VIDA A LA MUERTE<br />

EN UN MOMENTO<br />

— Stefan Brüggemann<br />

48<br />

Peter Buggenhout (*1963 in<br />

Den<strong>der</strong>monde, Belgium, lives and<br />

works in Ghent)<br />

Gorgo #37, 2015<br />

For the larger part, my sculptures<br />

consist of what we call ‘abject<br />

matter’ (the abject according to<br />

Georges Bataille).<br />

Everyday materials that have been<br />

disassociated from their original use,<br />

their initial context, are covered with<br />

domestic dust or horse hair<br />

drenched in animal blood.<br />

The ephemeral character of smell<br />

corresponds beautifully to the abject<br />

appearance of my work.<br />

— Peter Buggenhout<br />

La mayor parte de mis esculturas<br />

consisten en lo que se denomina<br />

“materia abyecta” (lo abyecto en el<br />

sentido de Georges Bataille).<br />

Materiales cotidianos que han sido<br />

disociados de su uso original, su<br />

contexto inicial, que están cubiertos<br />

de polvo doméstico o de crines de<br />

caballo empapadas en sangre animal.<br />

El carácter efímero del olor presenta<br />

una hermosa correspondencia con la<br />

apariencia abyecta de mi obra.<br />

— Peter Buggenhout<br />

50<br />

Jacobo Castellano (*1976 in Jaén,<br />

Spain, lives and works in Madrid)<br />

Corrales 01/Corrales 02/<br />

Corrales 03/Corrales 04, 2004<br />

On smell …<br />

We cannot speak of the smell that<br />

these constructions give off without<br />

speaking of the stifling heat in this<br />

part of the Sahara desert.<br />

147


A variety of organic and inorganic<br />

elements are hung on the metal<br />

mesh that gives form to these<br />

corrals.<br />

Among these are the dried hides of<br />

the animals they slaughter for their<br />

own consumption. It is not difficult to<br />

imagine the putrid smell given off<br />

by the skins that are hung there until<br />

they have completely dried.<br />

The size of the corral also has a<br />

decisive influence on how it smells,<br />

first because the number of skins<br />

needed to protect the animals from<br />

the sun is greater and second<br />

because the number of goats is also<br />

greater, increasing the quantity of<br />

urine and dung heated by the<br />

asphyxiating desert sun.<br />

Rarely, if ever, are these corrals<br />

mucked out; the wind and the<br />

sandstorms do the job of blowing<br />

away the dung, or burying it in the<br />

case of the sandstorms.<br />

Finally, the lack of rain is the icing on<br />

the cake of climatological adversities<br />

that contribute to the bad smell,<br />

although at the same time they very<br />

much caught my attention thanks to<br />

their sculptural beauty.<br />

— Jacobo Catellano<br />

Sobre el olor …<br />

No podemos hablar del olor que<br />

desprenden estas construcciones sin<br />

hablar del sofocante calor que hace<br />

en esta zona del desierto del Sahara.<br />

Diferentes elementos, orgánicos e<br />

inorgánicos, son colgados de la malla<br />

metálica que da forma a estos corrales.<br />

Entre ellos se encuentran las pieles<br />

secas del ganado sacrificado para el<br />

consumo propio. No es difícil imaginar<br />

el olor a podrido que desprenden<br />

las pieles desde que son colgadas<br />

hasta que secan por completo.<br />

El tamaño del corral influye también<br />

de forma determinante en el olor del<br />

mismo, primero porque el número de<br />

pieles necesarias para proteger al<br />

ganado del sol es mayor y en segundo<br />

lugar porque el número de cabras<br />

también se incrementa, aumentando<br />

la cantidad de orina y heces que<br />

son calentadas por el asfixiante sol<br />

del desierto.<br />

Rara vez, por no decir nunca, estos<br />

corrales son saneados: el viento y las<br />

tormentas de arena se encargan de<br />

arrastrar o de enterrar las heces, en el<br />

caso de la tormentas.<br />

Por último la escasez de lluvias acaba<br />

de poner la guinda a las adversidades<br />

climatológicas que contribuyen al mal<br />

olor y que por otra parte tanto me<br />

llamaron la atención por su belleza<br />

plástica.<br />

— Jacobo Castellano<br />

52<br />

Eduardo Chillida (*1924 in San<br />

Sebastián, Spain and † 2002 there)<br />

Collage Noir, 1998<br />

· Around the void<br />

· Music of the spheres<br />

· Wind combs<br />

· Rumour of limits<br />

· Eulogy to water<br />

· Place of encounters<br />

· Deep is the air<br />

A mere glance at the titles that<br />

Chillida gives his sculptures serves<br />

to reveal the metaphysical depth of<br />

his poetics and the intense sensory<br />

charge of his works. The fact is that<br />

Chillida is tremendously mental, he<br />

rationalizes lines, forms and spaces<br />

with precision, but never does so by<br />

applying a stereotyped formula, but<br />

by obeying the dictates of a sensibility<br />

that works with the five senses,<br />

since it is through sensations that<br />

he establishes the first contact with<br />

a raw material, with a graphic<br />

technique, with a specific place.<br />

— Daniel Giralt-Miracle<br />

· Alrededor del vacío<br />

· Música de las esferas<br />

· Peines del viento<br />

· Rumor de límites<br />

· Elogio de agua<br />

· Lugar de encuentros<br />

· Lo profundo es el aire<br />

148


Un simple repaso a los títulos que<br />

Chillida da a sus esculturas nos<br />

permite descubrir la profundidad<br />

metafísica de su poética y la intensa<br />

carga sensorial de sus obras. Y es que<br />

Chillida es tremendamente mental,<br />

racionaliza con precisión líneas,<br />

formas y espacios, pero jamás lo hace<br />

aplicando una fórmula estereotipada,<br />

sino obedeciendo a los dictados de<br />

una sensibilidad que trabaja con los<br />

cinco sentidos, puesto que es a través<br />

de las sensaciones que establece el<br />

primer contacto con una materia<br />

prima, con una técnica gráfica, con<br />

un lugar específico.<br />

— Daniel Giralt-Miracle<br />

azules y amarillos en la explosión de<br />

la huida de su jardín?<br />

Los niños buscan a tientas<br />

en la suspensión<br />

de su risa no cubierta,<br />

los amantes están absortos<br />

en la vestidura de la perpetuidad,<br />

las sombras incendian ríos<br />

precipitados<br />

en la brillantez<br />

de su muda estela,<br />

ante un cielo<br />

vagando,<br />

arrodillándose<br />

a poca distancia del refugio del<br />

hombre.<br />

— Christo<br />

54<br />

Christo (*1935 in Gabrovo, Bulgaria,<br />

lives and works in New York)<br />

Wrapped Flowers, 1966<br />

What are these flames hurled<br />

through a divided world?<br />

Wings descended<br />

from a sculpture of invisibility<br />

returned,<br />

joining with the earth<br />

in flowers that stir the wind.<br />

Where will these blue and yellow<br />

embers unite in the explosion of the<br />

flight from their garden?<br />

Children are feeling their way<br />

in the suspension<br />

of their uncovered laughter,<br />

the lovers are absorbed<br />

in the clothing of perpetuity,<br />

the shadows set rushing rivers<br />

ablaze<br />

in the brilliance<br />

of their mute wake<br />

against a sky<br />

that wan<strong>der</strong>s<br />

kneeling<br />

a little distance from the refuge of<br />

man.<br />

— Christo<br />

¿Qué son estas llamas lanzadas<br />

a través de un mundo dividido?<br />

Alas descendidas<br />

de una escultura de invisibilidad<br />

regresada,<br />

juntándose a la tierra<br />

en flores que provocan al viento.<br />

¿Dónde se unirán estos rescoldos<br />

56<br />

Costantino Ciervo (*1961 in Naples,<br />

Italy, lives and works in Berlin)<br />

Olfactory, 2002<br />

Olfactory is a reflection on the imagination<br />

and on the loss of experience<br />

in general and in particular on one<br />

of the senses that together with taste<br />

is particularly difficult to describe:<br />

smell, or rather the sense of smell.<br />

The work is composed of two principal<br />

elements: on the left a monitor,<br />

to the right a triangular prism whose<br />

surfaces are mirrors, with the word<br />

Olfactory inscribed on each of its<br />

sides.<br />

Once the work has been set in<br />

motion by means of a sensor beneath<br />

the prism, we see on the monitor<br />

screen a woman whose profile recalls<br />

a Nordic virgin (the model is Danish)<br />

smelling different flowers at intervals<br />

of ten, twenty seconds. Each time<br />

she breathes in we hear her breathing<br />

and simultaneously the mirrorcovered<br />

triangular prism on whose<br />

surfaces the word Olfactory is<br />

inscribed starts to turn. After about<br />

15 minutes, if no one moves or<br />

approaches the apparatus, the mechanism<br />

switches off completely.<br />

The action of smelling, of the olfaction,<br />

is triggered twice. Once by<br />

the image of the woman taking the<br />

flower and lifting it to her nose<br />

(visual level), and a second time at<br />

the moment when the prism starts<br />

149


to turn, reflecting and putting the<br />

surrounding reality in ‘contact’ with<br />

the word Olfactory (conceptual level).<br />

The imagination tends to construct<br />

a possible or lived reality; the mirror<br />

reflects a reality that exists but is<br />

imperceptible by means of experience<br />

(it is possible to reflect a<br />

won<strong>der</strong>ful, delicious paella but without<br />

being able to savour its flavour,<br />

its textures and its smell).<br />

The alteration of the senses, the loss<br />

of an experience, the artificiality<br />

of smells, the construction of an<br />

increasingly alien and virtual world<br />

are phenomena that, as I see it, can<br />

be associated with this work. So, too,<br />

is the desire of wanting to recover<br />

something natural and essential to<br />

which, for some reason, we are no<br />

longer in touch with.<br />

— Costantino Ciervo<br />

Olfactory es una reflexión sobre la<br />

imaginación y sobre la pérdida de la<br />

experiencia en general y en particular<br />

sobre uno de los sentidos que, junto<br />

al sabor (gusto), es particularmente<br />

difícil de describir: el olor, o sea el<br />

olfato.<br />

La obra está compuesta de dos<br />

elementos principales: a la izquierda<br />

un monitor, a la <strong>der</strong>echa un prisma<br />

triangular cuyas paredes están formadas<br />

por espejos, con la inscripción de<br />

la palabra Olfactory a cada lado.<br />

Una vez puesto en marcha el trabajo<br />

mediante un sensor, ubicado debajo<br />

del prisma, se ve en la pantalla del<br />

monitor a una mujer (cuyo perfil<br />

