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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Nanostrukturen und Grenzflächen Poster: Do., 13:00–15:30 D-P272<br />

Tiefenaufgelöste Charakterisierung der ioneninduzierten Durchmischung<br />

von dünnen Marker-Schichten <strong>mit</strong>tels Röntgenabsorption in Wellenleitergeometrie<br />

Nora Darowski 1 , Ivo Zizak 1 , Ajay Gupta 2 , Alexei Erko 3<br />

1 Hahn-Meitner-Institut, Glienicker Strasse 100, 14109 Berlin, Deutschland – 2 UGC-<br />

DAE Consortium for Scientific Research, Khandwa Road, Indore, Indien – 3 BESSY,<br />

Albert-Einstein-Strasse 15, 12489 Berlin, Deutschland<br />

Gewöhnlich erhält man in Röntgenstreuexperimenten Informationen, die, aufgrund der<br />

großen Eindringtiefe, über mehrere Mikrometer ge<strong>mit</strong>telt sind. Durch Anregung einer<br />

stehenden Welle unter Ausnutzung des Effektes der Totalreflexion kann jedoch<br />

eine Tiefenselektion erreicht werden. Die Position der Wellenmaxima bezüglich der<br />

Schichtstruktur kann durch Änderung des Einfallswinkels eingestellt werden. Die Tiefenauflösung<br />

kann weiter erhöht werden, wenn Wellenleiterstrukturen, d.h. zwei Totalreflexionsschichten,<br />

verwendet werden. Die Kombination von Röntgenfluoreszenz und<br />

Röntgenreflektivität liefert detailierte strukturelle Informationen über das zwischen<br />

den Totalreflexionsschichten eingeschlossene Material.<br />

Hier werden die Resultate einer tiefenaufgelösten Wolfram-Fluoreszenzanalyse von<br />

Si/W/Si-Schichten vorgestellt. Die Vielfachschichten wurden am Ionenstrahllabor des<br />

Hahn-Meitner-Institutes <strong>mit</strong> 600 MeV Au Ionen bestrahlt und anschliessend an der<br />

Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY analysiert. EXAFS Messungen bei verschiedenen<br />

Werten des Impulsübertrages q, d.h. verschiedenen Intensitätsverteilungen<br />

des Wellenfeldes im Schichtsystem, liefern Informationen aus verschiedenen Tiefen.<br />

Detailierte Informationen über die verschiedenen Phasen, die als Resultat der Bestrahlung<br />

in verschiedenen Tiefen gebildet werden, können beim Verständins der Ionen-<br />

Festkörper-Wechselwirkung sehr nützlich sein. Im Fall des betrachteten Materialsystems<br />

wurden folgende Resultate aus der gleichzeitigen Anpassung der Fluoreszenzund<br />

Reflektivitätsdaten erhalten: Mit zunehmender Fluenz nimmt der Anteil der W-Si<br />

Bindungen, xW −Si, zu, gleichbedeutend <strong>mit</strong> einer voranschreitenden Durchmischung.<br />

Betrachtet man die W-Si Bindungslänge RW −Si, so muss man zwei Bereiche unterscheiden.<br />

Für niedrige Ionenfluenzen (5×10 12 Ionen/cm 2 ) ist RW −Si systematisch kleiner als<br />

für große Fluenzen (2×10 13 Ionen/cm 2 ) und nimmt <strong>mit</strong> zunehmendem Abstand von der<br />

Marker-Schicht zu. Dabei sind kürzere Bindungslängen charakteristisch für W-reiche<br />

Phasen wie W5Si3 oder W3Si, während längere Bindungslängen Si-reichen Phasen wie<br />

WSi2 zugeordnet werden. Im Fall hoher Fluenzen überwiegen W-Si Bindungen deutlich<br />

gegenüber Metallbindungen und RW −Si zeigt keine signifikante Abhängigkeit von<br />

q. Beides wird als Indiz für vollständige Durchmischung angesehen. Alle Befunde stehen<br />

im Einklang <strong>mit</strong> den Vorhersagen des Thermal-Spike-Modells. Die vorgestellte<br />

experimentelle Methode ist nicht nur geeignet die Ionen-induzierte Durchmischung an<br />

Grenzflächen von Schichtstrukturen zu untersuchen sondern ermöglicht darüber hinaus<br />

das tiefenaufgelöste Studium verschiedener Diffusionsprozesse <strong>mit</strong> einer Auflösung im<br />

Sub-Nanometerbereich.

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