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279.TIROL - November 2021

Ausgabe 2, November 2020

Ausgabe 2, November 2020

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1<br />

DIE ZUKUNFT<br />

DER TIROLER<br />

GEMEINDEN<br />

IM FOKUS:<br />

GEMEINDE-<br />

IMMOBILIEN<br />

AUSGABE 2 | NOVEMBER 2020<br />

E-LEARNING<br />

ONLINE-KURSE<br />

Flexibles, individuelles und<br />

fortschrittliches Lernen


2<br />

3<br />

ZUR BESSEREN<br />

ÜBERSICHT HABEN<br />

WIR ZWEI ZENT-<br />

RALE SCHWER-<br />

PUNKTE IN DIESER<br />

AUSGABE WIE<br />

FOLGT GEKENN-<br />

ZEICHNET.<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Die Corona-Krise hat gezeigt,<br />

welch hohen positiven Einfluss<br />

die Digitalisierung in<br />

unser aller Leben haben<br />

kann. Alle Artikel im Magazin<br />

rund um dieses Thema<br />

sind mit diesem Icon<br />

gekennzeichnet.<br />

ZUKUNFT GEMEINDE<br />

Nur gemeinsam und in<br />

ZUKUNFT GEMEINDE<br />

Kooperation mit Expertinnen<br />

und Experten können die<br />

Nur gemeinsam und in<br />

Kooperation mit Expertinnen<br />

und Experten können die<br />

aktuellen Herausforderungen<br />

in den Gemeinden gelöst<br />

aktuellen Herausforderungen<br />

werden. Sie finden alle Themen<br />

rund um die Zukunft<br />

in den Gemeinden gelöst<br />

werden. Sie finden alle Themen<br />

rund um die Zukunft<br />

der Gemeinden anhand dieser<br />

Kennzeichnung.<br />

der Gemeinden anhand dieser<br />

Kennzeichnung.<br />

201920037<br />

Regionalität und Umweltverträglichkeit<br />

sind uns ein<br />

Anliegen.<br />

Die Schonung Die unserer Schonung Ressourcen unserer ist Ressourcen oberstes Gebot. ist oberstes Und ist Gebot. auch<br />

im Sinne der Und kommenden ist auch im Generationen. Sinne der kommenden In Zusammenarbeit Generationen.<br />

mit<br />

den Experten der In GemNova Zusammenarbeit erstellen mit wir den darum Experten jetzt ein der umfassen-<br />

GemNova<br />

des abfallwirtschaftliches erstellen wir Konzept. darum jetzt Alleine würden umfassendes wir das abfallwirtschaftliches<br />

schaffen. Darum Konzept. ist Alleine es einfach würden wichtig, wir das die GemNova<br />

als kleine<br />

Gemeinde nicht schaffen. als kompetenten Darum ist Partner es einfach zu haben.<br />

wich-<br />

als kleine<br />

Gemeinde nicht tig, die GemNova als kompetenten Partner zu haben.<br />

Im Finanzbereich, bei der Erstellung<br />

des Budgets, gab und gibt<br />

es immer wieder grundlegende<br />

gesetzliche Änderungen. Da<br />

ist es insbesondere für kleinere<br />

Gemeinden nicht immer leicht,<br />

den exakten Überblick zu wahren.<br />

Unsere personellen Ressourcen<br />

sind ja auch beschränkt.<br />

Umso wichtiger ist es für uns,<br />

aber auch für andere Gemeinden,<br />

die GemNova an der Seite<br />

zu haben. Sie unterstützen uns,<br />

halten uns den Rücken frei, übernehmen<br />

wichtige Aufgaben. Mit<br />

ihrer Hilfe, das sei ausdrücklich<br />

gesagt, ist vieles einfacher zu<br />

regeln.<br />

ISABELLA BLAHA<br />

BÜRGERMEISTERIN<br />

SCHARNITZ<br />

MAG. PAUL GREITER<br />

BÜRGERMEISTER MAG. PAUL GREITER SERFAUS<br />

BÜRGERMEISTER SERFAUS<br />

Unsere vier Zillertaler Gemeinden<br />

Schwendau, Ramsau, Hippach<br />

und Hainzenberg haben die faszinierende<br />

Idee von YoungStar als<br />

Erste in Tirol umgesetzt. Damit<br />

ermöglichen wir Jugendlichen<br />

ab 13 Jahren, ihr Wissen und ihr<br />

Engagement sinnvoll einzubringen.<br />

Voraussetzung dafür ist unsere<br />

intensive Zusammenarbeit mit<br />

der GemNova, von der das Konzept<br />

stammt und die auch die gesamte<br />

organisatorische Begleitung übernimmt.<br />

Ein starker, ein kompetenter,<br />

ein zuverlässiger Partner, wie<br />

er es auch in anderen Bereichen<br />

immer wieder unter Beweis stellt.<br />

FRANZ HAUSER<br />

BÜRGERMEISTER<br />

SCHWENDAU<br />

UND ALLE<br />

PROFITIEREN<br />

DAVON.<br />

Vor zehn Jahren gegründet entwickelte sich die<br />

GemNova in der Zwischenzeit zum größten kommunalen<br />

Dienstleister Österreichs.<br />

Mit knapp 500 Beschäftigten werden für die Tiroler Gemeinden Projekte in der<br />

Größenordnung von rund 400 Millionen Euro abgewickelt. Pro Jahr, wohlgemerkt.<br />

Wie aber bewerten unsere Kundinnen und Kunden die Zusammenarbeit?<br />

Für diese Ausgabe des <strong>279.TIROL</strong> Magazins, haben wir die Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister vors Mikrofon geholt und sie um ein Statement gebeten,<br />

weitere folgen in der nächsten Ausgabe.<br />

Wir haben im Sommer 2019 Neuland betreten und erstmals<br />

eine Ferienbetreuung angeboten. Das Interesse war enorm:<br />

Sechs Wochen lang wurden rund 30 Kinder im Alter von sechs<br />

bis zehn Jahren intensiv betreut. Ohne die GemNova hätten<br />

wir das nicht geschafft. Deren Expertinnen und Experten<br />

waren für das Konzept und für die Umsetzung verantwortlich.<br />

Und ja, sie leisten wirklich eine tolle Arbeit. Die arbeit geht deshalb<br />

Zusammenweiter.<br />

HANSJÖRG PEER<br />

BÜRGERMEISTER MUTTERS<br />

Weitere Stimmen<br />

zur GemNova<br />

finden Sie zum<br />

Abschluss dieser<br />

Ausgabe.


INHALT<br />

tirol.hat Recht<br />

18<br />

ÖSTERREICHS<br />

BEITRAG ZUM<br />

KLIMASCHUTZ<br />

GemNova.inside<br />

06 Ist 500 viel oder wenig?<br />

08 Die Zukunft der Tiroler<br />

Gemeinden<br />

12 „Das ist eine große<br />

Leinwand“<br />

tirol.sportlich und gesund<br />

44 Jetzt „Gesunde Gemeinde“<br />

werden!<br />

46 Dritter Alpengrenzgang<br />

50 Mein Leben als<br />

Radsportlerin<br />

tirol.wirtschaftet<br />

75 LR IN Zoller-Frischauf und<br />

GemNova bei Unternehmensbesuchen<br />

im Tiroler<br />

Oberland und Innsbruck<br />

78 hollu – nachhaltige Reinigung<br />

und sichere Hygiene<br />

made in Zirl<br />

Die Bundesregierung plant die<br />

Erlassung eines neuen Gesetzes<br />

zur Förderung erneuerbarer<br />

Energieträger (Erneuerbaren-<br />

Ausbau-Gesetz, kurz EAG)<br />

tirol.Politik<br />

tirol.bildet<br />

tirol.blickt über die Grenzen<br />

14 Gemeindevertreterinnenund<br />

-vertreter im Tiroler<br />

Landtag: eine Doppelfunktion,<br />

die allen hilft<br />

16 Tiroler Landtag –<br />

Wegweiser und Partner<br />

der Gemeinden<br />

52 Ferienbetreuung aus<br />

einer Hand<br />

54 E-Learning – Online-Kurse<br />

tirol.sozial<br />

80 Die unsichtbare Grenze<br />

tirol.sportlich und gesund<br />

DRITTER<br />

ALPENGRENZ-<br />

GANG<br />

tirol.hat Recht<br />

18 Österreichs Beitrag<br />

zum Klimaschutz<br />

22 Digitale Verwaltungsprozesse<br />

in Kaltenbach<br />

dank GeOrg<br />

24 GeOrg und Gisela<br />

26 Brain Behind – das Gehirn<br />

hinter komplexen Projekten<br />

tirol.kooperiert<br />

28 Aus drei mach eins<br />

32 Im Fokus:<br />

Gemeindeimmobilien<br />

tirol.kulturell<br />

35 Lies mal wieder<br />

40 Die Bäckerei<br />

Kulturbackstube<br />

tirol.traditionell<br />

42 Trachtenvielfalt in Osttirol<br />

57 Gemeinsame Aktivitäten<br />

setzen<br />

tirol.sucht Menschen<br />

60 Ob als Vertretung oder<br />

dauerhaft – große Entlastung<br />

für Gemeinden<br />

tirol.modern und innovativ<br />

62 Abfallwirtschaft versus<br />

Kreislaufwirtschaft<br />

64 Vorbild Drehscheibe Lans:<br />

Neues Lernen braucht<br />

neue Räume!<br />

tirol.bunt und vielfältig<br />

68 Appetit auf Deutsch<br />

tirol.ist schön<br />

70 Tiroler Burgen und<br />

Schlösser – Erinnerungsorte<br />

einer wechselvollen<br />

Geschichte<br />

tirol.mobil<br />

82 Mit dem Dienstfahrrad zur<br />

Übergabe des Elektroautos<br />

84 Ganzjährig regional mobil<br />

tirol.wissen<br />

86 Semantische Technologien –<br />

Wissensmanagement der<br />

Zukunft<br />

tirol.spart<br />

88 Förderungen richtig<br />

beantragen<br />

91 Verschiedene Aufgaben –<br />

verschiedene Fahrzeuge<br />

GemNova.Menschen<br />

97 Das zarteste Urgestein<br />

42<br />

tirol.traditionell<br />

TRACHTENVIELFALT<br />

IN OSTTIROL<br />

„Hey du! Wo rennst du denn<br />

hin?!“, rief mir ein junger Kerl auf<br />

dem Weg von Les Houches Richtung<br />

Col de Voza im Schatten des<br />

Mont Blancs zu.<br />

46<br />

64<br />

tirol.modern und innovativ<br />

VORBILD DREH-<br />

SCHEIBE LANS:<br />

NEUES LERNEN<br />

BRAUCHT NEUE<br />

RÄUME


6 GemNova.inside 7<br />

500<br />

IST<br />

VIEL<br />

ODER<br />

WENIG?<br />

… wenn Sie die Antwort wissen<br />

wollen, müssen Sie leider<br />

das gesamte Editorial lesen,<br />

denn diese Antwort geben<br />

wir erst später.<br />

Aber vorher noch eine andere Frage, und<br />

versuchen Sie dabei, eine schnelle, intuitive<br />

Antwort zu geben:<br />

Hat sich der Anteil der in extremer<br />

Armut lebenden Weltbevölkerung in<br />

den letzten 20 Jahren A) nahezu verdoppelt,<br />

B) nicht oder nur unwesentlich<br />

verändert oder C) deutlich mehr<br />

als halbiert?*<br />

Grundsätzlich können wir Sie beruhigen:<br />

Durchschnittlich nur sieben Prozent der<br />

Befragten können die richtige Antwort<br />

geben. Und wieso ist das so? Einfach<br />

gesagt – wir antworten schnell aus der<br />

Intuition heraus, aus dem Hörensagen,<br />

aus dem, was wir von den Medien wissen<br />

etc. Wir beschäftigen uns wenig mit den<br />

Fakten. Tatsächlich hat sich dieser Anteil<br />

deutlich mehr als halbiert – faktenbasiert.<br />

Als GemNova geht es uns in letzter Zeit<br />

auch vielfach so. Es werden irgendwelche<br />

Gerüchte verbreitet, Gehörtes als Fakt<br />

angenommen usw. Wenige geben sich<br />

die Mühe, die Dinge zu hinterfragen und<br />

mit Fakten zu belegen. Denn die Fakten<br />

sehen in vielen Fällen vollkommen anders<br />

aus als das, was verbreitet wird, bewusst<br />

oder unbewusst, das sei mal dahingestellt.<br />

Wir werden uns erlauben, in den nächsten<br />

Wochen und Monaten alle uns bekannten<br />

Gerüchte für Sie mit Fakten zu hinterlegen.<br />

Sie werden sehen, dass diese dann<br />

alle anders aussehen als vorher. Natürlich<br />

können Sie auch aktiv auf uns zugehen<br />

und uns fragen, wie dieses und jenes nun<br />

wirklich ist. Aber auch beim Blättern in<br />

diesem Magazin werden Sie ausschließlich<br />

Fakten lesen.<br />

Und abschließend nun zur Beantwortung<br />

der Eingangsfrage: Ohne die Zahl in ein<br />

Verhältnis zu setzen, kann man die Frage<br />

nicht seriös beantworten. Beispiel: 500<br />

Euro, ist das viel oder wenig? Wenn sich<br />

jemand eine Wohnung kaufen will, ist es<br />

wenig. Wenn jemand essen geht, ist es<br />

viel. Sind 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

viel oder wenig? Wenn wir es mit<br />

großen Unternehmen vergleichen (Spar<br />

82.000, ÖBB 40.000), ist es wenig, wenn<br />

man es mit EPU (Ein-Personen-Unternehmen)<br />

vergleicht, ist es natürlich viel. Auch<br />

hier ist zu sehen: Zum Fakt wird es erst,<br />

wenn man es in ein Verhältnis mit etwas<br />

anderem setzt.<br />

Wenn man also die Fakten kennt und diese<br />

dann auch in ein Verhältnis setzt, kann<br />

man in vielen Dingen auch erahnen, woher<br />

und wieso Gerüchte entstehen. Denken<br />

Sie darüber einmal nach.<br />

Wenn Sie im Detail wissen wollen, wieso<br />

diese Dinge so sind, können wir Ihnen<br />

zwei Bücher empfehlen: „Factfulness“ von<br />

Hans Rosling und „Schnelles Denken, langsames<br />

Denken“ von Daniel Kahnemann.<br />

Unter allen, die uns bis zum 31.12.2020,<br />

24 Uhr ein Mail an a.rathgeb@gemnova.<br />

at oder n.kraak@gemnova.at schicken,<br />

zumindest mit dem Betreff „FAKTEN“,<br />

lieber noch mit Ihrer Meinung dazu, verlosen<br />

wir diese beiden Bücher.<br />

* Zitiert aus dem Buch „Factfulness“ von Hans Rosling,<br />

erschienen im ullstein Verlag.<br />

IHR<br />

Alois Rathgeb<br />

Niki Kraak


8 GemNova.inside GemNova.inside<br />

9<br />

DIE<br />

ZUKUNFT<br />

DER<br />

TIROLER<br />

GEMEINDEN<br />

ZUM AUTOR<br />

GEORG KEUSCHNIGG<br />

Georg Keuschnigg ist seit März 2020<br />

freier Mitarbeiter bei GemNova. Er war<br />

Abgeordneter im Nationalrat und Bundesrat.<br />

Nach seinem Ausscheiden aus dem<br />

Bundesrat wechselte er zum Institut für<br />

Föderalismus, wo er für Politik und<br />

Kommunikation zuständig war.<br />

Kontakt: g.keuschnigg@gemnova.at<br />

Europaweit zerbrechen sich kluge<br />

Menschen darüber den Kopf, wie<br />

Gemeinden die Zukunft am besten<br />

bewältigen können. Die Herausforderungen<br />

nehmen massiv zu, es<br />

gibt immer wieder neue Fragen, mit<br />

den Antworten hinkt man oft<br />

hinterher. Mit dem nunmehr gestarteten<br />

Strategieprozess „ZUKUNFT<br />

GEMEINDE – Agenda 2030“ setzt<br />

Tirol ein deutliches Ausrufezeichen.


10 GemNova.inside GemNova.inside<br />

11<br />

(© Land Tirol/Cammerlander)<br />

Sowohl die Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister als auch die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den Gemeindeverwaltungen<br />

leisten einen wesentlichen<br />

Beitrag dazu, die Lebensqualität<br />

in den Tiroler Gemeinden<br />

zu erhalten und zu verbessern.<br />

Der Weg der gemeindeübergreifenden<br />

Zusammenarbeit<br />

ist dabei jedenfalls der richtige<br />

und wird vonseiten des Landes<br />

auch in Zukunft voll und ganz<br />

unterstützt. Trotzdem gilt es<br />

– im engen Austausch mit den<br />

Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern<br />

–, laufend weitere<br />

Möglichkeiten zur bestmöglichen<br />

Gemeindeentwicklung zu<br />

erarbeiten.<br />

MAG. JOHANNES TRATTER<br />

LANDESRAT<br />

Getragen wird der Strategieprozess<br />

„ZUKUNFT GEMEINDE – Agenda 2030“<br />

von starken Schultern. Das Land Tirol, der<br />

Tiroler Gemeindeverband, die GemNova,<br />

die Standortagentur Tirol sowie die Hochschule<br />

MCI haben sich zusammengetan,<br />

um gemeinsam mit den 279 Tiroler<br />

Gemeinden vorzudenken, vielleicht auch<br />

neue Türen zu öffnen. Das erklärte Ziel:<br />

einen möglichst breiten Konsens darüber<br />

zu finden, wie sich die Kommunalstrukturen<br />

in Tirol weiterentwickeln sollen, welche<br />

Rahmenbedingungen es dafür braucht<br />

und welche konkreten Schritte in weiterer<br />

Folge zu unternehmen sind. Eine sehr<br />

komplexe und vielschichtige Aufgabe also.<br />

Der Tiroler Weg<br />

Politische Übereinstimmung besteht in<br />

Tirol wohl darin, etwa im Unterschied zur<br />

Steiermark, den Fusionen von Gemeinden<br />

nicht das Wort zu reden. Stattdessen sollen<br />

Gemeinden stärkere Kooperationen<br />

anstreben, ganz bewusst die Zusammenarbeit<br />

suchen, ohne indes die Eigenständigkeit<br />

aufzugeben. Bestes Beispiel dafür,<br />

auch weil es seit drei Jahren nachweislich<br />

funktioniert: das überregionale Bauamt der<br />

Gemeinden Kematen, Gries, St. Sigmund,<br />

Ranggen, Unterperfuss und Polling. Ausdrückliches<br />

Lob dafür gibt es etwa vom<br />

Präsidenten des Tiroler Gemeindeverbandes<br />

Ernst Schöpf: „Der Kemater Bürgermeister<br />

Rudl Häusler und seine Kollegen<br />

haben da einmal mehr Weitblick und großes<br />

Engagement bewiesen. Das verdient<br />

einfach Respekt und Anerkennung.“<br />

In die gleiche Kerbe schlägt auch Landesrat<br />

Johannes Tratter: „Sowohl die<br />

Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />

als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den Gemeindeverwaltungen<br />

leisten einen wesentlichen Beitrag dazu,<br />

die Lebensqualität in den Tiroler Gemeinden<br />

zu erhalten und zu verbessern. Der<br />

Weg der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit<br />

ist dabei jedenfalls der richtige<br />

und wird vonseiten des Landes auch in<br />

Zukunft voll und ganz unterstützt. Trotzdem<br />

gilt es – im engen Austausch mit<br />

den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern<br />

–, laufend weitere Möglichkeiten zur<br />

bestmöglichen Gemeindeentwicklung zu<br />

erarbeiten.“<br />

Marcus Hofer von der Standortagentur<br />

Tirol betont: „Gemeinden sind ein<br />

wesentlicher Partner in der Entwicklung<br />

des regionalen Wirtschaftsstandortes.<br />

Sie werden durch gesellschaftliche<br />

und wirtschaftliche Veränderungen vor<br />

besondere Herausforderungen gestellt.<br />

Die Standortagentur Tirol begleitet und<br />

berät Gemeinden in der Standortanalyse<br />

und -entwicklung, um auf künftige Szenarien<br />

vorbereitet zu sein. Der fachliche<br />

Dialog im Zuge des Projektes „ZUKUNFT<br />

GEMEINDE – Agenda 2030“ liefert einen<br />

wichtigen Input zur Weiterentwicklung<br />

unserer Services, sodass wir Gemeinden<br />

auch in Zukunft bestmöglich unterstützen<br />

und Herausforderungen gemeinsam<br />

bewältigen können.“<br />

Breit angelegte Umfrage<br />

Gestartet wurde der Strategieprozess<br />

bereits diesen September mit einer breit<br />

angelegten Umfrage. Dabei wurde die<br />

Zufriedenheit der Tirolerinnen und Tiroler<br />

mit ihrer jeweiligen Wohngemeinde<br />

abgefragt. Ob etwa die Kinderbetreuung<br />

ausreichend sei, welche Verbesserungen<br />

es im Bereich Pflege gäbe, wie das digitale<br />

Angebot in der Gemeinde bewertet<br />

werde, wie es mit den Mitbestimmungsmöglichkeiten<br />

bestellt sei usw.<br />

Am 20. Oktober 2020 fand dann die Auftaktveranstaltung<br />

statt, wobei diese aufgrund<br />

der aktuellen Corona-Situation als<br />

Online-Konferenz abgehalten wurde. Das<br />

Interesse war dennoch groß, die Vorträge<br />

sehr informativ und spannend. Dabei<br />

besonders hervorzuheben: der Blick über<br />

die Grenzen Tirols, die entsprechenden<br />

Impulsreferate aus Vorarlberg und der<br />

Steiermark. Man muss das Rad ja nicht<br />

neu erfinden, wenn es bereits ähnliche<br />

Konzepte gibt.<br />

Der fachliche Dialog im Zuge des<br />

Projektes „ZUKUNFT GEMEIN-<br />

DE – Agenda 2030“ liefert<br />

einen wichtigen Input zur Weiterentwicklung<br />

unserer Services,<br />

sodass wir Gemeinden auch in<br />

Zukunft bestmöglich unterstützen<br />

und Herausforderungen<br />

gemeinsam bewältigen können.<br />

DR. MARKUS HOFER<br />

STANDORTAGENTUR<br />

TIROL<br />

(© Standortagentur Tirol)<br />

Die Arbeitskreise sind das Herzstück<br />

Herzstück des gesamten Strategieprozesses<br />

sind die sechs Arbeitskreise (Kinderbildung<br />

und -betreuung, Gesundheit & Pflege,<br />

Regionale Mobilität, Gemeindeverwaltung,<br />

Kernaufgaben der Gemeinden, Wirtschaftsstandort<br />

und Raumordnung). Darin finden<br />

sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,<br />

Gemeindemandatare, Amtsleiterinnen<br />

sowie Fachleute aus der Landesverwaltung<br />

oder den Interessenvertretungen.<br />

Coronabedingt mussten die Bezirksforen<br />

abgesagt werden. An ihre Stelle treten nun<br />

rund 100 Tiefeninterviews mit Gemeindevertreterinnen<br />

und -vertretern. Damit holen<br />

sich die Projektverantwortlichen vielfach<br />

jahrzehntelange Erfahrungen und strategische<br />

Einschätzungen der Politikerinnen<br />

und Politiker in den Prozess herein.<br />

Weil er sich tagtäglich mit den Fragen der<br />

Gemeinden auseinandersetzt, entwirft<br />

Alois Rathgeb, Geschäftsführer der Gem-<br />

Nova, folgendes Szenario: „Die wesentlichen<br />

Herausforderungen der Gemeinden<br />

konzentrieren sich auf die Bereiche Personal,<br />

Infrastruktur, Digitalisierung, Finanzen<br />

und Recht. Die Komplexität dieser Materien<br />

erfordert zunehmend Spezialistinnen<br />

und Spezialisten. Dies bedingt neue<br />

Organisationsformen, die leistbar sind<br />

und schnell und verlässlich funktionieren!“<br />

„Sharing is caring“ meint Siegfried Walch<br />

vom Management Center Innsbruck: „<br />

Lösungen für Bürgerinnen und Bürger zu<br />

finden, bedeutet immer häufiger, komplexe<br />

Aufgaben gemeindeübergreifend<br />

zu teilen, Parallelaktivitäten zu vermeiden<br />

und Ressourcen zu bündeln. Das<br />

Potenzial einer gemeindeübergreifenden<br />

Zusammenarbeit ist in Krisenzeiten wie<br />

der Bewältigung von Covid-19 besonders<br />

deutlich sichtbar, aber auch in weniger<br />

turbulenten Zeiten groß“, und unterstützt<br />

damit den Kooperationsgedanken.<br />

Ein sehr straffer Zeitplan<br />

Um möglichst rasch konkrete Ergebnisse<br />

zu erzielen, haben sich die Verantwortlichen<br />

einen überaus straffen Zeitplan<br />

zurechtgelegt. Neben den Interviews in<br />

den Bezirken, die bis Mitte März <strong>2021</strong><br />

abgeschlossen sein sollten, stehen von<br />

Jänner bis April <strong>2021</strong> Arbeitskreise am<br />

Programm. Bereits im Sommer nächsten<br />

Jahres sollen alle Ergebnisse in das Handbuch<br />

„Interkommunale Zusammenarbeit<br />

in Tirol“ einfließen. Der Abschluss ist dann<br />

für den Herbst <strong>2021</strong> geplant.<br />

Mehr Informationen finden Sie im<br />

Videobeitrag „Innovative Gemeinden“<br />

bei 279.Tirol auf YouTube.<br />

(© MCI Management Center Innsbruck)<br />

Das Potenzial einer gemeindeübergreifenden<br />

Zusammenarbeit<br />

ist in Krisenzeiten wie<br />

der Bewältigung von Covid-19<br />

besonders deutlich sichtbar,<br />

aber auch in weniger turbulenten<br />

Zeiten groß.<br />

FH-PROF. DR.<br />

SIEGFRIED WALCH<br />

MANAGEMENT CENTER<br />

INNSBRUCK


12 GemNova.inside GemNova.inside<br />

13<br />

„DAS IST EINE<br />

GROSSE LEINWAND“<br />

Ernst Schöpf, Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes<br />

und Bürgermeister von Sölden, über die aktuelle<br />

Situation, über die Zukunft der Gemeinden, über Fusion<br />

und Kooperation. Und über die Erkenntnis, dass in einer<br />

Gemeinde mehr als 500 verschiedene Aufgaben anfallen.<br />

Tirols Gemeinden haben es in diesen<br />

Wochen und Monaten nicht leicht. Aufgrund<br />

der aktuellen Situation gibt es<br />

Mindereinnahmen bei der Kommunalsteuer<br />

und bei den Ertragsanteilen,<br />

gleichzeitig ebbt der Ruf nach finanzieller<br />

Unterstützung seitens lokaler<br />

Unternehmen nicht ab. Konkrete Hilfe<br />

tut not, wie sollen die Gemeinden diese<br />

Quadratur des Kreises schaffen?<br />

Corona hat vieles massiv verändert, total<br />

auf den Kopf gestellt. Natürlich bekommt<br />

das auch jede einzelne Gemeinde, jede<br />

Bürgermeisterin, jeder Bürgermeister zu<br />

spüren. Wir alle versuchen, in unserem<br />

Bereich rasch zu helfen, wiewohl die Mittel<br />

äußerst knapp sind. Außerdem liegt<br />

es auch in unserer Verantwortung, dafür<br />

Sorge zu tragen, dass die Infektionszahlen<br />

wieder sinken, die entsprechenden<br />

Schutzmaßnahmen eingehalten werden.<br />

Das ist eine riesengroße Aufgabe, der wir<br />

alle gerecht werden müssen. Nicht einfach,<br />

aber machbar.<br />

Der Tiroler Gemeindeverband hat<br />

gemeinsam mit dem Land, der Gem-<br />

Nova und anderen Partnern den Strategieprozess<br />

„Zukunft Gemeinde – Agenda<br />

2030“ angestoßen. Was verbirgt<br />

sich dahinter?<br />

Wir haben in Tirol eine sehr kleinteilige<br />

Gemeindestruktur. Mit der zunehmenden<br />

Vielfalt und Komplexität der Aufgabenstellungen<br />

kommen insbesondere Kleinund<br />

Kleinstgemeinden unter Druck. Da<br />

Fusionen weder in der Bevölkerung noch<br />

bei den Gemeinden selbst forciert werden,<br />

gehen wir den Weg der Zusammenarbeit,<br />

der Kooperation. Natürlich hat dieser Weg<br />

auch seine Tücken. Mit dem Strategieprozess<br />

wollen wir die Vielzahl von Ideen<br />

sammeln, auf ihre praktische Umsetzung<br />

abklopfen und zu einer einheitlichen Beurteilung<br />

der Möglichkeiten kommen.<br />

Wo liegen nun die besonderen Herausforderungen<br />

bei kleineren Gemeinden?<br />

Das ist schnell gesagt: Wenn zwei, drei<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom<br />

Baurecht bis zum Kindergarten, von der<br />

Pflege bis zum Bürgerservice alles managen<br />

müssen und dazu noch die digitale<br />

Verwaltung einführen sollen, dann ist das<br />

Ende der Fahnenstange rasch erreicht.<br />

Gescheite Leute haben aufgelistet, dass<br />

in einer durchschnittlichen Gemeinde<br />

mehr als 500 unterschiedliche Aufgaben<br />

anfallen. Das schafft niemand, und wenn<br />

man sich dann noch vorstellt, dass ein<br />

mehrwöchiger Krankenstand anfällt, ist<br />

guter Rat teuer.<br />

Die Volksbefragung über die Fusionierung<br />

der Gemeinden Matrei, Mühlbachl<br />

und Pfons hat landauf, landab<br />

zu intensiven Diskussionen geführt.<br />

Welche Schlüsse ziehen Sie aus dem<br />

positiven Votum der Bevölkerung?<br />

Die drei Wipptaler Gemeinden sind sicher<br />

in einer Sondersituation. Zum einen durch<br />

die unmittelbare Nähe, zum anderen<br />

durch das schon bisherige Zusammenwachsen.<br />

Trotzdem ist dieses Ergebnis<br />

nicht selbstverständlich. Klar ist, dass die<br />

Bindung der Bevölkerung zur Gemeinde<br />

durch die große Mobilität langsam<br />

abnimmt. Wir merken auch den Druck,<br />

dass unabhängig vom Standort und von<br />

den regionalen Gegebenheiten standardisierte<br />

Leistungen auf einem vergleichbaren<br />

Niveau erwartet werden. Die Gemeinden<br />

kommen also von zwei Seiten unter<br />

Zugzwang.<br />

In welchen Bereichen ist die gemeindeübergreifende<br />

Zusammenarbeit am<br />

weitesten fortgeschritten?<br />

Wenn wir einmal von den Pflichtverbänden<br />

für Schulen, Krankenhäuser und so<br />

weiter absehen, scheint die Baurechtsverwaltung<br />

jener Bereich zu sein, wo die<br />

meisten Verantwortlichen nach neuen<br />

Lösungen suchen. Eine der Triebkräfte<br />

ist dabei die Rechtssicherheit. Wenn<br />

die Bauwerberinnen und Bauwerber mit<br />

einem Rechtsanwalt kommen, ist von<br />

der Gemeinde solide Arbeit gefordert.<br />

Da sind wir auch schon beim grundsätzlichen<br />

Problem: So wie überall nimmt der<br />

Bedarf an Spezialistinnen und Spezialisten<br />

auch auf Gemeindeebene zu, und da<br />

sind die Grenzen bald einmal erreicht.<br />

So wie überall<br />

nimmt der Bedarf<br />

an Spezialistinnen<br />

und Spezialisten<br />

auch auf Gemeindeebene<br />

zu, und<br />

da sind die Grenzen<br />

bald einmal erreicht.<br />

BILD: In einer Gemeinde, sagt<br />

Gemeindeverbandspräsident<br />

Ernst Schöpf, fallen mehr als<br />

500 unterschiedliche Aufgaben an.<br />

Allein ist das kaum zu bewältigen.<br />

(© Gemeinde Sölden)<br />

Stichwort überregionales Bauamt.<br />

Kematen hat dabei mit Gries, St. Sigmund,<br />

Ranggen, Unterperfuss und Polling<br />

bereits vor drei Jahren Neuland<br />

betreten. Ein Vorzeigeprojekt gemeindeübergreifender<br />

Zusammenarbeit?<br />

Ja, auf alle Fälle. Ein beispielgebendes<br />

Projekt, das nachweislich zeigt, wie es<br />

funktioniert. Der Kemater Bürgermeister<br />

Rudl Häusler und seine Kollegen haben<br />

da einmal mehr Weitblick und großes<br />

Engagement bewiesen. Und das bereits<br />

im Jahre 2017, da waren sie tirolweit die<br />

Ersten. Das verdient Respekt und Anerkennung.<br />

Weil die Grundidee ist einfach<br />

bestechend: Es gibt ein gemeindeübergreifendes<br />

Kompetenzzentrum für Bauangelegenheiten,<br />

damit Rechtssicherheit<br />

und Kosteneinsparungen für die teilnehmenden<br />

Gemeinden, höhere Effizienz und<br />

kürzere Bearbeitungszeiten. Vor allem für<br />

kleinere Gemeinden eine große Erleichterung<br />

und Hilfe.<br />

Die Aufgaben der Gemeinden, Sie<br />

haben es ja bereits erwähnt, werden<br />

immer vielfältiger und komplexer. Gilt<br />

es nicht auch darüber nachzudenken,<br />

bestimmte Aufgaben – abseits von<br />

gemeindeübergreifenden Kooperationen<br />

– einfach auszulagern?<br />

Selbstverständlich, das wird ja bereits<br />

gemacht. Nicht zuletzt deshalb<br />

haben wir als Tiroler Gemeindeverband<br />

bereits vor zehn<br />

Jahren die GemNova gegründet:<br />

als Servicestelle für die<br />

Gemeinden, als Pool von<br />

Expertinnen und Experten,<br />

welche die Gemeinden rasch<br />

und kompetent unterstützen. Sei es beim<br />

Einkauf, der Infrastruktur, im Gesundheitsund<br />

Pflegebereich, der Nachmittagsbetreuung,<br />

der Digitalisierung, bei Aus- und<br />

Weiterbildung, im Fuhrpark, bei der Personalvermittlung<br />

und noch vielem mehr.<br />

Mittlerweile ist die GemNova der größte<br />

kommunale Dienstleister Österreichs,<br />

beschäftigt rund 500 Expertinnen und<br />

Experten und wickelt für die Gemeinden<br />

jährlich Projekte in der Größenordnung<br />

von rund 400 Millionen Euro ab. Und der<br />

Bedarf der Gemeinden an solch kompetenter<br />

Unterstützung steigt weiter.<br />

Nochmals zurück zum Strategieprozess:<br />

Die Aufgaben der Gemeinden<br />

könnten also 2030 ganz andere sein<br />

als heute?<br />

Nicht unbedingt ganz anders, nein. Die<br />

Vielfalt, die Komplexität wird allerdings<br />

zunehmen. Dabei wird die Digitalisierung<br />

eine ganz entscheidende Rolle spielen.<br />

Klar ist auch, dass nicht alle Aufgaben in<br />

den kleinen Gemeinden selbst erledigt<br />

werden können. Hinzu kommt der regionale<br />

Aspekt, darauf wird auch Rücksicht<br />

zu nehmen sein. Jetzt bin ich aber einmal<br />

gespannt und erwartungsfroh, welche<br />

neuen Ideen beim Strategieprozess auftauchen,<br />

wie sie bewertet und umgesetzt<br />

werden können. Ich sehe das als eine große<br />

weiße Leinwand, die wir nun gemeinsam<br />

ausgestalten können. Das wird eine<br />

für alle faszinierende Aufgabe, davon bin<br />

ich überzeugt.<br />

DAS GESPRÄCH FÜHRTE<br />

REINHOLD OBLAK


14 tirol.Politik tirol.Politik<br />

15<br />

Gemeindevertreterinnen und<br />

-vertreter im Tiroler Landtag: eine<br />

Doppelfunktion, die allen hilft<br />

„Als Vizebürgermeisterin der Gemeinde<br />

Telfs und Landtagsabgeordnete ist<br />

mir natürlich sehr wohl bewusst, welche<br />

Auswirkungen Entscheidungen des<br />

Landtags direkt auf die Gemeinden<br />

haben“, fasst Cornelia Hagele die Bedeutung<br />

von Landtagsentscheidungen für<br />

die Kommunen zusammen. „Ein gutes<br />

Beispiel dafür ist das Thema Kinderbetreuung.<br />

Das Land gibt vor, wie viel Personal<br />

pro Gruppe zur Verfügung gestellt<br />

werden muss, und die Gemeinden müssen<br />

dann dafür bezahlen. Und das wirkt<br />

sich natürlich direkt auf den Gemeindehaushalt<br />

aus.“ Weil diese Auswirkungen<br />

also unmittelbar zu spüren sind, ist es<br />

für die Gemeinden äußerst wichtig, dass<br />

diese Problematik den Landtagsabgeordneten<br />

bei ihrer Entscheidungsfindung<br />

bewusst ist. Dass die Gemeinden<br />

direkt Gehör im Landtag finden, dafür<br />

sorgen vor allem Abgeordnete, die neben<br />

ihrer Landtagstätigkeit auch kommunale<br />

Funktionen innehaben. Wie eben<br />

Cornelia Hagele, die beide Seiten ausgezeichnet<br />

kennt.<br />

AUTOR<br />

MANFRED SCHIECHTL<br />

Der Tiroler Landtag bzw. die Tiroler Verfassung ist historisch gesehen etwas äußerst Besonderes<br />

in Europa. Der Landtag ist zudem ein wesentliches Organ für die heimischen Gemeinden<br />

mit teils großen Konsequenzen für deren tägliche Arbeit. Denn dem Landesparlament obliegt<br />

die Landesgesetzgebung. Und diese hat vielfältige Auswirkungen auf das tägliche kommunale<br />

