Betriebliches Gesundheitsmanagement Magazin 2020

Sportaktiv.Magazin
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Sonderausgabe <strong>2020</strong> von<br />

BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

BGM<br />

GESUND<br />

BLEIBEN!<br />

UND GEMEINSAM DURCH DIE KRISE KOMMEN


Betriebliche Gesundheitsförderung<br />

Motiviert, fit & gesund arbeiten<br />

in Zeiten von Covid-19<br />

Das ASZ begleitet österreichweit<br />

Unternehmen aller Branchen<br />

bei der Umsetzung des Arbeitnehmer*innenschutzgesetzes<br />

(AschG) durch Beistellung von<br />

Arbeitsmediziner*innen, Sicherheitsfachkräften<br />

und Sonstigem<br />

Fachpersonal aus der Arbeitsund<br />

Organisationspsychologie,<br />

Ergonomie oder Sport- und Ernährungswissenschaft<br />

und geht<br />

dabei schon immer neue Wege.<br />

Mit „BGF goes online“ bietet das ASZ<br />

aktuell ein ganz spezielles Gesundheits-Programm<br />

für die Corona-bedingt<br />

komplexe heutige Arbeitssituation.<br />

Fitness-Workshops via Videokonferenz,<br />

persönliche Coachings mit der Ernährungsexpertin<br />

via Video Call, eine<br />

Online-Evaluierung des Home-Arbeitsplatzes<br />

oder eine psychologische Beratung<br />

sowie Online-Motivationsvorträge<br />

und Webinare für Teams sorgen für den<br />

Erhalt der Leistungsfähigkeit und den<br />

Zusammenhalt Ihrer Mitarbeiter*innen<br />

- auch ohne direkten Kontakt.<br />

Interessiert?<br />

Dann wenden Sie sich bitte an:<br />

Mag. Wolfgang Wrba, MA, Leiter ASZ<br />

Betriebliche Gesundheitsförderung,<br />

Mobil: 0664 82 19 274<br />

25


EDITORIAL<br />

10<br />

CHRISTOF DOMENIG<br />

ist Redakteur von SPORTaktiv,<br />

Österreichs größtem <strong>Magazin</strong> für Freizeitsport<br />

Fotos: Thomas Polzer, Ingrid Amon / Coverfoto: Getty Images<br />

ES GEHT NUR<br />

GEMEINSAM<br />

Unsere Arbeit bestimmt wesentlich, wer wir sind, wie wir uns fühlen,<br />

wie wir uns selbst und unsere Position in der Gesellschaft wahrnehmen:<br />

Dieser Satz stand vor einem Jahr in diesem <strong>Magazin</strong>. Und auch:<br />

Arbeitsunsicherheit, zum Beispiel ein geplanter Stellenabbau, wirkt sich<br />

auf das Innenleben von Beschäftigten fast so aus wie echte Arbeitslosigkeit.<br />

Von Corona hat man damals noch nichts geahnt. In diesem Herbst<br />

nimmt der empfundene und tatsächliche Druck jeden Tag zu, berichten<br />

viele Führungskräfte dem Psychologen Alois Kogler. Kogler, in der<br />

Öffentlichkeit vor allem als Sportpsychologe bekannt, haben wir für diese<br />

Ausgabe gefragt, was die aktuelle Krise mit der Psyche von arbeitenden<br />

Menschen macht. Und wir haben uns für die Hauptgeschichte ab Seite 6<br />

auch umgehört, wie man mit Betrieblichem <strong>Gesundheitsmanagement</strong> einen<br />

Beitrag dazu leisten kann, damit möglichst viele Menschen möglichst<br />

optimistisch, gesund und leistungsfähig bleiben. Zwei wichtige Erkenntnisse<br />

in Kurzform: Investitionen in betriebliche Gesundheit machen sich<br />

bezahlt, gerade auch jetzt. Und: Durch die Krise kommt man am besten<br />

gemeinsam. In den Zeiten des Abstandhaltens ist – im übertragenen Sinn<br />

– Zusammenstehen das Gebot der Stunde.<br />

Weil dieses SPORTaktiv-BGM-Special ein Ableger eines Freizeitsportmagazins<br />

ist, spielen Sport und Bewegung bei unseren Inhalten natürlich<br />

wieder eine große Rolle. Man weiß schließlich, dass es nicht nur körperlich<br />

gesund ist, wenn man „auf Trab bleibt“. Sondern vor allem, dass<br />

Bewegung das Innenleben beeinflusst, positives Denken und Mut genauso<br />

wie die Kreativität fördert. Alles, was man jetzt gut brauchen kann.<br />

IMPRESSUM<br />

EIGENTÜMER/VERLEGER: TOP TIMES Medien GmbH (SPORTaktiv),<br />

Gadollaplatz 1/12, 8010 Graz; Tel.: 0 316/80 63-25 80; office.sportaktiv@styria.com<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. Alfred Brunner<br />

CHEFREDAKTION BGM-MAGAZIN: Mag. Christof Domenig<br />

PROJEKTLEITUNG, ANZEIGENLEITUNG: Arnold Pauly<br />

LAYOUT & PRODUKTION: Christoph Geretschlaeger<br />

DRUCK: Walstead NP Druck, 3100 St. Pölten<br />

sportaktiv.com<br />

INHALT<br />

6 BEGLEITER DURCH DIE<br />

KRISE<br />

Aufgaben und Herausforderungen für<br />

BGM in Zeiten der Corona-Pandemie<br />

10 FÜHREN WIE IM SPORT<br />

Warum der Leistungssport als Vorbild<br />

für Unternehmen taugt<br />

14 WER NICHT ISST, KANN<br />

AUCH NICHT ARBEITEN<br />

Essen und trinken als Motivationsund<br />

Kreativitätsfaktor in der Arbeit<br />

18 GEWUSST, WANN UND WO<br />

Termine rund ums Thema<br />

betriebliche Gesundheit<br />

20 HÖREN VERBINDET<br />

Gut zu hören ist ein wichtiger Schlüssel<br />

zur Kommunikation – auch im Job<br />

22 BEWEGUNG IST DER<br />

SCHLÜSSEL<br />

... für einen gesunden Rücken.<br />

Speziell auch im Homeoffice<br />

BGM<br />

3


ZAHLEN<br />

76 %<br />

der Österreicher und 73 % der<br />

Österreicherinnen bezeichneten<br />

im Jahr 2019 ihren Gesundheitszustand<br />

als sehr gut<br />

oder gut. 18 bzw. 20 % als mittelmäßig und jeweils 6 % als<br />

schlecht. Andererseits berichteten rund zwei Drittel, von<br />

zumindest einer chronischen Krankheit betroffen zu sein:<br />

Bei den unter 60-Jährigen am häufigsten wurden Allergien<br />

vor Kreuz- und Nackenschmerzen genannt.<br />

Statistik Austria, Gesundheitsbefragung 2019,<br />

veröffentlicht im Oktober <strong>2020</strong><br />

3,13<br />

auf einer Skala von 1 (kein<br />

Stress) bis 7 (sehr hoher Stress):<br />

Als so hoch wird der digitale<br />

Stresslevel am Arbeitsplatz im<br />

DACH-Raum im Mittelwert empfunden. Ein Team um Dr.<br />

René Riedl von der Fachhochschule Oberösterreich hat<br />

das Phänomen „digitaler Stress“ unter 3333 Befragten<br />

in Österreich, Deutschland und der Schweiz erhoben.<br />

Unter digitalem Stress versteht man Stress durch Nutzung<br />

und Allgegenwart von digitalen Technologien. Als<br />

belastend werden etwa die Erwartung, E-Mails sofort zu<br />

beantworten, oder die allgegenwärtige Erreichbarkeit<br />

genannt. Gering ist dagegen die Sorge, durch digitale<br />

Technologien ersetzt zu werden.<br />

René Riedl et al.: Digitaler Stress. Eine Befragungsstudie<br />

im deutschsprachigen Raum, Oktober <strong>2020</strong><br />

13,1 Tage<br />

verbrachten Österreichs unselbstständig<br />

Beschäftigte im Jahr 2018<br />

im Schnitt im Krankenstand, das<br />

waren 3,6 Prozent ihrer Arbeitszeit. Häufigste Ursachen<br />

waren Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des<br />

Atemsystems. Der Anteil von Verletzungen als Ursache<br />

nahm in den letzten Jahrzehnten deutlich ab, jene von psychischen<br />

Erkrankungen hat dagegen stark zugenommen.<br />

Interessant, was im „WIFO Fehlzeitenreport“ ein Jahr<br />

davor schwerpunktmäßig erhoben wurde: Die Hälfte<br />

der Arbeitnehmer geht zumindest einmal im Jahr krank<br />

zur Arbeit – als Hauptgründe für dieses „Präsentismus“<br />

genannte Phänomen wurden Pflichtgefühl gegenüber<br />

Kollegen, gefolgt von der Sorge um die Arbeit, die sonst<br />

unerledigt bleibt, genannt. Ebenfalls untersucht wurde<br />

damals der „Absentismus“, bei dem Verpflichtungen in der<br />

Arbeit nicht nachgekommen wird, obwohl keine Krankheit<br />

vorliegt: Auf 7 bis 13 Prozent schätzt der Fehlzeitenreport<br />

dieses Phänomen.<br />

WIFO Fehlzeitenreport 2019+2018<br />

DATEN<br />

96 %<br />

der befragten österreichischen<br />

Unternehmen haben<br />

während des Lockdowns<br />

im Frühling Homeoffice<br />

massiv genutzt – zeigt eine im Juli veröffentlichte Studie<br />

von Deloitte sowie der Universitäten Wien und Graz. In<br />

knapp 60 Prozent der Unternehmen arbeiteten nahezu<br />

alle Mitarbeiter von zu Hause aus. Die Studie wurde<br />

auch schon in den vergangenen Jahren durchgeführt<br />

– demnach waren zuvor nur in rund 75 Prozent der<br />

Unternehmen wenige Einzelpersonen oder ausgewählte<br />

Beschäftigte im Homeoffice beschäftigt.<br />

Flexible Working Studie <strong>2020</strong> – Home Office in Zeiten<br />

von COVID-19, Juli <strong>2020</strong><br />

FAKTEN<br />

KURZ UND BÜNDIG: WAS JÜNGSTE STUDIEN UND<br />

STATISTIKEN ZUM THEMA (BETRIEBLICHE)<br />

GESUNDHEIT IN ÖSTERREICH SAGEN.<br />

4 BGM<br />

1:1,3-1:4,8<br />

In dieser großen Bandbreite sehen unterschiedliche<br />

Studien die Rentabilität von Maßnahmen zur Förderung<br />

betrieblicher Gesundheit. Heißt also: Für einen investierten<br />

Euro kommt die entsprechende Anzahl zurück.<br />

Expertenpapier „Nationale Strategie – Gesundheit im Betrieb“<br />

des Bundesministeriums für Arbeit, Familie und Jugend,<br />

Februar <strong>2020</strong>


LEBE DEIN OPTIMUM!<br />

OPTIMUM® HEISST DAS INDIVIDUELLE<br />

GESUNDHEITSCOACHING MIT LANGZEIT­<br />

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Regelmäßige Bewegung, gesund essen<br />

