schaufenberg_2020_entwurf_v4_komplett
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Eine alte Dorfschule aus preußischer Zeit.
Oder tausche Rosskastanien gegen Linde
Bauplatz, dessen Umfeld sogar noch Baupotential
für Erweiterungen bot.
Das war eine sehr weitblickende Entscheidung,
denn der stete Zuwachs an Einwohnern
ließ schon erahnen, dass dies nicht der
letzte Neubau werden sollte. Zunächst erbaute
die Gemeindeverwaltung 1895 nur den nördlichen
Teil des heutigen Schulgebäudes Engelstraße
50. Dazu wurde auch ein neuer Schulhof
vor dem Neubau angelegt. Die notwendige
Beschattung besorgten drei neu in Reihe gepflanzte
Rosskastanien, von denen zwei aus
Platzgründen im Laufe der Zeiten gewichen
sind. So konnte sich der mittlere der drei Baum-
Brüder zu einem prächtigen Solitär entwickeln.
Am 13.04.1896 wurde das neue Gebäude bezogen
und der Schulbetrieb nun auf zwei Betriebsstätten
verteilt. Zwei Oberklassen, nach
Geschlechtern getrennt, und eine gemeinsame
Unterklasse wurden eingerichtet, und dazu
konnten nun weitere Wohnräume für das Lehrpersonal
angeboten werden. Außerdem wurde
jeder Lehrerfamilie hinter dem neuen Gebäude
Gartenland für die Selbstversorgung mit Obst
und Gemüse zur Verfügung gestellt.
Die Grundschule im Jahre 1904.
Nur 6 Jahre später, 1902, war auch der Südflügel
bezugsfertig, so dass sich 1903 folgendes
Bild bot. Die Bergbauindustrie in Alsdorf und
Mariadorf boomte weiter und der Zuzug von
ortsfremden Arbeitskräften hielt weiter an. Um
dem größeren Wohnraummangel entgegenzutreten,
wurden die nicht unbedingt in der
Landwirtschaft benötigten Gebäude oder auch
Gebäudeteile gewinnbringend zu Wohnräumen
umgebaut. Sogar in den Scheunen schliefen
die Kostgänger. Dies waren Bergleute, die
nicht täglich zu Ihrem Wohnplatz zurückkehrten
und nur wegen der Entfernung in der Freizeit
ihr Heimatdorf aufsuchen konnten. Aus
den Schaufenberger Landwirten wurden so
auch Vermieter und Herbergsväter. 1908 konnte
man beim Schadfeuer in der Gaststätte Wilhelm
Weinberg die in der Scheune schlafenden
Bergleute mit letzter Kraft retten. Auch die private
Bautätigkeit wurde durch die Gemeinde
und den Zechenverwaltungen angeregt. In den
Schaufenberger Dorfstraßen wurden sukzessive
die vorhandenen Baulücken zwischen den
Bauernhöfen mit den damals modernen, sog.
„Drei-Fensterhäusern“ (mit Ziegenstall und externem
Plumpsklo) geschlossen.
37 KG Schaufenberg 1937 e.V. 37