recuerda a un virgen nórdica, la<br />

modelo es Danesa) oliendo distintas<br />

flores a intervalos de diez, veinte<br />

segundos. Cada vez que inspira se<br />

oye su inspiración y simultáneamente,<br />

empieza a girar el prisma triangular<br />

hecho de espejos en cuya superficie<br />

está grabada la palabra Olfactory.<br />

Después de unos 15 minutos, si nadie<br />

se mueve o se acerca al dispositivo,<br />

el aparato se apaga del todo.<br />

La acción de oler, de la olfacción se<br />

acciona dos veces. Una vez a través<br />

de la imagen misma de la mujer que<br />

coge la flor y la acerca a la nariz (nivel<br />

visual); una segunda vez en el momento<br />

que el prisma comienza a girar<br />

reflejando y poniendo en “contacto”<br />

la realidad circundante con la palabra<br />

Olfactory (nivel conceptual).<br />

La imaginación tiende a construir<br />

una realidad vivida o posible; el espejo<br />

refleja una realidad existente pero<br />

imperceptible a través de la experiencia<br />

(es posible reflejar una buena y<br />

sabrosa paella pero sin po<strong>der</strong> degustar<br />

su sabor, su consistencia y olor).<br />

La alteración de los sentidos, la<br />

pérdida de la experiencia, la artificialidad<br />

de los olores, la construcción de<br />

un mundo siempre más ajeno y virtual<br />

son fenómenos que, a mi enten<strong>der</strong>,<br />

pueden ir asociados a este trabajo, así<br />

como el deseo de querer recuperar<br />

alguna cosa natural y esencial a la<br />

que, por algún motivo, ya no podamos<br />

acce<strong>der</strong>.<br />

— Costantino Ciervo<br />

58<br />

Hannah Collins (*1956 in London,<br />

United Kingdom, lives and works in<br />

London and Almería, Spain)<br />

Hole in the Ground, 1998<br />

I played in this dirty hole throughout<br />

my childhood; in the English rain<br />

the earth smelt of dense, brown, wet<br />

garden. The garden is the garden<br />

where I planted my first seeds<br />

plunging my small fingers into the<br />

ground to make a hole for them, it is<br />

the earth where my precious<br />

marbles, begged and borrowed from<br />

my ol<strong>der</strong> brother, disappeared into<br />

the sticky clay, it is the dirt where my<br />

enormous father raked the leaves<br />

which fell from the trees in the<br />

Autumn into piles and where I ran<br />

and jumped amongst them. This is<br />

the earth of childhood where the<br />

smell of nature and its seasons was<br />

mine to remember.<br />

— Hannah Collins<br />

Toda mi infancia jugué en este sucio<br />

agujero bajo la lluvia inglesa: la tierra<br />

olía a jardín denso, pardo y húmedo.<br />

Al hundir mis pequeños dedos en el<br />

150


suelo para hacerles un agujero, planté<br />

mis primeras semillas en el jardín;<br />

en esta tierra, las preciosas canicas,<br />

obtenidas con ruegos e insistencia de<br />

mi hermano mayor, desaparecían<br />

en su pegajosa arcilla. Era la tierra<br />

que mi padre rastrillaba en otoño y<br />

recogía las hojas caídas de los<br />

árboles, que reunía en montones<br />

entre los que yo corría y saltaba.<br />

Este es el recuerdo de la tierra de mi<br />

infancia, del olor de su naturaleza y<br />

de las estaciones.<br />

— Hannah Collins<br />

60<br />

Diego Delas (*1983 in Aranda<br />

de Duero, Spain, lives and works<br />

in London)<br />

Draft for a Cathedral, 2014<br />

The objects shrug off their previous<br />

life and function and, duly aligned,<br />

stacked, enter on a new phrasing in<br />

which their meaning and resonance<br />

are affected by what is superimposed<br />

on them or by what they are<br />

superimposed on. Pure synaesthesia.<br />

Thus there is erected on a brushed,<br />

untreated stump of wood a combination<br />

of words and things, each with<br />

very different worlds and attributes:<br />

hammers, an elastic band, a beer<br />

can, heads and caps of unbaked clay<br />

and a little bit of Blu-Tack. One<br />

might think of a synaesthetic force<br />

that would activate different<br />

rhythms, resonances. The smell of<br />

the old tools and the dry wood,<br />

manual work and spilled beer.<br />

But also the unbaked clay on the<br />

texture of an aluminium can and the<br />

Blu-Tack. Each word, each thing,<br />

transferring properties and images,<br />

reconstructing another time or<br />

another place — a serendipity, an<br />

epiphany — in a synaesthetic<br />

alignment of words, in a spell that<br />

demands time in or<strong>der</strong> to resolve<br />

itself, and distraction, of course.<br />

— Diego Delas<br />

Los objetos se desprenden de su<br />

anterior vida y función para, una vez<br />

alineados, amontonados, entrar en un<br />

nuevo fraseo, donde su significado y<br />

resonancia se ve afectado por aquello<br />

que se le superpone o por aquello a lo<br />

que es superpuesto. Pura sinestesia.<br />

Así, sobre un tocón de ma<strong>der</strong>a<br />

cepillada, sin curar, se erigen una<br />

combinación de palabras y cosas,<br />

cada una de mundos y atributos bien<br />

diferentes: martillos, una goma<br />

elástica, una lata de cerveza, cabezas<br />

y capuchones de barro sin cocer y un<br />

poco de Blu-Tack. Cabría pensar en<br />

una fuerza sinestésica que activaría<br />

diferentes ritmos, resonancias. El olor<br />

de las viejas herramientas y la ma<strong>der</strong>a<br />

seca, labores y cerveza <strong>der</strong>ramada.<br />

Pero también el barro sin cocer sobre<br />

la textura de una lata de aluminio y<br />

el Blu-Tack. Cada palabra, cada cosa,<br />

transfiriendo propiedades e imágenes,<br />

reconstruyendo otro tiempo<br />

u otro lugar — una serendipia, una<br />

epifanía —, en una sinestésica<br />

alineación de palabras, en un conjuro<br />

que demanda tiempo para resolverse<br />

a sí mismo, y distracción, claro.<br />

— Diego Delas<br />

62<br />

Equipo 57 (group of Spanish artists<br />

in Paris and Cordoba 1957 — 1962)<br />

Sin título (Relieve), 1961 — 62<br />

The geometry of the form doesn’t<br />

smell. What has a smell is the<br />

material that describes it, the plaster,<br />

at once humble and noble.<br />

— Juan Cuenca and Juan Serrano<br />

No huele la geometría de la forma.<br />

Huele la materia que la describe, la<br />

escayola, humilde y noble a la vez.<br />

— Juan Cuenca y Juan Serrano<br />

64<br />

Esther Ferrer (*1936 in San<br />

Sebastián, Spain, lives and works<br />

in Paris)<br />

Serie proyectos espaciales,<br />

maqueta, finales de los años 80<br />

Disor<strong>der</strong> allows you to go to a place<br />

that or<strong>der</strong> will never reach.<br />

— Esther Ferrer<br />

151


El desorden permite ir a un lugar que<br />

el orden no alcanzará jamás.<br />

— Esther Ferrer<br />

66<br />

Mark Hagen (*1972 in Black<br />

Swamp, USA, lives and works in<br />

Los Angeles)<br />

To Be Titled (Additive Painting #49),<br />

2011<br />

The burlap that is used smells woody<br />

and earthy, and the acrylic paint has<br />

no scent now, but when it is wet,<br />

smells a little sour chemical smell<br />

that is not unpleasant.<br />

— Mark Hagen<br />

La arpillera utilizada huele a ma<strong>der</strong>a y<br />

a tierra; la pintura acrílica ya no huele<br />

pero cuando es pintura fresca tiene<br />

un olor químico algo agrio que no es<br />

desagradable.<br />

— Mark Hagen<br />

68<br />

Fe<strong>der</strong>ico Herrero (*1978 in<br />

San José, Costa Rica, lives and<br />

works there)<br />

Untitled (Hecho en casa de<br />

Uci Canal Grande), 2006<br />

The essence of art, as in the rest of<br />

the materials that make up the<br />

world, is found in its most extreme<br />

purity, in finding a form, an idea, a<br />

colour … , that it manages to<br />

transcend. Flat colours become<br />

important pieces of that puzzle, key<br />

elements that are associated with<br />

musical harmony, with the scent of<br />

flower petals. The large expanses of<br />

colour in this work evoke pure<br />

smells, in their maximum essence,<br />

that overlay each other but do not<br />

mix. It’s a real pleasure for the<br />

pituitary, this fun chromatic combination.<br />

Perfume fresh from the<br />

Caribbean, we distinguish the smell<br />

of tropical fruits, the idyllic beaches<br />

and the virgin forests.<br />

— Javier Torras de Ugarte<br />

La esencia del arte, como en el resto<br />

de las materias que configuran el<br />

mundo, se encuentra en su pureza<br />

más extrema, en encontrar una forma,<br />

una idea, un color … que sea capaz de<br />

trascen<strong>der</strong>. Los colores planos se<br />

convierten en piezas importantes de<br />

ese puzzle, elementos clave que se<br />

asocian a la armonía musical, al aroma<br />

de los pétalos de flor. Las grandes<br />

extensiones de color de esta obra<br />

evocan olores puros, en su esencia<br />

máxima, que se superponen unos a<br />

otros, pero no se mezclan. Todo un<br />

placer para la pituitaria, esta divertida<br />

conjunción cromática. Perfume fresco<br />

del Caribe, se distingue el olor a los<br />

frutos tropicales, las playas paradisíacas<br />

y las selvas vírgenes.<br />

— Javier Torras de Ugarte<br />

70<br />

Rebecca Horn (*1944 in Michelstadt,<br />

Germany, lives and works in<br />

Berlin and Paris)<br />

Les taupes de l’art, 1998<br />

Contrary to the law of gravity.<br />

The spiral movement draws energy<br />

upwards, allowing the body to go up<br />

within the great expansion of light.<br />

— Rebecca Horn<br />

Opuesto a la ley de la gravedad.<br />

El movimiento en espiral dibuja<br />

energía hacía arriba, permitiendo al<br />

cuerpo, ascen<strong>der</strong> dentro de la gran<br />

expansión de luz.<br />

— Rebecca Horn<br />

72<br />

Alex Jasch (*1971 in Duisburg,<br />

Germany, lives and works in<br />

Düsseldorf)<br />

Der kleine Kreischer, 2009<br />

Ode to mould<br />

to make one’s life in passing!<br />

among the remains<br />

of which one has no need<br />

the sentiment of affairs<br />

or,<br />

the smell of things<br />

152


the proof<br />

is in itself<br />

the aroma<br />

in principle<br />

it’s all<br />

framed, realized<br />

relativized<br />

perpendicular<br />

to the perfumes<br />

No sound, from where?<br />

because salt makes things taste<br />

Little screamer<br />

And this is almost always:<br />

The decline, the decay<br />

De- and cay always form a second<br />

nature<br />

Life begins in and by life, sometimes<br />

threatening, mouldy.<br />

Then, therefore, when the thing<br />

actually is, just by nature of that,<br />

which marks this thing, when a<br />