und für Entspannung sorgen: Empfehlungen<br />

für ein gesundes Leben findet<br />

man wie Sand am Meer. Allerdings sind sie im<br />

stressigen Alltag oft schwer umsetzbar – und<br />

nicht selten auch widersprüchlich. Sind<br />

Kohlenhydrate nun gut oder schlecht? Wie oft<br />

soll man wirklich trainieren? Wie verändert<br />

man Gewohnheiten? Pauschal gültige<br />

Antworten gibt es hier nicht.<br />

Genau hier setzt OPTIMUM® an: Gesundheit<br />

gibt es nicht von der Stange – sie ist<br />

Maßarbeit! Das OPTIMUM®-Coaching<br />

erfolgt von einem Team aus Sportwissenschaftern,<br />

Physiotherapeuten, Diätologen, Entspannungs-<br />

und anderen Coaches. Diese stellen für<br />

jeden Menschen das individuell passende<br />

Programm in den Bereichen Bewegung,<br />

Entspannung und Ernährung zusammen.<br />

Weil es aber Zeit braucht, bis man<br />

Gewohnheiten langfristig verändert und in<br />

den Alltag integriert, läuft das Programm<br />

über sechs Monate hinweg. Während dieser<br />

Zeit verbringen die Gäste 14 Nächte im<br />

Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf –<br />

jeder Gast entscheidet individuell, wie er<br />

diese Nächte auf das halbe Jahr verteilt.<br />

Darüber hinaus erfolgt das Coaching auch<br />

von zu Hause aus, on- oder offline.<br />

Digitale Gesundheitstools (HRV-Messungen<br />

über Vitalmonitor®, Trainings- und<br />

Ernährungs-App, BIA-Waage, Ultraschall-Fettmessung)<br />

ergänzen das Spezialprogramm,<br />

das langfristig gesund und fit<br />

hält. Während der Aufenthalte unterstützt<br />

auch das heilkräftige Thermalwasser im<br />

Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf<br />

die Erholung.<br />

BGM<br />

5


BEGLEITER<br />

DURCH DIE<br />

KRISE<br />

WAS<br />

MACHT DIE CORONA-PANDEMIE<br />

MIT UNS ARBEITENDEN MENSCHEN?<br />

WAS BRAUCHT ES, UM AUCH IN<br />

KRISENZEITEN OPTIMISTISCH UND<br />

LEISTUNGSFÄHIG ZU BLEIBEN?<br />

WOHIN MUSS SICH BETRIEBLICHES<br />

GESUNDHEITSMANAGEMENT IN<br />

UNGEWISSEN ZEITEN SELBST ENTWI-<br />

CKELN? WIR HABEN UNS UMGEHÖRT.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Die psychischen Folgen der Corona-Krise,<br />

beginnend mit<br />

dem ersten Lockdown im<br />

März, hat der Grazer Psychologe Alois<br />

Kogler untersucht. Laut der am Institut<br />

für Psychosomatik und Verhaltenstherapie<br />

durchgeführten Studie waren Gefühle<br />

der Ängstlichkeit und Depressivität wie<br />

auch körperliche Reaktionen – schlecht<br />

schlafen können, Schweißausbrüche,<br />

Schwindel usw. – in der unmittelbaren<br />

Phase nach dem Herunterfahren des öffentlichen<br />

Lebens sehr stark ausgeprägt.<br />

Sie gingen dann im Mai und vor allem<br />

Juni aber auch wieder deutlich zurück.<br />

Vor allem aber gelang es rund 80 Prozent<br />

der in der Studie Befragten, unter Anleitung<br />

etwas für sich und ihr Glück zu tun,<br />

etwa den Tagesablauf zu strukturieren,<br />

sich kleine Ziele zur Bewahrung ihres Alltags<br />

zu setzen.<br />

Was beachtet werden muss: Die Studie<br />

wurde mit Patientinnen und Patienten,<br />

also psychisch kranken Personen durchgeführt.<br />

Erkenntnisse daraus könne man<br />

jedoch auch auf die Arbeitswelt übertragen,<br />

betont Kogler – der in der Öffentlichkeit<br />

vor allem als Sportpsychologe bekannt<br />

ist, aber auch Arbeitspsychologe ist<br />

und Führungskräfte sowie generell Menschen<br />

im Berufsleben mental betreut.<br />

„Letztlich waren die Menschen trotz der<br />

außergewöhnlichen Situation sehr gut in<br />

der Lage, ihre Ressourcen zu aktivieren“,<br />

erklärt Kogler. Sie hätten sich auf ihre<br />

Stärken konzentriert und damit ihre Lebensqualität<br />

deutlich steigern können.<br />

Nach der Digitalisierung und dem Klimawandel<br />

ist es also die Corona-Pandemie,<br />

die als Unsicherheitsfaktor auf weite<br />

Teile der Arbeitswelt einwirkt. Stärker, als<br />

alles zuvor. Was das Ausmaß realer wirtschaftlicher<br />

Auswirkungen betrifft und<br />

vor allem auch als Bedrohungsszenario,<br />

wenn Infektionszahlen weiter ansteigen<br />

und auch staatliche Hilfen in absehbarer<br />

Zeit an ihre Grenzen stoßen. Man muss<br />

aber gar nicht gleich an (drohende) Insolvenzen<br />

und Arbeitslosigkeit denken:<br />

Schon Auswirkungen auf gewohnte Arbeitsabläufe<br />

– wie Homeoffice in Verbindung<br />

mit Kinderbetreuung – waren und<br />

sind Stressfaktoren, die die Gesundheit<br />

wie die Leistungsfähigkeit beeinflussen.<br />

Was macht so eine Krise mit unserem<br />

Innenleben? Grob ließen sich dabei Menschen<br />

in drei Gruppen teilen, sagt Psychologe<br />

Kogler: Eine im Grunde genommen<br />

sehr widerstandsfähige und „im besten<br />

Sinn“ anpassbare Gruppe, der es in<br />

schwierigen Zeiten gut gelinge, die Ärmel<br />

hochzukrempeln und „anzupacken“.<br />

Etwa 50 Prozent der Menschen fielen in<br />

diese Gruppe. Unter Unternehmern und<br />

Führungskräften sei jedoch ein deutlich<br />

höherer Prozentsatz anzunehmen. Eine<br />

zweite Gruppe brauche einen Rahmen in<br />

ihrem Leben, „mit Lockdown und<br />

Home office habe sie diesen Rahmen verloren<br />

und musste ihn erst wiederfinden.“<br />

Man könne von ca. 15 bis 20 Prozent<br />

Anteil dieser Gruppe ausgehen. Die dritte<br />

Gruppe seien „Widerständige“ (nicht zu<br />

verwechseln mit Corona-Leugnern und<br />

Fotos: Getty Images<br />

6 BGM


Verschwörungstheoretikern – die gibt es<br />

auch, sind aber eine viel kleinere Gruppe):<br />

Etwa 30 Prozent seien es, die vorrangig<br />

Ärger und Wut über die ungewollte<br />

Situation als Antrieb empfänden und daraus<br />

auch Kraft schöpften.<br />

Aber für alle drei Gruppen gelte: „Alle<br />

haben innere Kräfte – und die muss man<br />

finden.“ Das ist die Aufgabe von Führungskräften,<br />

aber auch etwa von Psychologen<br />

und Beratern. An Aufgaben in der<br />

Betrieblichen Gesundheitsförderung fehlt<br />

es zurzeit also gewiss nicht – um mit gemeinsamer<br />

Kraft möglichst viele Unternehmen<br />

möglichst gut durch die aktuelle<br />

Krise zu manövrieren.<br />

„BGM noch gar nicht angekommen“<br />

Schon eher könnte es an finanziellen Ressourcen<br />

für die Förderung von Mitarbeitergesundheit<br />

mangeln – sollte man meinen,<br />

wenn wirtschaftlich schlechte Zeiten<br />

drohen: dass an gesundheitsfördernden<br />

Maßnahmen in Unternehmen gespart<br />

wird. Eigentlich ist es ja paradox, wo gerade<br />

in schwierigen Zeiten Unterstützung<br />

gefragt wäre: „Die Gefahr besteht – auch<br />

deshalb, weil in Österreich immer noch<br />

das Betriebliche <strong>Gesundheitsmanagement</strong>,<br />

also BGM, mit Betrieblicher Gesundheitsförderung,<br />

BGF, gleichgesetzt<br />

wird“, meint Bernd Bruckmann, Gründer<br />

des Beratungsunternehmens Qi-<br />

QUADRAT in Wien. Oder überspitzt<br />

ausgedrückt: „Man sagt jetzt halt zum<br />

Obstkorb BGM statt BGF.“<br />

Dass „BGM“ aber mehr ist als einzelne<br />

gesundheitsfördernde Maßnahmen in<br />

Betrieben, war in den letzten Jahren immer<br />

wieder Thema in diesem <strong>Magazin</strong>.<br />

Bei den Unternehmen – vor allem im<br />

KMU-Bereich – sei das jedoch noch<br />

kaum angekommen. „BGM ist immer<br />

ein ganzheitliches Konzept – das neben<br />

DR. ALOIS KOGLER<br />

ist Psychologe und Unternehmer<br />

in Graz, bietet mit TEAM-<br />

SPIRIT digitales betriebliches<br />

<strong>Gesundheitsmanagement</strong> an.<br />

www.teamspirit.at<br />

MAG. BERND<br />

BRUCKMANN<br />

ist Gründer und Geschäftsführer<br />

von QiQUADRAT health<br />

management in Wien.<br />

www.qiquadrat.at<br />

DR. ROMAN<br />

HEINZLE<br />

ist Co-Gründer und CEO von<br />

MOVEEFFECT in Pasching (OÖ),<br />

das digitale Lösungen im <strong>Gesundheitsmanagement</strong><br />

bietet.<br />

www.moveeffect.com<br />

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www.firmensport.at<br />

BGM<br />

7


Beim Arbeitsweg<br />

liegt noch viel<br />

Potenzial für tägliche<br />

Bewegung.<br />

Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizin, Arbeitsverhältnissen<br />

