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Deutsche Tagung f ¨ur Forschung mit ... - SNI-Portal

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Biologische Systeme und Medizin Poster: Mi., 14:00–16:30 M-P191<br />

Wie kontrollieren thermische Gleichgewichtsfluktuationen biologische Reaktionen?<br />

Dynamik-Funktions Beziehungen untersucht <strong>mit</strong> quasielastischer<br />

Neutronenstreuung<br />

Jörg Fitter 1<br />

1 <strong>Forschung</strong>szentrum Jülich, IBI-2: Biologische Strukturforschung, D-52425 Jülich<br />

Biologische Makromoleküle, wie z.B. Proteine die aus mehreren tausend Atomen bestehen,<br />

weisen eine strukturelle Komplexität auf, die sich auch in dynamischen Eigenschaften<br />

dieser Moleküle widerspiegelt. Insbesondere thermische Gleichgewichtsfluktuationen<br />

im Piko- und Nanosekunden Zeitfenster sind essentiell um lokale Energiebarrieren<br />

in der komplexen Energielandschaft der Biomoleküle zu überwinden. Diese Eigenschaften<br />

bestimmen direkt die Effizienz und Geschwindigkeit biokatalytischer Prozesse<br />

[1, 2]. Darüber hinaus tragen Strukturfluktuationen in diesem Zeitfenster wesentlich<br />

zur konformellen Entropie der Biomoleküle bei. Im Falle von Protein-Liganden oder<br />

Protein-Protein Bindungen, aber auch im Falle von Proteinfaltungsprozessen spielt die<br />

Entropieänderung häufig eine zentrale Rolle [2, 3]. Eine der wichtigsten Methoden zur<br />

Detektion und Charakterisierung dieser Strukturfluktuationen in Biomolekülen stellt<br />

die quasielastische Neutronenstreuung (QENS) dar (siehe Abb. 1). Das strategische<br />

Ziel unserer Studien ist es, die dynamischen und die biologisch relevanten Parameter<br />

unter möglichst identischen Probenbedingungen zu messen. Insbesondere Proteinlösungen<br />

stellen dabei eine methodische Herausforderung für Neutronenstreutechniken dar,<br />

da der Streubeitrag des Solvens (D2O) selbst bei hochkonzentrierten Lösungen sehr<br />

hoch ist (∼ 80 %). Es wird anhand einiger Fallstudien demonstriert, welche Art von<br />

Strukturfluktuationen die biologischen Prozesse kontrollieren.<br />

[1] R.E. Lechner et al., Physica B, in press (2006)<br />

[2] Neutron Scattering in Biology: Techniques and Applications, Eds. J. Fitter, T. Gutberlet,<br />

and J. Katsaras, Springer Verlag, Heidelberg, 2006<br />

[3] J. Fitter, Biophys. J., 84, 3924 (2003)<br />

Abb. 1: Neutronenstreuspektren<br />

der α-Amylase im<br />

gefalteten und ungefalteten<br />

Zustand <strong>mit</strong> quasielastischem<br />

Streuanteil (grauer Flächenanteil).<br />

Die resultierenden<br />

elastisch inkohärenten Strukturfaktoren<br />

(A0) sind als<br />

Funktion des Impulstransfervektors<br />

Q dargestellt (nach<br />

[3]).

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