Leben und die Handlungsmöglichkeiten der Gemeinden.<br />

Irritationen, Schwierigkeiten, Herausforderungen<br />

Ganz ähnlich sieht der Bürgermeister der<br />

Gemeinde Sellrain, Georg Dornauer, die<br />

Situation. Er ist ebenfalls zugleich Landtagsabgeordneter.<br />

„Ich finde es spannend,<br />

dass immer wieder Gemeindevertreterinnen<br />

und Gemeindevertreter, die den Menschen<br />

draußen Rede und Antwort stehen<br />

müssen, im Tiroler Landtag tätig sind.<br />

Und dieses hohe Maß an Erfahrung hereinbringen“,<br />

so Dornauer. Er selbst habe<br />

erlebt, wie sich manche Parlamentarier<br />

vom tatsächlichen Gemeindeleben entfernt<br />

und teilweise Gesetze beschlossen<br />

haben, die gerade dann in der unmittelbaren<br />

Umsetzung in den Gemeinden „zu<br />

Irritationen, zu Schwierigkeiten, ja zu<br />

schier nicht schaffbaren Herausforderungen“<br />

geführt haben. „Und da ist ein<br />

Katalysator, wie es wir Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister sowie Gemeindevertreterinnen<br />

und -vertreter im Tiroler<br />

Landtag sind, schon sehr, sehr wichtig“,<br />

führt Dornauer weiter aus. Zugleich hängt<br />

er ein markantes Beispiel an. „Wie schaut<br />

es aus, wenn wir im Landtag Pflegestandards<br />

einführen wollen, die natürlich für<br />

den zu Pflegenden einen möglichst hohen<br />

Standard bereitstellen sollen, wo wir aber<br />

auch schauen müssen, wie rekrutieren wir,<br />

wie organisieren wir das Personal und wiederum<br />

– die spannendste<br />

Frage – wie ist das Ganze<br />

finanzierbar? Und da argumentiert<br />

man ganz anders,<br />

wenn man draußen in den<br />

Gemeinden wirklich einmal<br />

erkannt hat, wie ein Rechnungsabschluss<br />

ausschaut<br />

und dass ein Voranschlag<br />

nicht mehr erstellbar ist.<br />

Und wo fehlt denn dann<br />

das Geld wieder.“<br />

RECHTS: Das Landhaus 1,<br />

Sitz der Tiroler Landesregierung.<br />

(© GemNova)<br />

Tirols Landtag –<br />

eine historische Besonderheit<br />

Der Tiroler Landtag ist wesentlicher<br />

Bestandteil der Tiroler Verfassung, deren<br />

Wurzeln auf das Jahr 1293 zurückgehen.<br />

Also dem Zeitpunkt der Gründung des<br />

Landes Tirol unter Graf Meinhard II. Dieser<br />

musste, um eine neue Gesetzgebung<br />

erlassen zu können, um die Zustimmung<br />

der Landestände – des heutigen Landtags<br />

– ersuchen. Das war die erste historische<br />

Erwähnung einer landtagsähnlichen<br />

Einrichtung. Etwas später, im Zuge<br />

der Übergabe Tirols an die Habsburger,<br />

wurde hierfür ein Begriff geboren, „Tiroler<br />

Landschaft“ genannt. Die schriftliche<br />

Festlegung dieses Sonderrechts der Stände<br />

erfolgte im „Tiroler Freiheitsbrief“ vom<br />

28.Jänner 1342. Dabei handelt sich um<br />

eine Urkunde, welche die frühe parlamentarische<br />

Entwicklung Tirols unter Einbeziehung<br />

des Bauernstandes aufzeigt bzw.<br />

definiert. In damaligen Zeiten ein Unikum<br />

in Europa. Nicht zuletzt deshalb wird Tirol<br />

oft als die älteste Festlanddemokratie<br />

(nach England auf den Britischen Inseln)<br />

bezeichnet. Zu den Tiroler Landständen<br />

gehörten die Geistlichkeit, der Adel, die<br />

Bürger und die Bauern. Sie hatten die Aufgabe,<br />

den Landesfürsten und seine Regierung<br />

zu kontrollieren. Damit ging auch die<br />

Schaffung von Gesetzen und die Bewilligung<br />

von Steuern einher.<br />

LINKS: Dr. Cornelia<br />

Hagele ist sich über den<br />

Einfluss des Landtags auf<br />

die Tiroler Gemeinden<br />

bewusst. (© GemNova)<br />

UNTEN: Dr. Georg<br />

Dornauer findet es spannend,<br />

in der Gemeinde und<br />

im Landtag tätig zu sein.<br />

(© Wikipedia)


16 tirol.Politik tirol.Politik<br />

17<br />

TIROLER LANDTAG –<br />

WEGWEISER UND<br />

PARTNER DER GEMEINDEN<br />

VOR DEM LOCKDOWN IM NOVEMBER VERFASST<br />

Gemeinsam im Dienst der Bevölkerung<br />

Im aktuellen Corona-Jahr 2020 zeigt<br />

sich vielleicht noch deutlicher als sonst,<br />

was unsere Gemeinden leisten und wie<br />

stark diese gefordert sind, wenn es darum<br />

geht, den Bürgerinnen und Bürgern<br />

eine gute Heimat zu sein. Gilt es doch<br />

gerade heuer, unter Bedingungen zu<br />

arbeiten, die vor einem Jahr noch niemand<br />

für möglich gehalten hätte.<br />

Ob Krise oder Normalbetrieb: Die<br />

Anstrengungen zielen stets darauf ab,<br />

die Bedürfnisse und Erwartungen der<br />

Bevölkerung hinsichtlich Infrastruktur<br />

und Lebensqualität bestmöglich zu<br />

erfüllen.<br />

Die Landesregierung steht den Gemeinden<br />

verlässlich zur Seite. Sie steuert<br />

einerseits durch (rechtliche) Weichenstellungen<br />

die zukunftsfähige Entwicklung<br />

von Land und Gemeinden. Vorgaben<br />

in der Raumordnung oder die<br />

Forcierung der gemeindeübergreifenden<br />

Zusammenarbeit sind dafür aktuelle<br />

Beispiele von Bedeutung. Zum anderen<br />

dienen die von der Landesregierung<br />

zur Verfügung gestellten Finanzmittel<br />

(heuer und nächstes Jahr ergänzt<br />

durch zusätzliche 70 Millionen Euro im<br />

Rahmen der Covid-19-Förderungen)<br />

dazu, Projekte der Daseinsvorsorge,<br />

Wohn- und Pflegeheime, Bildungs- und<br />

Betreuungseinrichtungen u. v. m. sicherzustellen<br />

und den Erhalt bzw. Ausbau<br />

der Infrastruktur abzusichern. Der partnerschaftliche<br />

Schulterschluss kommt<br />

dabei nicht nur den Bürgerinnen und<br />

Bürgern zugute. Der kommunale Konjunkturmotor<br />

ist auch für die regionale<br />

Wirtschaft unverzichtbar.<br />

In weiterhin enger Verbindung wird es<br />

uns gelingen, alle Anforderungen zu<br />

meistern und die Bürgerinnen und Bürger<br />

in eine positive Zukunft zu begleiten.<br />

Ihr LR Mag. Johannes Tratter<br />

© Land Tirol/Cammerlander<br />

© Julia Moll<br />

Vorgegebene Spielregeln<br />

mit großen Auswirkungen<br />

Der Landtag, also das Tiroler Landesparlament,<br />

ist für die Landesgesetze<br />

zuständig. Der Landtag ist dadurch<br />

ein in vielerlei Hinsicht wichtiges Gremium<br />

aus Sicht der Gemeinden. Der<br />

Landtag ist zuständig für die Gesetzgebung<br />

in einer Fülle von Bereichen.<br />

Beispielsweise Gemeindeorganisation,<br />

Baurecht, Raumplanung, Wohnbauförderung,<br />

Abwasser- und Abfallbeseitigung,<br />

Straßenwesen, Grundverkehr,<br />

Gesundheit und Pflege – um nur<br />

einige zu nennen. Daher haben auch<br />

nahezu alle vom Landtag beschlossenen<br />

Gesetze unmittelbare Auswirkungen<br />

auf die Tätigkeit der Gemeinden.<br />

Die im Landtag gefällten Entscheidungen<br />

prägen in mehrfacher Hinsicht<br />

die Möglichkeiten der Gemeinden,<br />

ihren Alltag zu meistern.<br />

Einerseits sind wir in den Tiroler<br />

Gemeinden dem Land Tirol und<br />

somit auch dem Landtag für die<br />

immer wieder gewährte „monetäre<br />

Sauerstoffzufuhr“ dankbar. Nicht<br />

zuletzt dadurch können die Gemeinden<br />

auch künftig Handlungsfähigkeit<br />

beweisen. Hintergrund ist, dass vielen<br />

Tiroler Gemeinden schlichtweg<br />

der notwendige Handlungsspielraum<br />

fehlt, eingeschränkt vor allem durch<br />

die stetig zunehmende Aufgabenfülle.<br />

Andererseits haben aber auch die<br />

Spielregeln, die der Landtag durch die<br />

Gesetzgebung vorgibt, große Auswirkungen<br />

auf den Alltag in den Gemeinden.<br />

Ein Beispiel: Die Gemeinden sind<br />

für die Kinderbetreuung zuständig, die<br />

Rahmenbedingungen gibt jedoch der<br />

Landtag vor. Etwa wie viel Betreuungspersonal<br />

für eine bestimmte Anzahl<br />

von Kindern notwendig ist. Dies wiederum<br />

hat starke Auswirkungen auf<br />

die finanzielle Belastung der Gemeinden<br />

bei der täglichen Umsetzung der<br />

Kinderbetreuung. Um dies zu verdeutlichen:<br />

In meiner Heimatgemeinde Sölden<br />

gab es 1986 eine Kindergartengruppe<br />

und somit eine Kindergärtnerin.<br />

Aktuell sind 17 Kindergartenpädagoginnen<br />

nötig, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.<br />

Die Beschäftigung von ausreichend<br />

qualifiziertem Personal ist<br />

wichtig. Da sind wir uns alle einig. Aber<br />

dies kostet viel Geld, das den Gemeinden<br />

oft nicht in wünschenswertem<br />

Umfang zur Verfügung steht.<br />

Hätten wir in den Gemeinden einen<br />

Wunschzettel, dann würde Folgendes<br />

weit oben stehen: Es wäre wünschenswert,<br />

wenn Landesgesetze in<br />

manchen Fällen klarer und weniger<br />

flapsig formuliert wären, um eine einfachere<br />

Umsetzung quer durch die<br />

Gemeinden des Landes zu ermöglichen.<br />

Ein Paradebeispiel hierfür war<br />

zuletzt die Freizeitwohnsitzabgabe.<br />

Erfreulich ist dagegen, dass aktuell in<br />

allen Lebenslagen ein sehr gutes Verhältnis<br />

mit allen Regierenden inklusive<br />

Landeshauptmann, aber auch mit den<br />

Landtagsabgeordneten herrscht. Man<br />

nimmt Rücksicht aufeinander, man hat<br />

ein Gespür für die Nöte des anderen.<br />

Natürlich braucht es laufend deutliche<br />

Hinweise zu unserem Befinden, aber<br />

das passiert durch saubere Zusammenarbeit,<br />

und der Tiroler Gemeindeverband<br />

ist ordentlich eingebunden. So<br />

auch bei neuen Gesetzesentwürfen.<br />

Ihr Bgm. Mag. Ernst Schöpf<br />

Das Land Tirol und die<br />

Gemeinden verbindet eine<br />

starke Partnerschaft –<br />

gerade in Krisenzeiten<br />

Die Corona-Krise wirkt sich nach wie<br />

vor massiv auf das gesellschaftliche und<br />

wirtschaftliche Leben aus – das spürt die<br />

Bevölkerung genauso wie die Politik, das<br />

spüren aber vor allem die Gemeinden, die<br />

erhebliche Rückgänge bei den Einnahmen<br />

in sämtlichen Bereichen zu verzeichnen<br />

haben. Als starker Partner stehen wir als<br />

Land den Gemeinden natürlich in dieser<br />

schweren Zeit zur Seite.<br />

Das Land Tirol unterstützt die Gemeinden<br />

mit seinen beiden Konjunkturpaketen mit<br />

insgesamt 150 Millionen Euro in diesem<br />

und im nächsten Jahr – nicht mit Krediten,<br />

so wie das vielfach andere Bundesländer<br />

machen, sondern mit frischem Geld, das<br />

wir bewusst als direkte Hilfe einsetzen.<br />

Tirol ist österreichweit damit Vorreiter<br />

und hilft umfassender und effektiver als<br />

alle anderen Länder. 70 Millionen Euro<br />

werden heuer für das erste Konjunkturpaket<br />

zur Verfügung gestellt. Davon wurden<br />

30 Millionen bereits als Soforthilfe<br />

ausbezahlt, weitere 40 Millionen Euro<br />

sind für konkrete Projekte vorgesehen. Im<br />

kommenden Jahr werden die Gemeinden<br />

seitens des Landes nochmals mit 80 Millionen<br />

Euro unterstützt. Davon sind zehn<br />

Millionen Euro für Digitalisierung und den<br />

Breitbandausbau vorgesehen, ein großer<br />

Teil – nämlich 40 Millionen Euro – stehen<br />

für Investitionen zur Verfügung, 30 Millionen<br />

Euro sind zur Abfederung von Rückgängen<br />

bei den Ertragsanteilen reserviert.<br />

Es ist für den heimischen Standort enorm<br />

wichtig, dass die Gemeinden weiterhin in<br />

Infrastruktur investieren. Mit kommunalen<br />

Projekten kurbeln sie die Wirtschaft an,<br />

schaffen und sichern Arbeitsplätze und<br />

sorgen dafür, dass sie den Lebensraum<br />

in ganz Tirol attraktiv gestalten.<br />

Doch das Land unterstützt die Gemeinden<br />

nicht nur in Krisenzeiten. Gerade bei der<br />

Kinderbetreuung sind wir den Gemeinden<br />

ein starker Partner. Der Ausbau von<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen in Tirol<br />

unterstützt die Menschen vor Ort, Familie<br />

und Beruf unter einen Hut zu bringen.<br />

Darüber hinaus garantieren familienfreundliche<br />

Gemeinden, dass die Bevölkerung<br />

nicht in die Städte abwandert<br />

und unsere Dörfer sowohl als Lebensals<br />

auch als Wirtschaftsraum attraktiv<br />

bleiben.Ebenso wichtig für den Erhalt der<br />

Lebensqualität in den peripheren Regionen<br />

sind der Breitbandausbau oder Investitionen<br />

in Straßen, das öffentliche Verkehrsnetz<br />

oder die Energieversorgung.<br />

So investiert der Landesenergieversorger<br />

TIWAG in den kommenden fünf Jahren 1,2<br />

Milliarden Euro, davon gehen allein 450<br />

Millionen Euro in den Kraftwerksausbau<br />

Sellrain-Silz.<br />

Zum Schluss möchte ich festhalten, dass<br />

ich für die Gemeinden auch eine zusätzliche<br />

Unterstützung durch den Bund einfordere.<br />

Es ist gut und richtig, dass der<br />

Bund rasch die Gemeinde-Milliarde zur<br />

Verfügung gestellt hat. Für Tirol wurden<br />

126 Projekte mit einer Projektsumme von<br />

148,5 Millionen Euro eingereicht. Diese<br />

Milliarde wird jedoch durch die Steuerreform<br />

fast aufgewogen, wie das Zentrum<br />

für Verwaltungsforschung KDZ errechnet<br />

hat. Deshalb benötigt es weiterhin Hilfe<br />

vonseiten der Bundesregierung. Dafür<br />

werde ich mich in Wien starkmachen.<br />

Ihr LH Günther Platter<br />

© Land Tirol/Cammerlander<br />

© Blickfang


18 tirol.hat Recht<br />

tirol.hat Recht<br />

19<br />

ANJA ZUM AUTOR WALDE<br />

GEMNOVA RA DR. BERTHOLD AKADEMIE LINDNER<br />

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peratendae re cus mintium as re, corest<br />

porum Berthold volorrunte Lindner ist velitium spezialisiert arionet auf qui Umwelt- aceaqui und Industrieanlagenrecht<br />

volore conserspe. mit Schwerpunkt Soluptati reperis im Elektrizitäts-, adi bea Bau- und<br />

te<br />

erchil Raumordnungsrecht. earum. Er begleitet Unternehmen und Gebietskörperschaften<br />

in komplexen Verwaltungsverfahren.<br />

„Österreich hatte<br />

historisch bedingt<br />

immer einen sehr<br />

grossen Anteil an<br />

erneuerbarer<br />

Energie.“<br />

ÖSTERREICHS BEITRAG<br />

ZUM KLIMASCHUTZ<br />

Die Bundesregierung plant die<br />

Erlassung eines neuen Gesetzes<br />

zur Förderung erneuerbarer<br />

Energieträger (Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz,<br />

kurz<br />

EAG). Die bisher geltenden<br />

Förderregelungen des Ökostromgesetzes<br />

laufen Ende<br />

2020 aus. Grundlage dafür<br />

sind viele Vorgaben der EU.<br />

Österreich hatte historisch bedingt<br />

immer einen sehr großen Anteil an erneuerbarer<br />

Energie. Insbesondere die Wasserkraft<br />

nahm und nimmt einen bedeutenden<br />

Anteil an der Energieerzeugung<br />

Österreichs ein. Erst durch gezielte Förderung<br />

anderer alternativer erneuerbarer<br />

Energieträger (wie Biomasse, Wind,<br />

Photovoltaik) konnte auch durch diese<br />

Bereiche mit fortschreitender Technologie<br />

ein nennenswerter Beitrag an der<br />

Energieaufbringung erzielt werden.<br />

Insbesondere durch das Ökostromgesetz<br />

kam es zu einem respektablen Ausbau<br />

der erneuerbaren Energien. Da die<br />

unionsrechtliche Genehmigung dieses<br />

Gesetzes auslief, war eine umfassende<br />

neue Regelung erforderlich. Eng damit<br />

einher ging die Ankündigung der österreichischen<br />

Bundesregierung, den Aufbau<br />

erneuerbarer Energieträger massiv voranzutreiben.<br />

Grundlage dieses Aufbaus<br />

ist das nun im Begutachtungsentwurf<br />

vorliegende EAG, mit dem die ambitionierten<br />

Ziele der Bundesregierung verwirklicht<br />

werden sollen. Während der<br />

Schwerpunkt der bisherigen Fördermaßnahmen<br />

insbesondere auf dem Ausbau<br />

der Windkraft (Förderung für weitere 13<br />

TWh) lag, fokussiert sich das EAG hauptsächlich<br />

auf den Ausbau der Photovoltaik<br />

(PV) (Förderung für 14 TWh), wo insbesondere<br />

auf die Nutzung von Dachflächen<br />

(Ziel: 1 Million Dächer) und brachliegenden<br />

Flächen (Deponien) gesetzt wird. Private<br />

sollen durch zahlreiche Maßnahmen<br />

dazu motiviert werden, auf den eigenen<br />

Dächern Photovoltaikanlagen zu installieren.<br />

Das System der Erlangung von<br />

Förderungen für Private wird durch das<br />

EAG erleichtert.<br />

BILD: Förderung von Photovoltaikanlagen<br />

im Kampf gegen<br />

den Klimawandel. (© shutterstock)


20 tirol.hat Recht<br />

ENTGELTLICHE tirol.hat EINSCHALTUNG<br />

recht 21<br />

Durch die Schaffung von Erneuerbaren-<br />

Energie-Gemeinschaften wird gewährleistet,<br />

dass die selbsterzeugte erneuerbare<br />

Energie im Verbund mit anderen Gleichgesinnten<br />

lokal und regional ausgetauscht<br />

und damit optimal genutzt werden kann.<br />

Was bedeutet dies? Mehrere Besitzer<br />

von PV-Anlagen (auch Gemeinden) schließen<br />

sich zusammen, der Strom wird bei<br />

Bedarf dorthin geliefert, wo er gerade verbraucht<br />

wird. Dem standen bisher praktisch<br />

viel zu hohe Netzgebühren entgegen.<br />

Zukünftig können auch<br />

kleinere Anlagen durch einen<br />

Zusammenschluss sinnvolle<br />

Angebote ergeben.<br />

Daher werden neu lokale und regionale<br />

„Ortstarife“ vorgesehen. Die Netzkosten<br />

für den Austausch dieser erzeugten<br />

Energie werden damit deutlich verringert.<br />

Damit können auch kleinere Anlagen<br />

durch einen Zusammenschluss künftig ein<br />

sinnvolles Angebot geben.<br />

Weiters werden Bürgerenergiegemeinschaften<br />

geschaffen. Diese ermöglichen<br />

eine Partizipation an der gemeinschaftlichen<br />

Erzeugung und dem Verbrauch<br />

gemeinsamer Nutzung elektrischer Energie<br />

und einer gemeinsamen Teilnahme<br />

am Elektrizitätsmarkt. Auch dies ist ein<br />

attraktives Modell für Gemeinden, die<br />

aktiv am Ausbau erneuerbarer Energien<br />

teilnehmen wollen.<br />

Beide neuen Gemeinschaften (Bürgerenergie<br />

und Erneuerbare Energie) werden<br />

umfangreiche Vertragswerke erfordern,<br />

welche die umfangreichen detaillierten<br />

gesetzlichen Vorgaben in ein praktisches<br />

Handwerksgerüst umwandeln. Zahlreiche<br />

Fragen sind hier in der Branche noch<br />

ungeklärt. Sinn macht dies allerdings erst<br />

dann, wenn die endgültigen Regelungen<br />

vorliegen.<br />

Mit dem EAG wird auch das Ende der<br />

Tarifförderung eingeleitet. Dies ist wenig<br />

überraschend, weil die Europäische Kommission<br />

ihre Leitlinien<br />

so abgeändert<br />

hat, dass die bisherige<br />

Tarifförderung<br />

nicht mehr möglich<br />

war. In Abkehr<br />

von der bisherigen<br />

Förderung durch<br />

Abnahmegarantien<br />

zu einem bestimmten<br />

fixierten Marktpreis<br />

erfolgt die Förderung<br />

künftig durch<br />

ein Marktprämiensystem.<br />

Durch Ausschreibungen<br />

werden<br />

jene Anlagen<br />

ermittelt, die am<br />

kostengünstigsten<br />

erneuerbare Energien<br />

erzeugen. Wohl<br />

um die aus Deutschland<br />

bekannten Fehler<br />

zu vermeiden,<br />

wurde die Teilnahme<br />

an derartigen Ausschreibungen<br />

jedoch<br />

mit der Leistung von<br />

Sicherheiten verbunden.<br />

Neben der Förderung der Elektrizitätserzeuger<br />

aus erneuerbaren Energien soll es<br />

auch Investitionszuschüsse für Photovoltaikanlagen,<br />

Stromspeicher, Wasserkraftund<br />

Windparkanlagen geben. Bemerkenswert<br />

ist der Umstand, dass Anlagen auf<br />

Basis von Biogas und Biomasse nun eine<br />

Folgeprämie erhalten.Damit wird sichergestellt,<br />

dass effiziente Anlagen, die bislang<br />

trotz fortschrittlicher Energien nur<br />

mittels Förderungen überleben konnten,<br />

auch weiterhin genutzt werden. Da für<br />

neue Biogas- und Biomasseanlagen nur<br />

sehr geringe neue Prämien vorgesehen<br />

sind, dienen die Nachfolgeprämien nur<br />

mehr dazu, den Bestand abzusichern.<br />

Im Ergebnis finden sich zahlreiche innovative<br />

Ansätze, wobei zu berücksichtigen<br />

ist, dass es sich bislang nur um einen<br />

Begutachtungsentwurf handelt. Spannend<br />

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bleibt, wie letztlich der tatsächliche Gesetzesentwurf<br />

aussehen wird. Eines steht<br />

aber bereits jetzt fest: Das EAG stellt<br />

zahlreiche Weichen im Kampf gegen den<br />

Klimawandel.<br />

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Gemeinde leistet bis zum Ende einer vereinbarten<br />

Laufzeit eine monatliche Ratenzahlung,<br />

nach deren Ende die Photovoltaikanlage<br />

in das Gemeindeeigentum übergeht.<br />

Kontaktieren Sie die IKB am<br />

besten noch heute: 0512 502-5370<br />

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22 tirol.digital<br />

tirol.digital<br />

23<br />

DIGITALE<br />

VERWALTUNGSPROZESSE<br />

IN KALTENBACH DANK<br />

GEORG<br />

AUTORIN<br />

VERENA<br />

KAISER<br />

Seit Anfang September 2020 digitalisiert die<br />

Gemeinde Kaltenbach ihre Verwaltungsprozesse<br />

gemeinsam mit der GemNova und dem für<br />

die Tiroler Gemeinden neuen Softwareprodukt<br />

GeOrg. Wir haben die Gemeinde zu ihren Erfahrungen<br />

befragt.<br />

BILD:<br />

Die Gemeinde<br />

Kaltenbach hat die<br />

Umstellung gut<br />

gemeistert, und<br />

GeOrg bringt eine<br />

große Entlastung.<br />

(© Felix Richter)<br />

Was hat sich in deinem Arbeitsalltag<br />

durch GeOrg verändert?<br />

Andrea Klocker: „Nach der derzeitigen<br />

Umstellungsphase ist der größte Unterschied<br />

die Arbeitserleichterung durch die<br />

automatisierten Prozesse in der Nacht. Ich<br />

war anfangs skeptisch, aber das funktioniert!<br />

Die Verbuchung der Kontoauszüge<br />

und der Versand der Grundsteuer- und<br />

Kommunalsteuervorschreibung sind mit<br />

ein paar Klicks erledigt. Das ist eine Erleichterung.“<br />

Simone Wegscheider: „Ich scanne alle<br />

Rechnungen und Meldezettel ein, welche<br />

noch in Papierform zu uns in die Gemeinde<br />

kommen. Danach werden diese Schriftstücke<br />

geschreddert. Dadurch haben wir<br />

alles nachhaltig und nachvollziehbar im<br />

System hinterlegt. Das war eine Umstellung,<br />

aber ich finde es faszinierend, dass<br />

nun alle Schriftstücke genau verfolgt werden<br />

können und wir einen besseren Überblick<br />

haben.“<br />

Stefan Bliem: „Durch die strenge Softwarearchitektur<br />

von GeOrg ist das Ablagesystem<br />

wesentlich übersichtlicher, und ich<br />

finde von überall immer zu meinen Akten.<br />

Dadurch, dass alles ein System ist, werden<br />

auch meine Bescheide und Rechnungen<br />

automatisch in die Buchhaltung eingespielt.<br />

Das ist für uns alle echt cool.“<br />

Klaus Gasteiger: „Das Bürgermeistercockpit<br />

ermöglicht mir, die Rechnungen nur<br />

mehr digital zu signieren und freizugeben,<br />

und ich sehe am Bildschirm auch bei jeder<br />

Rechnung, wie weit das Budget auf den<br />

einzelnen Kostenstellen bereits verbraucht<br />

ist. Damit habe ich den Überblick über die<br />

finanzielle Lage unserer Gemeinde, ohne<br />

die Mitarbeiter damit zu belasten.“<br />

Wie war die Umstellungsphase von der<br />

alten auf die neue Software?<br />

Klaus Gasteiger (lacht): „Jeder einzelne<br />

Beleg in der Finanzverwaltung musste<br />

unterschrieben werden, das war insgesamt<br />

eine stundenlange Arbeit. Jetzt hatte ich<br />

eine einstündige Schulung für das neue<br />

System, kann von überall in das System<br />

einsteigen; das ist eine echte System- und<br />

Zeiterleichterung.“<br />

Andrea Klocker: „Die Umstellung ist<br />

schon eine intensive Zeit. Das neue System<br />

mit GeOrg braucht sehr saubere Daten,<br />

damit die automatisierten Prozesse in der<br />

Nacht auch effizient laufen. Wir mussten<br />

also einige Anpassungen und Datenbereinigungen<br />

vornehmen. Das war aber auch gut,<br />

denn die Daten sind einfach die Grundlage<br />

einer effizienten Verwaltung, und im Endeffekt<br />

geht’s auch um Geld für die Gemeinde.<br />

Georg zwingt einen, alles sauber zu führen,<br />

somit wird auch nichts übersehen.“<br />

Was wünscht du dir noch von GeOrg?<br />

Andrea Klocker: „Ich wünsche mir, dass<br />

das System sich weiterentwickelt und uns<br />

in der öffentlichen Verwaltung noch mehr<br />

in der täglichen Arbeit massiv entlastet.“<br />

BILD:<br />

V. l. n. r.: Klaus Gasteiger,<br />

Bürgermeister, Stefan<br />

Bliem, Bauamt, Simone<br />

Wegscheider, Meldeamt,<br />

und Andrea Klocker,<br />

Amtsleiterin (© Gemeinde<br />

Kaltenbach)<br />

GeOrg ist die modernste<br />

Software für Gemeindeverwaltungen.<br />

Vor allem die Einfachheit<br />

und Automatisierung der<br />

Prozesse sind für unsere Kunden<br />

eine echte Erleichterung.<br />

CHRISTOPH CAROTTA<br />

KOMMUNALFINANZEXPERTE<br />

DER GEMNOVA


24 tirol.digital<br />

tirol.digital<br />

25<br />

GeOrg und GISela<br />

Die Verwaltungssoftware GeOrg wurde um ein Geoinformationssystem<br />

(kurz GIS) erweitert. Das datenführende System bleibt weiterhin GeOrg, GIS<br />

ergänzt GeOrg für Spezialaufgaben der Gemeinde vor allem im Bereich<br />

des Bauamts (für mehr Infos zum angebotenen GIS: www.gisquadrat.com).<br />

Ansprechpartner für die Lösungen bei GemNova ist Verena Kaiser<br />

(v.kaiser@gemnova.at oder 0504711-70).<br />

ACH, seit einiger Zeit bin ich nun in<br />

Tirol unterwegs und sammle ganz viele<br />

Informationen und Daten. Ich kenne die<br />

Kanalgebühren, Wasserzählerstände usw.,<br />

aber das sind alles nur Daten. Wie soll ich<br />

denn meinen Schützlingen perfekt unter<br />

die Arme greifen, wenn ich ihnen nicht<br />

auch zeigen kann, wo die Kanalschächte<br />

genau verlaufen oder wo der<br />

Kanaldeckel ist?<br />

Weißt du was ich besonders<br />

gut kann? Daten in einer Karte<br />

anzeigen. Sag mir einfach, was du<br />

anzeigen willst, und ich mach das<br />

für dich. Ich garantiere dir, deine<br />

Schützlinge und du, ihr werdet in<br />

Zukunft alles finden, was ihr bei dir<br />

abspeichert.<br />

Nun wird<br />

GeOrg rot ...<br />

Seit einigen Wochen zieht GeOrg<br />

nun durch die Tiroler Landschaft.<br />

Im Gepäck ganz viele Infos,<br />

Daten und deren Verknüpfungen<br />

aus den vom ihm betreuten<br />

Tiroler Gemeinden.<br />

An einem Wochenende<br />

steigt GeOrg auf einen der<br />

wunderschönen Berge Tirols.<br />

Sag mal, was machst du<br />

morgen? Würdest du mich zu<br />

meinem nächsten Termin<br />

begleiten, um deine schönen<br />

Seiten zu präsentieren?<br />

Das mach ich doch<br />

gerne, aber jetzt genießen<br />

wir den wunderbaren<br />

Sonnenuntergang …<br />

Gemütlich genießt er<br />

seine Jause, ohne genau<br />

zu wissen, wo er sich<br />

befindet. Da erscheint<br />

eine ungewöhnliche<br />

Wanderin.<br />

Hallo, ich bin GISela.<br />

Du scheinst ein verlorenes<br />

Meerestier hier in unseren<br />

schönen Bergen zu sein!<br />

Was bedrückt dich?<br />

Wenn ihr mehr über<br />

GeOrg und GISela erfahren<br />

wollt, schaut vorbei bei<br />

www.meingeorg.at


26 tirol.digital tirol.digital 27<br />

DAS GEHIRN HINTER<br />

KOMPLEXEN PROJEKTEN<br />

Lust auf eine österreichische Erfolgs-<br />

geschichte? In ihrem Geschäftsfeld<br />

führende Unternehmen, die jedoch in<br />

der breiten Masse der Bevölkerung unbekannt<br />

sind, werden mit dem Titel „Hid-<br />

den Champion“ geadelt. Ein solcher ist<br />

der GemNova-Partner Brain Behind. Noch<br />

nie gehört? Und dennoch hatte nahezu<br />

jeder von uns schon vielfach Kontakt mit<br />

dem IT-Dienstleister. Etwa beim en an einer<br />

Bezahl-<br />

Supermarktkasse.<br />

RECHTS:<br />

Mag. Alfred Dworschak (links) und<br />

Alexander Diethard – Mission mit<br />

Vision. (© Chris Hofer)<br />

Denn jahrelange Erfahrung in Zahlungsdienstleistungen<br />

gipfelten im Produkt<br />

ValueMaster des Unternehmens Brain<br />

Behind für Bezahlterminals. Einige der<br />

führenden Handelsmarken vertrauen<br />

darauf, wenn es um hohe Verfügbarkeit,<br />

Funktionsumfang und Einfachheit der<br />

Anwendung geht. Darüber hinaus bietet<br />

das Unternehmen umfangreiche Lösungen<br />

in den Bereichen Kundenbindung,<br />

Tourismus, digitale Gutscheine und digitale<br />

Regionalwährungen, um nur einige zu<br />

nennen. Am besten schildern allerdings<br />

nackte Zahlen, was dahintersteckt: Weltweit<br />

werden knapp 200 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter beschäftigt, 160.000<br />