being that is in living strength so<br />

much happens,<br />

that a thing begins to dissolve in<br />

mist, in smell, in dark stench<br />

smol<strong>der</strong>ing dissolves,<br />

is this then truly in accordance with<br />

its character?<br />

Thus, decay and mould are not signs<br />

of dissolution and destruction, but<br />

the designation for a more complete<br />

spreading of the particularities and<br />

relations of things and events.<br />

— Alex Jasch<br />

Oda al moho<br />

¡Vivir la vida de paso!<br />

entre lo que queda<br />

que no nos hace falta<br />

el sentimiento de los asuntos<br />

o bien<br />

el olor de las cosas<br />

la prueba<br />

es en sí<br />

el aroma<br />

en principio<br />

está todo<br />

enmarcado, realizado<br />

relativizado<br />

perpendicularmente<br />

a los perfumes<br />

Ningún sonido, ¿de dónde?<br />

pues la sal da sabor a las cosas<br />

el pequeño chillón<br />

Y además casi siempre es cierto:<br />

La descomposición, la degeneración<br />

De- y generación siempre forman una<br />

nueva generación<br />

La vida empieza viviendo y en vida, a<br />

veces amenazadora, enmohece.<br />

Entonces, cuando la cosa se torna<br />

demasiado real, precisamente a causa<br />

de aquel ente que caracteriza a esta<br />

cosa, cuando un Ser con fuerza vital<br />

existe con tal intensidad que una cosa<br />

empieza a descomponerse, a<br />

disolverse lentamente en bruma, en<br />

fragancia, en hedor sombrío, ¿es<br />

entonces cuando empieza a correspon<strong>der</strong><br />

realmente a su naturaleza?<br />

Por lo tanto la desintegración y el<br />

moho no serían señal de descomposición<br />

y decadencia, sino lo que<br />

caracteriza el desdoblamiento más<br />

bien completo de las propiedades y<br />

relaciones de las cosas y los acontecimientos.<br />

— Alex Jasch<br />

74<br />

Michael Joo (*1966 in Ithaca, USA,<br />

lives and works in New York)<br />

Herkimer Diamond<br />

(German Flatts), 2010<br />

Herkimer Scent<br />

The crystalline is the way we give<br />

or<strong>der</strong> to the disor<strong>der</strong> of entropy.<br />

It vibrates between the two. The<br />

realms outside of our field of vision<br />

are chaos. The form of the crystal<br />

directly reflects the invisible<br />

infrastructure of its inner makeup.<br />

Its transformation as a precipitate<br />

out of liquid is akin to a dream<br />

becoming memory, entropic<br />

non-linearity giving way to a place<br />

in a larger chronology. Smell too, is<br />

invisible and like the crystalline<br />

occupies both realms of entropy and<br />

negentropy, chaos and or<strong>der</strong>, dream<br />

and memory, fact and fiction.<br />

They are sisters.<br />

— Michael Joo<br />

153


Perfume Herkimer<br />

El cristalino es el medio que nos permite<br />

infundir orden al desorden de la<br />

entropía. Vibra entre ambos. Los mundos<br />

exteriores a nuestro campo de<br />

visión son el caos. La forma del cristal<br />

es un reflejo directo de la infraestructura<br />

invisible de su interior. Por su<br />

transformación precipitándose desde<br />

el estado líquido, se asemeja a un<br />

sueño que pasa a ser recuerdo, a una<br />

no-linealidad entrópica que deja paso<br />

a un lugar dentro de una cronología<br />

más amplia. El olor también es<br />

invisible y, como el cristalino, ocupa<br />

ambos mundos, la entropía y la<br />

negantropía, el caos y el orden, el<br />

sueño y la memoria, la realidad y la<br />

ficción. Son hermanas.<br />

— Michael Joo<br />

76<br />

Guillermo Kuitca (*1961 in Buenos<br />

Aires, Argentina, lives and works<br />

there)<br />

Sin título, 1991<br />

This work by Guillermo Kuitca represents<br />

the map of a woman’s face.<br />

Kuitca’s interest in mapping things<br />

has its origin not in the desire to<br />

offer us any kind of geographic<br />

information; what he really wants is<br />

for the cartographic elements to take<br />

on a descriptive capacity which goes<br />

beyond the merely geographical.<br />

The construction of a language that<br />

goes beyond the map and is based<br />

on the grid and nodes.<br />

Maps of the sensibility and the<br />

senses, an analytical journey towards<br />

and through the senses by way of a<br />

woman’s face which tracks places<br />

that are all but unknown.<br />

This work evokes the particular<br />

smells of these rarely visited places,<br />

the smell of wet mud of almost<br />

untrodden paths, scents of moss<br />

rising from limestone moss and of<br />

the toadstools born at the base of the<br />

trunks of hundred-year-old trees.<br />

Perfumes that are found contained<br />

in a thick fog like the bottle that<br />

contains the essences of the<br />

unexamined.<br />

Deconstructing, dissecting, breaking<br />

down, blurring and mapping are<br />

constant practices in the work of<br />

Guillermo Kuitca, exercises of<br />

meticulous analysis that evoke and<br />

recreate traces of the past.<br />

— Llucià Homs and Jordi Mesalles<br />

Esta obra de Guillermo Kuitca representa<br />

un rostro femenino cartografiado.<br />

El afán de Kuitca por cartografiar<br />

no tiene como origen la voluntad de<br />

ofrecernos ningún tipo de información<br />

de carácter geográfico, lo que<br />

pretende en realidad es que los<br />

elementos cartográficos adquieran<br />

una capacidad descriptiva que va más<br />

allá de la meramente geográfica.<br />

La construcción de un lenguaje propio<br />

que va más allá del mapa y que tiene<br />

como base la retícula y los nodos.<br />

Mapas de la sensibilidad y de los<br />

sentidos, un recorrido analítico por y<br />

hacia los sentidos a través de un<br />

rostro femenino que rastrea lugares<br />

apenas conocidos.<br />

Esta obra evoca los olores propios de<br />

estos lugares poco frecuentados, olor<br />

al barro húmedo de caminos con<br />

apenas huellas, aromas de musgo<br />

naciendo sobre piedras calizas y de<br />

los hongos que nacen al pie de los<br />

troncos de árboles centenarios.<br />

Perfumes que se hallan contenidos en<br />

una espesa capa de niebla cual frasco<br />

que contiene las esencias de lo<br />

inescrutado.<br />

Deconstruir, diseccionar, desmenuzar,<br />

desdibujar o cartografiar son<br />

prácticas constantes en la obra de<br />

Guillermo Kuitca, ejercicios de<br />

análisis minucioso que evocan y<br />

recrean rastros del pasado.<br />

— Llucià Homs y Jordi Mesalles<br />

78<br />

Antoni Llena (*1943 in Barcelona,<br />

Spain, lives and works there)<br />

Disparo de flor, 1992<br />

Disparo de flor (random title)<br />

There are smells that not even<br />

imagination entitles us to enjoy …<br />

154


What is a shot of flower? The dream<br />

of a seed? Has a desire a smell?<br />

There are artists who try to say what<br />

they still do not know …<br />

— Antoni Llena<br />

Disparo de flor (título aleatorio)<br />

Hay olores que ni la imaginación nos<br />

autoriza a po<strong>der</strong> gozar … ¿Qué es un<br />

disparo de flor? ¿El sueño de una<br />

semilla? ¿Huele un deseo? Hay<br />

artistas que intentan decir aquello<br />

que todavía no saben …<br />

— Antoni Llena<br />

80<br />

Tony Matelli (*1971 in Chicago,<br />

USA, lives and works in Brooklyn)<br />

Weed 137, 2009<br />

What is the difference between a<br />

weed and a normal plant?<br />

The plant probably comes from the<br />

nursery and is exactly as the<br />

gardeners envisaged it. Beautiful,<br />

with no surprises.<br />

The weed, on the other hand, came<br />

into being without control or permission,<br />

no one put it there for any reason,<br />

its presence insinuates itself into our<br />

lives without prior acceptance.<br />

The weed overcomes the prohibition,<br />

and its soft yet wild aroma hybridizes<br />

in the environment, camouflaging<br />

itself.<br />

This presence ceases to be furtive in<br />

transforming itself into a bronze icon.<br />

An icon that turns the ‘not allowed’<br />

into eternity.<br />

— Alberto de Juan<br />

¿Qué diferencia hay entre una mala<br />

hierba y una planta normal?<br />

Probablemente la planta viene del<br />

vivero y es tal como sus jardineros<br />

habían previsto. Bella, y sin sorpresas.<br />

En cambio, la mala hierba ha nacido<br />

sin control ni permiso, nadie la coloca<br />

con una intención, su presencia se<br />

cuela en nuestras vidas sin aceptación<br />

previa.<br />

La mala hierba vence la prohibición,<br />

y su aroma suave aunque salvaje se<br />

hibrida en el entorno, se camufla.<br />

Esta presencia deja de ser furtiva al<br />

transformarse en un icono de bronce.<br />

Un icono que convierte lo “no permitido”<br />

en eterno.<br />

— Alberto de Juan<br />

82<br />

Bjarne Melgaard (*1967 in Sydney,<br />

Australia, lives and works in<br />

New York)<br />

Untitled, 2000<br />

Between the powers of Odín<br />

the scents are recent. The white<br />

primitive does not smell.<br />

— Bjarne Melgaard<br />

Entre los po<strong>der</strong>es de Odin los olores<br />

son recientes. El primitivismo blanco<br />

no huele.<br />

— Bjarne Melgaard<br />

84<br />

Duane Michals (*1932 in<br />

McKeesport, USA, lives and works<br />

in New York)<br />

The Candy Kiss, 1970<br />

Art is a lie that brings us closer to<br />

the truth, according to Duane<br />

Michals. The appearances, the<br />

experiences linked to his feelings,<br />

are the realities he transmits to us.<br />

He works with the invisible, with<br />

abstractions like desire and dream,<br />

just as the creator of essences<br />

does with the smells in his or her<br />

olfactory memory.<br />

Michals plays with memory and time.<br />

The smells that we have registered<br />

in our memory intervene to remind<br />

us of times or moments we<br />

have lived.<br />

— Cristina Agàpito<br />

155


El arte es una mentira que nos acerca<br />

a la verdad, según Duane Michals.<br />

Las apariencias, las experiencias<br />

ligadas a sus sentimientos, son las<br />

realidades que nos transmite. Trabaja<br />

con lo invisible, con abstracciones<br />

como el deseo, el sueño, al igual que<br />

lo hace el creador de esencias con los<br />

olores que tiene en su memoria<br />

olfativa.<br />

Michals juega con la memoria y<br />

el tiempo. Los olores que tenemos<br />

registrados en nuestra memoria<br />

intervienen para recordarnos tiempos<br />

o momentos vividos.<br />

— Cristina Agàpito<br />

86<br />

Duane Michals<br />

The Heisenberg Magic Mirror of<br />

Uncertainty, 1998<br />

The light from the window bathes<br />

white the bedroom of the scientist<br />