und Prävention auch<br />

Organisation, Arbeitsprozesse, Führung<br />

und Kultur mit einbezieht. Es ist ein echtes,<br />

ganzheitliches Managementsystem“,<br />

betont Bruckmann. „Diese Differenzierung<br />

der Begriffe ist deshalb wichtig, weil<br />

‚BGF‘ in der Praxis oft wie ein Marketingbudget<br />

gesehen wird – das man in<br />

schwierigen Zeiten halt einfach kürzt.“<br />

Das BGM-Einstiegsangebot von Qi-<br />

QUADRAT, genannt „Business Resilienz“,<br />

ist deswegen auf drei Ebenen konzipiert:<br />

„Es bezieht die individuelle, organisatorische<br />

Resilienz wie auch die Resilienz<br />

des Geschäftsmodells mit ein. Denn was<br />

nützt das beste BGM, wenn das Unternehmen<br />

mit seinem Geschäftsmodell die<br />

Krise nicht meistern kann?“<br />

Roman Heinzle, Co-Gründer und Geschäftsführer<br />

von MOVEEFFECT, einem<br />

oberösterreichischen Anbieter digitaler<br />

Lösungen im Betrieblichen <strong>Gesundheitsmanagement</strong>,<br />

sieht die Problemlage<br />

grundsätzlich ähnlich: „Gesundheitsangebote<br />

funktionieren in Unternehmen zumeist<br />

nach dem Gießkannenprinzip. Was<br />

fehlt, ist eine Struktur und eine Strategie<br />

dahinter.“ Meist würden die Auswirkungen<br />

der gesundheitsfördernden Angebote<br />

auch gar nicht gemessen – was heute<br />

durch Digitalisierung und Datenanalyse<br />

aber sehr einfach möglich sei, automatisiert<br />

und ohne Personaleinsatz.<br />

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EIN KILOMETER.<br />

Heinzle will Unternehmen in der aktuellen<br />

Krise einerseits mit einer simplen<br />

Rechnung davon überzeugen, dass sich<br />

ein Investment in die Mitarbeitergesundheit,<br />

etwa in ein Stärken des Immunsystems,<br />

lohnt: „Mit Erkältungs- oder Grippesymptomen<br />

werden Beschäftigte heimgeschickt,<br />

müssen einen Test machen und<br />

auf das Ergebnis warten: Fünf Ausfallstage<br />

sind schnell zusammen. Man kann<br />

sich leicht ausrechnen, welche Verluste<br />

hier drohen.“ Bei den Angeboten setzt<br />

Heinzles MOVEEFFECT auf die drei<br />

Bereiche Bewegung, Ernährung und<br />

Mentales, wobei der Geschäftsführer betont:<br />

„Die Angebote müssen niedrigschwellig<br />

sein, um von möglichst vielen<br />

Beschäftigten angenommen zu werden.“<br />

Bewegung und mentale Stärke<br />

Speziell über die Rolle von Bewegung in<br />

der Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

machte man sich beim Österreichischen<br />

Betriebssportverband (ÖBSV) Gedanken.<br />

Konkret bei der – heuer online abgehaltenen<br />

– Fachtagung des Verbands. Wie der<br />

BGM-Experte Volker Nürnberg von der<br />

deutschen Universität Allensbach in seinem<br />

Vortrag festhielt, seien zwar einerseits<br />

vor allem psychische Erkrankungen<br />

im Steigen begriffen – aber diese auch<br />

eng mit dem allgemeinen Bewegungsmangel<br />

verknüpft: „Unsere Elterngeneration<br />

legte durchschnittlich 10 Kilometer<br />

pro Tag zurück, heute ist es im Schnitt<br />

ein Kilometer.“ Nürnberg hielt auch fest,<br />

dass mit den meisten gesundheitsfördernden<br />

Maßnahmen in Betrieben lediglich<br />

20 Prozent der Mitarbeiter erreicht würden<br />

und zwar die sowieso schon gesundheitsorientierten<br />

– also eigentlich die falsche<br />

Zielgruppe. Um auch „gesundheitsferne<br />

Gruppen“ zu erreichen, sei es die<br />

zentrale Herausforderung, Bewegung in<br />

den Arbeitsalltag zu integrieren. Ein einfaches<br />

Mittel dafür wäre, Besprechungen<br />

gehend im Freien durchzuführen.<br />

Thorsten Schmitz, CEO von Intersport<br />

Austria, verwies bei der Fachtagung<br />

gleichzeitig darauf, dass der Wert von Bewegung<br />

und Sport in der Gesellschaft<br />

deutlich im Steigen begriffen ist: Laut<br />

„Intersport Sportreport“ würden 67 Prozent<br />

der Österreicher zumindest einmal<br />

pro Woche Sport betreiben, ein Drittel<br />

mehrmals pro Woche. Vor allem aber<br />

würde sich die Wahrnehmung von Sport<br />

deutlich wandeln: „Nicht mehr über<br />

‚schneller, höher, weiter‘, sondern als tägliches<br />

Phänomen.“ Der „Sportivity“-<br />

Trend, wie ihn der Zukunftsforscher<br />

Matthias Horx bezeichne, werde durch<br />

Corona jedenfalls deutlich beschleunigt.<br />

Auch Schmitz betonte, wie entscheidend<br />

es wäre, Bewegung in den Alltag zu integrieren.<br />

Und: „Ich sehe Unternehmen in<br />

einer wichtigen, aufklärenden Rolle:<br />

Sport ja, aber richtig“, so Schmitz, der<br />

anstatt eines „Auspowerns am Wochenende“<br />

für leichte Sport- und Bewegungseinheiten<br />

zwischendurch als Ausgleich<br />

zum Arbeitsalltag plädierte. Etwa eine<br />

Laufrunde in der Mittagspause.<br />

Gregor Petri schließlich verwies bei der<br />

Tagung auf das Potenzial, Arbeitswege<br />

viel stärker bewegt zu nutzen. Der<br />

Co-Gründer von „Fluidtime“, einem<br />

Wiener Unternehmen für digitale Mobi-<br />

8 BGM


litätslösungen, erklärte, dass laut Studie<br />

des Verkehrsclubs Österreich nur 8 Prozent<br />

der Wege zur Arbeit zu Fuß und nur<br />

7 Prozent mit dem Fahrrad zurückgelegt<br />

würden. Und das, obwohl 30 Prozent<br />

der Arbeitswege kürzer als 5 und die<br />

Hälfte kürzer als 10 Kilometer wären:<br />

„Es gibt viel Potenzial fürs Fahrrad und<br />

E-Bike.“<br />

Durch digitale Lösungen könne man<br />

ein Umdenken schaffen, meinte Perti –<br />

der etwa anregte, Firmenautos durch<br />

Fahrrad- und E-Bike-Flotten zu ersetzen<br />

oder aber durch geschickt gemachte Belohnungssysteme<br />

Anreize für gesunde<br />

Arbeitswege zu schaffen. Die Themen<br />

Digitalisierung und Klimaschutz ließen<br />

sich hier ideal verknüpfen: „Grün unterwegs<br />

zu sein, ist gerade vielen Jungen ein<br />

Anliegen“, betonte Petri.<br />

Zusammenrücken gefragt<br />

Zurück zur aktuellen Lage: Natürlich<br />

gibt es kein Patentrezept, wie sowohl<br />

Unternehmen als auch alle im Berufsleben<br />

stehenden Menschen – im doppelten<br />

Wortsinn – gesund durch die schwierige<br />

Zeit kommen können. Der Psychologe<br />

Alois Kogler nennt jedoch einige<br />

wertvolle, allgemeingültige Empfehlungen:<br />

„Der erste Schritt ist ein Lob des<br />

Unternehmens“, empfiehlt Kogler allen<br />

– gerade in schwierigen Zeiten, in denen<br />

Unzufriedenheit und damit verbunden<br />

Kritik schwelen: „Wenn ich den Ort, an<br />

dem ich arbeite, abwerte, werte ich mich<br />

selber ab. Das ist wie in einer Beziehung,<br />

wenn ich meinen Partner abwerte.“<br />

Die wirtschaftlichen „Lenker“ von<br />

Unternehmen seien es generell seit<br />

zwei Jahrzehnten gewohnt, dass es Sicherheit<br />

und Stabilität in einer von<br />

Veränderung geprägten Welt nicht<br />

mehr gebe: So gesehen sei die aktuelle<br />

Krise eine Zuspitzung der Situation,<br />

aber keine wirkliche Veränderung:<br />

„Auf die Stärken des Unternehmens<br />

fokussieren, auch die gewohnte Unternehmenskultur<br />

nicht ändern, sondern<br />

stärken“, rät Kogler. Auch wichtig:<br />

„Klarheit schaffen in Rollen und Aufgaben,<br />

weil viele Konflikte aus unklarer<br />

Rollen- und Aufgabenverteilung entstehen.“<br />

Ebenfalls entscheidend:<br />

„Transparenz in der Kommunikation“.<br />

Ganz allgemein empfiehlt der Psychologe<br />

ein Zusammenrücken zwischen<br />

Führung und Belegschaft – etwa<br />

zur Frage, ob denn Maßnahmen zur<br />

Betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

noch leistbar seien: „Es kann nicht eine<br />

Seite alle Kosten alleine schultern.“ Als<br />

Führungskraft gelte es, Zukunftsoptimismus<br />

zu vermitteln und den Blick<br />

nach vorne zu richten. Und auch<br />

Chancen zu erkennen: „Aus der ‚Corona-Müdigkeit‘<br />

entsteht auch eine Gegenströmung,<br />

dass sich Dynamik entwickelt<br />

und man Projekte voranbringt:<br />

Auch das ist etwas, wo Führungskräfte<br />

Vorbild sein können.“ Was laut Alois<br />

Kogler heute jedenfalls auch klar sein<br />

muss: „Es wird keine Zeit nach Corona<br />

geben – in dem Sinn, dass alles wird<br />

wie zuvor. Genauso, wie es keine Zeit<br />

nach der Digitalisierung geben wird.“<br />

Auch wenn<br />

alles vom<br />

Abstandhalten<br />

spricht: Im<br />

übertragenen<br />

Sinn ist im<br />

Arbeitsleben<br />

Zusammenstehen<br />

ein<br />

Gebot der<br />

Stunde.<br />

GASTKOMMENTAR<br />

Mag. Renate Krenn<br />

ist Geschäftsführerin<br />

des ASZ<br />

www.asz.at<br />

ARBEITNEHMER-<br />

SCHUTZ IN<br />

CORONA-ZEITEN<br />

DIE NEUE ARBEITSSITUATION MACHT BE-<br />

TRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />

UND PSYCHOLOGISCHE UNTERSTÜT-<br />

ZUNG DER MITARBEITERINNEN UND MIT-<br />

ARBEITER SO WICHTIG WIE NOCH NIE.<br />

Coronabedingt ist für viele Menschen<br />

das Homeoffice zur Arbeitsrealität<br />

geworden. Und für manche auch zum<br />

Problem. Sie leiden unter Rücken-, Nacken-,<br />

Schlaf- und Gewichtsproblemen,<br />

weil die Bewegung zu kurz kommt und<br />

der Arbeitsplatz zu Hause alles andere als<br />

