18.12.2012 Views

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

Weiche Materie Poster: Do., 13:00–15:30 D-P334<br />

Nasses und trockenes Holz — zwei sehr verschiedene Materialien<br />

Ingo Grotkopp 1 , Klaas Kölln 1 , Henrik Lemke 1 , Martin Dommach 2 , Sergio<br />

S. Funari 2 , Richard Davies 3 , Manfred Burghammer 3 , Martin Müller 1<br />

1 Institut für Experimentelle und Angewandte Physik, Universität Kiel, 24098 Kiel –<br />

2 HASYLAB bei DESY, Notkestr. 85, 22603 Hamburg – 3 ESRF, B. P. 220, F-38043<br />

Grenoble Cedex, Frankreich<br />

Durch den Wassergehalt von Holz lassen sich die mechanischen Eigenschaften von Holz<br />

drastisch ändern. Bei nassem Holz, wie es ja auch der Baum verwendet, sind sowohl der<br />

Elastizitätsmodul als auch die Bruchfestigkeit niedriger als bei trockenem oder leicht<br />

feuchtem Holz, wie wir es als Konstruktionsmaterial einsetzen. Auf mikroskopischer<br />

Ebene sind die Mechanismen, die zu diesen großen mechanischen Unterschieden führen,<br />

noch nicht bekannt.<br />

Seit vielen Jahren wird Röntgenstreuung zur Untersuchung der Mikro- und Nanostruktur<br />

von Holz eingesetzt; u. a. können die Gitterkonstanten der kristalline Zellulose–<br />

Mikrofibrillen und deren Orientierungsverteilung bestimmt werden. Es ist auch ein<br />

direkter Zugang zum sogenannten Mikrofibrillenwinkel (MFA) möglich, der als der<br />

Steigungswinkel der helikalen Anordnung der Mikrofibrillen in der Zellwand in Bezug<br />

auf die longitudinale Zellachse definiert ist. An Synchrotronstrahlungsquellen <strong>mit</strong> ihrer<br />

hohen Brillanz können Mikrostrahlen in den Streuexperimenten verwendet werden, die<br />

eine mikroskopische Ortsauflösung und da<strong>mit</strong> Abrastern ermöglichen.<br />

Wir kombinieren Streckexperimente an Nadelholz (Fichte und Kiefer) in situ <strong>mit</strong> Röntgendiffraktion.<br />

Mit einer neuartigen Probenumgebung können wir den Wassergehalt der<br />

Proben kontrollieren. Dünne Holzfolien wurden am HASYLAB (A2) untersucht, einzelne<br />

Holzzellen am ESRF (Mikrofokus–Beamline ID13), um auch den Einfluß des Zellverbandes<br />

zu er<strong>mit</strong>teln. Unsere Ergebnisse erlauben es, erstmals ein mikroskopisches<br />

Modell für die unterschiedlichen Verformungsmechanismen in trockenem und nassem<br />

Holz zu entwickeln. Hierin spielt die weiche Matrix aus ungeordnetem und für Wasser<br />

zugänglichen Material, in die die Mikrofibrillen im Sinne eines Verbundmaterials<br />

eingebettet sind, eine entscheidende Rolle.

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!