Händlerinnen und Händler sind unter Vertrag,<br />

in über 1.500 Projekten werden mehr<br />

als zwei Millionen Transaktionen pro Tag<br />

abgewickelt – das ist Brain Behind. Neben<br />

den Firmensitzen in London und Salzburg<br />

sind in der Zwischenzeit sieben weitere<br />

Standorte hinzugekommen (von Miami<br />

über Kapstadt bis Delhi).<br />

IN DEN 1990ERN HERRSCHTE<br />

EINE GROSSE AUFBRUCHS-<br />

STIMMUNG. NICHTS SCHIEN<br />

UNMÖGLICH, DIE ENTWICK-<br />

LUNG DER TECHNIK SCHRITT<br />

EBENSO RASANT VORAN WIE<br />

DIE GLOBALISIERUNG, UND<br />

AUCH ALFRED DWORSCHAK<br />

KONNTE SICH DIESER<br />

DYNAMIK NICHT ENTZIEHEN.<br />

Hinter dem „Hidden Champion“ versteckt<br />

sich zudem eine unheimlich spannende<br />

Erfolgsgeschichte. Und das hat mit dem<br />

Mastermind des Unternehmens zu tun,<br />

Alfred Dworschak. Begonnen hat er ganz<br />

„österreichisch“ mit dem Jus-Studium in<br />

Salzburg, doch dann zog es ihn nach London,<br />

und auf der London School of Economics<br />

begann sein Weg in die spannende<br />

Welt der Technik und des Managements.<br />

Das war in den 1990ern, als eine große<br />

Aufbruchsstimmung herrschte. Nichts<br />

schien unmöglich, die Entwicklung der<br />

Technik schritt ebenso rasant voran wie<br />

die Globalisierung, und auch Alfred Dworschak<br />

konnte sich dieser Dynamik nicht<br />

entziehen. Er gründete einige Start-ups<br />

in der IT-Branche – nicht alles glückte,<br />

aber viele Erfahrungen wurden gesammelt.<br />

„Es war damals in London an der<br />

Uni eine tolle Stimmung. Eine Mischung<br />

aus Aufbruch, Erfolg, großen Plänen und<br />

eine hohe Intensität, nicht zuletzt durch<br />

die große Internationalität in dieser Stadt“,<br />

blickt Alfred Dworschak zurück.<br />

In dieser Zeit lernte er den Inder Nirmal<br />

Naddha kennen. Gemeinsam entdeckten<br />

sie, dass in vielen Regionen der Welt<br />

die Handhabe mit Bargeld sehr gefährlich<br />

sein kann und auch oft missbräuchlich<br />

verwendet wird – und erkannten<br />

die Marktlücke. Den beiden gelang es,<br />

ein digitales Produkt zu entwickeln, das<br />

Zahlungen, Dienstleistungen und Aktivitäten/Berechtigungen<br />

über eine zentrale<br />

IT-Plattform (ValueMaster genannt) abzuwickeln.<br />

Unabhängig von Währungen und<br />

Zahlungssystemen. Das war der Durchbruch<br />

und die Geburtsstunde von Brain<br />

Behind 2005 in London.<br />

In seiner Heimat Österreich kreuzten<br />

sich 2006 die Wege von Dworschak und<br />

Alexander Diethard. Nach ersten gemeinsamen<br />

Vertriebsbemühungen zu Value-<br />

Master in Österreich und der Schweiz<br />

entstand sehr bald Freundschaft, und<br />

daraus entwickelte sich eine gemeinsame<br />

Vision und Mission. Ein eigenständiges<br />

Unternehmen wurde gegründet, das<br />

sich um das internationale Wachstum,<br />

die Projektabwicklung sowie das rasch<br />

wachsende Partnernetzwerk kümmerte.<br />

Schon bald konnte man zahlreiche Handels-<br />

und Dienstleistungsunternehmen in<br />

der DACH-Region überzeugen, dass digitale<br />

Gutschein-, Bonus- und Verrechnungslösungen<br />

mit der Brain-Behind-Lösung<br />

sicherer, effizienter und komfortabler im<br />

Handling sind.<br />

In Tirol ist das Unternehmen an vielen<br />

Orten anzutreffen. So war eines der ersten<br />

Gemeindeprojekte in Österreich die<br />

Energy-Card in Wörgl. Es folgten die Gutscheinkarte<br />

für das Kaufhaus Tyrol, die<br />

Gutscheinkarte für die Harisch-Hotels in<br />

Kitzbühel und auch eine überaus enge<br />

Kooperation mit MPreis. 2019 wurde eine<br />

enge Zusammenarbeit mit der GemNova,<br />

dem Unternehmen der Tiroler Gemeinden,<br />

vereinbart, um die Gemeinden noch<br />

stärker bei ihren Plänen zur regionalen<br />

Kaufkraftbindung zu unterstützen und<br />

zudem auch neue Produkte zu entwickeln.<br />

Die Experten von Brain Behind und der<br />

GemNova arbeiten bereits seit längerer<br />

Zeit an einigen Digitalisierungsprojekten<br />

zum Wohl der Gemeinden und der Bevölkerung.<br />

Die Servicequalität der abfallwirtschaftlichen<br />

Infrastruktur der Umweltzone<br />

Wipptal soll beispielsweise markant<br />

erhöht und für die teilnehmenden Gemeinden<br />

die Abläufe vereinfacht werden. „Die<br />

Bevölkerung des Wipptales soll über eine<br />

Bürgerkarte tägliche Abgabemöglichkeiten<br />

in der gesamten Region vorfinden“,<br />

so der GemNova-Projektverantwortliche<br />

Michael Kirchmair. „Jausengeld“ ist der<br />

neue digitale Essensgutschein zur Nutzung<br />

von steuerfreien Essenszuschüssen.<br />

„Unternehmen profitieren von einem flexiblen<br />

Buchungssystem ohne administrative<br />

Zusatzaufgaben, Mitarbeiter können<br />

eine größere Restaurantauswahl für sich<br />

nutzen, und Wirte erhöhen den Umsatz<br />

zum Mittagstisch“, bringt es der GemNova-Projektbetreuer<br />

Stefan Schober auf<br />

den Punkt. In Zusammenarbeit mit dem<br />

Handelsunternehmen MPreis wurde während<br />

des Covid-19-Lockdowns ein einfach<br />

zu nutzendes System entwickelt, mit dem<br />

sich Menschen lebenswichtige Einkäufe<br />

von Freiwilligen erledigen lassen können.<br />

AUTOR<br />

MANFRED SCHIECHTL


28<br />

tirol.kooperiert tirol.kooperiert<br />

29<br />

Aus drei<br />

mach eins<br />

Vorbild für einen<br />

Zusammenschluss<br />

Die Wipptaler Gemeinden<br />

Matrei am Brenner, Mühlbachl<br />

und Pfons werden künftig gemeinsame<br />

Wege gehen. Basis<br />

hierfür war eine Volksbefragung.<br />

Die Bürgerinnen und Bürger<br />

stimmten dabei klar für einen<br />

Zusammenschluss. Dieser soll<br />

nach Abschluss aller Vorbereitungsarbeiten<br />

per 1. Jänner<br />

2022 erfolgen.<br />

Von Beginn an maßgeblich unterstützt<br />

wurden die drei Gemeinden bei den<br />

umfangreichen Vorbereitungsarbeiten,<br />

bei denen viel Neuland zu betreten war,<br />

von der GemNova. Zu Beginn unter der<br />

Verantwortung von Magnus Gratl, der<br />

kürzlich in das Büro von Landeshauptmann<br />

Günther Platter wechselte, zuletzt<br />

von Karin Erler.


30 tirol.kooperiert tirol.kooperiert<br />

31<br />

„Es waren viele<br />

komplexe Hürden<br />

zu nehmen,<br />

doch gemeinsam<br />

wurden<br />

alle äußerst zufriedenstellend<br />

genommen.“<br />

MAG. KARIN ERLER<br />

GEMNOVA-<br />

PROJEKTVERANTWORTLICHE<br />

ZUM AUTOR<br />

MANFRED SCHIECHTL<br />

25 Jahre Medienerfahrung in<br />

verschiedensten Bereichen bei<br />

der Tiroler Tageszeitung und dem<br />

Kurier sind die Basis für eine<br />

umfangreiche Expertise in allen<br />

Kommunikationsbelangen.<br />

Kontakt: m.schiechtl@gemnova.at<br />

Unterstützt durch die Expertise der Fachleute<br />

der GemNova wurden alle Vorbereitungsarbeiten<br />

bis hin zur Volksbefragung<br />

und den entscheidenden Gemeinderatsbeschlüssen<br />

reibungslos abgewickelt. „Wir<br />

sind sehr stolz darauf, dass wir unseren<br />

Beitrag zu diesem vorbildlich abgewickelten<br />

Prozess der drei Gemeinden im Wipptal<br />

leisten konnten. Es waren viele komplexe<br />

Hürden zu nehmen, doch gemeinsam<br />

wurden alle äußerst zufriedenstellend<br />

genommen“, freut sich die GemNova-Projektverantwortliche<br />

Karin Erler für die drei<br />

Gemeinden und dass sich die viele harte<br />

Arbeit ausgezahlt hat. „Es ist fast 50 Jahre<br />

her, dass zuletzt eine Gemeindefusion in<br />

Tirol stattfand. Da sich viele gesetzliche<br />

Vorgaben in der Zwischenzeit geändert<br />

haben, musste das Know-how von Grund<br />

auf neu aufgebaut werden. Aber dies ist<br />

ausgezeichnet gelungen.“<br />

In enger Abstimmung<br />

Parallel zu den Fusionsvorbereitungen<br />

läuft derzeit im Wipptal noch ein zweites<br />

Großprojekt, das selbstverständlich<br />

eng mit der Gemeindezusammenlegung<br />

abgestimmt sein muss, da es auf diese<br />

eine große Auswirkung hat. Auch dabei<br />

kommt Unterstützung von der GemNova.<br />

Der Hintergrund: Die Servicequalität der<br />

abfallwirtschaftlichen Infrastruktur der<br />

Umweltzone Wipptal soll markant erhöht<br />

und für die teilnehmenden Gemeinden<br />

die Abläufe vereinfacht werden. „Bürgerinnen<br />

und Bürger des Wipptales sollen über<br />

eine Bürgerkarte tägliche Abgabemöglichkeiten<br />

in der gesamten Region vorfinden“,<br />

erklärt GemNova-Experte Michael<br />

Kirchmair. Neben Matrei am Brenner,<br />

Mühlbachl und Pfons nehmen auch die<br />

anderen Gemeinden der Region Wipptal<br />

(Planungsverband 22) bis auf Ellbögen teil,<br />

also Gries am Brenner, Gschnitz, Navis,<br />

Obernberg, Schmirn, Steinach, Trins<br />

und Vals. Zusammen leben in diesen elf<br />

Gemeinden über 14.000 Personen.<br />

Bündelung der Ressourcen<br />

Zurück zur Gemeindefusion von Matrei<br />

am Brenner, Mühlbachl und Pfons: Diese<br />

erfolgt auf freiwilliger Basis. Sie wird nicht<br />

vom Land Tirol verordnet.<br />

Es liegt in unserer Hand,<br />

eine gemeinsame tolle<br />

Zukunft für die nächsten<br />

Generationen zu schaffen.<br />

Die Gründe für einen künftigen gemeinsamen<br />

Weg der drei Kommunen sind die<br />

bisher schon engen Bande. Sowohl geografisch<br />

als auch geschichtlich und kulturell.<br />

Ein Aspekt ist auch die „Ressourcenbündelung<br />

im Sinne des Erhalts und<br />

der Verbesserung der Lebensqualität“, so<br />

Landesrat Johannes Tratter. Der Bürgermeister<br />

der Marktgemeinde Matrei am<br />

Brenner, Paul Hauser, sieht die Fusion als<br />

positiven Schritt in die Zukunft: „Es liegt<br />

in unserer Hand, eine gemeinsame tolle<br />

Zukunft für die nächsten Generationen zu<br />

schaffen. Ich bin überzeugt, dass wir mit<br />

etwas gutem Willen diese Herausforderung<br />

auch gut meistern werden.“ Alfons<br />

Rastner, Gemeindechef in Mühlbachl,<br />

denkt ähnlich: „Ich bin der festen Überzeugung,<br />

dass bis Jahresbeginn 2022 alle<br />

Voraussetzungen für eine gemeinsame<br />

Gemeinde, unter Beibehaltung der Identität<br />

von Pfons und Mühlbachl als Katastralgemeinden,<br />

eine ungemeine Stärkung<br />

unseres Lebensraums bewirkt.“ Alexander<br />

Woertz, Bürgermeister von Pfons, sieht die<br />

Raum zum Wohlfühlen<br />

Ideal als langfristige oder temporäre Raumlösung<br />

(z.B. Kindergärten und Schulen)<br />

Optimale Wärmedämmung<br />

Brandschutz (R)EI30 serienmäßig<br />

www.containex.com<br />

LINKS:<br />

Matrei am Brenner wird mit<br />

Mühlbachl und Pfons fusionieren.<br />

(© Shutterstock)<br />

drei Gemeinden vor einer großen<br />

Weggabelung in Richtung<br />

Zukunft: „Gemeinsam könnten<br />

wir mit einem Budget gezielter<br />

und kosteneffizienter investieren<br />

und die bestehenden Ressourcen<br />

besser nutzen“, sieht<br />

er viel Potenzial.<br />

Die Folgen der Fusion<br />

Nach dem Beschluss der drei<br />

Gemeinderäte für die Fusion<br />

wird <strong>2021</strong> ein detailliertes Vertragswerk<br />

ausgearbeitet, das<br />

den Zusammenschluss regeln<br />

soll. Von der neuen Gemeinde,<br />

in der die drei bisherigen aufgehen,<br />

werden alle Rechte und Pflichten übernommen.<br />

Das gilt auch für das gesamte<br />

Vermögen der aktuell bestehenden<br />

drei Gemeinden. Verordnungen im eigenen<br />

Wirkungsbereich verlieren ihre Geltung<br />

und müssen neu verordnet werden.<br />

Bescheide bleiben jedoch rechtskräftig.<br />

Der Zusammenschluss von Matrei am<br />

Brenner, Mühlbachl und Pfons ist die erste<br />

Gemeindefusion in Tirol seit 1973, als sich<br />

Hatting und Inzing zusammengeschlossen<br />

hatten. Diese beiden Gemeinden (bis 1816<br />

schon einmal eine zusammenhängende<br />

Kommune) trennten sich Ende 1991 allerdings<br />

wieder.<br />

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32 tirol.kooperiert tirol.kooperiert<br />

33<br />

IM FOKUS:<br />

GEMEINDEIMMOBILIEN<br />

MANAGEMENT, SERVICE &<br />

WARTUNG AUS EINER HAND –<br />

DIE NEUE BIG/GEMNOVA-<br />

KOOPERATION<br />

Seit März des heurigen Jahres bieten<br />

GemNova und die Bundesimmobiliengesellschaft<br />

(BIG) gemeinsam professionelle<br />

Serviceleistungen für Gemeindeimmobilien<br />

an.<br />

Die immer komplexer werdende Erhaltung<br />

und Verwaltung von Immobilien, insbesondere<br />

Gebäuden, stellen Tirols Gemeinden<br />

vor viele Herausforderungen – hochbautechnisch<br />

ebenso wie finanziell und rechtlich.<br />

Die Facility-Management-Leistungen<br />

der BIG/GemNova-Kooperation beinhalten<br />

daher vier umfassende Bereiche.<br />

2. KAUFMÄNNISCHES<br />

OBJEKTMANAGEMENT<br />

Neben der klassischen kaufmännischen<br />

Hausverwaltung – Zahlungsverkehr,<br />

Abrechnung und Reporting – gehört auch<br />

die technische Hausverwaltung in professionelle<br />

Hände gelegt. Mit der BIG/<br />

GemNova-Kooperation werden Kleinreparaturen<br />

bis zu einem von der Gemeinde<br />

vorgegebenen Kostenrahmen organisiert<br />

und erbracht sowie eine jährliche<br />

Zustandskontrolle der Gebäude erstellt,<br />

auf Wunsch mit Instandhaltungsvorschau.<br />

Zum kaufmännischen Objektmanagement<br />

gehört auch das Nutzermanagement im<br />

Sinne einer Begleitung und Beratung in<br />

allen Bereichen der Vermietung bzw.<br />

sonstigen Nutzungsüberlassung von der<br />

Schlüsselübergabe bis zur Rückstellung<br />

und die Versicherungskoordination inklusive<br />

Abwicklung von Versicherungsschäden.<br />

1. STAMMDATENERFASSUNG<br />

UND INVENTARISIERUNG<br />

Um ein Gebäude bestmöglich bewirtschaften<br />

zu können, braucht es verlässliche<br />

Objektstammdaten und Raumdaten.<br />

Oft kommt man erst durch eine entsprechende<br />

Vermessung zu aussagekräftigen<br />

Plandaten. Und wenn die einmal vorhanden<br />

sind, muss auch das Inventar und die<br />

sonstige Ausstattung erhoben werden. Für<br />

diese Leistungen liefert die Zusammenarbeit<br />

von BIG und GemNova eine einheitliche,<br />

objektbezogene Datenstruktur, die<br />

auf Knopfdruck auch digital zur Verfügung<br />

gestellt werden kann.<br />

BILD:<br />

Die Turnhalle<br />

der neuen Volksschule<br />

Kundl (© GemNova)<br />

ZU DEN AUTOREN<br />

DR. WOLFGANG RAUTH<br />

Wolfgang Rauth ist Jurist, Immobilientreuhänder<br />

und kaufmännischer<br />

Leiter des OFM Team Tirol<br />

bei der Bundesimmobiliengesellschaft.<br />

Kontak: wolfgang.rauth@big.at<br />

MAG. NIKOLAUS KRAAK<br />

Nikolaus Kraak ist Jurist,<br />

Immobilientreuhänder und Prokurist<br />

bei der GemNova.<br />

Kontakt: n.kraak@gemnova.at<br />

3. TECHNISCHES<br />

OBJEKTMANAGEMENT<br />

Mit einer Zustandserfassung und<br />

Zustandsanalyse kann mithilfe der innovativen<br />

Software AiBATROS® eine vertiefte<br />

objektive und systematische Analyse<br />

des Gebäudebestandes durchgeführt und<br />

damit ein anschaulicher Überblick über<br />

den derzeitigen Zustand der Gebäudeteile<br />

verschafft werden. Daraus lassen sich<br />

Grobkosten für zukünftige Instandsetzungs-<br />

und Modernisierungsmaßnahmen<br />

ableiten. Mit der Instandhaltungsplanung<br />

kann der konkrete Instandhaltungsbedarf<br />

der Gebäude verfeinert und auf die<br />

budgetären Möglichkeiten der Gemeinde<br />

angepasst werden. Bei größeren Vorha-


34 tirol.kooperiert<br />

tirol.kulturell<br />

35<br />

Mit der neuen BIG/GemNova-<br />

Kooperation können wir Gemeinden<br />

bei sämtlichen gebäudebezogenen<br />

Aufgaben umfänglich<br />

unterstützen und begleiten. Das<br />

Leistungsspektrum erstreckt<br />

sich von der Phase der Projektentwicklung<br />

und Errichtung über<br />

Management, Service und Wartung,<br />

die Pflege und Instandhaltung<br />

bis zum Abbruch oder der<br />

Generalsanierung.<br />

DI WOLFGANG<br />

GLEISSNER<br />

GESCHÄFTSFÜHRER BIG<br />

ben übernehmen GemNova und BIG die<br />

gesamtheitliche Koordination der Planung<br />

und Umsetzung im Sinne eines Projektmanagements.<br />

Und wie es die ÖNORMEN<br />

B 1300 und B 1301 vorsehen, wird einmal<br />

jährlich eine Objektsicherheitsbegehung<br />

durchgeführt und die Verkehrssicherheit<br />

mittels App und ÖNORM-gerechter Erfassungsstruktur<br />

dokumentiert.<br />

4. FACILITY-<br />

OBJEKTMANAGEMENT<br />

Durch die zunehmende Gebäudeautomation<br />

steigt die Komplexität für die Nutzerinnen<br />

und Nutzer. Mit Spezialwissen<br />

und viel Erfahrung im Haustechnikbereich<br />

wird für einen rechtssicheren Betrieb der<br />

technischen Anlagen gesorgt. GemNova<br />

und BIG koordinieren externe Dienstleister<br />

für die Gemeinden und sorgen durch<br />

eine Bündelung der Volumina für attraktive<br />

Einkaufspreise. Das richtige Energiemanagement<br />

ist ein wichtiger Bestandteil<br />

aller Nachhaltigkeitsbestrebungen, von<br />

der Erhebung von Einsparungspotenzialen<br />

bis zum Monitoring. Abgerundet wird<br />

das Paket durch ein effektives Fördermanagement.<br />

Um all diese Leistungen anbieten und<br />

abwickeln zu können, steht auf Seiten der<br />

BIG das Objekt- & Facility-Management-<br />

Team Tirol (OFM Tirol) mit insgesamt<br />

34 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

zur Verfügung. Das OFM Tirol betreut<br />

allein in Nordtirol rund 800.000 Quadratmeter<br />

Nettoraumfläche; das entspricht<br />

112 Fußballfeldern an bebautem Raum.<br />

Dabei reichen die Leistungen von Alltagsfragen<br />

über klassische Agenden wie der<br />

Betriebskostenabrechnung bis hin zur<br />

Wartung der technischen Anlagen.<br />

Neben dem reibungslosen Betrieb steht<br />

auch die Erhaltung der Substanz mittels<br />

gezielter Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen<br />

im Fokus. Die Servicetechniker<br />

der BIG übernehmen Aufgaben<br />

wie die Steuerung von Leit- und<br />

Regeltechnik, kleinere Reparaturen sowie<br />

die Abwicklung von Wartungs- und Prüfdiensten.<br />

Bei einer Immobilie entfallen rund 80 Prozent<br />

der sogenannten Lebenszykluskosten<br />

auf die Betriebsphase. Und genau in dieser<br />

kann die BIG/GemNova Kooperation den<br />

Tiroler Gemeinden helfen, Zeit und Geld zu<br />

sparen. Beide Unternehmen bringen eine<br />

jahrelange Erfahrung im Facility-Management<br />

zum Nutzen der Tiroler Kommunen<br />

ein und können dadurch den Betrieb<br />

der anvertrauten Gebäude optimieren.<br />

MEHR<br />

INFOS?<br />

Nähere Informationen<br />

zum Leistungsportfolio<br />

können dem Folder<br />

entnommen werden –<br />

erreichbar unter folgendem<br />

Link: www.gemnova.<br />

at/files/big_gemnova_<br />

kooperation_folder.pdf<br />

bzw. per QR-Code:<br />

lies mal<br />

wieder ...<br />

Ecowin Verlag<br />

September 2020<br />

220 Seiten, € 24,-<br />

7 BUCHTIPPS<br />

EMPFOHLEN VON<br />

REINHOLD OBLAK<br />

LERNEN S’<br />

GESCHICHTE, HERR<br />

REPORTER!<br />

ULRICH BRUNNER<br />

Das „Lernen S’ Geschichte, Herr Reporter!“ zählt wohl zu den bekanntesten Zitaten no Kreiskys. Dass sich damals auf der anderen Seite des Mikrofons der ORF-Journalist<br />

Bru-<br />

Ulrich Brunner befand, wissen heute wohl nur noch ganz wenige. Vorliegendes Buch ist<br />

freilich nicht aufgrund dieses „Zwischenfalls“ so lesens- und empfehlenswert. Nein, Brunner<br />

handelt diesen heftigen Wortwechsel mit Kreisky nur auf einigen wenigen Seiten ab.<br />

Einfach weil er mehr, viel mehr zu erzählen, zu berichten, zu erklären hat.<br />

Dabei besonders erwähnenswert: die saubere Recherche, die vielen köstlichen Anekdoten,<br />

die interessanten Hintergründe, über die Brunner als Zeitzeuge Auskunft geben kann.<br />

Und er würzt all dies noch mit persönlichen Briefen, die er seinerzeit von Kreisky erhalten<br />

hat. Jedes einzelne Schreiben davon ist ein Zeitdokument. Wer seine Nase in dieses<br />

Buch hineinsteckt, wird sie lange nicht mehr herauskriegen. Und das ist wohl auch gut so.


36<br />

tirol.kulturell<br />

tirol.kulturell 37<br />

Er sei, schreibt Tom Dauer in seinem<br />

einleitenden und fürwahr ausgezeichneten<br />

Essay über den Vorarlberger<br />

Fotografen Peter Mathis,<br />

„ein Schatzsucher und Momentesammler“.<br />

Dann, über die Jahre<br />

hinweg, habe er sich von einem<br />

„Jäger des Augenblicks zu einem<br />

Beobachter des Beständigen“ entwickelt.<br />

Als aktuelles Ergebnis liegt<br />

nun ein Bildband mit dem schlichten<br />

Titel „Schnee“ vor, den in aller<br />

Ruhe zu betrachten, sich unbedingt<br />

lohnt. Faszinierende Schwarz-weiß-<br />

Aufnahmen aus den tief verschneiten<br />

Bergen, gewaltige Stimmungen,<br />

beeindruckende Szenerien, ganz feine<br />

Details.<br />

Wer das opulente Buch nur schon<br />

zur Hand nimmt, wird bereits die<br />

Haptik spüren, von eben dieser überrascht,<br />

sehr angetan sein. Und ja, der<br />

Fotograf aus dem Ländle kann auch<br />

schreiben, seinen Gefühlen Ausdruck<br />

geben, erklären, wie es zu bestimmten<br />

Aufnahmen gekommen ist. Oder<br />

eben nicht. Das Licht, das Wetter,<br />

die persönliche Einstellung, es muss<br />

eben alles zusammenpassen.<br />

SCHNEE<br />

PETER MATHIS<br />

Prestel Verlag<br />

September 2020<br />

160 Seiten, € 50,-<br />

CHILDREN<br />

OLIVIER SUTER<br />

Ein fürwahr bemerkenswertes Büchlein. Kein Text, keine Erklärung, keine Zusammenfassung.<br />

Stattdessen eine scheinbar wahllose Zusammenstellung verschiedenster<br />

Kinderfotografien. Allesamt schwarz-weiß, nur mit dem Namen des Kindes, meist auch<br />

mit dem Jahr der Aufnahme, mit den Lebensdaten versehen. Viel mehr an Information<br />

gibt es nicht. Es liegt somit an der Betrachterin, am Betrachter, weiterführende Gedanken<br />

anzustellen.<br />

ZUGSPITZE. BERG<br />

DER KONTRASTE<br />

STEFAN KÖNIG<br />

LEBT DER ALTE<br />

TOD NOCH?<br />

HANS KUPFMÜLLER<br />

Stefan König ist eine wahrlich bemerkenswerte Annäherung an Deutschlands höchsten<br />

Berg gelungen. Spielerisch leicht überwindet er dabei die gewaltige Kluft zwischen lärmendem<br />

Massentourismus auf der einen, ernstem Alpinismus auf der anderen Seite. Und ja, er verfügt<br />

auch über eine ganz feine Feder, einen guten Sinn für trockenen Humor, das nötige Problembewusstsein<br />

und letztendlich auch großes Wissen. Damit zeichnet er das äußerst bunte Bild eines<br />

Berges, das aus vielen unterschiedlichen Mosaiken besteht.<br />

Besonders hervorzuheben: der Originalbericht der fünften Zugspitzbesteigung aus dem Jahre<br />

1835, der Originalbericht des ersten Wetterwartes der Zugspitze aus dem Jahre 1901. Beides<br />

historische Dokumente, die sich auch heute noch ausgezeichnet lesen, gleichzeitig einen poin-<br />

tierten Einblick in die damalige Zeit vermitteln. Wer seine Nase in diese ausgezeichnete Bergmonografie<br />

hineinsteckt, wird sie wohl lange nicht mehr herausziehen wollen. Gründe dafür gibt<br />

es, wie Sie dann lesen werden, zuhauf.<br />

AS Verlag<br />

Juli 2020<br />

288 Seiten, € 35,-<br />

Er hat den fotografischen Blick für das<br />

Wesentliche, für Details, für scheinbar<br />

unscheinbare Zusammenhänge. Dann<br />

hat er noch Sinn für Humor, für Ironie, für<br />

sprachliche Pointen. Außerdem kann er mit<br />

Worten umgehen, sie zu wahrlich feinen<br />

Sätzen formen. Ferner gibt es da noch<br />

den Innviertler Dialekt, den er immer wieder<br />

einbaut, auf den er nicht vergisst, der<br />

wunderbar zu lesen, zuweilen freilich erst<br />

beim zweiten, dritten Mal vollkommen zu<br />

verstehen ist. Herausgekommen ist auf alle<br />

Fälle ein Buch, das Seite für Seite um die<br />

unerträgliche Leichtigkeit des Todes kreist.<br />

Edition Patrick Frey<br />

<strong>November</strong> 2019<br />

288 Seiten, € 44,10<br />

Das Verbindende all dieser Fotos: Alle abgelichteten Kinder erhielten als Erwachsene<br />

große öffentliche Aufmerksamkeit. Im positiven wie auch im negativen Sinn. So findet<br />

sich in diesem auch haptisch äußerst gelungenen Büchlein etwa Sophie Scholl neben<br />

Adolf Hitler, Virginia Woolf neben Benito Mussolini, Rosa Luxemburg neben Joseph Stalin,<br />

Josephine Baker neben Osama bin Laden. Um nur einige wenige zu erwähnen. Bemerkenswert.<br />

Betrachtenswert. Empfehlenswert.<br />

edition panoptikum<br />

Oktober 2019<br />

176 Seiten, € 28,-<br />

Hans Kumpfmüller hat somit ein wirklich<br />

feines Buch komponiert. In vielerlei<br />

Hinsicht, wohl auch mit entsprechendem<br />

Herzblut. Ganz klare Leseempfehlung, weil<br />

einfach großes Kino.


38<br />

tirol.kulturell<br />

tirol.kulturell<br />

39<br />

BEST OF SÜDOST-<br />

ALPEN: KARNISCHE UND<br />

JULISCHE ALPEN<br />

HANNES LEXER UND<br />

STEFAN LIEB-LIND<br />

Vorab eine Klarstellung: Dieser wuchtige Führer aus dem<br />

renommierten Hause Panico richtet sich an Sportklette-<br />

rer und kletterinnen. Und an „wilde Hunde“, die auf wirklich<br />

anspruchsvollen Routen im recht ursprünglichen Gelände<br />

ruhig und gelassen Friends und Keile legen, zuweilen auch<br />

selbst einen Haken schlagen möchten. Der durchschnittlich<br />

talentierte Bergsteiger, der etwa die gewaltige Triglav-Nordwand<br />

durchsteigen möchte, wird hier eher nichts Passendes<br />

finden, einfach zu schwierig. Anmerkung Nummer zwei: Die<br />

beiden Autoren, beide Bergführer, sind sich bewusst, trotz<br />

des gewaltigen Umfangs von rund 520 Seiten lediglich eine<br />

Auswahl anzubieten. Womit freilich ein sehr guter Anfang<br />

gemacht ist.<br />

GEMEINDE 24<br />

DAS KOMMUNIKATIONSTOOL<br />

FÜR GEMEINDEN<br />

Dieses Tool ermöglicht Gemeinden eine effiziente<br />

und serviceorientierte Kommunikation zu allen<br />

Gemeindebürger*innen.<br />

Panico Alpinverlag<br />

September 2020<br />

516 Seiten, € 46,10<br />

ANKLAGE<br />

VATERMORD<br />

MARTIN POLLACK<br />

Die Karnischen und Julischen Alpen – aufgeteilt auf Österreich,<br />

Slowenien und Italien – sind nach wie vor ein eher<br />

unbekanntes Gebiet. Ein guter Grund mehr, diese wunderschöne<br />

Region vorzustellen, den Finger auf die Vielzahl an<br />

beeindruckenden Routen zu legen. Und ja doch, dieses Aufzeigen<br />

von Möglichkeiten zum Sportklettern ist fraglos gelungen.<br />

Kleine kulinarische Ergänzung: Wer die weltbesten Cremeschnitten<br />

essen möchte, sollte ohnehin mal die Gegend um<br />

Kranjska Gora aufsuchen.<br />

Fischer Taschenbuch<br />

4. Auflage<br />

336 Seiten, € 8,95<br />

Wer Martin Pollacks Bücher kennt – „Der Tote im Bunker“, „Die Frau ohne Grab“ –, wird<br />

auch dieses Buch herausragend finden. Wer diesen Autor noch nicht kennt, sollte dies<br />

schleunigst nachholen. Mit welch ruhiger, unaufgeregter Sachlichkeit Martin Pollack<br />

seine Themen behandelt, diese präzise auf den Punkt bringt, ist einfach großartig. Vorliegendes<br />

Buch ist nur ein weiteres faszinierendes Beispiel dafür.<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

+<br />

ALLE KONTAKTE &<br />

ANSPRECHPARTNER*INNEN<br />

IM ÜBERBLICK<br />

DER MÜLLPLAN IM ÜBERBLICK<br />

MIT PUSH-NACHRICHTEN<br />

ALLE EVENTS & VERAN-<br />

STALTUNGEN<br />

DIE DIGITALE AMTSTAFEL<br />

MIT ALLEN NEUIGKEITEN<br />

DIALOG ZWISCHEN BÜRGER-<br />

MEISTER*IN UND GEMEINDE-<br />

BÜRGER*INNEN<br />

4 KANÄLE,<br />

1 EINGABE<br />

APP, WEBSITE,<br />

FACEBOOK, SMS<br />

NACHRICHTEN<br />

Die detaillierte Beschreibung eines vermeintlichen Vatermordes und seiner Folgen in<br />

den Zillertaler Alpen, im hintersten Tirol. Das Aufeinanderprallen verschiedenster, höchst<br />

unterschiedlicher Welten: auf der einen Seite das konservative, antisemitische Tirol, auf<br />

der anderen Seite das weltoffenere, intellektuellere, auch jüdische Wien der späten 20er<br />

Jahre des vorigen Jahrhunderts.<br />

+<br />

UVM.<br />

Besonders hervorzuheben: die saubere Recherche, die vielen Zitate aus persönlichen<br />

Briefen, Gerichtsprotokollen, Zeitungsmeldungen. Damit lässt uns der Autor an einer Zeit<br />

teilhaben, die noch nicht einmal hundert Jahre zurückliegt. Und in ihren Auswirkungen –<br />

nicht nur in Tirol – zuweilen noch immer präsent ist. Ein herausragendes Buch. Chapeau!<br />

