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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Materie unter extremen Bedingungen Poster: Do., 13:00–15:30 D-P367<br />

Kernstreuung von Synchrotronstrahlung unter hohem Druck: Rückblick<br />

und Ausblick<br />

Gerhard Wortmann 1<br />

1 Department Physik, Universität Paderborn, D-33095 Paderborn<br />

Seit dem ersten Nachweis [1] der nuklearen Streuung von Synchrotronstrahlung (SR) im<br />

Jahre 1985 durch Erich Gerdau und Mitarbeiter am HASYLAB (DESY, Hamburg) hat<br />

diese dem Mössbauer-Effekt eng verwandte Methode unter Nutzung der SR-Quellen<br />

der 3. Generation einen großen Aufschwung genommen. Dabei erlaubt die elastische<br />

Kernvorwärtsstreuung (nuclear forward scattering, NFS) die Messung von Hyperfeinwechselwirkungen<br />

[2], so von magnetischen und elektrischen Felder, und die inelastische<br />

Kernstreuung (nuclear inelastic scattering, NIS) die lokale Phononen-Spektroskopie<br />

am Mössbauerkern [3]. Da die SR auf Probengrößen von 10 Mikrometer und kleiner<br />

fokussiert werden kann, sind beide Methoden hervorragend für Experimente unter<br />

hohen bis höchsten Drücken geeignet. Unter der Verwendung von Diamantstempel-<br />

Hochdruckzellen wurden nach kurze Zeit NFS- und NIS Experimente in Druckbereichen<br />

höher 1 Mbar (100 GPa) durchgeführt [4,5,6].<br />

Die von der Paderborner Gruppe an der ESRF durchgeführten NFS und NIS Experimente<br />

werden kurz vorgestellt, so die Unterdrückung des Magnetismus in Laves-<br />

Phasen des Eisens [4], das ungewöhnliche magnetische und gemischt-valente Verhalten<br />

der Eu(II)-Chalkogenide EuX (X = O, S, Se, Te) in den CsCl-Hochdruckphasen [4,7]<br />

und schließlich die Phononen-Spektroskopie an Eisen unter Drücken wie im Inneren der<br />

Erde <strong>mit</strong> der geophysikalisch wichtigen Information über die Schallgeschwindigkeiten<br />

[6,8].<br />

Dann werden aktuelle Entwicklungen, wie sie zur Zeit an anderer Stelle vorangetrieben<br />

werden, vorgestellt, so die zusätzliche Option der hohen Temperaturen, wie sie <strong>mit</strong><br />

Laser-Heizung der Proben in den Hochdruckzellen erreicht werden kann. Zukünftige<br />

Entwicklungen der Kernstreuung unter extremen Bedingungen, wie sie an PETRA-III<br />

möglich werden, werden diskutiert.<br />

Gefördert durch das BMBF (05 KS4PPB/3-5).<br />

[1] E. Gerdau et al., Phys. Rev. Lett. 54 (1985) 835.<br />

[2] J.B. Hastings et al., Phys. Rev. Lett. 66 (1991) 770.<br />

[3] W. Sturhahn et al., Phys. Rev. Lett. 74 (1995) 3832.<br />

[4] R. Lübbers et al., Hyperfine Interactions 123/124 (1999) 529; ibid. 128 (2000) 115.<br />

[5] R. Lübbers et al., Science 287 (2000) 1250.<br />

[6] H.-K. Mao et al., Science 292 (2001) 914.<br />

[7] K. Rupprecht et al., ESRF Highlights 2005, p. 10.<br />

[8] H. Giefers et al., ESRF Highlights 2004, p. 19.

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