schaufenberg_2020_entwurf_v4_komplett
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Eine alte Dorfschule aus preußischer Zeit.
Oder tausche Rosskastanien gegen Linde
Die Durchgangsstraßen wurden zur Randbebauung
freigegeben. Noch heute dominiert
dieser Haustypus die Ansicht der hiesigen alten
Straßenzüge. Die nötigen Grundstücke kamen
vielfach von den Töchtern der Bauern, die
als Mitgift an die jungen Paare gingen. Die jungen
Paare hatten zahlreiche Nachkommen.
Zehnköpfige Familien waren keine Seltenheit,
so dass es nicht verwundern kann, dass die
Schulverwaltung mit der ständigen Nachfrage
nach Schulraum den tatsächlichen Bedürfnissen
nicht rechtzeitig nachkommen konnte.
1909 wurde das nächste moderne Schulgebäude
mit Lehrerwohnungen eingeweiht (Engelstr.
48). Durch den 1. Weltkrieg, und die
nachfolgenden Wirtschaftskrise, konnte erst
1927 mit der dringend nötigen Gebäudeerweiterung
(Engelstr. 50) begonnen werden.
1910 wollten 400 Schüler in den stets zu kleinen
Schulräumen unterrichtet werden. Das
war eine große Herausforderung für das Lehrpersonal
und auch für die Schüler. Mit dem
Anschluss des Dorfes an das öffentliche Hauswassernetz
und Stromnetz 1910 ergaben sich
neue Möglichkeiten für die Verbesserung der
dörflichen Infrastruktur. Im Keller des letzten
neuen Schulgebäudes von 1927 wurde eine
öffentliche Badeanstalt eingerichtet, die den
Bergleuten und ihren Familien Wasch- und
Duschgelegenheiten mit warmem Wasser ermöglichten.
Das war bis dahin unvorstellbarer
Luxus für die Dorfbevölkerung. Der EBV stellte
den nötigen Kohleschlamm für den Heizbetrieb
kostengünstig zur Verfügung. Zuständig
für den Badebetrieb waren die Gemeindearbeiter.
Es waren zwei schwerbehinderte Personen.
Die beiden waren Kriegsveteranen, die von der
Gemeinde angestellt worden waren. Mit ihren
ortsbekannten Eskapaden sorgen sie noch
heute bei den älteren Bürgern für herzliche Lacher.
Der einbeinige „Stelze Gerrad“ Schumacher
bewegte sich mittels seiner hölzerner Prothese
fort. Sein Kollege hieß Paasche, Johann
(Paß) und stand ihm in seinem ständigen Durstgefühl
in nichts nach.
Die Grundschule im Jahre 1980.
Dass der Kastanienbaum bereits 1949 eine
recht stattliche Pflanze war, beweist ein Foto
mit der ersten Schaufenberger „Motorradgang“
auf Viktoria-Motorrädern, darunter
rechts der junge Josef Thelen, der später als
Bürgermeister von Alsdorf fungierte. Ihr Fachhändler
war der bekannte Alsdorfer Mechaniker
Paul Schrade, der im Nebenhaus der Schule
39 KG Schaufenberg 1937 e.V. 39