EURE ANSPRECHPARTNERIN:<br />

GABRIELE KAPLENIG (info@open-digital.at, +43 (0) 50 4711 70)<br />

www.gemnova.at


40 tirol.kulturell<br />

tirol.kulturell<br />

.. die<br />

backerei<br />

OBEN:<br />

Weihnachtsmarkt.<br />

(© Die Bäckerei)<br />

41<br />

LINKS:<br />

StockEins Coworking.<br />

(© Die Bäckerei)<br />

Kulturbackstube –<br />

von Lebensmitteln<br />

zu kultureller Nahversorgung.<br />

ZUM AUTOR<br />

DR. FLORIAN<br />

COPE-LADSTÄTTER<br />

Florian Cope-Ladstätter ist<br />

seit acht Jahren Teil der<br />

Bäckerei-Geschäftsführung,<br />

verantwortlich für Projekt- und<br />

Organisationsentwicklung<br />

und viele andere Dinge, die<br />

grad erledigt werden müssen.<br />

Die Bäckerei ist ein Kulturzentrum in Innsbruck.<br />

Seit ungefähr einem Jahr besteht<br />

ein regelmäßiger Austausch zwischen dem<br />

Team der Bäckerei und dem der GemNova.<br />

Obwohl wir in komplett unterschiedlichen<br />

Bereichen arbeiten, gibt es viele Gemeinsamkeiten.<br />

Beide Organisationen wollen<br />

einen gesellschaftlichen Beitrag leisten.<br />

Hands-on-Mentalität wird dabei großgeschrieben:<br />

Mut zum Risiko, dynamisches<br />

Planen und Abkehr von formalen Hierarchien<br />

sind Eigenschaften und Methoden,<br />

über die sich die GemNova und die Bäckerei<br />

vortrefflich austauschen können.<br />

Deshalb wird sich die Bäckerei in den kommenden<br />

Ausgaben des GemNova-Magazins<br />

einigen spannenden Fragen widmen:<br />

„Brauchen wir Kreativität oder wären wir<br />

ohne sie eh besser dran?“ „Kann man sich<br />

ohne formale Hierarchien organisieren?“<br />

oder „Wie viel Struktur braucht es, um<br />

nicht wahnsinnig zu werden, und wie viel<br />

Chaos ist notwendig, um nicht vor Langeweile<br />

zu erstarren?“<br />

Aber bevor wir uns diesen Themen zuwenden,<br />

möchten wir den Platz hier nutzen, um<br />

die Bäckerei einmal kurz vorzustellen.<br />

OBEN: Die Bäckerei<br />

beim Parking Day.<br />

(© Die Bäckerei)<br />

Bäckerei WAS?<br />

Die Bäckerei ist ein vielfältiges Haus, das<br />

Kreativität in verschiedensten Formen fördert.<br />

Hier finden Veranstaltungen, Workshops,<br />

Vorträge und Kurse statt. Insgesamt<br />

ungefähr 600 pro Jahr. Kollektive, Vereine,<br />

Künstlerinnen und Künstler arbeiten in<br />

ihren Ateliers und Büros. Im ersten Stock<br />

gibt es einen Coworking Space. Auch ein<br />

Magazin wird hier produziert. Im Keller<br />

ist eine Foodcoop und auf dem Dach ein<br />

Gemüsegarten. Eine Radlwerkstatt und<br />

eine Holzwerkstatt gibt es auch. Und eine<br />

Küche inklusive dazugehöriger Feldschafft.<br />

Bäckerei SEIT WANN?<br />

80 Jahre Brot, 10 Jahre Kultur. 1920 eröffnete<br />

eine gewisse Therese Mölk mit<br />

ihrem Mann und ihren zehn Kindern in<br />

der Dreiheiligenstraße in Innsbruck eine<br />

Bäckerei. Ab 1970 entstand dort dann der<br />

Nahversorger MPreis. Als dieser 1997 in<br />

die neue Firmenzentrale nach Völs umzog,<br />

blieb die Bäckerei leer zurück. 2009 entdecken<br />

dann eine Gruppe junger Innsbruckerinnen<br />

und Innsbrucker die leerstehende<br />

Bäckerei. Und weil eine von ihnen<br />

aus der Mölk-Familie stammt, erhalten sie<br />

die Möglichkeit, das alte Gebäude zu nutzen.<br />

Mit einem knappen Budget und sehr<br />

viel Motivation und Handarbeit machen<br />

sie sich daran, die Bäckerei zugänglich<br />

zu machen. Als die Kulturbackstube im<br />

Oktober 2010 offiziell eröffnet wird, ist<br />

Uns ist es wichtig, dass das Bäckerei-Kulturprogramm<br />

so vielen Menschen wie möglich<br />

zugänglich ist. Damit trägt die Bäckerei zur<br />

Vielfalt und Lebensqualität ihrer Umgebung bei.<br />

sie in Innsbruck bereits bestens bekannt,<br />

und viele wollen den neuen Raum nutzen.<br />

Und weil die Frage immer wieder auftaucht,<br />

sei an dieser Stelle gesagt, nein,<br />

die Bäckerei ist nicht Teil von MPreis. Es<br />

gibt Verbindungen, aber das sind zwei<br />

komplett unabhängige Organisationen.<br />

Bäckerei WER?<br />

Rechtlich ist die Bäckerei ein gemeinnütziger<br />

Verein. Das Bäckerei-Team<br />

vereint Menschen aus verschiedenen<br />

Ländern und unterschiedlichen Hintergründen.<br />

Unsere Arbeit reicht von der<br />

(Um-)Gestaltung unseres Gebäudes über<br />

die Koordination und Kommunikation<br />

von Veranstaltungen bis hin zur Erforschung<br />

und Publikation unserer eigenen<br />

Methoden. Wir experimentieren ständig<br />

und entwickeln neue Formate, um unsere<br />

Wirkung über die Grenzen unseres<br />

Gebäudes hinaus zu erweitern. Unser<br />

Team arbeitet ohne formale Hierarchien,<br />

weil wir dadurch unsere Persönlichkeit in<br />

unsere Arbeit einbringen können.<br />

Bäckerei WARUM?<br />

„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.“<br />

Von Anfang an stand im Kern der Bäckerei<br />

die Idee, Menschen dabei zu unterstützen,<br />

ihr kreatives Potenzial zu entdecken<br />

und zu entfalten. Oder anders<br />

ausgedrückt, die Bäckerei ist für Kreativität<br />

was Kompost, Sonne und Regen für ein<br />

Gemüsebeet sind.<br />

Uns ist wichtig, dass das Bäckerei-Kulturprogramm<br />

so vielen Menschen wie möglich<br />

zugänglich ist. Damit trägt die Bäckerei<br />

zur Vielfalt und Lebensqualität ihrer Umgebung<br />

bei. Sowohl das Kulturprogramm als<br />

auch die anderen Angebote im Haus verfolgen<br />

den Zweck, möglichst vielen Menschen<br />

die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen<br />

zu verwirklichen. Wir mögen das Wort<br />

„Selbstwirksamkeit“ und versuchen dieses<br />

Gefühl zu fördern, wo immer es geht.<br />

Wir finden, in unserer leistungs- und konsumorientierten<br />

Welt brauchen wir Kreativität<br />

so nötig wie unser täglich Brot.


42 tirol.traditionell tirol.traditionell<br />

43<br />

Trachtenvielfalt<br />

in<br />

Osttirol<br />

Trachten oder Trachtiges erfreut<br />

sich seit Jahren wieder großer<br />

Beliebtheit. Sie werden im Alltag,<br />

zu Festlichkeiten oder gar beruflich<br />

getragen. Selbst Stars aus<br />

dem Film- und Musikgeschäft haben<br />

sie für sich entdeckt. Trachten<br />

gibt es in mannigfaltigen<br />

Stoffen, Farben und Schnitten, die<br />

von Region zu Region variieren.<br />

Der flächenmäßig größte Bezirk<br />

Tirols und gleichzeitig Verwaltungssitz<br />

von Osttirol – Lienz –<br />

überrascht durch Vielfalt.<br />

In Osttirol blickt man auf eine lange und eigenständige<br />

Trachtengeschichte zurück, die über<br />

das 19. Jahrhundert hinaus weit zurückgeht.<br />

Jedoch entwickelten sich die Gewänder ab diesem<br />

Zeitpunkt zu dem, was seit der vorletzten<br />

Jahrhundertwende als Tracht bezeichnet wird.<br />

Das Gewand, wie die Tracht früher bezeichnet<br />

wurde und noch heute in einigen Tälern Osttirols<br />

genannt wird, trug man bereits damals<br />

im Alltag und nicht nur zu hohen Festtagen<br />

oder zu besonderen Anlässen.<br />

ZUM AUTOR<br />

JAN SCHÄFER<br />

Jan Schäfer ist Experte<br />

für Marketing und<br />

Kommunikation. Er war<br />

maßgeblich bei der<br />

Entstehung des neuen<br />

GemNova-Buches „Wir<br />

alle sind Gemeinde“<br />

beteiligt und unterstützt<br />

seit heuer die GemNova<br />

als Gemeindebetreuer<br />

in Osttirol.<br />

Kontakt:<br />

j.schaefer@gemnova.at<br />

BILD: Die Alt-Matreier<br />

Tracht, so wie sie heute<br />

getragen wird (© Martin<br />

Lugger Photography/<br />

Atelier Marianna)<br />

„Eine Tracht<br />

war nicht nur<br />

Bekleidungsstück,<br />

sondern stiftete<br />

darüber hinaus<br />

Identifikation.“<br />

Anfänglich bestand das Gewand vornehmlich<br />

aus Wolle und Loden, weil diese in<br />

der Region verfügbar waren. Durch die<br />

aufkommende Industrialisierung und den<br />

sich damit verstärkenden Handel kamen<br />

Stoffe wie Brokat, Samt oder Seide nach<br />

Osttirol. Auch modische Einflüsse aus<br />

dem Balkan, vom russischen Zarenhof<br />

oder spanischen Königshaus spielten bei<br />

den Gewändern zunehmend eine Rolle.<br />

Trachten sind ein Spiel mit dem Zeitgeist<br />

„Manche meinen, das Aussehen einer<br />

Tracht sei streng festgelegt. Das stimmt<br />

jedoch nicht. Jede Zeit mit ihren modischen<br />

Erscheinungen nahm Einfluss.<br />

Das war in den vorherigen Jahrhunderten<br />

schon so und hat sich bis heute<br />

nicht geändert“, sagt Schneidermeisterin<br />

Marianna Oberdorfer aus Lienz. Sie<br />

schneidert nicht nur mit Leidenschaft<br />

Trachten, sondern befasst sich auch mit<br />

deren Geschichte – speziell der Osttiroler<br />

Trachten. „Eine Tracht war nicht nur<br />

Bekleidungsstück, sondern stiftete darüber<br />

hinaus Identifikation. Sie zeigte, woher<br />

man kam, welchen Stand man hatte, und<br />

war der Ausdruck von Verbundenheit mit<br />

der Heimat, gerade wenn die Menschen<br />

in der Fremde Arbeit fanden. Im Defereggental<br />

beispielsweise baute man seit dem<br />

Mittelalter Kupfer ab. Als der Bergbau um<br />

1715 zum Erliegen kam, wanderten einige<br />

Defregger auf der Suche nach Arbeit nach<br />

Slowenien aus. So kam das Deferegger<br />

Gewand in diese Region, und Einflüsse von<br />

dort fanden ihren Weg zurück ins Defereggental“,<br />

erzählt Marianna Oberdorfer.<br />

Von grob über bunt bis edel<br />

Deshalb gilt diese Tracht als<br />

besonders interessant. Das<br />

„grob“ wirkende Gewand<br />

besteht aus einem Mieder und<br />

einem Kittel, gefertigt aus festem<br />

Loden. Die dazugehörige<br />

Schürze ist aus schwarzem<br />

Leinen. Da es auch zur Arbeit<br />

getragen wurde, mussten die<br />

Stoffe belastbar sein. Feiner<br />

ist hingegen die Alt-Matreier<br />

Tracht. Der Kittel wird aus<br />

feinem schwarzem Loden<br />

geschneidert, und die ebenso<br />

schwarze Schürze ist aus<br />

Wolle oder Seide. Frauen aus<br />

dem Bauernstand trugen sie.<br />

Aus dieser Tracht ging um<br />

1930 die Iseltaler Tracht hervor.<br />

Bei der Villgrater Tracht<br />

wurde früher schwerer Loden<br />

verwendet. Heute nimmt man<br />

feinen Wollstoff. Das Mieder<br />

ist aus grünem Wolljaquard. Dazu kommt<br />

eine Schürze aus blauem Wollsatin und<br />

eine Bluse mit Koppelspitze aus Leinen<br />

oder Baumwolle. Im Gegensatz zu den<br />

anderen Tälern lieben es die Pustertaler<br />

farbenfroh. Auffallend sind die kräftigen<br />

Farbtöne Rot und Grün, aber auch leuchtendes<br />

Himmelblau. Dazu werden schöne<br />

Hüte getragen.<br />

Die edelste Tracht in Osttirol ist wohl die<br />

Lienzer Festtracht, die zu besonderen<br />

festlichen Anlässen getragen wird. Die<br />

Verwendung von Samt, Seide und Brokat<br />

zeichnet sie aus. Rock und Kittel sind<br />

entweder aus lila-schwarzem oder aus<br />

grünkariertem feinem Loden. Dazu gehört<br />

eine goldene Schürze aus Seidenbrokat.<br />

Nur dieser Tracht ist eine weiße Halskrause<br />

vorbehalten, deren Ursprung auf<br />

das spanische Königshaus zurückgeht.<br />

Während noch zahlreiche alte Trachten<br />

der Frauen erhalten sind, gibt es nur noch<br />

wenige Gewänder von Männern aus früheren<br />

Tagen. Der Grund dafür ist, dass<br />

der Trachtenanzug regelrecht aufgetragen<br />

wurde. Das, was dann noch übrig war,<br />

vergrub man häufig.<br />

BILD: Nur die Marketender tragen<br />

die edle Lienzer Festtracht, die hier<br />

anlässlich einer Modenschau in Innsbruck<br />

gezeigt wurde. (© Kleidermacher-<br />

Innung Tirol/Atelier Marianna)<br />

Tracht ist ein Lebensgefühl<br />

„In den letzten Jahren stieg das Interesse<br />

an der Tracht wieder, auch bei den<br />

jungen Generationen. Häufig kommen<br />

sie zur Tracht, indem sie sich zunächst<br />

etwas Trachtiges aus der Industrieproduktion<br />

kaufen. Das gilt aber oft generell für<br />

alle, die sich für Trachten interessieren.<br />

Irgendwann erwacht der Wunsch nach<br />

einem eigenen für die Region typischen<br />

Gewand. Diese Tracht wird dann individuell<br />

geschneidert, so wie die Trägerin oder<br />

der Träger sie haben möchte. Die Tracht<br />

wird dann zum Ausdruck von Identität, Heimatverbundenheit<br />

und einem besonderen<br />

Lebensgefühl“, weiß Marianna Oberdorfer.<br />

BILD:<br />

Schneidermeisterin und<br />

Trachtenexpertin<br />

Marianna Oberdorfer<br />

(© Anna Oberdorfer/<br />

Atelier Marianna)


44 tirol.sportlich und gesund<br />

tirol.sportlich und gesund<br />

45<br />

JETZT „GESUNDE<br />

GEMEINDE“ WERDEN!<br />

Für die drei Gemeinden aus dem Tiroler Oberland ist es schon beschlossene Sache: Die Gemeinderäte<br />

von Fiss, Serfaus und Ladis haben sich einstimmig für die Einführung der „Gesunden<br />

Gemeinde“ ausgesprochen. Die Kernidee einer „Gesunden Gemeinde“ ist die Gesundheit<br />

der Bürgerinnen und Bürger genau dort zu fördern, wo die Menschen leben, arbeiten und ihre<br />

Freizeit verbringen – in ihrer Gemeinde.<br />

DIE GESUNDHEITSBEGLEI-<br />

TERINNEN UND BEGLEITER<br />

Die Arbeitsgemeinschaft „Gesunde<br />

Gemeinde“, bestehend aus avomed, dem<br />

Verein Sicheres Tirol und der GemNova,<br />

begleitet die Gemeinden bei der Schaffung<br />

nachhaltiger und gesunder Strukturen vor<br />

Ort. Projektleiterin Mag. Claudia Angerer-<br />

Foissner, GemNova, dazu: „Wir sind ein<br />

Expertenteam aus Gesundheitsförderern,<br />

Unfallvermeidern und Gemeindespezialisten<br />

und begleiten interessierte Gemeinden<br />

individuell auf ihrem Weg zu einer ‚Gesunden<br />

Gemeinde‘!“<br />

Wir haben schon vor zwei Jahren mit der Konzipierung<br />

dieses Projekts begonnen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt<br />

für die Einführung der „Gesunden Gemeinden“.<br />

avomed, der Arbeitskreis für Vorsorgemedizin<br />

und Gesundheitsförderung, verantwortet<br />

19 Vorsorgeprogramme in<br />

ganz Tirol, von der Zahngesundheit über<br />

Herz-Kreislaufgesundheit bis hin zu Ernährungsberatung.<br />

Friedrich Lackner, GF avomed:<br />

„Gesundheit wird am besten dort<br />

gefördert, wo wir arbeiten, spielen, lernen,<br />

egal ob im Kindergarten, in der Schule, in<br />

Unternehmen, in den Familien, im Freundeskreis<br />

oder in der Nachbarschaft. Die<br />

Gemeinde hat die Chance, gemeinsam<br />

mit ihren Bürgerinnen und Bürgern den<br />

Alltag so zu gestalten, dass Lebensqualität<br />

und Wohlbefinden gestärkt werden. Das<br />

Einbeziehen der Menschen ist dabei ein<br />

wesentlicher Erfolgsfaktor. Gerade jetzt<br />

ist das regionale Engagement für Gesundheit<br />

besonders wichtig. Daher sind wir<br />

froh, dass wir mit der ‚Gesunden Gemeinde<br />

Tirol‘ einen wesentlichen Beitrag zur<br />

Verbesserung der Gesundheit der Tiroler<br />

Bevölkerung leisten dürfen.“<br />

Der Verein Sicheres Tirol arbeitet an der<br />

Vermeidung von Unfällen im Haushalt, in<br />

der Freizeit und im Verkehr. Von gezielten<br />

bewusstseinsbildenden Maßnahmen für<br />

ALOIS RATHGEB, GEMNOVA<br />

OBEN: V. l.: Mag. Marion Zimmermann<br />

(Regionalbetreuerin avomed), Friedrich<br />

Lackner (GF avomed), Mag. Claudia Angerer-Foissner<br />

(Projektleitung GemNova)<br />

Alois Rathgeb (GF GemNova), Dr. Karl<br />

Mark (Obmann Verein Sicheres Tirol),<br />

Gerhard Meister (GF Verein Sicheres<br />

Tirol). (© Mitspieler)<br />

Kinder wie z. B. das Schul-Sicherheitspaket<br />

für alle Erstklässler über Vorträge für Senioren<br />

zum Thema Sturzprophylaxe bis hin<br />

zu E-Bike-Kursen etc. trägt der Verein seit<br />

über 20 Jahren zu mehr Sicherheit in Tirol<br />

bei. Dr. Karl Mark, Obmann Verein Sicheres<br />

Tirol: „In Tirol ereignen sich jährlich mehr<br />

als 80.000 Unfälle. 80 Prozent aller Unfälle<br />

passieren im Haushalt, beim Sport und in<br />

der Freizeit. Mehr als die Hälfte aller Unfälle<br />

daheim ereignen sich durch Unachtsamkeit<br />

wie z. B. durch Stolpern, Ausrutschen und<br />

Stürzen. Wir wollen im Rahmen der ‚Gesunden<br />

Gemeinde‘ auf klassische ‚Stolperfallen‘<br />

zuhause, auf die besonderen Gefahren<br />

beim Sport und in der Freizeit hinweisen<br />

und das Bewusstsein zur Unfallvermeidung<br />

schärfen. So können neben viel menschlichem<br />

Leid auch hohe volkswirtschaftliche<br />

Kosten vermindert werden.“<br />

Für GemNova GF Alois Rathgeb ist die<br />

„Gesunde Gemeinde“ ein Herzensprojekt:<br />

„Wir haben schon vor zwei Jahren mit<br />

der Konzipierung dieses Projekts begonnen.<br />

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die<br />

Einführung der ‚Gesunden Gemeinde‘ in<br />

Tirol. Die Menschen sind vor dem Hintergrund<br />

der Covid-19-Krise sensibilisiert für<br />

das Thema Gesundheit. Die Motivation im<br />

Rahmen der ‚Gesunden Gemeinde‘, etwas<br />

für seine eigene Gesundheit zu tun, egal<br />

ob durch Bewegung, eine gesündere Ernährung<br />

oder das Stärken der psychischen<br />

Gesundheit, ist sicher so hoch wie noch nie<br />

zuvor. Die ‚Gesunde Gemeinde‘ kann somit<br />

einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der<br />

Gesundheitskompetenz des Einzelnen und<br />

damit einer stärkeren Eigenverantwortung<br />

der Bürgerinnen und Bürger leisten.“<br />

ZUR AUTORIN<br />

MAG. CLAUDIA<br />

ANGERER-FOSSINER<br />

Claudia Angerer-Foissner ist Projektverantwortliche<br />

bei der GemNova für die<br />

Gesunde Gemeinde. Sie unterstützt die<br />

Gemeinden bei der Schaffung von nachhaltigen<br />

und gesunden Strukturen, die<br />

Gemeindebürgerinnen und -bürger zu<br />

einem gesunden Lebensstil motivieren.<br />

Kontakt: c.angerer-foissner@gemnova.at<br />

+43 660 625 050 90<br />

GESUNDHEIT GEMEINSAM<br />

GESTALTEN<br />

DIE SIEBEN SCHRITTE ZUR „GESUNDEN GEMEINDE“:<br />

1. Projektvorstellung in der Gemeinde<br />

durch die ARGE<br />

2. Gemeinderatsbeschluss<br />

3. Gesundheitsbefragung der Bürgerinnen<br />

und Bürger: Online-Fragebogen,<br />

persönliche Interviews<br />

4. Präsentation der Befragungsergebnisse<br />

in der Gemeinde<br />

5. Gründung eines ehrenamtlichen<br />

Gesundheitsteam unter Einbindung<br />

der regionalen Expertinnen<br />

WELCHE AKTIVITÄTEN<br />

KÖNNEN ANGEBOTEN<br />

WERDEN?<br />

+ Vorträge und Workshops zu<br />

Ernährung, Bewegung, psychischer<br />

und mentaler Gesundheit<br />

+ Projekte mit Kindergärten und<br />

Schulen: gesunde Ernährung,<br />

gesunde Jause etc.<br />

+ Jährliche Schwerpunktthemen:<br />

Herzkreislauf, Immunsystem stärken,<br />

Rücken etc.<br />

+ Dorfgesundheitswochen, Gesundheitstage<br />

+ Bewegungs- und Sportprogramme<br />

+ Entspannungstrainings<br />

+ Online-Kurse zu diversen Themen<br />

und Experten (Gemeinde, Arzt,<br />

Apotheker, Therapeuten, Sprengel,<br />

Interessierte …)<br />

6. Entwicklung eines individuellen<br />

Gesundheitsprogrammes durch<br />

das Gesundheitsteam + Kommunikation<br />

des Programms<br />

7. Regelmäßige und nachhaltige<br />

Gesundheitsveranstaltungen führen<br />

zur Qualifizierung als „Gesunde<br />

Gemeinde“ (Zusatzschild, Ortstafel)<br />

WAS KOSTET<br />

DIE „GESUNDE GEMEINDE“?<br />

+ Einmalige Anstoßfinanzierung<br />

zwischen 500 und 1000 Euro für<br />

die Umfrage<br />

+ Jährlicher Betreuungsbeitrag von<br />

500 Euro<br />

+ 1 Euro pro Bürgerin bzw. Bürger für<br />

Gesundheitsförderungsaktivitäten<br />

in der Gemeinde<br />

Der Fonds Gesundes Österreich,<br />

das Land Tirol und die ÖGK finanzieren<br />

die fachlich begleitende<br />

Unterstützung durch das Team der<br />

ARGE Gesunde Gemeinde.


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47<br />

3.<br />

ALPENGRENZGANG<br />

ALPEN-<br />

GRENZGANG<br />

„Hey du! Wo rennst du denn<br />

hin?!“, rief mir ein junger Kerl<br />

auf dem Weg von Les Houches<br />

Richtung Col de Voza im Schatten<br />

des Mont Blancs zu. Er und<br />

sein Kumpan waren mir zuvor<br />

wegen des riesigen Rucksacks<br />

aufgefallen. „Ich laufe nach Nizza,<br />

und ihr zwei?“, antwortete ich<br />

den beiden. „Wir auch! Aber du<br />

hast doch nichts dabei?!“, war<br />

der andere erstaunt. Ich grinste<br />

und meinte, dass die beiden wohl<br />

viel zu viel dabeihaben.<br />

„IN DEN<br />

LETZTEN VIER<br />

JAHREN SEIT DEM<br />

ERSTEN<br />

VERSUCH, NACH<br />

NIZZA ZU LAUFEN,<br />

LERNTE ICH<br />

VIEL DAZU. AUCH<br />

WIE MAN PLANT,<br />

LÄUFT, ISST.“<br />

INNSBRUCK<br />

BIS NIZZA<br />

1.000 KILOMETER – 27.000 HÖHENMETER<br />

Immer wieder begegnete ich<br />

Wanderern und fragte mich,<br />

was sie wohl alles in ihren<br />

High-Tech-Rucksäcken mittrugen.<br />

Mir ging es schon nach<br />

dem zweiten Tag so, dass ich<br />

die Hälfte der Dinge, die ich<br />

für meinen mittlerweile dritten<br />

Alpengrenzgang-Versuch<br />

mitgenommen hatte, auspackte<br />

und auf den Weg nach Hause<br />

schickte. Der persönliche<br />

Komfort litt etwas darunter,<br />

aber jedes Gramm zählt. Das<br />

Mini-Charles-Bukowski-Buch<br />

musste leider auch den Nachhauseweg<br />

antreten, obwohl es<br />

für die Aufheiterung am Abend<br />

gedacht war, doch es stellte<br />

sich heraus, dass Parkbank,<br />

Schlafsack und Sternenhimmel<br />

vollkommen zum<br />

Aufheitern reichten. Parkbank<br />

zugegebenermaßen<br />

aus der Not heraus, da ich<br />

mich auch von meiner<br />

200-Gramm-Isomatte<br />

trennte – auch 200<br />

Gramm können zu viel<br />

Ballast sein.<br />

Tag zwei sollte jedoch<br />

schon der erste Moment<br />

sein, an dem die Ankunft<br />

in Nizza in weite Ferne<br />

rückte. Morgens an der<br />

Muttekopfhütte gestartet,<br />

ging es zum Höhenweg,<br />

wo ich mir an den Felsplatten<br />

den Fuß stieß. Mit<br />

BILD: Nicht nur<br />

schlechtes Wetter,<br />

auch Schmerzen<br />

begleiteten Adrian<br />

auf seiner Strecke.<br />

(© Adrian Niski)<br />

ziemlichen Schmerzen stieg ich ins Tal ab<br />

und tüftelte bereits an einer Plan-B-Route<br />

für diesen Tag. Dieser endete in Lech,<br />

und ich hoffte beim Sonnenuntergang auf<br />

Besserung für die kommenden Etappen.<br />

Leider war das nicht der Fall. So hieß es<br />

für mich, jeden Tag erneut eine Plan-B-<br />

Route zu planen, da sich der Zustand meines<br />

Fußes nicht besserte. Entweder es<br />

war eine starke Prellung, oder, was mich<br />

bei jedem Schritt verunsicherte, eventuell<br />

sogar ein Bruch. Also fand ich nach ein<br />

paar Kilometern eine Lauftechnik, die zwar<br />

mehr nach Humpeln aussah, das aber<br />

zumindest halbwegs schmerzfrei war.<br />

In den letzten vier Jahren seit dem ersten<br />

Versuch, nach Nizza zu laufen, lernte ich<br />

viel dazu. Nicht nur die Sicht auf die Dinge,<br />

die unvorhergesehen kommen, wie eine


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49<br />

LINKS UNTEN:<br />

Anstoßen nach einer<br />

erfolgreichen Etappe.<br />

(© Adrian Niski)<br />

solche Fußverletzung. Auch wie man plant,<br />

läuft, isst. Als ehemaliger Langstreckentriathlet<br />

dachte ich, alles wäre gut zu<br />

schaffen. Ich hatte es bei bereits zwei<br />

Ironman ins Ziel geschafft – dementsprechend<br />

eisern fühlte ich mich auch.<br />

Beim damaligen Blick auf den Alpenbogen<br />

im Atlas dachte ich mir, dass 1.200<br />

Kilometern in 21 Tagen gut zu schaffen<br />

wären. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich<br />

kaum Erfahrung im alpinen Bereich, und<br />

meine längste gelaufene Strecke waren<br />

52 Kilometer. Meine Reise nach Nizza<br />

im Jahr 2017 endete damals nach gerade<br />

mal 390 Kilometern. Doch gerade<br />

über diese Naivität von damals bin ich<br />

heute noch sehr dankbar. Durch meine<br />

vorherigen Versuche hatte ich viel<br />

gelernt. Scheitern gehört dazu.<br />

Glücklicherweise verschwanden die<br />

Schmerzen nach dem neunten Tag, und<br />

das Vorankommen fühlte sich wieder<br />

wie Laufen an – nicht nur das, es schien<br />

nun viel leichter zu gehen, und in Chamonix<br />

angekommen, gönnte ich mir – nach<br />

einigen Nächten auf Parkbänken – ein<br />

Hotel. Mit der Zeit lernte ich nicht nur, mit<br />

Schmerzen und Zweifeln besser umzugehen,<br />

sondern ich wurde auch in Sachen<br />

Routenplanung und dem ganzen Drumherum<br />

ein richtiger Freak. Mit dem Verschwinden<br />

der Schmerzen im Fuß wurde<br />

das Vorankommen immer einfacher.<br />

„DIE HITZE WAR<br />

UNERTRÄGLICH, UND<br />

ICH KAM KAUM<br />

VORAN. DA HALF NUR<br />

NOCH DEUTSCHRAP,<br />

MIT DER STIMME<br />

AUS DEN KOPFHÖ-<br />

RERN MITRAPPEN.“<br />

Mein härtester Tag sollte auf der 14. Etappe<br />

noch kommen. Nachdem ich nach den<br />

ersten 30 Kilometern Mittag gegessen<br />

hatte, ging plötzlich gar nichts mehr. Da<br />

half auch kein Eistee mehr. Ich musste<br />

mich hinlegen und kämpfte mit mir und<br />

der plötzlich aufgetretenen Übelkeit. Die<br />

Hitze war unerträglich, und ich kam kaum<br />

voran. Da half nur noch Deutschrap, mit<br />

der Stimme aus den Kopfhörern mitrappen,<br />

und es ging wieder – von einem auf<br />

den anderen Moment.<br />

Am letzten Tag zog sich alles ins Unendliche.<br />

Es lagen nicht mehr viele Kilometer<br />

vor mir, doch ich konnte es nicht mehr bis<br />

Nizza erwarten. Einerseits war ich am<br />

letzten Tag wehmütig, da ich nun so richtig<br />

im Rhythmus war und gefühlt ewig<br />

hätte weitermachen können. Andererseits<br />

freute ich mich wieder auf mein Zuhause,<br />

auf Partnerin, Freunde und die Familie.<br />

Die Zielankunft war unspektakulär, aber<br />

deshalb auch so schön. Ich bin kein Fan<br />

von Tamtam und Spektakel. Blick aufs<br />

Meer, Spaziergang entlang der Promenade,<br />

Pizza im Karton und die warme<br />

Sonne. Schöner hätte ich mir den letzten<br />

Tag nicht vorstellen können.<br />

LINKS OBEN:<br />

Eine Übernachtung<br />

nach Adrians<br />

Geschmack. (© Adrian<br />

Niski)<br />

RECHTS: Nizza<br />

begrüßt Adrian mit<br />

Meer, Sonne und<br />

Pizza. (© Adrian Niski)<br />

ZUM AUTOR<br />

ADRIAN NISKI<br />

Adrian Niski ist Extrem<br />

Trail Runner und Schulassistent<br />

bei der GemNova.<br />

Er hat heuer im dritten<br />

Versuch die Alpenquerung<br />

von Innsbruck<br />

nach Nizza in nur 16 Tagen<br />

geschafft!<br />

„ICH BIN<br />

KEIN FAN<br />

VON TAM-<br />

TAM UND<br />

SPEKTAKEL.“


50<br />

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51<br />

Mein<br />

Leben als<br />

Radsportlerin<br />

ZUR AUTORIN<br />

JULIA SÖRGEL<br />

Julia Sörgel aus Reutte ist zweifache<br />

Österreichische Meisterin<br />

im Mountainbike Hillclimb und<br />

hat den Streckenrekord von Laura<br />

Stigger auf die Lanser Alm um<br />

knapp drei Minuten unterboten.<br />

Ich weiß nicht genau, wo ich beginnen soll.<br />

Einerseits fing ich erst in meiner Jugend<br />

an, das Radfahren als Sport zu betreiben.<br />

Andererseits aber begann meine Begeisterung<br />

für Mountainbikes schon sehr viel früher.<br />

Also fang ich doch ganz am Anfang an …<br />

Ich war vier Jahre alt, als ich das Radfahren daheim vor dem<br />

Haus erlernte. Mit einem pinken Kinderrad mit weißen Reifen,<br />

das mir überhaupt nicht gefiel. Denn als Kind wollte ich immer<br />

ein Bub sein und alles, was irgendwie mädchenhaft war, mochte<br />

ich einfach nicht.<br />

Leider war ich in meiner Kindheit der unsportlichste Mensch,<br />

den man sich vorstellen kann. Was auch immer mit Anstrengung<br />

verbunden war, ich versuchte es zu vermeiden. Mein<br />

Übergewicht machte es mir nicht einfacher, weswegen ich<br />

auch oft als „dicke Kuh“ beschimpft wurde. Im Kindergarten<br />

und in der Schule. Es war meine damalige Englischlehrerin, die<br />

mich aufs Radfahren brachte. Mein damaliges Fahrrad war ein<br />

Jugendmountainbike mit Gepäckträger und allem, was man so<br />

an Fahrradzubehör bekommen kann.<br />

Mein<br />

erstes<br />

Mountainbike<br />

Ich saß nun täglich am Rad und fuhr am<br />

Lech entlang, einen Schotterweg von Reutte<br />

nach Rieden und wieder retour, das sind<br />

ca. zehn Kilometer. Mitte Juni stand meine<br />

Firmung an, und meine Firmpatin fragte<br />

mich, was ich denn für ein Geschenk haben<br />

möchte. Dabei dachte sie an Schmuck. Ich<br />

meinte, dass ich lieber ein neues Fahrrad<br />

hätte, ein Mountainbike. Nach langem<br />

Überreden stimmte sie zu, und ich<br />

bekam ein neues Mountainbike im Wert<br />

von 450 Euro. Durch das viele Radfahren<br />

verlor ich auch Gewicht, aber es ging sehr<br />

langsam. Als ich mit meiner Mama bei<br />

der Sparkasse war, lag dort ein Flyer vom<br />

Ehrenberg-Burgrennen. Und daran wollte<br />

ich unbedingt teilnehmen.<br />

Zum ersten Mal am Schlosskopf<br />

Als ich das erste Mal auf den Schlosskopf<br />

radelte, bewaffnet mit meinem 15 Kilogramm<br />

schweren Fahrrad mit Vollausstattung,<br />

merkte ich erst, was es bedeutet,<br />

bergauf zu fahren. Es war eine Qual, mit<br />

meinem Übergewicht und diesem schweren<br />

Rad dort hoch zu kommen. Jeden Tag quälte<br />

ich mich den Schlosskopf hoch, den ganzen<br />

Sommer über. Dann kam der Renntag: Es<br />

regnete in Strömen, drei Grad Außentemperatur,<br />

grausamer hätte es nicht sein können.<br />

Ich wollte unbedingt mitfahren,<br />

denn sonst wären<br />

alle Qualen umsonst gewesen.<br />

Ausgestattet mit einer Baumwolljacke<br />

radelte ich also beim Rennen mit und benötigte<br />

30 Minuten und 30 Sekunden für ca.<br />

300 Höhenmeter. Keine gute Zeit, verglichen<br />

mit meinen heutigen Zeiten, aber es<br />

war mein erstes Rennen, und ich gewann<br />

sogar in meiner Altersklasse. Ich war einfach<br />

nur glücklich über diesen kleinen Erfolg<br />

und ahnte nicht, dass das erst der Beginn<br />

eines neuen Lebensabschnittes war.<br />

Mein neues Mountainbike<br />

Weil ich in der Schule ein sehr gutes<br />

Zeugnis hatte, bekam ich von meinen<br />

Eltern ein neues Rad. Ich entschied mich<br />

für ein Stevens SMC ES, ein Carbonrad<br />

mit hydraulischen Scheibenbremsen und<br />

Shimano-XT-Schaltung. Für mich war<br />

das, als würde ich von einem Holzwagen<br />

in einen Porsche steigen, einfach nur<br />

unglaublich! Und ich trainierte noch eifriger.<br />

Mit diesem Mountainbike radelte ich<br />

dann zehn Jahre lang und 40.000 Kilometer,<br />

bis es letztes Jahr einen Rahmenbruch<br />

an der hinteren Strebe erlitt. In meiner<br />

Altersklasse gewann ich dann jedes Rennen,<br />

bis ich 18 Jahre alt war. Mit 15 wurde<br />

ich zum ersten Mal Tiroler Meisterin im<br />

MTB Hillclimb in Mieming, mit 16 das erste<br />

Mal Österreichische Meisterin im MTB<br />

Hillclimb in Möllbrücke in Kärnten, und es<br />

folgten noch weitere Tiroler Meistertitel.<br />

Matura, Studium, Staatsmeisterin<br />

Nach der Matura begann für mich ein neuer<br />

Lebensabschnitt. Ich startete ein Lehramtsstudium<br />

an der Universität Innsbruck<br />

in den Fächern Biologie und Geografie. Im<br />

Sommer vorm Studienbeginn wurde ich<br />

noch einmal Tiroler Meisterin in der U23-<br />

Klasse am Hahnenkamm in Kitzbühel, aber<br />

dann verlor ich die Lust am Rennfahren.<br />

Ich war 24 Jahre und hatte inzwischen 75<br />

Kilogramm. Im Dezember 2018 fragte mich<br />

ein Freund, ob ich Lust hätte, mit ihm eine<br />

Skitour auf den Hahnenkamm zu machen.<br />

Es war einfach eine Qual. Ich schleppte<br />

meine 75 Kilogramm die drei Kilometer<br />

lange und 1.000 Höhenmeter steile Abfahrt<br />

in 1,5 Stunden hinauf, wahrscheinlich mit<br />

200 Puls (aktuell benötige ich eine Stunde<br />

für diese Strecke). Das konnte es ja wohl<br />

nicht sein, und ich begann wieder, ganz<br />

wild zu trainieren. Innerhalb von sechs<br />

Monaten nahm ich 25 Kilogramm ab. Am<br />

Nassfeld in Kärnten fand im Sommer 2019<br />

die Österreichische Meisterschaft statt.<br />

Daran wollte ich unbedingt teilnehmen. Am<br />

Start wurde ich von meinen Kontrahentinnen<br />

und deren Trainern belächelt. Ich<br />

stand ohne Sponsor, ohne Trainer, ohne<br />

Team, ohne Physiotherapeuten da. Nur<br />

meine Eltern waren dabei, und die konnten<br />

mir auch nicht helfen. Bei der Startaufstellung<br />

musste ich ganz hinten starten. Um<br />

es kurz zu machen:<br />

Zur Überraschung aller,<br />

auch von mir, wurde ich in<br />

der Klasse Damen Elite tatsächlich<br />

Österreichische<br />

Staatsmeisterin. Nur einen<br />

Monat später wurde ich dann<br />

auch Tiroler Landesmeisterin.<br />

Schneller als die Weltmeisterin<br />

Leider gab es im Frühjahr 2020 wegen<br />

der Corona-Pandemie kein einziges Mountainbikerennen.<br />

Ich wollte mich aber gerne<br />

irgendwo beweisen, da ich das Gefühl<br />

hatte, dass meine Form noch ein Stück<br />

besser war als im Jahr zuvor. Bereits im<br />

Mai wurde ich auf die Laura Stigger Bike<br />

Challenge aufmerksam, die ja von der<br />

GemNova erfunden wurde und organisiert<br />

wird. Als es eines Tages bei uns im<br />

Außerfern regnete, im Inntal das Wetter<br />

aber deutlich besser war, fuhr ich spontan<br />

und ganz alleine nach Lans. Ich wollte<br />

mich an Lauras Zeit messen und war<br />

voll motiviert, mein Bestes zu geben. Wie<br />

eine Wilde radelte ich hinauf zur Lanser<br />

Alm, überholte dabei einige Leute, die über<br />

meine Geschwindigkeit ziemlich erstaunt<br />

waren, wie sie mir dann später erzählten.<br />

Oben angekommen, war ich nicht drei<br />

Minuten langsamer, sondern schneller als<br />

Laura. Das hätte ich vorher nie geglaubt.<br />

Es war auf alle Fälle ein Tag, den ich nicht<br />

so schnell vergessen werde.<br />

LINKS:Julia Sörgel auf der<br />

Lanser Alm. (© privat)