Werner Heisenberg’s daughter. It is a<br />

clean room, it smells clean. Ever<br />

since she was a little girl, she has<br />

seen many times, hanging on the<br />

walls of the house, the portraits of<br />

the family, the beautiful faces that<br />

she in some way resembles because<br />

they recognize her in silence. Those<br />

faces have always watched her<br />

closely but the first time she noticed<br />

it was when her father was settling<br />

down to read her the story of Alice<br />

in Won<strong>der</strong>land. A silver reflection,<br />

almost imperceptible, slipped<br />

between the gazes of the portraits<br />

when first she heard the story of a<br />

girl who stands gazing into a mirror.<br />

Heisenberg’s daughter forgets about<br />

everything else as she looks,<br />

astonished, at her own face.<br />

The German landscape that can be<br />

seen through the window is as<br />

indifferent to her as she is indifferent<br />

to the landscape, perhaps the<br />

landscape of the island of Heligoland.<br />

Her eyes are now travelling<br />

across the ridges of her eyebrows,<br />

the deep valley of her mouth, the<br />

slopes of her nose. She has the same<br />

nose as her father, the nose she<br />

had to protect against the allergies<br />

of Heligoland, the remote island<br />

without pollen. She moves, turns,<br />

shakes again and again her gaze in<br />

the mirror until she succeeds in making<br />

her own face disappear. The<br />

arabesques of her ears, however, are<br />

still there; that is her hair, too, and<br />

that is her neck. She never manages<br />

to see all of herself, and neither is<br />

she very sure what she wants to see.<br />

Dad had said it, on an occasion, after<br />

playing the piano and of rereading to<br />

Goethe on the untruthful movement:<br />

‘it is impossible to know with<br />

absolute precision both the position<br />

and the speed, two of the basic<br />

magnitudes of mechanics, of a<br />

subatomic particle.’ She associates<br />

her father with a complex, intermittent<br />

smell. When he is near her it is<br />

a¥light, discreet aroma; when he<br />

moves away it changes profoundly<br />

and becomes a rich, sumptuous<br />

apparel. A companionable smell.<br />

The light in a photograph, as in a<br />

mirror, brightens some areas at the<br />

cost of darkening others. The place<br />

of the spectator is disturbing<br />

because it is uncertain.<br />

— Duane Michals<br />

La luz de la ventana baña de blanco<br />

la habitación de la hija de Werner<br />

Heisenberg, el científico. Es una<br />

estancia limpia, huele a limpio. Desde<br />

que era niña ha visto muchas veces,<br />

colgados de las paredes de la casa,<br />

los retratos de la familia, las hermosas<br />

caras a las que, de algún modo, se<br />

parece porque la reconocen en<br />

silencio. Esas caras la han mirado<br />

siempre, detenidamente, pero la<br />

primera vez que ella lo advirtió fue<br />

cuando su padre se dispuso a leerle la<br />

historia de Alicia en el País de las<br />

Maravillas. Un reflejo de plata, casi<br />

imperceptible, resbalaba de entre las<br />

miradas de los retratos cuando oyó<br />

por primera vez el cuento de una niña<br />

que se halla ante el espejo. La hija de<br />

Heisenberg se olvida de todo mirando<br />

su propia cara, asombrada. El paisaje<br />

alemán que puede verse a través de<br />

la ventana le resulta tan indiferente<br />

como ella es indiferente al paisaje,<br />

quizás el paisaje de la isla de<br />

Helgoland. Sus ojos están recorriendo<br />

ahora las colinas de sus cejas, el<br />

profundo valle de su boca, las la<strong>der</strong>as<br />

de su nariz. Es la misma nariz de su<br />

padre, la nariz que tuvo que proteger<br />

de las alergias de Helgoland, la lejana<br />

156


isla que carece de polen. Mueve, gira,<br />

sacude una y otra vez su mirada en el<br />

espejo hasta que consigue hacerle<br />

desaparecer su propia cara. Los<br />

arabescos de sus orejas, sin embargo<br />

todavía están ahí, ese también es su<br />

pelo y ese es su cuello. Nunca<br />

consigue verse toda entera y tampoco<br />

está muy segura de lo que quiere ver.<br />

Lo había dicho papá, en una ocasión,<br />

después de tocar el piano y de releer<br />

a Goethe sobre el falso movimiento:<br />

“es imposible conocer con precisión<br />

absoluta la posición y la velocidad en<br />

las partículas subatómicas, dos de las<br />

magnitudes básicas de la mecánica.”<br />

Asocia a su padre con un olor<br />

complejo e intermitente. Cuando está<br />

cerca es un aroma ligero, discreto;<br />

cuando se aleja cambia profundamente<br />

y se convierte en ropaje<br />

suntuoso y rico. Un olor compañero.<br />

La luz en una fotografía, como en un<br />

espejo, alumbra unas zonas a costa<br />

de ensombrecer otras. El lugar del<br />

espectador es inquietante porque<br />

es incierto.<br />

— Duane Michals<br />

88<br />

Jonathan Monk (*1969 in Leicester,<br />

United Kingdom, lives and works<br />

in Berlin),<br />

David Shrigley (*1968 in Macclesfield,<br />

United Kingdom, lives and<br />

works in Brighton)<br />

Composite Photo of Two Messes<br />

on My Studio Floor, 2008<br />

The colours of tubes of paint have for<br />

centuries had fragrant names given<br />

to them when the world was much<br />

bigger than it is now and every<br />

destination evoked the mystery and<br />

magic of travel.<br />

Intense smells and exotic colours<br />

came out to meet the sailors who<br />

coasted the Persian Gulf to get<br />

to Iran where they found Persian red,<br />

or even further, to the far-off Indian<br />

Ocean, where rare aromas hatched,<br />

sighting the coast from whence<br />

came Bengal pink.<br />

Travellers from England took the<br />

Grand Tour to espy Naples yellow<br />

from the Mediterranean, or coasted<br />

the Baltic Sea to find Prussian green.<br />

To the east they found Warsaw<br />

brown, and on reaching Austria<br />

found Vienna grey. In the west of<br />

Europe, meanwhile, orange was<br />

Dutch, and blue always Sèvres.<br />

However, they never gave any colour<br />

the name of Barcelona, which may<br />

be why someone had to bring here<br />

aromatic colours impregnated with<br />

other places.<br />

What is not easy to determine is how<br />

Shrigley and Monk came up with the<br />

idea of creating together the<br />

Corroborative Paintings series.<br />

That said, certain colloquial turns in<br />

the result suggest that there may be<br />

a rapport here that goes back a long<br />

way. The fact is that they met in<br />

Barcelona one warm September and<br />

filled the aseptic space of an art<br />

gallery with all of the smells that the<br />

names of the pigments evoked. They<br />

told me that the work Composite<br />

Photo of Two Messes on My Studio<br />

Floor was the palette on which they<br />

mixed all of the colours that flooded<br />

the exhibition with a wealth of<br />

aromas.<br />

— Kimberly Clark<br />

Los colores de los tubos de pintura<br />

tienen desde hace siglos nombres<br />

olorosos que les fueron atribuidos<br />

cuando el mundo era más vasto que<br />

ahora y todos los destinos evocaban<br />

el misterio y la magia de los viajes.<br />

Olores intensos y colores exóticos<br />

salían al encuentro de los navegantes<br />

que costeaban el Golfo Pérsico para<br />

llegar hasta Irán, donde encontraban<br />

el rojo de Persia o aún más allá, en<br />

el lejano Indico, donde eclosionaban<br />

raros aromas al avistar la costa de<br />

donde provenía el rosa de Bengala.<br />

Desde Inglaterra los viajeros<br />

emprendían el Grand Tour para po<strong>der</strong><br />

divisar desde el Mediterráneo el<br />

amarillo de Nápoles o bien costeaban<br />

el mar Báltico para encontrar el verde<br />

de Prusia. Al este, encontraban el<br />

pardo de Varsovia y al llegar a Austria<br />

hallaban el gris vienés. Al oeste de<br />

Europa, en cambio, el naranja era<br />

holandés y el azul siempre de Sèvres.<br />

157


No obstante, a ningún color le dieron<br />

nunca el nombre de Barcelona. Tal<br />

vez por ello alguien debía traer hasta<br />

aquí los colores aromáticos impregnados<br />

de otros lugares.<br />

Lo que no resulta sencillo determinar<br />

es como les surgió, a Shrigley y a<br />

Monk, la idea de crear conjuntamente<br />

la serie Corroborative Paintings.<br />

Aunque algunos giros coloquiales en<br />

el resultado permiten suponer que<br />

pudo tratarse de una complicidad que<br />

venía de lejos. Lo concreto es que se<br />

dieron cita en Barcelona un cálido<br />

mes de septiembre y llenaron el<br />

espacio aséptico de una galería de<br />

arte con todos los olores que<br />

evocaban los nombres de las pinturas.<br />

Ellos me dijeron que la obra Composite<br />

Photo of Two Messes on My<br />

Studio Floor fue la paleta en la que<br />

mezclaron todos los colores que<br />

inundaron de aromas diversos aquella<br />

exposición.<br />

— Kimberly Clark<br />

90<br />

Moris (Israel Meza Moreno)<br />

(*1978 in Mexico-City, Mexico, lives<br />

and works there)<br />

Torre Infinita, 2015<br />

La torre infinita (The Infinite Tower) is<br />

a piece made with two bits of found<br />

wood, an empty Pegacontact 5800<br />

can, a petrified bread roll and a<br />

plastic bag with the glue it was used<br />

to inhale. It is a starkly literal<br />

container assembly, which confronts<br />

through its solid sculptural parts but<br />

impacts and contacts without<br />

warning through its smell. If the<br />

elements rise up somewhat from the<br />

floor, it is the aroma that sustains it<br />

in the instant before the possible<br />

collapse. The smell of glue is the<br />

anti-gravity force in its purest state.<br />

— Moris (Israel Meza Moreno)<br />

La torre infinita es una pieza hecha<br />

con dos pedazos de ma<strong>der</strong>a encontrada,<br />

una lata vacía de Pegacontact<br />

5800, un bolillo (pan de agua)<br />

petrificado y una bolsa de plástico<br />

con dicho pegamento usada para<br />

inhalarlo. Es un ensamblaje contenedor<br />

descarnado y literal, que confronta<br />

a través de sus partes sólidas y<br />

escultóricas pero que repercute y<br />

contacta sin previo aviso a través de<br />

su olor. Si los elementos crecen algo<br />

desde el suelo, es el aroma el que lo<br />

sostiene en el instante previo al<br />

posible <strong>der</strong>rumbe. El olor a cemento<br />

es la anti-fuerza de gravedad en su<br />

estado más puro.<br />

— Moris (Israel Meza Moreno)<br />

92<br />

David Nash (*1945 in Esher,<br />

