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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Magnetismus Poster: Do., 13:00–15:30 D-P257<br />

Magnetismus an implantierten Fe-Atomen in Graphit<br />

Rainer Sielemann 1 , Yoshio Kobayashi 2 , Yutaka Yoshida 3 , Haraldur<br />

Gunnlaugsson 4 , Gerd Weyer 4<br />

1 Hahn-Meitner-Institut Berlin – 2 RIKEN, Japan – 3 Shizuoka Institute of Science and<br />

Technology, Japan – 4 University of Aarhus, Denmark<br />

Magnetismus entsteht üblicherweise durch die Wechselwirkung magnetischer Momente<br />

von Elektronen, wie z.B. in Materialien <strong>mit</strong> 3d Elektronen. Ein sehr aktuelles<br />

<strong>Forschung</strong>sfeld ist die Suche nach Stoffen, die normalerweise nicht magnetisch sind<br />

aber bei denen durch elektronische oder strukturelle Effekte Magnetismus entstehen<br />

kann. Beispiele hierfür sind organische Magnete oder verdünnte magnetische Halbleiter.<br />

Sehr aktuell sind Hinweise, dass sich Oxyde von Übergangsmetallen unter bestimmten<br />

Umständen magnetisch verhalten.<br />

Graphit als eine Form des Kohlenstoffs ist ein unmagnetisches Material und kristallisiert<br />

in einer Schichtstruktur <strong>mit</strong> sp2-hybridisierten Bindungen innnerhalb der Ebenen<br />

und einer van der Waals-artigen Bindung zwischen den Schichten. Das Material kann in<br />

hoher Reinheit <strong>mit</strong> Fremdatomkonzentrationen nicht höher als im ppm Bereich erhalten<br />

werden. Wenig ist bisher über die mikroskopische Struktur einzelner Fremdatome<br />

bekannt. Eine Arbeit berichtet über die Erzeugung von Magnetismus <strong>mit</strong>tels Protonenbestrahlung<br />

[1].<br />

Wir haben Eisenatome als 57Fe in sehr hoher Verdünnung (ppm Bereich) in Graphit<br />

implantiert und an den Sonden Mössbauereffekt (ME) gemessen. Die Experimente werden<br />

<strong>mit</strong> der In-Beam Mössbauerspektroskopie (IBMS) am ISL Beschleuniger des HMI<br />

Berlin durchgeführt [2]. Ein 6-Linienspektrum zeigt, dass bei Temperaturen unterhalb<br />

52 K ein statisches Magnetfeld von 32 Tesla an den Sonden vorhanden ist. Die gleichzeitig<br />

gemessene Quadrupolaufspaltung (kombinierte Wechselwirkung) und Isomerieverschiebung<br />

weisen auf einen interstitiellen Gitterplatz hin. Experimente wurden an<br />

Highly Oriented Pyrolytic Graphite (HOPG) und polykristallinem Material ausgeführt,<br />

Analysen der implantierten Schichten ergaben Frematomkonzentrationen im ppm Bereich.<br />

Das Zeitfenster des IBMS beträgt ca. 1 Mikrosekunde. Während dieser Zeit können<br />

sich keine Ausscheidungen bilden. Die überraschende Entdeckung des magnetischen<br />

Verhaltens wird diskutiert, es kann dabei unterschieden werden zwischen der lokalen<br />

Struktur gemessen über den Mössbauereffekt und der Frage, ob es sich hier um eine<br />

langreichweitig geordnete Struktur handelt. Eine mögliche Ursache für den Magnetismus<br />

könnten die um das Implantat entstehenden Defekte sein, die selbst magnetische<br />

Momente tragen [3] und <strong>mit</strong> dem Fe-Atom magnetisch koppeln.<br />

Über weitere Experimente ausgeführt am Massenseparator ISOLDE (CERN) und am<br />

ISL Berlin an Oxyden einiger Übergangsmetalle wird berichtet.<br />

[1] P. Esquinazi et al., Phys. Rev. Lett. 91 (2003)227201 [2] R. Sielemann and Y. Yoshida,<br />

Hyp. Int. 68 (1991)119 [3] P.O. Lehtinen et al., Phys. Rev. Lett. 93 (2004)187202

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