optimal ist. Denn während es für Büroarbeitsplätze<br />

gesetzliche Vorschriften<br />

gibt, findet Homeoffice oft am Küchentisch<br />

oder Sofa statt.<br />

Gesetzgebung muss reagieren<br />

Das Homeoffice wird bleiben und es<br />

muss eiligst geklärt werden, welche Rahmenbedingungen<br />

die neue Arbeitssituation<br />

benötigt, damit sowohl Arbeitgeber<br />

als auch Arbeitnehmer davon profieren<br />

können. Derzeit zeigt sich, dass die Produktivität<br />

abnimmt, je länger Mitarbeiter<br />

im Homeoffice sind. Vor allem die<br />

psychische Komponente der sozialen<br />

Isolation kommt dann zum Tragen.<br />

Gesundheit goes online<br />

In der Zwischenzeit helfen wir Unternehmen<br />

mit einem flexiblen Online-Gesundheitsprogramm,<br />

in dem neben Ergonomie-,<br />

Fitness- und Ernährungsangeboten<br />

auch mit psychologischer Online-Betreuung<br />

unterstützt wird. Das<br />

sorgt für positive Stimmung, Teamgeist<br />

und Zusammenhalt, auch wenn auf<br />

Meetings, gemeinsame Mittagessen und<br />

Kaffeepausen verzichtet werden muss.<br />

Foto: ASZ<br />

BGM<br />

9


FÜHREN<br />

WIE IM<br />

SPORT<br />

DASS IM SPORT WIE IM BERUFSLE-<br />

BEN DIESELBEN ERFOLGSPRINZIPI-<br />

EN GELTEN, HAT PETER HUBER AM<br />

EIGENEN LEIB ERFAHREN. ZUVOR<br />

MUSSTE ER DURCH EIN TIEFES TAL<br />

GEHEN. IN SEINEM „LEISTUNGSZEN-<br />

TRUM FÜR POTENZIALENTFALTUNG<br />

UND BURN OUT-PRÄVENTION“ GIBT<br />

HUBER, GEMEINSAM MIT ZWEI<br />

LEISTUNGSSPORT-EXPERTEN, SEINE<br />

ERFAHRUNGEN JETZT WEITER.<br />

VON KLAUS MOLIDOR<br />

Wo ich bin, ist vorne, so hat sich<br />

Peter Huber lange gesehen.<br />

Erfolgreich im Vertriebsjob,<br />

charismatisch, begeisternd. Bis die über<br />

20 Jahre hinweg aufgebaute Fassade einstürzte<br />

und der Oberösterreicher ins<br />

Burnout schlitterte. „Du bist ständig unglücklich,<br />

trübsinnig, kannst nicht mehr<br />

schlafen, bist permanent unzufrieden<br />

mit dir und deinem Leben“, erinnert<br />

sich der heute 48-Jährige. „Ich hab das<br />

alles als Charakterschwäche definiert.“<br />

Gereizt, einsam, nur noch mit sich selbst<br />

beschäftigt: So taumelt Huber durch den<br />

Alltag. Jedes E-Mail, jedes Telefonat, alles<br />

verursacht in dieser Situation riesigen<br />

Stress.<br />

Um eine Veränderung anzustoßen,<br />

braucht es ein Schlüsselerlebnis. „Meine<br />

Schwester hat mir von ihrem Kraulkurs<br />

erzählt. So was wollte ich schon immer<br />

machen“, erzählt Huber. Zu dem Zeitpunkt<br />

war er 15 Jahre nicht mehr<br />

schwimmen, ist 20 Jahre auf keinem<br />

Fahrrad mehr gesessen. Gelaufen ist er,<br />

aber immer nur drei, vier, fünf Kilometer<br />

und dann mit Maximalpuls. Nicht<br />

als Ausgleich oder aus Freude, sondern<br />

um sich zu spüren.<br />

Auf dem Weg zur ersten Schwimmeinheit<br />

ist er noch ganz der Checker.<br />

Teurer Anzug, edle Schuhe, Markensporttasche.<br />

„Je näher ich der Halle aber<br />

gekommen bin, desto kleiner bin ich geworden.<br />

Am Beckenrand bin ich dann<br />

mit meiner Badehose gesessen und war<br />

im übertragenen Sinne nackt.“ Wieder<br />

der Stress: „Ich kann das nicht und alle<br />

Leute schauen mir zu.“ Die ersten Züge<br />

Fotos: Ingrid Amon<br />

10 BGM


DAS SIEGERPRINZIP<br />

Gemeinsam mit Robert Fritz und<br />

Michael Koller von der „Sportordination“<br />

in Wien bietet Peter Huber<br />

Kurse für Teams, Führungskräfte<br />

und Menschen an, die zum Vorbild<br />

in der neuen Arbeitswelt reifen<br />

wollen.<br />

Alle Infos dazu unter:<br />

www.siegerprinzip.com<br />

Peter Huber: „Potenzialentfaltung<br />

und Burnout-Prävention im Vertrieb.<br />

Mit den Grundsätzen des<br />

Leistungssports<br />

zur Balance zwischen<br />

Erfolg und<br />

Gelassenheit.“<br />

Springer Gabler<br />

<strong>2020</strong>, € 35,97<br />

unter Wasser waren dann auf einmal<br />

Glückseligkeit. „Die Welt ist weg, du<br />

bist ganz bei dir. Kein Stress, keine Sorgen,<br />

kein Lärm. Ich war nur bei mir, bei<br />

Händen, Hüften, Schultern, Atmung.“<br />

Von da an beginnt er wieder Sport zu<br />

treiben. „Wieder etwas zu lernen, tut<br />

gut. Grundlagen zu schaffen. Im Erwachsenenalter<br />

suchen wir doch alle Abkürzungen<br />

und rauben so unsere Ressourcen<br />

aus. Wir wollen sofort am Gipfel<br />

sein.“ Huber beginnt auch wieder<br />

mit dem Radfahren und dem Laufen. Er<br />

will einen Triathlon absolvieren, einen<br />

Halb-Ironman. Sein Schwimmtrainer<br />

organisiert ihm eine Leistungsdiagnostik<br />

in der „Sportordination“ in Wien bei<br />

Sportwissenschafter Mag. Michael Koller<br />

und Sportmediziner Dr. Robert Fritz.<br />

Wieder will er die Abkürzung zum Erfolg<br />

nehmen. Huber trainiert fortan 15<br />

Stunden die Woche. Nach vier Monaten<br />

die Kontrolluntersuchung. Fritz und<br />

Koller wissen nicht, wie sie ihrem<br />

Schützling die Nachricht überbringen<br />

sollen, denn verändert hat sich: nichts.<br />

Aus heutiger Sicht ist das gut. So finden<br />

die drei zusammen. Planen, strukturieren,<br />

verfeinern das Training. Statt 15<br />

trainiert Huber nur mehr rund 7 Stun-<br />

BGM<br />

11


den, mit genau geplanten Regenerationsphasen.<br />

Verstärkt achtet er auf<br />

Grundlagen bei Technik und Kondition.<br />

Feedback und Wegbegleiter<br />

Bald merkt das Trio: Es gibt unzählige<br />

Analogien zwischen Sport und Berufsleben:<br />

„Auch im Job hilft eine Art Leistungsdiagnostik:<br />

Zu sehen, wo man<br />

steht“, sagt Peter Huber. Um sich weiterzuentwickeln,<br />

braucht es Feedback.<br />

„Wenn du beim Schwimmen die Technik<br />

nicht beherrschst, gibt dir das Wasser<br />

unmittelbar Feedback“, zieht er einen<br />

plastischen Vergleich. Auch im Job<br />

brauche es nicht nur die Leistung, sondern<br />

auch die ehrliche Rückmeldung,<br />

um besser zu werden. Diese habe ihm<br />

selbst jedoch 20 Jahre lang gefehlt.<br />

Wieder ist es ein Schlüsselmoment,<br />

der Huber eine Analogie vor Augen<br />

führt. Diesmal die Finishline beim ersten<br />

Ironman. „Die Familie war da, mein<br />

Schwimmtrainer hat mir die Medaille<br />

umgehängt. Michael Koller hat mich auf<br />

der Laufstrecke angetrieben, als ich einmal<br />

gegangen bin. Da hab ich gespürt,<br />

ich bin ihm nicht egal. Die richtigen<br />

Wegbegleiter sind unglaublich wichtig.“<br />

Plötzlich stellt er sich die Frage, wie er<br />

sportlich in nur zwei Jahren etwas für<br />

ihn Großes erreichen konnte und im Job<br />

in 20 Jahren keinen nachhaltigen Erfolg<br />

haben konnte und daran beinahe zerbrochen<br />

wäre. „Da hab ich mich gefragt:<br />

Welche Vision habe ich, welche Talente?<br />

Wer sind meine Wegbegleiter? Wie sieht<br />

mein Lebensmodell aus? Ich hab mir<br />

durch den Sport Ziele gesetzt, ein Fundament<br />

geschaffen, ich war endlich ehrlich<br />

zu mir und meinem Potenzial.“ Das<br />

alles ist auch in der Arbeitswelt entscheidend,<br />

sagt Huber.<br />

Stärken stärken statt schulen<br />

Der Oberösterreicher hat ein Buch zu<br />

diesem Thema geschrieben. Noch mehr:<br />

Er hat gemeinsam mit seinen sportlichen<br />

Betreuern Michael Koller und Robert<br />

Fritz das „Leistungszentrum für Potenzialentfaltung<br />

und Burnout-Prävention“<br />

gegründet. Die drei bieten Seminare<br />

und Workshops an, um aufzuzeigen, wie<br />

man mit Methoden aus dem Leistungssport<br />

die Job-Performance steigern –<br />

und gleichzeitig Stress verringern kann.<br />

Oft kämen Leute in ein Seminar,<br />

fremdgesteuert, ohne persönliches Ziel<br />

oder Handlungsdruck. „Wie sollen die<br />

denn besser werden? Es braucht wie im<br />

Sport ein persönliches Ziel, den Mut, zu<br />

seinen Stärken und Schwächen zu stehen,<br />

sie auszusprechen, um dann an der<br />

Verbesserung arbeiten zu können.“<br />

Es geht auch ums Ermutigen: Untersuchungen<br />

würden zeigen, warum Aufträge<br />

im Verkauf gewonnen oder verloren<br />

würden: Zu 50 Prozent aus Überzeugungskraft,<br />

zu 40 Prozent aus Fleiß –<br />

und nur zu einem geringen Teil<br />

aufgrund von Produktwissen. „Überzeugungskraft<br />

kann ich aber nur haben,<br />

wenn ich Selbstbewusstsein habe“, sagt<br />

Huber. „Wir glauben, wir können alles<br />

lernen. Aber wir müssen die Leute vor<br />

EMOTIONALE<br />

MINENFELDER<br />

Der Masterlehrgang „Mediation,<br />

Negotiation, Communication &<br />

Conflict Management“ bei UNI for LIFE<br />

richtet sich an Personen, die ihr<br />

Verhaltensrepertoire in Konflikten<br />

erweitern möchten.<br />

Wo Menschen zusammenarbeiten,<br />

menschelt es. In jedem Unternehmen<br />

gibt es ein Konfliktpotenzial, das einen<br />

großen Einfluss auf das Unternehmen<br />

selbst, die Qualität der Produkte oder<br />

Dienstleistungen haben kann. Business<br />

ist nicht immer nur Schönwetter. Eine<br />

umfassendere und auf die Zukunft<br />

ausgerichtete Maßnahme in Konfliktfällen<br />

ist die Mediation – ein Prozess der<br />

Annäherung der Parteien, um einen<br />