United Kingdom, lives and works in<br />

Blaenau Ffestiniog, Wales)<br />

Wedge Head, 1994 — 95<br />

The principal characteristic of this<br />

sculpture is that of a female bust<br />

with the head sunk into the shoul<strong>der</strong>s,<br />

as if hiding in a corner.<br />

The nape of the neck and the throat<br />

are the best places for women’s<br />

perfume. It is there they are mixed<br />

with the subtle aromas of slightly<br />

burnt lime wood.<br />

— David Nash<br />

La principal característica de esta<br />

escultura es la de un busto femenino<br />

con la cabeza hundida en sus<br />

espaldas, como escondida en un<br />

rincón.<br />

La nuca, el cuello, son las zonas<br />

preferentes para el perfume femenino.<br />

Aquí es donde se mezclan con los<br />

aromas sutiles de un bosque de tilos<br />

ligeramente quemado.<br />

— David Nash<br />

94<br />

Ernesto Neto (*1964 in Rio de<br />

Janeiro, Brazil, lives and works<br />

there)<br />

Algo existe entre nós dois, 2000<br />

This piece speaks of the body, of the<br />

skin. In the artist’s own words,<br />

‘all bodies have smells’. The body of<br />

Carioca foam is shaped like a heart,<br />

which is joined by two umbilical<br />

158


cords, one father and the other<br />

mother. This happened on a beach<br />

in Rio and has the smell of the foam<br />

of the Carioca waves.<br />

— Ernesto Neto<br />

Esta pieza habla del cuerpo, de la piel.<br />

En palabras del propio artista,<br />

“todos los cuerpos tienen olores“.<br />

Este cuerpo de espuma carioca tiene<br />

forma de un corazón que está unido<br />

por dos cordones umbilicales, uno<br />

padre y otro madre. Esto sucedió en<br />

una playa carioca y lleva el olor de la<br />

espuma de las olas cariocas.<br />

— Ernesto Neto<br />

96<br />

Jean-Michel Othoniel (*1964 in<br />

Saint-Étienne, France, lives and<br />

works in Paris)<br />

Autorretrato, 1993<br />

As an artist I chose sulphur in the<br />

late 1990s to create small and<br />

ambivalent sculptures. In spite of its<br />

inherent beauty, a constant characteristic<br />

of my works, sulphur was for<br />

me a vulgar element. The pow<strong>der</strong>ed<br />

sulphur, because of its strong<br />

repellent smell, was spread around<br />

the bottom of walls to prevent cats<br />

pissing on it. It was a low material,<br />

but which, at the same time, because<br />

it has to do with volcanoes and<br />

alchemy, allowed my imagination<br />

to run riot. And then, most of all,<br />

since the titles of my works were<br />

always descriptive and particularly<br />

significant, the word ‘sulphur’,<br />

(soufre in French), sparks some<br />

eminently poetical associations like:<br />

‘soufre’ (sulphur), ‘souffrir’ (to suffer),<br />

‘souffreteux’ (sickly), ‘sulfureux’<br />

(sulphurous). The choice also fitted<br />

in with my desire to deal with a<br />

material not previously employed<br />

by other artists.<br />

— Jean-Michel Othoniel<br />

Como artista, opté por el azufre a<br />

finales de los 90 para crear unas<br />

esculturas ambivalentes de pequeñas<br />

dimensiones. A pesar de su belleza<br />

intrínseca, algo que siempre está<br />

presente en mis obras, el azufre para<br />

mí era un elemento vulgar. El polvo<br />

de azufre, debido a su fuerte olor<br />

repelente, se solía esparcir al pie de<br />

las paredes para impedir que los<br />

gatos mearan encima. Era un material<br />

de poca categoría, pero que al mismo<br />

tiempo, debido a su relación con los<br />

volcanes y la alquimia, me permitía<br />

hacer volar la imaginación. Además,<br />

y por encima de todo, dado que los<br />

títulos de mis obras siempre han sido<br />

descriptivos y particularmente<br />

significativos, la palabra azufre,<br />

“soufre” en francés, despierta ciertas<br />

asociaciones de marcado carácter<br />

poético como: soufre (“azufre”),<br />

souffrir (“sufrir”), souffreteux<br />

(“enfermizo”), sulfureux (“sulfuroso”).<br />

Era también una opción que encajaba<br />

con mi deseo de trabajar con un<br />

material que anteriormente no<br />

hubieran utilizado otros artistas.<br />

— Jean-Michel Othoniel<br />

98<br />

Carlos Pazos (*1949 in Barcelona,<br />

Spain, lives and works in Barcelona<br />

and Paris)<br />

Mon manège à moi, 1996<br />

The smell of films<br />

I could swear the first time I saw it,<br />

was in a film by Herzog, since when<br />

it has appeared on a number of other<br />

occasions. It happened on a patch of<br />

waste ground, in a car cemetery or<br />

perhaps somewhere that reminded<br />

me of one, or perhaps not. It doesn’t<br />

really matter.<br />

Close to this deserted landscape<br />

there were some fairground booths.<br />

In one of these, in a little cabin like<br />

one of those cheap peepshows,<br />

we found ourselves witnesses to<br />

the anguished and cruel dance<br />

performed by a chicken in a space<br />

delimited by stiff curtains of fake<br />

velvet and lit, of course, by red bulbs.<br />

The chicken’s claws cling, with little<br />

success, to a revolving platform,<br />

in a vain attempt to gain some kind<br />

of stability.<br />

The smell of the place was not<br />

recorded on film. For me, it will<br />

159


always be a cocktail of enchiladas,<br />

Mexican beer and air-freshener<br />

spray.<br />

— Carlos Pazos<br />

El olor de las películas<br />

Juraría que la primera vez que lo vi fue<br />

en una película de Herzog, después<br />

ha aparecido en otras muchas<br />

ocasiones. Sucedía en un descampado,<br />

en un cementerio de coches o<br />

quizás en un lugar que lo recordaba, o<br />

tal vez no. Poco importa.<br />

Cerca de ese paisaje desierto había<br />

unas barracas de feria. En una de<br />

ellas, en una pequeña cabina similar a<br />

la de un peep-show de veinte duros,<br />

podíamos asistir a la angustiosa y<br />

cruel danza que ejecutaba una gallina<br />

en un espacio delimitado por rígidas<br />

cortinas de falso terciopelo e<br />

iluminado, cómo no, por bombillas de<br />

luz roja. Sus garras se aferraban, con<br />

desigual fortuna, a una plataforma<br />

giratoria, en un vano intento de<br />

conseguir cierta estabilidad.<br />

No se había fotografiado el olor del<br />

antro. Para mí, siempre será el de un<br />

coctel de enchiladas, cerveza<br />

mexicana y ambientadores en spray.<br />

— Carlos Pazos<br />

100<br />

Guillermo Pfaff (*1976 in<br />

Barcelona, Spain, lives and works<br />

there)<br />

Post-Form, 2013<br />

At that moment I had already<br />

recognized a number of changes in<br />

my body. In my mind, logical thinking<br />

was at loggerheads with other members.<br />

I would never be so sensitive<br />

again but I thought I would never<br />

change. To calm the momentum, I<br />

repeated to myself in disbelief that<br />

things would be forged little by little<br />

and that constancy would help to<br />

materialize my dreams. I kept the<br />

hopes of my childhood intact.<br />

I was living the sweet period when<br />

you can still be almost everything.<br />

That summer, to earn a little money,<br />

I went to work in a paint shop, it<br />

smelled of turpentine and linseed oil.<br />

— Guillermo Pfaff<br />

En ese momento ya había reconocido<br />

algunos cambios en mi cuerpo. En mi<br />

mente, el pensamiento lógico discutía<br />

con otros miembros. Nunca volvería a<br />

ser tan sensible pero pensaba que<br />

nunca iba a cambiar. Para calmar el<br />

ímpetu me repetía incrédulo que las<br />

cosas se forjarían poco a poco y que<br />

la constancia ayudaría a materializar<br />

los sueños. Mantenía intactas las<br />

ilusiones de la infancia. Vivía el dulce<br />

período en que puedes ser aún casi<br />

todo. Ese verano, para ganar un poco<br />

de dinero, entré a trabajar en un taller<br />

de pintura: olía a trementina y aceite<br />

de linaza.<br />

— Guillermo Pfaff<br />

102<br />

Alfredo Pirri (*1957 in Consenza,<br />

Italy, lives and works in Rome)<br />

Untitled, 2005<br />

dawn<br />

spring: smell of water evaporating<br />

summer: smell of night before<br />

autumn: smell of slaughterhouse<br />

winter: smell of steam and coffee<br />

dusk<br />

spring: smell of wet mint<br />

summer: smell of cheap perfume<br />

autumn: smell of must<br />

winter: damp smell of army blankets<br />

— Alfredo Pirri<br />

amanecer<br />

primavera: olor de agua<br />

evaporándose<br />

verano: olor de noche pasada<br />

otoño: olor de mata<strong>der</strong>o<br />

invierno: olor de vapor y café<br />

atardecer<br />

primavera: olor de menta mojada<br />

verano: olor de perfume barato<br />

160


otoño: olor de mosto<br />

invierno: olor húmedo de mantas<br />

militares<br />

— Alfredo Pirri<br />

104<br />

Albert Ràfols-Casamada (*1923 in<br />

Barcelona, Spain and † 2009 there)<br />

Lavanda, 1979<br />

My painting entitled Lavanda<br />

(Laven<strong>der</strong>) is an attempt to visually<br />

express an olfactive sensation.<br />

Being a visual art, painting normally<br />

feeds itself on visual sensations and,<br />

sometimes on tactile ones that try<br />

to express by means of texture what<br />

the same pictorial material can<br />

produce. For this reason, to express<br />

an olfactive sensation was a problem<br />

of a certain complexity in its<br />

planning, since, in some way, one<br />

had to transpose to visual language<br />

a series of sensations, that do not<br />

affect vision.<br />

I chose the perfume of laven<strong>der</strong><br />

because I though it would be a bit<br />

more visualable. For the main<br />

characteristics of laven<strong>der</strong>, I selected<br />

its sensation of freshness, of pure<br />

country air, and the visual memory<br />

of the warm tonality of the flower of<br />

laven<strong>der</strong>, which in the south of<br />

France entends over enormous<br />

expanses of lands, creating with it a<br />

very particular note of colour within<br />

the landscape.<br />

In or<strong>der</strong> to express these sensations<br />

I used very diluted oil to dye the<br />

canvas, to impregnate it with colour<br />

instead of covering it with layers of<br />

colour, in the same way that perfume<br />

impregnates the air.<br />

The colour I chose — green — relates<br />

to the sensation of freshness, the<br />

countryside and nature just as with<br />

the greenish yellow colour of<br />

laven<strong>der</strong> water.<br />

In or<strong>der</strong> to give the sensation of<br />

freshness and space, it suited me not<br />

to load the surface with excessive<br />

forms, rather to live free space that<br />

