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D susuru, Rosa-Luxemburg-Strasse 17, 10178 Berlin, Mon – Sat 11 a.m. – 12 p.m., Sun 6 p.m. – 12 p.m., www.susuru.de<br />
Gibt es ein verbindendes Element zwischen den Dingen, die du tust?<br />
Was mich bewegt und was mir Spaß macht, ist Situationen so zu gestalten, dass sie in der<br />
Funktion und in der Anwendung perfekt sind. Ganz egal ob es sich um meine Zahnarzt-<br />
praxis, ein einzurichtendes Gebäude oder ein Restaurant dreht. Zu Beginn der Projekte<br />
stelle ich mir immer dieselbe Frage: Was braucht der Kunde wirklich? Wie machen es<br />
andere und was will ich besser machen?<br />
Warum hast du gerade ein restaurant für japanische Küche eröffnet?<br />
Das Konzept des Coffeeshops hat mich schon immer fasziniert. Ein hoher Tisch, an dem<br />
viele Leute nebeneinander sitzen. Wo Leute, die sich gar nicht kennen, ins Gespräch<br />
kommen können, aber nicht müssen, und wo man schnell und unkompliziert etwas trin-<br />
ken und eine Kleinigkeit essen kann. Und mit den, nebenbei sehr gesunden und frischen<br />
japanischen Speisen, die wir anbieten, haben wir zu diesem zeitgemäßen Grundkonzept<br />
eine sehr einfache, schnelle, abwechslungsreiche und bekömmliche Küche gefunden.<br />
Frisch zubereitete Suppen mit Nudeln – das ist Fastfood nach unseren Vorstellungen.<br />
Aber natürlich soll das Restaurant auch mein Interesse für Perfektion und meinen ästhe-<br />
tischen Anspruch, also unser Können als Einrichter, zum Ausdruck bringen.<br />
Glaubst du, dass ein vielseitiges Leben wie deines in einer anderen Stadt als Berlin<br />
möglich wäre?<br />
Schwierig. Anders als in anderen Metropolen gibt es hier noch Raum für neue Ideen und<br />
vor allem auch die strukturellen Möglichkeiten, diese umzusetzen. In beiden Fällen, beim<br />
Interieur-Studio und beim Restaurant, gab es hier in Mitte kaum direkte Mitbewerber. Das<br />
ist schon eine einmalige Situation.<br />
Aber nicht der einzige Grund für den Standort Mitte?<br />
Nein. Wir mussten uns auch fragen, wo unsere Kunden leben. Wo lebt der Mensch mit<br />
einem gesteigerten Interesse an kreativen Badezimmern auf hohem Niveau und auch<br />
den finanziellen Möglichkeiten, diese besondere Ästhetik zu erwerben? Wer nutzt solche<br />
Angebote, wie wir sie mit dem Susuru und BraunFehrentz machen, und wo sind die Kre-<br />
ativen und Machertypen, die wir als Multiplikatoren für unsere<br />
Projekte brauchen? Tja, und diese Menschen wohnen und ar-<br />
beiten nun mal heute in Mitte.<br />
Gibt es etwas, was dir hier fehlt?<br />
Ein wirklich guter Bäcker. Alles, was man so an Ketten ange-<br />
boten bekommt, ist sowohl vom Shopdesign als auch vom Pro-<br />
dukt her indiskutabel. Eigentlich möchte man da nicht rein –<br />
aber es bleibt einem ja nichts anderes übrig. Das könnte mein<br />
nächstes Projekt werden. Aber vorher eröffne ich, so sich alles<br />
fügt, noch in diesem Jahr ein weiteres Bäderstudio, ein Mo-<br />
nostore eines italienischen Herstellers, in dem historischen<br />
WMF-Gebäude an der Leipziger Straße.<br />
Was erzählst du deiner internationalen Kundschaft über<br />
Berlin?<br />
SUSURU (to sip in Japanese) Freshly cooked<br />
from the best ingredients, quickly and easily<br />
– Japanese soup. Fast food à la Romann<br />
Fehrentz is served in bowls and can either be<br />
eaten at the counter or in elegant seating.<br />
Ich bin selbst viel unterwegs. Und ich finde, Berlin ist eigent-<br />
lich der Anführer aller Großstädte in Europa und hat die meis-<br />
ten Chancen für die Zukunft. Berlin hat so ein unheimlich kre-<br />
atives Potenzial, man merkt gerade in Mitte, wie es brodelt,<br />
wie laufend Neues entsteht. Heute mag es an manchen Stellen<br />
noch etwas „berlinesk” aussehen. Aber die Rosenthaler Straße<br />
hat bewiesen, wie es weitergehen wird. Wo ehemals nur kleine<br />
Ramschläden waren, haben sich heute internationale Marken<br />
mit ihren hochwertigen Flagshipstores angesiedelt. Ich denke,<br />
das steht exemplarisch für Berlin und vor allem für Mitte.