gemeinsamen Nenner zu finden.<br />

Konflikte? Exit: Mediation!<br />

Der Masterlehrgang „Mediation, Negotiation,<br />

Communication & Conflict<br />

Management“, der von UNI for LIFE<br />

im März 2021 wieder angeboten wird,<br />

rückt eine systematische und geregelte<br />

Vorgehensweise bei beruflichen Konflikten<br />

unter Mithilfe von Mediator/ -innen<br />

in den Mittelpunkt. Tipp: Am 24.<br />

November findet um 18 Uhr ein<br />

kostenloses Online-Infoevent statt.<br />

INFOS UND<br />

ANMELDUNG<br />

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12 BGM


Peter Huber mit Sportmediziner Robert Fritz und<br />

Sportwissenschafter Michael Koller (l.).<br />

allem ermutigen – auch zur Selbstreflexion.<br />

Stattdessen werden Mitarbeiter in<br />

zweitägige Schulungen geschickt und<br />

danach wird erwartet, dass sie besser geworden<br />

sind. Wo in Wahrheit nur der<br />

Druck auf sie noch mehr steigt.“<br />

Ermutigen ist für Huber auch das Gebot<br />

der Stunde in der Corona-Zeit.<br />

„Stärken stärken. Dazu braucht es eine<br />

ganz andere Offenheit im Umgang mit<br />

der eigenen Persönlichkeit.“<br />

Diese neue Offenheit sei auch in Unternehmen<br />

gefordert. Huber, Koller und<br />

Fritz empfehlen einen anderen Umgang<br />

mit Mitarbeitern. Oder wie Huber, in<br />

seiner Jugend selbst Fußballer, es plastisch<br />

erklärt: „Bayern-Spieler Joshua<br />

Kimmich hat nach dem Sieg im Champions-League-Finale<br />

auf die Frage, was<br />

Trainer Hansi Flick anders macht als<br />

Vorgänger Niko Kovac, geantwortet: Er<br />

nimmt die Spieler als Spieler wahr und<br />

benutzt sie nicht nur für sein System.“<br />

Gerade um die junge, gut ausgebildete<br />

Generation in Unternehmen zu bekommen<br />

und zu halten, sei diese neue Art<br />

von Führung gefragt, die Individualität<br />

oder auch ein Sinnerleben in den Mittelpunkt<br />

rückt.<br />

Mit sich selbst ist Huber heute im<br />

Reinen. Er hat durch den Sport gelernt,<br />

auf seinen Körper zu hören, merkt,<br />

wenn er Pausen braucht, merkt aber<br />

auch, wann er besser geworden ist. Nach<br />

einem fast lebensbedrohenden Burnout<br />

hat er den Weg in ein kraftvolles Leben<br />

in Balance geschafft, in ein selbstbestimmtes<br />

Leben. „Ich hab mir vorgenommen,<br />

viel öfter ich selbst zu sein.“<br />

GESUNDHEITS-<br />

FÖRDERUNG MIT<br />

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kommt und uns Corona<br />

weiterhin auf Trab hält, sollten<br />

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Bloß: Es kostet zu viel<br />

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sich durch die Bewegung körperlich<br />

und geistig besser!<br />

BGM<br />

13


14 BGM<br />

WER NICHT ISST,<br />

KANN AUCH NICHT<br />

ARBEITEN


IM JOB GANZTÄGIG HÖCHSTLEISTUNGEN ZU<br />

VOLLBRINGEN, GEHT NUR, WENN RECHTZEITIG DER<br />

RICHTIGE TREIBSTOFF NACHGEFÜLLT WIRD. DAS GILT<br />

FÜR KÖPRERLICHE GENAUSO WIE FÜR GEISTIGE ARBEIT.<br />

ÜBER ESSEN UND TRINKEN ALS MOTIVATIONS-,<br />

LEISTUNGS- UND KREATIVITÄTSFAKTOR.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Fotos: Getty Images, Gourmet, Manuela Konrad<br />

Reich an bunten Zutaten,<br />

an den individuellen Bedarf<br />

angepasst und frisch zubereitet:<br />

So sollte im Idealfall<br />

das Mittagessen an einem<br />

Arbeitstag sein.<br />

Zu wenig Obst und Gemüse,<br />

zu viel Fleisch, Wurst und<br />

Fette: Der österreichische Ernährungsbericht,<br />

der an der<br />

Universität Wien alle fünf Jahre erstellt<br />

wird, zeigte auch 2017 das bekannte<br />

Bild. Die andere Seite lässt sich mit<br />

freiem Auge erkennen: In der Kollegenschaft<br />

und im Bekanntenkreis, beim<br />

Blick in Speisekarten und Supermarktregale<br />

– oder im Straßenbild, in dem<br />

„alternative“, zum Beispiel vegane Restaurants<br />

in manchen Stadtvierteln zum<br />

Mainstream geworden sind.<br />

Dem hohen Gut Gesundheit wird<br />

von immer mehr Menschen ein entsprechend<br />

hoher Stellenwert eingeräumt.<br />

Und das spiegelt sich auch im<br />

Ernährungsbewusstsein und -verhalten.<br />

So weiß auch Ernährungswissenschafterin<br />

Claudia Horacek von Gourmet, einem<br />

führenden Anbieter von Unternehmensgastronomie,<br />

zu berichten:<br />

„Die Menschen wissen sehr viel über<br />

richtiges und gutes Essen, sind auch<br />

sehr experimentierfreudig. Essen soll<br />

gut duften, schmecken und zugleich<br />

der Gesundheit guttun.“ Viele würden<br />

sich als ‚Flexitarier‘ sehen, die nur zweimal<br />

in der Woche Fleisch essen und da<br />

auf hohe Qualität achten, aber auch<br />

sehr genau auf die Herkunft, sagt die<br />

Expertin auch. Das Bewusstsein, dass<br />

Fleischproduktion mit der Klima frage<br />

verknüpft ist, sei ebenso angekommen<br />

wie jenes, „dass auch ein Gemüsecurry<br />

fantastisch gut schmecken kann.“<br />

So viel Zeit muss sein<br />

Ansprüche an die alltägliche Ernährung<br />

sind also gestiegen – was absolut zu begrüßen<br />

ist: Sich am Arbeitsplatz bewusst<br />

und „bedarfsgerecht“, also den<br />

persönlichen Anforderungen entsprechend<br />

zu ernähren, wirkt sich nämlich<br />

nicht nur langfristig positiv auf die Gesundheit<br />

aus. Sondern es schlägt sich<br />

unmittelbar auf die alltägliche Leistungsfähigkeit<br />

nieder.<br />

Weder Körper noch Geist können einen<br />

Arbeitstag hindurch auf Hochtouren<br />

laufen – auch das weiß jeder aus eigener<br />

Erfahrung. Es gibt Hochs und<br />

Tiefs. Wer seine Arbeitszeit gut strukturiert<br />

und regelmäßige Pausen einplant,<br />

in denen man die körperlichen und<br />

geistigen Akkus wieder auflädt, kann in<br />

Summe mehr leisten.<br />

„Die Mittagspause ist dabei ganz wesentlich“,<br />

sagt Claudia Horacek. Was<br />

passiert, wenn man von Termin zu Termin<br />

hetzend die Mittagspause opfert?<br />

„Konzentrationsschwächen, Leistungstiefs<br />

und Heißhungerattacken sind die<br />

Folge“, erklärt Horacek. Ein schnelles<br />

Weckerl, mit Gemüse oder etwas Salat<br />

„gepimpt“, ist natürlich besser als gar<br />

kein Energienachschub. Aber es sollte<br />

kein täglicher, vollwertiger Ersatz sein.<br />

„Allein die Vielfalt an bunten Zutaten<br />

MAG. CLAUDIA<br />

HORACEK<br />

ist Ernährungswissenschafterin<br />

und Geschäftsfeldleiterin für<br />

Business-Catering-Menü-<br />

Service bei GOURMET.<br />

www.gourmet-business.at<br />

BGM<br />

15


DR. MANUELA<br />

KONRAD<br />

ist Diätologin, lehrt und<br />

forscht an der FH JOANNEUM<br />

in Bad Gleichenberg und<br />

ist Präsidentin der Österreichischen<br />

Gesellschaft für<br />

Sporternährung (ÖGSE).<br />

www.oegse.at<br />

– Gemüse, Gewürze, Kräuter – die in einem<br />

gut zubereiteten warmen Essen<br />

drinstecken, lässt schon erahnen, wie<br />

viele Nährstoffe auch drin sind. Beim<br />

‚Snacking‘ kann man dagegen zwar den<br />

Energiebedarf decken, doch die Nährstoffe<br />

kommen zu kurz.“<br />

Horacek plädiert daher für ein warmes<br />

Mittagessen als Normalfall. Der deutlich<br />

bessere Nährstoffmix und auch die höhere<br />

Nährstoffdichte sorgen dafür, dass<br />

der Körper neben der Energie auch die<br />

Vitamine und Mineralstoffe in ausreichender<br />

Menge bekommt, die er zum<br />

Funktionieren braucht. Ein gutes, hochwertiges<br />

Essen ist aber auch Seelennahrung:<br />

„Es motiviert, macht Freude und<br />

gute Laune. Das hilft wiederum, Geistesleistungen<br />

zu erbringen, kreativ zu<br />

sein – genauso wie letztlich auch Arbeitsunfälle<br />

zu vermeiden.“<br />

Klar ist auch, dass körperlich arbeitende<br />

Menschen sich anders ernähren müssen<br />

als „Kopfarbeiter“. Allein durch den<br />

höheren Kalorienverbrauch beim<br />

Körper einsatz benötigt diese Gruppe<br />

tendenziell höhere Anteile an Kohlenhydraten<br />

und auch (hochwertigen) Fetten.<br />

Geht es um geistige Leistungsfähigkeit,<br />

kommt dem Eiweißanteil eine größere<br />

Bedeutung zu. Aber auch die richtigen<br />

Vitamine sind entscheidend: Nüsse,<br />

Beeren oder Weintrauben etwa gelten als<br />

perfektes Futter fürs Gehirn. In Betriebsküchen<br />

das Passende für alle bereitzustellen,<br />

sei schon eine gewisse Herausforderung,<br />

erklärt Claudia Horacek,<br />

etwa in Produktionsbetrieben, wo sowohl<br />

harte körperliche Arbeit als auch<br />

Büroarbeit zu tun ist: „Da zu differenzieren<br />

ist sehr wichtig – das funktioniert<br />

über Portionsgrößen wie auch die Zusammenstellungen.“<br />

Nährwertangaben<br />

geben Orientierung und helfen beim<br />

Auswählen. Horacek appelliert auch an<br />

Unternehmen, die Belegschaft bei der<br />

wichtigen Frage der täglichen Ernährung<br />

nicht alleinzulassen, sondern für qualitativ<br />

gute Angebote zu sorgen.<br />

Ein Glas Wasser pro Stunde<br />

Was fürs Essen gilt, gilt aber ebenso fürs<br />

Trinken: Eine gute Flüssigkeitsversorgung<br />

ist entscheidend für die Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit, Tag für Tag.<br />

