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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Methoden und Instrumentierung Vortrag: Do., 10:00–10:20 D-V26<br />

Materialforschung <strong>mit</strong> energiereichen Schwerionen bei der GSI<br />

Reinhard Neumann 1<br />

1 Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI), Planckstr. 1, 64291 Darmstadt<br />

Die GSI verfügt <strong>mit</strong> Hochladungsinjektor HLI, Linearbeschleuniger UNILAC und Schwerionensynchrotron<br />

SIS über Großgeräte, <strong>mit</strong> denen sich Ionenstrahlen sämtlicher Elemente<br />

des Periodensystems (am SIS in allen Ladungszuständen bis hin zu nacktem<br />

Uran) erzeugen lassen. Die Energien betragen 1,4 MeV/u am HLI, etwa 4 bis 12 MeV/u<br />

am UNILAC und ca. 50 MeV/u bis 1 GeV/u (für leichtere Ionen bis 2 GeV/u) am SIS.<br />

Am Anfang der Präsentation steht eine kurze Darstellung der an diesen Beschleunigern<br />

betriebenen Strahlplätze für Material- und Festkörper-Untersuchungen, sowie<br />

der in-situ und in Laboren außerhalb der Strahlplätze vorhandenen Analysetechniken.<br />

Es folgt dann ein Überblick der im GSI-Bereich Materialforschung in Kooperation<br />

<strong>mit</strong> zahlreichen in- und ausländischen Partnern bearbeiteten Themenschwerpunkte:<br />

(1) Ein breites grundlagenorientiertes Arbeitsgebiet betrifft Schwerionen-induzierte<br />

Veränderungen wie Punktdefekte oder Phasenübergänge in Festkörpern, zum Beispiel<br />

bei gleichzeitiger Anwendung von Druck oder tiefer Temperatur. So wurden erstmals<br />

in einer Diamantstempelzelle unter hohem Druck befindliche Festkörper betrahlt, wobei<br />

der SIS-Ionenstrahl aufgrund seiner hohen kinetischen Energie mehrere Millimeter<br />

Diamant durchlief. Weitere Arbeitsgebiete sind sowohl grundlagen- als auch in erheblichem<br />

Maß anwendungsorientiert: (2) Energiereiche Schwerionen erzeugen lange sog.<br />

latente Spuren, durch deren Aufätzung Nanoporen entstehen. Durch Bestrahlung einer<br />

Polymerfolie <strong>mit</strong> nur einem Schwerion erhält man auf diese Weise eine Einzelloch-<br />

Membran, die zum Studium von Materialtransport wie z. B. biologischer Moleküle<br />

besonders geeignet ist. (3) Materialabscheidung in solchen Kanälen ermöglicht auch<br />

die Erzeugung von Nanodrähten, die je nach den verwendeten Abscheideparametern<br />

poly- oder einkristallin sein können. Zu den an Nanodrähten untersuchten Eigenschaften<br />

gehören elektrischer Widerstand, thermische Instabilität und mögliche, durch die<br />

eingeschränkte Geometrie bewirkte Quanteneffekte. (4) Die Schwerionen-Mikrosonde<br />

am UNILAC dient der Bestrahlung von Objekten, wie elektronische Schaltkreise oder<br />

biologische Zellen. Diese Sonde zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, einzelne Schwerionen<br />

einschließlich Uran auch bei maximaler UNILAC-Energie von 12 MeV/u <strong>mit</strong><br />

einer Präzision von ca. 0,5 Mikrometer zu plazieren. So werden u.a. in Zusammenarbeit<br />

<strong>mit</strong> dem GSI-Bereich Biophysik einzelne Zellkerne in einer Zellkultur bestrahlt<br />

<strong>mit</strong> anschließender Beobachtung, wie sich getroffene und nicht bestrahlte Zellen über<br />

größere Zeitspannen verhalten.

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