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53<br />

ferienbetreuung<br />

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt viele Erziehungsberechtigte<br />

vor organisatorische und logistische Herausforderungen.<br />

Verschiedene Angebote während des Schuljahres<br />

unterstützen deshalb Väter und Mütter, eine gute<br />

Balance zwischen Berufstätigkeit und Familie zu finden. Bestes<br />

Beispiel dafür: die bereits in verschiedenen Gemeinden<br />

Tirols realisierte schulische Tagesbetreuung der GemNova.<br />

Die Ausgangslage ist klar: Berufstätige<br />

Erziehungsberechtigte haben in der<br />

Regel fünf Wochen Urlaubsanspruch pro<br />

Jahr, schulpflichtige Kinder hingegen rund<br />

13 Wochen Ferien. Wie, und das ist nun<br />

die entscheidende Frage, kann diese zeitliche<br />

Kluft bestmöglich überbrückt, eine<br />

für Eltern und Schülerinnen und Schüler<br />

bestmögliche Lösung gefunden werden?<br />

Vor allem auch: Wie können Gemeinden<br />

dabei ein Angebot schaffen, das für alle<br />

Beteiligten greift?<br />

GEMeinsam Ferien by GemNova<br />

Die Antwort auf oben gestellte Frage liegt<br />

auf der Hand: „GEMeinsam Ferien“ liefert<br />

ein tolles Angebot, welches natürlich an<br />

die Richtlinie des Landes angelehnt ist.<br />

Gemeinden haben damit die Möglichkeit,<br />

ein Zeichen zu setzen und berufstätige<br />

Erziehungsberechtigte in den Ferien zu<br />

unterstützen, ihnen bei der Kinderbetreuung<br />

unter die Arme zu greifen.<br />

AUS EINER HAND<br />

Doch wie sieht das geschnürte Paket nun<br />

aus, welche Leistungen können dabei<br />

angeboten werden?<br />

+ Die Ausarbeitung eines pädagogisch<br />

hochwertigen Konzepts, das an die<br />

Gegebenheiten des Standorts und<br />

der Gemeinde individuell angepasst<br />

wird.<br />

+ Die Bereitstellung von fachlich und<br />

persönlich qualifiziertem Personal.<br />

+ Die Organisation von Vertretungspersonal<br />

bei Ausfällen.<br />

+ Die Unterstützung bei der Förderabwicklung<br />

mit dem Land Tirol.<br />

+ Die Beratung bei allen weiteren Fragen<br />

zum Thema bedarfsorientierte<br />

Ferienbetreuung<br />

Wertvolles Know-how, beste Vernetzung<br />

Um all diese Leistungen perfekt anbieten<br />

zu können, wurde im Juni 2020 der<br />

Verein GEMeinsam Ferien by GemNova<br />

gegründet. Damit wurde ein wichtiges Signal<br />

gesetzt. Auch dank der Unterstützung<br />

des GemNova-Bildungspools kann dieser<br />

Verein nun auf wertvolles Know-how, auf<br />

beste Vernetzung und die entsprechenden<br />

Personalressourcen im (freizeit-)pädagogischen<br />

Bereich zurückgreifen. Die Kräfte<br />

können optimal gebündelt werden, für alle<br />

Beteiligten entsteht dadurch eine Win-win-<br />

Situation.<br />

Doch wie sieht nun die praktische Arbeit<br />

aus, welche Vorzeigegemeinden haben<br />

damit bereits sehr gute Erfahrungen<br />

gemacht? Die Liste ist lang, darum nur<br />

zwei konkrete Beispiele.<br />

Beispiel Mutters<br />

In der Gemeinde Mutters wurde heuer die<br />

Ferienbetreuung bereits zum zweiten Mal<br />

durchgeführt. Organisiert und umgesetzt<br />

von der GemNova, standen dafür die hellen<br />

Räumlichkeiten der Volksschule zur Verfügung.<br />

Für Bürgermeister Hansjörg Peer<br />

eine tolle Sache, welche die Eltern entlastet<br />

und die Kinder ausgezeichnet beschäftigt.<br />

„Das gesamtpädagogische Konzept ist<br />

hervorragend, wir als Gemeinde allein hätten<br />

die Abwicklung der Ferienbetreuung in<br />

dieser Form nicht allein stemmen können,“<br />

so der Bürgermeister von Mutters. Auch<br />

im kommenden Jahr soll diese kongeniale<br />

Zusammenarbeit fortgesetzt werden. Eva<br />

ist ausgebildete Sozialpädagogin und war<br />

diesen Sommer in der Ferienbetreuung in<br />

Mutters hochengagiert im Einsatz. „Die Voraussetzungen<br />

waren optimal, die Gemeinde<br />

stellte etwa das Schwimmbad zur Verfügung.<br />

Die Kinder waren begeistert, wir haben das<br />

Angebot auch intensiv genutzt“, erzählt Eva.<br />

Außerdem wurden immer wieder Wanderungen<br />

auf die umliegenden Almen unternommen,<br />

aufgrund des schönen Sommerwetters<br />

verbrachte die Gruppe auch viel Zeit in der<br />

Natur und der prachtvollen Umgebung von<br />

Mutters. Natürlich sei Spontaneität in der<br />

Arbeit mit Kindern unerlässlich, so Eva, dabei<br />

gelte es auch, die Augen aller zum Funkeln zu<br />

bringen. „Es ist einfach wichtig, mit viel Herz<br />

auf die Kinder einzugehen und Spaß, Freude<br />

und Beschäftigung zu bieten“, erklärt die engagierte<br />

Sozialpädagogin.<br />

Beispiel Steinach am Brenner<br />

Beispiel Nummer zwei: die Gemeinde Steinach<br />

am Brenner im Wipptal. Auch hier waren die<br />

Verantwortlichen mit dem pädagogischen Konzept<br />

und der Umsetzung durch die GemNova<br />

äußerst zufrieden. Geleitet wurde die Ferienbetreuung<br />

von Dominik, der bereits während<br />

des Schuljahres als Freizeitpädagoge an der<br />

Volksschule Steinach tätig ist. Eine perfekte<br />

Ausgangssituation also. Wie in Mutters konnten<br />

auch in Steinach die Räumlichkeiten der Volksschule<br />

ausgezeichnet genutzt werden.<br />

„Den Kindern hat’s auf alle Fälle voll getaugt.<br />

Wir waren viel im Schwimmbad, wanderten<br />

zum Herrenwasserle und spielten um die Wette.<br />

Es war eine tolle Zeit, die ich und auch die<br />

Kinder sicher nicht missen möchte“, so Dominik.<br />

Großes Lob kam auch vom Direktor der<br />

Volksschule Steinach, Stefan Stoll. „Dass die<br />

Kinder Dominik bereits kannten, war sicher ein<br />

großer Vorteil. Damit gab es von Anfang an jene<br />

Vertrautheit, die einfach wichtig ist. Insgesamt<br />

war die Ferienbetreuung äußerst gelungen, eine<br />

wirklich tolle Sache.“ Völlig klar also, dass auch<br />

die Gemeinde Steinach im kommenden Sommer<br />

wieder auf die GemNova zählt.<br />

RECHTS: Dominik leitet die Freizeitbetreuung in Steinach<br />

am Brenner und ist auch während des Schuljahres<br />

als Freizeitpädagoge an der Volksschule tätig. (© privat)<br />

Wie können<br />

Gemeinden ein<br />

Angebot schaffen,<br />

das für alle<br />

Beteiligten greift?<br />

ZUR AUTORIN<br />

MARLENE FROIDL, BA<br />

Marlene Froidl unterstützt seit<br />

Kurzem das Bildungspool-Team<br />

und ist für die Koordination der<br />

Ferienbetreuung zuständig.<br />

Kontakt: m.froidl@gemnova.at


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55<br />

E-LEARNING –<br />

ONLINE-KURSE<br />

Wer kennt ihn nicht, den als vermeintliche Motivation<br />

gedachten Satz: „Du lernst nicht für die<br />

Schule, sondern für dein Leben.“ Während der<br />

Schulzeit wurde das von vielen eher als „elterlicher<br />

Wahnsinn“ und „erwachsene Unwissenheit“<br />

abgestempelt, denn mit dem Schulabschluss in<br />

der Tasche (so sind viele überzeugt) habe Lernen<br />

nun endlich ein Ende. Damit liegt man jedoch<br />

häufig falsch. Das wirkliche Lernen geht meist<br />

erst nach der Schule so richtig los. Sei es im<br />

Studium, in einer Ausbildung oder im beruflichen<br />

Alltag: Es kommen tagtäglich neue Aufgaben auf<br />

einen zu, die bewältigt werden müssen. Um diese<br />

zu meistern, hilft einem das angeeignete Wissen<br />

während der Schulzeit nur bedingt. Was noch<br />

erschwerend hinzukommt, ist, dass man sich nun<br />

meist nicht nur mehr auf eine Aufgabe konzentrieren<br />

kann (das Lernen in der Schule), sondern<br />

man hat dann meist viele Herausforderungen<br />

gleichzeitig zu bewältigen. Arbeit, Partnerschaft,<br />

Kinder, Haushalt, Haustiere, Freizeit, Freunde und<br />

vieles mehr soll nun in einen 24-Stunden-Tag<br />

gepackt werden. Wo soll da noch Zeit bleiben,<br />

sich aus- und weiterzubilden?<br />

Daher haben sich viele Unternehmen bereits<br />

entschlossen, E-Learning und Online-Seminare<br />

für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten.<br />

Mehr als 30 Prozent der angebotenen<br />

Aus- und Weiterbildungen werden in privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen bereits mit modernen<br />

Technologien umgesetzt. Die Vorteile von<br />

eLearning und Online-Live-Trainings sind naheliegend:<br />

Die Teilnehmenden sind zeitlich flexibel,<br />

ZUR AUTORIN<br />

MAG. SANDRA WIMMER<br />

Sandra Wimmer verantwortet den Bereich Aus- und Weiterbildung.<br />

Sie hat selbst als Deutschtrainerin gearbeitet und<br />

ist Expertin im Bereich Sprach- und Wissensvermittlung.<br />

Kontakt: s.wimmer@gemnova.at<br />

örtlich ungebunden, und es können verschiedene<br />

Lernmethoden für die unterschiedlichen Lerntypen<br />

(visuell, auditiv, kommunikativ, haptisch)<br />

eingebaut werden. Somit stehen eLearning und<br />

Online-Trainings ganz unter dem Motto „Lernen,<br />

wann, wo und wie ich will“.<br />

Das flexible, individuelle und fortschrittliche Lernen<br />

soll nun auch für die Tiroler Gemeinden zur<br />

Verfügung stehen. Aus- und Weiterbildungen<br />

werden künftig als E-Learning-Module im Selbststudium,<br />

Blended-Learning-Einheiten und Online-<br />

Live-Trainings angeboten. Expertinnen und<br />

Experten erarbeiten im Vorfeld wichtige Inhalte,<br />

welche die Tiroler Gemeinden betreffen. So werden<br />

beispielsweise die Grundlagen der Tiroler<br />

Gemeindeordnung als eLearning-Module umgesetzt,<br />

ein praxisnaher Blended-Learning-Kurs für<br />

neue Kolleginnen und Kollegen im kommunalen<br />

Dienst erarbeitet oder Zeitmanagement- und<br />

Führungsseminare als Live-Online-Trainings<br />

angeboten. Anhand der vielen Gespräche mit<br />

Gemeindebediensteten und -funktionären vor<br />

Ort wird das Angebot laufend erweitert und auf<br />

die gelebte Praxis abgestimmt.<br />

Eine begleitende Aus- und Weiterbildung ist<br />

beruflich notwendig und kann einen davor<br />

bewahren, unwissentlich Fehler zu machen.<br />

Abgesehen von der Festigung des rechtlichen<br />

und wirtschaftlichen Wissens im beruflichen<br />

Umfeld steuert lebenslanges Lernen auch zur<br />

persönlichen Weiterentwicklung bei.<br />

E-learning und<br />

online-trainings<br />

stehen ganz unter dem<br />

motto „Lernen, wann,<br />

wo und wie ich will.“<br />

WEBINAR<br />

+ Informationsveranstaltung<br />

+ 20 – 60 Minuten<br />

+ Viele Teilnehmende<br />

+ Präsentationscharakter<br />

ONLINE-<br />

LIVE-TRAINING<br />

+ 30 – 60 Minuten<br />

+ Ca. zwölf Teilnehmende<br />

+ Interaktive Schulung<br />

+ Lerninhalt geübt/getestet<br />

BLENDED-<br />

LEARNING-KURSE<br />

+ Kombination von Präsenzveranstaltung<br />

und E-Learning


56 tirol.bildet tirol.traditionell<br />

WINTERZEIT IST<br />

KURSZEIT<br />

Auch wenn der Winter schon lange nicht mehr die ruhige Zeit im<br />

Jahr ist, ist es dennoch die richtige Zeit, sich bei Kursen und<br />

Veranstaltungen weiterzuentwickeln, mit anderen Menschen<br />

in Austausch zu kommen und seinen Horizont zu erweitern.<br />

GEMEINSAME<br />

AKTIVITÄTEN SETZEN<br />

tirol.sozial<br />

57<br />

NÄCHSTE SEMINARE<br />

30. JÄNNER <strong>2021</strong><br />

VEREINSAKADEMIE<br />

INTENSIV<br />

ZUR AUTORIN<br />

DIPL. SOZ. PÄD. CHRISTIANE MAYER<br />

Christiane Mayer ist seit über 20 Jahren im sozialen<br />

Bereich tätig. YoungStar ist ihr Herzensprojekt, weil es<br />

Jugendliche dort abholt, wo sie gerade stehen und eine<br />

aktive und sinnvolle Beschäftigung bietet.<br />

Kontakt: c.mayer@gemnova.at<br />

SCHMATZI<br />

16. FEBRUAR <strong>2021</strong><br />

Warum essen wir, was wir essen?<br />

Schulung zum Projekt Schmatzi<br />

Im Juni startete in den vier Zillertaler Gemeinden Schwendau, Ramsau,<br />

Hippach und Hainzenberg das beispielgebende Projekt „Young-<br />

Star“. Dabei engagieren sich Jugendliche ab 13 Jahren in ihrem Dorf.<br />

Nun ist es Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen.<br />

22. MÄRZ <strong>2021</strong><br />

ALMSENNER-GRUNDKURS<br />

JEDERZEIT NACH ANMELDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

für den Pflanzenschutz-Sachkundeausweis FORST<br />

Alle aktuellen Fortbildungsveranstaltungen,<br />

ob online oder offline findet man unter:<br />

www.gemeindeveranstaltungen.at<br />

Für mich als Projektverantwortliche ist klar: YoungStar<br />

hat im Zillertal voll eingeschlagen, alle sind begeistert,<br />

machen mit großem Engagement mit, freuen sich.<br />

Bereits unmittelbar nach dem Start haben sich zwölf<br />

motivierte Jugendliche gemeldet, die unbedingt dabei<br />

sein wollten und ihre vielfältigen Talente einbrachten.<br />

Freude bei der Lernfreude<br />

Begonnen wurde mit der sogenannten „Lernfreude“.<br />

Jugendliche ab 13 Jahren unterstützen dabei Schülerinnen<br />

und Schüler beim Lernen. So wurden im Haus<br />

der Gemeinden in Schwendau immer wieder Vokabeln<br />

gelernt, Mathematik geübt oder Hausübungen erledigt.<br />

Das Besondere dabei: Es wurde nicht nur ordentlich<br />

gebüffelt, sondern auch sehr viel gelacht. Wenn junge<br />

Menschen zusammen sind, kommt halt auch der Spaß<br />

nicht zu kurz.<br />

Als Anerkennung für ihr Engagement und für die geleistete<br />

Arbeit erhalten die Jugendlichen pro Stunde einen<br />

OBEN: .Christiane Mayer<br />

freut sich über den großen Erfolg im<br />

Zillertal. (© GemNova)<br />

www.gemnova.at


58 tirol.sozial<br />

„Zillertaler“ im Wert von 3 Euro, der wiederum<br />

in verschiedenen Partnerunternehmen<br />

in der Region eingelöst werden<br />

kann. Dabei mitgemacht haben bisher<br />

unter anderem das Schwimmbach Hippach,<br />

der Schwimmbadkiosk, die Bäckerei<br />

Bacher, Souvenir-Papier Sporer, Lebensmittel<br />

Braunegger oder das Jugendzentrum<br />

kam’in. Weitere Unternehmen werden<br />

schon bald dazukommen.<br />

Sommerjobbörse, Nachbarschaftshilfe<br />

Neben der „Lernfreude“ gibt es bei YoungStar<br />

freilich noch andere Initiativen, bei<br />

denen die Jugendlichen mit großem Engagement<br />

mitmachen. Etwa bei der „Sommerjobbörse“,<br />

wo tatkräftige Unterstützung<br />

gefragt war. Bei der Sommerbetreuung im<br />

Kindergarten Ramsau, um ein weiteres<br />

Beispiel zu nennen, waren die YoungStars<br />

ebenfalls im Einsatz. Es gibt die Möglichkeit,<br />

in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern<br />

und wertvolle praktische<br />

Erfahrung zu sammeln.<br />

Sehr viele positive Rückmeldungen gibt<br />

es auch vom Projekt „Nachbarschaftshilfe“.<br />

Dabei wird privaten Haushalten unter<br />

die Arme gegriffen, etwa bei der Betreuung<br />

von Haustieren, bei der Gartenarbeit,<br />

beim Einkaufen, beim Umgang mit Computer<br />

oder Smartphone. Ebenfalls sehr gut<br />

angenommen werden die gemeinsamen<br />

Gespräche zwischen Jung und Alt.<br />

RECHTS: Im Zillertal<br />

hat „YoungStar“<br />

bereits voll eingeschlagen.<br />

Alle Beteiligten<br />

sowie die<br />

Ansprechpartnerin<br />

Marion Kogler<br />

(zweite von rechts)<br />

sind mit großem<br />

Engagement dabei.<br />

(© YoungStar)<br />

Eine tolle Initiative<br />

Voll des Lobes für dieses beispielgebende<br />

Projekt der GemNova ist auch Marion<br />

Kogler, die YoungStar im Zillertal betreut<br />

und als erste Ansprechpartnerin für die<br />

Jugendlichen gilt. „Diese tolle Initiative verbindet<br />

Menschen und Generationen, fördert<br />

die Bewusstseinsbildung und schafft<br />

gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung.<br />

Für mich als Sozialpädagogin eine<br />

besondere Möglichkeit, Jugendliche bei der<br />

Gestaltung einer sinnvollen und aktiven<br />

Freizeit zu begleiten und zu unterstützen.<br />

Alle profitieren davon, es gibt nur Gewinnerinnen<br />

und Gewinner!“<br />

Wie stark YoungStar im Zillertal bereits<br />

verankert ist, zeigt auch ein anderes Beispiel.<br />

Der Zillertaler Rotary Club hat dieses<br />

Projekt erst kürzlich mit 200 gesponserten<br />

„Zillertalern“ unterstützt und auch<br />

ausdrücklich gelobt. Außerordentlich<br />

zufrieden mit den ersten Monaten zeigte<br />

sich auch der Schwendauer Bürgermeister<br />

Franz Hauser: „Am meisten freut mich,<br />

dass YoungStar in unseren vier Gemeinden<br />

so gut angenommen wurde. Alle<br />

Beteiligten sind mit großem Engagement<br />

dabei, die Freude leuchtet ihnen förmlich<br />

aus den Augen. Die GemNova hat damit<br />

einmal mehr eine beispielgebende Initiative<br />

gestartet.“<br />

Mit YoungStar<br />

hat die GemNova<br />

einmal mehr<br />

eine beispielgebende<br />

Initiative<br />

gestartet.<br />

FRANZ HAUSER<br />

BÜRGERMEISTER<br />

Weitere Anfragen von Gemeinden<br />

Durch das Engagement der vier Zillertaler<br />

Gemeinden wurde offensichtlich ein<br />

Stein ins Rollen gebracht. Auch andere<br />

Gemeinden in ganz Tirol haben bereits<br />

ihr Interesse an YoungStar angemeldet,<br />

am weitesten fortgeschritten sind die<br />

Gespräche mit zwei, drei Bürgermeistern<br />

im Unterland. Mal sehen, in welchen<br />

Gemeinden die YoungStars nach dem<br />

Zillertal aktiv werden.<br />

Mehr Informationen finden Sie im Videobeitrag<br />

„Die jungen Stars“ bei 279.Tirol<br />

auf YouTube.<br />

Die erste Adresse<br />

für leistbares Wohnen<br />

BETTER<br />

TOGETHER<br />

Axams, Pafnitz, 37 Mietwohnungen<br />

„Wohnen am Park“ Innsbruck, Andechsstraße, 118 Miet-,<br />

53 Eigentumswohnungen, sechs Gewerbeeinheiten<br />

5-Euro-Wohnbau Haiming, Zwieselweg,<br />

23 Miet wohnungen<br />

UNTEN: Im Zillertal hat „YoungStar“ bereits<br />

voll eingeschlagen. Alle Beteiligten sowie<br />

die Ansprechpartnerin Marion Kogler (zweite<br />

von rechts) sind mit großem Engagement<br />

dabei. (© YoungStar)<br />

Telfs, Südtiroler Siedlung 2. BA, 46 Mietwohnungen<br />

Umhausen, Platzl, 24 Mietwohnungen<br />

Die NHT ist ein wichtiger und verlässlicher Partner zur Erfüllung des stetig wachsenden<br />

Wohnbedarfs in unserer Gemeinde.« Bürgermeister Christian Härting, Telfs<br />

Mayrhofen, Sozialzentrum, 80 Pflegebetten,<br />

Räumlichkeiten für Sozialsprengel und Tagespflege<br />

„Haus der Generationen“ Volders, 13 Mietwohnungen,<br />

Kinderbetreuungseinrichtungen, Vereinsräumlichkeiten<br />

Kundl, Dr. Franz-Stumpf-Straße,<br />

14 betreubare Mietwohnungen, Arztpraxis<br />

59<br />

Wildschönau, Oberau, Sanierung und Erweiterung<br />

Volksschule, Umbau Gemeindeamt, neun Mietwohnungen<br />

Ein Großprojekt wie das neue Sozialzentrum ist ohne kompetente und erfahrene Partner<br />

wie die NHT nicht zu stemmen.« Bürgermeisterin Monika Wechselberger, Mayrhofen<br />

Wenn es um leistbaren Wohnraum für die Tirolerinnen und Tiroler geht, ist die NEUE HEIMAT TIROL der erste<br />

Ansprechpartner. In über 100 Tiroler Gemeinden wurden bereits Projekte umgesetzt. Ein neues Geschäftsfeld<br />

ist die Errichtung von Wohn- und Pflegeheimen, Kinderbetreuungseinrichtungen und betreubaren Wohnungen.<br />

bezahlte Anzeige<br />

Fotos: NHT/2quadrat, Vandory, Innfocus, Pauli, Oss, Härting<br />

NEUE HEIMAT TIROL Gemeinnützige WohnungsGmbH . Gumppstraße 47 . 6020 Innsbruck . neueheimat.tirol


60 tirol.sucht Menschen<br />

tirol.sucht Menschen<br />

61<br />

OB ALS VERTRETUNG<br />

ODER DAUERHAFT – GROSSE ENT-<br />

LASTUNG FÜR GEMEINDEN<br />

Immer wieder stehen nicht<br />

nur kleinere Gemeinden vor<br />

Problemen, wenn Mitarbeitende<br />

der Personalverrechnung<br />

in den Krankenstand<br />

oder Urlaub gehen oder gar<br />

wenn eine Neubesetzung der<br />

Position ansteht. Auf vielfachen<br />

Wunsch bietet die<br />

GemNova, das Unternehmen<br />

der Tiroler Gemeinden, nun<br />

die Dienstleistung Personalverrechnung<br />

an. Egal ob als<br />

Vertretung oder als volle<br />

Übernahme – die GemNova<br />

springt für die Gemeinden<br />

gerne ein.<br />

Für die Personalverrechnung ist ein<br />

umfangreiches Wissen in Sachen<br />

Arbeits- und Sozialversicherungsrecht<br />

erforderlich. Zudem gilt es, immer am<br />

letzten Stand bezüglich der gesetzlichen<br />

Regeln zu bleiben. Ob als Vertretung<br />

oder dauerhaft, unsere Expertinnen und<br />

Experten, die ihr umfassendes Knowhow<br />

durch eine kontinuierliche Weiterbildung<br />

sicherstellen, übernehmen die<br />

Personalverrechnung und kümmern sich<br />

um alle laufenden Anliegen und Beratungen,<br />

was zu einer großen Entlastung in<br />

der Gemeinde führt. Neben der Ausfallsicherheit<br />

kann somit eine professionelle<br />

Abrechnung gewährleistet werden.<br />

Zufriedenheit in Stumm im Zillertal<br />

Gute Erfahrungen mit diesem neuen Produkt<br />

hat bereits die Gemeinde Stumm im<br />

Zillertal gemacht. „Aufgrund eines längeren<br />

Mitarbeiterausfalls sprang die Personalverrechnung<br />

der GemNova umgehend ein.<br />

Professionalität, Zuverlässigkeit, Flexibilität<br />

sowie Kompetenz zeichneten das Dienstleistungsangebot<br />

aus. Zudem profitierte<br />

die Gemeinde durch das profunde sozialversicherungsrechtliche<br />

Wissen der Mitarbeiterin.<br />

Wir können die Dienstleistung<br />

nur weiterempfehlen“, so Bürgermeister<br />

Fritz Brandner.<br />

Breites Angebot an Leistungen<br />

Mit der GemNova-Dienstleistung ist es<br />

aber nicht nur mit einer kompetenten und<br />

schnellen Lohn- und Gehaltsabrechnung<br />

getan. Das Leistungspaket bietet weitaus<br />

mehr an entlastenden Tätigkeiten.<br />

Je nach Wunsch und Bedarf kann aus<br />

dem gesamten Angebot ein individuelles<br />

Paket geschnürt werden. Was kann<br />

dieses beinhalten? Etwa die Übernahme<br />

des Personalmanagements. Also die Führung<br />

des Personalakts, die Verwaltung<br />

von Nichtleistungszeiten und auch die<br />

Reisekostenabrechnung. Die Durchführung<br />

aller notwendigen Meldungen an<br />

Behörden ist ebenso Teil des möglichen<br />

Leistungsspektrums wie die Abwicklung<br />

allfälliger Finanzamts- und Krankenkassenprüfungen<br />

– geschulter Umgang mit<br />

Prüfern und Behörden inklusive. Die Gem-<br />

Nova-Expertinnen und -Experten erteilen<br />

auch gerne arbeitsrechtliche Auskünfte<br />

bzw. sind ein möglicher Gesprächspartner<br />

in allen Personalangelegenheiten.<br />

Großes Kosteneinsparungspotenzial<br />

Nicht zu unterschätzen sind auch folgende<br />

Vorteile: Durch die Inanspruchnahme<br />

der GemNova-Dienstleistung Personalverrechnung<br />

ersparen sich Gemeinden<br />

den Aufwand für eine eigene Software.<br />

Anschaffungs-, Wartungs-, Update-, Sicherungs-<br />

und Schulungskosten fallen komplett<br />

weg, und auch die Serverkosten sind<br />

in der Regel geringer. Zudem kommen auf<br />

die Gemeinde keine Kosten mehr für die<br />

laufende Fortbildung von eigenem Personal<br />

zu. Das oftmals mühsame Finden von<br />

Urlaubs- oder Krankenstandsvertretung ist<br />

Geschichte. Für die problemlose automatische<br />

Verbuchung der Personalverrechnung,<br />

werden die Daten digital übermittelt,<br />

sodass sich beim Verarbeiten der Daten<br />

eine enorme Aufwandserleichterung und<br />

Zeitersparnis für die Gemeinde ergibt.<br />

„Professionalität, Zuverlässigkeit, Flexibilität<br />

sowie Kompetenz zeichneten das Dienstleistungsangebot<br />

im Bereich der Personalverrechnung<br />

aus. Zudem profitierte die<br />

Gemeinde durch das profunde sozialversi-<br />

cherungsrechtliche Wissen. Wir können die<br />

Dienstleistung nur weiterempfehlen.“<br />

FRITZ BRANDNER<br />

BÜRGERMEISTER<br />

GEMEINDE STUMM<br />

DIE ANGEBOTENEN<br />

LEISTUNGEN IM RAHMEN<br />

DER ÜBERNAHME DER<br />

PERSONALVERRECHNUNG<br />

(AUCH INDIVIDUELL BUCHBAR)<br />

+ Durchführung der monatlichen<br />

Personalverrechnung<br />

+ Beratung in arbeits- und sozialversicherungsrechtlichen<br />

Angelegenheiten<br />

+ Korrespondenz mit Krankenkassen und<br />

Behörden<br />

+ Übermittlung aller monatlichen Personalverrechnungsauswertungen<br />

+ Erstellung von Datenträgern für die<br />

Überweisung der Gehälter und Abgaben<br />

sowie Übernahme der Überweisung<br />

+ Monatlicher Buchungsbeleg auf Kostenstellenebene<br />

+ Übernahme der abgabenrechtlichen<br />

Verantwortung<br />

+ An- und Abmeldung der Dienstnehmerinnen<br />

und Dienstnehmer<br />

+ Betreuung der Zeiterfassung<br />

+ Jährliche Anpassung von Kollektivvertragserhöhungen<br />

+ Jahreserklärungen für Behörden<br />

+ Jährliche Berechnungen von Urlaubsund<br />

Plus-/Minus-Stunden, Jubiläumsund<br />

Abfertigungsrückstellungen<br />

+ Jährliche Budgetplanung<br />

+ Erstellung von Dienstverträgen und<br />

sonstigen Vereinbarungen<br />

+ Unterstützung bei Lohnsteuer-,<br />

Kommunalsteuer- und Sozialversicherungsprüfungen<br />

(GPLA)<br />

RECHTS: Die GemNova passt<br />

die Leistungen individuell an die<br />

Bedürfnisse der Gemeinde an.<br />

(© GemNova)<br />

ZUR AUTORIN<br />

YVONNE HUBMANN<br />

Yvonne Hubmann ist seit 2016 bei<br />

der GemNova tätig und unterstützt<br />

die Gemeinden bei der professionellen<br />

Abrechnung.<br />

Kontakt: y.hubmann@gemnova.at


62 tirol.modern und innovativ<br />

tirol.modern und innovativ<br />

ACP Schulaktion<br />

ABFALLWIRTSCHAFT<br />

VERSUS<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFT<br />

Zuerst die gute Nachricht:<br />

Die Österreicherinnen und<br />

Österreicher zählen in der<br />

EU zu den Recyclingmeistern.<br />

Trotzdem fallen jährlich rund<br />

4,3 Millionen Tonnen Siedlungsabfälle<br />

an, also etwa<br />

488 Kilogramm pro Österreicherin/Österreicher.<br />

Rohstoffe<br />

Sekundär-<br />

Rohstoffe<br />

Produktion<br />

Handel<br />

Verbraucher<br />

© Heinz © Heinz Stanger<br />

Heinz Stanger<br />

IHR ANSPRECHPARTNER<br />

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Andreas Probst, MSC<br />

Verkauf Andreas Außendienst<br />

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ACP IT Solutions GmbH<br />

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A-6020 Eduard-Bodem-Gasse Innsbruck 1 1<br />

A-6020 Innsbruck<br />

M +43 664 60187 24230<br />

T M M +43 +43 +43 512 664 283116 60187 24230<br />

andreas.probst@acp.at<br />

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Sichern Sie sich jetzt den schnellsten Start ins Schuljahr 2020/<strong>2021</strong><br />