Und auch das gilt wieder nicht nur für<br />

körperlich anspruchsvolle, sondern genauso<br />

für „sitzende und denkende“ Berufe.<br />

Auch wenn man es nicht durch<br />

Schwitzen merkt, geht Flüssigkeit über<br />

die Atemluft und die Hautoberfläche<br />

ständig verloren: „Ein Flüssigkeitsmangel<br />

von 1,5 Prozent wirkt sich schon negativ<br />

auf die Konzentration, die Lernfähigkeit<br />

und das Erinnerungsvermögen<br />

aus“, weiß Manuela Konrad, Diätologin<br />

und Präsidentin der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Sporternährung. „Studien<br />

zeigen aber auch, dass negative Gefühle<br />

wie Angst und Anspannung sowie<br />

Müdigkeit durch die leichte Dehydrierung<br />

gefördert werden.“ Oder aus einer<br />

anderen Studie: „Flüssigkeitsmangel<br />

wirkt sich nicht nur negativ auf die Speicherkapazität<br />

des Kurzzeitgedächtnisses<br />

aus. Dehydrierte Personen agierten langsamer,<br />

waren weniger flexibel, verloren<br />

leichter die Übersicht und hatten größere<br />

Schwierigkeiten, komplexe Zusammenhänge<br />

zu verstehen.“ Und besonders<br />

bemerkenswert: „Die geistige Leistungsfähigkeit<br />

war am Folgetag noch stärker<br />

eingeschränkt als direkt nach dem Flüssigkeitsverlust.<br />

Um die volle Leistungsfähigkeit<br />

zu erhalten, reicht es demnach<br />

nicht aus, einen Flüssigkeitsverlust im<br />

Nachhinein auszugleichen.“<br />

Heißt als Fazit einfach: über den Arbeitstag<br />

verteilt regelmäßig trinken. An<br />

Tagen ohne Sport oder vergleichbare<br />

körperliche Anstrengung rechnet man<br />

mit einem „Nachfüllbedarf“ von 30 ml<br />

Wasser pro Kilo Körpergewicht pro Tag.<br />

Klingt kompliziert – die Beispielrechnung<br />

macht es aber leicht verständlich:<br />

Bei 70 Kilo wären das 2,1 Liter. Ein Teil<br />

kommt zwar mit fester Nahrung zurück,<br />

„aber sicher nicht mehr als 20 Prozent“,<br />

sagt die Diätologin. Entsprechend sollte<br />

über den Arbeitstag hinweg getrunken<br />

werden, etwa ein Glas pro Stunde. Ein<br />

Trinkkrug, der morgens und zu Mittag<br />

gefüllt und am Arbeitsplatz aufgestellt<br />

wird, ist ein vielfach erprobtes Mittel,<br />

um im Arbeitsstress nicht aufs Trinken<br />

zu vergessen. Neben Wasser ist auch ungesüßter<br />

Tee ein ideales Alltagsgetränk,<br />

das die Kalorienbilanz nicht belastet.<br />

16 BGM


IBG<br />

Innovatives <strong>Betriebliches</strong><br />

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ZWEI TAGE HOMEOFFICE<br />

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CORONA HAT DIE DIGITALE HEIMARBEIT ZU<br />

EINEM BEDEUTENDEN BESTANDTEIL UNSERER<br />

ARBEITSWELT GEMACHT. THEMEN DER<br />

GESUNDHEIT AM ARBEITSPLATZ DÜRFEN DABEI<br />

NICHT UNTER DIE RÄDER KOMMEN.<br />

IBG-Geschäftsführer<br />

Dr. Gerhard Klicka<br />

Das Konzept von Homeoffice ist nicht neu.<br />

Seit einem gefühlten Vierteljahrhundert<br />

geistert die Idee der internetbasierten<br />

Heimarbeit bereits durch Zukunftsvisionen der<br />

Arbeit und HR-Workshops. Der große Durchbruch<br />

blieb dem Homeoffice-Gedanken aber<br />

lange verwehrt – bis Corona kam. Homeoffice ist<br />

unter den komplexen Rahmenbedingungen der<br />

Pandemie praktisch ohne Alternative. Allerdings<br />

bedarf es flankierender Maßnahmen, um die<br />

Standards des Arbeitsschutzes und des betrieblichen<br />

<strong>Gesundheitsmanagement</strong>s auch in den vier<br />

Wänden der Arbeitnehmer/-innen zu halten.<br />

Vom Teamwork zum Einzelkampf<br />

Arbeit bedeutet soziales Leben. Für Personen, die<br />

nicht oder nur in einem sehr überschaubaren<br />

Familienverband leben, ist die Sozialisolation im<br />

Homeoffice eine ernsthafte psychische Belastung.<br />

Die Vereinzelung bei der Homeoffice-Arbeit ist<br />

nicht gesundheitsfördernd. Unser von IBG<br />

entwickelte Human Work Index® kann sehr<br />

zuverlässig das Leistungsvermögen eines Mitarbeiters<br />

oder einer Mitarbeiterin feststellen. Dabei<br />

werden Parameter wie Arbeitsbewältigung,<br />

Sinnfindung, Zusammenarbeit oder Führungskompetenz<br />

vernetzt. All diese Faktoren gehen im<br />

Homeoffice verloren. Erfolgserlebnisse und<br />

Sinngebung von Arbeit bleiben aus naheliegenden<br />

Gründen auf der Strecke. Es ist niemand da<br />

zum Schulterklopfen. Sinnfindung und Wertschätzung,<br />

zwei zentrale Elemente der Arbeitszufriedenheit,<br />

gehen dadurch verloren.<br />

Arbeitswelt von morgen<br />

Wenn die wohnlichen Rahmenbedingungen bei<br />

den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen<br />

passen, sind maximal zwei Homeoffice-Tage pro<br />

Woche vertretbar. Dafür müssen die Voraussetzungen<br />

stimmen: Die Corona-Krise ist überstanden,<br />

die Schule ist wieder im Regelbetrieb, der<br />

Arbeitnehmer hat ausreichenden Wohnraum und<br />

kann sich auf seine Aufgaben konzentrieren.<br />

Gutes Arbeitsklima hält gesund<br />

Es gibt den schönen Spruch: Wer nicht zusammen<br />

feiern kann, kann nicht zusammenarbeiten.<br />

Zahllose Studien zeigen, dass das Kollektiv immer<br />

effektiver ist als die Summe der Einzelkämpfer.<br />

Der soziale Zusammenhalt in einem Unternehmen<br />

besitzt ein wichtiges gesundheitsförderndes<br />

Potenzial. Beim Konzept Homeoffice fällt all das<br />

weg. Diese Konsequenzen von Homeoffice gilt es<br />

in der Gesetzgebung und im Unternehmensmanagement<br />

zu berücksichtigen.<br />

BGM<br />

17


GEWUSST, WANN<br />

TERMINE FÜR<br />

GESUNDE<br />

UNTERNEHMEN,<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE,<br />

ARBEITNEHMER.<br />

UND WO<br />

TAGUNG<br />

DREILÄNDERTAGUNG DER DEUTSCHEN,<br />

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WICHTIGKEIT HÄUFIG UNTERSCHÄTZT.<br />

