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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Materialien/Werkstoffe Vortrag: Do., 09:40–10:00 D-V31<br />

Kristallographische Textur industrierelevanter Komponenten<br />

Heinz-Günter Brokmeier 1<br />

1 IWW - Technische Universität Clausthal / GKSS-<strong>Forschung</strong>szentrum, Max-Planck-<br />

Str, 21502 Geesthacht<br />

In der materialkundlichen Beschreibung von realen Komponenten (Bauteilen oder<br />

Halbzeugen) sind zerstörungsfreie Prüfungen bezüglich Bauteilfehlern, anisotroper Eigenschaften<br />

und Restspannungen von großer Bedeutung für deren Einsatz. Für anisotropes<br />

Verhalten ist in vielen Fällen die Gesamtheit der Mikrostruktur inklusiv<br />

der Vorzugsorientierung, der das Bauteil aufbauenden Kristalle, verantwortlich. Die<br />

Standardverfahren zur Bestimmung kristallographischer Texturen (Texturtyp, Texturschärfe<br />

und Einfluss auf die Anisotropie der Eigenschaften) arbeiten zerstörend <strong>mit</strong>tels<br />

Laborröntgenanlagen [1] und Elektronenstrahlen (EBSD-Verfahren) [2]. Im Falle<br />

von grobkörnigen Materialien, wo große Probenvolumina zur Erreichung der Kornstatistik<br />

benötigt werden, kommt die Neutronenbeugung zum Einsatz [3]. Im Gegensatz<br />

dazu kann die Texturuntersuchung von Bauteilen und Halbzeugen zerstörungsfreies<br />

Messen erforderlich machen, insbesondere wenn Restspannungen an identischen Proben<br />

untersucht werden müssen. Messungen im inneren kompakter Proben erfordert<br />

eine Messsonde <strong>mit</strong> hoher Eindringtiefe. Hierfür sind thermische Neutronen und harten<br />

Röntgenstrahlen <strong>mit</strong> Eindringtiefen im cm-Bereich (z. B. 100 keV-Röntgen: Mg -<br />

3,40 cm, Cu - 0,20 cm; Neutronen: Mg - 6,10 cm, Cu - 0,85 cm).<br />

Die Anforderungen an das Texturexperiment sind je nach Probenmaterial und -<br />

geometrie sehr unterschiedlich. Untersuchungen an Niobrohren unterschiedlicher Qualitäten<br />

wurden durchgeführt um Texturinhomogenitäten über den Umfang von 84mm<br />

dicken Rohren <strong>mit</strong> Wandstärken von 4 mm zu er<strong>mit</strong>teln. Die Bestimmung von kristallographischen<br />

Texturen an Standardzugproben dient der direkten Korrelation von<br />

Materialeigenschaften (Spannungs-Dehnungs-Messungen, Streckgrenze, Bruchdehnung<br />

etc.) <strong>mit</strong> der Textur an identischen Probenbereichen. Messungen an einer Stahlwelle,<br />

an einer Raketendüse und an TiAl-Turbinenschaufeln wurden wahlweise <strong>mit</strong> Neutronen<br />

oder harten Röntgenstrahlen durchgeführt. Die Auswahlkriterien waren die Eindringtiefe<br />

des Strahles, das Streuverhalten des Materials, die Probengeometrie und die<br />

Korngrößenverteilung.<br />

[1] L. Spieß et al., Moderne Röntgenbeugung, Teubner (2005).<br />

[2] H.J. Bunge und R. A. Schwarzer, Advanced Engineering Materials 3 (2001) 25.<br />

[3] V. Jung und H.-G. Brokmeier, Crystal Research and Technology 35 (2000) 321.

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