11.04.2020 Views

_Bandwurm

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

FITNESS

Wer in einem solchen Alter damit beginnen will,

sollte aber verstärkt Rücksicht auf – falls vorhanden

– degenerative Erkrankungen und Verletzungen

nehmen. Gegebenenfalls bietet es

sich an, sich für den Start ins Krafttraining an

einen professionellen Trainer zu wenden.

Aber: «Wenn Sie überhaupt keine Beschwerden

und ein gutes Körpergefühl haben, dann ist ein

Trainer nicht unbedingt nötig», meint Romeike.

Für diejenigen, die vorhaben, klassische Gewichtheber-Übungen

zu lernen, sei es jedoch

empfehlenswert, mit einem Coach zusammenzuarbeiten.

Egal, ob mit oder ohne Trainer: «Ab 40 Jahren

sind drei intensive Trainingseinheiten pro Woche

das Maximum, was ein Mensch ohne pharmazeutische

Hilfe tolerieren kann», erklärt Romeike.

Laut dem Experten geht es dabei um

Ganzkörper-Einheiten, denn in reiferen Jahren

sollten Männer Muskeln nicht mehr isoliert trainieren,

sondern auf athletische Attribute setzen.

Schon fünf bis sechs Übungen, die in unterschiedlicher

Intensität absolviert werden, genügen.

Wie oft diese ausgeführt werden sollten,

hänge vom Alter ab. «Mit 45 sind 45 Wiederholungen

angesagt», sagt der Profi.

Wichtig ist, bereits vor dem Work-out Zeit fürs

Warm-up einzuplanen und die Regeneration

schon während der Belastung einzuleiten, indem

zwischen den Sätzen tief geatmet wird

und die Muskeln so mit viel Sauerstoff versorgt

werden. Laut Romeike gebe es nicht viele

Übungen, die Leute über 40 Jahren nicht mehr

machen sollten. Was er nicht empfehlen kann,

sind zum Beispiel Dips an der Bank, weil diese

den Schulterapparat zu sehr belasten.

Nackendrücken mit der Langhantel sei für die

Schulter ebenfalls extrem belastend, genauso

wie Latziehen in den Nacken. Bankdrücken

sollte grundsätzlich nicht auf einer negativen

Schrägbank ausgeführt werden, da es sonst zu

einem starken Blutdruckanstieg kommen

kann. In einem «Men’s Health»-Beitrag werden

einige Übungen aufgeführt, die sich auch für

Männer über 40 Jahren eignen: Kniebeugen

und Kreuzheben mit der Langhantel, Bankdrücken

mit Kurzhanteln im Obergriff, Schulterdrücken

mit Langhantel im Sitzen, Aufstehen

mit Kettlebell und Klimmzüge im Untergriff.

Diese kann man im Fitnessstudio machen oder

auch im Home-Gym, für das eine Hantelbank,

eine Klimmzugstange, Kettlebell und Langhantel

nötig sind. Egal wo man trainiert: Halten Sie

sich an die grundlegenden Bewegungsmuster

– gerade mit zunehmendem Alter sind weniger

Übungen besser.

Laut dem Personal Coach sollte nicht der Muskelaufbau

der Schwerpunkt sein, sondern die

Flexibilität. Gemeint ist damit, dass die Kraftübungen

im vollen Bewegungsumfang auszuführen

sind, also zum Beispiel bei der Kniebeuge

mit dem Gesäss bis zu den hinteren

Oberschenkeln zu kommen.

Der Experte rät dazu, nach jeder Krafteinheit

zehn Minuten Kardio in der entsprechenden

Pulsfrequenz anzuhängen, denn sonst gehe einem

bald die Puste aus. Übertreiben sollte man

es nicht: «Exzessives Ausdauertraining schadet

gerade uns Männern eher. Wenn wir längere

Zeit laufen oder biken, steigt der Cortisolspiegel

stark an», so Romeike.

Die ganzen Stresshormone machen es einem

dann schwerer, Fett abzubauen. Zudem verlangsamen

sie die Regeneration.

68

01|2020

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!