WARUM HÖREN VERBINDET UND SICH<br />

HÖRVORSORGE AUSZAHLT.<br />

Wir hören lange, bevor wir<br />

sehen, riechen, tasten und<br />

schmecken können. Das<br />

Hören ist damit unser erster Sinn,<br />

der die Grundlage für soziale Interaktion<br />

bildet. Nur wer gut hört,<br />

versteht auch gut. „Hören verbindet<br />

und macht Kommunikation überhaupt<br />

erst möglich. Das gilt für<br />

wichtige Meetings oder Calls im<br />

Job genauso wie für Gespräche mit<br />

Familie oder Freunden. Vor allem<br />

auch die Corona-Zeit hat gezeigt,<br />

wie wichtig das Hören im Alltag ist –<br />

zum Beispiel beim Telefonieren oder<br />

Fernsehen“, sagt Hörakustik-Meister<br />

Andreas Grill von Neuroth. Dank<br />

unserer Ohren können wir uns aber<br />

auch orientieren, Gefahren rechtzeitig<br />

erkennen und Schallsignale<br />

richtig einordnen – vor allem im<br />

Straßenverkehr.<br />

Wie sich Lärm im (Berufs-)Alltag<br />

auf das Gehör auswirkt<br />

Ob Gespräche von Kollegen,<br />

Druckergeräusche, das Klingeln des<br />

Telefons: Im Büro ist es meistens<br />

nicht nur hektisch, sondern auch<br />

laut. Die Lautstärke in Großraumbüros<br />

liegt oft bei rund 70 Dezibel, in<br />

Produktionshallen ist der Lärmpegel<br />

sogar um einiges höher. Doch nicht<br />

nur im beruflichen Alltag ist Lärm<br />

ein ständiger Begleiter, sondern auch<br />

in der Freizeit. Meist nehmen wir<br />

ihn gar nicht mehr bewusst wahr.<br />

Und das kann durchaus Folgen für<br />

unsere Gesundheit haben: „Lärmschwerhörigkeit<br />

ist die zweithäufigste<br />

Art einer Hörminderung nach der<br />

Altersschwerhörigkeit. Nicht nur die<br />

Ohren leiden unter Lärm, sondern<br />

der gesamte Körper“, sagt Grill.<br />

Hören Sie auf Ihre Ohren<br />

Neben regelmäßigen Ruhepausen ist<br />

vor allem ein passender Gehörschutz<br />

hilfreich. „Für den Alltag gibt es<br />

verschiedene Gehörschutzlösungen,<br />

die den Lärmpegel auf einen ungefährlichen<br />

Wert senken und unsere<br />

Ohren entlasten – egal, ob für die<br />

Arbeit, zum Handwerken oder zum<br />

Schlafen“, sagt Grill, der empfiehlt:<br />

„Optimal sind maßgefertigte Gehörschutzlösungen,<br />

die individuell ans<br />

Ohr angepasst werden.“<br />

Ab 40 empfiehlt es sich außerdem,<br />

einmal im Jahr vorsorglich einen<br />

Hörtest zu machen. Altersbedingt<br />

lässt das Gehör Schritt für Schritt<br />

nach und das alltägliche Klangbild<br />

wird langsam unvollständig. „Meistens<br />

setzt eine Hörminderung schleichend<br />

ein. Die Umgebung klingt<br />

zunehmend anders – als ob alles<br />

verschwimmt“, erklärt der Neuroth-<br />

Experte. Im Alter sind es in erster<br />

Linie Konsonanten bzw. hochfrequente<br />

Töne und Laute, wie „s“, „f“<br />

und „sch“, die man nur mehr schwer<br />

wahrnehmen kann, was im Berufsleben,<br />

zum Beispiel bei Meetings,<br />

mühsam werden kann.<br />

20 BGM


Hören verbindet.<br />

Das Gehör bildet<br />

die Grundlage für<br />

unsere tägliche<br />

Kommunikation<br />

und soziale<br />

Interaktion. Ein<br />

gutes Gehör ist<br />

daher vor allem<br />

im Berufsleben<br />

wichtig.<br />

ANZEIGE / Fotos: Getty Images, Neuroth<br />

Hörminderung erkennen und<br />

richtig versorgen<br />

Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig<br />

helfen zu lassen. Stellt man eine<br />

Veränderung beim Hören und Verstehen<br />

fest, sollte man sofort einen<br />

HNO-Arzt oder einen Hörakustiker<br />

aufsuchen. Ein professioneller Hörtest<br />

bringt Klarheit und ist der erste<br />

Schritt zum besseren Hören. Im Falle<br />

einer Hörminderung ist es wichtig,<br />

diese rechtzeitig und vor allem richtig<br />

versorgen zu lassen.<br />

Der Weg zum besseren Hören ist<br />

ein Prozess, der Geduld erfordert,<br />

diese aber auch wert ist. Ein Hörakustiker<br />

berät bei der Auswahl der<br />

KOSTENLOSE<br />

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diese genau an die persönlichen<br />

Bedürfnisse an. Hörgeräte sollen aber<br />

nicht nur für besseres Hören sorgen,<br />

sondern auch eine einfache Handhabung<br />

und mühelose Integration<br />

in den Alltag garantieren. Vor allem<br />

die neuesten Akku-Hörlösungen<br />

bieten jede Menge Flexibilität, indem<br />

sie unkompliziert aufgeladen und<br />

einfach mit dem Smartphone oder<br />

Fernseher verbunden werden können.<br />

Zudem stellen sich moderne Hörgeräte<br />

vollautomatisch auf die jeweilige<br />

Hörumgebung ein. Das bedeutet<br />

einwandfreie Sprachverständlichkeit<br />

und ein natürliches Hörerlebnis.<br />

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werden nervige Umgebungsgeräusche<br />

gedämpft, Sprache kann man aber<br />

trotzdem weiterhin gut verstehen.<br />

Um einen perfekten Sitz im Ohr zu<br />

gewährleisten, ist ein Ohrabdruck<br />

notwendig, den ein Neuroth-Hörakustiker<br />

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Hörakustiker beraten Sie gerne.<br />