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mit den modernen Endgeräten von HP als kostengünstige Miete.<br />

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UNSER ANGEBOT<br />

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HP ProDesk 405 G4<br />

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Inklusive Maus, Tastatur und 4 Jahre Garantie.<br />

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Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Entwicklung Ihres<br />

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Digitalisierungskonzeptes für die Digitalisierungsstrategie des BMBWF.<br />

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Mwst.<br />

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63<br />

Die Verfügbarkeit von Rohstoffen ist<br />

immer mehr begrenzt“, erklärt das Ministerium<br />

als Umweltressort im Bundesabfallwirtschaftsplan<br />

2017 (III-121 d. B.) die<br />

Zielsetzung der heimischen Abfallbewirtschaftung:<br />

Ressourcenschonung mittels<br />

Abfallvermeidung, gefolgt von Recycling<br />

und sonstiger Verwertung, etwa zur Wärmeerzeugung.<br />

Die bloße Beseitigung von<br />

Müll ist die allerletzte Option. Unser Handeln<br />

muss sich daher verstärkt nach der<br />

Abfallpyramide orientieren. Handlungsbedarf<br />

besteht laut Abfallexpertinnen und<br />

-experten des Ressorts im Ministerium<br />

vor allem bei der Abfallvermeidung und<br />

der Umorientierung von einer linearen<br />

Abfallwirtschaft hin zu einer umfassenden<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Kreislauf- statt Linearwirtschaft<br />

Die Linearwirtschaft, auch „Wegwerfwirtschaft“<br />

genannt, beruht auf dem derzeit<br />

vorherrschenden Prinzip der industriellen<br />

Produktion. Nach einer gewissen Lebensdauer<br />

– Produktlebenszyklus – gehen die<br />

meisten Produkte kaputt oder müssen,<br />

weil es dem Konsumenten so suggeriert<br />

wird, gegen ein neues Produkt ausgetauscht<br />

werden. Meist bedeutet dies dann<br />

das Ende eines Produkts, und dieses wird<br />

in der Mülltonne oder am Recyclinghof<br />

entsorgt. Dabei wird ein Großteil der eingesetzten<br />

Rohstoffe nach der jeweiligen<br />

Nutzungsdauer der Produkte deponiert<br />

oder verbrannt. Nur ein geringer Anteil<br />

wird einer Wiederverwendung zugeführt.<br />

Das Gegenteil zu diesem veralteten und<br />

nicht nachhaltigen Prinzip ist die Kreislaufwirtschaft.<br />

Diese ist ein regeneratives<br />

System, in dem Ressourceneinsatz<br />

und Abfallproduktion, Emissionen und<br />

Verwerter<br />

Entsorger<br />

Energieverschwendung durch das Verlangsamen,<br />

Verringern und Schließen von<br />

Energie- und Materialkreisläufen minimiert<br />

werden. Dies kann durch langlebige<br />

Konstruktion der Produkte, Instandhaltung,<br />

Reparaturmöglichkeit, Wiederverwendung,<br />

Remanufacturing, Refurbishing<br />

und Recycling erzielt werden. Das Recycling<br />

ist dabei zumeist das Mittel letzter<br />

Wahl.<br />

Neue Rahmenbedingungen müssen<br />

geschaffen werden<br />

Die Tiroler Bevölkerung liegt im Bundesvergleich<br />

ganz vorne beim Thema Mülltrennung.<br />

Natürlich gibt es immer Luft<br />

nach oben, aber dafür müssen auch neue<br />

Rahmenbedingungen geschaffen werden.<br />

Wie kann es zum Beispiel sein, dass die<br />

Bürgerinnen und Bürger über das Internet<br />

24 Stunden durchgehend Produkte<br />

bestellen können, aber am Ende des<br />

Lebenszyklus der Produkte macht der<br />

Recyclinghof pünktlich um 17 Uhr zu? Die<br />

meisten Menschen arbeiten um diese<br />

Zeit noch. Da wäre es doch sinnvoller, die<br />

Öffnungszeiten an die Lebensgewohnheiten<br />

der Menschen anzupassen. Außerdem,<br />

würde es nicht zukunftsweisend<br />

sein, mehr in das urbane Siedlungsgebiet<br />

zu gehen und dort kleine Recyclingstationen<br />

zu betreiben? Viele Bürgerinnen<br />

und Bürger besitzen gerade im städtischen<br />

Bereich kein Auto mehr. Auch ist<br />

Transparenz bei Tarifen ein Thema in<br />

der Bevölkerung. Bei den meisten Gebühren<br />

wie etwa Strom, Wasser, Kanal etc.<br />

wird der Tarif nach dem Aufkommen und<br />

ganz transparent berechnet. Also wieso<br />

nicht auch beim Müll?<br />

FÜNF TIPPS, WIE JEDE UND<br />

JEDER ZUR ABFALLVERMEI-<br />

DUNG BEITRAGEN KANN<br />

1 Verwende Mehrweg-Trinkflaschen<br />

oder Kaffeebecher statt Einwegflaschen<br />

und -becher.<br />

2 Nimm für deinen Einkauf eine Mehrwegeinkaufstasche<br />

mit, somit brauchst<br />

du nicht jedes Mal ein Sackerl zu kaufen.<br />

3 Kaufe mit Bedacht ein und koche auch<br />

mit Resten, um Lebensmittel im Abfall zu<br />

minimieren.<br />

4 Auch bei der Jause gilt: Mehrweg! Verwende<br />

Jausenboxen oder Wachspapier<br />

statt Alufolie für deine Zwischenmahlzeit.<br />

5 Reparieren statt wegwerfen – viele<br />

Gegenstände können repariert werden!<br />

ZUM AUTOR<br />

MARKUS BRUGGER,<br />

MSC<br />

Markus Brugger ist bei der<br />

GemNova Projektverantwortlicher<br />

für den Bereich Abfall- und<br />

Ressourcenmanagement. Die<br />

letzten Jahre war er bei der IKB<br />

und hat sämtliche Projekte wie<br />

Unterflursysteme, neue Wege<br />

bei Recyclinghofgestaltungen<br />

und wichtige Themen wie Abfallvermeidung<br />

vorangetrieben und<br />

umgesetzt.<br />

Kontakt: m.brugger@gemnova.at


64 tirol.modern und innovativ<br />

tirol.modern und innovativ 65<br />

Vorbild Drehscheibe<br />

Lans: Neues Lernen<br />

braucht neue Räume!<br />

Die differenzierte und ganzheitliche Förderung<br />

der Kinder steht im Fokus des<br />

pädagogischen Leitbilds der neuen Bildungsstätte.<br />

Gefolgt wird den Prinzipien<br />

des offenen Lernens, das in differenzierten<br />

Räumen Frontalunterricht, Gruppenarbeit,<br />

Einzelarbeit und jede Menge Spiel<br />

und Bewegung ermöglicht.<br />

„Das Kinder- und Dorfzentrum in Lans hat<br />

die Qualität eines Vorzeigeprojekts. Es<br />

zeigt, was Gemeinden mit konsequenter<br />

Planung, mit professionellem Projektmanagement<br />

und in der Zusammenarbeit<br />

mit den Experten des Landes und der<br />

GemNova zuwege bringen können“, so<br />

Landesrat Johannes Tratter. Zwei kompakte<br />

Häuser geben dem Prinzip des offenen<br />

Lernens großzügig Raum und unterstreichen<br />

die enorme Bedeutung der<br />

Bildung für die Zukunft. Multifunktionale<br />

Räume für alle und ein vom Schulhaus<br />

und vom Kinderhaus eingerahmter Dorfplatz<br />

im Herzen der Gemeinde machen<br />

die neue Anlage zur Drehscheibe Lans.<br />

Neue Lern- und Teamkultur ermöglichen<br />

„Unser Ziel war die Verbindung von<br />

Pädagogik, Bauwerk und Ausstattung“,<br />

erklärt Bürgermeister Benedikt Erhard,<br />

„eine pädagogische Architektur also,<br />

die eine neue Lern- und Teamkultur<br />

BILD: Die Drehscheibe Lans bietet eine<br />

ganz besondere Lernatmosphäre in hellen,<br />

freundlichen Klassenräumen. (© GemNova)<br />

ermöglicht.“ Grundlage des Konzepts<br />

sind die Einbettung der Klassenräume<br />

in Lerncluster, eine variable Möblierung<br />

und eine technische Ausstattung auf<br />

dem neuesten Stand. Die Gruppen- und<br />

Differenzierungsräume des Kindergartens<br />

und der Kinderkrippe sind nach<br />

demselben Prinzip in Cluster-Form<br />

gegliedert. Die Herausforderung, dies<br />

perfekt umzusetzen, war groß. Architekt<br />

Michael Schwärzler kleidete dies<br />

in folgende Worte:<br />

Im Jänner 2018 wurde das<br />

Siegerprojekt gekürt, im<br />

September 2020 wurde der<br />

Betrieb aufgenommen -<br />

die Gemeinde Lans setzt mit<br />

dem Neubau der Volksschule,<br />

des Kindergartens und der<br />

Kinderkrippe im Eilzugstempo<br />

ein gesellschaftspolitisches<br />

Statement.<br />

BILD: Die moderne Architektur<br />

bettet sich gut in die Landschaft<br />

ein. (© GemNova)<br />

„Die Reduktion<br />

auf Baukörper,<br />

die in ihrer Form<br />

klar und einfach<br />

sind, aber gleichzeitig<br />

über einen<br />

hohen funktionalen<br />

Mehrwert<br />

verfügen, war<br />

eine spannende<br />

Aufgabe.“


66 tirol.modern und innovativ tirol.modern und innovativ<br />

67<br />

Ein großes Anliegen war dabei, „die Gebäude<br />

in Bezug zur Natur und ihrer Umwelt<br />

zu stellen und die Freiflächen rund um das<br />

Bildungszentrum dabei optimal zu nutzen“,<br />

so Architektin Ingrid Schwärzler.<br />

Neben den Lern-, Ruhe- und Spielbereichen<br />

für die Kinder wurden in transparenter<br />

Bauweise auch eine Turn- und Mehrzweckhalle,<br />

eine Schul- und Dorfbibliothek,<br />

Räume für die Musikschule, ein Hort für die<br />

Nachmittagsbetreuung und ein „Lanner<br />

Wohnzimmer“ untergebracht, das in Verbindung<br />

mit der Aula als Veranstaltungsraum<br />

die Drehscheibe zur kulturellen Plattform<br />

des Dorfes werden lässt.<br />

Zeitgerecht und im Kostenrahmen fertiggestellt<br />

Nach zweijähriger Vorarbeit des gesamten<br />

Gemeinderats und der Teams von Volksschule,<br />

Kindergarten und Kinderkrippe,<br />

nach einem internationalen Architekturwettbewerb<br />

und eineinhalb Jahren Bauzeit<br />

wurden die neuen Häuser zum Start des<br />

neuen Schuljahrs in Betrieb genommen.<br />

Ein Projekt dieser Dimension als Bauherr<br />

umzusetzen, war eine Herausforderung,<br />

die eine kleine Gemeinde wie Lans nur mit<br />

starken Partnern meistern konnte. „Ohne<br />

die großzügige finanzielle Unterstützung<br />

des Landes, die Mitwirkung der Dorferneuerung,<br />

die Kreativität des Architekturbüros<br />

Schwärzler und die Expertise der<br />

GemNova im Projektmanagement wäre<br />

die Umsetzung in dieser Form nicht möglich<br />

gewesen“, betont Vizebürgermeister<br />

Cedric Klose. „Trotz gestiegener Baupreise<br />

und Corona-bedingter Verzögerungen ist<br />

es uns mit verlässlichen Planern und Professionisten<br />

gelungen“, so Alexander Gostner,<br />

Bereichsverantwortlicher Infrastruktur<br />

der GemNova, „das Projekt zeitgerecht und<br />

unter Einhaltung des 2017 beschlossenen<br />

Kostenrahmens abzuschließen.“<br />

RECHTS: Die großzügigen Allgemeinflächen<br />

laden nicht nur zum Lernen,<br />

sondern auch zum Spielen ein und fördern<br />

die Bewegung. (© GemNova)<br />

„Trotz gestiegener<br />

Baupreise und Coronabedingter<br />

Verzögerungen<br />

ist es uns mit verlässlichen<br />

Planern und Professionisten<br />

gelungen, das Projekt zeitgerecht<br />

und unter Einhaltung<br />

des 2017 beschlossenen<br />

Kostenrahmens<br />

abzuschliessen.“<br />

ZUM AUTOR<br />

DI ALEXANDER GOSTNER<br />

Alexander Gostner ist seit 2016 bei der<br />

GemNova und verantwortet den Bereich<br />

Infrastruktur. In den letzten Jahren hat die<br />

GemNova Infrastruktur bereits über 140<br />

Projekte begleitet.<br />

Kontakt: a.gostner@gemnova.at


68 tirol.bunt und vielfältig<br />

ZUM AUTOR<br />

MAG. MICHAEL<br />

MAURER, MA<br />

Michael Maurer ist in der<br />

GemNova Akademie u. a. als<br />

Deutschtrainer tätig. Er ist<br />

dort für Weiterbildungen und<br />

Qualitätsentwicklung verantwortlich<br />

und ist Experte für<br />

Sprachtests.<br />

Kontakt:<br />

m.maurer@gemnova.at<br />

Zwei Helden und die Krux des Deutschen<br />

Ivona ist vor sieben Monaten aus ihrem<br />

Heimatland Rumänien nach Tirol gekommen,<br />

um hier zu arbeiten. Sie hat inzwischen<br />

ein paar Freunde gefunden und in<br />

Gesprächen mit ihnen schon ein wenig<br />

Deutsch gelernt. Sie kann ihren Freunden<br />

erzählen, was sie in ihrer Freizeit gern<br />

macht und letztes Wochenende erlebt<br />

hat. Das klappt schon recht gut – ihre<br />

Freunde verstehen sie, und Ivona versteht,<br />

was ihre Freunde sagen. In der<br />

Arbeit ist das jedoch anders.<br />

die<br />

Tomaten<br />

Massimo, ein gebürtiger Italiener, lebt<br />

schon seit fünf Jahren in Österreich. Er<br />

arbeitet als Pfleger in einem Altersheim<br />

im Oberinntal und ist dort bei Kolleginnen<br />

und Kollegen sowie Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern sehr beliebt. Sein<br />

Deutsch ist schon sehr gut, da er in<br />

den letzten Jahren einige Deutschkurse<br />

besuchte und letztes Jahr die B2-Prüfung<br />

sogar mit Sehr gut bestand. Massimo<br />

möchte sich jedoch weiterentwickeln und<br />

sein Deutsch noch weiter verbessern.<br />

Sprechen und Schreiben klappen schon<br />

sehr gut, was ihm aber noch fehlt, sind<br />

die Feinheiten der schen Sprache: Viele<br />

deut-<br />

Wörter haben mehr als<br />

nur eine Bedeutung, im<br />

Falle des Worts Läufer<br />

sogar 24! Warum gehen<br />

die einen hinauf und die<br />

anderen herauf?<br />

appetit<br />

auf deutsch<br />

„Deutsche Sprache, schwere Sprache“ – diesen Satz hört man<br />

oft. Natürlich ist Deutsch nicht die allerleichteste Sprache, wenn<br />

man sie erlernen möchte. Allerdings hilft der richtige Kurs und<br />

fördert den Appetit aufs Lernen der deutschen Sprache.<br />

Ivona ist Kellnerin in einem Gastronomiebetrieb<br />

im Zillertal. Sie hat schnell nach<br />

ihrer Ankunft in Tirol einen Job gefunden,<br />

der ihr viel Spaß bereitet. Sie arbeitet<br />

gern mit Menschen und ist sehr kommunikationsfreudig.<br />

Probleme bereiten ihr<br />

die vielen Fachbegriffe: Warum muss ich<br />

Tische aufdecken und später abdecken?<br />

Was ist der Unterschied? Was haben<br />

Serviettenknödel mit der Tischserviette<br />

zu tun? Was kann ich davon servieren?<br />

Warum sagen die einen hocken, wenn sie<br />

doch sitzen? Hinzu kommt, dass die Chefin<br />

des Betriebs mit ihren Mitarbeitenden<br />

gleich spricht, wie mit den<br />

Kundinnen und Kunden:<br />

im Zillertaler Dialekt.<br />

Das Wort åftang hat<br />

sie in keinem Deutschkursbuch<br />

gelesen und<br />

in keinem Wörterbuch<br />

gefunden. Ivona ist<br />

ganz verwirrt, als ihre<br />

Chefin sie nach kur-<br />

BILD: Reale Situationen<br />

wie das Schreiben von<br />

Whats-App-Nachrichten<br />

werden geübt, um die Alltagskommunikation<br />

zu<br />

fördern. (© GemNova)<br />

zem Krankenstand fragt, ob es ihr mehr<br />

gutgeht. Muss das nicht besser heißen?<br />

Woher soll sie denn auch wissen, dass<br />

mehr im Zillertal auch wieder bedeuten<br />

kann? Was Ivona nun weiterhilft, ist ein<br />

Deutschkurs, der auf ihre Bedürfnisse<br />

zugeschnitten ist. Dort, wo sie das lernt,<br />

was sie tatsächlich braucht: Fachwortschatz<br />

aus der Gastronomie, mündliche<br />

Kommunikation, dialektale Ausdrücke.<br />

Und was lern’ ma jetzt wirklich?<br />

Reguläre Kurse werden dem konkreten<br />

Sprachbedarf von Lernern oft nicht<br />

gerecht, da diese Kurse wenig auf das<br />

persönliche Umfeld der Teilnehmenden<br />

(Situationen am Arbeitsplatz, konkreter<br />

Wortschatz, Dialekt usw.) eingehen.<br />

Zumeist schließen solche Kurse mit einer<br />

Prüfung ab, daher liegt ihr Schwerpunkt<br />

eher auf der Prüfungsvorbereitung.<br />

Was Lernende – auch unsere beiden Helden<br />

Ivona und Massimo – brauchen, sind<br />

Kurse, in denen sie gezielt das lernen,<br />

was sie für ihre Lebensbereiche brauchen.<br />

Statt sukzessiver Einführung in die<br />

Grammatik müssen spezifische Redemittel<br />

(Fragen, Anweisungen, Meinungen<br />

etc.) angeboten werden, die sich an der<br />

Umgangssprache, am Dialekt sowie an<br />

Situationen am Arbeitsplatz wie Tätigkeiten,<br />

Aufgaben, Mängel oder Beschwerden<br />

orientieren. Das Gelernte ist sofort<br />

anwendbar.<br />

Es muss sich somit ein Bild der Lebenssituation<br />

der Lernenden gemacht werden<br />

und die Aktivitäten im Sprachunterricht<br />

dementsprechend angepasst werden.<br />

Dazu ist ein individuell entworfenes<br />

Lernmaterial notwendig. Und schließlich<br />

gehören Dialekte zu Tirol. Daher sollte<br />

bewusst das Verstehen von dialektalen<br />

Ausdrücken eingebaut werden, ohne welche<br />

die Alltagskommunikation in Tirol<br />

unvorstellbar ist. So bekommen Lernende<br />

einen Appetit auf Deutsch.<br />

Die GemNova-Akademie bietet<br />

maßgeschneiderte Deutschkurse<br />

für Privatpersonen und Firmen an.<br />

Das für einen erfolgreichen Spracherwerb<br />

entwickelte Kurskonzept<br />

basiert auf langjährigen Erfahrungen<br />

der Trainerinnen und Trainer<br />

und legt den Fokus auf Effizienz,<br />

Individualität und Flexibilität.<br />

tirol.bunt und vielfältig<br />

Was Lernende<br />

brauchen, sind<br />

Kurse, in denen<br />

sie gezielt<br />

das lernen, was<br />

sie für ihre<br />

Lebensbereiche<br />

brauchen.<br />

69<br />

Unterstützung für eine<br />

Covid-19-konforme Ausrichtung<br />

von Veranstaltungen<br />

Für die Ausrichtung von Veranstaltungen<br />

ist derzeit die<br />

Durchführung einer Reihe<br />

von zusätzlichen Maßnahmen<br />

gesetzlich notwendig,<br />

damit diese Veranstaltungen<br />

Covid-19-konform abgehalten<br />

werden. Um die Tiroler<br />

Gemeinden bestmöglich<br />

zu unterstützen, bietet die<br />

GemNova ab sofort an, die<br />

Maßnahmen für eine Covid-<br />

19-konforme Abwicklung im<br />

Auftrag der Gemeinde oder<br />

kommunaler Einrichtungen<br />

durchzuführen.<br />

Sie möchten mehr zu diesem<br />

Thema erfahren? Manfred<br />

Schiechtl (m.schiechtl@<br />

gemnova.at) hilft Ihnen gerne<br />

weiter.


70 tirol.ist schön<br />

tirol.ist schön 71<br />

TIROLER<br />

BURGEN UND SCHLÖSSER –<br />

ERINNERUNGSORTE EINER<br />

WECHSELVOLLEN GESCHICHTE<br />

LINKS: Die Kronburg<br />

ist die Ruine einer Felsenburg,<br />

die 1380 von Hans<br />

von Starkenberg erbaut<br />

wurde. Sie befindet sich<br />

auf einer steilen hohen<br />

Felskuppe zwischen<br />

Zams und Schönwies.<br />

(© Felix Richter)<br />

OBEN: Die Burgruine<br />

Rattenberg wurde 1254<br />

erstmals urkundlich<br />

erwähnt. Sie war eine<br />

wichtige Grenzfestung<br />

des Herzogtums Bayern.<br />

(© Felix Richter)<br />

LINKS: Die Burg<br />

Freundsberg am<br />

südlichen Stadtrand<br />

von Schwaz liegt ca.<br />

170 Meter über der<br />

Talsohle des Inntals.<br />

Die Burg wurde 1150<br />

von den Herren von<br />

Freundsberg erbaut.<br />

(© Felix Richter)


72 tirol.ist schön tirol.ist schön<br />

73<br />

BILD: Schloss Landeck wurde ursprünglich als „tirolisch<br />

landesfürstliche“ Gerichtsburg im 13. Jahrhundert erbaut.<br />

Unter den Rittern Schorfenstein erlebte das Schloss eine<br />

Glanzzeit. Heute beheimatet das Schloss Landeck ein<br />

Museum mit Dauerausstellungen über Jakob Prandtauer<br />

und über die Schwabenkinder. (© Felix Richter)<br />

ZUM FOTOGRAFEN<br />

FELIX RICHTER<br />

Felix Richter studierte Journalismus<br />

an der Universität von Rio<br />

de Janeiro. Seit 1997 war Richter<br />

als Berufsfotograf, Verleger und<br />

Schriftsteller in Brasilien tätig. Er<br />

veröffentlichte 20 Fotografiebücher,<br />

fünf Romane und hatte<br />

zahlreiche Fotoausstellungen. 2017<br />

übersiedelte Richter mit seiner<br />

Familie nach Innsbruck und arbeitet<br />

heute als Social-Media-Manager<br />

und Fotograf.<br />

Kontakt: f.richter@gemnova.at<br />

OBEN: Die Burg Fernstein<br />

ist eine Höhenburg<br />

im Tiroler Ortsteil Fernstein<br />

der Gemeinde Nassereith.<br />

Die heutige Burg<br />

wurde 1288 erstmals<br />

urkundlich erwähnt.<br />

(© Felix Richter)<br />

RECHTS: Die Ruine der<br />

Burg Thaur wird 1232 als<br />

Eigentum von Graf Albert<br />

III. von Tirol genannt.<br />

Anna Katharina von Mantua<br />

war 1592 die letzte<br />

fürstliche Bewohnerin.<br />

Die Reste der ehemaligen<br />

gewaltigen Burganlage<br />

liegen ca. 100 Höhenmeter<br />

oberhalb des Dorfes<br />

Thaur. (© Felix Richter)


74 tirol.wirtschaftet<br />

75<br />

Jetzt neue<br />

Hendler!<br />

LR IN ZOLLER-FRISCHAUF UND<br />

GEMNOVA BEI UNTERNEHMENSBESUCHEN<br />

IM TIROLER OBERLAND UND INNSBRUCK<br />

Im Rahmen einer Besuchstour mit GemNova wurden<br />

die Firmen Pure Green in Roppen und die Firma Tomaselli<br />

Sportlerei + Schusterei in Innsbruck besucht.<br />

UNTEN:<br />

tomaselli & ganznah.tirol. Alois Rathgeb<br />

(GF GemNova), Andreas Tomaselli,<br />

LRin Patrizia Zoller-Frischauf, Christian<br />

Tomaselli, Bernhard Moll (ganznah.tirol)<br />

(© GemNova)<br />

Was für eine Freud –<br />

auf ganznah.tirol sind<br />

wieder neue Händler<br />

im Stall eingezogen.<br />

Jetzt gleich die neuen<br />

Angebote checken.<br />

Auf geht's!<br />

Tirol im Fokus<br />

1<br />

Online schauen und Online<br />

oder vor Ort kaufen. Tiroler 2<br />

Stärkung der<br />

3<br />

Kaufleute.<br />

www.ganznah.ti rol<br />

Produkte kaufen, die<br />

aus der Region sind.<br />

OBEN:<br />

Pure Green & ganznah.tirol. Alois<br />

Rathgeb (GF GemNova), Ingo Mayr<br />

(Bürgermeister Roppen), Bernhard Moll<br />

(ganznah.tirol), LR in Patrizia Zoller-Frischauf,<br />

Gordon Koell (Pure Green), Ernst<br />

Schöpf (Präsident Tiroler Gemeindeverband)<br />

(© GemNova)<br />

Seit 2007 entwickelt und produziert<br />

Pure Green hochwertige Naturkosmetik.<br />

Der Hersteller mit Sitz in Roppen ist ein<br />

zuverlässiger Partner für Markenanbieter,<br />

Hotellerie und Handel. Moderne Produktionsanlagen<br />

und motivierte Mitarbeitende<br />

stellen flexibel und effizient die<br />

gewünschten Produkte her. Neben einer<br />

Unternehmensvorstellung durch Dr. Gordon<br />

Koell konnten bei einer Betriebsführung<br />

die verschiedenen Produktionsprozesse<br />

in Augenschein genommen werden.<br />

Pure Green und Tomaselli sind auch aktiv am Tiroler<br />

Marktplatz: ganznah.tirol (www.ganznah.tirol).<br />

Die Tomaselli Sportlerei + Schusterei<br />

wurde im Herbst 2018 gegründet und<br />

bietet seinen Kundinnen und Kunden die<br />

gewohnt hohe qualitative Schusterarbeit,<br />

wie sie seit Jahrzehnten an diesem Standort<br />

gelebt wird. Zusätzlich ist Tomaselli<br />

ein kompetenter Partner für Skibergsteigen<br />

und Laufsport und bietet unter anderem<br />

die größte Traillaufschuhauswahl<br />

Tirols. Innovationen und Entwicklungen<br />

in diesem Sportsegment wurden von Andreas<br />

Tomaselli eindrucksvoll erklärt.<br />

Pure Green und Tomaselli sind auch aktiv<br />

am Tiroler Marktplatz: ganznah.tirol (www.<br />

ganznah.tirol). Der Tiroler Gemeindeverband,<br />

die GemNova sowie die Bezirksblätter<br />

haben den digitalen Marktplatz<br />

ganznah.tirol ins Leben gerufen.


76 tirol.swirtschaftet<br />

IM INTERVIEW MIT ANDREAS GRÜNER<br />

Jetzt<br />

neu<br />

77<br />

(© Arlberg Photography)<br />

Seit der Gründung im Jahr 1922 steht<br />

die Firma Grüner in Zams für Verlässlichkeit,<br />

Beständigkeit und Nachhaltigkeit<br />

in Sachen Lebensmittel. Regionalität<br />

und Qualitätsbewusstsein steht immer<br />

im Vordergrund. Neben den klassischen<br />

Lebensmittelmarken führt die Firma Grüner<br />

auch ausgesuchte Spezialitäten aus<br />

dem Tiroler Oberland.<br />

Lieber Andreas! Es freut uns sehr, dass<br />

du uns über deine Erfahrungen mit<br />

ganznah.tirol erzählen möchtest. Was<br />

waren deine Beweggründe, bei diesem<br />

Marktplatz mitzumachen?<br />

Wir waren in der Vergangenheit schon<br />

bei mehreren Plattformen mit einem<br />

Online-Shop präsent. Von da her hatten<br />

wir schon einige Erfahrungen gesammelt<br />

bzw. Lehrgeld bezahlt. Die Plattform ganznah.tirol<br />

startete genau in der Lockdown-<br />

Phase heuer im Frühjahr. Das kam uns<br />

entgegen, und wir waren von Anfang an<br />

„voll“ dabei.<br />

Man kann als Händler verschiedene<br />

Versandmöglichkeiten auf ganznah.tirol<br />

auswählen und anbieten. Wie schaut<br />

es da bei euch aus? Werden alle Käufe<br />

versendet oder gibt es auch Kundinnen<br />

und Kunden, die gekaufte Ware in Zams<br />

selber abholen?<br />

Diese Kunden sind für uns interessant,<br />

da sie Frequenz in unseren C+C-Markt<br />

bringen und wir die Chance eines Zusatzverkaufes<br />

haben.<br />

Mit ganznah.tirol bietet es sich an,<br />

Produkte am Marktplatz sofort online<br />

zu kaufen – oder online anzuschauen<br />

und später im Betrieb vor Ort zu<br />

kaufen. Hast du derartige Erfahrungen<br />

machen können, dass der Kunde sich<br />

zuerst online erkundigt, dann aber bei<br />

euch vor Ort einkauft?<br />

Dank Facebook-Werbung und Verlinkung<br />

kann man sehr schnell und sehr viele<br />

potenzielle Kunden erreichen. Nicht bei<br />

allen C+C-Kunden erfährt man das Kaufmotiv<br />

– jedoch konnten wir durch Gespräche<br />

an der Kasse erfahren, dass der<br />

Kunde aufgrund des Online-Shops<br />

erst erfahren hat, dass wir ein<br />

spezielles Produkt im Sortiment<br />

haben.<br />

Welche Empfehlung würdest<br />

du gerne anderen Händlern<br />

geben, wenn es um Produktplatzierung<br />

im Online-Marktplatz<br />

geht? Was sollten sie auf jeden<br />

Fall nicht machen?<br />

Wenn man Produkte im Shop<br />

von ganznah.tirol einstellt, sollte<br />

man sich die Artikel dann aus<br />

Sicht des Käufers betrachten –<br />

ein interessierter Käufer möchte<br />

so viel wie möglich über das<br />

Produkt erfahren, denn niemand<br />

kauft „die Katz’ im Sack“.<br />

Was wünschst du dir für die<br />

Zukunft bezüglich regionalem<br />

Marktplatz?<br />

DAS GESPRÄCH<br />

FÜHRTE<br />

BERNHARD MOLL<br />

Bernhard Moll ist seit September<br />

2020 bei der GemNova und verantwortet<br />

das Projekt ganznah.<br />

tirol. Verschiedene Positionen im<br />

Vertrieb, Produkt- und Projektmanagement,<br />

national und international,<br />

haben für spannende<br />

Erfahrungen und Erfolge gesorgt.<br />

Kontak: b.moll@gemnova.at<br />

Mehr<br />

Knödel<br />

für a e!<br />

Mit dem digitalen Restaurantgutschein von<br />

Jausengeld, bei dem mehr Knödel für alle<br />

übrigbleiben! Jausengeld funktioniert dabei wie<br />

eine Kreditkarte und ist auch so sicher.<br />

Der digitale<br />

Essensgutschein<br />

von Jausengeld<br />

Bis heute haben wir einen Großteil der<br />

ganznah.tirol-Bestellungen per Post verschickt.<br />

Einige wurden auf Basis „Selbstabholung<br />

bei uns im Geschäft“ bestellt.<br />

… dass möglichst viele Tiroler<br />

Händler online gehen und dass<br />

dadurch ein abgerundetes Sortiment<br />

angeboten wird.


