18.12.2012 Views

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Materialien/Werkstoffe Poster: Do., 13:00–15:30 D-P386<br />

Untersuchung intermetallischer Phasenbildung in Nb3Sn Supraleitern<br />

<strong>mit</strong>tels Synchrotron-Tomographie und Neutronendiffraktion<br />

Astrid Haibel 1 , Christian Scheuerlein 2 , Rainer Schneider 1 , Jens-Uwe<br />

Hoffmann 1 , Robert Wimpory 1 , Bella Lake 1 , John Banhart 1 , Alan Tennant 1<br />

1 Hahn-Meitner-Institut Berlin – 2 European Organization for Nuclear Research CERN,<br />

Geneva<br />

Tieftemperatur-Supraleiter aus Nb3Sn werden häufig für Anwendungen eingesetzt, bei<br />

denen Magnetfelder höher als 10 Tesla erreicht werden sollen. Allerdings ist Nb3Sn,<br />

wie auch viele Hochtemperatur-Supraleiter, sehr spröde. Deshalb gestaltet sich die<br />

Herstellung solcher supraleitender Drähte deutlich komplizierter als bei herkömmlichen<br />

Magnetspulen.<br />

Zuerst werden die Subelemente Nb, Cu und Sn eingehüllt in eine Tantaldiffusionsbarriere<br />

und einen Kupfermantel extrudiert. Anschließend wird der Drahtquerschnitt<br />

durch Walzen und Ziehen auf einen Durchmesser kleiner 1 mm reduziert. Aus diesen<br />

Drähten werden die Magnetspulen geformt. Erst die fertigen Spulen werden dann einer<br />

Wärmebehandlung ausgesetzt, wobei sich aus den einzelnen Subelementen schließlich<br />

die supraleitende Phase bildet.<br />

Während dieser termischen Behandlung entstehen aus dem reinen Zinn und dem umgebenden<br />

Kupfer sukzessive verschiedene intermetallische Phasen (z.B. Cu6Sn5 und<br />

Cu3Sn) bevor sich schließlich Zinn und Niob zur supraleitenden Nb3Sn-Phase verbinden.<br />

Abhängig von der Temperatur und der Zeit der Wärmebehandlung entstehen dabei<br />

zwei verschiedene Arten von Poren. Zum einen bilden sich sehr kleine Poren (etwa<br />

1µm 2 Querschnitt) ringförmig um die supraleitenden Filamente, zum anderen entstehen<br />

größere Poren direkt in den Zinn-Diffusionszentren. Diese Poren verringern die<br />

Homogenität der supraleitenden Adern und führen zu lokalen Spannungen. Das erhöht<br />

die Bruchwahrscheinlichkeit der Filamente, was zur Verringerung der kritischen Stromdichte<br />

führen kann.<br />

Die Transformation von Nb und Sn in die supraleitende Phase Nb3Sn und der Entstehungsmechanismus<br />

beider Porenarten wurde <strong>mit</strong>tels Synchrotron-Tomographie (BES-<br />

SY) untersucht. Die Tomographiedaten zeigen dabei deutlich die Porenentstehung und<br />

deren Diffusion aufgrund nicht optimierter Prozessparameter. Um den Phasenentstehungsprozess<br />

der supraleitenden Nb3Sn-Phase in-situ zu analysieren, wurde die Neutronendiffraktion<br />

eingesetzt. Dabei wurden Diffraktogramme der Proben während der gesamten<br />

Wärmebehandlung im Temperofen aufgenommen. Die verschiedenen kristallographischen<br />

Strukturen aller Bestandteile und Phasen zeigen deutlich trennbare Peaks<br />

im Diffraktionsspektrum. Beide Messmethoden ergänzen sich bei der Erforschung der<br />

Bildung supraleitender Nb3Sn-Strukturen und ermöglichen so<strong>mit</strong> die Optimierung der<br />

Prozessparameter.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!