BGM<br />

21


BEWEGUNG<br />

IST DER SCHLÜSSEL<br />

WENN VIELE VERSTÄRKT IM HOMEOFFICE ARBEITEN, UND DA VOR ALLEM AN<br />

MOBILEN GERÄTEN, DRÄNGT SICH DIE FRAGE AUF: WERDEN RÜCKENSCHMER-<br />

ZEN UND HALTUNGSPROBLEME, DIE SOWIESO SCHON ALS VOLKSKRANKHEITEN<br />

GELTEN, NOCH EINMAL ZUNEHMEN? WARUM RICHTIGES SITZEN WICHTIG, EIN<br />

AUSGLEICH ZUM SITZEN ABER DAS UM UND AUF IST.<br />

VON CHRISTOF DOMENIG<br />

Laut einer Umfrage des Recruiting-Unternehmens<br />

Stepstone<br />

haben die berufstätigen Österreicherinnen<br />

und Österreicher<br />

die erste Homeoffice-Phase im Frühling<br />

eigentlich gut überstanden. Etwas mehr<br />

als die Hälfte, 53 Prozent, fühlten sich<br />

in der Heimarbeit wohler als gedacht.<br />

49 Prozent gaben an, Arbeit und Privatleben<br />

ließen sich harmonischer abstimmen,<br />

immerhin 41 Prozent sagten, es<br />

ließe sich daheim mehr Arbeit bewältigen<br />

als im Büro. Die Erfahrung gefiel 64<br />

Prozent so gut, dass sie auch nach Ende<br />

der Krise gern verstärkt von daheim aus<br />

arbeiten würden. Abgefragt wurden auch<br />

die räumlichen Verhältnisse: 43 Prozent<br />

hatten einen eigenen Büroraum zur Verfügung.<br />

33 Prozent arbeiteten vom<br />

Wohnzimmer aus, 9 Prozent richteten<br />

sich in der Küche und 8 Prozent im<br />

Schlafzimmer provisorisch ein.<br />

Arbeiten mit Laptop und Smartphone<br />

am Wohnzimmertisch, auf der Couch<br />

oder einem Küchensessel statt auf einem<br />

Bürostuhl: Das alles wird es also (wenn<br />

auch nicht mehr in so einem hohen<br />

Ausmaß wie im Frühling) auch in Zukunft<br />

verstärkt geben. Gleichzeitig weiß<br />

man, dass Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

wie Schmerzen im Rücken-<br />

und Nackenbereich zu den häufigsten<br />

chronischen Krankheiten in der<br />

westlichen Welt gehören.<br />

Wie also damit umgehen? Gut wäre<br />

naturgemäß ein Heimarbeitsplatz, der<br />

nach ergonomischen Gesichtspunkten<br />

optimiert ist (wie es ein Büroarbeitsplatz<br />

laut Arbeitnehmerschutzgesetz übrigens<br />

sein muss). Den Vorteil in aller Kürze<br />

erklärt Wolfgang Ebner von „Triaflex<br />

Sitz- und Arbeitsplatzsysteme“ (www.triaflex.at)<br />

in Linz so: „Ein ergonomischer<br />

Bürostuhl und ein ergonomischer Tisch,<br />

zum Beispiel ein Sitz-Steh-Schreibtisch,<br />

bieten den richtigen Komfort und geben<br />

auch die Möglichkeit, zwischen Stehen<br />

und Sitzen zu wechseln. Regelmäßige<br />

Was tun, wenn<br />

beim Arbeiten<br />

am Laptop<br />

der Nacken<br />

schmerzt? Einmal<br />

aufstehen<br />

und bewegen<br />

ist oft die<br />

beste „erste<br />

Hilfe“.<br />

geistige und körperliche Bewegung während<br />

der Bildschirmarbeit sind schließlich<br />

Voraussetzung für einen produktiven<br />

Arbeitstag. Darüber hinaus ist auch<br />

ergonomisches Zubehör für einen guten<br />

Heimarbeitsplatz wichtig.“ Noch ein<br />

Tipp: Wertvolle Informationen über das<br />

Einrichten von Heimarbeitsplätzen finden<br />

Arbeitgeber wie Arbeitnehmer auch<br />

in der AUVA-Broschüre „Telearbeitsplätze“<br />

(sie findet sich zum Downloaden<br />

auf: www.auva.at)<br />

Fotos: Getty Images, Clemens Niederholzer<br />

22 BGM


Kein Sitzapparat<br />

In der Praxis werden mobile Geräte wie<br />

Laptop und Smartphone aber wohl für<br />

viele noch länger Hauptarbeitsmittel im<br />

Homeoffice bleiben. Auch unter diesen<br />

Voraussetzungen kann man etwas für einen<br />

gesunden Bewegungspparat tun, sogar<br />

mit recht einfachen Mitteln.<br />

Es fängt bei der Arbeitsplatzgestaltung<br />

an. So rät der Innsbrucker Physiotherapeut<br />

Clemens Niederholzer: „Ein Laptop<br />

sollte nicht zu nah am Körper platziert<br />

CLEMENS NIEDER-<br />

HOLZER MSC.<br />

ist Physiotherapeut, betreut<br />

auch Spitzensportler (z. B. den<br />

Radsportler Patric Grüner beim<br />

Race Across America), betreibt<br />

mit Kolleginnen und Kollegen<br />

„Physio Full Motion“ in<br />

Innsbruck.<br />

www.physiofullmotion.at<br />

sein. Einfach ein wenig weiter wegrücken,<br />

so werden die Augen auch entlastet.<br />

Zusätzlich kann man den Laptop<br />

hinten erhöhen, indem man ein Buch<br />

unterlegt. Durch die nach vorne gekippte<br />

Tatstatur können die Hände locker<br />

aufliegen, was Reizungen der Handgelenke<br />

verhindert.“<br />

Auch der Lichteinfall spielt eine Rolle:<br />

Die Lichtquelle sollte von der Seite<br />

kommen, der Tisch mit dem Laptop<br />

möglichst im 90-Grad-Winkel am Fens-<br />

BGM<br />

23


GASTKOMMENTAR<br />

Dr. Gerhard Klicka<br />

ist Geschäftsführer<br />

von IBG<br />

www.ibg.at<br />

Foto: IBG<br />

PRÄSENTISMUS:<br />

ES ZAHLT SICH<br />

NICHT AUCH<br />

Auch der Mensch ist<br />

ein Bewegungstier.<br />

Wer die Möglichkeit<br />

hat, sollte zwischendurch<br />

auch einmal im<br />

Stehen arbeiten.<br />

DAS PHÄNOMEN DES PRÄSENTIS-<br />

MUS – ALSO: TROTZ KRANKHEIT<br />

ZU ARBEITEN – HAT LEIDER IN DEN<br />

LETZTEN JAHREN ZUGENOMMEN.<br />

SPÄTESTENS ZU ZEITEN VON CO-<br />

VID-19 SOLLTE KLAR SEIN, DASS<br />

DAS EIN NO-GO IST.<br />

Wir haben im Bereich des<br />

betrieblichen <strong>Gesundheitsmanagement</strong>s<br />

in den letzten Jahren<br />

bemerkt, dass das Phänomen des<br />

Präsentismus deutlich zugenommen<br />

hat. In Zeiten von Covid-19<br />

wurde diese vorher schon schlimme<br />

Entwicklung aber zum endgültigen<br />

No-Go. Denn natürlich ist in pandemischen<br />

Zeiten die Gefahr der<br />

Ansteckung an vorderster Stelle zu<br />

nennen. Aber selbst im Homeoffice<br />

gilt es, Krankheiten zu akzeptieren<br />

und auszukurieren. Sonst werden<br />

Erkrankungen verschleppt und<br />

enden in deutlich längeren Krankenständen.<br />

Studien zeigen, dass die Gesamtkosten<br />

für Präsentismus die betriebswirtschaftlichen<br />

Ausfälle um<br />

ein Vielfaches übersteigen. Denn<br />

zur längeren Arbeitspause gesellen<br />

sich schlechte Arbeitsqualität und<br />

– im Extremfall – angesteckte Kolleginnen<br />

oder Kollegen. Manche<br />

Untersuchungen sprechen von bis<br />

zum doppelten Wert der ursprünglichen<br />

Unternehmenskosten. Es<br />

lohnt nicht – Präsentismus belastet<br />

alle und bringt keine Ergebnisse.<br />

ter stehen. Als wichtigstes Untensil am<br />

Heimarbeitsplatz sieht der Physiotherapeut<br />

den Stuhl. Bei dem sollte man<br />

nicht sparen. „Die Sitzposition etwas<br />

höher einstellen, die Arme sollen locker<br />

hängen können und die Handgelenke<br />

locker am Tisch liegen. Darauf<br />

achten, dass die Schultern nicht nach<br />

oben gezogen werden.“ Noch ein einfacher<br />

Tipp: Links wie rechts neben<br />

dem Laptop sollte etwas Raum sein,<br />

um Arbeitsunterlagen gleichmäßig<br />

positionieren zu können – das verhindert<br />

Einseitigkeit.<br />

Arbeiten an einem voll eingerichteten,<br />

ergonomischen Bildschirmarbeitsplatz<br />

mit Monitor, Tastatur und<br />

Maus sowie auf die Körpermaße abgestimmten<br />

Büromöbeln ist freilich<br />

dennoch deutlich gesünder als an den<br />

kleinen, mobilen Geräten. Interessant<br />

ist aber die Begründung des Physiotherapeuten<br />

dafür: Eine „schlechte<br />

Haltung“ – dass man etwa am Laptop<br />

in eine gebeugte Position mir zusammengesunkenen<br />

Schultern verfällt:<br />

Das sei, wie man mittlerweile wisse,<br />

nicht das Hauptproblem. Auch wenn<br />

das oft zu hören ist: Die Lehrmeinung<br />

ist überholt, sagt Niederholzer: „Die<br />

Problematik liegt eher darin, dass Bewegungen<br />

am kleinen Gerät kleinräumiger<br />

sind: Je kleiner der Bildschirm,<br />

desto weniger muss der Kopf bewegt<br />

werden. Je kleiner die Tastatur, desto<br />

weniger Bewegungspielraum haben<br />

die Hände.“ Früher habe man geglaubt,<br />

aufrechtes Sitzen sei besser als<br />

gebeugtes Sitzen – heute wisse man<br />

stattdessen: „Nicht eine bestimmte<br />

Haltung ist das Problem, sondern die<br />

fehlende Haltungsveränderung. Also:<br />

die fehlende Bewegung.“<br />

Auch wenn die Phrase schon oft gehört<br />

wurde, sie ist deswegen nicht weniger<br />

richtig: Wir Menschen haben einen<br />

Bewegungs- und keinen Sitzappa-<br />

24 BGM


at. Bürostühle etwa sind daher darauf<br />

ausgelegt, eine ständige Haltungsveränderung<br />

zu ermöglichen.<br />

Erste Hilfe, wenn es schmerzt<br />

Der Physiotherapeut empfiehlt daher<br />

auch vor allem eines – im Büro wie im<br />

Homeoffice: Bewegung in jeder Form.<br />

Als „Erste Hilfe“, wenn man bei der Arbeit<br />

Verspannungen oder einen schmerzenden<br />

Rücken verspürt, etwa: „Aufstehen<br />

und in die Küche gehen hilft oft<br />

schon.“ Auch kleine Unterbrechungen<br />

des Sitzens wie zum Kollegen ins Nachbarbüro<br />

zu gehen oder der Weg zum<br />

Drucker seien für den Körper schon gut.<br />

Viele dieser kleinen Wege fehlen im<br />

Homeoffice, weiß Niederholzer. „Umso<br />

wichtiger ist es, bewusste Pausen einzulegen<br />

und diese bewegt zu nutzen.“ Telefonate<br />

im Gehen führen, vom Sessel aufs<br />

Sofa wechseln, auch einmal einen Sitzball<br />

verwenden: Alle 20 Minuten sollte man<br />

seine Position verändern. So verläuft der<br />

TELEFONATE IM GEHEN<br />

FÜHREN, VOM SESSEL<br />

AUFS SOFA WECHSELN,<br />

AUCH EINMAL EINEN<br />

SITZBALL VERWENDEN.<br />

ALLE 20 MINUTEN<br />

SOLLTE MAN SEINE<br />

POSITION VERÄNDERN.<br />

Tag im Homeoffice gleich gesünder. Natürlich<br />

sind auch gezielte Kräftigungsund<br />

Beweglichkeitsübungen wertvoll.<br />

Verspannungsschmerzen, also etwa ein<br />

schmerzender Nacken, entstehen übrigens<br />

nicht aus einer Ursache allein. „Ich<br />

vergleiche das gerne mit einem Wasserglas:<br />

Mangelnde Bewegung ist eine Ursache.<br />

Aber auch psychische Probleme,<br />

Sorgen usw. sind von Bedeutung. Durch<br />

viele kleine Ursachen füllt sich das Glas<br />

immer mehr – dann kann ein vergleichsweise<br />

leichter Reiz ausreichen, um es<br />

zum Überlaufen zu bringen.“ Es gilt<br />

aber auch: Lassen sich Schmerzen über<br />

mehrere Tage hinweg gar nicht oder nur<br />

pharmazeutisch in den Griff bekommen,<br />

sollte man medizinische Hilfe suchen.<br />

Auch der Bewegungsumfang vor oder<br />

nach Dienstschluss ist entscheidend: Die<br />

10.000 Schritte, die man täglich tun<br />

soll, sind kein Idealmaß, sondern das in<br />

Studien festsgestellte Mindestmaß an<br />

Bewegung, weiß Niederholzer. Dieses<br />

Ausmaß schaffen jedoch nur wenige.<br />

Schrittzähler, wie ihn jedes Smartphone<br />

hat, sind zur Bewusstseinsbildung deshalb<br />

sinnvoll.<br />

Clemens Niederholzer verweist<br />

schließlich auch auf die Empfehlungen<br />

der WHO: 75 Minuten pro Woche in<br />

höherer Intensität oder 150 Minuten in<br />

niedriger Intensität sollte man sich<br />

sportlich betätigen – im Idealfall beides:<br />

„Würde das jeder schaffen, würden auch<br />

viele der Haltungsprobleme gar kein<br />

Thema mehr sein.“<br />

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bei Fragen zur seelischen und körperlichen Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz. Als umfassendes Beratungsangebot<br />

steht fit2work grundsätzlich allen Arbeitnehmern und<br />

Arbeitnehmerinnen sowie Unternehmen offen und stellt ein<br />

freiwilliges, vertrauliches und persönliches Angebot dar.<br />

Mihaela K. ist seit 7 Jahren in einem großen<br />

Logistikunternehmen als Disponentin tätig. Aufgrund des<br />

schwieriger werdenden Umfelds in der Logistikbranche,<br />

welche es erforderten, viele Überstunden zu leisten,<br />

wurde bei Mihaela K. ein Burn-out-Syndrom<br />

diagnostiziert, weshalb ein mehrwöchiger Krankenstand<br />

notwendig wurde. Durch die sitzende Tätigkeit über bis<br />

zu 60 Stunden pro Woche leidet sie darüber hinaus an<br />

chronischen Schmerzen im unteren Rücken.<br />

So half fit2work Mihaela K. und dem Betrieb:<br />

Im Rahmen der Beratung durch fit2work wurde Mihaela<br />

K. dabei unterstützt, eine Therapie zur Behandlung<br />

ihres Burn-Out-Syndroms zu finden, sowie weitere<br />

Maßnahmen gesetzt, um die für sie richtige Balance<br />

zwischen Arbeit und Erholung zu finden. Darüber hinaus<br />

wurden mit der Zustimmung von Mihaela K. Gespräche<br />

mit der Geschäftsleitung geführt, um das Unternehmen<br />

auf mögliche Problemfelder hinzuweisen und gemeinsam<br />

Verbesserungsmöglichkeiten zu besprechen.<br />

Frau K. zeigte sich mit der begonnenen Therapie im<br />

Rahmen des Pilotprojekts „Klinisch-psychologische<br />

Behandlung und Kunsttherapie“ sehr zufrieden. Der<br />

Betrieb erkannte durch gehäufte Krankenstände die<br />

Notwendigkeit, zusätzliches Personal einzustellen,<br />

und startete eine Einstellungsoffensive. Darüber<br />

hinaus wurde vereinbart, künftig als Leistung für<br />

die MitarbeiterInnen Beratung sowie Kurse zu<br />

Stressbewältigung und Entspannungstechniken<br />

durch Arbeitspsychologen im Betrieb anzubieten.<br />

Im Rahmen des Pilotprojekts konnte Frau K. im<br />

Rahmen einer Kunsttherapie lernen, mit schwierigen<br />

Situationen besser umzugehen. Es wurden regelmäßige<br />

„Frühwarn-Gespräche“ zwischen Geschäftsleitung und<br />

dem Betriebsrat vereinbart, um besonders belastete<br />

Abteilungen und MitarbeiterInnen frühzeitig unterstützen<br />

zu können. Darüber hinaus konnte Frau K. ihre<br />

Rückenbeschwerden durch regelmäßige Physiotherapie<br />

deutlich reduzieren.<br />

fit2work ist kompetente Informationen aus einer Hand:<br />

Egal ob Sie als Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin<br />

unter gesundheitlichen Problemen leiden, oder<br />

als Unternehmer/Unternehmerin Maßnahmen zur<br />

Gesunderhaltung ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterin<br />

ergreifen wollen: fit2work ist Ihre Drehscheibe für mehr<br />

Gesundheit am Arbeitsplatz.<br />

0800 500 118<br />

(kostenlos aus ganz Österreich)<br />

finanziert durch:<br />

© Fotoproduktion: SEE´YA<br />

Fotograf: Peter Garmusch

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