attempts to suggest something so<br />

inapprehensive as an aroma.<br />

By the way of contrast, in the central<br />

part and with a somewhat thicker<br />

texture, there appear spots of violet,<br />

an allusion to the flower of laven<strong>der</strong>.<br />

These spots constitute the rhythm<br />

of laven<strong>der</strong> leaves and flowers in<br />

movement from the wind and are<br />

— like the rest of painting — flooded<br />

with green, thus forming, all together,<br />

a total unity in the same that we find<br />

different suggestions in one single<br />

unity in the perfume.<br />

— Albert Ràfols-Casamada<br />

Mi pintura titulada Lavanda es un<br />

intento de expresar visualmente una<br />

sensación olfativa.<br />

Por ser un arte visual, la pintura se<br />

alimenta normalmente de sensaciones<br />

visuales y, algunas veces, de<br />

sensaciones táctiles que procuramos<br />

expresar mediante la textura que<br />

puede producir la misma materia<br />

pictórica. Por esta razón, expresar<br />

una sensación olfativa fue un<br />

problema de cierta complejidad en su<br />

planteamiento, ya que de algún modo<br />

había que trasponer al lenguaje<br />

visual una serie de sensaciones que<br />

no afectan a la visión.<br />

Escogí el perfume de la lavanda<br />

porque pensé que me permitiría<br />

moverme en un campo de connotaciones<br />

que, dado mi tipo de pintura,<br />

me resultaría algo más fácilmente<br />

visualizable.<br />

Como características principales de<br />

la lavanda, escogí la sensación de<br />

frescor, de campo y de aire nítido, y el<br />

recuerdo visual de la tonalidad cálida<br />

de la flor de la lavanda, que en el sur<br />

de Francia llega a cubrir enormes<br />

extensiones, componiendo con ello<br />

una nota de color muy particular<br />

dentro del paisaje.<br />

Con el fin de expresar estas sensaciones<br />

utilicé pintura al óleo muy diluida<br />

para teñir la tela, para impregnarla de<br />

color en vez de cubrirla con capas de<br />

pintura, del mismo modo que el<br />

perfume impregna el aire.<br />

El color que escogí — verde — se<br />

relaciona con la sensación de frescor,<br />

de campo y de naturaleza, así como el<br />

161


color verdoso amarillento que<br />

acostumbra tener el agua de lavanda.<br />

Para dar sensación de frescor y<br />

espacio me convenía no recargar la<br />

superficie con excesivas formas, sino<br />

dejar espacios libres que tratasen de<br />

sugerir algo tan inaprensible como<br />

un aroma.<br />

Como contraste, en la parte central y<br />

con una textura algo más gruesa,<br />

aparecen las manchas, de color<br />

violeta, alusión a la flor de la lavanda.<br />

Estas manchas, que constituyen el<br />

elemento rítmico de la obra, inspirado<br />

en el ritmo del espliego movido por el<br />

viento, están al igual que el resto de<br />

la pintura embebidas de verde,<br />

formando así en conjunto una unidad<br />

total, del mismo modo que en el<br />

perfume encontramos sugerencias<br />

diversas en una sola unidad.<br />

— Albert Ràfols-Casamada<br />

106<br />

Andrei Roiter (*1960 in Moscow,<br />

Russia, lives and works in<br />

Amsterdam and New York)<br />

Used News, 2008<br />

The Smell of Tomorrow<br />

Used news will smell like a windowless,<br />

dusty waiting room, with some<br />

broken furniture, books and papers<br />

on the table, dead computers on the<br />

floor. From behind a wall comes the<br />

muffled sound of a radio mumbling<br />

about hurricanes, elections, Wall<br />

Street numbers, melting ice, football<br />

victories, oil prices, Hollywood<br />

gossip, forest fires, horsemeat,<br />

corrupted clowns and lost alpinists.<br />

An earthy scent of forgotten events<br />

and faraway travels will fill the space.<br />

— Andrei Roiter<br />

El olor de mañana<br />

Used News (Noticias gastadas) olerá<br />

como una sala de espera sin<br />

ventanas, polvorienta, con algún que<br />

otro mueble roto, libros y papeles<br />

encima de la mesa, ordenadores<br />

muertos por el suelo. A través de una<br />

pared llega el sonido apagado de<br />

una radio que murmulla sobre huracanes,<br />

elecciones, cotizaciones de Wall<br />

Street, hielos que se <strong>der</strong>riten,<br />

victorias futbolísticas, precios del<br />

petróleo, cotilleos de Hollywood,<br />

incendios forestales, carne de caballo,<br />

payasos corruptos y alpinistas<br />

perdidos. Un aroma telúrico de<br />

hechos olvidados y de remotos viajes<br />

llenará el espacio.<br />

— Andrei Roiter<br />

108<br />

Ruth Root (*1967 in Chicago, USA,<br />

lives and works in New York)<br />

Untitled, 2004<br />

I’ve often won<strong>der</strong>ed what it would be<br />

like to be a synesthete. I can only<br />

imagine how different my work and<br />

perception of the world would be.<br />

The color in my paintings is based on<br />

an almost skewed color wheel, with<br />

an inverted logic of complementary<br />

and secondary colors. I can’t quite<br />

articulate it nor state the rules,<br />

though the same color sense and<br />

relationships are repeated over and<br />

over, it is how color makes sense to<br />

me. I know that when one experiences<br />

synesthesia, their senses are<br />

linked and have a logic all their own.<br />

I can imagine if color, brightness,<br />

shape, and smell were somehow<br />

linked for me, I would imagine this<br />

painting to smell sweet like hard<br />

candy, yet outdoorsy and woodsy too,<br />

a bit like vanilla, licorice, and lemon.<br />

The smells would separate and<br />

intermix, maybe pulsate in intensity.<br />

— Ruth Root<br />

A menudo me he preguntado cómo<br />

sería ser un sinesteta. Sólo puedo<br />

imaginarme lo diferente que sería mi<br />

trabajo y mi percepción del mundo.<br />

El color en mis cuadros se basa en un<br />

círculo cromático casi deformado,<br />

con una lógica invertida de colores<br />

complementarios y secundarios. Me<br />

es difícil expresarlo con palabras o<br />

explicitar qué normas sigue, pero el<br />

mismo sentido del color y las mismas<br />

relaciones cromáticas se repiten una<br />

y otra vez; es mi propia manera de<br />

enten<strong>der</strong> el color. Sé que en una<br />

experiencia sinestética los sentidos<br />

162


se interrelacionan y obedecen a una<br />

lógica propia. Puedo imaginar que si<br />

el color, el brillo, la forma y el olor<br />

fueran de algún modo equiparables<br />

para mi, el olor de estas pinturas sería<br />

dulce, como de caramelos, pero de<br />

campo y de bosque al mismo tiempo,<br />

algo así como vainilla, regaliz y limón.<br />

Los olores se separarían y se mezclarían,<br />

quizá oscilando en intensidad.<br />

— Ruth Root<br />

110<br />

Hiraki Sawa (*1977 in Kanazawa,<br />

Japan, lives and works in London)<br />

Sleeping Machine I, 2009<br />

The smell is the moment of the<br />

interval, the gap, the space in<br />

between.<br />

— Hiraki Sawa<br />

El olor es el momento del intervalo, la<br />

hendidura, el espacio intermedio.<br />

— Hiraki Sawa<br />

112<br />

Sean Scully (*1954 in Dublin,<br />

Ireland, lives and works in New<br />

York, Munich and Barcelona)<br />

Maan, 1994<br />

I remember perfectly my second<br />

exhibition in New York, in 1982, with<br />

David McKee: it was comprised of<br />

six large painted canvases, tremendously<br />

physical. I worked on them<br />

until the last week.<br />

The paintings gave off as good an<br />

aroma as they did an appearance. It<br />

was like walking through a canyon of<br />

deep colour, with the essence of oil<br />

paint filling the entire gallery.<br />

An exhibit with everything: ear,<br />

touch, sight, smell.<br />

— Sean Scully<br />

Recuerdo perfectamente mi segunda<br />

exposición con David Mc Kee en<br />

Nueva York en 1982: compuesta de<br />

seis grandes telas pintadas, tremendamente<br />

físicas. Trabajé sobre ellas<br />

hasta la última semana.<br />

Las pinturas desprendían tan buen<br />

olor como tenían buena apariencia.<br />

Era como andar por un cañón de<br />

colores profundos, con la esencia del<br />

óleo llenando la galería entera.<br />

Una exposición con todo: oído, tacto,<br />

vista, olfato.<br />

— Sean Scully<br />

114<br />

Jessica Stockhol<strong>der</strong> (*1959 in<br />

Seattle, USA, lives and works in<br />

Chicago)<br />

N/A, 2008<br />

‘In the course of our lives we make<br />

an infinite number of decisions. The<br />

reasons why we live are a combination<br />

of feelings and thoughts, reason<br />

and intuition. I don’t think that the<br />

two concepts can be separated.<br />

Colours, smells, evoke sensations.<br />

I don’t know exactly why, but that’s<br />

how it is.<br />

‘I work with colour, with the materials,<br />

with the composition to explore<br />

the connections between the emotion<br />

and its intellectual response.<br />

‘An orange fin, an industrial hook, a<br />

plank stitched to an abstract resin<br />

form, a blue object, a green spot …<br />

the world in which I live is full of<br />

meanings. All of this may create a<br />

feeling of discomfort, of conflict, but<br />

there’s also an optimistic, exciting<br />

vision that comes from the possibility<br />

of something new, something<br />

fantastic emerging.<br />

‘Perhaps without realizing it, I also<br />

work with smells … with my olfactory<br />

memories. Can it be true?’<br />

— Extract from a conversation<br />

between Jessica Stockhol<strong>der</strong> and<br />

Alberto de Juan<br />

“A lo largo de nuestra vida tomamos<br />

infinidad de decisiones. Los motivos<br />

por los que vivimos son una combinación<br />

de sentimientos y pensamientos;<br />

razón e intuición. No pienso que se<br />

163


puedan separar ambos conceptos.<br />

Los colores, los olores, evocan<br />

sensaciones. No sé exactamente el<br />

motivo pero es así.”<br />

“Trabajo con el color, con los materiales,<br />

con la composición, para explorar<br />

las conexiones entre la emoción y su<br />

respuesta intelectual.”<br />

“Una aleta naranja, un gancho industrial,<br />

un tablón cosido a una forma<br />

abstracta de resina, un objeto azul,<br />

una mancha verde … El mundo en el<br />

que vivo está lleno de significados.<br />

Todo esto puede crear una sensación<br />

de incomodidad, de desajuste<br />

pero hay también una visión optimista,<br />

excitante que da la posibilidad<br />

de que emerja algo nuevo, algo<br />

fantástico.”<br />

“Tal vez sin darme cuenta, trabajo<br />

también con los olores … con mis<br />

recuerdos olfativos. ¿Será cierto?”<br />