78 tirol.wirtschaftet<br />

tirol.wirtschaftet<br />

79<br />

hollu – Nachhaltige Reinigung<br />

und sichere Hygiene made in Zirl<br />

Smarte Lösungen für mehr Hygienesicherheit<br />

In Zeiten, in denen Dinge mit Menschen<br />

kommunizieren und digitale Technologien<br />

zum Leben gehören, nutzt auch das<br />

zukunftsorientierte Unternehmen hollu die<br />

vielen Chancen der Digitalisierung. Um<br />

den komplexeren Herausforderungen in<br />

Sachen Hygiene gerecht zu werden und<br />

auch die notwendige Sicherheit für uns<br />

alle zu schaffen, helfen neue Werkzeuge.<br />

Tools wie die neue hollu-Softwarelösung<br />

NOA gewährleisten eine neue Prozesssicherheit<br />

und unterstützen dabei, die täglichen<br />

Reinigungs- und Desinfektionsabläufe<br />

verlässlich abzuarbeiten. Transparent,<br />

nachvollziehbar dokumentiert und digital<br />

vernetzt, erleichtert der digitale Hygienemanager<br />

NOA den Reinigungsalltag und<br />

bewirkt sichere Hygienestandards. Mehr<br />

Details auf: www.noa.online<br />

serbelastung kontinuierlich<br />

zu reduzieren.<br />

Wertvolles<br />

Praxiswissen<br />

GemNova und hollu<br />

bieten seit Jahren<br />

gemeinsame Reinigungsschulungen<br />

an.<br />

Die für heuer geplanten<br />

Schulungen mussten<br />

leider abgesagt<br />

werden, aber es sind<br />

bereits neue Termine<br />

für <strong>2021</strong> geplant. In<br />

den Seminaren wird<br />

ein Einblick in die professionelle<br />

Reinigung und den Einsatz von<br />

Reinigungsmitteln gegeben, immer unter<br />

den Aspekten, Kosten zu sparen und die<br />

Umwelt zu schonen.<br />

OBEN: Moderne Produktionsstandards,<br />

neue Technologien und optimierte Prozesse<br />

am Hauptstandort Zirl sichern die<br />

hohe Produktqualität des Tiroler Hygienespezialisten<br />

hollu. (© hollu)<br />

Viele Gemeinden in Tirol vertrauen auf die Unterstützung des<br />

Hygienespezialisten hollu. Die GemNova arbeitet mit hollu seit<br />

2011 erfolgreich zusammen.<br />

Lebendige Nachhaltigkeit in der holluworld<br />

„Wir wollen dazu beitragen, dass die<br />

Erde auch für die nächsten Generationen<br />

lebenswert bleibt. Deshalb haben wir die<br />

17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen<br />

– Sustainable Development Goals,<br />

kurz SDGs – in unserer DNA verankert<br />

und leben tagtäglich danach“, betont hollu-Geschäftsführer<br />

Simon Meinschad. So<br />

entwickelt hollu Forschung & Entwicklung<br />

verstärkt Rezepturen auf Basis nachwachsender<br />

Rohstoffe mit dem Ziel, die Abwas-<br />

UNTEN: Alle<br />

Produkte der ökologischen<br />

Linie hollueco<br />

sind mit dem österreichischen<br />

Umweltzeichen<br />

und EU-Ecolabel<br />

zertifiziert,<br />

wodurch sowohl die<br />

hohe Umweltverträglichkeit<br />

als auch die<br />

erstklassige Produktqualität<br />

belegt sind.<br />

Gleich direkt bestellen<br />

auf: www.hollu.<br />

shop (© hollu)<br />

GEMEINSAM<br />

#SORGLOSNAH<br />

ZERTIFIZIERTE DESINFEKTION – WIRKSAM & SICHER!<br />

Gleich bestellen auf www.hollu.shop!<br />

ZUM AUTOR<br />

PHILIPP PILSER<br />

Philipp Pilser ist bei der Firma<br />

hollu Systemhygiene GmbH als<br />

Verkaufsleiter in Tirol und Vorarlberg<br />

für Bildung & öffentliche<br />

Einrichtungen sowie Gesundheitsund<br />

Sozialwesen zuständig.<br />

Reinigung hat bei hollu lange Tradition –<br />

über 115 Jahre, um genau zu sein. Mit der<br />

Produktion und eigener Forschung und<br />

Entwicklung sichert das Familienunternehmen<br />

Innovation und Qualität made<br />

in Austria. Hollu arbeitet mit seinen Kundinnen<br />

und Kunden eng zusammen und<br />

kennt beispielsweise auch die täglichen<br />

Hygieneherausforderungen von Kindergärten,<br />

Schulen oder Alten- und Pflegeheimen<br />

ganz genau.<br />

EN-geprüfte<br />

Qualitätsprodukte<br />

hollu Systemhygiene GmbH | Tel. +43 5238 52800 | www.hollu.com<br />

279Tirol_inseratline_neu_Rundum_sorglos_98x118_2020_11_(1 Seite).indd 1 11.11.20 08:28


80 tirol.blickt über die Grenzen<br />

tirol.blickt über die Grenzen<br />

81<br />

Die unsichtbare<br />

Grenze<br />

„Europaregion<br />

heißt, nach vorne<br />

zu blicken und<br />

Stück für Stück<br />

die Grenze unsichtbar<br />

zu machen.“<br />

ZUM AUTOR<br />

MAG. REINHOLD<br />

OBLAK<br />

Aufgewachsen in Kärnten studierte<br />

Reinhold Oblak an den Universitäten<br />

Wien und Perugia, Italien. Er war viele<br />

Jahre Journalist, Konzernsprecher,<br />

Vorstand und Aufsichtsrat. Seit 2018<br />

ist er bei der GemNova für die Unternehmenskommunikation<br />

zuständig.<br />

Kontakt: r.oblak@gemnova.at<br />

Die Europaregion Tirol, Südtirol<br />

und Trentino, kurz Euregio,<br />

wurde 1998 gegründet. Das Ziel:<br />

die Zusammenarbeit zwischen<br />

den seit 1918 geteilten Landesteilen<br />

zu verstärken. Der Vorsitz<br />

wechselt alle zwei Jahre, derzeit<br />

präsidiert das Bundesland Tirol.<br />

Doch was verbirgt sich hinter<br />

der Euregio, geht es nur um<br />

reine Symbolpolitik oder gibt es<br />

auch konkrete Ergebnisse? Eine<br />

kleine Bestandsaufnahme.<br />

Wenn Siegfried Steger, einer der vier<br />

legendären „Pusterer Buam“, die in den<br />

Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts<br />

in Südtirol viele Anschläge verübten und<br />

in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt<br />

wurden, sich daran erinnert, ist er noch<br />

immer aufgebracht. „Das war eine wirklich<br />

ganz schlimme Zeit damals. Wir waren<br />

Fremde im eigenen Land, überall war<br />

italienisches Militär. Es gab Hausdurchsuchungen,<br />

unsere Freunde wurden in<br />

den Gefängnissen gefoltert, einige starben.<br />

Andere wieder, wie etwa der Luis<br />

Amplatz, wurden heimtückisch ermordet.<br />

All das nur, weil wir Südtiroler waren und<br />

Tiroler bleiben wollten.“ Tempi passati,<br />

könnte man heute sagen, dennoch war<br />

auch diese Zeit der „Südtirol-Bumser“ ein<br />

Schritt hin zur Euregio.<br />

Das Gemeinsame im Fokus<br />

Für den gebürtigen Oberländer Matthias<br />

Fink, turnusmäßiger Generalsekretär der<br />

Euregio, ist klar: „Europaregion heißt, nach<br />

vorne zu blicken und Stück für Stück die<br />

Grenze unsichtbar zu machen. 1994 fand<br />

die erste Sitzung der drei Landesregierungen<br />

von Tirol, Südtirol und dem Trentino<br />

statt, ein Jahr später trat Österreich<br />

der EU bei, dann wurde unsere gemeinsame<br />

Vertretung in Brüssel eröffnet. Ein<br />

klares, ein wichtiges Signal.“ Wobei, der<br />

historischen Wahrheit willen: Der damalige<br />

italienische Staatspräsident Oscar Luigi<br />

Scalfaro zeigte sich darob nicht begeistert<br />

und verurteilte diese Europaregion mit<br />

scharfen Worten.<br />

Dennoch wurde 1998 die Euregio gegründet,<br />

im gleichen Jahr erfolgte mit dem<br />

Schengen-Abkommen auch die Öffnung<br />

der Grenzen. Weitere zwei Jahre später<br />

gab es bereits einen gemeinsamen Stand<br />

bei der Expo sowie die erste gemeinsame<br />

Landesausstellung zusammen mit dem<br />

Trentino. Heute hat die Euregio ihr zentrales<br />

Büro mitten in der Bozner Altstadt;<br />

neben Fink, der bereits von Anfang an<br />

dabei ist, sind noch weitere 13 Personen<br />

dort beschäftigt.<br />

Konkrete Ergebnisse<br />

Dass die Euregio vor allem Symbolpolitik<br />

betreibe, keine konkreten Ergebnisse<br />

vorweisen könne, stellt Fink vehement in<br />

Abrede. Und er listet dazu gleich zwei Beispiele<br />

aus der jüngeren Vergangenheit auf:<br />

MAG. MATTHIAS FINK<br />

GENERALSEKRETÄR EUREGIO<br />

Beispiel Nummer eins: Seit 1. August dieses<br />

Jahres gibt es unter dem etwas sperrigen<br />

Namen „Euregio2Plus“ ein fürwahr<br />

interessantes Angebot: Zwei Erwachsene<br />

können in Begleitung von bis zu drei Kindern<br />

alle öffentlichen Verkehrsmittel in<br />

Tirol, Südtirol und dem Trentino nutzen.<br />

Und ja, natürlich kann dieses Angebot auch<br />

von nur einem oder zwei Erwachsenen<br />

ohne Kinder genutzt werden. Das Besondere<br />

an diesem Tagesticket: der wirklich<br />

wohlfeile Preis von 39 Euro für die gesamte<br />

Gruppe. Fink: „Damit ist es etwa möglich,<br />

dass fünf Personen mit dem Zug von<br />

Innsbruck nach Bozen fahren, mit der Seilbahn<br />

auf den Ritten und mit der Schmalspurbahn<br />

weiter zu den Erdpyramiden. Und<br />

das um 39 Euro für alle zusammen. Ach<br />

ja, die Rückfahrt nach Innsbruck ist darin<br />

natürlich auch inkludiert.“ Als nächster<br />

Schritt, der indes wohl noch etwas dauern<br />

wird, ist dann die Einführung eines Euregio-Jahrestickets<br />

geplant.<br />

Zweites Beispiel: Forschende haben heuer<br />

bereits das vierte Mal die Möglichkeit,<br />

ihre grenzüberschreitenden wissenschaftlichen<br />

Projekte gefördert zu erhalten. Im<br />

Rahmen dieses Euregio-Wissenschaftsfonds<br />

wurden bis zum Fristende am 7.<br />

Oktober gezählte 66 Projekte eingereicht.<br />

Die Fördersumme beträgt diesmal drei<br />

Millionen Euro. Wie groß das Interesse an<br />

interregionalen Forschungsprojekten tatsächlich<br />

ist, zeigen, so Fink, die Zahlen der<br />

vergangenen drei Jahre. „Insgesamt gab<br />

es 120 Einreichungen, dabei wurden über<br />

5,5 Millionen Euro an 16 konkrete Projekte<br />

ausgeschüttet. Ein weiterer Beweis, was<br />

die Euregio alles auf die Füße stellen kann,<br />

wie sehr das den Menschen in diesen drei<br />

Regionen zugutekommt.“<br />

Licht und Schatten<br />

Etwas differenzierter sieht das Ganze der<br />

Südtiroler Historiker Hans Heiss. Vor allem<br />

in der Verkehrspolitik, beim Transit über<br />

den Brenner, im Tourismus- oder Wirtschaftsbereich<br />

gäbe es nach wie vor Partikularinteressen.<br />

„Das Hemd ist den jeweiligen<br />

Regionen eben näher als der Rock. Und<br />

das wird sich auch so schnell nicht ändern.“<br />

So sei es etwa nach wie vor nicht gelungen,<br />

den Tourismus in Südtirol sowie Nord- und<br />

Osttirol zu einer gemeinsamen Marke zu<br />

verbinden. Im Gegenteil, die Regionen blieben<br />

scharfe Konkurrenten beim Werben<br />

um die Gäste, so der Historiker.<br />

„ES GIBT LICHT UND<br />

SCHATTEN, DOCH DIE<br />

GRUNDSÄTZLICHE<br />

RICHTUNG STIMMT.“<br />

UNIV.-DOZ. DR. HANS HEISS<br />

HISTORIKER SÜDTIROL<br />

Eine deutliche Trendwende hin zu einer<br />

„Politik der Ergebnisse“ erkennt Heiss<br />

freilich seit 2008/09. Dies hänge auch<br />

BILD: V. l.: die drei<br />

Landeshauptleute Maurizio Fugatti (Trentino),<br />

Günther Platter (Tirol) und Arno Kompatscher<br />

(Südtirol) bei ihrer Vorstandssitzung im Oktober<br />

im Stift Stams. (© Land Tirol, Oss)<br />

mit dem Tiroler Landeshauptmann Günther<br />

Platter zusammen, der sich seit<br />

Amtsantritt wirklich um eine Aufwertung<br />

bemühe. Seit Anfang 2014 gäbe es dabei<br />

auch tatkräftige Unterstützung von Südtirols<br />

Landeshauptmann Arno Kompatscher,<br />

außerdem sei Landeshauptmann<br />

Maurizio Fugatti aus dem Trentino ein<br />

kongenialer Partner. Sein Fazit: „Es gibt<br />

Licht und Schatten, doch die grundsätzliche<br />

Richtung stimmt.“<br />

Drei Landeshauptleute in Stams<br />

Anfang Oktober trafen sich die drei Landeshauptleute<br />

zu ihrer Vorstandssitzung<br />

im Stift Stams. Natürlich stand dabei einmal<br />

mehr das Thema Corona im Zentrum,<br />

also die Frage, wie man noch intensiver<br />

kooperieren könnte. Schon zu Beginn<br />

der Pandemie im heurigen Frühjahr halfen<br />

sich die drei Regionen wechselseitig mit<br />

Schutzmaterialien aus, Tirol nahm außerdem<br />

Südtiroler Intensivpatienten in der<br />

Innsbrucker Klinik auf. Das war konkrete<br />

Nachbarschaftshilfe.<br />

Für die bevorstehende Wintersaison, so<br />

betonten Tirol, Südtirol und das Trentino<br />

Anfang Oktober unisono, sei man dabei,<br />

möglichst gleiche Vorgaben und Standards<br />

zu erarbeiten. Das ist einmal eine<br />

Ansage. Mal schauen, was am Ende des<br />

Tages dabei konkret herauskommt.


82 tirol.mobil 1) tirol.mobil<br />

MIT DEM DIENSTFAHR-<br />

RAD ZUR ÜBERGABE DES<br />

ELEKTROAUTOS<br />

RENAULT verdoppelt die staatliche Investitionsprämie!<br />

Profitieren Sie von attraktiven staatlichen Förderungen! *<br />

Die Renault E-Mobilitäts-Range<br />

83<br />

Stolz präsentierten Zirls Bürgermeister<br />

Thomas Öfner und Robert<br />

Kaufmann, Geschäftsführer des ’s<br />

zenzi, des Sozialzentrums Zirl, ihre<br />

neueste Errungenschaft: einen e-<br />

Kangoo von Renault für die Lieferungen<br />

von „Essen auf Rädern“.<br />

Den Schlüssel für den e-Kangoo überreichte<br />

Robert B. Kollnig vom GemNova-Fuhrparkmanagement,<br />

das für die Abwicklung der Anschaffung<br />

beauftragt worden war. Der Sozial- und<br />

Gesundheitssprengel Spezi und das Sozialzentrum<br />

’s zenzi beliefern täglich bis zu 50 Zirlerinnen<br />

und Zirler mit frisch zubereitetem Essen.<br />

Freiwillige stellen diese Speisen, die im ’s zenzi<br />

in speziellen Warmhaltebehältern angerichtet<br />

werden, mit Unterstützung von Zivildienern jeden<br />

Tag direkt zu.<br />

Dafür steht ihnen jetzt der neue e-Kangoo zur<br />

Verfügung, mit dem sie im Vergleich zum bisher<br />

genutzten Dieselfahrzeug ca. 1.700 Liter Diesel<br />

im Jahr einsparen sollten. „Wenn wir in Zirl künftig<br />

Fahrzeuge anschaffen, werden wir vorab prüfen,<br />

ob wieder ein Elektroauto infrage kommt“, so<br />

Bürgermeister Öfner. Der e-Kangoo dürfte also<br />

nicht das letzte Zirler Elektroauto sein.<br />

AUTOR<br />

ROBERT BALAZINEC KOLLNIG<br />

Auch der Bauhof in Inzing setzt auf einen Renault<br />

Kangoo Z.E. „Der e-Kangoo war zuletzt stark<br />

nachgefragt und eignet sich bestens für Einsätze<br />

im Bauhof oder bei ‚Essen auf Rädern‘“, so Kollnig.<br />

Im harten Arbeitsalltag zählt vor allem die Reichweite.<br />

Damit Sie beruflich weiterkommen, ist der<br />

Renault Kangoo Z.E. mit mehreren technischen<br />

Neuerungen für einen größeren Aktionsradius<br />

ausgerüstet. Die 33-kWh-Batterie speichert, im<br />

Vergleich zur Vorgängerbatterie mit 22 kWh, 50<br />

Prozent mehr Energie. Zugleich geht der 44-kW-<br />

Motor besonders effizient mit dieser Energie<br />

um. Die Klimaanlage mit Wärmepumpe heizt<br />

oder kühlt batterieschonend den Innenraum. So<br />

schafft der e-Kangoo mit einer Batterieladung<br />

bis zu 230 Kilometern nach WLTP. Für maximale<br />

Praxistauglichkeit sind zudem zahlreiche Funktionen,<br />

Services und Applikationen für Navigation,<br />

Kommunikation und Multimedia an Bord.<br />

Auch das Laden der Batterie ist einfach<br />

und bietet mehrere praktische Möglichkeiten.<br />

Die Wallbox als Ladestation für<br />

zu Hause, eine Ladestation am Arbeitsplatz<br />

sowie ein ausgebautes Netz an<br />

öffentlichen Ladepunkten sorgen für<br />

Ihre Unabhängigkeit. Die GemNova<br />

arbeitet seit Jahren erfolgreich mit der<br />

Firma Dosenberger bei der Fahrzeuganschaffung<br />

zusammen und berät die<br />

Gemeinden sehr gerne.<br />

Österreichs meistgekauftes Elektroauto RENAULT ZOE ** • Leistbare und alltagstaugliche Fahrzeuge<br />

• Langjährige Erfahrung und Kompetenz • Renault ZOE • Cityflitzer Twizy • Kangoo Z.E. & Master Z.E.<br />

als praktische Elektro-Transporter<br />

* Nähere Informationen im Autohaus. **Quelle: Statistik Austria, Zulassungen PKW-LKW mit Elektroantrieb von 01.01.2012 bis 30.09.2020. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfotos.<br />

Stromverbrauch ZE Range: 21–6,1 kWh / 100 km, homologiert gemäß WLTP. Datenstand 20. Juli 2020.<br />

OBEN:<br />

Auch der Bauhof<br />

in Inzing erledigt<br />

seine täglichen<br />

Aufgaben mit<br />

einem e-Kangoo.<br />

(© GemNova)<br />

LINKS:<br />

Sehr vorbildlich<br />

und äußerst klimaschonend<br />

reiste Bürgermeister<br />

Thomas Öfner<br />

zum Übergabetermin<br />

für das Elektroauto<br />

an, nämlich mit dem<br />

Dienstfahrrad der<br />

Marktgemeinde Zirl.<br />

(© GemNova)<br />

STANDORTE:<br />

INNSBRUCK NEU-RUM, Serlesstraße 1<br />

Tel. 0512/261130-0, office@dosenberger.com<br />

DOSENBERGER-PLASELLER ZAMS, Buntweg 8<br />

Tel. 05442/62304, zams@dosenberger.com<br />

200601_Dosenberger_indi_Elektrorange_Anzeige_255x140_RZ.indd 1 29.10.20 17:08<br />

Als Klimabündnisgemeinde war es für mich klar, dass bei der nächsten Ersatzinvestition<br />

im Fuhrpark die Alternative E-Auto geprüft werden muss. Nicht zuletzt<br />

durch die kompetente Beratung von Robert Kollnig wurde schlussendlich über<br />

die GemNova ein e-Kangoo angeschafft. Mit dem Auto können die anfallenden<br />

Arbeiten im Dorf durch den Bauhof zu unserer vollsten Zufriedenheit abgewickelt<br />

werden. Die Abwicklung über die GemNova erfolgte problemlos.<br />

MAG. JOSEF WALCH,<br />

BÜRGERMEISTER VON INZING<br />

LINKS:<br />

Der neue Renault<br />

Kangoo Z.E. mit passender<br />

Beklebung.<br />

(© GemNova)


84 tirol.mobil<br />

tirol.mobil<br />

85<br />

Die regionale Mobilität zählt<br />

mit zu den größten Herausforderungen<br />

nachhaltiger<br />

Lebensweise. Auch in Tirol.<br />

Egal ob mit dem öffentlichen<br />

Verkehr, dem Rad oder anderen<br />

multimodalen Mobilitätsformen.<br />

Stehenbleiben will<br />

niemand.<br />

Vor allem über die Regionsgrenzen hinaus<br />

ist ein funktionierendes Mobilitätskonzept<br />

essenziell und erhöht die Lebensqualität<br />

der lokalen Bevölkerung. Einige touristisch<br />

geprägte Regionen haben die Notwendigkeit<br />

erkannt, ihr saisonales Mobilitätsangebot<br />

den Einheimischen ganzjährig<br />

zugänglich zu machen. Zwei dieser Vorreiterregionen<br />

sind das Seefelder Plateau<br />

und die Zugspitzarena. Das auf rund 1.100<br />

Höhenmeter liegende Seefelder Plateau<br />

umfasst die Gemeinden Reith, Seefeld,<br />

Scharnitz, Leutasch und Telfs mit dem<br />

Ortsteil Buchen, beherbergt ca. 9.000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner und hat ca.<br />

zwei Millionen Gästenächtigungen im Jahr.<br />

GANZJÄHRIG<br />

REGIONAL MOBIL<br />

ZUM AUTOR<br />

DIPL-BW. ANDREAS KNAPP, MBA<br />

Andreas Knapp ist bei der GemNova im Bereich Multimodale<br />

Mobilität tätig. Er verfügt über jahrelange Erfahrung bei der<br />

Planung, Finanzierung und Ausschreibung von regionalen<br />

Mobilitätskonzepten.<br />

Kontakt: a.knapp@gemnova.at<br />

Das Seefelder Plateau besitzt eine ausgezeichnete<br />

Anbindung an das Schienennetz<br />

und seit dem Umbau des Bahnhofs Seefeld<br />

auch einen sehr attraktiven Mobilitätsknoten<br />

in der Region. Jedoch ist neben<br />

dem saisonalen Mobilitätsangebot kaum<br />

gut nutzbarer öffentlicher Verkehr vorhanden.<br />

Dies hat die zuständigen Personen<br />

zum Handeln bewegt, und so wurde<br />

eine regionale Mobilitätsplanung in Auftrag<br />

gegeben.<br />

Die Hauptproblematik liegt sicherlich in<br />

der Topografie, der teilweisen Zersiedelung,<br />

den Hauptverkehrsströmen in zwei<br />

Richtungen (nach Innsbruck und Telfs),<br />

der Anbindung der zahlreichen touristischen<br />

Hotspots und der notwendigen<br />

Überzeugungsarbeit, neue, verbesserte<br />

Angebote des öffentlichen Verkehrs zu<br />

nutzen. Die wesentlichen Vorteile dieses<br />

Projekts sind der gemeinsame Wille aller<br />

beteiligten Gemeinden, zusammen mit<br />

dem Tourismus ein modernes und verbessertes<br />

Angebot für Einheimische und Gäste<br />

gleichermaßen zugänglich zu machen,<br />

durch gute fußläufige Erreichbarkeit sowie<br />

Nachhaltigkeit, die gemeinsam mit der<br />

Rad- und E-Mobilität entsteht.<br />

In Planung stehen ganzjährig getaktete<br />

Verbindungen Richtung Leutasch (Anbindung<br />

von Ober- und Unterleutasch), Verbindungen<br />

nach Telfs, Verbesserungen bei<br />

Schülerverbindungen, Kapazitätserweiterungen<br />

und dies alles abgestimmt auf den<br />

Schienenfahrplan. Weiters soll die Radinfrastruktur<br />

näher beleuchtet und ausgebaut<br />

werden (Radabstellanlagen, Radwege,<br />

E-Bike-Ladestationen …).<br />

„Nicht nur unsere Gäste sind beim<br />

Thema Verkehr wichtig, sondern<br />

auch die Einheimischen. Wir versuchen<br />

jetzt, gemeinsam einige Dinge<br />

umzusetzen, neue Trends aufzugreifen,<br />

damit wir unseren Gästen und<br />

der lokalen Bevölkerung ein bestmögliches<br />

Angebot bieten können.“<br />

ELIAS WALSER<br />

BILD:<br />

Der Bahnhof Seefeld ist<br />

ein Knotenpunkt für die<br />

umliegenden Gemeinden.<br />

(© Bergbahn)<br />

GESCHÄFTSFÜHRER TVB<br />

OLYMPIAREGION SEEFELD<br />

Sehr ähnlich gelagert ist die Situation<br />

im Ehrwalder Becken. Die auf rund 1.000<br />

Höhenmeter liegende Zugspitz-Arena<br />

umfasst die Gemeinden Ehrwald, Lermoos,<br />

Biberwier, Heiterwang, Bichlbach und Berwang,<br />

beherbergt knapp 7.000 Einwohnerinnen<br />

und Einwohner und hat ca. 1,65<br />

Millionen Gästenächtigungen im Jahr.<br />

Die Gemeinden Ehrwald und Lermoos<br />

besitzen beide einen Bahnhof und damit<br />

eine Anbindung an das Schienennetz Richtung<br />

Reutte und Garmisch-Partenkirchen/<br />

München sowie mit Umstieg Richtung<br />

Innsbruck. Jedoch ist auch hier neben dem<br />

sehr guten saisonalen Mobilitätsangebot<br />

kaum öffentlicher Verkehr vorhanden.<br />

Die Problemstellungen liegen hier im<br />

Besonderen in der bestehenden Raumordnung,<br />

der fehlenden abgestimmten Parkraumbewirtschaftung,<br />

den Hauptverkehrsströmen<br />

in drei Richtungen (nach Reutte,<br />

Zugspitzbahn<br />

GARMISCH<br />

Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck),<br />

der Anbindung der zahlreichen touristischen<br />

Hotspots und der notwendigen<br />

Änderung im Mobilitätsverhalten der<br />

Einheimischen. Die wesentlichen Vorteile<br />

sind auch hier die gemeinsame Vorgangsweise<br />

der Gemeinden mit dem<br />

Tourismus, Angebote zu schaffen, die<br />

den Einheimischen und den Gästen gleichermaßen<br />

zugutekommen, sowie die<br />

gute innerörtliche Erreichbarkeit, die<br />

gemeinsam mit der Radmobilität entsteht.<br />

Im Fokus stehen auch hier ganzjährig<br />

getaktete Verbindungen im Talboden,<br />

abgestimmt auf den Schienenfahrplan,<br />

der Ausbau der saisonalen Anbindungen<br />

Richtung Bichlbach/Berwang und<br />

Heiterwang (Heiterwanger See, Highline<br />

179), ein Konzept für die Parkraumbewirtschaftung<br />

sowie der Ausbau der Gästekartenmitnahmeregelung.<br />

EHRWALD<br />

Skigebiet Marienberg<br />

BIBERWIER<br />

LERMOOS<br />

„In Zukunft versuchen wir, die<br />

Fahrpläne im Talkessel Lermoos,<br />

Ehrwald und Biberwier<br />

zu vereinfachen, um den öffentlichen<br />

Verkehr attraktiver zu<br />

gestalten“<br />

FRANZ DENGG<br />

BERGBAHN TIROLER<br />

ZUGSPITZBAHN<br />

Mehr Informationen finden Sie im<br />

Videobeitrag „Smarte Mobilität“<br />

bei 279.Tirol auf YouTube.<br />

INNSBRUCK<br />

IMST<br />

So werden Videobeiträge<br />

auch für die schmale Geldtasche<br />

leistbar<br />

Die Erstellung eines Videobeitrags<br />

scheitert vor allem bei<br />

kleineren Gemeinden meist<br />

an den Kosten. Als Unternehmen<br />

der Tiroler Gemeinden<br />

bietet die GemNova nun<br />

einen äußerst kostengünstigen<br />

Ausweg.<br />

Sie möchten mehr zu diesem<br />

Thema erfahren? Manfred<br />

Schiechtl (m.schiechtl@<br />

gemnova.at) hilft Ihnen gerne<br />

weiter.


86 tirol.wissen<br />

tirol.wissen<br />

87<br />

Semantische Technologien –<br />

Wissensmanagement der Zukunft<br />

AUTOREN<br />

ELIAS KÄRLE, BSC MSC &<br />

DR. DIETER FENSEL<br />

Semantic Technology Institut der<br />

Universität Innsbruck (STI)<br />

Die Suche nach Information hat sich innerhalb<br />

weniger Jahre mehrfach gewandelt.<br />

Die Rolle, die ursprünglich Bücher, Zeitschriften,<br />

Printmedien, Television und<br />

Radio einnahmen, wurde sehr schnell von<br />

Computer oder Handy übernommen. Die<br />

Information beziehen diese neuen Medien<br />

aus dem Internet, oder genauer, dem World<br />

Wide Web. Das Web, wie es kurz genannt<br />

wird, ist auch die Informationsquelle für<br />

die neueste Entwicklung in der Informationsbeschaffung,<br />

nämlich die Suche durch<br />

intelligente Assistenten, wie Alexa, Google<br />

Home, Siri oder diverse Chatbots. Doch die<br />

Intelligenz dieser Systeme ist begrenzt, und<br />

die Messlatte dafür ist die Verfügbarkeit<br />

von relevanten Informationen, von digitalisiertem<br />

Wissen.<br />

Semantische Technologien, die auf Daten<br />

angewandt werden, um daraus Wissen<br />

zu machen, helfen Assistenzsystemen<br />

Wissen zu verstehen und entsprechend<br />

weiterzugeben. Dieses Wissen kann zum<br />

Beispiel auf klassischen Webseiten eingebunden<br />

oder in explizit dafür konzipierten<br />

Datenbanken, den Knowledge Graphs,<br />

gespeichert werden.<br />

Die dafür nötigen technischen Voraussetzungen<br />

werden gesammelt als semantische<br />

Technologien bezeichnet. Zum Beispiel<br />

Ontologien, das sind Sammlungen<br />

von Typen und deren Eigenschaften, um<br />

Datensätze maschinenlesbar zu beschreiben.<br />

Knowledge Graphs sind graph-basierte<br />

Speicherstrukturen, die auf die Speicherung<br />

semantisch angereicherter Daten spezialisiert<br />

sind. Oder auch Systeme, die Webseiten<br />

und Knowledge Graphs durchsuchen<br />

und automatisch mit den dort gefundenen<br />

Daten umgehen können. Letztere sind<br />

unter anderem, wie oben genannt, intelligente<br />

Sprachassistenten und Chatbots.<br />

UM WISSEN MIT<br />

SEMANTISCHEN TECH-<br />

NOLOGIEN ANZUREI-<br />

CHERN, ZU BEREINIGEN,<br />

ZU SPEICHERN UND<br />

DANN WEITER ZU PUB-<br />

LIZIEREN, GIBT ES VIER<br />

SCHRITTE.<br />

In diesem Beitrag wollen wir erklären,<br />

wie Wissen, basierend auf semantischen<br />

Technologien, so verwaltet werden kann,<br />

dass es maschinell besser und einfacher<br />

verarbeitet und verstanden wird und wie<br />

semantische Technologien dazu beitragen,<br />

das Web lesbarer und verständlicher zu<br />

machen. Um Wissen mit semantischen<br />

Technologien anzureichern, zu bereinigen,<br />

zu speichern und dann weiter zu publizieren,<br />

beschreiben die Autoren des Buches<br />

„Knowledge Graphs“ [Fensel et al., 2020]<br />

den Knowledge Management Lifecycle. Dieser<br />

besteht aus vier Schritten: Knowledge<br />

Creation (Wissenserzeugung), Knowledge<br />

Hosting (Wissensspeicherung), Knowledge<br />

Curation (Wissensaufbereitung) und Knowledge<br />

Deployment (Wissensverbreitung).<br />

Jeder dieser vier Schritte benötigt in seiner<br />

Anwendung ein hohes Maß an Aufmerksamkeit<br />

und in seiner Umsetzung einen<br />

hohen Level an Know-how und technologischen<br />

Grundlagen.<br />

Bei der Knowledge Creation zum Beispiel<br />

ist es wichtig, dass die Daten mit einer<br />

möglichst weit verbreiteten „semantischen<br />

Sprache“, einer Ontologie, beschrieben<br />

werden. Hier bietet sich schema.org,<br />

aufgrund seiner weltweiten Verbreitung,<br />

sehr gut an. Beim Knowledge Hosting ist<br />

es wichtig, dass die semantisch annotierten<br />

Daten in einem speziellen Format<br />

gespeichert werden, um den vollen Funktionsumfang,<br />

den semantische Technologien<br />

mit sich bringen, zum Beispiel das<br />

effiziente Abarbeiten komplizierter Anfragen,<br />

abrufbar zu machen. Die Knowledge<br />

Curation, der wohl schwierigste Schritt<br />

im Knowledge Management Lifecycle,<br />

beschäftigt sich mit der Qualität der<br />

Daten. Duplikate müssen eliminiert oder<br />

integriert werden, fehlerhafte Informationen<br />

erkannt und bestenfalls behoben<br />

werden – und das möglichst automatisiert,<br />

da beim Knowledge Management<br />

mitunter Milliarden von Datensätzen<br />

betrachtet werden. Schließlich gilt es beim<br />

Knowledge Deployment, die semantisch<br />

annotierten Daten einer möglichst breiten<br />

Anwenderschicht einfach und effizient zur<br />

Verfügung zu stellen, um damit nützliche<br />

Anwendungen zu bauen.<br />

In der Praxis gibt es dazu viele Anwendungsbeispiele,<br />

in denen die Verwendung semantisch<br />

annotierter Daten gegenwärtig oder<br />

zukünftig zum Einsatz kommt. Neben den<br />

angesprochenen Chatbots oder intelligenten<br />

Assistenzsystemen wie Alexa, Google Home<br />

oder Siri sind semantische Technologien vor<br />

allem in der Publikation von Open Data von<br />

großer Bedeutung. Klassisches Open Data, wie<br />

zum Beispiel Open Government Data, ist meist<br />

nicht oder nur bedingt maschinenlesbar, und<br />

zur Verwendung müssen Daten mühsam von<br />

Hand aufbereitet werden. Bei der Publikation<br />

der Daten als „5 Sterne Linked Open Data“<br />

jedoch, werden Daten so mit semantischen<br />

Annotationen angereichert, dass sie implizit<br />

maschinenlesbar und -verständlich sind.<br />

GemNova arbeitet derzeit mit dem Semantic<br />

Technology Institute der Universität Innsbruck<br />

an einem Projekt, das sich mit semantisch<br />

annotierten Daten beschäftigt. Dabei wird<br />

der Knowledge Management Lifecycle auf den<br />

Themenbereich Pflege angewandt. Daten zum<br />

Thema Bedarf, Bedürfnisse, Personal, Qualifikationen<br />

und Verfügbarkeiten werden erfasst,<br />

semantisch aufbereitet, in einem teilweise offenen<br />

Knowledge Graph gespeichert und dann in<br />

einer Matchmaking-Plattform zur Anwendung<br />

gebracht. Letztere nutzt die hervorragenden<br />

Eigenschaften semantisch angereicherter<br />

Daten hinsichtlich des Semantic Matchmakings,<br />

des Verknüpfens zweier Datensätze, hier<br />

des Pflegebedarfs und der Deckung durch das<br />

passende Pflegepersonal.<br />

Zukünftig werden wir immer mehr auf semantische<br />

Technologien zurückgreifen und vertrauen<br />

können. Neben semantisch annotierten<br />

Daten werden auch semantisch annotierte<br />

Services verfügbar sein. Diese bringen<br />

dann Maschinen in die Lage, Verkaufs- und<br />

Buchungsschnittstellen auf Webseiten oder in<br />

Knowledge Graphs selbstständig zu finden und<br />

eigenständig darauf zu handeln. Dadurch könnten<br />

große Aggregationsplattformen wie Amazon<br />

oder Booking.com deutlich an Marktmacht<br />

verlieren und kleine Anbieter von Produkten<br />

und Services wieder mehr an Sichtbarkeit und<br />

somit Wichtigkeit gewinnen.<br />

STI und GemNova<br />

arbeiten aktuell an<br />

einem Projekt mit<br />

semantisch<br />

annotierten Daten<br />

im Pflegebereich.<br />

BILD:<br />

Das intelligente Assistenzsystem<br />

„Alexa“ als<br />

Beispiel für die Anwendung<br />

von semantischen<br />

Technologien. (© Jan<br />

Antonin Kolar/unsplash)<br />

1<br />

https://schema.org . 2 http://data.gv.at . 3 https://5stardata.info/de/<br />

Fensel, D., Şimşek, U., Angele, K., Huaman, E., Kärle, E., Panasiuk, O., Toma, I., Umbrich,<br />

J. & Wahler, A. (2020). Knowledge Graphs. Springer International Publishing.


88 tirol.spart<br />

tirol.spart<br />

89<br />

FÖRDERUNGEN<br />

RICHTIG BEANTRAGEN<br />

ZUM AUTOR<br />

BERNHARD HOFER, MSC<br />

Bernhard Hofer ist CEO der Cemit<br />

Speeding up Innovation GmbH, welche<br />

sowohl Start-ups, Gemeinden als auch<br />

Großunternehmen im Innovationsprozess<br />

begleitet.<br />

In den letzten Wochen wurde ich häufig von Bekannten und<br />

Geschäftspartnerinnen und -partnern darauf angesprochen, wie<br />

wir als Unternehmen noch einen Überblick über die Vielzahl an<br />

COVID19-Förderungen und generellen Förderprogrammen behalten<br />

können. Vielfach wurde und wird sogar der Begriff „Förderdschungel“<br />

in den Mund genommen. Nun, wir als Cemit sehen dies natürlich im<br />

Rahmen unserer Tätigkeit als Innovationsmanager etwas anders,<br />

denn damit Vorhaben gezielt auf ihre Förderfähigkeit geprüft werden<br />

können, bedarf es einer klaren Orientierung und strukturierten Vorgangsweise.<br />

Diese notwendige klare Orientierung und Strukturierung<br />

der Projektausrichtung kann aber dann insofern sehr schwierig sein,<br />

wenn beispielsweise die Ausgangsbasis für das Projekt bzw. das zu<br />

lösende Problem oder auch die Idee nicht klar definiert worden ist.<br />

So kommt es in der Praxis leider häufig vor, dass die grundlegende<br />

Zielrichtung, wie z. B. ich will via Digitalisierungsmöglichkeiten meine<br />

Prozessabläufe in der Organisation vereinfachen, zum Anlass<br />

genommen wird, rein nach Digitalisierungsförderungen gesucht wird.<br />

Dann stoßen die Organisationen auf Fördercalls, in welchen jedoch<br />

klar zum Ausdruck gebracht wird, dass eine reine Automatisierung<br />

gar nicht gefördert werden kann. Die jeweiligen handelnden Personen<br />

vergessen hierbei zu präzisieren, welche Art von Prozesse bzw.<br />

Adaptionen eigentlich verbessert werden sollen. Handelt es sich<br />

beispielsweise um organisationsübergreifende Prozesse, bei denen<br />

sämtliche Stakeholder interagieren, sodass eine übergreifende Wertschöpfung<br />

erreicht oder verbessert werden kann, dann sehen die<br />

Förderpotenziale schon wieder anders aus. Durch diese erweiterten<br />

Perspektiven findet eine Ideenauswahl statt, anhand der die Zielsetzung<br />

optimal erreicht werden kann. Dafür haben wir einen fünfstufigen<br />

Innovationsprozess definiert, der klassisch wie folgt verläuft:<br />

2BEWERTUNG<br />

IDEE/KONZEPT<br />

Auf Basis der Analyse der Innovationsidee<br />

startet die wahl und Evaluierung der idea-<br />

Ideenauslen<br />

Vorgangsweise anhand eines<br />

360-Grad-Bewertungsmodells.<br />

PROBLEM-<br />

STELLUNG<br />

Wir begleiten unsere Kundinnen<br />

und Kunden mittels exakter Analyse<br />

des zu lösenden Problems<br />

bzw. der Innovationsidee und<br />

definieren eine geeignete und<br />

strukturierte Zielsetzung.<br />

4UMSETZUNG<br />

3FINANZIERUNG<br />

Nun erfolt die Planung der Finanzierung.<br />

Dabei screenen wir nach<br />

passenden Förderungen. Alternativ<br />

begleiten wir Finanzierungsrunden<br />

mit Banken oder suchen<br />

nach Investoren.<br />

Nach der Konzeption und der<br />

gesicherten Finanzierung<br />

geht es an die Umsetzung<br />

des Projekts. Wir unterstützen<br />

unsere Kunden bei der<br />

Projektabwicklung, Berichterstattung<br />

und Koordinierung<br />

der Projektpartner.<br />

5<br />

VERMARKTUNG<br />

Ist die Lösung entwickelt, wird<br />

Markteintritt und Vermarktung<br />

vorbereitet. Hier helfen wir bei<br />

sämtlichen administrativen Aufgaben<br />

und sammeln Feedback<br />

von Markt und Anwendern.<br />

KOMMENTAR<br />

MAXIMILIAN HUBER<br />

GEMNOVA<br />

Durchblick im Förderdschungel<br />

Von der Analyse der Möglichkeiten über die<br />

fachlich richtige Antragstellung und Prozessabwicklung<br />

bis hin zur korrekten Abrechnung<br />

von Förderungen ist es ein langer Weg. Gerade<br />

in Zeiten wie diesen, wo alle Fördermöglichkeiten<br />

für Gemeinden maximal ausgeschöpft<br />

werden sollen, um das ohnehin schon angespannte<br />

Budget zu entlasten und Investitionen<br />

tätigen zu können, ist es essenziell, den<br />

Überblick im Förderdschungel zu bewahren.<br />

Ob bei Infrastrukturprojekten, im Bereich der<br />

Digitalisierung oder bei Themen rund um<br />

Umwelt, Mobilität und Klima, das Spektrum<br />

an unterschiedlichen Förderprogrammen auf<br />

den diversen Ebenen ist weitreichend. Zudem<br />

entscheiden oft Nuancen über einen positiven<br />

oder negativen Förderbescheid bzw. die Höhe<br />

der Förderung. Gerne unterstützen wir mit<br />

unserer Erfahrung die Gemeinden dabei, sämtliche<br />

Förderpotenziale bestmöglich zu nutzen.<br />

Demzufolge wird ersichtlich, dass der eigentliche<br />

Punkt der Finanzierung, u. a. natürlich auch via<br />

Fördermöglichkeiten, generell erst in der Mitte<br />

der Innovationsvorhaben zum Tragen kommt und<br />

bis dahin eine Schärfung der Ausgangssituation<br />

und Zielsetzung erfolgen muss.<br />

Wir als Cemit haben erkannt, dass auch durch<br />

einen vermeintlichen Förderdschungel ein strukturierter<br />

Weg führen kann, der schlussendlich<br />

auch in einer eigenen Förderstrategie bzw. in<br />

einem Big Picture endet. So kann sich jegliche<br />

Art von Organisation (öffentlich, Unternehmen<br />

etc.) ihr eigenständiges Fördersystem aufbauen,<br />

ohne dass irgendwelche „Potenziale“ übersehen<br />

werden. Wir als Cemit bieten diesbezüglich ein<br />

sogenanntes Förderscreening an, anhand dessen<br />

sämtliche relevanten Potenziale analysiert sowie<br />

eine Ausgangsbasis für ein kontrolliertes Fördermanagement<br />

geschaffen werden kann.