— Extracto de las conversaciones<br />

mantenidas entre Jessica<br />

Stockhol<strong>der</strong> con Alberto de Juan<br />

116<br />

Antoni Tàpies (*1923 in Barcelona,<br />

Spain and † 2012 there)<br />

Signes sobre taronja, 1977<br />

During the years or my infancy and<br />

almost all of my adolescence my<br />

mother was everything to me. In her<br />

I found all the qualities, all the instinctive<br />

protections that children<br />

look for in feminine sweetness from<br />

the person who has spawned them.<br />

Even her scent seemed to calm me<br />

down in moments of fear and<br />

excitation. And today, still, when I<br />

smell a certain perfume that reminds<br />

me of her, that sensation or beatitude<br />

that her embraces and her lap<br />

produced in me overcome me once<br />

again. What the scent would suggest<br />

was so strong, that even as an adult<br />

in a moment of solitude or sadness,<br />

I remember having followed a<br />

woman who gave off the same<br />

perfume as my mother’s through<br />

the streets of Paris.<br />

— Antoni Tàpies<br />

En los años de la infancia y durante<br />

casi toda la adolescencia, mi madre lo<br />

fue todo para mí. En ella encontraba<br />

todas las cualidades, todas las<br />

protecciones instintivas que los niños<br />

buscan en la dulzura femenina del ser<br />

que los ha engendrado. Incluso su<br />

olor parecía calmarme en los<br />

momentos de temor o de excitación.<br />

Y todavía hoy, cuando huelo algún<br />

perfume que me recuerda el de ella,<br />

me invade de nuevo aquella sensación<br />

de beatitud que sus brazos y la<br />

calidez de estar en su regazo me<br />

producían. Era tan fuerte lo que<br />

sugería el olor que, ya adulto, en un<br />

momento de soledad y tristeza,<br />

recuerdo haber seguido durante un<br />

rato, por las calles de París, a una<br />

señora que exhalaba el mismo<br />

perfume que mi madre.<br />

— Antoni Tàpies<br />

118<br />

Wolfgang Tillmans (*1968 in<br />

Remscheid, Germany, lives and<br />

works in London and Berlin)<br />

An<strong>der</strong>s (Brighton Arcimboldo),<br />

2005<br />

Over the years Tillmans’s photography<br />

has addressed a wide range of<br />

genres and contents, often including<br />

the portrait. Taken as a whole, his<br />

artistic practice leaves us with the<br />

idea of an extensive work in progress<br />

whose driving force is a constant<br />

questioning and recontextualizing of<br />

all the constituent elements of<br />

photography. It is not surprising,<br />

then, that the work entitled An<strong>der</strong>s<br />

(Brighton Arcimboldo) should have<br />

been inspired by the painting of the<br />

great Mannerist artist Giuseppe<br />

Arcimboldo.<br />

The relationship between man and<br />

his natural environment and the<br />

senses involved in that relationship<br />

were recurring themes of the<br />

Mannerist art of the second half of<br />

the sixteenth century. But Arcimboldo’s<br />

work has in its poetics another<br />

mechanism that points directly to<br />

the Baroque and makes it even more<br />

interesting in Tillmans’s eyes:<br />

the perpetual combination of its<br />

constituent elements, which in<br />

164


itself ensures an infinite number of<br />

possibilities.<br />

If we look at the relationship<br />

between the olfactory sense and the<br />

works of Arcimboldo, there is<br />

undoubtedly a direct connection …<br />

and Tillmans’s work: does it smell?<br />

— Christian Domingez<br />

La fotografía de Tillmans ha abordado<br />

a lo largo de los años un amplio<br />

abanico de géneros y contenidos,<br />

incluyendo con frecuencia el retrato.<br />

En su conjunto, su práctica artística<br />

nos remite a la idea de un extenso<br />

work in progress cuyo motor es un<br />

constante cuestionamiento y recontextualización<br />

de todos los elementos<br />

constitutivos de la fotografía. No es<br />

de extrañar entonces, que la obra<br />

titulada An<strong>der</strong>s (Brighton Arcimboldo)<br />

se haya inspirado en la pintura del<br />

genial artista manierista Giuseppe<br />

Arcimboldo.<br />

La relación entre el hombre y su<br />

entorno natural y los sentidos que<br />

intervienen en dicha relación fueron<br />

temas recurrentes del arte manierista<br />

de la segunda mitad del siglo XVI.<br />

Pero la obra de Arcimboldo guarda en<br />

su poética otro mecanismo que ya<br />

apunta directamente al barroco y que<br />

la hace todavía más interesante a los<br />

ojos de Tillmans: la perpetua combinación<br />

de sus elementos constitutivos<br />

que por sí sola ya garantiza una<br />

infinidad de posibilidades.<br />

Si nos fijamos en la relación del<br />

sentido olfativo y las obras de<br />

Arcimboldo, es sin duda una conexión<br />

directa … y la obra de Tillmans,<br />

¿huele?<br />

— Christian Domingez<br />

120<br />

Ángel Vergara (*1958 in Mieres,<br />

Spain, lives and works in Brussels,<br />

Belgium)<br />

And Yes I Said Yes I Will Yes, 2012<br />

Acid smell, fruity, warm<br />

Molecular universe of planets, of<br />

galaxies<br />

Between them the stellar void<br />

Phenomenal.<br />

Smell of stars,<br />

Discontinuous spaces in the fifth<br />

dimension<br />

Individual and partial truths<br />

Coconut.<br />

Smell of pow<strong>der</strong><br />

Sets with numerous intersections<br />

and overlaps<br />

The tree and the sea and the body<br />

and the air<br />

Sensible passion.<br />

Smells of colours<br />

Universal and without concept<br />

The effluvium of time, the structure<br />

in motion<br />

Reasons beyond measure.<br />

Smell of love<br />

Fresh, light, pow<strong>der</strong>y, watery blue,<br />

seductive<br />

Savour, joy, spicy pink, crazy vivacity.<br />

Yes, I say yes.<br />

Smell of the soul<br />

Combined action of the world and<br />

the spirit<br />

An olfactory form<br />

There static, here dynamic.<br />

— Ángel Vergara<br />

Olor ácido, afrutado, caliente<br />

Universo molecular de planetas, de<br />

galaxias<br />

Entre ellas el vacío si<strong>der</strong>al<br />

Fenomenal.<br />

Olor a estrellas,<br />

Espacios discontinuos en la quinta<br />

dimensión<br />

Verdades individuales y parciales<br />

Coco.<br />

Olor a polvos<br />

Conjuntos con numerosas intersecciones<br />

y superposiciones<br />

El árbol y el mar y el cuerpo y el aire<br />

Sensible pasión.<br />

Olores de colores<br />

Universales y sin concepto<br />

El efluvio del tiempo, la estructura en<br />

movimiento<br />

Razones sin medida.<br />

Olor del amor<br />

Fresco, ligero, polvoroso, azul acuoso,<br />

seductor<br />

Sabor, alegría, rosa especiada, loca<br />

vivacidad.<br />

Sí digo sí.<br />

Olor del alma<br />

Acción conjugada del mundo y del<br />

espíritu<br />

165


Una forma olfativa<br />

Ahí estática, aquí dinámica.<br />

— Ángel Vergara<br />

122<br />

Pieter Vermeersch (*1973 in<br />

Kortrijk, Belgium, lives and works<br />

in Turin, Italy)<br />

Untitled, 2013<br />

The interaction with the architectural<br />

context is a crucial part of Pieter<br />

Vermeersch’s work. Although his<br />

imaginary is often purely abstract, it<br />

is an abstraction of something real<br />

and physical. In a certain sense, light,<br />

colour, painting and space are not<br />

only the media of his work, but also<br />

its themes. Vermeersch combines<br />

his work in the studio with site-specific<br />

installations linked to a<br />

particular space.<br />

In Untitled, Vermeersch worked from<br />

a photograph, to which he applied<br />

precise strokes of oil paint in<br />

particular places. As if it were a<br />

mixture of essences, the result is an<br />

almost perfect symbiosis, which<br />

explores the ambiguous relationship<br />

with the limits of its perception.<br />

Does it smell of something? Possibly<br />

… This almost perfect symbiosis<br />

must have a smell.<br />

— Silvia Dau<strong>der</strong><br />

La interacción con el contexto<br />

arquitectónico es una parte clave de<br />

la obra de Pieter Vermeersch. Si bien<br />

su imaginario es a menudo puramente<br />

abstracto, se trata de una abstracción<br />

de algo real y físico. En cierto<br />

sentido, luz, color, pintura y espacio<br />

no son sólo medios de su trabajo, sino<br />

también sus temas. Vermeersch<br />

combina su trabajo en estudio con<br />

instalaciones específicas vinculadas a<br />

un espacio determinado.<br />

En Untitled Vermeersch trabaja a<br />

partir de una fotografía sobre la cual<br />

aplica de forma precisa y puntual<br />

algunas pinceladas de óleo. Como si<br />

se tratara de una mezcla de esencias,<br />

el resultado es una casi perfecta<br />

simbiosis, que explora la ambigua<br />

relación con los límites de su<br />

percepción.<br />

¿Puede oler a algo? Posiblemente sí …<br />

Esta casi perfecta simbiosis tiene que<br />

oler.<br />

— Silvia Dau<strong>der</strong><br />

124<br />

Christoph Weber (*1974 in Vienna,<br />

Austria, lives and works there)<br />

Beton (gerollt), 2012<br />

The interest in simple basic industrial<br />

materials and the intense<br />

interaction with their physical<br />

properties are key aspects of the art<br />

practice of Christoph Weber. His<br />

work brings into play a series of<br />

reflections on idea, process and<br />

method. His conceptual enquiries are<br />

mainly expressed through sculpture.<br />

With evident references to Arte<br />

Povera and the Minimalist tradition,<br />

all of his works, which range from<br />

the delicate and fragile pieces to<br />

imposing large-scale pieces, are<br />

characterized by their sensual and<br />

almost organic elegance.<br />

Beton (gerollt) is an elegant piece in<br />

which a shapeless mass of concrete<br />

is draped in folds of white canvas.<br />

The work is a reference to the act of<br />

its own realization, which results<br />

from the physical interaction<br />

between the fabric and the still fluid<br />

mixture of materials.<br />

Ernesto said to me that this piece<br />

was like a perfume bottle and the<br />

scent it contains, and that is the<br />

olfactory connection.<br />

— Silvia Dau<strong>der</strong><br />

El interés por los materiales básicos,<br />

simples e industriales y una intensa<br />

interacción con sus propiedades<br />

físicas son algunos de los aspectos<br />

que caracterizan la práctica artística<br />

de Christoph Weber. Su trabajo pone<br />

en juego una reflexión entorno de<br />

la idea, el proceso y el método.<br />

Su búsqueda conceptual se expresa<br />

principalmente a través de la<br />