90 tirol.spart tirol.spart<br />

ACP Schulaktion<br />

91<br />

IHR ANSPRECHPARTNER<br />

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Andreas Probst, MSC<br />

Verkauf Andreas Außendienst<br />

Probst, MSC<br />

Verkauf Außendienst<br />

ACP IT Solutions GmbH<br />

Eduard-Bodem-Gasse ACP IT Solutions GmbH1<br />

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A-6020 Innsbruck<br />

M +43 664 60187 24230<br />

T M +43 +43 512 664283116 60187 24230<br />

andreas.probst@acp.at<br />

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Sichern Sie sich jetzt den schnellsten Start ins Schuljahr 2020/<strong>2021</strong><br />

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mit den modernen Endgeräten von HP als kostengünstige Miete.<br />

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UNSER ANGEBOT<br />

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HP ProDesk 405 G4<br />

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Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Entwicklung Ihres<br />

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Digitalisierungskonzeptes für die Digitalisierungsstrategie des BMBWF.<br />

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.J. KLAUSNER Professional Multimedia GmbH<br />

Eduard-Bodem-Gasse 6<br />

6020 Innsbruck<br />

Digitalisierungsoffensive für die<br />

Tiroler Wirtschaft<br />

Digitaler Maßanzug für Gemeinden.<br />

Komplettlösung<br />

für jede Situation.<br />

Technologie im Unternehmen ist nichts Neues, aber die Nachfrage<br />

nach Echtzeit-Zusammenarbeit und Feedback-Optionen für Ihre<br />

Angestellten wird immer mehr zu einer alltäglichen Anforderung.<br />

Als Distributor für Österreich<br />

freut es uns, die vielfach<br />

prämierten Displays der<br />

innovativen Marke Clevertouch<br />

im Programm zu haben.<br />

Wählen Sie aus verschiedenen<br />

Größen, von 55 bis 98 Zoll,<br />

und profitieren Sie von<br />

der einzigartigen LUX-<br />

Benutzeroberfläche.<br />

BILD: Das neue<br />

Löschfahrzeug für die<br />

Freiwillige Feuerwehr in<br />

St. Johann i. T.<br />

(© Thomas Hauser)<br />

Connecting people with technology<br />

www.klausner.at | clevertouch@klausner.at


92 tirol.spart<br />

tirol.spart<br />

93<br />

Egal ob der im Winterdienst eingesetzte Traktor samt Anbaugeräten,<br />

der Bauhof-LKW oder das Löschfahrzeug – der Fuhrpark<br />

einer Gemeinde ist so vielfältig wie die damit verbundenen<br />

kommunalen Anforderungen.<br />

LINKS UNTEN:<br />

Die Ausschreibung des<br />

TLF für Volders verlief<br />

vorbildhaft.<br />

(© GemNova)<br />

Aufgrund des in die Jahre gekommenen<br />

alten Feuerwehrfahrzeuges<br />

hat der Gemeinderat die<br />

Anschaffung eines TLF 3000<br />

beschlossen. Uns war eine reibungslose<br />

und rechtlich korrekte<br />

Ausschreibung wichtig. Daher<br />

haben wir uns für die GemNova<br />

entscheiden. Wir konnten uns<br />

voll auf die Zusammenarbeit<br />

verlassen und wurden fachkundig<br />

beraten. Zudem war auch die<br />

Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Volders beispielhaft.<br />

MAXIMILIAN HARB<br />

BÜRGERMEISTER GEMEINDE<br />

VOLDERS<br />

In jedem Fuhrpark sind allerdings auch<br />

von Zeit zu Zeit Neuanschaffungen unausweichlich.<br />

Sei es, weil es Probleme bei der<br />

Erlangung eines gültigen „Pickerls“ gibt, der<br />

Zahn der Zeit an den Fahrzeugen nagt oder<br />

die Gemeinde neue Aufgaben übernommen<br />

hat (z. B. Selbstbesorgung der Schneeräumung<br />

oder ein neu gebauter Straßenabschnitt<br />

samt Tunnel).<br />

WIE? WANN? WIE VIEL?<br />

Im Zuge der Beschaffung stellen sich für<br />

den öffentlichen Auftraggeber verschiedenste<br />

Fragen:<br />

+ Wie sieht es mit der Finanzierung aus?<br />

+ Welche technischen Spezifikationen<br />

muss das zu beschaffende Fahrzeug<br />

jedenfalls aufweisen?<br />

+ Was gilt es in Bezug auf das Bundesvergabegesetz<br />

(BVergG 2018) zu<br />

beachten?<br />

+ Wie viel Zeit ist einzuplanen, bis das<br />

Fahrzeug von der Gemeinde übernommen<br />

werden kann?<br />

Nicht nur in der aktuellen Zeit ist die<br />

Frage der Finanzierung wesentlich und<br />

sollte daher am Beginn eines jeden<br />

Beschaffungsprozesses stehen. Nachdem<br />

die Anschaffung eines Fahrzeuges<br />

in der Gemeinde grundsätzlich<br />

beschlossen wurde, gilt es,<br />

etwaig zur Verfügung stehende<br />

(Landes-)Förderungen auszuloten<br />

und sich deren Abruf<br />

von den zuständigen Stellen<br />

bestätigen zu lassen (optimalerweise<br />

vor dem Beginn des<br />

Ausschreibungsprozesses).<br />

Die technischen Anforderungen ergeben<br />

sich aus dem vorgesehenen Verwendungszweck<br />

und den Erfahrungen der Nutzer<br />

– Bauhofmitarbeiter, Feuerwehr etc. –, die<br />

mit den Fahrzeugen tagtäglich ihren Aufgaben<br />

nachkommen, diese bedienen und<br />

für die ordnungsgemäße Wartung sorgen.<br />

Deshalb ist es auch unumgänglich, die entsprechenden<br />

Expertinnen und Experten<br />

aus der Gemeinde in das Projekt federführend<br />

einzubinden, denn nur sie können<br />

sämtliche Fragen bei der Erstellung eines<br />

technischen Leistungsverzeichnisses vollumfänglich<br />

beantworten.<br />

Herausforderung BVergG 2018<br />

Die Meisterung der (vergabe-)rechtlichen<br />

Herausforderungen gestaltet sich dabei<br />

schon etwas schwieriger, da das in den<br />

meisten Tiroler Gemeinden keine alltäglich<br />

aufkommende Thematik ist. Nachdem<br />

die Leistung definiert und eine Leistungsbeschreibung<br />

erstellt wurde, gilt es, den<br />

geschätzten Auftragswert sach- und fachkundig<br />

zu ermitteln. Von diesem zentralen<br />

Schritt hängt die gesamte weitere rechtliche<br />

Beurteilung – Ober- oder Unterschwellenbereich<br />

– und die damit zur Verfügung<br />

stehenden Vergabeverfahren mit ihren<br />

jeweilig zu beachtenden Fristen und eigenen<br />

Abläufen ab. Die angewandte Berechnungsmethode<br />

darf jedoch nicht den Zweck verfolgen, die<br />

Bestimmungen des BVergG 2018 zu umgehen<br />

(z. B. unsachliche Trennung zusammengehörender<br />

Leistungen, um bestimmte<br />

Vergabeverfahren an- bzw. abzuwenden).<br />

Dieses „Umgehungsverbot“ ist explizit im<br />

BVergG 2018 verankert.<br />

Ist der Auftragswert bestimmt, kann nun<br />

geprüft werden, welche Vergabeverfahren<br />

zur Verfügung stehen. Übersteigt dieser<br />

bei Liefer- und Dienstleistungen aktuell<br />

214.000 Euro (exkl. USt.), sind die speziell<br />

für den Oberschwellenbereich geltenden<br />

Bestimmungen heranzuziehen (u. a. EUweite<br />

Bekanntmachung, längere Fristen).<br />

Diese sehen auch die zwingende elektronische<br />

Abwicklung der Vergabeverfahren<br />

vor. Aber auch im Unterschwellenbereich<br />

angesiedelte Verfahren unterliegen den<br />

gesetzlichen Regelungen und Formvorschriften.<br />

Oft wird außer Acht gelassen,<br />

dass man sich selbst beim Unterschreiten<br />

der 100.000 Euro (exkl. USt.) nicht im<br />

„vergaberechtsfreien“ Raum bewegt, sondern<br />

auch hier u. a. die im BVergG 2018<br />

normierten Grundsätze einzuhalten sind.<br />

Obwohl nicht zwingend, entscheiden sich<br />

aufgrund der Vorteile, wie der Sicherstellung<br />

der Transparenz und der effizienteren<br />

Abwicklung, öffentliche Auftraggeber auch<br />

im Bereich der Unterschwelle bereits vermehrt<br />

für eine elektronische Vergabe.<br />

Wie bereits erwähnt, gehen mit den verschiedenen<br />

Verfahren auch speziell einzuhaltende<br />

Fristen einher. Aufgrund des<br />

breiten Spektrums der zu beschaffenden<br />

Fahrzeuge und der vorab zu beachtenden<br />

Projektschritte und Lieferzeiten lässt sich<br />

die Frage nach der Dauer des gesamten<br />

Prozesses nicht einheitlich beantworten.<br />

LINKS OBEN: Die<br />

GemNova unterstützte<br />

die Gemeinde<br />

Langkampfen bei der<br />

Beschaffung eines<br />

LKW. (© GemNova)<br />

Die Anschaffung des LKW mit<br />

nützlichem Zubehör war für<br />

mich eine betriebswirtschaftlich<br />

begründbare Entscheidung.<br />

Der Einsatz des Fahrzeuges im<br />

Gemeindebauhof ist produktivitätsfördernd,<br />

indem es den Zeitaufwand<br />

reduziert und Kosten<br />

vermindert. Einsatzbereiche gibt<br />

es mehr als ursprünglich angedacht.<br />

Nach zwei Jahren im Einsatz<br />

ist uns allen klar: Den LKW<br />

hätten wir schon früher anschaffen<br />

sollen. Die Begleitung des<br />

komplexen Ausschreibungsverfahrens<br />

durch die GemNova war<br />

äußerst hilfreich.<br />

ANDREAS EHRENSTRASSER<br />

BÜRGERMEISTER GEMEINDE<br />

LANGKAMPFEN


94 tirol.spart tirol.spart ENTGELTLICHE tirol.hat EINSCHALTUNG<br />

recht 95<br />

LINKS: Das neue<br />

Fahrzeug der Freiwilligen<br />

Feuerwehr Mils.<br />

(© GemNova)<br />

BEGINN EINER NEUEN ÄRA<br />

ZU DEN AUTOREN<br />

(© Autopark)<br />

Rein der Ausschreibungsprozess (Abklärung<br />

der Finanzierung, Erstellung der<br />

Unterlagen, Durchführung des Vergabeverfahrens<br />

bis Zuschlagserteilung) kann<br />

jedoch schnell drei bis sechs Monate in<br />

Anspruch nehmen.<br />

Somit sollte sich eine Gemeinde, die beispielsweise<br />

die Anschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs<br />

plant (die Lieferzeit<br />

beträgt durchschnittlich ca. 14 Monate)<br />

darauf einstellen, dass dieses erst nach<br />

rund 20 Monaten in der Feuerwehrhalle<br />

eintrifft.<br />

Die Gemeinde Mils bedankt sich bei der<br />

GemNova für die vorbildliche Abwicklung<br />

der Ausschreibung für den Ankauf des neues<br />

Feuerwehrfahrzeuges. Für alle Projektbeteiligten<br />

war die GemNova ein verlässlicher<br />

und kompetenter Partner.<br />

Allein oder mit Partner?<br />

Bei jedem einzelnen Projekt sollte somit<br />

die Gemeinde die technischen Anforderungen,<br />

die vergaberechtlich einzuhaltenden<br />

Bestimmungen, die damit verbundenen<br />

zeitlichen Vorgaben, die terminlichen<br />

Vorstellungen und die eigenen internen<br />

Ressourcen beachten. Erst dann kann<br />

entschieden werden, welche Leistungen,<br />

Verantwortungen und Risiken die<br />

Gemeinde selbst übernehmen und welche<br />

sie an externe Projektpartner auslagern<br />

möchte. Wesentlich ist dabei<br />

immer, rechtzeitig einen Projektplan<br />

und die damit verbundenen Etappenziele<br />

zu definieren, damit das entsprechende<br />

Fahrzeug ohne Verzögerungen und<br />

dadurch eventuell auftretende Kostensteigerungen<br />

vergaberechtlich abgesichert<br />

für den Einsatz in der Gemeinde<br />

übernommen werden kann.<br />

MAG. MARTIN<br />

SCHONGER<br />

Martin Schonger ist seit 2015<br />

bei der GemNova und im Bereich<br />

Recht vorwiegend für die Ausschreibung<br />

von Fahrzeugen verantwortlich.<br />

Kontak: m.schonger@gemnova.at<br />

ROBERT BALAZINEC<br />

KOLLNIG<br />

Robert B. Kollnig ist von Beginn<br />

an bei der GemNova tätig. Er<br />

koordiniert den Bereich Beschaffung<br />

und ist darüber hinaus im<br />

Fuhrparkmanagement tätig. Im<br />

Laufe der Jahre hat er zahlreiche<br />

Gemeinden und Feuerwehren bei<br />

der Beschaffung von Fahrzeugen<br />

unterstützt.<br />

Kontakt: r.kollnig@gemnova.at<br />

ROLAND KLINGLER, MBA<br />

AMTSLEITER<br />

GEMEINDE MILS<br />

DR. PETER HANSER<br />

BÜRGERMEISTER<br />

GEMEINDE MILS<br />

Am 17.9.2020 fand im<br />

Autopark Innsbruck der offizielle<br />

Spatenstich zum ambitionierten<br />

und einzigartigen Neubauprojekt<br />

„Volvo Cube“ statt.<br />

Als alleiniger Markenbotschafter für Volvo<br />

in Nordtirol setzt der Autopark damit<br />

ein klares Zeichen für die gemeinsame<br />

Zukunft mit der schwedischen Premiummarke.<br />

Inhaber und Geschäftsführer Mag.<br />

Michael Mayr präsentierte der geladenen<br />

Presse gemeinsam mit den Vertretern<br />

von Volvo Car Austria Karin Stalzer und<br />

Jürgen Anlauf die Details zum 4 Millionen<br />

Euro umfassenden Investment. Ebenerdig<br />

dürfen sich Volvokunden auf ein einmaliges<br />

Schauraumambiente freuen mit<br />

direktem Zugang zum Werkstattbereich.<br />

Unterirdisch wird ein modernes Reifenlager<br />

errichtet, welches bis unter den<br />

bestehenden Baukomplex hinein ragen<br />

wird samt separaten Tiefgaragenplätzen.<br />

Im ersten Stock entstehen zwei<br />

hoch moderne Schulungsräume für die<br />

eigenen Mitarbeiter um deren bestmögliche<br />

Weiterbildung im eigenen Haus<br />

sicherstellen zu können. Und am Dach<br />

wird ein Auslieferungszentrum für Nutzfahrzeuge<br />

integriert.<br />

„Dieser Neubau ist in zweifacher Hinsicht<br />

einmalig: gerade in diesen schweren Zeiten<br />

haben wir uns für dieses Investment<br />

eingesetzt, um die Autoparkgruppe nicht<br />

nur zukunftsfit zu machen sondern vor<br />

allem als visionären Arbeitgeber zu manifestieren.<br />

Unser Team glaubt fest an die<br />

Leidenschaft für Mobilität und wir alle<br />

sind unglaublich stolz, mit diesem Projekt<br />

neue Maßstäbe für die Automobilbranche<br />

„Wir sind<br />

unglaublich stolz<br />

mit diesem Projekt<br />

neue Maßstäbe<br />

für die Automobilbranche<br />

in Tirol<br />

setzen zu können.“<br />

MAG. MICHAEL MAYR<br />

INHABER UND<br />

GESCHÄFTSFÜHRER AUTOPARK<br />

Tirols setzen zu können“, so Mayr freudig.<br />

„Mit etwa einem Jahr Bauzeit rechnen wir –<br />

unser Innsbrucker Team steht wie gehabt<br />

mit allen Services und Leistungen für Sie<br />

zu Verfügung. Unsere Parkplatzsituation<br />

wird sich während der Bauphase etwas<br />

zuspitzen, wir bitten jetzt schon unsere<br />

Kunden um Verständnis, Geduld und um<br />

etwas Flexibilität bei der Suche nach einem<br />

Parkplatz im Autopark oder rundherum.“


96 ENTGELTLICHE tirol.spart EINSCHALTUNG<br />

tirol.hat recht<br />

GemNova.Menschen<br />

97<br />

EFFIZIENTE ENERGIEVERSORGUNG<br />

MIT ERDGAS UND BIOGAS<br />

Das zarteste Urgestein<br />

Erdgas und Biogas erfüllen alle Anforderungen an moderne Energieträger<br />

wie Umweltverträglichkeit, Effizienz und Versorgungssicherheit.<br />

Ob im Haushalt zum Heizen und zur<br />

Warmwasserbereitung, in der Hotellerie<br />

oder als Treibstoff: Erdgas und Biogas<br />

punkten durch ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten,<br />

sind vergleichsweise<br />

emissionsarm - Biogas ist zudem klimaneutral<br />

- und bestechen durch die ruß- und<br />

feinstaubfreie Verbrennung. Eine Umstellung<br />

des Heizsystems auf Erdgas oder<br />

Biogas ist mit geringem Aufwand möglich.<br />

Zudem sind Gasgeräte energieeffizient,<br />

platzsparend und lassen sich dank ihrer<br />

geräuscharmen Arbeitsweise komfortabel<br />

in den Wohnbereich integrieren.<br />

Schon gehört?<br />

Gasheizungen sind kostengünstig und<br />

komfortabel<br />

Für jeden Einsatzbereich gibt es moderne<br />

energiesparende Gasgeräte: Die mit Erdgas<br />

oder Biogas betriebenen Brennwertgeräte<br />

erreichen durch die Wärmegewinnung<br />

aus den Abgasen eine maximale Ausnutzung<br />

der eingesetzten Energie und dadurch<br />

Einsparungen bis zu 40 % des Energieverbrauchs<br />

und bis zu 50 % der Energiekosten<br />

gegenüber Altanlagen. Sie lassen sich auch<br />

sehr gut mit Solaranlagen oder anderen<br />

alternativen Heizsystemen kombinieren.<br />

An sonnigen Tagen liefert die Solaranlage<br />

TIGAS sorgt für Wärme in Tirol<br />

Wärme, in sonnenarmen Zeiten und in der<br />

Nacht das Erdgas-Brennwertgerät.<br />

Mehr als 120.000 Haushalte, Industrie- und<br />

Gewerbebetriebe in mehr als 170 Tiroler<br />

Gemeinden profitieren bereits von den<br />

wirtschaftlichen, umweltfreundlichen Energieträgern<br />

Erdgas und Biogas. Die TIGAS<br />

baut die bestehenden Gasnetze bedarfsorientiert<br />

weiter aus und erschließt neue<br />

Gemeinden mit Erdgas und Biogas.<br />

Nähere Infos unter der kostenfreien<br />

Serviceline 0800 / 828 829<br />

oder auf www.tigas.at<br />

Die TIGAS gibt Sicherheit, sucht Ihre Nähe und ist immer für Sie da. Kurz: Die TIGAS spendet Wärme.<br />

Dank kluger und einfacher Lösungen. Und damit Sie es auch in Zukunft warm genug haben, setzt die TIGAS<br />

gleich auf mehrere Wärmequellen. So sorgt die TIGAS langfristig für Behaglichkeit und ein gesundes Klima.<br />

Robert Balazinec Kollnig leidet nicht unter Alzheimer. Zum einen ist er dafür einfach noch zu jung,<br />

andererseits kommt es ja wie aus der Pistole geschossen: „Am 16. April 2013.“ Kurze Nachdenkpause.<br />

„Ja, ganz sicher, am 16. April 2013 war mein erster Arbeitstag bei der GemNova.“<br />

Damals, im Frühjahr 2013, residierten<br />

die insgesamt fünf Leute (Rathgeb war<br />

Geschäftsführer, somit rein formal kein<br />

Mitarbeiter) noch in einem Haus am Edith-<br />

Stein-Weg, ganz in der Nähe des Wiltener<br />

Platzls in Innsbruck. „Eigentlich war das<br />

eine größere Wohnung“, so Kollnig, „ein<br />

kleiner Eingangsbereich, drei Zimmer, WC,<br />

Küche, Abstellraum. Zu fünft haben wir<br />

uns dort dennoch sehr wohlgefühlt. Und<br />

sind vor lauter Ideen, vor lauter Arbeit und<br />

Energie fast geplatzt.“<br />

Die Geburt der Gemeindebetreuung<br />

Unmittelbar mit der GemNova zu tun hatte<br />

Kollnig schon seit 2011. Als engagierter<br />

Außendienstler der Firma ACP, die ihrerseits<br />

gerade eine Ausschreibung der Gem-<br />

Nova gewonnen hatte. Kollnigs Aufgabe<br />

war es somit, Computer in Gemeinden<br />

und an Schulen zu verkaufen. „So bin ich<br />

dann halt quer durch Tirol zu den einzelnen<br />

Gemeinden gefahren, hab’ dort wichtige<br />

Kontakte geknüpft, viel geredet und<br />

Computer verkauft.“<br />

BILD:<br />

Robert Balazinec<br />

Kollnig, seit über<br />

sieben Jahren das<br />

zarte Urgestein der<br />

GemNova. Gleichzeitig<br />

Arbeitsplatzwanderer<br />

und<br />

personalisierter<br />

Informationsschalter.<br />

(© GemNova)<br />

Zwei Jahre später wechselte er dann endgültig<br />

zur GemNova, wieder in den Außendienst.<br />

Seine Aufgabe: die Bekanntheit des<br />

Unternehmens zu erhöhen, Imagepflege<br />

zu betreiben, das Ohr ganz nah beim Bürgermeister,<br />

der Bürgermeisterin zu haben,<br />

Aufträge in den Edith-Stein-Weg zu bringen.<br />

„Das war eigentlich die Geburtsstunde<br />

der Gemeindebetreuung, nach wie vor<br />

das Herz der GemNova.“<br />

Michael, Magdalena, Yvonne, Angelika<br />

Nach Robert kamen dann die anderen, die<br />

auch heute noch die Kraft, die Kompetenz,<br />

die Leidenschaft des Unternehmens ausmachen:<br />

Michael Kirchmair, Magdalena<br />

Ralser, Yvonne Hubmann, Angelika Johnston.<br />

Und noch viele andere. Ende 2013<br />

übersiedelte die Mannschaft aus Frauen<br />

und Männern dann an den Sparkassenplatz,<br />

mitten ins Zentrum von Innsbruck.<br />

Dort gab es dann sogar einen eigenen<br />

Besprechungsraum sowie fünf Büros samt<br />

Toiletten. All das mit schöner Aussicht,<br />

weil hoch oben im vierten Stock gelegen.<br />

„So wirklich voll akzeptiert war die Gem-<br />

Nova in dieser Frühzeit noch nicht“, erinnert<br />

sich Kollnig. „Bei meinem ersten<br />

Bürgermeistertag in Nussdorf/Debant, in<br />

Osttirol, an der Grenze zu Kärnten, haben<br />

sich nur acht oder neun Bürgermeister zu<br />

uns gesellt, um über verschiedene Projekte<br />

zu reden. Da haben wir uns schon ein bisserl<br />

als Fremdkörper gefühlt, aber das hat<br />

sich mittlerweile völlig geändert.“<br />

Der Arbeitsplatzwanderer<br />

Geändert hat sich in den nächsten Monaten<br />

auch die Zahl der Beschäftigten. Aus<br />

fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

wurden zehn, dann 15, 20. Kollnig, nach wie<br />

vor umtriebig in den Tiroler Gemeinden<br />

unterwegs, verlor nach und nach seinen<br />

Arbeitsplatz, wörtlich gemeint. „Da ist es<br />

dann schon mal vorgekommen, dass ich,<br />

zurück am Sparkassenplatz, plötzlich keinen<br />

eigenen Sessel, keinen Tisch mehr<br />

hatte. Dieser wurde nämlich für einen neuen<br />

Kollegen gebraucht, der mittlerweile<br />

angestellt wurde. Da war ich dann eben<br />

der Arbeitsplatzwanderer“, erinnert sich<br />

das zarte Urgestein lachend.<br />

Das steile Wachstum indes ging weiter.<br />

2016 erfolgte die Übersiedlung in die<br />

Adamgasse, mit noch viel mehr Büros,<br />

Besprechungsräumen, Küchen, Rumpelkammern<br />

und Toiletten. Die Aufträge der<br />

Gemeinden nahmen deutlich zu, somit<br />

stieg auch die Zahl der Beschäftigten.<br />

„Das war eine spannende Zeit, ich wurde<br />

dabei zum personalisierten Informationsschalter:<br />

Die Gemeinden fragten mich,<br />

„was gibt’s Neues bei der GemNova?“ Und<br />

die Kolleginnen und Kollegen fragten, „was<br />

gibt’s Neues in den Gemeinden?“<br />

Und heute?<br />

Heute koordiniert Robert Balazinec Kollnig<br />

– vielen auch bekannt als Blitzy – die<br />

Beschaffung und ist Teil des Teams Fuhrparkmanagement.<br />

Sein Arbeitsplatz ist<br />

gesichert, auch weil dort unverwechselbare<br />

Fotos von Frau und Sohn stehen. Außerdem<br />

sitzt ihm Mario Foidl gegenüber, der schon<br />

sorgsam darauf achtet, dass sich niemand<br />

auf den Sessel des ehemaligen Arbeitsplatzwanderers<br />

setzt.<br />

VON REINHOLD OBLAK<br />

TIGAS-Erdgas Tirol GmbH<br />

Ein Unternehmen der TIWAG-Gruppe<br />

Weiter denken. Besser bleiben. TIGAS.<br />

www.tigas.at


98<br />

99<br />

Bei unserer Dorfentwicklung haben wir ganz bewusst<br />

die Einwohnerinnen und Einwohner von Reith mit<br />

eingebunden, denn unter ihnen gibt es viele innovative<br />

Köpfe mit tollen Ideen. Den gesamten Prozess<br />

haben wir mit tatkräftiger Unterstützung der GemNova<br />

schrittweise umgesetzt, ohne deren Erfahrung und<br />

Expertise hätten wir es nicht geschafft. Es ist immer<br />

wieder ein großer Vorteil, auf deren Hilfe und Kompetenz<br />

zurückgreifen zu können. Nicht umsonst ist die<br />

GemNova das Unternehmen aller Tiroler Gemeinden.<br />

Mit der Laura Stigger Bike Challenge stand unser Dorf einmal<br />

mehr im Blickpunkt der sportlichen Öffentlichkeit. Dabei<br />

haben wir intensiv mit der GemNova zusammengearbeitet<br />

und positive Erfahrungen gemacht. Den Blick auch nach außen<br />

zu wenden und Gutes ins Land zu holen, bringt Mehrwert,<br />

den wir nutzen konnten. Mit dem GemNova-Team macht es<br />

auf alle Fälle Freude, gemeinsame Projekte umzusetzen. Und<br />

beide Seiten profitieren davon.<br />

STEFAN JÖCHL<br />

BÜRGERMEISTER REITH<br />

BEI KITZBÜHEL<br />

ERIKA ROGL<br />

BÜRGERMEISTERIN<br />

KALS AM GROSSGLOCKNER<br />

Wer die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

haben will, muss sich als Gemeinde<br />

schon anstrengen. Vor allem wenn es<br />

darum geht, eine verlässliche Urlaubsvertretung<br />

oder eine kompetente Person für<br />

eine offene Stelle zu finden. Wir setzen<br />

darum auf das umfassende Netzwerk, auf<br />

die beeindruckende Expertise der GemNova.<br />

Als kleine Gemeinde können wir uns<br />

nicht um jedes Detail kümmern, darum<br />

lassen wir uns gern helfen. Die GemNova<br />

verspricht nichts, was sie nicht auch einhalten<br />

kann<br />

Mit dem Neubau der Volksschule, des Kindergartens<br />

und der Kinderkrippe haben<br />

wir in unserer Gemeinde einen wichtigen<br />

Markstein zur Dorfentwicklung gesetzt.<br />

Mit diesen hellen, freundlichen Bauwerken<br />

entstand im Herzen unserer Gemeinde<br />

die Drehscheibe Lans. Das gesamte<br />

Projektmanagement verantwortete dabei<br />

die GemNova, und das in einer Form, die<br />

wohl beispielgebend für solch große Projekte<br />

ist. Deshalb konnten sowohl der<br />

Zeitplan als auch die Kosten eingehalten<br />

werden. Die GemNova ist tatsächlich<br />

der kompetente Partner, das verlässliche<br />

Unternehmen der Tiroler Gemeinden.<br />

Wir<br />

bleiben wir<br />

selbst.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass Menschen selbstbestimmt handeln können.<br />

Wir erwarten von allen Kolleginnen und Kollegen, dass sie Verantwortung<br />

übernehmen und ihr Tun darauf ausrichten, einen gesellschaftlichen Beitrag zu<br />

leisten. Wir sind alle gleich, wir unterscheiden nicht nach Funktion und Verantwortlichkeit<br />

und begegnen allen mit Wertschätzung. Wir lieben und leben<br />

Vielfalt in all ihren Farben und bleiben bei unserem Handeln authentisch.<br />

Wir<br />

vertrauen<br />

einander.<br />

LUKAS PEER<br />

BÜRGERMEISTER NAVIS<br />

CEDRIC KLOSE<br />

VIZEBÜRGERMEISTER LANS<br />

Jede Person, die diese Grundsätze mitträgt, kann innerhalb unseres<br />

Rahmens mitgestalten, sich einbringen, eigenverantwortlich und eigenorganisiert<br />

handeln und dabei individuelle Wege wählen.<br />

IMPRESSUM: Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: GemNova Dienstleistungs GmbH | Adamgasse 7a, A-6020 Innsbruck, office@gemnova.at,<br />

+43 (0) 50 4711, www.gemnova.at, © 2020. Herstellung und Druck: Alpina Druck GmbH, www.alpinadruck.com. Auflage: 9.400 Stück. Anzeigenverkauf:<br />

Mag. Bernhard Müssiggang, www.bmw-agentur.at. Konzept & Gestaltung: Mitspieler – Kommunikation & Gestaltung, www.mitspieler.at. Textkorrekturen:<br />

Text:Quell, Innsbruck, www.text-quell.at. Redaktionsschluss: 12.11.2020. Mit „Entgeltliche Einschaltung“ gekennzeichnete Artikel sind bezahlte Informationen<br />

und fallen nicht in die Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

WIR ALLE SIND GEMEINDE.


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• Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzer<br />

• MyConnection Radio - Bluetooth<br />

• Radio-Paket 2<br />

• Zentralverriegelung<br />

• Elektr. Fensterheber vorne<br />

• Frontscheibe beheizbar<br />

• Statisches Abbiegelicht<br />

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• Bodenbelag gummiert<br />

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Gilt nur bei Lagerfahrzeugen, Garantie 7 Jahre oder<br />

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Symbolbilder, Irrtümer und Druckfehler vorbehalten.<br />

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