escultura. Con claras referencies al<br />

Arte Povera y a la tradición del<br />

166


Minimalismo, todas sus obras, que<br />

oscilan entre piezas frágiles y<br />

delicadas y otras de gran envergadura,<br />

se caracterizan por su elegancia<br />

sensual y casi orgánica.<br />

Beton (gerollt) es una elegante pieza<br />

en la cual una lona blanca plegada<br />

envuelve una masa informe de<br />

hormigón. La obra es una referencia<br />

al acto en sí de su realización, que<br />

resulta de la interacción física entre la<br />

tela y la mezcla todavía fluida de<br />

materiales.<br />

Esta pieza, me dijo Ernesto que era<br />

como un frasco y el perfume; he aquí<br />

la conexión olfatoria.<br />

cuando era otro quien fumaba. Le<br />

encantaba, pongamos por caso, el<br />

delicioso aroma almizclado del tabaco<br />

Balkan Sobranie llenando la estancia.<br />

Pero para mi abuelo, como para<br />

cualquier fumador de pipa, el sabor<br />

del tabaco cuando lo fumas oculta su<br />

maravilloso olor en el aire. Por lo tanto<br />

mi abuelo ideó una solución: echaba<br />

unas caladas de su pipa y salía de la<br />

estancia durante un rato. Luego volvía<br />

a entrar y exclamaba “Ah, ¡qué bien<br />

huele!”<br />

— James Welling<br />

— Silvia Dau<strong>der</strong><br />

1<strong>26</strong><br />

James Welling (*1951 Hartford,<br />

USA, lives and works in Los<br />

Angeles)<br />

021B, 2011<br />

Excerpt from: The Life of Zola<br />

My dad smoked a pipe. He got this<br />

habit from his father, who was a big<br />

pipe smoker. Dad would describe a<br />

dilemma that his father spoke about:<br />

Grandpa Welling loved the way a<br />

pipe smelled when someone else<br />

was smoking it. The won<strong>der</strong>ful aromatic<br />

odor of, say, Balkan Sobranie<br />

tobacco, a musky, grey-smelling<br />

tobacco that would fill a room. But<br />

for my grandfather, as for any pipe<br />

smoker, what you taste when you<br />

smoke a pipe obliterates the<br />

won<strong>der</strong>ful odor of the tobacco in the<br />

air. So my grandfather came up with<br />

a solution: he’d puff away on his pipe,<br />

and then leave the room for a few<br />

moments. He would then reenter the<br />

room and exclaim, ‘Ah, that smells<br />

good!’<br />

— James Welling<br />

Extracto de The Life of Zola<br />

Mi padre fumaba en pipa. Había heredado<br />

ese hábito de su padre, quien<br />

había sido un gran fumador. Según<br />

contaba mi padre, el abuelo tenía un<br />

dilema: le encantaba el olor a pipa<br />

167


Impressum / Imprint / Impresión<br />

Diese Publikation erscheint anlässlich<br />

<strong>der</strong> Ausstellung / This publication<br />

accompanies the exhibition /<br />

Esta publicación acompaña a<br />

la exposición<br />

Der <strong>Duft</strong> <strong>der</strong> Bil<strong>der</strong><br />

The Fragrance of Images<br />

La fragancia de las imágenes<br />

19. 9. 2018 — 6. 1. 2019<br />

Kunst- und Kulturstiftung<br />

Opelvillen Rüsselsheim<br />

Ludwig-Dörfler-Allee 9<br />

65428 Rüsselsheim am Main<br />

info@opelvillen.de<br />

www.opelvillen.de<br />

2. 2. 2019 — 22. 4. 2019<br />

Städtische Galerie Delmenhorst<br />

Fischstraße 30<br />

27749 Delmenhorst<br />

info@staedtische-galerie-delmenhorst.de<br />

www.staedtische-galerie-delmenhorst.de<br />

Herausgeber / Editor / Editor<br />

Beate Kemfert mit Annett Reckert<br />

und colección olorVISUAL<br />

Konzeption / Concept / Concepto<br />

Beate Kemfert<br />

Redaktion / Co-editing / Co-edición<br />

Beate Kemfert mit Simon Lames<br />

Texte / Texts / Textos<br />

Beate Kemfert mit Annett Reckert<br />

Ernesto Ventós<br />

Cristina Agàpito<br />

Omar Lopez-Chahoud<br />

—<br />

Vicenç Altaió<br />

Linda Beck<br />

Jordi Benito<br />

Agustín Cerezales<br />

Kimberly Clark<br />

Silvia Dau<strong>der</strong><br />

Christian Domingez<br />

Daniel Giralt-Miracle<br />

Manuel Guerrero<br />

Alberto de Juan<br />

Llucià Homs und Jordi Mesalles<br />

Javier Torras de Ugarte<br />

Juan Cuenca und Juan Serrano<br />

Lektorat / Copyediting / Correctores<br />

Mireia Bas, Graham Thomson,<br />

Michael Zuch<br />

Übersetzungen / Translations /<br />

Traductores<br />

Mireia Bas, Sonia Delgado, Jeremy<br />

Gaines und Graham Thomson<br />

Gestaltung und Satz / Design and<br />

Typesetting / Diseño y tipografía<br />

Bernd Grether<br />

www.berndgrether.de<br />

Gesamtherstellung / Production /<br />

Producción<br />

Druckhaus Köthen<br />

169


Fotonachweis / Photo credits /<br />

Créditos fotográficos<br />

Wir haben uns bemüht, sämtliche<br />

Rechteinhaber ausfindig zu machen.<br />

Sollte es uns in Einzelfällen nicht<br />

gelungen sein, so bitten wir diese,<br />

sich beim Herausgeber zu melden. /<br />

We have made every effort to identify<br />

the copyright hol<strong>der</strong>s. If there are any<br />

omissions, please contact the editor.<br />

/ Hemos hecho todo el esfuerzo<br />

para identificar los autores del<br />

copyright. Si hay alguna omisión por<br />

favor contactar con el editor.<br />

ISBN: 978-3-00-060206-1<br />

Printed in Germany<br />

Copyright<br />

© 2018 Kunst- und Kulturstiftung<br />

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Galerie Delmenhorst und Autoren /<br />

and authors / y autores<br />

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their legal successors / los artistas<br />

o sus sucesores legales<br />

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Argote (S. 25), Miquel Barceló<br />

(S. 29), James Brown (S. 45),<br />

Costantino Ciervo (S. 57), Hannah<br />

Collins (S. 59), Esther Ferrer (S. 65),<br />

Rebecca Horn (S. 71), Alex Jasch (S.<br />

73), Antoni Llena (S.79), Bjarne<br />

Melgaard (S. 83), David Nash (S. 93),<br />

Jean-Michel Othoniel (S. 97), Alfredo<br />

Pirri (S. 103), Albert Ràfols-Casamada<br />

(S. 105), Ángel Vergara (S. 121),<br />

Pieter Vermeersch (S. 123)<br />

© Zabalaga-Leku / VG Bild-Kunst,<br />

Bonn 2018: Eduardo Chillida (S. 53)<br />

© Comissió Tàpies / VG Bild-Kunst,<br />

Bonn 2018: Antoni Tàpies (S. 117)<br />

Courtesy / Cortesía<br />

S. 21: Courtesy of the artist and<br />

Bortolami, New York<br />

S. 27: Courtesy of the artists and<br />

Lisson Gallery, London<br />

S. 31: Courtesy of the artist<br />

and Rachel Uffner Gallery, New York<br />

S. 61: Courtesy of the artist and<br />

Paloma González, F2 Galería, Madrid<br />

S. 69: Courtesy of the artist<br />

and Sies + Höke, Düsseldorf<br />

S. 75: Courtesy of the artist and<br />

Blain | Southern<br />

S. 77: Courtesy of the artist and<br />

Hauser & Wirth<br />

S. 81: Courtesy of the artist and<br />

Marlborough Contemporary,<br />

New York and London<br />

S. 85, 87: Courtesy of DC Moore<br />

Gallery, New York<br />

S. 95: Courtesy of Galería Elba<br />

Benítez, Madrid<br />

S. 99: Courtesy of the artist and<br />

ADN Galería, Barcelona<br />

S. 107: Courtesy of the artist<br />

and Akinci, Amsterdam<br />

S. 111: Courtesy of James Cohan,<br />

New York<br />

S. 115: Courtesy of the artist and<br />

Mitchell-Innes & Nash, New York<br />

S. 119: Courtesy of Galerie Buchholz,<br />

Berlin / Cologne<br />

S. 127: Courtesy of Regen Projects,<br />

Los Angeles<br />

© 2018 Museu de Granollers:<br />

Jordi Benito (S. 33)<br />

© Fundació Joan Brossa /<br />

VG Bild-Kunst, Bonn 2018:<br />

Joan Brossa (S. 41, 43)<br />

170


Ausstellung / Exhibition /<br />

Exposición<br />

Kurator / Curator / Comisario<br />

Omar Lopez-Chahoud<br />

Co-Kuratorinnen / Co-Curators /<br />

Co-Comisarios<br />

Cristina Agàpito<br />

Dr. Beate Kemfert<br />

Dr. Annett Reckert<br />

Koordinatorin / Coordinator /<br />

Coordinación<br />

Arianne Gaazenbeek<br />

Restauratorische Betreuung /<br />

Restorative and conservatory care /<br />

Restauración y conservación<br />

Cristina Agàpito<br />

Stefanie Gun<strong>der</strong>mann<br />

Vermittlung / Educational program<br />

/ Programa educativo<br />

Samira Idrisu mit Doris Ben<strong>der</strong>,<br />

Elisabeth Berninger, Vanessa Baier,<br />

Marie Dax, Miriam Eckert, Franziska<br />

Nowel Camino, Petra Ott und<br />

Barbara Rubert<br />

—<br />

Aneta Palenga mit Katrin Seithel,<br />

Insa Melzer und Wiebke Rolfs<br />

Registratur / Registrar /<br />

Coordinación. / Verwaltung /<br />

Administration / Administración<br />

Kristine Rygiel, Simon Lames,<br />

Annika Klier, Kelly Sue Rossmann,<br />

Lena Albrandt und Monika Heinl<br />

—<br />

Maria Elias und Björn Hoffmann<br />

Technik / Technology / Técnico<br />

colección olorVISUAL<br />

Andreas Heinl<br />

mit Andreas Gun<strong>der</strong>mann<br />

—<br />

Karsten Kroner, Rudolf Hörsch und<br />

Zoe Auras (FSJ Kultur / Voluntary<br />

Social Year in Culture)<br />

Besucherservice / Visitor support /<br />

Asistente al visitante<br />

Wolfgang Ringeisen<br />

—<br />

Susanne Kuhwald<br />

Aufsicht / Security staff /<br />

Personal de Seguridad<br />

Hans-Jürgen und Rosemarie<br />

Arndgen, Björn Erpenbach, Kerstin<br />

Fries, Martin Heinl, Sigrid Hofmann,<br />

Andrea Lautenbach, Armin Rosenke,<br />

Dieter Schmidt, Helga Siegemund,<br />

Franz Sliwanski und Waltraud<br />

Tichatzky<br />

—<br />

Sabine Anbau, Alessa Brachmann,<br />

Barbara Buttron, Karin Görtz,<br />

Rosemarie Meineke, Christopher<br />

Meyenburg, Kirsten Meyer, Margrit<br />

Meyer, Dagmar Mönchmeyer,<br />

Dagmar Rischke, Anneliese Schrö<strong>der</strong><br />

und Rosemarie Suhren<br />

Fotografien / Photos / Fotografías<br />

Fotogasull: Fotografia d’art<br />

www.fotogasull.art<br />

Transport / Transporte<br />

ARTERRI<br />

www.arterri.com<br />

171


Die colección olorVISUAL möchte<br />

allen Künstlerinnen und Künstlern<br />

sowie Galeristen, die uns geholfen<br />

haben, ihren Dank aussprechen.<br />

Auch Montse Cuadradas (Lucta)<br />

und Robert Müller-Grünow (SCENT-<br />

COMMUNICATION). Ebenso jenen<br />

Personen, die anonym bleiben<br />

möchten.<br />

colección olorVISUAL wishes to<br />

express its gratitude to all the artists<br />

and gallerists who have helped us.<br />

Thanks to Montse Cuadradas (Lucta)<br />

and Robert Müller-Grünow (SCENT-<br />

COMMUNICATION), and to all of<br />

those who have preferred to remain<br />

anonymous.<br />

colección olorVISUAL desea<br />

expresar su gratitud a todos los<br />

artistas y galeristas que nos han<br />

ayudado. También a Montse<br />

Cuadradas (Lucta) y Robert Müller-<br />

Grünow (SCENTCOMMUNICATION).<br />

Además de todas aquellas personas<br />

que han querido permanecer en<br />

el anonimato.

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